Knapp 130.000 Blitze am Himmel über Österreich

Blitze, Hagel und Sturmböen

Zunächst entwickelten sich am frühen Nachmittag erste kräftige Gewitter am Alpenostrand, besonders betroffen war dabei der Bezirk Neunkirchen. Mit 12.813 Entladungen steht der Bezirk auf Platz 1 der Blitzstatistik für gestern, knapp gefolgt vom Bezirk Bruck-Mürzzuschlag. In Puchberg am Schneeberg kamen 116 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen. Dies entspricht fast der gesamten Monatsmenge eines durchschnittlichen Junis. Etwas später zog dann ausgehend von Unterkärnten eine markante Gewitterlinie über die Steiermark und das Südburgenland hinweg. Dabei wurden in Eisenkappel schwere Sturmböen von 100 km/h gemessen, in Graz sogar 112 km/h. Hier wurde ein 26-jähriger von einem Baum erschlagen.

Gut zu sehen sind die großen Regenmengen auf unserer Analysekarte:

Niederschlagssumme vom Dienstag © UBIMET
Niederschlagssumme vom Dienstag © UBIMET

Gewitterhotspot Steiermark

In Summe wurden landesweit 128.628 Blitze detektiert, davon 60.116 in der Steiermark, 26.958 in Niederösterreich und 14.860 in Oberösterreich. Blitzreichste Gemeinde war Mariazell (ST) mit 2.149 Blitzen, gefolgt von Schwarzau im Gebirge (NÖ) mit 1.955 Blitzen und Grünau im Almtal (OÖ) mit 1.853 Entladungen. Der stärkste Blitz mit einer Stromstärke von rund 253.000 Ampere wurde in der Gemeinde Gerlos in Tiroler Bezirk Schwaz registriert. Neben vollgelaufenen Kellern, kleinräumigen Überschwemmungen und Vermurungen wurden in Lieboch bei Graz sowie in Bad Mitterndorf auch zwei schwach ausgeprägte Tornados beobachtet. Schäden haben diese aber nicht verursacht.

Blitze am Dienstag © UBIMET
Blitze am Dienstag © UBIMET

Unwetter am Mittwoch, dann Beruhigung

Am Mittwoch lagert im Osten und Südosten des Landes noch immer sehr feuchte und labil geschichtete Luft. Speziell südöstlich der Linie Klagenfurt-St. Pölten gehen ab den Mittagsstunden erneut teils heftige Gewitter nieder. Dabei sind wieder große Regenmengen möglich, besonders in der Steiermark und im Südburgenland kommen Hagel und Sturmböen hinzu. Über Nacht erfasst dann kühlere, dafür aber auch deutlich stabiler geschichtete Luft das ganze Land. Folglich beruhigt sich das Wetter, in den kommenden beiden Tagen muss man dann kaum noch mit Gewittern rechnen.