Wie in den vergangenen Jahren auch begann die Saison 2021 bereits vor dem offiziellen Start am 1. Juni mit dem Tropensturm Ana, der auf dem offenen Atlantik Ende Mai auftrat. Anschließend folgten drei weitere Tropenstürme, bis sich am 1. Juli der erste Hurrikan bildete und den Namen Elsa bekam. Insgesamt traten 7 Hurrikane auf, wovon 4 den Status ‚Major Hurricane‘ (Kategorie 3 und mehr) erhielten. Der letzte Tropensturm war dann Wanda zu Beginn des Novembers.
Zwei Kategorie-4-Stürme
Die zwei stärksten Stürme der Saison waren Ida und Sam, wobei ersterer in Louisiana auf Land traf und letzterer nur über dem offenen Meer aktiv war.
Ida
Das zu Grunde liegende schwache Tief zog zunächst über die südliche karibische See und wurde am 26. August als tropisches Tief südlich von Jamaika bezeichnet. Am folgenden Tag zog es unter weiterer Verstärkung und Überquerung des westlichen Kubas in den Golf, wo es bei Eintritt am frühen 28. August ein Kategorie 1 Hurrikan war. Aufgrund des überdurchschnittlich warmen Wassers dort und guter Umgebunsgbedingungen folgte nun eine rapide Verstärkung (rapid intensification) von Kategorie 1 auf Kategorie 4. Um kurz vor 19 Uhr am 29. August folgte schließlich der Landfall südlich von New Orleans.
Nach einer nur zögerlichen Abschwächung zog der Hurrikan daraufhin von Louisiana entlang der Appalachen bis nach New York und erreichte am 3. September die Mündung des St. Lawrence Flusses im östlichen Kanada. Zuvor hatte sich der Sturm bereits in ein außertropisches Tief umgewandelt.
Mit einem Gesamtschaden von rund 65 Milliarden US-Dollar befindet sich Ida neben Hurrikan Sandy auf Platz 4 der schadensträchtigsten Stürme der jüngeren US-Geschichte. Dabei war es vor allem der vielerorts heftige und lang anhaltende Starkregen, der zu Überflutungen führte und für viele Schäden sorgte. Insgesamt starben in Kuba und den USA zusammen 115 Menschen.
Sam
Während Ida also in die Geschichte der USA eingehen wird aufgrund der Schäden, wird Sam nur in den meteorologischen Annalen Einzug finden. Der Grund hierfür ist recht einfach, der Hurrikan hat nie Land gesehen, sondern ist seine gesamte Lebensdauer hinweg über offenem Wasser geblieben. Dort jedoch wurden Mittelwinde von 250 km/h erreicht. In Summe war dieser Sturm aber deutlich mächtiger als Ida, da er für viele Tage als Kategorie 4 über den Atlantik zog.
Am Samstag und Sonntag halten sich in den Niederungen vom Rheintal bis ins östliche Flachland sowie auch in den Becken Kärntens stellenweise Nebel und Hochnebelfelder, teils können sich diese auch wieder als zäh erweisen. Abseits davon, vor allem in den Alpen, scheint aber von Beginn an die Sonne. Somit lohnt sich am Wochenende ein Ausflug in die Berge, um nochmals viel Sonne zu tanken.
Flache Nebelfelder
Vor allem am Sonntag ist die Nebelobergrenze im Vergleich zu den letzten Tagen deutlich tiefer und liegt meist so zwischen 600 und 900 m. Somit kommen auch mittelhohe Regionen in den Genuss von Sonnenschein. Mit einer nordwestlichen Strömung gelangen am Samstag vor allem in der Höhe sehr trockene Luftmassen zu den Alpen, somit kann man hier auch eine ausgezeichnete Fernsicht genießen. Eine Wanderung in den Bergen könnte mit einem ähnlichen Blick wie auf der Webcam vom Hohen Kasten (Bild unten) belohnt werden.
Nochmals mild in den Bergen
Zu dem Sonnenschein kommen in mittleren Höhenlagen auch relative milde Temperaturen dazu. Die Höchstwerte liegen am Samstag in 1.500 m zwischen 6 und 9 Grad, am Sonntag zwischen 5 und 8 Grad. Die Nullgradgrenze liegt auf etwa 3000 Meter Höhe.
Wieder kühler zu Wochenbeginn
In der Nacht auf Montag erreicht uns aus Norden dann ein Ausläufer eines Tiefs über Westrussland. Somit fließen wieder spürbar kühlere Luftmassen ins Land. Am Montag überwiegen im ganzen Land daher wieder die Wolken, Regen breitet sich auf weite Teil des Landes aus. Bei mäßigem Nordwestwind kommen die Temperaturen dann nicht mehr über 3 bis 9 Grad hinaus.
Während Nord- und Ostsee meist nur noch 10 oder 11 Grad warm sind, weist das Mittelmeer um Sizilien derzeit noch Temperaturen um 20 Grad auf. Daher ist es wenig überraschend, dass im Herbst und Winter hier besonders viele Gewitter auftreten, so auch dieser Tage.
Wettersituation
Derzeit liegt ein sogenanntes Höhentief (Gebiet kälterer Luft, als in der Umgebung) über dem westlichen Mittelmeer. Die damit einhergehende Labilisierung der Luft und die warmen Wassertemperaturen führen zu den Gewittern.
Tornados
Die Bilder und Karte im folgenden Tweet zeigen die Orte der Tornados und, ob es sich um Tornados über Land oder Tornados über dem Wasser (umgangssprachlich auch Wasserhosen [engl. waterspout] genannt) handelt. Zudem wird auch erwähnt, dass eine dieser Wasserhoses an Land gegangen (landfall) ist.
UPDATE: tornado outbreak continued this morning with 5 more, 4 in SE Sicily (including a killer wedge) and a waterspout in NE Sardinia. Really impressive event in the last 24 hours pic.twitter.com/XpsKnvM2Nd
Die Gewitter brachten neben den Tornados teils auch großen Hagel oder ganze Hagelansammlungen. Die Schäden durch die Tornados sind teils beträchtlich, wie der umgewehte Strommast zeigt. Bei einem Tornado am heutigen Mittwoch kam sogar eine Person ums leben.
Zur Bildung von Tornados müssen hauptsächlich dynamische Bedingungen im untersten Kilometer der Atmosphäre erfüllt werden. Dies ist zum einen eine starke Zunahme der Windgeschwindigkeit mit der Höhe (Geschwindigkeitsscherung) und zum anderen die Windrichtungsdrehung mit der Höhe (Richtungsscherung). Um dies darzustellen benutzt man in der Meteorologie den sogenannten Hodographen.
Der gezeigte Hodograph zeigt die Windrichtung und -stärke in Abhängigkeit der Höhe (kleine Zahlen in hundert Meter). Man erkennt das am Boden kaum Wind wehte, während bereits in 1400 m Höhe die Windgeschwindigkeit mehr als 20 kt, also rund 40 km/h, betrug. Zudem erkennt man, dass die Windrichtung am Boden Südost, in 500 m Süd und weiter oben auf Südwest dreht. Dies hat zur Folge, dass die Luft in den untersten Schichten in eine horizontale Rotation versetzt wird. Sollte dann ein Aufwind eines Gewitters zur Stelle sein, wird die Rotation durch die Streckung und Kippung durch den Aufwind massiv beschleunigt und ein Tornado ist geboren.
In der Blitzanimation zeigt sich, dass die Zellen teils mit der mittleren Höhenströmung nach Nordosten ziehen, die Superzellen aber an der Südküste der Insel nach rechts ausschert, was für die Tornadobildung noch ein verstärkender Faktor ist.
Im Süden der der Provinz British Columbia in Kanada wurden am Wochenende und zu Wochenbeginn ergiebige Regenmengen gemessen. Besonders betroffen war die Stadt Abbotsford, etwa 50 km östlich von Vancouver, wo teils mehr als 150 Liter pro Quadratmeter Regen innerhalb von nur 48 Stunden gemessen wurden. Noch größere Mengen wurden in den Bergen weiter östlich verzeichnet mit lokal sogar 300 mm Regen. Der Hauptgrund für die starken Regenfälle war ein sog. „atmosphärischer Fluss“, der mehrere Tage lang genau auf dieses Gebiet gerichtet war (mehr dazu folgt unten).
🇨🇦 Canada | 🌧️ Vue aérienne de l’ampleur des inondations à #Abbotsford ce mardi avec une autoroute complètement sous les eaux, ville située à l’est de Vancouver
Flying over B.C.’s Coquihalla Highway Tuesday morning, the damage from the deluge of rain is very evident and shocking. The road has been completely snapped in two and a timeline for when it may reopen remains unclear at this time. #bcstormhttps://t.co/TH9wT46ZbMpic.twitter.com/9b6z6VOA8d
Bei einem atmosphärischen Fluss handelt es sich um etwa 500 km breite und bis zu mehrere tausend km lange Bänder subtropischer Luft in etwa 1 bis 2 km Höhe, welche mit einer straffen Strömung sehr viel Feuchtigkeit in mittlere Breiten führen. Die Animation im folgenden Tweet zeigt das aus Satelliten-Daten abgeleitete niederschlagbare Wasser (genauer für Kenner: PWAT = precipitable water). Die Kaskadenkette östlich von Vancouver hat zudem für Staueffekte gesorgt, weshalb es hier zu besonders ergiebigen Regenmengen kam.
A firehose of subtropical/tropical moisture has been pointed at British Columbia and Washington for nearly 5 days straight, bringing extremely heavy rainfall, leading to widespread severe flooding. It has been a wild year of weather for this part of the world. #BCwx#WAwxpic.twitter.com/9UcaGCyDV3
Only 140 days since we witnessed one of the most profound record-shattering heat records in observed history. Canada 🇨🇦
In the last 24 hours, parts of British Columbia in Canada are now reporting their wettest day in recorded history after record-breaking atmospheric river. pic.twitter.com/TE9Sqab6Iy
Mehrere Städte wie etwa Merritt, etwa 175 km nordöstlich von Vancouver, wurden nahezu vollständig geflutet. Der Regen ist zwar vorbei, es gibt allerdings nach wie vor kein Trinkwasser und kein funktionierendes Abwassersystem. Diese Stadt liegt übrigens nur rund 50 km östlich des Ortes Lytton, wo in diesem Sommer mit 49,6 Grad ein neuer Temperaturrekord für Kanada aufgestellt wurde und es anschließend verheerende Waldbrände gab. Schwer betroffen waren in diesen Tagen allerdings auch Teile des Lower Mainland inkl. die Städte Abbotsford und Chilliwack. Inzwischen ist das verantwortliche Tief ostwärts über die Rocky Mountains gezogen und liegt mitten über Kanada, bis die Aufräum- bzw. Wiederaufbauarbeiten abgeschlossen sind, wird es aber noch Monate dauern.
Mayor Braun & Abby PD did an aerial tour of the Sumas Prairie on Police Helicopter Air 1 this AM. Here are some photos, which shows the seriousness of the situation. We urge residents to follow Evacuation Orders, stay out of the affected areas and check on friends and neighbors. pic.twitter.com/BrB14JuZS5
In den Bergen haben die Wassermassen große Mengen an Gestein bzw. Geröll mitgerissen, lokal kam es auch zu großen Erdrutschen. Aufgrund der Überflutungen mussten in machen Orten Menschen per Hubschrauber evakuiert werden. Bislang wurde ein Todesopfer bestätigt, es gibt aber noch mehrere Vermisste.
A look from a flyover of #BCHwy1 at Tank Hill near Lytton and Nicomen.
Der Hauptgrund für die starken Regenfälle der vergangenen Tage ist ein sogenannter atmosphärischer Fluss. Die Karte in folgendem Tweet zeigt die Regenmengen, die in gut 48 Stunden gefallen sind. Dabei sind lokal rund 300 l/m² gefallen.
Bei einem atmosphärischen Fluss handelt es sich um einen engen Bereich in etwa 1 bis 2 km Höhe, in dem mit einer straffen Strömung sehr viel Feuchtigkeit aus den Subtropen herangeführt wird. Der Film im folgenden Tweet zeigt den aus Satelliten-Daten abgeleiteten maximalen Niederschlag (genauer für Kenner: PWAT = precipitable water).
A firehose of subtropical/tropical moisture has been pointed at British Columbia and Washington for nearly 5 days straight, bringing extremely heavy rainfall, leading to widespread severe flooding. It has been a wild year of weather for this part of the world. #BCwx#WAwxpic.twitter.com/9UcaGCyDV3
Zur Verdeutlichung sind hier 4 Radiosondenaufstiege dargestellt. Dabei zeigt die schwarze Linie den Beginn des Ereignisses am Sonntag 14.11. 01 Uhr MEZ, die rote Linie den von 13 Uhr MEZ, die Blaue Linie Montag 15.11. 01 Uhr MEZ und die grüne Linie Dienstag 16.11. 01 Uhr MEZ. Die gestrichelten Linien entsprechen dem Taupunkt des jeweiligen Zeitpunktes. Die Windfedern rechts geben die Windrichtung und -stärke wieder.
Man erkennt insbesondere an dem roten und blauen Radiosondenaufstieg, dass die Schichtung in den unteren 3 km gesättigt ist, d.h. Temperatur und Taupunkt liegen quasi übereinander, gleichbedeutend mit einer relativen Luftfeuchtigkeit von knapp 100 %. Da zudem der Taupunkt bei rund 9°C liegt, was in dieser Höhe schon recht hoch ist, erkennt man, dass viel Wasserdampf und somit Potential für Starkregen vorhanden ist. Der grüne Aufstieg zeigt dann die Situation nach Durchschwenken der Kaltfront.
Auswirkungen
Die Kleinstadt Merritt, etwa 175 km nordöstlich von Vancouver, ist nahezu vollständig geflutet. Zufälligerweise liegt diese Stadt nur rund 50 km östlich des Ortes Lytton, wo in diesem Sommer ein neuer Temperaturrekord für Kanada aufgestellt worden ist und es verehrende Waldbrände gegeben hat.
C’est l’apocalypse. Il faut partir mes amis. La ville de #Merritt a été sévèrement touchée. C’est horrible cette tempête de #BCStorm. Bon courage mais on quitte. Merci aux Forces armées canadiennes #FAC qui aident. Courage 😅 pic.twitter.com/ips9zBqUjy
Zudem rissen Wassermassen große Mengen Steine und Geröll mit sich, so wurden auch Fundamente eine Autobahnbrücke freigespült. Aufgrund der Überflutungen werden in machen Orten Menschen per Hubschrauber evakuiert.
A look from a flyover of #BCHwy1 at Tank Hill near Lytton and Nicomen.
Inzwischen ist das verantwortliche Tief ostwärts über die Rocky Mountains gezogen und liegt über den kanadischen Ebenen, wie das Titelbild dieses Blogs zeigt. Weiters brachte das Tief schwere Sturmböen von Alberta und Saskatchewan bis südlich der Grenze zu den USA, nach Wyoming.
Wie erwartet gab es vor allen im Tiroler Oberland reichlich Neuschnee, anbei die 24h-Neuschneehöhen um 14 Uhr:
51 cm Sonnbergalm (Gurgler Gruppe)
45 cm Obergurgl (Ort)
45 cm Pitztaler Gletscher (Weißkugelgruppe)
43 cm Rettenbachferner (Weißkugelgruppe)
Guten Morgen! Am Alpenhauptkamm in Tirol schneit es derzeit kräftig und die Schneefallgrenze ist etwa im Wipptal bereits bis 900 m gesunken. Anbei zwei Webcam-Bilder via Land Tirol aus dem Wipptal und Ötztal. In den Mittagsstunden lässt der Schneefall nach. pic.twitter.com/az3Yeof2Ba
Aus Nordwesten zieht am Samstag ein atlantisches Tiefdruckgebiet namens TORBEN auf. Das Tief schwächt sich zwar auf dem Weg zum Westalpenraum ab, allerdings tropft das dazugehörige Höhentief ebenfalls in Richtung Mittelmeer ab, wo es einem anderen, schwachen Tief zu einer Verstärkung verhilft. Mit einer südlichen Höhenströmung gelangen damit vorübergehend sehr feuchte Luftmassen in den Westen des Landes, besonders in der Nacht auf Sonntag regnet und schneit es teils auch kräftig.
Hotspot Tirol
Die größten Niederschlagsmengen sind im Tiroler Oberland sowie rund um das Wipptal zu erwarten, hier sind meist Mengen zwischen 20 und 35 Liter pro Quadratmeter in Sicht, wobei die größten Niederschlagsraten im Laufe der Nacht auf Sonntag bzw. am Sonntagmorgen zu erwarten sind. Die Schneefallgrenze sinkt dabei auf 1400 bis 1200 bzw. in den Regionen mit der stärksten Niederschlagsintensität auch 1000 m ab (ein paar Hintergründe zum Thema Niederschlagsabkühlung findet man im zweiten Teil dieses Artikels).
Schnee bis in manche Hochtäler
Auf den Bergen von der Silvretta bis zu den Zillertaler Alpen schneit es zeitweise kräftig, wobei sich besonders in den Ötztaler und Stubaier Alpen Nueschneemengen zwischen 30 und 40, lokal auch 50 cm abzeichnen. Etwas Neuschnee ist hier aber auch in den Hochtälern sowie am Brenner zu erwarten. Am Sonntag tagsüber lassen Regen und Schneefall im Westen langsam nach. Im Süden fällt aus dichten Wolken dagegen weiterhin zeitweise Regen und am Nachmittag bzw. Abend regnet es vorübergehend auch im Osten. Nennenswerte Auflockerungen sind am ehesten in den Nordalpen vom nördlichen Pinzgau über die Dachstein-Region bis in die Eisenwurzen möglich sowie im Mühlviertel. Die Temperaturen erreichen maximal 4 bis 11 Grad.
Besserung am Montag
Am Montag lässt der Tiefdruckeinfluss nach und an der Alpennordseite scheint bei leichter Föhntendenz zeitweise die Sonne, Nebel und Hochnebel in den Nordalpen und in Oberösterreich lichten sich bei lebhaft auffrischendem Ostwind meist im Laufe des Vormittags. Auch im Osten sind ein paar sonnige Auflockerungen in Sicht, meist trüb präsentiert sich der Wochenstart hingegen im Süden und Südosten, zudem fällt in Kärnten und der Weststeiermark gelegentlich auch ein wenig Regen. Die Temperaturen steigen auf 6 bis 14 Grad.
Die ersten saisonalen Prognosen für den Winter 2021 deuten eine zeitliche Zweiteilung der Saison für Europa an. Zu Beginn der kalten Jahreszeit könnte Mitteleuropa laut der allerletzten Berechnungen oft unter Hochdruckeinfluss liegen, was verfrühte Kaltlufteibrüche im Südosten Europas begünstigen würde. Anfangs sollte zudem die Tiefdrucktätigkeit in Richtung Nordatlantik noch relativ schwach ausfallen. Im Laufe der Saison sollte aber die Häufung an atlantischen Sturmtiefs zunehmen und das Islandtief (ein im Winter nahezu beständiges Tiefdrucksystem bei Island) an Stärke gewinnen.
Europaweit überdurchschnittlich temperiert
Unabähngig von der obigen Entwicklung der Großwetterlage sollte der Winter über weiten Teilen Europas generell wärmer als im klimatologischen Mittel verlaufen, was in Zeiten des Klimawandels eigentlich keine Überraschung mehr ist. Doch innerhalb Europas könnte es im Verlauf des Winters zu großen Unterschieden kommen. So könnte die kalte Jahreszeit am Atlantik (Portugal, Britische Inseln, Island, Norwegische Küste) insgesamt relativ durchschnittlich temperiert verlaufen. Nach Osten zu steigt die Wahrscheinlichkeit für eine überdurchschnittlich warme Witterung an und vor allem in Richtung Lappland und Sibirien könnten die positiven Abweichungen am Ende der Saison sogar über 2 Grad liegen.
Viel Regen und Schnee im Nordatlantik
Niederschlagsmäßig deutet sich ein klares Maximum im Nordwesten Europas an. Vor allem in der zweiten Winterhälfte sollte es von Skandinavien bis zu den Britischen Inseln und in Island immer wieder zu größeren Niederschlagsmengen kommen. Dies würde natürlich vor allem in Island, im Bergland Schottlands sowie im Norden Skandinaviens auch zu einem schneereichen Winter führen. Auch vom Ionischen Meer über die Ägäis bis zum Schwarzen Meer könnte es häufig nass beziehungsweise im Bergland weiß werden, hier aber vor allem in der ersten Winterhälfte.
Anonymer Winter für Mitteleuropa?
Mitteleruopa würde somit mit großer Wahrscheinlichkeit immer am Rande der kräftigsten Anomalien liegen und einen relativ anonymen Winter erleben, wobei kurze Wintereinbrüche natürlich trotzdem vorkommen können. Solche langfristigen Berechnungen sind jedoch immer mit großer Vorsicht zu genießen, so sind die Unsicherheiten besonders beim Niederschlagstrend groß.
Titelbild: Tendenz für den Winter 2021/2022 – UBIMET
In dieser Jahreszeit stellten sich unter beständigem Hochdruckeinfluss meist ausgeprägte Inversionswetterlagen ein. Diese zeichnen sich durch eine Umkehr der normalerweise vorherrschenden Abnahme der Temperatur mit der Höhe aus, somit ist es in mittleren Höhenlagen milder als im Flachland. Verantwortlich dafür sind in erster Linie zwei Faktoren:
Lange Nächte bzw. tiefer Sonnenstand
Die Subsidenz bei Hochdrucklagen
Inversion
Die unteren Luftschichten kühlen in den langen Herbstnächten stark aus und besonders in tiefen Lagen entstehen sogenannte Kaltluftseen, die ohne der Unterstützung von starkem Wind nicht mehr ausgeräumt werden können. Hochdruckgebiete sorgen in der freien Atmosphäre zudem für eine absinkende Bewegung der Luft („Subsidenz“). Wenn Luft absinkt, dann gelangt sie unter höheren Luftdruck und wird demzufolge komprimiert und erwärmt. Dies hat zur Folge, dass die Luft im Gebirge oft sehr trocken und die Fernsicht ausgezeichnet ist. Die Grenze zum darunterliegenden Kaltluftsee wird durch eine Temperaturinversion gekennzeichnet. In sonnigen Hanglagen etwa 200 m Oberhalb der Inversion werden oft die höchsten Temperaturen erreicht, während es unterhalb der Inversion trüb und kühl bleibt.
Hoch SILVI zieht ab
Der Kern des derzeit wetterbestimmenden Hochs namens SILVI liegt mittlerweile über Osteuropa, damit weht im Osten Österreichs südöstlicher Wind, während in der Höhe eine milde, südliche Strömung herrscht. Mit dem Südostwind gelangt feuchtkühle Luft ins Land, die am Alpenostrand aufgrund der ansteigenden Topographie leicht gehoben wird. Damit hat sich hier an der Inversion verbreitet Hochnebel gebildet. Die Hochnebelobergrenze liegt in der Osthälfte auf etwa 1000 m. In mittleren Höhenlagen der Nordalpen wird es dagegen neuerlich mild mit Spitzenwerten um 14 Grad.
Am Wochenende bleibt es im Übergangsbereich vom abziehenden Hoch zu einem aufziehenden Tief namens TORBEN häufig trüb, aber auch im Bergland ziehen kompakte Wolken auf und gebietsweise ist etwas Regen in Sicht.
In der Nacht auf Montag ist die schwach ausgeprägte Kaltfront eines Baltikum-Tiefs über den Alpenraum hinweggezogen, mittlerweile gerät Österreich aber neuerlich unter den Einfluss eines umfangreichen Hochs namens SILVI. Damit setzt sich der äußerst sonnige Herbst fort: Der Dienstag beginnt im nördlichen Alpenvorland und im Süden gebietsweise mit Nebel oder Hochnebel, ab dem Vormittag kommt aber verbreitet die Sonne zum Vorschein. Nur ganz im Süden sowie im Waldviertel machen sich tagsüber ein paar Wolken bemerkbar. Im westlichen Donauraum kommt mäßiger Ostwind auf und die Höchstwerte liegen zwischen 4 Grad in schattigen Hochtälern und knapp 12 Grad etwa im Joglland oder im Seewinkel.
Am Mittwoch muss man besonders am Alpennordrand, im Waldviertel und in den südlichen Becken mit Hochnebel rechnen, meist lockert es bis Mittag auf. Sonst ziehen ausgedehnte, hochliegende Wolken durch, in Summe überwiegt aber der freundliche Eindruck. Der Wind frischt besonders im östlichen Flachland lebhaft aus Südost auf, am Alpenhauptkamm wird es föhnig. Die Temperaturen erreichen je nach Nebel und Sonne 5 bis 14 Grad, wobei in sonnigen Hanglagen der Nordalpen auch 15 Grad in Reichweite sind.
Martini-Sommer
Eine länger anhaltende Schönwetterphase um den 11. November, dem Namenstag des Heiligen Martins, wird entlang der Nordalpen von der Schweiz bis nach Bayern und Tirol mitunter als Martini-Sommer bezeichnet, da bei Föhn hier manchmal sogar noch Temperaturen über 20 Grad erreicht werden. In den kommenden Tagen wird es zwar nicht ganz so warm, besonders in mittleren Höhenlagen wird es bei viel Sonnenschein aber mit Spitzenwerten bis 15 Grad dennoch mild für die Jahreszeit.
Hochnebel in Sicht
Im Laufe der Woche verlagert sich das Hochdruckgebiet ostwärts nach Russland und bei nur geringen Druckgegensätzen verbleibt der Alpenraum in einer schwachen, südlichen Höhenströmung. Damit ist im Flachland erstmals in dieser Saison mit einer ausgeprägten Inversionswetterlage zu rechnen und der Donnerstag und teils auch der Freitag verlaufen in den Niederungen oft trüb. Im Bergland dominiert dagegen weiterhin der Sonnenschein, erst am Wochenende zeichnet sich eine generelle Wetterumstellung ab.
Der November stellt den dritten und damit letzten Herbstmonat dar. Die durchschnittliche tägliche Sonnenscheindauer geht bis Monatsende spürbar zurück: Von etwas über drei Stunden zu Monatsbeginn auf nur noch eineinhalb Stunden im Mittel am Monatsende. In typischen Nebelregionen wie etwa der Donauraum, das Schweizer Mittelland oder der Bodensee scheint die Sonne noch seltener, mehr Sonnenstunden gibt es dagegen auf den Bergen. Wie ein Blick auf die folgende Tabelle zeigt, ist der November allerdings nicht der trübste Monat des Jahres.
Mittlere Sonnenscheindauer (h)
November
Dezember
Januar
Wien (A)
66
51
70
Innsbruck (A)
101
83
100
Graz (A)
75
56
76
Berlin (D)
55
41
51
Hamburg (D)
49
32
45
Köln (D)
54
40
50
Konstanz (D)
53
41
49
Zürich (CH)
50
35
48
Basel (CH)
68
52
67
Ein paar allgemeine Infos zum Thema Inversionswetterlage gibt es hier.
Stimmungstief
Obwohl der Dezember und gebietsweise auch der Januar grauer sind, wird besonders der November mit gedrückter Stimmung verbunden. Dies liegt vor allem an der raschen Veränderung der Lichtverhältnisse im Herbst, zudem wird es nach der jährlichen Zeitumstellung sehr früh dunkel. Mit den dunklen Tagen kommt es bei einem kleinen Teil der Mitmenschen zum sogenannten „Novemberblues“, einem Seelentief. Studien zeigen, dass in Mitteleuropa etwa zehn Prozent der Bevölkerung im Winter unter Symptomen wie Müdigkeit, Energielosigkeit oder Konzentrationsschwäche leiden.
Die besten Tipps
Gegen den Novemberblues hilft in vielen Fällen der Aufenthalt im Freien, selbst an einem trüben Novembertag ist es draußen in der Regel deutlich heller als in den Innenräumen. Das Licht wirkt dem Stimmungstief entgegen. Zusätzlich zu empfehlen sind sportliche Betätigungen im Freien: Die kühle Luft kurbelt das Immunsystem an und stärkt somit die körpereigenen Abwehrkräfte. Manche Menschen schaffen sich auch mittels kurzer Aufenthalte im Solarium Abhilfe, wesentlich empfehlenswerter sind allerdings Ausflüge in die Berge, wo man oberhalb des Nebels ebenfalls Vitamin D tanken kann.
Die nebeligsten Orte weltweit
Die vermutlich nebeligste Region der Welt ist die Neufundlandbank (Grand Banks) südöstlich von Neufundland, wo durch das Aufeinandertreffen von Labrador- und Golfstrom an mehr als 120 Tagen pro Jahr Sichtweiten von weniger als einem Kilometer herrschen. Auch manche Berge stecken allerdings oft in den Wolken, so soll der schottische Berg Ben Nevis sogar an 300 Tagen pro Jahr in Nebel gehüllt sei.
Der Martini-Sommer oder auch Martinssommer schlägt heuer wieder zu. Als Martinssommer wird eine länger anhaltende Schönwetterphase um den 11.11, dem Namenstag des Heiligen Martins, bezeichnet. Vor allem in den Föhnregionen der Schweiz, Österreichs und Süddeutschlands sind dabei noch Höchstwerte um die 20 Grad zu erwarten. Der Martini-Sommer schließt sich an den Altweibersommer und dem Goldenen Oktober an.
Hochdruckwetter hält an
Der Donnerstag hat im Bergland viel Sonnenschein zu bieten, nur ein paar harmlose Wolken ziehen durch. Abseits der Alpen sowie in einigen Tälern und in den südlichen Becken erweisen sich Nebel und Hochnebel aber als zäh und lösen sich im Laufe des Tages nur teilweise auf. Bei abflauendem Wind wird es vor allem auf den Bergen noch etwas milder, unter dem Nebel bleibt es frisch. Die Höchstwerte liegen dabei meist zwischen 5 und 14 Grad.
Bauerregeln zum 11. November
Zum Fest des Heiligen Martins gibt es auch zahlreiche Bauernregeln, die aber viel Spielraum in der Interpretation zum herannahenden Winter lassen:
Sankt Martin Sonnenschein, tritt ein kalter Winter ein
Wenn an Martini Nebel sind, wird der Winter gelind
Wenn’s Laub nicht vor Martini fällt, kommt eine große Winterkält‘
Hat Martini einen weißen Bart, wird der Winter lang und hart
Eine weitere Regel kommt aus Tirol, wo es etwa im Unterinntal am vergangenen Donnerstag den ersten Schnee gab:
Schneits vor Martini übern Inn, ist der halbe Winter dahin
Das heutige Webcambild mit dem Blick aus dem UWZ-Büro über Wien steht exemplarisch für den gesamten Herbst. Sonne so weit das Auge reicht. Normalerweise ist die Übergangsjahreszeit zwischen Sommer und Winter im östlichen Flachland ja prädestiniert für Nebel und Hochnebel, nicht so jedoch in diesem Jahr.
Werfen wir einen Blick auf die einzelnen Monate, der Herbst geht bei uns Meteorologen ja bekanntlich vom 1. September bis 30. November. Bereits im September gab es auf der Hohen Warte in Wien knapp 20% mehr Sonne als im langjährigen Mittel von 1981-2010. Der Oktober konnte sogar mit einem Plus von 50% aufwarten und auch der junge November steht schon wieder bei +37%.
Alles in allem hievt das den Herbst 2021 schon jetzt (3 Wochen VOR Ende der Jahreszeit) in eine Spitzenposition. Auf der Hohen Warte wird seit 1880 die Sonnenscheindauer gemessen. Nachfolgend sind alle Herbst-Sonnenstunden der vergangenen 141 Jahre aufgezeichnet. In Rot horizontal dabei der Stand 2021: 442 Sonnenstunden bis dato.
Wir sehen schon: Viele Jahre gibt es nicht, in denen der Herbst noch sonniger als heuer ausgefallen ist. Und nochmal: Der Herbst 2021 geht noch über drei Wochen lang.
In Tabellenform schaut die Rangliste für die Station Wien-Hohe Warte wie folgt aus. Schon jetzt rangiert der Herbst 2021 auf Platz 17 der ewigen Bestenliste, jede einzelne Sonnenstunde in den kommenden Tagen bringt den heurigen Herbst weiter nach vorne.
Berücksichtigt man die Prognosen der nächsten Woche, könnte sich zur Monatshalbzeit schon ein Platz in den Top 10 ausgehen. Selbst der sonnigste Herbst der Messgeschichte ist keinesfalls unrealistisch. Auf den Spitzenreiter 2006 fehlen derzeit 87 Sonnenstunden, bei noch verbleibenen gut drei Wochen sind das knapp 4 Sonnenstunden pro Tag – durchaus machbar.
-12,9 zeigte das Thermometer in Schmirn, Tirol auf etwas über 1400 m Höhe heute Morgen, damit war es landesweit der kälteste Ort. Doch auch in anderen Gemeinden im Westen gab es strengen Frost. Für November ist das nichts Ungewöhnliches, dennoch muss man sich erst wieder an solche Werte gewöhnen. Auch für die nun folgende Nacht auf Sonntag deuten sich ähnlich kalte Verhältnisse an, besonders in Hochtälern mit frischer Schneedecke und windschwachen Verhältnissen.
-20 Grad in der Schweiz
Noch kälter war es vergangene Nacht in der Schweiz und hier speziell im Kanton Graubünden. In Samedan nahe St. Moritz wurde mit einem Tiefstwert von -19,2 Grad nur knapp die -20 Grad-Marke verfehlt, auf der unbewohnten Glattalp hingegen geknackt:
Die Venus baut allmählich ihre Abendsichtbarkeit aus, zu Monatsende geht sie erst um etwa 19 Uhr unter. Aufgrund ihrer großen Helligkeit erscheint sie als erster „Stern“ (eigentlich Planet) in der Dämmerung bald nach Sonnenuntergang tief im Südwesten. In den kommenden Monaten wird sie allgemein als strahlend heller Abendstern bis weit nach Ende der Dämmerung im Südwesten oder Westen stehen. Der rote Planet Mars befindet sich deutlich höher und weiter östlich (links) als die Venus und geht auch später unter, nämlich erst nach 21 Uhr. Allerdings leuchtet er wesentlich schwächer als die Venus und entfernt sich immer weiter von der Erde, selbst im Fernrohr sind kaum noch Details auf seiner Oberfläche auszumachen.
Der Jupiter ist hingegen morgens vor Sonnenaufgang mäßig hoch im Südosten sichtbar. Er ist zwar nicht ganz so hell wie die Venus, erscheint aber heller als jeder Stern am Morgenhimmel. Im Fernrohr sind die streifenförmigen Wolken seiner Atmosphäre und die vier großen Jupitermonde zu erkennen.
Ferne Nachbargalaxie
Der Herbsthimmel, den man nun am frühen Abend sieht, hat keine wirklich hellen Sterne zu bieten, am auffälligsten ist noch das „Herbstviereck“, ein großes Quadrat aus mäßig hellen Sternen hoch im Süden, Teil des Sternbilds Pegasus. Östlich daran schließt sich die Sternenkette der Andromeda an. Mit Hilfe einer Sternkarte lässt sich dort die Andromedagalaxie mit bloßem Auge auffinden. Bei dunklem Himmel abseits der Lichtglocken der Großstädte erkennt man sie als verschwommenen, schwach leuchtenden Fleck. Sie ist die Nachbargalaxie unserer Milchstraße, rund 2,5 Mio. Lichtjahre entfernt und damit das am weitesten entfernte Objekt, das mit bloßem Auge gesehen werden kann. Beide bestehen aus Milliarden von Sternen, viele davon ähnlich unserer Sonne.
Helle Sterne
Am späten Abend rücken die hellen Sterne des Winterhimmels vermehrt ins Blickfeld, sie sind dann vorrangig im Osten zu finden. Dann erscheint auch das markante und für klare Winterabende typische Sternbild Orion im Osten. Auffällig ist außerdem der Sternhaufen der Plejaden, der als dicht gedrängte Sterngruppe halbhoch im Osten bis Südosten zu finden ist. Obwohl die Plejaden im Volksmund auch Siebengestirn heißen, sind je nach Dunkelheit des Himmels meist 5, 6 oder 9 Sterne zu sehen.
Schon in den letzten Tagen präsentierte sich das Wetter im westlichen Mittelmeerraum unbeständig mit Regengüssen und Gewittern, auch heute Freitag sorgt ein flaches Tief für weitere Niederschläge. Nun aber droht eine weitere Verschärfung der Situation! In den oberen Atmosphärenschichten erstreckt sich aktuell ein ausgeprägter Höhentrog bis nach Nordafrika – es ist dies ein Bereich mit labil geschichteter Höhenkaltluft. Dieser Trog beginnt sich morgen Samstag abzuschnüren, über dem westlichen Mittelmeer bildet sich dadurch ein eigenständiges Höhentief (Cut-Off-Prozess).
Die Kombination aus kalter Luft in der Höhe und dem noch immer relativ warmen Mittelmeerwasser stellt eine explosive Mischung dar! Die Tiefdruckentwicklung am Boden verstärkt sich. Aus heutiger Sicht bildet sich bis zum Sonntag zwischen den Balearen, Nordafrika und Sardinien erneut ein Sturmtief – ein möglicher Medicane. Bei der Intensität (bezüglich des tiefsten
Luftdrucks) sind sich die Modelle zwar noch nicht ganz einig, in jedem Fall ergeben sich bis Mitte der nächsten Woche in diesem Bereich große Niederschlagsmengen. Vor allem auf den Balearen und entlang der Küste Algeriens sind 100 bis 300 mm Regen möglich. Dabei sind die Niederschläge oft gewittrig verstärkt, das bedeutet immer wieder viel Regen in kurzer Zeit. Überschwemmungen sind quasi vorprogrammiert.
Zu den Niederschlägen kommt der Wind. Bereits heute weht zwischen dem
Löwengolf und den Balearen der Mistral. Durch das sich verstärkende Tief nehmen die Windgeschwindigkeiten bis Sonntag stetig zu, in Böen sind 100 bis 120 km/h möglich!
Im Laufe der zweiten Wochenhälfte verflacht das Tief aus heutiger Sicht zwar wieder etwas, füllt sich aber nicht vollständig auf. Es scheint sich dabei leicht ostwärts zu verlagern, sodass in weiterer Folge auch der zentrale Mittelmeerraum wieder vermehrt von teilweise kräftigen Niederschlägen betroffen sein dürfte.
Am Donnerstag ist das Tief Peter von Tschechien kommend entlang der deutsch-polnischen Grenze in Richtung Norden gewandert und hat vor allem den Osten des Landes mit Dauerregen versorgt.
Das Tief ist eingebettet in einen markanten Höhentrog, der sich von Skandinavien über Deutschland bis zur Iberischen Halbinsel erstreckt. Mit dem Durchzug des Tiefs von den Alpen nach Nordosten regnete es zunächst in der Nacht auf Donnerstag im Süden Bayerns kräftig, später verlagerte sich der Schwerpunkt mit der Ausbildung der Okklusion auf den Osten des Landes. Hier sorgte der Dauerregen verbreitet für warnwürdige Regenmengen mit bis zu 35 Liter/m² (Stand Donnerstag 18 Uhr).
In den höheren Lagen der Alpen und des Schwarzwalds sind auch einige Zentimeter Neuschnee zusamengekommen, aber auch im Erzgebirge und im Bayerischen Wald hat es bis auf etwa 900 bis 1000 m herab geschneit.
Nicht nur Niederschlag war heute das Thema, im gesamten Osten und insbesondere an der Ostsee hat der Wind aus nördlichen bis westlichen Richtungen für stürmische Böen gesorgt.
Weitere Entwicklung
In der Nacht auf Freitag ist im Osten mit Regen zu rechnen, bis Freitagmorgen sind noch weitere 15 bis 20 Liter/m² zu erwarten. Zum Regen kommt noch starker Wind hinzu, von Pommern bis zur Lausitz sind Windspitzen von 60 bis 80 km/h möglich.
Am Freitag zieht das Tief zum Baltikum weiter und der Regen lässt deutlich nach. Die Okklusionsreste des Tiefs bleiben aber noch über dem Osten bestehen und anfangs fällt in der Mitte und im Stau des Erzgebirges noch etwas Regen, das Starkregenereignis geht im Laufe des Tages jedoch zu Ende.
Das Tief PETER liegt momentan noch über Nordfrankreich. Die zugehörige Kaltfront erreicht am Abend Norditalien und sorgt dort für die Entwicklung eines Italientiefs. Mit dem regnet bzw. schneit es vor allem im Westen und Südwesten Österreichs bis Donnerstagmorgen teils kräftig. Am Donnerstag selbst zieht dann das Tief rasch nordostwärts in Richtung Polen ab.
Entlang des westlichen Hauptkamms sowie in Osttirol und Oberkärnten sind durchaus größere Regenmengen von 40 bis 70 l/m² zu erwarten. Vor allem in Oberkärnten sind lokale Überflutungen sowie Hangrutschungen nicht auszuschließen. In Richtung Hauptkamm halten sich die Auswirkungen hingegen aufgrund der relativ tiefen Schneefallgrenze in Grenzen.
Mit Eintreffen der Kaltfront aus Westen sinkt die Schneefallgrenze in Vorarlberg und im Tiroler Oberland bereits Mittwochabend bis auf 800-900 m ab. In der Nacht auf Donnerstag ist dann mit einer Intensivierung der Niederschläge zu rechnen. Aufgrund der Niederschlagsabkühlung kann es dann vom Walgau und dem Bregenzerwald über Nordtirol bis nach Pinzgau und Osttirol kurzzeitig bis auf rund 700 m sehr nasse Schneeflocken geben. Richtig winterlich wird es aber erst ab rund 1000 m, sodass auf höheren Passstraßen durchaus 10 bis 20 cm der weißen Pracht einzuplanen sind. Auf den Bergen des Westens kommt erneut bis zu einem halben Meter Neuschnee zusammen.
Bereits im Laufe des Donnerstags beruhigt sich die Lage allmählich wieder. Zum Wochenende hin sind dann vor allem im Osten und im Bergland zunehmend sonnige Verhältnisse in Sicht. Damit sind dann keine weiteren nennenswerten Niederschläge zu erwarten, denn eine sich verstärkende Hochdruckbrücke zwischen den Azoren und Osteuropa sorgt voraussichtlich bis Sonntagabend für ruhiges Herbstwetter.
Titelbild: Winterliche Verhältnisse im Verkehr – pixabay.com
Der lang ersehnte Regen ist endlich eingetroffen. Landesweit kamen in den letzten 24 Stunden 20 bis 50 l/m² zusammen, mit den größten Mengen in Osttirol und Oberkärnten. Kein einziger Ort im Land blieb trocken.
Mit Bildung eines Italientiefs kam es zudem primär in den Nordalpen zu starkem Schneefall. Oberhalb von 1700 bis 1900 m Seehöhe fielen in den letzten 24 Stunden von Vorarlberg über die Tauernregion bis zur Obersteiermark verbreitet 20 bis 50 cm Neuschnee.
In den Nordalpen und in Osttirol Schnee bis in manche Tallagen
Meist lag die Schneefallgrenze in den vergangenen Stunden zwischen 1100 m im Norden und 2000 m im Süden. Doch regional kam es zu Schneeakkumulation bis auf rund 800 m, wie z.B. vom Pinzgau bis zum Mariazellerland sowie in Osttirol. Nasse Schneeflocken wurden vor allem im Salzach- und im Ennstal sogar bis auf 500 m Seehöhe gesichtet. So sehen heute viele Webcams in den Tälern aus:
Niederschlagsabkühlung macht es möglich
Entscheidend für das markante Absinken der Schneefallgrenze ist die sog. Niederschlagskühlung. Bei diesem Prozess wird die Luft vor Ort durch das Schmelzen der Schneeflocken nach und nach auf 0 Grad abgekühlt. Dies hängt von folgende Faktoren ab:
Anhaltende und starke Niederschläge (als Faustregel mind. 2 mm pro Stunde);
Windschwache Verhältnisse, damit der Wind die gekühlte Luft nicht mit der ursprünglich milderen Luftmasse vermischt;
Enge Tallagen, da hier wesentlich weniger Luft abgekühlt werden muss als beispielsweise über der gleichen Grundfläche im Flachland. Je enger das Tal, desto effektiver die Niederschlagsabkühlung!
Wenn der Niederschlag lange genug anhält, sinkt die Temperatur in den Tälern proportional zur Niederschlagsintensität gegen 0 Grad ab und gleichzeitig geht der Regen auch am Talboden in reinen Schneefall über. Ab diesem Moment ist keine weitere Abkühlung mehr möglich und die Temperatur bleibt konstant bei 0 Grad oder ganz knapp darüber, bis der Niederschlag wieder nachlässt. Meteorologen sprechen bei solchen Lagen auch von isothermen Schneefall, da die Temperatur vom Talniveau manchmal sogar bis in Höhenlagen um 2000 m konstant bei 0 Grad liegt (was oft einem Höhenunterschied von mehr als 1000 Metern entspricht!).
Titelbild: Virgen in Osttirol auf rund 1400 m Seehöhe – https://www.foto-webcam.eu/webcam/virgen-nord/
Bereits auf dem Satellitenbild von heute Vormittag ist die Kaltfront, die uns den Wetterwechsel samt Regen bringt, wunderbar zu erkennen. Sie reicht von Skandinavien über Deutschland, die Schweiz und Frankreich bis nach Spanien (blaue Linie). Davor, also im Großteil Österreichs noch klassisches Herbstwetter mit Sonne und Nebel.
Die Kaltfront (nachfolgend der Stand heute Mittag 13 Uhr) gehört zum Tief NAEL zwischen Schottland und Norwegen. Zudem bildet sich noch ein Tief über Korsika aus.
Hier die zu erwartenden Niederschlagsmengen: am meisten Regen fällt im zentralen und südlichen Bergland, also grob vom Brenner bis zum Gesäuse und südlich davon. Um die 50 l/m² können es v.a. in Osttirol und Kärnten werden. Nass mit Mengen jenseits der 10 l/m² wird es aber im gesamten Land, Balsam für die oft trockenen Böden.
Hier seht ihr unsere Warnkarte (auch zu finden mit Ortsgenauen Infos auf der Hauptseite).
Über Nacht hat die Scherung nachgelassen und der Medicane hat sich nun gut weiterentwickelt, wie das aktuelle Satellitenbild zeigt. Inzwischen deutet sich an, das der Medicane nicht auf Sizilien an Land gehen wird, sondern nach einer Annäherung unter Verstärkung in Richtung der Libyschen Küste ziehen wird.
Viel Regen in Sizilien
Die vergangenen Tage verliefen im Süden von Italien bereits äußerst turbulent mit viel Regen und damit lokalen Überflutungen, wir berichteten bereits. Nun droht insbesondere Sizilien neues Ungemach in Form eines sogenannten Medicanes.
Bei dem Wort handelt es sich um ein Kunstwort aus Mediterrenean und Hurricane, also ein Hurrikan im Mittelmeer. Erst letztes Jahr hatte der Medicane „Ianos“ in Makedonien im Westen Griechenlands für erhebliche Schäden durch Wind und kräftigen Regen gesorgt.
Aktuell
Derzeit liegt das subtropische Tief, wie im Satellitenbild erkennbar, vor der Küste Libyens. Derzeit ist die Zirkulation in den unteren Schichten des Systems gut erkennbar da der kräftige Höhenwind die Aufwinde alle nach Osten verdriftet. Man spricht dabei von Scherung. Diese lässt aber morgen nach und das Tief wird sich bei Wassertemperaturen von 22 bis 24 Grad und einer günstigen Zirkulation in der Höhe gut entwickeln.
Ausblick
Die Animation (Anklicken zum Start) zeigt die prognostizierte Entwicklung des Medicanes. Dabei wird unter nachlassender Scherung die Entwicklung einer hoch reichenden Zirkulation erwartet. Daraus folgt, das der Druck im Zentrum des Tiefs sinkt und daraus wiederum folgt eine Zunahme des Windes mit zu erwartenden Böen in Orkanstärke direkt an der Küste.
Auf der Nordseite des Tiefs wird zudem feuchte und instabil geschichtete Luft auf die Ostseite von Sizilien geführt. Damit sind mit Gewittern punktuell um 300 L/m² zu erwarten. Dabei sind neuerlich Überflutungen zu erwarten.
Jetzt im Oktober gehört der Föhn praktisch jedes Jahr zum festen Inventar eines Wetterberichts in Österreich. So auch in diesem Jahr, bereits am morgigen Donnerstag wird es allmählich leicht föhnig. Am Freitag und Samstag intensiviert sich der Föhn dann deutlich, so muss man in den klassischen Föhntälern der Nordalpen mit Böen von 60 bis 80 km/h rechnen. Auch im östlichen Flachland frischt der Südostwind lebhaft bis kräftig auf, Böen um die 50 km/h gibt es hier. Einen wahren Föhnsturm gibt es auf den Bergen der Nordalpen, so kündigen sich am Innsbrucker Hausberg Patscherkofel am Wochenende Orkanböen von bis zu 130 km/h an. Für den lodernden Waldbrand im Rax-Gebiet bedeuten diese windigen Aussichten natürlich nichts Gutes, der kräftige Wind in diesem Bereich dürfte die Flammen weiter anfachen.
Herbst = Hochnebelzeit
Wie der Föhn, das bunte Laub und das Martinigansl gehört aber auch der Hochnebel zum Herbst. Leidvoll erfahren werden dies in den kommenden Tagen die dafür anfälligen Regionen im Land, hierzu gehören u.a. der Bodensee, Unterkärnten, das Mur- und Mürztal, der Flachgau sowie weite Teile Oberösterreichs und auch das Waldviertel. Jeweils in den ersten Stunden des Tages hält sich hier das Grau, ehe sich nach und nach die Sonne behauptet. Lokal kann es aber auch bis weit in den Nachmittag hinein trüb bleiben. Dementsprechend gedämpft sind in diesen Landesteilen in den nächsten Tagen die Höchsttemperaturen, sie verharren oft bei nur 9 bis 13 Grad.
Lokal bis zu 20 Grad möglich
Der Föhn treibt die Temperaturen in den kommenden Tagen an der Alpennordseite spürbar in die Höhe, bereits am Donnerstag sind von Innsbruck über Bischofshofen bis nach Windischgarsten Höchstwerte von bis zu 18 Grad möglich. Noch wärmer wird es dann am Freitag, Samstag und Sonntag, wenn die Temperaturen mit dem kräftigen bis stürmischen Föhn in den prädestinierten Tälern auf 20 oder sogar 21 Grad klettern. Favoriten für die wärmsten Orte zum Oktoberausklang sind beispielsweise Bludenz, Innsbruck, St. Wolfgang oder auch Weyer. Solch hohe Temperaturen sind für Ende Oktober durchaus ungewöhnlich, liegen doch die Höchstwerte zu dieser Jahreszeit im langjährigen Mittel in den Niederungen zwischen 10 und 13 Grad. Der Föhn vermag es aber immer wieder, noch einmal für beinah spätsommerliche Bedingungen zu sorgen.
Wetterumstellung erst nächste Woche
Nach derzeitigem Stand erreicht am kommenden Montag eine kräftige Kaltfront von Westen her den Alpenraum. In Kombination mit einem Tief über Norditalien fällt am Feiertag verbreitet Regen und die Temperaturen gehen deutlich zurück. Auch der Dienstag fällt wechselhaft aus, wie es anschließend in den ersten Tagen des Novembers weitergeht, steht noch in den Sternen. Von einer frühwinterlichen Nordwestströmung bis hin zu einem Comeback des Föhns ist derzeit noch alles möglich.
