Am Mittwoch vertieft sich ein Italientief weiter und zieht am Donnerstag über Ungarn hinweg in Richtung Polen, unter Meteorologen werden solche Tiefs auch als „5B-Tiefs“ bekannt. Diese bringen typischerweise nicht nur im Bergland, sonder auch dem äußersten Osten und Südosten Österreichs die größten Neuschneemengen.
Bereits Mittwochabend und in der Nacht auf Donnerstag breitet sich teils kräftiger Schneefall auf den Großteil Österreichs aus, wobei die größten Schneemengen zunächst in Osttirol und Kärnten sowie in Vorarlberg zu erwarten sind. Im Frühverkehr am Donnerstag sind aber im ganzen Land winterliche Verhältnisse einzuplanen. In den Morgenstunden verlagert sich der Schwerpunkt vom Bergland mehr und mehr in den Osten und Südosten des Landes und vom Weinviertel über Wien bis ins Burgenland schneit es am Vormittag kräftig. In der zweiten Tageshälfte muss man im Osten weiterhin mit tiefwinterlichen Straßenverhältnissen rechnen, ansonsten lässt die Intensität deutlich nach.
Regional stärkster Schneefall in 10 Jahren
Mit Abzug des Tiefs nach Nordosten klingt der Schneefall in der Nacht auf Freitag auch im Nordosten ab. Bis dahin kommen aber vom Weinviertel über Wien bis ins Nord- und Mittelburgenland verbreitet 10 bis 20 cm Schnee zusammen bzw. im Seewinkel und an der March stellenweise auch etwas mehr. Solch ein markantes Schneeereignis im östlichen und südöstlichen Flachland gab es zuletzt im Winter 2012/2013 und somit vor knappe 10 Jahren. Im Bergland muss man verbreitet mit 20 bis 40 cm Neuschnee rechnen. In Vorarlberg, Osttirol und Oberkärnten kommen gebietsweise auch bis zu 50 oder 60 cm der weißen Pracht hinzu. Aber auch sonst sind in ganz Österreich 5 bis 10 cm zu erwarten, lediglich im westlichen Donauraum rund um Linz bildet sich aller Voraussicht nach nur eine sehr dünne Schneedecke aus. Eine landesweite Schneedecke anfangs Dezember kommt es klimatologisch gesehen etwa jede 5 Jahre vor.
Der Schnee ist gekommen, um zu bleiben
Nach einer kurzen Wetterberuhigung am Freitag setzt im Westen bereits in der Nacht auf Samstag vorübergehend wieder kräftiger Schneefall ein und auch am Wochenende geht es entlang der Nordalpen winterlich weiter. Hier kommen ein paar Zentimeter Neuschnee hinzu. Große Neuschneemengen sind nach derzeitigem Stand aber nicht mehr zu erwarten und im Süden kommt dank kräftigen Nordföhns wieder häufig die Sonne zum Vorschein. Die Temperaturen bleiben aber landesweit auf einem winterlichen Niveau. Erst in der neuen Woche ist eine leichte Erwärmung in der Höhe wahrscheinlich, wobei gleichzeitig die Neigung zu kalten und nebelanfälligen Inversionen in den Niederungen der Osthälfte zunimmt. Der gefallene Schnee könnte sich somit bis in die zweite Dezemberhälfte hinein nicht nur im Bergland, sondern auch in manchen Niederungen relativ gut erhalten. Vor allem in den Alpen und im Süden steigt damit auch die Chance für weiße Weihnachten.
Titelbild: Tiefwinterliche Wetterverhältnisse in Wien – Archivbild, Nikolas Zimmermann