Kalifornien hat heuer mit einer extremen Waldbrandsaison zu kämpfen, so haben Feuer bereits eine Fläche von mehr als 12.000 Quadratkilometer – der Fläche ganz Oberösterreichs – abgebrannt und die gesamte Westküste hat mit teils extremer Luftverschmutzung zu kämpfen. Dieser Wert stellt den bislang größten seit Beginn der Aufzeichnungen vor mehr als 30 Jahren dar. Auch der bislang größte, je beobachtete Waldbrand, der sogenannte „August Complex“, ist noch immer aktiv. Der Präsident der Vereinigten Staaten hat in einem Interview am Dienstag gesagt, dass man im Umgang mit den Wäldern Österreich als Beispiel nehmen solle: Obwohl die Menschen hier im Wald leben, haben sie nicht mit Waldbränden zu kämpfen.
Tatsächlich kommt es in den Alpen vergleichsweise selten zu Waldbränden, dies hat aber völlig andere Ursachen.
Map of California wildfires estimated from satellite hot spot detections reported between June 1st and September 9th.
More than 3 million acres have already burned this year, which includes 6 of the 20 largest fires in California since record-keeping began. pic.twitter.com/WKPmUSasaY
Kalifornien liegt südlicher als Mitteleuropa, so befindet sich etwa die Großstadt San Francisco auf einer geographischen Breiten von 37.8°, was vergleichbar ist mit Sizilien, während beispielsweise Wien bei 48.2° liegt. Dadurch liegt der Alpenraum wesentlich näher zum polarumlaufenden Jetstream, ein Starkwindband in etwa 10 km Höhe, welches maßgeblich an der Entstehung von Tiefdruckgebieten beteiligt ist.
Trockenzeit
Das Westwindband verlagert sich im Laufe des Sommers auf der Nordhalbkugel nordwärts und macht den Weg frei für den subtropischen Hochdruckgürtel. Während sich aber im Alpenraum Hochs und Tiefs weiterhin abwechseln, setzt sich in Kalifornien stabiles Hochdruckwetter mit sehr heißen Temperaturen abseits der Küste durch. Aus diesem Grund gibt es dort eine Trockenzeit, welche etwa von Mai bis Oktober anhält. In der Hauptstadt Kaliforniens Sacramento fallen etwa im gesamten Sommer (Juni bis August) durchschnittlich nur 6 Liter pro Quadratmeter Regen! Die Alpen begünstigen zudem selbst bei vergleichsweise stabilen Wetterlagen die Entstehung von Wärmegewittern, während in Kalifornien die kühlen Wassertemperaturen im Westen und die trockene Luft im Osten eine sehr ungünstige Kombination für Gewitter darstellen.
Mittlerer Sommerniederschlag (J-J-A)
Wien
212 mm
Graz
389 mm
Innsbruck
381 mm
Sacramento (Kalifornien)
6 mm
San Francisco (Kalifornien)
5 mm
Los Angeles (Kalifornien)
5 mm
Die anhaltende Trockenheit im Zusammenspiel mit der hohen Verdunstung in den Sommermonaten sind also entscheidend für die Waldbrände in Kalifornien. Auch der Klimawandel spielt dabei eine wichtige Rolle: Durch den Trend zu immer heißeren und trockeneren Wetterbedingungen auch in den Übergangsjahreszeiten wird die Waldbrandsaison nämlich tendenziell länger und intensiver.
Der Mittelmeerraum ist vor allem im Winterhalbjahr eine regelrechte Brutstätte von Tiefdruckgebieten. Dies ist einerseits der Lage des Mittelmeers zwischen den mittleren Breiten und den Subtropen zu verdanken, andererseits auch der zahlreichen, angrenzenden Gebirgsketten, die den Prozess der Tiefdruckentwicklung begünstigen. In der Regel entstehen Tiefdruckgebiete über dem Mittelmeer im Zuge von Kaltluftvorstößen, welche von Tiefs der mittleren Breiten eingeleitet werden. Diese Tiefdruckgebiete weisen im Gegensatz zu tropischen Tiefs einen kalten Kern auf und haben eine unsymmetrische Struktur mit einer Warm- sowie Kaltfront.
Medicanes
Unter bestimmten Bedingungen können sich auch im Mittelmeerraum subtropische oder gar tropische Tiefdrucksysteme entwickeln. Obwohl sie die Stärke eines Hurrikans der Kategorie 1 nur in absoluten Ausnahmefällen erreichen, werden sie Medicanes (Mediterranean hurricane) genannt. Sie treten vor allem im Herbst auf und dann bevorzugt im Bereich der Balearen und über dem Ionischen Meer. In den meisten Fällen entstehen sie in Folge von Kaltlufteinbrüchen im Mittelmeerraum im Zusammenspiel mit zurückbleibenden Höhentiefs. Ähnlich wie bei tropischen Tiefdruckgebieten stellt die Kondensation des Wasserdampfs in den Gewitterwolken die treibende Kraft dar, welche von den Temperaturunterschieden zwischen der Meeresoberfläche und der Luft angetrieben wird.
Aktueller Fall
Die Reste des Höhentiefs, welches in der vergangene Woche für heftige Gewitter auf den Balearen sowie auf Sardinien gesorgt hat, befindet sich mittlerweile über dem südlichen Mittelmeer zwischen Sizilien und Libyen. Im Zusammenspiel mit einem kleinräumigen Tief und den überdurchschnittlich hohen Wassertemperaturen sorgt es derzeit für kräftige Gewitter.
Am Dienstag bleibt das Tief nahezu ortsfest, am Mittwoch wird es sich dann laut aktuellen Modellprognosen unter Verstärkung langsam in nördliche bis nordöstliche Richtung verlagern. Die Bedingungen für die Entwicklungen zu einem tropsichen Tief sind aufgrund der starken Windscherung nicht ideal, somit können sich die Gewitter wohl nicht symmetrisch um den Tiefkern anordnen, dennoch weist das Tief tropische Eigenschaften mit einem warmen Kern auf.
Am Donnerstagabend oder Donnerstagnacht dürfte das Tief laut aktuellen Modellberechnungen auf die Westküste Griechenlands treffen. Die Unsicherheiten sind allerdings noch groß: Laut dem aktuellen ECMWF-Modellauf wäre die Peloponnes betroffen, laut ICON würde dagegen ein voll entwickelter Medicane auf die Ionischen Inseln bei Kefalonia trefffen. Bei einem Landgang drohen jedenfalls schwere Sturmböen und gewittriger Starkregen.
Update:
Inzwischen sind schon erste Strukturen des Medicanes zu sehen.
Im Westen der USA wüten derzeit zahlreiche, teils sehr große Waldbrände, besonders betroffen sind die Staaten Kalifornien und Oregon. Der Höhepunkt der Feuersaison steht zwar noch bevor, in Kalifornien wurde aber bereits jetzt so viel vernichteter Wald dokumentiert wie noch nie zuvor in einem Jahr.
Someone put Bladerunner 2049 music to drone footage of San Francisco and at first I didn’t know whether to be amazed or horrified. This is very much horrifying. pic.twitter.com/XQTv4qrE93
Der dichte Rauch der Feuer in Oregon und Kalifornien hat sich über weite Teiler der Westküste ausgebreitet. Im Raum San Francisco färbte sich der Himmel orange, weshalb es am Mittwoch den ganzen Tag über nie richtig hell wurde. In den sozialen Medien schreiben die Anwohner von einer apokalyptischen Stimmung oder auch von einem „Marshimmel“.
The fires across the West Coast are just the latest examples of the very real ways our changing climate is changing our communities. Protecting our planet is on the ballot. Vote like your life depends on it—because it does. pic.twitter.com/gKGegXWxQu
A swirl of orange fog and smoke hangs over the San Francisco skyline this morning seen in this image taken at 10 a.m. @sfchroniclepic.twitter.com/AzMzVoZNCg
Hoch JURIJ sorgt am Dienstag und Mittwoch für stabile Wetterbedingungen in ganz Österreich. Typisch für die Jahreszeit präsentiert sich das Wetter dabei in den Morgenstunden von seiner frühherbstlichen Seite mit Tau auf den Wiesen und kühlen Temperaturen, zudem gab es heute erstmals in der Saison verbreitet Nebel und Hochnebel im Alpenraum.
Nach dem frühherbstlichen Start sorgen Sonnenschein und milde Temperaturen in den Nachmittagsstunden dann aber für einen spätsommerlichen Wettercharakter. Die höchsten Temperaturen um 26 Grad gibt es am Dienstag im Inntal.
Nebel und Hochnebel
Während im Alpenvorland und im Donauraum der Nebel sehr flach war uns teils nur Sichtweiten von 200 m zugelassen hat, handelt es sich in den Gebirgstälern wie dem Inntal, dem Salzachtal oder dem Ennstal um Hochnebel mit einer Obergrenze bei etwa 1900 m. An der Alpensüdseite liegt die Hochnebel noch höher bei etwa 2500 m, so befindet sich selbst der Gipfel der Villacher Alpe noch mitten in den Wolken.
Auch am Mittwoch geht es in einigen Tal- und Beckenlagen weder mit Frühnebel los, in Summe wird die betroffene Fläche aber geringer und Hochnebel ist kaum noch zu erwarten. Tagsüber erwärmt sich die Luft dann auf 22 bis 27, im Inntal auch 28 Grad.
In den kommenden Tagen gelangt Mitteleuropa unter den Einfluss eines Ablegers des Azorenhochs namens JURIJ. Die Höhenströmung dreht am Mittwoch allmählich wieder auf südwestliche Richtungen, wodurch den Alpenraum milde Luftmassen aus dem nördlichen Mittelmeerraum erfassen.
Frischer Start in den Dienstag
Der Dienstag beginnt besonders in vielen Tal- und Beckenlagen herbstlich kühl, so liegen die Tiefstwerte im Mühl- und Waldviertel oder im Wienerwald teils nur bei 4 Grad. Eine Spur milder verläuft die Nacht von Kärnten bis ins Burgenland, hier liegen die Frühtemperaturen am Dienstag meist zwischen 9 und 13 Grad.
Nach Auflösung lokaler Frühnebelfelder scheint tagsüber aber verbreitet die Sonne, nur von Oberkärnten bis ins Obere Murtal halten sich mitunter bis zum Vormittag ein paar Hochnebelfelder. Die Temperaturen erreichen maximal 20 bis 26 Grad mit den höchsten Werten im Oberinntal. Ähnlich präsentiert sich das Wetter auch am Mittwoch, dabei steigen die Temperaturen bei strahlendem Sonnenschein auf 22 bis 27, im Inntal auch bis 28 Grad an.
In der zweiten Wochenhälfte setzt sich das ruhige Wetter im Osten und Südosten fort, in der Westhälfte lässt der Hochdruckeinfluss etwas nach. Bei ein paar durchziehenden Wolkenfeldern steigt die Schauerneigung besonders vom Arlberg bis nach Oberkärnten jeweils in den Nachmittagsstunden leicht an. Die Tageshöchstwerte gehen aber nur an der Alpennordseite geringfügig zurück und liegen zwischen 19 und 27 Grad.
Am Wochenende kam es im Vorfeld einer Kaltfront, welch in Österreich für Regen und Gewitter gesorgt hat, auch in Norditalien zu zahlreichen Gewittern. Örtlich waren diese für ergiebige Regenmengen in kurzer Zeit und kleinräumige Überflutungen verantwortlich. Besonders betroffen waren der Großraum von Turin am Sonntagabend bzw. der Großraum von Genua, Vicenza und Venedig in der Nacht bzw. am Montagmorgen. In den zentralen Teilen Liguriens wie etwa in Genua-Bolzaneto oder in Rapallo sowie in Venedig wurden mehr als 80 Liter pro Quadratmeter Regen in wenigen Stunden verzeichnet.
Encore et encore, une nuit très orageuse dans le Golfe de Gênes avec cette superbe photo prise par Baptise M. diffusée sur le Photolive d’Infoclimat. Ca se passe de commentaires. Vous pouvez (juste) admirer…https://t.co/0g0oEXCjhdpic.twitter.com/ZiuUv4gXAD
Im Mittelmeer sind Wasserhosen im Herbst keine Seltenheit, meist treten sie allerdings in Folge von Kaltluftausbrüchen auf, wenn der Temperaturunterschied zwischen dem noch warmen Wasser und der Luft besonders markant ist. In diesem Fall war eine ausgeprägte Windkonvergenz über dem Ligurischen Meer entscheidend für die Entstehung der Wasserhose, da sie Verwirbelungen der Luft unterhalb der Quellwolken begünstigt hat.
Am Sonntagnachmittag und -abend haben Gewitter besonders im nördlichen Oberkärnten sowie in der Weststeiermark örtlich für kleinräumige Überflutungen und Vermurungen gesorgt. Besonders betroffen war das Obere Murtal inkl. Seitentäler, wo besonders kleinere Bäche wie etwa in Niederwölz stellenweise über die Ufer traten. Die großen Wassermassen haben aber auch die größeren Gewässer anschwellen lassen, so hat selbst die Mur in Zeltweg vorübergehend die HQ1-Marke überschritten.
Anbei die nassesten Wetterstationen innerhalb der vergangenen 24 Stunden:
81 mm Stolzalpe
81 mm Oberwölz
78 mm Murau
75 mm St. Georgen ob Jundenburg
64 mm Neumarkt
63 mm Seckau
62 mm Kalwang
61 mm Präbichl
59 mm Deutschlandsberg
56 mm Bruck an der Mur
53 mm St. Jakob / Defereggen
Wie man auf der kalibrierten Radaranalyse sehen kann, gab es lokal aber auch Spitzen um 100 Liter pro Quadratmeter. Dies wird auch von Messungen des Hydrographischen Diensts in Gestüthof/Mur bestätigt, wo 101 mm Regen verzeichnet wurden. Damit gab es rund um das Obere Murtal örtlich den gesamten mittleren Septemberniederschlag in weniger als 24 Stunden.
Mit einem Blick auf die aktuelle Temperaturverteilung sieht man eindeutig, dass sich von Vorarlberg bis Niederösterreich bereits kühlere Luftmassen ausgebreitet haben, währen sich im Süden und Südosten des Lande noch feuchtwarme Luft hält. Bislang hat sich die Schauertätigkeit auf die Alpennordseite und das zentrale Bergland beschränkt, ausgehend von Süd- und Osttirol nimmt die Schauer- und Gewitterneigung am Nachmittag aber auch in Kärnten zu. Die Hauptgefahr stellen große Regenmengen in kurzer Zeit dar, vereinzelt kann es aber auch zu kleinem Hagel kommen.
Kräftiger Regen
Am Abend gehen die Schauer in den Alpen und im Nordosten dann in anhaltenden Regen über, besonders im zentralen Bergland vom Pinzgau bis in die Obersteiermark sowie im nördlichen Alpenvorland regnet es ein paar Stunden lang auch kräftig. In der Nacht verlagert sich der Schwerpunkt allmählich in den Osten und Südosten des Landes, vom Bodensee bis ins Mühl- und Waldviertel werden die trockenen Abschnitte hingegen langsam häufiger.
Wetterbesserung in Sicht
Der Montag startet meist trüb und besonders im Süden sowie in den Alpen regnet es anfangs noch leicht. Tagsüber gehen im Bergland noch lokale Schauer nieder, ansonsten bleibt es ab dem Vormittag überwiegend trocken und die Wolken lockern zögerlich auf. Besonders abseits der Alpen kommt mitunter auch die Sonne zum Vorschein. Die Temperaturen kommen allerdings nicht über 15 bis 22 Grad hinaus, am mildesten wird es im Südosten.
Hoch JURIJ
Am Dienstag und Mittwoch macht sich in Mitteleuropa ein Hoch namens JURIJ bemerkbar. Nach Auflösung von örtlichen Nebelfeldern scheint dabei verbreitet die Sonne und die Temperaturen steigen tagsüber auf 20 bis 26, am Mittwoch im Oberinntal auch 28 Grad. Die Frühtemperaturen sind allerdings herbstlich kühl, so liegen die Frühwerte am Dienstag zwischen knapp 4 Grad im Mühl- und Waldviertel bzw. im Wienerwald, wie etwa in Zwettl oder Klausen-Leopoldsdorf, und 13 Grad in der Wiener Innenstadt oder unmittelbar im Bereich des Wörthersee wie in Pörtschach.
Die Gewittersaison neigt sich in Österreich dem Ende zu, an diesem Wochenende gibt sie aber nochmals ein kleines Lebenszeichen von sich. Die langgezogene Kaltfront von Skandinavientief OTTILIE liegt derzeit nämlich quer über Deutschland und kommt in den kommenden Stunden langsam südwärts voran. In ihrem Vorfeld gelangen nochmals sehr warme Luftmassen ins Land.
30 Grad, später gewittrig
Im Vorfeld der Front scheint am Samstagnachmittag noch verbreitet die Sonne und die Temperaturen steigen entlang der Nordalpen und im Osten nochmals auf bis zu 30 Grad. Gegen Abend steigt die Schauer- und Gewitterneigung in den westlichen Nordalpen vom Arlberg bis zum Dachstein aber langsam an. Am späten Abend wird es dann auch abseits der Alpen im Norden und Nordosten gewittrig, so kann es auch in Teilen Niederösterreichs und Wiens nochmals zu Blitz und Donner kommen. Lokal können die Gewitter für kräftigen Regen, kleinen Hagel und teils stürmische Böen sorgen.
Am Sonntag Regen und Gewitter
Am Sonntag überwiegen an der Alpennordseite von der Früh weg dichte Wolken mit Regenschauern, nur von Unterkärnten bis ins Südburgenland zeigt sich anfangs noch die Sonne. Im Tagesverlauf gehen die Schauer in den Nordalpen in kräftigen Regen über und auch weiter südlich nimmt die Schauer- und Gewitterneigung rasch zu. Besonders in Kärnten gehen ab dem Nachmittag mitunter auch kräftige Gewitter mit Starkregen und Hagel nieder. Die Höchstwerte liegen meist zwischen 14 und 21 Grad, nur im äußersten Süden werden noch knapp 25 Grad erreicht.
Vom 1. Juni bis zum 31. August registrierte das Blitzmesssystem von nowcast im Hochpräzisionsmessbereich über ganz Deutschland verteilt exakt 2.659.493 Blitzentladungen (Wolken- und Erdblitze), davon 732.199 mit einer Stromstärke von mindestens 5 kA. Dieser Wert stellt den bislang geringsten Wert seit Messbeginn dar, so gab es in diesem Sommer gut 500.000 Blitzentladungen weniger als im Sommer des Vorjahres. Im Vergleich zum Mittel von 2009 bis 2019 wurde in diesem Sommer weniger als die Hälfte der üblichen Anzahl an Blitzentladungen erfasst. Der zweitniedrigste Wert stammt aus dem Sommer 2018, als etwa 868.500 Blitze mit einer Stromstärke von mindesten 5 kA detektiert wurden, somit haben wir innerhalb der letzten drei Jahre die zwei schwächsten Gewittersaisons erlebt. Vor allem im Juli gab es heuer außergewöhnlich wenige Gewitter, so wurde im normalerweise gewittrigsten Monat des Jahres etwa im Saarland kein einziger Blitz erfasst. Deutschlandweit gewitterte es aber immerhin an 73 von 92 Tagen irgendwo im Bundesgebiet: Während es in Hamburg nur 12 Tage mit Blitzentladungen gab, waren es in Bayern 61.
Spitzenreiter Bayern
Mit exakt 742.815 Blitzentladungen führt Bayern wie so oft das Bundesländer-Ranking deutlich an, an zweiter Stelle folgt mit 317.046 Blitzen Niedersachsen. Baden-Württemberg komplettiert mit rund 316.484 Entladungen das Podium. Deutlich weniger Gewitter wurden im zurückliegenden Sommer dagegen in der Mitte und im äußersten Norden registriert: Schleswig-Holstein kommt beispielsweise auf lediglich 39.733 Blitze, das kleinste Bundesland Bremen gar nur 1.054.
In Bezug auf die Blitzdichte liegt mit etwa 10.5 Blitzen pro km² ebenfalls Bayern an erster Stelle, gefolgt von Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Brandenburg mit etwa 8 Blitzen pro km². An letzter Stelle liegen Schleswig-Holstein und Bremen mit etwa 2,5 Blitzen pro km² sowie Mecklenburg-Vorpommern und Hessen mit etwa 4 Blitzen pro km².
Bayern 742.815
Niedersachsen 317.046
Baden-Württemberg 316.484
Nordrhein-Westfalen 266.841
Brandenburg 239.085
Rheinland-Pfalz 165.828
Sachsen-Anhalt 160.748
Sachsen 108.571
Mecklenburg-Vorpommern 97.141
Hessen 89.049
Thüringen 86.937
Schleswig-Holstein 39.733
Saarland 18.108
Berlin 5.064
Hamburg 4.989
Bremen 1.054
Blitzreichsten Landkreise
Biberbach (Baden-Württemberg) 31.712
Börde (Sachsen-Anhalt) 30.426
Jerichower Land (Sachsen-Anhalt) 29.178
Alb-Donau-Kreis (Baden-Württemberg) 28.477
Straubing-Bogen (Bayern) 27.226
Stärkster Blitz in Bayern
Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurde in Bayern im Kreis Roth gemessen: Spitzenreiter ist eine Entladung mit rund 402 kA in der Nacht zum 2. Juli in Thalmässing. Kurzzeitig gab es dabei eine 25.000 mal höhere Stromstärke, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit 16 Ampere verfügbar ist.
Thalmässing (Roth) 402 kA (2. Juli)
Herzogenrath (Aachen) 399 kA (11. August)
Eisenhüttenstadt (Oder-Spree) 373 kA (13. Juni)
Unwetter am 13. Juni
Der mit Abstand gewitterreichste Tag des Sommers war der 13. Juni, als etwa 450.000 Blitzentladungen erfasst wurden, davon allein 133.000 in Brandenburg bzw. 110.000 in Niedersachsen. An zweiter bzw. dritter Stelle folgen der 26. Juni mit 160.000 Entladungen und der 11. August mit 146.000.
Die Gewitter haben heuer vor allem für lokalen Starkregen und Überflutungen gesorgt, so gab es etwa in Bottmersdorf-Klein Germersleben (Sachsen-Anhalt) am 13. Juni rund 100 L/m² Regen in weniger als 5 Stunden. Ähnlich große Regenmengen von mehr als 80 L/m² in zwei Stunden wurden beispielsweise auch in Nattheim-Fleinheim (Baden-Württemberg) am 2. August oder in Twist-Hebelermeer (Niedersachsen) am 14. August gemessen.
Starkregen und Sturmböen in NRW – in Rheda-Wiedenbrück sind Bäume umgestürzt, 50 Liter pro Quadratmeter hat es hier geregnet. pic.twitter.com/XZt0ahtc89
Großen Hagel mit einem Durchmesser >3 cm gab es dagegen nur vereinzelt wie etwa lokal am 13. Juni in Brandenburg. Auch Orkanböen wurden nur vereinzelt gemessen, die höchste Spitze liegt bei 130 km/h in Chieming am 28. Juni.
Vom 1. Juni bis zum 31. August registrierte das Blitzortungssystem LINET (Lightning Detection Network) von nowcast, dem Blitzspezialisten der UBIMET-Gruppe, im Hochpräzisionsmessbereich über ganz Österreich verteilt exakt 1.162.405 Blitzentladungen (Wolken- und Erdblitze). Das sind ähnlich viele Blitzentladungen wie im Sommer 2019 und liegt unter dem Durchschnitt der vergangenen 10 Jahre. Aufgrund mehrerer Höhentiefs entstanden vor allem im Juni deutlich weniger Gewitter als üblich. Der gewitterreiche August konnte den Mangel in der Blitzstatistik noch halbwegs ausgleichen.
Blitzentladungen
Blitzdichte
Steiermark
397.194
24,2 Blitze/km²
Niederösterreich
247.159
12,9 Blitze/km²
Oberösterreich
186.264
15,6 Blitze/km²
Kärnten
86.217
9,0 Blitze/km²
Burgenland
82.772
20,9 Blitze/km²
Tirol
78.686
6,2 Blitze/km²
Salzburg
56.107
7,8 Blitze/km²
Vorarlberg
20.670
7,9 Blitze/km²
Wien
7.336
17,7 Blitze/km²
Südoststeiermark blitzreichster Bezirk
Mit exakt 397.194 Blitzentladungen führt die Steiermark das Bundesländer-Ranking an, gefolgt von Niederösterreich mit 247.159 und Oberösterreich mit 186.264 Entladungen. An letzter Stelle befindet sich mit Wien das flächenmäßig kleinste Bundesland, hier gab es im Sommer aber immerhin 7.336 Blitzentladungen, was bei der Blitzdichte den dritten Platz auf Bundeslandebene hinter der Steiermark und dem Burgenland ergibt. Die blitzreichsten Bezirke befinden sich in allesamt der Steiermark, angeführt vom Bezirk Südoststeiermark mit 54.681 Entladungen. Danach folgen die Bezirke Hartberg-Fürstenfeld, Graz-Umgebung und Weiz mit rund 48.000 Blitzen.
Auf Gemeindeebene liegt ebenfalls die Steiermark in Führung: In Ludersdorf-Wilfersdorf im Bezirk Weiz wurden unglaubliche 122 Blitze pro Quadratkilometer registriert.
Stärkster Blitz in Tirol
Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurde in Tirol gemessen. Spitzenreiter ist eine Entladung mit mehr als 306.400 Ampere am Nachmittag des 25. Juni in Anras in Osttirol. In kürzester Zeit wurde dabei mehr als 18.000 mal mehr Energie freigesetzt, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit 16 Ampere verfügbar ist.
306 kA Anras (T)
305 kA Reutte (T)
301 kA Mittelberg (V)
298 kA St. Peter am Hart (OÖ)
289 kA Thiersee (T)
Blitzarmer Sommer
Wenn man nur Blitze ab einer Stärke ab 5 kA betrachtet (orientiert an der internationalen Norm IEC 62858), wurden in diesem Sommer 325.257 Blitze gemessen. Das ergibt knapp den letzten Platz seit dem Beginn der modernen Blitzerfassung im Jahre 2009: Ähnlich blitzarm waren die Sommer 2015, 2018 und 2019, wo nur um wenige Tausend mehr Blitze detektiert wurden. Im Rekordjahr 2012 wurden hingegen fast viermal so viele Blitze verzeichnet. Damit liegt der Sommer 2019 auch deutlich unter dem Mittel von 623.000 Blitzen (>5kA von 2009 bis 2019). Obwohl der Sommer vergleichsweise gewitterarm verlief, bildeten österreichweit gesehen gewitterfreie Tage die Ausnahme. An 75 von 92 Tagen wurde in Österreich mindestens eine Blitzentladung registriert. Allein im Bezirk Spittal an der Drau gab es an 45 Tagen Gewitter.
Heftige Gewitter
Im vergangenen Sommer gab es zwar weniger Blitze als üblich, die Gewitter waren aber durchaus heftig. Mitte August wurde in Vöcklabruck im Zuge eines starken Gewitters eine orkanartige Böe von 113 km/h registriert und auch in der südlichen Steiermark sowie Ende August am Neusiedler See gab es lokal orkanartige Böen. Vor allem in der Steiermark, lokal aber auch in Vorarlberg und Oberösterreich kam es zu großem Hagel mit einem Durchmesser von 5 bis 7 cm (v.a. am 28. Juli sowie 22. & 29. August) . Die größte Regenmenge im Zuge eines Gewitters kam zu Mittag am 11.08. in Fischbach in der Steiermark zusammen: In nur einer Stunde prasselten 64 Liter Regen pro Quadratmeter vom Himmel.
Anbei zwei Bilder vom heutigen #Hagel aus dem Bezirk Hartberg-Fürstenfeld. Danke an E. Wiedner und S.Pfeifer für die Meldungen! pic.twitter.com/MZI3u7K6T3
Seit Freitag sind in Vorarlberg, im Bereich des Brenners sowie in Osttirol und Oberkärnten örtlich mehr als 100 Liter pro Quadratmeter Regen gefallen. Mit 142 Liter pro Quadratmeter war der Brenner der bislang nasseste Ort, gefolgt von Kötschach-Mauthen mit 127 (Stand: Sonntag, 10 Uhr)
142 mm Brenner (T)
127 mm Kötschach-Mauthen (K)
121 mm Weissensee (K)
117 mm Brand (V)
115 mm St. Jakob/Defereggen (T)
115 mm Feldkirch (V)
Am Sonntag regnet es hier zeitweise noch kräftig und gewittrig durchsetzt, am Abend ist dann eine Entspannung in Sicht. Die Vermurungsgefahr bleibt bis dahin allerdings erhöht, zudem führen besonders kleine Flüsse wie die Sill, der Ziller und der Oberlauf der Drau mitunter ein mittleres Hochwasser. Kleinere Gebirgsbäche wie der Valser Bach oder die Isel verzeichnen mitunter sogar ein großes Hochwasser!
Op dit moment is het flink oppassen als je in de bergen onderweg bent. Door de regen spoelt er veel zand weg en gaan rotsen rollen 🙁
Deze kwam net in het #Zillertal naar beneden op een doorgaande weg. (foto: via Tirols-Wetterdienst) pic.twitter.com/tTJotgl8JT
Am Samstag gab es im Südosten heftige Gewitter, landesweit wurden knapp über 60.000 Blitzentladungen erfasst. Besonders betroffen waren das Burgenland und die Steiermark mit 21.261 bzw. 19.547 Entladungen. Ein besonders kräftiges Gewitter sorgte in einem Streifen vom Großraum Wildon über Ilz bis in die Bezirke Oberwart und Güssing für teils großen Hagel und Sturmböen. Der stärkste Blitz mit einer Stromstärke von 171 kA wurde in der Gemeinde Stadtschlaining im Bezirk Oberwart gemessen. Die stärkste Böe wurde mit 60 km/h in Kleinzicken gemessen, allerdings deuten Augenberichte und Schäden lokal auf deutlich höhere Windspitzen hin.
Der Sommer 2020 war im gesamten Land zu warm. Während der Juni und Juli noch nahezu durchschnittlich temperiert waren mit einer Abweichung von +0.2 bzw. +0.3 Grad zum Mittel, schließt der August rund 2 Grad wärmer als im Durchschnitt ab. Mit einer österreichweiten Abweichung von rund 0,8 Grad im Vergleich zum langjährigen Mittel reiht sich der Sommer 2020 in die zwanzig wärmsten Sommer der Messgeschichte ein. Im Vergleich zum Sommer 2019, der mancherorts sogar der wärmste der Messgeschichte war, lag die mittlere Temperatur allerdings fast 2 Grad niedriger. Das erklärt auch warum viele Menschen diesen Sommer fälschlicherweise als kühl bezeichnen, was wiederum eindrucksvoll zeigt, wie sich die Bevölkerung an die zunehmend heißen Sommer der vergangenen Jahre gewohnt hat. Die größte Abweichung zum Mittel wurde mit +1.6 Grad in Steinach am Brenner aufgestellt, die geringste mit +0,3 Grad in Neusiedl am See.
Mehr Hitzetage als üblich
Bei der Anzahl von Hitzetagen mit einem Höchstwert von mindestens 30 Grad wurden die langjährigen Mittelwerte erreicht oder überschritten. Besonders markant fällt die Abweichung in Bregenz aus, wo es 12 heiße Tage gab bei einem Mittel von 4. An der klimatologischen Wetterstation Wiens gab es 19 heiße Tage (das Mittel liegt hier bei 15). Landesweiter Spitzenreiter ist Andau im Seewinkel mit 30 heißen Tagen (Prognose bis inkl. 31.8.). Bei den Tropennächten hatte traditionell die Bundeshauptstadt die Nase vorn, insgesamt gab es in der Wiener Innenstadt bisher 23 Nächte mit einem Tiefstwert von 20 Grad oder mehr, der Rekord liegt hier bei 46 Tropennächten im Sommer 2018.
Auch wenn der Sommer 2020 nicht eine Top10-Platzierung verzeichnet, setzt sich der Trend zu immer heißeren Sommern fort. Aktuellen Studien zufolge wird ein Hitzesommer wie 2003 in Mitteleuropa bei einer globalen Erwärmung von 1,5 Grad fast jedes zweite Jahr auftreten bzw. bei 2 Grad gar in der Mehrzahl der Jahre. Damit würde ein Sommer wie heuer mittelfristig tatsächlich zu den kühlen zählen.
Gebietsweise nasser Sommer
Der Sommer war von Beginn an unbeständig, so gab es bereits im Juni in weiten Teilen des Landes mehr Regen als üblich. In St. Pölten und Salzburg fiel sogar die doppelte Monatsniederschlagsmenge. Der Juli zeigte sich besonders im Süden und Südosten zu nass, während es im Westen trockener als üblich war. Im August haben dann Gewitter gebietsweise für große Regenmengen gesorgt, so wurde etwa am 11.8. die höchste stündliche Niederschlagssumme des Sommers in Fischbach (ST) mit 64 Liter pro Quadratmeter gemessen.
Über den gesamten Sommer fiel landesweit etwa 115% der üblichen Niederschlagsmenge, mit den größten Abweichungen um +70% im Mostviertel, in Oberkärnten und in der Oststeiermark. Der nasseste Ort österreichweit war Lunz am See mit mehr als 700 Liter pro Quadratmeter Regen. Viel Regen gab es aber auch im Seewinkel, traditionell eine der trockensten Regionen des Landes. In Neusiedl am See gab es etwa 150% des üblichen Sommerniederschlags.
Bislang eine Spur zu trocken war der Sommer in inneralpinen Regionen vom Tiroler Oberland bis zum Ennstal, in den letzten Tagen des Monats kommt hier aber zum Teil noch einiges an Regen dazu. Die Sonnenscheinbilanz zeigt sich dagegen relativ durchschnittlich, was verdeutlicht, dass es an manchen Tagen große Regenmengen gab.
Viele Blitze im August
Im vergangenen Sommer wurden landesweit vom Blitzortungssystem der UBIMET-Gruppe etwa 1,1 Mio. Blitzentladungen erfasst, davon allein 395.000 in der Steiermark. Der Start in die Saison im Juni verlief außergewöhnlich blitzarm. Der Juli war annähernd durchschnittlich, der August war dann deutlich überdurchschnittlich. Der blitzreichste Bezirk war Südoststeiermark.
Extremwerte Sommer 2020
(Bundesland, Tag des Auftretens); Vorläufiger Stand 30.08.20
Höchste Temperaturen
37,2 Grad Wien – Innere Stadt (W, 28.07)
36,4 Grad Wien – Botanischer Garten (W, 28.07)
36,3 Grad Innsbruck – Universität (T), Wien – Donaufeld (W), Hohenau (NÖ), alle am 28.07.
Tiefste Temperaturen
-0,1 Grad Lech am Arlberg (V, 01.06)
+0,2 Grad Obergurgl (T, 08.06.)
+0,3 Grad Galtür (T, 01.06.)
+0,4 Grad Schmirn (T, 01.06.), St. Leonhard im Pitztal (T, 01.06.)
Der Alpenraum liegt derzeit zwischen Tief LYNN über der Nordsee und einem Randtief namens MARLIS über Norditalien. Die Kaltfront des Nordseetiefs liegt nahezu stationär über dem Alpenraum, in den kommenden Stunden wird sie aber wieder warmaktiv und verlagert sich somit nordwestwärts. Im Westen Österreichs fällt dabei mit einer südwestlichen Höhenströmung anhaltender und teils gewittrig durchsetzter Regen, die Hochwassergefahr nimmt hier in den Abendstunden zu. Besonders am Rhein zeichnet sich am Sonntag ein 10-jähriges Hochwasser ab, zudem nimmt die Vermurungsgefahr generell zu.
Gewitter im Südosten
Im Übergangsbereich zur energiereichen Luft im Südosten ziehen zudem in den Nachmittags- und Abendstunden besonders von Kärnten über die Steiermark bis zum Alpenostrand lokal kräftige Gewitter durch, dabei besteht bei ausgeprägter Höhenströmung örtlich die Gefahr von großem Hagel und Sturmböen! Aktuelle Wetterdaten gibt es hier.
Föhn im Osten
Am Sonntag kommt im Osten des Landes vorübergehend wieder kräftiger, föhniger Südwind auf, dabei zeichnen sich besonders von der Eisenwurzen über die Niederösterreichischen Voralpen bis ins Weinviertel sowie auch am Alpenostrand örtlich stürmische Böen um 70 km/h ab. Die Temperaturen erreichen im Seewinkel bis zu 32 Grad.
Im Westen liegen die Höchstwerte am Sonntag bei herbstlichen 14 bis 20 Grad. Die Luftmassengrenze wird im Tagesverlauf aber neuerlich kaltaktiv und erfasst somit am Abend den Osten Österreichs. Im Vorfeld davon sind besonders im Südosten neuerlich kräftige Gewitter möglich. Der Föhn lässt dabei nach, besonders im Donauraum kommt allerdings kräftiger West- bis Nordwestwind auf. Im Laufe des Abends beruhigt sich das Wetter allmählich überall, am Montag erreichen die Temperaturen aber auch in der Osthälfte nur noch 19 bis 24 Grad und in der Nacht auf Dienstag fällt hier verbreitet Regen.
(1/3) Zum besseren Verständnis der aufkommenden Starkniederschläge in den Alpen: Animation von Theta-E (~Energiegehalt der Luftmasse) im Querprofil Milano-Zürich. Hebung durch Alpenstau und die Luftmassengrenze führen zu Starkregen vom Süden über Graubünden bis in den Nordosten pic.twitter.com/S1gwM9WRja
Der meteorologische Sommer neigt sich dem Ende zu und passend dazu stellt sich in den kommenden Tagen eine typische, frühherbstliche Wetterlage ein: Ein Tiefdruckgebiet namens LYNN mit Kern über Nordwesteuropa sorgt zusammen mit einem Randtief über Norditalien für eine ausgeprägte Südwestlage. In Österreich stellt sich dabei zweigeteiltes Wetter ein: Während von Vorarlberg bis Oberkärnten teils kräftiger, gewittrig durchsetzter Regen fällt, gibt es im Südosten weiterhin sommerliche Temperaturen.
Große Regenmengen im Westen
Am Alpenhauptkamm sowie in Osttirol und Oberkärnten überwiegen am Freitag die Wolken und bereits am Vormittag gehen hier erste Schauer nieder. Am Nachmittag breiten sich teils gewittrige Schauer von Vorarlberg bis Oberkärnten aus, zudem ziehen auch entlang der Nordalpen vom Kaiserwinkl bis ins Waldviertel mitunter kräftige Gewitter durch. Am Samstag regnet es im äußersten Westen anhaltend und teils kräftig, aber auch in Osttirol und Oberkärnten gehen im Tagesverlauf wieder gewittrige Schauer nieder, die später in anhaltenden Starkregen übergehen. Bis Sonntagabend sind in Vorarlberg, am Tiroler Alpenhauptkamm sowie im Bereich der Karnischen Alpen Regenmengen von 100 bis 130, vereinzelt auch 150 Liter pro Quadratmeter zu erwarten. Auf den zunehmend gesättigten Böden steigt die Vermurungsgefahr an, zudem zeichnet sich auch an manchen Flüssen wie dem Rhein ein mittleres Hochwasser ab.
Im Südosten sommerlich
Die Temperaturverteilung in Österreich weist in den kommenden Tagen große Unterschiede auf: Während die Höchstwerte am Wochenende in Vorarlberg und Tirol meist zwischen 14 und 19 Grad liegen, gibt es im Südosten bei bis zu 31 Grad weiterhin badetaugliche Temperaturen. Dazu kann man sich besonders von der südlichen Steiermark bis ins östliche Flachland auf überwiegend sonnige Wetterbedingungen freuen. Zu Wochenbeginn bleibt das Wetter unbeständig und auch im Osten gehen die Temperaturen pünktlich zum meteorologischen Herbstbeginn spürbar zurück.
Nahezu pünktlich zum Ende der Hundstage wird der Hochsommer im Alpenraum an diesem Wochenende durch eine Kaltfront beendet. Der Samstag startet zwar noch verbreitet sonnig, in Vorarlberg und Nordtirol ziehen aber bereits am Vormittag Wolken und erste Regenschauer auf. Die Temperaturen kommen im Bregenzerwald kaum noch über 22 Grad hinaus.
Örtlich Unwettergefahr
Ab etwa Mittag entstehen vor allem im Bergland Gewitter, die sich in weiterer Folge auch ins Flach- und Hügelland ausbreiten. Am längsten sonnig und trocken bleibt es im äußersten Süden und Südosten, hier steigen die Temperaturen auch noch auf hochsommerliche 30 bis 32, in Kärnten lokal auch 33 Grad.
Vor allem vom zentralen Bergland bis nach Niederösterreich und in die Steiermark besteht am Nachmittag und Abend allerdings Unwettergefahr, hier kann es örtlich zu ergiebigen Regenmengen in kurzer Zeit sowie auch Hagel und stürmischen Böen kommen.
Im Osten weiterhin sommerlich
Am Sonntag ziehen im Südosten und in den Alpen in der Früh einzelne Regenschauer durch, am Vormittag lockert es auf und vor allem im Norden und Osten scheint zeitweise die Sonne. In Osttirol und Kärnten entstehen am Nachmittag neuerlich ein paar Schauer und lokale Gewitter, gegen Abend greift Regen Regen dann auch auf Salzburg und die Steiermark über. Die Höchstwerte liegen zwischen 19 Grad am Alpenhauptkamm und sommerlichen 29 Grad im Weinviertel.
Kommende Woche liegt der Alpenraum unter dem Einfluss einer westlichen Höhenströmung. Am Montag sind im Bergland wieder ein paar Schauer zu erwarten, sonst stellt sich ein Mix aus Sonne und Wolken ein. Die Temperaturen erreichen allerdings nur noch im Osten sommerliche Werte um 25 Grad. Zur Wochenmitte steigen die Temperaturen aber wieder verbreitet etwas an mit Höchstwerten zwischen 23 und 29, am Mittwoch lokal auch 30 Grad.
Ein kräftiges Tief namens JANTRA hat am Donnerstag seht warme Luftmassen aus Südwesteuropa nach Deutschland geführt, so wurde etwa in Saarbrücken, Trier, Kaiserslautern oder auch Freiburg Höchstwerte um 35 Grad erreicht. In der Nacht auf Freitag folgten äußert hohe Tiefstwerte, so gab es in NRW örtlich die ganze Nacht über Temperaturen von mindestens 25 Grad. Zur besseren Einordnung: Bereist ab Tiefstwerten von 20 Grad spricht man von einer Tropennacht.
Die hohen Tiefstwerte in der sehr warmen Luftmassen wurden hauptsächlich durch zwei Faktoren ermöglicht:
Leicht föhniger Südostwind mit Böen um 40, lokal auch 50 km/h
Viele Wolken im Vorfeld einer Kaltfront, welche die langwellige Ausstrahlung verhinderten
Anbei die wärmsten Orte in der Nacht auf Freitag:
Ort
Tiefstwerte (bis 8 Uhr)
Gevelsberg-Oberbröking (NRW)
25, 1 Grad
Weilerswist-Lommersum (NRW)
24,9 Grad
Nideggen-Schmidt (NRW)
24,9 Grad
Köln-Stammheim (NRW)
24,5 Grad
Trier-Petrisberg (R-P)
24,5 Grad
Lennestadt-Theten (NRW)
24,4 Grad
In Summe wurde landesweit an mehr als 100 Wetterstationen eine Tropennacht registriert, darunter waren Wetterstatinen in NRW, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern. Nur in Thüringen wurde nirgendwo eine Tropennacht verzeichnet. Am kühlsten war die Nacht in einem bewohnten Ort in Pfullendorf (B-W) mit 11,6 Grad.
Guten Morgen! Im Bild zu sehen: Die aktuellen Temperaturen um 5 Uhr in der Früh.
➡️ Im Westen hat es an einigen Stationen nicht unter 25 Grad abgekühlt! Jetzt um 6 Uhr liegt die Temperatur in Lippstadt-Bökenförde bei 27,6 Grad. Dazu bilden sich im Ruhrgebiet die ersten Gewitter. pic.twitter.com/1W2XdtY4k6
Der Alpenraum liegt derzeit unter Hochdruckeinfluss und der Himmel ist abgesehen von ein paar Quellwolken an der Alpensüdseite nahezu überall wolkenlos. Die Temperaturen erreichen verbreitet wieder ein hochsommerliches Niveau, so wurde etwa in Vorarlberg, Ober- und Niederösterreich sowie Wien örtlich schon die 30-Grad-Marke erreicht, siehe aktuelle Wetterdaten. Die heißeste Luftmasse liegt noch über Westeuropa, dementsprechend gibt es die höchsten Temperaturen hierzulande in Vorarlberg.
Sonne und Hitze am Freitag
Am Freitag erfasst die heißeste Luft Süddeutschland, die Schweiz sowie die Westhälfte Österreichs, dabei scheint verbreitet von der Früh weg die Sonne. Oft ist der Himmel wolkenlos, nur über den Berggipfeln bilden sich ab Mittag ein paar lockere Quellwolken. Die Gewitterneigung bleibt aber überall sehr gering, am ehesten ist im Bereich der Tauern gegen Abend ein kurzer Schauer nicht ganz ausgeschlossen. Die Temperaturen steigen verbreitet auf 30 bis 33, im Westen örtlich auch 35 Grad. Die absoluten Hotspots sind der Walgau und das Inntal.
Hitze durch Subsidenz
Die Luft, die uns derzeit erfasst, stammt nicht aus Nordafrika, sondern aus Südwesteuropa. Die hohen Temperaturen im Westen des Landes werden hauptsächlich durch zwei Faktoren ermöglicht:
Überdurchschnittlich warme Luftmasse über Südwesteuropa
Absinken und Erwärmung der Luft unter Hochdruckeinfluss
Die Hitze in Mitteleuropa ist somit gewissermaßen hausgemacht. Kräftige Hochdruckgebiete sorgen in der freien Atmosphäre nämlich für eine absinkende Bewegung der Luft („Subsidenz“): Wenn Luft absinkt, dann gelangt sie unter höheren Luftdruck und wird demzufolge komprimiert bzw. erwärmt.
Mitteleuropa liegt derzeit unter dem Einfluss einer festgefahrenen Wetterlage: Während am Boden nur schwache Druckgegensätze vorherrschen, lenken Höhentiefs über Nordwesteuropa schubweise feuchte Luftmassen ins Land. Auch am Montag sind wieder kräftige Gewitter zu erwarten, die größte Unwettergefahr zeichnet sich von den Gurktaler Alpen über die Steiermark bis ins Burgenland sowie später auch vom Tiroler Unterland über Salzburg bis nach Oberösterreich ab.
Erhöhte Vermurungsgefahr
Lokal können die Gewitter etwa im Grazer Bergland oder am Alpenostrand durchaus für Mengen von 30 bis 50 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit sorgen. Die Hauptgefahr stellen somit die großen Regenmengen dar, weshalb es örtlich wieder zu kleinräumigen Überflutungen kommen kann. Da die Böden hier durch den Regen der vergangenen Tage zum Teil schon gesättigt sind, nimmt die Vermurungsgefahr weiter zu. Vereinzelt kann es im Südosten aber auch zu großem Hagel und stürmischen Böen kommen.
Stellenweise wurde das Monatssoll an Niederschlag bereits übertroffen, wie etwa in Salzburg, Graz und St. Pölten. Am größten fällt die Abweichung mit etwa 130 bis 140% des durchschnittlichen Augustniederschlags in Salzburg, Weissensee, St. Pölten, Oberndorf/Melk, Fischbach und Fürstenfeld aus.
Besserung in Sicht
Am Dienstag setzt sich das unbeständige Wetter mit vielen Wolken sowie ein paar Schauern und Gewittern fort, die Unwettergefahr lässt aber etwas nach. Der Mittwoch bringt allmählich eine Wetterbesserung und die Sonne kommt wieder häufiger zum Vorschein, allerdings sind in den Mittags- und Nachmittagsstunden besonders im östlichen Berg- und Hügelland neuerlich lokale Gewitter zu erwarten. Am Donnerstag macht sich dann ein Hochdruckgebiet bemerkbar und bis Samstag stellt sich verbreitet sonniges und zunehmend heißes Sommerwetter ein. Die Spitzenwerte um 34 Grad werden im Westen am Freitag und im Osten am Samstag erreicht.
Weite Teile Mittel- und Westeuropas erleben derzeit die ausgeprägteste Hitzewelle des Sommers. Die heißeste Luft nordafrikanischen Ursprungs liegt über Westeuropa, so gab es heute etwa in Teilen Spaniens sowie örtlich auch in Südfrankreich Höchstwerte um 40 Grad. Von Frankreich bis nach Norddeutschland wurden zudem verbreitet Temperaturen zwischen 35 und 38 Grad verzeichnet.
Österreich liegt zwar nur am Rande der heißesten Luftmasse, dennoch hat es für Spitzenwerte bis 35 Grad im Seewinkel gereicht:
34,9 Grad Andau (B)
34,4 Grad Gänserndorf (NÖ)
34,3 Grad Hohenau (NÖ)
34,3 Wien Innere Stadt (W)
33,8 Grad Wolkersdorf (NÖ)
Mittagssonne
Die Sonnenbrandgefahr steht in direktem Zusammenhang mit dem Sonnenstand und ist den Mittagsstunden am größten. Der UV-Index erreicht beispielsweise in Innsbruck und Wien derzeit zwischen etwa 11 und 15 Uhr hohe Werte über 6, mit der Spitze um etwa 13 Uhr. In dieser Zeit muss man besonders gut auf ausreichenden Sonnenschutz achten.
Nachmittagshitze
Die höchste Lufttemperatur wird im Hochsommer meist erst im Laufe des Nachmittags erreicht, also um oder kurz nach 16 Uhr. Die Verzögerung hat mit der Trägheit der Erwärmung des Erdbodens zusammen. Eine Ausnahme stellen hier manchmal Meeresküsten und Berggipfel dar, weil hier ab Mittag die Seebrise bzw. Quellwolken mitunter eine weitere Erwärmung verhindern. Im Wasser ist der Unterschied sogar noch größer, so weisen Badeseen an windschwachen Tagen meist erst am Abend um etwa 18 Uhr die höchste Wassertemperatur auf.
Aus dem selben Grund erleben wir Anfang August im Mittel auch die wärmsten Tage des Jahres, obwohl der höchste Sonnenstand bereits am 20. Juni erreicht wurde und die Tage seither schon um fast 1,5 Stunden kürzer geworden sind. Tatsächlich steht die Sonne derzeit zu Mittag so hoch wie etwa Anfang Mai, die mittlere Tagestemperatur liegt aber 6 Grad höher.
Aus meteorologischer Sicht ist der ideale Zeitpunkt zum Baden jedenfalls am späten Nachmittag um etwa 17-18 Uhr, wenn die Sonne bzw. die UV-Strahlung nicht mehr so intensiv ist, dafür Luft und Wasser aber noch sehr warm sind.
Mit der Ausnahme vom Südosten haben weite Teile Deutschlands seit dem Frühjahr wieder mit anhaltender Trockenheit zu kämpfen. In manchen Regionen wie etwa in Rheinland-Pfalz gab es hier im Sommerhalbjahr bislang lediglich als die Hälfte der üblichen Niederschlagsmenge und auch im Flächenmittel von Saarland, NRW oder Hessen und gab es seit dem 1. April lediglich 50 bis 60% der üblichen Niederschlagsmenge.
Die derzeit beginnende Hitzewelle verschlimmert das Problem zusätzlich, zudem herrscht in manchen Regionen bereits Wasserknappheit, so steuert etwa die Stadt Oberursel im Taunus auf einen Trinkwasser-Notstand zu. Hier wurde die Bevölkerung bereits aufgerufen folgende Regeln einzuhalten:
die Garten-/Rasenbewässerung sofort einstellen
nur noch Neuanpflanzungen moderat zu bewässern
die Entnahme von Trinkwasser aus Standrohren zu stoppen
Weiters besteht zunehmende Waldbrandgefahr, besonders betroffen sind die Regionen von Rheinland-Pfalz und dem Saarland bis nach Sachsen und Brandenburg.
Im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt von 1981 bis 2010 lagen die Temperaturen in diesem Sommer zwar im Bereich des Mittels, stabile Wetterlagen gab es aber kaum. So ist es auch nicht verwunderlich, dass es in weiten Teilen des Landes mehr Niederschlag als üblich gab. Besonders markant fällt die Abweichung in Salzburg aus, so gab es seit dem 1. Juni bereits 546 Liter pro Quadratmeter Regen, was sogar über dem Gesamtsommerdurchschnitt von 473 L/m² liegt.
Stabiles Sommerwetter
Der Alpenraum liegt am Donnerstag am Südrand von Hoch DETLEF mit Kern über Nordosteuropa, im zentralen und südlichen Bergland sorgt das Höhentief – welches in den vergangenen Tagen für viel Regen gesorgt hat – allerdings noch für ein paar Regenschauer oder Gewitter. In den kommenden Tagen baut sich nun aber auch über Westeuropa ein Hochdruckkeil auf und hierzulande stellt sich stabiles Sommerwetter ein.
Große Hitze in Westeuropa
Bereits am Freitag gibt es bei viel Sonnenschein Temperaturen bis zu 32 Grad, am Wochenende stiegen die Temperaturen im östlichen Flachland und im Oberinntal örtlich auch auf 33 Grad. Richtig heiß wird es in Westeuropa, wo die Spitzenwerte sogar bei 38 Grad liegen.
Das stabile Sommerwetter setzt sich auch zu Wochenbeginn fort, lediglich im Bergland nimmt die Neigung zu lokalen Hitzegewittern langsam zu. Nach der kurzen Hitzewelle vor einer Woche steht uns nun die zweite Hitzewelle des Jahres bevor, auch wenn die absoluten Höchstwerte nicht so extrem ausfallen wie etwa im vergangenen Sommer.
Das Höhentief, welches in den vergangenen Tagen im Alpenraum für viel Regen gesorgt hat, liegt mittlerweile über dem Südosten Italiens und sorgt dort für Schauer und Gewitter. Am Mittwoch kam es dabei an der Nordküste Siziliens im Ort Cefalù zu einem Tornado. Zunächst handelte es sich noch um eine Wasserhose, diese ist in weiterer Folge aber über den Strand in die Stadt gezogen und hat für spektakuläre Bilder gesorgt.
Impressive! Watch what happens when a #waterspout makes landfall in Cefalù, Sicily (IT).
In der Region Kalabrien kam es im Bereich von Tropea bereits am Dienstag zu mehreren Wasserhosen, zum Teil wurden auch vier nebeneinander beobachtet. Wasserhosen gehören aus meteorologischer Sicht zu den Großtromben und sind nichts anderes als Tornados über einer Wasserfläche. Wenn diese auf Land treffen, spricht man von einem Tornado. Bei Wasserhosen handelt es sich in den meisten Fällen um lokale Verwirbelungen unterhalb einer Quellwolke, daher ist deren Stärke meist relativ schwach. Wenn sie auf Land treffen können sie aber dennoch gefährlich werden, da sie ausreichend hohe Windgeschwindigkeiten verursachen, um etwa größere Äste oder Strandliegen umstürzen bzw. abheben zu lassen.
Vom 1. bis 31. Juli registrierte das Blitzmesssystem von nowcast im Hochpräzisionsmessbereich über ganz Deutschland verteilt exakt 394.668 Blitze (Boden- und Wolkenblitze). So wenig Blitze wurden vom Blitzortungssystem LINET seit Bestehen noch nie im Juli registriert. Der Unterschied zum Juli des vergangenen Jahres ist groß: 2019 wurden mit knapp 1,3 Millionen Blitzen mehr als dreimal so viele Blitze registriert.
Spitzenreiter Bayern
Mit exakt 278.031 Blitzentladungen führt Bayern das Bundesländer-Ranking klar an, an zweiter Stelle folgt dann mit einem ordentlichen Abstand Baden-Württemberg mit nur 41.104 Entladungen und Brandenburg mit 26.983. An letzter Stelle befindet sich das gewitterfreie Saarland gefolgt von Hamburg, wo es im Juli lediglich 20 Blitzentladungen gab. Im Bezug auf die Blitzdichte hat ebenfalls Bayern deutlich die Nase vorne: Mit rund 4 Blitzen pro Quadratkilometer liegt der Freistaat mit Abstand vor Baden-Württemberg mit knapp 1 Blitz pro Quadratkilometer.
Auch auf Landkreisebene liegt Bayern deutlich in Führung, sowohl bei den Blitzentladungen, als auch bei der Blitzdichte werden die Top 15 beinahe nur von Landkreisen aus Bayern eingenommen. Einzig Biberach in Baden-Württemberg sprengt die bayrische Phalanx. Die Kreise mit den meisten Blitzen in diesem Juli waren Straubing-Bogen, Biberach und Neumarkt in der Oberpfalz. Die höchste Blitzdichte gab es ebenfalls in Straubing-Bogen mit 15 Blitzen pro Quadratkilometer, gefolgt von Dachau und München.
Unüblich wenig Blitze
Wie schon im ersten Halbjahr 2020 setzte sich die gewitterarme Witterung auch im Juli fort. Im Großteil des Landes traten nur vereinzelt Gewitter auf und dafür verantwortlich war die vorherrschende Großwetterlage: Die Nordhälfte war meist von Skandinavientiefs und kühler Nordseeluft beeinflusst, so lag die Temperaturabweichung im Vergleich zum langjährigen Mittel (1981-2010) von NRW und Niedersachsen bis nach Mecklenburg-Vorpommern und Nordbrandenburg meist zwischen -1 und -2 Grad. Nur im Südosten gab es immer wieder kräftige Gewitterlagen. Somit ist es wenig verwunderlich, dass der Großteil aller Blitzentladungen zwischen Schwäbischer Alb und Bodenseeregion bis zum Alpenrand und Bayerischen Wald registriert wurden. In diesen Regionen waren die Gewitter aber durchaus heftig mit lokalen Überschwemmungen, Sturmschäden und teils großem Hagel.
Ein Italientief hat zu Wochenbeginn besonders am Alpennordrand für anhaltenden Regen gesorgt. Die größten Regenmengen von 110 bis 150 Liter pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden gab es vom Großraum Bad Tölz in Bayern bis zur Stadt Salzburg.
Der Regen fiel im Einzugsgebiet der Donau, so führten etwa die Isar, der Unterlauf des Inns oder auch die Salzach bereits am Dienstag Hochwasser. Zum Teil wurde hier auch ein mittleres Hochwasser (HQ5 bis HQ10) verzeichnet. Mittlerweile haben die Wassermassen zum Teil schon den Hauptstrom der Donau erreicht, wo der Durchfluss mit Kraftwerken zusätzlich reguliert wird. Derzeit gibt es von Passau bis Wien ein kleines Hochwasser (HQ1-HQ5), was in diesem Ausmaß alle paar Jahre vorkommt. In Passau lag der Hochwasserscheitel bei knapp 800 cm. Zum Vergleich: Beim Donauhochwasser am 3.6.2013 erreichte es bis zu 1279 cm!
@br24#Hochwasser#passau vorsichtige Entwarnung. Meldestufe 4 wird wohl nicht erreicht. Donauufer teilweise unter Wasser, Innkai bis Marienbrücke, Ortsspitze komplett. Vereinzelt FW—Kräfte unterwegs. pic.twitter.com/qDT2I3qX8M
Die Neue Donau, der gradliniger Seitenarm der Donau in Wien, wurde als Entlastungsgewässer für den Hochwasserschutz gebaut. Normalerweise weißt er keine Strömung auf und ist vergleichbar mit einem Stausee. Wenn der Pegel in Korneuburg allerdings einen Wert von etwa 5,5 m erreicht (entspricht ungefähr der 1-jährlichen Hochwassermarke) beginnt Wasser in die Neue Donau einzutreten. Derzeit liegt der Pegel knapp über 6 m, dementsprechend weißt die Neue Donau eine Strömung auf und es herrscht Badeverbot.
Bereits am Donnerstag sollte der Pegel aber langsam wieder sinken. An den bevorstehenden, heißen Tagen in der zweiten Wochenhälfte wird sich das Wasser allerdings schlammiger und kühler als zuletzt präsentieren. Es wird zwar keine Strömung mehr geben, allerdings wird es noch eine Zeit lang dauern, bis die Wasserqualität wieder das gewohnte, hohe Niveau aufweisen wird. Man muss also abwarten, wie lange das Badeverbot dann noch in Kraft bleibt.
Bislang gab es im Sommer 2020 zwar ein paar sehr heiße Tage, diese waren aber stets von Kaltfronten mit Gewittern unterbrochen. In der zweiten Wochenhälfte gerät der Alpenraum nun unter den Einfluss eine Hochs namens CLAWS und aus Westen gelangen neuerlich sehr warme Luftmassen ins Land, tatsächlich kann man sogar von der ersten, kurzen Hitzewelle des Sommers sprechen. Es gibt zwar keine einheitliche Definition einer Hitzewelle, meist sagt man aber, dass die Temperatur an einem Ort an mindestens drei Tagen in Folge 30 Grad oder mehr erreichen muss.
Sehr heiß im Westen
Die Temperaturen sind zwar im Vergleich zu Dienstag deutlich zurückgegangen, auch heute gab es im östlichen Flachland und im Süden allerdings örtlich Höchstwerte knapp über 30 Grad (zur Tagesstatistik). In den kommenden Tagen wird es neuerlich wärmer, so erreichen die Temperaturen von Donnerstag bis Samstag von Vorarlberg bis ins östliche Flachland täglich 30 Grad oder mehr, am heißesten wird es mit bis zu 35 oder vereinzelt sogar 36 Grad am Samstag im Westen des Landes. Die Hotspots sind hier der Walgau rund um Bludenz sowie das Oberinntal von Imst bis Innsbruck. Hitzegewitter sind nur vereinzelt im südlichen Bergland zu erwarten, somit gibt es verbreitet gutes Badewetter.
Am Sonntag folgt aus Westen dann die nächste Kaltfront mit Schauern und Gewittern, im Osten wird es tagsüber aber aus heutiger Sicht nochmals sommerlich heiß mit Höchstwerten zwischen 28 und 32 Grad.
Mitteleuropa liegt derzeit unter dem Einfluss von Tief DANA, dessen Kern sich mittlerweile vor der Küste Norwegens befindet. Im Vorfeld der Kaltfront gab es am Dienstag schwere Unwetter mit großem Hagel und Sturmböen, wir berichteten darüber hier. Mittlerweile erstreckt sich die stationäre Kaltfront von Südbayern über Oberösterreich bis nach Tschechien, unter dem Einfluss eines Zwischenhochs ist sie aber nicht wetteraktiv. Im Süden und Südosten Österreichs lagern dagegen weiterhin feuchte und energiereiche Luftmassen.
Kräftige Gewitter im Süden
Im Laufe des Nachmittags muss man zunächst über den Bergen vom Alpenhauptkamm bis zum Semmering-Wechsel-Gebiet mit ersten Schauern und Gewittern rechnen. Diese ziehen dann unter Verstärkung süd- bis südostwärts, somit besteht am späten Nachmittag und Abend von Osttirol über Kärnten bis in den äußersten Südosten des Landes örtlich die Gefahr kräftiger Gewitter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen. In der Nacht beruhigt sich das Wetter wieder.
Die Kaltfront eines Nordseetiefs namens DANA lag am Dienstag quer über Süddeutschland. An ihrer Südflanke strömte aus Südwesten sehr heiße Luft ins Land und in jedem Bundesland wurde die 30-Grad-Marke überschritten. Besonders heiß war es im Inntal sowie in Niederösterreich und Wien, hier wurden Temperaturen bis zu 36, in der Wiener Innenstadt sogar 37 Grad gemessen.
