Das steuernde Tief liegt morgen über der Ostsee, vor der Front kann es nochmal ordentlich einheizen. Rund 30 Grad sind in der ganzen Osthälfte zu erwarten, bis 33 oder 34 Grad werden es im Osten und Nordosten Niederösterreichs.
Über den Alpen entwickeln sich im Laufe des Tages immer mehr Gewitter, die kräftigsten Exemplare erwarten wir etwa südlich der Linie Brenner-Semmering. Auch in Graz und Klagenfurt dürfte es morgen also krachen, einen Überblick der Gewittergefahr morgen haben wir hier zusammengestellt:
Doch auch in den übrigen Regionen wird es später noch gewittrig. Von Bayern her rauscht nämlich die angesprochene Kaltfront rein, mit der Front sind ebenfalls Blitz und Donner zu erwarten.
Juni-Sturm
Zwar sind die Windgeschwindigkeiten morgen bei weitem nicht so hoch wie bei ausgeprägten winterlichen Sturmlagen, die laubbedeckten Bäume bieten aber eine hohe Angriffsfläche. Besonders betroffen von stürmischem Wind sind die Regionen vom Karwendel bis zum Neusiedler See und nördlich davon, speziell mit Schauern und Gewittern kann der Nordwestwind ordentlich auffrischen.
Sowohl was Gewitter angeht, als auch Sturm beruhigt sich die Lage in der Nacht auf Freitag überall wieder. In der einfließenden kühleren Meeresluft besteht dann kein Unwetterpotential mehr.
Zunächst entwickelten sich am frühen Nachmittag erste kräftige Gewitter am Alpenostrand, besonders betroffen war dabei der Bezirk Neunkirchen. Mit 12.813 Entladungen steht der Bezirk auf Platz 1 der Blitzstatistik für gestern, knapp gefolgt vom Bezirk Bruck-Mürzzuschlag. In Puchberg am Schneeberg kamen 116 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen. Dies entspricht fast der gesamten Monatsmenge eines durchschnittlichen Junis. Etwas später zog dann ausgehend von Unterkärnten eine markante Gewitterlinie über die Steiermark und das Südburgenland hinweg. Dabei wurden in Eisenkappel schwere Sturmböen von 100 km/h gemessen, in Graz sogar 112 km/h. Hier wurde ein 26-jähriger von einem Baum erschlagen.
Gut zu sehen sind die großen Regenmengen auf unserer Analysekarte:
Gewitterhotspot Steiermark
In Summe wurden landesweit 128.628 Blitze detektiert, davon 60.116 in der Steiermark, 26.958 in Niederösterreich und 14.860 in Oberösterreich. Blitzreichste Gemeinde war Mariazell (ST) mit 2.149 Blitzen, gefolgt von Schwarzau im Gebirge (NÖ) mit 1.955 Blitzen und Grünau im Almtal (OÖ) mit 1.853 Entladungen. Der stärkste Blitz mit einer Stromstärke von rund 253.000 Ampere wurde in der Gemeinde Gerlos in Tiroler Bezirk Schwaz registriert. Neben vollgelaufenen Kellern, kleinräumigen Überschwemmungen und Vermurungen wurden in Lieboch bei Graz sowie in Bad Mitterndorf auch zwei schwach ausgeprägte Tornados beobachtet. Schäden haben diese aber nicht verursacht.
Unwetter am Mittwoch, dann Beruhigung
Am Mittwoch lagert im Osten und Südosten des Landes noch immer sehr feuchte und labil geschichtete Luft. Speziell südöstlich der Linie Klagenfurt-St. Pölten gehen ab den Mittagsstunden erneut teils heftige Gewitter nieder. Dabei sind wieder große Regenmengen möglich, besonders in der Steiermark und im Südburgenland kommen Hagel und Sturmböen hinzu. Über Nacht erfasst dann kühlere, dafür aber auch deutlich stabiler geschichtete Luft das ganze Land. Folglich beruhigt sich das Wetter, in den kommenden beiden Tagen muss man dann kaum noch mit Gewittern rechnen.
Wie sich zeigt, hat es heute offenbar auch zwei Tornados gegeben. Zum Einen ein schwacher Rüssel im Bereich Liezen in der Nähe der Kulmschanze, aufgenommen von der Freiwilligen Feuerwehr. Und zum Anderen womöglich bei Lieboch südwestlich von Graz, aufgenommen von Clemens Humeniuk.
Wir beenden damit den Live-Ticker für heute. Von Vorarlberg bis Oberösterreich sollte man auch in der Nacht und morgen Mittwoch achtsam bleiben – kräftiger schauerartiger und anfangs auch noch gewittriger Regen führt auch hier zu einem Anschwellen kleinerer Bäche.
Update 20:30 Uhr
Die Lage beruhigt sich allmählich ein wenig, die Burgenland-Gewitter ziehen nach Ungarn ab. Und immer mehr wird deutlich, wieviel Schaden die Unwetter des heutigen Tages angerichtet haben. Durch die kräftigen Niederschläge gab es vielerorts Überflutungen, der Bezirk Neunkirchen wurde gar zum Katastrophengebiet erklärt. Und im Stadtpark von Graz ist leider ein Todesopfer zu beklagen, der Mann wurde von einem entwurzelten Baum erschlagen.
Update 19:20 Uhr
Die Bilder von der aufziehenden Gewitterfront im Burgenland sind beeindruckend. Wer so etwas vor sich am Himmel sieht, sollte schnell einen sicheren Ort aufsuchen!
Dazu noch eine Aufnahme aus Krems an der Donau:
Update 19:00 Uhr
Während die Gewitter im Mühl- und Waldviertel weiterhin recht stationär sind, in Krems fielen innerhalb einer Stunde 33 l/m², bewegt sich die ehemalige Grazer Linie flott weiter nach Osten. Sie überquert zeitnah das gesamte Burgenland und hat weiterhin großes Potential für unwetterartige Erscheinungen! Obacht!
Derweil hat der Schrattenbach in Scheiblingkirchen, siehe unten, die Schwelle für ein HQ30 locker überschritten. Es handelt sich hier also um ein Hochwasser, welches nur alle 30 Jahre oder seltener vorkommt.
Update 18:20 Uhr
Graz hat es schlimm erwischt – 104 km/h wurden an der Uni gemessen, orkanartige Sturmböen von 112 km/h waren es am Flughafen! Diese Linie bewegt sich nun weiter nordostwärts und wird in naher Zukunft die Bucklige Welt und das Mittelburgenland erreichen.
Update 17:40 Uhr
Achtung in Graz! Bad Eisenkappel hat es mit einer Böe von 101 km/h erwischt, diese Gewitter stehen nun auch vor den Toren der steirischen Hauptstadt.
Update 17:20 Uhr
Nachdem sich auch über dem südlichen Burgenland zwei kräftige Zellen in kürzester Zeit entwickelt haben (und inzwischen nach Ungarn abgezogen sind), wird nun die südliche Steiermark in die Zange genommen. Von Südwesten her ziehen zahlreiche kräftige Gewitter auf und somit wurde nun u.a. auch Graz entsprechend gewarnt. Ein weiterer Hotspot ist derweil das Mühl- und Waldviertel. In Puchberg am Schneeberg wurden inzwischen 103 l/m² in 4 Stunden gemessen!
Update 16:20 Uhr
Einzelne Bäche führen in den unten angesprochenen Regionen am Alpenostrand entsprechend Hochwasser, allen voran der Schrattenbach. An der Messstelle Scheiblingkirchen wurde der HQ5-Schwellwert für ein 5-jähriges Hochwasser bereits deutlich überschritten:
Update 16:00 Uhr
Inzwischen sind in Puchberg mehr als 86 l/m² in 3 Stunden gefallen und es bilden sich hier fortwährend neue Gewitter. Generell ist aktuell die gesamte Alpennordseite betroffen.
Update 15:30 Uhr
In Werfenweng (siehe Video weiter unten) sind große Hagelmengen zusammengekommen. Derweil mussten die Feuerwehren allein im Bezirk Neunkirchen bereits zu 48 Einsätzen ausrücken.
Update 15:00 Uhr
Eine der Zellen am Alpenostrand hat sich doch auf den Weg gemacht und inzwischen Sopron erreicht. Das Bild von Andrea Roznyak zeigt sie von Raiding aus. Es kam zu Sturmböen und kleinen Hagel. Derweil hat die Wetterstation in Puchberg am Schneeberg bereits knapp 70 l/m² in 2 Stunden gemessen!
Update 14:50 Uhr
Im südlichen Wiener Becken, der Rax-Schneeberg-Region und von der Buckligen Welt bis ins Mittelburgenland besteht lokal große Überflutungsgefahr! Die Gewitter halten sich hier weiter recht stationär und bringen große Regenmengen. Nachfolgend eine Aufnahme von Desiree Rasner aus Oberpfullendorf:
Aber auch in anderen Teilen erreichen die Gewitter inzwischen unwetterartige Ausmaße. Das Video zeigt den Hagel, den ein Gewitter in Werfenweng gebracht hat. Im benachbarten Bischofshofen wurde durch das Gewitter eine maximale Windböe von 86 km/h gemessen!
Update 14:20 Uhr
Die kräftigsten Gewitter haben sich am Alpenostrand entwickelt. Sie verlagern sich nur langsam und bringen daher große Regenmengen. An drei Stationen – Rax, Puchberg und Pottschach – wurden in der letzten Stunde jeweils um 20 l/m² gemessen, in Hollenthon gab es diese Menge sogar in den letzten 10 Minuten. Auch kleiner Hagel war schon dabei. Das nachfolgende Bild wurde von Bad Vöslau aus aufgenommen:
Update 13:00 Uhr
Erste Schauer und Gewitter bilden sich nun im Bergland, kräftige Zellen gibt es jetzt am Wechsel und im südlichen Wiener Becken.
Übersicht
Bereits am Montag gab es von Vorarlberg bis Oberkärnten und Oberösterreich teils kräftige Gewitter und heute ist der Großteil von Österreich davon betroffen. Dabei sind 2 Regionen besonders betroffen:
Am Alpenostrand und im Südosten sind am Nachmittag heftige Gewitter zu erwarten. Dabei kann es neben Starkregen zu großem Hagel bis 5 cm Korngröße und Sturmböen kommen.
Entlang der Alpennordseite von Vorarlberg bis zum Salzkammergut und dem Waldviertel sind tagsüber kräftige Gewitter mit kleinem Hagel und lokal großen Regenmengen zu erwarten. Nachts gehen hier die Gewitter in schauerartig verstärkten Dauerregen über, dabei kommen stellenweise über 100 Liter pro Quadratmeter zusammen. Lokale Überflutungen und Vermurungen sind zu befürchten.
In Wien und Kärnten geringe Unwettergefahr
Deutlich geringer ist die Unwettergefahr im östlichen Donauraum, im Großraum Wien und im Weinviertel. Hier bleibt es tagsüber meist trocken. Am Abend gehen dann Schauer und Gewitter nieder, die aber nicht allzu heftig ausfallen. Ebenfalls kaum zu Unwettern kommt es in Osttirol und Kärnten, hier sind nur lokal kräftige Gewitter möglich.
Zu Beginn der neuen Woche stehen teils heftige Gewitter auf dem Programm, am kräftigsten fallen diese an der Grenze zu Bayern aus. In Vorarlberg und Nordtirol geht es im Laufe des Nachmittags los, zum Abend hin dürfte es dann auch im Inn- und Mühlviertel krachen. Sonst bilden sich über den Zentralalpen ein paar Hitzegewitter.
Dienstag
Am Dienstag besteht mit Ausnahme Unterkärntens und der Südsteiermark verbreitet Unwettergefahr! Von der Früh weg gehen Gewitter nieder, diese haben Hagel und Starkregen mit dabei. Daran ändert sich auch tagsüber nicht viel, zum Abend hin gehen die Gewitter von Bayern her in den Nordalpen mehr und mehr in anhaltenden Regen über!
Mittwoch
Zur Wochenmitte schüttet es nördlich des Hauptkamms wie aus Kübeln, 50-70 l/m² sind lokal möglich. Dadurch kann es zu Überflutungen, Vermurungen und Hangrutschungen kommen. Abseits davon muss man mit zahlreichen heftigen Gewittern rechnen, die sehr große Regenmengen bringen können! In Summe wird dies also der turbulenteste Tag der Woche.
Donnerstag
Hinter der Kaltfront strömt am Donnerstag deutlich stabilere Luft von Norden heran. Gewitter sind somit kein Thema mehr, dafür frischt der Wind auf. Böen von 60 bis 70 km/h gibt es in:
den Fischbacher Alpen
der Buckligen Welt
im Mittelburgenland
im Rax-Schneeberg-Gebiet
Freitag
Am Freitag sind nur im Umfeld des Alpenhauptkamms sowie generell im Südwesten ein paar Gewitter zu erwarten. Diese besitzen aber kein Unwetterpotential!
Trend für das Wochenende
Für das kommende Wochenende lässt sich noch nicht allzu viel sagen. Eine gröbere Unwetterlage scheint aus heutiger Sicht aber eher unwahrscheinlich. Durchatmen hieße das also für alle von Unwettern betroffenen Menschen der vergangenen Wochen!
Der Grund für das anhaltend gewittrige Wetter ist auf der Großwetterlage für heute gut erkennbar. Über dem Balkan dreht sich ein Höhentief, dieses labilisiert bei uns die Atmosphäre. Das Hoch über Polen ist schlicht zu weit weg, um bei uns für stabile Verhältnisse zu sorgen. Die Luftdruckgegensätze sind nur gering, daher wird die feucht-labile Luft einfach nicht ausgeräumt. Und so kocht die kräftige Junisonne die Luft Tag für Tag neu auf, wie in einem Suppentopf beginnt es wieder zu brodeln.
Gewittriges Bergland
Heute müssen wir speziell im Bergland mit Gewittern, los geht’s hier ab etwa 11:00-12:00 Uhr. Auch im Mühl- und Waldviertel kann es krachen. Wie schon die vergangenen Tage sind Starkregen und viel kleinkörniger Hagel die Hauptgefahren, Sturm ist eher kein Thema. Deutlich geringer ist die Gewittergefahr heute abseits der Berge in Ober- und Niederösterreich, in Wien und im Burgenland. Doch auch hier sind einzelne Entwicklungen möglich!
Schon gestern hat es vielerorts gekracht, gut zu erkennen an unserer Analyse der Niederschlagssummen. Dabei kam es – wie so oft bei Gewittern – auf kleinstem Raum zu großen Unterschieden bei den Regenmengen. Beispiel: Am Flughafen in Salzburg kamen 27 l/m² zusammen, im nur wenige km entfernten Piding (Bayern) dagegen nur 3 l/m².
Insgesamt am meisten prasselte in der Steiermark zwischen Graz und der Koralpe vom Himmel. Lokal gab es hier mehr als 50 l/m²!
Tausende Blitze
22.896 Blitzentladungen waren es gestern ganz exakt. An der Spitze der Hitliste liegt wieder einmal die Steiermark mit 6.355 Entladungen, dicht gefolgt von Oberösterreich mit 6.244 Blitzen, Rang 3 geht an das Burgenland mit 4.458 Entladungen.
Noch deutlich heftiger ging es bei unseren Nachbarn in Slowenien zu, wie folgendes Video beweist. Bei Hagelkörnern von bis zu 10 cm im Durchmesser möchte wohl niemand live dabei sein…
Die Analyse der Niederschlagssumme der letzten 6 Stunden zeigt, welche Regionen bis jetzt am meisten betroffen waren: Vor Allem der Bregenzerwald, der westliche Donauraum und die Weststeiermark. Die Nacht geht aber im Südosten gewittrig weiter!
19:30 Uhr – Superzelle in Slowenien
Eine Superzelle bringt derzeit sehr großen Hagel knapp südlich von Marburg in Slowenien. Die Zelle zieht nach Nordosten und konnte den äußersten Süden der Steiermark streifen. Ein nahezu ortsfestes Gewitter hat sich im nördlichen Innviertel gebildet: Hier ist die Überflutungsgefahr erhöht!
18:20 Uhr – OÖ und Steiermark sind die Hotspots
Die stärkste Gewitter sind derzeit zwischen dem Inn- und dem Hausruckviertel zu finden. Auch in der westlichen und nordwestlichen Steiermark bilden sich gerade neue Zellen. Im Süden zieht teils kräftiger Regen aus Slowenien auf: Hier ist die Unwettergefahr bereits geringer.
17:20 Uhr – Gewitterzelle für Graz?
Eine starke Gewitterzelle hat sich in der Südweststeiermark gebildet und konnte in etwa 30 Minuten Graz erwischen!
16:50 Uhr – Erste Gewitter in der Weststeiermark
Auch in der Südweststeiermark, zwischen der Koralpe und der Packalpe, geht es jetzt richtig los. Hier haben wir bereits rot gewarnt: Überflutungen und größen Hagelkörner sind wahrscheinlich. Auf UWZ.AT kann man unsere Warnkarte live verfolgen!
16:20 Uhr – Kräftige Gewitterzellen zwischen Kroatien und Slowenien
Die kräftigsten Gewitter Europas sind jetzt in Kroatien zu finden. Diese sollten dann gegen Abend auch den Süden und Südosten Österreichs erreichen.
15:50 Uhr – Salzburg und Bregenz direkt betroffen!
Bis jetzt haben die stärkste Gewitter, mit 15 bis 20 l/m² und Windböen bis 60 km/h die Landeshauptstädte Salzburg und Bregenz direkt erwischt. Hier ein Bild vom Salzburger Flughafen vor dem Gewitter:
Wie schon in den Tagen zuvor ist ein Gewitterhotspot wieder der Südosten des Landes, hier besteht aufgrund der gesättigten Böden lokal wieder Überflutungsgefahr! Auch in Wien besteht heute ein erhöhtes Potenzial für heftige Gewitter. Hagel und Starkregen ist auch in der Bundeshauptstadt möglich. Ein weiterer Schwerpunkt liegt entlang der Nordalpen vom Bodensee bis ins Salzkammergut, auch hier sind punktuell Unwetter zu erwarten.
Bereits um 10 Uhr erste Gewitter
Mit den Gewittern geht es schon sehr früh los, so sind bereits um 10 Uhr erste Gewitter zwischen der Koralpe und der Raxregion entstanden.
Und ab den Mittagsstunden muss man verbreitet mit Gewittern rechnen, die vor allem im Osten erst im Laufe der Nacht endgültig abklingen. Gering ist die Gewittergefahr in Teilen von Oberösterreich, wo bereits die letzten Wochen viel zu trocken verliefen. Vom Innviertel bis in den Linzer Zentralraum bleiben Gewitter die Ausnahme.
Normalerweise beginnt die Gewittersaison im Mai eher gemächlich und findet erst in den Sommermonaten Juni, Juli und August ihren Höhepunkt. Dieser Mai verlief aber nicht nur ungewöhnlich warm sondern auch außergewöhnlich blitzreich, so gab es an 30 von 31 Tagen Blitz und Donner in Österreich. Verantwortlich dafür war die ungewöhnlich beständige, gradientschwache Wetterlage mit feuchter und labil geschichteter Luft in Zusammenspiel mit der gebirgigen Topographie Österreichs. Mit 329.891 Blitzen gab es sogar mehr als doppelt so viele Entladungen wie im Mai 2017, in dem es rund 139.818 Entladungen gab.
Hotspot Niederösterreich
Mit exakt 109.647 Blitzen führt Niederösterreich das Bundesländer-Ranking an, gefolgt von der Steiermark mit 72.573 und Oberösterreich mit 56.892 Entladungen. An letzter Stelle befindet sich einmal mehr das flächenmäßig kleinste Bundesland Wien, auch hier gab es aber immerhin 5.350 Blitze. Wien liegt zudem an erster Stelle, wenn man sich die Blitzdichte anschaut: Mit 12,9 Blitzen pro Quadratkilometer liegt die Hauptstadt deutlich vor Niederösterreich mit nur 5,7 Blitze pro Quadratkilometer. Hauptsächlich verantwortlich dafür war ein außergewöhnlich intensives Gewitter am Abend des 2. Mai.