Nach einem noch meist sonnigen Montag beginnt der Dienstag vielerorts stark bewölkt und gebietsweise ist auch Nebel oder Hochnebel dabei. Teils sonnig ist es zunächst am ehesten in Nordtirol. Bereits in den Morgenstunden fällt in Kärnten ein wenig Regen, der sich tagsüber auf Teile der westlichen Steiermark ausbreitet. Die Schneefallgrenze steigt hier im Laufe des Tages von rund 1000 m auf etwa 1600 m an. Gegen Mittag zieht es auch im Westen zu und im weiteren Verlauf gehen in Vorarlberg und Nordtirol ein paar Regenschauer nieder, die am Abend auch den Flachgau erreichen. Trotz Bewölkung ganztags trocken bleibt es somit primär im Norden und Osten des Landes. Im Waldviertel und im Süden stehen teils einstellige Höchstwerte zwischen 6 und 9 Grad auf dem Programm, ansonsten werden verbreitet 10 bis 15 Grad erreicht.
Mittelmeertief sorgt für Unsicherheiten in der Prognose
Entscheidend für das Wetter am Nationalfeiertag wird dabei ein kräftiges Mittelmeertief sein. Dabei handelt es sich um ein nahezu ortsfestes Wettersystem, das seit mehreren Tagen teils extreme Regenmengen zwischen Nordafrika und Süditalien bringt. Ein stationäres Tiefdruckgebiet über dem immer noch rund 20 Grad warmen Mittelmeer macht Meteorologen besonders zu schaffen, denn die kaum vorhandene Verlagerung und die Gewitteraktivität rund um das Tief sind beides Quellen für große Unsicherheiten in den Wettermodellen. Kommt das Tief am Dienstag nur wenige hundert Kilometer nördlicher zu liegen als ursprünglich vorhergesagt, so ist auch in der Südhälfte Österreichs etwas mehr Regen als erwartet durchaus möglich.
Ruhige, typisch herbstliche zweite Wochenhälfte
Bereits zur Wochenmitte bessert sich die Lage wieder. Es trocknet landesweit ab, wenngleich die Sonne aufgrund von vielen hochnebelartigen Wolken noch Mangelware bleibt. Mit Zufuhr etwas trockenerer Luft aus Ost bis Nordost kommt dann aber die Sonne am Donnerstag und Freitag vermehrt zum Vorschein. Wie im Herbst üblich, muss man aber vor allem am Vormittag weiterhin mit Nebel und Hochnebel rechnen, der sich vor allem im Rheintal, im Waldviertel und im westlichen Donauraum sowie in den südlichen Tal- und Beckenlagen als recht zäh erweisen kann. Mit den Temperaturen geht es nur langsam bergauf. In den oft trüben Regionen sind Höchstwerte unter 10 Grad zu erwarten, ansonsten rücken vor allem im Inntal die 15 Grad näher.
Nach föhnigem Wochenende möglicher Wetterumschwung
Am letzten Oktoberwochenende gerät das Land im Vorfeld eines ausgeprägten Tiefdruckkomplexes über dem Atlantik in einer zunehmend kräftigen, föhnigen Südströmung. Die Temperaturen steigen somit am Wochenende deutlich an, entlang der Nordalpen sind stellenweise Höchstwerte um die 20 Grad durchaus im Bereich des Möglichen. Bereits im Laufe des Sonntags macht sich aber die mächtige Kaltfront des Atlantiktiefs im Westen des Landes bemerkbar. Sowohl der November, als auch die neue Woche beginnen somit aus jetziger Sicht deutlich kühler und unbeständig, auch Schnee wird bis in höhere Tallagen zum Thema.
Titelbild: Herbstliche Farbenpracht bei Hochegg (Marktgemeinde Grimmenstein / Bez. NK) – Quelle: Storm Science Austria
Nach mehreren Stunden mit mäßiger Aktivität ereignete sich Samstagvormittag ein kräftiger Ausbruch des Vulkans Ätna, im Nordosten von Sizilien. Die Kraft der Explosion und die mäßig labile Atmosphäre sorgten für ein bemerkenswertes Beispiel einer Pyrocumulonimbus-Wolke. Dabei handelt es sich um eine Gewitterwolke, die durch die Hitze von Waldbränden oder eben Vulkanausbrüchen entsteht. Die stark erhitze Luft steigt auf, kondensiert und – wenn die Atmosphäre labil genug ist – bildet eine mächtige Gewitterwolke. In der nachfolgenden Satellitenbildanimation des Ausbruches ist der Pyrocumulus eindeutig zu erkennen, inklusive Blitzentladungen (rot-blaue Kreuzchen).
Der Ausbruch verursachte unter anderem auch ein mäßiges Ascheregen-Ereignis, wie man von den unterstehenden Bildern und Videos gut erkennen kann.
Doch nicht nur der Ätna sorgt derzeit im südlichen Mittelmeer für eine angespannte Lage. Denn ein ziemlich ortsfestes Gebiet mit tieferem Luftdruck sorgte in den letzten 24 Stunden primär im Süden Siziliens für heftige und gewittrig durchsetzte Regenfälle. Gebietsweise kamen hier mehr als 100 l/m² binnen 6 Stunden zusammen, was bereits zu schweren Überflutungen in der Region führte.
Mittelmeer weiterhin turbulent
Eine Verbesserung ist leider nicht in Sicht. Wie man von der Animation der Luftdruckverteilung erkennen kann, bleibt das Tiefdrucksystem (bläuliche Töne) im südlichen Mittelmeerraum voraussichtlich bis zum Ende der kommenden Woche mehr oder weniger an Ort und Stelle. Bei uns in Mitteleuropa herrscht dagegen in den kommenden Tagen äußerst ruhiges Hochdruckwetter (rötliche Töne).
Die warmen und durchaus noch badetauglichen Wassertemperaturen von mehr als 20 Grad am Mittelmeer können von Urlaubern als Geschenk des Himmels betrachtet werden, helfen aber bei dieser Wetterlage ganz und gar nicht. Denn am Ende des Sommers geben Wasserflächen sehr viel Wärme und Feuchtigkeit an die Atmosphäre ab. Dies verschärft die Unterschiede zwischen warmen Schichten bodennah und den immer kälteren Luftmassen, die sich jahreszeitbedingt vor allem in der Höhe allmählich bemerkbar machen. Das Resultat sind kräftige Schauer und Gewitter, die binnen wenigen Stunden den Monatsniederschlag bringen können.
Wie oben erwähnt, bleibt das Wetter in der Region bis zum Monatsende recht unbeständig. Die wiederholten und kräftigen Schauer könnten somit in den kommenden 7 Tagen vor allem am Ionischen Meer verbreitet 200 bis 300 l/m² Regen bringen. Örtlich ist aber mit eingelagerten Gewittern durchaus das Doppelte im Bereich des Möglichen. Im unterstehenden Bild sieht man auch: Bei uns in Deutschland fängt heute eine deutlich ruhigere Phase an. Vor allem nach Osten zu bleibt es auch im Laufe der neuen Woche aller Voraussicht nach meist komplett trocken.
Titelbild: Unwetter mit Überflutungen – AdobeStock
Unter zunehmendem Hochdruckeinfluss scheint in den kommenden Tagen im ganzen Land häufig die Sonne, nur am Samstag überwiegen vom Innviertel bis in die Bucklige Welt noch oft die Wolken und zeitweise kann es hier auch noch etwas regnen. Ab Sonntag dominiert dann aber auch in diesen Regionen der Sonnenschein, die Temperaturen bleiben allerdings im herbstlichen Bereich und kommen über die 15 Grad Marke kaum hinaus. An den Vormittagen kann sich in manchen Becken- und Tallagen gebietsweise auch Nebel- oder Hochnebel halten.
Dazu wird es in den Nächten bei wenigen Wolken und windschwachen Bedingungen verbreitet frostig, nur im Nordosten sorgt zunächst noch lebhafter Westwind, in manchen Becken und Tälern Nebel- oder Hochnebel für Tiefstwerte knapp über dem Gefrierpunkt.
Bis zum Montag ändert sich an der Wetterlage nur wenig, am Nationalfeiertag nähert sich nach aktuellem Stand allerdings das Frontensystem eines Skandinavientiefs dem Alpenraum an. Im Osten könnte zudem Hochnebel zum Spielverderber werden.
Tief HENDRIK hat am Donnerstag mit voller Wucht die Mitte des Landes getroffen. In Summe war das Sturmereignis sogar etwas heftiger als anfangs gedacht, die Prognosen der Wettermodelle wurden gebietsweise übertroffen. Besonders stark war ein breiter Streifen von Rheinland-Pfalz, dem Saarland und dem südlichen NRW über Hessen und Franken bis nach Sachsen und Südbrandenburg betroffen, in Dresden wurde sogar eine Orkanböe gemessen.
Deutschland liegt derzeit auf der Vorderseite eines umfangreichen Tiefs, dass sich vom Nordmeer bis zu den Britischen Inseln erstreckt. Eingelagert in einer sehr starken südwestlichen Höhenströmung zieht kommende Nacht ein Randtief namens „HENDRICK II“ rasch über den Ärmelkanal hinweg in Richtung Dänemark und sorgt dabei in weiten Teilen des Landes für zunehmend stürmische Bedingungen.
Bereits in den kommenden Stunden legt der Wind im Westen und Nordwesten des Landes langsam zu, vorerst sind aber nur in exponierten Mittelgebirgslagen und an der Nordsee stürmische Böen zu erwarten. Mit dem aufziehenden Tief nimmt die Schauer- und Gewitterneigung in der zweiten Nachthälfte muss man in der Westhälfte Deutschlands von Baden-Württemberg bis ins südliche Niedersachsen recht verbreitet mit Sturmböen zwischen 70 und 90 km/h rechnen. Besonders von der Eifel bis zum Pfälzer Wald sowie im Sauerland zeichnen sich lokal allerdings auch schwere Sturmböen um 100 km/h ab.
Gewitter im Nordwesten
Ausgehend von Benelux ziehen zudem Schauer und lokale Gewitter auf, dabei kann bei sehr starker Windscherung in NRW und Niedersachsen vereinzelt auch ein Tornado nicht ausgeschlossen werden, wobei es sich dabei um sehr lokale Ereignisse handelt. Am Donnerstagmorgen ziehen die Gewitter dann im Nordosten durch, dabei sind lokal weiterhin schwere Sturmböen um 100 km/h möglich.
While damaging gusts are a sure fire, tornado threat tonight is more questionable. It will come down to: hodograph curvature, convective mode and low-level lapse rates. High-res models are still showing favorable conditions and the isolated convective mode, but let´s see… pic.twitter.com/sqVVgHhwoe
Am Donnerstag in den Morgenstunden legt der Wind auch im Osten und Südosten zu, am Vormittag kündigt sich der Schwerpunkt in einem breiten Streifen von Nordwürttemberg über Franken, Thüringen & das südliche Sachen-Anhalt bis in die Lausitz mit teils schweren Sturmböen zwischen 80 und 100 km/h an. Sonst sind am Alpenrand sowie im Westen und Norden stürmische Böen zwischen 60 und 80 bzw. lokal auch 90 km/h zu erwarten. Im Laufe des Nachmittags lässt der Wind zunächst im Westen, am späteren Nachmittag dann auch im Osten wieder nach. Da einige Bäume noch belaubt sind und dadurch mehr Widerstand gegen den Wind leisten, besteht erhöhte Baum- bzw. Astbruchgefahr.
Unsicher ist derzeit vor allem noch wie viele Gewitter es kommende Nacht bzw. am Donnerstag in der Früh in der Nordhälfte gibt sowie ob der Raum Berlin ebenfalls vom Hauptsturmfeld getroffen wird. Laut den aktuellen Modellläufen wird Berlin nur knapp nördlich davon liegen.
Ein umfangreicher Tiefkomplex über Skandinavien bestimmt dieser Tage das Wetter zwischen Nordsee und Alpenhauptkamm. Wie oftmals beobachtbar, haben derlei Tiefdrucksysteme mehrere Randtiefs, die sich um den gemeinsamen Schwerpunkt drehen, ähnlich wie Eiskunstläufer auf dem Eis. In diesem Fall brachte das Tief namens HENDRIK (II) einen teils schadensträchtigen Herbststurm nach Mitteleuropa.
Teils Orkanböen
In den exponierten Lagen, wie etwa auf dem Feldberg im Schwarzwald, wurden Windgeschwindigkeiten bis zu 166 km/h gemessen. Aber auch in den Ballungsräumen der Mitte registrierten die Wetterstationen oft orkanartige Böen:
Saarbrücken 103 km/h
Frankfurt 105 km/h
Erfurt 109 km/h
Dresden 119 km/h
Und in höheren Lagen:
Feldberg/Schwarzwald 166 km/h
Großer Arber 118 km/h
Wasserkuppe 130 km/h
Kahler Asten 120 km/h
Brocken 150 km/h
Dazu drei Grafiken mit den Spitzenböen bundesweit, in den Niederungen und die Top 15: (Vergrößern durch Klick/Tipp auf die Grafik)
Vorwiegend Sachschäden, Verzögerungen im Bahnverkehr
Bei der Deutschen Bahn fielen etliche Fernverbindungen aus und auch regional kam es zu längeren Unterbrechungen im Bahnverkehr. Vielerorts wurde von umgestürzten Bäumen, umgerissenen Zäunen und Baugerüsten berichtet. In Sachsen-Anhalt verunglückte ein Autolenker tödlich, nachdem ein umstürzender Baum sein Fahrzeug traf. Aber auch von Sturmböen wurde berichtet, die fahrende Pkw ins Schleudern brachten.
Der Sturm hat Berlin erreicht, die Feuerwehr hat den Ausnahmezustand ausgerufen. pic.twitter.com/44V1P6ZE3D
#Ignaz beschäftigte die #Feuerwehr#Witten bisher 12 mal. Die Einsätze zogen sich primär durch Herbede und die Innenstadt. Ein Baum, der den Fahrdraht der BoGeStra an der Bochumer Straße beschädigte, zog sich länger hin. Die Straßenbahn stand solange ohne Fahrgäste still. pic.twitter.com/kdTfE7QrYJ
Durchaus kräftig war der Westwind hierzulande vor allem vom Außerfern über Oberösterreich bis zum Alpenostrand. Die höchsten Windgeschwindigkeiten gab es, abgesehen von den Bergspitzen, besonders vom Waldviertel bis ins Wiener Becken.
Am Wochenende wieder ruhiger
In der Nacht auf Freitag lässt der stürmische Westwind deutlich nach und weht am Freitag allenfalls noch lebhaft.
Am Samstag überwiegen vom Kaiserwinkl bis ins Waldviertel und Mariazeller Land die Wolken bei zeitweise wechselhaften Verhältnissen, im Rest des Landes zeigt sich hingegen oft die Sonne. Der Westwind weht lebhaft und die Höchstwerte liegen zwischen 7 und 14 Grad.
Der Sonntag hat ruhiges und vor allem im Bergland sonniges Herbstwetter zu bieten. Mancherorts wie zum Beispiel am Bodensee, im Seengebiet Oberösterreichs, im östlichen Flachland sowie generell von Mittelkärnten bis zum Mürztal halten sich zunächst einige Nebel- und Hochnebelfelder, die meisten lösen sich bis Mittag auf. Dabei weht mäßiger bis lebhafter, im östlichen Bergland leicht föhniger Südostwind. Die Temperaturen steigen auf maximal 8 bis 16 Grad, am mildesten wird es dabei im Inntal.
Am Mittwoch scheint in der Südhälfte zunächst noch verbreitet die Sonne, vom Rhein bis zum Inn und im Osten steigen die Temperaturen bei teils mäßigem Südwestwind noch einmal auf bis zu 23 Grad.
In der Nordhälfte bringt die Kaltfront eines Randtiefs hingegen schon am Vormittag viele Wolken und einzelne Schauer und Gewitter, gegen Nachmittag und Abend setzt dann auch im Westen schauerartiger Regen ein. Der im Norden ohnehin schon kräftige Südwestwind nimmt zu, besonders an der Nordseeküste und im Mittelgebirge wird es mit Böen zwischen 70 und 90 km/h bis zum Abend stürmisch.
Nach einer kurzen Phase mit schwächeren Windgeschwindigkeiten setzen mit einem weiteren Randtief, welches sich über die Nordsee nach Nordosten verlagert, erneut und verbreitet Sturmböen ein. Nach aktuellem Stand sind dann vor allem im Mittelgebirge und im Nordosten Sturmböen zwischen 90 und 110 km/h möglich. Da sich das Randtief aber sehr schnell nach Nordosten verlagert, bestehen hier noch gewisse Unsicherheiten.
Erst am Freitag beruhigt sich das Wetter dann wieder, an der Rückseite des Randtiefs fließen deutlich kältere Luftmassen in das Land.
Bevor es im Alpenraum spürbar kühler wird, zeichnet sich besonders am Mittwoch angenehme Oktoberwärme ab. Mit einer südwestlichen Strömung erreichen sehr milde Luftmassen aus dem westlichen Mittelmeerraum unser Land. Somit sind an der Alpennordseite und im südlichen Wiener Becken bis zu 24 Grad zu erwarten, lokal könnte sich sogar nochmals ein Sommertag ausgehen.
Kaltfront am Donnerstag
Am Donnerstag überwiegen von der Früh weg im Großteil des Landes die Wolken und an der Alpennordseite sowie in Osttirol und Oberkärnten ziehen Regenschauer durch. Tagsüber gehen auch im Osten ein paar Schauer nieder. Trocken bleibt es zunächst noch in Unterkärnten und der Südsteiermark, hier wird es in der Nacht auf Freitag verbreitet nass. Die Strömung dreht dann mit dem Durchgang der Kaltfront von Südwest auf Nordwest, damit fließt in den kommenden Tagen spürbar kühlere Luft ins Land.
Am Freitag spürbar kühler
Am Freitag regnet es vor allem im Bergland und im Süden zeitweise, Schnee fällt nur oberhalb von 1200 bis 1500 m. Im Donauraum und im östlichen Flachland bleibt es meist trocken und zumindest zeitweise sonnig, im Weinviertel dominiert sogar der Sonnenschein und auch im Westen beginnt es am Nachmittag aufzulockern. Mit dem lebhaften bis kräftigen Westwind kühlt es allerdings deutlich ab und die Höchstwerte liegen nur noch zwischen 7 und 15 Grad.
Ab Samstag Besserung
Am Samstag kommen wir dann langsam in den Einfluss eines Hochs. Vor allem im Westen und Süden scheint wieder häufig die Sonne. Dichtere Wolken halten sich noch vom Kaiserwinkl bis ins Waldviertel und Mariazeller Land, vereinzelt ziehen auch ein paar Regenschauer durch. Erst im Laufe des Nachmittags lässt sich hier langsam wieder die Sonne blicken. Bei nachlassendem Westwind liegen die Höchstwerte zwischen 7 und 15 Grad. Auch die weiteren Aussichten, in Richtung verlängertes Wochenende und Nationalfeiertag, deuten eher auf sonniges und trockenes Oktoberwetter hin.
Die Wetterlage, die uns diese außergewöhnlichen Temperaturen beschert, ist typisch für den Herbst. Wie man auf folgender Wetterkarte gut sehen kann, befindet sich Österreich am Mittwoch an der Vorderseite eines Tiefs mit Kern über Skandinavien in einer Südwestströmung. Mit dieser erreicht uns sehr warme Luft aus Spanien, der Föhn verstärkt das Ganze noch.
Normal wären jetzt gegen Ende Oktober Höchstwerte von 13-16 Grad in den Landeshauptstädten (siehe nächste Karte). Der Mittwoch wird also wirklich markant…
Wie warm wird es denn nun?
Die Temperaturen erreichen verbreitet die 20-Grad-Marke, wobei die wärmsten Regionen von Innsbruck über das Tiroler Unterland und den Flachgau, die Eisenwurzen bis zur Rax reichen. In diesem Streifen sorgt der Föhn sogar für Höchstwerte von bis zu 24 Grad. Selbst 25 Grad – und somit per Definition ein Sommertag – ist hier nicht ausgeschlossen.
Dass es jetzt wieder föhnig wird, kommt nicht von ungefähr. Die nächste Grafik zeigt die Häufigkeit von Südföhn im Laufe eines Jahres am Beispiel Innsbruck. Das Maximum liegt eindeutig im April und Mai, ein zweiter Peak ist aber jetzt im Oktober zu erkennen. Herbst ist also gleich Föhnzeit.
Wie extrem sind nun 24 (oder eventuell sogar 25 Grad) im Oktober?
Den Rekord für den spätesten Sommertag im Jahr halten mehrere Wetterstationen mit bis zu 26,1 Grad am 16. November 2002 (zum Beispiel Weyer, Waidhofen/Ybbs, Bad Goisern, Kirchdorf/Krems). Es kann also noch rund 4 Wochen später im Jahr noch etwas wärmer werden.
Anfang Oktober gab es sogar schon Tage mit über 30 Grad, wie die Rangliste der höchsten jemals gemessenen Temperaturen in diesem Monat zeigt:
Station
Temperatur
Datum
Fußach (Vorarlberg)
30,2 Grad
04.10.1956
Schlins (Vorarlberg)
30,1 Grad
04.10.1956
Eisenstadt (Burgenland)
30,1 Grad
01.10.1956
Deutschlandsberg (Steiermark)
30,0 Grad
05.10.1983
In Österreich stieg die Temperatur in Eisenstadt am 01.10.1956 auf 30,1 Grad, in Deutschlandsberg (Steiermark) wurden am 05.10.1983 genau 30 Grad erreicht. Die absoluten Hitzerekorde für den Oktober stammen aber aus Vorarlberg: Am 4. Oktober 1966 kletterten die Temperaturen in Fußach und Schlins (beide Vorarlberg, mittlerweile nicht mehr aktive Stationen) auf 30,2 bzw. 30,1 Grad.
Zwar erreicht uns in der kommenden Nacht die Kaltfront von Tief GEROLD mit Kern über Finnland, diese ist jedoch unter Hochdruckeinfluss nur wenig wetterwirksam. So startet der Samstag vom Tiroler Unterland bis ins Mariazellerland mit dichten Wolken und lokal etwas Regen, im übrigen Land geht es hingegen trocken und schon freundlich ins Wochenende. Im Laufe des Tages setzt sich überall die Sonne durch, dazu erwärmt sich die Luft auf 11 bis 17 Grad. Für Mitte Oktober sind das völlig durchschnittliche Temperaturen, so darf man derzeit in den Landeshauptstädten Tageshöchstwerte von rund 15 Grad erwarten.
Hier die Großwetterlage am Samstag: PHILINE gegen Tief GEROLD 1:0
Auch am Sonntag hält das Hoch die Tiefs auf Distanz zum Alpenraum. Typisch für den Herbst sorgen aber Nebel und Hochnebel in den ersten Stunden des Tages lokal für trübe Verhältnisse, so zum Beispiel in Unterkärnten, im Mur- und Mürztal sowie im Alpenvorland Oberösterreichs. Nach und nach gewinnt aber auch hier die Sonne die Oberhand, der Nachmittag verspricht dann landesweit strahlenden Sonnenschein und mit 12 bis 18 Grad noch etwas höhere Temperaturen.
Oktoberwärme
Zu Beginn der neuen Woche geht es unter der Regie von PHILINE mit dem ruhigen Oktoberwetter weiter, auf lokalen Nebel oder Hochnebel folgen wieder zahlreiche Sonnenstunden, nur harmlose durchziehende Wolken und an den Nachmittagen angenehme Temperaturen. Diese erreichen am Montag und Dienstag lokal schon die 20-Grad-Marke, wie etwa im Inntal, im Drautal oder auch im Raum Leoben. Doch auch sonst ist es mit 14 bis 18 Grad verbreitet zu mild für die Jahreszeit.
Exemplarisch nachfolgend die erwarteten Höchstwerte am Dienstag:
Am Mittwoch mischt in einer warmen Südwestströmung zusätzlich auch noch der Föhn mit, er treibt die Temperaturen an der Alpennordseite auf 20 bis 24 Grad, Höchstwerte um die 20 Grad gibt es aber im Großteil des Landes.
Nächste Kaltfront ante portas
Damit ist der Höhepunkt der Oktoberwärme auch schon erreicht, denn am Donnerstag erreicht die nächste Kaltfront mit Wolken und Regen von Westen her das Land. Temperaturen um 20 Grad gibt es dann wohl nur noch im Osten und Südosten, am Freitag kehren die Temperaturen in ganz Österreich wieder auf Normalwerte für die Jahreszeit zurück.
Der Südosten Australiens liegt derzeit unter dem Einfluss eines umfangreichen Tiefdruckgebiets mit Kern beim Dreiländereck von Südaustralien, New South Wales und Victoria. Die Kaltfront des Tiefs ist am Donnerstag in Richtung Ostküste gezogen, in deren Vorfeld hat aus Nordwesten allerdings noch ein Schub fuechtwarmer Luft die Regionen vom östlichen Queensland bis zum Großraum von Sydney erfasst. Im Zusammenspiel mit ausgeprägter Windscherung hat dies zu einer klassischen Schwergewitterlage geführt, vorübergehend wurde sogar für den Süden von Sydney eine Tornadowarnung ausgegeben. Ein besonders heftiges Gewitter entwickelte sich am Abend westlich der Sunshine Coast, wo örtlich Hagelkörner mit einer Größe zwischen 5 und 8 cm gemeldet wurden.
Gewittersaison
Die Gewittersaison im Osten Australiens hat heuer sehr früh begonnen, so gab es im Oktober bereits mehrere markante Gewitterlagen. Allgemein kommt es im Südosten von Queensland vor allem im Frühsommer immer wieder zu großem Hagel: Das Zusammenspiel aus sehr feuchter, energiereicher Luft in tiefen Schichten und trockenem Westwind in der Höhe sorgt von der Sunshine Coast über den Großraum Brisbane bis zur Gold Coast oft für eine äußerst labile Schichtung der Atmosphäre. Im Bergland oder im Bereich der Seebrisenkonvergenz kommt es dann häufig zu heftigen Gewittern. Im australischen Hochsommer verlagert sich der Schwerpunkt der Hageltätigkeit dann mehr an die Ostküste von New South Wales und Victoria, da der westliche Höhenwind in den zentralen Regionen tendenziell etwas nachlässt.
Der Oktober zeigt, zu was er in unseren Breiten imstande ist. Vor einer guten Woche wurden in Österreich mit Föhnunterstützung noch bis zu 27 Grad gemessen, inzwischen werden deutlich kühlere Luftmassen zu den Alpen geführt. So brachte der Sonntagmorgen das erste Mal seit Anfang Mai wieder gebietsweise leichten Frost im Land, selbst im Westen Wiens sank das Thermometer auf den Gefrierpunkt. Der Herbst ist also voll angekommen und hat uns auch weiterhin im Griff. In der neuen Woche kündigt sich für die Alpennordseite kühles und nasses Wetter an, Richtung Donnerstag ist sogar Schnee bis in manche Tallagen möglich.
Das Wetter der Woche im Detail
Der Montag startet ganz im Südosten mit dichten Wolken und etwas Regen, in weiten Landesteilen aber trocken und abseits von einzelnen Hochnebelfeldern recht sonnig. Auch tagsüber dominiert der Sonnenschein, selbst im Südosten lockern die Wolken mit der Zeit auf. Neue kommen dagegen zum Abend hin von Vorarlberg bis Oberösterreich auf, in der Nacht setzt hier schließlich Regen ein. Der Wind dreht auf West bis Nordwest und weht mäßig bis lebhaft, mit maximal 10 bis 17 Grad wird es vorübergehend etwas milder.
Am Dienstag fällt vor allem an der Alpennordseite aus dichter Bewölkung anhaltend Regen und oberhalb von 1000 bis 1200 m Schnee. Im Osten und Süden ziehen mit lebhaftem West- bis Nordwestwind einzelne Schauer durch, dazwischen kommt aber auch die Sonne zum Vorschein. Entsprechend liegen die Höchstwerte von Nord nach Süd zwischen 7 und 15 Grad.
Der Mittwoch gestaltet sich von Vorarlberg bis ins Mostviertel und die nördliche Obersteiermark weiterhin meist trüb, nass und generell spätherbstlich bzw. in höheren Lagen frühwinterlich mit Schneefall bis 900 oder 800 m herab. Im Süden bzw. mit Abstrichen auch im Osten scheint zwischen einzelnen Regenschauern dagegen zeitweise die Sonne. Weiterhin weht mäßiger bis lebhafter Nordwestwind und die Höchstwerte liegen zwischen 4 Grad bspw. im Ausseerland und 13 Grad im Grazer Becken.
Am Donnerstag fällt aus der Nacht heraus von Innsbruck bis ins Mariazellerland zunächst noch etwas Regen, mitunter sind bis in einige Täler auch Schneeflocken möglich. Tagsüber steigt die Schneefallgrenze auf 1000 m an, es sind aber nur in Ober- und Niederösterreich einzelne Schauer einzuplanen. Sonst bleibt es meist trocken und besonders im Westen und Süden zeigt sich häufig die Sonne. Der Wind weht weiterhin teils lebhaft aus Nordwest bis Nord und mit 6 bis 13 Grad bleibt es etwas zu kühl für die Jahreszeit.
Der Freitag zeigt sich unter Zwischenhocheinfluss wieder etwas ruhiger und weitgehend trocken. Kompaktere Wolken halten sich vor allem noch im Norden, einige Stunden Sonnenschein sind dagegen von Vorarlberg bis ins Burgenland in Sicht. Die Temperaturen steigen vorübergehend wieder etwas an und liegen maximal zwischen 10 und 15 Grad.
Der heutige Samstag stand noch eindeutig im Zeichen einer Hochdruckbrücke, welche von den Azoren bis nach Weißrussland reicht. Im gesamten Bundesgebiet zeigte sich fast den ganzen Tag die Sonne, teilweise war keine einzige Wolke am Himmel zu sehen. Nur in Niederbayern und im Thüringer Becken konnten sich Nebel- und Hochnebelfelder länger halten.
Damit stiegen die Temperaturen im ganzen Land auf frühherbstliche 14 bis 18 Grad. Nur in jenen Gebieten, in denen sich der Nebel länger halten konnte, blieb es etwas kühler.
Die kommende Nacht verläuft in ganz Deutschland wolkenlos, damit sinken die Temperaturen empfindlich ab und vielerorts bilden sich erneut einige Nebelfelder. Besonders in höheren Lagen stellt sich der erste Frost ein.
Während sich an der aktuellen Lage am Sonntag wenig ändert, stellt sich die Wetterlage in der Nacht auf Montag um. Mit einer schwachen Kaltfront dreht die Strömung auf Nordwest bist Nord und in weiterer Folge fließen kältere Luftmassen in Richtung Mitteleuropa.
Damit wird es im ganzen Bundesgebiet deutlich unbeständiger, immer wieder ziehen dichte Wolken durch und häufig kann es regnen. Die Schneefallgrenze sinkt dabei bis zur Wochenmitte stellenweise auf knapp 1000 Meter. Besonders in der Nordhälfte und an den Küsten weht zudem mäßiger bis frischer Wind aus Nordwest bis Nord. Die Temperaturen pendeln sich bei maximal 8 bis 13 Grad ein.
Am Samstag liegt Österreich am Rande eines Hochs namens LIOBA mit Kern über Russland. Von Vorarlberg bis ins Salzkammergut sowie in den südlichen Becken halten sich anfangs Hochnebelfelder, diese lockern aber meist am Vormittag auf. Tagsüber scheint im ganzen Land oft die Sonne, dabei zeigen sich meist nur lockere, harmlose Wolken. Der Wind weht vor allem in Oberösterreich und am Bodensee mäßig bis lebhaft aus Nordost und die Temperaturen erreichen 11 bis 17 Grad.
Örtlich Frost
Der Sonntag beginnt sehr frisch aber oft noch sonnig, vor allem von Osttirol über die Obersteiermark bis in den Wienerwald sowie im Waldviertel muss man vielerorts mit leichtem Frost rechnen. In höheren Tallagen wie im Lungau oder im Defereggental sind lokal auch -5 Grad in Reichweite, während die Frühtemperaturen in der Wiener Innenstadt, am Neusiedler See sowie direkt am Bodensee um +5 Grad liegen.
Im Südosten zunehmend bewölkt
Am Sonntag zieht im Tagesverlauf aus Osten ein Höhentief auf, damit breiten sich im Osten und Südosten zunehmend dichte Wolken aus und ab dem Nachmittag kann es von der Südoststeiermark über das Burgenland bis ins Marchfeld stellenweise leicht regnen. Von Vorarlberg bis Oberkärnten und Oberösterreich scheint dagegen nach Auflösung örtlicher Hochnebelfelder zeitweise die Sonne. Die Temperaturen kommen nicht über 8 bis 16 Grad hinaus.
Kommende Woche spätherbstlich
Zu Beginn der kommenden Woche kündigt sich eine Wetterumstellung an.
Über dem Ostatlantik baut sich ein Hochdruckgebiet auf, damit dreht die Strömung in Mitteleuropa auf Nordwest und der Weg wird frei für skandinavische Tiefausläufer. Ab Montagnacht erfasst dabei aus Nordwesten neuerlich feuchtkühle Luft das Land.
An der Alpennordseite stellt sich kühles und oft nasses Wetter ein, der Tiefpunkt wird voraussichtlich Mitte der Woche erreicht, dann kündigt sich sogar Schnee bis knapp unter 1000 m an.
Jährlich am zweiten Sonntag im Oktober findet in Triest die Barcolana statt. Es handelt sich um die größte Segelregatta weltweit: Zum 50-jährigen Jubiläum wurde im Jahr 2018 mit 2.689 Teilnehmerbooten sogar ein neuer Rekord aufgestellt und die Barcolana wurde im „Guinness Buch der Rekorde“ als größte Segelregatta der Welt aufgenommen. Die Teilnehmer werden je nach Bootsgröße in unterschiedliche Kategorien aufgeteilt, sowohl Profis als auch Hobby-Segler starten allerdings gleichzeitig. Erstmals fand der Wettbewerb im Jahr 1969 statt. Heuer haben sich bislang knapp über 1.500 Boote angemeldet.
Sonnig und windig
Zur Barcolana präsentiert sich das Wetter heuer von seiner freundlichen Seite. Wie bereits im Vorjahr weht auch heuer Bora, allerdings deutlich schwächer, und statt Regen kündigt sich sonniges Wetter an. Die Nordostwind weht am Sonntagvormittag mit mittleren Windgeschwindigkeiten von 10 bis 13 kt, zudem sind in den Morgenstunden noch kräftige Böen bis 30 kt zu erwarten (knapp 60 km/h). Am Nachmittag lässt der Wind etwas nach. Die Temperaturen steigt von 10 auf bis zu 17 Grad an, während der Regatta liegt sie bei etwa 14 Grad.
🌬 I marinai lo sanno, è il vento che comanda, e oggi è arrivata Sua Maestà la Bora! Come sempre, è l’occasione perfetta per immagini bellissime.
Der bekannteste Wind in Triest ist die Bora. Es handelt sich dabei um einen kalten, böigen Fallwind aus nordöstlicher Richtung, der je nach Wetterlage an der Adriaküste von Triest über Kroatien bis nach Montenegro auftritt. Besonders im Winter ist der Wind oft kalt und erreicht in Böen stellenweise sogar Orkanstärke. Die Bora wird anhand ihres Auftretens in zwei Typen klassifiziert: Die „dunkle“ bzw. „schwarze Bora“ (Bora scura) wird durch ein Tief über dem Mittelmeerraum ausgelöst und wird von Regen oder manchmal auch Schnee begleitet, die „helle“ bzw. „weiße Bora“ (Bora chiara) wird dagegen in erster Linie durch ein markantes Hoch über Osteuropa hervorgerufen und tritt bei meist wolkenlosen Bedingungen auf.
Die Barcolana hatte bereits mehrmals mit der Bora zu kämpfen, wie beispielsweise im Vorjahr, als die Regatta abgesagt werden musste, oder auch im Jahr 2000, als zahlreiche Teilnehmer nicht das Ziel erreichen konnten. Durchschnittlich kam es im Zeitraum von 1994 bis 2018 in 42% der Fälle zu Bora, während bei etwa jeder vierten Regatta nahezu Windstille herrschte. Heuer steht mal wieder Bora an, vorletztes Jahr musste die Regatta dagegen verkürzt werden, da nahezu Windstille herrschte, siehe auch hier.
Seit der Nacht auf Mittwoch haben kalte Luftmassen auch den Alpenraum wieder im Griff, mit Drehen der Strömung auf nördliche Richtungen konnte Kaltluft einfließen und in Verbindung mit einem Tief über Norditalien gingen Niederschläge bis etwa 1500 m herab in Schnee über. In den Hochlagen wie etwa am Pitztaler Gletscher oder am Sonnblick in den Hohen Tauern wurden 20 bis teils 50 cm Neuschnee gemessen, am Hochgasser in der Venedigergruppe meldete der Schneesensor 40 cm Neuschnee.
Damit haben die meisten Berge eine weiße Haube bekommen, aber auch einige hoch gelegene Skiorte wie Obertauern oder die Turracher Höhe haben den ersten Schnee gesehen und freuen sich nun schon auf die kommende Saison:
Im Westen und Südwesten bessert sich die Lage nun langsam und der bis in mittlere Lagen frisch gefallene #Schnee zeigt sich zwischen den Wolken. Nach Osten und Süden zu regnet es bis Freitag hingegen teils kräftig! Details und aktuelle Warnungen auf: https://t.co/0HPwMpArPOpic.twitter.com/37PPSrL4aY
Schnee ist bei uns zwar vorerst noch kein Thema, es wird jedoch empfindlich kalt. Bei klarem Himmel ist am Sonntagmorgen stellenweise leichter Frost möglich. Am Samstagmorgen ist es zwar nicht ganz so kalt, durch den stärker wehenden Ostwind liegt dann jedoch die gefühlte Temperatur niedriger – der so genannte Windchill-Effekt:
Titelbild: Webcam Lucknerhaus mit Blick zum Großglockner @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/lucknerhaus
Die Kaltfront eines Nordseetiefs namens DIDI hat am Mittwoch Österreich überquert und im Zusammenspiel mit einem Italientief sind am Dienstag und Mittwoch zunächst in Nordtirol und Oberkärnten, am Donnerstag dann auch in der Osthälfte teils große Regenmengen gefallen. Anbei gemessen Regenmengen in den vergangenen 72 Stunden (Auswahl, Update Freitag, 0 Uhr):
134 mm Plöckenpass (K)
115 mm Loibl (K)
111 mm Nassfeld (K)
87 mm Kötschach-Mauthen (K)
86 mm Brenner (T)
83 mm Kornat (K)
74 mm Dellach im Drautal (K)
69 mm Böckstein (S)
69 mm Mureck (ST)
68 mm Eibiswald (ST)
65 mm Leibnitz (ST)
65mm Villach (K)
60 mm Spital am Pyhrn (OÖ)
46 mm Mayrhofen (T)
44 mm Lunz am See (NÖ)
42 mm St. Pölten (NÖ)
35 mm Mattersburg (B)
31 mm Podersdorf (B)
20 mm Mariabrunn (W)
Die Schneefallgrenze ist in den Alpen auf 1500 m bzw. lokal auch 1300 m abgesunken. In den Hochlagen wie etwa am Sonnblick wurden knapp 60 cm Neuschnee gemessen.
— Prognose vom Dienstag, 6.10.21 —
CHRISTIAN lässt nicht locker
In der Nacht auf Donnerstag zieht Tief CHRISTIAN unter Verstärkung vom Golf von Genua zur mittleren Adria, dabei kommt in Österreich eine zunehmend starke, östliche Höhenströmung auf. Diese führt sehr feuchte Luftmassen ins Land und der Regen im Osten bzw. Südosten wird nach einer vorübergehenden Schwächephase neuerlich stärker.
Am Donnerstag dominieren die Wolken und zu Tagesbeginn fällt vor allem in der Osthälfte bei lebhaftem Nordwind anhaltender und kräftiger Regen. Am Nachmittag lässt der Regen im Nordosten langsam nach, im Südosten bleibt es dagegen nass. In Summe sind besonders von der Koralpe bis zum Poßruck Mengen zwischen 60 und 80 Liter pro Quadratmeter in Sicht (aktuelle Warnungen). Leicht wetterbegünstigt sind dagegen der äußerste Westen sowie bei föhnigem Nordwind Osttirol und Oberkärnten, hier bleibt es überwiegend trocken.
Die Schneefallgrenze liegt zwischen 1300 m im zentralen Bergland und 1700 m im Süden. Vor allem entlang der Tauern sind oberhalb von etwa 2000 m weitere 10 bis 30 cm Neuschnee in Sicht. Die Höchstwerte liegen am Donnerstag zwischen 6 Grad im zentralen sowie östlichen Bergland und 16 Grad im äußersten Nordosten.
Österreich liegt derzeit nach wie vor an der warmen Vorderseite einer Luftmassengrenze, die vom westlichen Mittelmeerraum bis nach Skandinavien reicht.
Die daraus resultierende, föhnige Südströmung hält am Dienstag an. Dabei muss man in den prädestinierten Südföhntälern der Nordalpen östlich vom Brenner weiterhin mit Sturmböen rechnen. Auch der Südostwind frischt morgen im östlichen und nordöstlichen Flach- und Hügelland kräftig, in Böen auch teils stürmisch auf.
Dementsprechend wird es am Dienstag vor allem östlich der Linie Linz – Klagenfurt mit Höchstwerten zwischen 20 und 25, vereinzelt im Tullnerfeld auch 26 Grad nochmals recht warm. Im Westen des Landes muss man hingegen bereits mit vielen Wolken, kräftigem Regen und gedämpften Temperaturen rechnen. Mit Durchzug der Kaltfront sind dann am Mittwoch landesweit maximal 7 bis 17 Grad in Sicht, wobei es mehr als 15 Grad nur noch im Osten und Südosten geben wird.
Bereits in der Nacht auf Dienstag setzt im Westen und Südwesten schauerartiger, teils kräftiger Regen ein, der vor allem in Vorarlberg und Nordtirol meist bis Mittwoch anhält. In Osttirol und Oberkärnten kommen vor allem in der Nacht auf Dienstag mit eingelagerten Gewittern lokal noch größere Regenmengen zusammen. Weiter östlich bleibt es am Dienstag noch meist trocken, ehe es zur Wochenmitte verbreitet nass wird.
Mit einfließender Kaltluft sinkt die Schneefallgrenze in der Nacht auf Mittwoch von Westen her allmählich von rund 2500/2700 m auf 1600/1400 m ab. Oberhalb von rund 2000 m kommen bis Mittwochnacht im westlichen Bergland verbreitet 10 bis 20 cm Neuschnee zusammen.
Titelbild: Der erste Schnee im Herbst. Quelle: https://pixabay.com/photos/the-first-snow-mushrooms-nature-1800429/
SHAHEEN-GULAB, so der Name des Zyklons, liegt am Sonntagmittag im Golf von Oman noch knapp vor den Küsten, hat aber bereits in der Hauptstadt Muskat für Schäden gesorgt und wird im Laufe des Sonntagabends MESZ im Norden von Muskat auf Land treffen. Nach einer vorübergehenden Verstärkung zur Kategorie 2 wird er der nördlichste Zyklon der Neuzeit sein, ähnlich nördliche Landgänge sind in der Region nicht bekannt. Regenmengen zwischen 200 und 500 l/qm werden prognostiziert, das entspricht bspw. im Ort Sohar dem 2- bis 5-fachen Jahresniederschlag!
Zwischen dem Emirat Dubai und dem Oman liegt ein Gebirgszug, welcher als natürliche Barriere ein weiteres Vordringen nach Norden verhindern und zu einer deutlichen Abschwächung führen wird. Dennoch werden in Verbindung mit dem Zyklon auch hier sowie in Abu Dhabi vorübergehende Regenfälle erwartet.
20,4 Grad betrug die Tiefsttemperatur in der Nacht auf Sonntag am Rohrspitz nahe Bregenz. Damit wurde hier eine so genannte Tropennacht registriert – österreichweit war dies die erste überhaupt in einem Oktober. Möglich machte dies der Südföhn, der am Sonntag selber seinen vorläufigen Höhepunkt erreicht. Dann sind an der Alpennordseite lokal bis zu 26 oder 27 Grad drin, was für Anfang Oktober wahrlich viel, aber von Rekorden ein gutes Stück entfernt ist. Die höchste Oktobertemperatur wurde 1956 mit 30,1 Grad in Eisenstadt gemessen.
Das Wetter der Woche im Detail:
Der Montag hat vor allem inneralpin und im Südosten viel Sonnenschein zu bieten. Im Donauraum und im Flachland halten sich zunächst Hochnebelfelder, die am Vormittag auflockern. Etwas hartnäckiger sind die Wolken im nördlichen Alpenvorland und auch von Vorarlberg über den Tiroler Alpenhauptkamm bis zu den Karnischen Alpen bleibt es meist trüb und hier fällt zeitweise etwas Regen. Die Höchstwerte liegen entsprechend zwischen 12 und 26 Grad – am wärmsten wird es im Südosten, während es in Vorarlberg gegenüber dem Vortag schon um etwa 10 Grad kühler ist.
Am Dienstag regnet es zunächst vor allem im Westen und Süden immer wieder schauerartig, in Osttirol und Oberkärnten auch zeitweise kräftig und mitunter gewittrig durchsetzt. In der Osthälfte scheint nach meist rascher Nebelauflösung häufig die Sonne, am Nachmittag kommt der Regen bis Oberösterreich und in die Obersteiermark voran und am späten Abend muss man schließlich auch im Osten mit Regenschauern rechnen. Lokal sind auch Blitz und Donner dabei. Im Bergland frischt nochmals starker Südföhn, im östlichen Flachland kräftiger bis stürmischer Südostwind auf. Die Temperaturen erreichen von West nach Ost 13 bis 26 Grad, hier ist also vereinzelt noch ein womöglich letztes Mal in diesem Jahr ein Sommertag möglich.
Der Mittwoch zeigt sich generell von seiner trüben, nassen und überall deutlich kühleren Seite. Von der Früh weg regnet es immer wieder, in den Nordalpen fällt bis in Mittelgebirgslagen herab Schnee. Kurze Auflockerungen sind am ehesten am Nachmittag in Vorarlberg möglich. Die Temperaturen kommen nicht mehr über 7 bis 17 Grad hinaus, am mildesten bleibt es dabei noch im Südosten.
Auch am Donnerstag überwiegt der trübe und feuchte, herbstliche Wettercharakter. Vor allem im Bergland und im Südosten regnet es teils kräftig, zumindest zeitweise muss man aber überall mit Regentropfen und in den Nordalpen oberhalb von 1200 bis 1500 m auch mit Schneeflocken rechnen. Am Nachmittag und Abend lässt der Regen allgemein nach, die Sonne zeigt sich aber höchstens zwischendurch und mit maximal nur noch 7 bis 15 Grad kühlt es noch etwas ab.
Wenig Wetteränderung hat schließlich auch der Freitag zu bieten. Die Wolken überwiegen und bringen besonders von Tirol bis ins Burgenland zeitweise Regen, Auflockerungen zeichnen sich nach aktuellem Stand am ehesten ganz im Westen und Norden ab. Dazu verbleiben die Temperaturen auf herbstlichem Niveau, sie liegen zwischen 8 und 15 Grad.
Deutschland liegt auf der Vorderseite tiefen Luftdrucks über Westeuropa – ausgehend vom kräftigen Tief BENNI bei Schottland erstreckt sich eine Luftmassengrenze bis zu Tief CHRISTIAN über Spanien. Über Russland und Osteuropa wacht hingegen das umfangreiche Hoch LIOBA. Daras resultiert eine kräftige südliche Strömung über Mitteleuropa, durch welche der Sommer bei uns ein wenig in die Verlängerung geht.
Nur im Westen und Nordwesten des Landes verläuft das Wochenende windig und unbeständig (hier gelten auch Warnungen vor stürmischen Böen), sonst scheint nochmal häufig die Sonne. Besonders am Samstag ist das der Fall, dabei liegen die Temperaturen südlich einer Linie Saarland – Vorpommern verbreitet um oder leicht über der 20 Grad-Marke.
Am Sonntag kommen die Wolken zwar mehr ins Landesinnere voran, die südliche Strömung und damit die Warmluftzufuhr verstärken sich jedoch, an den Alpen kommt Föhn auf. Dieser treibt die Temperaturen südlich der Donau auf häufig um 25 Grad, aber selbst bis zu 27 Grad sind lokal möglich. Und auch im Rheingraben zeichnet sich nochmal ein Sommertag mit über 25 Grad ab. Mit Ausnahme des Nordwestens wird die 20 Grad-Marke überall überschritten, selbst an der Ostsee sind bis zu 22 Grad drin.
Der Montag verläuft mit nach Osten voranschreitender Luftmassengrenze zwar etwas kühler, am Dienstag zeichnen sich jedoch im äußersten Osten von Niederbayern über Sachsen bis nach Berlin und zur Oder ein weiteres Mal Temperaturen von bis zu 24 Grad ab. Nachfolgend stellt sich überall herbstliches Wetter ein. Dann wird es wohl ein paar Monate dauern, bis man sich wieder derartigen Temperaturen hingeben kann.
Derzeit liegt der Alpenraum noch unter dem Einfluss von Hoch MERLE in einer westlichen Strömung. Im Laufe des morgigen Tages dreht die Strömung allerdings auf südliche Richtungen und damit steigen die Temperaturen im ganzen Land wieder an. In den Niederungen werden allerdings in den kommenden Tagen Nebel und Hochnebel zum Thema.
Am Freitag viel Sonnenschein
Der Freitag bringt im Großteil des Landes von Beginn an sonnige Bedingungen, in Kärnten sowie der Obersteiermark geht es allerdings stellenweise mit Nebel- und Hochnebelfeldern in den Tag. Bis etwa Mittag lösen sich diese aber meist auf und im gesamten Land dominiert dann der Sonnenschein. Mit der Drehung des Windes auf südliche Richtungen steigen die Temperaturen im ganzen Land wieder an. In allen Bundesländern erreichen die Temperaturen wieder die 20-Grad-Marke, am wärmsten wird es an der Alpennordseite mit bis zu 22 Grad.
Stürmischer Südföhn, teils hartnäckiger Nebel
Im Verlauf des Wochenendes legt der Föhn in den Alpen deutlich zu und weht besonders am Sonntag und Montag im Bergland in Orkanstärke. In exponierten Lagen von der Silvretta bis zu den Tauern sind Orkanböen mit bis zu 130 km/h möglich. Auch in den prädestinierten Tälern greift der Föhn mit Sturmböen durch. In den Niederungen wird allerdings hartnäckiger Nebel zum Thema. Von Oberkärnten über die Südsteiermark bis ins Wein- und Waldviertel sowie auch im Donauraum muss man in der ersten Tageshälfte stellenweise mit trüben Bedingungen rechnen.
Am Sonntag und Montag spätsommerlich warm
Während am Samstag die Temperaturen noch zwischen 17 und 23 Grad liegen, steigen diese dann ab Sonntag markant an. Vom Rheintal über das Tiroler Unterland bis nach Salzburg werden lokal bis zu 27 Grad erreicht, selbst im östlichen Flachland könnte es stellenweise für einen Sommertag reichen. Am Montag geht allerdings im Westen das Spätsommerwetter wieder zu Ende. Denn eine markante Kaltfront beendet hier den Föhn und sorgt für einen Temperatursturz von mehr als 10 Grad, dazu setzt im Tagesverlauf kräftiger Regen ein. Auch die Schneefallgrenze wird langsam wieder relevant und bis zum Abend sinkt diese in Vorarlberg bis auf 1500 m ab. Spätsommerlich warm bleibt es allerdings noch vom Südburgenland bis ins Weinviertel, Höchstwerte von bis zu 27 Grad sind am Montag noch möglich. Am Abend beendet die Kaltfront mit stürmischem Westwind aber auch hier den Altweibersommer.
Österreichweit betrachtet schließt der September fast 2 Grad zu warm ab, vergleicht man ihn mit dem langjährigen Klimamittel von 1981-2010. Selbst mit dem neuen, schon wärmeren Klimamittel von 1991-2020 fällt der Vergleich eindeutig zu Gunsten des heurigen Septembers aus, noch immer gut +1,5 Grad beträgt hier die Anomalie. Zu kalte Orte sucht man auf der Österreichkarte im September vergeblich, die geringsten Abweichungen sind mit +1 bis +1,5 Grad im Osten und Südosten zu finden. Auf der anderen Seite der Extrema liegen die Regionen von Vorarlberg bis Kärnten und Oberösterreich, wo beachtliche Abweichungen von rund +2,5 Grad registriert wurden. Der relativ gesehen wärmste Ort des Landes war Steinach am Brenner, im Wipptal geht der Monat sogar rund 3 Grad zu warm zu Ende.
