Großwetterlage stellt sich um: Kalte Luft aus Russland auf dem Weg nach Osteuropa

Seit Monatsbeginn herrschen besonders an der Alpennordseite außergewöhnliche Temperaturen, so sorgte föhniger Südwind vielerorts für Höchstwerte oberhalb der 20-Grad-Marke. In der Stadt Salzburg wurde mit 23,8 Grad sogar eine neuer Stationsrekord für den November aufgestellt.

Ort Höchstwert Tag
Salzburg (S) 23.8 Grad 5. November
Wieselburg (NÖ) 23.5 Grad 6. November
Waidhofen an der Ybbs (NÖ) 23.4 Grad 6. November
Bludenz (V) 23.3 Grad 12. November
Haag (NÖ) 23.0 Grad 6. November
Feldkirch (V) 22.7 Grad 12. November
In den Nordalpen weht derzeit noch Föhn
Druckverteilung in etwa 5.500 m Höhe am Montag mit Föhn in den Nordalpen.

Am Dienstag zieht an der Alpennordseite eine schwache Kaltfront durch. Abgesehen von geringen Regenmengen im westlichen Bergland ist zwar kein nennenswerter Niederschlag in Sicht, der Föhn geht aber zu Ende und mit der Ausbildung eines Hochs über  Mitteleuropa setzt sich eine Wetterumstellung in Gang.

Abkühlung und weniger Nebel

Die Höhenströmung dreht bis Mittwoch von Südwest auf Nordwest und in der zweiten Wochenhälfte weiter auf Nordost bis Ost. Das anhaltend trübe Wetter durch Hochnebel im Nordosten Österreichs wird dabei beendet und auch die Temperaturen nähern sich langsam wieder dem langjährigen Mittel. Spätestens in der Nacht auf Freitag zeichnet sich dann selbst im östlichen Flachland vielerorts Nachtfrost ab und tagsüber kommen die Temperaturen kaum noch über die 10-Grad-Marke hinaus.

Aus Russland gelangen immer kühlere Luftmassen nach Österreich
Druckverteilung in etwa 5.500 m Höhe am Freitag mit kühler Nordostströmung.

Da die kühlere Luft vor allem in bodennahen Schichten einfließt, bleibt es in mittleren bzw. höheren Tallagen des Westens vorerst noch deutlich milder. Somit gibt es besonders im Hinteren Bregenzerwald bzw. im Arlberggebiet noch zweistellige Höchstwerte. Es wird jedoch nicht überall sonnig, so verlagert sich der Nebelschwerpunkt in den Bodenseeraum sowie teils auch in den Süden.

Kommende Woche noch kälter

Am Wochenende verlagert sich der Kern des Hochdruckgebiets vom östlichen Mitteleuropa in den Süden Skandinaviens. Im Alpenraum hat dies eine anhaltende östliche bis nordöstliche Strömung zur Folge, welche aus Russland immer kühlere Luftmassen heranführt. Nach derzeitigem Stand wird es mit lebhaft auffrischendem Nord- bis Nordostwind zu Beginn der kommenden Woche nochmals kälter mit Temperaturen unterhalb des langjährigen Mittels.

Es wird immer kälter im Laufe der kommenden 10 Tage
Temperaturtrend in etwa 1.500 m Höhe für Wien. © UBIMET / NCEP

Kommt der Schnee?

Ob zu Beginn der kommenden Woche auch Niederschlag im Alpenraum zu erwarten ist, hängt von der exakten Position des Hochs bzw. der Tiefdruckgebiete über Südosteuropa ab. Die Unsicherheiten sind derzeit noch groß, das europäische Wettermodell ECMWF prognostiziert allerdings nur sehr geringe Niederschlagsmengen. Das amerikanische Wettermodell GFS lässt dagegen auf den ersten Gruß des Winters hoffen.

In mittleren Lagen gibt es Dauerfrost
Temperaturprognose in etwa 1.000 m Höhe für kommenden Montag. (© GFS)