Die Kombination aus energiereicher Luft und starker Höhenströmung an der Südflanke der Kaltfront haben zu idealen Bedingungen für schwere Gewitter geführt. Das Blitzortungssystem der UBIMET-Gruppe registrierte im Hochpräzisionsmessbereich über ganz Österreich verteilt exakt 136.063 Blitze (Wolken- und Erdblitze). Das ist der bislang höchste Wert des Sommers, gefolgt vom 1. Juli mit 107.426 Entladungen. Auf Bezirksebene gab es die meisten Blitze in Liezen in der Steiermark mit etwa 22.000 Entladungen, die höchste Blitzdichte gab es hingegen im Nordwesten Wiens. Damit war der Dienstag der blitzreichste Tag in der Bundeshauptstadt seit dem 2. Mai 2018.
Blitzanzahl
Blitze/km²
Niederösterreich
37.086
1.9
Steiermark
33.537
2.0
Oberösterreich
30.300
2.5
Salzburg
16.080
2.3
Tirol
9.976
0.8
Wien
3.052
7.4
Vorarlberg
2.868
1.1
Burgenland
1.999
0.5
Kärnten
1.165
0.1
Gemeinden mit der höchsten Blitzdichte
Mauerbach (NÖ) 38.8 Blitze pro km²
Gablitz (NÖ) 37.3 Blitze pro km²
Wien Hernals (W) 33.0 Blitze pro km²
Hagel und Sturm
Die Gewitter haben nicht nur für viele Blitze und Starkregen gesorgt, sondern auch für großen Hagel und teils orkanartige Böen. Besonders große Schäden durch Hagel um 5 cm gab es im Großraum Feldkirch in Vorarlberg, in einem Streifen von Waldzell bis nach Ottnang im oberösterreichischen Hausruckviertel und am Traunsee. Die stärksten Windböen wurden im Tullnerfeld mit 103 km/h und in Zell am See mit 99 km/h gemessen.
Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurde in Reutte in Tirol gemessen: Spitzenreiter ist eine Entladung mit rund 305 kA. In kürzester Zeit wurde dabei fast 20.000 mal mehr Energie freigesetzt, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit 16 Ampere verfügbar ist. An zweiter Stelle folgt ein Blitz mit 188 kA in Berwang (Bezirk Reutte) und an dritter Stelle eine Entladung mit 182 kA in Wien-Donaustadt.
Longyearbyen ist der größte Ort auf der zu Norwegen gehörenden Inselgruppe Spitzbergen im arktischen Eismeer und eine der nördlichsten Siedlungen der Erde. Dieser Ort ist für Forscher besonders interessant und sorgt häufig für Schlagzeilen, da die Klimaerwärmung hier besonders markant ausfällt: Die Temperaturen liegen hier nämlich nahezu durchgehend über dem langjährigen Mittel von 1961 bis 1990, in den letzten 115 Monaten war lediglich ein einziger Monat kühler als normal! Am Samstag wurde nun ein neuer Allzeitrekord aufgestellt, so erreichte die Temperatur in den Abendstunden einen Wert von 21,7 Grad.
BREAKING: The temperature in Longyearbyen reached 21.7 C at 18:00 saturday afternoon, a new all time heat record. Old record 21.3 C 16.7 1979 pic.twitter.com/3A7ebM5DdI
Allgemein erwärmt sich die Arktis im Zuge des Klimawandels teils mehr als dreimal so schnell wie der Rest der Welt, Wissenschaftler sprechen daher auch von der sogenannten „Polaren Verstärkung“ bzw. „Arctic Amplification„. Hierfür spielen die veränderte Strahlungsbilanz sowie die Eis-Albedo-Rückkoplung eine entscheidende Rolle. Seit 1961 ist die mittlere Temperatur am Flughafen von Spitzbergen bereits um mehr als 5 Grad gestiegen! Besonders extrem fällt die Erwärmung in den Wintermonaten aus, da es immer weniger Meereis im Bereich der Inselgruppe gibt. Zum Vergleich: In Wien ist die Temperatur im selben Zeitraum um gut 2 Grad gestiegen bzw. weltweit um 1 Grad. Die Geschwindigkeit der Erwärmung ist rund um Spitzbergen also deutlich schneller als hierzulande. In der folgenden Graphik sieht man beispielsweise die Abweichungen der Temperatur im vergangenen Jahr pro Breitengrad: Besonders die hohen Breiten der Nordhalbkugel fallen hier markant auf.
Zonal-mean (averaged over longitude) surface air temperature anomalies in 2019. Warming is found across all latitude bands, especially in the Northern Hemisphere…
In diesem Jahr ist vor allem der Norden Sibiriens von außergewöhnlich hohen Temperaturen betroffen. Erst im Juni wurde etwa mit 38 Grad im russischen Ort Werchojansk die höchste, jemals gemessene Temperatur im gesamten Polarkreis egalisiert. Entsprechend geht es auch mit der arktischen Meereisausdehnung rapide bergab: Zu dieser Jahreszeit gab es noch nie eine so geringe Eisausdehnung wie aktuell. Das jährliche Minimum wird meist im September erreicht, derzeit befinden wir uns somit auf (Negativ-)Rekordkurs.
The extreme heat in Siberia has been arguably the most remarkable weather event in the world by far in 2020.
According to the latest ERA5 data, some places have been 8°C warmer than normal during the first half of the year. pic.twitter.com/FnRIV5GVko
Anbei ein Überblick der Regenmengen am Freitag. Lokal gab es große Regenmengen in kurzer Zeit wie etwa in Deutschlandsberg, wo es mitunter auch zu Vermurungen kam. Örtlich kam es zudem auch zu Hagelschlag. In der Nacht auf Samstag fällt besonders im Südosten noch zeitweise kräftiger Regen.
+++ Update 17:45 +++
Derzeit gehen in der Südsteiermark und in Oberkärnten noch lokale Gewitter nieder, so gab es etwa in Obervellach 15 Liter pro Quadrameter Regen und Böen bis knapp 50 km/h. Allgemein ist die Unwettergefahr derzeit aber nur gering.
+++ Update 17:05 +++
Auch in Oberösterreich haben die Gewitter örtlich für Hagel gesorgt, wie etwa in Sierning im Bezirk Steyr.
Anbei noch die bislang nassesten Wetterstationen in den vergangenen 6 Stunden:
34 mm Weyer
32 mm Reichenau an der Rax
28 mm Puchberg am Schneeberg
25 mm Deutschlandsberg
22 mm Buchberg
19 mm Tannheim
17 mm Kremsmünster
17 mm Golling
+++ Update 16:35 +++
Achtung, ein kräftiges Gewitter mit Starkregen, kräftigen Windböen und lokal auch Hagel zieht derzeit über den Raum Deutschlandsberg hinweg in Richtung Groß Sankt Florian.
Die Gewitter im Tullnerfeld haben sich dagegen abgeschwächt, in Langenlebarn wurden allerdings noch Böen bis 75 km/h gemessen.
+++ Update 15:50 +++
Die meisten Blitze gab es bislang in Oberösterreich, Niederösterreich und der Steiermark. Aktuell gehen die stärksten Gewitter im Mühlviertel, im Tullnerfeld sowie auf der Koralpe nieder.
+++ Update 15:35 +++
Das Gewitter über dem Norden Wiens hat sich wieder abgeschwächt, lokal gab es hier Starkregen und kleinen Hagel. Die heftigsten Gewitter befinden sich im Mostviertel rund um St. Pölten bzw. im Tullnerfeld. Hier besteht lokal die Gefahr von kleinräumigen Überflutungen und Hagel. Anbei ein Bild aus 3034 Burgstall:
+++ Update 14:45 +++
Und schon ist der Regen da …
+++ Update 14:30 +++
Wien: Nach derzeitigem Stand zieht das Gewitter aus dem Vorposting wohl über dem Wienerwald westlich an der Stadt vorbei. Regen kommt aber unabhängig davon, zudem bilden sich direkt über der Stadt gerade neue Schauer. Nicht ausgeschlossen, dass diese ebenso Blitz und Donner bringen.
+++ Update 14:00 +++
Gefährlich sind aktuell zwei Gewitterzellen: eine im Bereich Knittelfeld im Murtal und eine weitere, welche gerade im Wienerwald entstanden ist. Generell verlagert sich alles langsam nach Nordosten, auch für Wien wird es zumindest interessant:
+++ Update 13:15 +++
14 l/m² sind in der letzten Stunde in Puchberg am Schneeberg gefallen. Derweil zeigt die Webcam in Puchenstuben im Mariazellerland nach Norden zu die zahlreichen Quellungen:
+++ Update 12:30 +++
Die kräftigsten Gewitter befinden sich derweil im Mühl- und Waldviertel. Aus Mardetschlag bei Freistadt wird Hagel gemeldet:
+++ Update 12:00 +++
Ein kurzer Blick nach Italien, denn dort lagert heute die richtig gefährliche Luftmasse. Nicht weit entfernt von Mailand sind in den frühen Morgenstunden bereits diese, geschätzt 6 cm mächtigen Trümmer vom Himmel gefallen:
+++ Update 11:45 +++
Das aktuelle Radarbild zeigt Schauer und erste Gewitter vor allem im Waldviertel und der Obersteiermark. Sie verlagern sich nur langsam nach Osten und weisen noch keine große Lebensdauer auf.
+++ Update 11:15 +++
Über Nacht ist ein mächtiger Gewittercluster über Slowenien nach Osten gezogen. Zwar hat er sich inzwischen aufgelöst, seine Wolken sorgten aber im Südosten und Osten für einen recht bewölkten Start in den Tag. In Wien ist inzwischen die Sonne raus gekommen, von Deutschlandsberg bis in den Seewinkel dauert es aber noch ein wenig. Entsprechend ist hier erst später am Tag mit Gewittern zu rechnen.
Nicht so von Kärnten bis ins Mühl- und Waldviertel. Hier ging es bereits sonnig los und die sehr feuchte Luft wird bereits jetzt gehoben, erste Schauer und Gewitter entstehen. Von ihnen geht vorerst noch keine Unwettergefahr aus.
Vorarlberg und Tirol werden ebenfalls von einem Gewittersystem über Oberitalien beeinflusst, Wolken dominieren und am Alpenhauptkamm fällt Regen.
Die Gewittersaison in Österreich erreicht in diesen Wochen im Mittel ihren Höhepunkt. Nach einem ausgesprochen schwachem Start in die Saison – dem schwächsten seit Messbeginn – gab es im Juli vor allem in Teilen der Steiermark und Niederösterreichs viele Blitze (Wolken- und Erdblitze):
138.000 Steiermark
106.000 Niederösterreich
71.000 Oberösterreich
Mittlerweile liegt die Steiermark auch wieder an der Spitze vom Bundesland-Ranking seit Jahresbeginn. Die höchste Blitzdichte gab es im Bezirk Weiz, den stärksten Blitz mit 306 kA dagegen in Anras im Bezirk Lienz.
Wenn man die vorläufige Blitzdichte im Sommer 2020 mit jener vom Vorjahr vergleicht, fällt auf, dass es in vielen Regionen heuer bislang deutlich weniger Gewitter gab. Es gibt allerdings auch Ausnahmen wie etwa die Oststeiermark, wo besonders am 1. Juli sehr viele Blitze detektiert wurden.
Schwache Saison
In Summe gab es im Sommer 2019 knapp über 1.000.000 Blitze in Österreich (davon etwa 325.000 mit einer Stromstärke von mind. 5 kA). Aktuell liegen wir bei etwa 440.000 Entladungen (davon etwa 125.000 >5kA). Zwar steht der gesamte August noch bevor, in den meisten Jahren lässt die Blitztätigkeit ab der Monatsmitte aber deutlich nach, somit wird es sehr schwierig den Wert vom letzten Jahr zu erreichen (welcher bereits einer der niedrigsten seit Messbeginn war).
Der Sommer in Norditalien verlief bislang äußerst gewitteranfällig, so gab es in den vergangenen Wochen wiederholt kräftige Gewitter. In der Nacht auf Donnerstag kam es neuerlich zu heftigen Gewittern, diesmal war besonders stark der nördliche Teil der Region Emilia-Romagna betroffen, wo kurz vor Mitternacht etwa im Ort Bagnolo in Piano (nördlich von Reggio Emilia) Hagel mit einer Größe um 6 cm beobachtet wurde. In weiterer Folge sind die Gewitter ostwärts gezogen und haben für ergiebige Regenmengen und Sturmböen gesorgt.
Weitere Unwetter am Freitag
In den kommenden Stunden nimmt die Gewittergefahr in Norditalien ausgehend von den Alpen neuerlich zu. Besonders in der zweiten Nachthälfte sowie am Freitag tagsüber zeichnet sich im Nordosten Italiens sowie teils auch im Nordwesten Unwettergefahr durch Starkregen, teils großen Hagel und Sturmböen ab. Erst am Freitagabend beruhigt sich die Lage langsam wieder.
Grandinata spaventosa nella bassa reggiana. Domani mi sa che ci vuole il MES.. pic.twitter.com/6WNPue3I88
Am Mittwoch sind neuerlich Schauer und Gewitter zu erwarten, wobei in erster Linie das Bergland sowie der Süden und Südosten des Landes betroffen sind. Speziell von Kärnten über die südliche Steiermark bis ins Süd- und Mittelburgenland können die Gewitter am Nachmittag und Abend lokal auch kräftig ausfallen mit der Gefahr von Starkregen, Hagel und teils stürmischen Böen. Im Norden und Nordosten ist die Luft dagegen trockener als noch am Dienstag, somit bleibt es hier überwiegend trocken.
Am Donnerstag lässt die Gewittergefahr etwas nach, nur am Alpenrand und an der Alpensüdseite ziehen örtlich teils gewittrige Schauer durch. Am Freitag sind dann im Vorfeld einer schwachen Kaltfront neuerlich verbreitet Schauer und teils kräftige Gewitter zu erwarten.
Am Dienstag 38.000 Blitze
Bereits am Dienstag kam es vor allem in Niederösterreich, Wien und der Steiermark zu kräftigen Gewittern. Lokal kam es dabei im Raum Krems zu großem Hagel um 4 cm, aber auch in der Wiener Innenstadt gab es kleinen Hagel und stürmische Böen bis 74 km/h. Landesweit wurden dabei 38.000 Blitze detektiert, davon 13.500 in Niederösterreich und 11.300 in der Steiermark.
Der Sommer in Norditalien verlief bislang äußerst gewitteranfällig, so gab es in den vergangenen Wochen wiederholt kräftige Gewitter. Betroffen waren unter anderem der Großraum von Turin, die Regionen rund um Bergamo oder auch der Nordosten des Landes von Verona bis nach Friaul. In der Nacht zum Freitag kam es neuerlich zu starken Gewittern, diesmal war besonders stark der nördliche Teil der Region Emilia-Romagna betroffen, wo kurz nach Mitternacht etwa im Ort Fabbrico (nördlich von Reggio Emilia) Hagel mit einer Größe um 5 cm beobachtet wurde. In weiterer Folge sind die Gewitter ostwärts gezogen und haben für Starkregen und Sturmböen gesorgt.
Vom 1. bis 30. Juni registrierte das Blitzortungssystem LINET (Lightning Detection Network) von nowcast, dem Blitzspezialisten der UBIMET-Gruppe, im Hochpräzisionsmessbereich über ganz Österreich verteilt exakt 174.550 Blitze (Wolken- und Erdblitze). Das sind deutlich weniger Blitze als in den vergangenen Jahren: Im Juni 2020 wurden etwa 100.000 Blitze weniger als im Vorjahr registriert, der relativ durchschnittlich abgeschlossen hatte. Im Juni 2018 wurden dagegen fast 450.000 Blitze detektiert.
Niederösterreich vor der Steiermark
Mit etwas mehr als 60.000 Blitzen führt Niederösterreich das Bundesland-Ranking an, gefolgt von der Steiermark mit 45.000 Entladungen. An letzter Stelle befindet sich mit Wien das flächenmäßig kleinste Bundesland, hier gab es diesen Monat aber immerhin 1.000 Blitze. Im Bezug auf die Blitzdichte liegt die Landeshauptstadt mit 2,5 Blitze pro Quadratkilometer an vierter Stelle. Auf Bezirksebene liegt Weiz (Steiermark) mit 9.348 Entladungen in Führung. Die höchste Blitzdichte gab es dagegen in Dornbirn (Vorarlberg) mit knapp 10 Blitzen pro Quadratkilometer, gefolgt von den Bezirken Südoststeiermark und Weiz.
Stärkster Blitz in Osttirol
Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurde in Tirol im Bezirk Lienz gemessen: Spitzenreiter ist eine Entladung mit rund 306 kA am Nachmittag des 25. Juni in Anras. In kürzester Zeit wurde dabei fast 20.000 mal mehr Energie freigesetzt, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit 16 Ampere verfügbar ist.
Blitzarmes Halbjahr
Nicht nur der Juni war durch verhältnismäßig wenig Gewitter geprägt, vor allem auch der Mai zeigte sich heuer gewitterarm. Die gesamte erste Jahreshälfte 2020 bilanziert damit mit 256.000 Blitzen. Wenn man nur Blitze mit einer Stromstärke von mindesten 5 kA betrachtet, gab es heuer knapp 70.000 Entladungen, was den niedrigsten Wert seit Beginn der modernen Blitzerfassung im Jahre 2009 darstellt. Zum Vergleich, von 2009 bis 2019 gab es durchschnittlich 236.000 Blitze >5 kA. Bei den Bundesländern liegt zudem Niederösterreich vor der Steiermark, was es bislang seit 2009 erst einmal gab. Besonders in den zentralen Landesteilen rund um Salzburg und die Steiermark gab es bislang deutlich weniger Blitze als üblich, während manche Regionen im Nordosten eine nahezu durchschnittliche Blitzanzahl verzeichnen.
Jänner bis Juni
Blitze (>5 kA)
2020
70.000
2019
92.000
2018
269.000
2017
190.000
2016
151.000
2015
129.000
Ausschlaggebend für die geringe Blitzanzahl waren das anfangs zu trockene Frühjahr sowie die leicht unterdurchschnittlichen Temperaturen im Mai. Im Juni haben mehrere Höhentiefs dann für unbeständiges Wetter mit einer unterdurchschnittlichen Sonnenscheindauer gesorgt, weshalb es kaum Wetterlagen mit den typischen Hitzegewittern im Bergland gab. Auch wenn es weniger Blitze als üblich gab, waren einige Gewitter aber durchaus heftig. Erst zu Wochenbeginn kam es im Vorfeld einer Kaltfront zu heftigen Gewitter mit Hagel und Starkregen im Südosten Österreichs, so wurden am 29.06. an der Station Gleisdorf in der Steiermark innerhalb von nur zwei Stunden 90 l/m² gemessen.
Großer Hagel hat in Teilen Pekings am Donnerstag einige Schäden verursacht. Da die Hagelkörner durch eine sehr unregelmäßige Oberfläche gekennzeichnet waren, welche an dir Form des Coronavirus erinnert, wurde zum Teil von „Corona-Hagel“ berichtet. Tatsächlich handelt es sich aber um kein unbekanntes Phänomen, so wurden solche eckigen, unregelmäßig geformten Hagelkörner schon weltweit beobachtet.
Hagel hat meist eine rundliche Form, wobei man oft eine Abwechslung an klaren und weißlichen Schichten beobachten kann. Dies steht im Zusammenhang mit den unterschiedlichen Bedingungen innerhalb der Gewitterwolke, so unterscheidet man zwischen nassem und trockenem Hagelwachstum. Ersterer tritt in vergleichsweise warmen Bereichen der Wolke auf (> ca. -25 Grad), wo es einen hohen Feuchtigkeitsanteil gibt. Beim Wachstum wird latente Energie frei, wodurch die Oberflächentemperatur auf 0 Grad ansteigen kann. Diese Hagelschichten erscheinen klar und durchsichtig. Die zweite Wachstumsart erfolgt dagegen in den kälteren Regionen der Wolken oder dort, wo es ein geringeres Flüssigwasseranteil gibt. Bei diesem Prozess werden kleine Luftbläschen eingeschlossen, weshalb das Eis milchig und undurchsichtig erscheint.
Hagelform
Allgemein vermutet man, dass Hagel eine unregelmäßige Form annimmt, wenn viele Körner unterschiedlicher Größe von einem starken Aufwind getragen werden. Kleinere Körner tendieren schneller aufzusteigen als große, weshalb es zu Kollisionen kommt. Wenn nun die äußere Schicht der größeren Hagelkörner nicht vollständig gefroren ist (nasses Wachstum), können kleinere Hagelkörner an ihnen festkleben. Durch diese „Verklumpung“ können Körner unterschiedlichster Formen entstehen.
Vor allem in Südeuropa ist Saharastaub keine Seltenheit, so wirbeln kräftige Tiefs über Nordafrika Sandpartikel kilometerhoch auf und transportieren diesen nordwärts. Grundsätzlich erreicht uns Saharastaub meist in größeren Höhen oberhalb etwa 5 km, damit wirkt er sich hauptsächlich auf die Himmelsfärbung und Wolkenbildung aus. Ein ähnliches Phänomen tritt im Sommer in tieferen Luftschichten (zwischen etwa 1500 und 5000 m Höhe) regelmäßig über dem tropischen Atlantik im Bereich der Passatwinde westlich der Sahara auf, allerdings meist nur in schwacher Ausprägung.
Saharan Air Layer
Meteorologen sprechen auch von „Saharan Air Layer“ (SAL), der bei starken Ostwinden über Westafrika entsteht und durch eine sehr warme und trockene Luftschicht in mittleren Höhenlagen gekennzeichnet ist. Diese Luftmassen sorgen über dem Atlantik für eine erhöhte Windscherung sowie eine stabile Schichtung der Atmosphäre, was die Entstehung von Gewittern bzw. tropischen Stürmen unterbindet.
Saharastaub in Mittelamerika
Vergangene Woche hat kräftiger Ostwind zu einem besonders stark ausgeprägten Ausbruch an Saharastaub über dem tropischen Atlantik geführt, so war der Staub selbst auf Satellitenbildern aus 36.000 km Höhe gut sichtbar. Im Laufe der Woche hat der Saharastaub auch Mittelamerika erreicht: Zunächst waren davon vor allem die Kleinen Antillen sowie Puerto Rico betroffen und in weiterer Folge die gesamte Karibik. Mittlerweile hat der Staub sogar den Golf von Mexiko und den Süden der USA erfasst. Das Ereignis war ersten Schätzungen zufolge das stärkste seit mindesten 50 Jahren!
This #Solstice#GOESeast RGB loop illustrates why the North Pole receives 24 hours of daylight today and the South Pole receives zero. It also tracks dust in the Saharan Air Layer (SAL). More SAL info on the CIMSS Satellite Blog at https://t.co/Gkk7fmsuhJpic.twitter.com/L64NzJwVNs
The dust is here, wow! Welcome to Houston, Sahara Desert. The dust may mitigate some of the expected rain showers this afternoon, too. #KHOU11pic.twitter.com/QFDQ2mWuiY
Derzeit gibt es die höchste Konzentration an Saharastaub im Süden der USA von Florida und Georgia bis in den Osten von Texas. Ein weiterer Schwall an Saharastaub erfasst am Samstag allerdings aus Osten die Karibik, somit ist rund um den Golf von Mexiko bis auf Weiteres mit diesiger Luft und einer erhöhten Neigung zu Atemwegsbeschwerden zu rechnen. Die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung von Hurrikanen ist dagegen vorerst gering und die Böden bekommen bei solchen Situationen wertvollen Nachschub an Mineraldünger.
The Saharan Air Layer remains quite active as dust continues to stream west off the African coast. The initial plume is currently over much of the Southeast US with another large plume approaching the Caribbean. Here is the latest (Fri June 26) 10 day computer model dust forecast pic.twitter.com/0KUxLkOkjA
This morning’s sounding from Barbados shows the classic signatures of a Saharan Air Layer (dust) outbreak. A low-lvl easterly jet caps the shallow, moist, & well mixed marine BL & dual inversions demarcate the vertical limit of the Saharan Air Layer, revealing it’s >2.5 km thick pic.twitter.com/eGW7hp952t
Deutschland liegt derzeit zwischen einem kleinräumigen Höhentief über Tschechien und einem umfangreichen Tiefdruckgebiet über den Britischen Inseln namens SYLVIA. Das Höhentief zieht am Wochenende unter Abschwächung über Polen hinweg, dafür erreicht am Samstag aus Westen die Kaltfront von SYLVIA das Land.
Am Freitag Gewitter im Südwesten
Am Freitag gehen im äußersten Südwesten bereits am Vormittag Schauer und Gewitter nieder. Im Tagesverlauf steigt die Gewitterneigung dann im gesamten Südwesten an, vor allem von der Eifel bis zur Alb besteht dabei die Gefahr von Starkregen, Hagel und Sturmböen. Im Laufe des Abends steigt die Gewittergefahr dann auch Bayern an. Lokale Gewitter mit Platzregen und Hagel sind allerdings auch am Rande des Höhentiefs im Osten Deutschlands zu erwarten, Unwettergefahr besteht aber nur vereinzelt.
Am Samstag Unwettergefahr
Der Samstag sind im Westen und in der Mitte bereits aus der Nacht heraus Schauer und Gewitter zu erwarten, im Tagesverlauf entstehen dann im Vorfeld der Kaltfront von SYLVIA besonders in der Nordhälfte örtlich heftige Gewitter mit der Gefahr von teils großem Hagel, Starkregen und schweren Sturmböen! Im Laufe des Abends verlagert sich der Schwerpunkt dann in den Osten und Nordosten des Landes. Die Hagelgefahr lässt dabei langsam nach, Sturmböen sind allerdings weiterhin ein Thema.
Am Sonntag Gewitter im Südosten
Am Sonntag liegt die Kaltfront bereits quer über Deutschland, somit sind im Tagesverlauf vor allem vom Allgäu bis nach Sachsen wieder Schauer und Gewitter zu erwarten. Besonders im äußersten Südosten können die Gewitter aus heutiger Sicht auch kräftig ausfallen, sonst lässt die Unwettergefahr nach.
Österreich liegt derzeit unter dem Einfluss eines kleinräumigen Höhentiefs mit Kern über Südtschechien, welches am Freitag besonders im Bergland sowie ab dem Nachmittag auch im östlichen Flachland für eine erhöhte Schauer- und Gewitterneigung sorgt. Mit Annäherung eines atlantischen Tiefausläufers namens THEKLA zieht das Höhentief am Wochenende nordwärts ab, allerdings bleibt die Gewitterbereitschaft an der Alpennordseite erhöht.
Am Wochenende viele Sonnenstunden
Am Samstag lockern örtliche Nebelfelder oder Restwolken rasch auf und bis etwa Mittag dominiert im ganzen Land der Sonnenschein. In der schwülen Luft entstehen im Bergland ab Mittag allerdings vermehrt Quellwolken, welche am Nachmittag zu teils kräftigen Schauern und Gewittern heranwachsen. Diese greifen am Nachmittag und Abend auch auf die Alpennordseite über. In der energiereichen Luft besteht örtlich die Gefahr von Hagel und Starkregen. Die Temperaturen steigen auf 25 bis 30 Grad. Überwiegend sonnig und trocken bleibt es dagegen von Unterkärnten bis ins Burgenland, hier wird es mit Höchstwerten um 31 Grad auch hochsommerlich heiß.
An der Alpennordseite kräftige Gewitter
Der Sonntag bringt wenig Änderungen, so überwiegt bis zum frühen Nachmittag verbreitet der Sonnenschein und die Temperaturen steigen im Osten und Südosten auf bis zu 32 Grad. Im Vorfeld einer Kaltfront sind ab dem Nachmittag jedoch neuerlich kräftige Schauer und Gewitter zu erwarten, welche sich im Laufe des Abends entlang der Nordalpen ostwärts ausbreiten. Bis zum späten Abend noch wetterbegünstigt sind neuerlich der Süden und Südosten des Landes, hier gehen vorerst nur über den Bergen lokale Hitzegewitter nieder.
Vorübergehende Abkühlung
Die neue Woche beginnt mit vielen Wolken und vor allem im Süden und Südosten häufig nass. Die Temperaturen gehen besonders im Norden und Osten spürbar zurück, so liegen die Höchstwerte am Montag zwischen 19 Grad im östlichen Bergland und 27 Grad in Kärnten. Ab Dienstag steigen die Temperaturen aber neuerlich an, Mitte der Woche kündigen sich wieder Höchstwerte um 30 Grad an.
Im Nordosten Sibiriens herrschen seit Monaten außergewöhnliche Temperaturen. Diese Woche wurden in der Kleinstadt Werchojansk sogar +38 Grad erreicht. Dieser Ort liegt auf einer geographischen Breite von über 67° N und befindet sich somit innerhalb des Polarkreises. Das dortige kontinentale Klima ist durch extreme Kälte im Winter geprägt, so gilt Werchojansk gemeinsam mit Oimjakon als Kältepol aller bewohnten Gebiete der Erde. Bis zu −67,8 °C wurden hier im Winter schon gemessen.
Verhojansk, a Russian town in East Siberia known for its exceptionally cold winters, just broke its all-time heat record with a whopping 38.0°C (100.4°F)! Records kept since 1885.#ArcticHeatwavepic.twitter.com/P6tbJ4DbKd
Der Höchstwert von 38 Grad am vergangenen Samstag stellt einen neuen Stationsrekord dar, so wurde die bisherige Höchstmarke von 37,3 Grad aus dem Juli 1988 überboten. Dieser Wert egalisiert zudem auch die bisher höchste, jemals gemessene Temperatur im gesamten Polarkreis, welche im Jahre 1915 in Fort Yukon in Alaska aufgestellt wurde.
We are in a relentless Arctic #heatwave – Siberia is literally on fire right now and it’s set to continue.
Temperatures will comfortably exceed + 30 °C within the Arctic Circle over the next 10 days at least. It is a staggering + 20-25 °C warmer than it should be…
— Scott From Scotland (@ScottDuncanWX) June 19, 2020
106 Grad Temperaturspanne
Werchojansk erscheint im Guinness-Buch der Rekorde als der Ort mit dem weltweit größten Unterschied zwischen absolutem Tiefs- und Höchstwert. Diese Temperaturspanne wurde nun um ein weiteres Grad Celsius erweitert, so beträgt der Unterschied zwischen -67,8 und +38,0 Grad unglaubliche 106 Grad Celsius!
Sounding today from Verhojansk, Russia shows T850 as 21.2°C.
Der Juni hat sich bislang von seiner unbeständigen Seite gezeigt. Nach dem Rekordjuni im vergangenen Jahr erscheint das Wetter heuer kühl, allerdings war der Monat im Landesmittel bislang relativ durchschnittlich im Vergleich zum Klimamittel von 1981 bis 2010. Nur im Westen liegt die Abweichung zum Mittel bislang teils bei -1 Grad. In den kommenden Tagen liegen die Temperaturen an der Alpennordseite weiterhin knapp unterhalb des langjährigen Mittels, da sich am Rande eines Höhentiefs über Osteuropa neuerlich eine nördliche Strömung einstellt.
An der Alpennordseite unbeständig
Der Freitag beginnt im äußersten Nordosten sowie von Vorarlberg bis Salzburg mit dichten Wolken und zeitweise fällt Regen. Tagsüber kommt besonders vom Mühl- und Waldviertel bis ins Burgenland zeitweise die Sonne zum Vorschein, an der Alpennordseite und im Bergland gehen allerdings weitere Schauer und kurze Gewitter nieder. Die Höchstwerte liegen bei lebhaften Nordwestwind zwischen 17 und 26 Grad mit den höchsten Werten im Südburgenland.
Süden leicht wetterbegünstigt
Am Samstag setzt sich das wechselhafte Wetter fort und vor allem an der Alpennordseite ziehen ein paar Schauer sowie lokale Gewitter durch. Die Höchstwerte kommen von Vorarlberg bis nach Niederösterreich und Wien nur knapp über 20 Grad hinaus. Leicht wetterbegünstigt sind die Nordföhnregionen von Osttirol über Kärnten bis ins Süd- und Mittelburgenland, hier bleibt es abseits der Berge überwiegend trocken und zeitweiliger Sonnenschein sorgt für Höchstwerte bis knapp 25 Grad.
Sommer in Sicht
Der Sonntag bringt weiterhin viele Wolken und besonders im Osten sowie in den Nordalpen fällt vorübergehend auch etwas Regen. Die Temperaturen bleiben bei lebhaftem bis kräftigem Nordwind gedämpft. Kommende Woche baut sich aber langsam ein Hochdruckgebiet über Westeuropa auf und spätestens ab Dienstag kündigt sich ausgehend vom Westen überwiegend sonniges Wetter an. Die Temperaturen steigen deutlich an, im Süden und Westen sind ab Mitte der Woche Höchstwerte um 30 Grad in Sicht. Auch im Osten wird es sommerlich warm, hier bleibt es mitunter allerdings unbeständig.
Die längsten Tage im Jahr
Obwohl die Tage ab dem 21. Juni langsam wieder kürzer werden, signalisiert die Sonnenwende in unseren Breiten erst den Sommerbeginn. Im Mittel setzt das wirklich heiße Wetter nämlich erst einige Wochen später ein. Die Ursache liegt in der thermischen Trägheit der Land- und vor allem Meeresoberflächen. Der längste Tag und der späteste Sonnenuntergang fallen aufgrund der Neigung der Erdachse sowie der elliptischen Umlaufbahn unseres Planeten um die Sonne aber nicht auf den selben Tag, so findet der späteste Sonnenuntergang erst am 26. Juni statt.
Österreich liegt derzeit zwischen einem Tief Namens NADINE über Frankreich und einem sich abschwächenden Höhentief über Osteuropa. Im Übergangsbereich der beiden Tiefdruckgebiete erstreckt sich eine Luftmassengrenze quer über dem Südwesten Deutschlands, welche im Laufe des Mittwochs von Tief NADINE als Kaltfront neuerlich ostwärts vorankommt. Im Vorfeld diese Front befindet sich eine Konvergenzlinie mit zusammenströmendem Wind aus westlichen und östlicher Richtung.
Gewitter im Westen
Im Bereich der Konvergenzlinie entstehen am frühen Nachmittag ausgehend von den westlichen Nordalpen vermehrt Schauer und Gewitter, welche sich in weiterer Folge von Vorarlberg über Tirol bis nach Salzburg ausbreiten. Besonders vom Karwendel über die Kitzbüheler Alpen bis in den Tennegau kann es dabei lokal zu großen Regenmengen in kurzer Zeit kommen mit der Gefahr von Vermurungen. Am Abend erfasst die Konvergenzlinie auch den Norden des Landes, hier fällt vor allem in der Nacht auf Donnerstag teils schauerartig verstärkter Regen.
Komplexe Wetterlage
In der Nacht auf Donnerstag regnet es besonders in Oberösterreich und im westlichen Niederösterreich gebietsweise kräftig, wobei die exakte Prognose der Regenmengen noch unsicher ist, zumal bei der Wetterlage teils große Unterschiede auf engem Raum zu erwarten sind. Vor allem vom Innviertel bis ins Waldviertel sind jedenfalls punktuell Mengen über 30 Liter pro Quadratmeter möglich.
Am Donnerstagmorgen bzw. -vormittag nimmt die Schauer- und Gewitterneigung dann auch im Nordosten zu, vom Großraum St. Pölten bis ins Wiener Becken wird allerdings vor allem der kräftig auffrischende Wind ein Thema, der tagsüber für stürmische Böen um 70 km/h sorgt.
Prognoseunsicherheit
Allgemein machen Höhentiefs den Wettermodellen zu schaffen, so wird ihre Zugbahn oft erst kurzfristig korrekt berechnet, da sie sich abgekoppelt vom Jetstream verlagern. Besonders in dieser Jahreszeit sorgen konvektive Niederschläge wie Schauer und Gewitter zudem ohnehin schon für große Unterschiede auf engem Raum.
Dadurch leidet auch die Prognosequalität der Wetterapps, welche für ihre Prognosen meist auf ein globales Wettermodell wie etwa das frei verfügbare, amerikanische GFS-Modell zurückgreifen. Die horizontale Auflösung dieser Wettermodelle ist jedoch meist zu begrenzt, um kleinräumige Wetterereignisse wie Gewitter darstellen zu können, da solche Wetterphänomene kleinräumiger als die Modellmaschenweite sind. Daher müssen sie parametrisiert werden, sprich ihre Effekte werden mit speziellen Ansätzen erfasst. Bei dynamischem Wetter wie etwa bei markanten Kaltfronten funktioniert dies vergleichsweise gut, bei Wetterlagen mit nur schwach ausgeprägten Druckgegensätzen dagegen nur begrenzt. Einzelne Apps wie etwa MORECAST verwenden ein gewichtetes Modellmix (inkl. hochaufgelösten Modellen), dadurch werden punktuell berechnete Niederschlagsextreme geglättet und betreffen ein größeres Gebiet, was im Mittel eine bessere Prognose der Regenwahrscheinlichkeit ermöglicht.
Am vergangenen Wochenende hat von Osten her sehr feuchte und teils energiereiche Luft Deutschland erreicht, so gab es allein am Samstag über 450.000 Blitze. Diese Region mit teils zusammenströmendem Wind aus westlicher und östlicher Richtung hat zu Wochenbeginn auch vom Emsland bis nach Bayern für teils kräftigen Regen gesorgt und liegt nachwievor quer über dem Land, so regnet es derzeit von NRW bis in den Allgäu. Am Rande dieses Regengebiets entstehen am Dienstagnachmittag im äußersten Westen sowie teils auch vom südlichen Niedersachsen bis in die Oberpfalz nahezu ortsfeste Schauer und Gewitter.
NADINE nähert sich
Die Konvergenzlinie über Westdeutschland gerät am Mittwoch neuerlich unter den Einfluss von Tief NADINE mit Kern über Frankreich. Dadurch kommt sie wieder ostwärts voran und im Zusammenspiel mit dem Höhentief entstehen am Dienstag im Südwesten bereits am Vormittag vermehrt Schauer und Gewitter. Tagsüber können die Gewitter entlang bzw. östlich der Konvergenzlinie in einem Bogen vom Alpenrand über Württemberg und Unterfranken bis nach Hessen und NRW mitunter auch kräftig ausfallen und für große Regenmengen in kurzer Zeit sowie Hagel sorgen. Auch im Südwesten regnet es zudem gebietsweise kräftig.
Lokal große Regenmengen
Die Prognose der Regenmengen ist noch unsicher und schwankt stark von Modelllauf zu Modelllauf, zudem sind am Mittwoch auch wieder große Unterschiede auf engem Raum zu erwarten. Punktuell kündigen sich bei PWAT-Werten (precipitable water) um oder knapp über 30 mm sowie teils parallel zur Konvergenzlinie verlaufenden Höhenwinde im Westen jedenfalls wieder ergiebige Mengen von teils über 50 Liter pro Quadratmeter in wenigen Stunden an. Dementsprechend besteht die Gefahr von kleinräumigen Überflutungen und Sturzfluten.
Nach einem bisher äußerst gewitterarmen Frühling gab es am Samstag die erste schwere Unwetterlage in diesem Jahr. Feucht-labile Luftmassen aus Osteuropa sorgten ab dem Vormittag vor allem in der Osthälfte für kräftige Gewitter. Besonders betroffen waren dabei Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Die Gewitter brachten örtlich enorme Regenmengen mit stellenweise über 100 l/m², Hagel von bis zu 4 cm Durchmesser und Sturmböen bis 90 km/h.
Insgesamt gab es allein am Samstag knapp 450.000 Blitzentladungen, wenn man sowohl Wolken- als auch Erdblitze zählt. Davon wurden allein in Brandenburg etwa 133.000 registriert. Auf der vergleichsweise kleinen Fläche von Berlin gab es immerhin 3.300 Blitze.
Die meisten Blitzentladungen wurden am Samstag im Landkreis Jerichower Land registriert, wo es bis zu 21.973 Entladungen mit einer Stromstärke von mehr als 1 kA gab. An zweiter bzw. dritter Stelle folgen die Landkreise Barnim und Ostprignitz-Ruppin. Die Gemeinden mit der höchsten Blitzdichte lagen dagegen in Niedersachsen, hier waren Osloß (Gufhorn), Rennau (Helmstedt) sowie Wolfsburg an der Spitze.
70.000 Blitze am Sonntag
Am Sonntag wurden neuerlich über 70.000 Blitze detektiert, diesmal liegt mit 33.000 Entladungen Bayern an der Spitze, gefolgt von Sachsen mit 13.500. Bei den Landkreisen lag Potsdam-Mittelmark mit 2.562 Blitzentladungen an der Spitze, gefolgt von Wittenberg mit 2.543. Die Gemeinde mit der höchsten Blitzdichte war dagegen Gröditz (Meißen) in Sachsen.
Stärkster Blitz in Brandenburg
Der stärkste Blitz des Wochenendes mit einer Stromstärke von 373 kA wurde am Samstag in Eisenhüttenstadt im Landkreis Oder-Spree in Brandenburg detektiert. Dies war auch der bislang stärkste Blitz des Jahres in Deutschland.
Ich würd mal sagen Unwetter 😰
Ich muss jedenfalls mein Terassendach komplett erneuern, das ist zerlöchert 😵 und der Mann muss sein Auto dann nochmal nach Hagelschäden absuchen.
So ein Mist!! 🤬
Der Tag kann in die Tonne!!! pic.twitter.com/esJKUEHHpH
— Charlie.aus.dem.Hort (@_bunte_Knete_) June 13, 2020
Am vergangenen Samstag sind im Vorfeld einer kräftigen Kaltfront heftige Gewitter östlich der Rocky Mountains in Kanada entstanden. Besonders betroffen war der Süden von Alberta, so gab es rund um Calgary heftige Gewitter mit teils großem Hagel und ergiebigen Regenmengen. Am Nordrand von Calgary kam es sogar zu einem regelrechten Hagelsturm, wobei mancherorts Hagelkörnen über 5 cm beobachtet wurden!
Don’t complain about your weather unless you’ve been to #Calgary.
Die Kombination aus großem Hagel und Wind hat dafür gesorgt, dass neben unzähligen Autos auch ganze Häuserfassaden durch den Hagel demoliert wurden. Weiters sorgten die ergiebigen Regenmengen für Überflutungen. Es gibt zwar noch keine offiziellen Angaben über die Höhe der versicherten Schäden, ersten Abschätzungen zufolge dürfte dieser aber über 100 Millionen Dollar betragen.
Der Sonntag bringt im Westen dichte Wolken und von Beginn an fällt häufig Regen. Im Süden und Osten scheint zeitweise die Sonne, bereits am Vormittag steigt die Gewitterneigung aber an. Tagsüber zeichnen sich vor allem vom Weinviertel über das Marchfeld bis ins Burgenland starke Gewitter mit erhöhter Unwettergefahr ab: Die Gewitter bringen örtlich Hagel und sehr große Regenmengen in kurzer Zeit, dadurch kann es zu kleinräumigen Überflutungen kommen.
Am längsten freundlich bleibt es von Unterkärnten über die südliche Steiermark bis ins Südburgenland. Im Laufe des Nachmittags und Abend steigt die Gewittergefahr aber auch hier an. Die Höchstwerte liegen zwischen 14 Grad im Bregenzerwald und 29 Grad im äußersten Südosten.
Ergiebiger Regen im Westen
In Vorarlberg und Nordtirol regnet es schon am Morgen zeitweise kräftig. „In der Nacht legt der Regen neuerlich zu, in Summe zeichnen sich bis Montagabend von Vorarlberg über das Außerfern bis ins Karwendel 60 bis 90, lokal auch über 100 Liter pro Quadratmeter Regen ab. Die Gefahr von Vermurungen nimmt zu. Kräftige Regenschauer und lokale Gewitter ziehen am Montag aber auch im Süden und im gesamten Bergland durch, nur vom Wald- und Weinviertel bis ins Nordburgenland kommt im Tagesverlauf zeitweise die Sonne zum Vorschein. Die Höchstwerte liegen zwischen 13 und 25 Grad.
Weiterhin unbeständig
Auch der Dienstag bringt viele Wolken und über den ganzen Tag verteilt gehen entlang der Nordalpen weitere Regenschauer nieder. Im Flachland und im Süden lockert es ab und zu auf, die Sonne zeigt sich aber nur zwischendurch. Im Osten weht mäßiger bis lebhafter Nordwind und mit 15 bis 24 Grad bleiben die Temperaturen gedämpft.
Am Dienstag überwiegen die Wolken und besonders von Unterkärnten und der Steiermark bis nach Oberösterreich fällt schauerartiger Regen. Am Nachmittag steigt die Gewitterneigung im äußersten Osten an und in der Nacht fällt auch im Nordosten teils kräftiger, gewittrig durchsetzter Regen.
Der Mittwoch verläuft weiterhin unbeständig mit vielen Regenschauern. Tagsüber kommt im Süden und Osten gelegentlich die Sonne zum Vorschein, in der feuchten Luft bilden sich aber rasch wieder Quellwolken. Ab etwa Mittag entstehen vor allem von Mittelkärnten über die südliche Steiermark bis ins Mittelburgenland kräftige Gewitter. Lokal kommen dabei ergiebige Regenmengen in kurzer Zeit zusammen und es besteht die Gefahr von kleinräumigen Überflutungen. Die Höchstwerte liegen zwischen 13 Grad am Arlberg und knapp 23 Grad im Südosten.
Wetterbesserung am Donnerstag
Der Donnerstag beginnt im Norden und Westen mit einigen Wolken und vor allem in Vorarlberg fällt mitunter noch etwas Regen. Im Laufe des Vormittags setzt sich aber besonders abseits der Alpen oft die Sonne durch. Der Nachmittag verläuft dann meist freundlich und bis auf lokale gewittrige Schauer in den Bergen auch meist trocken. Die Temperaturen steigen auf 18 bis 26 Grad mit den höchsten Werten im äußersten Osten.
Badewetter am Freitag und Samstag
Am Freitag gelangen etwas trockenere Luftmassen nach Österreich, somit scheint bei nur harmlosen Wolken im ganzen Land häufig die Sonne. Lediglich im Marchfeld und im Weinviertel nimmt die Gewitterneigung am Nachmittag leicht zu. Die Temperaturen steigen kräftig an, im Oberinntal gibt es bereits bis zu 29, vereinzelt auch 30 Grad. Auch am Samstag scheint häufig die Sonne und bei Höchstwerten bis 30 Grad gibt es in weiten Teilen des Landes gutes Badewetter. Am Nachmittag sind aber besonders in den westlichen Nordalpen sowie vereinzelt auch im äußerten Osten kräftige Wärmegewitter zu erwarten.
Aktuelle Wassertemperaturen (Auswahl):
Alte Donau (W): 19 Grad
Neusiedler See (B): 19 Grad
Aubad Tulln (NÖ): 20 Grad
Monsdee (OÖ): 15 Grad
Mattsee (S): 18 Grad
Grundlsee (ST): 14 Grad
Wörthersee (K): 19 Grad
Lansersee (T): 18 Grad
Bodensee (V): 17 Grad
Am Sonntag neuerlich unbeständig
Am Sonntag greift ausgehend von Norditalien ein weiteres Höhentief auf den Alpenraum über. Die Schauer- und Gewitterneigung nimmt somit neuerlich zu, gebietsweise sind auch wieder kräftige Gewitter möglich. Im Osten bleibt es sommerlich warm, im Westen gehen die Temperaturen spürbar zurück.
Am Mittwoch lag Österreich im Übergangsbereich zwischen einem Höhentief über der Westukraine und einem Bodentief über Deutschland. Mit einer nordwestlichen Höhenströmung haben dabei feuchtwarme Luftmassen das Land erfasst und besonders im Osten kam es zu kräftigen Gewittern. Am stärksten betroffen waren die Regionen vom Tullnerfeld über das Wiener Becken bis ins Burgenland.
In Summe wurden knapp 25.000 Blitze erfasst, davon fast 15.000 in Niederösterreich. Die meisten Blitze gab es in den Bezirken Gänserndorf, Mödling und Baden, die höchste Blitzdichte in den Bezirken Mödling, Wien-Umgebung und Wien-Liesing. Der stärkste Blitz mit einer Stromstärke von 145 kA wurde dagegen in Sankt Jakob im Walde im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld erfasst.
Bei Ebreichsdorf bis zu 100 l/m²
Vor allem in der Umgebung von Wien kam es ab den Mittagsstunden zu mehreren kräftigen Gewittern. Zunächst wurde am Ostrand der Stadt Hagel mit einem Durchmesser von bis zu knapp 3 cm registiert. Ab dem frühen Nachmittag waren dann besonders die Regionen südlich von Wien betroffen, so wurden in Gumpoldskirchen 30 Liter pro Quadratmeter in weniger als zwei Stunden und in Wien-Unterlaa Böen bis 67 km/h gemessen. Immer wieder bildeten sich so genannte Backbuilding-Gewitter in einer Linie und zogen etwa von Perchtoldsdorf nach Südosten bis Eisenstadt. Unsere Analyse der Niederschlagssumme zeigt in einer Region, wo keine Wetterstationen liegen, Mengen von über 50 l/m². Bei Ebreichsdorf sind entsprechend der Analyse lokal gar Mengen bis zu 100 l/m² gefallen:
Tornado südlich von Wien
In Pottendorf wurde etwa um 14 Uhr sogar ein Tornado beobachtet, der für entwurzelte Bäume und Schäden an Hausdächern sorgte.
Der 12er-Aufstieg zeigt gut die feuchtlabile Schichtung mit 26 mm PWAT und >1500 J/kg MUCAPE (die Cloud Tops waren zeitweise bei -60 Grad) sowie >30 kn Windscherung. Die ausgeprägte Windkonvergenz quer durch Niederösterreich hat dabei für anhaltende Hebung gesorgt. pic.twitter.com/lpz7Q5Gei2
Tolle Bilder der heutigen #Gewitter haben uns vom Verein Storm Science Austria erreicht. Sie wurden in Wien-Liesing, Mödling und Sieggraben im Burgenland aufgenommen. pic.twitter.com/GG6PvcG6T4
Deutschland liegt derzeit unter dem Einfluss eines Tiefs namens JULIANE mit Kern über Niedersachsen. Mit einer westlichen bis südwestlichen Strömungen gelangen dabei feuchtlabile Luftmassen ins Land und im Tagesverlauf muss man besonders in der Mitte und im Osten mit teils kräftigen Gewittern rechnen.
In der sehr feuchten Luft besteht entlang einer Bodenkonvergenz von Schleswig-Holstein bis ins Leipziger Land vor allem die Gefahr von großen Regenmengen in kurzer Zeit und kleinem Hagel. Im Süden und Südosten besteht im Laufe des Nachmittags bei mäßiger Windscherung zudem auch die Gefahr von lokalen Sturmböen.
Viele Gewitter am Mittwoch
Bereits am Mittwoch gab es vor allem in einem Streifen von der Nordsee bis zum Leipziger Land sowie im Südwesten kräftige Gewitter. Lokal kam es dabei zu großen Regenmengen in kurzer Zeit, stürmischen Böen und Hagel. Die stärkste Böe wurde am Flughafen Leipzig/Halle mit 76 km/h gemessen.
In Summe war der Monat landesweit etwa 1 Grad kühler als im langjährigen Mittel. Besonders markant fallen die Abweichungen im Norden aus, so liegt die Abweichung zum Klimamittel im Mühlviertel und im Oberen Waldviertel bei -2 Grad. Im Donauraum sowie im östlichen Flachland war der Monat etwa 1 bis 1,5 Grad kühler als im Mittel, während er im Westen und Süden relativ durchschnittlich abschließt. Im Bereich des Alpenhauptkamms lagen die Temperaturen mitunter auch knapp über dem Durchschnitt, wie etwa in Tamsweg mit einer Abweichung von +1 Grad.
Ein Hitzetag in Tirol
Im Vorfeld der Kaltfront von Tief GUDRUN hat föhniger Südwestwind am 23.5. die Temperaturen im Oberinntal auf bis zu 32 Grad getrieben, somit wurde hier die 30-Grad-Marke etwa zwei Wochen früher als im Klimamittel erreicht. Innsbruck war mit einem Höchstwert von 31,4 Grad somit heuer die erste Landeshauptstadt mit einem sogenannten Hitzetag. Dies war allerdings bislang auch der einzige Hitzetag des Jahres, da nachfolgend eine nördliche Strömung kühle Luftmassen ins Land geführt hat. Die Kaltfront sorgte zudem für kräftige Gewitter mit teils schweren Sturmböen um 100 km/h, welche von Tirol bis in die Obersteiermark einige Schäden verursachten.
Mit GUDRUN kam im Nordosten der Regen
Während der Monat besonders von der Weststeiermark bis ins Mittelburgenland sowie in Tirol neuerlich zu trocken ausfällt, haben leicht überdurchschnittliche Regenmengen von Salzburg bis nach Wien zu einer Linderung der Trockenheit geführt. Seit dem Durchzug von Tief GUDRUN liegt Österreich nämlich am Rande eines Höhentiefs über Südosteuropa, welches aus Norden wiederholt feuchte Luft in den Nordosten gebracht hat. Die größten Abweichungen wurden in Kremsmünster sowie in Oberndorf an der Melk verzeichnet mit etwa 160 bzw. 190% des Solls. In Graz und Innsbruck kam dagegen weniger als die Hälfte der üblichen Niederschlagsmenge zusammen.
Wenig Blitze
Im Mai wurden bislang landesweit etwa 68.000 Blitze detektiert, die meisten davon in Ober- und Niederösterreich. Dieser Wert entspricht knapp der Hälfte vom 10-jährigen Durchschnitt, liegt aber über dem Wert vom äußerst gewitterarmen Mai 2019. Die höchste Blitzdichte gab es in der Gemeinde Schwarzenau im Bezirk Zwettl, der stärkste Blitz mit einer Stromstärke von 287 kA wurde dagegen in Bad Gleichenberg in der Südoststeiermark am 26.5. detektiert.
Weniger Sonne als im April
Nach dem außergewöhnlich sonnigen April mit oft mehr als 300 Sonnenstunden im Flachland fiel die Sonnenscheindauer im Mai besonders im Norden sowie im östlichen Bergland mit 70 bis 80% des Solls unterdurchschnittlich aus. In Vorarlberg, im Tiroler Oberland sowie in Osttirol und Oberkärnten wurde das Soll an Sonnenstunden dagegen knapp übertroffen, im östlichen Flachland und im Süden liegen die Werte im Bereich des langjährigen Mittels. Der absolut sonnigste Ort war Hollenthon in der Buckligen Welt mit 280 Sonnenstunden.
Extremwerte Mai 2020
(Bundesland, Tag des Auftretens)
Höchste Temperaturen
32,2 Grad Imst (T, 23.)
31,4 Grad Innsbruck (T, 23.)
30,6 Grad Landeck, Haiming (T, 23.)
Tiefste Temperaturen Hochtäler
-4,9 Grad Obergurgl (T, 3.)
-3,5 Grad Galtür (T, 7.)
-3,4 Grad Lech am Arlberg (V, 3.)
Tiefste Temperaturen unter 800 m Seehöhe
-2,8 Grad Summerau (OÖ, 6.)
-2,6 Grad Turnau (ST, 4.)
-2,5 Grad Freistadt (OÖ, 6.)
Max. Sommertage (Höchstwert mind. 25,0 Grad)
6 Tage: Innsbruck (T), Bad Goisern (OÖ), Bludenz (V), Dellach (K), St. Pölten, Pottschach-Ternitz, Langenlebarn (NÖ)
Nasseste Orte
183 Liter pro Quadratmeter Lunz am See (NÖ)
173 Liter pro Quadratmeter Oberndorf / Melk (NÖ)
164 Liter pro Quadratmeter Waidhofen an der Ybbs (NÖ)
Trockenste Orte
28 Liter pro Quadratmeter Schöckl (ST)
35 Liter pro Quadratmeter Kroisegg (B), Frohnleiten (ST)
36 Liter pro Quadratmeter Lutzmannsburg (B), Eichberg (ST)
Absolut sonnigste Orte
282 Sonnenstunden Hollenthon / Bucklige Welt (NÖ)
260 Sonnenstunden Mörbisch (B)
252 Sonnenstunden Laa an der Thaya (NÖ)
Stärkste Windspitzen Niederungen
109 km/h Enns (OÖ, 11.)
104 km/h Linz Hörsching (OÖ, 11.), Innsbruck (T, 23.)
Der tropische Sturm „92A“ ist am vergangenen Donnerstag auf den Südwesten des Wüstenstaats Oman getroffen. Neben teils schweren Sturmböen bringt er vor allem ergiebige Regenmengen, zumal sich der Wirbelsturm nur sehr langsam verlagert. Im Bereich der 340.000-Einwohner-Stadt Salalah an der Südküste des Omans sind bereits über 150 Liter pro Quadratmeter gefallen und in den kommenden Stunden sind vor allem im Landesinneren weitere, ergiebige Regenmengen zu erwarten.
Extreme Regenmengen
Das Tief zieht in den kommenden Tagen langsam Westwärts quer über den Jemen hinweg. Nach aktullem Stand könnten die Reste des Tiefs sogar noch das Rote Meer erreichen! Besonders im Südwesten des Oman sind in Summe gebietsweise mehr als 300 Liter pro Quadratmeter zu erwarten! Zum Vergleich: Der durchschnittliche Jahresniederschlag von Salalah liegt bei etwa 130 Liter pro Quadratmeter.
Wasserfälle von Darbat
Diese Wassermassen fließen vom Hochland an die Küste und sorgen hier für weitreichende Überschwemmungen. Die bekannten Wasserfälle von Darbat sind bereits stark angeschwollen. Diese Wasserfälle führen normalerweise nur von Juni bis September nennenswerte Wassermengen, wenn der asiatische Monsun in der Region häufiger für Regen sorgt.
مقطع متداول للسيول وهي تداهم المنازل اليوم في سدح.. نسأل الله أن يحفظ أهالينا في ولاية #سدح وفي محافظة #ظفار ويجنبهم كل مكروه ويجعل من#منخفض_محافظه_ظفار سقيا رحمة لا سقيا عذاب يا رب العالمين 🤲 pic.twitter.com/2sPUcUPtIB
Am Mittwochabend um 22:33 MESZ war der Start des SpaceX-Raumschiff Dragon-2 mit einer Falcon-9-Trägerrakete vom Kennedy Space Center bei Cape Canaveral in Florida geplant. Es handelt sich dabei um die erste bemannte Mission des US-amerikanischen Raumschiffs Crew Dragon, welche zwei Astronauten zur Internationalen Raumstation bringen soll. In den vergangenen Jahren wurde dies ausschließlich mittels der russischen Sojus-Raumschiffen vom Kosmodrom Baikonur im Süden Kasachstans gemacht.
Das Wetter hat allerdings einen Strich durch die Rechnung gemacht, so gab es südlich des tropischen Sturms Bertha, der zeitgleich in South Carolina Landfall gemacht hat, auch in Florida zahlreiche Gewitter.
Blitze über dem Atlantik
Bis kurz vor dem Start gab es in der Umgebung mehrere Gewitter. Da das Raumschiff nach dem Start einen nach Osten gerichteten Kurs einschlägt, waren besonders die Gewitter südöstlich von Cape Canaveral über dem Atlantik problematisch. Der Start wurde somit 35 Minuten vor dem geplanten Abflug abgebrochen.
Wow, that’s exciting! See attached the detected lightning from 20:15 UTC #LaunchAmerica
Der Start wurde auf kommenden Samstag um 21:22 MESZ verschoben. Die Wetterbedingungen sind diesmal etwas günstiger: Vor allem im Landesinneren sind zwar neuerlich Gewitter zu erwarten, an der Küste und über dem Ozean stehen die Chancen aber etwas besser, dass es trocken bleibt. Im Fall einer weiteren Verschiebung wäre der nächstmögliche Termin bereits am 31. Mai
Due to the weather conditions, the launch is scrubbing. Our next opportunity will be Saturday, May 30 at 3:22pm ET. Live #LaunchAmerica coverage will begin at 11am ET. pic.twitter.com/c7R1AmLLYh
Der Alpenraum liegt am Freitag noch am Rande eines Hochs über der Ostsee, die aufziehenden, hochliegenden Wolken kündigen aber bereits das herannahende Tief GUDRUN an. Die Warmfront des Tiefs sorgt am Samstagmorgen im Nordosten für etwas Regen, tagsüber gibt es dann besonders im Süden und Westen ein paar föhnige Auflockerungen und die Temperaturen steigen hier auf teils auf 29 Grad. Kühler bleibt es dagegen bei vielen Wolken im äußersten Nordosten, so liegen die Höchstwerte im Weinviertel nur bei knapp 20 Grad.
Kaltfront mit Sturmböen
Am Samstagnachmittag zieht aus Bayern die kräftige Kaltfront von Tief GUDRUN auf, dabei steigt die Schauer- und Gewitterneigung von Vorarlberg bis Oberösterreich rasch an. Am späten Nachmittag ziehen vom Flachgau bis ins Mostviertel und in die Obersteiermark auch kräftige Gewitter durch und gebietsweise besteht die Gefahr von schweren Sturmböen um 100 km/h und Hagel!
Am Abend muss man auch im Osten mit Sturmböen um 70 km/h rechnen und ein paar Stunden lang fällt im ganzen Land kräftiger Regen. Damit wird die Regenbilanz deutlich aufgebessert und auch zu Wochenbeginn ziehen noch Regenschauer durch. Dennoch fällt der Mai wieder zu trocken aus, im Gegensatz zu den Vormonaten aber gebietsweise auch zu kühl.
Zweigeteilt ab Sonntag
Am Sonntag und zu Wochenbeginn liegt Österreich zwischen Hoch STEFFEN über Westeuropa und reger Tiefdrucktätigkeit über Osteuropa. Im Einflussbereich einer nördlichen Höhenströmung stellt sich dabei in Österreich zweigeteiltes Wetter ein: Während in Vorarlberg und im Tiroler Oberland sowie generell von Osttirol bis in die südliche Steiermark häufig die Sonne scheint, gestaltet sich das Wetter im Norden und Osten leicht unbeständig mit ein paar Regenschauern.
Die Temperaturen liegen zu Wochenbeginn unter dem langjährigen Mittel, wobei die höchsten Temperaturen mit bis zu 23 Grad in Oberkärnten zu erwarten sind. In den östlichen Nordalpen kommen die Temperaturen dagegen kaum über 13 Grad hinaus und auch im Donauraum bleiben die Temperaturen bis einschließlich Dienstag meist unterhalb der 20-Grad-Marke. Ab Mitte der Woche steigen die Temperaturen dann generell etwas an.
Der Alpenraum liegt derzeit zwischen einem Tief über Südosteuropa und einem Hoch über der Ostsee. In diesem Übergangsbereich gelangen vor allem in den Süden und Westen des Landes milde Luftmassen, während sich im Nordosten etwas kühlere Luft hält. Zu Christi Himmelfahrt scheint häufig die Sonne, nur vom Tiroler Unterland bis zur nördlichen Obersteiermark überwiegen anfangs noch die Wolken und es gehen einzelne Schauer nieder. Am Nachmittag ziehen nur harmlose, flache Quellwolken durch und die Höchstwerte liegen zwischen 17 Grad im östlichen Bergland und knapp 26 Grad in Vorarlberg.
Auch der Freitag präsentiert sich besonders am Vormittag von seiner sonnigen Seite. Am Nachmittag ziehen von Nordwesten her vermehrt Wolken durch und über den Bergen bilden sich Quellwolken, die Schauer- und Gewitterneigung bleibt aber gering. Die Temperaturen steigen besonders im Westen etwas an und erreichen 20 bis 27, in Vorarlberg lokal auch 28 Grad.
Kaltfront am Samstag
Am Samstag zeigt sich im Süden und Westen noch häufig die Sonne, sonst überwiegen die Wolken und anfangs fällt von Oberösterreich bis ins östliche Flachland etwas Regen. Nach vorübergehenden föhnigen Auflockerungen zieht am Nachmittag die Kaltfront von Tief GUDRUN mit teils kräftigen Regenschauern und Gewittern auf. Am Abend fällt verbreitet Regen, dazu frischt im Donauraum und am Alpenostrand starker Nordwestwind auf.