Viele Sommertage
Der eher sommerliche als herbstliche Charakter des Monats lässt sich auch anhand der Anzahl der Sommertage eindrucksvoll belegen. 15 Mal schafften es die Temperaturen zum Beispiel in Kleinzicken und Güssing über die magische 25-Grad-Marke und somit nur unwesentlich seltener als im Sommermonat August. Im Normalfall treten in den Niederungen rund 4-6 Sommertage in einem September auf. Selbst einen Hitzetag gab es zur Monatsmitte, die 30-Grad-Marke wurde am 15. September im Südosten geknackt. 30,4 Grad beträgt der österreichweite Höchstwert aus Bad Radkersburg.
Wenig Regen
Passend zum häufig vorherrschenden Hochdruckeinfluss fällt auch die Niederschlagsbilanz eindeutig negativ aus, rund -50 Prozent Regen fehlen in den heimischen Messkübeln am Ende des Monats. Lokal zeigen sich hier aber doch deutliche Unterschiede, so schließen Innsbruck (+3%) und Mönichkirchen (+11%) als die beiden einzigen Stationen im Land leicht zu nass ab. Alle anderen Wetterstationen haben ein mehr oder weniger dickes Minus in der Bilanz stehen. Besonders markant war die Trockenheit nach den regenreichen Sommermonaten in Oberösterreich, im Burgenland sowie in Teilen Niederösterreichs und der Steiermark. Exemplarisch seien hier Kollerschlag (-90%), Kleinzicken (-78%), Puchberg/Schneeberg (-75%) und Deutschlandsberg (-76%) genannt.
Sonne macht Überstunden
Österreichweit wurden rund ein Drittel mehr Sonnenstunden gemessen als im langjährigen Mittel, in Zell am See beträgt die Abweichung sogar mehr als 60 Prozent. In einem durchschnittlichen September scheint die Sonne hier 146 Stunden lang, heuer waren es 225 Sonnenstunden! Zu trübe Regionen gibt es nicht, im ganzen Land machte die Sonne im zurückliegenden Monat Überstunden.
Extremwerte September 2021 (Bundesland, Tag des Auftretens) Stand: Heute, 29.09.2021, 11 Uhr
Höchste Temperaturen
30,4 Grad Bad Radkersburg (ST, 15.)
30,3 Grad Andau (NÖ, 15.)
30,0 Grad Leibnitz-Wagna (ST, 15.)
Tiefste Temperaturen Hochtäler
-1,2 Grad Galtür (T, 23.)
-0,5 Grad Mariapfarr (T, 23.)
-0,4 Grad Lech/Arlberg (V, 23.)
Tiefste Temperaturen unter 1000 m Seehöhe
-0,1 Grad Zeltweg (ST, 23.)
+0,2 Grad Weitensfeld (K, 23.), Neumarkt (ST, 23.)
+1,0 Grad Rottenmann (ST, 23.)
Anzahl Sommertage (Höchstwert mind. 25 Grad)
15 Kleinzicken, Güssing (alle B)
14 Mistelbach (NÖ), Lutzmannsburg (B)
13 Leoben (ST), Hopfgarten im Brixental (T), Wien Donaufeld (W), Hohenau, Tullnerfeld (alle NÖ), Ferlach (K), Andau (B)
Anzahl Hitzetage (Höchstwert mind. 30 Grad)
1 Leibnitz-Wagna, Bad Radkersburg (alle ST), Andau (NÖ)
Anzahl Frosttage (Tiefstwert unter 0 Grad)
1 Lech/Arlberg (V), Galtür, St. Jakob/Defereggen (alle T), Zeltweg (ST), Mariapfarr, St. Michael/Lungau (alle S)
Nasseste bewohnte Orte
132 Liter pro Quadratmeter Westendorf (T)
129 Liter pro Quadratmeter Hochfilzen (T)
115 Liter pro Quadratmeter Kirchdorf in Tirol (T)
Trockenste Orte
8 Liter pro Quadratmeter Limberg (NÖ), Freistadt (OÖ)
9 Liter pro Quadratmeter Kollerschlag, Summerau (OÖ), Zwettl (NÖ)
10 Liter pro Quadratmeter Bad Zell (OÖ), Langenlois (NÖ)
Absolut sonnigste Orte
247 Sonnenstunden Klagenfurt (K)
244 Sonnenstunden Villach (K), Westendorf (T)
243 Sonnenstunden Leibnitz-Wagna (ST)
Stärkste Windspitzen Niederungen
74 km/h Wien-Innere Stadt (W, 24.)
71 km/h Reichenau/Rax (NÖ, 01.)
68 km/h Lilienfeld/Tarschberg, Wiener Neustadt, Puchberg/Schneeberg (NÖ, 24.)
Auf den Wetterkarten ist das Tief YOGI derzeit noch nicht zu sehen. Günstige Bedingungen über den Britischen Inseln führen im Verlauf der Mittwochnacht aber zur Bildung des Tiefs. Im Verlauf des Tages zieht es dann über die Nordsee in Richtung Dänemark und verstärkt sich auf den Weg weiter.
Von der niederländischen Küste bis nach Sylt kommt somit am späten Mittwochnachmittag kräftiger Südwestwind auf, der sich in der Nacht noch weiter verstärkt und dann muss mit Sturmstärke gerechnet werden. An den Küsten sind Böen bis 100 km/h oder mehr möglich. Deutlich schwächer fällt der Sturm allerdings im Landesinneren aus, aber auch hier muss besonders vom Emsland bis nach Hamburg mit Böen von 60 bis 80 km/h gerechnet werden. Bis etwa Donnerstagmittag macht sich der kräftige Wind dann bemerkbar, wird am Nachmittag aber wieder schwächer.
Auch einzelne Gewitter zeichnen sich mit Durchzug der Kaltfront von Tief YOGI am Mittwoch ab. Besonders von NRW bis Niedersachsen sind diese nicht auszuschließen. Vorrangig bringen die Gewitter Starkregen sowie lokale stürmische Böen.
Wie man der nachfolgenden Analyse über die Niederschlagssumme der vergangenen 24 Stunden bis Montag, 10 Uhr entnehmen kann, hat es nahezu im ganzen Land geregnet. Besonders vom Außerfern bis zum Oberösterreichischen Seengebiet sind auch markante Mengen von durchschnittlich 25 l/m² zusammengekommen. Im Achtental nördlich des Achensees hat es mit Unterstützung eines Gewitters gemäß der Analyse gar an die 70 l/m² gegeben. Nur wenige Kilometer nördlich der Landesgrenze hat die deutsche Station Kreuth-Glashütte beachtliche 75 l/m² registriert, wobei am gestrigen Sonntag mit einem Gewitter allein 40 l/m² innerhalb einer Stunde gemessen wurden.
Inzwischen ist der Regen auch in der Osthälfte angekommen, hier verweilt die so genannte Konvergenzzone bis zum Dienstag. Auf das Niederschlagsdefizit des Septembers hat dieser Regen zwar eine Auswirkung, und auch am Mittwoch wird es noch einmal landesweit nass, in Summe wird dieser Monat aber teils als deutlich zu trocken in die Annalen eingehen. Die nachfolgende Grafik berücksichtigt nur den Regen bis inklusive Sonntag, zeigt aber, dass bspw. in Teilen Oberösterreichs noch 90% auf das Soll fehlen:
Der Alpenraum liegt derzeit zwischen Hoch KERSTIN, das sich vom Ostatlantik bis nach Südeuropa erstreckt, und Tief TIM über Nordosteuropa. Die Druckunterschiede sorgen vom östlichen Mostviertel bis ins Nordburgenland für kräftigen Westwind mit teils stürmischen Böen im Wiener Becken, der Wind lässt im Tagesverlauf aber langsam nach und wie bereits hier berichtet gerät das ganze Land allmählich unter Hochdruckeinfluss.
Gemessene Windspitzen:
81 km/h Bad Vöslau (Flugplatz)
74 km/h Wien – Innere Stadt
69 km/h Reichenau an der Rax
68 km/h Wiener Neustadt (Flugplatz)
68 km/h Puchberg am Schneeberg
68 km/h Wien – Unterlaa
Hoch KERSTIN
Am Samstag sorgt Hochdruckeinfluss für spätsommerliche Wetterbedingungen. In manchen Tal- und Beckenlagen der Alpen sowie in Oberösterreich halten sich in der Früh lokale Nebelfelder, diese lockern aber meist noch in den Morgenstunden auf. Spätestens ab dem Vormittag dominiert dann verbreitet der Sonnenschein, oft ist der Himmel wolkenlos. Bei meist nur schwachem Wind steigen die Temperaturen österreichweit recht einheitlich auf 22 bis 26 Grad.
Das Wetter bietet sich somit perfekt für jegliche Aktivitäten im Freien an, sowohl für Bergtouren – die Nullgradgrenze steigt auf etwa 4.000 m Höhe – als auch für einen letzten Sprung ins kühle Nass. Die Wassertemperaturen liegen derzeit meist zwischen etwa 16 Grad in den Nordalpen und 20 Grad in Kärnten.
Am Sonntag leicht föhnig
Am Sonntag zieht über Westeuropa ein Randtief auf, damit wird es im Alpenraum allmählich leicht föhnig. In der Früh halten sich im Donauraum und im Südosten streckenweise Nebelfelder, diese lockern aber bald auf und häufig scheint die Sonne. Tagsüber dominiert von Salzburg und Unterkärnten ostwärts der Sonnenschein, im Westen ziehen dagegen hochliegende Wolken auf und über den Bergen bilden sich Quellwolken. Die Temperaturen steigen auf 20 bis 26 bzw. vom Flachgau bis ins Gesäuse lokal auch 28 Grad. Die Höchstwerte liegen damit vielerorts 6 bis 8 Grad über dem klimatologischen Mittel.
Am Sonntagabend lokale Gewitter
Am Sonntagnachmittag werden die Wolken im Westen dichter und im Arlberggebiet sind erste Regenschauer zu erwarten. In den Abendstunden breiten sich dann entlang der Nordalpen bis ins Salzkammergut lokale Schauer sowie Gewitter aus und in Vorarlberg fällt zeitweise Regen. Vereinzelt können die Gewitter am Alpenrand vom Kaiserwinkl bis in den Flachgau auch kräftig ausfallen. Die neue Woche beginnt dann auch in der Osthälfte unbeständig und die Temperaturen gehen leicht zurück mit Höchstwerten zwischen 18 und 24 Grad.
Bereits in der Nacht auf Donnerstag nimmt der Wind entlang der Nordseeküste zu und erreicht hier in Böen Sturmstärke. Im Laufe des Donnerstags frischt dann auch im Schleswig-Holsteinischen Binnenland und entlang der Ostseeküste der Wind stürmisch auf. Zudem ziehen im Vorfeld der Kaltfront und mir ihr von Norden her teils gewittrige Schauer auf, die besonders in Vorpommern am Nachmittag auch kräftiger ausfallen können.
Am Nachmittag und am Abend erreicht der Sturm an der Ostseeküste und hier vor allem von Warnemünde bis nach Arkona seinen Höhepunkt. Dann muss im direkten Küstenumfeld vereinzelt mit Böen um 100 km/h gerechnet werden. Zum Freitag morgen lässt der Wind allmählich wieder nach und weht nur an der Ostsee noch stürmisch.
Zur Wochenmitte sorgt eine Front vor allem im Osten des Landes noch für bewölktes und anfangs nasses Wetter, während sich von Vorarlberg bis Kärnten schon Hoch KERSTIN bemerkbar macht. In der Nacht weitet sich der Einfluss des Hochs auf das ganze Land aus und der Donnerstag beginnt bereits häufig sonnig. Tagsüber dominiert verbreitet der Sonnenschein und die Temperaturen steigen auf 18 bis 24 Grad.
Am Freitag im Osten windig
Am Rande eines Tiefs über Nordosteuropa namens TIM nehmen die Druckgegensätze am Freitag vorübergehend zu und bei vielen Wolken kommt vom Oberösterreichischen Zentralraum bis ins Nordburgenland lebhafter bzw. im Wiener Becken und im Tullnerfeld auch kräftiger Westwind mit teils stürmischen Böen auf. Von Vorarlberg über Salzburg bis ins Südburgenland dominiert dagegen der Sonnenschein. Die Höchstwerte liegen zwischen 17 Grad im östlichen Bergland und knapp 26 Grad in Oberkärnten.
Am Wochenende spätsommerlich
Am Samstag weiter Hoch KERSTIN endgültig auf das ganze Land aus, somit scheint nach Auflösung lokaler Frühnebelfelder verbreitet die Sonne. Die Temperaturen steigen spürbar an und erreichen 20 bis 26 Grad mit den höchsten Werten etwa im Oberinntal und in den größeren Tallagen Oberkärntens. Auch der Sonntag bringt noch viele Sonnenstunden, allerdings bilden sich im westlichen Bergland tagsüber Quellwolken und im Laufe des Nachmittags uns Abend gehen von Vorarlberg bis zu den Hohen Tauern ein paar Regenschauer und einzelne Gewitter nieder. Die Temperaturen steigen auf 21 bis 27 Grad. Kommende Woche wird das Wetter dann tendenziell wieder etwas unbeständiger und die Temperaturen gehen leicht zurück.
Sommerlicher September
Angesichts des oft vorherrschenden Hochdruckwetters in der ersten Monatshälfte ist es wenig überraschend, dass bereits nach zwei Dritteln des Monats das Soll an Sonnenstunden eines gesamten Septembers erreicht wurde. Der Monat war bislang auch deutlich zu warm, landesweit beträgt vor vorläufige Abweichung zum Mittel von 1991 bis 2020 etwa etwa 1 bis 1,5 Grad, wobei die größten Abweichungen von teils über 2 Grad im Westen des Landes zu finden sind. Dies spiegelt sich auch bei der Anzahl an Sommertagen wider: In einem durchschnittlichen September gibt es in den Landeshauptstädten 4 bis 6 sogenannte Sommertage mit einem Höchstwert von 25 Grad oder mehr. In diesem Jahr wird diese Zahl deutlich übertroffen, so hält Innsbruck schon jetzt bei 11 Sommertagen, 10 sind es auf der Hohen Warte in Wien, 9 in Eisenstadt und 8 in Linz sowie in Graz. Speziell Innsbruck dürfte der September sogar noch den August übertreffen.
Ein Höhentief ist am Sonntag von der Mitte Frankreichs in Richtung Adria gezogen und im Zusammenspiel mit der Entwicklung eines Italientiefs sind seit Sonntagmorgen kräftige Gewitter in Norditalien unterwegs. Während am Alpenrand im Norden der Lombardei vor allem ergiebige Regenmengen von teils über 100 Liter pro Quadratmeter verzeichnet wurden, kam es im Laufe des Nachmittags in der Po-Ebene zu mehreren Tornadomeldungen. Einige dieser Meldungen stammen von einem einzigen Superzellengewitter, welches quer über die südliche Lombardei hinweggezogen ist. Ein weiterer Tornados wurde bei dem Gewitter nördlich von Modena bestätigt.
Am Sonntagabend verlagert sich der Schwerpunkt zur nördlichen Adria, somit sind vor allem zwischen Venedig und Triest sowie an der Kroatischen Adriaküste weitere kräftige Gewitter zu erwarten.
Es folgen nun ein paar Bilder und Videos der heutigen Tornados in Norditalien, hier ein Video aus Castiglione delle Stiviere, knapp südlich des Gardasees:
7 #tornades aujourd’hui dans le nord de l’Italie. Bilan revu à la hausse. Cliché pris à Castiglione dello Stiviere (MN). Source via Tornado in Italia pic.twitter.com/LEiLwsOuWY
Starke Tornados entstehen im Zusammenhang mit sog. Superzellengewittern. Es handelt sich dabei um meist langlebige, kräftige und alleinstehende Gewitter, welche einen beständigen rotierenden Aufwind aufweisen (Mesozyklone). Superzellen entstehen bei ausgeprägter Windscherung, die dafür sorgt, dass der Aufwindbereich eines Gewitters – wo es zur Tornadoentwicklung kommen kann – räumlich getrennt von dessen Abwindbereich liegt, wo der Niederschlag fällt. Erst vor gut einer Woche kam es auf der Insel Pantelleria zu einem starken Tornado. Im folgenden Zeitraffer sieht man eindrucksvoll die Mesozyklone des Gewitters südlich des Gardasees, welches zum Tornado auf dem ersten Video geführt hat.
Südlich von Brescia (Lombardei):
Multiple reports of tornadoes are arriving from northern Italy. The environment ahead of the convergence zone, along which the storm initiated, was quite favorable for tornadoes (note the model sounding). Right-moving storm has also remained isolated with no interference. https://t.co/X4b57H9u2Dpic.twitter.com/St143v9VKK
Österreich liegt derzeit am Rande des abziehenden Tiefs ROLAND, dessen Kern mittlerweile über Polen bzw. Weißrussland liegt. Während sich dabei im Westen und Süden ein Zwischenhoch mit Kern über Benelux bzw. Westdeutschland bemerkbar macht, gestaltet sich das Wetter im Osten leicht unbeständig mit ein paar Regenschauern.
Der Alpenraum liegt derzeit zwischen Tief ROLAND über Polen bzw. Weißrussland und einem Höhentief über der Biskaya. Ersteres sorgt aktuell im Osten für lokale Schauer wie etwa in Wien, letzteres bringt am Sonntag dem Westen zunehmend nasse Wetterbedingungen. pic.twitter.com/U18fB0YyYT
Am Sonntag zieht von der Mitte Frankreichs ein kleinräumiges Höhentief südlich der Alpen vorbei, welches in Norditalien für die Entstehung eines weiteren Tiefs namens SVEN sorgt. Dieses führt aus Südwesten zunehmend feuchte Luftmassen ins Land, nur im Norden und Nordosten hält das Zwischenhoch über Deutschland dagegen an.
Anfangs bleibt es zwar noch trocken, gegen Mittag setzt von Vorarlberg bis zum Brenner aber kräftiger schauerartiger Regen ein. Dieser breitet sich im Laufe des Nachmittags über Tirol und die Tauernregion sowie nach Obekärnten aus, vereinzelt sind Gewitter dabei. Sonst bleibt es meist trocken, im Süden und Osten halten sich aber hochnebelartige Wolken. In Oberösterreich und in den zentralen Nordalpen dominiert dagegen der Sonnenschein. Die Höchstwerte liegen zwischen 14 und 22 Grad, am kühlsten bleibt es dabei in Vorarlberg.
Etwas Schnee im Gebirge
Die Schneefallgrenze sinkt am Sonntagabend und -nacht im westlichen Bergland vorübergehend auf 2500 bis 2000 m ab, damit ist in den Hochlagen von der Silvretta bis zu den Hohen Tauern etwas Neuschnee in Sicht. Für die Jahreszeit ist das nicht ungewöhnlich, zudem bleiben die Mengen gering. Nennenswerte Schneemengen teils über 30 cm sind auf den Bergen der Zentralschweiz bzw. im Wallis in Sicht, zudem kann es hier kurzzeitig sogar unter 2.000 m nasse Schneeflocken geben.
Zu Wochenbeginn kühl
Die neue Woche startet dann dicht bewölkt und im Südosten sowie stellenweise auch in den Alpen fällt anfangs Regen. Im Tagesverlauf lässt der Regen nach, im Bergland von Vorarlberg bis Oberkärnten gehen hingegen weitere Schauer nieder. Von Beginn an trocken bleibt es im Donauraum sowie nördlich davon, zudem kommt hier zeitweise auch die Sonne zum Vorschein. Die Temperaturen kommen nicht über 12 bis 18 Grad hinaus. Ab Dienstag lässt der Tiefdruckeinfluss weiter nach, die Temperaturen steigen vorerst aber nur geringfügig an.
Die Gewittersaison in Mitteleuropa geht durchschnittlich von Mai bis August. In dieser Jahreszeit ist die Luft aufgrund des höheren Wasserdampfgehalts energiereicher und der hohe Sonnestand sorgt tagsüber eine Erwärmung der Böden und damit auch der untersten Luftschichten, was eine Labilisierung zur Folge hat. Im Spätsommer und Herbst verlagert sich der Schwerpunkt der Gewittertätigkeit immer weiter südwärts.
Zunehmender Tiefdruckeinfluss
Im Sommer liegt Südeuropa häufig unter dem Einfluss der subtropischen Hochdruckgebiete, welche sich von den Azoren und Nordafrika nordwärts ausbreiten. Dies sorgt für trockenes und heißes Sommerwetter. Im Herbst verlagert sich der Jetstream im Mittel langsam südwärts und die Ausläufer des subtropischen Hochdruckgürtels werden nach Nordafrika abgedrängt. Die Tiefdrucktätigkeit nimmt also zu, weshalb der Herbst und in manchen Regionen auch der Winter im Mittelmeer auch die nasseste Zeit des Jahres darstellen.
Labile Schichtung der Luft
Der zunehmende Tiefdruckeinfluss führt im Zusammenspiel mit den milden Wassertemperaturen zu einer labilen Schichtung der Luft. Im folgenden Bild sieht man die mittlere, potentiell verfügbare Energie für Konvektion bzw. vertikale Luftmassenbewegung (CAPE), welche ein wichtiges Maß für Gewitter darstellt: Während im Sommer das Mittelmeer eher stabilisierend wirkt (das Wasser ist kühler als die Luft) und CAPE vor allem im Landesinneren wie etwa in Norditalien und Südosteuropa vorhanden ist, verlagert sich der Schwerpunkt im Herbst ins Mittelmeer und die angrenzenden Küstenregionen (das Wasser ist bei Kaltvorstoßen wärmer als die Luft).
Unwettersaison
Der Spätsommer und Frühherbst stellen vor allem im nördlichen Mittelmeer die gewitteranfälligste Zeit des Jahres dar. Im Laufe des Herbsts verschiebt sich der Schwerpunkt tendenziell in den zentralen Mittelmeerraum bzw. im Winter schließlich in den äußersten Süden und Osten. Dies spiegelt sich auch in den Ergebnissen einer Studie des ESWD wider, welche die Monate mit den meisten Tagen mit Tornados zeigt: In Mitteleuropa ist dies im Hochsommer der Fall, in Südeuropa dagegen im Herbst.
Warmes Mittelmeer
Die Wassertemperaturen im Mittelmeer nehmen im Zuge des Klimawandels langsam zu, so gab es auch im Jahr 2021 nahezu durchgehend überdurchschnittliche Wassertemperaturen.
Im langjährigen Trend seit 1982 kann man eine klare Zunahme der mittleren Wassertemperaturen beobachten, was für die angrenzenden Länder eine zunehmende Gefahr darstellt. Die Unwettersaison wird nämlich tendenziell länger und intensiver, denn je wärmer das Wasser im Herbst ist, desto mehr Energie steht für Unwetter zur Verfügung. Besonders bei auflandigem Wind unter Tiefdruckeinfluss besteht dann die Gefahr von Sturzfluten und Hochwasser. Mehr zum Thema Extremwetter und Klimawandel gibt es hier.
Italien besonders exponiert
Italien ist für Starkregen besonders anfällig, da es einerseits am Rande einer der wichtigsten Geburtsstätten für Tiefdruckgebiete im Golf von Genua liegt, und andererseits die Luft dank des umliegenden Mittelmeers oft viel Wasserdampf enthält. Erst am Donnerstag sorgten kräftige Gewitter am Flughafen Milano-Malpensa für kleinräumige Überflutungen.
Weiters gibt es aufgrund der geographischen Form des Landes immer Gebiete mit auflandigem Wind, unabhängig von der exakten Lage der Tiefs, dabei sorgen die Alpen und Apenninen stets für Staueffekte beim Niederschlag. Die Kombination aus Starkregen und Gebirge führt jährlich zu lokalen Sturzfluten. Neben Italien sind aber auch die Küstenregionen Südostspaniens inkl. Mallorca (wie etwa im Oktober 2018), Südfrankreichs sowie generell von Südosteuropa immer wieder betroffen.
Wenn die Temperatur in der Sommerzeit zwischen 20 Uhr am Abend und 8 Uhr in der Früh nicht unter 20 Grad absinkt, sprechen Meteorologen von einer Tropennacht. Ende des vergangenen Jahrhunderts waren Tropennächte äußerst selten, beispielsweise gab es an der Hohen Warte in Wien im 10-jährigen Mittel von 1971 bis 1980 im Mittel eine Tropennacht pro Jahr. Im 10-jährigen Mittel von 2011 bis 2020 waren es bereits durchschnittlich 9, wobei der Rekord aus dem Jahre 2015 sogar bei 23 liegt.
Aufgrund der Wärmeinsel Wiens gibt es die meisten Tropennächte in der Inneren Stadt, in den Jahren 2018 und 2019 wurden sogar mehr als 40 verzeichnet. Deutlich weniger Tropennächte gibt es dagegen in den Tälern des Wienerwalds, wo dank der nächtlichen Ausstrahlung effektiv Kaltluft produziert wird, sowie in den weniger dicht besiedelten Beckenlagen im Südosten. Wurden im Sommer 2021 etwa in der Inneren Stadt 24 Tropennächte verzeichnet, waren es in Mariabrunn nur 3.
Hochsommerliche Septembernacht
Österreich gerät derzeit zunehmend unter den Einfluss von Tief ROLAND mit Kern über Dänemark. Mit einer westlichen bis südwestlichen Strömung sind in den vergangenen Tagen feuchtwarme Luftmassen subtropischen Ursprungs nach Österreich gelangt und am Mittwoch wurde im Seewinkel und in der Südoststeiermark lokal nochmals die 30-Grad-Marke geknackt.
In der Nacht auf Donnerstag haben mehrere Faktoren zusammengespielt, um die nächtliche Abkühlung deutlich abzubremsen:
feuchtwarme, „sommerliche“ Luftmasse
viele Wolken
mäßig auffrischender Westwind
Ungeachtet der bevorstehenden Tag-und-Nacht-Gleiche wurde somit nochmals an mehreren Stationen eine Tropennacht verzeichnet. Anbei die höchsten Tiefstwerte:
21,5 Grad Wien – Innere Stadt
21,1 Grad Wien – Botanischer Garten
20,8 Grad Eisenstadt
20,8 Grad Wien – Donaufeld
20,7 Grad Neudorf / Landsee
20,4 Grad Wien – Unterlaa
20,2 Grad Gumpoldskirchen
20,1 Grad Wien – Hohe Warte
20,0 Grad Brunn am Gebirge
An nahezu allen dieser Stationen handelt es sich um die späteste Tropennacht seit Messbeginn, etwa an der Hohen Warte seit 1872 oder in Eisenstadt seit 1936! Nur in der Inneren Stadt wurde der Rekord aus dem Vorjahr um einen Tag nicht egalisiert, so sank die Temperatur am 17.9.2020 nicht unter 20,7 Grad ab. Im Gegensatz zu heuer wurde vor einem Jahr aber an keiner anderen Stationen eine Tropennacht verzeichnet.
Außergewöhnlich warme Septembernacht:
4 Stationen in #Wien haben eine #Tropennacht verzeichnet – auf der Hohen Warte die erst 4te im September sowie die späteste der Messgeschichte (seit 1872).
In der Inneren Stadt gabs erst im letzten Jahr eine noch spätere, nämlich am 17.09. pic.twitter.com/yCWPTURoQC
Bereits in der Früh gehen entlang der Nordalpen, sowie im Osten Schauer nieder. Dagegen scheint besonders von Osttirol bis ins Südburgenland zunächst noch häufig die Sonne. Hier erreichen die Temperaturen nochmals sommerliche 24 bis 28 Grad, während es im Westen bei dichten Wolken nur um die 20 Grad warm wird.
Ab dem Mittag bilden sich schließlich von den Tauern ostwärts Schauer und Gewitter. Die kräftigsten Entwicklungen sind dabei von der Obersteiermark bis in den Südosten des Landes zu erwarten. Zudem kommen am Abend mit der Kaltfront vom Bodensee bis ins Flachgau noch einzelne Gewitter auf. Dabei sind in Summe bis Freitagfrüh besonders in den zentralen Landesteilen um oder über 30 L/m² möglich.
Wetterumstellung
Am Freitag zieht die Front schließlich nach Südosten ab und das Wetter beruhigt sich landesweit unter Zwischenhocheinfluss allmählich. Jedoch ist die Wetterumstellung sicher, denn über Skandinavien nistet sich in der Folge ein Hoch ein. Im Zusammenspiel mit Tief ROLAND, mit Zentrum nun über Belarus wird spürbar kühlere Luft von Lappland über die Ostsee nach Mitteleuropa geführt.
Auf freundlichen Samstag folgt nass-kalter Sonntag
Während der Samstag unter Zwischenhocheinfluss noch einen freundlichen Wettercharakter bietet, wird der Sonntag im Großteil des Landes verregnet verlaufen. Grund hierfür ist ein Tief welches von Frankreich über Norditalien zum Balkan zieht. Dieses schickt dichte Wolken und Regen zu uns. Dazu liegen die Höchstwerte nur mehr bei 13 bis 18 Grad. Auch die Schneefallgrenze wird wieder ein Thema, so ist im westlichen Bergland bereits ab 2000 m mit Schneeflocken zu rechnen. Auch in der neuen Woche liegen die Höchstwerte dann meist unter 20 Grad.
Im Vorfeld einer Tiefdruckzone über dem Nordwesten Europas strömen warme und feuchte Luftmassen nach Mitteleuropa.
Die Kaltfront des Tiefs ROLAND überquert Deutschland am Mittwoch und Donnerstag von Nordwest nach Südost und dabei steigt in der energiereichen Luft die Schauer- und Gewitterneigung im ganzen Land an.
Bereits am Vormittag muss im Westen und Nordwesten mit kräftigem Regen gerechnet werden. Von Rheinland-Pfalz und Nord-Hessen bis nach Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern ist am Mittwoch lokal Starkregen zwischen 20 und 40 Liter in wenigen Stunden möglich.
Ab Mittwochnachmittag ist dann auch im Süden und Südosten mit einzelnen Gewittern zu rechnen. Insbesondere in Alpennähe ist das Unwetterpotential am größten, hier sind auch kräftige Gewitterzellen mit Starkregen möglich.
Am Donnerstag verlagert sich die Schauer- und Gewittertätigkeit dann in den Süden und Südosten, hinter der Kaltfront beruhigt sich das Wetter im Großteil des Landes wieder.
Bis dato erinnert der September ja mehr an einen Sommer- als einen Herbstmonat. Rund 1,6 Grad zu warm waren die ersten 13 Tage des Monats im landesweiten Schnitt, +2 bis +3 Grad betrugen die Abweichungen sogar von Vorarlberg bis Oberösterreich.
Markant bislang auch die Trockenheit in diesem Monat, rund 90% fehlen österreichweit auf eine ausgeglichene Bilanz. Viele Orte haben sogar noch keinen Tropfen Regen abbekommen:
Dazu war es bislang viel sonniger als üblich (ein Plus von 60% bei den Sonnenstunden) und es gab schon mehr Sommertage als sonst im ganzen September. In Innsbruck und Güssing beispielsweise kletterten die Temperaturen seit Monatsbeginn schon 10 Mal über die Marke von 25 Grad:
Roland schickt uns Hochsommer
Jetzt wird es sogar noch wärmer. Bislang stehen 28,6 Grad in Weyer an der Spitze der höchsten Temperaturen im September 2021, dieser Wert wird aller Voraussicht nach morgen geknackt. Der Grund für die hohen Temperaturen ist in der Bodenwetterkarte für Mittwoch auszumachen. Das Tief ROLAND lenkt sehr warme Luft aus Südwesteuropa nach Österreich (roter Pfeil):
Und hier nun die Höchstwerte morgen: Von Lienz und Amstetten ostwärts gibt es wieder mehr als 25 Grad, ganz im Osten dürfte der 30er fallen. Heiße Kandidaten hierfür sind der Seewinkel im Nordburgenland und der Südosten der Steiermark.
Der Septemberrekord ist jedenfalls außer Reichweite, er steht bei schweißtreibenden 36,0 Grad (Pottschach_Ternitz am 01.09.2015)
Klimawandel lässt grüßen
Der Klimawandel macht auch vor den Hitzetagen im September nicht Halt. So muss man seit den 2000er Jahren etwas alle 2-3 Jahre noch mit 30 Grad oder mehr nach dem 10. September rechnen. Zuvor – also vor dem Jahr 2000 – kletterten die Temperaturen im Schnitt nur alle 5-7 Jahre so spät im Jahr über die 30-Grad-Marke.
Auch Oktoberhitze möglich
Was viele nicht wissen: 30 Grad sind sogar noch im Oktober möglich, der späteste Termin für einen Hitzetag mit 30 Grad ist mittlerweile auch schon über 50 Jahre alt. Am 4. Oktober 1966 kletterten die Temperaturen in Fußach und Schlins (beide Vorarlberg) auf 30,2 bzw. 30,1 Grad.
Am Freitag wurde die Insel Pantelleria von einem heftigen Gewitter getroffen. Im Bereich vom Campobello an der Nordküste der Insel kam es dabei wischen etwa 18:30 und 19 Uhr zu einem heftigen Tornado. Die allgemeine Wetterlage sowie die Satellitenbilder deuten auf ein ausgeprägtes Superzellengewitter hin, wobei der Tornado vermutlich durch vorlaufenden Regen versteckt bzw. schlecht sichtbar war (derzeit gibt es auch noch keine verifizierten Bilder des Tornados).
Der Tornado hat für schwere Schäden gesorgt und mehrere Autos wurden durch die Luft geschleudert, dabei kamen zwei Menschen ums Leben und mindestens 9 wurden verletzt.
It’s weird I didn’t find any tags for this event, but today two people have been killed and nine more injured when a tornado struck the island of Pantelleria, Sicily and threw their cars off road. A couple of buildings are damaged as well pic.twitter.com/QT6mnesaFn
In Europa sind starke Tornados relativ selten: Im Zeitraum von 2010 bis 2020 wurden vom ESSL zwei sehr starke Tornados der Stärke F4 oder F5 registriert bzw. 26 starke Tornados der Stärke F3. Der Tornado in Tschechien im Juni 2021 wurde als F4 klassifiziert, für eine Abschätzung der Windstärken beim Tornado in Pantelleria sind noch Analysen der Schäden vor Ort notwendig, erste Bilder deuten aber durchaus auf die Kategorie F3 mit Windgeschwindigkeiten über 250 km/h (schwere Schäden an strukturellen Elementen von Massivbauten, Kraftfahrzeuge umgeworfen). Tornados dieser Stärke kommen in Europa etwa 2 bis 3 mal jährlich vor. Im südlichen Mittelmeerraum stellt der Herbst meist den Höhepunkt der Unwettersaison dar.
Der schlimmste Tornado in Europa in diesem Jahr ereignete sich am 24. Juni 2021 in Südtschechien, als eine sog. „HP-Superzelle“(high precipitation supercell) für einen F4-Tornado zwischen Valtice und Hodonin sorgte, bei dem sechs Menschen ums Leben kamen und etwa 250 verletzt wurden.
An Italian island of Pantelleria (near the coast of Tunisia) was hit by a deadly tornado yesterday, killing 2 and injuring 9. Modeled environment was characterized by high CAPE and decent 0-6 km bulk shear supportive of supercells, but very weak shear in the bottom 1 km. pic.twitter.com/dRLqTqhPmZ
Allgemein sind die Zutaten für Gewitter eine labile Schichtung der Luft mit ausreichender Feuchtigkeit in tiefen Schichten sowie ein Auslöser wie beispielsweise eine Kaltfront. Da warme Luft mehr Feuchtigkeit enthält als kalte und damit energiereicher ist, gibt es die meisten Blitze in Deutschland im Mittel im Juni und Juli. Ab Mitte August macht sich die abnehmende Tageslänge bemerkbar, wobei bei passenden Bedingungen im gesamten Jahr kräftige Gewitter möglich sind. So auch am Freitag, als nach eine längeren stabilen und milden Phase ein Tief namens QUILLAN feuchte und labil geschichtete Luftmassen herangeführt hat.
Viele Blitze in Niedersachsen
Örtlich haben die Gewitter für große Regenmengen in kurzer Zeit gesorgt, zudem kam es lokal auch zu Sturmböen, wie etwa in Boizenburg mit 82 km/h, sowie kleinen Hagel. Insgesamt gab es 105.980 Entladungen, wobei etwa die Hälfte davon in Niedersachsen detektiert wurde. An zweiter Stelle folgt NRW mit 15.000 Entladungen, wobei hier bereits am Donnerstag 19.000 Entladungen gemessen wurden. In Hamburg gab es allein am Freitag mit 2.000 Entladungen sogar mehr Blitze, als im gesamten meteorologischen Sommer von Juni bis einschließlich August. Landesweit war es der blitzreichste Tag seit dem 15. August bzw. in Niedersachsen sogar des gesamten Jahres. Gewitterfrei blieb es nur im Saarland und in Thüringen.
Stärkster Blitz mit 300.000 Ampere
Der stärkste Blitz mit einer Stromstärke von 300 kA wurde am Freitag in Essen (Oldenburg) im Landkreis Cloppenburg detektiert. Einige starke Entladungen wurden aber auch in Hamburg verzeichnet, so gab es etwa bereits um 8:23 Uhr in der Früh am Rande der Hafencity eine Entladung mit 263 kA. Die blitzreichsten Landkreise waren Rotenburg (Wümme), Heidekreis und Cloppenburg.
CN Gewitter und ne sound Warnung
Aber Pls send help, warum geht die Welt schon wieder unter 😭 pic.twitter.com/eU8w99LZf9
Gewitter mit Starkregen führten heute Morgen in #Hamburg zu Überschwemmungen, Unfällen und Unterrichtsausfällen für Schüler. pic.twitter.com/mkzDuguQHe
Österreich liegt derzeit noch unter dem Einfluss von Hoch HERMELINDE, der Kern des Hochs liegt aber mittlerweile über der Ukraine und über den Britischen Inseln zieht das Tief QUILLAN hinweg. Damit gelangen aus Westen allmählich etwas feuchtere Luftmassen ins Land und das stabile Wetter im Westen neigt sich dem Ende zu.
Lokale Gewitter am Freitag
Bereits am Freitagnachmittag entstehen im Arlberggebiet und im Außerfern erste, lokale Schauer und Gewitter. In den Abendstunden sind diese dann in ganz Nordtirol möglich und am späten Abend kann es auch vom Pinzgau bis ins Innviertel stellenweise nass werden.
Am Wochenende im Bergland unbeständig
Der Samstag beginnt von Vorarlberg bis ins Flachgau bewölkt und zeitweise fällt hier Regen. Im Laufe des Tages nimmt die Schauer- und Gewitterneigung dann vor allem im Waldviertel sowie entlang des Alpenhauptkamms von den Ötztaler Alpen bis zu den Niederen Tauern an. Weitgehend trocken und häufig sonnig bleibt es dagegen von Unterkärnten über die Südoststeiermark bis ins östliche Flachland. An der Alpennordseite kühlt es leicht ab bei maximal 19 bis 24 Grad, im Süden und Osten bleibt es bei bis zu 27 Grad spätsommerlich warm. Am Sonntag zeichnen sich dann vor allem im südlichen und östlichen Bergland lokale Gewitter ab, während es im Westen wieder stabilisiert und die Temperaturen leicht ansteigen.
Super-Taifun CHANTHU befindet sich derzeit noch östlich der Philippinen im offenen westpazifischen Ozean. In dieser Region liegt die Wassertemperatur laut Satellitenmessungen bei über 30 Grad, was die Verstärkung des Wirbelsturms weiterhin fördert. CHANTHU ist aber schon jetzt mit Mittelwinden um die 200 km/h der zweitstärkste Taifun der heurigen Pazifik-Saison. Super-Taifun SURIGAE war in April mit 220 km/h in derselben Region noch eine Spur stärker, blieb aber durchgehend über dem offenen Ozean.
Super-Taifun CHANTHU nimmt hingegen in den kommenden Tagen laut neuesten Modellberechnungen eindeutig Kurs auf die Insel Taiwan und trifft dort am Samstag mit Winden zwischen 200 und 220 km/h auf Land.
Mit großer Wahrscheinlichkeit wird der Wirbelsturm im Laufe des Sonntags genau die Region der Hauptstadt Taipeh überqueren, wo rund 7 Millionen Menschen leben. Zwar schwächt sich CHANTHU bis dahin ein wenig ab, zerstörerische Windböen zwischen 150 und 200 km/h bleiben aber aus heutiger Sicht im Bereich des Möglichen. Aufgrund der relativ hohen Verlagerungsgeschwindigkeit des Systems sind die bis Montag zu erwartenden Regenmengen von bis zu 300 l/m² nichts außergewöhnliches für die Region. Dennoch könnten die Niederschlagsbänder örtlich für deutlich größere Mengen sorgen!
Vom 1. Juni bis zum 31. August registrierte das Blitzmesssystem von nowcast im Hochpräzisionsmessbereich über ganz Deutschland verteilt exakt 3.756.979 Blitzentladungen (Wolken- und Erdblitze), davon knapp eine Million Blitze mit einer Stromstärke von mindestens 5 kA. Dieser Wert liegt zwar über dem des blitzarmen Sommers des Vorjahres, aber dennoch deutlich unter dem Mittelwert der Jahre 2009 bis 2020. Nur rund zwei Drittel der sonst üblichen Anzahl von Blitzen mit einer Stromstärke von 5 kA und mehr wurden erfasst, das ist der drittniedrigste Wert nach 2020 und 2018. Somit wurden innerhalb der letzten vier Jahre die drei schwächsten Gewittersaisons verzeichnet. Zwar präsentierte sich der Juni noch außerordentlich blitzreich mit dem höchsten Wert seit 2013, im Juli und August lagen die detektierten Blitze jedoch deutlich unter dem Schnitt. Deutschlandweit gewitterte es im Sommer aber immerhin an 81 von 92 Tagen irgendwo im Bundesgebiet: Während es in Hamburg nur 20 Tage mit Blitzentladungen gab, waren es in Bayern derer 72.
Spitzenreiter Bayern
Mit exakt 1.400.803 Blitzentladungen führt Bayern wie so oft das Bundesländer-Ranking deutlich an, an zweiter Stelle folgt mit 749.910 Blitzen Baden-Württemberg. Nordrhein-Westfalen komplettiert mit rund 276.241 Entladungen das Podium. Deutlich weniger Gewitter wurden im zurückliegenden Sommer dagegen im Norden und Nordosten registriert: Sachsen-Anhalt kommt beispielsweise auf lediglich 89.488 Blitze, das kleinste Bundesland Bremen gar nur auf 1.514. In Bezug auf die Blitzdichte liegt mit etwa 20,9 Blitzen pro km² hingegen Baden-Württemberg an erster Stelle, dicht gefolgt von Bayern mit 19,9, dem Saarland mit 11,9 und Rheinland-Pfalz mit etwa 10 Blitzen pro km². An den letzten Stellen liegen Hamburg mit etwa 2,4 Blitzen pro km² sowie Bremen mit etwa 4 Blitzen pro km².
Stärkster Blitz in Rheinland-Pfalz
Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurde in Rheinland-Pfalz im Kreis Bad Dürkheim gemessen: Spitzenreiter ist eine Entladung mit rund 350 kA in der Nacht zum 22. August in Wattenheim. In kürzester Zeit wurde dabei eine 22.000 mal höhere Stromstärke erreicht, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit 16 Ampere verfügbar ist.
Jahrhundertregen am 14. Juli ohne Blitze
Der gewitterreichste Tag des Sommers war der 20. Juni, als etwa 316.000 Blitzentladungen erfasst wurden, davon allein 80.000 in Nordrhein-Westfalen bzw. 70.000 in Baden-Württemberg. An zweiter bzw. dritter Stelle folgen der 29. Juni mit 304.000 Entladungen und der Vortag, der 28. Juni mit 224.000. Die Gewitter haben heuer vor allem für lokalen Starkregen und Überflutungen gesorgt, so wurde etwa in Ludwigsburg (Brandenburg) am 30. Juni mit 198,7 l/m² Regen deutschlandweit die höchste Tagessumme verzeichnet. Nahezu gewitterfrei ging hingegen der ‚Jahrhundertregen‘ in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz am 14. Juli vonstatten, als verbreitet zwischen 100 und 150 l/m² an Regen fielen und katastrophale Überflutungen verursachten.
Die blitzreichsten Bundesländer im Sommer 2021
1. Bayern 1.400.803
2. Baden-Württemberg 749.910
3. Nordrhein-Westfalen 276.241
4. Niedersachsen 265.728
5. Rheinland-Pfalz 193.958
6. Sachsen 152.875
7. Brandenburg 135.678
8. Hessen 131.620
9. Thüringen 122.055
10. Mecklenburg-Vorp. 118.991
11. Sachsen-Anhalt 89.488
12. Schleswig-Holstein 80.855
13. Saarland 30.486
14. Berlin 4.983
15. Hamburg 1.794
16. Bremen 1.514
Deutschland Gesamt 3.756.979 (Blitzdichte: 10,5 Blitze/km²)
Vom 1. Juni bis zum 31. August registrierte das Blitzortungssystem LINET (Lightning Detection Network) von nowcast, dem Blitzspezialisten der UBIMET-Gruppe, im Hochpräzisionsmessbereich über ganz Österreich verteilt exakt 1.425.196 Blitzentladungen (Wolken- und Erdblitze inkl Folgeblitze). Das entspricht dem höchsten Wert seit dem Sommer 2017 und liegt oberhalb des 10-jährgen Mittels von 2011 bis 2020. Interessant ist dabei, dass fast die Hälfte aller Blitze des Sommers alleine im Monat Juli verzeichnet wurden.
Norden Top, Süden Flop
Mit exakt 468.179 Blitzentladungen führt Oberösterreich das Bundesländer-Ranking an, gefolgt von Niederösterreich mit 363.349 und der Steiermark mit 274.283 Entladungen. Selbst im flächenmäßig kleinste Bundesland Wien wurden 9.661 Blitze erfasst. Bei der Blitzdichte liegt an erster Stelle ebenfalls Oberösterreich mit 39 Entladungen pro Quadratmeter, gefolgt von Wien mit 23 und Niederösterreich mit 19 Blitzen pro km². Damit war es hier der blitzreichste Sommer seit 2012. Die blitzreichsten Bezirke befinden sich in Oberösterreich sowie in der Steiermark, angeführt von Braunau am Inn mit 69.182 Entladungen. Danach folgen die Bezirke Bruck-Mürzzuschlag, Liezen und Gmunden mit rund 40.000 Blitzen.
Ganz anders sieht es dagegen im Süden aus, so wurde in Kärnten gar ein neuer Negativrekord seit Beginn der modernen Blitzerfassung im Jahre 2009 aufgestellt (bei einer Blitzdichte von knapp 6 Entladungen pro Quadratmeter).
Auf Gemeindeebene liegtebenfallsOberösterreichin Führung: Besonders die Gemeinden an der deutsch-österreichischen Grenze weisen die höchste Blitzdichte auf. An erste Stelle liegt Überackern in Braunau am Inn mit 96 Blitzen pro Quadratkilometer.
Stärkster Blitz in Amstetten
Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurde in Niederösterreich gemessen. Spitzenreiter ist eine Entladung mit mehr als 335.600 Ampere am Morgen des 14. Juli in Amstetten in Niederösterreich. In kürzester Zeit wurde dabei mehr als 20.000 mal mehr Energie freigesetzt, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit 16 Ampere verfügbar ist.
Gemeinde
Max. Stromstärke [Ampere]
Amstetten (NÖ)
335.600
Mühlen (St)
330.000
Burgschleinitz-Kühnring (NÖ)
298.500
Friesach (K)
294.400
Matrei in Osttirol (T)
286.800
Durchschnittlicher Sommer
Wenn man nur Blitze ab einer Stärke ab 5000 Amperebetrachtet (orientiert an der internationalen Norm IEC 62858), wurden in diesem Sommer459.063 Blitze gemessen. Diese Zahl liegt zwar leicht unter dem Durchschnitt, allerdings deutlich über dem Wert vom letzten Jahr mit nur 325.257 Blitzen. Auch wenn die Steiermark in diesem Sommer das Ranking der Gesamtblitze nicht anführt, gab es in diesem Bundesland aber an den meisten Tagen Gewitter. Von möglichen 92 wurde an 67 Tagen mindesten ein Blitz erfasst, in Kärnten waren es 65 Tage. Insgesamt wurde in ganz Österreich an 81 von 92 Tagen eine Blitzentladung registriert.
Gemeinde
Tage mit Blitzen
Metnitz (K)
33
Wolfsberg (K)
33
Frantschach-Sankt Gertraud (K)
32
Schwanberg (St)
31
Deutschlandsberg (St)
31
Heftige Gewitter
Anfang August wurde in Reichersberg im Innviertel im Zuge eines starken Gewitters eine Orkanböe von 121 km/h registriert, generell gab es im Alpenvorland einige Gewitterlagen, wo orkanartige Böen gemessen wurden. Ebenso kam es besonders im oberösterreichischem Seengebiet gebietsweise zu sehr großem Hagel mit bis zu 8 Zentimetern. Noch länger in Erinnerung wird vielen der 24. Juni bleiben. An diesem Tag bildete sich an der tschechischen Grenze ein starker Tornado, der leider auch Todesopfer forderte. Auch das Wochenende vom 17. und 18. Juli hat besonders in Salzburg Spuren hinterlassen. In Hallein sorgte anhaltender Starkregen für eine massive Sturzflut. Die größte Regenmenge im Zuge eines Gewitters kam am Abend des 30.07 auf der Lassnitzhöhe in der Steiermark zusammen: In nur einer Stunde prasselten 67 Liter Regen pro Quadratmeter vom Himmel.
Noch sind die Bilder vom Hurrikan Ida aus den Medien und den Köpfen der Menschen in den USA nicht verschwunden, schon macht sich über dem Atlantik ein weiterer Sturm auf und zieht ganze Aufmerksamkeit auf sich.
Hurricane #Larry continues to move through the Atlantic and is not a current threat to land. Dangerous surf is expected across many East Coast beaches later this week. pic.twitter.com/6yngmqQgXf
Die Position und Vorhersage vom Hurrikan Larry. Quelle: NOAA
Aktuelle Position
Am Sonntag befindet sich Larry (so sein Name) noch etwa 800 km östlich von Kleinen Antillen und 1400 km südöstlich von Bermuda entfernt mit einem Kerndruck im Auge des Hurrikans von 955 hPa. Der Sturm zieht mit einer Geschwindigkeit von etwa 20 km/h nordwestwärts in Richtung Bermuda und zieht voraussichtlich am Donnerstag östlich vorbei. Die maximalen Windgeschwindigkeiten erreichen derzeit etwa 205 km/h, in Böen sogar noch mehr. Für die nächsten Tage wird eine geringe Änderung der Stärke erwartet, obwohl Schwankungen in der Intensität möglich sind. Larry wird voraussichtlich bis Mitte dieser Woche ein schwerer Hurrikan bleiben.
Prognose
Die Vorhersage zeigt die typische Zugrichtung eines atlantischen Hurrikans, zunächst mit einer nordwestlichen Zugbahn bis etwa 25. Breitengrad, danach drehen sie typischerweise nach Nord bzw. Nordost. Noch ist Larry ein Hurrikan der Kategorie 3, er könnte sich aber zu einem Sturm der Kategorie 4 verstärken, wie manche Modellvorhersagen andeuten.
Ein Hurrikan der Kategorie 4 hat Windgeschwindigkeiten von 210 bis 250 km/h. Wenn sie über 250 km/h ansteigen sollten, würde Larry der stärkste Sturm im Atlantik in diesem Jahr werden – sogar stärker als Ida.