Bundesland
Blitzanzahl
Blitze/km²
Niederösterreich
109.647
5,7
Steiermark
72.573
4,4
Oberösterreich
56.892
4,8
Kärnten
32.942
3,5
Burgenland
19.856
5,0
Tirol
14.298
1,1
Salzburg
11.032
1,5
Vorarlberg
7.301
2,8
Wien
5.350
12,9
Österreich Gesamt: 329.891 Entladungen (Dichte: 3,93 Blitze/km²)
Größte Blitzdichte in Wien-Penzing
Der blitzreichste Bezirk war im Mai Wien-Umgebung mit insgesamt 10.501 Entladungen. Relativ gesehen mit 37 Blitze pro Quadratkilometer war allerdings der Wiener Bezirk Penzing der Spitzenreiter, gefolgt von Hietzing mit 29 Blitzen und Mödling mit 26 Blitze pro Quadratkilometer.Auf Gemeindeebene liegen die Spitzenreiter allesamt in Niederösterreich, angeführt von Purkersdorf mit knapp 54 Blitze pro Quadratkilometer.
Stärkster Blitz in Oberösterreich
Die Kraft eines Blitzes wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurden in Oberösterreich registriert. Spitzenreiter ist eine Entladung mit mehr als 342.000 Ampere am Abend des 24. Mai in Piberbach (Linz-Land): In kürzester Zeit wurde dabei rund 20.000 mal mehr Energie freigesetzt, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit 16 Ampere verfügbar ist.
342.400 Ampere
Piberbach (OÖ)
330.500 Ampere
Rutzenham (OÖ)
323.500 Ampere
Waidhofen an der Ybbs (NÖ)
290.900 Ampere
Faistenau (S)
289.400 Ampere
Zams (T)
Die meisten Gewittertage gab es dagegen in Kärnten, so wurden im Bezirk Villach-Land in Summe an 22 Tagen Blitze detektiert. An zweiter Stelle liegen mit 21 Tagen die Bezirke Sankt Veit an der Glan und Feldkirchen in Kärnten sowie Reutte in Tirol.
Bereits am späten Vormittag hat sich über dem südlichen Wiener Becken und dem Wechselgebiet ein kräftiger Gewitterkomplex gebildet, der sich kaum verlagert hat. Teilweise gab es hier über 50 Liter pro Quadratmeter in der Stunde, das führte zu Überschwemmungen und geflutete Keller.
Der Grund für die anhaltende Gewittergefahr ist auf der Großwetterlage für heute gut erkennbar. Von Portugal über Frankreich und Mitteleuropa bis nach Weißrussland hat sich eine Tiefdruckzone etabliert, die Hochs haben es sich relativ weg von uns gemütlich gemacht. Die Luftdruckgegensätze sind nur gering, daher wird die feucht-labile Luft einfach nicht ausgeräumt. Und so kocht die kräftige Maisonne die Luft Tag für Tag neu auf, wie in einem Suppentopf beginnt es wieder zu brodeln.
Heute müssen wir im gesamten Land mit Gewittern rechnen, und verbreitet kann es zu unwetterartigen Entwicklungen kommen. Es wird nicht jeden treffen, aber das Potential ist überall vorhanden. Etwas geringer ist die Gewittergefahr von Vorarlberg bis Osttirol. Wie schon die vergangenen Tage sind Starkregen und viel kleinkörniger Hagel die Hauptgefahren, Sturm ist eher kein Thema.
Schon gestern hat es vielerorts gekracht, gut zu erkennen an den Niederschlagssummen. Dabei kam es – wie so oft bei Gewittern – auf kleinstem Raum zu großen Unterschieden bei den Regenmengen. Beispiel: In Hartberg (Oststeiermark) kamen 26 l/m² zusammen, im 13 km entfernten Wörterberg (Burgenland) dagegen fast gar nix.
Insgesamt am meisten prasselte im Burgenland zwischen Deutschkreuz und Lutzmannsburg vom Himmel. Rund 40 l/m² waren es hier.
8817 Blitzentladungen waren es gestern. An der Spitze der Hitliste liegt Oberösterreich mit fast 3000 Blitzen, gefolgt von Niederösterreich mit 1800 Entladungen.
Am Mittwoch werden zunehmend feucht-warme Luftmassen in den Alpenraum geführt. Während sich die Gewittertätigkeit heute noch in Grenze hält, sind am Donnerstag und Freitag im gesamten Land kräftige Gewitter zu erwarten. Die Gewitter verlagern sich dabei nur sehr langsam und können über längere Zeit an einem Ort verbleiben. Zudem besitzt die Luft derzeit einen großen Wassergehalt. Diese Kombination führt zu einer erhöhten Gefahr von lokalen Starkregen- und Überflutungsereignissen.
Überflutung in Paris
Mit diesen stationären Gewittern hatte gestern schon Frankreich und Westdeutschland zu kämpfen. In Teilen von Paris kam es zu Überflutungen wie das Video zeigt:
Der dazu gefallene kleinkörnige Hagel wirkt sich dabei ebenfalls negativ aus, da er die Abflüsse schnell verstopft und das Wasser gar nicht mehr abfließen kann.
Am Montag war zunächst besonders die Steiermark vom Regen betroffen. Aufgrund der nassen Vorgeschichte konnten die Böden hier nicht mehr viel Wasser aufnehmen, so kam es örtlich zu Überschwemmungen. Besonders betroffen waren die Süd- und Oststeiermark, so traten der Labill- und der Schwarzaubach über die Ufer.
Da es zahlreiche überflutete Keller und Straßen gab, war die Feuerwehr allein im Raum Labill- und der Schwarzaubach mit über 200 Mann im Einsatz. Einzelne Gewässer in der Weststeiermark haben mittlerweile die HQ-1-Marke überschritten, wie etwa die Sulm, die Raab, die Saggau, die Kainach, der Stainzbach und der Liebochbach.
Update 11:35 – Mittlerweile hat die Saggau vorübergehend sogar die HQ-5-Marke überschritten.
Kräftiger Regen in den Alpen
In den Abendstunden verlagerte sich der Schwerpunkt dann allmählich nordwärts, so fiel besonders im Vorarlberg und Nordtirol kräftiger Regen. Am Dienstagmorgen regnete es dann schon verbreitet, nur im äußersten Norden gab es bislang noch keinen Niederschlag. Anbei die nassesten Orte in den letzten 24 Stunden (Stand: Dienstag 12 Uhr)
89 mm Deutschlandsberg (Steiermark)
67 mm Leibnitz (Steiermark)
64 mm Semmering (Niederösterreich)
63 mm Jenbach (Tirol)
Noch etwas größere Niederschlagsmengen gab es auf den Bergen, wie etwa auf der Schirchleralm (1245 m) im Bereich der Koralpe mit rund 110 Litern pro Quadratmeter.
Schnee auf der Bergen
Im Westen waren die Auswirkungen erwartungsgemäß gering, einerseits aufgrund der trockenen Vorgeschichte, andererseits wegen der vergleichsweise tiefen Schneefallgrenze. So gab es vorübergehend im Pitztal sogar bis etwa 1.500 m nasse Schneeflocken, meist liegt die Schneefallgrenze aber bei 1.700 m. Weitere Details gibt es hier: Schnee in den Bergen
Weiterer Regen im östlichen Bergland
In den kommenden Stunden fällt im Bergland und im Osten des Landes verbreitet Regen, besonders vom Pinzgau bis zum Alpenostrand regnet es zunächst auch noch anhaltend und kräftig. Im Laufe der zweiten Tageshälfte lässt die Intensität aber deutlich nach. Im Westen und im äußersten Norden gehen ebenfalls Schauer nieder, hier können lokal auch Blitz und Donner dabei sein.
Während im Süden reichlich Regen fiel, dauert an der Alpennordseite die Trockenheit bereits seit Wochen an. Die Waldbrandgefahr ist derzeit hoch und auch die Landwirte benötigen dringend Regen. Im Waldviertel fielen bisher nur rund 30 Prozent des üblichen Niederschlags, hier musste stellenweise sogar das Trinkwasser rationiert werden.
Tief VADJMA bringt reichlich Regen
Tief VADJMA liegt derzeit genau über Österreich und sorgt heute im Süden und Westen bereits für viel Regen durch Schauer und Gewitter. Montagnacht kommt dann mit einem Frontensystem flächendeckend kräftiger Regen aus, der sich am Dienstag auf die Alpennordseite verlagert. Vor allem in den Staulagen der Nordalpen regnet es dann intensiv.
Am Mittwoch und Donnerstag stauen sich Schauer und einzelne Gewitter an der Alpennordseite, womit hier noch einige Liter hinzukommen. Teilweise sind in den Nordalpen in den nächsten drei Tage über 100 Liter pro Quadratmeter zu erwarten.
Trockenheit beendet
Die Trockenheit geht somit verbreitet zu Ende, nur vom Waldviertel bis ins Marchfeld sind die Regenmengen wohl zu gering um die Trockenheit vollständig zu beenden. Aber auch in diesen Regionen entspannt sich insgesamt die brisante Lage.
Derzeit liegt ein Bodentief mit seinem Kern direkt über den Alpen und wird zusätzlich noch von zwei Höhentiefs über dem Golf von Genua und über Polen flankiert. Diese Wetterkonstellation sorgt in den nächsten Tagen für zahlreiche Schauern und Gewitter, dazu wird es ab Dienstag spürbar kühler.
Gewitter und Starkregen im Westen und Südosten
Bereits am Samstag sorgten stationäre Gewitter von Unterkärnten bis ins Wiener Becken lokal für Überflutungen, Vermurungen und Feuerwehreinsätze. Auch am Muttertag ist in dieser Region mit teils kräftigen Gewittern zu rechnen. Ein weiterer Schwerpunkt befindet in den westlichen Nordalpen von Vorarlberg bis zum Loferer Land. Hauptgefahr ist wiederum sintflutartiger Regen und kleinkörniger Hagel.
Der Montag wird dann ein Ebenbild vom Muttertag, wiederum sind die gleichen Regionen von den stärksten Schauern und Gewittern betroffen.
Bis Pfingsten unbeständig und kühl
Ab Dienstag gehen dann im ganzen Land verbreitet Schauer nieder, stellenweise kann es auch länger anhaltend regnen. Dazu wird es merklich kühler. Diese schaueranfällige und kühle Wetter setzt sich dann die ganze Arbeitswoche fort, frühesten zu Pfingsten wird es wieder stabiler und wärmer.
Mitteleuropa liegt derzeit zwischen einem Tiefdruckgebiet nordwestlich der Britischen Inseln und einem Höhentief über der Ukraine. Dazwischen erstreckt sich eine schwach ausgeprägte Hochdruckbrücke, somit herrschen im Alpenraum nur schwache Luftdruckgegensätze. Während dabei in der Höhe eine schwache südliche Strömung milde Luftmassen nach Mitteleuropa führt, gelangt in tiefen Lagen mit einer östliche Strömung feuchte Luft ins Land. In Summe wird die Luftschichtung im Tagesverlauf zunehmend labil, weshalb die Gewitterneigung ansteigt.
Die größte Gewittergefahr besteht am Samstag im östlichen Berg- und Hügelland sowie allgemein im Bereich der Nördlichen Kalkalpen, Blitz und Donner können aber nirgends ausgeschlossen werden. Da der Wind in allen Höhenlagen nur schwach weht, verlagern sich die Schauer und Gewitter höchstens langsam. Lokal besteht daher die Gefahr von kleinräumigen Überflutungen, Vermurungen und Hagel.
Besonders betroffen waren am Donnerstag die Bezirke Waidhofen an der Thaya und Melk in Niederösterreich mit 1.760 bzw. 1.227 Blitzen sowie der Bezirk Oberpullendorf im Burgenland mit 1.492 Entladungen. Die Wassermassen sorgten hier örtlich für kleinräumige Überflutungen und Vermurungen. Blitze wurden allerdings in jedem Bundesland detektiert, landesweit waren es in Summe 16.609.
Am Freitag nur einzelne Gewitter
Am Freitag lässt die Gewittergefahr vorübergehend etwas nach, dennoch sind einzelne Gewitter im Tagesverlauf vor allem im Bergland zu erwarten. Am späten Nachmittag steigt die Gewitterneigung dann auch im äußersten Osten und Südosten wieder leicht an, meist trocken bleibt es dagegen im Donauraum.
Erhöhte Gewitterneigung am Samstag
Am Samstag entwickeln sich im Laufe der zweiten Tageshälfte besonders im östlichen Berg- und Hügelland vermehrt Schauer und teils kräftige Gewitter! Blitz und Donner sind aber nirgends auszuschließen. Lokal besteht wieder die Gefahr von großen Regenmengen und Hagelschlag. Am Sonntag wird es dann im Vorfeld einer Kaltfront leicht föhnig, somit steigen die Temperaturen an der Alpennordseite vom Tiroler Unterland ostwärts noch etwas an. Am Nachmittag nimmt die Gewitterneigung besonders im Süden und Westen deutlich zu, im östlichen Flachland bleibt es dagegen weitgehend trocken.
Abkühlung kommende Woche
Eine Kaltfront sorgt zu Beginn der kommenden Woche zwar für eine Abkühlung, im Vergleich zu den Modellprognosen der vergangenen Tage trifft sie aber deutlich schwächer und später ein. Die mittelfristige Prognose wird durch zwei Höhentiefs erschwert, in Summe setzt sich das unbeständige Wetter allerdings fort.
Bereits heute Vormittag sorgt das Höhentief der vergangenen Tage für ein paar Gewitter in Vorarlberg. Im Laufe des Tages erfasst dann eine Kaltfront den Westen des Landes. Sie kommt mit kräftigem Westwind, Regenschauern und Gewittern ostwärts bis zur Linie Linz-Klagenfurt voran. Doch auch vor der eigentlichen Kaltfront entstehen ab etwa Mittag verbreitet Gewitter, die zum Teil heftig ausfallen können. Kleiner Hagel und große Regenmengen in kürzester Zeit sind dann möglich!
Gut zu sehen ist das an folgender Grafik, so dürfte es heute auch in Wien wieder krachen. Von Graz und St. Pölten ostwärts bleibt es dann mit der Kaltfront auch die ganze Nacht gewittrig!
Bereits gestern löste das angesprochene Höhentief einige Gewitter aus, vor allem in Vorarlberg, Tirol, Oberösterreich und im östlichen Niederösterreich. Insgesamt wurden knapp 6900 Blitze registriert.
Die wohl kräftigsten Gewitter gingen Richtung slowakischer Grenze nieder, dort wurden recht verbreitet 30-40 Liter pro Quadratmeter registriert.
Quelle des Titelbildes: https://pixabay.com/de/cumulonimbus-sturmjagd-meteorologie-3196780/
Bereits am Dienstag sorgten die abnehmenden Temperaturen in der Höhe für eine Labilisierung der Luftschichtung im Osten Österreichs, so kam es im Tagesverlauf besonders in der Steiermark, in Wien und in Niederösterreich zu Schauern und Gewittern. Vereinzelt wurde dabei auch kleiner Hagel gemeldet, wie etwa in der Wiener Innenstadt.
Am Mittwoch liegt der Kern des Höhentiefs bereits unmittelbar über dem Alpenraum, somit ist das ganze Land vom wechselhaften Wetter betroffen. Im Vergleich zu gestern muss man zudem früher am Tag mit den ersten Gewittern rechnen. Die größte Gewitterneigung gibt es einerseits im Kernbereich des Höhentiefs im Bereich der westlichen Nordalpen, andererseits im länger sonnigen östlichen Flachland.
Regen und kleiner Hagel
Die Unwettergefahr hält sich zwar in Grenzen, dennoch kann es im Bereich der Gewitter zu kräftigem Regen, kleinem Hagelschlag und starken Böen kommen. Weiters sollte man auch bei vergleichsweise schwachen Gewitterlagen stets die Blitzschlaggefahr im Hinterkopf behalten.
Ein Höhentief zieht tagsüber von Ostungarn nach Österreich. Durch das Tief wird der vertikale Temperaturgradient vergrößert, die Luft wird labiler und gewitteranfälliger. Hier die Zugbahn des Höhentiefs:
Kräftige Gewitter vor allem im Osten
Am frühen Nachmittag entstehen erste Schauer und Gewitter am Alpenhauptkamm und im Süden, bald jedoch ziehen auch kräftige Gewitter nach Ostösterreich. Vor allem vom Waldviertel über Wien bis zum Neusiedler See können diese lokal auch heftig ausfallen. Dabei ist mit einer größeren Mengen kleinkörnigem Hagel, Starkregen und Sturmböen zu rechnen.
Auch am Mittwoch gewittrig
In der Nacht beruhigt sich die Gewitterlage langsam, vereinzelt blitzt und donnert es aber auch noch nach Mitternacht. Am Mittwoch sorgt das Höhentief dann im ganzen Land wieder für zahlreiche Schauer und Gewitter. Genauere Details dazu erfahrt ihr morgen auf uwz.at
Die Top 3 der Bezirke sehen in der Blitzstatistik dabei wie folgt aus:
Deutschlandsberg 2111 Blitze
Leibnitz 1875 Blitze
Wolfsberg 1563 Blitze
Gut zu sehen auch auf der Karte mit der Blitzdichte von gestern. Diese schweren Gewitter zogen von Kroatien und Slowenien nach Norden und erreichten so auch den Südosten unseres Landes.
Neben der hohen Blitzaktivität stachen vor allem die immensen Regenmengen in dieser Region ins Auge. Normal fallen dort im gesamten Mai rund 70 bis 100 Liter Regen pro Quadratmeter, alleine gestern wurden in Leibnitz 56 l/m² gemessen. Örtlich, so etwa auf der Kor- und Saualpe, sind sogar mehr als 80 l/m² zusammengekommen, Spitzenreiter war Hochgleinz (Steiermark) mit knapp über 100. Besonders im Lavanttal kam es dabei zu kleinräumigen Überflutungen und Vermurungen. Der nasse Süden sticht auch auf der folgenden Karte deutlich hervor:
Auch heute gibt es zwar wieder ein paar Gewitter, diese werden aber bei weitem nicht so kräftig und zahlreich ausfallen. Am Nachmittag ist heute das Bergland von Nordtirol, Salzburg, Kärnten und der Obersteiermark betroffen.
Der Alpenraum liegt seit Mitte der Woche am Nordrand eines Tiefdruckwirbels mit Kern über dem zentralen Mittelmeer. Dieses sorgt für eine anhaltende, östliche Höhenströmung, welche schubweise feuchte und teils labil geschichtete Luftmassen in den Ostalpenraum führt.
Im Südosten am Abend Unwettergefahr
Im Laufe des Nachmittags entstehen am Freitag besonders im Berg- und Hügelland sowie im Südosten lokale Schauer und Gewitter. Örtlich kann es dabei zu kleinem Hagel und Starkregen kommen. In den Abendstunden und in der ersten Nachthälfte steigt die Gewittergefahr von Unterkärnten über die südliche Steiermark bis zum Südburgenland weiter an, ausgehend von Slowenien ziehen hier voraussichtlich kräftige Gewitter auf. Auch ein großer und langlebiger Gewitterkomplex ist möglich, örtlich besteht im Südosten Unwettergefahr durch ergiebige Regenmengen, welche zu kleinräumigen Überflutungen und Vermurungen führen können!
Am Mittwoch lag der Alpenraum am Rande eines Tiefdruckgebietes mit Kern über dem zentralen Mittelmeerraum. Mit einer südöstlichen Strömung gelangten dabei außergewöhnlich feuchte und labil geschichtete Luftmassen in den Osten Österreichs. Zunächst entwickelten sich am Nachmittag erste kräftige Gewitter am Alpenostrand, so kam es im Bezirk Neunkirchen und im Osten von Wien lokal zu Hagelschlag. In den Abendstunden gab es dann im gesamten Osten kräftige Gewitter, im Wienerwald und im östlichen Tullnerfeld fielen teils ergiebige Regenmengen: Besonders betroffen waren die Bezirke Wien Umgebung, Tulln und Mödling. In Langenlebarn fielen innerhalb von wenigen Stunden rund 64 Liter pro Quadratmeter Regen.