Zuvor erreichen die Temperaturen von Nord nach Süd 18 bis 28 Grad. Besonders von Tirol über Kärnten bis zur südlichen Steiermark wird es sommerlich warm, im Nordosten liegen die Höchstwerte dagegen bei knapp 20 Grad.
Besserung am Sonntag
Der Sonntag startet gebietsweise mit Restwolken, zwischen Dachstein und Schneeberg sowie von den Karawanken bis ins Südburgenland stellenweise noch mit etwas Regen. Tagsüber scheint zeitweise die Sonne, nur im östlichen Bergland halten sich dichte Wolken mit einzelnen Schauern. Bei lebhaftem West- bis Nordwestwind ist es überall etwas kühler, die Höchstwerte liegen zwischen 14 und 23 Grad.
Der Winter 2019/20 brachte vor allem im November außergewöhnliche Schneemassen in den Südalpen. Im Hochwinter präsentierte sich die Schneelage dann meist durchschnittlich und seit April sorgt trockenes und mildes Frühlingswetter für eine rasche Schneeschmelze. Derzeit liegt in den Hochlagen meist weniger Schnee als üblich für die Jahreszeit und auf den hochalpinen Passstraßen findet die jährliche Schneeräumung statt.
Meterhoher Schnee
Wenn im Winter im Hochgebirge Schnee fällt, kommt es auf dem unebenen Gelände zu stark unterschiedlichen Schneehöhen: Der teils stürmische Wind verfrachtet den Schnee nämlich von Kuppen und Rücken und füllt dabei Mulden und Rinnen auf. Stellenweise türmt sich der Schnee hier bis zu 10 Meter auf. Die Rotationspflüge fräsen sich bei solchen Schneemassen schichtweise nach unten und schleudern den Schnee bis zu 50 Meter weit.
Heuer finden die Räumungsarbeiten an der Großglockner Hochalpenstraße aufgrund des Coronavirus später als üblich statt, so fand der Durchstich vergangenes Jahr am 8. Mai statt und ab dem 10. Mai gab es freie Durchfahrt. Heuer wird die Straße spätestens am 28. Mai befahrbar sein.
Frühjahr 2019 vs. 2020
Im Mai 2019 war das Wetter in den Alpen durch mehrere Kaltluftvorstöße mit Schneefall und unterdurchschnittlichen Temperaturen geprägt, zudem lag nach den Rekordschneefällen im Jänner überdurchschnittlich viel Schnee in den Nordalpen. Heuer waren die Schneemengen im Hochwinter dagegen durchschnittlich und seit April ist die Schneeschmelze in vollem Gange.
Der Winter 2018/19 brachte vor allem im Jänner außergewöhnliche Schneemassen in den Nordalpen. Nach einer vorübergehenden Schmelzphase im April verlief der Mai 2019 ausgesprochen kühl und nass, so blieb die Schneelage in den Hochlagen über lange Zeit hinweg nahezu unverändert. Ganz anders präsentiert sich das Wetter im vergangenen Winter: Zwar gab es zu Saisonbeginn im November in den Südalpen Rekordschneefälle, im Hochwinter präsentierte sich die Schneedecke aber meist durchschnittlich und seit April sorgt trockenes und mildes Frühlingswetter für eine rasche Schneeschmelze.
Die Unterschied zu vergangenem Jahr fällt in allen Höhen markant aus: Höhenlagen um 2000 m sind heuer bereits weitgehend ausgeapert, während dort vor einem Jahr noch über 1,5 m Schnee lagen. Auch auf den Gletschern gibt es aber große Unterschiede, so lagen am Sonnblick vor einem Jahr noch mehr als 5 Meter Schnee!
19 Mai 2019
19. Mai 2020
Säntis (CH), 2502 m
665 cm
264 cm
Sonnblick, 3105 m
525 cm
317 cm
Pitztaler Gletscher, 2864 m
363 cm
198 cm
Villacher Alpe, 2117 m
160 cm
0 cm
Rudolfshütte, 2317 m
334 cm
119 cm
Galzig / St. Anton, 2079 m
160 cm
0 cm
Skifahren im Mai
Da im Mai 2019 auf den Bergen außergewöhnlich viel Schnee lag, konnten manche Skigebiete wie die Gosauer Zwieselalm in Oberösterreich und das Hochkar in Niederösterreich am 18. und 19. Mai sogar nochmals ihre Lifte in Betrieb nehmen. Heuer kann man dagegen problemlos schon wandern.
Der Alpenraum liegt zu Wochenbeginn zwischen einem Tiefdruckgebiet über Frankreich und einem Skandinavientief namens BRITTA. Die Kaltfront des Skandinavaientief erstreckt sich von Finnland über Deutschland bis nach Nordfrankreich und erfasst in den Abendstunden auch den Alpenraum.
Impressively long cold front in action, extending from Arctic ocean all the way to France where it merges into a low pressure system. pic.twitter.com/wfyeybAA5t
Am Rande des Tiefs über Frankreich fällt am Montag südlich des Alpenhauptkamms zeitweise etwas Regen, an der Alpennordseite frischt im Zusammenspiel mit einem Randtief hingegen teils stürmischer Föhn auf. In den typischen Föhntälern der Nordalpen, im östlichen Flachland sowie teils auch im Süden haben wir bereits Warnungen vor stürmischen Böen ausgegeben. Die Temperaturen steigen dabei vor allem im Nordosten nochmals auf ein frühsommerliches Niveau mit Höchstwerten in Niederösterreich um 26 Grad.
Gewitter im Norden
Im Tagesverlauf entstehen in den Nordalpen erste Schauer und Gewitter, im Laufe des Nachmittags und Abends greifen diese dann auf den Norden über. Besonders vom Kaiserwinkl über Oberösterreich bis ins Waldviertel können diese mitunter auch kräftig ausfallen und für kleinen Hagel und teils schwere Sturmböen sorgen! Am Abend sind dann auch im Osten lokale Schauer oder Gewitter nicht ausgeschlossen, hier macht sich die Front aber in erster Linie durch kräftig bis stürmisch auffrischenden Nordwestwind bemerkbar.
Ein wenig Schnee
In der Nacht auf Dienstag fällt dann besonders von Vorarlberg bis ins westliche Niederösterreich sowie im Süden zeitweise Regen, dabei sinkt die Schneefallgrenze in den Nordalpen sowie im Mühl- und Waldviertel gegen 900 bis 600 m ab. Ab etwa 1000 m kann sich vorübergehend eine dünne Schneedecke bilden. Am Dienstag kommt es dann rasch zu einer Wetterbesserung, die Temperaturen kommen aber nicht über 9 bis 17 Grad hinaus.
Titelbild: Gewitter über den Zillertaler Alpen (Adobe Stock)
Österreich liegt am Wochenende zwischen einem Hoch über dem Mittelmeerraum und einer Tiefdruckrinne über Westeuropa. Mit einer südwestlichen Höhenströmung gelangen feuchte Luftmassen ins Land und besonders an der Alpennordseite wird es erstmals in diesem Jahr schwül-warm. Das Wetter gestaltet sich allerdings leicht unbeständig, so entstehen bei zeitweiligem Sonnenschein im Bergland und an der Alpennordseite ein paar Schauer und Gewitter. Weitgehend trocken bleibt es hingegen von Unterkärnten bis ins östliche Flachland. Die Temperaturen erreichen am Samstag bis zu 26 Grad, am Sonntag liegen die Spitzenwerte in Niederösterreich dann sogar bei 28 Grad.
Auf Föhn folgt Kaltlufteinbruch
Am Montag zieht aus Norden die Kaltfront von Skandinavientief BRITTA auf, vorerst macht sich im Alpenraum aber föhniger Südwind bemerkbar. Vor allem in der Osthälfte sind in exponierten Lagen auch stürmische Böen zu erwarten und die Temperaturen steigen hier nochmals auf sommerliche 27 Grad. Aus Westen ziehen jedoch vermehrt Wolken auf und südlich des Alpenhauptkamms setzt tagsüber Regen ein. Am Nachmittag ziehen dann auch an der Alpennordseite Schauer und Gewitter auf, welche am Abend von Vorarlberg bis zum Waldviertel in anhaltenden Regen übergehen. Die Schneefallgrenze sinkt hier am späten Abend rasch unter 1000 m ab, in der Nacht fallen dann bis 500 m herab ein paar Schneeflocken. In Lagen oberhalb etwa 1000 m kann sich vorübergehend eine dünne Schneedecke bilden.
Kühl am Dienstag
Am Dienstag fallen in den Nordalpen in der Früh noch ein paar Schneeflocken, im Norden und Osten kommt aber tagsüber zeitweise die Sonne zum Vorschein. Sonst überwiegen noch die Wolken und im Laufe der zweiten Tageshälfte kann es im Bergland auch leicht regnen. Bei anfangs noch kräftigem Nordwind kommen die Temperaturen dabei nicht über 9 bis 17 Grad hinaus und in der Folgenacht zeichnet sich in höheren Lagen wie etwa im Waldviertel leichter Frost ab. In der zweiten Wochenhälfte steigen die Temperaturen dann wieder spürbar an.
Eisheilige
Den Ursprung der Eisheiligen, deren Gedenktage vom 12. bis zum 15. Mai liegen, nimmt man im Mittelalter an, als die gläubige, vorwiegend bäuerliche Bevölkerung von spätem Frost und den dadurch entstandenen Ernteeinbußen betroffen war. Aufgrund der gregorianischen Kalenderreform finden die Eisheiligen genau genommen aber erst knapp 10 Tage später statt, weil diese Bauernregel noch aus der Zeit des julianischen Kalenders stammt. Tatsächlich weist die durchschnittliche Tagesmitteltemperatur in Österreich zwischen dem 19. und dem 24. Mai einen vorübergehenden Rückgang auf, also gibt es zu dieser Jahreszeit eine Häufung an Kaltlufteinbrüchen. Streng genommen finden die Eisheiligen daher heuer zu früh statt. Die Eisheiligen sind aus meteorologischer Sicht eine sogenannte Singularität, also eine spezielle Wetterlage, die zu einem bestimmten Zeitabschnitt im Jahr mit erhöhter Wahrscheinlichkeit auftritt.
Am kommenden Wochenende liegt Deutschland unter dem Einfluss einer Tiefdruckrinne und im Vorfeld einer Kaltfront gelangen feuchtwarme Luftmassen ins Land. Die Temperaturen steigen im Südwesten auf bis zu 27 Grad, die Schauer- und Gewitterneigung steigt im Süden aber bereits am Samstag etwas an.
Gewitter am Sonntag
Am Sonntag entwickelt sich über Skandinavien ein weiteres Tiefdruckgebiet, dessen Kaltfront in der Nacht zum Montag den Norden Deutschlands erfasst. In ihrem Vorfeld entstehen am Sonntag besonders in der Mitte bzw. in der Südosthälfte teils kräftige Schauer und Gewitter. Im Laufe des Montags erfasst die Kaltfront dann auch den Süden, hier wird sie im Zusammenspiel mit einem Randtief über Österreich aber abgebremst und es kommt zu anhaltendem Regen.
Schnee teils bis in tiefe Lagen
Der Montag bringt besonders in der Südosthälfte dichte Wolken und häufig fällt Regen. Die Schneefallgrenze liegt im nördlichen Mittelgebirgsraum zunächst bei 400 bis 600 m, kurzzeitig ist im Bereich des Thüringer Waldes sogar gefrierender Regen nicht ausgeschlossen. Die Schneefallgrenze sinkt in den Morgen- und Vormittagsstunden bei stärkerer Niederschlagsintensität dann gebietsweise bis in tiefe Lagen ab. Die Unsicherheiten sind noch groß, nach derzeitigem Stand sind aber besonders die Regionen in einem breiten Streifen vom Schwarzwald und der Schwäbischen Alb über Mittelfranken bis zum Erzgebirge und dem Böhmerwald betroffen. Vor allem in mittleren Höhenlagen kann es hier zeitweise auch kräftig schneien, so sind in Lagen oberhalb von etwa 500 m durchaus 5 bis 10 cm Nassschnee möglich, aber selbst in tiefen Lagen ist etwas Schneematsch nicht ausgeschlossen. Am Abend verlagert sich der Schwerpunkt leicht südwärts in Richtung Allgäu und in der Mitte klingen Regen und Schneefall ab. In der Nacht zum Dienstag lässt die Niederschlagsintensität dann auch im Süden langsam nach.
Der Streifen mit den am stärksten betroffenen Gebieten erstreckt sich über der Südhälfte des Landes von S-SW nach O-NO, er kann sich aber durchaus noch je nach Timing der Kaltfront etwas nach Norden oder Süden verschieben, das wird sich erst in den kommenden Tagen genauer prognostizieren lassen. Da die Bodentemperaturen seit dem Winter bereits gestiegen sind, wird etwaige Schneeakkumulation je nach Untergrund allgemein recht inhomogen ausfallen: Begünstigt wird sie auf metallischen Gegenständen wie etwa Autos sowie auf freistehenden Objekten wie Bäumen. Da sämtliche Bäume bereits belaubt sind, zeichnet sich in manchen Regionen jedenfalls eine erhöhte Schneebruchgefahr ab.
Am Freitag entwickelten im Landesinnneren von Mexiko rund um Mexiko-Stadt lokale Hitzegewitter. In der Nähe des Orts San Nicolàs Buenos Aires, etwa 150 km östlich von Mexiko-Stadt, wurden dabei zeitweise bis zu fünf Tornados in einer Reihe beobachtet! Der Ort liegt auf einer Hochebene in einer Seehöhe von 2.300 m. So viele Tornados in eine Reihe über dem Festland sind außergewöhnlich: Mehr als zwei Tornados in einer Reihe sieht man meist nur über dem Meer, wie etwa in seltenen Fällen im Herbst über dem Mittelmeer.
Lokale Windkonvergenz
Bei diesen Tornados handelte es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um Verwirbelungen im Bereich einer lokalen Konvergenzlinie, also einem linienhaft angeordneten Bereich, in dem die Luft horizontal zusammenströmt. Diese können auf unterschiedliche Weise entstehen wie etwa:
Im Vorfeld einer Kaltfront durch starke Warmluftzufuhr (vor allem in mittleren Breiten im Sommer)
Durch kräftige Sonneneinstrahlung am Boden (thermisches Tief)
Durch topographische Gegebenheiten wie etwa in der Nähe von Küsten (Seebrisenfront ) oder durch den Einfluss von Bergen (z.B. Leekonvergenz).
In diesem Fall könnte auch der Abwind eines umliegenden Gewitters zur Entwicklung der lokalen Windkonvergenz beigetragen haben. Solche Tornados sind meist nur schwach ausgeprägt und nicht vergleichbar mit jenen, welche in Zusammenhang mit langlebigen Superzellengewittern mit rotierendem Aufwindbereich auftreten. Dieses Windhosen können aber durchaus für kleinere Schäden sorgen und sind auch nicht mit Staubteufeln zu verwechseln, welche meist bei wolkenlosem Himmel auftreten.
Sogenannte Mammatus-Wolken treten besonders im Sommer auf der Rückseite oder im Randbereich von starken Gewittern auf. Auftreten können diese Wolken überall auf der Welt, so werden sie immer wieder auch in Deutschland beobachtet. Je nach Wetterlage und Tageszeit können sie für ein spektakuläres Naturschauspiel sorgen, so auch am Mittwoch in Tulsa, im US-Bundesstaat Oklahoma.
Der Name kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „Beutel“ beziehungsweise „brustartig“. Aufgrund von Verdunstungsvorgängen an der Wolkenunterseite im Amboss eines Gewitters kann die Luftschicht unmittelbar unterhalb der Wolke labilisiert werden. Dies sorgt für Turbulenzen, so kommt es an der Wolkenuntergrenze zu einem ständigen Absinken und Aufsteigen der Luft. Dadurch entsteht dann diese Wolkenart, die auf die komplexen Prozesse in der Gewitterwolke hinweisen.
Wenn man diese Wolken sieht, befindet sich meist ein kräftiges Gewitter in der Umgebung. In den meisten Fällen ist das Gewitter aber entweder bereits durchgezogen oder es ist knapp vorbeigezogen, sie sind also eher nicht als Gewittervorboten zu identifizieren. In seltenen Fällen können sie auch abseits von Gewittern etwa unterhalb von Altocumulus-Wolken auftreten.
Gorgeous mammatus clouds in Tulsa, OK last night. Mammatus clouds are common after energetic t-storms pass. Simple explanation: Air is lifting up in the t-storms then the air sinks behind the storm. What goes up must come down 😉🤗
Video: Stephanie Ivison/ @schmee_iveepic.twitter.com/tJp5ox7pNY
BEAUTIFUL MAMMATUS over Tulsa, Oklahoma behind tornado Warner squall line! COW udders as far as the eye can see. This is the wonder of nature! YES. Storms tracked via @RadarOmega_WX app pic.twitter.com/MzL0TRg0NF
Der April 2020 hat mit unterdurchschnittlichen Temperaturen begonnen, mancherorts wie beispielsweise in Freistadt, Wiener Neustadt oder auch Bad Bleiberg wurden sogar neue Kälterekorde aufgestellt. Nach dem frostigen Beginn sorgten zahlreiche Hochdruckgebiete aber für sonniges und mildes Frühlingswetter, so gab es am 10. April in Hermagor den ersten Sommertag des Jahres, also etwa drei Wochen früher als im Klimamittel.
In Summe war der Monat landesweit etwa +2,5 Grad wärmer als im langjährigen Mittel. Besonders markant fallen die Abweichungen im Westen aus, so beträgt die Abweichung zum Klimamittel im Tiroler Wipptal und im Bregenzerwald teils sogar über +4 Grad. Im Osten und Südosten lagen die Abweichungen meist bei 1 bis 1,5 Grad, vom östlichen Weinviertel bis in den Seewinkel vereinzelt auch geringer.
Verbreitet zu trocken
Mit wenigen Ausnahmen war der April durch anhaltende Trockenheit gekennzeichnet. Landesweit gab es weniger als die Hälfte der üblichen Niederschlagsmenge, besonders im östlichen Flachland und in Oberkärnten wurde teils nur 10 bis 15% der Solls erreicht. Nur lokal haben Schauer und Gewitter in der Weststeiermark für überdurchschnittliche Niederschlagsmengen gesorgt. In manchen Regionen war der April 2020 somit vergleichbar trocken wie im Jahre 2009, noch trockener war in der jüngeren Vergangenheit allerdings der April 2007.
Sonniger als im Sommer
Dank der häufigen Hochdrucklagen hat die Sonne im April verbreitet Überstunden geleistet. Besonders in Kärnten wurden an mehreren Wetterstationen neue Sonnenscheinrekorde aufgestellt, aber auch in der Steiermark sowie in Ober- und Niederösterreich gibt es neue Bestmarken. Anbei eine Auswahl: Kärnten: Klagenfurt, Villach, Dellach, Fresach, Kanzelhöhe, Millstatt, Flattnitz, Ferlach Steiermark: St. Radegund, Schöckl Salzburg: St. Michael im Lungau Oberösterreich: Reichersberg, Aspach, Reichenau/Mühlkreis Niederösterreich: Amstetten, Retz, Hohenau, Langenlois, Laa/Thaya
Im gesamten Land gab es im vergangenen Monat mehr Sonnenstunden als in einem durchschnittlichen Sommermonat. In Klagenfurt schien die Sonne in diesem April ganze 300 Stunden lang, das sind fast 50 Stunden mehr als im durchschnittlich sonnigsten Monat des Jahres Juli zu erwarten sind. Der bisherige Rekord lag hier bei 284 Sonnenstunden im April 2007. Viel Sonne gab es auch auf den Bergen, so wurden am Sonnblick 252 Sonnenstunden gemessen, also fast doppelt so viel wie üblich.
Der meteorologische Frühling endet zwar erst am 31. Mai, das Soll an Sonnenstunden wurde mancherorts aber bereits erreicht. So gibt es in Hohenau an der March in einem normalen Frühling 540 Sonnenstunden, dieser Wert wurde bereits am 29. April erreicht, also mit einem Monat Vorsprung.
Der bereits neunte wolkenlose Apriltag heute in #Innsbruck.
Die bislang höchste Anzahl verbuchte der April 1914 mit 7d. Im 21. Jhdt war das Maximum überhaut 3d (u.a. 2007).
Daten seit 1877, „wolkenlos“=Bew. im Tagesmittel < 1/10, Bild: https://t.co/rRe1n7xQWSpic.twitter.com/6KkOqFrbNZ
Im April gab es die ersten nennenswerten Gewitter der Saison. In Summe wurden landesweit knapp 13.000 Blitze detektiert, die meisten davon in Oberösterreich. Die höchste Blitzdichte gab es hingegen in Günselsdorf (Bezirk Baden). Die blitzreichsten Tage waren der 13., der 18. sowie der 27. und 28. April. Die höchste stündliche Niederschlagssumme gab es am 19. in Preitenegg (K) mit 16 Liter pro Quadratmeter.
Derzeit blitzt es noch in Vorarlberg, anbei eines der ersten gelungenen Webcambilder der noch jungen Gewittersaison. pic.twitter.com/9deZoIdwS8
Ein Staubteufel (Dust Devil) ist ein kleinräumiger, vertikal ausgerichteter Luftwirbel, der durch aufgewirbelten Staub sichtbar wird. Staubteufel treten vor allem im Frühjahr und Sommer auf, wenn die hochstehende Sonne bei windschwachen Bedingungen zu einer Überhitzung der bodennahen Luft führt. Die erwärmte Luft steigt auf und wird durch Turbulenzen oder durch Windscherung in Rotation versetzt.
Was einem in Corona-Zeiten doch so alles begegnet auf den einsamen Spazierwegen. Heute ein Mini-Tornado. pic.twitter.com/zkDTf1XDHW
Im Gegensatz zu Großtromben (Tornados) treten sie nicht in Zusammenhang mit Quellwolken auf und wachsen nicht von oben nach unten. Stattdessen treten diese Kleintromben meist bei wolkenlosen Bedingungen auf und ihre vertikale Ausdehnung reicht vom Boden wenige Meter bis etwa 100 m hoch. In selten Fällen können sie aber auch mehrere Hundert Meter in den Himmel ragen und für Sturmböen sorgen.
In den vergangenen Tagen wurden vor allem auf trockenen Feldern in Deutschland mehrere Staubteufel beobachtet. Ein besonders spektakulärer Staubteufel ereignete sich am Montag im Park von Schloss Sanssouci in Potsdam (siehe das folgende Video). Die Trockenheit ist allgemein günstig für Staubteufel, da sich trockener Boden besonders schnell erwärmt und der Staub das Phänomen sichtbar macht.
Häufig sind solche Wirbel unsichtbar, da es beispielsweise auf Wiesen kaum Staub zum aufwirbeln gibt. Manchmal ist dies auch bei Musikfestivals im Sommer der Fall, dann werden sie allerdings durch die aufgewirbelten Zelte mancher Besucher sichtbar (siehe Video aus dem Sommer 2018).
Die Großwetterlage in Mitteleuropa stellt sich derzeit langsam um. Der April war bislang durch zahlreiche Hochdruckgebiete über Nordwest- und Mitteleuropa geprägt, so gab es im Alpenraum außergewöhnlich sonniges und trockenes Frühlingswetter. In diesen Tagen stellt sich über Mitteleuropa aber wieder eine westliche Höhenströmung ein und im Alpenraum wird der Weg frei für atlantische Tiefausläufer.
Tief YVE
Am Dienstag gerät Österreich allmählich unter den Einfluss eines Tiefs über Westeuropa namens YVE. Während im äußersten Westen Österreichs bereits von Beginn an viele Wolken durchziehen, scheint besonders in der Osthälfte verbreitet die Sonne und die Temperaturen steigen in Niederösterreich und im Nordburgenland bei leicht föhnigem Süd- bis Südwestwind auf bis zu 26 Grad. Es handelt dabei um den wärmsten Tag der Woche, da wir in den kommenden Tagen unter den Einfluss kühlerer Luftmassen vom Atlantik gelangen.
Schauer und Gewitter
In Vorarlberg gehen bereits am Dienstagvormittag erste Regenschauer nieder, am Nachmittag bilden sich dann entlang der gesamten Nordalpen sowie im östlichen Bergland vermehrt Quellwolken. Besonders vom Karwendel bis ins Salzakmmergut entstehen in weiterer Folge Schauer und Gewitter, welche sich gegen Abend nach Niederbayern und Oberösterreich ausbreiten. Lokal kann es dabei zu Platzregen und kleinem Hagel kommen, die Unwettergefahr bleibt aber gering. Am späten Abend nimmt die Schauer- und Gewitterneigung auch im westlichen Niederösterreich zu, meist bleibt es hier aber trocken.
Auf YVE folgt ZLATINA
Der Mittwoch beginnt mit wenigen Ausnahmen im äußersten Osten trüb und besonders im Westen und Norden fällt schauerartiger Regen. Am Vormittag nimmt die Schauerneigung dann im gesamten Land zu, von Unterkärnten bis ins Burgenland entstehen auch lokale Gewitter. Am Donnerstag gibt es im Osten eine vorübergehende Wetterbesserung, in der Westhälfte sorgt die Kaltfront von Tief ZLATINA hingegen neuerlich für Regen.
Die Birkenpollensaison fällt heuer sehr stark aus, weil die Birken ein sogenanntes Mastjahr haben, also ein Jahr mit einer maximales Samenproduktion. Mastjahre treten bei unseren Waldbäumen mit einer gewissen Regelmäßigkeit auf, wobei jede Baumart einen spezifischen Zyklus hat. Zum Beispiel gibt es alle 3 bis 6 Jahre eine Buchenmast und etwa alle 2 Jahre eine Birkenmast. Für die Bäume stellen solche Jahre eine große Belastung dar, so wachsen sie weniger gut als sonst und sind unter Umständen anfälliger für Schädlinge und Trockenheit.
Wetter und Pollenflug
Das Wetter spielt eine bedeutende Rolle für den Pollenflug, so wird er durch die derzeit vorherrschende milde Witterung mit wenig Regen und etwas Wind deutlich begünstigt. Durch den fehlenden Regen können die Pollen zudem längere Zeit in der Luft bleiben und große Distanzen hinter sich legen. In den kommenden Tagen muss man wieder mit teils hohen Belastungen rechnen, in Summe ist der Höhepunkt der Birkenblüte aber bereits überschritten bzw. verschiebt sich langsam in mittlere Höhenlagen. Für Allergiker ist eine kleine Verschnaufpause also in Sicht. Aktuelle Prognosen pro Bundesland gibt es hier.
Erste Gräser
Mittlerweile stehen die Eichen und Buchen in Vollblüte. Besonders bei Birkenallergikern können ihre Pollen zu Kreuzreaktionen führen, die nächste große Beslastung für Allergiker stellen allerdings die Gräser dar. Gebietsweise haben die ersten Gräser, wie etwa das Ruchgras und das Fuchsschwanzgras, bereits zu blühen begonnen haben. Die größten Belastungen stehen hier aber erst im Mai und Juni bevor. Hier geht es zu den 5 besten Tipps für Allergiker.
Österreich liegt derzeit zwischen einem umfangreichen Hoch über Skandinavien namens ODILO und einem Mittelmeertief namens VERA. Dieses Tief hat eine vergleichsweise seltene Zugbahn hinter sich, so ist es von Algerien unter Verstärkung nordwärts in den Mittelmeerraum gezogen.
An seiner Ostflanke hat es in Libyen viel Saharastaub aufgewirbelt und mittlerweile über ganz Südeuropa verteilt. Österreich liegt derzeit genau am Rande dieses Gebiets, so hat der Saharastaub den Süden und Westen Österreichs gerade noch erfasst.
Die Trennungslinie zwischen der trockenen Luft im Norden und den Saharastaubwolken im Mittelmeerraum ist derzeit recht markant. Die gestrigen Modelle haben diesen Übergangsbereich über Friaul und Südtirol berechnet, tatsächlich liegt er nun quer über Österreich. In den gestrigen Prognosen wurde die heutige Bewölkung von Vorarlberg bis in die Südsteiermark unterschätzt, da der Einfluss von Saharastaub auf die Entstehung von Eiswolken von den Wettermodellen zu schaffen macht.
Besonders gut kann man die Präsenz von Saharastaub derzeit auf Satellitenbildern erkennen, da sie in Südeuropa und auch im Alpenraum verbreitet für eine gerippte Wolkenstruktur sorgt. Das ist ein typisches Merkmal für Saharastaub. Allgemein stehen somit mehr Kondensationskerne für die Entstehung von Eiswolken zur Verfügung, weshalb die Wolken oft kompakter ausfallen als von den Modellen erwartet. In etwa 10 km Höhe dreht die Strömung im Tagesverlauf aber zunehmend auf Nordost, damit wird die staubige Luft wieder zurück in den Mittelmeerraum gedrängt.
Saharastaub in Europa
Die verursachende Wetterlage ist selten, aber nicht unbekannt und tritt vornehmlich zwischen November und Mai auf. Wenn Kaltluft über dem Ostatlantik bzw. über Westeuropa weit nach Süden vorstößt, können sich beispielsweise über Marokko und Algerien kräftige Tiefdruckgebiete bilden. Diese bringen neben Regen auch viel Wind in die Wüste, der die Sandpartikel kilometerhoch aufwirbeln kann. An der Ostflanke solcher Tiefs findet man zumeist starken Südwind, der neben warmer Luft auch den Sandtransport in den Alpenraum bewerkstelligt.
Grundsätzlich erreicht uns Saharastaub meist in größeren Höhen oberhalb etwa 5 km, damit wirkt er sich hauptsächlich auf die Himmelsfärbung und Wolkenbildung aus. Der Himmel erscheint nicht mehr strahlend blau, je nach Konzentration eher milchig weiß bis leicht gelblich, zudem fördert der Staub die Bildung von kompakten Cirruswolken in Höhen oberhalb von etwa 7 km. Kommt es jedoch gleichzeitig zu Niederschlag, dann kann der Staub entsprechend aus der Atmosphäre ausgewaschen werden und mit den Regentropfen zum Boden gelangen. Weiters kann auch das Absinken der Luft durch Subsidenz in einem Hoch sowie föhniger Wind den Staub in tiefere Luftschichten bringen.
Europa liegt derzeit unter dem Einfluss einer blockierten Wetterlage mit einem mächtigen Hoch über Skandinavien und einem Tiefdruckkomplex über Südwesteuropa. Das Westwindband wird dabei unterbrochen bzw. nach Norden umgelenkt und atlantische Tiefs haben keine Chance auch Mitteleuropa überzugreifen.
Ostwind
Österreich befindet sich zu Wochenbeginn im Übergangsbereich zwischen dem Tief und dem Hoch, also in jener Region, wo die ausgeprägtesten Druckgegensätze herrschen. Die Alpen und die Tatra haben einen zusätzlichen Effekt auf die daraus resultierende Ostströmung, da sie die Strömung in zwei Äste aufspalten bzw. kanalisieren. Der südliche Teil macht sich vor allem an der Adria als Bora bemerkbar, der nördliche hingegen im Alpenvorland vom westlichen Mostviertel bis nach Bayern.
Stürmische Böen
Am Montag und Dienstag weht besonders in Oberösterreich und im westlichen Mostviertel kräftiger Ostwind mit stürmischen Böen zwischen 60 und 75 km/h. Der Höhepunkt wird am Dienstag tagsüber erreicht, dann sind im Innviertel in exponierten Lagen auch Sturmböen bis 80 km/h zu erwarten. Auf den trockenen und frisch bestellten Feldern kann dabei lokal Sand und Staub aufgewirbelt werden, mitunter sind dabei auch Beeinträchtigungen der Sichtweite nicht ausgeschlossen. Ähnliches ist vor etwa einem Jahr in Polen bzw. im Nordosten Deutschlands passiert, wir berichteten darüber hier.
Für die Jahreszeit ungewöhnlich
Obwohl die Windspitzen mit etwa 70 km/h wesentlich geringer als bei winterlichen Tiefdruckgebieten ausfallen, handelt es sich für die Jahreszeit dennoch um ein relativ ungewöhnliches Ereignis, da die Windspitzen anders als bei lokalen Gewitterböen über mehrere Stunden hinweg und verbreitet auftreten. Dies zeigt auch die Prognosen des Extreme Forecast Index (EFI) vom ECMWF-Modell. Es handelt sich dabei um eine Kennzahl, die zwischen -1 und +1 liegt. Beim Wert „0“ handelt es sich um ein alltägliches Ereignis, bei „-1“ und „+1“ dagegen um außergewöhnliche Ereignisse, wie beispielsweise extrem tiefe oder hohe Temperaturen. Die Grundlage dafür bildet ein Vergleich der Modell-Ensemble mit dem Modellklima.
Trockenheit
Am Wochenende ist zwar etwas Regen gefallen, vielerorts waren die Mengen aber viel zu gering, um die Trockenheit zu lindern. Zumindest bis zum Wochenende sorgt das Hoch zudem wieder im gesamten Land für oft ungetrübten Sonnenschein. Die Trockenheit und die damit verbundene Waldbrandgefahr nimmt also neuerlich zu. Erst am Wochenende lässt der Hochdruckeinfluss nach und die Chancen auf Regen steigen wieder an. Vorerst sind aber nur lokale Schauer oder Gewitter in Sicht, flächendeckender Regen ist nach derzeitigem Stand frühestens am Monatsende möglich.
Es steht bereits jetzt fest, dass der April landesweit zu warm, außergewöhnlich sonnig und mit großer Wahrscheinlichkeit auch zu trocken abschließen wird. Der letzte zu kalte Monat in Österreich war übrigens der Mai 2019, man kann also gespannt sein, wie der Wonnemonat sich heuer präsentieren wird.
An der Ostküste von Queensland gab es am Montag alle Zutaten für heftige Gewitter: Ein Höhentrog hat nämlich in Zusammenspiel mit sehr feuchter und energiereicher Luft vom Ozean für eine hochreichend labile Schichtung der Atmosphäre gesorgt. Für die Bildung des großen Hagels waren neben der starken Aufwinde innerhalb der Gewitterwolke auch die Zunahme des Windes mit der Höhe (Windscherung) sowie die trockene Luft im Hagelwachstumsbereich der Wolke verantwortlich.
Besonders betroffen war das Gebiet rund um die Stadt Rockhampton, wo teils erhebliche Schäden an Häusern und Autos gemeldet wurden. Vereinzelt gab es allerdings auch verletzte Menschen, so kam es etwa zu Prellungen und einem gebrochenen Fuss.
Exceptional weather with unexceptional conditions. A swath of 8 – 10 cm hail over western Australia was associated with supercell that formed in environment that did not boast huge values of CAPE, nor extreme vertical wind shear. 1/2 pic.twitter.com/ZXBzOoVxLN
Hagel mit einer Größe um 10 cm kann es bei entsprechenden Bedingungen durchaus auch in Europa geben. In Reutlingen auf der Schwäbischen Alb gab es beispielsweise am 6. August 2013 Hagel mit einer Größe bis zu 14 cm! Ähnlich große Hagelkörner gab es auch am 8. Juni 2018 in Crnomelj in Slowenien. In Österreich wurde erst am 27. Juli 2019 in Wildon im Bezirk Leibnitz Hagel mit einem Durchmesser von etwa 8 cm beobachtet.
Eine blockierte Wetterlage mit einem umfangreichen Skandinavienhoch hat Europa derzeit fest im Griff. An der Südflanke des Hochs liegt Mitteleuropa im Übergangsbereich zu einem umfangreichen Tiefdruckkomplex über Südwesteuropa. Die ausgeprägten Druckgegensätze sorgen zu Wochenbeginn für eine starke östlich Strömung in Deutschland, gebietsweise sind im Süden und Südwesten auch stürmische Böen zu erwarten.
Stürmische Böen
Am Montag und Dienstag weht von NRW bis nach Baden-Württemberg und Bayern frischer bis starker Ostwind. Besonders im Saarland, im Gebiet vom Odenwald bis zur Region Heilbronn-Franken, in Niederbayern sowie allgemein in höheren Lagen der Mittelgebirge sind auch stürmische Böen zwischen 60 und 75 km/h zu erwarten. Auf den trockenen und frisch bestellten Feldern kann lokal Sand und Staub aufgewirbelt werden, lokal sind dabei auch Beeinträchtigungen der Sichtweite nicht ausgeschlossen. Ähnliches ist vor etwa einem Jahr in Polen bzw. im Nordosten Deutschlands passiert, wir berichteten darüber hier.
Ungewöhnlich windig
Obwohl die Windspitzen mit etwa 70 km/h wesentlich geringer als bei winterlichen Tiefdruckgebieten ausfallen, handelt es sich für die Jahreszeit dennoch um ein relativ ungewöhnliches Ereignis: Einerseits treten die Windspitzen anders als bei lokalen Gewitterböen in einem großen Gebiet auf, andererseits sind davon zum Großteil eher windungewohnte Regionen im Süden des Landes betroffen. Dies zeigt auch die Prognosen des Extreme Forecast Index (EFI) vom Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage ECMWF. Es handelt sich dabei um eine Kennzahl, die zwischen -1 und +1 liegt. Beim Wert „0“ handelt es sich um ein gewöhnliches, alltägliches Ereignis, bei „-1“ und „+1“ dagegen um außergewöhnliche Ereignisse (wie etwa extrem tiefe oder hohe Temperaturen). Die Grundlage dafür bildet ein Vergleich der Ensemble (EPS) mit dem Modellklima.
Trockenheit
Das Hoch sorgt kommende Woche neuerlich im gesamten Land für teils ungetrübten Sonnenschein. Regen ist zumindest bis zum Wochenende abgesehen von ganz vereinzelten Schauern im äußersten Südwesten nirgendwo in Sicht. Die Trockenheit und die damit verbunden Waldbrandgefahr nimmt also zu. Erst ab dem letzten Aprilwochenende steigen die Chancen auf Regen wieder an. Es steht aber bereits jetzt fest, dass der April landesweit zu warm, zu trocken und außergewöhnlich sonnig abschließen wird.
Wenn die Temperaturen sich im Frühjahr über 15 Grad einpendeln, beginnt die Birke ihre Pollen zu verteilen. Die Hauptblütezeit in Mitteleuropa ist der April. Die Birke hat heuer ein Mastjahr, also ein ein Jahr mit einer maximalen Samenproduktion. In den vergangenen Tagen hat dies zu sehr hohen Belastungen geführt, zumal die Wetterbedingungen für den Pollenflug ideal waren: Kaum Regen, mild und leicht windig. Kommende Woche wird dies neuerlich der Fall sein, somit müssen sich Allergiker wieder auf sehr hohe Belastungen einstellen.
Tolles Wetter. Alles blüht. Alles wunderbar 😀. Ausser man ist Birkenpollen-Allergiker. Dann nehme ich zusätzlich zur Allergie-Tablette noch ein Allergie-Spray. Dann geh ich halt nicht raus. Dann beginne ich den Tag halt mit Bewegung auf dem Fahrrad-Heimtrainer. Mir geht es gut! pic.twitter.com/8YI1e5QelI
Die meisten Pollen wie etwa jene der Birke sind so klein, dass man sie meist nicht wahrnimmt. Sie haften sich unbemerkt an unsere Kleidung oder verfangen sich in den Haaren, dabei tragen wir sie auch in unseren Wohnbereich: Im Schlaf atmen wir dann mitunter die Pollen ein, die wir mit ins Bett gebracht haben. Anbei die besten Tipps, um sich Abhilfe gehen die Pollen zu schaffen:
Regelmäßig die Wäsche waschen und Polstermöbel absaugen. Die Wäsche sollte in geschlossenen Räumen zum Trocknen aufgehängt werden! Falls möglich ist es auch sinnvoll, auf Staubfänger gänzlich zu verzichten (wie etwa Teppiche und Gardinen).
Ausreichende und regelmäßige Körperpflege. Vor allem vor dem Schlafengehen ist es empfehlenswert, die Haare zu waschen, da man die Pollen sonst auf seinem Kissen verteilt. Weiters sollte man die getragenen Klamotten vom Tag nicht mit ins Schlafzimmer nehmen.
Die Wohnung nur in den frühen Morgenstunden lüften oder allgemein an einem Regentag, dann ist Pollenkonzentration nämlich am geringsten. An sonnigen und windigen Tagen sollten die Fenster dagegen geschlossen bleiben.
Für starke Allergiker ist es empfehlenswert, an den Fenstern Pollenfilter anzubringen und Allergiker-Matratzen bzw. Bettwäsche zu benutzen. Auch Luftfilter können Abhilfe schaffen.
Achtet auf die Vorhersagen vom Pollenwarndienst und haltet euch in der Zeit, in der die Allergie-verursachenden Pollen in der Luft sind, möglichst wenig im Freien auf. Wenn ihr dennoch raus müsst, dann nehmt stets antiallergische Arzneistoffe aus der Gruppe der Antihistaminika mit. Weiters schützen Brille oder Sonnenbrille die Augen zumindest ein wenig vor den Pollen.
Der außergewöhnlich stake, stratosphärische Polarwirbel hat für einen durchgehend westwinddominierten Winter in weiten Teilen Europas gesorgt. Die Tiefdruckgebiete sind dabei im Mittel ungewöhnlich weit nördlich quer über Skandinavien gezogen, während im Mittelmeerraum nahezu keine Italientiefs zu verzeichnen waren. Innerhalb des Polarwirbels konnte die Stratosphäre stark auskühlen, weshalb es in den vergangenen Wochen auch ein außergewöhnliches Ozonloch über der Arktis gab. Dieses wird sich mit den steigenden Temperaturen in den kommenden Wochen und dem bevorstehenden, endgültigen Zusammenbruch des Polarwirbels aber wieder schließen.
Schneerekorde
Der Winter war in Europa außegewöhnlich schneearm, eine Ausnahme stellt allerdings der äußerste Norden Skandinaviens dar: Am Nordrand der Tiefs gab es gab es von Finnmark in Norwegen bis nach Lappland schubweise Neuschnee, wiederholt wurden sogar neue Schneerekorde aufgestellt. In Sodankylä im finnischen Teil Lapplands wurde mit einer Gesamtschneehöhe von 127 cm am 15. April ein neuer Allzeit-Rekord aufgestellt. Die Messreihe reicht hier bis 1911 zurück. Das Wasseräquivalent der Schneedecke liegt bei 319 mm.
Today is very special day:
🔸️Helsinki Kaisaniemi station measured the first snow for the year and decade (not for the winter since there were 2 cm snow in Nov-Dec)
🔸️Sodankylä Tähtelä station #FMIArcticSpaceCntr measured largest snow depth observation at the station, 127 cm pic.twitter.com/ou4PjXX07Z
Schneerekorde gab es auch in Nordnorwegen wie etwa in Tromsø. Ähnlich wie in den Hochlagen der Alpen oberhalb von etwa 2000 m wird auch in Nordskandinavien die größte jährliche Schneehöhe im Mittel nicht im Winter, sondern erst im März oder April erreicht.
Negativrekorde im Süden
Am Südrand dieser Tiefs wurde aus Westen milde Atlantikluft bis nach Russland geführt, weshalb es im Flachland praktisch nirgendwo nennenswerten Schnee gab. In Helsinki wurde beispielsweise erst am 15. April mit rund 2 cm die erste dünne Schneedecke seit Jahresbeginn gemessen!
We just got the first „official“ snow depth measurement for 2020 in Helsinki Kaisaniemi.
Der Komet C/2019 Y4 ATLAS wurde am 28. Dezember 2019 vom Asteroid Terrestrial Impact Last Alert System (ATLAS) entdeckt. Mitte März 2020 steigerte sich seine Helligkeit auf ungefähr das Hundertfache der vorhergesagten Werte, was Erwartungen auf einen im Mai mit bloßem Auge eventuell sogar am Taghimmel sichtbaren, hellen Kometen hervorrief. Anfangs April jedoch verlor der Komet wieder an Helligkeit, sein Kern zerbrach. Nach derzeitigen Vorhersagen wird der Komet sich wohl weiter auflösen und dem bloßen Auge verborgen bleiben. Es besteht aber noch eine gewisse Chance, dass seine Reste im Mai mit einem Fernglas sichtbar werden.
Hello Comet Atlas C/2019 Y4 april 14 UT 21.15 RGB 6x3min 11″/2.2 RASA QHY 600 2×2 bin Regards Michael Jäger pic.twitter.com/kDTg3R7L0v
Neue Hoffnung weckt mittlerweile ein weiterer Komet namens C/2020 F8 SWAN. Ersten Schätzungen zufolge ist er bereits rund 8mag hell, aktuell können Astronomen ihn allerdings nur von der Südhalbkugel aus sehen. Ab Mitte Mai wird er voraussichtlich auch von Mitteleuropa aus sichtbar werden und seine Himmelsbahn kreuzt in der zweiten Maihälfte sogar die von ATLAS: Um den 24.5. stünde er dann am Abend- und Morgenhimmel gleich neben Komet Y4 ATLAS. Helligkeitsprognosen von Kometen sind allerdings immer mit großer Vorsicht zu genießen.
Kometenkerne sind Relikte aus der Frühzeit des Sonnensystems. Ab und zu werden diese aus Eis und Gesteinsstaub bestehenden Objekte aus den sonnenfernen Regionen hauptsächlich durch die Schwerkraft der großen äußeren Planeten in Richtung Sonne katapultiert, wo sie durch die zunehmende Strahlung zu verdampfen beginnen. Aus dem freigesetzten Staub und Gas entsteht der im Vergleich zum Kern bis zu millionenfach größere Schweif, der den Kometen erst sichtbar macht. Je mehr sich der Komet der Sonne nähert, desto größer und heller wird er normalerweise. Manche Kometen bestehen aber aus recht lockerem Material, das rasch verdampft. Dadurch können sie plötzliche Helligkeitsausbrüche zeigen, aber sich auch schon vor dem sonnennächsten Punkt auflösen. Der für Ende 2013 als hell vorhergesagte Komet ISON war so ein Kandidat, und auch ATLAS scheint ein solches Schicksal widerfahren zu sein. Dichter gepackte Kometen, die eventuell auch schon einige Sonnenpassagen hinter sich haben, erreichen hingegen oft erst kurz nach der Sonnennähe ihre größte Ausdehnung und Helligkeit. Solch ein Beispiel lieferte 2006 und Anfang 2007 der Komet McNaught, der leider nur von weit südlichen Breiten wie etwa Australien gut zu sehen war. Hier wurde er zu einem spektakulären Objekt mit einem fächerförmigen, fast ein ein Viertel des Himmelsdurchmessers einnehmenden Schweif.
Arktische Luftmassen haben am Mittwoch Österreich erfasst und die Schneefallgrenze ist gebietsweise bis in tiefen Lagen gesunken. Aus Nordwesten rückt nun aber Hoch NIKOLAS nach, welches in den kommenden Tagen den Frühling zurück nach Mitteleuropa bringt.
Frost am Mittwoch
In der Nacht auf Mittwoch wird es allerdings nochmals verbreitet frostig: In höheren Lagen des Mühl- und Waldviertels sowie in den Alpen ist mäßiger Frost zwischen -6 und -3 Grad zu erwarten. Zum Teil knapp über dem Gefrierpunkt verharren die Temperaturen lediglich im Großraum Wien, im Nordburgenland sowie teils auch in Vorarlberg.
Viel Sonnenschein
Am Mittwoch scheint von früh bis spät die Sonne, besonders im Süden und Westen ist der Himmel meist wolkenlos. Die Luft erwärmt sich untertags auf 14 bis 21 Grad. Am mildesten wird es im Oberinntal, vergleichsweise kühl bleibt es noch im östlichen Berg- und Hügelland. Der Donnerstag hat ebenfalls viel Sonnenschein zu bieten, nur in Vorarlberg und Nordtirol ziehen gegen Abend etwas kompaktere Wolken auf. Die Temperaturen steigen auf 18 bis 25 Grad. Frühsommerlich warm wird es wieder in Oberkärnten sowie im Oberinntal, aber auch im Flachland gibt es verbreitet Höchstwerte über 20 Grad. Die Pollenbelastung durch die Birke wird allerdings neuerlich stark.
Teils unbeständig am Wochenende
Am Freitag lässt der Hochdruckeinfluss etwas nach, meist überwiegt aber weiterhin der Sonnenschein und die Temperaturen ändern sich kaum. Am Wochenende liegt der Alpenraum dann am Rande eines Tiefs mit Kern über Russland, dabei steigt die Schauer- und Gewitterneigung vor allem im Bergland und an der Alpennordseite deutlich an. Die Temperaturen gehen nur geringfügig zurück und liegen meist zwischen 16 und 23 Grad.
Am Osterwochenende gab es im gesamten Südosten der USA teils heftige Gewitter. In einem fast 2000 km langen Streifen von Texas bis in die Carolinas wurden örtlich großer Hagel, kleinräumige Überschwemmungen und Tornados gemeldet. In Summe kamen dabei 33 Menschen ums Leben. Besonders starke Tornados wurden in Mississippi beobachtet, in der Nähe er Kleinstadt Bassfield deuten die schweren Schäden sogar auf ein EF-4-Tornado mit Windgeschwindigkeiten um 300 km/h! An der Rückseite des Tiefs wie etwa in Colorado gab es hingegen Schnee bis in tiefe Lagen.
Durch die Unwetter im Südosten der USA war zeitweise die Stromversorgung von mehr als 1 Million Menschen unterbrochen, zudem wurden hunderte Häuser schwer oder völlig zerstört. Die Lage kam nicht unerwartet, wir berichteten darüber bereits hier.
Während an der Südostflanke des Tiefs feuchtwarme Luft vom Golf von Mexiko die notwendige Energie für schwere Gewitter lieferte, gelangten an der Westflanke arktische Luftmassen in die zentralen Landesteile. Die Schneefallgrenze ist dabei bis in tiefe Lagen gesunken, besonders in Teilen von Colorado gab es nochmals reichlich Neuschnee. Am Stadtrand von Boulder wurden sogar bis zu 40 cm Schnee gemessen!
Das Wetter zu Ostern fällt von Jahr zu Jahr sehr unterschiedlich aus: Einerseits befinden sich in der Übergangsjahreszeit in Nordeuropa oft noch sehr kalte Luftmassen, welche bei passender Großwetterlage bis nach Österreich gelangen. Andererseits gibt es bei einer südlichen Strömung in Zusammenspiel mit dem bereits hohen Sonnenstand im April auch schon sommerliche Tage mit Werten über 25 Grad.
Schnee im 2013
Schaut man sich die Osterfeste der letzten 30 Jahre an, so sticht einem sofort 2013 ins Auge. Ein massiver Kaltlufteinbruch hat damals am 31. März für winterliche Verhältnisse mit Schneefall bis in tiefe Lagen gesorgt. In den östlichen Nordalpen gab es 20 bis 30 cm Schnee, aber selbst im Flachland fiel im Norden und Osten etwas Nassschnee. Im südlichen Mostviertel kam es sogar zu Stromausfällen durch umgestürzte Bäume. Die Höchstwerte am Ostersonntag lagen zwischen -1 Grad im östlichen Berg- und Hügelland und +7 Grad in Lienz. In Wien kam die Temperatur bei zeitweiligem Schneefall und lebhaftem Nordwestwind nicht über 2 Grad hinaus. In der folgenden Nacht gab es zudem verbreitet Frost.
Winterlich im 2012
Eine ganz ähnliche Wetterlage ließ Österreich auch im Jahr 2012 frieren, wieder sorgte polare Kaltluft am 8. April für Wintergefühle und etwas Schneefall. Die Temperaturen verharrten am Ostersonntag zwischen -1 Grad in Mariazell und +9 Grad im Drautal. Die Kälte hinterließ auch in der Landwirtschaft ihre Spuren, nach teils strengem Nachtfrost mit bis zu -14 Grad in Tannheim kam es am Ostermontag in Niederösterreich, dem Burgenland, der Steiermark sowie Teilen Tirols zu massiven Frostschäden und Ertragseinbußen von bis zu 80 Prozent.
Frohe #Ostern! Noch schneit’s nicht so weit runter wie an Ostern 2012. Damals teils bis ins Flachland, auf 650m blieben nur die Ohren grün: pic.twitter.com/9qExesTTKc
Dass Ostern wettertechnisch auch ganz anders ausfallen kann, zeigt ein Blick auf das Jahr 2000: Bei Temperaturen bis zu 29 Grad in Salzburg gab es verbreitet Sommerwetter im April. Auch 2009 und 2011 konnte man Mitte bzw. Ende April bei Temperaturen über 20 Grad die Osterneste getrost im T-Shirt suchen. Anbei die Höchstwerte am Ostersonntag seit 1999:
Höchstwert
Wien
Innsbruck Kranebitten
4.4.1999
21
13
23.4.2000
27
26
15.4.2001
8
4
31.3.2002
19
16
20.4.2003
19
18
11.4.2004
11
11
27.3.2005
14
20
16.4.2006
19
17
8.4.2007
18
17
23.3.2008
6
3
12.4.2009
23
23
4.4.2010
18
14
24.4.2011
22
21
8.4.2012
5
4
31.3.2013
2
5
20.4.2014
18
18
5.4.2015
8
6
27.3.2016
15
18
16.4.2017
14
10
1.4.2018
13
12
21.4.2019
22
24
12.4.2020
24*
23*
* Prognose (Stand: 9.4.20)
Seit dem Jahr 1999 wird die Temperatur in Wien heuer zum 13. Mal am Ostersonntag über 15 Grad liegen und zum 6. Mal oberhalb der 20-Grad-Marke. In Innsbruck wurden im selben Zeitraum an fünf Ostersonntagen Temperaturen über 20 Grad gemessen (im 2005 waren es 19,9 Grad).
Weite Teile Mitteleuropas liegen derzeit unter Hochdruckeinfluss und die Temperaturen bewegen über dem jahreszeitlichen Durchschnitt. In den kommenden Tagen wird Hoch LORIS von Hoch MAX abgelöst und das sonnige Frühlingswetter setzt sich fort. Erst am Ostermontag zieht aus Norden eine Kaltfront auf.
Viel Sonnenschein
Der Gründonnerstag bringt wieder viele Sonnenstunden. Im Laufe des Nachmittags bilden sich an der Alpennordseite ein paar Quellwolken, ein kurzer Schauer ist am ehesten im westlichen Bergland sowie am späten Abend auch im Mühl- und Waldviertel möglich. Am Karfreitag sowie am Samstag ziehen im Nordosten anfangs ein paar Wolkenfelder durch, tagsüber scheint aber wieder verbreitet die Sonne. Am Nachmittag steigt die Schauerneigung lediglich im östlichen Bergland leicht an. Die Temperaturen bleiben unverändert und erreichen 17 bis 24 Grad, vereinzelt ist im Oberinntal oder in Oberkärnten auch die 25-Grad-Marke in Reichweite.
Frühsommerliches Osterfest
Am Ostersonntag setzt sich das sonnige Wetter fort. Am Nachmittag bilden sich im Berg- und Hügelland Quellwolken und im südlichen und östlichen Bergland entstehen vereinzelte gewittriger Schauer. Die Höchstwerte erreichen verbreitet 20 bis 24, lokal auch 25 Grad, bei der Suche nach den Schoko-Eiern sollte man sich also beeilen, weil an sonnigen Stellen werden sie sonst schmelzen. Der Ostermontag bringt an der Alpennordseite nur noch zeitweiligen Sonnenschein und im Tagesverlauf steigt die Schauerneigung an. Länger sonnig verläuft der Tag im Süden und Südosten, hier sind am Abend allerdings Gewitter möglich. In der Nacht fällt dann verbreitet etwas Regen und der Dienstag verläuft vorübergehend spürbar kühler.
Ostern und das Wetter
Das Wetter zu Ostern fällt von Jahr zu Jahr sehr unterschiedlich aus: Einerseits befinden sich in der Übergangsjahreszeit in Nordeuropa oft noch kalte Luftmassen, andererseits kann der hohe Sonnenstand im April die Luft auf frühsommerliche Werte erwärmen. Besonders extrem präsentierte sich das Wetter zum Osterfest vor sieben Jahren: Im 2013 gab es zu Ostern Schneefall bis ins Flachland und die Temperatur kam in Wien nicht über 2 Grad hinaus. Im 2019 wurde dagegen in Innsbruck, Bludenz und Hermagor sogar ein Sommertag mit einem Höchstwert von knapp über 25 Grad verzeichnet. Einen Überblick der vergangenen Jahre gibt es hier.
Ozonloch über der Arktis
Der außergewöhnlich stark ausgeprägte Polarwirbel mit sehr kalten Temperaturen in der arktischen Stratosphäre hat heuer zur Entstehung eines seltenen Ozonlochs über der Arktis beigetragen (wir berichteten darüber hier). Je nach Position bzw. Form des Polarwirbels kann es in den kommenden Wochen auch in den mittleren Breiten zu unterdurchschnittlichen Ozonkonzentrationen in der Stratosphäre kommen, weshalb ein größerer Anteil der gefährlichen UV-B-Strahlung den Boden erreicht. Derzeit deuten die Modelle genau am Osterwochenende auf eine geringere Ozonkonzentration als üblich über Mitteleuropa mit einer Abweichung von etwa -25% zum jahreszeitlichen Durchschnitt. Auf der blassen Haut besteht eine besonders hohe Sonnenbrandgefahr, so wie mitten im Sommer.
Spitzbergen ist eine norwegische Inselgruppe und liegt am Rande des Nordpolarmeers nördlich von Skandinavien. Seit November 2010 verlief hier jeder Monat überdurchschnittlich warm im Vergleich zum langjährigen Mittel (1961-1990). In manchen Monaten wie etwa im Februar 2014 oder 2018 lagen die Temperaturen sogar um mehr als 10 Grad über dem Durchschnitt. Mit einer Abweichung von -0,5 Grad lag die Mitteltemperatur im März 2020 nun erstmals wieder unter dem langjährigen Mittel, damit wurde diese nahezu unglaubliche Serie von 111 zu milden Monaten in Serie beendet.
Polare Verstärkung
Die Arktis erwärmt sich im Zuge des Klimawandels mehr als doppelt so schnell wie der Rest der Welt, Wissenschaftler sprechen daher auch von der sogenannten „Polaren Verstärkung“ (Arctic Amplification). Hierfür spielen die Eis-Albedo-Rückkopplung und die veränderte Strahlungsbilanz eine entscheidende Rolle. Seit 1961 ist die Temperatur am Flughafen von Spitzbergen schon um 5,6 Grad gestiegen! Weltweit waren es im gleichen Zeitraum 0,9 Grad. Die Geschwindigkeit der Erwärmung ist auch um das Zwei- bis Dreifache schneller als in Mitteleuropa. Besonders extrem fällt die Erwärmung im Herbst und Winter aus, da es immer länger dauert, bis das Meerwasser wieder zu Eis gefriert.
March 2019 is the 100th consecutive month with above normal temperatures in #Svalbard. Since 1961, the rate of warming has been about six times the global average pic.twitter.com/wnbtVwweTi
Zonal-mean (averaged over longitude) surface air temperature anomalies in 2019. Warming is found across all latitude bands, especially in the Northern Hemisphere…
Auf der folgenden Grafik des norwegischen Wetterdienstes ist jeder Monat, der zu warm war, als roter Balken dargestellt. Je dunkler das Rot, desto größer die Abweichung. Flankiert werden all diese Monate von 2 blauen Balken: November 2010 und März 2020:
Årets marsmåned brøt med en årelang rekke av temperaturer over normalen på Svalbard. Likevel: ingen andre steder på kloden skjer oppvarmingen raskere enn i Svalbard-regionen https://t.co/jjTQ4ruUS7pic.twitter.com/t1O2J2TS46
Bereits seit mehreren Wochen gibt es Berichte, dass die Schadstoffbelastungen in großen Ballungsräumen wie etwa China oder Norditalien deutlich zurückgegangen sind. Tatsächlich kann man dies auch in Österreich messen, so ist die Stickstoffdioxidbelastung hierzulande im Vergleich zu durchschnittlichen Werten im März der Vorjahre zurückgegangen. Besonders gut kann man das am Wochenende messen, da derzeit nahezu kein Freizeitverkehr vorhanden ist. An einzelnen Tagen während der Woche gab es zwar auch höheren Belastungen, dies hat in erster Linie aber mit der vorherrschenden Wetterlage zu tun, so gibt es bei windschwachen und stabilen Wetterlagen höhere Belastungen als an windigen Tagen.
Nicht nur der Straßenverkehr hat deutlich abgenommen, sondern auch der Flugverkehr. Der 7-Tages-Durchschnitt aller auf flightradar24.com nachverfolgten Flüge ist von über 170.000 bereits auf etwa 100.000 gesunken und der Trend geht weiter nach unten (Stand 27.3.20).
Update 4.4.20: Inzwischen liegt der 7-Tages-Durchschnitt bei knapp 73.000 Flügen, damit hat die Anzahl der Flüge weltweit innerhalb von etwa vier Wochen um mehr als 100.000 Flüge abgenommen – dies entspricht einem Rückgang von fast 60%. In Europa hat der Rückgang an den letzten Märztagen sogar die 80%-Marke überschritten. In Summe haben bereits mehr als 100 Fluglinien ihren Betrieb nahezu gänzlich eingestellt. Der Abwärtstrend scheint sich nun aber zu stabilisieren, so hat der Flugbetrieb in China im Vergleich zum dortigen Minimum Mitte Februar auch schon wieder zugenommen.
Damit Wettermodelle gute Prognosen berechnen können, muss der Ist-Zustand der Atmosphäre möglichst genau erfasst werden: Eine schlecht analysierte Ausgangslage stellt eine Fehlerquelle dar und wirkt sich negativ auf die Prognosequalität aus. Daher werden bei der Initialisierung eines Modells unzählige Messdaten verwendet, wie etwa Wetterstationsdaten, Satellitendaten, Radiosondierungen sowie auch Messdaten von Schiffen und Flugzeugen.
Allgemein sind Flugzeuge mit vielen Messgeräten ausgestattet, wie beispielsweise Temperatur-, Druck- und teils auch Feuchtigkeitssensoren. Diese fließen in sogenannten AMDAR-Daten ein, welche von Wettermodellen assimiliert werden und ein vollständiges Vertikalprofil von etwa Wind und Temperatur in der Atmosphäre bieten (vom Boden bis zum Flugniveau). Laut einem Bericht des ECMWF ging die Anzahl an Flugzeugmessungen am 23. März im Vergleich zum 3. März in Europa um rund 65% zurück. Global war der Rückgang mit 42% etwas geringer, da besonders in den USA aktuell noch viele Daten gesammelt werden.
Update 4.4.20: Mittlerweile ist die Anzahl der Flugzeugmessungen über Europa um rund 80% zurückgegangen. Während dem ECMWF vor knapp vier Wochen täglich noch knapp über 50.000 Beobachtungen zur Verfügung standen, sind es nun noch etwa 10.000 pro Tag. Die Lufthansa beispielsweise betreibt nur noch etwa 5% der üblichen Flüge und übermittel nahezu keine Wetterdaten mehr.
Auswirkungen
Das ECMWF hat im Jahr 2019 getestet, welche Auswirkungen das Fehlen von Flugzeugmessungen auf die Prognosequalität des weltweit wichtigsten Wettermodells hat. Tatsächlich konnte man besonders bei Kurzfristprognosen von Wind und Temperatur in Höhen über 10 km einen Rückgang beobachten. Diese Werte sind indirekt auch für das Wetter am Boden relevant, so ist beispielsweise die Temperatur in dieser Höhe für die Labilität der Atmosphäre und somit im Sommer für die Gewitterwahrscheinlichkeit relevant.