Larry befindet sich aktuell am westlichen Rand des Azorenhochs, dessen Lage in den kommenden Tagen relativ stabil bleibt. Dabei zeiht der Sturm Anfang der Woche zunächst in Richtung Nord-Nordwest und ab Wochenmitte in Richtung Nord. Zum Ende der Woche erreicht ein Trog die Ostküste der USA und somit wird Larry auf dessen Vorderseite in einer südwestlichen Strömung nach Nordnordost ziehen und somit vom amerikanischen Kontinent fern gehalten.
Auswirkungen auf Nordamerika
Die Auswirkungen von Larry werden jedoch entlang der Ostküste der USA und im kanadischen Neufundland und Labrador mit großen Wellen und gefährlichen ablandigen Strömungen in der Tiefe spürbar. Lokal kann aufgrund der Wellen Erosion nicht ausgeschlossen werden.
Weitere Aussichten
In etwa einer Woche könnte Larry auch in Europa das Wettergeschehen gehörig aufmischen. Laut Vorhersagen soll Larry Mitte nächster Woche, nun als sog. außertropischer Sturm, im Nordostatlantik liegen und den Britischen Inseln stürmisches Wetter bringen.
UK storm alert: Hurricane Larry to trigger Atlantic system to bombard Britain – new maps https://t.co/VXHL2fFegU
War der Sommer 2021 zu kühl oder doch zu warm? Diese Frage zu beantworten ist aufgrund des heuer neu eingeführten Vergleichszeitraums nicht so leicht zu beantworten – es kommt also drauf an, was man als Vergleichsbasis heranzieht.
Österreichweit betrachtet war der Sommer im Vergleich zur nun gültigen Referenzperiode 1991-2020 um 0.5 Grad zu warm und landet somit auf Platz 8 unter den wärmsten Sommern der letzten 255 Jahre. Es gab aber beachtliche regionale Unterschiede: Denn im Westen fiel die Saison insgesamt eher durchschnittlich aus, in Bregenz sogar leicht unterdurchschnittlich. Die teils langanhaltende Hitze war nur im Südosten zu spüren, mit Abweichungen teils über +1 Grad.
Ein weiterer, wichtiger Punkt ist allerdings zu beachten: Mehr oder weniger unwissend gewöhnen wir uns schon an die neue Normalität. Gleich 8 von den 10 wärmsten Sommern seit 1767 wurden in den letzten 21 Jahren verzeichnet (inklusive 2021), die ersten 5 sogar allesamt in den 2000er Jahren.
Platzierung
Österreich (Messreihe seit 1767)
Schweiz (Messreihe seit 1864)
Deutschland (Messreihe seit 1881)
1
2003
2003
2003
2
2019
2015
2018
3
2015
2019
2019
4
2017
2018
1947
5
2018
2017
1994
Die wärmsten Sommer der Messgeschichte. Quelle: DWD.
Vor allem in den Jahren 2017, 2018 und 2019 war es im Sommer durchgehend ungewöhnlich heiß. Das sich rasch wandelnde Klima verändert dabei auch unsere Wahrnehmung, dies liegt in der menschlichen Natur. Nicht umsonst benutzen Klimatologen für die Berechnung von Anomalien die allerletzte, 30-jährige Klimareferenzperiode. Damit versucht man, neben statistischen Gründen auch solche Klima-Anomalien besser zu dem erlebten Klima der meisten Menschen in Verbindung zu setzen. Dies ändert aber nichts daran, dass es ständig wärmer wird.
Wie sich die Änderung der Referenzperiode auf die Interpretation auswirkt zeigt folgendes Beispiel: Die Temperaturabweichung für den Sommer 2021 im Vergleich zum langjährigen Mittel 1981-2010 (also, bezogen auf die „alte“ und damit auch „kühlere“ Referenzperiode) beträgt +1.2 Grad. Im Westen verschwinden dadurch die negativen Anomalien, im Südosten sind Abweichungen von teils über 2 Grad dabei.
Zwar liegt heuer die Anzahl an solchen heißen Tagen in der Westhälfte des Landes leicht unter dem Durchschnitt der letzten 30 Jahre (bis 2020), im Vergleich zu den älteren Klimareferenzperioden war aber der Sommer 2021 eher überdurchschnittlich! Dasselbe gilt natürlich auch im Südosten, wobei hier generell mehr Hitzetage als üblich verzeichnet wurden.
Der Anzahl an Tropennächten (Nächte mit Temperaturminimum über 20 Grad) war besonders im Osten und Südosten überdurchschnittlich. Im Westen gab es hingegen keine große Abweichungen. In der Wiener Innenstadt, wie üblich Hotspot des Landes, wurden heuer 25 Tropennächte verzeichnet. Zum Vergleich: In der Klimareferenzperiode 1981-2010 gibt es hier im Schnitt 16 solcher Nächte.
Im Osten wurde dabei vielerorts die 37-Grad-Marke erreicht, während nach Westen zu die absoluten Höchstwerte des Sommers unter 35 Grad blieben.
Nur in der Wiener Innenstadt blieb die Temperatur den ganzen Sommer über jenseits der 10-Grad-Marke. Ansonsten gab es landesweit zumindest einmal einstellige Tiefstwerte, im Lungau und im Defereggental (wie üblich) auch Luftfrost bis in die Tallagen. Hier gab es somit im Sommer 2021 sowohl Sommertage als auch Frosttage (siehe Karte unten, grüne Regionen).
Vor allem die erste Sommerhälfte verlief oft sommerlich warm bis heiß, ehe im Laufe des Augusts allmählich wieder deutlich kühlere Luft ins Land gelangte. Die Spitzenwerte des Sommers 2021 liegen zudem im Bereich der normalen Schwankungsbreite der Jahreshöchstwerte der letzten 20 Jahre.
Am Ende der Badesaison denken sich wohl so manche, dass nun auch die Gefahr eines Sonnenbrandes gebannt ist. Gerade dieses Denken verleitet aber zur Sorglosigkeit und trägt dazu bei, dass sich gerade im Herbst empfindliche Personen noch einmal einen Sonnenbrand einfangen.
UV-Index ausschlaggebend
Anfang September gelangt, genauso wie etwa Anfang April, um die Mittagszeit noch immer etwas mehr als die Hälfte des Betrags der ultravioletten (UV) Sonnenstrahlung zu uns. Neben der Dicke der Ozonschicht, die uns grundsätzlich vor der UV-Strahlung schützt, ist auch die geographische Breite ein maßgeblicher Faktor. Da sich die Nordhalbkugel der Erde im Herbst langsam wieder von der Sonne abwendet und sich das Strahlungsmaximum Richtung Äquator verschiebt, nimmt logischerweise auch die Belastung Richtung nördlichen Wendekreis rascher ab als weiter südlich.
Seehöhe und Wolken spielen ebenfalls Rolle
Gerade der Herbst zieht ja viele in die Berge zum Wandern. Mit zunehmender Seehöhe nimmt aufgrund des kürzeren Weges des Sonnenlichtes durch die Atmosphäre auch die ultraviolette Strahlungsbelastung zu, da weniger UV-Strahlung durch die Atmosphäre gefiltert wird. Je 1000 Höhenmeter ist somit ein Anstieg um 10 bis 20 Prozent zu erwarten. Im Gegensatz dazu schützen die meisten Wolken etwas. Leichte Bewölkung oder etwa hohe Schleierwolken streuen und reflektieren die Strahlung hingegen eher und sorgen somit sogar für größeres Sonnenbrandrisiko als an klaren Tagen.
Gletscherbrand?
Auch erster Neuschnee, wie er im Herbst in höheren Lagen durchaus schon auftritt, kann die Sonnenbrandgefahr verstärken. Dies kann auch durch Eis auf einem Gletscher erfolgen, wobei ein Sonnenbrand, der durch die Reflexion der UV-Strahlung durch Schnee oder Eis hervorgerufen wird, als Gletscherbrand bezeichnet wird.
Hier noch ein Vergleich des durchschnittlichen UV-Index zwischen Wien und dem Sonnblick:
Vom 1. bis 31. August registrierte das Blitzortungssystem LINET (Lightning Detection Network) von nowcast, über ganz Österreich verteilt exakt 329.072 Blitze (Wolken- und Erdblitze) – unteres Mittelfeld im Bezug auf die letzten 10 Jahre. Die meisten Blitze in einem August wurden 2017 mit rund 809.000 Detektion gemessen, also mehr als das Doppelte des diesjährigen Augusts.
Kühler August sorgt für wenig Gewitter
Grund für die recht wenigen Gewitter im August war die relativ kühle Witterung mit nur einer landesweiten Hitzewelle, an deren Ende es dann auch ordentlich krachte: Am 15. und 16. August wurden etwa die Hälfte aller im August registrierten Blitze detektiert, mit rund 93.000 Blitzen am 15.8. und rund 86.000 Blitzen am 16.8.. In Summe kommt der Sommer 2021 damit auf rund 1.4 Millionen Blitze.
Steiermark an erster Stelle
In den ersten zwei Monaten des Sommers 2021 registrierte LINET in Ober- und Niederösterreich überdurchschnittlich viele Entladungen. Im August wandte sich das Blatt und das traditionell blitzreichste Bundesland Steiermark übernahm die Führung. In Wien erleuchteten im August rund 1.700 Blitze den Himmel, besonders ausgeprägt am 16. August, als ein fulminantes Abendgewitter für kräftige Entladungen und Starkregen sorgte.
Blitze pro Bundesland im August 2021
1.
Steiermark
107.354
2.
Niederösterreich
65.319
3.
Oberösterreich
54.385
4.
Tirol
29.866
5.
Salzburg
26.964
6.
Kärnten
22.621
7.
Burgenland
15.732
8.
Vorarlberg
5.285
9.
Wien
1.699
E-Auto in 3 Sekunden geladen
Die Kraft der Blitze wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz wurde mit 330.000 Ampere in Mühlen (Bezirk Murau) gemessen, bei derart hohen Stromstärken kommen die massivsten Blitzableiter ins Schwitzen. Allerdings könnte mit dieser Energie ein Elektroauto – theoretisch – in nur rund 3 Sekunden geladen werden (bei einer Akkukapazität von 100kWh). Theoretisch, denn die derzeit gängigsten, in E-Autos verbauten Akkus verkraften nur rund 130 Ampere Ladestrom. Nur zur Info: Lebensbedrohliche Störungen des Herzrhythmus setzen bereits bei Durchflussstärken von ca. 0,1 Ampere ein.
(Titelbild: Blitzeinschlag in den Wiener Donauturm am 8. August 2021, Thomas Görlitz)
Ein starker Wirbelsturm zog in der Nähe von Annapolis, Maryland, durch, doch der stärkste Tornado dürfte Teile des zentralen New Jersey, südlich von Philadelphia, getroffen haben. In der Stadt Mullica Hills wurden von vielen Häusern die Dächer weggerissen und einige völlig dem Erdboden gleichgemacht. Auch für Philadelphia und New York City gab es an verschiedenen Stellen Tornadowarnungen.
Eine weitaus größere Gefahr bestand in der Nacht in schweren Überschwemmungen. Im südöstlichen Pennsylvania, im nördlichen New Jersey, im Großraum New York und im südlichen Neuengland fielen Niederschläge von mehr als 125 l/m². An einigen Orten fielen mehr als 250 l/m² innerhalb weniger Stunden. Im Central Park in Manhattan gingen zwischen 20:51 und 21:51 Uhr in einer Stunde beachtliche 80 l/m² Regen nieder. Dies ein neuer stündlicher Niederschlagsrekord, der wiederum erst vor wenigen Wochen in Verbindung mit Tropensturm HENRI aufgestellt wurde. Und überhaupt war der Sommer 2021 in New York der regenreichste der Geschichte.
Newark, New Jersey, meldete den nassesten Tag seit Beginn der Aufzeichnungen, und auch aktuell regnet es noch weiter. Knietiefes Wasser überschwemmte die Gepäckausgabe des Newark International Airport, eines der verkehrsreichsten Drehkreuze der USA. Hunderte von Autofahrern mussten in der verkehrsreichen Stadt aus liegengebliebenen Fahrzeugen gerettet werden. Das schnell ansteigende Wasser veranlasste den nationalen Wetterdienst, erstmals für den Großraum New York einen Sturzflut-Notstand auszurufen. Der U-Bahn-Verkehr wurde in der gesamten Stadt wegen des Hochwassers auf den Gleisen und Bahnsteigen eingestellt.
🚨#BREAKING Shocking video shows flood waters ripping through apartments in New York City
Reports of catastrophic flash flooding happening across in New Jersey and New York City as millions of people brace for this devastating floods pic.twitter.com/0Y2170sgKo
Mehrere Gewitter entluden sich am Mittwoch u.a. im küstennahen Hinterland der spanischen Mittelmeerküste, teils wurden extreme Niederschlagsraten verzeichnet. So fielen im Grenzgebiet von Katalonien und Valencia bis zu 78 Liter/m² in 30 Minuten – etwa so viel, wie der durchschnittliche Septemberniederschlag in Wien. Derartige Regenraten führen (über festem Boden) fast unweigerlich zu Sturzfluten, obendrein wurden die Wassermassen durch den hügeligen Küstenbereich kanalisiert Richtung Meer geleitet. In der Stadt Alcanar führte dies zu einer massiven Sturzflut:
An der Mittelmeerküste Spaniens herrschen, wie üblich für Anfang September, Wassertemperaturen von 24 bis 28 Grad: Die tägliche Land-Seewindzirkulation führt damit küstennah zu sehr energiereicher Luft, Taupunktstemperaturen bis 24 Grad sind derzeit keine Seltenheit. Das schwache Höhentief über der Iberischen Halbinsel sorgt obendrein für etwas Dynamik, sodass gute Bedingungen für kräftige Gewitter gegeben sind. Bis zum Wochenende verlagert sich die Gewittertätigkeit dann Richtung Balearen.
(Titelbild: Beschädigte Pkw nach den verheerenden Überschwemmungen im September 2019 / Adobe Stock)
Im August 2021 registrierte das Blitzmesssystem von nowcast im Hochpräzisionsmessbereich über ganz Deutschland verteilt exakt 620.551 Blitzentladungen (Wolken- und Erdblitze inklusive Folgeblitze). Das sind nur rund die Hälfte der Blitzentladungen im Vergleich zum August des Vorjahres, ähnlich blitzarm verlief zuletzt der August 2016. Der diesjährige Wert liegt auch deutlich unter dem 10-jährigen Mittel von 2011 bis 2020, welches etwa 900.000 Blitzentladungen entspricht.
Ein Drittel aller Blitze im August an nur einem Tag
Am Anfang und Ende des Monats herrschte meist kühles und wechselhaftes Wetter, in der Monatsmitte kam jedoch eine kurze Hitzewelle auf. Diese wurde am 15. August von einer markanten Kaltfront mit kräftigen Gewittern, vor allem in der Südhälfte des Landes, beendet. Alleine an diesem Tag wurden etwa ein Drittel aller im August in Deutschland registrierten Blitzentladungen gemessen.
Spitzenreiter Bayern, weniger Blitze im Osten und in der Mitte
Mit 238.686 Blitzentladungen führt das flächenmäßig größte Bundesland Bayern das Bundesländer-Ranking an, an zweiter Stelle folgt mit 116.367 Entladungen Baden-Württemberg. Niedersachsen komplettiert mit 94.420 Entladungen das Podium. Somit entfallen rund zwei Drittel aller Blitze in der Bundesrepublik auf diese drei Bundesländer. Deutlich weniger Gewitter und Blitzentladungen gab es hingegen von Rheinland-Pfalz und NRW über Hessen und Thüringen bis in den Osten des Landes. In Berlin wurden 288 Blitzentladungen gemessen.
In Bezug auf die Blitzdichte liegt mit 3,4 Blitzen pro km² Bayern knapp vor Baden-Württemberg mit 3,2 Blitzen pro km². An 3. Stelle liegt das Saarland mit 2,5 Blitzen pro km².
Stärkste Entladung in Rheinland-Pfalz
Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampère angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurde in Rheinland-Pfalz gemessen: Spitzenreiter war eine Entladung mit rund 350 kA am 22. August in Wattenheim im Kreis Bad Dürkheim. Kurzzeitig wurde dabei eine fast 22.000 mal höhere Stromstärke erreicht, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit maximal 16 Ampère verfügbar ist.
Mit dem Jahr 2021 wird bei der Berechnung der Abweichungen von Temperatur, Niederschlag, etc. ein neuer Referenzwert eingeführt, das Mittel der Jahre 1991 bis 2020.
Im Mittel kühler Monat
Der August 2021 war im Flächenmittel 14,3 Grad warm, wenn man nur Höhen unterhalb von 1200 m betrachtet waren es 16,5 Grad. Dies entspricht einer Abweichung von -0,7 Grad zum Mittel von 1981 bis 2010 und einer Abweichung von -1,5 Grad zum Mittel von 1991 bis 2020. Die höchste Temperatur wurde dabei am 15.8. mit 34,5 Grad in Güssing gemessen.
Grund für die negativen Abweichungen war eine stete Tiefdruckaktivität, die besonders zum Ende hin deutlich zu kühle Luft in den Alpenraum lenkte. Lediglich zur Monatsmitte gab es eine landesweite Hitzewelle, in deren Verlauf der oben genannte Höchstwert erreicht wurde.
Unterdurchschnittliche Blitzanzahl
Diese Hitzewelle ging am 15. und 16. des Monats mit kräftigen Gewitter zu Ende, die rund die Hälfte der im gesamten Monat registrierten Blitze von rund 329.000 hervorbrachten. Dabei ist es auch kein Wunder, dass die Steiermark mit rund 107.000 Blitze das Bundesland mit den meisten Entladungen war. Hier war es noch am wärmsten. Weiterhin wurde hier (in Murau) mit rund 330.000 Ampère der stärkste Blitz gemessen. Dazu wurde in Waizenkirchen am 15.8. eine Gewitterböe mit 116 km/h registriert.
Verbreitet zu nass
Passend auch zu den kühlen Temperaturen war es besonders nördlich der Alpen und im Westen des Landes teils deutlich nasser als im Durchschnitt. Die höchsten Abweichungen traten dabei im Nordosten auf, hier fiel teils doppelt soviel Regen als im Mittel üblich. Die nassesten Orte liegen hingegen allesamt in Vorarlberg, wobei in Bregenz 377 Liter auf den Quadratmeter fielen, dabei dürfte jedoch auch der Lake-Effekt beigetragen haben, über den wir hier bereits berichtet haben.
Vielerorts zu wenig Sonne
Mit den zuvor genannten Tatsachen ist es zudem wenig verwunderlich, das auch die Sonnenausbeute des Monats verbreitet zu gering ausfällt. Im Mittel schien die Sonne rund 16% zu wenig und nur im Klagenfurter Becken gibt es mit 0,5% einen winzigen Überschuss.
Das ausgeprägte Hoch GAYA, mit Kern seit mehreren Tagen über den Britischen Inseln, dehnt sich in der zweiten Wochenhälfte in Richtung Alpenraum aus und verbindet sich in weiterer Folge mit einem Hoch über Südosteuropa. Österreich stehen dank dieser Hochdruckbrücke einige ruhige und sonnige Tage bevor, denn mindestens bis zur neuen Woche lenkt Hoch GAYA die atlantischen Störungen um.
Rasche Wetterbesserung, schrittweise wärmer
Nach einem vor allem in der Osthälfte noch windigen, kühlen und leicht unbeständigen Mittwoch beruhigt sich das Wetter unter dem Einfluss der obigen Hochdruckbrücke nachhaltig.
Am Donnerstag ziehen nur noch im Norden und Osten mehr Wolken durch, es bleibt aber schon landesweit trocken und nach Westen zu oft strahlend sonnig. Der Freitag verläuft schließlich auch im Nordosten durchgehend sonnig, im westlichen Bergland bilden sich aber tagsüber erste Quellwolken. Vom Montafon bis zum Brenner sind in der zweiten Tageshälfte auch einzelne Schauer einzuplanen. Schritt für Schritt wird es zudem wieder sommerlich warm. Bereits am Donnerstag nähern sich die Höchstwerte im Westen 25 Grad an, am Freitag stehen dann nach einem kühlen Startlandesweit 23 bis 26 Grad auf dem Programm.
Am Wochenende im Bergland leicht unbeständig
Das meist sonnige Spätsommerwetter setzt sich auch am Wochenende fort, lokale Frühnebelfelder lösen sich rasch auf. Im Vorfeld eines schwachen Höhentiefs über Frankreich dreht aber die Höhenströmung langsam auf Südwest. Von Vorarlberg bis ins südwestliche Bergland gelangt somit warme, aber auch zunehmend feuchte Luft mediterranen Ursprungs. Folglich steigt die Schauerneigung am Samstagnachmittag von der Silvretta bis zu den Tauern, am Sonntagnachmittag dann im gesamten Bergland leicht an. Im Westen und Südwesten ist sogar ein kurzes Gewitter nicht auszuschließen. Abseits des Berglands geht es hingegen trocken weiter und die Temperaturen bleiben auf einem angenehm warmen, spätsommerlichen Niveau. Nach teils einstelligen Frühwerten werden tagsüber vielerorts maximal 24 bis 26 Grad erreicht.
Titelbild: Herbstzeitlose im Spätsommer. @ Adobe Stock
Hurrikan IDA hat eine Spur der Verwüstung im Süden des US-Bundesstaates Louisiana hinterlassen. New Orleans, in dem fast eine Million Menschen leben, ist völlig ohne Strom, da die wichtigste Stromübertragungsstation der Stadt in den Fluss geweht wurde. Historische Gebäude wie der Karnofsky Music Store wurden durch die starken Winde dem Erdboden gleichgemacht. Näher am Landepunkt Port Fourchon, Louisiana, überschwemmte eine Sturmflut von bis zu 4,9 m Häuser und Geschäfte, so dass die Menschen auf ihren Dachböden oder auf ihren Dächern von den Wassemassen eingeschlossen wurden. Ein vor der Küste vor Anker liegendes Schiff meldete Windböen von bis zu 277 km/h, als IDA an Land ging. In der gesamten Region gab es zahlreiche weitere Berichte über Böen von weit über 160 km/h mit erheblichen Schäden.
NEW VIDEO: The historic Karnofsky Music Shop in New Orleans has collapsed. It was no match for the winds of Hurricane Ida. Video from @JackRoyer. So so sad. 😪 pic.twitter.com/42BpfaenLc
FLOODING in NOLA: Look at this in Venetian Isles in @CityOfNOLA. This is one area in New Orleans under a *mandatory* evacuation. Venetian Isles, Lake Catherine & Irish Bayou; areas outside the levee protection system. Water is almost up to the stop sign 🥺 @wdsu#HurricaneIdapic.twitter.com/RQ8uMwpWRJ
Der Hurrikan IDA kam genau am 16. Jahrestag von Katrina an Land, einem Sturm ähnlicher Stärke, der nur wenige Kilometer weiter östlich auf Land traf. Die Flutwelle von Katrina überschwemmte das Deichsystem, das den tief liegenden Großraum New Orleans schützt. Die daraus resultierenden Überschwemmungen kosteten Hunderte von Menschenleben und trugen dazu bei, dass Katrina der teuerste Hurrikan aller Zeiten wurde. Nach dieser Katastrophe gaben die Bundesbehörden Milliarden für die Verbesserung des Deichsystems aus. Offenbar haben sich diese Bemühungen gelohnt, denn der Gouverneur von Louisiana meldet keine Dammbrüche oder Überschwemmungen in der Stadt.
The satellite images of hurricanes always baffle me how massive they are. Here’s a look at Katrina (left) and Ida (right) #Hurricanespic.twitter.com/CfubG6YBxA
IDA hat bisher mindestens ein Todesopfer gefordert, aber die Zahl der Todesopfer könnte noch steigen, wenn die Fluten allmählich zurückgehen und die Behörden mit den langen Aufräumarbeiten beginnen. Mehrere Krankenhäuser wurden stark beschädigt und sind auf Stromgeneratoren angewiesen. Die Stromversorger sagen voraus, dass es mehrere Wochen dauern könnte, bis das Netz wiederhergestellt ist. Die Lage ist kritisch, da Louisiana von der jüngsten COVID-Welle besonders hart getroffen wurde und die Intensivstationen der Krankenhäuser bereits überlastet sind.
Auf seinem Weg nach Norden durch Mississippi schwächt sich IDA stetig ab. Der Rest des Sturms wird sich beschleunigen und in Richtung Nordosten drehen, wobei die Hauptgefahr nun in sintflutartigen Regenfällen besteht.
In Gebieten des urbanen Korridors von Washington, D.C. bis New York und Boston werden von Mittwoch bis Donnerstag teils über 150 mm fallen, was zu lokalen Überschwemmungen führen kann.
Genau 16 Jahre nach dem katastrophalen Hurrikan KATRINA zieht nun Hurrikan IDA wieder genau auf die Millionenmetropole New Orleans zu. Dabei dürfte Ida als Sturm der Kategorie 4 oder sogar 5 auf Land treffen und wird somit deutlich stärker sein als Katrina (Kat. 3).
#Ida has rapidly intensified and is now a Cat. 4 #hurricane with max winds of 130 mph. 4 Cat. 4 hurricanes (and 0 Cat. 5s) on record (since 1851) have made landfall in Louisiana:
Direkt an der Küste sind dabei Windgeschwindigkeiten von über 260 km/h zu erwarten und dazu schiebt der Hurrikan eine 4 bis 5 Meter hohe Sturmflut gegen die Küste von Louisiana.
05:40 am: We are currently tracking waterspouts over marine and marshy area with #Ida. There are also locally heightened winds with rain bands. #mswx#lawxpic.twitter.com/fyM0NGri5x
Weitreichende Überflutungen durch IDA zu befürchten
Hurrikan Ida bringt aber nicht nur Sturm, sondern hat auch große Regenmengen im Gepäck. So wird für den Bereich um New Orleans mit rund 300 mm in lediglich 24 h gerechnet.
Daher ist mit massiven Überschwemmungen in New Orleans und der Umgebung zu rechnen. Zwar gab es bereits Evakuierungen, allerdings konnten nicht alle betroffenen Bewohner die Region rechtzeitig verlassen. Es ist zu hoffen, dass die milliardenschweren Investitionen der vergangenen Jahre in die Deich- und Schutzbauten fruchten und sich nicht die Katastrophe von 2005 wiederholt.
Genau 16 Jahre nach dem katastrophalen Hurrikan KATRINA zieht nun Hurrikan IDA wieder genau auf die Millionenmetropole New Orleans zu. Dabei dürfte Ida als Sturm der Kategorie 4 auf Land treffen und somit sogar stärker als Katrina (Kat. 3) sein.
#Ida has rapidly intensified and is now a Cat. 4 #hurricane with max winds of 130 mph. 4 Cat. 4 hurricanes (and 0 Cat. 5s) on record (since 1851) have made landfall in Louisiana:
Direkt an der Küste sind dabei Windgeschwindigkeiten von über 260 km/h zu erwarten und dazu schiebt der Hurrikan eine 4 bis 5 Meter hohe Sturmflut gegen die Küste von Louisiana.
The ominous eye of #Ida has been within range of doppler radar in Louisiana for hours. Currently positioned about 150 miles SSE of #NOLA moving NW at 15mph. Just outside the eye is the eyewall, where you will find the strongest winds 130mph+. @KHOU#KHOU11pic.twitter.com/NPLbtyNABm
Hurrikan Ida bringt aber nicht nur Sturm, sondern hat auch große Regenmengen im Gepäck. So wird für den Bereich um New Orleans mit rund 300 mm in lediglich 24 h gerechnet.
Daher ist mit weitreichenden Überschwemmungen in New Orleans und der Umgebung zu rechnen. Zwar gab es bereits Evakuierungen, allerdings konnten nicht alle betroffenen Bewohner die Region rechtzeitig verlassen. Es ist zu hoffen, dass die milliardenschweren Investitionen der vergangenen Jahre in die Deich- und Schutzbauten fruchten und sich nicht die Katastrophe von 2005 wiederholt.
Wer am Samstagvormittag in Bregenz unterwegs war, hat es wahrscheinlich bemerkt: Binnen weniger Minuten fielen in der Landeshauptstadt am Ostufer des Bodensees sehr große Regenmengen. Rund 30 l/m² Regen waren es binnen einer Stunde und etwa 50 l/m² in zwei Stunden. Bis zum heutigen Abend zogen noch ein paar Regenschauer durch und die Tagessumme beträgt nun mehr als 60 l/m² Regen. Mit Abstand der nasseste Ort Österreichs!
Was haben die Leute in Bregenz falsch gemacht, um solch einen verregneten Tag zu bekommen? Keine Angst, es liegt nicht an den Einwohnern… 😉
Schuld daran ist ein altbekanntes Wetterphänomen, das im Schnitt jedes Jahr im Herbst mit Regen und im Winter mit Schnee mehrmals auftritt: Der Bodensee-Effekt oder generell – auf Englisch – der „Lake-Effect“.
Im Laufe des Sommers speichert der Bodensee viel Wärme, die nun in der ersten Hälfte der kalten Saison langsam wieder an die immer kühlere Atmosphäre abgegeben wird. Dieser Prozess braucht aber viel Zeit, da Wasser die Wärme an die Umgebungsluft nur sehr langsam abgeben kann. In der Folge verbleibt der Bodensee bis in den Winter hinein relativ warm im Vergleich zum umliegenden Land. Unter gewissen synoptischen Voraussetzungen führt dies vor allem in den Morgenstunden zu stärkeren Talabwinden und über dem See kommt es zu einem Zusammenströmen der Luft, was für eine sogenannte Windkonvergenz sorgt.
Die größten Temperaturunterschiede bauen sich aber in der Vertikalen zwischen der Seeoberfläche und den immer kühleren Luftmassen, die uns aus Nordeuropa erreichen, auf. Am Samstagmorgen lag die Temperatur an der Seeoberfläche – auf etwas mehr als 500 m Höhe – bei rund 20 Grad. In 3000 m Höhe fließt derzeit kältere Luft aus Nordeuropa ein und die Temperatur lag bei -5 Grad. Daraus ergibt sich ein Temperaturunterschied von 25 Grad auf 2500 Höhenmetern, also rund 1 Grad pro 100 m. Das bedeutet, dass die Atmosphäre labil geschichtet ist. Die Luft über dem Bodensee steigt auf, kühlt dabei ab und es bilden sich somit zunehmend Schauer und Gewitter, die aufgrund der Höhenströmung aus West bis Nordwest in Richtung Bregenz ziehen und sich am Pfänder durch zusätzliche topografische Hebung weiter verstärken.
Nachdem die erste Schauerstraße entstanden ist, sorgten dann die kühlen Abwinde aus den Schauern und Gewittern im Bregenzerwald für die Fortsetzung der Windkonvergenz. Dies war heute in den Morgenstunden auf der Webcam in Dornbirn sehr gut zu sehen.
Auch in der neuen Woche bleibt die Wetterlage ziemlich festgefahren. Zeitweise kann es somit am Bodensee nochmals zum „Lake-Effect“ kommen. Ergiebige Regenmengen sind aber in den kommenden Tagen generell entlang der Nordalpen zu erwarten.
Titelbild: Schauer und Gewitter am Bodensee – pixabay.com / alinatoenjes95
Ein mächtiges Hoch über dem Nordatlantik verhindert derzeit, dass atlantische Tiefausläufer Deutschland erreichen. Flankiert wird das Hoch von zwei Tiefdruckgebieten. Meteorologen sprechen in solchen Fällen von einer „Omegawetterlage“, da die Höhenströmung um das Hoch der letzten Buchstabe des griechischen Alphabets Omega (Ω) ähnelt. Solche Konstellation kommt oft vor und ist äußerst stabil. Deutschland befindet sich dabei unter direktem Einfluss von einem der beiden Tiefs (Tief NICK), das über mehrere Tage hinweg nahezu ortsfest über Polen bzw. Tschechien zu liegen kommt.
Was dies für unser Wetter bedeutet, habt ihr bereits am heutigen Freitag erlebt: Landesweite Schauertätigkeit, in der Nordosthälfte auch Gewitter mit lokal großen Regenmengen!
Wie oben erwähnt: In den kommenden Tagen ändert sich daran kaum etwas. Bis Mittwoch sind landesweit vor allem (aber nicht nur) in den Nachmittagsstunden zahlreiche Schauer und lokale Gewitter einzuplanen. Besonders in der Osthälfte von der Ostsee bis zu den Alpen sind gebietsweise ergiebige Regenmengen in Sicht, leicht wetterbegünstigt bleibt der äußerste Westen bzw. Südwesten des Landes.
Auch mit den Temperaturen geht es natürlich eher gedämpft weiter. Die 20-Grad-Marke bleibt meist außer Reichweite. Eine Änderung hin zu trockenerem Wetter ist erst in der zweiten Hälfte der kommenden Woche in Sicht. Ob es dabei in den ersten Tagen des am 1. September beginnenden meteorologischen Herbstes auch wieder wärmer wird, ist aber noch mit Unsicherheiten behaftet.
Verantwortlich für die kühle und lokal sehr feuchte Witterung in den kommenden Tagen ist eine sogenannte „Omega-Wetterlage“. Sie heißt so, weil diese auf den Wetterkarten dem griechischen Buchstaben Omega ähnelt:
Dabei wird ein Hoch von zwei Tiefs flankiert, hier am Beispiel für morgen Samstag auf der Europakarte. Das Hoch (H) befindet sich knapp nordwestlich von Irland, die beiden Tiefs (T) bei den Azoren bzw. über Tschechien. Dummerweise ist eine solche Omegawetterlage sehr beständig und kann locker einige Tage, wenn nicht sogar Wochen andauern. Läge das Hoch über Mitteleuropa statt Irland, wäre das ein Garant für feinstes Spätsommerwetter bei uns. Wie gesagt: wäre…
Zwischen dem Hoch und dem Tief (namens NICK) strömt bis auf Weiteres nämlich sehr feuchte Luft aus Norden zu den Alpen, die Folge sind große Regenmengen. Hier seht ihr die aufsummierten Niederschlagsmengen von Samstag bis Mittwoch:
Die größten Niederschlagsmengen erwarten wir entlang der Nordalpen vom Bregenzerwald über das Außerfern, das Karwendel, den Kaiserwinkl und das Salzkammergut bis hin zum Mostviertel. Hier sind in den kommenden Tagen aufsummiert verbreitet 50 bis 90 Liter Regen pro Quadratmeter zu erwarten, in exponierten Staulagen (z.B. Raum Kössen, Salzkammergut) sind auch Regenmengen knapp über 100 l/m² möglich. Deutlich weniger Regen fällt in den südlichen Landesteilen Vorarlbergs, südlich des Inns in Tirol und südlich der Salzach im Salzburger Land. Hier deuten die Wettermodelle lediglich 30-50 l/m² an.
Seit Wochenbeginn hat sich über den Britischen Inseln ein mächtiges Hoch namens GAYA festgesetzt. Das Hoch wird am Südrand von zwei Tiefs mit Zentren über den Azoren und über Mitteleuropa flankiert. Meteorologen sprechen bei solch einer Druckverteilung von einer Omega-Wetterlage, da die Position der Druckgebilde auf einer Wetterkarte an den Großbuchstaben Omega erinnert. Es handelt sich dabei um eine stabile Wetterlage, die sich manchmal sogar über mehrere Wochen hinweg fortsetzen kann. Das blockierende Hoch liegt leider am falschen Platz für uns und sorgt in Mitteleuropa für eine nordwestliche Strömung und anhaltenden Tiefdruckeinfluss.
Tief NICK bringt frühherbstliches Wetter
Am Donnerstag schnürt sich an der Ostflanke des Hochs über den Britischen Inseln ein Tief namens NICK ab, welches im Tagesverlauf von Skandinavien nach Mitteleuropa zieht und sich hier festsetzt. Anfangs scheint im äußersten Westen sowie von Kärnten bis ins Südburgenland zwar noch zeitweise die Sonne, sonst dominieren aber schon die Wolken und am Vormittag breiten sich von Norden her Regenschauer aus. In der zweiten Tageshälfte verlagern sich diese samt einzelner Gewitter südwärts und auch im Westen wird es unbeständig. Die Temperaturen erreichen von Nord nach Süd 15 bis 24 Grad.
Beständig unbeständig
Von Freitag bis Sonntag stellt sich in weiten Teilen des Landes unbeständiges und kühles Wetter ein. Vor allem vom Tiroler Unterland bis in Mostviertel und Mariazellerland dominieren die Wolken und häufig fällt Regen. Von Kärnten bis ins östliche Flachland sowie ganz im Westen lockern die Wolken vorübergehend auf, besonders in den jeweiligen Mittags- und Nachmittagsstunden ziehen aber auch hier Regenschauer und lokale Gewitter durch. Bei mäßigem bis lebhaftem Westwind kommen die Temperaturen nicht über 14 bis 22 Grad hinaus.
Bilanz der Sommertage
Als Sommertage definieren Meteorologen einen Tag mit einem Höchstwert von mindestens 25 Grad. Davon sind in diesem Monat in den Landeshauptstädten keine mehr in Sicht, höchstens ganz vereinzelt sind zu Wochenbeginn Höchstwerte um knapp 25 Grad etwa im Kärntner Rosental oder in der Südsteiermark nicht ganz ausgeschlossen. In Summe gab es in diesem Sommer vor allem im Osten und Südosten deutlich mehr Sommertage als üblich. Im Westen fällt die Bilanz im Vergleich zum aktuellsten Klimamittel von 1991 bis 2020 hingegen durchschnittlich aus.
Station
Sommer 2021
Sommertage im langjährigen Mittel 1991-2020
Bregenz
38
39
Wien Hohe Warte
66
58
St. Pölten
56
53
Eisenstadt
68
58
Linz
54
51
Graz-Uni
67
58
Salzburg-Freisaal
49
48
Klagenfurt
62
58
Innsbruck-Uni
53
54
Bei den Hitzetagen zeigt sich ein ähnliches Bild: Etwa in Graz wurden in diesem Sommer in Summe 21 Hitzetage verzeichnet, der Durchschnitt von 1991 bis 2020 liegt bei 17. In Innsbruck wurde die 30-Grad-Marke hingegen an 19 Tagen erreicht, also knapp weniger als im langjährigen Mittel (21 Tage).
Die Gewitter im Süden und Südosten haben bereits für eine Abkühlung gesorgt, damit ist es derzeit im noch trockenen Nordosten am wärmsten. In Wien werden derzeit noch sommerliche 25,6 Grad gemessen. Die meisten Blitze gibt es aktuell in Tirol und nun zunehmend auch im Norden Oberösterreichs, in den kommenden Stunden verlagert sich der Schwerpunkt in den Nordosten des Landes.
Damit beenden wir unseren Live-Ticker und wünschen einen schönen Sonntagabend!
+++ Update 18:45 Uhr +++
In Pörtschach am Wörthersee wurden 18 mm innerhalb von einer Stunde gemessen, das Gewitter in Unterkärnten schwächt sich aktuell aber etwas ab.
+++ Update 18:30 Uhr +++
Ein starkes Gewitter zieht in den kommenden Minuten knapp südlich von Innsbruck über das Wipptal hinweg (der Kern trifft die Region etwa zwischen Patsch und Mühlbachl).
+++ Update 18:10 Uhr +++
Ein kräftiges Gewitter hat sich nun knapp nördlich von Leibnitz in der Steiermark gebildet und zieht langsam ost- bis nordostwärts. Vorsicht vor Hagel und Starkregen!
Anbei noch ein paar Bilder der Überflutungen im Rum Krumbach in der Buckligen Welt: FF Krumbach
+++ Update 18:00 Uhr +++
Die meisten Gewitter sind aktuell im Bereich der Koralpe unterwegs, aber auch im Tiroler Oberland ziehen aus Westen Schauer und Gewitter durch. Die meisten Blitze werden hier aktuell im Bereich des Sellraintals erfasst. Die Hauptgefahr stellen hier punktuell große Regenmengen in kurzer Zeit dar.
+++ Update 17:40 Uhr +++
Das Gewitter in Kärnten zieht knapp nördlich vom Wörthersee durch, anbei ein Webcambild aus Velden.
Die nassesten Station in den vergangenen 3 Stunden:
28 mm Kindberg (ST)
25 mm Turnau (ST)
18 mm Kroisegg (B)
17mm Bernstein (B)
16 mm Bregenz (V)
+++ Update 17:30 Uhr +++
Anbei noch eine Video vom heutigen Hagelunwetter in Lichtenwörth (Wiener Neustadt-Land):
+++ Update 17:10 Uhr +++
Ein kräftiges Gewitter zieht aktuell in Kärnten von den Nockbergen in Richtung Ossiacher See. Hier besteht örtlich die Gefahr von Starkregen, kräftigen Windböen und Hagel! Weiters nehmen nun auch erste Gewitter ausgehend von Bayern Kurs auf das Innviertel in Oberösterreich.
+++ Update 16:45 Uhr +++
Der erste, vorlaufende Schub an Gewitter von Osttirol über Kärnten bis an den Alpenostrand hat sich nun etwas abgeschwächt, stellenweise regnet es hier aber noch kräftig. Der nächste Schub zieht in den Abendstunden von Bayern auf. Am Satellitenbild sieht man den Tiefkern über den Niederlanden bzw. Nordwestdeutschland, die Kaltfront des Tiefs erfasst derzeit aus Nordwesten Bayern.
+++ Update 16:20 Uhr +++
Das Gewitter bei Eisenstadt hat sich nun aufgelöst, zuvor hat es noch stellenweise für Hagel und Starkregen gesorgt.
+++ Update 16:10 Uhr +++
An drei Wetterstationen wurde heute die 30-Grad-Marke erreicht:
30,2 Grad Güssing
30,2 Grad Bad Radkersburg
30,0 Grad Andau
Aktuell herrschen wieder größere Unterschiede von West nach Ost: Während etwa in Bregenz 19 Grad gemessen werden, sind es in Klagenfurt noch 28 Grad.
+++ Update 15:55 Uhr +++
Ein kräftiges Gewitter zieht aktuell von Wiener Neustadt in Richtung Eisenstadt, hier muss man mit Starkregen und vereinzelt auch Hagel rechnen!
+++ Update 15:50 Uhr +++
Seit Mitternacht wurden bislang etwa 6.000 Blitzentladungen in Österreich erfasst, die meisten davon in der Steiermark:
1.801 Steiermark
1.348 Niederösterreich
1.116 Vorarlberg
Vorarlberg war bereits in der Nacht von Gewittern betroffen, etwa am Rohrspitz wurden um 3:30 Uhr Böen bis 89 km/h gemessen.
+++ Update 15:30 Uhr +++
Vor allem im südlichen Bergland und am Alpenostrand sind bereits kräftige Gewitter entstanden, lokal wurden bereits große Regenmengen in kurzer Zeit verzeichnet:
Das Frontensystem vom Tief MANFRED mit Kern derzeit knapp westlich von Deutschland sorgt in den Nordwesthälfte Österreichs bereits für unbeständiges Wetter. Hier ändert sich die Lage im Tagesverlauf nur wenig, denn auch am Nachmittag sind weiterhin Schauer und Gewitter einzuplanen. In der noch sonnigen Südosthälfte dagegen bilden sich ab den Nachmittagsstunden ausgehend vom Bergland aufgrund der ausgeprägten Tageserwärmung und der aufziehenden Front teils heftige Gewitter.
Vor allem in Vorarlberg wurden aber viele bereits in der Früh von lauten Knallern geweckt. Im westlichsten Bundesland Österreichs wurden seit Mitternacht nämlich schon mehr als 1000 Blitzentladungen geortet!
Die morgendlichen Gewitter fielen hier schon zum Teil kräftig aus. Vom Rheintal bis zum Außerfern kamen vielerorts 10 bis 15 l/m² Regen binnen wenigen Minuten zusammen und einige exponierten Stationen meldeten schon Sturmböen über 70 km/h.
Wie bereits erwähnt wird es im Osten und Südosten des Landes im Vorfeld der Front noch einmal sommerlich warm bis heiß mit Höchstwerten oft um die 30-Grad-Marke.
Doch genau diese zusätzliche Erwärmung wird die nachmittäglichen Gewitter mit etwas mehr Energie versorgen. Deswegen sind in den derzeit sonnigen Regionen lokal teils unwetterartige Entwicklungen zu erwarten. Hier besteht zum Abend hin erhöhte Gefahr von kräftigen Gewittern, die örtlich neben Starkregen und Sturmböen auch Hagel bringen können. Im äußersten Südosten wird es erst in der Nacht auf Montag gewittrig.
Ein paar wichtige Links für euch:
Hier könnt ihr euch mit dem aktuellen Radarfilm selber einen Überblick über die Gewitter und deren Zugbahn verschaffen.
Tabellen und Grafiken mit aktuellen Höchstwerten, Blitzentladungen und Regenmengen haben ihr stets auf dieser Seite parat.
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Aktuell am Samstagnachmittag befindet sich der Kern von Tief MANFRED noch über dem Norden Irlands. Ausgehend vom Tief reicht aber die zugehörige Kaltfront bis nach Frankreich und sorgt hier bereits für erste Gewitter. In der Nacht zum Sonntag nimmt die Gewitterneigung auch im äußersten Westen Deutschlands zu.
Aufziehende Gewitter
In der Nacht zum Sonntag erreicht die Störung den Westen Deutschlands und besonders vom Oberrheingraben über das Rhein-Main-Gebiet bis nach NRW ziehen örtlich Schauer und Gewitter durch. Am Sonntag breiten sich diese rasch ostwärts aus: In der Südhälfte sind die Gewitter recht flott unterwegs und bringen lokal neben Starkregen auch kleinkörnigen Hagel und Sturmböen. Nach Norden zu verlagern sich Schauer und Gewitter hingegen kaum: Hier besteht somit die Gefahr von großen Regenmengen binnen wenigen Minuten bzw. Stunden. Nur von der dänischen Grenze bis nach Rügen ist die Gewittergefahr am Sonntag sehr gering.
Regional große Regenmengen
Der Tiefkern von MANFRED zieht am Sonntag bzw. Sonntagnacht direkt über Deutschland hinweg und an seinem Nordrand fällt gebietsweise kräftiger Regen. Vom Großraum Hannover bis zur niederländischen Grenze regnet es schon im Laufe des Sonntags teils gewittrig verstärkt. Am Sonntagabend und in der Nacht auf Montag gehen die Schauer und Gewitter dann auch im Osten allmählich in kräftigen Regen über. Besonders von Berlin bis zum Harz und dem Erzgebirge sind ergiebige Mengen von 30 bis 50 l/m² Regen in Sicht. Örtlich können aber eingelagerte Schauer oder Gewitter für noch größere Mengen sorgen! Das größte Potential dafür zeichnet sich in einem Streifen vom Harz bis zum Oderbruch ab.
Die ersten Warnungen des UWR sind bereits aufrecht und stehen für registrierte Nutzerinnen und Nutzer schon zur Verfügung.
Titelbild: Regenschauer und Gewitter – pixabay.com
Im Süden und Südosten Österreichs hat man davon nur wenig gespürt, doch im Westen und Norden des Landes fiel der Sommer 2021 bislang sehr nass aus. Verbreitet wurde der durchschnittliche Jahreszeitenniederschlag schon übertroffen. Stellenweise (wie z.B. in St. Pölten) brachten heftige Regengüsse doppelt so viel Regen wie üblich. In diesen Regionen nähern wir uns sogar schon dem jährlichen durchschnittlichen Niederschlagssoll und das schon vor den nassen Herbstmonaten!
„Regen bringt Segen“ würde man sagen und langfristig gesehen freut sich die Natur über den Überschuss an Bodenfeuchte. Doch nicht alle Niederschläge tun gut. Denn vielerorts kam rund die Hälfte der Sommerniederschläge in Form von heftigen Schauern oder Gewittern zusammen, also binnen wenigen Stunden.
Ein Paradebeispiel davon stellt genau St. Pölten dar. Die Hauptstadt Niederösterreichs wurde im heurigen Sommer mehrmals von Unwettern getroffen. Ein erstes Mal kam es hier am 6. Juni zu Überflutungen durch große Regenmengen von über 50 l/m² in kurzer Zeit. Am 17. Juli sowie auch am 16. August wiederholte sich die Lage, mit ähnlich großen Niederschlagsmengen in nur drei Stunden. Binnen insgesamt nur 9 Stunden fielen an diesen drei Tagen mehr als 200 l/m² Regen!
Zum Vergleich: Üblicherweise kommen in St. Pölten in einem durchschnittlichen Sommer 280 l/m² Regen zusammen. Noch markanter ist der Vergleich mit den Jahresniederschlägen. Von Jänner bis zum 20. August 2021 fielen hier schon 627,7 l/m² Regen (das Klimamittel für das gesamte Jahr ist 696 l/m²), doch ein Drittel davon kam wie oben erwähnt in nur 9 Stunden zusammen.
Titelbild: Überflutungen im Alpenraum – pixabay.com
Hoch FRIEDOLINE sorgt am Wochenende noch für sommerliches und oft sonniges Wetter in Österreich. Am Samstag bleibt es verbreitet trocken und de Temperaturen steigen auf 24 bis 29 Grad. Am Sonntag zieht aus Westen allerdings Tief MANFRED auf und die Schauer- und Gewitterneigung steigt an der Alpennordseite ab Mittag rasch an. Am Nachmittag breiten sich an der Alpennordseite teils kräftige Gewitter aus, lokal besteht die Gefahr von großen Regenmengen in kurzer Zeit und stürmischen Böen. Gegen Abend wird es auch im zuvor lange sonnigen Nordosten zunehmend gewittrig.
Vom Klagenfurter und Grazer Becken bis ins Burgenland bleibt es hingegen bis zum Abend freundlich, entsprechend liegen die Höchstwerte zwischen 21 Grad in Vorarlberg und 31 Grad in Unterkärnten.
Kühler Start in die neue Woche
Zu Wochenbeginn liegt Österreich unter dem Einfluss von Tief MANFRED und die Strömung dreht allmählich von West auf Nord. Am Montag fällt anfangs vor allem im Südosten noch verbreitet Regen, mitunter sind auch noch Gewitter eingelagert. Tagsüber ziehen dann vor allem an der Alpennordseite weitere Schauer sowie kurze Gewitter durch, zwischendurch lockert es aber etwas auf. Am häufigsten sonnig wird es im Wald- und Weinviertel sowie in Osttirol. Die Temperaturen erreichen nur noch 18 bis 24 Grad. Auch der Dienstag präsentiert sich unbeständig, besonders vom Tiroler Unterland bis in die nördliche Obersteiermark regnet es immer wieder. Abseits der Berge und im Süden kommt zwischen teils gewittrigen Schauern ab und zu die Sonne zum Vorschein. Der Wind frischt vor allem im Osten lebhaft aus Nord auf und die Höchstwerte kommen von Nord nach Süd nicht über 16 bis 23 Grad hinaus.
Nachhaltige Abkühlung
Im Laufe der kommenden Woche etabliert sich über dem Nordatlantik ein umfangreiches Hochdruckgebiet, damit stellt sich in Mitteleuropa bis auf Weiteres eine nördliche Strömung ein. Das frühherbstliche Wetter setzt sich also fort und zumindest bis zum Monatswechsel ist keine nennenswerte Erwärmung in Sicht.
Der höchste Punkt des Grönländischen Eisschildes ist mehr als 3000 m hoch und wird von den Wissenschaftlern, die dort die Forschungsstation „Summit Camp“ besetzen, oft als „Zone des trockenen Schneefalls“ bezeichnet. Warum? Weil es hier seit Beobachtungsbeginn nie Regen gab, sondern immer nur schneite. Doch am vergangenen 14. August war es auch dort so weit.
Gegen 9 Uhr (mitteleuropäische Sommerzeit) überschritt die Temperatur an der auf 3216 Höhenmeter gelegenen Wetterstation die Nullgradgrenze und gleichzeitig begann es erstmals seit Beobachtungsbeginn zu regnen. Fünf Stunden lang fiel der Niederschlag als flüssiges Wasser, bevor die Temperatur um 16 Uhr wieder in den negativen Bereich zurückging. Normal für diese Jahreszeit wären hier rund -15 Grad.