Gewitterhotspot Niederösterreich
In Summe wurden landesweit 69.948 Blitze detektiert, davon 49.631 in Niederösterreich, 8.707 in der Steiermark, 6.761 im Burgenland und 4.683 in Wien. Diese Zahlen sind vergleichbar mit hochsommerlichen Gewitterlagen, für diese Jahreszeit ist das aber außergewöhnlich. Blitzreichste Gemeinde war Tulln an der Donau mit 2.261 Blitzen, gefolgt von Pressbaum mit 1.884 und Purkersdorf mit 1.668. Der stärkste Blitz mit einer Stromstärke von rund 225.000 Ampere wurde in der Gemeinde Schrattenthal im niederösterreichischen Bezirk Hollabrunn registriert. Neben vollgelaufenen Kellern, kleinräumigen Überschwemmungen und Vermurungen kam es auch zu Einschränkungen bei den Bodenabfertigungen am Flughafen Wien-Schwechat. Weiters wurden örtlich auch stürmische Böen verzeichnet: in Gumpoldskirchen (NÖ) 79 km/h, in Fürstenfeld (ST) 72 km/h, in Wien-Stammersdorf 68 km/h.
Weitere Gewitter am Donnerstag
Am Donnerstag liegt Österreich weiterhin unter dem Einfluss labil geschichteter Luftmassen. Der Schwerpunkt der Gewittertätigkeit liegt im zentralen bzw. östlichen Berg- und Hügelland, so sind am Nachmittag besonders in Teilen der Steiermark sowie im Mühl- und Waldviertel kräftige Gewitter zu erwarten. In den Abendstunden können die Gewitter dann auch den westlichen Donauraum erfassen. Im Vergleich zum Mittwoch lässt der Höhenwind etwas nach, somit fällt die Verlagerungsgeschwindigkeit der Gewitter geringer aus. Die Hauptgefahr stellen somit neben Hagel vor allem die heftigen Regenmengen dar, örtlich sind wieder kleinräumige Überflutungen zu erwarten.
In der gesamten Osthälfte besteht ab dem mittleren Nachmittag das Potential für Gewitter. Mit ersten Gewittern ist am Alpenostrand zu rechnen, am Abend und in der ersten Nachthälfte sind dann verbreitet teils kräftige Gewitter möglich. Vor allem von der Koralpe bis ins Wiener Becken besteht dabei Unwettergefahr mit Starkregen, größerem Hagel und Sturmböen.
Einen genauen Überblick über die aktuelle Situation bekommt ihr wie immer auf uwz.at
Am Donnerstag weitere Gewitter
Auch am Donnerstag geht es gewittrig weiter, dabei liegt der Schwerpunkt voraussichtlich in Kärnten, der Steiermark sowie im Wald- und Mühlviertel. Genaueres Details dazu gibt es aber morgen Vormittag.
Der momentane Regen auf Sardinien verstärkt sich am Mittwoch durch die Bildung eines Tiefs über dem Tyrrhenischen Meer. Dazu lagern sich immer mehr Gewitter ein, womit in kurzer Zeit große Regenmengen zusammenkommen können. Das hochaufgelöste Race-Modell von Ubimet berechnet bis Donnerstagabend über 200 Liter pro Quadratmeter Regen.
Aufgrund der enormen Regenmengen ist auf Sardinien mit weitreichenden Überschwemmungen und lokalen Vermurungen zu rechnen.
Auswirkungen auf Österreich
Das Italientief führt in den kommenden Tagen aus Süden feuchtwarme und labil geschichtete Mittelmeerluft nach Österreich. Somit wird es auch hierzulande unbeständig, vor allem im Süden und Osten muss man auch mit starken Gewittern rechnen.
Am Wochenende ist der Spuk dann aber wieder vorbei, unter Hochdruckeinfluss stellt sich meist sonniges und warmes Frühsommerwetter ein.
Im Vorfeld von Sturmtief QUITTA gab es gestern von Ostfrankreich über Benelux bis in den Nordwesten von Deutschland heftige Gewitter. Starkregen, teils großer Hagel und Orkanböen traten örtlich mit den Gewittern auf, in Frankreich konnte auch das beeindruckende Video eines Tornados aufgenommen werden:
Large hail south of Nancy (54), Lorraine, France today, April 29! Report: Kevin' Leclercq pic.twitter.com/pPpgbr3g0Q
Auch in Norditalien gab es einige kräftige Gewitter:
Excellent view of the striated mesocyclone and wall cloud on the supercell near Paratico (BS), north Italy yesterday, April 29! Report: Italia live meteo pic.twitter.com/IRe6A8XOos
Während die gewitterträchtige Luft nun nach Nordosten abgedrängt wird, fließt hinter dem Tief relativ kalte Luft in den Norden von Frankreich ein. Dazu kühlt die Luft mit kräftigem Niederschlag noch weiter ab, sodass es heute nördlich von Paris zu nassem Starkschneefall kam.
Beeindruckend waren die Aufnahmen der vergangenen Woche nicht nur für Allergiker – im Berg- und Hügelland kam es zu einem wahren ‚Fichtenpollensturm‘. Doch die Angst vor Heuschnupfen war dann doch meist unbegründet, denn lediglich bei rund 5 % der Allergiker wirken sich auch diese Pollen aus, generell ist die Struktur der Fichtenpollen zu groß.
Nun kommt der ‚Spuk‘ langsam zu einem Ende und die ausgetriebenen Pollen sammeln sich bspw. im Wasser an. An mehreren Seen kann man dies nun beobachten, teilweise führt dies zu einer gelblichen Färbung, wie die Bilder vom Attersee von Jürgen Elmer (auch Titelbild) eindrucksvoll beweisen:
Lake surface turned yellow due to huge amounts of pollen – Attersee, Upper AuUstria on Friday, April 27. Report: Jürgen Elmer pic.twitter.com/Vt190a1R5A
Der April 2018 erschien den meisten Menschen wie ein vorgezogener Sommermonat, zahlreiche Sommertage und viel Sonnenschein prägten die vergangenen Wochen. Über das gesamte Land gemittelt fiel der April gegenüber dem langjährigen Mittel von 1981 bis 2010 um rund 4,8 Grad zu warm aus. Damit lässt der heurige April den bisherigen Spitzenreiter aus dem Jahr 2007 deutlich hinter sich, dieser fiel 3,7 Grad zu warm aus. Seit Beginn der flächendeckenden Temperaturaufzeichungen in Österreich 1848 war somit kein April wärmer als der diesjährige. Am Ende des Monats werden 27 zu warmen Tagen nur 3 Tage gegenüberstehen, die zu kalt ausfielen.
Sonne machte zahlreiche Überstunden
Im Zuge des andauernden Hochdruckeinflusses und der häufigen Föhnlagen schien die Sonne im gesamten Land deutlich häufiger als im Durchschnitt, meist sind 20 bis 40 Prozent mehr Sonnenstunden als im langjährigen Mittel zusammengekommen. Die absolut sonnigsten Orte sind in Niederösterreich beheimatet. Mit 254 Sonnenstunden hat Irnfritz in dieser Rangliste die Nase vorne, mehr als 200 Sonnenstunden konnte man aber in jeder Landeshauptstadt genießen.
Trockenheit setzt sich fort
Der April fiel im Großteil des Landes viel zu trocken aus. Einzig von Lienz bis Graz wurde das Niederschlagssoll erreicht, im Grazer Becken sogar übertroffen. Verantwortlich hierfür waren nahezu ortsfeste Gewitter, die am 16. April für anhaltenden Platzregen sorgten. In Graz fielen dabei innerhalb von sechs Stunden bis zu 90 Liter pro Quadratmeter Regen. Im übrigen Land setzte sich hingegen die Trockenheit fort. So fehlen entlang und nördlich der Alpen durchwegs 50% auf das Soll, speziell vom Mühlviertel bis zum Neusiedler See sogar 80 bis 90%. In Allentsteig beispielsweise sind statt der üblichen 45 Liter pro Quadratmeter nur 6 Liter pro Quadratmeter zusammengekommen, dies entspricht einem Defizit von 87%.
Die Kaltfront lässt heute in ganz Österreich die Vegetation und die Landwirte aufatmen, verlief der bisherige April doch verbreitet viel zu trocken. So sind beispielsweise in Krems (Niederösterreich) in den vergangenen 26 Tagen nur 5 Liter pro Quadratmeter zusammengekommen, ebenso viel gibt es alleine heute!
Nasser Süden
Nördlich der Alpen regnet es schon von der Früh weg, spätestens ab Mittag wird es dann auch im Süden immer öfter nass. Der kräftigste, teilweise sogar von Gewittern durchsetzte Regen wird von den Karnischen Alpen über die Nockberge und das Obere Murtal bis zum Semmering fallen.
Das sieht man auch gut an der folgenden Regensummenkarte für heute. 25 bis 40 Liter pro Quadratmeter sind hier durchaus wahrscheinlich, punktuell können es aber auch 50 Liter werden.
Überflutungen möglich
Entsprechende Warnungen und Vorwarnungen sind bereits aktiv. Zwar sind die Regenmengen für den launischen Aprilmonat jetzt nichts außergewöhnliches, allerdings gehören die betroffenen Regionen zu den nassesten im April 2018. Und durch diese nasse Vorgeschichte sind zumindest kleinräumige Überflutungen nicht ausgeschlossen.
Bereits seit Wochen herrschen überdurchschnittliche Temperaturen im Alpenraum. Am Montag wurde die Luftschichtung im Vorfeld einer Kaltfront labiler und landesweit kam es zu Schauern und Gewittern. In Wien gab es bereits in den Morgenstunden ein Gewitter, wobei am östlichen Stadtrand ein Arbeiter auf einem Feld von einem Blitz getroffen und lebensgefährlich verletzt wurde.
Tagsüber verlagerte sich der Schwerpunkt zunächst auf den Südosten des Landes, so gab es dort zahlreiche Hagelmeldungen und vereinzelt auch kleinräumige Überflutungen. Besonders betroffen waren die Bezirke Jennersdorf im Burgenland sowie Fürstenfeld in der Steiermark. In den Abendstunden zogen dann auch über Vorarlberg und Salzburg kräftige Gewitter hinweg.
Gewitterhotspot Steiermark
In Summe wurden landesweit 25.013 Blitze detektiert, davon 8.003 in der Steiermark, 4.947 in Salzburg und 3.777 in Niederösterreich. Auf der vergleichsweise kleinen Fläche von Wien gab es immerhin 143 Entladungen. Blitzreichste Gemeinde war Salzburg-Umgebung mit 2.216 Blitzen, gefolgt von Hallein mit 2.191 und Jennersdorf mit 1.590. Der stärkste Blitz mit einer Stromstärke von rund 363.000 Ampere wurde in der Gemeinde Übelbach im steirischen Bezirk Graz-Umgebung registriert. Das entspricht in etwa der 23.000-fachen Stromstärke einer haushaltsüblichen Steckdose mit 16 Ampere. Weiters wurden örtlich auch stürmische Böen verzeichnet: in Windischgarsten (OÖ) 76 km/h, in Innsbruck (T), Mörbisch (B) und Hollenthon (NÖ) 72 km/h.
April auf Rekordkurs
Der April 2018 war aus meteorologischer Sicht bereits jetzt außergewöhnlich. Besonders im Norden und Osten entsprachen die Temperaturen bislang jenen eines durchschnittlichen Mais. Derzeit beträgt die Temperaturabweichung landesweit etwa +5 Grad, der bisherige Spitzenreiter anno 2007 schloss um 3,7 Grad zu warm ab. Am Donnerstag und Freitag gelangen zwar vorübergehend kühlere Luftmassen ins Land, ab dem Wochenende zeichnen sich aus heutiger Sicht aber neuerlich deutlich überdurchschnittliche Temperaturen ab.
Hailstorm in Neumarkt an der Raab, Austria this afternoon, April 23! Report: Nadine Wagner / Aktuelle Wetterwarnungen für Österreich pic.twitter.com/1GOBZAloy5
Österreich liegt am Montag unter dem Einfluss eines Tiefs mit Kern über dem Europäischen Nordmeer. Die dazugehörige Kaltfront erfasst das Land zwar nur marginal im äußersten Norden, das Zusammenspiel aus zunehmender Luftfeuchtigkeit in tiefen Luftschichten und der Abkühlung in der Höhe sorgt aber für eine labile Schichtung der Luft. Im Nordosten gehen bereits von der Früh weg gewittrige Schauer nieder, im Tagesverlauf sind dann besonders im östlichen Berg- und Hügelland sowie teils auch entlang der Nordalpen mitunter kräftige Gewitter zu erwarten. Einzelne gewittrige Schauer sind aber nirgends ausgeschlossen.
Saharastaub aus Westeuropa
Am letzten Wochenende hat ein Tief vor der Küste Marokkos neuerlich Saharastaub aufgewirbelt und mit einer südlichen Höhenströmung nach Westeuropa geführt. Unter dem Einfluss reger Tiefdrucktätigkeit über Nordeuropa hat sich mittlerweile eine westliche Höhenströmung eingestellt, somit gelangen heute vorübergehend wieder Luftmassen mit einem erhöhten Gehalt an Saharastaub in den Alpenraum. Besonders auf Autos, Dachfenstern und Gartenmöbeln kann es somit neuerlich zu dünnen Staubablagerungen kommen.
Update 9 Uhr: Anbei ein Zeitraffer-Video vom ersten Gewitter der Saison über Wien:
30,0 Grad gab es Freitag in Salzburg, gestern schließlich auch in Wien. Höchsttemperaturen, wie man sie eigentlich erst im Juli und August erwarten dürfte, füllen Freibäder und Eisdielen.
Zweitfrühester 30er
So früh im Jahr 30 Grad zu erreichen ist schon sehr ungewöhnlich, das beweist der Blick in die Annalen. Den bisher frühesten 30er der Messgeschichte gab es nämlich am 17. April 1934, also nur um drei Tage vor dem heurigen Termin. Damals übrigens ebenfalls in der Mozartstadt. Im Normalfall treten die 30 Grad das erste Mal erst Ende Mai / Anfang Juni auf.
2007 vs. 2018
Wäre der Monat jetzt schon zu Ende, würde er sich mit einer Abweichung von mehr als +4,5 Grad Platz 1 der wärmsten Aprilmonate aller Zeiten sichern. Diesen Platz an der Sonne hält noch immer der April 2007, damals war es 3,7 Grad zu warm. Auf den Plätzen 2 und 3 folgen ebenfalls Aprilmonate aus der jüngeren Vergangenheit, nämlich 2009 (+3,2 Grad) und 2011 (+3,0 Grad).
Die kommende Woche entscheidet also nun darüber, ob wir einen neuen Rekord erleben oder nicht. Montag bis Mittwoch wird es mit 20 bis 28 Grad wieder extrem warm, Donnerstag und Freitag bringen dann eine vorübergehende Abkühlung auf Werte, die der Jahreszeit entsprechen. Doch dann dürften uns noch einmal drei föhnige und sehr warme Tage bis Monatsende bevorstehen.
Die Chancen stehen also gut, dass der April 2007 geschlagen wird!
Das Tief bildet sich bereits heute im chinesischen Hinterland und zieht in den folgenden beiden Tagen ostwärts über das Gelbe Meer nach Süd- und Nordkorea. Sein weiterer Weg führt das Tief über das Japanische Meer, dort schwächt es sich dann rasch wieder ab.
Mit im Gepäck hat dieses Tief eine Kaltfront, und diese sorgt für teils kräftigen Regen. Das könnt ihr gut an der folgenden Grafik erkennen. Innerhalb von rund 24 Stunden kommen südlich von Peking sowie in weiten Teilen der Koreanischen Halbinsel 50 bis 100 Liter pro Quadratmeter zusammen. Zum Vergleich: In Seoul beträgt der durchschnittliche Monatsniederschlag für den gesamten April rund 65 Liter pro Quadratmeter!
Im folgenden Satellitenbild von heute Nachmittag (Ortszeit) ist das Tief über China mit seiner markanten Wolkenspirale bereits zu erkennen. In Südkorea deutet strahlender Sonnenschein dagegen noch nichts auf den bevorstehenden Regen hin:
Der Grund für diese Unterschiede liegt einmal mehr in der beständigen südlichen Anströmung der Alpen. Wiederholt haben sich in letzter Zeit Tiefdruckgebiete über Westeuropa stationiert, hoher Luftdruck war eher über Skandinavien oder Osteuropa vorherrschend. Durch diese Druckkonstellation wurde und wird von Süden her Luft nach Norden geführt. Ist diese feucht, stauen sich Niederschläge am Alpenhauptkamm, während es nördlich davon zu Föhn kommt. Eindrucksvoll wird dies auch von der nachfolgenden Grafik belegt, welche die Abweichung der Temperatur im bisherigen April von den Normalwerten zeigt. Bis zu 5 Grad war es bisher zu warm.
Februar und März auch zu trocken
Doch schaut man nun mal etwas weiter zurück, so fällt auf, dass sich dieses Muster schon seit Monaten wiederholt. Von Vorarlberg bis nach Niederösterreich waren bereits auch der Februar und der März zu trocken, regional wurden über zweieinhalb Monate gesehen nur rund 30% des üblichen Niederschlags registriert. Der letzte landesweit zu feuchte Monat war der Jänner. Entsprechend sind die Böden häufig ziemlich ausgetrocknet und es kommt schon zu ersten Wald- und Flurbränden.
Am Montag führt ein Höhentief über dem Mittelmeer feuchte Luftmassen in die Südosthälfte des Landes. Eine Tiefdruckrinne in tiefen Luftschichten erstreckt sich dabei von Nordostitalien über Ostösterreich bis nach Tschechien, somit trifft in diesen Regionen westlicher Wind mit südöstlichem Wind zusammen. Die daraus resultierende vertikale Luftbewegung fördert die Entstehung von Schauern und Gewittern. Besonders von Unterkärnten über die südliche Steiermark bis zum Südburgenland können die Gewitter mitunter auch kräftig ausfallen, dabei besteht örtlich die Gefahr von Starkregen und Hagelschlag.
Der Schwerpunkt der Gewittertätigkeit verlagert sich in den Abendstunden ostwärts, somit ist dann im gesamten Burgenland gewittrig durchsetzter Regen möglich. Einzelne gewittrige Schauer sind im Laufe der zweiten Tageshälfte allerdings auch im Bereich der Nordalpen in Vorarlberg und Tirol nicht ausgeschlossen.
Einmal mehr hat sich ein kräftiges Tief nach Nordafrika verlagert und wirbelt dort mit viel Wind einiges an Sand auf. An der Vorderseite des Tiefs stellt sich eine kräftige, nach Norden gerichtete Strömung ein und bringt nicht nur Warmluft in unsere Breiten, sondern in abgeschwächter Form auch Staub aus der Sahara. Schematisch dargestellt ist dies im Titelbild.
Der nachfolgenden Grafik ist die von der Universität Athen berechnete Staubkonzentration für Sonntagabend zu entnehmen, wenn sie bei uns im Alpenraum mit etwa 4000 mg/m² am größten sein soll.
Grundsätzlich erreicht uns Saharastaub eher in größeren Höhen oberhalb etwa 5 km, damit wirkt er sich hauptsächlich auf die Himmelsfärbung und Wolkenbildung aus. Der Himmel erscheint nicht mehr strahlend blau, je nach Konzentration eher milchig bis leicht rötlich, zudem fördert der Staub die Bildung von kompakten Cirrus-Wolken in Höhen von rund 10 km. Kommt es jedoch gleichzeitig zu Niederschlag, dann kann der Staub entsprechend aus der Atmosphäre ausgewaschen werden und mit den Regentropfen zum Boden gelangen.
Im Süden und Südosten sind bereits am Sonntag Schauer und einzelne Gewitter zu erwarten, am Montag und Dienstag wird es auch im restlichen Land unbeständig. Dann kann der Saharastaub nahezu überall auch am Boden ankommen und bspw. auf Autos oder Fenstern eine dünne Sandschicht hinterlassen. Insofern sollte man mit dem Frühjahrs-Fensterputz noch ein paar Tage warten.