Um die fehlenden AMDAR-Daten etwas zu kompensieren, haben einige Wetterdienste damit begonnen, statt nur zwei nun vier Radiosonden pro Tag aufsteigen zu lassen, welche ähnliche Daten liefern. Dennoch muss man aufgrund des weiter nachlassenden Flugverkehrs davon ausgehen, dass die Prognosequalität der Modelle in den kommenden Monaten etwas nachlässt. Dies ist allerdings in erster Linie für Spezialprognosen relevant, während die allgemeinen Wettervorhersagen davon wohl nur marginal betroffen sind.
Update 4.4.20: Laut einem Bereicht der WMO ist in den vergangenen zwei Wochen in manchen Entwicklungsländern auch die Anzahl von Bodenbeobachtungen zurückgegangen. Ob ein direkter Zusammenhang zum Coronavirus besteht, ist noch nicht klar, allerdings werden die Daten dort im Gegensatz zu beispielsweise Europa noch nicht automatisiert übermittelt. Für den täglichen Wetterbericht bleiben die Auswirkungen aber dennoch gering, da die Genauigkeit der Kurzfristprognosen ohnehin schon sehr hoch ist. In der Mittelfrist sieht dies jedoch anders so: Schätzungsweise dürfte eine jetzige 6-Tagesprognose im Mittel nun nur noch die Qualität einer 7-Tagesprognose vor wenigen Wochen haben. Dies hat für den Normalbürger kaum Auswirkungen (mal abgesehen von der etwas schlechteren Qualität der mittelfristigen Prognosen von manchen Handyapps), für Modellentwickler bedeutet das aber ein Rückgang der Prognosequalität um fast 10 Jahre.
Im April kommt es zwar nahezu jährlich zu Kaltlufteinbrüchen mit Frost, dennoch waren die heutigen Tiefstwerte außergewöhnlich. Die Bedingungen für Frost waren ideal: Die Kombination aus arktischer Luft, kaum Wind und wolkenlosem Himmel haben die Temperaturen nach Sonnenuntergang nahezu ungehindert absinken lassen. Verheerende Auswirkungen hat der Frost allerdings für blühende Obstbäume: Gebietsweise ist ein Totalausfall der Marillenernte zu befürchten und auch Apfelbauern haben aufgrund des extrem frühen Vegetationsstarts gebietsweise mit Schäden zu rechnen.
Monatsrekorde
In Ober- und Niederösterreich, im Burgenland sowie in Kärnten und der Steiermark wurden örtlich neue Monatsrekorde aufgestellt. Vereinzelt wurden auch langjährige Rekorde gebrochen: In Freistadt in Oberösterreich wurden vergangene Nacht -8,5 Grad gemessen, der bisherige Rekord aus dem Jahre 1956 wurde damit um fast ein Grad unterboten. In Bad Bleiberg in Kärnten wurde mit -10,3 Grad erstmals strenger Frost im April verzeichnet, der bisherige Rekord aus dem Jahre 1986 lag hier bei -9,9 Grad.
Ort
Tiefstwert 1.4.2020
Alter Rekord
Freistadt (OÖ)
-8,5 Grad
-7,7 Grad am 8.4.1956
Aspach (OÖ)
-7,1 Grad
-6,9 Grad am 7.4.2002
Wiener Neustadt (NÖ)
-7,4 Grad
-5,8 Grad am 7.4.1978
Gumpoldskirchen (NÖ)
-5,1 Grad
-4,0 am 7.4.1978
Oberndorf (NÖ)
-5,6 Grad
-5,4 am 8.4.1978
Fürstenfeld (ST)
-6,0 Grad
-5,1 Grad am 9.4.1956
Bad Bleiberg (K)
-10,3 Grad
-9,9 Grad am 14.4.1986
Update: Manche Rekorde wurden am 2.4.20 neuerlich unterboten.
Ort
Tiefstwert 2.4.2020
Alter Rekord
Freistadt (OÖ)
-8,7 Grad
-8,5 Grad am 1.4.2020
Gumpoldskirchen (NÖ)
-5,8 Grad
-5,1 Grad am 1.4.2020
Oberndorf (NÖ)
-5,8 Grad
-5,6 Grad am 1.4.2020
Kapfenberg (ST)
-6,6 Grad
-6,2 Grad am 1.4.2020
Gars am Kamp (NÖ)
-10,2 Grad
-10,0 Grad am 1.4.2020
Weiters wurden an zahlreichen anderen Stationen mit teils kürzeren Messreihen neue Rekorde aufgestellt wie etwa in Gars am Kamp, Hohenau an der March, Zwerndorf, Seibersdorf, Ried/Innkreis, Bad Zell, Seckau, Hartberg, Kapfenberg, Lutzmannsburg, Güssing oder auch auf der Rax und der Flattnitz.
In der Nacht auf Donnerstag ist neuerlich verbreitet mit Frost zu rechnen, so liegen die Tiefstwerte zwischen -10 Grad im zentralen bzw. östlichen Bergland und +1 Grad in der Wiener Innenstadt sowie in Teilen Vorarlbergs. Die Temperaturen steigen tagsüber aber spürbar an, so erreichen die Höchstwerte in den kommenden Tagen besonders im Oberinntal sowie im Gail- und Drautal bereits bis zu 17 Grad. Ab Sonntag dreht die Strömung auf Süd und noch mildere Luftmassen erfassen den Alpenraum, in der Karwoche kündigen sich dann verbreitet Höchstwerte über 20 Grad an.
Die Witterung in den mittleren Breiten wird im Winterhalbjahr oft vom stratosphärischen Polarwirbel beeinflusst. Im vergangenen Winter war er nahezu durchgehend ungewöhnlich stark und in Deutschland für die anhaltende Westwetterlage mit milden Temperaturen mitverantwortlich. Der Polarwirbel hat aber auch Einfluss auf die Ozonkonzentration in der Stratosphäre, weshalb das Thema Ozonloch meist in Zusammenhang mit der Antarktis aufkommt.
Ozonloch
Allgemein wird das Ozonloch über der Antarktis seit dem FCKW-Verbot tendenziell kleiner, wobei es von Jahr zu Jahr eine gewisse Variabilität gibt. Dies steht in Zusammenhang mit dem dortigen Polarwirbel. Beispielsweise gab es im vergangenen antarktischen Spätwinter (September 2019) eine plötzliche Stratosphärenerwärmung. Die daraus resultierenden, ungewöhnlich hohen Temperaturen in der Stratosphäre haben den Ozonabbau deutlich verlangsamt, weshalb das antarktische Ozonloch im Jahr 2019 so klein wie zuletzt in den 1980er Jahren war. Auf der Nordhalbkugel ist heuer hingegen das exakte Gegenteil passiert: Ein außergewöhnlich starker Polarwirbel mit sehr kalten Temperaturen hat in den vergangenen Tagen nämlich zur Entstehung eines arktischen Ozonlochs beigetragen.
Temperaturen und Ozonabbau
Durch extrem niedrige Temperaturen teils unter -85 Grad können sich einige Substanzen in der Stratosphäre verflüssigen und sogar gefrieren, was die Entstehung von polaren Stratosphärenwolken (engl. Polar Stratospheric Clouds; PSC) zur Folge hat. Diese Wolken, welche ihrem Aussehen nach auch Perlmuttwolken genannt werden, sind von großer Bedeutung für die Entstehung des Ozonlochs. An den Kristallen der PSC laufen Reaktionen ab, bei denen Stickstoffoxide aus der Luft in die Kristalle übergehen, so dass nur die weitaus aggressiveren Chlorverbindungen in der Luft bleiben. Am Ende der Polarnacht werden diese Chlorverbindungen von der eintreffenden UV-Strahlung gespalten und plötzlich stehen sehr viele freie Chlorradikale zur Verfügung, die Ozonmoleküle zerstören können. Eines davon kann den katalytischen Zyklus viele Male durchlaufen und dabei bis zu 100.000 Ozonmoleküle zerstören! Erst wenn die PSCs verdampfen, wird der Ozonabbau gedämpft.
Now that the polar vortex is mostly recentered over the pole, the Arctic-average total column ozone is by far the lowest ever recorded for this time of year pic.twitter.com/C0JOUCZMjF
Aufgrund der Verteilung der Landmassen ist der Polarwirbel über der Antarktis im Mittel stärker als jener über der Arktis, weshalb dort extrem kalte Temperaturen in der Stratosphäre wesentlich häufiger auftreten. Heuer handelt es sich um eine außergewöhnliche Situation, welche in diesem Ausmaß keinesfalls jedes Jahr zu erwarten ist. Jährlich im April löst sich der Polarwirbel über der Arktis langsam auf und damit lässt auch der Ozonabbau nach. Bis dahin bleibt der Polarwirbel heuer allerdings vergleichsweise stark mit sehr kalten Temperaturen in seinem Kern.
Gefahren
Der Ozonabbau in der Stratosphäre ist deswegen besorgniserregend, weil die Ozonschicht in der Stratosphäre über 95 bis 99 % der ultravioletten Sonnenstrahlung absorbiert, vor allem die gefährliche UV-B Strahlung. Derzeit liegt der Ozongehalt über dem Nordpol teils im Bereich von 200 DU, also 50% tiefer als normal. Vorerst bleibt dieses Ozonloch innerhalb des Polarwirbels, im April löst sich der Polarwirbel allerdings auf und die Reste des Ozonlochs können die mittleren Breiten erreichen. Je nach Großwetterlage kann es also auch hierzulande im April oder Mai mitunter zu einer ungewöhnlich hohen Sonnenbrandgefahr kommen.
Die ersten Tage des Monats waren von Italientiefs geprägt, welche im Süden für den ersten ergiebigen Niederschlag des Jahres sorgten. Die Schneefallgrenze sank am 6. März in Kärnten und in der Obersteiermark bis in die Niederungen. Nachfolgend stellte sich allerdings neuerlich eine Westwetterlage ein, die vor allem im Norden und Osten zu teils stürmischem und mildem Wetter führte. Viel zu warm war es vor allem im Osten des Landes, weshalb auch die Marillenbäume außergewöhnlich früh zu blühen begonnen haben. Am 11. und 12. stiegen die Temperaturen sogar verbreitet über die 20-Grad-Marke, so früh wie selten zuvor. In der letzten Märzdekade folgten dann jedoch zwei markante Kaltlufteinbrüche, arktische Luftmassen sorgten dabei auch im Flachland verbreitet für teils mäßigen Nachtfrost.
Im Osten 2 Grad zu mild
Der März war besonders im Norden und Osten deutlich zu mild, die Abweichung zum langjährigen Mittel liegt hier bei rund +2 Grad. Nahezu durchschnittlich waren die Temperaturen lediglich im Süden des Landes. Von einem Rekord sind wir somit weit entfernt, so lag etwa die Abweichung im Rekordmärz 2017 landesweit bei +3,5 Grad. In Wien, Graz, Eisenstadt und Kremsmünster wurden aber neue Temperaturrekorde für die erste Märzhälfte aufgestellt.
Kaltes Ende
Erst nach dem astronomischen Frühlingsbeginn kam der Winter nochmals auf Touren, so wurde etwa am Sonnblick mit -19,1 Grad der tiefste Höchstwert in der zweiten Märzhälfte sein 1998 gemessen. Mit einem Tiefstwert von -23,1 Grad am Sonnblick sowie am Dachstein wurden auf den Bergen zudem tiefere Temperaturen als im gesamten Winter verzeichnet. Nach über 14 Monaten gab es in Graz am Monatsende auch wieder eine geschlossene Schneedecke, der vergangene Winter war hier nämlich erstmals in der Messgeschichte gänzlich schneelos.
Tiefste Temperaturen unter 900 m Seehöhe
-10,5 Grad Westendorf (Tirol, 31.3.)
-9,7 Grad Mariazell (NÖ, 23.3.), Gars am Kamp (NÖ, 31.3.)
-9,6 Grad Summerau (OÖ, 24.3.)
-9,3 Grad Zwettl (NÖ, 25.3.)
-9,2 Grad Klausen-Leopoldsdorf (NÖ, 31.3.)
-9,1 Grad Puchberg am Schneeberg (NÖ, 31.3.)
Trockenheit
Der vergangene Monat war landesweit um knapp 40% zu trocken. An der Alpennordseite sowie im Osten und Südosten ist lediglich ein Drittel bis die Hälfte des üblichen Monatsniederschlags gefallen. Besonders markant fallen die negativen Abweichungen in Teilen Oberösterreich aus, in Rohrbach im Mühlviertel gab es nur 30% vom Monatssoll. Vor allem im Südosten setzt sich somit die anhaltende Trockenheit seit Jahresbeginn fort. Eine Lichtblick gab es lediglich in Osttirol und Kärnten, wo bereits zu Monatsbeginn der durchschnittliche Monatsniederschlag erreicht wurde. Hier lag auch die Sonnenscheindauer im Bereich des Mittels, während die Sonne an der Alpennordseite und im Osten mit einer Abweichung von +20%, in Weinviertel auch +40% verbreitet Überstunden geleistet hat.
Extremwerte März 2020
Stand: Dienstag, 31.03.2020 (Bundesland, Tag des Auftretens)
Der Höhepunkt der Tornado-Saison in den USA wird jährlich im April und Mai erreicht, bereits in den vergangenen Wochen gab es aber erste Tornado-Outbreaks. Während zu Monatsbeginn die Stadt Nashville in Tennessee heftig getroffen wurden – wie berichteten darüber hier – kam die Kleinstadt Jonesboro in Arkansas am Samstag noch vergleichsweise glimpflich davon, obwohl direkt über den südlichen Stadtteilen ist ein starker Tornado entstanden ist.
Damage tracks from Saturday’s tornadoes in Craighead and Greene Counties Arkansas #arwx
Die Stadt Jonesboro liegt im Nordosten vom US-Bundesstaat Arkansas, etwa 90 km nordwestlich der Großstadt Memphis, und hat etwas mehr als 75.000 Einwohner. Wenn Tornados über Städte ziehen, herrscht immer eine besonders große Gefahr. Herumfliegende Trümmer haben für mehr als 20 Verletzte gesorgt, dank der frühzeitigen Warnungen kostete das Unwetter aber keinem Menschen das Leben. Dennoch sind ein paar spektakuläre Nahaufnahmen gemacht worden:
Unreal up close footage from Said Said in Jonesboro. He owns the Triple S Phones shop and stated the tornado came VERY quick.
Just wait…It gets closer! Dramatic new video of a very close encounter with the Large Tornado that impacted parts of Jonesboro, Arkansas this evening! This is just INSANE!
Der Tornado wurde als EF-3 eingestuft mit Windgeschwindigkeiten bis 225 km/h. Bei solchen Werten werden sogar Autos umgeworfen bzw. um einige Meter fortgetragen, zudem gibt es schwere Schäden an Häusern und am Stromnetz. Die folgendes Videos zeigen eindrücklich, welche Schäden solch ein starker Tornado hinterlässt.
Der Samstag verläuft frühlingshaft und in weiten Teilen des Landes dominiert bei nur harmlosen Schleierwolken der Sonnenschein. Über den Bergen bilden sich tagsüber Quellwolken und am Abend steigt die Schauerneigung leicht an, meist bleibt es aber trocken. Die Temperaturen erreichen in den Niederungen 15 bis 19 Grad. Am Sonntag stellt sich das Wetter langsam wieder um und von Vorarlberg bis ins westliche Niederösterreich gehen bei vielen Wolken schon am Vormittag erste Schauer nieder. Im Süden und Südosten scheint bis Mittag noch häufig die Sonne, ehe am Nachmittag örtlich Schauer und Gewitter entstehen. An der Alpennordseite liegen die Höchstwerte nur noch im Bereich der 10-Grad-Marke, in Kärnten gib es dagegen noch bis zu 17 Grad.
Kaltlufteinbruch
In der Nacht auf Montag erfasst aus Norden die Kaltfront von Skandinavientief MAREIKE das Land und über dem Golf von Genua bildet sich ein Randtief. An der Alpennordseite gehen die Schauer in anhaltenden Regen über und ausgehend von Vorarlberg sinkt die Schneefallgrenze rasch auf 1000 bis 600 m ab. Bis Montagmorgen geht der Regen auch in tiefen Lagen in Schneefall über, besonders von Vorarlberg bis Salzburg schneit es zeitweise kräftig.
Schnee bis in tiefe Lagen
Die neue Woche beginnt von Vorarlberg bis Kärnten spätwinterlich, aber auch im Norden fällt anfangs Schnee. Überwiegend trocken bleibt es lediglich im östlichen Flachland und im äußersten Südosten. Auf den Bergen gibt es in Summe verbreitet 20 bis 40 cm Neuschnee, aber auch in tiefen Lagen zeichnen sich ein paar Zentimeter Nssschnee ab. In höheren Tallagen der Alpen stellt sich zudem vorübergehend Dauerfrost ein, im Osten erreichen die Temperaturen maximal 8 Grad.
Erster Schnee in Bregenz?
In den westlichen Landeshauptstädten wird es nochmals weiß, so zeichnen sich in Innsbruck und Salzburg etwas Nassschnee ab. In Bregenz gab es im gesamten Winter keine geschlossene Schneedecke, am Montagvormittag könnte es somit die erste, dünne Schneedecke seit über einem Jahr geben. Ähnlich ist es bereits am Donnerstag auch Graz ergangen, wo nach einem schneelosen Winter erstmals eine Schneedecke von 2 cm gemessen wurde.
Am Dienstag schneit es im Süden und im zentralen Bergland anfangs noch leicht, im Tagesverlauf gibt es aber besonders an der Alpennordseite erste Auflockerungen. In der Nacht auf Mittwoch kündigt sich dann besonders an der Alpennordseite neuerlich teils mäßiger Frost an. Nach dem Kaltluftvorstoß zu Beginn dieser Woche müssen Obstbauern also neuerlich Frostschäden befürchten.
Im Laufe der zweiten Wochenhälfte steigen die Temperaturen wieder an, spätestens am ersten Wochenende im April kündigen sich wieder verbreitet frühlingshafte Temperaturen mit Höchstwerten zwischen 15 und 20 Grad an.
Lichtsäulen entstehen durch die Spiegelung von Lichtquellen an hexagonalen Eisplättchen, die bei nahezu Windstille langsam absinken bzw. in der Luft schweben und sich dabei vorzugsweise horizontal in der Luft ausrichten. Als Lichtquelle ist einerseits die Sonne geeignet, andererseits aber auch die Lichter einer Stadt. Vergangene Woche wurden in Alix, nahe der Stadt Red Deer in Alberta (Kanada) außergewöhnlich hohe Lichtsäulen beobachtet. Die Temperatur lag zu diesem Zeitpunkt bei etwa -15 Grad.
Diese Lichterscheinung ist nicht mit Polarlichtern zu verwechseln, welche in diesen Regionen ebenfalls häufig auftreten – allerdings in viel größeren Höhen. Weitere Bilder gibt es auch auf der Seite starobserver.org.
Lichtsäulen werden besonders häufig oberhalb der tiefstehenden Sonne beobachtet: Ausgehend von der Sonnenscheibe erstreckt sich ein linear ausgedehnter schmaler Lichtstreifen senkrecht nach oben bzw. in seltenen Fällen auch nach unten. Voraussetzung für diese sog. Sonnensäule sind allerdings ausgedehnte Cirruswolken bzw. Schleierwolken mit hexagonalen Eiskristallen.
Ein ähnliches Phänomen kann man übrigens auch auf einer leicht bewegten Wasserfläche beobachten, wenn die Sonne für einen „Glitzerpfad“ auf der Wasseroberfläche sorgt.
In diesen Stunden etabliert sich über Skandinavien das umfangreiche Hoch JÜRGEN. An der Südflanke des Hochs kommt in Deutschland eine östliche Strömung auf, welche am Wochenende zunehmend kalte Luftmassen arktischen Ursprungs ins Land führt. In höheren Lagen der Mittelgebirge und am Alpenrand fallen ab Freitagnacht bzw. Samstagabend ein paar Zentimeter Schnee, zudem muss man ab dem Wochenende abseits der Küsten verbreitet mit mäßigem Frost rechnen, wir berichteten darüber bereits hier.
Am Freitag im Süden gewittrig
Bevor die kalten Luftmassen das gesamte Land erfassen, wird es am Freitag im Süden aber nochmals sehr mild mit Höchstwerten bis 18, lokal auch 20 Grad. In einem Streifen vom Schwarzwald über die Alb bis nach Niederbayern erstreckt sich dabei eine Tiefdruckrinne und die Schauer- und Gewitterneigung steigt an. Es handelt sich dabei um die erste frühsommerliche Gewitterlage der Saison.
Bei nur schwachem Höhenwind verlagern sich die Gewitter nur langsam und sorgen in erster Linie örtlich für Platzregen, besonders im Bereich der Alb und des Hochschwarzwalds kann es aber vereinzelt auch zu kleinem Hagel kommen. Am Abend verlagert sich der Schwerpunkt nach Südbayern, dabei kann es weiterhin zu kurzzeitigem Starkregen sowie kräftigen Böen kommen.
Der astronomische Frühling beginnt am Freitag um exakt 04:49 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt steht die Sonne am Äquator genau im Zenit und die Sonnenstrahlen treffen dort im 90-Grad-Winkel auf die Erdoberfläche. Auf Satellitenbildern verläuft die Tag-Nacht-Grenze in diesen Tagen nahezu wie eine vertikale Linie und verlagert sich von Ost nach West.
Am Freitag wendet sich die Nordhalbkugel der Erde auf ihrer Umlaufbahn der Sonne zu. Dieser Moment wird als Tag-und-Nacht-Gleiche (lat. Äquinoktium) bezeichnet und stellt auf der Nordhalbkugel den kalendarischen Frühlingsbeginn dar. Am Freitag sind daher Tag und Nacht überall auf der Erde nahezu gleich lange.
Mehr als 12 Stunden Licht
Tatsächlich findet die Tag-und-Nacht-Gleiche hierzulande bereits zwei bis drei Tage vor dem Äquinoktium statt. Dies hat zwei Gründe:
Die Größe der sichtbaren Sonnenscheibe
Die Brechung des Lichts in der Erdatmosphäre
Der Sonnenuntergang ist der Zeitpunkt, zu dem der oberste Rand der Sonne hinter dem Horizont verschwindet (bzw. umgekehrt beim Sonnenaufgang). Die Definition vom Äquinoktium basiert aber auf den geometrischen Mittelpunkt der Sonnenscheibe. Aus diesem Grund dauert der Zeitraum zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang bereits ein klein wenig länger als 12 Stunden.
Astronomische Refraktion
Eine wesentliche Rolle für die Verlängerung des Tageslichts spielt die Brechung des Sonnenlichts durch die Erdatmosphäre. Durch die sog. astronomische Refraktion wird der obere Rand der Sonne sichtbar, obwohl er sich tatsächlich noch knapp unterhalb des Horizonts befindet. Dies passiert, weil die Lichtstrahlen der Sonne im Weltall zunächst in einem Vakuum unterwegs sind. Die Luft der Atmosphäre hat allerdings eine höhere optische Dichte als das Vakuum, daher werden sie hier umgelenkt.
Bei wolkenlosem Himmel ist die Sonne also schon ein paar Minuten vor dem tatsächlichen Sonnenaufgang zu sehen. Die astronomische Refraktion beträgt etwa 0,6 Grad für horizontal einfallende Lichtstrahlen, wobei dies auch Druck- und Temperaturabhängig ist. Auf unserem Breitengrad findet die tatsächliche Tag-und-Nacht-Gleiche meist schon am 17. März statt. Dies ist allerdings sehr selten messbar, weil die idealen Bedingungen normalerweise nicht zusammenkommen: kein Dunst am Horizont beim Sonnenaufgang, ganztags wolkenloser Himmel sowie keine Abschattung durch Hügel oder Berge.
Das ruhige Hochdruckwetter hat auf manchen Bergen bereits 12 Stunden Sonnenschein ermöglicht: Am Mittwoch wurden auf dem Corvatsch im Engadin bzw. am Donnerstag auch am Hohen Sonnblick sowie auf der Saualpe exakt 12 Stunden Sonnenschein gemessen.
Um unseren Beitrag bei die Eindämmung der Ausbreitung von COVID-19 zu leisten, arbeiten unsere Meteorologen seit Wochenbeginn im 24/7-Schichtdienst von zu Hause aus. Die Arbeit vom Deutschen Unwetterradar geht dabei unbeeinträchtigt weiter, so werdet ihr bei Unwetter weiterhin sicher und zuverlässig von uns informiert.
Allgemein arbeiten Meteorologen heutzutage am PC, dabei spielt es keine Rolle wo man sich befindet, solange man über eine stabile Internetverbindung verfügt. Modelle und Wetterdaten stehen uns stets zur Verfügung und die Kommunikation unter den Meteorologen läuft mittels Webkonferenzen und Chats. Wie man im Warnlagebericht lesen kann, ist die Wetterlage derzeit sehr ruhig.
Volle Verfügbarkeit
Auf Grund unserer Erfahrung als Wetterdienstanbieter, der 24 Stunden täglich an 7 Tagen in der Woche zuverlässige Leistungen erbringen muss, ist die Verfügbarkeit in kritischen Situationen integraler Bestandteil unserer Lieferfähigkeit. Wir sind daher auf verschiedenste Krisenszenarien, die aufgrund von Einschränkungen im öffentlichen Leben, der Infrastruktur oder im Umfeld unserer Mitarbeiter begründet sind, bestens vorbereitet. Unsere Kunden – egal ob privat oder betrieblich – können sich also wie gewohnt auf unsere Dienste verlassen.
Am kommenden Freitag um exakt 4:49 Uhr beginnt der astronomische Frühling. Bis dahin sorgt Hoch INGOLF für sonnige und milde Wetterbedingungen in Österreich, dabei steigen die Temperaturen im Süden auf bis zu 22 Grad. Erst am Freitagnachmittag und -abend nimmt die Schauerneigung im Vorfeld einer Kaltfront besonders in den Nordalpen sowie im Mühl- und Waldviertel langsam zu.
Massiver Kaltlufteinbruch
Am Wochenende etabliert sich über Skandinavien ein umfangreiches Hochdruckgebiet und im Alpenraum stellt sich eine nordöstliche Strömung ein. Diese führt eisige Luftmassen arktischen Ursprungs ins Land: Im Norden und Osten Österreichs kündigt sich sogar der strengste Kaltluftvorstoß seit über einem Jahr an, da hier im gesamten Winter keine so kalten Luftmassen beobachtet wurden.
Schneeflocken bis ins Flachland
Die Schneefallgrenze sinkt im Norden und im östlichen Bergland bereits am Samstagabend bis in die Täler, vorübergehend kann es aber auch im Alpenvorland sowie im südlichen Wiener Becken bis in tiefe Lagen schneien. Die Temperaturen erreichen am Samstag von Nord nach Süd noch 4 bis 16 Grad, ab Sonntag bleiben die Temperaturen dann im gesamten Land unterhalb der 10-Grad-Marke. Zu Wochenbeginn stellt sich im östlichen Bergland Dauerfrost ein und im Osten sind ein paar Schneeschauer möglich. Leicht wetterbegünstigt mit bis zu 9 Grad sind dagegen die Tallagen in Vorarlberg, im Tiroler Oberland sowie in Osttirol.
Totalausfall bei Marillenernte droht
Verheerende Auswirkungen dürfte der Kaltluftvorstoß auf die Obsternte haben, in erster Linie betroffen sind vor allem die Marillenbäume. Bedingt durch den außergewöhnlich milden Winter sowie die warmen Temperaturen der letzten Wochen stehen besonders in tiefen Lagen die Marillenbäume schon in Vollblüte, hier droht gebietsweise – so auch in der Wachau – ein Totalausfall bei der Marillenernte. Gegenmaßnahmen setzen ist in diesem Fall besonders schwierig, da sich zu Beginn der kommenden Wochen gleich mehrere Nächte verbreitet mäßiger, inneralpin und in leicht erhöhten Lagen sogar strenger Morgenfrost abzeichnet. Die Temperaturen werden sich erst ab der Wochenmitte langsam wieder erholen.
Eis schützt vor Frost
Die effektivste Methode um die Blüten vor dem Frost zu schützen ist noch die Frostberegnung. Bei Kälteeinbrüchen werden die sensiblen Blüten bewässert. Die Blüten werden von einer dünnen Eisschicht umhüllt und die Wärme, die beim Gefrieren des Wassers freigesetzt wird, schützt die Blüten vor den tiefen Temperaturen. Die ausgebildete Eisschicht schadet den Blüten nicht, sondern dient dem Schutz der Bäume. Die Spätfrostgefahr nimmt im Zuge des Klimawandels zu, wir berichteten darüber bereits hier.
Ein ausgeprägtes Höhentief vor der Küste Marokkos hat in den vergangenen Tagen für teils heftige Gewitter gesorgt. Am Sonntag (15.3.2020) wurden dabei mindesten drei Tornados gesichtet, wobei es sich in einem Fall sogar um Zwillingstornados handelte.
Besonders betroffen war die Region rund um Oued Zem, eine Stadt am Atlasgebirge etwa 100 km südlich von Rabat. Auch in Spanien kam es in den vergangenen Tagen zu heftigen Gewittern, dabei handelte es sich hier um die erste sommerliche Gewitterlage der Saison mit örtlichem Hagel und Starkregen.
Unsere Meteorologen arbeiten im 24/7-Schichtdienst von zu Hause, weil uns die Sicherheit und Gesundheit unserer Mitarbeiter wichtig ist. Trotzdem geht die Arbeit der österreichischen Unwetterzentrale unbeeinträchtigt weiter: Bei Unwetter werdet Ihr sicher und zuverlässig von uns informiert, unsere Meteorologen setzen ihre Arbeit fort wie immer.
Unseren Meteorologen stehen sämtliche Daten und Modelle zur Verfügung, die Kommunikation erfolgt u.a. via Chat, Webkonferenzen und Telefon. Wie man im Lagebericht verfolgen kann, ist die Wetterlage derzeit sehr ruhig, erst am Samstag kündigt sich ein Kaltlufteinbruch an.
UWZ im Krisenmodus
Auf Grund unserer Erfahrung als Wetterdienstanbieter, der 24 Stunden täglich an 7 Tagen in der Woche zuverlässige Leistungen erbringen muss, ist die Verfügbarkeit in kritischen Situationen integraler Bestandteil unserer Lieferfähigkeit. Wir haben in den vergangenen Tagen alles unternommen, um auf verschiedenste Krisenszenarien, die aufgrund von Einschränkungen im öffentlichen Leben, der Infrastruktur oder im Umfeld unserer Mitarbeiter begründet sind, vorbereitet zu sein. Und wir sind gut vorbereitet! Wir arbeiten für Euer aller Sicherheit in Extremwettersituationen und das auch in Krisenzeiten, unsere Kunden – egal ob privat oder betrieblich – können sich wie gewohnt auf unsere Dienste verlassen.
Die neue Woche startet im Osten und Südosten noch sonnig aufgelockert, von Vorarlberg bis ins westliche Niederösterreich breitet sich hingegen Regen aus. Die Schneefallgrenze liegt meist um 1000 m, inneralpin schneit es aber anfangs noch bis in einige Tallagen um 700 m. Im östlichen Flachland sowie im äußersten Süden und Südosten bleibt es bis zum Abend trocken. Die Temperaturen erreichen 3 bis 11 Grad.
Am Dienstag im Westen weiterhin nass
Am Dienstag scheint im Osten und Südosten des Landes häufig die Sonne, sonst ziehen kompakte Wolken durch und im Westen setzt am Vormittag teils kräftiger Regen ein. Am Nachmittag breitet sich der Regen bis zum Waldviertel aus und die Schneefallgrenze steigt von knapp 800 gegen 1000 bis 1400 m an. Meist trocken bleibt es im Süden und im östlichen Flachland. Dazu gibt es 3 bis 14 Grad mit den mildesten Werten im Südosten.
Milde Wochenmitte
Der Mittwoch verläuft an der Alpennordseite oft bewölkt und zeitweise fällt ein wenig Regen, Schnee ist nur noch im Hochgebirge ein Thema. Im Süden und Südosten bleibt es meist trocken und häufig sonnig, auch im Osten lockert es bei kräftigem Westwind auf. Die Temperaturen steigen auf 10 bis 19 Grad, frühlingshaft mild wird es im Osten und Südosten. Noch milder wird es am Donnerstag, dann sind bei einem freundlichen Mix aus Sonne und Wolken im Flachland Temperaturen bis 20 Grad in Sicht.
Nur mäßige Pollenbelastung
Trotz der milden Temperaturen ist in den kommenden Tagen nur mit einer mäßigen Pollenbelastung zu rechnen, da der Höhepunkt der Blüte von Hasel und Erle bereits überschritten ist und die Esche vorerst nur lokal für Belastungen sorgt. Die nächste große Belastungswelle kündigt sich dann mit dem Blühbeginn der Birke in der letzten Märzdekade an.
Abkühlung am Freitag
Der sehr milde Wetterabschnitt ist nur von kurzer Dauer, so zieht am Freitag die Kaltfront eines Tiefs über dem Baltikum durch. Am Wochenende beruhigt sich das Wetter wieder und die Temperaturen pendeln sich im Bereich des jahreszeitlichen Mittels ein mit Höchstwerten im Flachland knapp oberhalb der 10-Grad-Marke. In der nachfolgenden Graphik ist der prognostizierte Temperaturtrend anhand von einer sog. Ensemble-Prognose dargestellt, bei der man etwaige Unsicherheiten in der Prognose besser erkennen kann.
Meteorologen verwenden bei solchen Trendprognosen bewusst ein Höhenniveau um etwa 1500 m, da in dieser Höhe nahezu kein Tagesgang vorhanden ist und lokale Gegebenheiten wie etwa der Untergrund keine Auswirkungen auf die Modellgenauigkeit haben. Im Flachland liegt der Höchstwert an sonnigen oder windigen Tagen im Frühjahr meist 13 bis 15 Grad darüber.
Der stratosphärische Polarwirbel kann im Winterhalbjahr direkten Einfluss auf das Wettergeschehen in den mittleren Breiten haben. Heuer präsentiert sich der Polarwirbel seit Jahresbeginn außergewöhnlich stark, was in Europa eine anhaltende Westlage zur Folge hat. Der Polarwirbel hat allerdings auch Auswirkungen auf die Chemie der Atmosphäre, insbesondere auf die Ozonkonzentration. Diese Wechselwirkungen kann man meist besonders gut über der Antarktis beobachten, so dürfte der Begriff Ozonloch jedem bekannt sein.
Verkehrte Welt
Sowohl in der Antarktis als auch in der Arktis hatte der Polarwirbel im vergangenen Winter ein ungewöhnliches Verhalten: Über der Antarktis gab es im September 2019, also im dortigen Spätwinter, eine plötzliche Stratosphärenerwärmung. Die daraus resultierenden, ungewöhnlich hohen Temperaturen in der Stratosphäre haben den Ozonabbau deutlich verlangsamt, weshalb das Ozonloch über der Antarktis im 2019 so klein wie zuletzt in den 1980er Jahren war. Knapp ein halbes Jahr später passiert über der Arktis nun das Gegenteil: Ein außergewöhnlich stark ausgeprägter Polarwirbel hat in den vergangenen Tagen nämlich zur Entstehung eines Ozonlochs beigetragen.
Ozonloch
Durch extrem niedrige Temperaturen teils unter -85 Grad können sich einige Substanzen in der Stratosphäre verflüssigen und sogar gefrieren, was die Entstehung von polaren Stratosphärenwolken (engl. Polar Stratospheric Clouds; PSC) zur Folge hat. Diese Wolken, welche ihrem Aussehen nach auch Perlmuttwolken genannt werden, sind von großer Bedeutung für die Entstehung des Ozonlochs. An den Kristallen der PSC laufen Reaktionen ab, bei denen Stickstoffoxide aus der Luft in die Kristalle übergehen, so dass nur die weitaus aggressiveren Chlorverbindungen in der Luft bleiben. Am Ende der Polarnacht werden diese Chlorverbindungen von der eintreffenden UV-Strahlung gespalten und plötzlich stehen sehr viele freie Chlorradikale zur Verfügung, die Ozonmoleküle zerstören können. Eines davon kann den katalytischen Zyklus viele Male durchlaufen und dabei bis zu 100.000 Ozonmoleküle zerstören! Erst wenn die Temperaturen wieder ansteigen und die PSCs verdampfen, wird der Ozonabbau gedämpft.
Normalerweise kommt es selten vor, dass in der Arktis solch niedrige Temperaturen auftreten, in der Antarktis dagegen häufig – deswegen finden diese Vorgänge meist in der Antarktis statt. Es handelt sich heuer allerdings um eine außergewöhnliche Situation, welche in diesem Ausmaß keinesfalls jedes Jahr zu erwarten ist.
Gefahren
Der Ozonabbau in der Stratosphäre ist deswegen besorgniserregend, weil die Ozonschicht in der Stratosphäre über 95 bis 99 % der ultravioletten Sonnenstrahlung absorbiert, vor allem die gefährliche UV-B Strahlung. Derzeit liegt der Gesamtozongehalt im Kern des Polarwirbels teils unter 200 DU, also 50% tiefer als normal. Vorerst bleibt dieses Ozonloch innerhalb des Polarwirbels im hohen Norden, im Frühling löst sich der Polarwirbel allerdings auf und die Reste des Ozonlochs können die mittleren Breiten erreichen. Je nach Großwetterlage kann es auch in Mitteleuropa mitunter zu einer ungewöhnlich hohen Sonnenbrandgefahr im Frühjahr kommen.
Tornados treten zwar grundsätzlich im gesamten Jahr auf, der Höhepunkt der Saison beginnt in den USA aber ausgehend vom Südosten typischerweise im März. Im April und Mai herrscht dann besonders in den Great Plains rund um Oklahoma Hochsaison, so sind zu dieser Jahreszeit auch besonders viele Storm Chaser unterwegs. Im Hochsommer verlagert sich der Schwerpunkt dann weiter in den Norden. Im Durchschnitt treten in den USA etwa 1300 Tornados pro Jahr auf, wobei es von Jahr zu Jahr eine hohe Variabilität gibt.
Tornado in Nashville
Ein Tief mit Kern über dem Süden von Missouri hat am Montag im Norden von Tennessee, im Südwesten von Kentucky sowie im Südosten von Missouri für kräftige Gewitter gesorgt. Neben Hagel und Starkregen kam es auch zu mehreren Tornados. Einer davon ist Dienstagfrüh direkt über den Norden von Nashville gezogen, der Hauptstadt des US-Bundestaates Tennessee, und hat dort für schwere Schäden und mindestens neun Todesopfer gesorgt. In den kommenden Tagen bleibt die Gewittergefahr vor allem von Texas bis nach Alabama erhöht.
— WEATHER/ METEO WORLD (@StormchaserUKEU) March 3, 2020
Der Tornado von Nashville war nicht nur aufgrund seiner Zugbahn gefährlich, sondern auch aufgrund der Uhrzeit. So war es zum Zeitpunkt des Tornados noch dunkel und viele Menschen haben noch geschlafen. Man konnte die Windhose zudem nur vorübergehend erkennen, wenn sie von Blitzen angeleuchtet wurde.
Der Winter 2019/20 war in Europa durch anhaltende Tiefdrucktätigkeit über Nordeuropa geprägt. Die daraus resultierende westliche Strömung über Mitteleuropa führte dabei wiederholt milde Luftmassen nach Österreich, zudem gab es im Februar nahezu im Wochentakt Sturmereignisse. In der Bilanz zeigt sich, dass wir in Österreich sowohl den zweitwärmsten Februar als auch den zweitwärmsten Winter seit Messbeginn erlebt haben.
Örtlich wärmster Februar
Landesweit gab es im Februar eine Abweichung von rund 4,6 Grad gegenüber dem langjährigen Mittel von 1981 bis 2010. Aufgrund der zahlreichen Westwetterlagen waren die Abweichungen an der Alpennordseite und im Osten am höchsten, hier lag die durchschnittliche Temperatur teils 5,5 Grad über dem Schnitt! Vielerorts, wie etwa in Wien, Graz und Linz, gab es in diesem Monat keinen einzigen zu kalten Tag. Örtlich wie etwa in Wien wurde der wärmste Februar der Messgeschichte egalisiert, in Bregenz, Kremsmünster in Lienz war es sogar der wärmste überhaupt.
In windgeschützten Tälern fallen die Abweichungen etwas geringer aus: Wie schon im Jänner war Zell am See mit einer Abweichung von +1,5 Grad der relativ kühlste Ort des Landes. Hier gab es auch die tiefste Temperatur in einem bewohnten Ort mit -16,8 Grad.
Im Norden nass, im Süden trocken
Die Niederschlagsbilanz im Februar fällt zweigeteilt aus. Von Vorarlberg bis Niederösterreich gab es deutlich mehr Niederschlag als üblich, besonders vom Bregenzerwald über das Salzkammergut bis ins Rax-Schneeberg-Gebiet liegen die Mengen teils über dem doppelten Monatsdurchschnitt. An der Alpensüdseite setzt sich die Trockenheit seit Jahresbeginn hingegen fort, im Bereich des Drautals sowie in Teilen des Oststeiermark gab es weniger als 15 Liter pro Quadratmeter an Niederschlag.
Verbreitet milder Winter
Nicht nur in Österreich, sondern in weiten Teilen Mittel- und Nordeuropas war der Winter 2019/20 viel zu warm. In mehreren Ländern wie etwa in Finnland und der Schweiz war es gar der wärmste überhaupt.
The (meteorological) winter 2019/20 has ended, and it was an absolute scorcher over Europe and Russia. This is what a persistently positive Arctic Oscillation (weather) and #ClimateChange can do in tandem. Remarkable. pic.twitter.com/ZRfHh1j8XX
Äußerst bemerkenswert war die Temperaturabweichungen im vergangenen Winter auch in Russland, einem Land, welches man normalerweise mit Kälte, Eis und Schnee in Verbindung bringt. Nicht so in diesem Jahr, mit einer Abweichung von +6,3 Grad erlebte die Metropole den mit Abstand wärmsten Winter seit Aufzeichnungsbeginn im Jahr 1821. Zudem lag die mittlere Temperatur mit +0,2 Grad erstmals über dem Gefrierpunkt!
🌡️Un mythe s’effondre : la température moyenne de l‘#hiver à #Moscou🇷🇺 est positive pour la 1re fois de l’histoire ! T°moy hivernale (DJF) de +0.2°C, soit une anomalie de +6.3°C /moy 1981-2010 (-6.1°C), pulvérisant de 3°C le précédent record (-2.8°C, 1961) #Russie#Moscow#Russiapic.twitter.com/BkGcm7Wd8T
Besonders markant fallen die Temperaturabweichung im Winter 2019/20 entlang der Nordalpen sowie im Norden des Landes aus: Von Vorarlberg bis ins westliche Niederösterreich sowie am Alpenostrand war der Winter vielerorts 3 bis 4 Grad wärmer als im klimatologischen Mittel. Vergleichsweise gering waren die Abweichungen dagegen in inneralpinen Tallagen wie etwa im Pinzgau, wo sich im Zuge von Inversionswetterlagen kalte Luft ansammeln konnte. In Summe reiht sich der Winter mit einer Abweichung von +3,2 Grad an zweiter Stelle nach dem Rekordwinter 2006/07 ein.
Milder Dezember
Mit einer österreichweiten Abweichung von 2,8 Grad war der erste Monat des Winters bereits deutlich zu warm. Besonders nach der Monatsmitte sorgte eine ausgeprägte Föhnlage für zahlreiche Temperaturrekorde, so wurde etwa am 17.12. im Land Salzburg erstmals eine Temperatur über 20 Grad in einem Dezember gemessen. Neue Monatsrekorde gab es unter anderem aber auch in Linz, Graz und St. Pölten. In der Nacht auf den 18.12. wurde zudem auch die wärmste Dezembernacht der Messgeschichte Österreichs mit fast 15 Grad in Pottschach-Ternitz verzeichnet.
Hochdruckdominierter Jänner
Der Jänner war durch beständige Hochdrucklagen geprägt, was anhaltende Inversionswetterlagen zur Folge hatte. Dies hat auf den Bergen zu sehr großen Temperaturabweichungen zwischen +3 und +4 Grad geführt; So wurde am 12.1. an der höchsten Wetterstation Österreichs, am Brunnenkogel, ein neuer Temperaturrekord mit +3 Grad aufgestellt. Die Abweichungen in den Niederungen waren hingegen geringer, im Pinzgau waren die Temperaturen teils sogar durchschnittlich.
Aufgrund der vielen Hochs war der Monat außergewöhnlich trocken: Besonders im Süden wurden verbreitet weniger als 10% des Monatssolls erreicht. Örtlich wie etwa in Lienz gab es im gesamten Monat überhaupt keinen messbaren Niederschlag. Dafür war der Monat vor allem in Unterkärnten außergewöhnlich sonnig, hier wurden teils langjährige Rekorde gebrochen: In Klagenfurt wurde der Sonnenrekord aus dem Jänner 1918 überboten. Die Messreihe reicht hier bis 1884 zurück.
Stürmischer und extrem warmer Februar
Der Februar geht als 9. Monat in Folge mit einer Abweichung von rund +4 Grad als einer der wärmsten überhaupt in die Messgeschichte ein. In den Alpen wurden teils auch neue Monatsrekorde aufgestellt, wie etwa am Hohen Sonnblick mit +3,9 Grad. Verantwortlich dafür war eine sehr stark ausgeprägte Westlage, welche kontinuierlich milde Atlantikluft ins Land geführt hat. Dazu gab es mit PETRA, SABINE, YULIA und BIANCA nahezu im Wochentakt Sturmlagen. Selbst im Flachland kam es dabei mitunter zu Orkanböen, wie etwa im Mühlviertel am 10.2. oder im Wiener Becken in der Nacht auf den 24.2.
Außergewöhnlich: In der vergangenen Nacht wurde am #Sonnblick-Observatorium in Salzburg ein neuer Februar-Wärmerekord gemessen, und damit die zweithöchste Wintertemperatur überhaupt. Messbeginn 1886! #Rekord#Abartigpic.twitter.com/HFAnMZNixi
Im Flachland war der Winter 2019/20 vielerorts der schneeärmste der Messgeschichte, so gab es etwa in St. Pölten, Graz und Bregenz an keinem einzigen Tag eine geschlossene Schneedecke! Neue Negativrekorde wurden aber auch in Wien und Linz aufgestellt. Während sich die Schneearmut in den Nordalpen meist auf Lagen unterhalb von etwa 1000 m beschränkt hat, betraf sie in den Südalpen sämtliche Höhenlagen. Dazu gab es etwa in Innsbruck und Salzburg keinen einzigen Eistag mit einem Höchstwert unter 0 Grad. Einen neuen Negativrekord gab es in Linz mit nur 2 Eistagen. In einem durchschnittlichen Winter sind es 20.
1 cm Schnee wurden heute Morgen mit viel gutem Willen in Wien gemessen (Synop). Damit haben wir in diesem Winter in Summe 3 cm Neuschnee, einen Zentimeter mehr als im schneeärmsten Winter 2013/14. Damals gab es aber mehr Tage mit Schnee am Boden. pic.twitter.com/Y2VMg3zfWw
Sturmtief BIANCA zieht am Abend rasch über den Süden Deutschlands hinweg und liegt Freitagfrüh bereits über der Slowakei. An seiner Südflanke kommt stürmischer Westwind auf, die stärksten Böen sind am Alpenrand vom Bodensee über den Flachgau bis ins Salzkammergut zu erwarten.
Stürmische Nacht
Am Donnerstagabend kommt ab etwa 19 Uhr zunächst am Bodensee stürmischer Westwind auf, ab etwa 22 Uhr erreicht der Sturm den Flachgau und das Innviertel und gegen 02 Uhr am Freitag unter Abschwächung das Wiener Becken. In der Nacht ist zudem auch inneralpin wie etwa im Großraum Innsbruck und in der Obersteiermark mit Sturmböen zu rechnen. Am Freitag weht dann im Süden und Osten verbreitet kräftiger bis stürmischer Nordwestwind. Hier fällt der Sturm aber schwächer aus.
Orkanböen am Alpennordrand
Der Schwerpunkt des Sturms liegt von Südbayern über den Flachgau bis ins Salzkammergut, in exponierten Lagen ist hier in der Nacht auf Freitag mit Orkanböen um 120 km/h zu rechnen! Auch sonst zeichnen sich an der Alpennordseite sowie in manchen Tallagen der Nordalpen allerdings teils schwere Sturmböen um 100 km/h ab.
In den Abendstunden zieht aus Westen Sturm #BIANCA auf, in der Nacht besteht an der Alpennordseite die Gefahr von scheren Sturmböen, im Flachgau und Innviertel auch Orkanböen um 120 km/h! In der zweiten Nachthälfte bzw. am Freitag wird es dann auch im Osten und Süden stürmisch. pic.twitter.com/Y23CxBEajf
An der Alpennordseite sinkt die Schneefallgrenze am Donnerstagabend auf 800 bis 500 m ab und in der Nacht dann bis in tiefe Lagen. In den Alpen kommen oberhalb von etwa 900 bis 1200 m recht verbreitet 20 bis 30, im Arlberggebiet auch 40 cm Neuschnee zusammen. Auch in den Tallagen sowie gebietsweise in Oberösterreich ist aber mit ein paar Zentimetern Schnee zu rechnen. Entlang der Nordalpen muss man sich Donnerstagnacht bei teils stürmischem Wind mitunter auf tiefwinterliche Straßenbedingungen einstellen!
Am Freitag auch im Süden stürmisch
Im Wiener Becken und im östlichen Flachland liegen die Windspitzen in der zweiten Nachthälfte zwischen 70 und 90 km/h und somit wesentlich niedriger als etwa beim vergangenen Sturm YULIA. Im äußersten Nordosten bleiben die Böen meist unter 60 km/h. Am Dienstag gibt es im Süden und Osten recht verbreitet stürmische Böen von 60 bis 80 km/h, in prädestinierten Nordföhntälern von der Tauernschleuse über das Grazer Bergland bis zum Wechsel auch 90 km/h. Von Vorarlberg bis Oberösterreich lässt der Wind bereits nach und im Laufe des Nachmittags beruhigt sich das Wetter dann im ganzen Land.
Das Sturmtief YULIA sorgte am Sonntag verbreitet für Sturmböen, verschont blieb nur der Nordosten sowie der äußersten Südwesten des Landes.
Besonders knapp südlich des Tiefdruckkerns von NRW über den Harz bis nach Sachsen sowie im Alpenvorland gab es auch verbreitet schwere Sturmböen um die 100 km/h.
Aber nicht nur der Sturm war ein Thema, sondern vor allem im Hochsauerland und im Harz auch der ergiebige Dauerregen. So manch kleiner Fluss schwoll bedrohlich an, zu größeren Ausuferungen kam es aber glücklicherweise nicht. Am meisten Regen fiel in Braunlage mit 65 l/m².
Deutschland liegt derzeit zwischen Tief XANTHIPPE über Skandinavien und Hoch GÜNTER über Südeuropa unter dem Einfluss einer starken, westlichen Höhenströmung. Eingebettet in diese Strömung entsteht derzeit über den Britischen Inseln Tief YULIA, welches im Tagesverlauf rasch über den Norden unseres Landes hinwegzieht. Auf der folgenden Grafik seht ihr die Situation am heutigen Nachmittag – YULIA dann schon über Brandenburg.
Südlich des Tiefzentrums von YULIA kommt starker bis stürmischer Westwind auf, besonders in einem Streifen vom Ems- und Münsterland über Nordhessen und den Harz bis nach Sachsen und Südbrandenburg sind örtlich auch schwere Sturmböen um 100 km/h zu erwarten (dunkelorange + rot in der nächsten Grafik).
Der Teufel steckt im Detail
Die stärksten Böen im Flachland treten wie immer unmittelbar südlich des Tiefzentrums auf, somit kann eine geringe Verschiebung der Zugbahn in manchen Regionen bereits große Auswirkungen haben. Die letzten Modellläufe haben den Tiefkern über Deutschland tendenziell leicht nordwärts verschoben, weshalb für die Regionen von Hannover über die Mitte Sachsen-Anhalts bis zur Niederlausitz die Wahrscheinlichkeit für teils schwere Sturmböen um 100 km/h im Vergleich zu den gestrigen Modellen deutlich gestiegen ist.
Auch im Süden kommt stürmischer Westwind auf, dabei sind Sturmböen zwischen 70 und 90 km/h besonders in Mittelfranken und am Alpenrand zu erwarten. Sonst gibt es in der Südhälfte recht verbreitet stürmische Böen zwischen 60 und 75 km/h, nur am Oberrhein und am Bodensee bleiben die Windspitzen unter den Warnschwellen.
Die anhaltende Westlage sorgt derzeit etwa im Wochentakt für markante Tiefausläufer in Mitteleuropa. Das bislang heftigste Ereignis war Sturm SABINE am 9. und 10. Februar, welches verbreitet für teils schwere Sturmböen und im Süden örtlich für Orkanböen gesorgt hat. Knapp eine Woche später, am 16. Februar, gab es mit Sturm VICTORIA besonders im Westen und Nordwesten örtlich schwere Sturmböen bzw. ganz vereinzelt auch Orkanböen.
Tief WILTRUD
Am Donnerstag lebt in höheren und exponierten Lagen des Harzes, der Eifel und des Schwarzwalds starker Südwestwind auf. In den Abendstunden kommt dann im Westen und Nordwesten mit Durchzug einer markanten Kaltfront kurzzeitig stürmischer Westwind mit Böen meist zwischen 70 und 90 km/h auf.
In der Nacht erfasst die Front in Abgeschwächter Form auch den Süden und Osten des Landes, dabei sind besonders am Alpenrand aber weiterhin stürmische Böen von 60 bis 70 km/h zu erwarten. Im Westen lässt der Wind bereits rasch wieder nach. Die Schneefallgrenze sinkt mit Durchzug der Front im Mittelgebirgsraum gegen 500 m ab, in höheren Lagen kommen ein paar Zentimeter Neuschnee zusammen.
Schwere Sturmböen sind nach derzeitigem Stand nur ganz vereinzelt zu erwarten, weshalb das Ereignis in Summe also deutlich schwächer als etwa VICTORIA ausfällt.
Stürmischer Sonntag
Auch am Wochenende setzt sich die Westwetterlage fort, somit bleibt das Potential für Stürme erhöht. Besonders am kommenden Sonntag sind mit Durchzug eines Randtiefs neuerlich schwere Sturmböen möglich. Welche Regionen davon aber in erster Linie betroffen sein werden, ist derzeit noch sehr unsicher, da dies von der exakten Zugbahn des Randtiefs abhängt.
Im langjährigen Mittel sollten die nördlichen Teile der Ostsee in dieser Jahreszeit nahezu vollständig gefroren sein, so beträgt die durchschnittliche Eisdicke Mitte Februar im Bottnischen und Finnischen Meerbusen 20 bis 40, im äußersten Norden auch 50 cm.
Derzeit sind weite Teile der Ostsee weiterhin eisfrei, lediglich an den Küsten des Bottnischen Meerbusens gibt es geschlossenes Eis. Die Wassertemperaturen liegen in einigen Gebieten sogar noch zwischen +1 und +3 Grad. Verantwortlich dafür ist in erster Linie der außergewöhnlich milde Winter.
The sea ice extent in Baltic sea is remarkably low – practically the whole sea south of 63°N is still ice-free.
If the conditions stays like this until the end of season, the annual maximum extent will be record-low. pic.twitter.com/tt6LOup7Ra
Eine entscheidende Rolle für den westwinddominierten Winter spielt der stratosphärische Polarwirbel. Er ist heuer nämlich sehr stark ausgeprägt und hält die arktische Kaltluft in den hohen Breiten zurück. Dies begünstigt einen von West nach Ost verlaufenden Jetstream und etwaige Kaltlufteinbrüche in den mittleren Breiten sind nur von kurzer Dauer.
Westwindwinter
Wenn man die Anomalien von Luftdruck und Temperatur seit Winterbeginn betrachtet, so fällt auf, dass es besonders in einem Streifen von den Färöer-Inseln über Skandinavien bis Russland deutlich mehr Tiefdruckeinfluss als üblich gab.
Am Südrand dieser Tiefs wurde aus Westen milde Atlantikluft bis nach Russland geführt, weshalb es im Flachland praktisch nirgendwo nennenswerten Schnee gab. Besonders extrem fallen die Temperaturabweichungen von Schweden und Polen ostwärts aus.
Yesterday’s 5.4°C daily mean temperature in Helsinki was 9.1°C higher than normal, which makes it the most anomalous day of the winter so far.
Der Winter war in Europa außegewöhnlich schneearm, eine Ausnahme stellt allerdings der äußerste Norden Skandinaviens dar: Am Nordrand der Tiefs gab es in Finnmark und Nordfinnland schubweise Neuschnee, teilweise wurden sogar neue Schneerekorde aufgestellt. Auch auf Spitzbergen gab es nach langer Zeit mal wieder unterdurchschnittliche Temperaturen.
Besonders betroffen von dem gefrierenden Regen waren die Regionen entlang der Ostflanke des Küstengebirges im Nordwesten des Landes, nicht weit von der Stadt Homs. Im äußersten Norden des Landes war die gesamten Luftsäule hingegen kalt genug für Schneefall.
Gefrierender Regen
Strenggenommen bezeichnet man Regen als gefrierenden Regen, wenn er bei negativer Lufttemperatur oder auf Oberflächen fällt, die unter 0 Grad kalt sind und dort sofort gefriert. Damit sich eine dicke Eisschicht wie in diesem Fall in Syrien bildet, muss es über mehrere Stunden hinweg bei deutlich negativen Temperaturen mit zumindest mäßiger Intensität regnen. Um Eisregen handelt es sich hingegen, wenn Regentropfen in frostiger Luft zu Eiskörnern gefrieren und zu Boden fallen.
Bereits am vergangenen Wochenende hat das Tiefdruckduo RUTH+SABINE für extreme Druckgegensätze zwischen den Azoren und Island gesorgt, so wurde bei einem transatlantischen Flug von New York nach London am 9. Februar mit 4 Stunden und 56 Minuten auch eine neue Rekordzeit aufgestellt. Knapp eine Woche später kommt es nun zu einer Wiederholung, so sorgen die beiden Tiefs UTA und VICTORIA neuerlich für extreme Druckunterschiede bzw. für einen sehr starken Jetstream über dem Atlantik.
Bombogenese
Orkan VICTORIA erreicht laut den neuesten Modellprognosen nach einer extrem raschen Vertiefung am Samstagabend einen Kerndruck von etwa 917 hPa. Dabei sinkt der Druck im Tiefkern um rund 70 hPa in 30 Stunden! Es handelt sich also um eine sog. rapide oder explosive Zyklogenese (manchmal auch „Bombogenese“). Auf dem offenen Ozean gibt es unmittelbar am Südrand des Tiefkerns Orkanböen über 200 km/h. Der bisher tiefste Luftdruck im Nordatlantik wurde übrigens bei Orkan Braer am 10. Jänner 1993 mit 913 hPa erreicht. Für Meteorologen sowie allgemein bei der Bobachtung eines Barometers ist allerdings weniger der absolute Luftdruck relevant, sondern vielmehr seine Änderung mit Zeit (v.a. rascher Druckfall).
Druckrekorde
Der tiefste Luftdruck auf der Erde wurde am 12. Oktober 1979 im Auge von Taifun „Tip“ bei Guam im Pazifik erreicht: Anhand von Satellitendaten wurde ein Kerndruck von 870 hPa ermittelt. Der höchste Luftdruck beträgt hingegen 1083,8 hPa und wurde am 31. Dezember 1968 in Agata (Sibirien) gemessen. In Deutschland liegen die Extreme zwischen 945,9 hPa (27. November 1983, Emden) und 1060,6 hPa (23.Jänner 1907, Rügen).
Über dem #Nordatlantik bildet sich ein riesiger #Tiefdruckkomplex. Am Samstagabend erreicht dieser nach aktuellen Berechnungen einen minimalen #Luftdruck von 917 hPa. Bisheriger Rekord über dem Altantik liegt bei rund 913 hPa (1993), weltweit bei 870 hPa (1979). (rv) pic.twitter.com/ZdAk3erkLX
Bereits am vergangenen Wochenende haben die extremen Druckgegensätze über dem Nordatlantik beim AO-Index (Arktische Oszillation) für einen neuen Rekordwert von 6,3 beigetragen. Dieser Rekord wird nach derzeitigem Stand an diesem Wochenende neuerlich überboten! Allgemein herrscht bei positiven AO-Werten in Europa eine starke Westströmung, welche milde Luftmassen vom Atlantik bis nach Osteuropa führt. Der aktuell anhaltend positive AO-Index steht in direktem Zusammenhang mit dem sehr starken stratosphärischen Polarwirbel, welcher arktische Kaltluftausbrüche verhindert und die kalten Luftmassen sozusagen im hohen Norden gefangen hält.
This is getting ridiculous – peak AO index values in recent ECMWF HRES (10-day) runs:
Feb 12 00Z +6.4
Feb 12 12Z +7.3
Feb 13 00Z +7.6
We’ve capitulated and expanded the scale on our AO graphics to accommodate the extreme.
Wie bereits bei Sturm SABINE, welches in Nord-, West- und Mitteleuropa drei unterschiedliche Namen trug (Elsa, Ciara und Sabine), erhält auch VICTORIA in Westeuropa einen anderen Namen: Hier ist nämlich von Storm Dennis die Rede. Im deutschsprachigen Raum werden die Namen von der FU Berlin vergeben, siehe hier.
Der Winter 2019/20 war in Europa durch rege Tiefdrucktätigkeit über Nordskandinavien und ungewöhnlich vielen Hochdrucklagen über den Azoren und Mitteleuropa geprägt. Der vorherrschende Westwind über Nordeuropa hat wiederholt milde Luftmassen vom Atlantik bis nach Russland geführt, weshalb der Winter in Europa bislang außergewöhnlich mild war. Dies betrifft auch den Alpenraum: Auf den Bergen war der Jänner 4 Grad wärmer als im langjährigen Schnitt. Etwas geringer fallen die Abweichungen bislang in den Niederungen aus, da Inversionswetterlagen hier gebietsweise für beständigen Nebel gesorgt haben.
Sonnenrekord in Kärnten
Wie bereits hier berichtet erleben wir in weiten Teilen des Landes einen überdurchschnittlich sonnigen Jänner, nur im östlichen Flachland gibt es aufgrund der häufigen Inversionswetterlagen durchschnittliche Werte. Besonders außergewöhnlich sind die Abweichungen in Unterkärnten, hier wurden am Montag einige, teils langjährige Rekorde gebrochen: Dank der Kombination aus Hochdruckeinfluss und wenig Hochnebel wurde in Klagenfurt der Sonnenrekord aus dem Jänner 1918 überboten. Die Messreihe reicht hier bis 1884 zurück. Vereinzelt wurden aber auch in der Steiermark und Salzburg neue Stationsrekorde aufgestellt bzw. vorläufig eingestellt. Auf den Bergen werden die Rekordwerte aus dem Jahre 1989 hingegen nicht erreicht.
Jänner 2020 (Stand: 27.1., 14 Uhr)
Alter Rekord
Klagenfurt (K)
173 h
172 h
Villach (K)
162 h
159 h
St. Veit / Glan (K)
148 h
143 h
Feldkirchen (K)
169 h
163 h
St. Andrä / Lavanttal (K)
151 h
149 h
Arriach (K)
143 h
142 h
Mallnitz (K)
94 h
91 h
Bad Aussee (ST)
115 h
115 h
Tamsweg (S)
148 h
147 h
Kaltfront bringt Wind, Regen und Schnee
Am Dienstag überquert die Kaltfront vom Nordseetief LOLITA Österreich, dabei kommt besonders von Vorarlberg bis ins Salzkammergut stürmischer Westwind auf. Dazu breitet sich im Tagesverlauf Regen auf weite Teile des Landes aus, die Schneefallgrenze sinkt in den Nordalpen am Abend gegen 500 m ab und in der Nacht auf Mittwoch allmählich bis in tiefe Lagen. In den Hochlagen des Arlberggebiets sind bis Mittwochabend rund 50 cm Schnee zu erwarten. Auch in den Niederungen fällt im Norden am Mittwochmorgen ein wenig Schnee oder Schneeregen, im Süden steht hingegen neuerlich Sonnenschein auf dem Programm.
