Wintereinbruch im nördlichen Mittelmeerraum

Mitteleuropa liegt derzeit zwischen einem umfangreichen Hochdruckgebiet über Skandinavien bzw. Russland und einem Tiefdruckgebiet über dem Mittelmeer. Die resultierende, anhaltende östliche Strömung führt dabei kontinuierlich kalte Luftmassen nach Mitteleuropa. In den kommenden Tagen steht vor allem im nördlichen Mittelmeerraum somit ein regelrechter Wintereinbruch bevor.

Gebietsweise viel Schnee

Das Tief über Italien sorgt am Donnerstag und Freitag besonders im Süden und Südosten Österreichs, in Slowenien und Kroatien sowie in Teilen Norditaliens verbreitet für Schneefall. Vor allem in typischen Oststaulagen – wie beispielsweise das Dinarische Gebirge in Slowenien und Kroatien oder der Nördliche Apennin in Italien – schneit es sogar ergiebig, hier sind teils über 50 cm Schnee zu erwarten! Aber auch im Bereich der Koralpe in Österreich schneit es zeitweise kräftig.

48h-Neuschneehöe am Donnerstag und Freitag. © UBIMET
48h-Neuschneehöhe am Donnerstag und Freitag. © UBIMET

Bise und stürmische Bora

Während in Mitteleuropa teils lebhafter, eisiger Ost- bis Nordostwind aufkommt bzw. im Schweizer Mittelland Bise, sorgt der ausgeprägte Druckgradient entlang des Dinarischen Gebirges an der östlichen Adriaküste für stürmische Bora. Besonders in Triest sowie im Küstenabschnitt zwischen Rijeka und Zadar gibt es in den kommenden Tagen stellenweise sogar Orkanböen von bis zu 130 km/h. In diesem Fall handelt es sich um die sogenannte „schwarze Bora“ (bora scura), welche vorwiegend durch ein Tiefdruckgebiet über dem Mittelmeerraum ausgelöst und von Regen und Schneefall begleitet wird. In mittleren Höhenlagen des Küstengebirges zeichnet sich in den betroffenen Regionen sogar ein regelrechter Schneesturm ab.

Arktische Luft im Anmarsch

Ab dem Wochenende lässt der Tiefdruckeinfluss nach und arktische Luftmassen erreichen Mitteleuropa. Selbst im Flachland stellt sich ab Sonntag somit verbreitet Dauerfrost ein, nur im äußersten Westen Deutschlands liegen die Werte tagsüber noch knapp oberhalb des Gefrierpunkts. Nachts muss man zudem vielerorts mit strengem Frost rechnen, im Alpenraum zeichnen sich in manchen Tal- und Beckenlage auch Tiefstwerte unter -20 Grad ab.

Temperaturprognose in 1500 m Höhe. © NCEP / UBIMET
Temperaturprognose in 1500 m Höhe. © NCEP / UBIMET