In den kommenden Stunden tropft ein kleinräumiger Kaltlufttropfen vom östlich von Österreich befindlichen Höhentrog ab. Zunächst wandert das Höhenei dabei nach Süden in Richtung Kroatien. Da sich am Samstag das Hoch aber weiter nach Osten verlagert, wandert das Höhenei an dessen Rückseite wieder nach Norden und überquert Samstagnacht den Osten von Österreich.
Frühlingswetter mit Abstrichen
Durch das Höhenei verdichten sich am Samstagvormittag die Wolken von Südosten her, somit verläuft der Nachmittag von der Südsteiermark bis in den Wiener Raum öfters trüb. Es bleibt aber noch trocken. Sonntagfrüh sind dann vor allem vom Wienerwald bis ins Weinviertel einzelne Schauer möglich, dazu frischt hier kräftiger bis stürmischer Südostwind auf. Der Spuk ist aber rasch vorbei, bereits am Vormittag setzt sich von Süden her wieder die Sonne durch und es wird mit bis zu 20 Grad warm.
Unberechenbarkeit von Höheneier
So kleine Höhentiefs sind für die Modelle immer schwer zu vorhersagen, daher ist selbst 24 Stunden vor dem Ereignis noch nichts in Stein gemeißelt. Zieht das Tief eine Spur weiter östlich nach Norden, verläuft das Wochenende doch deutlich sonniger.
Die Kaltfront eines Nordseetiefs zog am Mittwoch über Mitteleuropa hinweg. Im Vorfeld dieser Kaltfront kam es dabei besonders in Deutschland zu kräftigen Gewitter mit teils schweren Sturmböen. Auch in Frankreich, den Niederlanden sowie in Teilen Italiens entstanden aber mitunter kräftige Gewitter, so wurde örtlich auch Hagel beobachtet. Anbei die Hitliste der Blitzentladungen am Mittwoch:
46.381 Deutschland
28.198 Frankreich
3.463 Niederlande
3.433 Tschechien
2.629 Italien
2.518 Spanien
Schwere Sturmböen in Deutschland
Die Hauptgefahr der Gewitter in Deutschland war weniger Hagel oder Starkregen, sondern viel mehr die Sturmböen oder gar schweren Sturmböen. Hier die Spitzenreiter gestern:
Lautertal (Bayern) 98 km/h
Artern (Thüringen) 97 km/h
Würzburg (Bayern) 96 km/h
Querfurt (Sachsen-Anhalt) 95 km/h
Öhringen (Baden-Württemberg) 94 km/h
Auch abseits der Gewitter lebte der Wind in den südlichen Landesteilen aber vorübergehend kräftig bis stürmisch auf, so gab es beispielsweise auch am Bodensee Sturmböen von bis zu 86 km/h. Weiters waren die Gewitter auch spektakulär zum Anschauen, wie die folgenden Bilder beweisen:
WOW! Check out this spectaular thunderstorm near Bernburg, Germany today and the dust kicked up by the outflow. May have been a supercel. Excellent catch by Wetterbeobachtung Brandenburg pic.twitter.com/KXmShvv8Uw
— severe-weather.EU (@severeweatherEU) 4. April 2018
— severe-weather.EU (@severeweatherEU) 5. April 2018
Bilder aus Frankreich
Spectaculaire arcus dans le vignoble de Chardonnay en Saône-et-Loire, hier mercredi.
Un virulent et électrique orage né vers Roanne #Loire dans une puissante structure linéaire. Photo de @WillOfDeath#orage#Bourgognepic.twitter.com/Ki6XlmarVU
Die 20 Grad sind zum Greifen nahe, föhniger Südwind und Sonnenschein treiben die Temperaturen am heutigen Dienstag spürbar nach oben. Zuletzt wurde diese Marke am 29. Oktober des Vorjahres erreicht, also vor gut fünf Monaten. Die wärmsten Regionen sind dank des Föhns wie so oft im Frühling das Rhein- und Inntal, der Flachgau und das Salzkammergut. In einer ähnlichen Tonart geht es am Mittwoch weiter, mit bis zu 22 Grad wird es sogar noch eine Spur milder. Erneut dürften die Föhnregionen an der Alpennordseite bei den Temperaturen die Nase vorn haben, doch auch in Wien, St. Pölten oder Eisenstadt sollte der 20er erstmals 2018 fallen. Etwas das Nachsehen haben bei dieser Wetterlage Osttirol und Kärnten, hier bleiben die Höchstwerte mit 10 bis 15 Grad dementsprechend verhalten.
Kühle Dusche am Donnerstag
Am Donnerstag sorgt eine Kaltfront von Westen her für Abkühlung, einzig vom Weinviertel bis in die Südsteiermark sind mit etwas Sonne noch bis zu 17 Grad möglich. Sonst werden nur noch 10 bis 15 Grad erreicht, in den Hochtälern der Alpen halten vorübergehend einstellige Höchstwerte Einzug. Mit der Kaltfront ziehen auch einige Regenschauer durch. Für die Vegetation sind diese Gold wert, allen Frühlingspflanzen steht somit ein kräftiger Wachstumsschub bevor. Schon am Freitag kehren Sonnenschein im ganzen Land und frühlingshafte Temperaturen im Westen wieder zurück, hier erwärmt sich die Luft bereits auf 20 Grad. Sonst liegen die Tageshöchstwerte meist um die 15 Grad.
Das Beste zum Schluss
Am Wochenende stellt sich perfektes Ausflugswetter ein. Am Samstag strahlt die Sonne von früh bis spät oft von einem wolkenlosen Himmel, 13 Sonnenstunden sind mittlerweile möglich. Dazu werden verbreitet 17 bis 22 Grad erreicht, mit Föhn von Vorarlberg bis Salzburg sogar frühsommerliche 24 Grad. Am Sonntag verwöhnt uns neuerlich die Sonne, bei Höchstwerten um oder über 20 Grad dürften die Eisdielen den ersten Ansturm der noch jungen Saison erleben.
Der Triebschnee in der Höhe sowie des Nassschnee in tiefere Lagen sorgen derzeit für eine heikle Lawinensituation. Der Neuschnee der vergangenen Tage wurde durch den starken Höhenwind umfangreich verfrachtet, sodass der Neuschnee nur schlecht mit dem Triebschnee verbunden ist. Somit können Lawinen bereits bei geringer Zusatzbelastung oberhalb von 2500 m ausgelöst werden.
Nassschnee- bzw. Gleitschneelawine
Unterhalb von 2500 m nimmt die Lawinengefahr mit der Tageserwärmung zu. Die Schneedecke wird durchfeuchtet und es kommt zu den im Frühjahr typischen Gleitschneelawinen an steilen Grashängen. Aufgrund der überdurchschnittlichen Schneehöhen können ausgelöste Lawinen gefährlich groß werden.
Hier ein Blick auf das Kitzsteinhorn, dabei kam es heute Mittag zu einem Lawinenabgang in den Stausee Wasserfallboden (am rechten Bildrand)
Sollte der Kern des Sturms auch weiterhin über dem offenen Meer verbleiben, könnte er sich unter der Woche zu einem Zyklon entwickeln. So oder so bringt der Sturm dem dicht bewohnten Küstenstreifen von Queensland aber eine große Menge Regen, von Ingham südwärts bis Townsville und Mackay besteht dann eine große Überflutungsgefahr. Innerhalb von 5 Tagen sind hier bis zu 400 l/m² möglich, dies hätte weitreichende Auswirkungen auf die Infrastruktur und das öffentliche Leben.
Und genau solche Gegensätze sind derzeit zu Ostern über Europa anzutreffen. Am gestrigen Karsamstag gab es von Frankreich über Italien bis nach Ungarn zahlreiche Gewitter, wie man an der Titelgrafik mit den registrierten Blitzen erkennen kann. Im Departement Var in der Nähe von Marseille konnte sogar ein filigraner Tornado beobachtet werden:
Tornado reported in Crau (83), France yesterday early afternoon, March 31. Report: Bryan Frt pic.twitter.com/WUbdR3hqT9
— severe-weather.EU (@severeweatherEU) 1. April 2018
— WEATHER/ METEO WORLD (@StormchaserUKEU) 31. März 2018
Gleichzeitig kam es im Nordosten Deutschlands noch einmal zu einem markanten Schneefallereignis. Bis zu 35 cm Neuschnee wurden hier am Sonntagmorgen gemeldet – der Neuschnee-Rekord von 1970 wurde damit in Mecklenburg-Vorpommern eingestellt. Da hat wohl nicht nur der Osterhase gestaunt …
Ich sende euch allen frohe Ostergrüße von meinem Balkon! 🐰⛄❄
Es wäre schön, wenn ich den Schnee mit einem April, April weg zaubern könnte, funktioniert aber nicht. #Ostern2018#Ostern#schnee#MVpic.twitter.com/aQPH2QTEmc
Das Ende März im Norden von Norwegen noch viel Schnee liegt, ist eigentlich nicht außergewöhnlich. Doch in diesem Jahr türmen sich die Schneemassen teils meterhoch, was in den letzten 20 Jahren nie vorkam. Das Foto zeigt ein Ferienhaus in der Nähe des Nordkaps, das direkt unter einen großen Schneewechte liegt. Derzeit ist es unbewohnt, da die Gefahr, das die Wechte das Haus verschüttet, zu groß ist.
Große Lawinengefahr legt Leben lahm
In der ganzen Region herrscht derzeit große Lawinengefahr, sodass selbst die Fernstraßen streckenweise gesperrt sind. In kleineren Orten, die von der Umwelt abgeschnitten sind, gibt es bereits Engpässe bei gewissen Lebensmittel. Die Situation wird sich erst zum Wochenende hin langsam entspannen, dann sind keine großen Neuschneemengen mehr in Sicht und der stürmische Wind lässt nach.
Die erste Hälfte des März 2018 ist geschafft, Zeit für uns, eine kleine Bilanz zu ziehen. Und da hatte der Monat bisher doch ganz schön was zu bieten.
Die erste Woche hatten wir noch mit einer Kältewelle zu kämpfen, die ihren Anfang bereits im Februar nahm. Somit fiel der Monatsbeginn im ganzen Land schon mal deutlich zu kalt aus, erst in der zweiten Woche normalisierte sich die Situation dann wieder. Die Strömung drehte auf Süd und das Temperaturdefizit wurde teilweise abgebaut. In der folgenden Grafik seht ihr die Temperaturabweichung in der ersten Monatshälfte.
Vor allem von Vorarlberg bis in die nördliche Obersteiermark schaffte es die föhnige Südwestströmung der vergangenen Tage, dass wir sogar hier leicht überdurchschnittliche Temperaturen haben. In Weyer (OÖ) wurden sogar schon 19,2 Grad erreicht. Im Osten und Südosten verliefen die ersten 15 Tage des März dagegen um 1 bis 2 Grad zu kalt, der Tiefpunkt war gleich am 1. März mit -23,4 Grad in Klausen-Leopoldsdorf (NÖ).
Norden trocken – Süden nass
Schauen wir auf die Niederschlagsverteilung. Die Kältewelle war im Großteil des Landes von trockenem Wetter begleitet, erst in der zweiten Woche des Monats kam Bewegung ins Geschehen. Mit den föhnigen Südlagen schauten die Regionen nördlich des Alpenhauptkamms weiterhin durch die Finger, dementsprechend sieht es hier mit Regen und Schnee aus. Von Osttirol bis ins Südburgenland fiel dagegen 30 bis 50% mehr Regen und Schnee als in der ersten Hälfte des März üblich ist.
Am Samstagvormittag setzt im Süden kräftiger Regen ein, Schnee fällt vorerst nur oberhalb von etwa 700 bis 1000 m. Der Niederschlag breitet sich rasch nach Norden aus, wobei im Osten von Beginn an Schnee bis ins Flachland fällt. Am Abend geht der Regen auch im Süden in Schneefall über, in der Nacht sinkt die Schneefallgrenze dann im Westen bis in die Tallagen. Die größten Neuschneemengen von bis zu 20 Zentimeter sind im Semmering-Wechsel-Gebiet sowie im südlichen Wiener Becken zu erwarten. In Wien kommen in der Stadt etwa 5 Zentimeter Neuschnee zusammen, im Wienerwald sind bis zu 10 Zentimeter zu erwarten.
Tiefwinterliches Bergland
Die Skifahrer können sich über eine ordentliche Portion Neuschnee freuen. Von den Hohen Tauern bis zum Schneeberg sowie vom Arlberg bis zum Brenner fallen verbreitet 10 bis 30 Zentimeter Neuschnee, auf der Koralpe können sich die Skigebiete auf bis zu einem halben Meter Neuschnee einstellen. Dazu wird es bis Sonntag immer kälter. Skifahrer am Hochkar müssen sich am Sonntag auf Temperaturen zwischen -10 und -15 Grad einstellen. Besonders im östlichen Flachland stellt sich Dauerfrost ein.
Frühling lässt auf sich warten
Auch in der neuen Woche setzt sich das spätwinterliche Wetter fort. Am Montag hält sich verbreitet der Dauerfrost, nur im Westen und Süden steigen die Temperaturen knapp über den Gefrierpunkt. In den Folgetagen ist dann nach teils strengem Morgenfrost auch im Osten tagsüber wieder mit zarten Plusgraden zu rechnen, an der Alpennordseite kommt hingegen noch etwas Neuschnee hinzu. Die Rückkehr zu frühlingshaftem Wetter ist frühesten am nächsten Wochenende möglich.
Nach einer milden Woche mit wechselhaftem Frühlingswetter zeigt der Winter am kommenden Wochenende nochmal seine Zähne. Rege Tiefdrucktätigkeit im Mittelmeerraum und die Ausbildung eines mächtigen Skandinavienhochs sorgen nämlich für eine Drehung der Strömung auf nordöstliche Richtung. Mit dieser gelangen ab Samstag sehr kalte Luftmassen aus dem Norden Russlands in den Alpenraum, somit steht uns ein Temperatursturz von mehr als 15 Grad bevor!
Schnee im Süden
Am Samstag dominieren die Wolken und in den Morgenstunden setzt im Süden Regen ein. Noch am Vormittag sinkt die Schneefallgrenze bis in die Niederungen ab, wie weit der Niederschlag nach Norden ausgreift ist aber noch unsicher. Die besten Chancen auf Schneefall gibt es in Kärnten und in der südlichen Steiermark, hier sind einige Zentimeter Neuschnee möglich, aber auch vom Tiroler Unterland über die Obersteiermark bis zum Burgenland kann es zumindest zeitweise schneien. In höheren Lagen des Ostens, wie etwa im Waldviertel, im Mariazellerland oder in der Buckligen Welt, stellt sich bereits Dauerfrost ein.
Eistag am Sonntag
Der Sonntag bringt viele Wolken und vor allem im östlichen Bergland ist noch ein wenig Schnee möglich, große Mengen sind aber nicht zu erwarten. Dazu gibt es vor allem im Osten verbreitet Dauerfrost, zarte Plusgrade sind lediglich noch im Rheintal, im Oberinntal und im Drautal zu erwarten. Im Laufe der kommenden Woche steigen die Temperaturen dann voraussichtlich langsam wieder etwas an.
An der Ostflanke eines umfangreichen Tiefdruckgebiets mit Kern über dem Ostatlantik wurden in den letzten Tagen schubweise milde Luftmassen aus dem südlichen Mittelmeerraum nach Mitteleuropa geführt. Mit Annäherung etwas kälterer Luft in der Höhe wurde die Luftschichtung am Montag immer labiler, somit gab es in Mittel- und Südeuropa den Start in die neue Gewittersaison.
Blitze und Hagel in Österreich
Besonders betroffen von den Gewittern waren am Montag Süditalien und der Balkan, so wurde im Großraum von Neapel sogar ein kräftiger Tornado beobachtet. Wir berichteten darüber hier: Tornado nahe Neapel. Auch im Alpenraum gab es aber die ersten Gewitter der Saison, betroffen davon waren u.a. die Bezirke Gmunden, Liezen, Salzburg und Neusiedl am See. Stellenweise wurde dabei sogar kleiner Hagelschlag beobachtet, wie etwa in Steyr, Kufstein, Rottenmann oder Würflach (siehe Video).
Blitzreichstes Bundesland war am Montag Oberösterreich mit 229 Entladungen. Besonders betroffen war dabei der Ort Gosau mit 47 Blitzen. Die stärkste Entladung gab es hingegen in Schattendorf im Burgenland mit rund 205 kA.
In Wien gab es am Montag zwar keine Blitze, dafür zogen aber ein paar Schauer über die Stadt hinweg. Kurzzeitig kam es dabei zu Platzregen.
Einzelne Gewitter am Dienstag
Am Dienstag sind vor allem im Mittelmeerraum und am Balkan neuerlich zahlreiche Schauer und Gewitter zu erwarten, ganz vereinzelt sind diese aber auch im Süden Österreichs nicht ausgeschlossen. So sind am Nachmittag und Abend speziell im Grenzbereich zu Slowenien vereinzelt Blitz und Donner möglich. Am Donnerstag und Freitag sorgt der Föhn dann nochmals für milde Temperaturen im Alpenraum, zum Wochenende hin zeichnet sich dann aber ein Kaltlufteinbruch ab. Gewitter sind dann vorerst kein Thema mehr.
Der Winter will auch in den USA nicht so recht weichen, zum wiederholten Male kündigt sich ein Schneesturm an der Ostküste an. Besonders betroffen hiervon dürften neuerlich die Neuengland-Staaten und die angrenzenden kanadischen Provinzen Québec, New Brunswick und Nova Scotia sein. Wie gut auf der folgenden Schneevorhersage zu sehen ist, können hier von Montag- bis Mittwochnacht (jeweils Ortszeit) teils über 30 cm nasser Neuschnee zusammenkommen, so auch in der Großstadt Boston. Speziell vom östlichen Massachusetts bis zum südöstlichen Maine kann es am Höhepunkt des Ereignisses teils sogar über 5 cm pro Stunde schneien!
Besonders dort, wo die Küste nicht weit weg ist, wird der Schneefall von Böen bis zu 80 km/h begleitet, somit zeichnet sich gebietsweise ein regelrechter Schneesturm ab. Das Zusammenspiel aus kräftigem Nassschnee und starkem Wind kann zudem zu starken Verkehrsbehinderungen und Stromausfällen führen. New York bleibt aber ein wenig außen vor, hier zeichnen sich knapp 10 cm Schnee ab.
Wirbelstürme Down Under
In Australien ist das Wetter zwar noch überwiegend ruhig, in den kommenden Tagen nähern sich aber zwei tropische Stürme dem Land. Im Fokus des ersten tropischen Sturms liegt die Ostküste, genauer gesagt der Bundesstaat Queensland mit der Metropole Brisbane. Dort dürfte es am Mittwoch und Donnerstag kräftige Schauer geben, zudem muss man an der Küste mit Sturmböen um 70 km/h und hohen Wellen rechnen. Wirklich gut entwickeln kann sich der Sturm aber nicht, denn das Meerwasser wird in den südlichen Breiten immer kälter und somit geht dem Sturm der Treibstoff aus.
Richtung Wochenende wird es dann auch im eher dünn besiedelten Norden spannend. Das andere tropische Tief findet hier nämlich deutlich günstigere Bedingungen vor als jener an der Ostküste mit sehr hohen Wassertemperaturen. Die genaue Zugbahn ist noch sehr unsicher, in diesem Fall geht die Hauptgefahr aber von großen Regenmengen aus, so sind gebietsweise durchaus Regenmengen von rund 200 Litern pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden möglich.
Klimatologie tropischer Stürme
März ist im langjährigen Mittel der Monat mit den meisten tropischen Stürmen in Australien. So erfassten im Zeitraum von 1970 bis 2008 im März rund 14 tropische Stürme die Küsten des Landes. In weitere Folge kommen der Dezember (12), Jänner und April (10) und schließlich der Februar (9). Besonders betroffen ist die Nordküste von Western Australia, allerdings gab es schon einzelne Strüme auch deutlich weiter südlich mit Landfall im Großraum von Brisbane oder Perth.