Seit Wochenbeginn sorgt Hoch EKART für stabile Wetterbedingungen im Alpenraum. Während man in den Alpen viel Sonnenschein und milde Temperaturen genießen konnte, gab es im Flachland häufig Nebel oder Hochnebel. Ab Montag leitet ein umfangreiches Islandtief namens KIM eine Wetterumstellung ein und Mitteleuropa gerät unter den Einfluss einer westlichen Höhenströmung. Am Dienstag und Mittwoch kündigt sich verbreitet etwas Regen an und besonders im westlichen Bergland gibt es Neuschnee.
Auflockerungen zu Wochenbeginn
Am Montag halten sich im Flachland anfangs noch Nebel und Hochnebel, mit der Ausnahme vom äußersten Osten und Südosten lockert dieser am Nachmittag aber auf. Im Westen ziehen zunächst Wolken durch und vereinzelt gehen Regenschauer nieder, tagsüber gibt es von Tirol bis Kärnten aber einige Sonnenstunden. Die Höchstwerte liegen zwischen 2 Grad in der Oststeiermark bzw. im Südburgenland und 10 Grad im Walgau.
Kaltfront bringt stürmische Böen
In den vergangenen Tagen hat der Wind bei nur schwachen Druckgegenätzen nahezu keine Rolle gespielt, am Dienstag wird er aber neuerlich zum Thema: Mit Durchzug einer Kaltfront sind vom Bodensee bis nach Niederösterreich teils stürmische Böen in Sicht. Dazu breitet sich tagsüber Regen aus und am Abend sinkt die Schneefallgrenze in den Nordalpen gegen 500 ab. In den Nordalpen gehen die Temperaturen zurück, im Südosten wird es mit bis zu 10 Grad hingegen spürbar milder.
Regen und Schnee am Mittwoch
Zur Wochenmitte erfasst vorübergehend kalte Luft die Alpennordseite. Unter Tiefdruckeinfluss dominieren dabei die Wolken und von Vorarlberg bis Niederösterreich fällt häufig Regen oder Schnee. Die Schneefallgrenze liegt zwischen 400 und 700 m, anfangs zeichnet sich im Norden aber vorübergehend auch im Flachland Schneeregen ab. Die größten Neuschneemengen gibt es im westlichen Bergland: Von Vorarlberg bis ins Salzkammergut sind oberhalb von etwa 1000 m rund 15 bis 30 cm, im Arlberggebiet auch 40 cm Schnee in Sicht. Die Höchstwerte liegen zwischen 1 Grad in den Nordalpen und 9 Grad im sonnigen Süden.
Milderung zum Wochenende
Am Donnerstag lässt der Tiefdruckeinfluss etwas nach und bevorzugt von Tirol bis zur Steiermark gibt es sonnige Auflockerungen, bereits am Freitag macht sich aber voraussichtlich ein weiterer atlantischer Tiefausläufer bemerkbar. Zum Wochenende hin zeichnen sich somit neuerlich Regen und Wind ab, die Temperaturen steigen allerdings in allen Höhen deutlich an.
Hoch EKART sorgt in weiten Teilen Mitteleuropas nach wie vor für eine Inversionswetterlage. Während es dabei in den Niederungen zum Teil Dauerfrost mit Nebel oder Hochnebel gibt, scheint in den Alpen bei überdurchschnittlichen Temperaturen verbreitet die Sonne. Im Vergleich zu den Vortagen lässt die Fernsicht ab Freitag jedoch nach: Tief ILKA führt nämlich Saharastaub ins Land.
Saharastaub
Tief ILKA hat in den vergangenen Tagen für schwere Unwetter mit mindesten 12 Todesopfern im Osten und Nordosten Spaniens gesorgt. Am Samstag erfassen die Reste der Okklusionsfront des Tiefs den Alpenraum, bis auf ein paar Tropfen oder Flocken im Süden bleibt es aber meist trocken. In der Höhe gelangt allerdings Saharastaub ins Land, somit wird es vielerorts diesig. Die gute Fernsicht der vergangenen Tage ist damit vorerst Geschichte, zumal auch einige Wolken durchziehen.
Wetterumstellung
Der Kern des Tiefdruckgebiets, welches in Spanien den Namen „Gloria“ trug, befindet sich derzeit über dem Ostatlantik und leitet hierzulande allmählich eine Wetterumstellung ein. In Zusammenspiel mit Tief KIM über dem Nordatlantik wird das einst blockierende Hoch EKART nämlich in die Zange genommen und zu Beginn der kommenden Woche wird schließlich der Weg frei für atlantische Tiefausläufer. Der Saharastaub ist dann rasch wieder Geschichte.
Nach derzeitigem Stand zeichnet sich Mitte der kommenden Woche besonders von Vorarlberg bis Oberösterreich und zur nördlichen Obersteiermark wieder etwas Regen und Schnee ab.
Nach der extremen Hitze im Dezember bzw. zu Jahresbeginn hat sich das Wetter in Australien grundlegend umgestellt. Am vergangenen Freitag gab es vor allem an der Gold Coast südlich von Brisbane gewittrigen Starkregen mit ergiebigen Regenmengen von teils über 200 Liter pro Quadratmeter in weniger als 12 Stunden und örtlichen Überflutungen.
Flash flooding consumes cars, camper vans and tents at the Big 4 Caravan Park in Helensvale, Queensland during high tide on a nearby creek Saturday.
Seit dem Wochenende sorgt nun ein Tiefdruckgebiet über dem Südosten des Landes für Unwetter. Im Bereich der Städte Parkes und Dubbo (NSW), etwa 300 km westlich von Sydney, kam es auch zu einem spektakulären Staubsturm. Dieser ist durch die ausfließende Kaltluft eines Gewitters entstanden, welcher den staubigen, trockenen Boden aufgewirbelt hat.
In Australia, people have been filming rolling clouds of dust sweeping across New South Wales.
Nyngan‘s Grace Behsman took this video of a huge dust storm rolling in as they approached town. Watch til end – scary moment when the storm overtakes and everything goes black. The dust storm has swept the west & is encroaching Dubbo. Remember: not everyone’s celebrating rain 😔 pic.twitter.com/5VMLrFbrrT
Am Sonntag und Montag kam es besonders in Teilen von New South Wales, Victoria sowie im ACT zu heftigen Gewittern. Auch die Großstädte Melbourne und Canberra waren von großem Hagel teils bis 5 cm betroffen, zudem wurden in der Hauptstadt auch orkanartige Böen bis 117 km/h gemessen. Die Folgen waren massive Schäden u.a. an Autos, Dächern und Gewächshäusern.
Parliament House at 12.59pm, captured by our Auspic photographer David Foote. pic.twitter.com/TmUQtXLtM4
— Australian Parliament House (@Aust_Parliament) January 20, 2020
Am Samstag zieht die Kaltfront eines Tiefs mit Kern über der Norwegischen See über Österreich hinweg. In Zusammenspiel mit einem Randtief über Italien muss man verbreitet mit etwas Regen und Schnee rechnen, wobei besonders im Mühl- und Waldviertel am Samstagmorgen und – vormittag Glättegefahr durch gefrierenden Regen besteht!
Etwas Schnee
Tagsüber erfasst die Front unter Abschwächung auch den Osten Österreichs. Nach der vergangenen Inversionswetterlage hält sich im östlichen Flachland noch kalte Luft, welche aufgrund der nur noch schwachen Ausprägung der Front kaum bzw. zögerlich ausgeräumt wird. Während die Schneefallgrenze an der Alpennordseite bei etwa 600 m liegt, schneit es in windgeschützten Tälern der Alpen sowie im Osten bis in tiefe Lagen. Die Mengen halten sich zwar in Grenzen, auch im Flachland kann sich aber gebietsweise ein dünne Schneedecke bilden. Nennenswerte Mengen von 5 bis 15 cm gibt es von Vorarlberg bis zur nördlichen Obersteiermark oberhalb von etwa 700 bis 800 m. Auf den Bergen gibt es besonders von den Kitzbüheler Alpen bis zum Toten Gebirge rund 20 cm Neuschnee.
Hoch EKART
Am Sonntag hält die Zufuhr kalter Luftmassen an und in den Nordalpen gehen noch ein paar Schneeschauer nieder. Auch im Osten bleibt es bewölkt und gelegentlich fällt ein wenig Regen, wetterbegünstigt ist dagegen der Süden des Landes. In den Staulagen vom Außerfern bis ins Mariazellerland kommen noch ein paar Zentimeter Neuschnee zusammen. In der kommenden Woche kündigt sich allerdings neuerlich ein kräftiges Hochdruckgebiet an und die Temperaturen steigen besonders im Westen sowie in mittleren Höhenlagen neuerlich an.
Vor wenigen Tagen haben die großen Wetterdienste bzw. Forschungsinstitute der Welt ihre Auswertungen über die weltweiten Temperaturabweichungen im Jahr 2019 veröffentlicht. Übereinstimmend zeigt sich dabei, dass vergangenes Jahr das zweitwärmste seit Aufzeichnungsbeginn im Jahr 1850 ist. Auf Platz eins verbleibt das Jahr 2016, wobei wir die fünf wärmsten Jahre allesamt in den vergangenen 5 Jahren erlebt haben (in der Reihenfolge: 2016, 2019, 2017, 2015, 2018).
If the historical rate of warming since 1980 is allowed to continue, then the Earth will reach 1.5 °C of warming above preindustrial temperatures by around 2035 and 2.0 °C by around 2065. pic.twitter.com/abateBj3Rd
Die Abweichung im Vergleich zum Mittel von 1951-1980 liegt laut Berkeley Earth (Univ. of California) bei +0,9 Grad. Rund 88% der globalen Fläche war deutlich wärmer als im Durchschnitt von 1951-1980 und nur knapp 2 % deutlich kühler. Wenn sich die laufende Erwärmungsrate seit 1980 fortsetzt, wird sich die Welt etwa im Jahr 2035 im Mittel um +1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit erwärmt haben.
2019 was the warmest year on record In 36 countries including Australia, Belarus, Botswana, Bulgaria, Cambodia, Guatemala, Hungary, Jamaica, Kenya, Laos, Latvia, Lithuania, Poland, Congo, Romania, Serbia,
Slovakia, South Africa, Taiwan, Thailand, Ukraine, Vietnam, Yemen, Zimbabwe pic.twitter.com/HSyQEt57cW
In 36 Ländern war das Jahr 2019 sogar das wärmste Jahr überhaupt, wie etwa in manchen Ländern Osteuropas oder auch in Australien. Das entspricht mindestens 10% der Gesamtfläche der Erde.
Bekanntermaßen hat es Klimaveränderungen auf der Erde schon immer gegeben. Wenn man allerdings den Zeitraum seit der letzten Eiszeit betrachtet, ist es auffällig, dass es in den letzten 20.000 Jahren noch nie so hohe Temperaturen sowie einen so schnellen Temperaturanstieg wie aktuell gegeben hat. Global betrachtet haben wir in den vergangenen 100 Jahren einen Temperaturanstieg von rund 1,1 Grad erlebt: Das ist mehr als zehnmal schneller als der bislang markanteste Temperaturanstieg der letzten 20.000 Jahre von 1 Grad in etwa 1100 Jahren.
Modern global warming has been ~10x faster than any warming and temperature is now higher than any time in at least the past 20,000 years. Without us, very slow orbital cooling (23,000-year precession cycle) would have continued. More on these data: https://t.co/tmrA63355jpic.twitter.com/8v3xk1RtM4
Die Ursache für die aktuelle Klimaveränderung seit der vorindustriellen Zeit ist die zunehmende Konzentration an Treibhausgasen. Eine Übersicht zum Einfluss von unterschiedlichen Faktoren wie Erdbahnparameter, Sonnenaktivität, Vulkanausbrüche und Treibhausgase auf unser Klima sind im folgenden Video zusammengefasst, ein paar Fakten zum Thema Sonne gibt es weiters auch hier: Sonnenaktivität und Klima.
Zyklon Blake liegt mittlerweile auf dem Festland über Westaustralien und sorgt dort für kräftigen Regen und stürmische Böen. Die Intensität des Wirbelsturms lässt zwar langsam nach, das Tief führt aber sehr feuchte Luftmassen in das Landesinnere, weshalb die Gefahr von Überflutungen weiterhin ein Thema bleibt. Bislang wurden örtlich bereits ergiebige Regenmengen gemessen, wie etwa in Marble Bar mit 150 Liter pro Quadratmeter in weniger als 36 Stunden und Böen bis 74 km/h.
Zyklon Claudia
Ein weiteres tropisches Tief entsteht derzeit im äußersten Norden Australiens. Laut neuesten Modellberechnungen wird es sich langsam westwärts über den Großraum Darwin hinweg zum Indischen Ozean verlagern, wo er sich dann zum Zyklon verstärken wird. Bis dahin stellen lokal große Regenmengen in kurzer Zeit die Hauptgefahr dar.
Im Südosten Australien herrschen am Donnerstag und besonders am Freitag weiterhin hochsommerliche Temperaturen, danach folgt eine Abkühlung. Große Niederschlagsmengen sind hier aber nach derzeitigem Stand nicht zu erwarten.
Die Atmosphäre der Erde besteht hinsichtlich ihres vertikalen Temperaturverlaufs aus verschiedenen Schichten. Das tägliche Wetter passiert in der Troposphäre, für die Großwetterlagen im Winter auf der Nordhalbkugel spielen allerdings manchmal auch die Geschehnisse in der Stratosphäre eine Rolle. Hier entwickelt sich im Winter nämlich der sogenannte Polarwirbel. Er ist gefüllt mit sehr kalter Luft, die in der Stratosphäre Werte unter -80 Grad erreichen kann. Seine Stärke hängt vom Temperaturunterschied zwischen dem Äquator und den Polen ab, daher erreicht er seine maximale Ausprägung meist im Jänner.
Extreme Kälte
Während es in den vergangenen beiden Wintern je zu einer Spaltung des Polarwirbels kam (mittels einer plötzlichen Stratosphärenerwärmung), präsentiert er sich heuer außergewöhnlich stark. Am 3. Jänner wurden von einer Radiosonde in einer Höhe von 25 km sogar Temperaturen von -96 Grad gemessen, was dem tiefsten Wert seit mindestens 40 Jahren entspricht.
When it is so cold in the Arctic #stratosphere that it goes off the temperature scale.
Der Polarwirbel in der Stratosphäre ist derzeit vergleichsweise gut mit dem Jetstream in der Troposphäre gekoppelt. Seine starke Ausprägung sorgt dabei für relativ mildes, westwinddominiertes Winterwetter in Mitteleuropa und etwaige Kaltlufteinbrüche sind nur von kurzer Dauer. Eine Änderung ist vorerst nicht in Sicht und die Langfristmodelle deuten bis auf Weiteres auch auf überdurchschnittliche Temperaturen in Europa hin. Da das Azorenhoch zudem stark ausgeprägt ist und die Frontalzone weit nördlich verläuft, berechnen die Modelle im Alpenraum bis zum Monatsende nur noch geringe Niederschlagsmengen. Nach derzeitigem Stand ist somit selbst auf den Bergen kein nennenswerter Neuschnee in Sicht.
Stratosphärenwolken
In Höhen über 20 km bei Temperaturen unter -78 Grad treten in den Polarregionen manchmal polare Stratosphärenwolken auf (polar stratospheric clouds), welche nach ihrem Aussehen auch Perlmuttwolken genannt werden. Sie bestehen aus Kristallen von Schwefelsäure oder Salpetersäure (Typ I) bzw. bei extrem niedrigen Temperaturen mitunter auch aus Eiskristallen (Typ II). Wenn die Wolken aus Säurekristallen bestehen, sind sie für Ozonabbau in der Stratosphäre verantwortlich.
Mit einer nördlichen Höhenströmung gelangen derzeit kalte Luftmassen arktischen Ursprungs nach Österreich und wir geraten zunehmend unter den Einfluss von Hoch WILTRUD. Der Sonntag hat ruhiges und meist freundliches Winterwetter zu bieten, nur vom Waldviertel bis ins Nordburgenland halten sich hochnebelartige Wolken. Die Temperaturen erreichen nur -4 Grad in manchen schattigen Tälern der Nordalpen und +5 Grad in sonnigen Hanglagen um 1000 m in Vorarlberg.
Frost und Sonnenschein
Kommende Woche setzt sich das ruhige Hochdruckwetter fort, verbreitet scheint von der Früh weg die Sonne. Nebelfelder bleiben die Ausnahme und im Nordosten ziehen höchstens harmlose Wolken durch. Die Temperaturen steigen besonders auf den Bergen spürbar an, in windgeschützten Tallagen stellt sich allerdings eine Inversionswetterlage ein. In schneebedeckten Tälern der Alpen muss man mit strengem Frost zwischen -15 und -10 Grad rechnen. Tagsüber liegen die Höchstwerte am Montag zwischen 0 und +9 Grad bzw. am Dienstag zwischen 1 und 11 Grad. Am mildesten wird es zu Silvester bei lebhaftem Nordwestwind im Wiener und Grazer Becken. Die Silvesternacht verläuft voraussichtlich landesweit trocken.
Gutes Skiwetter
Zu Jahresbeginn setzt sich der Hochdruckeinfluss fort, somit können sich Skifahrer in den kommenden Tagen auf beste Bedingungen freuen. In den Nordalpen liegt mittlerweile meist durchschnittlich viel Schnee für die Jahreszeit, am Alpenhauptkamm und in den Südalpen sind die Werte seit November oft überdurchschnittlich. Der schneereichste Ort Österreichs ist derzeit Obergurgl mit 88 cm Schnee, mehr als 70 cm liegen aber auch in Lech am Arlberg, Warth, Obertilliach sowie St. Jakob in Defereggen.
Sehr milder Dezember
Der Dezember 2019 verlief außergewöhnlich mild, seit 1961 war lediglich der Dezember 2015 noch wärmer als heuer. Über das ganze Land gemittelt wird der Monat mit einer Temperaturabweichung knapp unter +3 Grad abschließen, örtlich wie im Rheintal sind allerdings auch Anomalien bis zu +4 Grad zu verzeichnen. Etwas geringer fallen die Abweichungen dagegen in windgeschützten Tal- und Beckenlagen von Osttirol, Salzburg und Kärnten aus, wo Inversionswetterlagen zu vergleichsweise gedämpften Temperaturen geführt haben.
Der Dezember verlief bislang außergewöhnlich mild, so liegt die Abweichung zum Mittel landesweit etwa bei knapp +3 Grad. In der Rangliste der wärmsten Dezember seit 1961 reiht sich der laufende Monat derzeit auf Platz 2 ein. An diesem Wochenende erfasst aber kalte Luft arktischen Ursprungs das Land, somit gibt es zumindest vorübergehend winterliche Temperaturen.
Arktische Luft
Am Freitag stauen sich noch die Reste von Tief DIETMAR in den Nordalpen, somit gibt es von Vorarlberg bis zur Obersteiermark etwas Schnee. Die Schneefallgrenze liegt von Ost nach West zwischen den Tallagen und etwa 1000 m. In den kommenden Stunden etabliert sich allerdings ein umfangreiches Hoch namens WILTRUD über Mitteleuropa und an dessen Ostflanke gelangt ein Schwall arktischer Luft nach Österreich.
Etwas Neuschnee
Am Samstag dominieren vom Kaiserwinkl bis zum Rax-Schneeberg-Gebiet die Wolken und besonders vom Salzkammergut bis zu den Gutensteiner Alpen schneit es zeitweise. Hier sind etwa 5, in höheren Lagen auch 10 cm Neuschnee zu erwarten. Vom Großraum Innsbruck westwärts sowie in den Südalpen lockert es hingegen auf, besonders im Tiroler Oberland sowie in Osttirol und Kärnten dominiert der Sonnenschein. Der Wind weht allerdings besonders im Osten und in den Südalpen lebhaft bis kräftig aus Nord. Die Höchstwerte liegen zwischen -2 Grad im Oberen Waldviertel und +5 Grad im Rheintal sowie in Kärnten.
Strenger Frost
Der Sonntag und Montag bringen kräftigen Hochdruckeinfluss. In weiten Teilen des Landes dominiert ganztags der Sonnenschein, nur im östlichen Flachland und im Rax-Schneeberg-Gebiet halten sich teils hochnebelartige Wolken. Die Temperaturen erreichen nur -4 Grad in manchen schattigen Tälern und +4 Grad in sonnigen Hanglagen um 1000 m. In den Nächsten gibt es verbreitet Frost, in vielen Tälern der Alpen ist auch strengen Frost zwischen -15 und -10 Grad zu erwarten. Auf den Bergen herrschen dafür aber sehr gute Bedingungen zum Skifahren! Im Laufe der kommenden Woche steigen die Temperaturen dann wieder etwas an.
Der Alpenraum liegt in den kommenden Tagen unter dem Einfluss einer westlichen bis nordwestlichen Strömung und atlantische Tiefausläufer führen zeitweise feuchte Luftmassen an die Alpennordseite. Die Luft ist allerdings auch relativ mild, weshalb weiße Weihnachten auch heuer im Flachland kein Thema sind. Auf den Bergen und in den Hochtälern gibt es in den kommenden Tagen hingegen reichlich Neuschnee.
Regen und Schnee
Am Dienstag stauen sich in den Nordalpen viele Wolken und am Morgen gehen vom Salzkammergut bis zum Wienerwald einzelne Regen- bzw. oberhalb von etwa 600 m Schneeschauer nieder. Tagsüber stellt sich vorübergehend trockenes Wetter ein und besonders im Süden und Osten lockert es auf. Im Westen verdichten sich die Wolken hingegen zunehmend und ab etwa Mittag setzt ausgehend von Vorarlberg Regen ein, welcher sich bis zum späten Nachmittag bis nach Oberösterreich ausbreitet. Die Schneefallgrenze steigt dabei vorübergehend gegen 1500 m an, nur im Mühlviertel gibt es noch bis 700 m herab ein paar Schneeflocken. Am Abend erreicht der Regen auch den Osten, im Süden bleibt es hingegen trocken. Die Höchstwerte liegen zwischen 3 und 11 Grad.
Heilige Nacht, nasse Nacht
In der Nacht auf Mittwoch fällt an der Alpennordseite verbreitet Regen, dabei sinkt die Schneefallgrenze allmählich wieder gegen 1100 bis 900 m ab. Der Christtag verläuft an der Alpennordseite dann weiterhin trüb mit teils kräftigem Regen, oberhalb von 800 bis 1000 m schneit es. Im Donauraum und im Nordosten scheint zwischen einzelnen Regenschauern ab und zu die Sonne, von Kärnten bis ins Südburgenland überwiegt sogar der Sonnenschein. Die Temperaturen erreichen 2 bis 11 Grad. In der Nacht auf den Stefanitag schneit es von den Kitzbüheler Alpen bis zur nördlichen Obersteiermark bis in die meisten Täler.
Auf den Bergen gibt es reichlich Neuschnee, so sind oberhalb von etwa 2000 m 50 bis 80 cm Neuschnee zu erwarten, am Arlberg sowie von den Hohen Tauern bis zum Toten Gebirge vereinzelt auch etwas mehr. Weiße Weihnachten gibt es heuer somit in den Alpen ab einer Seehöhe von etwa 1000 m sowie generell in Osttirol.
Stefanitag bringt Besserung
Am Stefanitag gehen vom Salzkammergut bis zum Wienerwald anfangs noch ein paar Regen- oder Schneeschauer nieder, wobei die Schneefallgrenze bei etwa 400 m liegt. Im Tagesverlauf macht sich dann ein Zwischenhoch bemerkbar und die Wolken lockern auf. Die meisten Sonnenstunden gibt es einmal mehr von Osttirol über Kärnten bis ins Südburgenland. Die Temperaturen steigen auf 1 bis 8 Grad mit den höchsten Werten im Südosten.
Neues Jahr, neues Glück
Nach einer vorübergehenden kühlen Phase rund um den 29. Dezember deuten die Modelle zum Jahresende auf einen Temperaturanstieg hin. Der Dezember wird in Summe somit deutlich zu mild ausfallen, derzeit liegt die Abweichung im Flächenmittel bei +2,4 Grad. Winterwetter war im Flachland bislang eher die Ausnahme, klimatologisch betrachtet gibt es die höchste Wahrscheinlichkeit für eine Schneedecke im Donauraum sowie im Osten und Südosten des Landes aber erst Ende Jänner. Schneefreunde können also durchaus noch auf einen richtigen Flachlandwinter hoffen.
Weite Teile Mitteleuropas erleben derzeit außergewöhnlich milde Temperaturen für die Jahreszeit, so lag die Temperaturabweichung österreichweit am Dienstag und Mittwoch knapp 8 Grad über dem Mittel. In manchen Föhnschneisen waren die Abweichungen allerdings noch markanter, so verlief etwa der Dienstag in Feldkirch rund 17 Grad milder als üblich für Mitte Dezember!
Wetterumstellung
Die Großwetterlage in Mitteleuropa stellt sich am Wochenende um, zunächst gibt es am Freitag aber nochmals einen schweren Föhnsturm bzw. auf den Bergen sogar Föhnorkan. Besonders von Vorarlberg bis zu den Hohen Tauern sowie am Freitagabend dann auch im Semmering-Wechsel-Gebiet und Steinfeld sind örtlich teils schwere Sturmböen um 100 km/h zu erwarten, aber auch entlang der östlichen Nordalpen gibt es Sturmböen. Auf exponierten Berggipfeln vom Rätikon über die Stubaier Alpen bis zu den Hohen Tauern zeichnen sich Windspitzen teils um 180 km/h ab!
Italientief bringt Regen und Schnee
Am Freitag scheint an der Alpennordseite von den Kitzbüheler Alpen ostwärts häufig die Sonne, am Alpenhauptkamm sowie südlich davon stauen sich dagegen kompakte Wolken und im Tagesverlauf setzt leichter Regen bzw. oberhalb von etwa 1500 m Schneefall ein. Gegen Abend nimmt die Intensität langsam zu und auch in Vorarlberg beginnt es mit Ankunft einer Kaltfront zu regnen und zu schneien, wobei die Schneefallgrenze allmählich gegen 1000 m absinkt. In der Nacht greift der Niederschlag in Zusammenspiel mit einem Italientief auf den gesamten Alpenraum über, dabei sinkt die Schneefallgrenze in den Nordalpen vorübergehend gegen 800 m ab. Im Westen sind auf den Bergen besonders oberhalb von etwa 2000 m rund 20 cm Neuschnee zu erwarten, in den Hochlagen des Alpenhauptkamms 30 bis 40 cm.
Nach einer vorübergehenden Wetterberuhigung am Samstag im Westen bzw. Samstagabend im Osten macht sich am Sonntag bereits das nächste Italientief bemerkbar, wobei die exakte Zugbahn und damit auch die Niederschlagsmengen noch mit Unsicherheiten behaftet sind. Die besten Chancen für Neuschnee gibt es auf den Bergen von Kärnten bis zum Semmering sowie im Arlberggebiet.
Derzeit liegt der Alpenraum noch unter dem Einfluss von Italientief UWE, welches im Arlberggebiet sowie im Süden Österreichs am Freitag 5 bis 10, im Süden Kärntens auch 15 cm Schnee bringt. Im Laufe des Wochenendes sorgt rege Tiefdrucktätigkeit über dem Nordatlantik allerdings für eine Drehung der Höhenströmung auf West bis Südwest. In Österreich stellt sich ab Sonntag eine föhnige Südwestströmung ein. Die Temperaturen steigen dabei Tag für Tag etwas an, in windgeschützten Tallagen sowie teils auch im Norden und Osten stellt sich allerdings eine Inversionswetterlage ein.
Wetterbesserung am Wochenende
Am Samstag fällt von Vorarlberg bis ins westliche Niederösterreich etwas Regen und Schnee, wobei die Schneefallgrenze von anfangs tiefen Lagen in den Alpen auf 700 bis 1200 m ansteigt. Der Wind frischt an der Alpennordseite kräftig bis stürmisch aus West auf. Weitgehend trocken und zeitweise sonnig verläuft der Tag dagegen von Kärnten bis ins Burgenland. Die Temperaturen erreichen 0 bis +10 Grad. Am Sonntag ziehen im Norden anfangs noch kompakte Wolken durch, im Mühl- und Waldviertel regnet es leicht. Sonst ist es von Beginn an sonnig und am Nachmittag gibt es auch im Norden einige sonnige Abschnitte. Die Höchstwerte liegen zwischen -1 Grad in manchen Tallagen Oberkärntens und +13 Grad bei aufkommendem Föhn entlang der Nordalpen.
Außergewöhnlich mild
Kommende Woche liegt Österreich unter Föhneinfluss und besonders in den Nordalpen wird es sehr mild für die Jahreszeit. In mittleren Höhenlagen liegen die Temperaturen teils mehr als 10 Grad über dem jahreszeitlichen Durchschnitt, die Nullgradgrenze steigt an der Alpennordseite gegen 3000 m an. Während in den Nordalpen und im Südosten verbreitet die Sonne scheint, hält sich in den Niederungen von Oberösterreich bis ins östliche Flachland jedoch gebietsweise beständiger Hochnebel und auch in Osttirol und Oberkärnten stauen sich kompakte Wolken. Die höchsten Temperaturen werden nach derzeitigem Stand am Dienstag und Mittwoch mit 15 bis 18 Grad etwa im Walgau oder in den Niederösterreichischen Voralpen erreicht. In den trüben Regionen kommen die Temperaturen allerdings gebietsweise nicht über 3 Grad hinaus.
Grüne Weihnachten
In der zweiten Wochenhälfte gehen die Temperaturen geringfügig zurück, bleiben aber über dem langjährigen Mittel. Die Vorzeichen für weiße Weihnachten im Flachland sowie generell in Lagen unterhalb von 1000 m stehen also denkbar schlecht. Eine Ausnahme stellen hier manche Tallagen in Osttirol und Oberkärnten dar, wo nach den Rekordniederschlägen im November noch immer viel Schnee liegt. Über die vorherrschende Witterung an den Weihnachtstagen herrscht derzeit aber noch große Unsicherheit.
Während die Südalpen im vergangenen Monat außergewöhnlich viel Schnee abbekommen haben, liegt in den Nordalpen weniger Schnee als üblich für die Jahreszeit. Die Strömung dreht Montagnacht aber von West auf Nordwest bis Nord und vorübergehend stellt sich eine Nordstaulage ein.
Tief RUDI
Österreich liegt derzeit unter dem Einfluss von Tief RUDI mit Kern über Skandinavien. Die Kaltfront des Tiefs liegt bereits quer über dem Alpenraum, vorerst liegt die Schneefallgrenze aber noch zwischen etwa 500 m in der Obersteiermark und 1200 m in den Nordalpen. In der Nacht auf Dienstag führt ein weiteres Randtief allerdings einen weiteren Schwall feuchtkalter Luft ins Land und die Schneefallgrenze sinkt an der Alpennordseite bis in viele Täler.
50 cm am Arlberg
Am Montagabend beginnt es im Westen wieder vermehrt zu regnen und zu schneien, besonders im Arlberggebiet schneit es zeitweise auch kräftig. In der Nacht auf Dienstag breitet sich der Schneefall ostwärts bis zum Mariazellerland aus, dabei sinkt die Schneefallgrenze von anfangs 1200 m allmählich bis in die Tallagen ab. Die größten Neuschneemengen sind mit bis zu 50 cm im Arlberggebiet zu erwarten, aber auch sonst sind oberhalb von etwa 1000 m rund 15, im Bregenzerwald auch 25 cm Schnee in Sicht. In den größeren Tallagen wie dem Rhein- oder Inntal reicht es hingegen nur für etwas Schneematsch.
Nordföhn
Am Dienstag schneit es von Vorarlberg bis ins Mariazellerland und zur nördlichen Obersteiermark zunächst verbreitet, ab etwa Mittag lockern die Wolken im Westen aber langsam auf. Am Abend klingen letzte Schneeschauer dann auch in den östlichen Nordalpen ab. Die Schneefallgrenze pendelt zwischen tiefen Lagen und etwa 500 m. Vom Lienzer Becken über Unterkärnten bis ins östliche Flachland bleibt es hingegen weitgehend trocken und zeitweise scheint die Sonne. Am Alpenostrand und in manchen Tallagen Oberkärntens weht allerdings kräftiger Nordwestwind mit teils stürmischen Böen.
Das Wetter in Österreich ist derzeit auf den Kopf gestellt, so gibt es auf den Bergen höhere Temperaturen als im Flachland: Am Donnerstag wurden auf der Schmittenhöhe in knapp 2000 m Höhe bis zu 10 Grad gemessen, während die Temperaturen etwa in Graz, Linz und Klagenfurt bei beständigem Hochnebel nicht über 0 Grad gekommen sind. Diese sogenannte Inversionswetterlage wird am Samstag allerdings von Tief QUENTIN beendet.
Glättegefahr im Norden
Freitagnacht ziehen aus Westen kompakte Wolken auf und am Samstagmorgen setzt von Vorarlberg über Oberösterreich bis ins Weinviertel Regen ein. Besonders entlang der Donau, im Kamptal sowie im Weinviertel kann es mitunter auch zu gefrierendem Regen kommen. Die Böden sind zwar noch nicht gefroren, dennoch kann es lokal wie etwa auf Brücken zu Glätte kommen. Weiters kann der Regen auf freistehenden, metallischen Gegenständen wie etwa Autos anfrieren. Im Süden und Südosten bleibt es hingegen trocken und zeitweise kommt die Sonne zum Vorschein.
Milderung
Am Samstagvormittag kommt an der Alpennordseite lebhafter Westwind auf, welcher die kühle Luft in den Niederungen ausräumt und für einen spürbaren Temperaturanstieg sorgt. Im Wiener Becken gibt es am Nachmittag bis zu 11 Grad, vergleichsweise kühl mit Höchstwerten zwischen 2 und 5 Grad bleibt es allerdings in windgeschützten Tallagen der Alpen wie etwa im Pongau, in Osttirol und in Oberkärnten.
Sonniger Sonntag
Am Sonntag ziehen im Nordosten anfangs noch ein paar Wolken durch, tagsüber zeigt sich aber im ganzen Land die Sonne. Am Nachmittag ziehen im Westen vermehrt Wolken auf, bis zum Abend bleibt es aber noch trocken. Vor allem im zentralen Bergland und im Süden gibt es viele Sonnenstunden. Die Höchstwerte liegen zwischen 2 Grad im Oberpinzgau und 12 Grad im Mostviertel.
Mitteleuropa liegt derzeit unter dem Einfluss von Hoch SARENA mit Kern über Südosteuropa, welches für eine ausgeprägte Inversionswetterlage sorgt. In den Niederungen hält sich dabei gebietsweise beständiger Nebel oder Hochnebel, wie beispielsweise im Rhein-Main-Gebiet oder im Donauraum. Vereinzelt wurde hier sogar Industrieschnee beobachtet, wie etwa in Teilen von Frankfurt am Main.
Wie ist das eigentlich… zählt #Industrieschnee mittlerweile als echter Schneefall? Dann hätten wir heute in #Frankfurt den ersten Schnee. Halt nur in #Höchst 🥶
Pünktlich für #Nikolaus
Abseits der Nebelregionen sowie generell in mittleren Höhenlagen scheint dagegen verbreitet die Sonne. Die wärmste Wetterstation in ganz Deutschland war am Donnerstag der Hohenpeißenberg mit 9,4 Grad (Stand: 15 Uhr).
Die Wetterlage stellt sich in den kommenden Stunden jedoch um, so zieht aus Nordwesten die Warmfront von Tief QUENTIN auf. Bereits am späten Donnerstagabend setzt im Nordwesten allmählich Regen ein, der sich bis Freitagmorgen bis etwa zu einer Linie Aachen-Dortmund-Hamburg ausbreitet.
Lokal Glättegefahr
In den Morgenstunden beginnt es in der Nordwesthälfte verbreitet zu regnen, dabei besteht in windgeschützten Tal- und Beckenlagen von der Eifel über das Siegerland bis zum Harz bei frostigen Temperaturen die Gefahr von gefrierendem Regen. Die Böden sind zwar noch nicht gefroren, dennoch kann es lokal wie etwa auf Brücken zu Glätte kommen. Weiters kann der Regen auf freistehenden, metallischen Gegenständen wie etwa Autos anfrieren. Auch abseits dieser Regionen sollte man allerdings die Gefahr von Aquaplaning beachten.
Am Abend bzw. in der Nacht zum Samstag erfasst die Front schließlich auch den Südosten des Landes, dabei kann es streckenweise wie etwa im Werratal, im Thüringer Wald sowie später auch in Niederbayern zu leichtem gefrierenden Regen kommen.
Anbei noch unsere Modellprognose des Niederschlagstyps am Freitagmorgen: Blau = Regen; rot = gefrierender Regen pic.twitter.com/ZFM7oG7VFb
Der Alpenraum liegt am ersten Adventssonntag zwischen Hoch ROMY über Osteuropa und Tief OLAF über Frankreich. Die daraus resultierende Südströmung sorgt in den Nordalpen vorübergehend für Südföhn, so wurden etwa in Ellbögen im Wipptal bereits Sturmböen bis 77 km/h gemessen. Noch stärker macht sich der Wind auf den Bergen bemerkbar, wie etwa am Brunnenkogel in den Ötztaler Alpen mit 126 km/h.
Gegen Abend verdichten sich die Wolken im gesamten Land und am Abend setzt von Vorarlberg bis Oberkärnten leichter Regen und Schneefall ein. Die Schneefallgrenze liegt zwischen den Tallagen in Osttirol und etwa 1000 m in Vorarlberg.
Regen und Schneefall
In der Nacht auf Montag greift das Niederschlagsgebiet nach und nach auf das gesamte Land über, dabei sinkt die Schneefallgrenze an der Alpennordseite allmählich gegen 300 m ab. Die Niederschlagsmengen bleiben überall gering, nur im südlichen Kärnten sind Summen um 10 Liter pro Quadratmeter zu erwarten. Im Süden pendelt die Schneefallgrenze allerdings zwischen manchen Tallagen in Oberkärnten und etwa 1200 m nach Südosten zu.
Am Montagmorgen geht der Regen auch im östlichen Flachland vorübergehend in Schneeregen oder Nassschnee über, somit kündigen sich hier die ersten Flocken der Saison an. Schneeakkumulation ist allerdings nicht zu erwarten und auch im Bergland bleiben die Mengen gering. Nennenswerte Neuschneemengen um 10 cm sind am ehesten in höheren Lagen von den Ötztaler Alpen bis zu den Karawanken in Sicht. Am späten Montagvormittag geht der Regen voraussichtlich auch im äußersten Südosten kurzzeitig in Schneeregen über, aus Nordwesten macht sich am Nachmittag aber rasch Hochdruckeinfluss bemerkbar und Regen und Schneefall klingen weitgehend ab.
Hochdruckeinfluss ab Dienstag
Am Dienstag gerät der Alpenraum unter den Einfluss von Hoch SARENA, lediglich in den Nordalpen vom Salzkammergut bis zum Semmering gehen bis Dienstagvormittag noch vereinzelte Schneeschauer nieder. Sonst bleibt es meist trocken und besonders im Süden und Westen scheint oft die Sonne.
Sonne und Frost
Dienstagnacht gibt es im gesamten Land Frost, selbst im Donauraum und im östlichen Flachland zeichnen sich am Mittwoch Frühtemperaturen zwischen -6 und -2 Grad ab. In höheren Tallagen der Alpen ist auch mit strengem Frost unter -10 Grad zu rechnen. Untertags dominiert dann aber verbreitet der Sonnenschein, lediglich am Bodensee und im Klagenfurter Becken hält sich zeitweise Hochnebel.
Europa liegt seit mehreren Wochen unter dem Einfluss einer festgefahrenen Wetterlage mit reger Tiefdrucktätigkeit über West- und Südwesteuropa und Hochdruckeinfluss über Russland. Die daraus resultierende Südströmung hat besonders in Osteuropa für stark überdurchschnittliche Temperaturen gesorgt, zudem gab es im Mittelmeerraum und in den Südalpen ergiebige Regen- und Schneemengen.
Deutschland lag bislang im Übergangsbereich zwischen den eher durchschnittlichen bis leicht unterdurchschnittlichen Temperaturen in Westeuropa und den außergewöhnlichen milden Temperaturen in Ost- und Südosteuropa.
Umstellung der Großwetterlage
In diesen Stunden zieht über dem Ostatlantik der ehemalige tropische Sturm SEBASTIEN auf, welcher als Hybridsturm am Dienstag mit teils schweren Sturmböen auf den Süden von Irland treffen wird.
In weiterer Folge zieht das Tief nach derzeitigem Stand unter Abschwächung über die Nordsee hinweg und gerät zum Freitag hin unter den Einfluss eines Höhentroges über Skandinavien. Im Bereich der überdurchschnittlich temperierten Gewässer der Ostsee sorgt der Trog für eine neuerliche Intensivierung des Tiefs und an dessen Westflanke werden kalte Luftmassen arktischen Ursprungs nach Mitteleuropa geführt. Damit kommt es zu einer vollständigen Umstellung der Großwetterlage, so deuten die Modelle mittelfristig auf ein blockierendes Hoch über dem Ostatlantik bzw. den Britischen Inseln.
Frost
Ab Freitag gerät Deutschland unter den Einfluss einer nordwestlichen Höhenströmung und die Temperaturen gehen Tag für Tag zurück. Besonders im Norden und Osten liegen sie am Wochenende meist unterhalb des langjährigen Durchschnitts und pünktlich zum meteorologischen Winterbeginn am Sonntag ist in mittleren Höhenlagen vom Sauerland bis zum Erzgebirge sogar Dauerfrost möglich. Nachtfrost wird im gesamten Land zunehmend ein Thema, lediglich die Küsten und der äußerste Südwesten bleiben am Wochenende meist noch frostfrei. Auch die Chancen für Schneefall nehmen zu, so berechnet etwa der aktuelle 0z-Hauptlauf vom ECMWF-Modell am kommenden Sonntag im Westen Deutschlands etwas Nassschnee. Ob und in welchen Regionen man mittelfristig ein paar Schneeflocken zu Gesicht bekommt, kann man allerdings derzeit noch nicht seriös prognostizieren, da die generelle Druckverteilung noch sehr unsicher ist.
Im Bereich der Sunshine Coast in Queensland haben sich am Sonntag mehrere Superzellen gebildet. Eine davon brachte knapp südlich der Stadt Sunshine Coast Hagel mit Durchmesser um 8 cm. Die Auswirkungen waren dementsprechend groß, besonders an Autos und Dächern kam es zu teils massiven Sachschäden. Auch der Flughafen von Brisbane war vorübergehend von Hagelschlag betroffen.
Gewittersaison
Im Süden von Queensland herrscht in den kommenden Wochen Gewitterhochsaison. Besonders das Zusammenspiel aus extrem feuchter Seebrise und trockenem Westwind in der Höhe sorgt von der Sunshine Coast über den Großraum Brisbane bis zur Gold Coast oft für eine extrem labile Schichtung der Atmosphäre. Im australischen Hochsommer verlagert sich der Schwerpunkt der Hageltätigkeit dann mehr in den Südosten Australiens, da der westliche Höhenwind in den zentralen Regionen nachlässt.
First fires – now hailstorms. Have seen some pretty exceptional hailstones from this supercell approaching the Sunshine Coast, QLD. pic.twitter.com/xf5lq6ORti
Italientief INGMAR hat am Sonntag für ergiebige Regen- und Schneemengen gesorgt, wobei die Schneefallgrenze im Tagesverlauf auf über 1500 m angestiegen ist. Neben Osttirol und Oberkärnten war diesmal auch der Pinzgau von großen Regenmengen betroffen. Die ergiebigsten Regenmengen gab es im Lesachtal sowie im Bereich der Hohen Tauern.
48-h-Regenmengen bis Montag, 7 Uhr
186 Liter pro Quadratmeter Kornat (K)
166 Liter pro Quadratmeter Kolm-Saigurn (S)
157 Liter pro Quadratmeter Obervellach (K)
154 Liter pro Quadratmeter Kötschach-Mauthen (K)
149 Liter pro Quadratmeter Mallnitz (K)
Stellenweise kam es durch die großen Niederschlagsmengen zu Überflutungen und Vermurungen, zudem sind die Pegel mancher Flüsse in Kärnten auf HQ5 bis HQ10 gestiegen bzw. vereinzelt wie an der Gurk sogar auf HQ30. Ein katastrophales Hochwasser konnte aber dank der tiefen Schneefallgrenze bislang verhindert werden, da ein Großteil des Niederschlags im Einzugsgebiet vorerst nicht zum Abfluss kommt. Die festgefahrene Wetterlage erinnert an den Jänner 2019: Damals sorgte allerdings eine persistente Nord- bis Nordwestströmung für ergiebige Neuschneemengen in den Nordalpen.
Regenrekorde
In Summe wurden seit Monatsbeginn in Tirol, Kärnten und Salzburg bereits an 28 Wetterstationen neue Novemberrekorde aufgestellt. Hier eine Auswahl:
Spittal an der Drau: 450 Liter pro Quadratmeter (bisheriger Rekord: 303)
Mallnitz: 441 Liter pro Quadratmeter (bisheriger Rekord: 316)
Virgen: 267 Liter pro Quadratmeter (bisheriger Rekord: 150)
Kals am Großglockner: 273 Liter pro Quadratmeter (bisheriger Rekord: 176)
Feldkirchen: 265 Liter pro Quadratmeter (bisheriger Rekord: 173)
Lienz: 406 Liter pro Quadratmeter (bisheriger Rekord: 331)
In Osttirol und Oberkärnten ist gebietsweise schon viermal mehr Niederschlag gefallen, als in einem durchschnittlichen November. In Spittal an der Drau entsprechen die gemessenen 450 Liter pro Quadratmeter sogar 484 Prozent des mittleren Novemberniederschlags von 93 Liter pro Quadratmeter.
Weiters melden sechs Stationen sogar den nassesten Monat überhaupt der jeweiligen Messgeschichte: Mallnitz, Virgen, Obervellach, Millstatt, Weißensee und Fresach. Am Dienstag dürften dann auch Sillian und St. Michael im Lungau folgen.
Knapp unterhalb vom #Plöckenpass in den Karnischen Alpen wurden seit Monatsbeginn sogar schon 1000 Liter pro Quadratmeter Niederschlag gemessen! Zum Vergleich, der mittleren Jahresniederschlag von Wien liegt bei 651 mm. (Daten: Hydrographischer Dienst Kärnten) pic.twitter.com/GYyYrDWY8w
In den vergangenen Tagen wurden nicht nur Regenrekorde aufgestellt, sondern auch Schneerekorde für die Jahreszeit. Besonders viel Schnee gab es von den Ötztaler Alpen bis zu den Hohen Tauern bzw. zur Kreuzeckgruppe in Oberkärnten.
Stellenweise liegt auf den Bergen bereits jetzt fast das Doppelte derjenigen Schneemenge, die es im Schnitt erst zur schneereichsten Zeit des Winters, Ende Februar hat. Der bisherige November-Schneerekord in Zettersfeld wurde mit den aktuell 163 cm ebenfalls regelrecht pulverisiert.
Die großen Schneemengen haben vor allem in Süd- und Osttirol sowie teils auch in den Tauern für Schneebruch gesorgt.
Heute kurz vor 12 Uhr wurde in Dietenheim bei Bruneck eine Stromleitung beschädigt. (Urheber des Videos leider unbekannt.) pic.twitter.com/IAJrwNO11w
Am Dienstag greift ein weiteres Italientief namens KEKE auf den Süden über, somit muss man zeitweise wieder mit Regen bzw. oberhalb von 800 bis 1400 m mit Schneefall rechnen. Dienstagnacht lässt der Regen langsam wieder nach. In Summe handelt es sich aber um ein wesentlich schwächeres Italientief und die Niederschlagsmengen halten sich mit 25 bis 50 Liter pro Quadratmeter in Grenzen. Die Schneebruchgefahr lässt deutlich nach, allerdings kann es auf den gesättigten Böden mitunter noch zu Vermurungen kommen. In den Hochtälern besteht zudem noch die Gefahr von Gleitschneelawinen.
Entspannung ab Mittwoch
Ab Mitte dieser Woche ist eine längere, ruhige Wetterphase in Sicht. Die großräumige, südliche Höhenströmung bleibt zwar erhalten, nach aktuellem Stand ziehen die nächsten Mittelmeertiefs aber nach Süden ab. Im Laufe der Woche kann man in Osttirol und Kärnten also allmählich mit einer Entspannung rechnen.
Aktuell haben wir im Süden mit Hochwasser, starkem Schneefall und Murenabgängen zu kämpfen. Unsere KollegInnen und die Einsatzkräfte arbeiten rund um die Uhr, damit wir euch bald wieder sicher an euer Ziel bringen können – ein großes DANKE geht an alle helfenden Hände! 💪❤️ pic.twitter.com/jXekLPcUiK
Ein umfangreiches Tiefdruckgebiet über Westeuropa sorgt seit mehreren Wochen für eine anhaltende Südströmung im Alpenraum und das Wetter kommt nicht zur Ruhe. In den vergangenen Stunden haben sowohl der stürmische Föhn an der Alpennordseite, als auch die großen Schneemengen im Südwesten für Schäden und Sperren gesorgt.
Böen bis 200 km/h
Am Donnerstag haben Schneefahnen auf den Bergen den stürmisch auffrischenden Südwind bereits angekündigt, der in den Abend- und Nachtstunden dann immer häufiger bis in die Tallagen der Alpennordseite durchgegriffen hat. Auf den Bergen gab es in der Nacht auf Freitag einen regelrechten Föhnorkan, anbei eine Auswahl an Messdaten:
201 km/h Elferspitze (Tirol)
193 km/h Feuersang (Salzburg)
193 km/h Tuxer Joch (Tirol)
155 km/h Rudolfshütte (Salzburg)
155 km/h Brunnenkogel (Tirol)
151 km/h Patscherkofel (Tirol)
Auf den Bergen sieht bereits ausgeprägte Schneefahnen (der Südwind verfrachtet den lockeren Neuschnee). pic.twitter.com/fad048ym7O
Der Föhn hat mit teils orkanartigen Böen auch bis in viele Täler durchgegriffen, besonders heftige Böen gab es unter anderem im Arlberggebiet, im Außerfern und im Pinzgau. Anbei die maximalen Windspitzen in den Tälern:
112 km/h Warth (Vorarlberg)
108 km/h Bichlbach (Tirol)
105 km/h Ellbögen (Tirol)
104 km/h Zell am See (Salzburg)
104 km/h Bad Gastein (Salzburg)
101 km/h Obertauern (Salzburg)
97 km/h Innsbruck (Tirol)
97 km/h Rottenmann (Steiermark)
Besonders im Außerfern stürzten einige Bäume um, wie etwa auf der Fernpassstraße oder der Außerfernbahn zwischen Bichlbach und Reutte. Sturmschäden gab es zudem auch an manchen Häusern in Bichlbach.
Schneebruch
Am Alpenhauptkamm sowie in Osttirol und Oberkärnten fällt hingegen unvermindert Regen und Schnee. Die Schneefallgrenze ist tagsüber zeitweise auf über 1000 m gestiegen, bei stärkerer Niederschlagsintensität ist sie aber wieder bis in die Tallagen gesunken. Der zunehmend nasse Schnee sorgt allerdings immer häufiger für Probleme, so kam es wiederholt zu Schneebruch.
In Südtirol wurden vorsorglich schon am Mittwoch Hubschrauber eingesetzt, um die Bäume entlang der Pustertaler Straße von der Schneelast zu befreien.
Mittels Hubschrauber gegen Schneelast auf Bäumen auf der Pustertaler Straße SS49 wird zwischen Rasen und Niederdorf / Rimozione della neve dagli alberi tramite elicottero sulla SS 49 tra Perca e Villabassa pic.twitter.com/5ME0tQklAT
In höheren Tallagen türmt sich der Schnee hingegen weiter auf, stellenweise wurden bereits neue Rekorde für die erste Novemberhälfte aufgestellt. Anbei ein paar aktuelle Schneehöhen (Freitag 18 Uhr):
100 cm Obergurgl (Tirol)
95 cm Obertilliach (Tirol)
77 cm St. Jakob in Defereggen (Tirol)
64 cm Sillian (Tirol)
64 cm Kornat (Kärnten)
62 cm Mittewald an der Drau (Tirol)
Keine Entspannung
Am Samstag lässt der Niederschlag im Südwesten vorübergehend nach, am Abend greift allerdings ein weiteres Italientief auf den Alpenraum über. In der Nacht auf Sonntag regnet und schneit es besonders in Osttirol und Oberkärnten dann neuerlich kräftig, wobei die Schneefallgrenze zwischen den Tallagen und 1400 m pendelt. Erst am Freitagnachmittag lässt die Niederschlagsintensität nach derzeitigem Stand deutlich nach. Auf den Bergen herrscht gebietsweise bereits große Lawinengefahr (Stufe 4 auf der 5-teiliegn Skala).
Früher Start in die neue Saison. Aufgrund der aktuellen Schneelage beginnt der Lawinenwarndienst ab heute mit der täglichen Prognose der Lawinengefahr. Für morgen gilt im Großteil Südtirols die zweithöchste Stufe 4 – groß, nur im Obervinschgau Stufe 3 – erheblich. pic.twitter.com/71VQLLo1Dc
Eine festgefahrene Großwetterlage mit einem umfangreichen Tiefdruckgebiet über Westeuropa sorgt derzeit für eine anhaltende Südströmung im Alpenraum. Während im westlichen Mittelmeerraum der nächste Kaltluftvorstoß stattfindet, kommt in den Alpen vorübergehend eine sehr starke Höhenströmung aus Süd auf. Auf den Bergen steht ein kurzer, aber heftiger Föhnorkan bevor, wobei der Höhepunkt am Alpenhauptkamm in der Nacht auf Freitag erreicht wird und in den östlichen Nordalpen am Freitagvormittag.
Föhnorkan
Am Alpenhauptkamm und in den Nordalpen weht am Donnerstag bereits tagsüber Föhn, in den Abendstunden legt der Wind aber deutlich zu und in der Nacht muss man auf den Bergen mit Orkanböen rechnen. In exponierten Lagen wie auf dem Patscherkofel sind Böen um 150 km/h zu erwarten, aber auch in höheren Tallagen greift der Föhn stellenweise mit teils schweren Sturmböen durch. In der zweiten Nachthälfte setzt am Alpenhauptkamm allmählich Regen und Schneefall ein, somit verlagert sich der Schwerpunkt nordwärts in die Nördlichen Kalkalpen.
Am Freitag lässt der Föhn im Westen bei einsetzendem Regen rasch nach, länger föhnig bleibt es dagegen von den Tauern bis zum Mariazellerland. Auch abseits der Alpen kommt zudem im westlichen Donauraum sowie im Mühl- und Waldviertel kräftiger Ost- bis Südostwind auf.
Am Alpenhauptkamm sowie in Osttirol und Oberkärnten fällt am Freitag neuerlich kräftiger Regen und Schnee, wobei die Schneefallgrenze hier mit 900 bis 1400 m etwas höher als zuletzt liegt. Einiges an Neuschnee gibt es wieder auf den Bergen, so sind in den Hochlagen von den Ötztaler Alpen bis zu den Hohen Tauern 50 bis 100 cm Neuschnee in Sicht.
Große Lawinengefahr
Dank der zahlreichen Italientiefs der vergangenen Tage liegt am Alpenhauptkamm und in den Südalpen außergewöhnlich viel Schnee für die Jahreszeit. Stellenweise wurden sogar neue Rekorde für die erste Novemberhälfte aufgestellt, wie etwa am Brenner, in Obergurgl oder in Obertilliach. Auf den Bergen herrscht in den kommenden Tagen allerdings teils große Lawinengefahr: Stürmischer Föhn sorgt in der Nacht auf Freitag in den Hochlagen für massive Schneeverfrachtungen und in den kommenden Tagen ist hier weiterer Neuschnee in Sicht. Der Triebschnee wird somit teilweise eingeschneit, weshalb Gefahrenstellen nur schwer zu erkennen sind. Wintersportler müssen in den kommenden Tagen mit größter Vorsicht agieren!
Ein Italientief führt seit Dienstag sehr feuchte Luftmassen aus dem Mittelmeerraum ins Land, dabei hat das Zusammenspiel aus kühlen Luftmassen und starken Niederschlagsraten die Schneefallgrenze an der Alpennordseite bis 300 Meter absinken lassen. Auch in den Landeshauptstädten Innsbruck und Salzburg gab es den ersten Schnee der Saison. Die größten Neuschneemengen gab es mit rund 1 Meter in den Hohen Tauern. Knapp 50 cm Neuschnee sind aber auch in höheren Tallagen des Alpenhauptkamms und der Karnischen Alpen gefallen, wie etwa in Obergurgl, Böckstein oder Obertilliach.
Am Donnerstag stellt sich vorübergehend ruhiges und trockenes Spätherbstwetter ein, am Alpenhauptkamm kommt im Tagesverlauf aber eine föhnige Südströmung auf, welche sich am Abend deutlich verstärkt. In der Nacht herrscht auf den Bergen ein schwerer Föhnsturm mit Orkanböen über 130 km/h. Der Föhn greift allerdings auch bis in höhere Tallagen von Vorarlberg bis zur nördlichen Obersteiermark mit stürmischen Böen durch.
Der Freitag bringt im Norden und Osten trockenes Wetter mit ein paar Auflockerungen, der Rest des Landes gerät dagegen unter den Einfluss eines weiteren Italientiefs. Am Alpenhauptkamm sowie in Osttirol und Oberkärnten sind somit von Beginn an wieder kräftiger Regen und Schneefall zu erwarten. Westlich von Villach kommen verbreitet 60 bis 90, in den Stauregionen wie Lesach- und Gailtal teilweise auch über 100 l/m² innerhalb von 24 Stunden zusammen. Die Schneefallgrenze steigt leicht an und liegt zunächst um 1200 m, sinkt am Abend aber neuerlich bis in höhere Tallagen um 800 m ab. Am Samstag regnet und schneit es zunächst noch kräftig, tagsüber lässt die Intensität aber deutlich nach und die Schneefallgrenze steigt gegen 1400 m an. Erst am Abend verstärkt sich der Regen neuerlich.
Weiterer Regen und Schnee
Nach derzeitigem Stand macht sich in der Nacht auf Sonntag ein weiteres, kräftiges Italientief bemerkbar, somit muss man im Südwesten wieder mit intensivem Regen und oberhalb von etwa 1000 m Schneefall rechnen. In den Tallagen nimmt aufgrund der extrem nassen Vorgeschichte die Gefahr von Hangrutschungen und kleinräumigen Überschwemmungen zu. Eine Nachhaltige Wetterberuhigung ist erst kommende Woche in Sicht.
Einen Streifschuss des Wintereinbruchs bekommt auch Wien ab, zumindest die höheren Lagen im Westen. Die ersten Schneeflocken in diesem Herbst. pic.twitter.com/OIJeWNqF6G
Der Föhnsturm auf den Bergen sorgt Donnerstagnacht für massive Schneeverfrachtungen, weshalb man in den kommenden Tagen im Hochgebirge mit großer Lawinengefahr rechnen muss. Da am Wochenende zudem weiterer Neuschnee fällt, ist bis auf Weiteres keine Entspannung der Lage in Sicht. Obwohl es erst Mitte November ist und es noch keinen offiziellen Lawinenlagebericht gibt, müssen sich Wintersportler im Hochgebirge also auf Bedingungen wie mitten im Winter einstellen.
Der Alpenraum liegt seit vergangenem Wochenende im Einflussbereich einer südlichen Höhenströmung, welche schubweise feuchte Luftmassen nach Österreich führt. In Zusammenspiel mit Randtiefs über dem Mittelmeerraum gab es besonders in Kärnten teils große Niederschlagsmengen, so wurde örtlich wie etwa im Unteren Drautal oder in den Karawanken bereits der durchschnittliche Monatsniederschlag erreicht.
Am Donnerstag leicht föhnig
Am Donnerstag gerät Österreich unter den Einfluss von Tief CARLETTO mit Kern über England. Zunächst wird es leicht föhnig, somit scheint an der Alpennordseite häufig die Sonne. Auch im Osten gibt es zeitweise Sonnenschein, länger bewölkt bleibt es dagegen im Süden. In Vorarlberg ziehen tagsüber zunehmend dichte Wolken auf, bis zum Abend bleibt es aber noch trocken. Die Temperaturen erreichen 7 bis 13 Grad.
Zweigeteiltes Wetter am Freitag
Am Freitag fällt von Vorarlberg bis Oberkärnten zunehmend kräftiger Regen, besonders in der zweiten Tageshälfte regnet es in Osttirol und Oberkärnten auch anhaltend und intensiv. Im Norden und Osten bleibt es trocken, die Sonne kommt nach Nebelauflösung aber nur gelegentlich zum Vorschein. Die Höchstwerte liegen zwischen 2 Grad im Paznaun und 14 Grad bei lebhaftem Südwind im Osten des Landes.
50 cm Neuschnee am Alpenhauptkamm
Die Schneefallgrenze liegt am Freitag zunächst zwischen 1100 m in Vorarlberg und 1400 m in Kärnten. Mit zunehmender Niederschlagsintensität sinkt die Schneefallgrenze am Abend kurzzeitig auf 1000 bis 700 m ab. Neuerlich viel Neuschnee gibt es auf den Bergen: Von den Ötztaler Alpen bis zu den Hohen Tauern sowie in Osttirol und Oberkärnten zeichnet sich oberhalb von etwa 2000 m ein halber Meter Neuschnee ab. Autofahrer müssen auf höheren Straßen wie dem Brenner neuerlich mit winterlichen Straßenverhältnissen rechnen. Am Samstag lässt die Niederschlagsintensität aber rasch nach und die Schneefallgrenze steigt wieder gegen 1000 bis 1200 m an.
Mit einer südwestlichen Höhenströmung gelangen seit dem Wochenende sehr feuchte Luftmassen nach Österreich. Während auf den Bergen am Sonntag ein Föhnsturm tobte mit Orkanböen von 137 km/h am Patscherkofel, gab es in Teilen Kärntens große Regenmengen. Der nasseste Ort seit Sonntagmorgen war der Loibl mit 107 Liter pro Quadratmeter Regen, gefolgt von Kötschach-Mauthen und Dellach im Drautal mit je 86 Liter pro Quadratmeter. In weniger als 24 Stunden ist hier etwa die Hälfte des durchschnittlichen Monatsniederschlags gefallen.
Im Gebirge gab es in der Nacht auf Montag bereits etwas Neuschnee, so wurden etwa auf der Rudolfshütte 16 cm Neuschnee gemeldet und am Galzig bei St. Anton am Arlberg 15 cm. Auch in einzelnen Hochtälern wie etwa in Obergurgl kamen 5 cm Schnee zusammen.
Am Dienstag Regen und Schneefall
Nach einer vorübergehenden Wetterberuhigung zu Wochenbeginn verläuft der Dienstag neuerlich trüb und besonders im Bergland und im Süden regnet es häufig. Während die Schneefallgrenze in den Südalpen knapp über 2000 m liegt, sinkt sie in den Nordalpen von 1400 m bis zum Abend gegen 1000 m ab. Vor allem in höheren Tallagen vom Pinzgau bis zur nördlichen Obersteiermark kann es am Abend vorübergehend etwas Nassschnee geben. Nennenswerte Neuschneemengen sind aber erst oberhalb von etwa 1600 m zu erwarten: Im Hochgebirge von den Ötztaler Alpen bis zu den Tauern sind sogar 25 bis 40 cm Schnee in Sicht. Die Höchstwerte liegen zwischen 4 Grad in den Kitzbüheler Alpen und 12 Grad im äußersten Osten.