Schuld daran war ein außergewöhnlich kräftiges Tief über dem Nordosten Nordamerikas. Im Zusammenspiel mit einem Hoch über dem Südosten Grönlands sorgte das Tief für Zufuhr extrem warmer und feuchter Luftmassen aus dem Westatlantik.
Zeitphasen mit positiven Temperaturen im Herzen Grönlands sind äußerst selten. In den letzten 30 Jahren passierte es nur dreimal, aber ohne dass es dabei zu Regen kam. Solche Extremfälle häufen sich aber in den letzten Jahren eindeutig, mit einem Fall im Jahre 2019 gefolgt vom Extremereignis am vergangenen 14. August 2021. Die Eisschmelze ist in Grönland im Sommer 2021 auf Rekordkurs.
Titelbild: Grönland, Summit Station im Winter – Heather Guy, https://geo-summit.org/
Das laufende Jahr (bis zum 17.08.) fällt im Vergleich mit dem „alten“ Klimamittel 1981-2010 österreichweit um 0.5 Grad zu warm aus (Wien sogar 0.6 Grad). Siehe hierzu Grafik 1, die rötlichen Farbtöne dominieren.
Nimmt man aber die neue Klimareferenzperiode 1991-2020, dann wäre das Jahr bislang landesweit sogar leicht zu kühl ausgefallen (-0.1 Grad Anomalie, in Wien exakt +/- 0.0 Grad)! Nun dominieren auf einmal die grauen (neutralen) Farbtöne und die bläulichen, die auf eine negative Anomalie schließen lassen:
Dieser Unterschied zwischen den beiden Referenzperioden spiegelt sich auch in der Juli-Anomalie wider. Österreichweit fiel der Juli gegenüber dem Mittel von 1981-2010 um 1.1 Grad zu warm aus. Im Vergleich zum neuen Mittel schmilzt die Abweichung auf nur noch +0.5 Grad zusammen.
Immer mehr Sommer- und Hitzetage
Kommen wir zu den Hitzetagen, also jenen Tagen mit einer Höchsttemperatur von 30 Grad oder mehr. Die jährliche Anzahl an Hitzetagen hat deutlich zugenommen. Im 1961-1990-Klimamittel waren es im Schnitt noch 3 solcher Tage im Jahr in Bregenz und 11 in Eisenstadt bzw. Sankt Pölten. Im allerneuesten Klimamittel 1991-2020 sind es in Bregenz nun 9, in St. Pölten 19 und in Eisenstadt sogar 21 Tage! Den größten Zuwachs an Hitzetagen zwischen 1961-1990 und 1991-2020 gab es dabei in Graz mit +350% (Zuwachs von 4 auf 18 Hitzetage).
Frost- und Eistage rückläufig
Völlig konträr verhält sich der Trend bei den Eistagen, also all jenen Tagen mit ganztags weniger als 0 Grad. Deren Anzahl ist in den vergangenen Jahren generell weniger geworden, aber die Unterschiede sind hier etwas geringer als bei den Hitzetagen. Im 1961-1990-Klimamittel waren es noch 37 dieser Tage in Klagenfurt und 19 in Innsbruck. Im allerneuesten Klimamittel 1991-2020 sind es in Klagenfurt nun 27, in Innsbruck 11. Die größte Abnahme zwischen 1961-1990 und 1991-2020 gab es in Innsbruck mit -42%.
Die meisten Gewitter haben sich deutlich abgeschwächt bzw. ziehen diese in Richtung Ungarn ab. Vor allem von Unterkärnten bis ins Südburgenland regnet es in den kommenden stellenweise aber noch kräftig weiter. Ab morgen beruhigt sich das Wetter dann Allgemein wieder.
Wir beenden damit unseren Live-Ticker und bedanken uns für das Interesse! Wir wünschen eine erholsame Nacht.
Zusammenfassung
Die markante Kaltfront die heute Österreich überquerte führte zu zahlreichen Gewitter bzw. auch zu einigen Gewitterlinien. In Summe wurden etwa 86.000 Blitze erfasst, den stärksten Blitz gab es mit 330kA im Bezirk Murau. Begleitet wurden die Gewitter durch heftigen Regen, der besonders im Pinz- und Pongau zu einigen Vermurungen und Überschwemmungen führte. Am meisten Regen fiel in den letzten 24 Stunden an der Wetterstation auf der Rudolfshütte. Hier wurden 68 Liter gemessen. Die stärkste Böe gab es mit Durchzug eines Gewitters mit 120km/h an der Schmittenhöhen.
+++ Update 23:45 +++
Nun beginnt es auch im Süden der Steiermark. Über der Kor- und Packalpe haben sich die ersten Gewitter gebildet und diese ziehen in nordöstliche Richtung ins Grazer Becken und die Südsteiermark! Rechnet hier mit Starkregen, kleinem Hagel sowie lokalen Sturmböen.
+++ Update 23:00 +++
Der gewittrige Starkregen im östlichen Flachland zieht in der kommenden Stunden in Richtung Osten ab. Derzeit gehen noch in Kärnten sowie im Südburgenland kräftige Gewitter nieder. Besonders in der Süd- und Oststeiermark sowie später auch im Südburgenland besteht weiterhin erhöhte Unwettergefahr!
+++ Update 22:10 Uhr +++
Die Gewitter verlassen nun den Osten des Landes. Unwettergefahr besteht somit vor allem im Süden noch für ein paar Stunden. Am Alpenostrand bleibt es zudem in der Nacht und am Dienstagmorgen weiterhin windig aus West bis Nordwest, in exponierten Lagen sind dabei weiterhin stürmische Böen zu erwarten.
+++ Update 21:30 Uhr +++
Besonders von Unterkärnten über das Grazer Becken und die Südsteiermark bis ins Burgenland muss man bis Mitternacht mit kräftigen Gewittern inklusive Starkregen, Hagel und Sturmböen rechnen.
+++ Update 20:45 Uhr – Starke Blitze +++
In Wien sind derzeit starke Blitzentladungen über 50 kA zu hören, inklusive lauten und gefährlichen Naheinschläge.
Eine kräftige Gewitterlinie zieht derzeit über die Mur-Mürz-Furche und den Wiener Becken bzw. den Süden Wiens hinweg. In den kommenden Minuten wird das Grazer Bergland und die Semmering-Wechsel-Region sowie das Nordburgenland davon betroffen sein. Hier sind weiterhin Starkregen, Hagel und Sturmböen einzuplanen!
+++ Update 20:20 Uhr +++
Im Westen (Innsbruck, Bregenz) Abendrot, im Süden und Osten (St.Pölten, Wien, Eisenstadt, Graz, Lienz und später auch Klagenfurt) aufziehende Gewitter!
+++ Update 20:00 Uhr +++
Auch unmittelbar südlich der ital. Grenze in Südtirol – v.a. im Ahrntal und am Brennerpass – sorgten große Regenmengen in kurzer Zeit für schwere Schäden und Überflutungen!
16.08.21 ⚠️ ACHTUNG! Die Bevölkerung der vom Unwetter betroffenen Gemeinden Brenner/Pflersch und im Ahrntal wird aufgerufen in den Gebäuden zu bleiben und Bäche zu meiden. pic.twitter.com/tvwkJ35IzL
+++ Update 19:45 Uhr – Zivilschutzalarm in Sankt Johann im Pongau +++
Die heftigen Gewitter der vergangenen Stunden führten leider zu schweren Überflutungen in Sankt Johann im Pongau!
+++STRECKENINFO+++
Derzeit ist in St. Johann im Pongau kein Zugverkehr möglich. Grund dafür sind Unwetterschäden. Updates folgen hier. #ÖBBStreckeninfo
Derzeit ziehen die kräftigsten Gewitter vom Hauptkamm in Richtung Mur-Mürz-Furche bzw. Grazer Bergland und Semmering-Wechsel-Region. Hier ist in den kommenden Stunden örtlich mit heftigem Regen, Hagel und Sturmböen zu rechnen!
Windböen (Tallagen):
Kremsmünster (OÖ) 90 km/h
Windischgarsten (OÖ) 79 km/h
Bad Mitterndorf (ST) 77 km/h
+++ Update 18:55 Uhr +++
Die Wetterstation in Kremsmünster zeigt, wie die abendlichen Gewitter noch unwetterträchtig sein können: 35.1 l/m² Regen in 20 Minuten und Sturmböen um 90 km/h! Die Linie zieht in Richtung Mostviertel weiter.
+++ Update 18:45 Uhr +++
Die Gewitter im Zentralraum schauen derzeit etwas weniger organisiert zu sein. Dennoch ziehen sie nach Osten weiter und können im Laufe des Abends in der Südosthälfte des Landes durchaus noch heftig ausfallen!
+++ Update 18:25 Uhr +++
Im Osten und Südosten des Landes wurde heute vor den Schauern und Gewittern verbreitet einen „Hitzetag“ (Tageshöchstwert über 30 Grad) verzeichnet! Morgen ist dann aber mit der Hitze eindeutig vorbei:
+++ Update 18:15 Uhr +++
Im Westen ist die erste Störung schon durch und am Bodensee machen sich nun erste Auflockerungen bemerkbar. Hier setzt aber ab Mitternacht mit Eintreffen einer zweiten Kaltfront neuerlich schauerartiger Regen ein! Unwetterartige Entwicklungen sind dann aber nicht mehr zu erwarten.
+++ Update 18:00 Uhr +++
Das Gewitter im Pongau ist derzeit mit Abstand die gefährlichste Zelle des Landes. 35 l/m² Regen mit kleinkörnigem Hagel fielen in nur 20 Minuten (bis 18 Uhr) in Sankt Johann, in Sankt Veit waren es 18 l/m²! Im Salzkammergut muss man sich hingegen auch abseits von Gewittern auf teils stürmische Böen vorbereiten, denn sowohl in Golling als auch in Abtenau wurden schon Böen von 60 bis 70 km/h verzeichnet.
+++ Update 17:45 Uhr +++
Vor allem die Gewitterzelle im Pongau, die in Kurze auch das Ennstal erreicht (violett) kann durchaus größere Schäden durch Hagelschlag und schwere Sturmböen sowie Starkregen verursachen!
+++ Update 17:25 Uhr – Radarbild +++
Die Gewitter erreichen derzeit das Ennstal, das Salzkammergut und den westlichen Donauraum. Auch am Alpenostrand bilden sich immer wieder teils gewittrige Schauer, die über Wien hinweg ziehen.
+++ Update 16:55 Uhr – teils höchste Warnstufe im Salzburger Land +++
Schwere Sturmböen über 90 km/h wurden in Mittersill in der letzten Stunde gemessen. Aufgrund dieser Messung und die Meldungen aus dem Zillertal haben wir nun die höchste Warnstufe (violett) für die aufziehenden Gewitter ausgegeben. Dies betrifft in den kommenden Minuten in erster Linie den Pinzgau, den Pongau und den Flachgau.
+++ Update 16:35 Uhr +++
Schwere Unwetterschäden werden derzeit im Zillertal gemeldet! Diese Gewitter ziehen nach Osten in Richtung Salzburger Land weiter!
Im Außerfern sorgten die Gewitter für heftigen Regen und kleinkörnigen Hagel: Die B179 ist derzeit teilweise gesperrt:
+++ Update 16:20 Uhr – heftiger Starkregen im Wiener Becken +++
Eine weitere Gewitterzelle ist über Gumpoldskirchen (NÖ) gezogen. Die Wetterstation im Ort verzeichnete 21 l/m² binnen 10 Minuten bis 16:10 Uhr. In einer Stunde fielen somit hier bereits 57.8 l/m² Regen, in zwei Stunden sind es sogar 79.4 l/m²! Mit großer Wahrscheinlichkeit muss man in dieser Gegend mit lokalen Überflutungen rechnen.
+++ Update 16:00 Uhr – Radarbild +++
Sowohl in Tirol als auch in Wien bzw. Niederösterreich sind heftige Gewitter unterwegs. Diese breiten sich generell nach Osten aus.
+++ Update 15:45 Uhr – Auch in Wien gewittrig +++
Ein Gewitterkomplex hat nun auch die Bundeshauptstadt erreicht. In den kommenden Minuten muss man hier vor allem mit kräftigem Regen rechnen. Lokal sind große Regenmengen binnen kurzer Zeit sowie auch kleinkörniger Hagel möglich!
+++ Update 15:30 Uhr +++
Sowohl die Kaltfront-Gewitter im Westen als auch die langsam ziehenden Gewitter im Wiener Becken haben es in Sich! Im Oberinntal wurden an der Station in Haiming Windböen bis 64 km/h gemessen, in Rinn 62 km/h. Dazu regnet es örtlich sehr kräftig, hier die größten stündlichen Regenraten bis 15:30 Uhr:
Gumpoldskirchen (NÖ) 37.3 l/m²
Rinn (T) 27.8 l/m²
Landeck (T) 21.1 l/m²
+++ Update 15:00 Uhr – Kaltfront erreicht Vorarlberg +++
Derzeit habe wir 2 Gewitterhotspots in Österreich. Die nahezu stationären Gewitter an der südlichen Stadtgrenze von Wien und zum anderen die Gewitter entlang der Kaltfront in Westösterreich.
Eine Gewitterlinie reicht von Tessin bis nach Vorarlberg und ist mit der Kaltfront gleichzusetzen. Davor gibt es 2 starke Gewitterzellen. Ein Gewitter zieht vom Außerfern Richtung Seefeld und Karwendel, ein zweites Gewitter hat gerade Innsbruck passiert und zieht in Richtung Zillertal, später Pinzgau. Dabei kommt es zu Sturmböen kleinem Hagel und Starkregen. In Rinn sind schon 25 mm gefallen
+++ Update 14:30 Uhr – Gewitteraufzug in Innsbruck +++
+++ Update 14:20 Uhr – Gewitter bei Wien +++
Entlang einer Windkonvergenz haben sich südlich von Wien bei Bad Vöslau kräftige Gewitter gebildet. Hier dazu ein Video:
+++ Update 14:00 Uhr – Gewitter bei Wien und Innsbruck +++
Mit Annäherung der Kaltfront werden nun die Gewitter von Minute zu Minute mehr. Ein kräftiges Gewitter zieht von Westen her auf Innsbruck zu, ein anderes hat sich südlich von Wien gebildet.
Auch im nördlichen Mühl- und Waldviertel ziehen schon heftige Gewitter durch.
Ausgangslage
Nachdem es bereits am Sonntag landesweit zu Gewittern kam, die stellenweise großen Hagel und Sturmböen brachten, besteht auch am Montag erhöhte Unwettergefahr. Grund dafür ist die kräftige Kaltfront von Tief LUCIANO über der Nordsee.
Derzeit liegt die Kaltfront noch über Bayern, in deren Vorfeld sind aber von Vorarlberg bis nach Oberkärnten und dem Salzkammergut schon einige Regenschauer und Gewitter entstanden. Weiter im Osten wird es hingegen nochmals heiß und hier sind am Nachmittag und Abend heftige Gewitter mit Sturm und Hagel zu erwarten.
Starkregen und Vermurungen
Im Westen gibt es schon seit der Früh Regenschauer und Gewitter und hier sind bis zum Abend regional bis zu 50 mm zu erwarten.
Vor allem entlang des Alpenhauptkamms von Ötz- und Zillertal über den Pinzgau bis ins Ennstal sind die Böden durch die nassen Vorwochen oftmals gesättigt. Hier besteht durch die größeren Regenmengen die Gefahr von lokale Vermurungen und Überflutungen.
In der Nacht Wetterberuhigung
In der Nacht zum Dienstag zeiht die Unwetterfront nach Südosten ab, danach stellt sich für ein paar Tage mäßig warmes und leicht wechselhaftes Wetter ein. Unwetter sind dann keine mehr zu erwarten.
Tief LUCIANO liegt mit seinem Zentrum derzeit knapp westlich von Dänemark über der Nordsee und steuert feucht. kühle Luft ins Land. Die dazugehörige Kaltfront sorgt dazu im äußersten Südosten noch für Gewitter.
Dabei wird es heute in der Nordhälfte schon windig, auf den Nordseeinseln weht stürmischer Nordwestwind.
Sturm am Dienstag
Das Tief wandert über Nacht in die Ostsee und verstärkt sich hier noch etwas. Somit nimmt auch der Druckgradient bzw. der Wind etwas zu. Tagsüber sind somit von Schleswig-Holstein und Niedersachsen bis nach Sachsen verbreitet Böen von 60 bis 80 km/h zu erwarten.
Vor allem in Mecklenburg-Vorpommern und in Brandenburg-Berlin sind tagsüber auch ein paar Gewitter zu erwarten. Dabei kann es zu kleinem Hagel und punktuell schweren Sturmböen von bis zu 90 km/h kommen.
So ein Sturmereignis Mitte August ist doch recht ungewöhnlich, wie auch ein Blick auf den EFI (Extreme Forecast Index) zeigt.
Hier wird das aktuelle Sturmereignis mit der langjährigen Klimatologie für Mitte August verglichen. Bei einem Wert von 1 kann man von einem umgewöhnlich starken Sturmereignis ausgehen. Da die Bäume noch voll belaubt sind, ist bei Böen um die 80 km/h schon mit ein paar Astbrüchen zu rechnen. Vereinzelt können geschwächte Bäume auch umstürzen.
Am Mittwoch beruhigt sich das Wetter dann wieder, nur an der Ostseeküste bleibt es noch stürmisch.
Im Laufe der Nacht auf Montag bleibt die Gewitterneigung von Vorarlberg über Tirol bis nach Oberösterreich erhöht, so heftig wie am Sonntagnachmittag und -abend fallen die Gewitter aber nicht mehr aus, damit beenden den heutigen Liveticker. Wir bedanken uns für das Interesse und wünschen eine erholsame Nacht! Am Montag nimmt die Unwettergefahr vor allem im Süden und Südosten nochmals zu, wir halten euch dann wie immer auf www.uwz.at auf dem Laufenden.
Zusammenfassung
In Summe wurden österreichweit etwa 93.000 Entladungen erfasst, davon 32.500 in der Steiermark, 26.500 in Oberösterreich, 12.400 in Niederösterreich und 8.000 in Tirol (Stand Sonntag 23:10 Uhr). Die stärkste Windböe wurde mit 116 km/h in Waizenkirchen (OÖ) erfasst und die größte Regenmenge auf der Kanzelhöhe (K) mit 37 mm innerhalb von einer Stunde. Lokal gab es zudem auch Hagel mit einem Durchmesser teils um 4 cm wie etwa am frühen Nachmittag in Wien-Liesing.
Im Wiener Becken gab es in den vergangenen 45 Minuten wie erwartet stürmische Böen:
97 km/h Wiener Neustadt MIL
82 km/h Gumpoldskirchen
74 km/h Wien – Innere Stadt
74 km/h Wien – Hohe Warte
68 km/h Wien – Unterlaa
Auch im Seewinkel kommt nun vorübergehend kräftiger Westwind aus, sonst lässt der Wind bereits nach. Die meisten Gewitter sind derzeit wieder in Nordtirol aktiv, anbei ein Webcambild aus dem Raum Innsbruck:
Update 22:10 Uhr
Während im Wiener Becken nun kräftiger Westwind mit Sturmböen in exponierten Lagen auffrischt, ziehen im westlichen Bergland weitere Gewitter durch wie etwa im Raum Kappl.
Update 21:50 Uhr
Die Gewitterlinie im Mostviertel schwächst sich aktuell ab, der Wind bleibt aber weiterhin ein Thema! Wir haben ab 22:15 Uhr eine Sturmwarnung für das Wiener Becken ausgegeben.
Update 21:35 Uhr
Die Böenfront erreicht aktuell die Regionen rund um St. Pölten. In den vergangenen 30 Minuten wurden in Melk schwere Sturmböen bis 99 km/h bzw. in Loosdorf bis 97 km/h gemessen!
Update 21:20 Uhr
In Summe wurden heute schon 90.000 Blitzentladungen in Österreich erfasst, die meisten davon in der Steiermark und in Oberösterreich. Die bislang höchste Blitzdichte gab es in Weilbach (Ried im Innkreis).
Update 21:10
Die Gewitterlinie erfasst aktuell das zentrale Mostviertel rund um Amstetten. Anbei die bisherigen, gemessenen Spitzenböen:
116 km/h Waizenkirchen
98 km/h Enns
96 km/h Linz Flughafen
96 km/h Zell am See
92 km/h Wolfsegg
90 km/h Kremsmünster
Die Gewitter ziehen weiter in Richtung Wienerwald. Auch in Wien kündigen sich am späten Abend stürmische Böen an!
Die Gewitterlinie nimmt nun Kurs auf das Most- und Waldviertel sowie die westliche Obersteiermark. In diesen Regionen muss man verbreitet mit Sturmböen rechnen! https://t.co/QBXqgiCCWSpic.twitter.com/f1Yi3LUdJw
Die Gewitterlinie nimmt nun Kurs auf das Most- und Waldviertel sowie die westliche Obersteiermark. In diesen Regionen muss man verbreitet mit Sturmböen bzw. örtlich auch mit schweren Sturmböen rechnen!
Auch in Tirol ziehen noch kräftige Gewitter durch, im oberen Lechtal wurde 2 bis 3 cm großer Hagel gemeldet. Im Raum Innsbruck ziehen aktuell auch Gewitter durch.
Die Gewitterlinie sorgt verbreitet für Sturmböen und örtlich auch für orkanartige Böen. Die Feuerwehr in Oberösterreich muss derzeit wieder für zahlreiche Unwettereinsätze ausrücken.
Update 20:00 Uhr
Achtung in Oberösterreich, die Gewitterlinie zieht nun auf den Zentralraum zu! In Waizenkirchen wurden vergangene Stunde Böen bis 116 km/h gemessen!
Ein Blick auf die Wetterdaten zeigt, dass in Salzburg und Oberösterreich mit Gewitterdurchzug verbreitet Sturmböen zwischen 60 und 90 km/h auftreten. In Chieming (Bayern) wurden sogar schwere Sturmböen von 102 km/h registriert!
Auch im Lienzer Becken muss man demnächst mit Gewittern rechnen!
Update 18:50 Uhr
Von Tirol und Bayern her zieht jetzt die Gewitterlinie nach Salzburg und Oberösterreich! Neben Starkregen und Hagel ist auch der Sturm ein Thema, rechnet mit Gewitterdurchzug mit Böen zwischen 60 und 90 km/h!
Grafik (c) Austrocontrol/UBIMET
Update 17:20 Uhr
Die kräftigsten Gewitter sind nach wie vor in der Südsteiermark unterwegs. Mitllerweile hat sich auch über Bayern eine Gewitterlinie ausgebildet, die bis zu den Nordtiroler Kalkalpen reicht. Die Linie verlagert sich langsam ostwärts, am Abend steigt somit auch in Oberösterreich das Gewitterrisiko deutlich an.
Auch im Raum Krems hat sich eine neue Gewitterzelle gebildet.
Update 16:00 Uhr – Heftige Gewitter in Unterkärnten und in der West- und Südsteiermark
Die kräftigsten Gewitter gehen derzeit in Unterkärnten und in der West- sowie in der Südsteiermark nieder. Auch Leibnitz wird demnächst von einem heftigen Gewitter samt Hagel und Starkregen getroffen, bitte um Vorsicht!
Update 15:50 Uhr – Hagel in Liesing
Das Gewitter über Wien hat sich mittlerweile aufgelöst, in Liesing/Mauer gab es jedoch Hagel mit einer Korngröße bis 4 cm:
Vom Wienerwald nähert sich ein kräftiges Gewitter Wien an, vor allem im Westen und Südwesten der Stadt kann es in Kürze kräftig schütten, auch Hagel ist möglich.
In Graz nähert sich aus Nordwesten ein kräftige Gewitter.
Update 14:45 Uhr – Hagel in Kärnten
Hier ein Bild unserer Userin Barbara Kulovics aus Kärnten – Ebene Reichenau
Update 14:30 Uhr – Heftiges Gewitter am Semmering
Sehr blitzreiche Gewitter sind nun im Wienerwald und am Semmering entstanden. Dabei kommt es zu Starkregen und kleinem Hagel.
Update 14:00 Uhr – Gewitter in Kärnten und der Steiermark
In den vergangenen Stunden haben sich von Osttirol bis zum Semmering-Wechselgebiet immer mehr Gewitter gebildet, die lokal auch schon kräftig ausfallen.
Diese verlagern sich langsam in Richtung Osten bzw. Südosten
Ausgangslage
Wie schon in den vergangenen Tagen liegt Österreich auch am Sonntag in einer feuchte und sehr warmen Luftmasse. Auch heute liegen die Höchstwerte verbreitet über der 30-Grad-Marke.
Da der Hochdruckeinfluss aber zusehends nachlässt, flammt die Gewittertätigkeit besonders über dem Bergland immer mehr auf.
Unwetterpotential steigt
So sind ab Mittag zunächst im Süden und vereinzelt auch im östlichen Hügelland Gewitter zu erwarten, ab dem Abend verlagert sich die Gewittertätigkeit mehr in den Westen des Landes. Die Gewitter fallen lokal heftig aus, es kann zu Starkregen und Hagelschlag kommen. Auch lokale Vermurungen wie vergangene Nacht in Krimml sind wieder möglich. Hier sind in kurzer Zeit rund 80 mm an Regen gefallen.
Kaltfont am Montag
Am Montag erreicht dann eine kräftige Kaltfront Österreich und in deren Vorfeld entstehen inneralpin und im Süden nochmals heftige Gewitter. Dazu folgen aber morgen noch mehr Informationen.
Nach Durchzug der Kaltfront Montagnacht setzt sich deutlich kühlere Luft durch, die Unwettergefahr ist dann gebannt.
Wenn man den Zeitraum seit der letzten Eiszeit betrachtet, ist es auffällig, dass es in den letzten 20.000 Jahren noch nie so hohe Temperaturen sowie einen so schnellen Temperaturanstieg wie aktuell gegeben hat. Global betrachtet haben wir in den vergangenen 100 Jahren einen Temperaturanstieg von rund 1,1 Grad erlebt: Das ist mehr als zehnmal schneller als der bislang markanteste Temperaturanstieg der letzten 20.000 Jahre von 1 Grad in etwa 1100 Jahren.
Modern global warming has been ~10x faster than any warming and temperature is now higher than any time in at least the past 20,000 years. Without us, very slow orbital cooling (23,000-year precession cycle) would have continued. More on these data: https://t.co/tmrA63355jpic.twitter.com/8v3xk1RtM4
In Österreich lässt sich die Erwärmung besonders einfach an der Anzahl an Tagen mit mehr als 30 Grad beobachten: Wurden etwa im Mittel von 1961 bis 1990 in Wien durchschnittlich 9,6 Hitzetage pro Sommer verzeichnet, waren es im Mittel von 1991 bis 2020 bereits 20,9. Extreme Temperaturen über 35 Grad treten ebenfalls immer häufiger auf.
37 Grad heute auch in #Wien!
Wie ungewöhnlich sind derart hohe Temperaturen?
Nun, seht selbst:
Im 20. Jhdt wurde die 37-Grad-Marke nur in 2 Jahren an zumindest einer Station geknackt. Jetzt im 21. Jhdt ist es praktisch Usus. #Hitzepic.twitter.com/JoDIYOgbyY
Auch in der Höhe wird es aber wärmer, was u.a. durch den Gletscherrückgang in den Alpen sichtbar wird. Weiters nimmt die Wahrscheinlichkeit für Hitzerekorde zu, wie zuletzt in Kanada oder in Sizilien, während Kälterekorde nur noch sehr selten auftreten.
Die Ursache für die aktuelle Klimaveränderung seit der vorindustriellen Zeit ist die zunehmende Konzentration an Treibhausgasen. Eine Übersicht zum Einfluss von unterschiedlichen Faktoren wie Erdbahnparameter, Sonnenaktivität, Vulkanausbrüche und Treibhausgase auf unser Klima sind im folgenden Video zusammengefasst, ein paar Fakten zum Thema Sonne gibt es weiters auch hier: Sonnenaktivität und Klima.
Die Forschung zu Klimawandel und Extremwetterereignissen hat in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht. Noch vor wenigen Jahren lautete die typische Antwort zum Zusammenhang von Extremwetter und Klimawandel, dass einzelne Ereignisse nicht kausal auf den Klimawandel zurückführbar seien. Als uneingeschränkte und generelle Aussage ist diese Antwort allerdings nicht mehr korrekt, da man mittlerweile durchaus belegen kann, dass bestimmte Extremwetterereignisse durch den Klimawandel wahrscheinlicher bzw. intensiver geworden sind. Bei dieser sogenannten Attributionsforschung vergleicht man mit Computersimulationen die Wahrscheinlichkeit für Extremereignisse im aktuellen Klima sowie in jenem der vorindustriellen Zeit. Besonders gut funktioniert das für sommerliche Hitzewellen, so spielt der Klimawandel in Europa mittlerweile bei nahezu jeder Hitzewelle eine Rolle und auch beim Extremniederschlag lässt sich bereits eine Zunahme nachweisen. Nur bei punktuellen, kleinräumigen Ereignissen wie Tornados kann man praktisch noch keine Aussagen machen.
Niederschlagsextreme
Beim Niederschlag ist die Attribution kompliziert, da es auf vergleichsweise kleinen Flächen wie etwa jener Österreichs kaum möglich ist, statistisch signifikante Änderungen bei der Häufigkeit von punktuellen Extremniederschlägen zu erfassen (diese werden oft nicht direkt vom Messnetz erfasst). Weitere Infos dazu gibt es hier: Klimawandel und Extremniederschlag. Allgemein kommen aber zwei Faktoren zusammen: Einerseits vermutet mann, dass blockierte Wetterlagen im Zuge des Klimawandels häufiger werden, da sich die atmosphärische Zirkulation ändert, andererseits nimmt die Regenmenge in feuchtgesättigter Luft um etwa 7% bzw. pro Grad Erwärmung zu (der Wasserdampfgehalt der Atmosphäre ist weltweit bereits um 5% angestiegen). Besonders bei lokalen Gewittern kann es dadurch im Mittel zu deutlich mehr Niederschlag kommen, als es ohne Klimawandel der Fall wäre. Allgemein beschränkt sich der Großteils des Sommerniederschlags vor allem im Flachland tendenziell auf weniger, aber dafür sehr regenreiche Tage: Tatsächlich werden die Tage, an denen es mit leichter bis mäßiger Intensität regnet eher seltener, während Tage mit sehr großen Niederschlagsmengen in den vergangenen 30 Jahren häufiger wurden. Obwohl der Extremniederschlag zunimmt, steigt in manchen Regione aber gleichzeitig auch die Gefahr von Dürren an: Einerseits nimmt die Verdunstung in einem wärmeren Klima zu, andererseits entziehen die Pflanzen dem Boden aufgrund der längeren Vegetationsperiode mehr Wasser.
Für Tiefdruckgebiete spielen zudem auch die höheren Meerestemperaturen eine Rolle, ganz besonders bei tropischen Wirbelstürmen: Etwa bei Hurrikan Harvey im Jahr 2017 wurde berechnet, dass es in Houston 12 bis 22 Prozent mehr Regen gab, als es in einer Welt ohne Klimawandel der Fall gewesen wäre.
Schnee im Alpenraum
Die Anzahl an Tagen mit einer Schneedecke hat besonders in tiefen Lagen schon deutlich abgenommen: Die winterliche Nullgradgrenze ist in den letzten 50 Jahren im Mittel um etwa 250 m angestiegen. Im Flachland hat die Anzahl der Tage mit einer geschlossenen Schneedecke in den vergangenen 90 Jahren bereits um etwa 30% abgenommen. Mehr dazu hier: Schnee und Klimawandel in den Alpen.
Am Wochenende liegt Österreich noch am Rande von Hoch ELFI und mit einer westlichen Höhenströmung gelangen feuchtwarme Luftmassen ins Land. Von den Tauern bis an den Alpenostrand sowie vereinzelt auch im Flachland muss man mit lokalen Hitzegewittern rechnen, meist dominiert aber der Sonnenschein. Die Temperaturen liegen landesweit auf hochsommerlichem Niveau mit maximal 27 bis 33, vereinzelt auch 34 Grad. Extreme Hitze gibt es im Süden Spaniens, hier sind am Wochenende etwa in Córdoba Höchstwerte um 47 Grad zu erwarten.
Unwettergefahr am Montag
Am Montag stellt sich die Großwetterlage um und im Tagesverlauf zieht aus Westen die Kaltfront eines Tiefs mit Kern über Südskandinavien auf. An der Alpennordseite ziehen bereits in der ersten Tageshälfte lokale Schauer oder Gewitter durch, sonst scheint noch häufig die Sonne und mit maximal 32 Grad im Südosten wird es schwülwarm. Am Nachmittag breiten sich dann ausgehend vom Bergland teils kräftige Gewitter ostwärts aus und erreichen in den Abendstunden auch den Südosten und das östliche Flachland. Besonders im Osten und Südosten zeichnet sich gebietsweise Unwettergefahr durch Gewitter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen ab.
Temperatursturz
Der Dienstag startet trüb und vor allem im Südosten sowie entlang der Nordalpen häufig nass. Tagsüber lässt der Regen zögerlich nach und geht in einzelne Schauer über, dazwischen kommt am Nachmittag ab und zu die Sonne zum Vorschein. Abseits der Alpen und in einem Streifen von Osttirol über das Mur- und Mürztal bis zum Alpenostrand bleibt es meist trocken. Die Temperaturen kommen kaum über 15 bis 24 Grad hinaus. Vor allem im Südosten kühlt es spürbar ab, hier ist es am Dienstag teils mehr als 10 Grad kühler als noch am Montag! Etwas geringer fällt der Unterschied dagegen im äußersten Westen aus – wo es bereits von Sonntag auf Montag etwas abkühlt – sowie auch in Osttirol und Oberkärnten dank aufkommendem Nordföhn.
Nachhaltige Umstellung
Im Laufe der Woche steigen die Temperaturen tendenziell wieder leicht an auf ein sommerliches Niveau, vergleichbare Höchstwerte wie aktuell sind aber nicht mehr in Sicht und es bleibt leicht unbeständig. Der Wettercharakter wechselt kommende Woche von hochsommerlich auf spätsommerlich.
Tiefdruckgebiete in den mittleren Breiten haben typischerweise einen kalten Kern und weisen eine asymmetrische Struktur mit Kalt- und Warmfronten auf. Im Gegensatz dazu zeichnen sich tropische Tiefdruckgebiete durch einen warmen Kern sowie einer annähernd symmetrischen Struktur ohne Fronten aus. Unter bestimmten Bedingungen können sich auch in Südeuropa subtropische (hybride) oder gar tropische Tiefdrucksysteme entwickeln, wie es gelegentlich im Mittelmeer der Fall ist, siehe auch hier: Medicanes.
(Sub-)Tropische Stürme in Europa
Atlantische Hurrikane, die von Südwesten her Kurs auf Europa nehmen, können in seltenen Fällen ungeachtet der zunehmend kühlen Wassertemperaturen ihre tropischen Eigenschaften bis zum Landfall erhalten. Manchmal können Tiefdruckgebiete mit tropischen Eigenschaften aber auch an Ort und Stelle entstehen: Förderlich dafür sind allgemein hohe Wassertemperaturen in einem möglichst großen Gebiet, eine geringe vertikale Windscherung sowie schwache Druckgegensätze im Bereich eines alternden und nahezu ortsfesten Höhentiefs. Im Mittelmeer treten diese Bedingungen am häufigsten über dem Tyrrhenischen und Ionischen Meer auf, da sich sonst die zahlreichen umliegenden Gebirgsketten sowie die Sahara im Süden aufgrund von Föhneffekten bzw. der Zufuhr von trockenen Luftmassen negativ auswirken. In sehr seltenen Fällen sind subtropische oder gar tropische Tiefs aber auch über dem vergleichsweise kleinen Schwarzen Meer möglich.
Aktueller Fall
Am vergangenen Wochenende ist nach Durchzug eines kräftigen Tiefs über Osteuropa ein abgetropftes Höhentief über Südosteuropa zurückgeblieben. Der Kern des Höhentiefs liegt über dem Schwarzen Meer und die Wettermodelle deuten hier in den kommenden Stunden bei relativ schwacher Windscherung und geringen Luftdruckgegensätzen auf die Entstehung eines Tiefs mit tropischen Eigenschaften. Bereits jetzt kann man am Satellitenbild subtropische Eigenschaften erkennen: Es gibt eine geschlossene Zirkulation, die Gewitterwolken sind aber noch in einer gewissen Entfernung zum Kern asymmetrisch angeordnet. Für die Entwicklung zu einem tropischen Tief muss sich die Gewittertätigkeit symmetrisch um den Tiefkern anordnen.
Die Modellprognosen sind derzeit noch sehr unterschiedlich: Laut manchen Modellläufen wie etwa dem 0z-Lauf vom IFS-Modell ist durchaus ein tropischer Sturm mit mittleren Windgeschwindigkeiten über 34 kt bzw. 63 km/h, Böen um 100 km/h und einem Landfall an der Nordküste der Türkei möglich. Andere Modelle lassen das Tief hingegen rasch unter Abschwächung in Richtung Asowisches Meer abziehen. Auch in diesem Fall muss man allerdings gebietsweise wie etwa an der Ostküste des Asowischen Meeres mit ergiebigen Regenmengen in kurzer Zeit und entsprechender Überflutungsgefahr rechnen.
Heiße Luft im Sommer und das am Mittelmeer. Nicht der Rede wert, oder? Eigentlich schon, denn seit Mitte Juni sind die Temperaturen in der Region außergewöhnlich hoch. Seit Sommerbeginn wurde die 45-Grad-Marke gleich an mehreren Stationen bzw. Tagen in Griechenland sowie auch auf Sizilien geknackt. Der offizielle Europa-Hitzerekord von 48.0 Grad, verzeichnet in Athen am 10. Juli 1977, blieb aber unangetastet. Bis heute.
Denn die außergewöhnlich kräftige Hitzeglocke über Nordafrika sorgte am 11. August 2021 im Zusammenspiel mit lokalen Föhneffekten für unglaubliche 48.8 Grad in Syrakus, auf Sizilien. Bemerkenswert ist es auch, dass gleich mehrere Stationen Rekordwerte zwischen 45 und 47 Grad erreichten.
Der neue europäische Hitze-Rekord wird aber von der WMO (Weltorganisation für Meteorologie) vermutlich nicht offiziell anerkannt und das obwohl der Sizilianische Wetterdienst die Messung validieren wird. Die Wetterstationen der regionalen Wetterdienste sind nämlich vom internationalen Messnetz ausgeschlossen. Aus Italien fließen ins WMO-Netz nur die Messungen vom militärischen Wetterdienst. Dies heißt aber nicht, dass der Rekordwert nicht glaubwürdig ist. Ganz im Gegenteil: Die Wetterstation in Syrakus entspricht allen Vorschriften für eine sehr gute meteorologische Messung. Ob der Rekord schlussendlich anerkannt wird oder nicht, werden wir wohl in den kommenden Tagen erfahren.
Hier die Lage der Wetterstation, die den Rekord gemessen hat:
In den kommenden Tagen verlagert sich die Hitzeglocke nach Westen und erfasst somit am Wochenende und zu Beginn der neuen Woche die Iberische Halbinsel. Vor allem in Andalusien sind am Samstag, Sonntag und Montag verbreitet Spitzenwerte zwischen 45 und 48 Grad in Reichweite. Örtlich sind natürlich noch höhere Werte möglich. Der europäische Hitze-Rekord könnte somit innerhalb von nur einer Woche gleich zwei Mal fallen!
Im Vergleich zum Mittel von 1991 bis 2020 war der Sommer im Südosten Österreichs bislang 1,5 bis 2 Grad zu warm, während die Abweichung zum Mittel in Bregenz bei -0,3 Grad liegt.
Dieses Muster spiegelt sich auch bei den Hitzetagen wider. In Bregenz gab es bislang 5 Hitzetage mit einem Höchstwert von mindestens 30 Grad, dagegen wurden in Klagenfurt und Graz mit 19 bzw. 21 bereits mehr Hitzetage verzeichnet, als durchschnittlich im gesamten Sommer zu erwarten sind.
Wetterumstellung
In den kommenden Tagen verschiebt sich der Kern des Hitzehochs von Südosteuropa in Richtung Südwesteuropa, wo im Laufe der zweiten Wochenhälfte etwa in Südspanien extreme Temperaturen teils über 45 Grad in Sicht sind. Das Hoch drückt die Frontalzone über Mitteleuropa vom Alpenraum nach Norddeutschland und auch in Westösterreich wird der Weg frei für warme Luftmassen subtropischen Ursprungs.
Gewitter im östlichen Bergland
Am Dienstag und Mittwoch überwiegt bei nur harmlosen Wolken in weiten Teilen des Landes der Sonnenschein. In den Nachmittagsstunden bilden sich aber Quellwolken und von den Tauern und den Gurktaler Alpen über die Steiermark bis in den Süden Niederösterreichs gehen örtlich kräftige Gewitter nieder. Vereinzelt können diese aber auch auf den Osten übergreifen. Die Temperaturen steigen verbreitet auf sommerliche 25 bis 30 Grad, wobei am Dienstag im Osten bzw. am Mittwoch im äußersten Süden lokal auch 31 Grad in Reichweite sind.
Hochsommerlich am Donnerstag
Am Donnerstag macht sich im ganzen Land ein Zwischenhoch bemerkbar und das sonnige Wetter setzt sich fort. Vereinzelte Hitzegewitter sind am ehesten noch über dem Berg- und Hügelland von den Lavanttaler Alpen bis in die Bucklige Welt möglich. Meist bleibt es aber trocken und mit 26 bis 32 Grad wird es in jedem Bundesland hochsommerlich heiß.
Am Freitag lässt der Hochdruckeinfluss etwas nach und die Gewitterneigung steigt vor allem im Bergland wieder an. Die Temperaturen bleiben aber auf einem hochsommerlichen Niveau, im Südosten wird es sogar noch eine Spur heißer. Eine Änderung ist nach derzeitigem Stand erst zu Wochenbeginn möglich.
Bereits gestern gab es im Norden Salzburgs sowie in Oberösterreich heftige Gewitter. Besonders das Inn- und Hausruckviertel war betroffen. Eine Superzelle zog von Bayern ins Alpenvorland und brachte Orkanböen. In Reichersberg wurden 121 km/h gemessen und auch die Kollegen von Storm Science Austria maßen in Freilassing mit der ankommenden Böenfront 120 km/h.
Generell war der Wind gestern ein großes Thema. Zunächst brachte der Südföhn Orkanböen auf den Bergen, wie etwa dem Patscherkofel. Später entwickelte sich dann ausgehend von den heftigen Gewitter in Bayern und Oberösterreich eine Druckwelle, welche sich im Verlauf der Nacht im Donauraum nach Osten ausbreitete.
Heute kräftige Gewitter im Süden und Südosten
Derzeit liegt die Kaltfront quer über Österreich und sorgt in weiten des Landes für einen trüben und teils auch nassen Start in den Tag. In Oberkärnten gab es am Vormittag auch bereits einzelne Gewitter.
Im Laufe des Tages bekommt diese Front erneut Antrieb, denn aus Westen erreicht neuerlich eine Störungszone den Alpenraum. Somit bilden sich dann am Nachmittag vor allem in Kärnten und der Steiermark lokal kräftige Gewitter. Die Gefahr besteht vor allem durch Starkregen, Hagel und Sturmböen. Nicht ganz abgesichert ist die Wetterentwicklung im Norden und Osten des Landes. Aber auch hier deuten einige Wettermodelle zum Abend hin Gewitter an.
In der Nacht zieht die Kaltfront dann aber endgültig nach Osten ab und damit lässt auch die Schauer- und Gewittertätigkeit nach.
Wetterberuhigung in der neuen Woche
Die kommenden Woche verspricht dann wieder ruhigeres Wetter. Zwar liegt der Alpenraum weiterhin im Einfluss eines Tiefs über der Nordsee, allerdings schwächt sich dieses langsam ab. Somit stellt sich besonders im Flachland wieder sommerliches und sonniges Badewetter. Nur im Bergland bleibt in den nächsten Tagen die Schauer- und Gewitterneigung noch erhöht. Die Unwettergefahr ist aber in den nächsten Tagen gering.
Der Blick vom Satelliten auf Europa beweist: Noch ist es ruhig, in Österreich scheint bei kräftigem Südföhn verbreitet die Sonne und es ist sommerlich warm. Von Spanien über Frankreich bis nach Deutschland lagert aber schon eine Kaltfront (blau) mit dichten Wolken, diese macht sich nun langsam auf den Weg nach Osten (blaue Pfeile):
Im Laufe des Nachmittags bilden sich in Vorarlberg und im Tiroler Außerfern erste kräftige Gewitter, anschließend wird es auch im Rest Nordtirols und am Abend dann auch im Flachgau und Oberösterreich vermehrt gewittrig. Es kann dabei stark regnen und auch größerer Hagel ist im Grenzbereich zu Bayern mit dabei.
Am Abend gehen die Gewitter in Vorarlberg und Tirol in kräftigen Regen über, hier die zu erwartenden Regenmengen bis morgen Nachmittag (inkl. der heutigen Gewitter): Am meisten Regen dürfte rund um den Arlberg zusammenkommen, 30-60 l/m² sind hier locker möglich. Doch auch im übrigen Vorarlberg sowie in Nordtirol und Richtung Hohe Tauern gehen sich 20 bis 40 l/m² aus:
Nicht zu unterschätzen ist heute die Sturmgefahr an der Alpennordseite. Ausgehend von den Gewittern über Südbayern macht sich nämlich eine sogenannte „Druckwelle“ auf den Weg nach Osten. Schlagartig dreht der Wind ab etwa 20 Uhr in Oberösterreich, ab ca. 21/22 Uhr dann auch in Niederösterreich auf West und frischt mit Böen von 60-80 km/h stürmisch auf! In exponierten Lagen sind sogar Böen bis zu 90 km/h möglich.
Auf www.uwz.at bleibt ihr immer auf dem Laufenden.
Vom 1. bis zum 31. Juli registrierte das Blitzmesssystem von nowcast im Hochpräzisionsmessbereich über ganz Deutschland verteilt exakt 883.790 Blitzentladungen (Wolken- und Erdblitze inkl. Folgeblitze). Dieser Wert liegt deutlich unter dem 10-jährigen Mittel von 2011 bis 2020, der Negativrekord aus dem Vorjahr, als in Summe nur 395.000 Entladungen erfasst wurden, liegt aber in weiter Ferne. Der Gewittersaison verläuft heuer sehr unregelmäßig: Nach einem schwachen Saisonstart gab es einen sehr blitzreichen Juni, nun zieht der Juli die Gesamtbilanz aber wieder nach unten.
Wenn man die Verteilung der Blitze betrachtet, fällt auf, dass es im Juli 2021 von Rheinland-Pfalz und Hessen bis nach Hamburg und Sachsen-Anhalt sehr wenig Gewitter gab, so lag die Blitzdichte hier meist unter einem Blitz pro Quadratkilometer. In Bayern und Sachsen wurden hingegen durchschnittlich immerhin 4,6 Blitze pro Quadratkilometer detektiert. Der blitzreichste Tag des Monats war der 26., als in Summe 212.000 Entladungen erfasst wurden, davon allein 84.500 in Bayern. Der blitzreichste Tag des Jahres bleibt allerdings der 20. Juni mit 316.500 Entladungen.
Mit exakt 324.792 Blitzentladungen führt Bayern das Bundesländer-Ranking an, an zweiter Stelle folgt mit 108.546 Entladungen Baden-Württemberg. Auf Platz 3 liegt Sachsen mit 84.775 Entladungen, gefolgt von Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. In Bezug auf die Blitzdichte liegen mit 4,6 Blitzen pro km² Bayern und Sachsen an erster Stelle, gefolgt von Berlin, dem Saarland und Baden-Württemberg. An letzter Stelle liegt Hamburg mit nur 0,5 Blitzen pro km² bzw. in Summe 392 Entladungen.
Stärkster Blitz in NRW
Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurde in Nordrhein-Westfalen gemessen: Spitzenreiter ist eine Entladung mit rund 301 kA am 4. Juni in Senden im Kreis Coesfeld. Kurzzeitig wurde dabei knapp 19.000 mal höhere Stromstärke erreicht, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit maximal 16 Ampere verfügbar ist.
Verantwortlich für die großen Regenmengen sind gleich zwei Tiefs, gut zu sehen auf der heutigen Bodenwetterkarte. Tief HENRI über Polen und ein weiteres namenloses Tief über Westfrankreich lenken feuchte Luft von Südwesten her zu den Alpen.
Hier die zu erwartenden Regenmengen, los geht’s in Vorarlberg und Tirol im Laufe des heutigen Nachmittags, Richtung Salzburg, Kärnten und Oberösterreich dann zum Abend hin.
Verbreitet fallen von der Silvretta und den Karawanken hinauf bis zum Mühl- und Waldviertel 30-40 Liter Regen pro Quadratmeter. Noch mehr, nämlich 40-70 l/m² kommen voraussichtlich von den Stubaier Alpen bis zu den Hohen Tauern zusammen.
Im Großen und Ganzen dürften sich die Auswirkungen in Grenzen halten, kleinere Bäche können aber in jedem Fall anschwellen und ausufern. Zudem sind in engen Tälern Muren nicht ausgeschlossen!
Abschließend noch die Warnungen, die wir bereits ausgegeben haben:
Auf www.uwz.at bleibt ihr immer auf dem Laufenden!
Vom 1. bis 31. Juli registrierte das Blitzortungssystem von nowcast, dem Blitzspezialisten der UBIMET-Gruppe, im Hochpräzisionsmessbereich über ganz Österreich verteilt exakt 682.302 Blitze (Wolken- und Erdblitze). Das sind deutlich mehr Blitze als in den vergangenen Jahren: Im Juli 2021 wurden etwa 200.000 Blitze mehr als im Vorjahr registriert, damit war es der blitzreichste Juli seit dem Jahre 2012. Ähnlich blitzreich war es zuletzt im Juli 2017.
Blitzreicher Sommer
In Summe wurden im Juni und Juli in Österreich bereits knapp über eine Million Blitzentladungen erfasst. Damit gab es bereits so viele Blitze, wie im 10-jährigen Mittel im gesamten Sommer zu erwarten sind. Der Sommer 2021 wird voraussichtlich der blitzreichste seit zumindest dem Jahre 2017, als in Summe 1,85 Mio. Entladungen detektiert wurden. Verantwortlich dafür waren in erster Linie zahlreiche Südwestlagen in den vergangenen 6 Wochen. Der blitzreichste Tag des Jahres war der 25. Juli mit knapp 150.000 Entladungen.
Oberösterreich an erster Stelle
Wie schon im Juni gab es auch im Juli die meisten Blitze in Oberösterreich. An zweiter Stelle folgt Niederösterreich und an dritter Stelle die Steiermark. In den meisten Jahren liegt die Steiermark an erster Stelle, durch die zahlreichen Südwestlagen gab es heuer aber deutlich mehr Gewitter an der Alpennordseite als üblich. Im Bezug auf die Blitzdichte liegt Oberösterreich vor Wien: In der Bundeshauptstadt wurden mehr als 7.000 Entladungen verzeichnet, davon 3.600 allein am 17. Juli. Daraus resultiert eine Blitzdichte von 17.5 Blitzen pro Quadratkilometer.
Max. Blitzdichte (Bundesländer):
18,4 Blitze/km² Oberösterreich
17,5 Blitze/km² Wien
11,5 Blitze/km² Niederösterreich
6,5 Blitze/km² Steiermark
5,6 Blitze/km² Burgenland
Auf Bezirksebene wurden die meisten Blitze im Bezirk Gmunden erfasst, wobei es die höchste Blitzdichte in den Bezirken Wels-Land, Linz-Land, Steyr und Wien-Döbling gab.
Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurde in Niederösterreich in Amstetten gemessen: Spitzenreiter ist eine Entladung mit rund 356.000 Ampere am 14. Juli. Kurzzeitig wurde dabei eine 22.000 mal höhere Stromstärke erreicht, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit maximal 16 Ampere verfügbar ist
Der Regen in der Osthälfte wird nun langsam schwächer, für einige Stunden bleibt es aber noch nass. Auch im Westen ziehen noch ein paar Regenschauer durch. Morgen steht dann vorübergehend etwas ruhigeres Wetter auf dem Programm. Somit beenden wir den heutigen Live-Ticker. Wir bedanken uns für das Interesse und wünschen noch einen ruhigen Sonntag!
Hier noch ein paar Karten vom heutigen Tag:
+++ Update 16:45 +++
Zwei große Regengebiete liegen derzeit über Österreich. Vor allem das nordöstliche Gebiet schwächt sich in den kommenden Stunden immer weiter ab bzw. zieht es in Richtung Slowakei. Das zweite Gebiet über der Steiermark bringt stellenweise noch etwas kräftigeren Regen. Mit schweren Unwettern ist nun aber nicht mehr zu rechnen.
+++ Update 16:00 +++
In der letzten Stunde gab es vor allem in der Buckligen Welt und im Mittelburgenland große Regenmengen. Bis zu 36 Liter sind hier in einer Stunde gefallen. Nach einer kurzen Regenpause setzt hier von Süden her dann erneut wieder Regen ein, die Mengen sollten dann aber weitaus geringer ausfallen.
+++ Update 15:30 +++
Vorsicht im südlichen Wiener Becken! Nach den gestrigen starken Gewittern sind die Böden hier gut gesättigt. Aufgrund des gewittrigen Starkregens in den nächsten Stunden kann es hier wieder zu Problemen kommen! Wir haben ein paar Starkregenwarnungen ausgegeben.
+++ Update 15:00 +++
Verbreitet nass wird es nun im östlichen Flachland und im Waldviertel. Von Süden her setzt hier in der kommenden Stunde gewittriger Starkregen ein. Die Regenmenge sind örtlich recht beachtlich. In Aspang in der Buckligen Welt wurden 26 Liter in der letzten Stunde gemessen.
+++ Update 14:30 +++
Spät aber doch ist nun in Wien der Westwind durchgekommen, wenn auch wesentlich schwächer als gedacht. 51 km/h wurden auf der Jubiläumswarte gemessen. Interessant ist der kräftige Südwestwind in der Höhe, auch zu sehen dann den föhnartigen Wolken.
+++ Update 14:00 +++
Die nachfolgende Karte zeigt die Strömungen am Boden sowie die äquivalentpotentielle Temperatur (=Temperatur welche die feuchte in der Luft berücksichtigt). Eindrucksvoll ist hierbei die Drehung des Windes im östlichen Flachland. Einerseits der Westwind westlich von Wien und andererseits der Ostwind östlich der Stadt. Im Übergangsbereich strömt die Luft dann zusammen und führt zu Regenschauer, diese sind am Radarbild unterhalb zu sehen. Dies ist eine sogenannte Windkonvergenz.
+++ Update 13:30 Uhr +++
Der Windsprung von Süd auf West steht nun vor den Toren Wiens, anders als erwartet ist damit aber bisher keine konvektive Aktivität verbunden. Dagegen breitet sich von Südwesten her schauerartiger und teils gewittrig durchsetzter Regen aus. Mit diesem reicht es zwar für lokale Überflutungen, die Unwettergefahr ist aber nicht sehr hoch.
+++ Update 13:10 Uhr +++
In der letzten Stunde ist besonders in Kärnten einiges an Niederschlag gefallen, in Mallnitz auf 1197 m Höhe wurden 16 l/m² gemessen, in St. Veit an der Glan kamen 12 l/m² zusammen.
+++ Update 12:45 Uhr +++
Die Gewitter in Kärnten und der Steiermark sind in Starkregen eingebettet, aktuell handelt es sich nicht um einzeln ziehende Zellen. Dadurch ist die Unwettergefahr nicht so hoch.
Anders schaut es in Ungarn aus, wo aktuell die Sonne einheizt und sehr heftige Entwicklungen mit sehr großem Hagel und Sturmböen möglich sind. In 2 Stunden beginnt bei Budapest der Formel 1- Grand Prix und bei diesem könnte das Wetter auch eine Rolle spielen:
This could become ‚interesting‘ for race start! ➡️ A well organized line of severe thunderstorms is rapidly moving towards central Hungary and could affect the race. Today the risk for large hail and severe gusts ist enhanced ‼️ pic.twitter.com/ku7ztTZHgj
Vorübergehend hat sich das Wetter etwas beruhigt. Über Norditalien und Slowenien haben sich jedoch bereits zahlreiche neue Gewitter entwickelt, die nun auf den Süden zusteuern. Derweil schaffen sie es noch nicht richtig über die Karnischen Alpen und Karawanken, teils kräftiger Regen fällt in Kärnten aber trotzdem. Villach-Süd meldet 8 l/m² in der letzten Stunde.
+++ Update 11:30 Uhr +++
Eine Region, die in der Berichterstattung der letzten Tage weniger Beachtung fand, aber nicht minder schwer getroffen wurde, ist das südliche Wiener Becken rund um Neunkirchen. Der Kollege Roland Reiter ist selbst betroffen, bei ihm in Würflach sind beachtliche rund 145 l/m² innerhalb von 30 Stunden gefallen:
Land unter gestern Abend in Würflach. In Summe gab’s 145 Liter/m² in 30 Stunden, das entspricht einem Fünftel des Jahresniederschlages. pic.twitter.com/GTyyajm7Iz
Im Westen des Landes regnet es seit gestern recht beständig. In Vorarlberg liegen die gemessenen Mengen über 24 Stunden einheitlich zwischen knapp 30 und 40 l/m².
+++ Update 10:45 Uhr +++
Selbst ohne Regen liegt die rel. Luftfeuchte aktuell im Süden und Osten bei rund 80 %, hier setzt sich nun häufig die Sonne durch und lebhafter, teils kräftiger Südwind kommt auf. Hinter einer Kaltfront weht in Oberösterreich hingegen Westwind, sie kommt nun allmählich ostwärts voran. Gegen Mittag erreicht sie den Wiener Raum, dann sind auch hier noch einmal Gewitter zu erwarten. Nachfolgend beruhigt sich das Wetter hier.
Von Osttirol bis ins Burgenland bleibt es dagegen bis zum Abend turbulent, der Schwerpunkt der Gewitteraktivität im Südosten wird erst am Nachmittag erwartet.
+++ Update 10:15 Uhr +++
Derweil ein kurzer Blick in den östlichen Mittelmeerraum, wo die extreme Hitzewelle unvermindert anhält. Auf der griechischen Insel Kalymnos nördlich von Kos hat es nachts nicht weiter als auf 34,3 Grad ‚abgekühlt‘. – Da wirkt der Regen bei uns doch gleich viel angenehmer, auch an einem Sonntag.
Mediterranean Heat Wave (2):Incredible 24 Hours Minimum temperatures in Greece on 31 July. The 34.3C Tmin at Kalymnos Island is the highest Tmin ever recorded in July in Europe and 2nd highest overall after the 36.0C at Palermo,Sicily of June 2007. The August record will follow ! pic.twitter.com/JVOwzYm5vB
— Extreme Temperatures Around The World (@extremetemps) July 31, 2021
+++ Update 09:50 Uhr +++
Momentan sind keine organisierten Gewitter mehr unterwegs, das kräftigste erreicht gerade das Wiener Becken (weißes Quadrat). Neue Radarechos bilden sich an der Kärntner Grenze zu Slowenien sowie an der Alpennordseite. Die allgemeine Zugrichtung ist Nordost.
+++ Update 09:40 Uhr +++
Wien wurde bereits am Morgen von einem kräftigen Gewitter überquert. Innerhalb von rund 20 Minuten fielen im Westen und Norden der Stadt 15 bis 20 l/m², auch kleiner Hagel wurde beobachtet. Am Titelbild erkennt man am rechten Rand die markante Regenwand.
Selten kommt es vor, dass Gewitter so beständig auch über Nacht durchziehen und sich dabei immer wieder neu bilden. Allein in den ersten 9 Stunden des Tages hat grob die Hälfte des Landes eines abbekommen, wie man der nachfolgenden Grafik entnehmen kann. Die Zellen weisen mit 70 bis 80 km/h eine hohe Verlagerungsgeschwindigkeit auf. Da die Luft sehr feucht ist, bringen sie für kurze Zeit mitunter wolkenbruchartigen Regen und kleinen Hagel.
Auch heute Sonntag muss man erneut teils kräftige Schauer und Gewitter einplanen. Der Schwerpunkt der Gewittertätigkeit liegt dabei von Unterkärnten bis ins Weinviertel. Wir halten euch ab dem Vormittag wieder mit einem Live-Ticker auf dem Laufenden! Vielen Dank fürs Mitlesen, kommt gut durch die Nacht!
+++ Update 02:45 +++
Während sich die Lage in Niederösterreich und im Nordburgenland beruhigt hat, ziehen im Süden und Südosten des Landes auch in den kommenden Stunden teils kräftige Gewitter durch. Im Westen sind Gewitter kein Thema, hier regnet es allerdings teils kräftig.
+++ Update 01:40 +++
Von Italien und Slowenien her ziehen aktuell einige Gewitter nach Osttirol und Kärnten, auch in der Südsteiermark und im Südburgenland muss man bis zum Morgen noch mit teils kräftigen Gewittern rechnen:
+++ Update 00:25 +++
Der Gewitterkomplex zieht jetzt über das Nord- und Mittelburgenland nach Osten ab. Auch in der Steiermark und in Kärnten sind noch teils kräftige Gewitter unterwegs, die in erster Linie Starkregen und kleinen Hagel mit sich bringen!
Hier noch die teils beachtlichen Regenmengen der letzten 3 Stunden:
1. Reichenau/Rax 67 l/m²
2. St. Ägyd am Neuwalde 41 l/m²
3. Aflenz Kurort 34 l/m²
4. Wiener Neustadt 34 l/m²
5. Turnau 32 l/m²
+++ Update 23:50 +++
Auch an der Wetterstation in Eisenstadt wurden soeben schwere Sturmböen von 99 km/h gemessen!
+++ Update 23:25 +++
Vom Murtal über die Fischbacher Alpen bis in die Bucklige Welt ziehen weitere kräftige Gewitter durch, anbei ein Webcambild.
+++ Update 23:15 +++
Achtung im Nordburgenland: Die Wetterstation am Flughafen Wiener Neustadt hat soeben eine Böe von 111 km/h gemeldet! Das Gewitter zieht nun weiter entlang des Leithagebirges ost- bis nordostwärts, wir haben hier die höchste Warnstufe ausgegeben!
+++ Update 23:05 +++
Die Wetterstation Reichenau an der Rax hat vergangenen Stunde 57 Liter pro Quadratmeter Regen gemessen! Bei solch extremen Regenmengen in kurzer Zeit herrscht hohe Überflutungs- und Vermurungsgefahr!
+++ Update 22:45 +++
Vor allem im südlichen Wiener Becken zieht aktuell ein heftiges Gewitter mit Starkregen und Hagel durch. Ein weiteres, schwächeres Gewitter zieht auf den Süden Wiens zu.
+++ Update 22:05 +++
Eine kräftige Gewitterzelle zieht gerade über vom Mürztal kommend über den Semmering auf Neunkirchen zu! Dabei besteht in erster Linie die Gefahr von Starkregen und Hagel!
+++ Update 21:45 +++
Blick in den Süden: In Oberkärnten ziehen derzeit weitere, kräftige Gewitter durch, zudem sieht man aktuell am Wetterradar auch im Bereich des Dreiländerecks eine Neuentwicklung. Diese zieht in Richtung Klagenfurter Becken.
+++ Update 21:35 +++
Die stärksten Gewitter befinden sich nun entlang der Mur-Mürz-Furche und ziehen in Richtung Bucklige Welt, vor allem im Raum Kindberg besteht die Gefahr von Hagel, Starkregen und Sturmböen!
+++ Update 21:15 +++
Lebensgefahr bestand heut bei Valencia aufgrund sehr großen Hagels. Solch großes Potential liegt bei uns in Österreich heute nicht in der Luft!
¡¡Wow!! Fijaos en el tamaño del #granizo…¡qué barabaridad! Ojo porque siguen teniendo muchísima energía. Esto ha ocurrido hace unos instantes en Peñíscola (Castellón)⚡️👇 pic.twitter.com/aMH23OhQ4F
Die stärksten Gewitter sind derzeit noch in der Obersteiermark, im Mostviertl und eines in Kärnten unterwegs (schwarz markiert). Westlich von Graz hat sich eben ein kräftigerer Schauer entwickelt, der in den kommenden Minuten nördlich an Graz vorbei nach Nordosten ziehen wird.
+++ Update 20:45 +++
Das in diesem Sommer bisher blitzintensivste Bundesland ist mit Abstand Oberösterreich. Am heutigen Tag blitzte es am meisten aber in Salzburg, Tirol und gefolgt von der Steiermark:
+++ Update 20:30 +++
Ein Blick auf die aktuellen Temperaturen von 20 Uhr offenbart ein deutliches Ost-West-Gefälle. So hat es aufgrund der Schauer und Gewitter im Westen keine 20 Grad mehr – so etwa in Pichl mit nur noch 17 Grad. Im Osten hingegen ist es bei ca. 27 Grad noch deutlich wärmer. Hier ist aber in der Nacht noch mit Gewittern und Schauern zu rechnen!
+++ Update 20:15 +++
Der aktuelle Blitzverlauf zeigt, dass in Osttirol von Südwesten her auch in der kommenden Stunde weiterhin mit Gewittern zu rechnen ist. Aber auch in Oberösterreich blitzt es nun an mehreren Orten, nicht nur im Salzkammergut, sondern auch bei Wels. Diejenigen im Salzkammergut brachten binnen kurzer Zeit Starkniederschläge, so z.B. Spital am Pyhrn mit über 44 Liter pro m².
+++ Update 19:45 +++
Gut getroffen – zwar aus Südtirol, aber dennoch sehenswert 🙂
Die kräftigsten Gewitter sind derzeit noch im Lungau bzw. der Obersteiermark unterwegs (weiß). Diese ziehen allmählich nach Osten und Nordosten weiter.
In Osttirol sollte man in der nächsten Stunde eher den Blick nach Italien werfen, denn von dort aus machen sich ebenfalls noch kräftige Schauer und eben auch Gewitter auf den Weg (schwarz):
+++ Update 19:15 +++
Werfen wir mal einen Blick auf die seit Mitternacht registrierten Blitze in Österreich:
Um Mitternacht zog eine kräftige Linie von Bayern aus über Oberösterreich und Salzburg, löste sich aber bis Niederösterreich hin wieder auf (violett Markierungen).
In den Morgenstunden traf es dann Kärnten mit den nächsten Gewittern. (türkis)
Kurz nach Mitternacht entwickelte sich im Mittelburgenland ein Gewitter, das sich aber rasch nach Osten verabschiedete (gelblich)
Seitdem gewittert es primär in Tirol (orange-rötlich).
In nächster Zeit erreichen uns von Italien her neue Gewitter. Diese treffen primär auf Osttirol und Oberkärnten. Außerdem ziehen nach kräftige Zellen aus dem Lungau nordostwärts. Mit einigen Schauern ist zudem in Oberösterreich, speziell jetzt auch im Mühlviertel zu rechnen.
+++ Update 18:40 +++
Vor allem von Südtirol über die Tauern bis in den Pongau gehen derzeit kräftige Gewitter nieder. Diese ziehen ost- bis nordostwärts, somit nimmt die Gewitterneigung nun auch in Osttirol und Oberkärnten bzw. in der Obersteiermark und im Süden Oberösterreichs neuerlich zu. Örtlich besteht die Gefahr von Hagel, Starkregen und Sturmböen!
Satellite image of 15.45 UTC (17.45 local time in the Alps) looks indeed stunning with several cells developed SW-NE in the prefrontal part.
The cold front is now approaching the western Alps pic.twitter.com/UUS5gw2rJG
— Alpine-Adriatic Meteorological Society (@aametsoc) July 31, 2021
+++ Update 18:30 +++
Großen Dank an die Stormchaser von Stormscience Austria, die uns auch heute wieder mit Fotos und Einschätzung von den Gewittern live vor Ort versorgen!
Eine organisierte #Gewitterzelle ist durch den Salzburger #Pinzgau gezogen. Mit Starkregen, Hagel und Sturmböen ist auch in den nächsten Stunden zu rechnen – besonders im Bergland! pic.twitter.com/mr6jMvx5fA
— Storm Science Austria (@StormAustria) July 31, 2021
+++ Update 18:15 +++
Das Gewitter bei Zell am See brachte neben kräftigem Regen (siehe Webcam-Vergeich) auch 74 km/h Windböen!
Inzwischen haben erste Gewitter aber auch schon die Obersteiermark erreicht. Es gilt also nun auch hier vorsichtig zu sein!
+++ Update 18:00 +++
VORSICHT nun bei Zell am See!
Es ist weiterhin mit kleinkörnigem Hagel und stürmischen Böen zu rechen.
Die Webcam bei Zell am See hat auch schon die Niederschlagswand (rechts im Bild) eingefangen:
+++ Update 17:30 +++
VORSICHT nun im Oberpinzgau!
Ein inzwischen kräftigeres Gewitter samt kleinkörnigem Hagel und stürmischen Böen (so etwa 85 km/h eben in Mittersill) zieht derzeit über Mittersill. Das Spiel zwischen Hertha und Gaziantep musste dort kurzzeitig unterbrochen werden. In weiterer Folge zieht das Gewitter Richtung Kaprun und Zell am See weiter.
Eine Webcam hat dabei den Schauervorhang festgehalten:
Fuß- und Radwege in den Vorländern des Rheins vorsorglich gesperrt!
Ab der Rheinbrücke Wiesenrain bei Lustenau sind die Bereich bis zum Bodensee betroffen.
Die intensiven Niederschläge in den kommenden 24 Stunden lassen die Pegel deutlich ansteigen, der Pegelhöchststand wird am Sonntagnachmittag erwartet.
❗️❗️Rheinvorländer werden vorsorglich gesperrt ❗️❗️ Vorländer entlang des Rheins werden ab heute Abend 20:00 Uhr vorsorglich gesperrt.
Sonne und Regentropfen – das sind die beiden Zutaten, die man für einen Regenbogen braucht. Um jenen dann auch noch in seiner vollen Pracht beobachten zu können, braucht man nur noch den richtigen Winkel: Sonne im Rücken, Regen vor einem.
Passt alles zusammen, bekommt man – wie hier bei einem Schauer über Winklern – nicht nur den Hauptbogen, sondern auch den eher selteneren, weil deutlich lichtschwächeren Sekundärbogen zu sehen. Letzterer ist übrigens in der Farbreihenfolge genau umgekehrt zum Hauptbogen – schaut selbst:
+++ Update 16:30 +++
Gewitter jetzt über Lienz (weißer Stern)!
Diese und auch diejenigen im Ober- und Unterland ziehen weiter nach Nordost. Eine Webcam in Osttirol hat dabei den gewittrigen Schauer eingefangen, wo man in dem etwas vergrößerten Ausschnitt auch gut die großen Tropfen erkennen kann.
+++ Update 15:45 +++
Der Webcam-Vergleich zeigt eindrucksvoll das knapp nördlich von Innsbruck durchgezogene Gewitter. Zwischen beiden Fotos liegen nur 20 Minuten. Das Gewitter und die sich zudem im Umkreis befindlichen Schauer ziehen nun nach Nordosten weiter – ähnlich auch die nun von Italien aus auf Osttirol hereinziehenden Schauer:
+++ Update 15:15 +++
Dunkle Wolken ziehen über Innsbruck auf und in diesen Minuten werden auch bereits erste Tropfen verzeichnet an der Wetterstation Innsbruck-Kranebitten. Gestern meldete diese Station bei einem abendlichen Gewitter Sturmböen von 108 km/h. Diese wird es mit den jetzigen, gewittrigen Schauern nun nicht haben – viel mehr werden sie weit verfehlt.
+++ Update 14:45 +++
Ein erstes kräftiges Gewitter hat sich von der Buckligen Welt abgelöst und ist über das Mittelburgenland nach Ungarn gezogen. In Ritzing wurden 8 l/m² in 10 Minuten gemessen. Derweil sind im Tiroler Oberland Schauer entstanden, erste auch mit Blitz und Donner. Sie ziehen langsam nach Nordost bis Ost.
+++ Update 13:15 +++
Inzwischen wachsen inneralpin die Quellwolken in den Himmel. Erste Schauer und schwache Gewitter sind derweil am Alpenostrand entstanden und ziehen hier ostwärts ins Burgenland.
+++ Update 12:15 +++
Der Gewittercluster über Slowenien zieht rasch weiter Richtung Ungarn. Auf österreichischer Seite blitzt es zwar auch ab und zu, hierbei handelt es sich jedoch primär um Blitze innerhalb der Wolken und es fällt nur kräftiger Regen. Im Durchschnitt wurden bisher etwa 5 l/m² und Stunde gemessen.
+++ Update 12:00 +++
Noch ein Nachtrag zu gestern: Edith Danzer hat uns über Facebook diesen Zeitraffer aus Zell am See zukommen lassen. Im Ort wurden durch den Starkregen einige Keller geflutet.
+++ Update 11:30 +++
Im gestrigen Liveticker wurde ja bereits ausführlich über die Unwetter im Großraum Graz berichtet, wir schauen nochmal kurz zurück. Denn die Regenmengen hatten ein historisches Ausmaß! An der Station Graz-Universität wurde sowohl mit der maximalen Stundenmenge von 61 l/m² als auch mit der Tagesmenge von 114 l/m² (gefallen in 6 Stunden) ein neuer Rekord für die Stadt aufgestellt.
Die nachfolgende Analyse basierend auf Radar- und Wetterstationsdaten kommt sogar auf 141 l/m² für Graz. Dies erscheint nur mehr als realistisch, da die Station Graz-Andritz des Hydrographischen Dienstes sogar 172,3 l/m² gemessen hat.
Der Juli 2021 galt bis gestern noch als einer der trockensten der 184-jährigen Grazer Messgeschichte.
Die Gewitter am Abend brachten an der Station Universität in nur 1h 60mm (Stunden-Rekord), in 6h 114mm (Allzeit-Tagesniederschlagsrekord). #Graz
Die Stationen im Vergleich: pic.twitter.com/6hcOoELz8y
Was erwartet uns heute? Ausgehend von einem Tief namens FERDINAND über Dänemark erreicht eine Kaltfront die Alpen, über Norditalien löst der Kaltluftvorstoß im Verlauf die Bildung eines weiteren Tiefs aus. Besonders im Süden und Osten Österreichs liegt noch sehr energiereiche Luft, noch besser sehen die Strömungsbedingungen in Norditalien aus.
Hier werden sich am Nachmittag einige, sehr kräftige Gewitter entwickeln, insbesondere mit dem Potential für sehr großen Hagel und Sturmböen, und später auch in den Süden von Österreich ziehen. Zudem wird es im Bergland etwa vom Brenner ostwärts gewittrig. In den Abend- und Nachtstunden erscheint schließlich die Bildung eines so genannten MCS wahrscheinlich, also eines großräumigen Gewitterkomplexes mit Sturmböen und kräftigem Regen. Dieser sollte über den Südosten auch in den Osten Österreichs ziehen.
+++ Update 11:00 +++
Die Wetterlage ist auch für uns Meteorologen schwierig. Bereits in den Morgenstunden hält sich das Wetter nicht ganz an die prognostizierten Lösungen der verschiedenen Wettermodelle. In weiten Teilen des Landes ist es bereits sonniger als ursprünglich gedacht, damit sind generell höhere Temperaturen zu erwarten und auch für die Bildung von Gewittern ist dies später förderlich.
Aktuell zieht ein einzelner Gewittercluster von Italien kommend über Slowenien ostwärts, an seiner Nordseite regnete es in Kärnten und bald auch in der südlichen Steiermark kräftig und gewittrig durchsetzt:
Ein paar wichtige Links für euch:
Hier könnt ihr euch mit dem aktuellen Radarfilm selber einen Überblick über die Gewitter und deren Zugbahn verschaffen.
Tabellen und Grafiken mit aktuellen Höchstwerten, Blitzentladungen und Regenmengen haben ihr stets auf dieser Seite parat.
Bleiben Sie immer rechtzeitig über aktuelle Unwetterereignisse informiert! Melden Sie sich für unsere Push-Benachrichtigungen an:Push-Nachrichten
Die Gewitter im Süden bringen nur kurzzeitig kräftigen Regen mit sich. Das Unwetterpotential ist somit landesweit nur noch gering. Erst im Laufe des Samstags sind primär im Süden neuerlich kräftige Gewitter möglich. Damit beenden wir auch unseren Live-Ticker. Vielen Dank fürs Mitlesen, wir wünschen euch einen schönen Samstag!
Hier noch eine Übersicht über die Gewittertätigkeit des gestrigen Freitags:
+++ UPDATE 02:45 +++
Neubildung von kräftigen Gewittern an der Grenze zur Slowakei! Aufgrund der langsamen Verlagerung besteht unmittelbar an der Grenze erhöhte Gefahr von lokalen Überflutungen! Die Gewitterlinie im Süden hat Klagenfurt erreicht ohne nennenswerte Messungen und zieht weiter in Richtung Koralpe / Weststeiermark.
+++ UPDATE 01:45 +++
Das einzige aktive Gewitter in Österreich zieht derzeit von Oberkärnten in Richtung Klagenfurter Becken und erreicht in diesen Minuten Villach. Dabei sind neben Starkregen auch Sturmböen möglich.
+++ UPDATE 23:50 +++
Die Lage in der Südsteiermark und im Südburgenland hat sich glücklicherweise wieder beruhigt. Hier ziehen nur noch ein paar Schauer durch. Die kräftigsten Gewitter ziehen derzeit aus Südtirol in Richtung Osttirol und Oberkärnten auf: Hier sowie auch im zentralen Donauraum an der Grenze OÖ/NÖ sind in den kommenden Minuten noch Sturmböen möglich!
+++ UPDATE 23:15 +++
Neben sintflutartige Niederschlagsmengen waren bzw. sind im Süden auch große Mengen an kleinkörnigem Hagel sowie schwere Sturmböen über 100 km/h möglich! Soeben wurde von der Wetterstation in Güssing eine Böe von 103 km/h gemessen!
+++ UPDATE 23:00 +++
Hier noch ein paar beeindruckenden Statistiken für Graz.
UNWETTER IN #GRAZ – Historische Regenmengen:
▶️In nur 1 Stunde 61 mm – Rekord (Daten seit 1992)
▶️Gesamt (bis 22 Uhr) 112 mm – Tagesniederschlagsrekord aller Monate (Daten seit 1894)
Doppelt bemerkenswert: Bis heute rangierte der Juli 2021 in Graz noch unter den trockensten!
In Graz sowie knapp östlich der Stadt sind unglaubliche Wassermassen binnen 6 Stunden gefallen! Für zwei Stationen wurden schon die 24-stündigen Niederschlagsrekorde (Daten für heute nur bis 22:10 Uhr) umgestellt!
Die Gewitter in Oberösterreich und im Flachgau können nach wie vor teils schwere Sturmböen mit sich bringen. Im Grazer Becken und in der Südsteiermark, später auch im Südburgenland muss man mit erhöhter Überflutungsgefahr durch enorme Regenmengen binnen kurzer Zeit rechnen!
+++ UPDATE 21:30 +++
Die Station Graz Universität hat unglaubliche 102 Liter in den letzten 6 Stunden gemessen!
+++UPDATE 20:15 +++
Vorsicht in Nordtirol! Schwere Sturmböen sind mit den Gewittern von Innsbruck ostwärts zu erwarten, Innsbruck selbst hat 108 km/h gemessen!
+++ UPDATE 20:00 +++
Gerade eben in Innsbruck:
+++ UPDATE 19:50 +++
Verbreitet schwere Sturmböen melden gerade Stationen in Vorarlberg und Tirol! Spitzenreiter ist die Station Galzig/ St. Anton mit Orkanböen von 143 km/!
+++ UPDATE 19:40 +++
Unglaubliche 50 l/m² sind in den vergangenen 3 Stunden in Pottschach-Ternitz gefallen!
Das Gewitter über Rax-Semmering hat sich in den letzten Stunden kaum bewegt, man beachte die Werte in der Umgebung (Mattersburg 0.6 l/m², Aspang 2.7 l/m², Hohe Wand 2.4 l/m²)! Hier und beim Grazer-Gewitter war auch entsprechend die Höchste Blizdichte heute:
+++UPDATE 19:20 +++
Knapp 27 l/m² hat das Gewitter in Graz gebracht, laut Social-Media- Meldungen war auch Hagel mit einem Durchmesser von 2-3 cm dabei.
Unter Abschwächung verlagert sich die Zelle nun langsam nach Südosten, es entstehen aber östlich von Graz neue Gewitterzellen.
+++UPDATE 18:05+++
Aktuell hat sich über dem Grazer Bergland eine kräftige Gewitterzelle gebildet, die Station Frohnleiten nördlich von Graz hat in der letzten Stunde 16 Liter/qm gemessen, Graz Uni meldete Windböe von 105 km/h!
+++ UPDATE 17:45+++
Vorsicht in Vorarlberg! Von der Schweiz her zieht eine kräftige Gewitterlinie herein, Sturmböen und Starkregen inklusive.
+++UPDATE 17:30 +++
In den letzten Stunden haben sich hauptsächlich über dem Bergland teils kräftige Gewitter gebildet, von den Kitzbüheler Alpen bis zum Alpenostrand sind lokal bereits über 30 Liter/qm gefallen!
Tief FERDINAND zieht derzeit langsam von England in Richtung Nordsee und der Zwischenhocheinfluss in Österreich lässt nach. Unter dem Einfluss einer südwestlichen Höhenströmung gelangen wieder feuchtwarme Luftmassen ins Land, dabei wird es in weiten Teilen des Landes schwül und vor allem von Unterkärnten bis nach Niederösterreich aus sommerlich heiß mit Spitzenwerten um 33 Grad im äußersten Südosten.
Im Vorfeld der Kaltfront des Tiefs steigt die Gewitterneigung am Freitag sukzessive an. Zunächst ist ab dem frühen Nachmittag vor allem das Bergland von den Tauern bis an den Alpenostrand betroffen, später aber mitunter auch auf das angrenzende Flach- und Hügelland im Südosten. Örtlich besteht dabei die Gefahr von Starkregen und Hagel. Im Laufe des späteren Nachmittags sind zudem auch im Westen erste kräftige Gewitter zu erwarten, die sich im Laufe der Nacht entlang der Nordalpen mit teils stürmischen Böen ostwärts ausbreiten. In der zweiten Nachthälfte bzw. in den frühen Morgenstunden vom Samstag sind dann auch in der Osthälfte recht verbreitet kräftige Schauer und Gewitter möglich.
Ein paar wichtige Links für euch:
Hier könnt ihr euch mit dem aktuellen Radarfilm selber einen Überblick über die Gewitter und deren Zugbahn verschaffen.
Tabellen und Grafiken mit aktuellen Höchstwerten, Blitzentladungen und Regenmengen haben ihr stets auf dieser Seite parat.
Bleiben Sie immer rechtzeitig über aktuelle Unwetterereignisse informiert! Melden Sie sich für unsere Push-Benachrichtigungen an:Push-Nachrichten
Im Mittelmeerraum wurden in den letzten Tagen bereits überdurchschnittlich hohe Temperaturen von teils über 40 Grad verzeichnet. Die rege Tiefdrucktätigkeit über dem Nordatlantik sorgt nach wie vor für eine straffe Südwestströmung über Europa, die Luftmassen aus Nordafrika nach Nordosten lenkt. Laut Prognosen macht die Hitze aber erst in den kommenden Tagen richtig Ernst, denn mit der Bildung eines Hochs über dem Libyschen Meer gelangt aus Südwesten über mehrere Tage hinweg außergewöhnlich heiße Luft in den Südosten Europas. Die heftigste Hitzewelle der letzten Jahrzehnte steht somit für Süditalien und Griechenland in den Startlöchern!
Europäischer Hitzerekord gerät in Gefahr
In Süditalien, Griechenland und dem Südbalkan bleiben die Höchstwerte voraussichtlich für mehr als eine Woche verbreitet über 40 Grad. Nachts sind regional sogar Tiefstwerte über 30 Grad möglich. Vor allem die Dauer der extremen Hitze macht das Ereignis besorgniserregend. Doch auch die Spitzenwerte könnten rekordverdächtig werden. Die 45-Grad-Marke wird höchstwahrscheinlich sowohl in Italien als auch in Griechenland an gleich mehreren Tagen geknackt. Offiziell liegt der Europa-Hitzerekord bei 48.0 Grad und wurde am 10. Juli 1977 in Athen verzeichnet. Lokale Spitzenwerte weit über 45 Grad sind in den kommenden Tagen vor allem aufgrund von lokalen föhnigen Verhältnissen sowohl in Italien als auch in Griechenland durchaus möglich. Ob der Rekord geknackt wird, werden wir bald erfahren. Die Chance ist jedenfalls mehr als gegeben.
Bezüglich etwaiger Unsicherheiten in den Prognosen sind sich auch die probabilistichen Modelle ziemlich einig: Bis zum 6. oder 7. August hält die Hitzewelle in diesen Regionen an. Erst in der zweiten Augustwoche gibt es erste Anzeichen für eine deutliche – durchaus mehr als willkommene – Abkühlung.
Sahara lässt grüßen
Wie so oft der Fall, mit der afrikanischen Hitze gelangen über den selben Regionen auch nennenswerte Mengen an Saharastaub. Die Konzentration in der Atmosphäre nimmt vor allem im Laufe der neuen Woche deutlich zu. Dies könnte durchaus einen Einfluss auf die Rekordwerte haben, denn trübere Verhältnisse könnten die Temperaturen leicht dämpfen. Es ändert aber nichts an der meteorologischen Ungewöhnlichkeit bzw. gesundheitlichen Gefährlichkeit dieser bevorstehenden, lang anhaltenden Hitzewelle!
Titelbild: Extreme Hitze im Süden Europas – pixabay.com
Die Gewitter in Kärnten bringen nur kurzzeitig kräftigen Regen mit sich. Das Unwetterpotential ist somit landesweit nur noch sehr gering und in der Folgenacht beruhigt sich die Lage weiter. Damit beenden wir auch unseren Live-Ticker. Morgen Donnerstag heiß es durchatmen, denn selbst im Bergland sind nur noch vereinzelt Gewitter zu erwarten. Die Gefahr von schweren Gewittern nimmt erst am Freitag aus Westen wieder zu. Vielen Dank fürs Mitlesen, kommt gut durch die Nacht!
Hier noch eine Übersicht über die Gewittertätigkeit des Tages:
+++ Update 20:00 Uhr +++
Die Gewitterlinie im Wiener Becken hat vor allem Sturmböen gebracht. Hier noch ein paar Bilder aus Wiener Neustadt von unseren Kollegen der Storm Science Austria. Im zweiten Bild kann man sogar den durch die Böenfront aufgewirbelten Staub erkennen!
+++ Update 19:45 Uhr +++
Die Lage beruhigt sich eindeutig. Die Gewitter im Marchfeld ziehen rasch nach Osten ab und die Schauer entlang der Nordalpen bringen nur etwas Regen mit sich. Nur in Kärnten muss man in den kommenden Stunden noch aufpassen, denn aus Italien ziehen hier lokal kräftige Gewitter auf!
+++ Update 19:10 Uhr +++
Beeindruckend war auch der Temperatursturz in Wien bzw. im Wiener Becken aufgrund der aufziehenden Gewitterlinie. Binnen weniger als einer Stunde ging die Temperatur verbreitet um 8 bis 12 Grad zurück! In Wien-Unterlaa wurden z.B. um 17:30 Uhr noch heiße 31 Grad verzeichnet, um 18:30 Uhr nur noch 19.6 Grad mit Starkregen und 81 km/h Windböen!
+++ Update 18:55 Uhr +++
Das südliche Wiener Becken wurde am stärksten von der Gewitterlinie betroffen. Wie man aus diesem Video aus Leobersdorf im Bezirk Baden bei Wien sehen kann, waren Sturmböen, Starkregen und sogar kleiner Hagel dabei!
Hier kann man sehen wie die Hagel Körner mit dem böeigen Wind runter geschossen sind 😂 das erlebt man wirklich nicht alle Tage .. @uwz_atpic.twitter.com/2dNkB4O2jZ
20.7 l/m² Regen in nur 10 Minuten sind in Brunn am Gebirge gefallen. Dabei wurden dort auch Sturmböen um 80 km/h verzeichnet! Der kräftigste Teil der Gewitterlinie überquert gerade das südliche Wiener Becken bzw. den Süden von Wien und zieht in den kommenden Minuten zwischen der Donau und dem Neusiedler See ostwärts weiter!
+++ Update 18:15 Uhr +++
Beachtliche Temperaturunterschiede selbst innerhalb Wien um 18 Uhr mit der aufziehenden Gewitterlinie. Im Südosten der Stadt immer noch hochsommerlich heiß mit 30 Grad, im Westen hingegen schon stürmisch und nass bei nur noch 22 Grad!
+++ Update 18:00 Uhr +++
Die Böenfront der Gewitterlinie hat nun auch Wien erreicht. Hier die Spitzenböen der letzten Stunde bis 18 Uhr:
1. Buchberg 91 km/h
2. Wien-Jubiläumswarte 80 km/h
3. Sankt Pölten 77 km/h
4. Wien-Mariabrunn 76 km/h
5. Wien-Hohe Warte 75 km/h
6. Gumpoldskirchen 74 km/h
7. Wien-Innere Stadt 73 km/h
+++ Update 17:50 Uhr +++
Jetzt wird es auch in Wien dunkel! In der kommenden Stunde muss man im gesamten Wiener Becken mit Starkregen und teils schweren Sturmböen rechnen.
+++ Update 17:20 Uhr +++
An der Wetterstation St. Pölten wurden mit dem Durchzug des Gewitters 77 km/h registriert, ähnliche oder gar stärkere Sturmböen sind in Kürze auch in Wien möglich. Hier kündigt sich die aufziehende Gewitterlinie bereits mit so genannten Mammatuswolken an:
+++ Update 16:55 Uhr +++
Eine Gewitterlinie erreicht in diesen Minuten den Wienerwald. Ab 18 Uhr ist dann auch in Wien bzw. generell im Wiener Becken mit kräftigen Gewittern inklusive Hagel, Starkregen und Sturmböen zu rechnen!
+++ Update 16:30 Uhr +++
Beeindruckende Bilder aus dem Gewitter in Oberösterreich von unseren Kollegen der Storm Science Austria!
+++ Update 16:15 Uhr +++
Das weitaus kräftigste Gewitter ist derzeit entlang der Ybbs unterwegs. Diese Zelle zieht weiter in Richtung Alpenostrand/Wienerwald und kann durchaus Hagel und Sturmböen mit sich bringen!
+++ Update 15:15 Uhr +++
Vergangene Stunde wurde in Oberösterreich die 400.000ste Blitzentladung seit Sommerbeginn erfasst! Das ist ein außergewöhnlich hoher Wert und stellt einen neuen Bundeslandrekord seit Beginn der modernen Blitzerfassung vor mehr als 10 Jahren dar!
Bei der Blitzdichte liegt Oberösterreich vor Wien und Niederösterreich (siehe auch Graphik im ersten Teil des Livetickers).
+++ Update 15:05 Uhr +++
Die kräftigsten Gewitter ziehen nun ins Traunviertel, während sich das Gewitter bei Linz etwas abgeschwächt hat. In Kremsmünster wurden vergangene Stunde Böen bis 94 km/h bzw. in Wolfsegg 80 km/h gemessen.
In Oberösterreich hat es mit den Gewittern auch deutlich abgekühlt, während es im Osten sommerlich heiß ist. Damit herrschen große Temperaturgegensätze: Etwa in Ried im Innkreis oder Wels werden aktuell 19 Grad gemessen, in Wien und Tulln dagegen 31.
+++ Update 15:00 Uhr +++
Der Kern des Gewitter zieht aktuell über Wels hinweg, auch in Linz und Umgebung sieht man nun den Gewitterkern.
An der Böenfront der Gewitter kann man zum Teil eine ausgeprägte „Shelf Cloud“ (Arcus) beobachten. Mit Durchzug dieser Wolke frischt meist starker bis stürmischer Wind auf!
Am Südrand der bisherigen Gewitterzelle entwickeln sich derzeit weitere Schauer und Gewitter, somit besteht am Alpenrand das Potential für eine geschlossene Gewitterlinie.
+++ Update 14:20 Uhr +++
Das Gewitter in Oberösterreich liegt mittlerweile im Raum Eberschwang / Holzleithen und zieht mit hoher Geschwindigkeit ostwärts. Es gibt schon mehrere Meldungen von Hagel zwischen 2 und 4 cm.
Vielen Dank für eure Warnung 🙏
Diesesmal war es wieder Hagel in größerem Ausmaß. pic.twitter.com/r4P6BfSCPH
— Peter Wakolbinger 🔥🔥🔥 (@wakolbinger) July 28, 2021
+++ Update 14:05 Uhr +++
Die Feuerwehren in Oberösterreich kommen nicht zur Ruhe, die Zelle zieht eine Spur der Einsätze mit sich. In den kommenden Stunden werden leider noch einige weitere Folgen.
+++ Update 13:50 Uhr +++
Wir haben soeben die höchste Warnstufe in Oberösterreich ausgegeben! Das Gewitter beschleunigt und zieht sehr schnell in Richtung Wels. In Gewitternähe besteht die Gefahr von Orkanböen! Meiden Sie hier Parks und Wälder, suchen Sie einen geschlossenen Raum auf.
+++ Update 13:20 Uhr +++
Achtung vor Sturmböen! Die Gewitter im Innviertel sorgen für Starkregen und teils schwere Sturmböen, im Gewitterkern ist auch Hagel dabei. Die Gewitter ziehen ostwärts über den Hausruck in Richtung Salzklammergut. In Ostermiething wurden soeben Böen bis 84 km/h sowie 32 mm Regen in 20 Minuten gemessen. Anbei ein Video des gleichen Gewitters zuvor am Chiemsee:
Unwetter mit orkanähnlichen Böhen und Hagel zieht durch.
15min danach stehen die ersten Rentner aufm Platz und schauen sich Autos an 🤦♂️
Österreich ist wettertechnisch seit Wochen zweigeteilt. Während die Temperaturen im Westen gedämpft sind und nahezu täglich Regen fällt, ist es im Südosten weiterhin sonnig und heiß, zudem setzt sich die Trockenheit mancherorts noch fort.
Während die Alpennordseite vor Juli-Niederschlagsrekorden steht, kämpft die Alpensüdseite weiterhin mit enormer Trockenheit. 3 Beispiele:
▶️Reutte (T) aktuell 3-nassester Juli seit 1936
▶️Kremsmünster (OÖ) 4-nassester seit 1820
▶️Graz – Universität (ST) 5-trockenster seit 1837 pic.twitter.com/Xmkaa4LpEM
In wenigen Minuten erreichen die ersten Gewitter das westliche Innviertel rund um Ostermiething. Vorsicht vor Hagel, Starkregen und Sturmböen!
++ Update 12:30 Uhr +++
Das Gewitter im Chiemgau nimmt weiter Kurs auf den Flachgau bzw. das Innviertel. Erste Warnungen wurden bereits ausgegeben.
+++ Update 12:00 Uhr +++
Im Alpenvorland in Bayern ist ein erstes, kräftiges Gewitter entstanden. Dieses zieht mit etwa 40 bis 50 km/h ost- bis nordostwärts. Ab etwa 13 Uhr könnte es auf das Innviertel bzw. den Flachgau treffen.
+++ Update 11:30 Uhr +++
Der Sommer war bislang vor allem an der Alpennordseite außergewöhnlich blitzreich. Der heutige Tag hat das Potential gleich zwei spezielle Zahlen zu knacken:
In Oberösterreich wurden seit dem 1. Juni bereits 392.700 Blitzentladungen erfasst, hier könnte heute die 400.000-Marke überschritten werden! Dieser Wert stellt einen neuen Rekordwert für Oberösterreich dar (seit Beginn der modernen Blitzerfassung vor mehr als 10 Jahren).
In Österreich wurden seit dem 1. Juni 977.300 Blitzentladungen erfasst, heute könnte also die 1-Million-Marke überschritten werden! Zum Vergleich: Im 10-jährigen Mittel gibt es im gesamten Sommer etwa 1,1 Mio. Entladungen in Österreich, der gesamte August steht heuer aber noch bevor.
+++ Update 10:55 Uhr +++
Anbei die neueste 3-stündige Niederschlagsprognose unseres Lokalmodells RACE bis Mittwochabend: Das Potential für kräftige Gewitter vor allem in Niederösterreich und Wien wird bestätigt.
+++ Update 10:25 Uhr +++
Die Temperaturen steigen derzeit in der Osthälfte rasch an, so wurde in Lutzmannsburg im Burgenland sowie in Hartberg bereits um 10:20 Uhr die 30-Grad-Marke erreicht! Auch in Graz werden bereits 29 Grad gemessen, in Bregenz gibt es dagegen nur 16 Grad.
Anbei die Prognose der heutigen Höchstwerte: Vor allem im Südosten wird es wieder hochsommerlich heiß mit Spitzenwerten um 33 Grad. Im Donauraum und im Nordosten wird es nicht ganz so heiß, dafür wird es hier aber schwüler mit Taupunkten um 18 Grad.
+++ Update 10:05 Uhr +++
In weiten Teilen Österreichs scheint derzeit die Sonne, nur im äußersten Westen fällt bereits kräftiger Regen: Ein Gewitter am Alpenrand in Nordwestitalien sowie die folgende Front von Tief ELIOR sorgen hier bis zum frühen Nachmittag für nasse Verhältnisse. Anbei die regenreichsten Orte in den vergangenen 3 Stunden:
12,5 mm Feldkirch
12,5 mm Fraxern
11,4 mm Dornbirn
Am Alpenhauptkamm weht hingegen föhniger Süd- bis Südwestwind, so gab es vergangene Stunde etwa auf der Rudolfshütte in den Hohen Tauern Böen bis 73 km/h. Am Satellitenbild ist im Tiroler Oberland auch ein sog. „Föhnfenster“ zu sehen, dabei handelt es sich um die Wolkenlücke nördlich der Ötztaler Alpen.
+++ Übersicht +++
Herzlich willkommen zum heutigen Liveticker! Sobald die ersten Gewitter Österreich betreffen, starten wir hier mir regelmäßigen Updates.
Wetterlage: Österreich gerät am Mittwoch unter dem Einfluss von Tief ELIOR mit Kern über der Nordsee. Im Übergangsbereich zu feuchtwarmen Luftmassen über Südosteuropa wird es vorübergehend föhnig, in den Nachmittags- und Abendstunden kündigen sich von Tirol bis nach Niederösterreich und Wien aber neuerlich Schauer und Gewitter an. Vor allem entlang der östlichen Nordalpen und im Nordosten herrscht örtlich Unwettergefahr durch ergiebige Regenmengen in kurzer Zeit, Hagel und Sturmböen. Der Schwerpunkt liegt zunächst in den Nordalpen und verlagert sich am Abend in den Nordosten des Landes.
Gleich zu Beginn haben wir für euch ein paar wichtige Links:
Hier könnt ihr euch mit dem aktuellen Radarfilm selber einen Überblick über die Gewitter und deren Zugbahn verschaffen.
Tabellen und Grafiken mit aktuellen Höchstwerten, Blitzentladungen und Regenmengen haben ihr stets auf dieser Seite parat.
Bleiben Sie immer rechtzeitig über aktuelle Unwetterereignisse informiert! Melden Sie sich für unsere Push-Benachrichtigungen an:Push-Nachrichten
Am Montagnachmittag gab es in Norditalien teils heftige Gewitter. Am frühen Nachmittag wurde etwa um 15 Uhr die Autobahn A1 zwischen Piacenza und Parma in der Höhe von Fidenza von einer Superzelle mit großem Hagel getroffen.
Unzählige Autos wurden dabei schwer beschädigt und konnten nicht mehr verwendet werden, somit musste hier zeitweise sogar die Autobahn in Richtung Mailand gänzlich gesperrt werden. Anbei ein paar Videos und Bilder des Ereignisses:
Tra Parma e Piacenza verso le 16.30, ma la grandine é arrivata anche nel Veneto.
Clima impazzito. pic.twitter.com/IuOf3s9eig
— Gianfranco #facciamorete #iriccidimare (@sarabanda_) July 26, 2021
The 24-hour sum of maximum radar reflectivity from the radars of Italian civil protection shows a crisscrossing pattern of right- and left-movers. Can you find the most intense hailstorm of yesterday? Hint: consider the width of the 60+ dBZ swaths. Image by @RongeLukaspic.twitter.com/BxefC66JB8
Die Gewitterlinie hat sich deutlich abgeschwächt, erstreckt sich derzeit vom Raum Scheibbs bis nach Weitra und zieht weiter in Richtung Nordosten. Rechnet hier noch stellenweise mit kräftigem Regen, die Unwettergefahr ist aber mittlerweile gering.
Somit beenden wir den Liveticker! Wir bedanken und für das große Interesse und wünschen noch eine gute Nacht.
+++ Update 23:00 Uhr +++
Der kräftigste Teil des Gewitter erreicht in der kommenden Stunden das westliche Mostviertel. Stellen Sie sich auf heftigen Regen, Hagel sowie Sturmböen ein!
+++ Update 22:30 Uhr +++
Die Superzelle hat bereits ihre Spuren hinterlassen! Besonders im Bezirk Branau in Oberösterreich sind derzeit viele Helfer im Einsatz um nach den Unwettern aufzuräumen.
+++ Update 22:20 Uhr +++
Der Gewitterkomplex in Oberösterreich ist weiter in Richtung Zentralraum und Mühlviertel unterwegs. Begleitet wird dieser nicht nur von Sturmböen sondern auch von heftigem Regen. An der Station in Feldkirchen bei Mattighofen gab es zum Beispiel 37 Liter in nur einer Stunde, in Ostermiething waren es 43 Liter.
+++ Update 21:45 Uhr +++
Keine Entwarnung kann derzeit für das Inn- und Hausruckviertel gegeben werden. Die Superzelle zieht weiter in nordöstliche Richtung! Auf ihrem Weg muss mit Sturmböen von 100 km/h sowie mit Hagel und heftigem Regen gerechnet werden. Auch für den Zentralraum und das Mühlviertel wird es in den kommenden Stunden noch gefährlich!
+++ Update 21:15 Uhr +++
ERHÖHTE VORSICHT im Flachgau und dem Innviertel!
Die bayrische Superzelle hat inzwischen die österreichische Grenze erreicht und zieht nun weiter ostwärts in den Flachgau und das Innviertel.
Die Hauptgefahr geht hier von Sturmböen bis 110 km/h (so wie eben in Osthermiething mit 111 km/h) und kurzzeitig sehr intensiven Regenmengen aus!
+++ Update 20:15 Uhr +++
Stormhunter Damian ist weiter an der Superzelle in Oberbayern (grün markiert) dran. Diese wird in der nächsten Stunde auch das Salzburger Land, den Flachgau treffen. Damian berichtet von Starkregen, enormen Wassermassen und auch Hagel.
Die Zellen in Niederösterreich (weiß markiert) bleiben ebenso kräftig mit Starkregen und kräftigen Böen um 60 bis 70 km/h!