Ehe der Winter aber seine Zähne zeigt, stehen Österreich milde Frühlingstage bevor. Zwar mischen am Dienstag und Mittwoch Regenschauer mit und die Sonne spielt eher eine untergeordnete Rolle, das Temperaturniveau bleibt jedoch durchaus angenehm. Meist liegen die Höchstwerte zwischen 5 Grad im Bergland und rund 15 Grad im Osten und Südosten. Noch milder und auch vielfach freundlich wird es dann am Donnerstag, mit Südföhn sind von Vorarlberg bis ins Mostviertel 18 Grad möglich.
Dann immer kälter
Auch der Freitag bringt noch einmal vielerorts zweistellige Plusgrade. Die Kaltluft aus Nordosteuropa nähert sich Österreich jedoch schon an, in Warschau werden beispielsweise nur noch 0 Grad erreicht. Der Samstag wird dann aus heutiger Sicht ein Übergangstag vom Frühling in den Winter. Die kälteste Luft steht unmittelbar vor den Toren Österreichs, mit 3 bis 9 Grad tagsüber zeigt der Trend bei den Temperaturen deshalb auch schon nach unten. Der Sonntag bringt dann recht verbreitet Dauerfrost, mehr als -5 bis +3 Grad werden nicht mehr erreicht. In den Nächten wird es mit -10 bis -5 Grad klirrend kalt.
Gut zu sehen ist der Absturz der Temperaturen in folgender Grafik – hier am Beispiel Wien:
Neuschnee in Sicht
Auch Schnee wird nach derzeitigem Stand ein Thema. Am Wochenende bildet sich nämlich ein Tief über dem Mittelmeer, dieses bringt sehr feuchte Luft. Auch in Wien kann es dann noch einmal weiß werden, die Skigebiete bekommen eine üppige Unterlage für das Ostergeschäft. Der erneute Wintereinbruch kommt nicht von ungefähr. In den schneebedeckten Weiten Russlands lagert noch immer eisige Luft, selbst tagsüber verharren die Temperaturen hier unter -10 Grad. Dreht nun die Strömung auf Nordost, so erreicht uns diese russische Polarluft in leicht abgeschwächter Form.
Eine für das Frühjahr typische Wetterlage stellt sich ein, ein Tief nähert sich aus Westen und mit einer Südströmung wird es sehr mild. Allerdings bleibt die Alpensüdseite benachteiligt. Hier stauen sich die Wolken und im Tagesverlauf setzt kräftiger Regen ein. An der Alpennordseite weht hingegen Südföhn teils in Sturmstärke.
Die Regionen die von Starkregen und Sturm betroffen sind:
Bis zu 20 Grad
Der Föhn hat auch sein Gutes, er treibt die Temperaturen nach oben. Somit sind das erste Mal in diesem Jahr Höchstwerte über 20 Grad zu erwarten. Am wärmsten wird es vom Tiroler Unterland über die Stadt Salzburg bis zum Traunviertel. Ähnlich warm wird es auch vom südlichen Wiener Becken bis zum Neusiedler See.
Der Zyklon HOLA befindet sich derzeit über der Inselgruppe Vanuatu im Südpazifik. Er verlagert sich in den nächsten Tagen nur langsam südwärts in Richtung Neukaledonien. Dabei verstärkt sich der Sturm noch weiter und nach derzeitigen Prognosen wird es ein Tropensturm der Kategorie 4, also der zweithöchsten Stufe, mit Windgeschwindigkeiten über 200 km/h. Neben dem Wind wird vor allem die Sturmflut von 3 bis 4 Meter für massive Zerstörungen auf den Inseln sorgen.
Neuseeland bedroht?
Am Wochenende driftet der Zyklon nach Südosten ab und könnte in abgeschwächter Form auch die Nordinsel von Neuseeland heimsuchen. Hier die derzeit berechnete Zugbahn des Zyklons nach dem GFS-Model:
Hauptsächlich betroffen sein wird neuerlich die Ostküste von Virginia bis hinauf nach Maine, inkl. der Metropolen Washington, New York und Boston. Bereits Dienstagnacht (Ortszeit) verlagert sich ein Regengebiet vom mittleren Westen ostwärts Richtung Atlantik. Genau dort – an der Küste – entwickelt sich Mittwoch dann ein kräftiges Tief. Somit breiten sich Regen und Schneefall rasch auf New Jersey, Pennsylvania und New York aus. Bis Mittwochabend zieht das Tief weiter zu den Neuenglandstaaten, dabei fallen zum Teil 3-6 cm Schnee pro Stunde!
Hier seht ihr gut in der Animation, wie das Tief ziehen wird. Blau = Schnee; Grün = Regen.
Stromausfälle befürchtet
Da der Schnee ziemlich nass sein wird, und zudem auch kräftiger bis stürmischer Wind erwartet wird, stellen sich die Behörden auf flächendeckende Stromausfälle ein. An der Küste kommt dazu auch noch eine Sturmflut hinzu.
Die Mengen
Am meisten Neuschnee fällt etwa nördlich von Philadelphia, örtlich sind bis zu 45 cm möglich! Auch im Big Apple wird es tiefwinterlich, New York stehen 15 bis 30 cm Schnee bevor.
Der Winter war zwar in Summe etwas zu warm, dafür besonders in den Bergen aber rund 50 bis 70% nasser als im Mittel. Somit verwundert es kaum, dass die Schneelage derzeit ausgesprochen gut ist. Ganz anders verlief der vergangene Winter 2016/17, dieser war geprägt durch relativ geringe Schneemengen.
Wir haben für euch mal ausgewählte Schneehöhen vom 05. März 2017 mit dem 05. März 2018 verglichen:
Ort
Schneehöhe 05.03.17
Schneehöhe 05.03.18
Differenz
Schröcken (VBG)
55 cm
119 cm
+64 cm
Seefeld (TIR)
19 cm
92 cm
+73 cm
Saalbach (SBG)
35 cm
78 cm
+43 cm
Ramsau (STMK)
14 cm
61 cm
+47 cm
Windischgarsten (OÖ)
0 cm
23 cm
+23 cm
Wien (W)
0 cm
1 cm
+1 cm
Eisenstadt (Bgl)
0 cm
4 cm
+4 cm
Dellach (KTN)
3 cm
44 cm
+41 cm
Rekawinkel (NÖ)
0 cm
16 cm
+16 cm
Neuschnee im Anmarsch
Und ein bisschen was kommt bis morgen Nachmittag ja noch dazu, wie der Blick auf unsere aktuelle Neuschneeprognose zeigt. Am meisten Neuschnee – nämlich rund 10-15, lokal sogar 20 cm – kommt in den nächsten 24 Stunden in Kärnten zusammen. Doch auch vom Brenner über Osttirol und den Lungau bis in die Weststeiermark dürfen wir uns auf 5 bis 10 cm freuen. Sonst wird nur sehr wenig liegen bleiben, beispielsweise in Wien (hier dürfte es zumindest anzuckern).
Tiefer Luftdruck hat sich über Frankreich und Großbritannien eingenistet und selbst vom russischen Kältehoch ist nicht viel geblieben. Die großräumige Strömung hat sich auf Süd umgestellt, somit wird die Kaltluft nun Stück für Stück aus Mitteleuropa vertrieben. Am längsten hält sie sich bei uns noch im Osten des Landes, von Kärnten bis Niederösterreich muss man von Montag auf Dienstag auch noch einmal mit leichtem Schneefall bis in die Niederungen rechnen. Spätestens ab Mittwoch ist der Winter aber auch hier Geschichte, tagsüber bewegen sich die Temperaturen mit 4 bis 11 Grad dann schon überall im deutlich positiven Bereich.
Freundliche und milde zweite Wochenhälfte
Häufiger zeigt sich die Sonne dann ab Donnerstag, im ganzen Land stellt sich frühlingshaftes Wetter mit häufig zweistelligen Höchsttemperaturen ein. Für das Wochenende deuten sich schließlich gar Temperaturen jenseits der 15-Grad-Marke an. Mit Sonnenschein und Föhnunterstützung sind nach aktuellem Modellstand besonders von Oberösterreich bis ins Burgenland bis zu 18 Grad möglich.
Ansteigende Pollenbelastung
Nach all den Tagen des Dauerfrostes wird das aufkommende Frühlingswetter der Natur zu einem ordentlichen Schub verhelfen. Was für viele Grund zur Freude ist, bedeutet für Pollenallergiker jedoch den Beginn einer Leidenszeit. Hasel- und Erlenpollen sind bereits wieder in geringer Zahl unterwegs, in den nächsten Tagen werden die Konzentrationen jedoch markant zunehmen und für steigende Belastungen sorgen.
Der Nordosten der USA ist Winterstürme gewohnt, doch dieser Sturm brachte großflächige Schäden. Vor allem der ungewöhnlich starke Wind, verbreitet wurden Sturmböen um die 100 km/h gemessen, sorgte für umgestürzte Bäume und gekappte Stromleitungen. So sind derzeit mehr als 2 Millionen Haushalte ohne Strom! Auch die Bahnverbindung zwischen Washington D.C. und Boston wurde komplett eingestellt und über 2600 Flüge wurden gestrichen, was anhand des Videos vom Flughafen La Guardia in NYC auch kein Wunder ist:
— Lakewood News Network (@lakewoodnewsnet) March 2, 2018
Sturmflut an der Küste
Das ungewöhnlich starke Tief brachte an der Küste der USA eine massive Sturmflut und Starkregen. Davon betroffen waren vor allem Long Island und der Großraum von Boston.
Nor'easter in the U.S.: – Major flooding in New England – At least 900,000 customers without power across 17 states – Heavy rain and hurricane force winds on the East coast – LaGuardia airport in New York is closedpic.twitter.com/YwfQYERN3G
Nicht nur die Meteorologen hierzulande, auch die Kollegen in den USA blicken auf einen außergewöhnlichen Winter zurück. Viele Orte im Südwesten des Landes haben den wärmsten bzw. trockensten Winter der Messgeschichte erlebt.
In Los Angeles beispielsweise geht der Winter 2017/18 (also die Monate Dezember, Januar, Februar) mit einer Abweichung von +1,2 Grad als der wärmste in der Messgeschichte ein. Und diese reicht immerhin bis ins Jahr 1944 zurück. Neben L.A. trugen sich auch zahlreiche weitere Wetterstationen (siehe rote Sternchen in der Grafik) in Kalifornien und generell im Südwesten der USA in die lokalen Geschichtsbücher ein – noch nie war ein Winter wärmer als dieses Jahr! In dieses überdurchschnittlich warme Bild passt auch die Tatsache, dass es keinen einzigen Ort in den USA gab, die ihren kältesten Winter registriert haben.
Von New Mexico bis nach Kansas verlief der Winter zudem viel zu trocken. Dies ist gut in der Grafik anhand der braunen Sternchen zu sehen. Besonders im Südwesten von Kansas erlebten die Menschen durchaus Außergewöhnliches: In Garden City fiel den ganzen Winter über nicht eine Flocke bzw. ein Tropfen vom Himmel!
Es gab aber auch Regionen mit deutlich zu viel Regen und Schnee (= grüne Sternchen in Grafik). Zum Beispiel ging dieser Tage in Dallas und in Little Rock (Arkansas) der nasseste Winter seit Messbeginn zu Ende, die Messreihen gehen hier gut 40 Jahre in die Vergangenheit zurück. Doch auch weiter im Nordosten, in Pittsburgh, verlief der heurige Winter so feucht wie zuletzt 1948.
Während die Kältewelle in Mitteleuropa eher auf unspektakuläre Art und Weise endet, zeigt der Winter in Großbritannien noch einmal seine Krallen. Nicht umsonst kursieren im Internet furchteinflößende Namen wie „The Beast from the East“. Seit der vergangenen Nacht schneit es in Irland, Wales und im Südwesten Englands heftig. Der Schneefall wird begleitet von stürmischem Ostwind, somit muss mit teilweise meterhohen Verwehungen gerechnet werden.
Doch auch ohne diese Verwehungen sind die erwarteten Schneemengen beachtlich. Wie in nachfolgender Karte gut zu sehen ist, kommen im Süden Irlands bis Samstagfrüh verbreitet 20 cm Neuschnee zusammen, in den Wicklow Mountains südlich der Hauptstadt Dublin ist auch ein halber Meter möglich. Die Flughäfen Cork und Dublin haben ihren Betrieb komplett eingestellt, zudem kam es zu Hamsterkäufen, viele Schulen bleiben heute geschlossen.
In Wales gab es heute früh schon ein „Weißes Erwachen“, die Verwehungen türmen sich zum Teil mehr als 1 Meter hoch in den Straßen.
Blizzard am Flughafen Dublin – klar, dass hier auf absehbare Zeit kein Flieger abhebt oder landet…
Der sogenannte Lake Effect tritt unter bestimmten meteorologischen Rahmenbedingungen vor allem im Winter auf, wenn sehr kalte Luft arktischen Ursprungs über nicht zugefrorene bzw. vergleichsweise warme Wasseroberflächen zieht. Die Luft wird dabei labilisiert und nimmt viel Feuchtigkeit auf. Meist bilden sich Schauerstraßen, die dann in schmalen Streifen parallel zur Strömung auf die windzugewandten Küstenregionen treffen. Manchmal wachsen die Schauer sogar zu Schneegewitter heran. Die räumlichen Unterschiede bei den Neuschneemengen sind aufgrund der teils eng begrenzten Schauerstraßen aber markant. Der Begriff stammt ursprünglich von den Großen Seen im Norden der USA, wo dieses Phänomen besonders häufig beobachtet wird.
Schnee an der Ostsee
In diesen Tagen liegt Mitteleuropa unter dem Einfluss einer sehr kalten, nordöstlichen Strömung. Über der Ostsee sorgt der Lake Effect bereits für Schauerstraßen, die von Nordosten her auf die Küste von Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern treffen. Besonders betroffen davon sind der Bereich zwischen Rügen und Usedom sowie der Großraum von Lübeck. In abgeschwächter Form können die Schauer bei günstigen Bedingungen aber noch hunderte Kilometer bis ins Landesinnere vordringen, so schneit es zeitweise auch in Hamburg, im östlichen Niedersachsen und in der Altmark. Diese Wetterlage setzt sich zumindest bis Dienstag fort, dann zeichnet sich vorübergehend eine Drehung der Strömung von Nordost auf Ost ab und der Schwerpunkt verlagert sich nach Schleswig-Holstein. Aktuelle Radarbilder gibt es hier: Radar Mecklenburg-Vorpommern
Lake Effect an der Adria
Der Lake Effect tritt allgemein im Bereich von großen Seen oder Binnenmeeren auf. Voraussetzung dafür sind lediglich sehr kalte Luftmassen sowie eine ausreichend große, vergleichsweise milde Wasseroberfläche. So kann man dieses Phänomen in den kommenden Tagen auch an der Adria in Italien beobachten: Der eisige Nord- bis Nordostwind nimmt über dem relativ milden Wasser viel Feuchtigkeit auf und trifft dann auf die Ostseite Italiens. Speziell von San Marino bis in die Abruzzen gibt es somit einiges an Neuschnee, aber selbst an den Stränden Apuliens sind in den nächsten Tagen Schneeschauer zu erwarten. Ein weiteres Beispiel ist die Ostküste Englands, auch hier zeichnen sich am Dienstag und Mittwoch winterliche Bedingungen ab.
Ein ausgeprägtes Hochdruckgebiet über Skandinavien sorgt in Mitteleuropa aktuell für eine anhaltende östliche Strömung. Dies ermöglicht kontinentalen Luftmassen aus dem Norden Russlands bis nach Mitteleuropa vorzudringen. Bis Donnerstag setzt sich diese Wetterlage fort, danach zeichnet sich eine markante Tiefdruckentwicklung im Bereich der Iberischen Halbinsel ab und mit Drehung der Höhenströmung auf Süd gelangen wieder milde Luftmassen ins Land.
Strenger Frost
Ab Sonntag stellt sich verbreitet Dauerfrost ein, nur noch vereinzelt gibt es im Süden bei leicht föhnigem Nordostwind zarte Plusgrade. Nachts muss man verbreitet mit strengem Frost zwischen -10 und -15 Grad rechnen, in manchen Tal- und Beckenlagen zeichnen sich auch Tiefstwerte unterhalb von -20 Grad ab. Die Kältepole liegen einerseits in höheren Alpentälern wie etwa im Außerfern, in Osttirol oder im Lungau, andererseits auch im Hügelland des Nordens und Ostens, wie beispielsweise im Waldviertel und im Wienerwald. Diese Werte können so manch einer Autobatterie zu schaffen machen! Die kälteste Nacht wird aus jetziger Sicht die Nacht auf Mittwoch, dann sind in einzelnen Alpentälern auch Tiefstwerte um -25 Grad möglich. Selbst tagsüber kommen die Temperaturen im Norden und Osten aber kaum noch über -5 Grad hinaus.
Tauwetter im hohen Norden
Während in ganz Mitteleuropa in den kommenden Tagen deutlich unterdurchschnittliche Temperaturen zu erwarten sind, gibt es im hohen Norden weiterhin überdurchschnittliche Werte. Bereits in den letzten Tagen wurden an der Nordspitze Grönlands Temperaturen von bis zu +1 Grad gemessen, zudem wurde hier – obwohl noch Polarnacht herrscht – ein Rückgang der Eisbedeckung beobachtet. Am Sonntag liegen die Temperaturwerte dann selbst am geographischen Nordpol vorübergehend bei etwa 0 Grad, somit ist es hier milder als in Wien oder Berlin!
Wow… truly a remarkable event ongoing right now in the #Arctic.
Der Winter gibt sich heuer noch nicht geschlagen. So muss man in den nächsten Tagen auch in der Osthälfte verbreitet mit Neuschnee rechnen und kalte Polarluft bringt tiefe Temperaturen. Von Unterkärnten über große Teile der Steiermark, in Niederösterreich und Wien sowie im Burgenland schneit es bis Freitag immer wieder. Die größten Neuschneemengen zeichnen sich in Summe im Weststeirischen Hügelland, in der Semmering-Wechsel-Region, in der Buckligen Welt und im Mittelburgenland ab. So sind hier bis Freitagfrüh durchaus 20 bis 30 Zentimeter möglich. Aber auch im östlichen Flachland bildet sich verbreitet eine dünne Schneedecke. Dazu legt der Wind allmählich zu, wodurch man zunehmend mit Schneeverwehungen rechnen muss. Nur wenig Schnee kommt diesmal im Westen zusammen.
Die Temperaturen gehen in den kommenden Tagen durch den Einfluss kalter Polarluft zurück. So liegen die Höchstwerte selbst in tiefen Lagen nur noch um 0 Grad.
Eisige Polarluft erreicht die Alpen
Vor etwa einer Woche kam es über der Arktis zu einer Spaltung des stratosphärischen Polarwirbels, wir berichteten über dieses Phänomen hier: Instabiler Polarwirbel. Bis sich die Auswirkungen davon auch in der Troposphäre bemerkbar machen, also dort wo sich unser Wetter abspielt, dauert es im Mittel etwa 10 bis 15 Tage. Die dadurch begünstigte östliche Strömung über Mitteleuropa wird mittlerweile tatsächlich von den globalen Wettermodellen berechnet, so zeichnet sich ab dem Wochenende ein Schwall klirrend kalter, kontinentaler Polarluft aus Russland ab. Damit muss man spätestens am Sonntag überall mit Dauerfrost rechnen. Vielerorts kommen die Temperaturen auch tagsüber nicht mehr über -10 bis -5 Grad hinaus. Eisiger Nordostwind verschärft die Kälte zusätzlich. Sollten die Nächte in diesem Fall klar bleiben, drohen sogar Tiefstwerte von unter -25 Grad.
Extrem kalt wird es in diesem Fall auch auf den Bergen. So könnten die Temperaturen in 2.000 m auf unter -20 Grad und in 3.000 m gar in Richtung -30 Grad sinken.