Wetterbesserung am Mittwoch
Der Mittwoch verläuft nördlich der Alpen sowie im östlichen Flachland meist trocken und tagsüber kommt zunehmend die Sonne zum Vorschein. Von Vorarlberg bis Salzburg und Kärnten lockern die Wolken nur zögerlich auf und stellenweise fällt auch noch ein wenig Regen. Die Temperaturen steigen leicht an und erreichen 6 bis 14 Grad. In der zweiten Wochenhälfte liegt der Alpenraum weiterhin im Einflussbereich einer südwestlichen Höhenströmung, somit setzt sich das wechselhafte Wetter fort. Auf den Bergen ist am Freitag neuerlich etwas Schnee in Sicht. Die Temperaturen ändern sich kaum und bleiben im Bereich des langjährigen Mittels.
Im Norden Indiens gibt es seit mehreren Tagen extrem hohe Feinstaub-Konzentrationen (PM2,5). Einer der Hauptgründe für die extremen Belastungen sind die brennenden Felder in den nordwestlich von Delhi gelegenen Bundesstaaten Punjab und Haryana. Die Bauern in diesen Regionen haben die Angewohnheit, die landwirtschaftlichen Flächen auf diese Weise für die nächste Aussaat vorzubereiten. Aufgrund der extrem schlechten Luftqualität bleiben viele Schulen vorerst geschlossen und es wurde ein partielles Fahrverbot verhängt.
#smog in #Indien: Experten zufolge verursacht der Feinstaub in den Städten mehr als eine Million vorzeitige Todesfälle pro Jahr. pic.twitter.com/QbRy88nC3k
Die vorherrschende Großwetterlage in dieser Jahreszeit sorgt jährlich für eine hohe Smog-Belastung, da wenig Luftbewegung am Südrand vom Himalaya kaum einen großräumigen Luftmassenwechsel ermöglicht. Die Werte für Feinstaub in Neu Delhi haben am Sonntag zeitweise sogar Rekordwerte von über 900 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft erreicht! In Deutschland gilt ein durchschnittlicher Grenzwert von 20 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft, bei Überschreitung von 50 Mikrogramm werden in den Großstädten meist Fahrverbote verhängt.
Shifting winds have brought PM2.5 air pollution at Delhi down from a peak of ~990 μg/m³ to „merely“ 340 μg/m³.
Conditions remain „Hazardous“ according to the US EPA warning scale.
It’s not just #Delhi, most of India is hit by #AirPollution crisis. Dispersion Models suggest that the plume is travelling across India (in east coast too). It’s a #NationalHealthCrisis!
Die Waldbrandsaison in Kalifornien erreicht typischerweise im Herbst ihren Höhepunkt, da die Böden durch den heißen und niederschlagsarmen Sommer in dieser Jahreszeit völlig ausgetrocknet sind. Auch in diesen Tagen sorgt warmes und trockenes Wetter in Zusammenspiel mit teils stürmischem, föhnigem Nordostwind im Norden Kaliforniens bzw. Ostwind im Süden Kaliforniens für extreme Waldbrandgefahr.
#GETTYFIRE: A fire erupted in the early hours of Monday morning near the Getty Museum. The Los Angeles Fire Department is ordering mandatory evacuations in the Mountain Gate and Mandeville Canyon communities between Mandeville Canyon Road and Interstate 405 north of Sunset Blvd. pic.twitter.com/xKVaoHKbqr
Besonders das Kincade Fire im Sonoma County nördlich von San Francisco hat bereits eine Fläche von rund 30.000 Hektar verbrannt. Besonders am Sonntag herrschte bei auffrischendem Diablo-Wind extreme Gefahr: Es handelt sich nämlich um einen örtlichen, trockenen Fallwind aus Nord- bis Nordost im Großraum von Sacramento und San Francisco, der etwaige Waldbrände extrem schnell ausbreiten lässt. Mittlerweile hat der Wind hier etwas nachgelassen, die Lage bleibt aber kritisch. Zudem warnt der amerikanische Wetterdienst SPC nun auch im Süden von Kalifornien rund um Los Angeles vom extremer Waldbrandgefahr, da hier am Mittwoch teils stürmischer Santa-Ana-Wind aus östlicher Richtung aufkommt. In diesen Regionen sind bereits das Getty Fire und das Tick Fire aktiv.
kincadefire
BREAKING VIDEO: Residents forced to evacuate in Canyon Country, California, as the #TickFire quickly grew in size pic.twitter.com/t1UzhqrnaT
Um die Gefahr weiterer Brandauslösungen so gering wie möglich zu halten, wurden bereits vorsorglich noch nie dagewesene Maßnahmen ergriffen, wie etwa einer Million Haushalten den Strom abzudrehen. Damit soll verhindert werden, dass es zu Funkenflug durch Kurzschlüsse oder Überschläge in den Stromleitungen kommt. Weiters mussten allein nördlich von San Francisco mehr als 200.000 Menschen zeitweise ihre Häuser verlassen, darunter auch die gesamten Kleinstädte Healdsburg und Windsor.
— Evan Kirstel at #VonageCampus in #SanFrancisco (@evankirstel) October 29, 2019
Helicopters are flying above us. Fire still continues – we don’t know if our house is burnt. Evacuations remain the same. I guess not going home for a while… #gettyfirepic.twitter.com/JcfKf5d9CP
Am Sonntag hat sich der tropische Sturm PABLO etwa 700 km westlich von Galizien vorübergehend zu einem Hurrikan der Kategorie 1 verstärkt mit mittleren Windgeschwindigkeiten bis 130 km/h. So weit östlich über dem Atlantik, auf einem Längengrad von 18.3°W, ist zuvor noch nie ein Hurrikan entstanden! Der bisherige Rekordhalter war Hurrikan VINCE im Jahr 2005 auf einem Längengrad von 18.9°W. Mittlerweile hat sich PABLO wieder deutlich abgeschwächt und in ein hybrides Tief der mittleren Breiten umgewandelt, welches am Dienstag von einem weiteren atlantischen Tief eingefangen wird.
Hurricane Pablo off the coast of Spain really is a meteorological masterpiece! The hurricane sits embedded in a much larger cyclone with extensive frontal systems evident. Center was able to close off and prevent dry air intrusions and a stunning eye formed! #meteorology#pablopic.twitter.com/PmKNwJj85o
Pablo reached hurricane strength in a very unusual location in the North Atlantic basin, arguably more so than Hurricane Vince (2005). This makes Pablo the 2nd northernmost latitude to first reach hurricane intensity in modern records (1950-present). pic.twitter.com/Rz9RjLuc5S
Hurrikan PABLO war zwar vergleichsweise klein und kurzlebig, dennoch hat er vorübergehend ein deutliches Auge ausgebildet. Dies ist sehr bemerkenswert, weil die Wassertemperatur in diesem Teil des Atlantiks bei etwa 20 Grad liegt und somit deutlich unter den zur Hurrikanentstehung häufig erwähnten 26 Grad. Tatsächlich entsteht die Mehrzahl der Hurrikane bei einer Wassertemperatur über 26 Grad, allerdings stellt dies keine notwendige Bedingung dar: Bei vergleichsweise kalten Temperaturen in einer Höhe von etwa 12 km kann es nämlich durchaus auch bei geringeren Wassertemperaturen zur Entstehung von Hurrikanen kommen. Dies ist übrigens gelegentlich auch im Mittelmeer der Fall, wenn es zur Entwicklung sogenannter Medicanes kommt.
Atlantic Hurricane Wind Speed vs. Ocean Water Temperature.
Most hurricanes form at water temperatures above 26 C (79 F), and the strongest storms are powered by the hottest water.
Global warming didn’t create the hurricanes, but we worry that warming may make them stronger. pic.twitter.com/KM6XevHW17
Nicht nur Hurrikan PABLO hat in dieser Hurrikansaison neue Maßstäbe gesetzt, so war erst Ende September Hurrikan LORENZO der bislang östlichste Hurrikan der höchsten Kategorie 5 über dem Atlantik. Anfang Oktober war er dann als Hurrikan der Kategorie 1 über die westlichen Azoren gezogen.
#Lorenzo is officially a category 5 hurricane!! At 45 degrees W.
The furthest east previously were Isabel at 54.8 and Hugo at 54.6
Knapp 50 % der tropischen Wirbelstürme im Atlantik wandeln sich in außertropische Tiefdruckgebiete um, manche davon beeinflussen in weiterer Folge auch das Wetter in Europa. Dass ein tropischer Sturm das europäische Festland trifft, ist allerdings äußerst selten, da sich die Stürme zuvor in hybride Stürme der mittleren Breiten mit einem warmen Kern und einem sich entwickelnden Frontensystem umwandeln. Nur sehr selten behalten sie ihre tropischen Eigenschaften im Kern bis zum Landfall, wie etwa Hurrikan VINCE im Jahr 2005. Für Schlagzeilen hat im Jahr 2017 auch Hurrikan OPHELIA gesorgt, welcher den bislang östlichsten Major Hurricane (mind. Kategorie 3) auf dem Atlantik darstellt. Er zog westlich der Iberischen Halbinsel vorbei und traf als Hybridsturm auf Irland. Im Oktober 2019 zog hingegen Hurrikan LORENZO mit Orkanböen über die westlichen Azoren hinweg und erreichte als Hybridsturm Irland.
Waldbrände können in Kalifornien zwar im gesamten Jahr auftreten, besonders im Herbst ist die Gefahr aber besonders groß, da die Böden in dieser Jahreszeit sehr trocken sind. Der bislang verheerendste Waldbrand erfolgte im November 2018, als das Camp Fire nördlich von Sacramento für 85 Todesopfer und schwere Schäden auf einer Fläche von mehr als 60.000 Hektar sorgte.
Extreme Waldbrandgefahr
Am Sonntag herrscht neuerlich extreme Waldbrandgefahr, da im Großraum von San Francisco und Sacramento stürmischer, föhniger Nordostwind aufkommt. Dieser kann die aktuell schon bestehenden Brände wie das Kincade Fire im Sonoma County nördlich von San Francisco rasch außer Kontrolle geraten lassen. Der amerikanische Wetterdienst SPC warnt in diesen Regionen am Sonntag sogar von einer potentiell historischen Waldbrandgefahr! Weiters herrscht auch im Süden Kaliforniens große Waldbrandgefahr, hier macht besonders das Tick Fire nördlich von Los Angeles den Feuerwehrmännern zu schaffen.
Fire encroaching the highway on 128, both sides, in Sonoma Co. in Healdsburg. Major wind gusts kicking up and and trees and power lines down everywhere. Updates to come #KincadeFire@NBCNews@TODAYshowpic.twitter.com/0vYvsLTLk2
Das Kincade Fire im Sonoma County hat seit Mitte dieser Woche bereits eine Fläche 10.000 Hektar verbrannt. Nun kommt zusätzlich teils stürmischer Wind auf, welche örtlich als Diablo Wind bezeichnet wird. Es handelt sich um einen trockenen Fallwind aus nordöstlichen Richtung, der die Ausbreitung etwaiger Waldbrände rasch außer Kontrolle geraten lässt. Dieser Wind ist nicht mit dem Santa-Ana-Wind zu verwechseln, welcher im Süden von Kalifornien rund um Los Angeles häufig Waldbrände antreibt.
BREAKING VIDEO: Residents forced to evacuate in Canyon Country, California, as the #TickFire quickly grew in size pic.twitter.com/t1UzhqrnaT
Um die Gefahr weiterer Brände so niedrig wie möglich zu halten, wurden vorsorglich beispiellose Maßnahmen ergriffen: Etwa einer Million Haushalten wurde den Strom abgedreht, damit es zu keinen Funken durch Kurzschlüsse oder Überschläge in den Stromleitungen kommt. Weiters mussten mehr als 80.000 Menschen ihre Häuser verlassen, darunter auch die gesamten Kleinstädte Healdsburg und Windsor.
Thank you to all the firefighters & first responders who are on the scene, working to contain the #KincadeFire.
The images coming out of the area are devastating. Evacuations are underway now. If in the area, please follow directions of local authorities. pic.twitter.com/3T3roGoyQy
Als Schwerewellen bezeichnet man Wellen in der Atmosphäre oder im Wasser, bei denen die Schwerkraft für die Wellenbildung verantwortlich ist. Sie treten nur bei einer stabilen Schichtung auf, wie etwa im Bereich einer Temperaturinversion: Wenn die Luft hier aus seiner stabilen Ruhelage gebracht wird, beginnt sie unter dem Einfluss der Schwerkraft um die Ausgangslage zu schwingen. Eine gute Analogie stellen die Wellen an einer Wasseroberfläche dar, nachdem man einen Stein hineingeworfen hat. Auf Satellitenbildern sind Schwerewellen als quer zur Windrichtung orientierte Wolkenbänder zu erkennen.
Storms over NW WA overnight generated cold pool gravity waves that accelerated off the Pilbara and Kimberley coasts, bringing with it dust while generating an undular bore. Maximum wind gust of 96 km/h with earlier afternoon storm at Telfar.#thunderstorm#weatherpic.twitter.com/dVnngHmTMb
Am Montag und Dienstag haben Gewitter in den nördlichen Regionen Westaustraliens für böig auffrischenden Südostwind gesorgt. Dieser hat sich nordwestwärts ausgebreitet und dabei für die Entstehung von Schwerewellen gesorgt, welche sich zum Teil mehr als 2000 km weit über dem Indischen Ozean ausgebreitet haben. Mit dem auffrischendem Wind wurde zudem auch Wüstensand aufgewirbelt. Allgemein können Schwerewellen in sämtlichen Stockwerken der Atmosphäre auftreten, oft sind sie allerdings unsichtbar, da die Luft nicht feucht genug ist und die Wellenberge nicht durch Wolken gekennzeichnet werden. In Mitteleuropa treten sie häufig als stationäre Leewellen auf der windabgewandten Seite eines Gebirges auf.
A longer animation highlighting the atmospheric gravity waves. Waves cause the air to rise and sink, cooling and warming its water vapour and making upper water vapour temperature an effective means of visualisation. In some cases, cloud forms on the crests. pic.twitter.com/af6kfO2U9Q
Am Freitag lag Deutschland unter dem Einfluss von Tief THILO mit Kern über den Britischen Inseln bzw. der Nordsee. Die Kaltfront des Tiefs erfasste gegen Mittag zunächst Nordrhein-Westfalen und zog am Nachmittag als geschlossene Linie rasch ost- bis nordostwärts über Niedersachsen und Hessen hinweg. Am Abend erfasste sie in abgeschwächter Form schließlich den Osten des Landes. Einzelne, kräftige Gewitter gab es aber auch in Franken und im äußersten Süden.
In Summe kam es zu knapp 22.000 Blitzen, davon 7.465 in Niedersachsen, 4.372 in Mecklenburg-Vorpommern und 3.743 in Schleswig-Holstein.
Schwere Sturmböen
Mit Durchzug der Schauer- und Gewitterlinie kam es zu abrupt stark bis stürmisch auffrischenden Westwind. In einem Streifen von NRW über das östliche Niedersachsen bis nach Mecklenburg kam es teils auch zu schweren Sturmböen:
101 km/h Wunstorf (Niedersachsen)
97 km/h Schwerin (M-V)
96 km/h Düsseldorf (NRW)
94 km/h Celle (Niedersachsen)
94 km/h Pelzerhaken (S-H)
93 km/h Belm (Niedersachsen)
91 km/h Bremervörde (Niedersachsen)
Im Fernverkehr der Bahn kam es aufgrund von Bäumen im Gleis zu Umleitungen und Verspätungen, wie etwa auf den Strecken Hannover-Bremen und Hamburg-Berlin. In Voerde in Nordrhein-Westfalen wurde zudem eine Frau von einem umgestürzten Baum schwer verletzt. In Summe gab es im Westen und Norden Deutschlands zahlreiche Feuerwehreinsätze, besonders im Rhein-Erft-Kreis in NRW kam es zu teils schweren Schäden.
Kurz Orkan in Oberkassel. Surreal. Auf der Düsseldorfer Straße liegt jetzt ein umgefallener Baum quer über der Straße. Erinnert mich an Sturm #Ela. pic.twitter.com/JKpFGCWroI
#Gewitter über #Bochum – Ein kurzes Gewitter um ca. 12.30 Uhr führte dazu, dass die Feuerwehr Bochum zu mehreren sturmbedingeten Einsätzen alarmiert wurde. Zur Zeit befinden sich noch mehrere Einheiten im Einsatz. Weitere Infos folgen. #fwbo#EinsatzfürBochumpic.twitter.com/zgk44uzJ1y
Bei dem kurzen und heftigen Gewittersturm, der eben über Oldenburg hinwegzog, stürzte am Babenend ein Baum auf ein Taxi und ein weiteres Auto. Der Taxifahrer saß im Fahrzeug, wurde aber zum Glück nicht verletzt! #Polizei#oldenburg#glückgehabt#gewitter 👮♂️😅☔🌪 *stk pic.twitter.com/IsvS84OsPP
— Polizei Oldenburg-Stadt/Ammerland (@Polizei_OL) October 18, 2019
Deutschland liegt derzeit unter dem Einfluss eines umfangreichen Tiefdruckgebiets namens THILO mit Kern über den Britischen Inseln. Am Freitagvormittag erfasst die Kaltfront des Tiefs den Westen Deutschlands und zieht in weiterer Folge rasch über die Nordhälfte des Landes hinweg.
Schauer und Gewitter
Unmittelbar im Bereich der Kaltfront zeichnen sich ab etwa Mittag im Westen und Nordwesten erste Schauer und Gewitter ab, welche aus Westen rasch ost- bis nordostwärts ziehen. Im Laufe des Nachmittags können sich diese in einem Streifen von Nordhessen über das östliche Niedersachsen bis nach Schleswig-Holstein auch linienhaft anordnen. Mit Durchzug der Gewitter dreht der Wind hier von Süd auf Südwest bis West und frischt kräftig auf. Örtlich besteht dabei die Gefahr von schweren Sturmböen! Im Nordwesten ist zudem vereinzelt auch kleiner Hagel nicht ausgeschlossen.
Am Abend erfasst die Front unter Abschwächung dann auch den äußersten Osten des Landes, dabei sind örtlich noch kräftige Windböen um 60 km/h möglich. Im Donauraum und in den Alpen bleibt es dagegen meist trocken.
Am Samstag ist der ehemalige Supertaifun Hagibis mit Orkanböen und heftigen Regenfällen auf Japan getroffen. Örtlich wie in Hakone kam es dabei zu Regenmengen von über 900 Liter pro Quadratmeter innerhalb von nur 24 Stunden, was etwa dem mittleren Jahresniederschlag Innsbrucks entspricht! Durch die extremen Regenmengen sind einige Flüsse über die Ufer getreten und es kam zu Überschwemmungen und Erdrutschen. In Summe kamen dabei mindesten 19 Menschen ums Leben, zudem werden einige noch vermisst.
Vor allem im Bereich der Bucht von Tokio kam es verbreitet zu Orkanböen. Anbei die höchsten Windspitzen:
161 km/h Koudzushima
158 km/h Yokohama
158 km/h Edogawarinkai
154 km/h Tokio Haneda
152 km/h Miyakejima
149 km/h Toukyouo
145 km/h Chiba
In mehr als 100.000 Haushalte gab am frühen Sonntag keinen Strom. Mittlerweile sind etwa 27.000 Soldaten im Einsatz, um die Rettungs- und Aufräumarbeiten zu unterstützen.
Death toll from devastating typhoon #Hagibis rises to 19 in Japan. Tens of thousands of troops and rescue workers sent to save stranded residents and fight floods pic.twitter.com/SUWkcefxa7
LOOK: The strong winds from Typhoon Hagibis leave a trail of destruction in its wake in Ichihara, Chiba prefecture in Japan. The powerful typhoon claimed its first victim on Saturday, October 12, even before making landfall. 📷 Jiji Press/AFP pic.twitter.com/LzTaZMxyqx
Mitteleuropa liegt am Samstag im Einflussbereich einer westlichen bis südwestlichen Höhenströmung und am Rande von Hoch LISBETH gibt es in der Mitte und im Süden Deutschlands verbreitet sonnige und milde Wetterbedingungen. Von Litauen quer über Norddeutschland bis zum Nordatlantik erstreckt sich hingegen eine Luftmassengrenze, welche für viele Wolken und etwas Regen sorgt.
Tief ROCCO
Im Bereich der Luftmassengrenze über den Nordatlantik entwickelt sich in den kommenden Stunden ein Randtief, welches am Sonntag unter Verstärkung über England hinwegzieht. Deutschland gerät dabei in den Warmsektor des Tiefs und aus Frankreich gelangen warme und teils labil geschichtete Luftmassen ins Land.
Örtlich Gewitter
Bereits am Samstagabend nimmt die Schauer- und Gewitterneigung in einem Streifen von Rheinland-Pfalz und dem Saarland bis zum Thüringer Wald zu. Am Sonntag ziehen im Westen und Norden bereits in der ersten Tageshälfte lokale Schauer und Gewitter durch, am Abend ab etwa 20 Uhr sind im äußersten Westen und Nordwesten dann mit Durchzug der Kaltfront weitere Schauer und Gewitter in Sicht. Im Sommer würde solch eine Wetterlage typischerweise für eine erhöhte Unwettergefahr sorgen. Die potentiell verfügbare Energie für Konvektion ist mittlerweile zwar nur noch gering, dies wird allerdings durch die starke Windscherung teilweise kompensiert. Somit kann es örtlich durchaus zu Platzregen und Sturmböen kommen!
Spätsommerlich warm
Im Süden und Südosten bleibt es im Einflussbereich von teils föhnigem Süd- bis Südwestwind hingegen trocken und bei viel Sonnenschein wird es spätsommerlich warm. Die Temperaturen steigen in Baden-Württemberg auf bis zu 27 Grad, aber auch in Franken und in Teilen Ostdeutschlands gibt es Höchstwerte um 25 Grad.
Die Kaltfront von Tief ROCCO erfasst Montagnacht nur den Westen und Nordwesten Deutschlands, da sie mit Ankunft eines weiteren Randtiefs rasch wieder am warmaktiv wird. Somit bleiben die Höchstwerte auch am Montag und Dienstag im Südwesten sowie im Osten des Landes im Bereich der 25-Grad-Marke.
Jährlich am zweiten Sonntag im Oktober findet in Triest die Barcolana statt. Es handelt sich um die größte Segelregatta weltweit: Zum 50-jährigen Jubiläum wurde im Jahr 2018 mit 2.689 Teilnehmerbooten sogar ein neuer Rekord aufgestellt und die Barcolana wurde im „Guinness Buch der Rekorde“ als größte Segelregatta der Welt aufgenommen. Die Teilnehmer werden je nach Bootsgröße in unterschiedliche Kategorien aufgeteilt, sowohl Profis als auch Hobby-Segler starten allerdings gleichzeitig. Erstmals fand der Wettbewerb im Jahr 1969 statt.
Zur Barcolana präsentiert sich das Wetter heuer von seiner grauen Seite. Von Beginn an halten sich hochnebelartige Wolken über dem Golf, im Laufe des Tages lockern diese aber etwas auf und zumindest zeitweise zeigt sich bei diesigen Verhältnissen die Sonne. Problematischer für die Teilnehmer präsentiert sich allerdings der kaum vorhandene Wind: In den Morgenstunden weht noch ein leiser Zug aus östlicher Richtung, zum Start der Regatta zeichnen sich beinahe windstille Bedingungen ab (1-3 kt). Im Tagesverlauf ist dann mit einem Hauch an westlichem Wind zu rechnen. Die Temperaturen steigen von 16 Grad in der Früh auf rund 21 Grad am Nachmittag an.
Domenica a Trieste c’è la cinquantunesima edizione della Barcolana, la regata più grande del mondo. Dal maxi yacht al monoscafo di 5 metri, l’importante è esserci: tutti insieme a colorare di bianco, con le loro vele, il mare blu di Trieste. Un’avventura del mare e dell’anima. pic.twitter.com/MV1o9xDwP6
Der bekannteste Wind in Triest ist die Bora. Es handelt sich dabei um einen kalten, böigen Wind aus nordöstlicher Richtung, der je nach Wetterlage an der Adriaküste zwischen Triest, Kroatien und Montenegro auftritt. Besonders im Winter ist er meist schneidend kalt und erreicht in Böen sogar Orkanstärke. Die Barcolana hatte bereits mehrmals mit der Bora zu kämpfen, wie beispielsweise auch im Jahr 2000, als zahlreiche Teilnehmer nicht das Ziel erreichen konnten. Durchschnittlich kam es im Zeitraum von 1994 bis 2018 in 42% der Fälle zu Bora, während bei etwa jeder vierten Regatta nahezu Windstille herrschte.
Hurrikan Lorenzo ist in den frühen Morgenstunden am Mittwoch mit Orkanböen über die westlichen Azoren gezogen. An den wenigen vorhanden Wetterstationen wurden Orkanböen gemessen:
144 km/h Horta
141 km/h Flores
115 km/h Angra Do Heroismo
An exponierten Stellen von Flores gab es allerdings mit großer Wahrscheinlichkeit sogar noch höhere Windspitzen.
#Internacionales#Lorenzo — El huracán Lorenzo llegó a las portuguesas islas Azores este miércoles por la mañana, causando apagones y derribando árboles en el archipiélago del Atlántico, dijeron las autoridades. pic.twitter.com/3RKZhCKUao
Lorenzo war der stärkste Hurrikan, der je so weit im Nordosten des Atlantiks beobachtet wurde, so erreichte er in der Nacht auf den 29. September vorübergehend sogar die höchste Kategorie 5 mit mittleren Windgeschwindigkeiten von 260 km/h. Am Mittwochmorgen hat er als Katerogie-1-Hurrikan die Azoren überquert und zieht derzeit weiter nordostwärts. Hier trifft er auf immer niedrigere Wassertemperaturen und gerät in den Einflussbereich des Jetstreams. Dadurch wandelt sich das einst tropische Tief allmählich in ein Sturmtief der mittleren Breiten um, welches im Gegensatz zu einem Wirbelsturm eine asymmetrische Struktur mit einer Kalt- und Warmfront aufweist. Dieser Prozess wird in der Meteorologie „Extratropical Transition“ bezeichnet.
#Lorenzo is officially a category 5 hurricane!! At 45 degrees W.
The furthest east previously were Isabel at 54.8 and Hugo at 54.6
Die weitere Zugbahn von Lorenzo war bis Dienstag noch sehr ungewiss, so zeigten die Modellläufe sowohl einen potentiellen Kurs in Richtung Island als auch in Richtung der Britische Inseln. Mittlerweile steht aber fest, dass Lorenzo in der Nacht zum Freitag als Sturmtief auf Irland treffen wird. Vor allem an der Westküste muss man dabei mit Orkanböen um 120 km/h rechnen! Am Freitag zieht Lorenzo dann unter deutlicher Abschwächung als gewöhnliches Tiefdruckgebiet weiter nach Mitteleuropa, der Wind spielt dabei keine Rolle mehr. Für den Normalbürger präsentiert sich der ehemalige Hurrikan dann nur noch als ganz gewöhnliches Tiefdruckgebiet.
Unbeständiges Herbstwetter
Am Freitag zeigt sich im äußersten Nordosten sowie in Nieder- und Oberbayern anfangs noch die Sonne, sonst sorgt Lorenzo bereits für kompakte Wolken und von Rheinland-Pfalz bis zur Nordsee auch für Regen. Im Laufe der zweiten Tageshälfte greift der Regen auf das gesamte Land über. Die Höchstwerte liegen zwischen 9 Grad im nördlichen Mittelgebirgsraum und 17 Grad im Breisgau. Der Samstag beginnt besonders im Süden und Osten häufig nass, sonst gehen nur noch vereinzelt kurze Schauer nieder und besonders im Bereich der Nordsee kommt oft die Sonne zum Vorschein. Die Temperaturen liegen am Nachmittag zwischen 7 Grad im Vogtland und 16 Grad am Oberrhein. Am Sonntag kommt von Sachen bis Schleswig-Holstein zeitweise die Sonne zum Vorschein, sonst überwiegen die Wolken und im Südwesten setzt neuerlich Regen ein. Die Temperaturen kommen nicht über 8 bis 14 Grad hinaus.
Hurrikan Lorenzo ist am Mittwochmorgen mit Orkanböen über die westlichen Azoren gezogen, so wurden in Horta 144 km/h und in Flores 137 km/h gemessen. Dabei kam es auch zu einer Sturmflut, wie man auf ersten Videos eindrucksvoll sehen kann.
Hurrikan Lorenzo sorgt seit mehreren Tagen für Schlagzeilen, so war er der stärkste Hurrikan, der je so weit im Nordosten des Atlantiks beobachtet wurde. Mittlerweile schwächt er sich auf den immer kühleren Gewässern des Nordatlantiks ab und gerät in den Einflussbereich des Jetstreams. Dadurch wandelt sich das einst tropische Tief allmählich in ein Sturmtief der mittleren Breiten um, welches im Gegensatz zu einem Wirbelsturm eine unsymmetrische Struktur mit einer Kalt- und Warmfront aufweist.
You may hear about #HurricaneLorenzo heading to the UK and Ireland in the next week.
However, it will not be the same beast by the time it reaches NW Europe – it will *not* be a *tropical* hurricane, though it may possess hurricane-force winds.
Lange war die Zugbahn von Lorenzo ungewiss, so waren sich die Modelle nicht einig, ob der ehemalige Wirbelsturm in Richtung Island oder in Richtung Britische Inseln ziehen würden. Mittlerweile steht aber fest, dass Lorenzo Donnerstagnacht als Sturmtief auf Irland treffen wird. Besonders an der Westküste der Grünen Insel muss man dabei mit Orkanböen um 120 km/h rechnen. In weiterer Folge zieht Lorenzo unter deutlicher Abschwächung als gewöhnliches Tiefdruckgebiet weiter nach Mitteleuropa, der Wind spielt dabei keine Rolle mehr. Für den Normalbürger präsentiert sich der ehemalige Hurrikan der höchsten Kategorie nur noch als ganz gewöhnliches Tiefdruckgebiet.
Unbeständiges und kühles Wochenende
Nach einem sonnigen Beginn sorgt Lorenzo am Freitag von Westen her für Wolken und in der zweiten Tageshälfte setzt von Vorarlberg bis Oberösterreich allmählich Regen ein. Nach einem frischen, örtlich sogar leicht frostigen Morgen steigen die Temperaturen auf 12 bis 18 Grad. Der Samstag verläuft dann trüb und häufig nass, vor allem in den Nordalpen regnet es zeitweise auch kräftig. Nennenswerte Auflockerungen gibt es nur im äußerten Süden und die Temperaturen kommen von Nord nach Süd nicht über 10 bis 18 Grad hinaus. Am Sonntag gibt es vorübergehend eine Wetterbesserung: Der Regen entlang der Nordalpen klingt rasch ab und besonders im Süden und Osten kommt zeitweise die Sonne zum Vorschein. Am Abend setzt im Westen aber erneut Regen ein und die Temperaturen bleiben bis auf Weiteres gedämpft.
Am Wahlsonntag scheint an der Alpennordseite und im Osten bei nur harmlosen Wolken häufig die Sonne. Von Osttirol über Kärnten bis zum Wechsel halten sich anfangs hochnebelartige Wolken, im Tagesverlauf kommt aber zeitweise die Sonne zum Vorschein. Vor allem im Westen wird es spätsommerlich warm: Föhniger Südwind treibt die Temperaturen auf bis zu 26 Grad in Nordtirol.
Stürmischer Wochenauftakt
Am Montag gerät Österreich unter den Einfluss von Tief MORTIMER mit Kern über der Ostsee. Bereits in den frühen Morgenstunden frischt entlang der Nordalpen zunehmend stürmischer Westwind auf. Am Vormittag und in den Mittagsstunden zeichnen sich von Oberösterreich bis ins östliche Flachland verbreitet Sturmböen zwischen 70 bis 90 km/h ab. Da die meisten Bäume noch belaubt sind und daher größeren Windwiderstand bieten, ist die Gefahr von Windbruch erhöht. Dazu ziehen an der Alpennordseite ein paar Regenschauer durch und die Temperaturen liegen um 20 Grad. Im Südosten scheint dagegen häufig die Sonne und mit bis zu 26 Grad wird es spätsommerlich warm.
Auf exponierten Berggipfeln wie etwa dem Feuerkogel oder dem Schneeberg sind auch Orkanböen um 120 km/h zu erwarten.
Spätsommerlicher Oktoberstart
Am Dienstag beruhigt sich das Wetter wieder und vor an der Alpennordseite und im Osten scheint verbreitet die Sonne. Mit maximal 19 bis 26 Grad liegen die Temperaturen weiterhin über dem langjährigen Mittel, am wärmsten wird es entlang der Nordalpen und im Wiener Becken. Das Auf und Ab der Temperaturen setzt sich jedoch fort, so kündigt sich am Mittwoch eine markante Kaltfront an.
Wahlbeteiligung und Wetter
Eine Studie des Hamburger Instituts für Wetter- und Klimakommunikation besagt, dass das Wetter tatsächlich einen messbaren Einfluss auf die Wahlbeteiligung habe. So bleiben in Deutschland bei jedem zusätzlichen Grad circa 100.000 Wähler den Wahlurnen fern. Ökonomen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) haben im Jahr 2016 herausgefunden, dass Regen sich ebenfalls negativ auf die Wahlbeteiligung auswirkt. Genauer betrachtet soll Regen für konservative Parteien allerdings einen positiven Effekt haben, da sich ihre Wähler tendenziell vom Wetter weniger beeinflussen lassen. Aus Österreich liegen diesbezüglich zwar keine Zahlen vor, allerdings dürften sich die Wähler ähnlich verhalten.
Die Kelvin-Helmholtz-Instabilität bezeichnet das Anwachsen kleiner Störungen in der Scherschicht zwischen zwei Fluiden mit unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten. Entscheidend für die Entstehung dieser Wolken in der Atmosphäre sind folgende Punkte:
markante Windscherung im Bereich der stabilen Schicht
ausreichende Luftfeuchtigkeit, damit Wolken entstehen können
Wenn diese Faktoren zusammenkommen, reißt die obere Luftschicht, die eine höhere Geschwindigkeit und eine geringe Luftfeuchte aufweist, Teile der unteren, feuchteren Luftmasse nach oben und es kommt zu Verwirbelungen. Manchmal kann es aber auch im Bereich von Leewellen hinter einem Gebirge zur Kelvin-Helmholtz-Instabilität kommen, so auch am Donnerstag in Gibraltar. Die Lebensdauer solcher Wolkenformationen ist gering und reicht meist von wenigen Minuten bis zu etwa 20 Minuten.
More great photos being sent to MeteoGib of this afternoon’s rare Kelvin-Helmholtz wave clouds running along the #Gibraltar#Levanter cloud – caused by wind shear in the flow over the Rock – 26/09
— MeteoGib (@MeteoGib) September 26, 2019Kelvin-Helmholtz-Wolken in Gibraltar
Turbulenz
Kelvin-Helmholtz-Wellen treten wesentlich häufiger auf, als man denkt. In vielen Fällen ist die Luft allerdings zu trocken, um die Entstehung von Wolken zu ermöglichen, daher sind die Wellen oft unsichtbar. In der Luftfahrt spricht man dann von Clear Air Turbulence(CAT): Diese Turbulenz in wolkenfreier Luft führt zu ungewollten Höhenänderung eines Flugzeugs, was von Flugzeuginsassen meist als „Luftloch“ aufgefasst wir.
Hoy @Robert1969Rob captaba en #Gibraltar esta espectacular cresta de #Fluctus a modo de olas de mar provocadas por las ondas Kelvin-Helmholtz … el aire en la parte superior de la nube se mueve a más velocidad que en la inferior de la nube y voila! yo las llamo nubes #punk wow! pic.twitter.com/860M64ADLP
#Gibraltar#Levanter – 26/09 – another quite different view of the Rock from another angle, taken from Eastern Beach and showing clearly the differential flow of air across the Rock producing different layers/ waves of cloud – photo with many thanks to Jacqueline Garcia. pic.twitter.com/ZjW5Ymigwn
Für die Entstehung von Gewittern sind grundsätzlich drei Zutaten notwendig: Ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit, eine labile Schichtung der Atmosphäre sowie ein Mechanismus, der die Luft zum Aufsteigen bringt. Letzteres kann beispielsweise ein Zusammenströmen der Luft in Bodennähe oder eine Front sein.
Hohe Blitzraten
Die Ladungstrennung innerhalb einer Gewitterwolke kommt durch Reibungsprozesse zwischen den enthaltenen Wassertröpfchen und Eispartikeln im Bereich der Auf- und Abwinde zustande. Eiskristalle laden sich dabei positiv auf, die Tropfen negativ. Dies führt im oberen Teil der Wolke zu einem Gebiet mit positiver Ladung, während an der Wolkenuntergrenze negative Ladung überwiegt. Wenn die Spannung zwischen den verschiedenen Ladungen sehr groß wird, kommt es zu einem Blitz. Dieser Spannungsausgleich erfolgt entweder innerhalb der Wolke oder zwischen dem Erdboden und dem unteren Teil der Wolke. Manchmal schlagen Blitze allerdings auch vom oberen Teil der Wolke am Boden ein. Für sehr viele Blitze benötigt man spezielle Bedingungen:
Starker Aufwind innerhalb der Gewitterwolke
Hochreichende Gewitterwolken, wobei besonders der Höhenunterschied zwischen der Nullgradgrenze und der Wolkenobergrenze relevant ist
Viele Aerosole bzw. Eiskeime
Die Blitzrate steht zwar häufig in Zusammenhang mit der Intensität eines Gewitters, allerdings ist dies nicht immer der Fall. So gibt es durchaus blitzreiche Gewitter mit relativ harmlosen Auswirkungen.
Unwetter in Spanien
Vergangene Woche war der Südosten Spaniens von heftigen Unwettern betroffen (siehe auch hier). Das Zusammenspiel aus Höhenkaltluft und milden Wassertemperaturen hatte dort für eine hochreichend labile Schichtung der Luft gesorgt. Auf den folgenden Videos sieht man eindrücklich, wie intensiv die Blitzrate bei diesen Gewittern war.
Im Herbst nimmt der Tiefdruckeinfluss im Mittelmeerraum im Mittel zu, was in Zusammenspiel mit den noch milden Wassertemperaturen besonders in den Küstenregionen zur regenreichsten Zeit des Jahres führt. Vor allem unter dem Einfluss von Höhentiefs kommt es häufig zu heftigen Gewittern: Die verstärkte vertikale Temperaturabnahme sorgt nämlich für eine labile Schichtung der Atmosphäre. Weitere Details zu dem Thema gibt es hier: Herbst im Mittelmeer: Unwettersaison durch Regen und Gewitter. Auch in den vergangenen Stunden war ein Höhentief für die großen Regenmengen verantwortlich.
Große Regenmengen
Die größten Regenmengen wurden am Dienstagnachmittag und -abend im Norden von Mallorca gemessen, kräftige Gewitter haben aber auch Menorca heimgesucht. Anbei die nassesten Orte in den vergangenen 24 Stunden (Stand: Mittwoch 6 Uhr):
215 mm Son Torrella, Escorca (Mallorca)
184 mm Lluc, Escorca (Mallorca)
83 mm Sierra de Alfabia, Bunyola (Mallorca)
69 mm Palma, Universitat (Mallorca)
68 mm Aeropuerto de Menorca (Menorca)
Die großen Regenmengen haben für Sturzfluten und Überflutungen gesorgt, besonders betroffen waren die Orte Selva und Caimari. Der für den Mittwoch vorgesehene Schulbeginn wurde in mehreren Gemeinden auf Donnerstag verschoben. Zumindest ist bislang nur Sachschaden bekannt, weil erst vor einem Jahr hatten schwere Unwetter im Südosten von Mallorca mehrere Todesopfer gefordert (Bericht dazu hier).
Derzeit zieht das Höhentiefs südwärts und auf den Balearen kommt das Wetter zur Ruhe. Dafür muss man nun im Südosten Spaniens mit erhöhter Unwettergefahr rechnen, besonders im Bereich der Provinz Murcia zeichnen sich ergiebige Regenmengen mit der Gefahr von Sturzfluten und Überschwemmungen ab.
Für die Entstehung von Wasserhosen braucht es eine große, warme Wasserfläche, welche in Zusammenspiel mit einer relativ kalten Luftmasse für eine labile Schichtung der bodennahen Luft sorgt. Weiters sind windschwache Verhältnisse oder allgemein Bereiche mit zusammenströmenden Winden günstig, welche für kleinräumige Verwirbelungen sorgen. An der Unterseite von Schauer- oder Gewitterwolken kann es dann zu Wasserhosen kommen, welche oftmals auch paarweise auftreten.
Kurzlebige Wirbel
Wasserhosen sind meist deutlich schwächer als Tornados und haben eine Lebensdauer von wenigen Sekunden bis hin zu über 10 Minuten. Sie legen höchstens wenige hundert Meter zurück und sind meist harmlos. Nur wenn Boote oder Schiffe ihnen zu nahe kommen oder die Wasserhose auf das Land zieht, kann es gefährlich werden. Vergleichsweise selten treten mesozyklonale Wasserhosen in Zusammenspiel mit Superzellengewittern auf, diese können deutlich höhere Windgeschwindigkeiten aufweisen!
Sichtungen
Im Zuge des Kaltlufteinbruchs über Mitteleuropa am vergangenen Wochenende kam es besonders im Mittelmeerraum zu mehreren Sichtungen von Wasserhosen, wie etwa in Barcelona, bei Elba in Italien und an der nördlichen Adria. Auch über größeren Seen kommt es aber manchmal zu Wasserhosen, so auch am vergangenen Sonntag am Starnberger See in Bayern.
Die Chancen auf #Wasserhosen heute Nacht bzw. morgen früh sind zwar nicht optimal, aber doch erhöht. Insbesondere am #Bodensee (Klassiker).
Das Potenzial wird auch durch das sogenannte Szilagyi Waterspout Nomogram belegt (Quelle Grafik: ResearchGate, ergänzt mit Stern) pic.twitter.com/4ZwNHSOLe8
Tropische Wirbelstürme im Atlantik entstehen auf den warmen Gewässern zwischen der Karibik und Afrika. Mit den dort vorherrschenden östlichen bis südöstlichen Winden verlagern sich die Stürme meist in Richtung Amerika, wie etwa im Fall von Hurrikan Dorian in der vergangenen Woche. Abhängig von der großräumigen Druckverteilung können die Stürme aber manchmal auch schon früher nordwärts abbiegen, wie es aktuell Hurrikan Gabrielle macht.
Vom Hurrikan zum Islandtief
Wenn Hurrikane in nördlichere Breite vorstoßen kommen sie allmählich in den Bereich der Westwindzone. In diesen Gebieten sorgt die zunehmende Windscherung für eine Umwandlung des Tiefs: Die Symmetrie geht verloren, das Tief entwickelt allmählich Fronten und bei etwas nachlassenden Windgeschwindigkeiten wird es größer. Vorerst besitzt das Tief noch einen warmen Kern, im weiteren Verlauf kühlt dieser aber ab und das Tief wird schließlich zu einem außertropischen Tiefdruckgebiet der mittleren Breiten. Diese sogenannte Extratropical Transition hat Dorian entlang der US-Ostküste durchgemacht, mittlerweile befindet sich Dorian als außertropisches Tief südöstlich von Grönland.
Am Dienstagabend bzw. in der Nacht zum Mittwoch zieht Dorian über den Süden Islands hinweg zur Norwegischen See, dabei kommt besonders auf den Färöer-Inseln und in Schottland stürmischer Westwind auf, in Summe sind die zu erwartenden Windgeschwindigkeiten aber keineswegs ungewöhnlich für die sturmerprobten Regionen am Rande des Nordatlantiks.
Gabrielle zerschellt an Irland
Der Ex-Hurrikan Gabrielle wird nach derzeitigem Stand unter Abschwächung am Donnerstag Irland erreichen. Bis auf etwas Regen und Wind sind aber keine markanten Wettererscheinungen mehr zu erwarten.
Hurrikane in Europa
Knapp 50 % der tropischen Wirbelstürme im Atlantik wandeln sich in außertropische Tiefdruckgebiete um, manche davon beeinflussen in weiterer Folge auch das Wetter in Europa. Dass ein tropischer Sturm das europäische Festland trifft, ist hingegen äußerst selten, da sich die Stürme zuvor meist in hybride Stürme der mittleren Breiten mit einem warmen Kern und einem sich entwickelnden Frontensystem umwandeln. Dennoch können Tiefdruckgebiete mit überwiegend tropischen Eigenschaften im Kernbereich das europäische Festland erreichen: Der erste offizielle Fall war der Ex-Hurrikan Vince im Jahr 2005. Im Oktober 2017 kam Hurrikan Ophelia der Iberischen Halbinsel sehr nahe, er traf dann allerdings als Hybridsturm auf Irland. Im Oktober 2018 sorgte der Ex-Hurrikan Leslie für Orkanböen an der Westküste Portugals. Weiters können auch über dem Mittelmeer manchmal tropische Tiefdruckgebiete entstehen, aufgrund der geographischen Lage werden sie „Medicanes“ genannt.
Die kommenden Tage gestalten sich besonders in der Nordhälfte Deutschlands leicht unbeständig, da am Mittwoch die okkludierte Front von Ex-Dorian den Nordwesten erfasst und am Freitag die Reste von Ex-Gabrielle über den Norden hinwegziehen. Leicht wetterbegünstigt ist der Süden. In weiterer Folge etabliert sich über den Britischen Inseln aber ein Ableger des Azorenhochs namens Friederike, welches am Wochenende im ganzen Land für ruhige Wetterbedingungen sorgt. Besonders im Südwesten wird es zudem spätsommerlich warm.
Das ehemalige Italientief HANS ist vergangene Nacht über die Alpen gezogen und liegt derzeit über Tschechien. In den kommenden Stunden verlagert sich der Kern über Ostsachsen und Westpolen langsam in Richtung Ostsee.
Vor allem am Westrand des Tiefs fällt verbreitet anhaltender Regen, da sich das Niederschlagsgebiet hier um den Tiefkern wickelt und somit in Zusammenspiel mit der entgegengesetzten Verlagerungsrichtung des Tiefs nach Norden nur sehr langsam vom Fleck kommt (die Radaranimation gibt es hier).
Regen im Osten
Besonders im Vogtland sowie in dessen nähreren Umgebung regnet es derzeit kräftig mit teils über 5 Liter pro Quadratmeter pro Stunde. Anbei die größten Niederschlagsmengen in den vergangenen 24 Stunden in den betroffenen Regionen (Update: Dienstag, 02 Uhr):
58 mm Aue (Sachsen)
54 mm Stützengrün-Hundshübel (Sachsen)
53 mm Raschau (Sachsen)
52 mm Marienberg (Sachsen)
52 mm Carlsfeld (Sachsen)
In den kommenden Stunden verlagert sich der Tiefkern nordwärts, daher verlagert sich der Niederschlagsschwerpunkt langsam in den Nordosten des Landes.
Anbei eine Analyse der Niederschlagsmengen sowie die Prognose für die kommenden Stunden. Der nasseste Ort heute war bislang übrigens nicht im östlichen Mittelgebirgsraum, sondern am Ostufer des Bodensees. Der Lake Effect hat zugeschlagen (für Detail siehe Link oben)! pic.twitter.com/W6ATK1Zh7K
Besonders in Sachsen, Franken und Thüringen war der Sommer 2019 deutlich zu trocken mit örtlich weniger als 50% vom durchschnittlichen Niederschlag. Im Nordosten fällt die Bilanz etwas ausgeglichener aus, dennoch besteht nach dem extrem trockenen Jahr 2018 weiterhin ein hohes Niederschlagsdefizit.
Lake Effect am Bodensee
Noch größere Niederschlagsmengen gab es vergangene Nacht am Ostufer des Bodensees: Da der Temperaturunterschied zwischen Wasser und Luft besonders groß war (Wassertemperatur 18 Grad, Temperatur in einer Höhe von 1000 m knapp über 5 Grad), konnte die Luft beim Überströmen des Bodensees sehr viel Feuchtigkeit aufnehmen. Diese hat die Schauertätigkeit am Ostufer deutlich verstärkt. In Sigmarszell (Zeisertsweiler) wurden in den letzten 24 Stunden 66 Liter pro Quadratmeter Regen gemessen, davon mehr als 27 innerhalb von nur 2 Stunden. Weitere Details zu diesem Phänomen gibt es hier.
Wetterberuhigung am Dienstag
Am Dienstag liegt der Kern von HANS über der Ostsee und bei stark auffrischendem Westwind mit teils stürmischen Böen fällt im äußersten Nordosten noch etwas Regen. Auf Rügen regnet es mitunter auch gewittrig durchsetzt. Sonst beruhigt sich das Wetter wieder.
In den kommenden Tagen zieht der Ex-Hurrikan Dorian über Island hinweg und der Ex-Hurrikan Gabrielle trifft auf die Britischen Inseln. Während sich in Nordeuropa unbeständiges Herbstwetter einstellt, wird in Mitteleuropa der Weg frei für einen Ableger des Azorenhochs.
Wetterbesserung
Am Dienstag lockern Restwolken und Nebelfelder am Vormittag auf und die Sonne kommt vor allem an der Alpennordseite häufig zum Vorschein. Im Osten und Süden ziehen im Tagesverlauf ein paar Wolken durch, es bleibt aber trocken und die Temperaturen steigen auf 18 bis 23 Grad. Der Mittwoch bringt bei nur harmlosen Wolken vor allem in der Osthälfte viel Sonnenschein. Die Höchstwerte liegen zwischen 18 und 24 Grad.
Ruhiges Spätsommerwetter
Am Donnerstag setzt sich das ruhige und überwiegend sonnige Wetter fort. Die Temperaturen steigen noch etwas an mit Höchstwerten zwischen 20 und 26 Grad. Der Freitag wird voraussichtlich der wärmste Tag der Woche bei Temperaturen bis zu 27 Grad im Osten Österreichs. Am Wochenende setzt sich der Hochdruckeinfluss fort, aus Norden sickert aber vorübergehend etwas kühlere Luft ein, somit gehen die Temperaturen geringfügig zurück.
Schnee von gestern
Italientief HANS hat am Sonntag für eine sogenannte Gegenstromlage gesorgt, bei der aus Nordwesten kühle Luft einsickert, während ein Italientief in der Höhe sehr feuchte Luft aus Süden heranführt. Die Schneefallgrenze ist dabei in Nordtirol vorübergehend gegen 1000 m abgesunken und in den Hochlagen der Stubaier und Ötztaler Alpen gab es bis zu 50 cm Neuschnee. Die größten Regenmengen gab es in Oberkärnten, so wurden in Spittal an der Drau 86 Liter pro Quadratmeter in 24 Stunden gemessen. Markante Regenmengen gab es aber auch im Westen Österreichs sowie von der südlichen Steiermark bis ins östliche Flachland. Örtlich wurde auch schon der durchschnittliche Septemberniederschlag übertroffen, wie etwa im Raum Innsbruck, in Teilen Oberkärntens sowie in Teilen des Weinviertels. In der zweiten Wochenhälfte steigt die Nullgradgrenze aber gegen 4.000 m an und bis auf Weiteres ist landesweit kein nennenswerter Niederschlag in Sicht.
Gute Leistung der Wettermodelle heute. Die erwarteten 50 cm am Hauptkamm sind eingetroffen. Der Übeltalferner hat den Sommer damit hoffentlich überstanden. Fotos: Heidi von Wettstein, Müllerhütte (3145m) pic.twitter.com/g0QPwCiIe8
Am Sonntag liegt Mitteleuropa unter dem Einfluss eines umfangreichen Höhentiefs, welches am Boden von Italientief HANS flankiert wird. In der Nacht zum Montag verlagert sich das Tief über die Alpen hinweg und liegt am Montag dann über Tschechien und Westpolen.
Schnee in den Alpen
Im Westen fällt am Sonntag von Beginn an häufig Regen, dabei sinkt die Schneefallgrenze am Arlberg und am Alpenhauptkamm gegen 1300 m ab. Aktuell schneit es etwa in Lech, Galtür, Nauders und Obergurgl. Am Nachmittag und Abend sinkt die Schneefallgrenze auch im Bereich der Tauern weiter ab, kurzzeitig zeichnet sich hier in den Abendstunden auch in den Hochtälern um 1100 m etwas Schneeregen oder Nassschnee ab.
Regen und Gewitter
Im Tagesverlauf verlagert sich der Schwerpunkt des Regens in den Süden, besonders im Bereich der Karnischen Alpen und der Kreuzeckgruppe regnet es am Nachmittag und Abend auch ergiebig und gewittrig durchsetzt! Vorerst noch trocken bleibt es hingegen in der Osthälfte, vorübergehend kommt hier auch die Sonne zum Vorschein. In der Nacht auf Montag zieht das Tief dann über die Alpen hinweg und auch im Osten muss man zeitweise mit kräftigem und teils gewittrig durchsetztem Regen rechnen.
Wetterbesserung ab Montag
Der Montag startet verbreitet nass, im Norden und Osten mit kräftigen und vereinzelt sogar gewittrigen Schauern. Im Tagesverlauf lässt der Regen nach und die Wolken lockern auf, am freundlichsten wird es in Osttirol und Oberkärnten. Vom Salzburger Land bis ins Mühl- und Waldviertel zeigt sich die Sonne hingegen kaum. Im Südosten sind am Nachmittag nochmals einzelne Gewitter möglich. Vom Mostviertel bis zum Wienerwald frischt lebhafter bis kräftiger Westwind auf. Die Temperaturen kommen selbst im äußersten Süden kaum über die 20-Grad-Marke hinaus.
Gute Leistung der Wettermodelle heute. Die erwarteten 50 cm am Hauptkamm sind eingetroffen. Der Übeltalferner hat den Sommer damit hoffentlich überstanden. Fotos: Heidi von Wettstein, Müllerhütte (3145m) pic.twitter.com/g0QPwCiIe8
Am Wochenende ereignet sich ein Trogvorstoß direkt über Mitteleuropa, kältere Luft wird von Norden her über die Alpen geführt und verursacht in Oberitalien eine Tiefdruckentwicklung. Somit stellt sich am Sonntag über Österreich eine Gegenstromlage ein: Während bodennah kältere Luft in die Täler der Alpennordseite sickert, steuert das Italientief feuchte Mittelmeerluft gegen die Alpen. Solch eine Wetterkonstellation führt in den Alpen zu reichlich Regen, dort wo sich Kaltluft und Starkregen überlagern, kann es vorübergehend frühwinterlich werden.
Am Samstag oft nass
Am Samstag überwiegen von der Früh weg die Wolken und zeitweise fällt Regen. Tagsüber stellen sich im Südosten und Osten längere trockene und kurze sonnige Phasen ein, gerade hier nimmt aber am Nachmittag wieder die Schaueraktivität zu. Von Oberkärnten über die Packalpe bis zum Semmering sind am Nachmittag starke Regenschauer und auch einzelne Gewitter zu erwarten. Die Temperaturen bleiben mangels Sonnenschein gedämpft und liegen zwischen 12 und 20 Grad.
Nasser Sonntag im Südwesten, Schnee in den Tauern
Am Sonntag ziehen von Beginn an ein paar Schauer durch. Tagsüber bleibt es dann im Osten trocken, während sich im Südwesten der Regen verstärkt. Am Nachmittag und Abend stellt sich vom Tiroler Unterland bis zum Ausseerland und dem Klagenfurter Becken intensiver Dauerregen ein, im Süden sind dabei stellenweise auch Gewitter eingelagert. Die Höchstwerte liegen zwischen 8 und 21 Grad.
Wintereinbruch im Gebirge
Die Temperaturen gehen in den Alpen am Sonntag kontinuierlich zurück und die Schneefallgrenze sinkt von Westen her auf 2200 bis 1700 m ab. In den Hohen Tauern kann es am Abend dank der Niederschlagsabkühlung bei starker Niederschlagsintensität vorübergehend auch bis in die Hochtäler um 1000 m schneien!
Im Hochgebirge kommen einige Zentimeter Neuschnee zusammen, in den Hochlagen der Tauern zeichnen sich bis Montagmorgen Mengen bis zu 50 cm Neuschnee ab! Erste Kaltlufteinbrüche sind im September allerdings nicht ungewöhnlich, im Jahr 2018 war dies erstmals schon am 26. August der Fall, siehe hier: Schnee bis 1000 m in Salzburg.
Kalendarisch beginnt der Herbst heuer erst am 23. September, in der Meteorologie zählt man den September bereits komplett zur dritten Jahreszeit. Besonders in der ersten Hälfte des Monats sollte der Sommer aber keineswegs unterschätzt werden. Temperaturen an die 30 Grad bzw. sogar darüber kommen in manchen Jahren vor. Im September 2015 wurde in Österreich erstmals sogar die 35-Grad-Marke erreicht! Die Nächte werden aber tendenziell immer kühler und besonders im Bergland kommt es wieder häufiger zu Bodenfrost.
Abnehmende Tageslänge
Die Sonne steht im September immer tiefer, so büßt man beispielsweise in Wien durchschnittlich vier Minuten pro Tag an Tageslänge ein. Sind zu Beginn des Monats bei wolkenlosem Himmel noch 13,5 Stunden Sonnenschein möglich, stehen am Ende nur noch 11,5 Stunden zur Verfügung. Zudem ist die Intensität der Strahlung aufgrund des geringeren Sonnenstands herabgesetzt, im September kommt ungefähr die gleiche Globalstrahlung wie im März an. Dies führt unweigerlich zu einem Abwärtstrend der Temperatur.
Nebelfelder
Wegen der immer länger werdenden Nächte kann die Luft bodennah stärker auskühlen als noch in den Monaten davor. Somit bilden sich besonders in Gewässernähe und in Beckenlagen wieder vermehrt Nebelfelder. Liegen in höheren Schichten noch dazu deutlich wärmere Luftmassen, sind bereits Hochnebelfelder möglich. In der Regel reicht die Kraft der Sonne aber noch aus, um diese untertags aufzulösen. Da die Luft in tendenziell auch stabiler trockener wird, gibt es häufig eine gute Fernsicht auf den Bergen. Gewitter treten abseits der Küsten hingegen nur noch vereinzelt auf.
Sturm
Im September nehmen die Temperaturgegensätze zwischen den Subtropen und der Arktis zu und der Jetstream in den mittleren Breiten wird tendenziell wieder stärker. Mitunter schaffen es somit auch die ersten kräftigeren Tiefdruckgebiete bis nach Mitteleuropa, dabei sind insbesondere in Norddeutschland erste Herbststürme möglich, die an ihrer Rückseite kühle Luft bis nach Mitteleuropa führen können. In Zusammenspiel mit Italientiefs stehen damit auch erste Wintereinbrüche bis in höhere Tallagen der Alpen wieder auf dem Programm. Andererseits kommt es im Vorfeld solcher Kaltfronten wieder häufiger zu Föhn in den Alpen, daher können die Temperaturgegensätze in dieser Jahreszeit sehr groß ausfallen.#
Hurrikan Dorian hinterlässt auf den nördlichen Bahamas eine Spur der Verwüstung. Am Montag war er als Hurrikan der Kategorie 5 mit mittleren Windgeschwindigkeiten bis knapp 300 km/h auf die Insel Great Abaco getroffen und in weiterer Folge am Dienstag auf Grand Bahama, wo der Wirbelsturm nahezu ortsfest mehr als 24 Stunden lang wütete.
Die Kombination aus extrem hohen Windgeschwindigkeiten, Sturmflut und sintflutartigem Regen hat erwartungsgemäß zu katastrophalen Auswirkungen auf den betroffenen Inseln geführt. Weite Teile der Insel Grand Bahama wurden überflutet, zudem hat der Wind unzählige Häuser vollständig zerstört bzw. dem Boden gleichgemacht. Das gesamte Ausmaß der Schäden wird sich erst in den kommenden Stunden zeigen, bislang sind jedoch schon mindestens 7 Todesopfer zu beklagen.
Thank you to CNBC’s data team for helping me combine ICEYE’s image with a satellite view of the Grand Bahama before the storm.
Hurrikan Dorian hat im Atlantik für neue Maßstäbe gesorgt: Einerseits war es der bislang stärkste Hurrikan im Atlantik abseits der Tropen (>23.5 °N), andererseits hat sich die Windgeschwindigkeit im Kern des Sturms innerhalb von nur 9 Stunden von 240 auf 300 km/h verstärkt – auch das ist ein neuer Rekord im Atlantik. In Bezug auf die höchste Windgeschwindigkeit liegt er auf Platz zwei zusammen mit Hurrikan Gilbert und Hurrikan Wilma, nur Hurrikan Allen im Jahr 1980 wies noch etwas höheren Windgeschwindigkeiten auf.
Mittlerweile hat Dorian die Bahamas langsam nordwärts verlassen und sich zu einem Hurrikan der Kategorie 2 abgeschwächt. In den kommenden Tagen wird er vor allem im Nordosten von Florida sowie an den Küsten von South und North Carolina für eine Sturmflut sorgen, zudem muss man weiterhin mit Orkanböen und ergiebigen Regenmengen rechnen. Nach derzeitigem Stand wird der Kern des Sturms Donnerstagnacht bzw. am Freitag entlang der Küste von South und North Carolina entlangziehen. Auf den warmen Gewässern des Golfstroms wird der Sturm weiterhin über viel Energienachschub verfügen, Dorian bleibt also weiterhin ein sehr gefährlicher Hurrikan!
Endlich ist der Hurrikan Dorian weiter nach Norden gezogen und bewegt sich momentan als Kategorie 2 Sturm an der Küste von Florida entlang. Seine bisherige Zugbahn ist mit dem roten Pfeil angedeutet, die Prognose ist in Blau dargestellt. #Dorianpic.twitter.com/E4w66XyV5M
Nach der sehr kühlen Witterung im Mai, hat die Gewittersaison in diesem Jahr später begonnen, als in vergangenen Jahren. Lediglich rund 8.000 Blitze wurden im Mai erfasst. In den darauffolgenden Sommermonaten waren es dann schweizweit etwas mehr als 336.000 Blitze. Dabei war der Juli mit über 133.000 Blitzentladungen der blitzreichste Monat, gefolgt vom Juni (107.000) und dem August (96.000). Mit 41.772 Blitzen hat sich der 6. August als blitzreichster Tag herauskristallisiert. Der stärkste Blitz wurde mit über 400.000 Ampere am 19. Juni um 22:26 Uhr in der Gemeinde Oberriet SG registriert.
Blitzreichste Kantone (Top 5)
Graubünden 46.479
Bern 40.560
Tessin 38.357
St. Gallen 33.076
Wallis 22.155
Grösste Blitzdichte im Süden und Osten
Wie die nachfolgende Karte illustriert, finden sich die Regionen mit den grössten Blitzdichten in der Ostschweiz und im Tessin. In den hellgrau gefärbten Gebieten haben sich auf nur einem Quadratkilometer über den gesamten Sommer mehr als 20 Blitze entladen. Vergleichsweise geringe Blitzdichten weisen hingegen einige Gebiete im Kanton Graubünden, dem Wallis und in einem Streifen von Freiburg bis ins Freiamt im Kanton Aargau auf.