Auch heute sind die Stormhunter von Storm Science Austria wieder unterwegs und versorgen uns mit Bildern – so etwa von Langenlois bei Krems:
+++ Update 19:30 Uhr +++
Und dann war es doch der sog. leftmover. Nach dem zuvor angesprochenen Stormsplit in Niederösterreich hat sich der östliche Teil (weiß schraffiert) nun deutlich abgeschwächt, der westliche (weißt markiert), der knapp an St. Pölten vorbeizog und aktuell weiter nach Norden zieht, hat sich allerdings noch weiter verstärkt. Hier ist von Starkregen, bis hin zu kleinem Hagel, aber auch Sturmböen um 70 km/h zu rechnen!
Südwestlich davon (grün markiert) sind aber weitere kräftige Gewitter unterwegs. Von der Eisenwurzen her nach Amstetten ist daher ebenso Vorsicht geboten! In Oberösterreich gibt es zudem Neueuntwicklungen (ebenso grün).
Eine Superzelle im bairischen Oberland (türkis markiert), die Richtung Chiemgau zieht, wird im Laufe des Abend wohl ebenso noch Oberösterreich treffen!
+++ Update 18:55 Uhr +++
Deutlich weniger blitzaktiv ist der heutige Tag im Vergleich zum gestrigen. Während gestern um diese Zeit allein in Oberösterreich schon über 80.000 Blitzentladungen detektiert wurden, hatte es heute in ganz Österreich in Summe noch nicht einmal 10.000 Blitze. Dies liegt aber auch daran, dass sich die Gewitter heute nicht so organisieren konnten.
+++ Update 18:40 Uhr +++
Klassischer Stormsplit in Niederösterreich:
Die Mostviertler Zelle hat sich nun in einen westlichen und einen östlichen Teil gesplittet. Der westliche zieht in diesem Moment in nördliche Richtung, wird St. Pölten wahrscheinlich ganz knapp streifen, der östliche Teil zieht in nordöstliche Richtung weiter.
Beide Teile sind derzeit aber noch sehr kräftig! Stellen Sie sich auf sehr kräftigen Regen und stürmische Böen ein!
+++ Update 18:15 Uhr +++
Pyhrn und Eisenwurzen sind die Bereiche, wo man derzeit am meisten aufpassen muss (weiß markierte Bereiche)! Beide Zellen sind recht kräftig und daher muss man sich hier auf Starkregen und auch kurzzeitig kräftigen Wind einstellen.
Die Gewitter in Kärnten und der Steiermark (grün markierter Bereich) haben zwar kein großes Gefahrenpotential mehr, bringen aber dennoch weiterhin Böen bis 60 km/h mit sich.
Die noch deutlich kräftigeren Gewitter in Bayern ziehen ebenfalls langsam nach Nordosten, stellen derzeit aber keine Gefahr für Österreich dar.
+++ Update 17:55 Uhr +++
Ein Blick zu unseren Nachbarn, den wir euch nicht vorenthalten wollen: Beeindruckende Bilder einer Superzelle bei Weimar liefern einmal mehr die Stormchaser, die momentan an dieser Zelle dran sind:
Nördlich des Mariazellerlandes hat sich nun ein weiteres Gewitter gebildet, das nach Nordosten weiterzieht. Gefahr geht hier vorrangig von Starkregen binnen kurzer Zeit aus!
+++ Update 17:15 Uhr +++
Der Blick auf den Satellitenfilm offenbart die immer noch sehr gewitteranfällige Luftmasse in Mitteleuropa. Beeindruckend zu sehen sind dabei die sich weit ausbreitenden Ambosse der Gewitterwolken – so auch inzwischen bis Niederösterreich von den Gewittern in Kärnten. Hinterlegt ist außerdem der zeitlich zugehörige Blitzverlauf mit den Blitzen als rotes Plus-Zeichen:
+++ Update 16:40 Uhr +++
Im Osten und Südosten des Landes wurden bereits an vielen Orten die 30 Grad geknackt, dh. wir verzeichnen hier einen weiteren Hitzetag.
Dies ist noch nichts wirklich besonders, schaut man sich aber die relative Luftfeuchte und die Taupunkts-Temperaturen (auch ein Maß für die Luftfeuchte) dazu an, stellt man sehr schnell fest, wie feucht die Luftmasse derzeit ist.
Jene Feuchtigkeit in der Luft ist eine der Grundvoraussetzungen für Gewitter – somit heute gerade im Norden ganz besonders gegeben:
Ab 16 Grad Taupunkt gilt die Luft als schwül. Die aktuellen Taupunkt liegen teils deutlich über dieser Marke:
Ort
Taupunkt (°C)
Linz
17,7
Wien – Hohe Warte
18,1
Melk
18,4
Enns
18,9
Bad Zell
19,3
Haag
20,3
+++ Update 16:30 Uhr +++
ACHTUNG in Villach, Leibnitz und besonders auch im Waldviertel!
Von Südwesten nähert sich Villach in diesem Moment ein Gewitter, auch Leibnitz bekommt demnächst einen gewittrigen Schauer ab.
Die Zelle an der tschechischen Grenze (grüne Kreise) hat sich in zwischen gesplittet, der linke Teil zieht unter Abschwächung weiter nach Norden, der recht aber unter deutlicher Verstärkung ostwärts durchs Waldviertel. Vorsicht ist hier geboten vor kräftigem Regen, selbst kleiner Hagel ist hier möglich!
+++ Update 16:00 Uhr +++
Direkt nördlich von Reutte befindet sich derzeit ein sich verstärkendes Gewitter (weiß markierter Bereich). Auch wenn dieses weiter nach Nordosten zieht, blitzt es noch im Umkreis von 5 km zu Reutte! Die Gefahr ist dort also noch nicht ganz gebannt.
Im Rheintal sollte man hingegen in der nächsten Stunde den Blick gen Westen werfen, denn von der Schweiz aus machen sich bereits wieder Gewitter auf den Weg nach Österreich (grün markierter Bereich)
Die „Reutte’r Zelle“ kann man inzwischen auch schon vom Ammersee in Bayern aus beobachten:
Verbreitet wurde das bisherige Niederschlagssoll für diesen Sommer schon erreicht. Nur im Süden und Südosten ist es weiterhin noch deutlich zu trocken.
+++ Update 15:10 Uhr +++
Verbreitet über 25 („Sommertag“) bzw. 30 Grad („Hitzetag“) im Osten und Südosten. Am heißesten ist es dabei in Leibnitz: Hier beträgt der Tageshöchstwert bislang 32.3 Grad!
+++ Update 14:45 Uhr +++
Im Außerfern, Waldviertel und in den Karawanken sind schon erste Gewitter unterwegs!
+++ Update 14:05 Uhr +++
Die ersten mächtigen Quellungen sind schon vom Satellit sichtbar. In den kommenden Minuten entstehen primär zwischen Vorarlberg und dem Außerfern sowie im zentralen Bergland erste Schauer, die dann nach Nordosten ziehen und rasch zu Gewittern heranwachsen können.
+++ Update 13:55 Uhr +++
Unsere Gewitter-Vorwarnungen erfassen heute fast das gesamte Land. Nur im äußersten Süden ist die Gewittergefahr in der zweiten Tageshälfte sehr gering.
+++ Update 13:30 Uhr +++
Notiz am Rande: Nach genau einer Woche wurde das Badeverbot in der Neuen Donau in Wien aufgehoben. Es trat am vergangenen Montag wegen Donau-Hochwasser in Kraft.
+++ Update 13:15 Uhr +++
Österreich bleibt (noch) verschont. In der Schweiz sowie auch in Deutschland, Tscheichen und Norditalien sind hingegen bereits zahlreiche und teils kräftige Gewitter unterwegs. Aus Westen bzw. Südwesten steigt die Gewitterneigung in den kommenden Stunden auch bei uns deutlich an!
+++ Update 13:00 Uhr +++
30-Grad-Marke geknackt! In Bad Gleichenberg (+30.0°C) und in Bad Radkersburg (+30.2°C) in der Südsteiermark ist der Montag offiziell schon ein „Hitzetag“. In den Nachmittagsstunden wird es vor allem im Osten und Süden neuerlich ungewöhnlich heiß.
+++ Update 12:00 Uhr +++
Noch ist es landesweit ruhig. Wirft man einen Blick auf die Temperaturanomalien für den Juli, so sieht man auch den Grund für die Häufung von Unwettern in Österreich. Im Westen verlief der Monat leicht zu kühl im Vergleich zum langjährigen Mittel, während im Osten und Südosten häufig Hitze herrschte. Die Luftmassengrenze, die für solche Unterschiede sorgte, ist für die Häufung an Gewitterlagen verantwortlich und liegt leider nach wie vor quer über Österreich.
+++ Update 11:10 Uhr +++
Besonders in der Osthälfte kommt man derzeit leicht ins Schwitzen: Die Taupunkte liegen recht verbreitet zwischen 17 und 19 Grad (beispielsweise in Wien liegt die Lufttemperatur aktuell bei 27 Grad und der Taupunkt bei 17 Grad).
Die meisten Menschen empfinden die Luft ab einem Taupunkt von 16 Grad als schwül. Der Taupunkt liefert aber auch einen Indiz auf den Energiegehalt der Luft: Besonders bei Taupunkten ab knapp 20 Grad muss man davon ausgehen, dass im Falle eines Gewitters auch Unwettergefahr herrscht.
Die kühlste Station des Landes ist derzeit übrigens der Brunnenkogel in den Ötztaler Alpen. Selbst dort in 3.437 m Höhe gibt es mit +3 Grad aber zarte Plusgrade.
In Osttirol beginnt die Woche schon nass und gewittrig. In der zweiten Tageshälfte sind aber primär entlang der nördlichen Voralpen und im Mostviertel, später auch im Osten und in Wien teils heftige Gewitter einzuplanen!
+++ Update 09:45 Uhr +++
Derzeit präsentiert sich der Tag vor allem im Osten und Südosten noch trocken und sonnig. In Osttirol und Oberkärnten sowie von den Kitzbüheler Alpen bis zum Dachstein ziehen hingegen schon Schauer und einzelne Gewitter durch.
+++ Update 09:30 Uhr +++
In der Nacht brachte dann ein isoliertes Gewitter heftigen Starkregen sowie kleinkörnigen Hagel auch in Wien und im Marchfeld.
Die letzten Gewitter und Regenschauer ziehen nun langsam außer Landes und das Wetter beruhigt sich in den kommenden Stunden im ganzen Land wieder. Bereits morgen stehen aber leider wieder die nächsten kräftigen Gewitter auf dem Programm. Hierzu werden wir euch natürlich auf dem Laufenden halten. Ein paar Infos dazu findet ihr hier: Warnlagebericht
Wir bedanken uns auf jeden Fall für das große Interesse und wünschen euch somit noch eine ruhige Nacht! Hiermit beenden wir den Live-Ticker.
+++Update 22:15 Uhr +++
Runde 2 in Wien! Über dem Wienerwald hat sich nochmal ein Gewitter gebildet und dieses zieht in der kommenden Stunde über den Westen der Bundeshauptstadt. Kräftiger Regen sowie Böen von 60 bis 70 km/h sind möglich!
+++Update 21:30 Uhr+++
Der Wienerwald zeigt wieder einmal seinen Einfluss als Wetterscheide. Die zuvor noch kräftige Gewitterlinie zeigt über den Wienerwald deutliche Auflösungserscheinungen (weißer Kreis und weißer Stern: Wien), hingegen der nördliche Teil (schwarzer Kreis) im Weinviertel hat aber weiterhin noch Energie, wo dann noch mit 50 bis 70 km/h Böen zu rechnen ist. Im Mostviertel kommt aber noch ein gewittriger Schauer nach (grüner Kreis):
+++Update 21:00 Uhr+++
Aus Neuhofen an der Krems etwa um 18 Uhr – gut, dass es der Grill überstanden hat, Christian 😉
Während sich das Wetter in vielen Landesteilen schon wieder beruhigt hat und vereinzelt nur noch Schauer durchziehen, hat es Wien und das Weinviertel noch vor sich. Hier wird in den nächsten Minuten die weiterhin kräftige Gewitterlinie aus Westen eintreffen. Dabei ist mit kleinem Hagel, vor allem aber stürmischen Böen von 50 bis 70 km/h zu rechnen!
+++Update 20:30 Uhr+++
Und weitere Bilder erreichen uns von Klaus Rockenbauer –
aus Langenlois bei Krems, mit einer beeindruckenden shelfcloud:
und aus Fels am Wagram:
+++Update 20:15 Uhr+++
Jetzt wird es langsam wieder interessant für Wien!
In diesem Moment genau über St. Pölten zieht die sich in Niederösterreich gebildete Linie nun weiter nach Nordosten. In deren Vorfeld ist mit stürmischen Böen zu rechnen!
+++Update 20:00 Uhr+++
Sage und Schreibe über 81.000 Blitzentladungen wurden heute schon in Oberösterreich detektiert.
Anhand des Blitzverlaufes der letzten 3 Stunden lässt sich auch gut erkennen, dass sich die Gewitter zu zusammenhängenden Clustern verbunden haben,
und dabei nicht nur Hagel brachten, sondern auch für Sturmböen sorgten:
+++Update 19:30 Uhr+++
Weitere beeindruckende Bilder nun von dem Gewittercluster aus Oberösterreich – Quelle: Stormscience Austria
Zu sehen ist die Böenfront, die zB. in Kremsmünster für 108 km/h Sturmböen sorgte.
+++Update 19:20 Uhr+++
Sehr kräftige Neuentwicklung nun im Mariazellerland (weißer Kreis)!
Passen Sie dort entsprechend auf, denn auch hier kann es hageln!
Eine weitere Neuentwicklung deutet sich nun nördlich von Wien an. Auch diese gilt es in den kommenden Minuten zu beobachten!
+++Update 19:10 Uhr+++
VORSICHT nun im nördlichen Waldviertel!
In den kommenden Minuten wird die weiterhin sehr kräftige Gewitterlinie auch das nördliche Waldviertel erreichen. Stellen Sie sich auch dort auf Sturmböen und Hagel ein!
+++Update 19:00 Uhr+++
Stormchaser sind für diensthabende Meteorologen immer sehr wichtig, weil sie uns mit Bilder und Einschätzungen von den Gewittern live vor Ort versorgen. Eine erste Auswahl wollen wir auch mit euch teilen:
Folgende Bilder stammen von Oed bei Amstetten und zeigen die aufziehende Gewitterfront:
+++Update 18:40 Uhr+++
ERHÖHTE VORSICHT jetzt im Mühlviertel!
Im Zuge der sehr kräftigen Gewitterlinien in Oberösterreich ist mit teils schweren Sturmböen und weiterhin auch mit Hagel und Starkregen zu rechnen! Seien Sie vorsichtig!
Kremsmünster meldete zB. 108 km/h, Bad Zell 104 km/h und selbst an der durch die Bebauung etwas geschützten Station in Linz wurden 80 km/h gemessen:
+++Update 18:25 Uhr+++
England, Frankreich, Benelux, Dänemark, Polen, Tschechien, Deutschland, Schweiz, Italien und besonders Österreich haben derzeit eines gemeinsam: Es gewittert – und das teilweise sehr kräftig!
Beeindruckende, in den Folgen aber gleichermaßen unschöne Bilder erreichen uns zB. aus Bayern:
Eines sollte man aber tunlichst vermeiden: sich bei aufziehenden Gewittern noch im Freien oder gar auf dem Wasser aufhalten, so wie die Bootsfahrer hier in Berlin kurz vor Eintreffen eines Gewitters!
Nicht nur in Linz, sondern eigentlich in ganz Oberösterreich ist nun erhöhte Vorsicht geboten! Eine sehr kräftige Gewitterlinie hat sich dort gebildet und zieht weiter nach Nordosten. Hauptgefahren sind Sturmböen, Hagel und Starkregen!
Bringen Sie draußen lose und leichte Gegenstände in Sicherheit und begeben Sie sich selbst in eine geschützte Umgebung, wie etwa das Haus oder das Auto!
+++Update 17:45 Uhr+++
Erst nach Mitternacht sind die letzten Gewitter von gestern aus Niederösterreich und dem Burgenland abgezogen und schon ziehen wieder sehr kräftige Gewitter durch:
+++Update 17:15 Uhr+++
VORSICHT im Wechselgebiet!
Das kräftigste Gewitter samt größerem Hagel befindet sich derzeit südöstlich von Mürzzuschlag und zieht nun weiter nach Kirchberg am Wechsel (schwarzer Kreis)!
Aber auch die anderen Gewitter in Österreich sind nicht zu unterschätzen, vielmehr ebenso sehr kräftig! So muss man sich im Hausruckviertel auf kleineren Hagel, aber auch Sturmböen einstellen – Altmünster meldete eben 83 km/h Windböen! Seien Sie vorsichtig!
+++Update 16:45 Uhr+++
Neuentwicklung nun im Mostviertel! (weißer Kreis)
Auch sonst sind in der Steiermark weiterhin noch sehr kräftige Gewitter unterwegs und das ehemals Chiemgauer Gewitter hat inzwischen das Innviertel erreicht.
+++Update 16:30 Uhr+++
Der Satellitenfilm der letzten 2 Stunden zeigt anhand der roten Pluszeichen nicht nur die Gewitter aus diesem Zeitraum, sondern auch deren pilzförmige Wolkenstruktur.
Außerdem kann man daran gut erkennen, dass die Gewitter alle eine West-Ost-Nordost Zugrichtung haben, während der Amboss deren Wolken primär vom Gewitter weg nach Norden gezogen wird. Dies spricht für eine Änderung der Windrichtung mit der Höhe und ist somit ein Anzeichen für langlebige, aber auch kräftige Gewitter!
+++Update 15:55 Uhr+++
In Höhen von 12 bis 13 km reichend und ebenfalls sehr intensiv sind die Gewitter in der Steiermark. Das Mürztal entlang ist daher mit Hagel zu rechnen!
+++Update 15:45 Uhr+++
Eine kräftige und vor allem sehr blitzaktive Gewitterzelle zieht derzeit vom Chiemgau nach Nordosten. In der nächsten Stunde ist daher besonders im Flachgau und im Innviertel Vorsicht geboten!
+++Update 15:20 Uhr+++
Im Bezirk Kufstein muss man sich aktuell aufgrund eines kräftigen Gewitters auf Starkregen einstellen! (schwarzer Kreis)
Räumlich kleiner, dafür aber intensiver sind die beiden Gewitter in der Steiermark. Rechnen Sie daher in der Gegend Murau, Judenburg und Zeltweg in den kommenden Minuten mit Hagel! (weißer Kreis)
+++Update 15:10 Uhr+++
ACHTUNG jetzt im Rheintal, speziell in der Bodenseegegend!
Rohrspitz meldete eben einen Gewitter-Outflow von 73 km/h. Achten Sie daher auf leichte Gegenstände draußen und halten Sie Abstand von Bäumen!
+++Update 15:05 Uhr+++
Potential zu Schwergewittern ist heute im Alpenraum auf jeden Fall gegeben. Die Luftmasse bei unseren westlichen Nachbarn in der Schweiz ist eine ähnliche und so kann man an den Gewittern dort bereits abschätzen, was auch in Österreich lokal noch möglich sein wird.
Das Gewitter bei Galgenen in der Schweiz, das sich inzwischen – vor Eintreffen in Vorarlberg – wieder etwas abgeschwächt hat, brachte dort einen beeindruckenden Hagelteppich:
Der aktuelle Blitzverlauf zeigt nicht nur, wo derzeit in Österreich Blitze detektiert wurden, sondern auch, in welche Richtung das Gewitter in den kommenden Minuten mit hoher Wahrscheinlichkeit ziehen wird. So erkennt man, dass derzeit ein Gewitter von der Schweiz aus nach Österreich zieht, es in Tirol, Osttirol, Kärnten und in der Steiermark aber ebenso blitzt:
+++Update 14:30 Uhr+++
Schön langsam nimmt die Gewittertätigkeit Fahrt auf! Neben den bereits erwähnten Gewittern in Vorarlberg geht es nun auch in Nordtirol östlich von Innsbruck sowie rund um die Nockberge los. Grün markiert auf dem aktuellen Radarbild:
+++Update 14:15 Uhr+++
Hier noch ein Video nach dem schweren Gewitter in der Schweiz. Kurs nach wie vor Richtung Vorarlberg.
Große Hagelmengen hat die Gewitterzelle in der Ostschweiz hinterlassen:
+++Update 13:45 Uhr+++
Das Gewitter im Tiroler Oberland zieht nun über das Kaunertal und Pitztal Richtung vorderes Ötztal weiter. Anschließend könnte es auch noch das Oberinntal westl. von Innsbruck erreichen.
+++Update 13:30 Uhr+++
Noch ist es freundlich in Feldkirch, am oberen linken Bildrand sind aber schon erste Ausläufer des heftigen Gewitters aus der Schweiz zu sehen. In knapp 60 Minuten trifft es dann im Rheintal ein.
+++Update 13:15 Uhr+++
Vorsicht demnächst im Rheintal in Vorarlberg! Aus der Schweiz nähert sich ein heftiges Gewitter dem Ländle, gut zu sehen an der „Blitzspur“ bei unseren Nachbarn:
+++Update 13:00 Uhr+++
Ein erstes kräftiges Gewitter ist bereits im Tiroler Oberland aktiv, es zieht derzeit über das Oberinntal Richtung Kaunertal.
+++Update 12:00 Uhr+++
Im Vergleich zu gestern ist die Wetterlage weitgehend unverändert. Im Vorfeld eines Tiefs über dem Ärmelkanal strömt weiterhin feuchte und labil geschichtete Luft nach Österreich.
+++Update 11:30 Uhr+++
Mit Ausnahme des Tiroler Oberlands sind noch keine Gewitter in Österreich aktiv, das wird sich in den nächsten Stunden aber ändern! Werfen wir auch heute wieder einen Blick auf die Karte mit den zu erwartenden Gewitter-Hotspots (je nach Intensität der Gewitter in orange – rot – violett):
+++ Übersicht +++
Herzlich willkommen zu unserem Live Ticker am nächsten unwetterträchtigen Tag.
Gleich zu Beginn haben wir für euch zwei wichtige Links:
Hier könnt ihr euch mit dem aktuellen Radarfilm selber einen Überblick über die Gewitter und deren Zugbahn verschaffen.
Tabellen und Grafiken mit aktuellen Höchstwerten, Blitzentladungen und Regenmengen haben ihr stets auf dieser Seite parat.
Wollt ihr nochmal nachlesen, was gestern alles passiert ist? Hier geht’s lang…
Bei der Großwetterlage ist in den kommenden Tagen kaum eine Änderung in Sicht. Deutschland verbleibt im Einflussbereich reger Tiefdruckaktivität über dem Westatlantik beziehungsweise über der Nordsee. Somit gelangen vor allem in die Osthälfte aus Südwesten feucht-warme und gewitteranfällige Luftmassen, die für eine Fortsetzung der recht unbeständigen Verhältnisse sorgen.
Bis inklusive Montag sind landesweit Schauer und Gewitter einzuplanen. Die Bedingungen für schwere Gewitter sind dabei vor allem im Süden und im Nordosten gegeben. Neben Sturmböen und Starkregen ist besonders im Süden zudem auch mit großem Hagel zu rechnen. Erst am Dienstag ist eine vorübergehende Wetterberuhigung in Sicht, wobei besonders im Westen und Süden werden weiterhin lokale Gewitter möglich sein.
Dabei bleibt es primär in den neuen Bundesländern hochsommerlich warm. Hier muss man bis auf weiteres mit Höchstwerten jenseits der 30-Grad-Marke rechnen. Etwas kühler verlaufen die kommenden Tage im Westen und Südwesten.
Die Gewitter ziehen jetzt allmählich nach Norden bzw. Nordosten ab, damit beenden wir auch unseren Live-Ticker. Heute Sonntag erwarten uns im Tagesverlauf erneut teils kräftige Gewitter, der Schwerpunkt der Gewittertätigkeit liegt dabei wieder entlang und nördlich der Alpen. Wir starten mit unseren Newsticker deshalb im Laufe des Vormittags! Vielen Dank fürs Mitlesen, kommt gut durch die Nacht!
Hier noch eine Übersicht über die Niederschlagsmengen der letzten zwei Stunden:
In diesen Minuten geht es auch in der Bundeshauptstadt mit den Gewittern los! Über dem Südwesten Wiens hat sich eine kräftige Gewitterzelle gebildet. Die Gewitter verlagern sich weiter nordostwärts, sodass demnächst in weiten teilen des Stadtgebietes mit Gewittern samt Starkregen gerechnet werden muss!
+++Update 00:25 Uhr+++
Die Gewitter greifen nun auch auf das südliche Wiener Becken über, auch in der Buckligen Welt und im Mittelburgenland muss man demnächst mit kräftigen Gewittern samt Starkregen rechnen!
+++Update 23:35 Uhr+++
Starke Gewitter ziehen derzeit vor allem in der östlichen Obersteiermark durch, demnächst betroffen ist der Raum Bruck an der Mur, das Mürztal und die Fischbacher Alpen!
+++Update 22:20 Uhr+++
Nachtschwärmer aufgepasst: Die kräftigsten Gewitter sind derzeit in Oberösterreich, Niederösterreich und in der Steiermark unterwegs. Jene Zelle, die an der Station am Wachtberg bei Steyr für sturzflutartigen Regen gesorgt hat, hat sich aber deutlich abgeschwächt. In der zweiten Nachthälfte muss man dann auch im östlichen Flachland verbreitet mit Schauern und Gewittern rechnen. Hier noch das Radarbild von 22:10 Uhr:
+++Update 21:30 Uhr+++
Unglaubliche 62,2 Liter hat es mit dem Durchzug der Gewitter in der letzten Stunde am Wachtberg bei Steyr geschüttet! Damit fiel hier in einer Stunde fast doppelt so viel Niederschlag wie an der zweitniederschlagreichsten Station des heutigen Tages in Bischofshofen….
+++Update 21:10 Uhr+++
ERHÖHTE VORSICHT in Niederösterreich!
Waidhofen an der Ybbs, Scheibs, Wieselburg, Melk, Pöggstall sind aktuell die Bereiche, wo in den nächsten Minuten das derzeit kräftigste Gewitter in ganz Österreich eintreffen wird. Gefahr geht hier immer noch von Hagel, Sturmböen und Starkregen aus!
+++Update 20:50 Uhr+++
Die nahezu uneingeschränkte Sonneneinstrahlung tagsüber und der bisher noch ausbleibende Niederschlag halten die Temperaturen im Osten noch oben, während es nach den Gewittern im Westen des Landes bereits 10 Grad kühler ist:
+++Update 20:40 Uhr+++
VORSICHT in Ober- und Niederösterreich!
Während sich das Wetter im Westen allmählich wieder beruhigt, ist im Salzburger Land, in Oberösterreich und nun auch in Niederösterreich erhöhte Vorsicht geboten. Der Blitzverlauf zeigt eine bereits sehr intensive und sich noch weiter verstärkende Gewitterlinie in Oberösterreich, die nun nach Amstetten und Waidhofen an der Ybbs weiterzieht. Hier ist von Hagel und Sturmböen auszugehen!
+++Update 20:10 Uhr+++
Neue Radarübersicht:
Viele Schauer und Gewitter sind aktuell im Alpenraum unterwegs – die stärksten derzeit im Salzburger Land bzw. auf bayrischer Seite:
+++Update 19:45 Uhr+++
Die kräftigen Gewitter, die zuletzt durch Vorarlberg gezogen sind, brachten einiges an Niederschlag binnen kurzer Zeit. In der nachfolgenden Tabelle sind zwar die Mengen seit Mitternacht angegeben, meist kamen sie aber in der letzten Stunde vom Himmel, wie man sich bei den heftigen Fallstreifen -aufgenommen von einer webcam in Dornbirn – vorstellen kann:
+++Update 19:15 Uhr+++
Starkes Gewitter der zuvor angesprochenen Linie derzeit in Vorarlberg vom Rheintal her nach Osten ziehend!
Dieses Gewitter brachte auch „Kronkorken-großen“ Hagel in Lustenau:
Folgende Animation zeigt, wie sich die Ambosse der Gewitterwolken aufgrund der in den oberen Atmosphärenschichten stärkeren Strömung weit nach Nordosten vom Gewitter weg ausbreiten.
Außerdem ist anhand der Einfärbung die Temperatur an der Oberkante der Gewitterwolken abzulesen, was für uns Meteorologen wiederum ein wichtiges Indiz für Hagel ist. Die kräftigen Gewitter in Tirol weisen an ihrer Oberkante Temperaturen von etwa -60°C auf und könnten demnach Hagel beinhalten.
+++Update 18:30 Uhr+++
Für die Statistik:
Bereits über 3500 Blitze in Tirol, davon einige der Kategorie „sehr stark“ mit über 100.000 Ampere:
+++Update 18:15 Uhr+++
Webcam- oder besser gesagt Sichtweiten-Vergleich:
Kaltenbach – Zillertal um 16:50 Uhr mit bereits dunklen Gewitterwolken:
Kaltenbach – Zillertal um 17:50 Uhr mit Starkregen:
+++Update 18:00 Uhr+++
Inzwischen erreichen uns auch erste Bilder und Videos aus den Gewitterregionen, die wir euch natürlich nicht vorenthalten wollen:
Vorsicht ist nun auch geboten in der Bondeseeregion!
Von der Schweiz aus bis nach Schwaben hat sich nun eine Gewitterlinie gebildet. Solche Linien sind bekannt für stürmische Böen, besonders wenn der Wind über „glatten“ Untergrund fegen kann und daher kaum abgeschwächt wird – wie hier über den Bodensee!
+++Update 17:15 Uhr+++
AUFPASSEN jetzt in Schwaz und Jenbach!
Die ehemalige Innsbrucker Gewitterzelle hat sich gesplittet, der nördliche Teil ist nach München unterwegs (im Radarbild weiß eingekreist) und schwächt sich ab, der südliche hingegen hat sich verstärkt und zieht nach Osten auf Schwaz und Jenbach zu.
Dieses Gewitter ist über 13 km hochreichend und inzwischen sehr kräftig. Gefahr geht daher von größerem Hagel aus!
+++Update 16:30 Uhr+++
AUFPASSEN jetzt in Innsbruck!
Das Gewitter nördlich davon baut nun nach Süden hin an. Es wurden bereits erste Blitze im Umkreis von 5 km zu Innsbruck detektiert.
Im Südwesten ist außerdem ein weiteres Gewitter mit Zugrichtung Innsbruck am Entstehen.
+++Update 16:15 Uhr+++
Ein Blick weiter nach Westen offenbart die feucht-labilen und somit gewitteranfälligen Luftmassen, die in den kommenden Stunden auch weiter in den Alpenraum strömen.
Im folgenden Blitzverlauf zeigen die Plus-Zeichen die Blitze an, wobei je dunkler, umso älter der Blitz:
+++Update 15:45 Uhr+++
Viel Energie liegt heute in der Luft:
Bei Reutte wurde vorher ein Blitz mit über 100 kA (x1000 Ampere) detektiert. Ab dieser Stromstärke spricht man schon von einem sehr starken Blitz.
Bisher beschränken sich die Gewitter noch auf Tirol. Allerdings sind bereits neue am Entstehen:
+++Update 15:00 Uhr+++
Ein erstes Gewitter hat sich nun nördlich von Landeck gebildet mit Zugrichtung nach Nordosten:
+++Update 14:15 Uhr+++
Vorarlberg und Tirol waren bislang im Sommer nicht allzu oft von Gewittern betroffen. Hier stechen eindeutig Ober- und Niederösterreich, Wien und die Steiermark hervor. Das wird heute (und in den nächsten Tagen) geändert.
+++Update 13:45 Uhr+++
Hohenau an der March hat als erste Station die 30-Grad-Marke geknackt, bis zu 33 Grad werden es heute noch. Beste Voraussetzungen also für heftige Gewitter im Westen!
+++Update 13:00 Uhr+++
Derzeit kann die Sonne noch verbreitet ungestört die Luft aufheizen, wie der Blick vom Satelliten auf Österreich beweist. Gewitterwolken dagegen schon über Frankreich und Deutschland:
+++Update 12:30 Uhr+++
Die Großwetterlage ist typisch für die Bildung schwerer Gewitter in Westösterreich. Ein Tief über dem Ärmelkanal schaufelt feuchte und heiße Luft nach Österreich.
+++Update 12:00 Uhr+++
Noch sind zwar keine Gewitter in Österreich aktiv, das wird sich in den nächsten Stunden aber ändern! Werfen wir einen Blick auf die Karte mit den zu erwartenden Gewitter-Hotspots (je nach Intensität der Gewitter in orange – rot – violett):
+++ Übersicht +++
Herzlich willkommen zu unserem Live Ticker an diesem heißen und gewittrigen Samstag.
Gleich zu Beginn haben wir für euch zwei wichtige Links:
Hier könnt ihr euch mit dem aktuellen Radarfilm selber einen Überblick über die Gewitter und deren Zugbahn verschaffen.
Tabellen und Grafiken mit aktuellen Höchstwerten, Blitzentladungen und Regenmengen haben ihr stets auf dieser Seite parat.
Am Samstag gelangt im Vorfeld des Tiefs neuerlich instabile Luft nach Deutschland (roter Pfeil). Nachdem in der Früh Überreste von Gewittern aus Frankreich in den Westen des Landes gezogen sind, bilden sich am Nachmittag von Nordrhein-Westfalen bis zu den Alpen Gewitter. Besonders am Alpenrand sind am Nachmittag wieder Superzellen mit Hagel und Sturmböen zu erwarten. Zudem kommen im Süden mit der Kaltfront kräftige Gewitter von Frankreich herein.
Weiterhin breiten sich die Gewitter vom Westen in die Mitte und den Nordwesten des Landes aus, auch hier sind einzelne kräftige Zellen möglich. In der Nacht auf Sonntag sind dann vor allem im Norden noch einzelne Gewitter zu erwarten.
Sonntag
Sonntagfrüh gehen im Norden und Nordosten weiterhin einzelne Gewitter nieder. Nach einem freundlichen Morgen und Vormittag bilden sich vom Schwarzwald bis ins Münsterland neuerlich kräftige Gewitter, die sich am Nachmittag ost- nordostwärts ausbreiten. Zudem bilden sich diese auch im Osten, hier muss vor allem mit heftigem Starkregen gerechnet werden.
Aussichten auf kommende Woche
Auch der Beginn der neuen Woche gestaltet sich unbeständig mit Schauer und Gewittern. Die genaue räumliche Verteilung ist aber noch unsicher. Lokal sind aber weiterhin Starkregen und kleiner Hagel möglich.
Das Wochenende verläuft zweigeteilt: Während es im Westen nach den Gewittern am Samstag wieder deutlich kühler wird, steigen im Osten des Landes die Temperaturen auf hochsommerliche Werte. Besonders entlang der Nordalpen zeichnen sich morgen und Sonntag aber kräftige Gewitter ab, lokal sind Unwetter zu erwarten.
Am Samstag viel Sonne, im Westen zunehmend gewittrig
Von Salzburg ostwärts präsentiert sich der Samstag nochmals von seiner sonnigen Seite. Hier steigt die Temperatur auf über 30 Grad. Im Westen ziehen dagegen von Beginn an ausgedehnte Wolken durch, anfangs bleibt es aber noch trocken. Ab den Mittagsstunden bilden sich aber ausgehend von Vorarlberg erste Schauer und Gewitter, die sich bis zum Abend dann entlang der Nordalpen bis nach Oberösterreich ausbreiten. Punktuell können diese auch wieder kräftiger mit Hagel ausfallen.
Ab dem Sonntag landesweit unbeständig, lokale Unwettergefahr
Vom Mühlviertel bis ins Nordburgenland geht es bereits unbeständig in den Sonntag, hier ziehen ein paar Regenschauer und einzelne Gewitter durch. Tagsüber entstehen dann in weiten Teilen des Landes Schauer und kräftige Gewitter. Besonders von Salzburg bis ins Mostviertel zeichnen sich schwere Gewitter ab. Stellenweise kann es hier zu Starkregen, Sturmböen und großem Hagel kommen. Vergleichbar mit den Unwettern vom letzten Wochenende sind diese zwar nicht, lokal kann es aber auch wieder zu Unwetterschäden kommen. Wetterbegünstigt bleibt der Süden und Südosten des Landes, hier bleibt es bei leicht föhnigem Südwestwind weitgehend trocken und es wird hochsommerlich heiß.
Kommende Woche keine Wetteränderung
Die Wetterlage ändert sich auch in der neuen Woche kaum, denn der Alpenraum verbleibt weiterhin am Randes des Tiefs und das Wetter bleibt somit zweigeteilt. Während im Westen kühlere Luft einfließt und die Wolken dominieren, steigt die Temperatur bei häufigem Sonnenschein in der Osthälfte wieder über die 30 Grad-Marke. Weiterhin stehen aber im Großteil des Landes Regenschauer und teils kräftige Gewitter auf dem Programm. Auch in den längerfristigen Wetterprognosen deutet sich kein Wechsel hin zu beständigerem Sommerwetter ab. Besonders in der Osthälfte bleibt es aber nach derzeitigem Stand die gesamte nächste Woche heiß.
Der dritte Taifun der 2021-Pazifik-Saison lauert derzeit knapp östlich von Taiwan im Westpazifik. Er wird in den kommenden Stunden die bewohnten japanischen Inselgruppen Miyako und Yaeyama mit Windböen knapp unter 200 km/h und einer gefährlichen Sturmflut überqueren.
Noch gefährlicher könnte er dann am Wochenende werden. Neusten Berechnungen nach verlagert sich Taifun In-Fa rasch in Richtung China und trifft somit mit schweren Sturmböen und heftigen Regenfällen die dicht besiedelte Region südlich von Shanghai.
Die Aussichten für den Wochenbeginn sind dabei noch sehr unsicher. Es gibt aber durchaus die Möglichkeit, dass der Wirbelsturm dann über der Region knapp südlich von Shanghai für mehrere Stunden nahezu ortsfest bleibt. In diesem, extremem Fall würden enormen Wassermassen von über 700 l/m² binnen drei Tagen zusammenkommen. Zum Vergleich: In Wien fallen solche Mengen durchschnittlich in einem Jahr!
Titelbild: Taifun IN-FA am Donnerstagabend über dem Pazifik – CIRA/RAMMB
Es gibt verschiedene Prozesse, die zu große Regenmengen führen können. Einerseits, wenn sich feuchte Luft an einem Hindernis wie etwa einem Gebirge staut und zum Aufsteigen gezwungen wird. Typische Beispiele wären Stauniederschläge beidseits der Alpen. Die meisten Niederschlagsrekorde auf der Alpensüdseite sind auf solche Lagen zurückzuführen und fanden oft zwischen September und November statt.
Eine andere Möglichkeit sind konvektive Niederschläge wie Platzregen oder Gewitter, welche sich vor allem zwischen Frühling und Spätsommer häufen. Typischerweise fallen in den Sommermonaten bei uns auch die größten Niederschlagsmengen, wobei die Varianz zwischen den verschiedenen Jahren sehr groß sein kann. Für Gewitter braucht es eine labile Luftschichtung, das heißt ein aufsteigendes Luftpaket steigt immer weiter und wird dabei nicht gebremst. Ist die Luft dabei allerdings trocken, passiert nicht viel. Nun kommt der Wasserdampf mit ins Spiel! Je mehr Feuchtigkeit in der Luft vorhanden ist, um so mehr kann im Falle des Falles auch wieder ausregnen (was auch für die Stauniederschläge gilt).
Niederschlagbares Wasser
Man nennt diese Größe das „Niederschlagbare Wasser“ (ppw, precipitable water). Es ist dies die Menge an Wasserdampf, die in einer vertikalen Luftsäule vom Boden bis zum oberen Rand der Troposphäre vorhanden ist. Man kann sich also eine Säule mit der Grundfläche von einem Quadratmeter und einer Höhe von zehn Kilometern vorstellen. Die in diesem Volumen vorhandene Wasserdampfmenge kann theoretischen abregnen – was aber nicht heißt, dass es dies auch tut. Die Angabe erfolgt dabei in mm, Litern pro Quadratmeter oder in Kilogramm (alle Angaben sind äquivalent).
Eine sehr kalte Luftmasse kann nur wenig Wasserdampf aufnehmen und halten, die potentiellen Niederschlagsmengen und Intensitäten sind gering. Je höher die Lufttemperatur, um so mehr Wasserdampf kann aufgenommen werden. In unseren Breiten kann das Niederschlagbare Wasser Größenordnungen zwischen 30 und 50 mm erreichen, bei speziellen Lagen auch noch etwas mehr. Werte um 50 mm waren in der vergangenen Woche über Mitteleuropa häufig vorhanden! Bei gewittrigem Starkregen spielen weitere Faktoren eine Rolle, so zum Beispiel Konvergenzen. Dabei wird von den Seiten weitere Feuchtigkeit zugeführt, sodass die realen Regenmengen den Wert des Niederschlagbaren Wassers noch deutlich übersteigen können! Auch die Zuggeschwindigkeit und die Richtung sind sehr wichtig. Bei vielen Wetterlagen verlagern sich Gewitter oder Gewitterlinien mehr oder weniger rasch. Das passiert dann nach dem Motto „kurz und heftig“. Schauer- und Gewitterzellen verlagern sich mit dem Wind in größerer Höhe. Je stärker der Wind, um so schneller ziehen sie. Ist der Höhenwind schwach, bleiben die Gewitter ortsfest, was beispielsweise auch bei normalen Wärmegewittern zu Problemen wie voll gelaufenen Kellern und kleinräumigen Überschwemmungen führen kann.
In der letzten Woche war das Hauptkriterium die spezielle Wetterlage, ein quasi stationäres Höhentief über Mitteleuropa (siehe Grafik). Dabei bilden sich vor allem im Randbereich oft regelrechte Schauer- und Gewitterstraßen, welche in die übergeordnete Strömung eingelagert sind. Wie auf einem Förderband ziehen dann die gewittrigen Starkniederschläge über die immer gleichen Gebiete hinweg. Die Intensitäten bleiben dabei zum Teil über Stunden hinweg sehr hoch. Die regionalen Unterschiede sind dabei aber ebenfalls oft groß. Einige Kilometer hin oder her machen den Unterschied zwischen 10 und 150 Litern Regen!
Gestern fielen in Zhenghzou, der Hauptstadt der chinesischen Provinz Henan, innerhalb von 24 Stunden über 600 Liter pro Quadratmeter! Das entspricht praktisch dem durchschnittlichen Jahresniederschlag (640 Liter). Auch hier war ein Höhentief das auslösende Moment – labil geschichtete Luft, sehr viel Feuchtigkeit und wenig Wind in der Höhe. Durch die hohe Bevölkerungsdichte und die starke Versiegelung waren und sind die Auswirkungen verheerend. Während der intensivsten Phase fielen innerhalb einer Stunde rund 200 Liter!
Wetterberuhigung – Das ist das Schlagwort für diese Arbeitswoche. Hoch DANA mit Kern über Nordwesteuropa versorgt uns in den kommenden Tagen mit trockener Luft und daher vielfach sonnigem Wetter, wenn überhaupt sorgen Quellwolken im Tagesverlauf für willkommenen Schatten. Beste Bedingungen also für einen Ausflug an die heimischen Seen. Der Mondsee lockt mit 21 Grad Wassertemperatur, der Ossiacher See sogar mit 24 Grad. Auch auf den Bergen herrscht bestes Ausflugswetter, in 2.000 Meter Höhe steigen die Temperaturen in den kommenden Tagen auf rund 17 Grad.
Zunehmend heiß
Die Temperaturen in den Tälern bzw. im Flachland präsentieren sich dazu durchwegs sommerlich. Von Mittwoch bis Freitag werden meist 23 bis 31 Grad erreicht, wobei es im Inntal am heißesten wird. Am Samstag erreichen dann noch heißere Luftmassen aus Südwesteuropa den Alpenraum. Mit Unterstützung föhnigen Südwinds klettern die Temperaturen vom Flachgau bis zum Tullnerfeld auf rund 33 Grad. Die 30-Grad-Marke wird jedoch in jedem Bundesland geknackt. Am Sonntag greift ein Tief über der Nordsee mit kühlerer Luft in unser Wettergeschehen ein, die Hitze verlagert sich mehr und mehr in den Osten bzw. Südosten Österreichs. Hier werden noch einmal Höchstwerte von 30 bis 33 Grad gemessen, im Westen kühlt es dagegen schon um ein paar Grad auf 22 bis 27 Grad ab.
Neue Unwetter am Wochenende?
Die Unwettergefahr ist in den kommenden Tagen glücklicherweise überschaubar, Durchschnaufen und Aufräumen ist also nach dem vergangenen Wochenende angesagt. Während es am Mittwoch durchwegs trocken bleibt, bilden sich am Donnerstag nur von der Silvretta über den Brenner bis nach Osttirol und Oberkärnten ein paar Wärmegewitter. Am Freitag muss man sich dann in einem Streifen von Osttirol über Kärnten und den Lungau bis zur Obersteiermark auf Gewitter einstellen – all diese fallen aber bei Weitem nicht so heftig aus wie jene zuletzt. Erst am Wochenende nimmt von Westen her die Neigung zu schweren Gewittern wieder zu. Am Samstag sind diese primär vom Bregenzerwald bis zum Dachstein zu erwarten, am Sonntag sind dann nach derzeitigem Stand zusätzlich dazu auch in Ober- und Niederösterreich sowie in Wien kräftige Gewitter möglich!
Derzeit befindet sich der Sturm In-fa südwestlich der Insel japanischen Okinawa. Mit einer westlichen Zugbahn zieht der derzeit noch tropische Sturm in Richtung Taiwan und anschließend auf Ostchina zu. Da hier Wassertemperaturen von über 30 Grad vorliegen, soll sich der Sturm dann ab morgen zu einem Taifun verstärken.
In-fa’s cirrus outflow is drifting over Okinawa. The view from the ground just as vivid as from space pic.twitter.com/sBCeJydNlB
Die derzeitigen Vorhersagen gehen von einer westlichen Zugbahn in Richtung Taiwan aus. Bis dorthin soll sich der Sturm noch deutlich verstärken. Mit Windböen von bis zu 200 km/h zieht der Taifun dann voraussichtlich Freitagfrüh knapp nördlich an Taiwan vorbei. Besonders die Metropole Taipei könnte aber von sintflutartigem Regen und den hohen Windgeschwindigkeiten betroffen sein.
Landfall in der chinesischen Provinz Fujian
Im Laufe des Samstags soll In-fa dann auf die Küste der Provinz Fujian treffen und hier sind dann extreme Regenmengen von 200 bis 300 Liter möglich. Nachfolgend soll sich der Taifun dann aber deutlich abschwächen.
Das außergewöhnliche Starkregenereignis ging in der vorigen Nacht zu Ende. Während sich die Lage für die meisten Flüsse der Alpen schon am Montagmorgen wieder rasch beruhigt, ist das Hochwasser entlang der Donau voll im Gange. Tagelange Regenfälle vom Schwarzwald bis zu den Österreichischen Nordalpen sorgten für einen langsamen Anstieg der Pegel in Linz und Wien.
Der Scheitel wird dabei meist bis Mittag erreicht, am Nachmittag sinkt dann der Wasserstand überall wieder. Doch so wie das Starkregenereignis mehrere Tage lang dauerte, so wird auch das Donau-Hochwasser nur langsam zurückgehen. Somit werden voraussichtlich bis Dienstagnachmittag die meisten Pegel über der Meldeschwelle bleiben. Ab der Wochenmitte beruhigt sich die Lage überall wieder.
Von Passau über Linz bis nach Wien und weiter nach Bratislava brachten die Regenmassen der letzten Tage ein 1- bis 5-jähriges Hochwasser entlang der Donau. Ab einem Donau-Wasserstand von 5.3 Meter in Korneuburg, werden in Wien Hochwasser-Schutzmaßnahmen eingesetzt. So wurden die Wehranlagen entlang der Neuen Donau bereits Sonntagvormittags geöffnet, um die Donau zu entlasten. Derzeit liegt der Wasserstand in Korneuburg bei 6.2 Meter. Voraussichtlich wird das Donauwasser noch bis Dienstagmittag in die Neue Donau fließen. Bis auf weiteres hat die Stadt Wien ein Badeverbot für die Neue Donau ausgegeben.
Achtung! Aufgrund der heftigen Regenfälle gilt ab sofort Badeverbot in der Neuen Donau. Wir geben Entwarnung wenn es wieder aufgehoben wird. https://t.co/AnapHt4HOS
In den nun folgenden Stunden lässt der Einfluss des Höhentiefs über dem Balkan weiter nach und von Nordwesten verstärkt sich der Einfluss von Hoch DANA mit Zentrum über den Britischen Inseln. Damit klingt der kräftige Regen an den Nordalpen ebenfalls weiter ab. Am Montag selbst erreichen deutlich trockenere Luftmassen aus Norden den Alpenraum und das Wetter beruhigt sich wieder.
Letzte Schauer sind derzeit noch im Burgenland und stellenweise entlang der Nordalpen unterwegs:
Hiermit beenden wir den Liveticker, wünschen allen eine gute Nacht und den von den enormen Regenfällen und den Wassermassen betroffenen schnelle Hilfe.
+++ Update 21:15 Uhr +++
In den letzten 48 Stunden sind in Melk 170 L/m² gefallen,aber auch entlang der Nordalpen gab es Niederschlagsmengen von 100 bis 150 L/m².
+++ Update 20:30 Uhr +++
Inzwischen gehen die Pegel vieler Flüsse im Westen und in den zentralen Landesteilen wieder zurück. Als Beispiel sei hier der Pegel der Salzach im Flachgau gezeigt.
+++ Update 20:00 Uhr +++
Die letzten Gewitter gehen derzeit noch im Nordburgenland nieder. Die folgende Karte zeigt die Blitze in ihrer zeitlichen Abfolge an heutigen Sonntag.
+++ Update 19:35 Uhr +++
Im schwer getroffenen Hallein hilft das Bundesheer bei den Aufräumarbeiten fleißig mit.
Inzwischen sickert ganz langsam trockenere Luft ein und die Schaueraktivität lässt im Mühl- und Waldviertel spürbar nach.
+++ Update 18:45 Uhr +++
Weiterhin angespannt ist die Lage im Pinzgau, in und um die Gemeinde Mittersill, hier gilt weiterhin Zivilschutzalarm. Die Salzach steht hier weiterhin weit über Alarmstufe 2. Zudem zieht hier nochmals ein Regengebiet durch.
+++ Update 18:15 Uhr +++
Von Vorarlberg bis ins Außerfern beruhigt sich das Wetter allmählich, das Hoch DANA macht hier nun ihren Einfluss bemerkbar.
+++ Update 17:45 Uhr +++
Bisher gab es heute in Österreich mehr als 21.000 Blitze.
+++ Update 17:20 Uhr +++
Inzwischen steigt auch der Pegel der Donau in Wien spürbar an, wie die Graphik vom Pegel Korneuburg zeigt.
+++ Update 16:55 Uhr +++
Blick auf das Gewitter nördlich von Wien.
+++ Update 16:45 Uhr +++
Gewitter vor den Toren Wiens. Erneut haben sich im Nordosten von Wien kräftige Gewitter gebildet. Diese ziehen in Richtung Südwest.
+++ Update 16:30 Uhr +++
Schauen wir uns die Sache mal von oben an:
Man erkennt die vielen Gewitter von Polen bis nach Slowenien anhand der hohen Wolkentürme. Zudem ist der Einfluss des Hochs DANA mit klarem Himmel über dem westlichen Mitteleuropa zu erkennen.
+++ Update 16:15 Uhr +++
Aufgepasst im Seewinkel, kräftige Gewitter mit Starkregen nähern sich aus Nordosten.
+++ Update 16:00 Uhr +++
Ein Video aus Steyr zeigt nochmals eindrücklich das viele Wasser, das von Oben kommt.
Das Hochwasser der Ybbs führt derzeit auch zu Bahnstreckensperren.