In der Nacht auf Dienstag hatte der Zyklon namens GITA Tonga mit voller Wucht getroffen. Windgeschwindigkeiten von über 200 km/h ließen Strommasten und Palmen reihenweise umfallen. Aber auch die schweren Überschwemmungen führten zu großen Problemen. Laut Angaben der Behörden handelte es sich um den schwersten Sturm der vergangenen 60 Jahre. Eine Unzahl an Häusern wurde abgedeckt, viele Gebäude wurden komplett zerstört, darunter auch das Parlamentsgebäude.
GITA nimmt Kurs auf Neuseeland
Der Zyklon zieht in den kommenden Stunden südlich an Neukaledonien vorbei und steuert dann über das Wochenende direkt auf Neuseeland zu. Laut aktuellsten Berechnungen wird er am Dienstag mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 130 km/h und sintflutartigem Regen auf Land treffen.
Im ersten Bild sieht man den Wirbelsturm gut vor der Küste Neuseelands zu Beginn der neuen Woche:
Die Regenmengen sind immens, verbreitet zieht GITA mit rund 100 Litern Regen pro Quadratmeter in nur 24 Stunden über die Südinsel hinweg:
Doch das ist noch nicht alles an Action auf der anderen Seite des Globus. Denn auch der Bundesstaat Western Australia hat mit den Auswirkungen eines Tropischen Zyklons zu kämpfen (der Wolkenwirbel ist gut zu sehen im folgenden Bild oben links):
Auch hier geht die Hauptgefahr von heftigen Regenfällen aus, bis zu 400 Liter pro Quadratmeter werden erwartet. Dies entspricht immerhin dem halben Jahresniederschlag von Wien oder Berlin.
In diesen Tagen sind die Bedingungen für eiskalte Nächte nahezu perfekt, denn unter schwachem Hochdruckeinfluss zeigt sich der Himmel oftmals sternenklar. Es gibt also nur wenige Wolken, die die nächtliche Abkühlung dämpfen könnten, zudem liegt in mittleren Höhenlagen verbreitet Schnee. Dazu spielt der Wind praktisch keine Rolle, auch er könnte sich nämlich auf der Jagd nach den tiefsten Temperaturen des Winters als hinderlich erweisen. Und zu guter Letzt spielt auch noch die Astronomie den Eisnächten in die Karten: Jetzt – Mitte Februar – sind die Nächte noch sehr lang, dementsprechend gut kann es nachts auskühlen. So liegen etwa in Wien zwischen Sonnenunter- und Sonnenaufgang noch immer 13 Stunden und 52 Minuten. In Zürich ist die Nacht nur 4 Minuten kürzer, Berlin liegt derzeit gar 14 Stunden und 11 Minuten im Dunkeln.
Die Kältepole – Österreich
Bereits vergangene Nacht war es in den westlichen Landesteilen bitterkalt. Mit -18,2 Grad hatte Galtür die Nase vorne, dicht gefolgt von Tannheim mit -17,8 Grad. Bichlbach komplettiert mit -16,2 Grad das „eisige Podium“.
In den Nächten auf Mittwoch und auf Donnerstag wird es dann im ganzen Land frostig, eine Ausnahmeerscheinung im laufenden milden Winter. Besonders in den schneebedeckten Hochtälern gehen die Temperaturen auf Werte um die -20 Grad zurück. Prädestiniert dafür sind das Seefelder Plateau, das Tannheimer Tal, das Defereggental sowie der Lungau.
Deutschland – Eisige Mittelgebirge
-19,6 Grad zeigte das Thermometer heute Morgen in Bernau im Schwarzwald. Generell waren die Mulden und Tallagen von Schwarzwald und Schwäbischer Alb vergangene Nacht die Kältepole, Meßstetten meldete einen Tiefstwert von -17,0 Grad. In den kommenden beiden Nächten gehen die Temperaturen bundesweit in den Frostbereich zurück, besonders kalt wird es dabei über Schneeflächen am Alpenrand, im Schwarzwald, auf der Schwäbischen Alb und im Erzgebirge. -15 bis -10 Grad sind hier verbreitet möglich, in günstigen Beckenlagen vereinzelt auch -20 Grad.
Eiskeller der Schweiz
Tief gefroren präsentierten sich heute Früh die typischen eidgenössischen Kältelöcher: -34 Grad auf der Glattalp (Schwyz), -30 Grad in Hintergräppelen (St. Gallen / kaltluftseen.ch) und -27 Grad in La Brévine (Neuenburg). Solche Tiefstwerte sind auch in den nächsten beiden Nächten zu erwarten, in den Alpentälern geht es mit den Temperaturen allgemein auf -15 bis -20 Grad hinab. Da erscheinen die Tiefstwerte von rund 0 Grad in Lugano (Tessin) schon fast mild.
Was für ein Winter! 2,5 Meter Schnee liegen derzeit am Arlberg, 175 cm Schnee sind es auf der Schmittenhöhe und auf der Villacheralpe. Rechtzeitig zum Start der zweiten Semesterferienrunde kündigt sich im Westen und Süden des Landes die nächste Portion Neuschnee an, Skitourengeher und Freerider dürfen also auf unverspurte Hänge hoffen.
Der Fahrplan durch den Schnee
Schon im Laufe des Sonntagnachmittags beginnt es im Westen leicht zu schneien. In der Nacht auf Montag bildet sich ein Italientief aus, der Schneefall verstärkt sich und erfasst Montagfrüh schließlich auch den Süden des Landes. Der Montag selbst verläuft hier verbreitet winterlich, von Vorarlberg bis in die Obersteiermark sowie nach Unterkärnten kommen bis Montagnacht verbreitet 5 bis 15 cm Neuschnee hinzu, auf den Bergen zeichnen sich teils bis zu 40 cm Neuschnee ab.
Ungleiche Niederschlagsverteilung
Damit wiederholt sich in diesem Winter ein mittlerweile altbekanntes Muster: Das Niederschlagssoll wurde von den Ötztaler Alpen bis zu den Karawanken bereits 17 Tage vor dem Ende des meteorologischen Winters verbreitet um das Doppelte übertroffen. „Was für ein Winter“ werden sich wohl auch viele Bewohner des östlichen Flachlandes denken. Nur wenige bis gar keine Schneeflocken wird man hier in den kommenden Tagen zu Gesicht bekommen. Gerade vom Waldviertel bis ins Mittelburgenland verlief der Winter bisher zu trocken, im Waldviertel sowie in der Buckligen Welt fiel stellenweise erst die Hälfte der durchschnittlichen Niederschlagsmenge.
Der Winter kehrt nun auch im Osten ein. So breitet sich am Mittwoch mit einem Adriatief allmählich Schneefall auf nahezu ganz Österreichs aus. Vor allem von Unterkärnten, über die südliche und östliche Steiermark bis nach Niederösterreich und Wien sowie im Burgenland schneit es verbreitet. So kommen hier vielerorts 5 bis 10 Zentimeter Neuschnee zusammen. Im Bereich der Koralm und Pack, im Wechselgebiet und der Buckligen Welt sowie im Wienerwald und im Waldviertel sind sogar 15 bis 20 Neuschnee möglich. Auch Wien bekommt ein paar Zentimeter frisches Weiß ab. Mit maximal -4 bis +1 Grad bleibt es zudem oft den ganzen Tag frostig.
Adriatief zieht am Donnerstag ab
Am Mittwochabend zieht das Adriatief langsam weiter und der Schneefall lässt nach. So verlagert sich der Schwerpunkt zudem langsam auf das Gebiet vom Tiroler Unterland bis zum Wienerwald. Im Laufe des Donnerstags klingt der Schneefall auch dort langsam ab. Mit lebhaft auffrischendem Nordwestwind steigen die Temperaturen wieder eine Spur an. So liegen die Werte bei -2 Grad in manchen Alpentälern und +4 Grad in der südlichen Steiermark. Im östlichen Flachland gibt es ebenfalls leichte Plusgrade und Tauwetter.
Nur ein Zentimeter Neuschnee kommen diesmal von Vorarlberg bis Oberkärnten zusammen. So kann es mitunter sogar ganz trocken bleiben.
Weiterhin recht kaltes Winterwetter
Die Tage danach bringen weiterhin recht kaltes und teils trübes Winterwetter. Mit dem Neuschnee ist allerdings vorerst vorbei. So kann sich nahezu überall auch immer wieder die Sonne zeigen. Nach durchwegs frostigen Nächten liegen die Temperaturen meist bei -2 bis +4 Grad.
Der Polarwirbel ist ein großräumiges Höhentief über der Arktis, das sich von der mittleren und oberen Troposphäre über die gesamte Stratosphäre erstreckt. Wie jedes Tiefdruckgebiet auf der Nordhalbkugel dreht sich der arktische Polarwirbel gegen den Uhrzeigersinn. Er ist gefüllt mit sehr kalter Luft, die in der Stratosphäre Werte um -80 Grad erreichen kann. Seine Stärke hängt vom Temperaturunterschied zwischen dem Äquator und den Polen ab, daher erreicht er seine maximale Ausprägung meist im Jänner. Ein stark ausgeprägter Polarwirbel sorgt in den mittleren Breiten für eher mildes, westwinddominiertes Winterwetter. Der Polarwirbel kann aber auch gestört werden, dann beginnt er zu mäandrieren und es kommt zu Kalt- sowie Warmluftausbrüchen aus Nord bzw. Süd.
Plötzliche Stratosphärenerwärmung
In manchen Jahren kommt es im Winter zu einer plötzlichen Stratosphärenerwärmung über der Arktis, wobei es in etwa 25 km Höhe innerhalb weniger Tage einen Temperaturanstieg von mehr als 50 Grad gib. Die genauen Gründe dafür sind recht komplex, jedenfalls führt dieser Prozess zu einer Spaltung des Polarwirbels in zwei oder drei eigenständige Wirbel, die meist über Nordamerika und Eurasien zum Liegen kommen. Der Polarjet wird dabei vollständig unterbrochen und während in der Polarregion überdurchschnittliche Temperaturen verzeichnet werden, kommt es in mittleren Breiten zu markanten Kaltluftausbrüchen. Solch eine Konstellation kann zudem über einige Wochen hinweg Bestand haben, weshalb auch länger andauernde Kältephasen möglich sind, wie beispielsweise im März 2013.
Zunehmende Chancen auf langen Winter
Seit mehreren Tagen deuten die Wettermodelle ab dem 10. Februar auf eine plötzliche Stratosphärenerwärmung samt Spaltung des Polarwirbels hin. Derzeit kann man zwar noch nicht genau sagen, wie sich das auf das Wetter in Mitteleuropa auswirken wird, da die Endposition der gespaltenen Wirbel ausschlaggebend ist. Das Westwindband wird aber unterbrochen, weshalb die Wahrscheinlichkeit für Wintereinbrüche aus Norden bzw. Osten deutlich zunimmt. Dies betrifft den gesamten Spätwinter! Nach dem außergewöhnlich milden Jänner könnte die kälteste Phase des Winters heuer im Flachland somit noch bevorstehen.
A Sudden Stratospheric Warming is on the way resulting in split #PolarVortex – cold polar air sloshes out to Mid-latitudes later this month pic.twitter.com/x5tPmIxbhJ
Am Donnerstag gelangt Österreich zunehmend unter den Einfluss des Italientiefs LOTTI. Dieses führt feuchte Mittelmeerluft in den Alpenraum, während aus Nordwesten immer kühlere Luftmassen ins Land gelangen. Anfangs fällt in den Tal- und Beckenlagen noch Regen, in der Nacht sinkt die Schneefallgrenze aber gegen 400 m ab und somit bis in sämtliche Tal- und Beckenlagen. In der Folge fällt im zentralen Bergland und im Süden bis Freitagnacht kräftiger Schnee.
Große Neuschneemengen im Süden
Der Freitag beginnt vor allem von Osttirol über Kärnten bis zur Weststeiermark sowie im Pinzgau, Pongau, Lungau und Ennstal tief winterlich, aber auch vom Tiroler Unterland über Salzburg bis zum Alpenostrand schneit es zeitweise. Die Schneefallgrenze liegt je nach Niederschlagsintensität zwischen tiefen Lagen und etwa 300 m im Osten. Vor allem in Kärnten, im südlichen Salzburg und in der westlichen Obersteiermark kommen einige Zentimeter Neuschnee zusammen, hier muss man sich auf Verkehrsbehinderungen einstellen! Auch in der Nacht auf Samstag schneit es noch zeitweise, in Summe beruhigt sich die Lage aber langsam.
Auf den Bergen fällt von den Tauern bis zu den Karawanken bis zu 1 Meter Neuschnee. Noch ergiebiger fallen die Mengen in Slowenien aus, so sind in den Julischen Alpen sogar bis zu 1,5 Meter Neuschnee zu erwarten. Anbei Prognose des UBIMET-Wettermodells bis Samstagmorgen (48 Stunden):
Das viel zu milde Winterwetter beenden die Kaltfront des Tiefs „Kari“ und ein Adriatief pünktlich zum Februarstart am Donnerstag. Die Schneefallgrenze sinkt tagsüber von anfangs über 1.000 m allmählich auf rund 500 m. Von Osttirol über Kärnten bis in die Steiermark und im Salzburger Tauernbereich werden Regen und Schneefall zum Abend hin intensiver. Ein Ende der Schneefälle kündigt sich erst in der Nacht auf Samstag an. So zeichnen sich in diesen Regionen oberhalb von rund 500 m verbreitet 30 bis 50 Zentimeter Neuschnee ab. Im Bereich der Karnischen Alpen und Karawanken ist bis Samstagfrüh sogar ein Meter Neuschnee möglich. In der südlichen Steiermark bleibt es in tiefen Lagen vorerst noch bei Regen und Schneeregen. Im Laufe des Freitags wird es aber auch hier immer öfter winterlich.
In den anderen Landesteilen fallen Regen und Schneefall deutlich schwächer aus. Fünf bis 15 Zentimeter, in höheren Lagen mitunter bis zu 30 Zentimeter, kommen oberhalb von rund 500 m aber dennoch vielerorts zusammen. Vorerst nur Regen samt ein paar nassen Flocken gibt es im östlichen Flachland.
Die Temperaturen gehen deutlich zurück. Am Donnerstag werden vor der Front noch 2 bis 12 Grad erreicht. Am Freitag kommen die Höchstwerte nicht mehr über -2 bis +5 Grad hinaus. Auf den Bergen gehen die Temperaturen in 2.000 m auf -8 bis -10 Grad zurück.
Nachhaltiges Wintercomeback
Anders als in den Wochen zuvor ist der Winter dieses Mal gekommen um zu bleiben. Am ersten Semesterferien-Wochenende gehen die Temperaturen noch eine Spur zurück. So werden die Nächte auch im Flachland wieder oft frostig, und vom Bregenzer- bis zum Wienerwald gehen ein paar Schneeschauer nieder. Im Süden und Südosten bleibt es hingegen nach letzten Schneeflocken am Samstag trocken und zumindest zeitweise sonnig.
In den Semesterferien für Wien und Niederösterreich zeichnet sich derzeit ein Schwall kontinentaler Kaltluft ab. So könnte sich für ein paar Tage nach sehr kalten Nächten auch im Flachland zumindest leichter Dauerfrost einstellen. Ob dazu auch Schnee fällt, ist derzeit noch unklar.
Der Großteil des Jänners zeigte sich heuer in Wien von seiner außergewöhnlich milden Seite. Am 29. stieg das Thermometer beispielsweise an der Messstation Unterlaa sogar auf frühlingshafte +16,6 Grad! Die verbreitet milde Witterung spiegelt sich auch in der Monatsdurchschnittstemperatur wieder: Die laufende Abweichung gegenüber dem langjährigen Mittel liegt bei +3,9 Grad. Beinahe die gleiche Jänner-Abweichung gab es im Vorjahr – allerdings mit negativem Vorzeichen: Der Jänner 2017 verlief in der Bundeshauptstadt mit -3,6 Grad zu kalt.
Heuer kein Eistag
Mariabrunn zählte im Vorjahr 20 Eistage, auch in der Innenstadt waren es 18 Tage mit durchgehend unter 0 Grad. Heuer gab es dagegen keinen einzigen Eistag und selbst in den Nächten war Frost Mangelware: In der Inneren Stadt sank die Temperatur lediglich an vier Tagen vorübergehend unter 0 Grad.
Vor einem Jahr viel Eis
Eindrücklich zeigte sich die Kälte vor exakt einem Jahr auf der Donau, gebietsweise musste sogar die Schifffahrt ausgesetzt werden. In Wien konnten Eisschollen beobachtet werden, der Eisbrecher „MS Eisvogel“ kam zum Einsatz, um das Zufrieren der Wiener Häfen zu verhindern. Heuer gibt’s vom Eis dagegen keine Spur.
Die anhaltende Kälte im Jänner 2017 lockte Viele aufs Eis, so wie hier auf der Alten Donau:
Der vergangene Jänner brachte landesweit eine positive Abweichung von rund 3,2 Grad. Die wärmsten Regionen waren Vorarlberg, der Tiroler Außerfern sowie Ober- und Niederösterreich, Wien und Unterkärnten. Hier war es vielerorts um mehr als 4 Grad wärmer als im Mittel. In Wien gab es zudem nur 4 Tagen Morgenfrost und Eistage waren selbst in vielen Alpentälern selten. Der Monatshöchstwert wurde am 29. Jänner mit 19,1 Grad in Eisenstadt erreicht. In Sankt Leonhard im Pitztal war es am 14. Jänner mit -14,6 Grad am kältesten.
Jänner brachte viermal so viel Schnee wie üblich
In weiten Landesteilen war es ausgesprochen nass. Die größten Abweichungen gab es in den Ötztaler Alpen und im Oberen Gericht. So kam lokal, etwa in Nauders, viermal mehr Niederschlag zusammen als in einem durchschnittlichen Jänner. Verbreitet um 80 bis 200 Prozent nasser war es darüber hinaus von Vorarlberg bis Oberösterreich sowie in Osttirol und Oberkärnten. Im östlichen Flachland sowie in Unterkärnten und in der südlichen Steiermark lagen die positiven Abweichungen meist bei 10 bis 40 Prozent. Mit einem Minus von 10 bis 30 Prozent zu trocken war es lediglich entlang von Mur und Mürz sowie im Waldviertel. Der nasseste Ort war mit 333 Liter pro Quadratmeter Warth am Arlberg. Am trockensten blieb es mit nur 10 Litern in Hollenthon in der Buckligen Welt.
Enorm waren in den Alpen die Schneemengen. So lagen im Arlberggebiet zeitweise mehr als fünf Meter Schnee. So viel wie schon seit Jahren nicht mehr. In tiefen Lagen blieb Schnee allerdings Mangelware. So bildete sich in Wien nur am 14. eine ein Zentimeter dünne Schneedecke.
Wenig Sonne
Dürftig fällt die Sonnenscheinbilanz aus. So kamen in der Obersteiermark, in den Salzburger Gebirgsgauen und im Wald- und Weinviertel oft nur halb so viele Sonnenstunden zusammen. Am trübsten blieb es mit nur 24 Sonnenstunden in Sulz im Weinviertel. Gar nur auf 5 Sonnenstunden kam man im ohnehin schattigen Tiroler Holzgau. Der sonnigste Platz im Jänner war mit 145 Sonnenstunden die Kärntner Kanzelhöhe.
Am Freitag dominiert in den Niederungen sowie in vielen Becken und Tälern trübes Nebelgrau. Nur vereinzelt kann am Nachmittag die Sonne durchkommen. Auf den Bergen scheint hingegen von der Früh weg die Sonne, auch wenn ein paar Schleierwolken durchziehen. Somit gibt es gutes Skiwetter. Dichter werden können diese am ehesten in Vorarlberg und Tirol sowie in Osttirol und Kärnten. Entlang der Alpennordseite wird es zudem leicht föhnig. Die Temperaturen steigen je nach Nebel, Sonne und Föhn auf 3 bis 12 Grad.
Skiwetter vom Feinsten
Herbstlich anmutendes Dauergrau bestimmt das Wetter in den Niederungen und in manchen Alpentälern auch am Samstag. In Wien, Niederösterreich und im Burgenland nieselt es mitunter sogar. Die Temperaturen liegen in den trüben Regionen meist bei 2 bis 7 Grad.