Vom 1. Juni bis zum 31. August registrierte das Blitzmesssystem von nowcast im Hochpräzisionsmessbereich über ganz Deutschland verteilt exakt 4.378.313 Blitze (inkl. Wolkenblitze), davon etwa 1,2 Mio. mit einer Stromstärke von mindestens 5 kA . Das sind etwas weniger Blitze als in den vergangenen Jahren. Aufgrund der langen Hitzewelle und der trockenen Witterung entstanden vor allem im Juni deutlich weniger Gewitter als üblich.
Spitzenreiter Bayern
Mit exakt 1.065.066 Blitzen führt Bayern das Bundesländer-Ranking an, gefolgt von Niedersachsen mit 503.096 und Brandenburg mit 469.085 Entladungen. An letzter Stelle befinden sich mit Bremen und Hamburg die flächenmäßig kleinsten Bundesländer, hier gab es im Sommer aber immerhin 3.468 bzw. 6.075 Blitze. In Berlin waren es 18.730 Entladungen. Im Bezug auf die Blitzdichte hat Berlin die Nase vorne: Mit rund 21 Blitzen pro Quadratkilometer liegt Berlin vor Sachsen und Brandenburg mit knapp 19 bzw. 16 Blitzen pro Quadratkilometer.
Optisch war das Gewitter ein Träumchen, wenn auch die Kamera nicht viel einfangen konnte durch den Sturm und unvorteilhaft fallenden Regen.. 🙂#gewitter#berlin#blitz#fernsehturm
Deutschland Gesamt: 4.378.313 (Blitzdichte 12,2 Blitze/km²)
Blitzreichster Landkreis
Auf Landkreisebene liegt Mecklenburg-Vorpommern in Führung: Die Kreise mit den meisten Blitzen in diesem Sommer waren Mecklenburgische Seenplatte, Rostock und Ludwigslust-Parchim. Die höchste Blitzdichte gab es dagegen im Potsdam (Brandenburg) mit 45 Blitzen pro Quadratkilometer, dicht gefolgt von Ebersberg und Günzburg in Bayern.
Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurde in Nordrhein-Westfalen im Kreis Wesel gemessen: Spitzenreiter ist eine Entladung mit mehr als 348.000 Ampere am Morgen des 29. Augusts in Dinslaken. In kürzester Zeit wurde dabei mehr als 20.000 mal mehr Energie freigesetzt, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit 16 Ampere verfügbar ist.
348.400 Ampere Dinslaken (Nordrhein-Westfalen)
329.700 Ampere Lienen (Nordrhein-Westfalen)
310.500 Ampere Urnshausen (Thüringen)
310.000 Ampere Bobenthal (Rheinland-Pfalz)
308.900 Ampere Bad Herrenalb (Baden-Württemberg)
Weniger Blitze als üblich
Durch die trockene und heiße Witterung im vergangenen Sommer gab es weniger Blitze als üblich und auch weniger als im Vorjahr, als knapp über 5 Millionen Blitze registriert wurden. In Summe wurde an 76 von 92 Tagen in Deutschland mindestens eine Blitzentladungen registriert. Die meisten Gewittertage gab es typischerweise in den Alpen, so liegt auf Landkreisebene Ostallgäu mit 38 Gewittertagen an der Spitze.
Auch wenn es weniger Blitze als üblich gab, waren die Gewitter durchaus heftig. In Erinnerung bleibt unter anderem der Pfingstmontag, als ein Superzellengewitter mit großem Hagel für schwere Schäden im Großraum München sorgte. Am Flughafen wurde eine Orkanböe von 118 km/h gemessen, in Mühldorf am Inn gar 120 km/h. Noch größere Windgeschwindigkeiten mit bis zu 151 km/h in Kümmersbruck wurden am 18. August gemessen, als Unwetter vor allem in Hessen und Franken für schwere Schäden sorgten. Weiters kam es auch zu kleinräumigen Überflutungen, wie etwa in Hamburg am 27. August, als 39 Liter pro Quadratmeter innerhalb von einer Stunde vom Himmel prasselten. Noch größere Regenmenge gab es in Potsdam am 11. Juni mit rund 80 Litern pro Quadratmeter in knapp 5 Stunden.
Vom 1. Juni bis zum 31. August registrierte das Blitzmesssystem von UBIMET im Hochpräzisionsmessbereich ab 1 kA über ganz Österreich verteilt exakt 1.010.195 Blitze. Das sind etwas mehr Blitze als im Sommer 2018, allerdings deutlich weniger als im sehr gewitterreichen Jahr 2017. Aufgrund der langen Hitzewelle und der trockenen Witterung entstanden vor allem im Juni deutlich weniger Gewitter als üblich.
Spitzenreiter Steiermark
Mit exakt 285.460 Blitzen führt die Steiermark das Bundesländer-Ranking an, gefolgt von Niederösterreich mit 180.410 und Oberösterreich mit 165.462 Entladungen. An letzter Stelle befindet sich mit Wien das flächenmäßig kleinste Bundesland, hier gab es im Sommer aber immerhin 3.901 Blitze.
Anzahl Blitze
Blitzdichte
Steiermark
285.460
17,4 Blitze/km²
Niederösterreich
180.401
9,4 Blitze/km²
Oberösterreich
165.462
13,8 Blitze/km²
Tirol
124.677
9,9 Blitze/km²
Kärnten
91.812
9,6 Blitze/km²
Salzburg
89.212
12,5 Blitze/km²
Burgenland
45.749
11,5 Blitze/km²
Vorarlberg
23.521
9,0 Blitze/km²
Wien
3.901
9,4 Blitze/km²
Das war ein ganzschönes Blitzspektakel gestern Abend in Wien mit knatternden und röhrenden Donnerschlägen. Über 1000 Blitze wurden im Stadtgebiet registriert.
Eine Webcam am Bisamberg hat um 22:40 Uhr ein wunderbares Bild aufgenommen, in welches wir mal rein gezoomt haben: pic.twitter.com/vfZQHAUJBm
Auch im Bezug auf die Blitzdichte hat die Steiermark deutlich die Nase vorne. Mit rund 17 Blitzen pro Quadratkilometer liegt die Steiermark vor Oberösterreich mit rund 14 Blitzen pro Quadratkilometer. Auf Gemeindeebene liegt ebenfalls die Steiermark in Führung: In St. Andrä-Höch im Bezirk Leibnitz wurden 66 Blitze pro Quadratkilometer registriert. Die blitzreichsten Bezirke befinden sich in der Steiermark und in Oberösterreich, angeführt vom Bezirk Liezen mit 36.246 Entladungen. Danach folgen die Bezirke Bruck-Mürzzuschlag mit 34.022 Blitzen, Südoststeiermark mit 31.744 und Gmunden mit 27.633 Entladungen.
Stärkster Blitz in Oberösterreich
Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurde in Oberösterreich gemessen. Spitzenreiter ist eine Entladung mit mehr als 295.000 Ampere am Nachmittag des 6. Juni in Gosau im Bezirk Gmunden. In kürzester Zeit wurde dabei mehr als 18.000 mal mehr Energie freigesetzt, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit 16 Ampere verfügbar ist.
295.800 Ampere Gosau (OÖ)
281.500 Ampere Vorchdorf (OÖ)
269.200 Ampere St. Gallenkirch (V)
251.900 Ampere Preding (ST)
246.400 Ampere Lech (V)
Unterdurchschnittlicher Sommer
Wenn man nur Blitze ab einer Stärke ab 5 kA betrachtet (orientiert an der internationalen Norm IEC 62858), wurden in diesem Sommer 353.161 Blitze gemessen. Das ergibt den drittletzten Platz seit dem Beginn der modernen Blitzerfassung im Jahre 2009: Nur im Sommer 2015 und 2018 wurden knapp weniger Blitze detektiert. Im Rekordjahr 2012 wurden hingegen fast viermal so viele Blitze verzeichnet. Damit liegt der Sommer 2019 auch deutlich unter dem Mittel von 650.000 Blitzen (>5 kA von 2009 bis 2018). Obwohl der Sommer vergleichsweise gewitterarm verlief, bildeten österreichweit gesehen gewitterfreie Tage die Ausnahme. An 79 von 92 Tagen wurde in Österreich mindestens eine Blitzentladungen registriert. Allein im Bezirk Murtal gab es an 49 Tagen Gewitter.
Heftige Gewitter
Im vergangenen Sommer gab es zwar weniger Blitze als üblich, die Gewitter waren aber durchaus heftig. Anfang Juli wurde am Flughafen Innsbruck eine Orkanböe von 119 km/h registriert und auch im Oberinntal sowie im östlichen Waldviertel gab es lokal orkanartige Böen. In Mieming im Bezirk Imst sorgte in der Nacht auf den 12.8. ein Tornado für Schäden. Vor allem in der Steiermark und im Oberen Waldviertel kam es zudem mehrfach zu großem Hagel: Besonders markant waren die Gewitter am 27. Juli, als in Wildon im Bezirk Leibnitz Hagel mit einem Durchmesser von etwa 8 cm beobachtet wurde. Die größte Regenmenge im Zuge eines Gewitters kam am Abend des 24.08. in Ritzing und Lutzmannsburg im Mittelburgenland zusammen: In nur einer Stunde prasselten mehr als 70 Liter Regen pro Quadratmeter vom Himmel, in diesen 60 Minuten wurde somit ein Drittel des gesamten Sommerregens gemessen.
Der sogenannte „Jahrhundertsommer“ 2003 behält seine Spitzenposition, der zu Ende gehende Sommer 2019 kam ihm aber sehr nahe. Mit einer österreichweiten Abweichung von rund 2,7 Grad im Vergleich zum langjährigen Mittel reiht sich der Sommer 2019 auf Platz zwei der wärmsten Sommer der Messgeschichte ein und verdrängt das Jahr 2015 auf den dritten Platz. In gleich fünf Landeshauptstädten, darunter Wien und Linz, nimmt jedoch der heurige Sommer die Spitzenposition ein. An knapp 30 Wetterstationen wurden zudem neue Allzeitrekorde der Temperatur aufgestellt, wie etwa in Innsbruck mit 38,5 Grad am 30. Juni.
Außergewöhnlich viele Hitzetage
Auch bei der Anzahl von Sommer- und Hitzetagen wurden die langjährigen Mittelwerte klar überschritten, lokal sogar um das Dreifache: In Hohenau beispielsweise gab es in diesem Sommer bislang an 80 von möglichen 89 Tagen Höchstwerte über 25 Grad und in Andau im Seewinkel kletterten die Temperaturen fast an jedem zweiten Tag sogar auf 30 Grad oder mehr. Ganz im Westen des Landes registrierte Feldkirch 21 Hitzetage, im Durchschnitt sind es im Rheintal lediglich 7.
Bei den Tropennächten hatte traditionell die Bundeshauptstadt die Nase vorn, insgesamt gab es in der Wiener Innenstadt bisher 39 Nächte mit einem Tiefstwert von 20 Grad oder mehr, der Rekord aus dem Vorjahr mit 46 Tropennächten wird in den kommenden hochsommerlichen Tagen nur knapp verfehlt.
Der Trend zu immer heißeren Sommer setzt sich fort. Aktuellen Studien zufolge wird ein Hitzesommer wie 2003 in Mitteleuropa bei einer globalen Erwärmung von 1,5 Grad fast jedes zweite Jahr auftreten bzw. bei 2 Grad gar in der Mehrzahl der Jahre. Damit würde eine Sommer wie heuer zum Durchschnitt werden.
Fast landesweit zu trocken
Maßgeblich für die diesjährige Sommerbilanz war der Juni, ein in vielerlei Hinsicht extremer Auftakt in den Sommer 2019. Der erste Monat des heurigen Sommers war der heißeste, trockenste und zugleich sonnigste Juni der Messgeschichte. Auch die beiden weiteren Monate verzeichneten weniger Regen als im Mittel, wodurch den gesamten Sommer hinweg betrachtet ca. 30% auf einen ausgeglichene Regenbilanz fehlen. Somit nimmt der Sommer 2019 einen Platz in den Top 10 der trockensten Sommer der Messgeschichte ein. Nur in zwei Regionen fiel so viel oder sogar etwas mehr Regen als im Mittel, nämlich im nördlichen Weinviertel und Teilen des Tiroler Oberlandes.
Wenige, aber heftige Gewitter
Im vergangenen Sommer gab es zwar weniger Blitze als üblich, die Gewitter waren aber durchaus heftig. Anfang Juli wurde am Flughafen Innsbruck eine Orkanböe von 119 km/h registriert und auch im Oberinntal sowie im östlichen Waldviertel gab es lokal orkanartige Böen. Vor allem in der Steiermark und im Oberen Waldviertel kam es auch zu großem Hagel: Besonders markant waren die Gewitter am 27. Juli, als in Wildon im Bezirk Leibnitz Hagel mit einem Durchmesser von etwa 8 cm beobachtet wurde. Die größte Regenmenge im Zuge eines Gewitters kam am Abend des 24.08. in Ritzing und Lutzmannsburg im Mittelburgenland zusammen: In nur einer Stunde prasselten mehr als 70 Liter Regen pro Quadratmeter vom Himmel, in diesen 60 Minuten wurde somit ein Drittel des gesamten Sommerregens gemessen.
Abkühlung zu Herbstbeginn
Besonders im Osten Österreichs bleibt es bis zum Wochenende noch sommerlich heiß, pünktlich zu Beginn des meteorologischen Herbsts kündigt sich Anfang der kommenden Woche aber eine markante Kaltfront an.
Extremwerte Sommer 2019
(Bundesland, Tag des Auftretens); Vorläufiger Stand: 27.08.19
Höchste Temperaturen
38,8 Grad Krems (NÖ, 01.07)
38,6 Grad Stockerau und Langenlebarn (NÖ, 01.07)
38,5 Grad Innsbruck – Universität (T, 30.06.)
38,4 Grad Wien – Innere Stadt (W, 01.07)
38,1 Grad Hermagor (K, 27.06.)
Tiefste Temperaturen
2,0 Grad St. Leonhard im Pitztal, Galtür (beide T, 01.06.), St. Jakob in Defereggen (T, 11.07.)
2,1 Grad Mariapfarr (S, 15.08.)
2,3 Grad St. Michael im Lungau (S, 11.07.)
Hitzetage (30 Grad oder mehr)
39 Andau (B)
36 Langenlebarn, Seibersdorf (NÖ), Güssing (B), Bad Radkersburg (ST), Wien – Innere Stadt (W)
35 Wien – Donaufeld (W)
Sommertage (25 Grad oder mehr)
79 Hohenau, Seibersdorf (beide NÖ)
78 Andau (B)
77 Neusiedl am See, Güssing (beide B)
Nasseste Orte
546 Liter pro Quadratmeter Sulzberg (V)
491 Liter pro Quadratmeter Schoppernau (V)
465 Liter pro Quadratmeter Warth (V)
Trockenste Orte
80 Liter pro Quadratmeter Brunn am Gebirge (NÖ)
91 Liter pro Quadratmeter Wien – Unterlaa (W)
94 Liter pro Quadratmeter Gumpoldskirchen (NÖ)
Absolut sonnigster bzw. trübster Ort
900 Sonnenstunden, Mörbisch (B)
341 Sonnenstunden, Böckstein (S)
Stärkste Windspitzen Niederungen
119 km/h Innsbruck – Kranebitten (T, 06.07.)
108 km/h Haiming (T, 11.06.), Irnfritz (NÖ, 01.07.)
Der Mittwoch hat nach Auflösung von lokalem Nebel oder Hochnebel vor allem im Norden und Osten viel Sonnenschein zu bieten. Die Gewitterneigung lässt vorübergehend nach, so sind am Nachmittag und Abend nur in Vorarlberg und Tirol lokale Wärmegewitter zu erwarten. Die Temperaturen steigen auf 26 bis 33 Grad mit den höchsten Werten im äußersten Osten.
Gebietsweise unbeständig
In der zweiten Wochenhälfte sorgt Tief DENIS über Nordeuropa vor allem im Westen für unbeständige Verhältnisse, im Süden und Osten bleiben die Temperaturen bei zeitweiligem Sonnenschein dagegen auf sommerlichem Niveau. Im Tagesverlauf bilden sich dann Quellwolken und die Gewitterneigung steigt im Berg- und Hügelland deutlich an. Da die Luft ungewöhnlich feucht ist und die Gewitter nur langsam ziehen, besteht örtlich wieder die Gefahr von Überflutungen und Vermurungen. Die Höchstwerte liegen von West nach Ost zwischen 22 und 32 Grad.
Feuchtwarm
Auch am Freitag zeigt sich das Wetter von seiner sommerlichen, aber auch unbeständigen Seite. Besonders an der Alpennordseite gehen von der Früh weg teils gewittrige Schauer nieder. Im Osten und Süden scheint zeitweise die Sonne, in der feuchten Luft bilden sich tagsüber jedoch im ganzen Land Quellwolken und besonders im südlichen und östlichen Bergland kräftige Schauer und Gewitter. Dazu gibt es 22 bis 30 Grad.
Hochsommerliches Sommerende
Im Vorfeld einer Kaltfront verstärkt sich die Zufuhr an warmer Luft am Wochenende neuerlich. Der Samstag, der letzte Tag des meteorologischen Sommers, startet mit einigen Nebel- und Hochnebelfeldern, diese lockern am Vormittag aber auf. Tagsüber kommt verbreitet die Sonne zum Vorschein, ehe am Nachmittag im Bergland örtlich Gewitter entstehen. Die Temperaturen steigen wieder etwas an und erreichen 24 bis 32 Grad. Auch am Sonntag zeichnet sich im Süden und Osten nochmals badetaugliches Wetter mit Höchstwerten knapp über 30 Grad ab, kommende Woche deutet sich dann aber eine Kaltfront an.
Am Montagabend sind besonders im Salzkammergut heftige Gewitter durchgezogen. Mit Durchzug der Gewitter kam es zu Starkregen und Sturmböen, örtlich wurde zudem auch Hagel beobachtet. In Summe musste die Feuerwehr allein in Oberösterreich zu knapp 80 Einsätzen ausrücken, hauptsächlich wegen Überflutungen. Durch die großen Regenmengen in kurzer Zeit ist die Kanalisation übergelaufen und einige Keller wurden überflutet. Anbei die Regenmengen am Montag:
57 mm Friedburg (OÖ)
49 mm Golling (S)
46 mm St. Koloman (S)
45 mm Salzburg / Freisaal (S)
37 mm Goasu (OÖ)
34 mm St. Johann am Walde (OÖ)
29 mm Bad Ischl (OÖ)
Extrem feuchte Luft
Mitteleuropa liegt derzeit unter dem Einfluss außergewöhnlich feuchter Luftmassen, so wurde bei den Radiosondenaufstiegen von München und Wien am Montagnachmittag PWAT („precipitable water“ bzw. „niederschlagbares Wasser“ in einem Vertikalprofil der Atmosphäre) von 35 bzw. 40 mm gemessen. Üblich in dieser Jahreszeit wären Werte um 23 mm. Am Montagabend kam es in den betroffenen Regionen zu einem Zusammenströmen dieser feuchten Luft, wie man eindrücklich in der analysierten Feuchteflusskonvergenz sieht. Die Luft kann dann nur nach oben ausweichen, weshalb es zu Gewittern kommt.
Als das Gewitter am Abend von den Bergen nordwärts gezogen ist, kam es zudem besonders im Flachgau und im Innviertel örtlich zu Sturmböen. Anbei die höchsten gemessenen Windspitzen:
79 km/h Feldkirchen bei Mattighofen
76 km/h Straßwalchen-Ederbauer
72 km/h Salzburg Flughafen
68 km/h Mattsee
65 km/h Ranshofen / Braunau
Weiters wurde örtlich auch Hagel beobachtet wie etwa in Seekirchen am Wallersee.
30.000 Blitze
In Summe wurden in Österreich am Montag 47.670 Blitze detektiert, davon allein 30.000 am Abend in Salzburg und Oberösterreich. Die meisten Blitze gab es im Bezirk Salzburg-Umgebung, die höchste Blitzdichte hingegen im Bezirk Hallein. Anbei die Blitze pro Bundesland (Top 4):
Deutschland liegt derzeit zwischen Hoch CORINA mit Kern über Westrussland und einem Höhentief über Italien. Diese Konstellation sorgt für eine südöstliche Strömung, mit der feuchtwarme und teils auch labil geschichtete Luftmassen aus Südosteuropa ins Land gelangen. Der Höhenwind ist dabei nur schwach ausgeprägt, somit weisen die Gewitter eine sehr langsame Zuggeschwindigkeit auf.
Gewitter mit Starkregen
Am Sonntag scheint zunächst verbreitet die Sonne und die Temperaturen steigen im Osten auf bis zu 33 Grad. Im Laufe der zweiten Tageshälfte sind aber besonders in der Mitte und im Südosten lokale Schauer und Gewitter zu erwarten. Durch die längere Verweildauer der Gewitterzellen an einem bestimmten Ort kommen lokal sehr große Niederschlagsmengen zusammen. Vereinzelt sind zudem auch Hagel und teils stürmische Böen möglich.
Zunehmend schwül
Am Montag halten sich besonders im Südosten und in der Mitte anfangs Nebelfelder und hochnebelartige Restwolken, im Laufe des Vormittags setzt sich aber meist die Sonne durch. Im Westen und Nordwesten liegen die Tageshöchstwerte bei hochsommerlichen 33 Grad. Die schwüle Luft erfasst aber weite Teile des Landes und im Tagesverlauf muss man örtlich mit kräftigen Wärmegewittern rechnen. Die höchste Wahrscheinlichkeit dafür gibt es in Bayern, Thüringen, Sachsen, Sachen-Anhalt, Hessen sowie in Teilen von Hessen, Baden-Württemberg und Niedersachsen. Weitgehend trocken bleibt es hingegen im Norden und Nordosten sowie im äußersten Südwesten.
Am Dienstag setzt sich das hochsommerliche Wetter fort und die Gewitterbereitschaft nimmt auch im Norden des Landes zu.
Österreich liegt derzeit unter dem Einfluss eines Höhentiefs mit Kern über Italien und mit einer südöstlichen Strömung gelangen sehr feuchte und teils auch labil geschichtete Luftmassen ins Land. Der Höhenwind ist dabei nur schwach ausgeprägt, somit weisen die Gewitter eine sehr langsame Zuggeschwindigkeit auf.
Gewitter am Sonntag
Der Sonntag startet besonders im Süden und im Osten mit oft dichten Wolken und bereits in den Morgenstunden ziehen im Osten Schauer durch. Tagsüber kommt zeitweise die Sonne zum Vorschein, in der schwülen Luft entwickeln sich aber neuerlich Quellwolken und im Laufe des Nachmittags gehen im ganzen Land lokale Schauer oder Gewitter nieder. Durch die längere Verweildauer der Gewitterzellen an einem bestimmten Ort kommen lokal sehr große Niederschlagsmengen zusammen. Lediglich in Vorarlberg bleibt es überwiegend trocken.
Große Regenmengen am Samstag
Die Wetterlage ist derzeit festgefahren und auch zu Wochenbeginn gibt es wenig Änderungen. Bereits am Samstag haben Gewitter im Südosten örtlich für ergiebige Regenmengen gesorgt:
81 mm St. Corona am Wechsel (NÖ)
77 mm Lutzmannsburg (B)
77 mm Ritzing (B)
74 mm Breitenbach (ST)
72 mm Nikitsch (B)
67 mm Deutschkreutz (B)
64 mm Frohnleiten NLV (ST)
55 mm Reichenau an der Rax (NÖ)
53 mm Bruckneudorf (B)
Die großen Regenmengen in kurzer Zeit haben örtlich zu Überflutungen und Vermurungen geführt. Betroffen waren u.a. das Lavanttal, die Weststeiermark, das obere Murtal, der Raum Voitsberg und das Mittelburgenland. Lokal kam es zudem auch zu kleinem Hagel und stürmischen Böen. Anbei die höchsten gemessenen Windspitzen:
78 km/h Hollenthon (NÖ)
68 km/h Neudorf bei Landsee (B)
66 km/h Mörbisch am See (B)
Viele Blitze im Südosten
In Summe wurden am Samstag vom UBIMET-Blitzortungssystem knapp 80.000 Blitze detektiert, davon mehr als ein Drittel in der Steiermark. Der Bezirk mit den meisten Blitzen war hingegen Kitzbühel in Tirol mit 5.261 Entladungen. Die höchste Blitzdichte gab es im Bezirk Oberpullendorf mit 6,5 Blitze/km². Die stärkste Entladung wurde mit 190 kA in Hermagor detektiert.
Der Freitag startet mit einigen Wolken und von den Karnischen Alpen bis zum Semmering-Wechsel-Gebiet auch mit lokalen Regenschauern. Am Vormittag kommt überall zeitweise die Sonne zum Vorschein, die meisten Sonnenstunden gibt es von Vorarlberg über die Allgäuer Alpen bis zum Salzkammergut. Bereits am frühen Nachmittag entstehen aber vermehrt Quellwolken und besonders am Alpenhauptkamm, in der Obersteiermark und im südlichen Bergland gehen lokale Schauer und Gewitter nieder. In den Hochlagen weht teils lebhafter Süd- bis Südostwind, sonst weht der Wind meist nur schwach.
Wärmegewitter
Am Samstag halten sich zunächst einige Wolken oder Hochnebelfelder, bis auf einzelne Schauer im Bereich der Koralpe und des Grazer Berglands bleibt es aber trocken. Am Vormittag setzt sich vor allem nördlich des Alpenhauptkamms häufig die Sonne durch, ab Mittag nimmt die Schauer- und Gewitterneigung aber im gesamten Bergland zu. Lokal gehen auch kräftige Gewitter nieder. Etwas geringer bleibt die Gewitterneigung lediglich vom Ennstal bis zu den Gutensteiner Alpen. Der Wind weht mäßig, am Alpenhauptkamm und in den östlichen Nordalpen auch lebhaft aus Süd.
Im Osten leicht föhnig
Der Sonntag startet am Alpenrand und in einigen Tallagen mit Nebel- oder Hochnebelfeldern, im östlichen Bergland ziehen auch ein paar Wolkenfelder durch. Tagsüber scheint häufig die Sonne, in der schwülen Luft entwickeln aber neuerlich Quellwolken und im Laufe des Nachmittags gehen lokale Schauer oder Wärmegewitter nieder. Der Wind weht weiterhin mäßig, von den Tauern bis zum Schneeberg auch lebhaft aus Süd.
Feuchtwarm
Die Temperaturen ändern sich an diesem Wochenende kaum: Die Höchstwerte liegen in 3.000 m meist zwischen 5 und 9 Grad, in 2.000 m gibt es maximal 11 bis 16 Grad. In den Tallagen wird es etwas wärmer, so liegen die Höchstwerte am Sonntag zwischen 22 Grad in höheren Tallagen Osttirols und sommerlichen 29 Grad im Inntal.
Sturzfluten
Nicht nur wegen der zahlreichen Blitze gehören Gewitter zu den gefährlichsten Wetterphänomenen in den Alpen. Kommen in kurzer Zeit große Regenmengen zusammen, können auch harmlos wirkende Bäche zu reißenden Strömen anschwellen. Meist geschieht dies mit einiger Verzögerung, wenn also das Gewitter längst abgeklungen oder weitergezogen ist. Die Bäche führen dann nicht nur Wassermassen mit sich, auch Geröll, Äste oder sogar kleinere Bäume gehören zum gefährlichen Treibgut. Bergwanderer sollten sich daher nicht nur während, sondern auch unmittelbar nach Gewittern besser von Flussläufen fernhalten.
Am Donnerstag ziehen in der Osthälfte noch einige Wolken durch, bis auf einzelne Schauer bleibt es aber trocken und im Tagesverlauf lockern die Wolken etwas auf. Sonst scheint bereits zeitweise die Sonne. Am Nachmittag entstehen in den Alpen lokale gewittrige Schauer und die Temperaturen erreichen 21 bis 27 Grad. Am Freitag bleibt es im Bergland wechselhaft mit ein paar Schauern und Wärmegewittern, sonst stellt sich trockenes Sommerwetter ein. Die Luft erwärmt sich auf 22 bis 30 Grad mit den höchsten Werten im äußersten Osten.
Hochsommer geht in die Verlängerung
Am Wochenende liegt Österreich zwischen Hoch CORINA mit Kern über Osteuropa und einem Höhentief über Mittelitalien. Diese Kombination sorgt hierzulande für eine südliche Höhenströmung, welche feuchtwarme Luftmassen aus dem Mittelmeerraum zu uns führt. Die Temperaturen steigen Tag für Tag etwas an, ab Samstag gibt es im Osten täglich Höchstwerte um oder knapp oberhalb der 30-Grad-Marke. Am Sonntag liegen die Spitzenwerte im Osten bereits bei 33 Grad.
Schauer und Gewitter im Bergland
Die Temperaturen steigen im ganzen Land, im Bergland und im Süden stellt sich allerdings recht unbeständiges Sommerwetter ein mit einer erhöhten Schauer- und Gewitterneigung. Kommende Woche setzt sich das feuchtwarme und zunehmend schwüle Sommerwetter fort. Im Donauraum und im östlichen Flachland kündigen sich bis auf Weiteres Höchstwerte um oder knapp oberhalb der 30-Grad-Marke an. Nach Juni und Juli wird also auch der August überdurchschnittlich warm ausfallen.
Am Sonntag sorgt Hochdruckeinfluss für sonniges Sommerwetter in Österreich. Im Vorfeld einer Kaltfront wird es zudem leicht föhnig und die Temperaturen steigen verbreitet auf über 30 Grad, lokal sind im Bereich der östlichen Nordalpen Spitzenwerte um 34 Grad zu erwarten. Am späten Abend steigt die Gewitterneigung in Vorarlberg und im Außerfern aber langsam an und in der Nacht sind im gesamten Grenzbereich zu Bayern Gewitter möglich.
Zweigeteilter Wochenbeginn
Am Montag ziehen von Vorarlberg bis ins westliche Niederösterreich kompakte Wolken durch und zeitweise regnet schauerartig, vereinzelt sind Blitz und Donner dabei. Von Kärnten und dem Steirischen Hügelland bis ins Weinviertel scheint dagegen häufig die Sonne und es bleibt tagsüber trocken, am Nachmittag entstehen von den Tauern bis zur Obersteiermark aber teils kräftige Gewitter, örtlich besteht dabei die Gefahr von Hagel, Starkregen und Sturmböen! Am Abend und in der Nacht gehen dann auch im Nordosten ein paar Schauer und Gewitter nieder, weitgehend trocken bleibt es dagegen vom Klagenfurter Becken über die Südsteiermark bis ins Südburgenland.
In Vorarlberg kommen die Temperaturen nicht über 20 bis 23 Grad hinaus, im östlichen Flachland und im Süden gibt es hingegen noch Spitzenwerte bis zu 32 Grad.
Gewittriger Dienstag
Der Dienstag verläuft im Großteil des Landes unbeständig, von Vorarlberg her breiten sich kräftige Schauer und Gewitter im Tagesverlauf bis nach Oberkärnten und ins Waldviertel aus. Auch im Osten ziehen ein paar Schauer durch, dazwischen scheint aber auch zeitweise die Sonne. Gegen Abend sind im Norden dann heftige Gewitter möglich. Am längsten sonnig und oft trocken bleibt es von Unterkärnten bis ins Burgenland. Die Zweiteilung bei den Höchstwerten bleibt erhalten, so kommen die Temperaturen in Vorarlberg kaum über 20 Grad hinaus, während es von Unterkärnten bis zum Seewinkel noch hochsommerliche 30 bis 32 Grad gibt.
Mittwoch: Gewitter im Süden
Am Mittwoch scheint von Kärnten bis ins Burgenland in der ersten Tageshälfte noch zeitweise die Sonne, im Westen und Norden dominieren dichte Wolken. Vor allem im Bergland gehen immer wieder Schauer nieder und im Süden entstehen im Tagesverlauf teils kräftige Gewitter. Im östlichen Flachland ist die Schauerneigung bei lebhaftem bis kräftigem Nordwestwind nur gering und auch im Westen stellt sich tagsüber oft trockenes Wetter ein. Mit 17 bis 27 Grad ist es allgemein etwas kühler.
In der zweiten Wochenhälfte kündigt sich dann allmählich eine Wetterbesserung an und die Temperaturen steigen wieder etwas an.
Der Polarjet bildet sich an der Grenze zwischen kühler Polarluft und deutlich wärmerer Luft der Subtropen und verläuft je nach Großwetterlage meist zwischen 40° und 60° geographischer Breite rund um die Nordhalbkugel. Die Position und teils auch die Ausrichtung des Jets können allerdings stark variieren. Das Maximum der Windgeschwindigkeiten wird zwischen 8 und 12 Kilometer Höhe erreicht und liegt häufig über der 250-km/h-Marke, über Japan wurden 1970 sogar bis zu 650 km/h gemessen. Das jahreszeitliche Maximum der Windgeschwindigkeit wird im Winter erreicht, wenn die Temperaturgegensätze zwischen Nord und Süd am größten sind. Der Polarjet ist eine Geburtsstätte für Tiefdruckgebiete und hat somit direkten Einfluss auf das Wetter.
Der Polarjet im Sommer
Im Winter verläuft die Grenze zwischen der kühlen Polarluft und den subtropischen Luftmassen generell südlicher als im Sommer, weshalb sich der Polarjet häufig im Mittelmeerraum befindet. Im Frühling verschiebt sich diese Grenze langsam nordwärts, wobei der bereits hohe Sonnenstand weiterhin für markante Temperaturkontraste über Europa sorgen kann. Diese Zeit des Jahres ist daher besonders anfällig für wechselhafte und phasenweise auch tiefdruckbestimmte Wetterbedingungen. Im Juli und August breiten sich die warmen Luftmassen dann meist auf weite Teile des Kontinents aus, weshalb der Polarjet in dieser Jahreszeit im Mittel sehr weit nördlich verläuft. Dies ermöglicht es den subtropischen Hochdruckgebieten, sich auf Zentraleuropa auszuweiten, was hier zu länger anhaltenden stabilen Wetterbedingungen führt.
Aktuell starker Jet in Europa
Derzeit ist der Jetstram über Mitteleuropa außergewöhnlich stark: Am Sonntag liegt der Kern des Jets über der Nordsee und erreicht dort in knapp 10 km Höhe Windgeschwindigkeiten über 120 Knoten (etwa 220 km/h). Auch über der Mitte Deutschlands ist der Höhenwind mit über 80 Knoten (etwa 150 km/h) allerdings stark ausgeprägt. In Zusammenspiel mit einer Kaltfront begünstigt dies in der Schweiz und in Südwestdeutschland zum Abend hin die Entstehung langlebiger und kräftiger Gewitter mit einer hohen Zuggeschwindigkeit.
Von Windscherung spricht man, wenn die Windrichtung vertikal oder horizontal auf engem Raum, beziehungsweise die Windgeschwindigkeit in ihrem vertikalen Verlauf Unterschiede aufweist. Unter anderem ist die Windscherung für die Entstehung und Entwicklung von Gewittern von Bedeutung. Allgemein steht die Intensität einer Gewitterlage in Zusammenhang mit der Stärke der Scherung.
Gespaltener Jet im 2018
Vergangenes Jahr sorgten ein starkes Azorenhoch über dem Atlantik sowie zahlreiche Tiefdruckgebiet über Südwesteuropa für einen in zwei Teile gespaltenen Jetstream über Europa. Der nördliche Ast – der Polarjet – lag im Mittel über der Norwegischen See und der Barentssee, der südliche Ast hingegen über dem Mittelmeerraum. Letzterer wird auch Subtropen-Jet bezeichnet und ist im Normalfall nur im Winter ausgeprägt.
Im Zwischenbereich konnten sich im Jahr 2018 wiederholt Hochdruckgebiete etablieren, somit gab es vor allem auf den Britischen Inseln sowie in Skandinavien ungewöhnlich heißes Sommerwetter. In Teilen Mitteleuropas gab es zudem eine extreme Dürre. Im Gegensatz dazu präsentierte sich das Wetter im Mittelmeerraum sowie im Bereich der Alpen von seiner wechselhaften Seite.
Deutschland liegt am Sonntag zwischen einem Hoch über Südeuropa und Tief BERND mit Kern im Norden von Schottland. Die langgezogene Kaltfront liegt quer über Deutschland und wird von einer starken südwestlichen Höhenströmung überlagert. Der Jetstram ist über der Nordsee zentriert und erreicht dort in knapp 10 km Höhe Windgeschwindigkeiten über 120 Knoten (etwa 220 km/h). Auch über der Mitte Deutschlands ist der Höhenwind mit über 80 Knoten (etwa 150 km/h) allerdings stark ausgeprägt.
Örtlich Sturmböen
Im Vorfeld der Kaltfront kommt am Sonntag starker Südwestwind mit teils stürmischen Böen um 70 km/h auf. Besonders in höheren Lagen der Mittelgebirge sowie unmittelbar leeseitig davon sind örtlich auch Sturmböen um 80 km/h möglich. Nach derzeitigem Stand sind davon vor allem Teile von Rheinland-Pfalz und Thüringen betroffen. In Summe zeichnet sich zwar kein Extremereignis an, dennoch muss man für die Jahreszeit mit gebietsweise mit ungewöhnlich starkem Wind rechnen. So liegt auch der EFI-Index vom ECMWF-Modell in der Mitte Deutschlands zwischen 0,5 und 0,8.
Gewitter im Süden
Bereits in den Morgenstunden ziehen im Bereich der Nordsee lokale Schauer und Gewitter durch, tagsüber verlagert sich der Schwerpunkt dann in die Mitte und den Südwesten des Landes. Bei starker Windscherung können die Gewitter besonders von Baden-Württemberg bis ins Vogtland und zur Oberpfalz auch kräftig ausfallen mit der Gefahr von Starkregen, Hagel und Sturmböen. Gänzlich trocken bleibt es vorerst noch im äußersten Südosten Bayerns.
In der Nacht zum Montag sind auch im Südosten Gewitter zu erwarten. Der Montag beginnt im Südosten unbeständig mit teils gewittrig durchsetztem Regen, am Nachmittag sind Blitz und Donner dann nur noch im äußersten Norden sowie am Alpenrand ein Thema. Am Dienstag drohen im äußersten Südosten allerdings neuerlich heftige Gewitter.
Bis Samstag findet in St. Pölten das FM4 Frequency Festival statt. Das Wetter verläuft am Freitag leicht wechselhaft, so sind besonders in den Mittagsstunden bzw. am Nachmittag gewittrige Schauer möglich. In den Abendstunden beruhigt sich das Wetter aber wieder.
Leicht unbeständig am Freitag
Der Freitag beginnt bewölkt und in den Morgenstunden fallen gelegentlich ein paar Regentropfen. Am Vormittag lockern die Wolken etwas auf und zeitweise kommt die Sonne zum Vorschein. Gegen Mittag bilden sich Quellwolken und anschließend sind bis zum mittleren Nachmittag einzelne gewittrige Schauer möglich. Ein Regenponcho kann also durchaus von Nutzen sein. Die Meteorologen der Österreichischen Unwetterzentrale sind jedenfalls in Kontakt mit den Veranstaltern, um sie in Hinblick auf die Gewittergefahr stets zu beraten.
Am späten Nachmittag lockern die Wolken dann wieder auf und der Abend verläuft ruhig und trocken. Der Wind weht untertags teils lebhaft aus West mit Böen zwischen 40 und 50 km/h. Die Temperaturen steigen von 16 Grad in der Früh auf rund 23 Grad am Nachmittag.
Sonne und Wolken am Samstag
Am Samstag scheint bei nur harmlosen Wolkenfeldern häufig die Sonne. Am Abend verdichten sich die Wolken, es bleibt aber trocken. Der Wind weht nur schwach und die Temperaturen steigen von 12 Grad in der Früh auf sommerliche 26 oder 27 Grad am späten Nachmittag.
Am Abreisetag, dem Sonntag, dominiert bei nur harmlosen Wolken der Sonnenschein, dazu wird es wieder hochsommerlich heiß mit bis zu 33 Grad!
Der Spätsommer lässt sich zeitlich gar nicht so genau eingrenzen. Selbst für die Hauptjahreszeit Sommer gibt es unterschiedliche Definitionen, etwa die meteorologische, mit dem Start am 1. Juni und dem Ende am 31. August oder die kalendarisch-astronomische, mit dem Zeitraum 21. Juni bis 23. September. Im Großen und Ganzen kann man den Spätsommer aus meteorologischer Sicht etwa von Mitte August bis Mitte/Ende September veranschlagen.
Weniger Gewitter
Tageslänge und Sonnenhöchststand nehmen im Lauf des Spätsommers immer mehr ab, Richtung Ende August hat die Sonne nur noch so viel Kraft wie Mitte April. Die Kontinente heizen sich nicht mehr so stark auf und im Mittel gehen die Temperaturen der Luft schon etwas zurück. Dementsprechend lässt auch die Gewitterbereitschaft langsam etwas nach. Ruhig zugehen muss es deswegen aber noch lange nicht, so sind durchaus auch im September noch kräftige Gewitter möglich. Weiters kann es durchaus auch noch zu extremer Hitze kommen, beispielsweise in Niederösterreich. So wurden am 26.8.2011 in Waidhofen an der Ybbs 38,3 Grad gemessen, beachtenswert auch die 35,5 Grad am 17.9. in Gumpoldskirchen sowie ganz ähnlich die 34,9 Grad im deutschen Köln, diese gar erst am 19.9.1947. Andererseits kann es Ende August auch schon zu leichtem Frost in manchen Alpentälern sowie örtlich im Bayerischen Wald kommen. Auch Schneefall bis in höhere alpine Tallagen ist bei markanten Kaltluftausbrüchen bereits möglich.
Phänologischer Spätsommer
Auch die Vegetation gibt uns gute Hinweise, wann wir uns im Spätsommer befinden, der phänologische Aspekt dieser Teil-Jahreszeit. So wird der Spätsommer etwa durch den Start der Blüte des Heidekrauts und der Herbst-Anemone angezeigt. Zudem reifen bereits zahlreiche Früchte wie Frühapfel, Felsenbirne und Frühzwetschke und auch die Vogelbeere. Die Getreideernte ist weitgehend abgeschlossen, die zweite Heuernte, auch Grummet genannt, findet noch statt. Aus phänologischer Sicht befinden wir uns derzeit sogar schon im anbrechenden Frühherbst.
Die Hurrikansaison im Nordatlantik verläuft bislang ausgesprochen ruhig. Seit Hurrikan Barry, der am 13. Juli mit Starkregen auf Louisiana traf, gab es keinen weiteren benannten Sturm im tropischen Atlantik. Dass es in dieser Region im Zeitraum vom 15. Juli bis zum 19. August keinen benannten Sturm gab, war letztmals im Jahre 1982 der Fall.
Die aktuelle Ruhe im Atlantik ist zwar ungewöhnlich, dennoch kann die Saison aber durchaus noch heftige Hurrikane bringen. Der Höhepunkt der Saison findet im langjährigen Mittel im September statt, so tritt der erste „major Hurricane“ (Kategorie 3 oder höher) durchschnittlich auch erst am 3. September auf. Besonders markant war der Kontrast zwischen August und September übrigens im Jahr 1961, als es im August keinen benannten Sturm gab und im September dafür ganze 4 „major Hurricanes“.
Saharan Air Layer
Derzeit ist die Atmosphäre über dem tropischen Atlantik zu stabil, um großräumige Gewitterkomplexe zu ermöglichen, was auch an der hohen Konzentration an Saharastaub auf den Satellitenbildern ersichtlich wird (Saharan Air Layer). Diese sehr heiße und trockene Luftmasse gelangt vom afrikanischen Kontinent mit einer östlichen Höhenströmung über den vergleichsweise kühlen Atlantik. Diese Kombination sorgt für eine stabile Schichtung der Luft mit einer Inversion oberhalb der Grenzschicht.
A sounding averaged over this region reveals the tell-tail sign of an air mass that was heated over Africa, moved out over the cooler Atlantic, and thus now has an elevated inversion above the boundary layer. This is a very stable air mass resistant to convection. pic.twitter.com/vBfhCYFreJ
Am Freitag sorgt Skandinavientief ANDREAS vor allem im Norden und Osten noch für leicht unbeständige Verhältnisse. Bei einem Mix aus vielen Wolken und etwas Sonne gehen vor allem von Salzburg ostwärts ein paar Schauer nieder, von Unterkärnten bis Niederösterreich entstehen auch einzelne Gewitter. Im Tagesverlauf macht sich aus Westen aber ein Zwischenhoch bemerkbar und die Wolken machen immer häufiger der Sonne Platz. Die Temperaturen erreichen 19 bis 26 Grad mit den höchsten Werten in Kärnten.
Sommerwetter am Wochenende
Der Samstag präsentiert sich meist freundlich, vor allem im Süden und im östlichen Flachland scheint trotz einiger Wolkenfelder häufig die Sonne. Etwas dichter fallen die Wolken an der Alpennordseite aus, es bleibt aber trocken. Die Temperaturen steigen auf 22 bis 29 Grad. Am Sonntag stellt sich kurzzeitig Hochsommerwetter ein, verbreitet scheint die Sonne und bei teils föhnigem Südwind steigen die Temperaturen auf 28 bis 34 Grad. Besonders vom Flachgau bis zum Mostviertel wird es hochsommerlich heiß. Erst am Abend steigt die Gewitterneigung in Vorarlberg und im Außerfern langsam an. Das perfekte Badewetter am Wochenende sollte man auf alle Fälle ausnützen, denn kommende Woche geht es mit den Temperaturen wieder bergab.
Kommende Woche Abkühlung
Am Montag überwiegen an der Alpennordseite sowie generell im Bergland die Wolken und es regnet immer wieder schauerartig, vereinzelt sind Blitz und Donner dabei. Von Unterkärnten und dem Steirischen Hügelland bis ins Weinviertel scheint dagegen zeitweise die Sonne und vor allem im Südosten wird es nochmals sommerlich heiß. Am Nachmittag entstehen im Süden örtlich Gewitter, meist trocken bleibt es im östlichen Flachland. Die Höchstwerte liegen zwischen 19 Grad in den westlichen Nordalpen und 32 Grad im Südosten. Im Laufe der Woche gehen die Temperaturen besonders im Bergland und im Norden weiter zurück.
Am Montagnachmittag wurde Wien von einem heftigen Gewitter mit Starkregen, kleinem Hagel und schweren Sturmböen getroffen. Die Feuerwehr musste auf über 90 Einsätze ausrücken um Sturm- und Wasserschäden zu beseitigen, zudem kam es in manchen Bezirken zu Stromausfällen. Besonders betroffen waren die zentralen und nordwestlichen Bezirke der Landeshauptstadt, so wurden am Botanischen Garten schwere Sturmböen bis 95 km/h gemessen und in der Nähe vom Karlsplatz knapp 20 Liter pro Quadratmeter Regen in nur 10 Minuten verzeichnet. Letzteres entspricht dort einer Wiederkehrzeit von etwa 15 bis 20 Jahren.
Das Gewitter ist am Montag kurz vor 16 Uhr im südlichen Traunviertel entstanden und ist dann mit der Höhenströmung zunächst nach Nordosten gezogen. Mit der Entwicklung der Mesozyklone (für Details dazu siehe unten) ist das Gewitter allerdings ab etwa dem Grenzbereich zu Niederösterreich von der ursprünglichen Zugbahn leicht nach Osten ausgeschert und ist schließlich gegen 18:30 auf Wien getroffen.
Superzellengewitter
Das Gewitter über Wien am Montag war ein klassisches Superzellengewitter, also ein langlebiges, kräftiges und alleinstehendes Gewitter, welches einen beständigen rotierenden Aufwind aufweist (Mesozyklone). Superzellen entstehen bei ausgeprägter Windscherung: Bei einer starken vertikalen Windzunahme bilden sich nämlich quer zur Strömung horizontal liegende Luftwalzen. Der Aufwind eines entstehenden Gewitters saugt diese Luftwalze ein und kippt ihre Achse in die Senkrechte, wobei sich der Drehimpuls nach und nach auf den gesamten Aufwindbereich überträgt. Die Zufuhr feuchtwarmer Luft wird dabei durch den räumlich getrennten Abwindbereich, in dem der Niederschlag ausfällt, nicht gestört.
Mit einer südlichen Höhenströmung gelangen derzeit extrem heiße Luftmassen nach Westeuropa, so gab es am Mittwoch in Frankreich und Westdeutschland Spitzenwerte über 40 Grad. In Geilenkirchen bei Aachen wurde mit 40,5 Grad sogar ein neuer Allzeitrekord für Deutschland aufgestellt. In Belgien wurde die 40-Grad-Marke nur um ein Zehntel verfehlt, mit 39,9 Grad in Kleine Brogel handelt es sich ebenfalls um einen neuen Landesrekord. In den Niederlanden kletterten die Temperaturen auf bis zu 39,3 Grad in Eindhoven, auch Allzeitrekord. Diese Werte haben aber nur einen Tag lang gehalten.
Neue Landesrekorde
Bereits am Donnerstag (25. Juli) wurden diese Werte neuerlich übertroffen, in Deutschland wurde ein vorläufiger Höchstwert von 42,6 Grad aufgestellt.
Deutschland: 42,6 Grad in Lingen (zuvor 40,5 in Geilenkirchen am Vortag bzw. 40,3 Grad im Jahr 2015)*
Belgien: 40,7 Grad in Beitem (zuvor 39,9 Grad in Kleine Brogel am Vortag bzw. 38,8 Grad im 2015 und 2018)
Niederlande: 40,7 Grad in Gilze-Rijen (zuvor 39,3 Grad in Eindhoven bzw. 38,6 Grad im Jahr 1944)
Luxemburg: 39 Grad am Flughafen Findel (zuvor 37,9 Grad. Es handelt sich um die offizielle Referenzstation des Landes, andere Stationen haben aber bis zu 40,8 Grad gemessen)
England: 38,7 Grad in Cambridge Botanic Garden (zuvor 38,5 Grad in Faversham, Kent, im August 2003)
The #heatwave across Europe meant Germany (42.6 °C), the Netherlands (40.7 °C) and Belgium (40.6 °C) had their highest temperatures on record today.
Several sites including Paris, Edinburgh, Cambridge and Writtle also recorded their highest ever temperatures pic.twitter.com/Eda44nKCMF
Von Frankreich über Benelux bis nach Westdeutschland gab es am Donnerstag verbreitet Temperaturen um oder über 40 Grad an. Besonders heiß war es in Nordfrankreich, so wurde mit 42,6 Grad in der französischen Hauptstadt Paris der Jahrzehnte alte Temperaturrekorde von 40,4 Grad aus dem Jahre 1947 übertroffen. Der höchste Messwert in Frankreich stammt aber aus Saint-Maur-des-Fossés mit 43.6 Grad. An nicht weniger als 235 Stationen wurden am Donnerstag in Frankreich Höchstwerte von 40.0 Grad und mehr verzeichnet. Einen neuen Monatsrekord gab es mit 38,1 Grad zudem auch in England.
Dazu gab es unzählige weitere Stations- und Monatsrekorde: In diesem Sommer verliert man den Überblick, wie viele neue Hitzerekorde in Europa aufgestellt werden. In Frankreich wurde bereits am 28. Juni mit 46,0 Grad in Vérargues ein neuer Landesrekord aufgestellt.
37 Grad in Österreich
Hierzulande lagen die Höchstwerte am Donnerstag bei 36,2 Grad in Kirchberg an der Piealch, am Freitag gibt es neuerlich Werte bis 36 oder 37 Grad. Neue Hitzerekorde sind aber nicht zu erwarten, da die extrem heiße Luft über Westeuropa lagert und Österreich davon nur am Rande betroffen ist.
Gewitter am Wochenende
Am Wochenende gelangt der Alpenraum aber unter den Einfluss eines Italientiefs und die Gewitterneigung nimmt im ganzen Land zu, besonders entlang der Nordalpen und im Osten sind am Samstag örtlich auch kräftige Gewitter zu erwarten. Im Westen kühlt es spürbar ab, so liegen die Höchstwerte zwischen 23 Grad im Bregenzerwald und 32 Grad in Kärnten. Am Sonntag setzt sich das unbeständige Wetter fort, vor allem vom Bregenzerwald bis zum Innviertel sowie im Südosten sind gebietsweise auch große Regenmengen möglich. Dazu gibt es von West nach Ost 20 bis 31 Grad. Zu Wochenbeginn gehen die Temperaturen noch etwas zurück auf Werte unterhalb der 30-Grad-Marke.
Der Freitag startet bei nur harmlosen Wolken verbreitet sonnig. Im Tagesverlauf entstehen vor allem am Alpenhauptkamm sowie von Südtirol über Kärnten bis zum Grazer Bergland Quellwolken und am Nachmittag gehen hier lokale Hitzegewitter nieder. Auch im Arlberggebiet und im Außerfern nimmt die Gewittergefahr zu, trocken bleibt es dagegen in den Nordalpen vom Rofan über das Salzkammergut bis zum Wienerwald. Der Wind weht schwach bis mäßig aus nördlicher Richtung.
Am Samstag kräftige Gewitter
Der Samstag verläuft von Beginn an unbeständig. Besonders im Bregenzerwald und Außerfern sowie lokal auch im zentralen Bergland gehen bereits in den Morgenstunden teils gewittrige Schauer nieder. Tagsüber scheint zeitweise die Sonne, in der feuchten Luft entstehen aber rasch wieder Quellwolken und ab Mittag nimmt die Gewitterneigung überall zu. Örtlich können die Gewitter auch kräftig ausfallen. Der Wind weht mäßig, am Alpenhauptkamm und im südlichen Bergland auch lebhaft aus Südwest.
Höchstwerte
2000 m
3000 m
Freitag
17 bis 21 Grad
9 bis 12 Grad
Samstag
13 bis 17 Grad
6 bis 9 Grad
Sonntag
10 bis 14 Grad
4 bis 7 Grad
Am Sonntag Föhn und Gewitter
Am Sonntag halten sich besonders im östlichen Bergland wie etwa im Mürztal ein paar Hochnebelfelder, tagsüber kommt aber bevorzugt vom Salzkammergut über die Obersteiermark bis zum Wechsel zeitweise die Sonne zum Vorschein. Sonst überwiegen die Wolken und besonders am Alpenhauptkamm und im Süden gehen bereits am Vormittag gewittrige Schauer nieder. Ab Mittag nimmt die Gewitterneigung generell zu, vor allem in den westlichen Nordalpen sind auch heftige Gewitter zu erwarten. Am längsten trocken bleibt es vom Pongau bis zu den Ybbstaler Alpen. Von den Tauern bis zum Schneeberg kommt vorübergehend kräftiger, föhniger Südwind auf, in exponierten Lagen zeichnen sich auch stürmische Böen ab.
Vorsicht bei Gewittern
Aufgrund der hohen Gewittergefahr sollte man am Wochenende ausgesprochen vorsichtig sein und immer den Himmel im Auge behalten. Wenn man einen Donner hört, besteht bereits Gefahr, so kann ein Blitz auch am Rande eines Gewitters aus der Gewitterwolke heraus einschlagen. Blitze schlagen zudem nicht immer an den höchsten Objekten ein und können durchaus auch mehr als einmal den selben Punkt treffen. Wird man von einem Gewitter überrascht, bieten eine Schutzhütte oder ein großer Felsvorsprung den besten Schutz. Von alleinstehenden Bäumen sowie generell stromleitenden Gegenstände sollte man sich hingegen fern halten. Ist kein Unterschlupf in der Nähe, kann man sich notfalls in eine Mulde mit angewinkelten Beinen hocken.
Die Großwetterlage in Europa stellt sich derzeit um: Die rege Tiefdrucktätigkeit über Nordeuropa lässt langsam nach und kommende Woche verlagert sich ein umfangreiches Hochdruckgebiet von Westeuropa nach Skandinavien. Mit einer westlichen Höhenströmung erfasst dabei subtropische Warmluft vom Atlantik her Mitteleuropa. Unter Hochdruckeinfluss wird die Luft zusätzlich erwärmt. Besonders heiß wird es in Westeuropa, so zeichnen sich von Dienstag bis Donnerstag besonders im Südwesten und in der Mitte Frankreichs Höchstwerte knapp über 40 Grad ab.
Hitze und Gewitter am Wochenende
Bereits am Samstag steigen die Temperaturen in Österreich verbreitet 28 bis 33, im Osten lokal auch 34 Grad. Am Nachmittag und Abend sind im zentralen Bergland von Tirol bis zur westlichen Obersteiermark und Oberkärnten aber teils kräftige Hitzegewitter zu erwarten. Lokal besteht dabei die Gefahr von Vermurungen und Hagel.
Am Sonntag nimmt die Gewitterneigung vor allem in Kärnten und in der Steiermark weiter zu, die Temperaturen bleiben mit 25 bis 32 Grad aber auf hochsommerlichem Niveau. In den Ballungsräumen sind zudem wieder Tropennächte mit einem Tiefstwert über 20 Grad zu erwarten.
Trockene und heiße Woche
Die Zeit vom 23. Juli bis zum 23. August ist landläufig als Hundstage bekannt und gilt als die heißeste Zeit im Jahr. Passend dazu erwartet uns eine Woche mit Temperaturen auf hochsommerlichem Niveau: Die Höchstwerten in den Niederungen liegen meist zwischen 30 und 35 Grad. Die höchsten Temperaturen gibt es von Vorarlberg bis Salzburg, ganz so extreme Temperaturen wie im Juni sind aber zumindest in der ersten Wochenhälfte noch nicht zu erwarten. Dazu bleibt die Gewitterneigung gering, nur vereinzelt zeichnen sich am Alpenhauptkamm und im südlichen Bergland Hitzegewitter ab. Ein Ende der Hitzewelle ist nach derzeitigem Stand frühestens am kommenden Wochenende in Sicht.
Sommer auf Rekordkurs
Nach dem extrem heißen Juni, der nicht nur in Österreich der bislang wärmste Junimonat der Messgeschichte war, wird auch der Juli überdurchschnittlich temperiert ausfallen. Zwar liegen die Temperaturen bislang noch um oder knapp oberhalb des langjährigen Mittels, mit der bevorstehenden Hitzewelle wird aber auch dieser Monat deutlich zu warm ausfallen. Wir haben somit die heißeste erste Sommerhälfte der Messgeschichte erlebt. Bereits jetzt steht schon fest, dass der Sommer 2019 eine Spitzenplatzierung im Gesamtranking der heißesten Sommer einnehmen wird.
Der Freitag zeigt sich von seiner oftmals freundlichen, aber nicht ganz beständigen Seite. Insgesamt überwiegt der Sonnenschein und bis zum Nachmittag bleibt es weitgehend trocken. In der zweiten Tageshälfte gehen besonders von den Dolomiten über die Gurktaler Alpen bis zum Wechsel lokale Schauer oder kurze Gewitter nieder. Der Wind weht schwach bis mäßig aus südwestlicher Richtung. Die Temperaturen erreichen in 3.000 m Höhe 4 bis 7 Grad, in 2.000 m Höhe liegen die Höchstwerte zwischen 11 Grad am Schneeberg und 15 Grad am Alpenhauptkamm.
Lokale Wärmegewitter am Samstag
Am Samstag lösen sich etwaige Nebelfelder oder Restwolken im südlichen und östlichen Bergland rasch auf und verbreitet scheint die Sonne. Die Quellwolken am Nachmittag bleiben meist harmlos, nur im Bereich des Alpenhauptkamms und in der Obersteiermark gehen lokale Wärmegewitter nieder. Der teils föhnige Wind weht mäßig, in den Nordalpen vereinzelt auch lebhaft aus West bis Südwest. Die Höchstwerte liegen in 3.000 m zwischen 6 und 9 Grad, in 2.000 m gibt es 15 bis 19 Grad.
Unbeständig am Sonntag
Der Sonntag beginnt an der Alpennordseite mit ein paar Wolken und vereinzelt ziehen in den westlichen Nordalpen auch Regenschauer durch. Von Südtirol über Kärnten bis zum Alpenostrand dominiert hingegen der Sonnenschein. Ab etwa Mittag bilden sich jedoch vermehrt Quellwolken am Nachmittag gehen vor allem am Alpenhauptkamm und südlich davon ein paar Schauer und Gewitter nieder. Der Wind weht mäßig, in den Nordalpen auch lebhaft aus West bis Südwest. Die Temperaturen erreichen in 3.000 m 7 bis 10 Grad bzw. in 2.000 m von Nord nach Süd 14 bis 19 Grad.
Bergwetter-Tipp
Die Zeit vom 23. Juli bis zum 23. August ist landläufig als Hundstage bekannt und gilt als die heißeste Zeit im Jahr. Tatsächlich erleben wir in dieser Zeit oft sehr heiße Tage und milde Nächte. Die hohen Temperaturen versprechen beste Bedingungen für Wanderungen bis auf die höchsten Gipfel. Allerdings gibt es ein paar Sachen zu beachten: Neben Sonnenschutz und Flüssigkeitszufuhr ist vor allem der Blick Richtung Himmel entscheidend: Auch alpine Wärmegewitter haben nun Hochsaison!
Mitteleuropa liegt derzeit unter dem Einfluss von Hoch XANDRA. Die Druckgegensätze sind aber relativ gering und im Einflussbereich einer westlichen Höhenströmung sorgen Tiefausläufer über Nordeuropa sowie lokale Windkonvergenzen im Alpenraum besonders am Alpenhauptkamm sowie im südlichen und östlichen Bergland für Schauer und Gewitter.
Gewitter im Südosten
Am Donnerstagnachmittag sind vor allem die Regionen von Tirol und Kärnten bis zur Obersteiermark sowie das Waldviertel betroffen. Örtlich können die Gewitter aber auch auf das angrenzende Flachland übergreifen, etwas im Südosten und im Mostviertel. Ein Gewitter mit Hagel hat bereits am frühen Nachmittag St. Polten getroffen. Etwas stabileres Wetter gibt es dagegen im äußersten Westen, im Innviertel, im westlichen Donauraum sowie im Weinviertel.
Lokale Schauer am Freitag
Auch der Freitag zeigt sich von seiner oftmals freundlichen, aber nicht ganz beständigen Seite. Insgesamt überwiegt der Sonnenschein, an der Alpennordseite ziehen in der Früh und am Vormittag Wolkenfelder durch, da und dort sind Regenschauer möglich. In der zweiten Tageshälfte gehen dann in erster Linie über dem Bergland lokale Schauer und Gewitter nieder. Die Temperaturen steigen dazu im äußersten Osten auf bis zu 30 Grad.
Hitzewelle in Sicht
Am Samstag sorgt eine leicht föhnige Südwestströmung für stabiles Sommerwetter, nur am Alpenhauptkamm gehen am späten Nachmittag lokale Hitzegewitter nieder. Bei Höchstwerten bis zu 33 Grad beginnt zudem eine neue Hitzewelle, welche sich nach derzeitigem Stand zumindest bis Donnerstag oder Freitag fortsetzt. Solch extreme Temperaturen wie im vergangenen Juni sind aber vorerst nicht in Sicht, so liegen die Höchstwerte meist zwischen 30 und 33 Grad.
Kräftige Gewitter am Mittwoch
Vor allem von Osttirol über Kärnten bis zur Steiermark gab es am Mittwochabend teils kräftige Gewitter. Örtlich kam es dabei zu großen Regenmengen in kurzer Zeit und kleinkörnigem Hagelschlag. Anbei die nassesten Wetterstationen am Mittwoch:
Am Dienstagabend bzw. in der Nacht auf Mittwoch konnte man u.a. in Österreich, Deutschland sowie in der Schweiz eine partielle Mondfinsternis beobachten. Bei einer solchen Mondfinsternis tritt der Mond zumindest teilweise in den Kernschatten ein, den die von der Sonne beleuchtete Erde im Weltraum wirft. Dieses astronomische Ereignis findet also statt, wenn Sonne, Erde und Mond nahezu exakt auf einer geraden Linie liegen. Besonders im Alpenraum und in Westeuropa hat das Wetter mitgespielt, so gab es bei höchstens harmlosen Wolken verbreitet eine gute Sicht auf den Mond. Anbei ein paar Bilder:
Guten Morgen aus Berlin. In der Nacht konnte in Deutschland eine partielle #Mondfinsternis beobachtet werden. Etwa drei Stunden lang lagen Teile des Mondes im Kernschatten der Erde. #ZDFmomapic.twitter.com/mft0bv8JH2
Nachtrag zur #Mondfinsternis: Aufnahme gestern Abend kurz vor Mitternacht. Unten in der Mitte gut der Krater Tycho zu erkennen – entstanden durch einen Einschlag, bei dem Material strahlenförmig weit über die Mondoberfläche geworfen wurde. pic.twitter.com/4xpDb4BRIn
Diese ästhetischen Wolken, im Fachjargon Altocumulus lenticularis, also “linsenförmige hohe Haufenwolken” genannt, entstehen wenn ein in der Luftströmung stehender Berg von mäßig feuchter Luft überströmt wird. Die zunächst nicht gesättigte Luft kühlt beim Aufsteigen bis zur Wolkenbildung ab, an der Rückseite des Berges sinkt die Luft hingegen wieder ab und die Wolke löst sich auf. Die Luft weht also durch diese ortsfeste Wolke hindurch und während sich die Wolke am windzugewandten Ende dauernd neu bildet, löst sie sich am windabgewandten Ende ständig auf. Im Alpenraum werden sie meist als Föhnfische bezeichnet, da ihre Form an den Körper eines Fisches ohne Flossen erinnert. Am Mittwoch gab es beeindruckende Bilder davon am Vulkan Rinjani auf der indonesischen Insel Lombok.
Diese Wolken entstehen speziell bei einer stabil geschichteten Atmosphäre und können bei ausreichender Feuchte auch mehrere Stockwerke aufweisen. Gute Bedingungen dafür gibt es besonders häufig bei alleinstehenden, hohen Bergen wie es meist bei Vulkanen der Fall ist. Manchmal entstehen Föhnfische aber auch anhand von Schwerewellen, die sich an der Grenze zwischen zwei übereinander liegenden Luftschichten mit unterschiedlicher Windrichtung bilden. Dann haben sie üblicherweise auch eine Eigenbewegung und können hunderte von Kilometern entfernt von einem Gebirge auftreten.
In den Alpen treten solche Wolken in der Regel bei Föhn auf, nicht selten allerdings auch bei einer westlichen Höhenströmung. Ein paar schöne Beispiele von Lenticularis folgen unten bzw. gibt es auch hier: Föhnwolken – Beeindruckende Aufnahmen aus Vorarlberg
Jetzt in den Himmel nach Südosten schauen: Die #Mondfinsternis hat bereits begonnen. In einer Stunde, um 23.31 Uhr, erreicht die partielle Mondfinsternis ihren Höhepunkt: Dann werden zwei Drittel des Mondes hinter der Erde versteckt sein. #MoFipic.twitter.com/tKraT3t1iA
Der Alpenraum liegt derzeit am Rande eines Tiefdruckgebiets mit Kern über dem Baltikum. Die Kaltfront des Tiefs liegt derzeit über Polen und Nordostdeutschland und auch hierzulande macht sich die Störung vor allem im Norden und Osten mittels hochliegenden Wolken und lebhaft auffrischendem Westwind bemerkbar. Niederschlag ist aber keiner zu erwarten, da Hoch WINNIE mit Kern bei den Britischen Inseln für stabile Wetterverhältnisse sorgt. Mit einer westlichen Strömung gelangen dabei zunehmend warme Luftmassen ins Land.
Vereinzelte Schauer sind am Freitag lediglich im Bergland von den Karnischen Alpen bis zur Koralpe nicht ganz ausgeschlossen. Dazu gibt es Temperaturen bis zu 32 Grad in Oberkärnten.
Hochsommerlich am Samstag
Am Samstag scheint von Beginn an verbreitet die Sonne. Die Temperaturen steigen am Nachmittag auf 30 bis 34, im äußersten Osten vereinzelt auch 35 Grad. Am späten Nachmittag stiegt die Gewitterneigung aber ausgehend von Vorarlberg und Kärnten langsam an, gegen Abend wird es dann auch im Westen und in Teilen des Steiermark vermehrt gewittrig. Vor allem im Süden zeichnen sich örtlich wieder kräftige Gewitter ab mit der Gefahr von Hagel und Sturmböen!
Abkühlung am Sonntag
Der Sonntag bringt viele Wolken und von Vorarlberg bis Oberösterreich ziehen bereits in den Morgenstunden Schauer und teils kräftige Gewitter durch. Im Laufe des Vormittags breiten sich die Gewitter auch auf die Alpensüdseite und den Südosten aus, länger sonnig und trocken bleibt es tendenziell im nördlichen Waldviertel, im Weinviertel und in Teilen des Marchfelds. Die Temperaturen erreichen maximal 20 bis 27 Grad mit den höchsten Werten im Gail- und Drautal.
Kommende Woche keine Hitze
Zu Beginn der kommenden Woche setzt sich das unbeständige Wetter mit Schauern und lokalen Gewittern in den Alpen sowie im Süden fort. Die Temperaturen gehen weiter zurück und liegen zumindest bis Donnerstag knapp unter dem langjährigen Mittel. Die Höchstwerte liegen am Montag zwischen 18 und 27 Grad, von Dienstag bis Donnerstag kommen die Temperaturen dann auch im Flachland kaum noch über die 25-Grad-Marke hinaus. Hitze ist in der kommenden Woche kein Thema.
Über ganz Österreich verteilt gingen im Juni 2019 exakt 272.376 Blitze nieder. Damit gab es weniger Blitzentladungen als in den vergangenen Jahren, so wurden etwa im Juni 2018 fast 450.000 Blitze detektiert. Weniger Blitze gab es zuletzt im Juni 2015. Allgemein bildet der Juni zusammen mit Juli und August üblicherweise die blitzreichste Zeit des Jahres.
Hotspot Oberösterreich
Mit exakt 73.150 Blitzen führt Oberösterreich das Bundesländer-Ranking an, gefolgt von der Steiermark mit 71.066 und Niederösterreich mit 51.426 Entladungen. An letzter Stelle befindet sich das flächenmäßig kleinste Bundesland Wien, auch hier gab es aber immerhin 1.217 Blitze.
Oberösterreich 73.150
Steiermark 71.066
Niederösterreich 51.426
Salzburg 23.160
Tirol 22.673
Kärnten 15.122
Burgenland 9.887
Vorarlberg 4.675
Wien 1.217
In der Oststeiermark und in der Buckligen Welt sind weiterhin kräftige #Gewitter unterwegs. Manche Blitze wurden hier auch auf Webcam eingefangen. pic.twitter.com/0WvYDpTqJX
Auch bei der Blitzdichte liegt Oberösterreich mit 6,1 Blitzen pro Quadratkilometer an der Spitze:
6,1 Blitze pro Quadratkilometer Oberösterreich
4,3 Blitze pro Quadratkilometer Steiermark
3,2 Blitze pro Quadratkilometer Salzburg
2,9 Blitze pro Quadratkilometer Wien
2,7 Blitze pro Quadratkilometer Niederösterreich
Anbei noch eine Übersicht der blitzreichsten Bezirke:
11.688 Kirchdorf an der Krems (OÖ)
9.866 Gmunden (OÖ)
9.852 Salzburg-Umgebung (S)
8.990 Steyr-Land (OÖ)
8.908 Freistadt (OÖ)
8.761 Hartberg-Fürstenfeld (ST)
Zu besonders markanten Gewitterlagen kam es am 6.6., 20.6., und 27.6. Mitunter wurde dabei im Süden Oberösterreichs, im Waldviertel sowie in der Süd- und Oststeiermark auch großer Hagel beobachtet. In Summe gab es Schäden in Millionenhöhe.
Stärkster Blitz in Gosau
Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurden in Oberösterreich gemessen: Spitzenreiter ist eine Entladung mit mehr als 295.000 Ampere am Nachmittag des 6. Juni in Gosau.
Am Donnerstag scheint bis zum Abend ungetrübt die Sonne und die Temperaturen steigen auf rund 27 Grad. Am Freitag ziehen zeitweise hochliegende Wolken durch, es bleibt aber trocken und in Summer überwiegt weiterhin der Sonnenschein. Die Tageshöchstwerte liegen bei sommerlichen 28 Grad. Auch der Samstag verläuft bei teils lebhaft auffrischendem Westwind über weite Strecken strahlend sonnig und mit maximal 32 bis 33 Grad wird es sogar hochsommerlich heiß. In den Abendstunden und in der Nacht auf Sonntag steigt die Gewittergefahr allerdings an! Ein Meteorologe der Österreichischen Unwetterzentrale (www.uwz.at) ist jedenfalls vor Ort, um die Veranstalter in Hinblick auf die Gewittergefahr stets am Laufenden zu halten.
Nasse Abreise
Am Sonntag, dem Abreisetag, gestaltet sich das Wetter von Beginn an unbeständig mit Schauern und Gewittern. Im Tagesverlauf kann es zeitweise auch kräftig regnen, somit muss man auf den Parkplätzen des Festivals mit zunehmend schlammigen Bedingungen rechnen. Die Temperaturen liegen am Morgen bei etwa 16 Grad und kommen tagsüber kaum über 20 bis 21 Grad hinaus.
Im Vorfeld einer Kaltfront entluden sich ab Montagmittag vor allem entlang und südlich der Donau kräftige Gewitter. Besonders betroffen war die Region von Ulm bis zum Chiemsee sowie der Landkreis Kelkheim in Niederbayern, so gab es hier örtlich großen Hagel. Insgesamt wurden von LINET 194.808 Blitze detektiert, davon allein 176.956 in Bayern und 16.010 in Baden-Württemberg. Die Gewitter zogen immer wieder über die gleichen Regionen hinweg und sorgen stellenweise für Überschwemmungen.
Die meisten Blitzentladungen wurden am Montag in den Landkreisen Augsburg, Günzburg und Rosenheim registriert: Bis zu 20.391 Mal blitzte es im Kreis Augsburg mit einer Stromstärke von mehr als 1 kA. Der stärkste Blitz mit einer Stromstärke von 239 kA wurde hingegen im Landkreis Birkenfeld in Rheinland-Pfalz detektiert. Anbei die nassesten Wetterstationen:
44 mm Neuburg a.d. Kammel – Langenhaslach (LK Günzburg)
38 mm Steingaden-Riesen (LK Weilheim-Schongau)
33 mm Oberhaching-Laufzorn (LK München)
27 mm Amerang-Pfaffing (LK Rosenheim)
Die stärksten Windböen wurden in Laupheim mit 94 km/h bzw. in Regensburg mit 79 km/h gemessen.
Die Kaltfront von Skandinavientief NASIR liegt derzeit quer über Deutschlands und in einem Streifen vom Saarland über Hessen bis nach Sachsen und Südbrandenburg ziehen bereits seit den Morgenstunden lokale Schauer und vereinzelt auch Gewitter durch. Die Temperaturen liegen derzeit (11 Uhr) zwischen 19 Grad an der Nordsee und 32 Grad im Chiemgau.
In diesen Stunden nimmt die Gewitterbereitschaft aber auch im Süden zu, so entstehen derzeit auch in den Bayerischen Alpen erste Gewitter.
Hagel und Sturm
Im Laufe des Nachmittags ziehen in Teilen Baden-Württembergs und Bayerns teils heftige Gewitter durch. Vor allem vom Hochschwarzwald über Oberschwaben bis nach Ober- und Niederbayern besteht im Laufe der zweiten Tageshälfte örtlich Unwettergefahr, so können die Gewitter für schwere Sturmböen um 100 km/h, teils großen Hagel und Starkregen sorgen.
Der Hochdruckeinfluss im Alpenraum lässt am Montag langsam nach und aus Norden zieht die Kaltfront eines Skandinavientiefs auf. Zunächst scheint verbreitet die Sonne und vor allem im Osten wird es sehr heiß mit Höchstwerten bis zu 37, vereinzelt auch 38 Grad. Ab Mittag nimmt die Gewitterneigung in den Alpen allerdings zu und im Laufe des Nachmittags ziehen ausgehend von Bayern auch an der Alpennordseite kräftige Gewitter auf.
Hagel und Sturm
Vor allem an der Alpennordseite von Vorarlberg über Tirol und Salzburg bis nach Oberösterreich sowie im Waldviertel besteht im Laufe der zweiten Tageshälfte örtlich Unwettergefahr, so können die Gewitter für schwere Sturmböen um 100 km/h, teils großen Hagel und Starkregen sorgen. Punktuell sind in Oberösterreich allerdings auch orkanartige Böen nicht ausgeschlossen!
Sturmböen im Osten
Am Abend nimmt die Schauer- und Gewitterneigung auch im Osten etwas zu, hier ist die Luft aber sehr trocken, somit besteht in erster Linie Sturmgefahr. Der zunächst schwache Süd- bis Südwestwind wird im Zeitraum zwischen etwa 18 und 22 Uhr voraussichtlich stürmisch aus West auffrischen.
Kurz vor 17 Uhr am Sonntag wurde an der Wetterstation Uni-Innsbruck mit 38,5 Grad nicht nur ein neuer Temperaturrekord für den Juni, sondern zugleich auch ein neuer Allzeitrekord für Tirol aufgestellt. Damit sind die 38,3 Grad aus Haiming vom 27.7.1983 endgültig Geschichte. Auch in Oberösterreich sowie in Salzburg hat sich in Sachen Juni-Höchstwerte noch etwas getan: Mit 37,4 Grad wurde sowohl in Bad Goisern sowie in St. Johann im Pongau ein neuer Bundeslandrekord für den Monat Juni aufgestellt. Ebenfalls einen neuen Bundesland-Monatsrekord gab es am letzten Junitag in der Steiermark mit 37,3 Grad in Mooslandl/Hieflau.
Rekordjuni
Damit gab es in der letzten Juniwoche in fünf Bundesländern neue Monatsrekorde:
38,5 Grad Tirol
38,1 Grad Kärnten
37,4 Grad Oberösterreich
37,4 Grad Salzburg
37,3 Steiermark
In Niederösterreich hat nur ein Zehntel für einen neuen Rekord gefehlt, so wurden in Krems 38,5 Grad erreicht. Der Junirekord liegt aber weiterhin bei 38,6 Grad in Waidhofen an der Ybbs. In Vorarlberg wurden in Bludenz 35,8 Grad gemessen, der Monatsrekord liegt hier bei 36,1. Weitere Details zum Juni gibt es hier: Juni 2019
Am Montag Hitze und Gewitter
Am Montag verlagert sich die extreme Hitze mit Höchstwerten bis zu 38 Grad in den Osten des Landes, im Vorfeld einer Kaltfront zeichnen sich im Laufe der zweiten Tageshälfte aber insbesondere von Vorarlberg bis ins westliche Niederösterreich teils heftige Gewitter mit Hagel, Starkregen und stürmisch auffrischendem Westwind ab! Aktuelle Warnungen gibt es auf www.uwz.at
Der Juni 2019 fällt mit einer Abweichung von +4,7 Grad gegenüber dem langjährigen Mittel deutlich zu warm aus. Besonders groß war die Abweichung vom Tiroler Unterland bis nach Niederösterreich und Wien, hier war der Juni im Schnitt 5 Grad zu warm, lokal wie etwa in Windischgarsten sogar 6 Grad. Landesweit war der Juni 2019 der wärmste der Messgeschichte, nur gebietsweise wie etwa in Vorarlberg und in Teilen Tirols war der Juni 2003 etwas heißer. Nach dem zu kalten und zu nassen Mai setzte in den Alpen zudem eine extreme Schneeschmelze ein, welche am 12. und 13. zu einem markanten Hochwasser am Inn führte. Nur knapp wurde in Innsbruck ein hundertjährliches Hochwasser verfehlt.
Rekord an Hitzetagen
Mit 17 Hitzetagen wurden in Innsbruck und Langenlebarn ein neuer Monatsrekord aufgestellt. Der bisherige Rekord lag bei 15 in Haiming und Leibintz. Bei den Tageshöchstwerten wurden an mehr als der Hälfte aller Wetterstationen neue Juni-Stationsrekorde aufgestellt, davon stellen 27 sogar neue Allzeit-Rekorde dar, wie etwa in Imst, am Brenner oder auf der Schmittenhöhe. In fünf Bundesländern wurden dabei neue Monatsrekorde aufgestellt:
Kärnten: 38,1 Grad in Hermagor (27.6.)
Tirol: 38,5 Grad Innsbruck (30.6.)
Steiermark: 37,3 Grad in Mosslandl/Hieflau (30.6.)
Oberösterreich: 37,4 Grad in Bad Goisern (30.6.)
Salzburg: 37,4 Grad in St. Johann im Pongau (30.6.)
Rekord an Tropennächten
In der Wiener Innenstadt gab es in Summe 13 Tropennächte, damit wurde der bisherige Rekord von 12 aus dem Jahr 2003 übertroffen. Mit einem Tiefstwert von 25,9 Grad war die Nacht auf den 27. zudem die wärmste Juninacht der Messgeschichte in Wien. In Oberösterreich wurde in der Nacht zum 15. örtlich sogar die wärmste Nacht überhaupt verzeichnet, als die Temperatur in Windischgarsten nicht unter 25,3 Grad bzw. in Linz unter 23,6 Grad sank.
Extreme Trockenheit
Beim Niederschlag gab es über das ganze Land betrachtet weniger als die Hälfte der sonst üblichen Regenmengen (etwa 40%). Zuletzt annähernd so trocken war es im Juni 1976, damals lag die Temperatur aber im Bereich des langjährigen Mittels. In manchen Alpentälern wie etwa im Oberen Ennstal oder im Drautal sowie teils auch im Wienerwald wurde heuer mitunter nur 10% des Monatssolls erreicht, so gab es etwa in Wien-Mariabrunn nur 9 mm Regen (Mittel 76 mm). Nur punktuell haben Gewitter für eine ausgeglichene Bilanz gesorgt, wie etwa in Poysdorf (NÖ), in Reichenau im Mühlkreis (OÖ) oder in Deutschlandsberg (ST). Örtlich sorgte Hagelschlag allerdings für Schäden in Millionenhöhe, so gab es etwa am 6. und am 27. Hagel mit einer Größe bis 5 cm. Besonders betroffen waren das Mühl- und Waldviertel, die südliche Steiermark und das Südburgenland.
Die Sonne hat in diesem Juni hingegen Überstunden geleistet, so schien sie in Summe fast anderthalbfach so lange wie üblich. Das ergibt den sonnigsten Juni der Messgeschichte, in Mörbisch kommen einschließlich des 30.6. sogar 368 Sonnenstunden zusammen.
Extremwerte Juni 2019
(Bundesland, Tag des Auftretens); Stand 30.06., 19:00 Uhr
Höchste Temperaturen:
38,5 Grad Innsbruck (T 30.)
38,5 Grad Krems (NÖ 30.)
38,1 Grad Hermagor (K, 27.)
38,0 Grad Dellach im Drautal (K, 27.)
38,0 Grad Jenbach (T, 30.)
Tiefste Temperaturen
3,0 Grad St. Michael im Lungau (S, 2.)
3,1 Grad Ehrwald (T, 1.)
3,2 Grad St. Jakob / Defereggen (T, 2.)
Nasseste bewohnte Orte
167 Liter pro Quadratmeter Hollenthon (NÖ)
129 Liter pro Quadratmeter Fischbach (ST)
127 Liter pro Quadratmeter Deutschlandsberg (ST)
Trockenste bewohnte Orte
6 Liter pro Quadratmeter Bad Deutsch-Altenburg (NÖ)
9 Liter pro Quadratmeter Mariabrunn (W)
11 Liter pro Quadratmeter Pichl, Gröbming (ST)
Stärkste Windspitzen Niederungen:
108 km/h Haiming (T, 11.)
104 km/h Rottenmann (ST, 27.)
97 km/h Gumpoldskirchen (NÖ, 8.)
Absolut sonnigster Ort: 368 Sonnenstunden, Mörbisch am See (B)
Relativ sonnigster, bewohnter Ort: 168 % Reichenau an der Rax (NÖ)
Erstmals in der Messgeschichte wurde in Frankreich am Freitag (28.6.19) eine Temperatur über 45 Grad gemessen. Der bisherige Rekord aus dem Jahr 2003 von 44,1 Grad wurde regelrecht pulverisiert, so wurden am Freitagnachmittag in Vérargues 46,0 Grad und in Gallargues-le-Montueux 45,9 Grad gemessen! Der bisherige Rekord wurde zudem an 13 Orten übertroffen, anbei die Top-6:
46,0 °C in Vérargues (34)
45,9 °C in Gallargues-le-Montueux (30)
45,4 °C in Villevieille (30)
45,1 °C in Marsillargues (34)
44,6 °C in Saint-Chamas (13)
44,5 °C in Varages (83)
🌡️C’est officiel : on a atteint les 46 °C en France lors de la vague de chaleur de la fin juin ! Après contrôle et expertise par les climatologues de Météo-France, cette valeur a été validée. 👉 https://t.co/nZ0uXY7CCkpic.twitter.com/Pdao8XkOFK
Le 45.9°C de Gallargues-les-Montueux #Gard reste le record national de chaleur. Pour mise en perspective, c’est à 2.1°C du record européen (48°C à Athènes) et 8.1°C du record mondial (54°C au Koweit). #canicule2019#caniculepic.twitter.com/4c592eW5eL
Teilweise wurden die bisherigen Rekorde um mehrere Grad übertroffen und auch auf den Bergen gab es neue Höchstmarken:
Ort
Alter Rekord
Neuer Rekord (28.6.19)
Nîmes-Courbessac
41,6 °C (1923 und 2017)
44,4 °C
Montpellier aéroport
37,7 °C (2017)
42,5 °C
Aigues-Mortes
38,9 °C (2003)
40,9 °C
Mont Aigoual (1567 m)
29,4 °C (1923)
29,9 °C
In erster Linie hat das Zusammenspiel von zwei Faktoren diese extremen Temperaturwerte ermöglicht:
Eine blockierte Wetterlage, bei der mit einer südlichen bis südwestlichen Höhenströmung über mehrere Tage hinweg sehr warme Luftmassen aus der Sahara nach Westeuropa geführt wurden.
Die zusätzliche Erwärmung der Luft durch Föhn: Am Freitag wehte in Südfrankreich föhniger Nordwind vom Zentralmassiv und den Alpen bzw. dem Jura, der die Luft nochmals um ein paar Grad erwärmt hat.
Adiabatic dynamics playing strong role in the heat record. The air near the surface has descended > 1 km from the Alps within the last 12 hours, accounting for > 10°C of warming. pic.twitter.com/MDmWwGf3i1
Auch in Österreich war der Juni 2019 in jeder Hinsicht außergewöhnlich. Die Temperatur lag im Mittel um 4,7 Grad über dem langjährigen Mittel, das übertrifft deutlich den bisherigen Spitzenhalter aus dem Jahre 2003 mit +4,1 Grad. Besonders bei den Temperaturen gab es unzählige Rekorde, sowohl in Bezug auf die Tageshöchstwerte als auch auf die milden Nachttemperaturen. In Oberösterreich gab es etwa in der Nacht zum 15. Juni die wärmste Nacht seit Messbeginn, so sank die Temperatur in Windischgarsten nicht unter 25,3 Grad bzw. in Linz unter 23,6 Grad ab. In der Inneren Stadt in Wien gab es zudem 13 Tropennächte, auch das stellt einen neuen Junirekord dar.
Unzählige Rekorde
Bei den Tageshöchstwerten wurden hierzulande an mehr als 140 Wetterstationen neue Juni-Stationsrekorde aufgestellt, davon stellen 27 sogar neue Allzeitrekorde dar, wie etwa in Imst, am Brenner oder auch auf der Schmittenhöhe. In drei Bundesländern wurden auch neue Rekordmarken für den Monat Juni aufgestellt:
Kärnten: 38,1 Grad in Hermagor (27.6.)
Tirol: 37,5 Grad in Imst (26.6.) und Innsbruck (27.6.)
Steiermark: 37,2 Grad in Graz (27.6.)
Die Anzahl der Rekorde in ganz Mitteleuropa sowie deren Ausmaß stehen eindeutig in Zusammenhang mit dem Klimawandel. Solche Hitzerekorde treten weltweit schon fünfmal öfter auf als es ohne globale Erwärmung der Fall wäre.
Trockenheit
Beim Niederschlag gab es über das ganze Land betrachtet weniger als die Hälfte der sonst üblichen Regenmengen (etwa 40%). Zuletzt annähernd so trocken war es im Juni 1976. In manchen Alpentälern wie etwa im Oberen Ennstal oder im Drautal sowie teils auch im Wienerwald wurde mitunter nur 10% des Solls erreicht, so gab es etwa in Wien-Mariabrunn nur 9 mm Regen (Mittel 76 mm). Nur punktuell haben Gewitter für eine ausgeglichene Bilanz gesorgt, wie etwa in Poysdorf (NÖ), in Reichenau im Mühlkreis (OÖ) oder in Deutschlandsberg (ST). Passend dazu hat die Sonne in diesem Juni hingegen Überstunden gemacht, so schien sie in Summe fast anderthalbfach so lange wie üblich.
Der wärmste Juni der Messgeschichte sorgt täglich für neue Rekorde. Noch nie war es in einem Juni in Kärnten und in der Steiermark so heiß wie am Donnerstag, in Dellach und Hermagor wurden die bisherigen Rekorde sogar um 4 Grad überboten. Bislang gab es auch drei neue Bundeslandrekorde für den Monat Juni:
Kärnten: 38,1 Grad in Hermagor (27.6.)
Tirol: 37,5 Grad in Imst (26.6.) und Innsbruck (27.6.)
Steiermark: 37,2 Grad in Graz (27.6.)
Extreme Trockenheit
Der Juni war nicht nur der heißeste, sondern auch der trockenste Juni in Österreich seit Messbeginn. In weiten Teilen des Landes gab es nur 20 bis 40% der üblichen Niederschlagsmenge, in Teilen Oberkärntens und des Pongaus gab es sogar weniger als 15% des Solls. Nur punktuell haben Gewitter für eine ausgeglichene Bilanz gesorgt, wie etwa in der Süd- und Oststeiermark, im Mühlviertel oder im östlichen Weinviertel. Ähnlich trocken war es im Juni 1976. Die Kombination aus trockenen Böden und großer Hitze sorgt in den kommenden Tagen für eine sehr hohe Waldbrandgefahr.
Hitze am Wochenende
Die Temperaturen steigen am Wochenende unter Hochdruckeinfluss wieder deutlich an, so liegen die Höchstwerte am Samstag bei strahlendem Sonnenschein zwischen 26 Grad im östlichen Bergland und 34 im Oberinntal. Am Sonntag und Montag wird es wieder verbreitet hochsommerlich heiß, von Salzburg bis zum Weinviertel sind lokal Spitzenwerte bis 38 Grad zu erwarten. Am Montagabend zieht an der Alpennordseite aber eine Kaltfront mit kräftigen Gewittern auf. Ab Dienstag zeichnet sich dann normal temperiertes Sommerwetter ab.
Eine Kaltfront hat am Donnerstagabend die schwüle und heiße Luft südwärts abgedrängt. Im Vorfeld der Kaltfront gab es in Ober- und Niederösterreich sowie im Burgenland und der Steiermark heftige Gewitter. Besonders betroffen waren die südliche Steiermark, das Südburgenland und das Mühlviertel, hier wurde vielerorts Hagel mit einer Größe von 2 bis 4, im Südosten vereinzelt auch 5 cm gemeldet.
Weiters kam es auch zu großen Regenmengen in kurzer Zeit, anbei die nassesten Wetterstationen am Donnerstag:
36 mm Rottenmann (ST)
33 mm Reichenau im Mühlkreis (OÖ)
24 mm Minihof-Liebau (B)
22 mm Berndorf (NÖ)
21 mm Bad Zell (OÖ)
Lokal gab es zudem auch stürmische bzw. vereinzelt sogar orkanartige Böen wie etwa in Rottenmann mit 104 km/h.
Steiermark
Burgenland
Oberösterreich
Niederösterreich
So in der Grösse(2cm). Aber es hat stark geregnet dabei.
Und ich find dieses Hagelkorn hübsch. pic.twitter.com/tzJI5o7bEH
Die diesjährigen 32 Red Bull X-Alps Athleten aus 20 Nationen haben sich ein starkes Rennen quer über die Alpen geliefert. Vor knapp zwei Wochen machten sich die fittesten, stärksten und härtesten Abenteuer-Athletinnen und Athleten im Alter von 24 bis 59 Jahren, gemeinsam von Salzburg nach Monaco für das härteste Abenteuer-Rennen der Welt auf die Reise.
Von Salzburg bis Monaco
Das Rennen startete in der historischen Altstadt von Salzburg und endete an der Mittelmeerküste Monacos. Dazwischen lagen 13 Turnpoints in Österreich, Deutschland, Italien, der Schweiz und Frankreich.
Als heute Mittag um 12 Uhr das Rennen offiziell beendet wurde, waren insgesamt zehn Athleten in Monaco angekommen. Fünf der 32 Teilnehmer wurden bereits vorzeitig auf dem letzten Platz liegend aus dem Rennen genommen, ein Weiterer musste verletzungsbedingt aufgeben.
“Es war ein unglaubliches Rennen und wahrscheinlich das härteste und herausforderndste in der Geschichte der Red Bull X-Alps ,“ sagte Rennmitgründer Ulrich Grill. „Die Leistung aller Athleten war einfach phänomenaler und stärker denn je.“
Der Adler vom Adelboden
Zum sechsten Mal in Folge hat der „Adler vom Adelboden“ Christian ‚Chrigel‘ Maurer (SUI1) das Rennen gewonnen. Der Ausnahmeathlet kam mit einer Zeit von 9 Tagen 3 Stunden 6 Minuten an der französischen Küste an. Zweiter wurde der Franzose Maxime Pinot (FRA4), der eine starke Vorstellung bei seiner ersten Teilnahme an den Red Bull X-Alps bot. Er musste sich am Ende aber Maurer geschlagen geben und beendete das Rennen nach 9 Tagen 21 Stunden 52 Minuten. Der Kampf um Platz drei war ein spannendes Duell zwischen dem Österreicher Paul Guschlbauer (AUT1) und dem Franzosen Benoit Outters (FRA1). Ganz im Geiste des Rennens schlossen sie sich zusammen und überschritten die Ziellinie gemeinsam nach 10 Tagen 8 Stunden 45 Minuten.
Wetter: Gewitter und Hitze
In diesem Jahr waren die Bedingungen für die 30 Männer und zwei Frauen eine ganz besondere Herausforderung. Entlang der Strecke mussten die Alpen mehrfach überquert werden und auch das Wetter brachte alle ans Limit. Nach einem schnellen Start in Salzburg bei mäßigem Flugwetter, erwartete die Athleten eine Schlechtwetterfront in der Schweiz. Diese zwang die Meisten zu langen Fußmärschen zu den nächsten Turnpoints. Darunter auch der höchste Wendepunkt des Rennens auf über 3000 Metern Höhe auf dem Titlis. Für manche dauerte der Aufstieg über sechs Stunden. In Frankreich erwartete die Athleten dann brütende Hitze. Die Meteorologen von UBIMET, offizielle Wetterdienstleister von Red Bull X-Alps, haben täglich Wetterprognosen für das Event erstellt. An einigen Tagen mussten die Athleten bis zu 5.000 Höhenmeter bewältigen. Das entspricht ungefähr der Besteigung des Mount Everest jeden zweiten Tag.
Endergebnis
1. Christian Maurer (SUI1), 9 Tage, 3 Stunden, 6 Minuten
2. Maxime Pinot (FRA4), 9 Tage, 21 Stunden, 52 Minuten
3. Benoît Outters (FRA1), 10 Tage, 8 Stunden, 45 Minuten
Paul Guschlbauer (AUT1), 10 Tage, 8 Stunden, 45 Minuten
5. Manuel Nübel (GER1), 10 Tage, 11 Stunden, 26 Minuten
6. Simon Oberrauner, (AUT2), 10 Tage, 12 Stunden, 5 Minuten
7. Gaspard Petiot (FRA2), 10 Tage, 13 Stunden, 12 Minuten
8. Patrick von Känel (SUI2), 10 Tage, 13 Stunden, 46 Minuten
9. Aaron Durogati (ITA1), 10 Tage, 17 Stunden, 22 Minuten
10. Tom de Dorlodot (BEL), 10 Tage, 22 Stunden, 33 Minuten
11. Toma Coconea (ROU), 78.1km zum Ziel
12. Gavin McClurg (USA1), 206km zum Ziel
13. Tobias Grossrubatscher (ITA2), 212.7km zum Ziel
14. Markus Anders (GER2), 215.8km zum Ziel
15. Nick Neynens (NZL1), 263.3km zum Ziel
16. Eduardo Garza (MEX), 265.4km zum Ziel
17. Evgenii Griaznov (RUS), 270.3km zum Ziel
18. Juraj Koren (SVK), 290.1km zum Ziel
19. Adrian Keller (SUI3), 350.5km zum Ziel
20. Cody Mittanck (USA3), 399km zum Ziel
21. Thomas Juel Christensen (DNK), 423.8km zum Ziel
22. Baris Celik (TUR), 449.1km zum Ziel
23. Willi Cannell (USA2), 471.4km zum Ziel
24. Marko Hrgetic (HRV), 478.3km zum Ziel
25. Kaoru Ogisawa (JPN), 500.9km zum Ziel
26. Helmut Schrempf (AUT3), 503.4km zum Ziel
OUT Chikyong Ha (KOR), 530km zum Ziel
DNF Antoine Girard (FRA3), 554km zum Ziel
OUT Kinga Masztalerz (NZL2), 580km zum Ziel
OUT Alex Villa (COL), 743km zum Ziel
OUT Dominika Kasieczko (POL), 870km zum Ziel
OUT Rodolphe Akl (LBN), 990km zum Ziel
Die Kaltfront von Tief OTTO mit Kern über Russland erfasst in diesen Stunden Tschechien und das Wetter im Alpenraum gestaltet sich vorübergehend unbeständig. Am Nachmittag gehen in Oberösterreich sowie im Mostviertel lokale Schauer und Gewitter nieder, am späten Nachmittag wird es auch entlang der Nordalpen zwischen Bodensee und Salzkammergut sowie im Südosten gewittrig. Die Gewitter sind nicht besonders zahlreich vertreten, können aber sehr heftig ausfallen! Lokal besteht die Gefahr von großem Hagel und Sturmböen!
Trockene Luft im Anmarsch
Mit Durchzug der Kaltfront erreicht uns aus Nordosten etwas kühlere und deutlich trockenere Luft, somit gehen die Temperaturen am Freitag zurück und besonders im Osten wird es vorübergehend nicht mehr so heiß wie zuletzt: Bei viel Sonnenschein gibt es im Osten maximal 26 bis 29 Grad, dazu ist die Luft nicht mehr schwül. In Osttirol und Oberkärnten gibt es bei föhnigem Nordwind aber noch bis zu 34 Grad.
Neuerlich heiß am Wochenende
Am Samstag steigen die Temperaturen unter Hochdruckeinfluss wieder an. Bei strahlendem Sonnenschein gibt es im Oberinntal bis zu 34 Grad, im Osten liegen die Höchstwerte bei 30 Grad. Vorerst bleibt die Hitze aber erträglich, da die Luft recht trocken ist. Am Sonntag wird es dann wieder sehr heiß mit Spitzenwerten von 34 bis 36 Grad im östlichen Flachland und örtlich 37 Grad an der Alpennordseite. Am Montag wird es vor allem im Osten nochmals extrem heiß, aus Westen zieht gegen Abend aber eine Kaltfront mit teils kräftigen Gewittern auf.
Die Reste der slowenischen Gewitterlinie nähern sich dem Seewinkel. In der nächsten Stunde setzt hier teils gewittrig durchsetzter Regen ein.
+++++ Update 18:45 Uhr +++++
Das kräftigste Gewitter geht derzeit im Kaiserwinkl nieder. In Summe haben die heftigsten Gewitter bislang Österreich verschont: Eine der Ursachen dafür ist die heftige Linie, welche tagsüber mit Hagel und teils schweren Sturmböen über Slowenien und Kroatien hinweggezogen ist und hierzulande für Wolken und Regen gesorgt. Dadurch wurde verhindert, dass im südlichen und östlichen Bergland neue Gewitter entstehen. Nur die Alpennordseite und der äußersten Osten waren davon nur marginal beeinflusst.
+++++ Update 18:30 Uhr +++++
Die Gewitter östlich von Wien schwächen sich deutlich ab, auf der aktuellen Blitzkarte sind die meisten Entladungen im Waldviertel, im Innviertel und im Kaiserwinkl zu sehen.
+++++ Update 18:10 Uhr +++++
Im Wald- und Weinviertel sowie im Innviertel gehen derzeit einige Schauer und Gewitter nieder. Lokal gab es hier in der letzten Stunde große Regenmengen und stürmische Böen.
Ort
Regensumme (17 bis 18 Uhr)
Zwerndorf (NÖ)
39 mm
Gänserndorf (NÖ)
30 mm
Gars am Kamp (NÖ)
29 mm
Leiser Berge (NÖ)
15 mm
68 km/h Leiser Berge (NÖ)
65 km/h Grad am Kamp (NÖ)
61 km/h Mattsee (S)
+++++ Update 17:50 Uhr +++++
Die Gewitter östlich von Wien bringen große Regenmengen in kurzer Zeit, es besteht die Gefahr von kleinräumigen Überflutungen!
35 mm Zwerndorf
26 mm Gänserndorf
+++++ Update 17:45 Uhr +++++
Wien wird derzeit in die Zange genommen: Aus Südwesten ziehen die Reste der Gewitter in der Steiermark auf, bodennah erreicht derzeit aber die Böenfront der Gewitter im Osten die Stadt.
+++++ Update 17:35 Uhr +++++
Auch in Deutschland ziehen derzeit einige Gewitter unterwegs. Anbei ein spektakuläres Bild einer Böenfront mit „Shelf Cloud“ in Baden-Württemberg. Mit Durchzug solcher Wolken frischt in der Regel lebhafter bis kräftiger, manchmal auch stürmischer Wind auf.
Am aktuelles Infrarot-Satellitenbild sind die aktuellen Gewitter-Hotspots gut zu erkennen. Auf dem folgenden Bild ist die Temperatur an der Wolkenobergrenze dargestellt: Je hochreichender die Wolken, desto kälter die Temperatur. Besonders in Kroatien ist ein ausgeprägter Gewitterkomplex unterwegs, der in abgeschwächter Form nach SW-Ungarn und SO-Österreich hineinreicht. Weitere Gewitter gibt es in Süddeutschland, im Innviertel und im Weinviertel.
+++++ Update 17:15 Uhr +++++
Im östlichen Flachland entstehen derzeit vermehrt Schauer und Gewitter. Auch aus Wien sind die Quellwolken bereits gut sichtbar. In der nächsten Stunde wird hier voraussichtlich lebhafter Ostwind mit Böen um 40 oder 50 km/h auffrischen, wenn die Böenfront der Gewitter das Wiener Becken erreicht.
+++++ Update 17:05 Uhr +++++
Die kräftigsten Gewitter sind derzeit weiterhin im Flachgau und im Salzkammergut unterwegs, so gab es letzte Stunde am Mondsee 18 Liter pro Quadratmeter Regen und Böen bis 58 km/h. Im äußersten Osten sind ebenfalls lokale Schauer und Gewitter entstanden, im Südosten fällt dagegen teils gewittrig durchsetzter Regen.
+++++ Update 16:35 Uhr +++++
Ein kräftiges Gewitter mit Hagel und Starkregen befindet sich derzeit an der Grenze zwischen dem Flachgau und Bayern. Es verlagert sich derzeit entlang der Grenze nach Nord-Nordwest.
Auch im Salzkammergut sind kräftige Gewitter entstanden, wie etwa am Wolfgangsee:
+++++ Update 16:15 Uhr +++++
Rund um die Stadt Salzburg haben sich einige kräftige Gewitter gebildet, welche langsam nach Nordwesten ziehen. Sie weisen höchste Radarreflektivitäten auf und können lokal Hagel bringen!
Auch an der March kommen slowakische Gewitter langsam nach Westen voran.
Durch die kräftigen Gewitter über Slowenien und Kroatien fällt nach Norden zu teils kräftiger Regen, der in Unterkärnten und der Steiermark die Auslöse von Gewittern bisher verhindert hat. Erst am nördlichen Rand des Regengebietes konnten sich Gewitter bilden, etwa im Murtal. So hat es in Murau in der letzten Stunde 21 mm gegeben, auf der Stolzalpe nebenan 23 mm.
Rückseitig des nach Osten ziehenden Regengebietes lockern die Wolken nun auf, so dass hier in den nächsten Stunden mit neuen Entwicklungen gerechnet werden muss. Auch im Nordosten sind die Voraussetzungen gut, hier scheint die Sonne und heizt die Luft etwas an. Wettermodelle deuten recht einheitlich auf ergiebige Gewitter am Abend hin, auch zum Donauinselfest.
+++++ Update 13:00 Uhr +++++
Zu was die Luftmasse in Verbindung mit dem Höhentief in der Lage ist, hat sich gestern und in der Nacht schon in der Schweiz gezeigt. In Neuchatel haben sich innerhalb von 3 Stunden rund 150 mm Niederschlag ergossen, die Überflutungen im Video waren die Folge:
+++++ Update 12:30 Uhr +++++
Die kräftigsten Gewitter sind aktuell über Slowenien zu finden, hier besteht heute wieder die Gefahr von sehr großem Hagel. Nördlich angrenzend fällt gewittrig durchsetzter Regen, der in Unterkärnten auch recht kräftig ist. Wetterstationen messen im Schnitt zwischen 2 und 5 mm in 10 Minuten.
Derweil haben wir Warnungen vor Starkregen am Alpenostrand ausgegeben. Am Abend gehen die Gewitter hier in anhaltenden, gewittrig durchsetzten Regen über, der sich von Osten her an den Bergen staut. Lokal sind hier dann Überflutungen möglich:
+++++ Update 11:30 Uhr +++++
Während Graz am Morgen nur gestreift wurde, hat ein kleinräumiges Gewitter die Stadt nun direkt getroffen. Gewitter bilden sich auch über der Pack- und Koralpe sowie greifen über die Karawanken auf Unterkärnten über. Am Loiblpass hat es soeben 7 mm in 10 Minuten geschüttet.
+++++ Update 10:45 Uhr +++++
In der südlichen Steiermark ziehen bereits erste Gewitter durch, so hat die Wetterstation in Fürstenfeld in der Stunde bis 10 Uhr schon 23 mm gemessen. Nicht schlecht für die Tageszeit. Inzwischen schwächen sich die Gewitter zwar etwas ab, es ist jedoch rasch mit weiteren Entwicklungen zu rechnen. Zudem haben sich in den Karawanken und über Slowenien schon kräftige Gewitter entwickelt, welche auch zunehmend Hagel bringen können.
+++++ Update 09:30 Uhr +++++
Guten Morgen aus dem UWZ-Büro in Wien, wo es heute im Gegensatz zu den letzten Tagen bewölkt statt sonnig in den Tag geht. Doch nicht nur hier, nahezu im ganzen Land sind schon bzw. noch einige Wolken unterwegs. Zum Einen handelt es sich um Reste nächtlicher Schauer und Gewitter, zum Anderen sind nach etwas Sonne schon neue Schauer entstanden. Denn durch das nahende Höhentief und die reichlich vorhandene Feuchte geht es heute schnell mit der Auslöse. Wir erwarten nahezu überall Regen bzw. Gewitter, der Schwerpunkt liegt aber tendenziell im Süden und Osten. Vor allem starker Regen wird bei langsamer Verlagerung der Zellen ein Thema, im Südosten ist später auch großer Hagel möglich.
Am Donnerstagnachmittag entwickelte sich ausgehend vom Tiroler Unterland eine Gewitterlinie, welche mit Sturmböen über Teile Oberösterreichs und das Mostviertel hinwegzog. Auch unmittelbar über der Wiener Innenstadt entwickelte sich ein Gewitter mit Starkregen und Hagel. In Summe gab es in Wien 745 Blitzentladungen, die meisten davon in der Donaustadt. In den Abend- und Nachtstunden gab es dann vor allem in der Oststeiermark und am Alpenostrand heftige Gewitter mit großen Regenmengen.
Windspitzen am Donnerstag:
83 km/h Enns (OÖ)
83 km/h Waizenkirchen (OÖ)
76 km/h Wels (OÖ)
74 km/h Summerau (OÖ)
73 km/h Straßwalchen (S)
72 km/h Langenlebarn (NÖ)
Viele Blitze
Landesweit wurden am Donnerstag 51.107 Blitze detektiert, davon 11.687 in Oberösterreich, 11.677 in Niederösterreich und 11.440 in der Steiermark. Blitzreichste Gemeinde war Hollenstein an der Ybbs mit 1.176 Blitzen, gefolgt von Reichraming in Oberösterreich mit 777 Entladungen. Der stärkste Blitz mit einer Stromstärke von rund 226.000 Ampere wurde in der Gemeinde Rauris in Salzburg registriert.
Am Freitag sind besonders in den Alpen teils kräftige Schauer und Gewitter zu erwarten, während sich die Lage im Norden und Osten vorübergehend beruhigt. Am Samstag zieht allerdings ein Höhentief auf und mit einer südwestlichen Strömungen gelangen sehr feuchte und labil geschichtete Luftmassen nach Österreich. Am Nachmittag und Abend sind vor allem von Kärnten über die Steiermark bis nach Niederösterreich kräftige Gewitter zu erwarten. Örtlich besteht die Gefahr von Überflutungen, Hagel und Sturmböen. In der Nacht auf Sonntag fällt im Donauraum und am Alpenostrand mitunter noch gewittrig durchsetzter Starkregen.
Am Donnertagmorgen zog Nebel über die Schweizer Alpen. Dadurch waren die Athleten gezwungen das Rennen zu Fuß fortzusetzen. Chrigel Maurer (SUI1) konnte seinen Verfolger Maxime Pinot (FRA4) vorerst abhängen. Der junge Franzose wird versuchen sich einen Vorteil aus dem schlechten Wetter zu verschaffen, um weiter auf Verfolgungskurs zu bleiben.
Pinot war am Donnerstag gezwungen über 2000 Höhenmeter zu Fuß zurückzulegen um den Turnpoint 7 in Titlis zu erreichen. Er kam dort kurz nach 11.30 Uhr in dickem Nebel an. „Es war sehr anstrengend,“ sagte er. Es herrschte nur rund 100 Meter Sichtweite. Nicht nur die dicken Wolken waren bedenklich auch die Flugeinschränkungen rund um Meiringen zwangen die Athleten bis 18:15 Uhr auf Flughöhen auf 1.600 Meter.
Maxime Pinot (FRA4) launches from Turnpoint 7 Titlis. As he flew off Pinot’s supporter punched the air and shouted ‚The Eiger!‘. Follow the action at https://t.co/NjogFlxbsgpic.twitter.com/KzSZm5LTWT
Pinot wartete zwei Stunden, um dann einen Flug hinein in den Schneesturm zu wagen. Es erschien unmöglich, aber die Wolken zogen ab und gaben ausreichend Sicht frei um in das Tal hinabzugleiten. “Nächster Stop, Eiger,” schrie sein Suporter Jérémie Lager.
Schauer und Gewitter
Am Freitag setzt sich das unbeständige Wetter fort. Am Vormittag bleibt es bis auf einzelne Schauer in den Walliser und Berner Alpen noch weitgehend trocken, die Wolken lockern in den Schweizer Alpen aber nur vorübergehend auf. Ab etwa Mittag entstehen dann wieder vermehrt Quellwolken und in weiterer Folge auch Schauer und Gewitter.
Die gesamte Action verfolgt man am besten über das Live Tracking auf www.redbullxalps.com.
Mitteleuropa liegt derzeit am Rande eines Tiefs namens MOMO mit Kern über Skandinavien. Die Kaltfront des Tiefs erfasst tagsüber Deutschland und kommt dort kaum noch ostwärts voran. Im Vorfeld der Front gelangen feuchte und labil geschichtete Luftmassen ins Land.
Hagel und Starkregen
Am Donnerstagnachmittag ist die Gewitterbereitschaft in weiten Teilen des Landes erhöht. Besonders in der Südosthälfte sind auch kräftige Gewitter zu erwarten, dabei besteht örtlich die Gefahr von Hagel, Starkregen und stürmischen Böen. Lokale Gewitter ziehen aber auch im Westen und Nordwesten durch. In der Nacht bleibt die Gewitterbereitschaft im äußersten Osten und Südosten erhöht.
In Südbayern rund um den Starnberger See gehen derzeit starke #Gewitter nieder. In Steingaden-Lauterbach gab es vergangene Stunde 26,6 mm Regen. pic.twitter.com/KC2AEKmz1G
Mitteleuropa liegt derzeit am Rande eines Tiefs namens „MOMO“ mit Kern über Skandinavien. Die Kaltfront des Tiefs erfasst tagsüber Deutschland und kommt dort kaum noch ostwärts voran. Im Vorfeld der Front gelangen feuchte und labil geschichtete Luftmassen nach Österreich.
Hagel und Starkregen
Am Donnerstag nimmt die Gewitterneigung ausgehend vom Bergland bereits ab Mittag zu. Besonders im Bergland sowie an der Alpennordseite sind auch kräftige Gewitter zu erwarten, dabei besteht örtlich die Gefahr von Hagel, Starkregen und stürmischen Böen. Lokale Hitzegewitter sind aber auch im Süden und Osten zu erwarten. In der Nacht bleibt die Gewitterbereitschaft besonders im Norden und Osten erhöht.
Unbeständiges Wochenende
Am Freitag und Samstag setzt sich das unbeständige Wetter mit zahlreichen Schauern und besonders in den Nachmittags- und Abendstunden auch kräftigen Gewittern fort. Örtlich zeichnen sich große Regenmengen in kurzer Zeit ab mit der Gefahr von kleinräumigen Überflutungen und Vermurungen. Am Sonntag halten sich zunächst viele Wolken und im Bergland sowie im Südosten fällt etwas Regen. Im Tagesverlauf lockern die Wolken an der Alpennordseite und im Osten dann etwas auf und es stellt sich meist trockenes Wetter ein. Nur im zentralen Bergland und im Süden entstehen neuerlich Schauer und Gewitter.
Obwohl die Tage ab dem 21. Juni langsam wieder kürzer werden, signalisiert die Sonnenwende in unseren Breiten erst den Sommerbeginn. Im Mittel setzt sich das wirklich heiße Wetter nämlich erst einige Wochen später ein. Die Ursache liegt in der thermischen Trägheit der Land- und vor allem Meeresoberflächen. Der längste Tag und der früheste Sonnenaufgang fallen wegen der Neigung der Erdachse und der elliptischen Bahn unseres Planeten um die Sonne aber nicht auf den selben Tag, so findet der späteste Sonnenuntergang am 26. Juni statt.
Sommersonnenwende
Zum astronomischen Sommerbeginn, auch Sommersonnenwende genannt, sind die Tage im gesamten Jahr am längsten: In Wien etwa geht die Sonne bereits kurz vor 5 Uhr in der Früh auf und erst gegen 21 Uhr wieder unter. An wolkenlosen Tagen scheint die Sonne somit gut 16 Stunden. Von nun an werden die Tage wieder kürzer: Vorerst aber nur langsam, bis zum Monatsende um gerade einmal vier Minuten.
Schauer und Gewitter
Am Freitag liegt Österreich am Rande einer schwachen Kaltfront über Deutschland. Vor allem im Osten ziehen von der Früh weg teils gewittrige Schauer durch. Diese klingen am Vormittag vorübergehend ab und die Sonne kommt zum Vorschein, im Berg- und Hügelland bilden sich aber rasch neue Quellwolken und ab Mittag wird es dort auch wieder zunehmend gewittrig. Im Donauraum und im östlichen Flachland beruhigt sich das Wetter hingegen vorübergehend. Der Wind weht nur schwach bis mäßig aus Nordost und die Höchstwerte liegen zwischen 19 und 28 Grad.
Der Kampf um die Red Bull X-Alps Krone 2019 geht in die nächste Runde. Der französische Newcomer Maxime Pinot (FRA4) bot dem fünffach Gewinner Chrigel Maurer (SUI1) heute die Stirn: Die beiden waren am Morgen gemeinsam gestartet und haben auch gemeinsam den Alpenhauptkamm Richtung Turnpoint 4, Kronplatz in den italienischen Alpen, überquert. Aber wieder einmal war es Maurer, der als Erster landete und mit gewohnter Coolness die Salewa Trophy am Signboard in Empfang nahm.
“Wir sind ein bisschen spät gestartet,“ sagte er. „Es war ein zweistündiger Flug bei besten Bedingungen.“ Dann packte Maurer auch schon wieder seinen Schirm und startete Richtung Turnpoint 5, Lermoos Tiroler Zugspitz Arena.
Nur 15 Minuten später kam Pinot auf italienischem Boden an. Der Franzose hatte am Ende doch deutlich Meter gelassen und war nicht ganz zufrieden. „Ich bin heute nicht so gut geflogen,“ sagte er. „Am Nachmittag wird es sicher besser. Lermoos wird heute noch schaffbar sein, wenn es keine Gewitter gibt. “Sein Supporter füllte in der Zwischenzeit Baguette und Kekse in die Taschen des Gleitschirms und der Athlet hob ab.
Mittlerweile haben beide Athleten nahezu zeitgleich Lermoos erreicht! Maurer hat nämlich nördlich der Zugspitze einen ungewollten Stopp einlegen müssen. Damit setzt sich das packende Kopf-an-Kopf rennen fort! Die ersten Verfolger Paul Guschlbauer (AUT1) und Aaron Durogati (ITA) fliegen derzeit über das nördliche Karwendel. Am anderen Ende des Rennens, kämpfen Dominika Kasieczko (POL) und Rodolphe Akl (LBN) um den Verbleib im Bewerb. Mittwoch Früh wird der letztplatzierte Athlet aus dem Rennen genommen. Kasierczko war bereits 15 km vor Akl am frühen Nachmittag und die Athletin hat ihren Night Pass für heute gezogen. Sie darf also die Nacht hindurch laufen, um den Abstand weiter auszubauen.
Die gesamte Action verfolgt man am besten über das Live Tracking auf www.redbullxalps.com.
Vor der Gebirgskette des Hochkönigs spielten sich heute wichtige Entscheidungen und Zweikämpfe zwischen den Athleten –an der Spitze wie auch im Verfolgerfeld – ab. Alle Athleten nutzten das ideale Flugwetter auf dem Weg Richtung Turnpoint 3, Aschau-Chiemsee.
Endlich in die Luft zu kommen, war eine große Erleichterung für die Athleten. Sie hatten den größten Teil des gestrigen Nachmittags und den heutigen Vormittag zu Fuß verbracht und dabei bis zu 50 km zurückgelegt. Eine willkommene Erholung also für die bereits erschöpften Beine. Angeführt wird das Feld derzeit vom Fünffach-Champion Chrigel Maurer (SUI1) und Maxime Pinot (FRA4), knapp dahinter der Österreicher Paul Guschlbauer (AUT1), der Franzose Benoit Outters (FRA1) und der Deutsch Manuel Nübel (GER1).
Auf dem Weg nach Italien
Sie alle kamen am frühen Nachmittag am Turnpoint 3 an, bevor sie ihre Reise Richtung Turnpoint 4, dem 120 km südlich gelegenen Kronplatz in Italien, antraten. Es scheint wahrscheinlich, dass sie diesen bereits morgen Früh erreichen werden. Dabei müssen sie erstmals den Alpenhauptkamm überqueren, was angesichts des Schnees in den Hochlagen eine besondere Herausforderung darstellt. Die Wetterbedingungen bleiben am Dienstag günstig, allerdings drohen in Süd- und Osttirol ab dem Nachmittag lokale Gewitter.
Unter wolkenverhangenem Himmel und nahendem Donnergrollen begaben sich heute 32 Athleten aus 20 Nationen in das alle zwei Jahre stattfindende Red Bull X-Alps Rennen. Ihr gemeinsames Ziel? Das blaue Meer vor der Küste Monacos. Auf ihrem Weg dorthin sind 13 Turnpoints und einige der höchsten Gipfel und Pässe der Alpen in Österreich, Deutschland, Italien, der Schweiz und Frankreich zu bezwingen.
Von Salzburg zum Gaisberg
Punkt 11:30 Uhr ertönte das Startsignal und die Athleten liefen durch die Salzburger Altstadt begleitetet von Applaus und jubelnden Fans und Besuchern. Aber die Sightseeing-Tour war schnell vorbei. Die Athleten überquerte die Salzach im Sprint und begannen dann den anstrengenden Aufstieg auf den Gaisberg – den ersten Turnpoint – auf 1.287 m Seehöhe. Der erste Athlet am Gipfel war Maxime Pinot (FRA4) mit einer Zeit von 1 Stunde 5 Minuten und 50 Sekunden. Dicht gefolgt und nur 24 Sekunden später war der Lokalmatador Paul Guschlbauer (AUT1) am Gipfel. An dritter Stelle erreichte Simon Oberrauner (AUT2) den Gaisberg.
Bewölkter Start ins Rennen
Aufgrund von Gewitterwarnungen erschien es in der Früh noch unsicher, ob die Athleten überhaupt fliegen können. Dennoch konnten die Athleten, angefeuert von hunderten Fans, Besuchern und Supportern am Gaisberg in Richtung Wagrain-Kleinarl abheben. Am Sonntag dominieren aber stets die Wolken und am Nachmittag müssen die Athleten mit lokalen Schauern rechnen, somit stehen am ersten Tag nur kurze Flüge bevor. UBIMET ist der offizielle Wetterdienstleister von Red Bull X-Alps.
Wetterbesserung in Sicht
Ab Montag sorgt Hoch TALE für bestes Flugwetter, die Athleten werden somit einige Kilometer Wegstrecke bewältigen können. Rennorganisator Ulrich Grill sagte: “Was diese Athleten auf sich nehmen, ist das härteste Abenteuer der Welt. Von Salzburg nach Monaco über die Alpen nur zu Fuß oder mit dem Gleitschirm, das ist eine Wahnsinns-Leistung. Es erfordert unglaubliche körperliche Fitness, aber auch mentale Stärke. Es ist eine großartige Herausforderung für den Körper und den Geist. Das wird mit Sicherheit ein spannendes Rennen.“
Night Pass
Helmut Schrempf (AUT3), Kaoru Ogisawa (JPN) und Benoit Outters (FRA1) haben den Night Pass gezogen und dürfen nun die ganze Nacht das Rennen fortsetzen. Folgen Sie der ganzen Action via Live Tracking auf www.redbullxalps.com.
Der Alpenraum liegt derzeit unter dem Einfluss einer kräftigen, föhnigen Südströmung und im Vorfeld einer Kaltfront erreicht ein weiterer Schwall subtropischer Warmluft aus Nordafrika das Land. Mit Temperaturen bis zu 35 Grad im östlichen Flachland steht der bislang heißeste Tag des Jahres bevor, so muss man etwa auch am Nova Rock mit einer sehr starken Hitzebelastung rechnen, Detail dazu gibt es hier: Große Hitze beim Nova Rock 2019.
Gewitter an Alpennordseite
Die Luftschichtung wird am Samstag zunehmend labil, so nimmt die Gewitterbereitschaft an der Alpennordseite im Tagesverlauf zu. Vor allem entlang der Nordalpen von Vorarlberg bis zum Salzkammergut sowie im Mühl- und Waldviertel zeichnen sich ab dem späten Nachmittag örtlich kräftige Gewitter ab mit der Gefahr von Hagel, kleinräumigen Überflutungen und stürmischen Böen. Vom Klagenfurter Becken bis ins Burgenland bleibt es hingegen noch weitgehend trocken.
Temperaturrückgang ab Sonntag
Am Sonntag verlagert sich der Schwerpunkt der Gewittertätigkeit in den Süden und Südosten des Landes, so zeichnet sich besonders von Kärnten bis zum Grazer Bergland örtlich Unwettergefahr ab. Lokale Schauer und Gewitter sind aber auch im Norden und Osten zu erwarten. Bei mäßigem bis lebhaftem Nordwestwind liegen die Höchstwerte zwischen 19 Grad im Bregenzerwald und 31 Grad in Kärnten. Am Montag sind lokale Gewitter nur noch in den Alpen und im Süden ein Thema. De Temperaturen gehen vorübergehend etwas zurück, bei Höchstwerten zwischen 22 und 29 Grad bleibt es aber vor allem im Süden und Osten sommerlich warm. Gegen Mitte der kommenden Woche wird es dann neuerlich heiß.
Bis Sonntag findet in Nickelsdorf im Seewinkel das größte Musikfestival Österreichs statt. Das Wetter bringt am Freitag und Samstag strahlenden Sonnenschein, allerdings müssen sich die Besucher bei Temperaturen bis zu 35 Grad auf eine sehr starke Hitzebelastung einstellen. Kopfbedeckung, Sonnencreme und viel Wasser sind also unerlässlich!
Leicht unbeständig am Sonntag
In der Nacht auf Sonntag zieht eine schwache Kaltfront durch, somit sind in der Nacht bei lebhaft auffrischendem Nordwestwind Schauer und Gewitter möglich. Am Sonntag kommt wieder zeitweise die Sonne zum Vorschein, im Tagesverlauf steigt die Schauer- und Gewitterneigung aber neuerlich an, somit kann ein Regenponcho durchaus von Nutzen sein. Ein Meteorologe der Österreichischen Unwetterzentrale wird jedenfalls vor Ort sein, um die Veranstalter in Hinblick auf die Gewittergefahr stets zu beraten.
Die Schneeschmelze in den Alpen hat heuer mit Verspätung begonnen. Während der Mai deutlich zu kühl und überdurchschnittlich nass ausgefallen ist mit teils sogar neuen Schneerekorden für die Jahreszeit, präsentiert sich der Juni bislang von seiner hochsommerlichen Seite. Das große Tauen im Gebirge hat somit begonnen und seit dem Monatswechsel ist innerhalb von 10 Tagen etwa 1 Meter Schnee geschmolzen.
Schneehöhe 30.5. (cm)
Schneehöhe 9.6. (cm)
Unterschied
Sonnblick (3109 m)
560
459
-101 cm
Zugspitze (2964 m)
654
555
-99 cm
Thomaseck/Hohe Tauern (2131 m)
173
66
-107 cm
Galzig/St. Anton (2079 m)
137
48
-89 cm
Tamischbachturm/Gesäuse (1425 m)
141
42
-99 cm
Im Mittel sind im Juni bislang etwa 10 cm Schnee pro Tag geschmolzen. Die Schmelzrate kann allerdings je nach Wetter und Exposition große Unterschiede aufweisen. Auf der nach Süden exponierten Seegrube oberhalb von Innsbruck haben sich beispielsweise an manchen Tagen auch rund 15 cm Schnee in flüssiges Wasser verwandelt.
Das Schmelzwasser füllt die Bäche und Flüsse in den Alpen, so ist auch der Pegel des Inns deutlich angestiegen. Der Wasserstand in Innsbruck ist zeitweise auf die HW5-Marke gestiegen.
Vereinzelt kam es in den letzten Tagen aber dennoch zu Überflutungen, wie das folgende, ungewöhnliche Video vom Gaviapass im Nationalpark Stilfser Joch in Italien zeigt. Das Schmelzwasser hat dort die frisch geräumte Passstraße abschnittsweise in einen Bach verwandelt.
In den kommenden Tagen setzt sich das überdurchschnittlich temperierte Wetter fort, so pendelt die Schneefallgrenze zwischen etwa 3.000 und 4.000 m. Die Schneeschmelze im Ostalpenraum setzt sich also unvermindert fort.