Auf den Bergen scheint hingegen einmal mehr von früh bis spät die Sonne. Über weite Strecken ist der Himmel sogar wolkenlos. Dazu wird ist es mit 0 bis 2 Grad in 2.000 m und rund -4 Grad in 3.000 m sehr mild für die Jahreszeit. In sonnigen Hanglagen zwischen 800 und 1.200 m sind sogar bis zu 10 Grad möglich. Das Skiwetter könnte kaum besser sein. Alle Nebelgeplagten sollten für den Samstag also unbedingt einen Tag auf der Piste oder zumindest in den Bergen einplanen. Die Lawinensituation entspannt sich zwar weiter, bei Touren im freien Gelände sollte man aber nach wie vor sehr vorsichtig sein.
Mehr Wolken am Sonntag
Auch auf den Bergen weniger Sonne bringt der Sonntag. So machen sich von Nordwesten her allmählich dichte Wolken einer schwachen Kaltfront bemerkbar. Am Nachmittag kann es vom Tiroler Unterland ostwärts mitunter sogar ein wenig regnen. Ein paar Schneeflocken fallen oberhalb von rund 1.400 m. Im Donauraum und im östlichen Flachland frischt teils kräftiger Westwind auf, der Nebel wird dadurch im wahrsten Sinn des Wortes weggeblasen. Am längsten sonnig ist es abseits der Nebelregionen von Osttirol bis ins Burgenland. Die Temperaturen steigen auf 3 bis 11 Grad.
Frühlingshafter Wochenstart
Der Wochenbeginn bringt in vielen Regionen einen ersten Vorgeschmack auf den Frühling. So scheint zumindest zeitweise die Sonne und einzelne Nebelfelder im Süden lösen sich noch am Vormittag auf. Mit teils kräftigem Westwind steigen die Temperaturen auf 6 bis 17 Grad. Am wärmsten wird es dabei im südlichen Wiener Becken, am vergleichsweise kühlsten bleibt es in Osttirol und Kärnten.
Eine Rückkehr zu winterlichem Wetter zeichnet sich aus heutiger Sicht frühestens zur Wochenmitte ab.
Mehrere Frontensysteme brachten am vergangenen Wochenende in Westösterreich große Schneemengen. Schwerpunkt war wie so oft in diesem Winter das Gebiet um den Arlberg. So fiel in den Hochlagen teils mehr als 1,5 Meter Schnee. In Summe liegen hier bereits mehr als fünf Meter Schnee, in Muldenlagen sogar noch viel mehr. Die Lawinengefahr stieg dadurch entsprechend an.
Aber auch in den Tälern liegt viel Schnee. So meldete die Wetterstation in Schröcken am Arlberg Montagfrüh 135 Zentimeter Schnee. 146 Zentimeter Schnee lagen zur gleichen Zeit im Tiroler Seefeld und auf 120 Zentimeter kommt man im Salzburger Saalbach. Nicht außergewöhnlich aber durchaus beachtlich sind auch die 78 Zentimeter im nur 589 m hochgelegenen Tiroler Kössen. Aber auch die 76 Zentimeter im üblicherweise nicht so schneereichen Umhausen im Ötztal sind beachtlich. Weiter im Osten fiel zwar auch verbreitet Neuschnee, derart große Mengen kamen dort allerdings nicht zusammen.
Die Lawinengefahr ist sehr hoch. In den westlichen und südwestlichen Gebirgsgruppen Tirols gilt sogar die höchste Lawinenwarnstufe fünf. Vorerst dauern die Regen- und Schneefälle weiter an. So kommen bis Dienstagfrüh oberhalb von 800 bis 1.200 m lokal noch einmal 30 bis 50 Zentimeter Neuschnee dazu und der starke Wind sorgt für Schneeverwehungen. In den Tälern muss man hingegen zunehmend mit Regen- und Schneeregen rechnen.
Wetterberuhigung ab Dienstag
Die gute Nachricht ist allerdings, dass ein Ende der starken Niederschläge in Sicht ist. So lassen schon in der Nacht auf Dienstag Regen und Schneefall langsam nach und klingen tagsüber von Vorarlberg bis Salzburg weitgehend ab. Bis zumindest Freitag setzt sich dann trockenes und in allen Höhen deutlich milderes Wetter durch. Die Temperaturen steigen mit leichtem Südföhn bis Donnerstag in 2.000 m auf bis zu 7 Grad, selbst in 3.000 m gibt es nur noch leichten Frost. In den Tälern sind vereinzelt bis zu 12 Grad möglich.
Die Lawinensituation entspannt sich damit zwar langsam, vorerst bleibt die Lawinengefahr aber groß.
In vielen Regionen Österreichs gibt es heute einen winterlichen Tagesbeginn: Vergangene Nacht sind vor allem im zentralen und westlichen Bergland große Neuschneemengen zusammengekommen. Im Laufe des Sonntags fällt in den Nordstaulagen weiterhin Schnee bis in die Täler. Schneeschauer sind aber auch im nördlichen und östlichen Flachland zu erwarten. Anbei eine Karte mit Warnungen vor kräftigem Schneefall (UWZ).
Besonders in Tirol ist in der vergangenen Nacht bereits viel Schnee gefallen, anbei eine Übersicht der Neuschneehöhen der letzten 12 Stunden bis Sonntagfrüh:
STATION (BL)
SEEHÖHE [m]
NEUSCHNEE [cm]
Pitztaler Gletscher
2850 m
44 cm
Neustift / Milders
993 m
40 cm
Hochzirl
923 m
38 cm
Umhausen
1029 m
36 cm
Nauders
1360 m
33 cm
Strengen
1030 m
32 cm
Flirsch
1125 m
31 cm
Westerndorf
755 m
27 cm
Regen und Schnee am Montag
In der Nacht auf Montag und am Montag selbst erreichen von Westen her zwei markante Warmfronten den Alpenraum. Entlang der Nordalpen vom Arlberg bis zum Mariazellerland ist also bis Dienstagfrüh neuerlich eine ordentliche Menge Schnee zu erwarten. Anfangs schneit es vor allem im Norden und Osten noch bis ins Flachland, im Tagesverlauf steigt die Schneefallgrenze von Vorarlberg bis zum Salzkammergut aber auf 1000 bis 1600 m an. Durch den Temperaturanstieg in mittlere Höhenlagen und die großen Neuschneemengen steigt die Lawinengefahr in den kommenden Tagen im gesamten Bergland markant an!
Die aktuelle Lawinengefahr im Detail findet man hier: http://www.lawinen.at/
Die Lawinensituation wird von den regionalen Lawinenwarndiensten – bis auf Wien und das Burgenland verfügt jedes Bundesland über einen – beurteilt und dementsprechend die Warnstufe in Kombination mit einem Lagebericht ausgegeben. In der Regel wird die Lawinengefahr ab dem ersten großen Schneefall täglich aktualisiert. Die Informationen kann man auf den Homepages der jeweiligen Dienste abrufen.
Seit 1993 dient die ‚Europäische Gefahrenskala für Lawinen‘ zur Einschätzung der Lawinengefahr in den Bergen. Diese Skala gliedert sich nach der Lawinengefahr aufsteigend in fünf Stufen:
Stufe 1: gering
Die vorhandene Schneedecke ist sehr gut verfestigt und stabil, somit ist die Lawinengefahr gering. Nur an wenigen, sehr steilen Hängen sind aufgrund hoher Zusatzbelastung (z.B. einer Skitourengruppe ohne Abstand) Lawinen möglich. Ansonsten kann es lediglich zu kleinen Rutschungen kommen.
Stufe 2: mäßig
In einigen Hängen, welche steiler sind als 30 Grad, ist die Schneedecke nur mäßig verfestigt. Insbesondere in diesen Hängen sind bei großer Zusatzbelastung Lawinen möglich, ansonsten herrschen aber gute Tourenbedingungen vor. Einzelne spontane, nicht allzu große Lawinen sind dennoch nicht ausgeschlossen.
Stufe 3: erheblich
Eine Auslösung von Lawinen ist in Steilhängen mit einer Neigung von mehr als 30 Grad bereits von einzelnen Skifahrern möglich. Die Tourenmöglichkeiten sind somit eingeschränkt und erfordern lawinenkundliches Beurteilungsvermögen. Selbst ohne Fremdeinwirkung sind mittlere, vereinzelt auch größere Lawinen an exponierten Stellen möglich.
Stufe 4: groß
Eine Lawine kann bereits bei geringer Zusatzbelastung ausgelöst werden. Auch spontane Auslösungen, also ohne menschliches Zutun, sind wahrscheinlich. Die Tourenbedingungen sind somit stark eingeschränkt!
Stufe 5: sehr groß
Die Schneedecke ist allgemein nur schwach verfestigt und instabil, somit kann es selbst ohne Zusatzbelastung zu großen bis sehr großen Lawinen kommen. Diese sind auch in mäßig steilem Gelände zu erwarten. Von Skitouren ist somit ausdrücklich abzuraten, insbesondere da man bei einem etwaigen Unglück auch die Bergretter in Gefahr bringt!
Die unterschiedlichen Webauftritte der regionalen Lawinenwarndienste von Österreich sowie anderen Stellen in Europa sind unter diesem Link verfügbar.
Vor genau 11 Jahren, am 18. und 19. Jänner 2007, fegte der Orkan Kyrill mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 245 km/h über Europa. Die Schäden, die der Sturm damals verursachte waren enorm und überschritten die zwei Milliarden Euro Marke. Am Donnerstag, zum Jahrestag von Kyrill, sorgt das Sturmtief Friederike mit einer ähnlichen Zugbahn neuerlich für Windgeschwindigkeiten von bis zu 140 km/h. Zwar ist Friederike deutlich schwächer als Kyrill damals. Dennoch können in einem Streifen von den Niederlanden über Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen verbreitet schwere Sturmböen von bis zu 120 km/h auftreten. An der niederländischen Küste sowie in höheren Lagen der Mittelgebirgen sind sogar Orkanböen mit bis zu 140 km/h nicht ausgeschlossen.
In den betroffenen Regionen sind neuerlich Schäden zu befürchten. So können Häuser abgedeckt oder beschädigt werden und Bäume umstürzen. Darüber hinaus sollte man sich auf mögliche Stromausfälle und Verkehrsbehinderungen einstellen. Außerdem regnet es zunächst oft kräftig. Mit der Kaltfrontpassage am Donnerstagnachmittag sind allerdings auch im Tiefland heftige Schnee- und Graupelschauer samt Blitz und Donner möglich. Am Donnerstagabend zieht Friederike nach Polen ab und der Sturm lässt überall deutlich nach.
Alpen kaum betroffen
Anders als bei Kyrill sind die Schweiz und Österreich diesmal nur am Rande betroffen. So können im Hochgebirge zwar Westwindspitzen von 100 bis 130 km/h auftreten. In den Niederungen frischt allerdings meist nur im Alpenvorland sowie in West-Ost gerichteten Tälern der Westwind mit Böen von 70 bis 90 km/h auf. Solche Windstärken sind in diesen Regionen allerdings nicht außergewöhnlich. Der Liftbetrieb in den Skigebieten könnte allerdings aufgrund des Sturms eingeschränkt sein. Friederike bringt zunächst oberhalb von 1.000 bis 1.400 m Neuschnee. Mit der Kalfront in der Nacht auf Freitag sinkt die Schneefallgrenze aber bis in die Täler.
Sturmtief Friederike im Vergleich mit Orkan Kyrill
Das Sturmtief Friederike bildet sich am Mittwoch vor der Westküste Irlands und zieht in weiterer Folge unter Verstärkung weiter über den Norden Englands und die Niederlande nach Norddeutschland. Schon am Donnerstagabend erreicht das Tiefzentrum die deutsch-polnische Grenze. Die stärksten Böen treten dabei südwestlich des Tiefzentrums sowie im Bereich der von Nordwest nach Südost ziehenden Kaltfront auf. Der wesentlich stärkere Orkan Kyrill im Jänner 2007 hatte damals eine ähnliche Zugbahn, fegte aber mit Böen von teils mehr als 200 km/h über Europa.
Anfangs geht es in der Achterbahnfahrt wieder nach unten. So überquert in der Nacht auf Mittwoch eine Kaltfront mit teils kräftigen Schnee- und Regenschauern die Alpen. Die Schneefallgrenze sinkt damit wieder bis in die Täler. Auf den Bergen gehen darüber hinaus die Temperaturen in 2.000 m nach -1 Grad am Dienstag bis zum Mittwochabend auf -8 bis -10 Grad zurück. Gleichzeitig kündigt sich Neuschnee an.
Sturmtief bringt zunächst milde Luft
Im Vorfeld eines Sturmtiefs, das am Donnerstag von Irland bis nach Polen zieht, gelangen die Alpen in eine starke föhnige Südströmung. Dadurch wird es wieder deutlich wärmer. So steigen die Temperaturen in 2.000 m vorübergehend auf bis zu +4 Grad und auch in den Niederungen wird es mit 0 bis 9 Grad vergleichsweise mild. Außerdem muss man zeitweise mit Regen und Schneefall rechnen, wobei die Schneefallgrenze bis in das Mittelgebirge steigt.
Schon in der Nacht auf Freitag geht die Achterbahnfahrt mit der nächsten Kaltfront nach unten. So sinkt die Schneefallgrenze neuerlich bis in die Täler und auf den Bergen beginnen die Temperaturen zu sinken. In 2.000 m werden bis zum Abend nur noch -8 bis -6 Grad gemessen. Zudem schneit es zeitweise, nur in tiefen Lagen fallen noch Tropfen.
Winterliches Wochenende
Aus heutiger Sicht winterlich kalt wird das kommende Wochenende. Alle Wintersportler sollten sich bei Höchstwerten um -12 Grad in 2.000 m und Wind sehr warm anziehen.
Das Frontensystem des Tiefs „Evi“ erreicht am Dienstag die Alpen. Von West nach Ost breiten sich in der Folge Regen und Schneefall samt Glatteis auf weite Landesteile aus.
Vorsicht vor Glatteis auf den Gehwegen und Straßen
Damit heißt es auf vielen Straßen und Gehwegen aufpassen. So setzen nach einer durchwegs frostigen Nacht bis Mittag von Vorarlberg bis ins Nordburgenland verbreitet Regen und Schneefall ein. Die Schneefallgrenze liegt dabei anfangs zwischen tiefen Lagen und 800 m. Mit teils kräftig auffrischendem Westwind steigt sie schließlich überall gegen 1.000 m. Im Übergangsbereich von Schnee und Regen muss man also mit gefrierendem Regen und gefährlichem Glatteis rechnen!
In windschwachen Alpentälern, im Donauraum, im östlichen Flachland sowie im Wiener Becken ist die Gefahr diesmal besonders groß. Erst mit auffrischendem Westwind am Nachmittag steigen die Temperaturen langsam an, wodurch die Gefahr zurück geht. Auf den Bergen schneit es hingegen häufig, so sind in den Hochlagen von Vorarlberg bis zur Eisenwurzen bereits 20 bis 40 Zentimeter Neuschnee möglich.
Zur gleichen Zeit wetterbegünstigt bleiben jedenfalls der Süden und Südosten.
Alle aktuellen Warnungen zum Glatteis findet ihr außerdem auf www.uwz.at
Der Winter wagt im Osten und Südosten Österreichs ein Comeback. Die Temperaturen gehen deutlich zurück und in vielen Regionen gibt es ein paar Zentimeter Neuschnee.
Luft aus Nordosteuropa bringt den Winter
Mit einer zunehmenden Ost- bis Südostströmung gelangt bis Sonntag kalte Winterluft zu den Alpen. Gleichzeitig bringen schwache Frontensysteme bis in tiefe Lagen etwas Schneefall. Speziell von der Koralpe über die Fischbacher Alpen bis zum Wechsel und zur Buckligen Welt kommen in Summe bis zu 10 Zentimeter Neuschnee zusammen. Aber auch Graz bekommt den ersten nennenswerten Schneefall in diesem Winter. Für weiße Wiesen reicht es bis Sonntagfrüh aber auch in Eisenstadt und Wien. Hier kommen meist 1 bis 3 Zentimeter zusammen, in erhöhten Lagen mitunter mehr.
Die Temperaturen gehen immer weiter zurück. Nach -2 bis +2 Grad am Samstag werden am Sonntag nur noch -4 bis 0 Grad erreicht. In 1.500 m sinken die Temperaturen etwa am Stuhleck auf -9 Grad. Lebhafter, in höheren Lagen kräftiger Ost- bis Südostwind verschärft die Kälte zusätzlich und sorgt für Schneeverwehungen.
Super Skiwetter im Westen
Von Vorarlberg bis Oberösterreich sowie in Oberkärnten und der nordwestlichen Obersteiermark bekommt man davon nur wenig mit. In diesen Regionen scheint abseits einiger zäher Nebel- und Hochnebelfelder oft die Sonne. Ein paar Wolken bleiben durchwegs harmlos. Dazu wird es mit mäßigem, stellenweise sogar kräftigem Süd- bis Südostwind leicht föhnig. Die Temperaturen steigen je nach Sonne und Föhn auf -2 bis +4 Grad. Am wärmsten wird es dabei im Rheintal sowie mit Föhn in Salzburg und Oberösterreich. Auf den Bergen gibt es einmal mehr traumhaftes Skiwetter mit speziell im Hochgebirge klarer Luft und toller Fernsicht. Mit -10 Grad in 3.000 m sollte man sich aber dennoch warm einpacken.
Im noch jungen Jahr 2018 ist bislang vom Winter keine Spur. In manchen Regionen, etwa im Raum Wien und in Teilen des Rheintals gab es bislang noch keinen Frost. Die Temperaturen liegen verbreitet 4 bis 7 Grad über dem Mittel und in dieser Tonart geht es vorerst weiter. Auch am Dienstag sind mit Föhn von Vorarlberg bis ins westliche Niederösterreich bis zu 14 Grad möglich. Dazu scheint in diesen Regionen zeitweise die Sonne. In vielen Niederungen hält sich hingegen einmal mehr dichter Nebel und Hochnebel aus dem es leicht regnen oder nieseln kann. Mit 3 bis 8 Grad ist es zwar mild, allerdings weht teils lebhafter Südostwind.
Adriatief bringt starken Regen und Schneefall
Entlang des Alpenhauptkamms sowie in Osttirol und Oberkärnten sorgt ein Adriatief am Dienstag bereits von der Früh weg für nasses, oberhalb von rund 1.500 m für winterliches Wetter. Im Tagesverlauf werden Regen und Schneefall immer kräftiger und breiten sich bis zum Abend auch auf Unterkärnten und den Südwesten der Steiermark aus. Verbreitet muss man in den Tälern mit 30 bis 50 Liter Regen pro Quadratmeter rechnen. Im Gail- und Lesachtal sowie im Bereich der Karawanken sind sogar bis zu 70 Liter möglich. Auf den Bergen kommt in den Hochlagen teils mehr als ein Meter Neuschnee dazu. „Damit steigt aufgrund der hohen Schneefallgrenze die Gefahr von Überflutungen und Muren an. Darüber hinaus verschärft sich die Lawinengefahr auf den Bergen weiter.
Zum Abend hin kann es bei hoher Niederschlagsintensität allmählich bis in höhere Täler schneien. Am Mittwochmorgen beruhigt sich das Wetter rasch wieder.
Auf den Bergen kälter, Flachland weiter kein Winter in Sicht
Nach einem mit 0 bis 9 Grad nur wenig kühleren und in der Osthälfte weiterhin oft trüben und teils nassen Mittwoch, zeigen die Temperaturen ab Donnerstag einen langsamen Abwärtstrend. Zwar zeichnet sich oberhalb von 600 bis 900 m etwas Neuschnee ab, richtiges Winterwetter mit Frost und Neuschnee bis in tiefe Lagen ist allerdings weiterhin nicht in Sicht.
Ganz anders war es vor einem Jahr: In weiten Landesteilen gab es Dauerfrost, in den klaren Nächten sank die Temperatur in Teilen Niederösterreichs sogar auf unter minus 20 Grad.
Der Winter hat weite Teile Nordamerikas fest im Griff. Wiederholte Kaltluftausbrüche sorgen seit knapp zwei Wochen für weit unterdurchschnittliche Temperaturen und stellenweise große Schneemengen. Zusätzlich kam es in den letzten 24 Stunden zu einer extrem starken Zyklogenese, einer sogenannten „Bombogenese“. Der Begriff wurde zum ersten Mal von Fred Sanders, ehemaliger Professor am Massachusetts Institute of Technology, in den 70iger Jahren verwendet. Er definierte einen „Bomben-Zyklon“ als ein außertropisches Tief, in welchem der Kerndruck in 24 Stunden um etwa 24 hPa fallen muss. Das Phänomen ist an der Ostküste nichts ungewöhnliches, tritt aber selten so stark auf.
Nicht nur die enormen Schneemassen, in Neuengland fielen bis zu 40 cm Schnee, führten zu Problemen, sondern auch der Sturm und die eisige Kälte. Während in Boston Überflutungen zu großen Beeinträchtigungen führten, blieb in New York das ganz große Chaos aus. Nicht zuletzt auch wegen der zahlreichen Stromausfälle wurde in vielen Staaten der Notstand ausgerufen. Schulen und Büros blieben geschlossen, tausende Flüge mussten gestrichen werden.
Erster Schnee in Florida seit fast 30 Jahren
Der Kaltluftausbruch hatte bis weit in den Südosten der USA Auswirkungen. In Florida fiel zum ersten Mal seit 29 Jahren nennenswerter Schnee. Sogar in Tallahassee, der Hauptstadt Floridas, bildete sich kurzzeitig eine dünne Schneedecke. Viele Kinder erlebten den ersten Schnee ihres Lebens.
Keine Entspannung in Sicht
An der Rückseite dieses Tiefs strömen nun erneut eisig kalte Luftmassen arktischen Ursprungs in die betroffenen Gebiete. Es werden verbreitet Tiefstwerte im zweistelligen Minusbereich prognostiziert. Erst Anfang der nächsten Woche setzt sich wieder mildere Luft durch.
Am Mittwoch ziehen von Beginn an zahlreiche Wolken einer Warmfront durch und von Vorarlberg bis Oberösterreich regnet bzw. schneit es bereits aus der Nacht heraus. Die Schneefallgrenze liegt zwischen 600 m in Kärnten und der Steiermark und 2000 m in Vorarlberg.
Gegen Mittag zieht aus Nordwesten die markante Kaltfront des Sturmtiefs „Burglind“ durch, diese bringt vor allem an der Alpennordseite kräftige Regenschauer und mitunter sogar Graupelgewitter. Mit Kaltfrontdurchzug frischt zudem der Westwind vielerorts stürmisch auf. Besonders vom Bregenzerwald über die Nordtiroler Kalkalpen bis nach Oberösterreich sind teils auch schwere Sturmböen von 90 bis 110 km/h zu erwarten, lokal sind hier sogar kurzzeitig Orkanböen bis zu 130 km/h nicht völlig ausgeschlossen!
Nach einem vorübergehenden Ansteigen der Schneefallgrenze in den Nordalpen sinkt diese zum Abend hin wieder auf 1000 bis 700 m.
Die Tageshöchstwerte liegen zwischen 1 und 11 Grad, wobei es am Bodensee am mildesten wird.
Hier seht ihr noch die aktuelle Warnkarte bezüglich Wind.
Die Dürre in Südafrika wird von Tag zu Tag schwerwiegender und große Regenmengen sind klimatisch gesehen nicht in Sicht. Nach den aktuellsten Berechnungen müsste Kapstadt bereits Ende April 2018 auf fließend Wasser verzichten!
Härteste Dürre in Südafrika seit Jahrzehnten
In den letzten zwei Jahren ist in Südafrika landesweit etwa die Hälfte der mittleren Niederschlagsmenge zusammengekommen. Zwei aufeinander folgende Regenzeiten brachten vor allem in der Region „Western Cape“ – die Region Kapstadts – viel zu wenig Wasser und die resultierende, lang anhaltende Dürre ist die schwerste seit Jahrzehnten. Noch vor 3 Jahren sah die Situation ganz anders aus: Dank Rekord-Niederschlägen waren die größten Dämme des Landes meistens zu 100% gefüllt. Heuer hat sich die Lage rasch verschlechtert und regional sind die Wasservorräte nur zu einem Drittel voll:
Luftaufnahmen und Wasserstand der Dämme in der Region Kapstadts in April 2017:
29. April 2018: Der „Tag Null“ für Kapstadt
Was noch wichtiger ist, die Prognose für die kommenden Monate sieht gar nicht optimistisch aus. Auf der Südhalbkugel ist derzeit Hochsommer und im Westen Südafrikas läuft die trockene Jahreszeit von Oktober bis März: „The worst is yet to come“ für die schwerste Dürre in Südafrika der letzten Jahrzehnte. Obwohl das Wasser im ganzen Land seit Monaten streng rationiert wird, könnte die Wasserversorgung zum Erliegen kommen. Trotz Inbetriebsetzung von alternativen Wasserquellen (wie Entsalzungsanlagen), macht sich die Behörde Kapstadts auf einen sogenannten „Tag Null“ gefasst. Der Tag, an dem die zweitgrößte Stadt Südafrikas komplett ohne fließend Wasser bleiben könnte ist laut den aktuellsten Prognosen der 29. April 2018!
Bereits seit mehreren Tagen liegt der Nordosten der USA unter dem Einfluss arktischer Luftmassen. Im Bereich der Großen Seen sind seit Weihnachten gebietsweise ergiebige Schneemassen gefallen, am Flughafen von Erie (Pennsylvania) waren es seit dem 24. Dezember in Summe sogar 165 cm! Die Behörden riefen dort mittlerweile den Notstand aus. Verantwortlich für die Schneemassen war der sogenannte „Lake Effect„.
Anbei die Spitzenreiter (24. bis 27.12.2017):
165 cm Erie-Airport PA
158 cm North Redfield NY
142 cm Colt Station PA
142 cm North East PA
131 cm Erie-Southeast PA
Der Lake Effect tritt unter bestimmten meteorologischen Rahmenbedingungen besonders zu Beginn des Winters auf, wenn sehr kalte Luft arktischen Ursprungs über die noch nicht zugefrorenen bzw. vergleichsweise warmen Wasserflächen der Großen Seen zieht. Die Luft wird dabei labilisiert und nimmt viel Feuchtigkeit auf. Meist bilden sich Schauerstraßen, die dann in schmalen Streifen parallel zur Strömung auf die windzugewandten Küstenregionen treffen. Manchmal wachsen die Schauer sogar zu Schneegewitter heran. Die Niederschlagsraten können jedenfalls enorm sein, so sind bis zu 1,5 m Neuschnee in 24 Stunden möglich. Die räumlichen Unterschiede bei den Neuschneemengen sind aufgrund der teils eng begrenzten Schauerstraßen aber markant.
Lake Effect in Europa
Der Lake Effect tritt nicht nur in den USA auf, sondern allgemein im Bereich von großen Seen oder Binnenmeeren. Voraussetzung dafür sind lediglich sehr kalte Luftmassen sowie eine ausreichend große, vergleichsweise milde Wasseroberfläche. Auch in Deutschland und Österreich ist der Effekt gelegentlich zu beobachten, wie etwa am Südostufer des Bodensees oder an der deutschen Ostseeküste. Weitere Beispiele sind die Südküste des Schwarzen Meeres in der Türkei bei Nordwind oder die Westküste der Adria in Italien bei Nordostwind.
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl der von der Österreichischen Unwetterzentrale (UWZ) verschickten Warnmeldungen für Starkregen, Sturm, Starkschneefall und Glatteisregen mehr als verdoppelt, die Anzahl der Gewitterwarnungen stieg um mehr als die Hälfte. Von den rund 20 Millionen Warnmeldungen entfielen 72 Prozent auf Gewitter, 10 Prozent auf Starkregen, 7 Prozent auf Sturm, 6 Prozent auf Starkschneefall und 5 Prozent auf gefrierenden Regen.
Gewitter waren für die markantesten Wetterereignisse 2017 verantwortlich, dies spiegelt sich auch in einer weiteren beeindruckenden Zahl wider. Mehr als 1,8 Millionen Blitze entluden sich im zu Ende gehenden Jahr in Österreich, gegenüber 2016 bedeutet das eine Zunahme von 37 Prozent. Wie bei der Anzahl der Warnungen führt die Steiermark auch bei der Blitzbilanz das Ranking an. Die steirische Landeshauptstadt verteidigte gleichzeitig erfolgreich ihren Titel, Graz ist zum wiederholten Male die „Blitzhauptstadt Österreichs“.
Schwere Gewitter im Sommer
Die stärkste im Flachland gemessene Windböe wurde ebenfalls mit einem Gewitter registriert. Ein kräftige Gewitterlinie rauschte am 30. Juli durch das Inntal, die Wetterstation am Innsbrucker Flughafen maß 166 km/h. Ein weiteres heftiges Gewitter ging am 23. Juni in Zeltweg mit einer Orkanböe von 133 km/h einher. Gewitterböen stellten somit von der Stärke vielerorts die klassischen Herbst- und Winterstürme in den Schatten.
Doch auch Hagel- und Regenmassen durch die Gewitter bleiben sicherlich vielen Menschen im Gedächtnis. Am 24. Juli zogen heftige Gewitter von Italien nach Kärnten und in die Weststeiermark, dabei wurden in Flattnitz 129 Liter pro Quadratmeter (l/qm) gemessen, in Friesach 95 und in St. Georgen ob Judenburg noch 94 l/qm. In nur 24 Stunden prasselte in dieser Region in etwa so viel Regen vom Himmel wie durchschnittlich im ganzen Juli.
Heiß – heißer – Wien
Was die Temperaturen anbelangt, so liegen zwischen dem tiefsten und höchsten gemessenen Wert stolze 65 Grad. Arktische Luftmassen ließen die Temperaturen im Jänner in den Keller rasseln, der Kältepol lag mit -26,4 Grad in Tannheim, gefolgt von Ehrwald mit -25,9 Grad. Eine markante Hitzewelle gipfelte schließlich am 3. August in den höchsten Temperaturen des Jahres. Die Wiener Innenstadt erreichte glühend heiße 38,9 Grad, womit sogar der österreichische Allzeitrekord von 40,5 Grad aus dem Jahre 2013 in Bad Deutsch-Altenburg in greifbare Nähe rückte.
Am Mittwoch trübt es sich im Süden ein und es beginnt immer häufiger zu regnen, in den Hochtälern Oberkärntens und Osttirols fällt bereits nasser Schnee. An der Alpennordseite sorgt hingegen der Föhn nochmals für trockenes und recht mildes Dezemberwetter. Mit dem Föhn klettern die Temperaturen in Ober- und Niederösterreich noch einmal auf bis zu 12 Grad. Mittwochnacht breiten sich dann Regen und Schneefall mit Föhnende auf ganz Österreich aus, die Schneefallgrenze sinkt gleichzeitig auf rund 400 m.
Am Donnerstag verlagert sich der Niederschlagsschwerpunkt von den Südalpen an die Alpennordseite. Die Zufuhr von kälterer Luft hält dabei weiter an. Somit kann es in der Nacht auf Freitag bei nachlassender Intensität sogar bis ins Flachland herab schneien. Gebietsweise kann sich so bis Freitagmorgen selbst im östlichen Flachland eine dünne Schneedecke aufbauen.
Skigebiete jubeln
Der neuerliche Wintereinbruch bringt in den Tallagen verbreitet 5 bis 15 cm Neuschnee, auf den Bergen aber noch deutlich mehr. Vor allem in den Skigebieten am Alpenhauptkamm und in Osttirol und Kärnten können sich die Skifahrer auf bis zu einen halben Meter Neuschnee freuen. Abseits der Pisten ist aber unbedingt auf die wieder steigende Lawinengefahr zu achten!
Spürbare Milderung zum Jahresende
Das kalte Winterwetter hat aber nicht lange Bestand, bereits zum verlängerten Wochenende hin deuten die Wettermodelle erneut eine deutliche Milderung an. Die grundlegende Strömung dreht nämlich wieder mehr auf West bis Südwest und so erreichen uns milde Luftmassen vom Atlantik. Weitere Tiefs sorgen vielerorts für einen nassen Samstag. Die Schneefallgrenze steigt markant an und liegt am Abend schon bei rund 2.000 m.
Wie sich der Sonntag und die darauf folgende Silvesternacht präsentieren, da sind sich die Modelle noch nicht ganz einig. Auf alle Fälle dürfte es tagsüber mit bis zu 16 Grad vor allem von Oberösterreich bis ins Nordburgenland außergewöhnlich mild und windig werden. Ob man aber einen Regenschirm benötigt oder trocken durch die Nacht kommt, steht aus heutiger Sicht noch nicht fest.
Die Wintersaison 2017/18 hat im Bergland dank der zahlreichen Kaltlufteinbrüche und dem anhaltenden Tiefdruckeinfluss perfekt begonnen. Besonders in den Nordalpen sowie teils auch in den Hochlagen der Deutschen Mittelgebirge liegt überdurchschnittlich viel Schnee für Mitte Dezember, in Vorarlberg beispielsweise gibt es in Lagen zwischen 1500 und 2000 m bereits eine 1,5 bis 2 Meter mächtige Schneedecke!
Auf dem Hohen Ifen in den Allgäuer Alpen wurden in 1960 m Höhe sogar über 2,5 m gemessen (Daten LWD Vorarlberg).
In diesem Jahr hat Schnee und Frost in den Alpen bereits früh Einzug gehalten. Derzeit liegt oberhalb von 1.000 bis 1.400 m in praktischen allen Regionen Schnee. Oft sogar soviel wie seit Jahren nicht mehr: Am Sonnblick liegen zum Beispiel bereits mehr als 1,5 m Schnee. Zudem liegt in einigen Alpentälern bereits Naturschnee, am meisten in Tirol und Salzburg. Und die nächsten Tage versprechen weiter tiefe Temperaturen und zumindest etwas Neuschnee.
Tipp: Nord- und Osteuropa
Wenn man aber so richtig von Eiseskälte und Frost träumt, sollte man in nächster Zeit auf weiter nördlich oder östlich gelegene Gefilde ausweichen: In Nordskandinavien und im Norden Finnlands liegt bereits viel Schnee und zumindest die Frühwerte liegen dort bereits durchwegs unter -10 Grad.
Kälterekord bei -67,8 Grad
Richtig kalt ist es aber bereits seit Wochen in weiten Teilen Russlands, allen voran in Sibirien. In der fast 270.000 Einwohner großen Stadt Jakutsk in Fernost-Russland liegen derzeit die Höchstwerte durchwegs um oder unter -35 Grad, in den Nächten sinken die Temperaturen gar auf -40 Grad und tiefer.
Wem das noch immer zu warm ist, dem sei der kälteste bewohnte Ort der Erde, Oimjakon im Fernen Osten Russlands wärmstens empfohlen: Dort liegen die Höchstwerte derzeit nur bei rund -45 Grad. Am 6. Februar 1933 wurde dort übrigens der Kälterekord von -67,8 Grad gemessen.
Zudem machte die Sonne nahezu im gesamten Land Überstunden, im Süden schien sie teilweise um 70 Prozent länger als im Durchschnitt. Große Unterschiede gibt es beim Niederschlag zwischen einem viel zu trockenen Süden sowie überdurchschnittlich nassen Bedingungen nördlich des Alpenhauptkamms.
Lange Zeit war der Oktober von ruhigem Herbstwetter geprägt, doch das Ende hatte es in sich. Sturmtief ‚Herwart‘ zog am vergangenen Sonntag über Nordosteuropa und sorgte hierzulande für einen turbulenten Ausklang des Monats. Mit 140 km/h wurde in Enns die Spitzenböe gemessen, dies bedeutet sogar einen neuen Stationsrekord. Lebensbedrohlich wurde es auf den Bergen, zwischen Dachstein und dem Schneeberg wurden Windgeschwindigkeiten von fast 200 km/h registriert.
Der Großteil des Monats stand aber im Zeichen von beständigem Hochdruckwetter. Diese ruhigen Bedingungen schlagen sich auch in der Bilanz von Temperatur, Niederschlag und Sonnenscheindauer nieder. Mit einer positiven Abweichung von 1,5 Grad rangiert der Oktober 2017 unter den 25 wärmsten Oktober der Messgeschichte. Die relativ wärmsten Regionen waren dabei Ober- und Niederösterreich, Wien und das Burgenland. In Weitra beispielsweise endet der Monat sogar mehr als 3 Grad zu warm. Zu kalte Orte sucht man indes vergeblich: Selbst in Nauders, dem relativ gesehen kältesten Ort Österreichs, fällt der Monat noch um 0,2 Grad zu mild aus.
Trockener Süden – Nasser Norden
Niederschlag gab es im zurückliegenden Monat fast nur durch Kaltfronten, die uns von Nordwesten her erreichten. Somit ist es nicht verwunderlich, dass es in der Niederschlagsbilanz am Ende eine markante Zweiteilung im Land gibt. Jene Regionen südlich des Alpenhauptkamms schließen den Monat viel zu trocken ab, in Obervellach fielen insgesamt nur 8 Liter Regen pro Quadratmeter. Die negativen Abweichungen betragen vom Tiroler Hauptkamm über Osttirol und Kärnten bis ins Südburgenland flächendeckend 60 bis 80%. Deutlich zu nass war es hingegen in den gesamten Nordalpen sowie im angrenzenden Flachland vom Innviertel bis zum Neusiedler See. In Schoppernau kamen insgesamt 273 Liter Regen zusammen, normal sind hier 135 Liter.
Dauerbrenner Sonne
Die Sonne machte fast im ganzen Land Überstunden. Die sonnigste Region war dabei auch gleichzeitig die trockenste, also Osttirol, Kärnten und der Süden der Steiermark. In Villach schien die Sonne 222 Stunden lang, dies entspricht im Mittel mehr als 7 Stunden Sonnenschein pro Tag. Vergleichsweise trüb war es dagegen in der nördlichen Obersteiermark, rund um den Dachstein fehlen am Ende rund 10 Prozent auf eine ausgeglichene Sonnenscheinbilanz.
In der Nacht auf Montag sinkt die Schneefallgrenze zum ersten Mal in diesem Jahr auf rund 400 m, das heißt in vielen Tälern wird es weiß. Selbst in Landeshauptstädten wie Innsbruck, Salzburg oder Klagenfurt muss man mit Schneefall rechnen. Länger liegen bleiben wir dieser Schnee in den Tälern aber noch nicht.
Warmer oder kalter Winter?
Ein Indiz für den kommenden Winter sind diese Schneefälle und auch der bisherige Novemberverlauf aber nicht. Der kommende Winter, also die Monate Dezember, Jänner und Februar, fallen laut den aktuellsten Berechnungen der NOAA (National Oceanic Atmospheric Administration, USA) deutlich milder aus als im langjährigen Schnitt. Allerdings soll es mehr Niederschlag geben als im Mittel. Das wiederum kann ein Indiz sein, dass auf den Bergen einiges an Schnee fällt.
Nicht viel anders sehen das derzeit die europäischen Kollegen: Mit einer Wahrscheinlichkeit von über 60 Prozent wird der kommende Winter wärmer als üblich. Ein zu kalter Winter steht uns nur mit einer Wahrscheinlichkeit von deutlich unter 20 Prozent ins Haus.
Erwähnen muss man allerdings, dass ein eher milder Winter gerade in den Bergen sehr schneereich sein kann. Der Grund dafür liegt darin, dass milde Luft häufiger vom Atlantik kommt und viel Feuchtigkeit im Gepäck hat, die sich an den Bergen staut und ausschneit. Ein sehr kalter Winter bedeutet hingegen oft kalte, trockene Kontinentalluft und nur unergiebige Schneefälle.
Vorsicht bei Saisonprognosen
Wie bei jeder Saisonprognose gilt aber, dass sie nur sehr vage sind und sich noch grundlegend ändern können. Sicher sind derartige Ausblicke jedenfalls nicht und sollten höchstens als grobe Orientierung dienen.