+++STRECKENINFO+++
Zwischen Ulmerfeld-Hausmening und Waidhofen a.d. Ybbs können derzeit keine Züge fahren. Der Grund dafür ist die derzeitige Witterung. Ein Schienenersatzverkehr wird für euch zwichen Ulmerfeld-Hausmenning und Waidhofen a.d. Ybbs eingerichtet. #ÖBBStreckeninfopic.twitter.com/kDwVwDbcM5
Im Mostviertel sowie generell entlang der östlichen Nordalpen ist noch für ein paar Stunden keine Entspannung in Sicht. Ganz im Gegenteil, denn eine Gewitterlinie entwickelt sich immer wieder neu in Richtung Weinviertel und schickt dann kräftigen Regen in Richtung Voralpen! Derzeit sind auch in Unterkärnten und im Großraum Graz einige kräftige Gewitterzellen unterwegs.
+++ Update 15:25 Uhr +++
Die Lage im Mostviertel spitz sich weiter… Der Durchfluss der Ybbs an der Messstation in Greimpersdorf bei Amstetten hat nun mit 1000 m³/s den zweithöchsten Wert der Messgeschichte erreicht. Mehr Wasser floss hier nur am 3. August 1991 mit 1005 m³/s! Dies entspricht ein 50-jhäriges Hochwasser für diese Stelle.
+++ Update 15:15 Uhr +++
Die Schauer und Gewitter vom Berchtesgadener Land bis zum Mostviertel und der Wachau haben es in sich! Hier die Top 5 der Regenmengen in den letzten 3 Stunden bis 15 Uhr:
Wetterstation
l/m² Regen in 3h
Amstetten
54.2
Waging am See (DE)
42.0
Siegsdorf-Höll (DE)
37.4
Melk
34.2
Wachtberg bei Steyr
27.3
+++ Update 14:45 Uhr +++
Die Ybbs steigt nun rasant an, hier liegt eine Gewitterlinie, die immer wieder neuen Regen bringt. Die Westbahn könnte daher in diesem Bereich sogar gesperrt werden.
+++ Update 14:40 Uhr +++
Neue Gewitter haben sich vom Weinviertel bis ins westliche Mostviertel gebildet. Auch im Wienerwald wird es wieder nass.
+++ Update 14:10 Uhr +++
Gewitter ziehen nun von der Koralpe auch ins Klagenfurter Becken. Dabei muss mit kräftigem Regen gerechnet werden.
+++ Update 13:40 +++
Beeindruckende Aufnahmen erreichen uns auch aus dem Tiroler Unterland, vor allem aus dem Bezirk Kufstein:
+++ Update 13:00 +++
Wie zu erwarten war: Badeverbot in der Neuen Donau in Wien wegen Donau-Hochwasser. Dies bleibt voraussichtlich bis Ende der neuen Woche oder sogar länger aufrecht.
Achtung! Aufgrund der heftigen Regenfälle gilt ab sofort Badeverbot in der Neuen Donau. Wir geben Entwarnung wenn es wieder aufgehoben wird. https://t.co/AnapHt4HOS
Die kräftigsten Schauer und Gewitter sind derzeit knapp nördlich von Sankt Pölten bzw. auch in der Südsteiermark und bald auch in Unterkärnten zu sehen. Hier muss man weiterhin mit sehr großen Regenmengen binnen wenigen Minuten rechnen, aber auch von den Kitzbüheler Alpen bis ins Mostviertel fällt weiterhin schauerartig verstärkter Regen!
+++Update 12:00+++
Hitlist der stärksten Niederschlagsraten der letzten drei Stunden bis 12 Uhr:
Wetterstation
l/m² Regen in 3h
Waidhofen an der Ybbs
30.4
Amstetten
25.0
Enns
23.5
Oberndorf / Melk
22.7
Bärnkopf
18.1
+++Update 11:15+++
Auch im Tiroler Unterland heiß es: Durchhalten! Die Pegelstände sind hier an vielen Zubringerern des Inns weiterhin sehr hoch, meist im Bereich eines 30- bis 50-jährigen Hochwassers. Am Nachmittag sind weitere Niederschläge in Sicht und auch der Inn wird bis morgen noch weiter steigen und ebenfalls ein 30-jähriges Hochwasser erreichen.
Brixenthaler Ache bei Wörgl, hat mir grad Kollege geschickt. Die sichern gerade die Brücken Richtung Angath…🙄 wenn wir Pech haben geht der Inn noch über…☝ pic.twitter.com/Ykt24BslYX
— ╚»★«╝ ֆӄʏɖǟռƈɛʀ_fx (@digitalVermummt) July 18, 2021
+++Update 10:45+++
In Hallein haben sich die Wassermassen mittlerweile zurückgezogen bzw. sind in die Salzach geflossen. Die Lage bleibt hier aber bis zum Abend angespannt, denn weiterer schauerartiger Regen zieht derzeit aus Nordosten auf. Am Nachmittag sind zudem entlang der Nordalpen vom Berchtesgadener Land ostwärts lokal wieder kräftigere Schauer und lokale Gewitter mit großen Regenmengen in kürzer Zeit möglich.
+++Update 10:10+++
Auch entlang der Donau ist Hochwasser angesagt. In Oberösterreich werden derzeit die Meldegrenzen erreicht, in Wien ist der Scheitel für den Montag erwartet. Doch auch hier sind schon Maßnahmen erforderlich: Die Ponte Kagrana im 22. Bezirk wird abmontiert, da in den kommenden Stunden das Donauwasser teils auch in der Neuen Donau abfließen wird. Meistens ist hier ein 1- bis 5-jähriges Hochwasser in Sicht.
+++Update 09:40+++
Die Niederschlagsprognose verspricht auch heute einen spannenden Tag im Hinblick auf die Entwicklung der Hochwasserlage in den Nordalpen. Kleine Bäche und Zubringer der größeren Flüsse zwischen dem Tiroler Unterland, dem Pinzgau-Pongau und dem Tennengau bleiben bis zum Abend im Hochwasserbereich. Lokale Ausuferungen sind mit Schauerstraßen und Gewittern weiterhin möglich. Im Tagesverlauf ist vor allem entlang der Salzach mit Pegelständen im Hochwasserbereich zu rechnen!
+++Update 09:00+++
Der Pegel der Isel in Osttirol ist auch gestiegen, in Lienz ist die Hochwasserstufe 1 erreicht.
+++Update 08: 30+++
Gewittrig beginnt der Tag im Osten, zwei Gewitter ziehen aktuell aus Nordosten in Richtug Bucklige Welt bzw. auf Graz zu.
+++Update Sonntag 06:30+++
Guten Morgen! Die Niederschlagsaktivität hat sich in der Nacht hauptsächlich in den Nordstau verlagert. Seit Mitternacht sind von Vorarlberg bis zum Most- und Waldviertel verbreitet über 30 Liter/qm gefallen.
Dementsprechend bleibt die Hochwassersituation weiterhin angespannt. Viele Pegel haben mindestens die Hochwasserstufe 2 erreicht, Kitzbüheler Ache sogar die Stufe 3.
Angespannt bleibt die Situation auch an der Salzach, mehrere Pegel haben bereits die Alarmstufe erreicht, wie hier in der Stadt Salzburg. Im Einzugsgebiet der Salzach ist weiterhin mit erhöhter Wasserführung zu rechnen, eine Entspannung der Niederschlagssituation ist erst am Sonntagabend zu erwarten.
+++ Update Sonntag, 00:50 +++
Anhaltende Regenschauer sorgen in den Nordalpen derzeit für steigende Pegel, in Teilen Oberösterreichs, Tirols und Salzburgs sind an manchen Bächen und Flüssen bereits Hochwasserstufe 2 und 3 gemeldet worden.
Besonders betroffen sind aktuell der Tauernbach in Osttirol, die Brixentaler Ache und die Isar in Nordtirol sowie die Salzach im Bundesland Salzburg. In Mittersill, Hallein und Kufstein wurde der Zivilschutzalarm ausgelöst. Aufgrund der verbreiteten, kräftigen Schauer am Samstag ist auch am Sonntag lokal mit einem weiteren Anstieg der Pegel zu rechnen.
+++ Update Samstag, 23.30 Uhr +++
Die Niederschlagskarte zeigt die immensen Regenmengen, die am Samstag zwischen 0 und 22 Uhr in Österreich fielen. In Verbindung mit heftigen, unwetterartigen Gewittern in Wien wurden am späten Abend innerhalb nur einer Stunde 40 l/qm Regen gemessen.
Mit knapp 100 l/qm Regen an nur einemTag kam so in einigen Orten im östlichen Flachland mehr Niederschlag zusammen als sonst im ganzen Monat Juli – verglichen mit dem klimatologischen Mittel 1981-2010:
+++ Update 22.55 Uhr +++
Tausende Blitzentladungen wurden heute in Österreich registriert, Spitzenreiter ist eindeutig Niederösterreich mit über 21.600 Blitzen, aber auch im flächenmäßig kleinsten Bundesland Wien wurden bisher rekordverdächtige 3.476 Blitze gezählt.
Die Blitzdaten der letzten drei Stunden geben Aufschluss über den Verlauf der kräftigen Gewitter in Wien, Nieder- und Oberösterreich und auch Salzburg:
+++ Update 21.55 Uhr +++
Die heftigen Regenfälle in den Nordalpen haben in der Altstadt von Hallein zu massivem Hochwasser geführt, dort wurde der Zivilschutzalarm ausgelöst.
Schwergewitter im Osten Wiens, man darf das Radarbild nicht falsch interpretieren, da der Radarstrahl vom Radar Schwechat durch den Regen abgeschwächt wird.
+++ Update 20:30 Uhr +++
Wien ist derzeit umzingelt von Gewittern. Den Südosten erreichen demnächst die Zellen von Bratislava her.
+++ Update 20:00 Uhr +++
Inzwischen reagiren die Pegel im Westen des Landes, besonders in den Kitzbüheler Alpen. Hier stehen mehrere Achen inzwischen bei einem ein bis fünf-jährigen Hochwasser.
+++ Update 19:45 Uhr +++
An der Station Wien-Stammersdorf brachte das Gewitter 12 L/m² in 10 Minuten und bei einem weiteren Gewitter im Traunviertel 13 L/m² in Kremsmünster.
+++ Update 19:15 Uhr +++
Auf Wien zieht nun eine kräftige Gewitterzelle zu. Im Bild ist die Form des Regenfußes eingezeichnet. Kleiner Hagel ist ebenfalls möglich, neben dem Starkregen.
+++ Update 18:00 Uhr +++
In den vergangenen 6 Stunden hat es verbreitet kräftig geregnet, hier die Top 5:
Lunz am See (NÖ)
48,4 L/m²
Hall/Admont (ST)
45,8 L/m²
Kirchdorf in Tirol (T)
43,5 L/m²
Mariazell (ST)
35,1 L/m²
Eichberg (ST)
34 L/m²
+++ Update 17:15 Uhr +++
Viele Gewitter sind inzwischen unterwegs, von Tschechien ziehen einzelne Zellen in das Wald- und Mühlviertel. Zudem drohen dem Nordburgenland weitere kräftige Gewitter von der Slowakei her.
+++ Update 16:30 Uhr +++
Die ersten Flüsse entlang der Nordalpen steigen der Hochwasserstufe 1 entgegen, wie die Ybbs.
+++ Update 16:15 Uhr +++
Das Bild zeigt einen Cumulonimbus, der über dem Seewinkel steht.
+++ Update 16:00 Uhr +++
Die Daten des Wetterballons von heute Mittag zeigen deutlich, warum der Starkregen momentan so heftig ausfällt. Die Atmosphäre über Österreich ist bis rauf zur Tropopause sehr feucht und somit steht viel Wasser zur Verfügung um als Regen auszufallen.
Die durchgezogenen Linie in der Grafik entspricht der Temperatur vom Boden bis in über 15km Höhe, die gestrichelte Linie dem Taupunkt. Liegen beide Linien nahe beieinander, zeigt das eine durchwegs sehr feuchte Luftmasse an.
+++ Update 15:45 Uhr +++
Hier die Übersicht für euch der Blitze der vergangenen 3 Stunden. Vor allem im Osten und Nordosten ist es in der wärmsten Luft gewittrig.
+++Update 15:30 Uhr+++
Ein Blick auf das Satellitenbild bringt wieder eine gute Übersicht, so erkennt man das sich einkringelnde Wolkenband um das Höhentief über Italien. Während im – von selbigem Tief – regengeplagten Westen Deutschlands inzwischen wieder die Sonne scheint, drückt das Tief nun die sehr feuchten Luftmassen von Norden gegen die Alpen:
+++Update 15:00 Uhr+++
Nicht nur in Niederösterreich bringen kleine, gewittrige Schauerzellen derzeit ergiebige Regenmengen, auch in Oberösterreich und Salzburg ziehen Schauer und Gewitter durch – hier allerdings vom Innviertel deutlich mehr nach Süden Richtung Bergland:
+++Update 14:30 Uhr+++
Neuer Aufguss gefällig?
Die Gewitter aus der Slowakei haben inzwischen die österreichische Landesgrenze erreicht und nehmen weiter Kurs auf Wien.
Zudem hat sich über den südwestlichen Bezirken Wiens ein weiteres Gewitter entwickelt, das allerdings ebenfalls weiter nach Südwesten zieht.
In obigem Radarbild sind zudem auch die Taupunktswerte angegeben. Ab einem Taupunkt von 16 Grad spricht man von schwülen Bedingungen. Mit 21 Grad Taupunkt ist es in Wien schon fast tropisch 😉
+++Update 14:00 Uhr+++
Tropenfeeling heute v.a. im Osten Österreichs. Sonne gab es bis dato nur sehr wenig (1-2 Stunden im Wald- und Weinviertel), dennoch ist es hier sehr warm. Knapp 30 Grad unter dichten Wolken an der March:
+++Update 13:45 Uhr+++
In der Slowakei haben sich weitere kräftige Gewitter gebildet, die nun Richtung Österreich ziehen. Rechnet in gut 1 Stunde im Marchfeld, in ca. 2 Stunden dann eventuell auch in Wien mit heftigem Regen!
+++Update 13:30 Uhr+++
Die bisherigen Regenmengen können sich sehen lassen, bei den Wetterstationen hat St. Pölten mit 83 l/m² die Nase vorn. Schwerpunkt bislang: Salzkammergut bis Mittelburgenland.
+++Update 13:00 Uhr+++
St. Pölten hat heute wahrlich einen Volltreffer gelandet und mit bislang schon 83 Litern Regen pro Quadratmeter gleich mehrere Rekorde aufgestellt:
In nur 3 Stunden hat St. Pölten gleich mehrere Niederschlags-Rekorde aufgestellt:
▶️Höchster Juli-Tagesniederschlag (Messung seit 1894)
▶️Höchste (Juli) bzw. zweithöchste (Jahr) 1h-Summe (mit 42 mm, nicht im Bild, Messung seit 1994)
▶️Höchste 3h-Summe aller Monate (M. s. 1994) pic.twitter.com/lUsgFZsMMq
Den ergiebigsten Regen (siehe aktuelles Radarbild) gibt es derzeit vom Salzkammergut über die Obersteiermark und das südliche Niederösterreich bis ins Burgenland. Zum Teil fallen hier 10-20 l/m² pro Stunde!
+++Update 11:30 Uhr+++
Nach diesem extrem nassen Wochenende stabilisiert sich das Wetter glücklicherweise nachhaltig – mindestens bis zum nächsten Wochenende. Hier der Niederschlagstrend für die Stadt Salzburg:
+++Update 11:00 Uhr+++
Übersicht der Flusspegel: Noch ist an den heimischen Flüssen alles ruhig (blaue Dreiecke auf Karte von dieser Homepage). Das wird sich in den kommenden Stunden bis inkl. Sonntag v.a. an der Alpennordseite zwischen Reutte und Mariazell ändern.
+++Update 10:45 Uhr+++
Wie tropisch die Luftmasse derzeit ist, zeigen die aktuellen Temperaturen. Trotz Regens ist es nicht wirklich kalt, meist um 20 Grad. Im trockenen und aufgelockerten Wald- und Weinviertel sogar schon um 25 Grad!
+++Update 10:30 Uhr+++
Kräftige Schauer und Gewitter vor den Toren Wiens!
Vom Marchfeld und dem Nordburgenland her beginnt es auch in der Bundeshauptstadt demnächst wieder stark zu regnen. 10-15 l/m² in kurzer Zeit sind da locker wieder mit dabei!
+++Update 10:15 Uhr+++
Hier die Top 3 der Regenmengen in der vergangenen Stunde:
St. Pölten 42 l/m²
Andau (BGL) 15 l/m²
Windischgarsten 9 l/m²
+++Update 10:00 Uhr+++
In den betroffenen Regionen der östlichen Nordalpen, aber auch im östlichen/südöstlichen Flachland war der Sommer bislang um 65-75% zu trocken. Der Regen wird hier die Bilanz ordentlich auffetten. Bleibt zu hoffen, dass der trockene Boden die Wassermassen auch einigermaßen gut aufnehmen wird.
+++Update 09:45 Uhr+++
Heute morgen gab es in Niederösterreich, Wien und im Burgenland schon die erste Runde Gewitter, gut zu sehen an den Blitzentladungen seit Mitternacht:
Und in diesen Minuten erreichen die nächsten kräftigen Gewitter von Ungarn und der Slowakei her den Osten Österreichs:
+++Update 09:30+++
Wie groß sind die Regenmengen, die da auf uns zukommen? Jedes Wettermodell spuckt hier eine andere Lösung aus, dementsprechend schwierig die Antwort. Hier mal eine erste grobe Einschätzung unseres hauseigenen Modells:
+++Update 09:00 Uhr+++
Unsere Warnungen vor Starkregen am Wochenende, lokal haben wir bereits gestern die höchste Warnstufe ausgegeben. HIER findet ihr die stets aktuellste Warnkarte.
+++Update 08:45 Uhr+++
Seit Mitternacht sind schon ordentliche Mengen zusammengekommen, primär an der Alpennordseite und auch im östlichen Flachland:
+++Update 08:30 Uhr+++
Starten wir mit einem raschen Blick auf die Wetterlage, die uns diese extrem großen Regenmengen beschert. Ein Höhentief über der Adria führt sehr feuchte und labil geschichtete Luft nach Österreich:
+++ Übersicht +++
Herzlich willkommen zu unserem Live Ticker an diesem nassen und leider auch unwetterträchtigen Wochenende.
Gleich zu Beginn haben wir für euch zwei wichtige Links:
Hier könnt ihr euch mit dem aktuellen Radarfilm selber einen Überblick über die aktuelle Regensituation bzw. Gewitter und deren Zugbahn verschaffen.
Tabellen und Grafiken mit aktuellen Regenmengen und Blitzentladungen haben ihr stets auf dieser Seite parat.
Die Bilder in Westen Deutschlands zeigen, welche Auswirkungen Hochwasser haben kann. Auch im Alpenraum sorgt das Höhentief am Wochenende für große Regenmengen, die lokal verstärkt sein können von Schauerlinien und Gewittern. Vor allem in den Alpen muss aufgrund der Orographie (schmale vs breite Täler) mit Überschwemmungen, Vermurungen und lokalen Ausuferungen gerechnet werden.
Sehr feuchte und labile Luft aus dem Osten
Grund für den Starkregen in Österreich in den kommenden Tagen ist das zuletzt angesprochene Höhentief. Es verlagert sich in Richtung Balkan und steuert dabei sehr feuchte und labil geschichtete Luft an die Alpennordseite. Die Folge ist kräftiger Regen entlang der Nordalpen. Durch eingelagerte Starkschauer sowie auch Gewitter kann es punktuell zu großen Regenmengen in kurzer Zeit kommen.
Starkregen vom Tiroler Unterland bis zum Wienerwald
Vor allem entlang der Nordalpen werden die größten Regenmengen erwartet. In einem Kernbereich vom Kaiserwinkel über die Stadt Salzburg bis in die Eisenwurzen werden verbreitet Mengen zwischen 90 und 150mm erwartet, mit lokalen starken Unterschieden aufgrund eingelagerter Schauer und Gewitter. Auch im Südosten der Steiermark kommen bis Sonntagabend stellenweise 40 bis 60 Liter zusammen. Punktuell kann es auch im östlichen Flachland sowie im Burgenland zu größere Regenmengen durch kräftige stationäre Regenschauer und Gewitter kommen. Wetterbegünstigt bleibt der äußerste Westen des Landes. Auch von Osttirol bis nach Unterkärnten sorgt der teils kräftige Nordföhn für eher trockene Verhältnisse.
Lokale Überflutungen in den Alpen
Die Hochwassergefahr ist im Flachland am Wochenende eher gering, da das Wasser meist gut abfließen kann. In den Alpen und da besonders in engen Tälern kann es aber in der Nacht auf Sonntag stellenweise zu Überflutungen und Ausuferungen von kleinen Flüssen kommen. Am besten schützen sie sich vor dem Hochwasser, indem sie in den oberen Stockwerke eines Hauses übernachten. Da die größten Regenmengen in der Nacht zu erwarten sind, ist die Vorwarnzeit leider meist nur sehr kurz.
Wetterberuhigung am Montag
Hoch DANA sorgt dann im Laufe der Sonntagnacht langsam für eine Wetterberuhigung. Die Schauer ziehen sich in die Alpen zurück und klingen im der zweiten Sonntagnachthälfte dann allmählich ab. Der Montag verläuft dann wieder sonniger und die Schauerneigung geht im ganzen Land wieder zurück. Die nächste Woche verläuft dann allgemein wieder beständiger.
Bereits gestern kam es durch kräftige Gewitter lokal zu großen Regenmengen. Besonders betroffen war gestern das nordöstliche Bayern und Thüringen sowie auch der Südwesten und Westen Deutschlands. Im Thüringer Wald brachte ein Gewitter an der Wetterstation Hirschberg satte 88 Liter Regen. Die Auswirkungen waren dementsprechend groß.
— Thüringer Storm Chaser (@stormchaserth) July 14, 2021
Tief BERND sorgt für Starkregen im Westen
Da sich das Tief in den kommenden Stunden nur sehr langsam verlagert kommt es nun bis Morgen vor allem in der Westhälfte stellenweise zu kräftigem und anhaltendem Regen. Besonders betroffen sind die Bundesländer Saarland, Rheinland-Pfalz und NRW. Bereits jetzt regnet es hier kräftig, die Unterschiede auf kleinem Raum sind beachtenswert: Während es etwa in Köln in den letzten 6 Stunden 56 Liter Regen gab, waren es im 25 Kilometer entfernten Düsseldorf nur etwa 20 Liter.
Hochwasser in NRW
Einige kleinere Flüsse führen bereits Hochwasser und bis morgen wird sich die Situation punktuell noch verschärfen. Einige Meldungen von Hochwasser gibt es bereits aus der Region um Hagen und Hohenlimburg.
Die kräftigsten Regenfälle sind heute Nachmittag und in der Nacht auf Donnerstag zu erwarten. Dann entspannt sich die Lage ein wenig. Im Laufe des Donnerstags sind punktuell aber weiterhin kräftige Regenschauer möglich. Am Freitag und Samstag bleibt es dann aber die meiste Zeit trocken und es sind nur noch ganz vereinzelt Regenschauer möglich.
Wer heute Früh nicht bereits vom Wecker aufgeweckt wurde, wurde es spätestens von den kräftigen Gewittern die am Morgen über Wien und Niederösterreich zogen. Gleich drei Gewitterzellen sorgten heute in der Bundeshauptstadt für einen turbulenten und nassen Start in den Tag.
#Gewitter-Zusammenfassung des Mittwochs mit Satellit-, Blitz-, und Radaranimation! Allein in NÖ wurden bislang 24262 Blitze geortet. In Wien sind es 2339 bis 8 Uhr. Es ist aber noch nicht vorbei… Aus Südwesten zieht schon die nächste Staffel auf! https://t.co/x7qyKVR68dpic.twitter.com/ZTP70Lbz6p
Verursacht wurden die Gewitter von einer sogenannten Konvergenzzone. Winde aus verschiedenen Richtungen trafen am Alpenostrand aufeinander und zwangen die Luft zum Aufsteigen, die Folge waren kräftige Gewitter. Auch in der Steiermark bildeten sich ausgehend von der Kor-und Packalpe in der Nacht einige kräftige Gewitter.
Dürre und Trockenheit im Osten
Während im Westen des Landes die Niederschlagsausbeute bisher recht passabel war, leider der Osten unter extremer Trockenheit. Besonders vom Weinviertel über Wien bis ins Nordburgenland fiel kaum Regen. Die heutigen Gewitter und besonders das Wochenende könnten der Trockenheit aber zumindest ein wenig Linderung verschaffen.
Feuchte Luft aus dem Nordosten
Denn auch am Wochenende wird der Alpenraum weiterhin von dem Höhentief beeinflusst. Mit der Verlagerung in Richtung Italien dreht die Strömung in Österreich auf Nordost und damit wird sehr feuchte Luft ins Land transportiert. Der Samstag und Sonntag verlaufen somit im ganzen Land unbeständig, besonders entlang der Nordalpen und im Donauraum sowie auch im südöstlichen Flachland zeichnen sich größere Regenmengen durch kräftige Regenschauer und Gewitter ab.
Mit 37,5 Grad in Bad Deutsch-Altenburg wurde am vergangenen Donnerstag die bislang höchste Temperatur des Jahres gemessen, dieser Wert könnte bereits morgen wieder der Vergangenheit angehören. Im Vorfeld eines Höhentiefs über Frankreich erreichen uns nämlich extrem heiße Luftmassen von der Iberischen Halbinsel.
Die Großwetterlage ist auf der folgenden Karte gut zu erkennen:
Die Hotspots dürften recht ähnlich wie vergangene Woche das Flachland Niederösterreichs, Wien, das Burgenland und die Südsteiermark sein. In diesen Regionen sind verbreitet Höchstwerte um 35 Grad in Sicht, punktuell gehen sich aber auch 37 oder sogar 38 Grad aus.
Hier die zu erwartenden Höchstwerte am Dienstag:
Heftige Gewitter aus Westen
Im Westen des Landes ist am Dienstag von Hochsommerhitze keine Spur, in Vorarlberg etwa verharren die Temperaturen meist sogar unter der 20-Grad-Marke. Im Übergangsbereich von der kühlen zur sehr heißen Luft kündigen sich im Laufe des Tages zudem heftige Gewitter an! Schon am Vormittag gehen in Nordtirol erste Gewitter nieder, Unwetterpotential ist hier aber noch nicht gegeben. Am Nachmittag und Abend steigt dann auch vom Kaisergebirge bis zum Mühl- und Waldviertel die Gewitterneigung deutlich an, wobei in diesem Streifen mit Sturmböen und großem Hagel gerechnet werden muss. Auch nach Osttirol und Oberkärnten ziehen von Italien her ein paar kräftige Gewitter. Weiter nach Osten zu passiert außer brütender Hitze dagegen gewittertechnisch nichts.
Hier jene Regionen mit der größten Unwettergefahr morgen:
Derzeit liegt noch eine schwache Okklusion über Deutschland, die am heutigen Sonntag von der Nordsee bis zum Erzgebirge sowie von der Schwäbischen Alb bis zum Fichtelgebirge für einige kräftigere Schauer und Gewitter sorgt.
Höhentief
In der Animation erkennt man, wie das Höhentief vom Atlantik her zu den Alpen und später nach Süddeutschland zieht. Die exakte Position ist dabei zur Wochenmitte noch etwas unsicher, der grobe Fahrplan sollte aber stehen. Bei einem Höhentief handelt es sich um ein Gebiet kälterer Luft in der Höhe von ungefähr 5 km.
Zudem ist auch der Bodendruck dargestellt; man erkennt, dass auf der Nordostseite des Höhentiefs sich ein Bodentief über den Benelux-Staaten etabliert, welches im Zusammenspiel mit dem Höhentief feucht-heiße Kontinentalluft von Osten her nach Deutschland führt.
Montag
Zu Beginn der neuen Woche liegt Deutschland im Vorfeld des Bodentiefs über Nordostfrankreich. Im Vorfeld der Kaltfront wird heiße Luft (roter Pfeil) aus dem Mittelmeerraum in den Süden gelenkt. Hier werden Werte bis 30 Grad erwartet. Am Abend steigt dann von der Schweiz und Frankreich her die Gewittergefahr deutlich an. Dann muss bei Gewittern mit Starkregen, Hagel und Sturmböen gerechnet werden.
Ein zweiter Schwerpunkt der Gewitter liegt im Norden und Nordosten, hier wird im Vorfeld der Okklusion sehr feuchte und instabil geschichtete Luft herantransportiert (grüner Pfeil). Bei diesen Gewittern, wie auch in den Folgetagen, sind lokal Überflutungen möglich, da die Luft sehr feucht ist!
Dienstag
In der Früh erreicht die Kaltfront den Südwesten und legt sich von Nordfrankreich über die Westalpen bis nach Korsika , die Warmfront erstreckt sich von der Nordsee bis nach Belgien. Die Ostströmung intensiviert sich und schwül-heiße Luftmassen halten sich ungefähr nördlich der Linie Bayerischer Wald-Rhön-Emsland. Hier werden verbreitet Temperaturen von 26 bis 31 Grad erreicht.
Von der Früh weg deutet sich im Südwesten gewittrig durchsetzter Dauerregen an (blauer Bereich). In den rot eingefärbten Gebieten sind vom Nachmittag an bis in die Nacht auf Mittwoch teils schwere Gewitter mit Starkregen und Hagel zu erwarten. Die genaue Intensität im Nordwesten ist noch etwas unsicher, aber auch hier ist Starkregen ein Thema.
Mittwoch
Am Mittwoch kommt nach bisherigem Stand die Kaltfront bis zur Landesmitte voran und der Gewitterschwerpunkt verlagert sich in die Nordhälfte des Landes. Hier sind in feucht-heißer Luft kräftige Gewitter mit Starkregen und Hagel zu erwarten. Zudem deuten sich im Westen markante Regenmengen teils mit Gewitter, teils ohne Gewitter an. Mitunter ist im Südwesten lokal eine Hochwasserlage möglich.
Weitere Aussichten
Nach dem Mittwoch werden die Prognosen sehr unsicher, es deutet sich jedoch an, dass mit einem Hoch, das sich über Westeuropa nach Norden schiebt allmählich trockenere Luft einsickert und die Gewittergefahr allmählich zurück geht.
Höhentiefs liegen in mehren Kilometern Höhe und zeichnen sich durch niedrige Temperaturen im Vergleich zur Umgebung aus. Deren Entstehung wird oft durch Verwirbelungen des polarumlaufenden Jetstreams begünstigt, Meteorologen sprechen auch von einem Abschnürungsprozess bzw. einem „Cut-Off“. Solche Höhentiefs verlagern sich nicht mit der Höhenströmung, sondern werden durch die umgebende Luftdruckverteilung beeinflusst. Oft verharren sie wie ein Kreisel an Ort und Stelle.
Kaltlufttropfen
Ehemalige Tiefdruckgebiete bzw. Höhentiefs können sich zu sog. Kaltlufttropfen umwandeln, wenn das Bodentief durch Reibung oder Warmluftzufuhr aufgelöst wird und das Höhentief stattdessen erhalten bleibt. Tatsächlich befinden sich Kaltlufttropfen sogar oft im Randbereich eines Bodenhochs. In einem begrenzten Gebiet von etwa 100 bis 1000 Kilometern befindet sich dabei deutlich kältere Luft als in der Umgebung.
Da diese kalte Anomalie aber nur in der oberen Hälfte der Troposphäre ausgeprägt ist, scheinen diese Gebiete nicht auf den Bodenwetterkarten auf. Kaltlufttropfen werden durch die bodennahe Strömung „gesteuert“, d.h. sie verlagern sich immer mit dieser zumeist relativ schwachen Strömung.
Labile Schichtung der Luft
Ein Höhentief wirkt sich merklich auf das tägliche Wettergeschehen aus, denn Höhenkaltluft sorgt für eine verstärkte vertikale Temperaturabnahme und somit für eine Destabilisierung der Atmosphäre. Besonders im Frühjahr und Sommer entstehen unter dem Einfluss der Höhenkaltluft Quellwolken, welche im Tagesverlauf zu Schauern und Gewittern heranwachsen. Die Lebensdauer von Kaltlufttropfen ist allerdings meist auf ein paar Tage bis etwa eine Woche begrenzt, da sich die Temperaturunterschiede in der Höhe allmählich ausgleichen.
Vorhersagegenauigkeit
Wenn Höhenkaltluft im Spiel ist, nimmt die Vorhersagbarkeit des Wetters etwas ab: Einerseits werden Kaltlufttropfen durch die bodennahe Strömung gesteuert, was sich negativ auf die Qualität von Modellprognosen auswirkt, andererseits sorgt die konvektive Wetterlage für große Unterschiede auf engem Raum. Vor allem räumlich detaillierte Prognosen, wie etwa jene von Wetter-Apps, sind bei solchen Wetterlagen also mit Vorsicht zu genießen.
Der erste Sommermonat ist bereits Geschichte und die im Frühling prognostizierte Verteilung der Temperatur- und Niederschlagsanomalien passt soweit gut für Mitteleuropa. Von der Iberischen Halbinsel über Frankreich bis nach Mitteleuropa brachten mehrere Gewitterlagen überdurchschnittlich viel Regen, jedoch – wie häufig der Fall im Sommer – mit sehr großen Unterschieden auf engstem Raum. An der Adria und in der Pannonischen Tiefebene wurde hingegen die anhaltende Trockenheit zum Thema.
Temperaturtechnisch war der Juni generell überdurchschnittlich warm. Am größten war die positive Anomalie vom Mittelmeerraum bis zum Baltikum, hier verlief der Monat oft mehr als 2 Grad zu warm im Vergleich zum langjährigen Mittel. Leichte negative Temperaturanomalien wurden lediglich am Atlantik und im Bereich des Bosporus verzeichnet.
Vorschau auf die 2. Halbzeit
Wie geht es im Sommer 2021 weiter? Laut der aktualisierten Quartal-Prognosen für die zweite Sommerhälfte wird sich die Lage nun doch etwas ändern. Eine Häufung an Hochdruckgebieten über dem westlichen Mittelmeerraum sollte hier oft trockene Verhältnisse bringen und somit für steigende Dürregefahr sorgen. Aufgrund des oft vorhandenen Hochs im Westen des Mittelmeeres würden die atlantischen Fronten öfters nur die Nordwesthälfte des Kontinents erfassen und erst wieder in Richtung Osteuropa für zahlreiche Gewittertage sorgen.
Anhand dieser Lage könnte der restliche Sommer vor allem an der Nord- und Ostsee, im Baltikum sowie im Nordatlantik durchschnittlich warm oder sogar leicht zu kühl ausfallen. Die größten positiven Temperaturanomalien sind hingegen am Mittelmeer zu erwarten. Von Spanien über Südfrankreich und Italien bis zum Balkan sollte sich die zweite Sommerhälfte um etwa ein Grad zu warm im Vergleich zum langjährigen Mittel erweisen.
Titelbild: Tendenz für die zweite Sommerhälfte – UBIMET
Ausgehend von Tief ZYPRIAN, das Europa am vergangenen Sonntag vom Atlantik her erreichte, etablierte sich unter der Woche eine Luftmassengrenze von Italien bis zur Ostsee, die feucht-warme von schwül-heißer Luft trennte. Am Donnerstag wurde in unserem Nachbarland Österreich beispielsweise der dort bisher heißeste Tag des Jahres erreicht und verbreitet gingen auf der schwül-heißen Seite der Luftmassengrenze heftige Gewitter nieder, wie bereits angekündigt.
Lee-Tief ARNO
Am Donnerstag drehte im Süden des Landes die Höhenströmung auf südliche Richtungen. Dies impliziert bei Überströmen der Alpen, dass sich auf der Lee-Seite (Nördlich der Alpen über Bayern) ein sogenanntes Lee-Tief entwickelt. Dieses wurde auf dann den Namen ARNO getauft.
In der Folge sorgte ARNO dafür, dass nördlich des Tiefkerns die feucht-heiße Luft aus dem Osten Europas gehoben wurde und die Feuchtigkeit in Form von Regen niederging. Am Freitag verlagerte sich das Tief allmählich nordostwärts und liegt am Samstagmittag bereits über der Ostsee.
Die folgenden Niederschlagssummenkarten gegen einen guten Überblick über den Ablauf der Entwicklung. Insbesondere am Freitag fielen von der Schwäbischen Alb bis zum Havelland verbreitet Mengen von 40 bis 70, lokal kamen sogar rund 100 L/m² zusammen. Ebenfalls beachtlich sind die Regenmengen, die vom Freitagabend bis Sonnabendfrüh in Vorpommern gefallen sind. Auch hier sind teils 70 oder 80 Liter Regen gefallen.
Donnerstag
Freitag
Samstag
Lage in Bayern
Die Auswirkungen der Niederschläge spüren die Menschen derzeit besonders in Mittelfranken, hier melden viele kleiner Flüsse Hochwasser. Am Freitag hatten zudem auch viele Flüsse im würtembergischen Schwaben hohe Wasserstände gemeldet.
Unser Aischgrund läuft aktuell voll.
Von Neustadt bis Höchstadt #Hochwasser all over. Es wird für uns ein Action reicher Tag. pic.twitter.com/I5Qc305NiC
— Der🥦Lobbyist aus Franken🌈🔴 (@depperla) July 10, 2021
Mit 37,5 Grad in Bad Deutsch-Altenburg wurde am gestrigen Donnerstag die bislang höchste Temperatur des Jahres gemessen, der vorherige Spitzenwert von 35,3 Grad in Güssing und Leibnitz wurde damit klar überboten. Es war dies zugleich die höchste Temperatur in Österreich seit rund zwei Jahren. Hotspots waren gestern eindeutig Wien, das östliche Niederösterreich sowie das Nord- und Mittelburgenland mit mehr als 35 Grad. Zeitgleich wurden am westlichen Ende Österreichs in Bregenz lediglich 18 Grad registriert. Eine solch große Temperaturspanne zwischen dem Westen und dem Osten des Landes ist im Sommer extrem selten.
Heftige Gewitter im Großteil Österreichs
Im Vorfeld sowie mit Durchzug einer Kaltfront von Westen her gingen dann jedoch teils heftige Gewitter nieder, seit gestern wurden rund 106.000 Blitze am Himmel über Österreich gezählt. Fast 40.000 Entladungen entfielen dabei auf Niederösterreich, gut 30.000 auf Oberösterreich. Mit 20.000 Blitzen auf Rang 3 liegt die Steiermark. Auch in Wien wurde es vergangene Nacht gewittrig, in der Bundeshauptstadt wurden immerhin 300 Blitze gezählt.
Mit den Gewittern kam es auch zu Sturmböen, wie zum Beispiel in Obervellach (Kärnten, 75 km/h) oder Limberg (Niederösterreich, 86 km/h). Besonders in der Eisenwurzen, im Oberen Murtal sowie im Grazer Bergland kam es lokal auch zu größerem Hagel. In Vorarlberg waren indes eher die großen Regenmengen ein Thema, 60-70 Liter pro Quadratmeter sind rund um das Rheintal in den vergangenen 24 Stunden zusammengekommen. Im Osten sorgten die Gewitter zumindest für eine geringe Linderung der extremen Trockenheit, 2-5 l/m² fielen im Großraum Wien.
Wochenende ruhiger
Das Wochenende verläuft deutlich ruhiger, wenngleich leicht unbeständig. Am Samstag scheint verbreitet die Sonne und mit 23 bis 31 Grad wird es auch sommerlich warm. Mit Annäherung eines Tiefs entstehen am Nachmittag und Abend über den Bergen Vorarlbergs und Tirols ein paar Schauer und Gewitter. Der Sonntag startet in Tirol, Salzburg und Oberösterreich bewölkt mit schauerartigem Regen, tagsüber kommt das Tief weiter nach Osten voran. Hier bilden sich nach einem freundlichen Start einige Schauer und Gewitter – Unwetterpotential besteht aber nicht und mit 22 bis 30 Grad bleibt es angenehm warm.
Neue Woche startet sehr heiß – später Unwettergefahr
Zu Beginn der neuen Woche stellt sich zunächst eine föhnige Südströmung ein, mit der die Temperaturen wieder deutlich ansteigen. Am Montag gibt es an der Alpennordseite schon bis zu 36 Grad, die 30-Grad-Marke wird aber fast überall geknackt. Der Dienstag bringt dem Osten noch einmal große Hitze mit rund 35 Grad, im Westen ist es mit Regen dagegen schon 15-20 Grad kühler. Aus heutiger Sicht drohen tagsüber aber wieder heftige Gewitter!
Hiermit beenden wir den heutigen Liveticker, wir sagen vielen Dank fürs Mitlesen und wünschen noch eine gute Nacht!
+++ 04:00 +++
Die Gewitter im östlichen Flachland ziehen nun allmählich Richtung Norden ab. Die restliche Nacht verläuft dann im Großteil des Landes wieder ruhig, länger nass bleibt es noch im Westen. Auch im Osten ziehen noch einzelne Regenschauer durch.
Im Anschluss noch drei Karten die den Donnerstag und die Nacht auf Freitag recht anschaulich zusammenfassen:
+++ 03:00 +++
Endlich auch Abkühlung in Wien! Ein Gewitter zieht auf die Bundeshauptstadt zu. Rechnet in der nächsten Stunde mit kräftigen Regen und stürmischen Böen. Die Webcam hat die Blitzshow gut eingefangen.
+++ 02:00 +++
Die Gewitterlinie liegt nun zwischen den Fischbacher Alpen und dem Waldviertel, verlagert sich weiter in Richtung Nordosten.
+++ 01:00 +++
Nun wird es auch im Osten gewittrig. Die ersten Gewitter haben sich im östlichen Bergland gebildet und ziehen nun in nordöstliche Richtung ins Mostviertel sowie auch ins Wiener Becken. Ebenso zieht derzeit ein kräftiges Gewitter über Graz.
+++ 00:40 +++
Die Kaltfront liegt derzeit quer über dem Alpenraum und an dieser hat sich eine Gewitterlinie gebildet, welche von der Südsteiermark bis ins Mühlviertel reicht. Im Laufe der Nacht verlagert sich die Kaltfront weiter in den Osten und damit auch die Gewitterlinie.
+++ 23:40 +++
Kurz vor Klagenfurt hat sich nun ein kräftiges Gewitter gebildet. Das Gewitter verlagert sich in nordöstliche Richtung!
+++ 23:00 +++
Die Gewitter aus Italien erreichen nun auch Unterkärnten. Für das Klagenfurter Becken sind bereits Gewitterwarnungen aktiv. Diese bringen kräftigen Regen und stürmische Böen, stellenweise auch kleinen Hagel mit sich.
+++ 22:30 Uhr +++
Kaum Abkühlung gab es bisher in Wien und Umgebung. Auch wenn die Temperatur in der letzten Stunde um ein paar Grad zurückging, so stieg die Feuchtigkeit mit dem Westwind sogar noch ein wenig an. In der Nacht deuten sich dann aber auch für das östliche Flachland teils kräftige Gewitter ab. Dies zeigt auch die Niederschlagsprognose unseres Modells:
+++ 22:15 Uhr +++
Die kräftigsten Gewitter gehen derzeit im Kärnten und Osttirol nieder. Diese ziehen von Italien in Richtung Norden. In weiterer Folge erreichen die Gewitter dann auch das Salzburger Land. Rechnet hier somit in den kommenden Stunden mit kräftigem Regen, lokalen Sturmböen sowie auch kleinem Hagel.
+++ 21:15 Uhr +++
In Vorarlberg und Tirol gibt es nun kräftigen Dauerregen, ein Hagelgewitter erreicht von Süden her gerade das Waldviertel (ist das ehemalige Hinterstoder-Gewitter) und in Wien hat der Wind nun auf West gedreht.
Allerdings bringt der Westwind nicht wie üblich Abkühlung, sonders deutlich feuchte Luft vom Donauraum nach Wien. Somit verbessern sich die Bedingungen für Gewitter nach Mitternacht.
+++ 20:40 Uhr +++
Weiterhin ziehen die stärksten Gewitter über Oberösterreich, angrenzende Niederösterreich hinweg.
Ein weiterer großer Gewitterkomplex nähert sich von Oberitalien bald Südösterreich und nach Mitternacht nimmt auch im Osten die Gewittergefahr stetig zu. Hier kann es also eine unruhige Nacht werden.
+++ 19:50 Uhr +++
Achtung derzeit ein sehr starkes Gewitter über Hinterstoder mit Hagel und Starkregen, zieht nun in Richtung Großraming.
+++ 19:40 Uhr +++
Vor kurzem gab es Hagel in Gmunden und eine Gewitterlinie mit teils starken Gewitterzellen erreicht bald das Traun- und Mostviertel.
Auch jetzt noch am Abend sind die Temperaturunterschiede zwischen West und Ost enorm. Währen in Wien noch schweißtreibende 33 bis 35 Grad erreicht werden, sind es im Rheintal nur mehr herbstlichen 14 bis 16 Grad.
Eine Temperaturspanne von 10 bis 15 Grad gibt es öfter, doch ganze 20 Grad Unterschied zwischen Vorarlberg und Wien sind äußerst rar.
+++ Gewitter im Mürztal – 18:30 Uhr+++
Im Westen gehen die Gewitter immer mehr in Starkregen über, dafür ziehen derzeit von Osttirol und Oberkärnten über den Lungau bis nach Oberösterreich kräftige Gewitter durch.
Auch weiter östlich hat sich ein kleines, aber durchaus starkes Gewitter im Mürztal gebildet.
+++ Update 18:15 Uhr +++
Spitzenreiter für die Blitzentladungen war bislang Oberösterreich mit 5000, knapp dahinter folgt aber Niederösterreich. Nur in Burgenland und Wien wurden heute noch keine Blitze geortet, aber dies wird nach Mitternacht (also morgen, streng genommen) höchstwahrscheinlich ändern…
Die bei weitem stärksten Knaller des Tages wurden dabei im Bezirk Reutte registriert.
+++ Update 17:45 Uhr +++
Es ist Zeit für eine Zwischenbilanz des konvektiven Tages. Im Westen hat schon zum Teil ergiebig und gewittrig durchsetzt geregnet. Am Bodensee sind schon knappe 40 l/m² Regen zusammengekommen und in den kommenden Stunden regnet es hier weiter kräftig (Rotwarnung bis Freitagmorgen aufrecht!).
Die Gewitter verlagern sich heute mit erhöhter Geschwindigkeit und ihre „Spuren“ sind ausgesprochen lang auf der Karte des Blitzverlaufs. Verschont blieb bislang nur der Südosten des Landes. Hier wird es aber in der Nacht zunehmend gewittrig!
Lokal wurden mit den Gewittern schon Sturmböen gemessen, wie etwa in Kornat in Oberkärnten mit 93 km/h oder in Limberg (NÖ) mit 86 km/h.
+++ Update 17:20 Uhr +++
Die heftigsten Gewitter über Nieder- und Oberösterreich ziehen nun bald in Richtung Tschechien ab, ein neuer Schwung an Gewitter ist von Italien her aber im Westen schon angekommen.
Während es im Westen mehr gewittriger Starkregen ist, sind nach einer kurzen Pause östlich von Salzburg neuerlich starke Gewitter möglich.
+++ Update 16:50 Uhr +++
Hinter einer sehr kräftigen Zelle im Weinviertel, die bei einem Volltreffer an unserer Station Limberg für 86 km/h Sturmböen sorgte, hat sich nun eine weitere, ebenfalls sehr kräftige Zelle bei Tulln gebildet. Diese zieht derzeit Richtung Laa an der Thaya!
+++ Update 16:45 Uhr +++
Anbei paar Infos zur aktuellen Wetterlagen direkt aus dem Büro der UWZ via Puls24:
Ein Blick von oben bringt meist einen besseren Überblick, so auch heute. Schauen wir uns den Satellitenfilm an, erkennt man nicht nur die pilzförmige Wolkenstruktur der aufploppenden Gewitter in Österreich, sondern viel mehr die Gewitterkomplexe in Italien:
+++ Update 16:00 Uhr +++
Ein Blick auf die aktuellen Temperaturmaxima zeigt, dass einerseits die prognostizierten 37 Grad und damit der heißeste Tag des bisherigen Jahres deutlich erreicht wurde, andererseits aber auch den bemerkenswerten Unterschied zwischen West und Ost.
Während etwa in Bregenz das heutige Maximum nur bei 17,6 Grad liegt, hat es in Wien-Stammersdorf derzeit 37,1 Grad und damit hier einen neuen Allzeit-Juli-Rekord!
Die aktuelle Hitliste:
37,5 Grad – Bad Deutsch-Altenburg (NÖ)
37,1 Grad – Wien, Stammersdorf (neuer Allzeit-Juli-Rekord)
36,8 Grad – Langenlebarn (NÖ)
36,8 Grad – Wien, Innere Stadt
36,7 Grad – Hohenau (NÖ)
+++ Update 15:45 Uhr +++
Einen aufmerksamen Blick sollten die Innviertler in den kommenden Minuten nach Südwesten werfen, denn vom Chiemsee aus kommend zieht aktuell eine sehr kräftige Zelle nach Nordosten, Richtung Innviertel!
Eben ist sie noch über den Chiemsee gezogen, wo eine der webcams dort die vom Wind getriebenen Wellen aufgenommen hat:
+++ Update 15:25 Uhr +++
Aber zurück, zu den Gewittern in Österreich! Der Blitzverlauf zeigt, wie schnell und in welche Richtung die Gewitter ziehen und ob sie sehr blitzaktiv sind. Je dunkler ein Plus-Zeichen, umso älter derjenige Blitz. Die gelben Zeichen markieren dabei die aktuellen Blitze.
Gewittrige Schauer ziehen derzeit über Innsbruck und auf St.Pölten zu! Zwei kräftige Gewitter haben Österreich inzwischen verlassen und das bayrische Alpenvorland erreicht, ebenso die Linzer-Zelle Tschechien.
Eine der beiden kräftigen Zellen in Tirol hat bei Leutasch, westlich von Innsbruck, Hagel gebracht, wie man ihn teilweise noch auf den Dächern liegen sieht:
Auch die Linzer Zelle brachte Starkregen und Sturmböen:
+++ Update 15:00 Uhr +++
Übrigens ist es heute nicht nur bei uns gewittrig, heiß und verregnet!
Bei unseren Nachbarn in Ungarn – genauer gesagt in Paks – wurden schon 38,7 Grad gemessen, in Teilen Bayerns gehen die Gewitter in der Nacht ebenfalls in ergiebigen Regen über mit Niederschlagsmengen bis zu 80mm in der Zeit bis morgen Vormittag und auch in der Schweiz wurde schon von flash-flood- und Hagelgewittern berichtet:
Von Gewittern keine Spur, dafür aber brütend heiß ist es derzeit im Osten. So führt die Hitliste weiterhin Bad Deutsch-Altenburg mit 36,5 Grad an, dicht gefolgt von Hohenau mit 36,2 Grad und Wien-Stammersdorf mit 36,1 Grad.
Gerade jetzt um die Mittagszeit steht die Sonne am höchsten und hat somit auch die stärkste Kraft. Der Hitzestress auf den Körper ist nicht zu unterschätzen, nehmen Sie daher genügend Wasser zu sich und meiden Sie zu lange Aufenthalte in der prallen Sonne!
+++ Update 14:20 Uhr +++
Erste sehr kräftige Gewitterzellen haben sich schon gebildet, daher seid bitte vorsichtig im Raum Linz und im Mariazellerland! Hier ist nicht nur mit Sturmböen, sondern auch mit Hagel zu rechnen.
+++ Update 14:00 Uhr +++
Die Temperaturen im Osten steigen weiter an, mittlerweile wurde an mehreren Orten die 35-Grad-Marke geknackt:
36,2 Grad Bad Deutsch-Altenburg (NÖ)
35,8 Grad Pottschach-Ternitz (NÖ)
35,5 Grad Wiener Neustadt (NÖ)
35,4 Grad Hohenau (NÖ)
Auch in Teilen Wiens ist es in wenigen Minuten so weit, in Stammersdorf messen wir aktuell 34,9 Grad.
+++ Update 13:40 Uhr +++
In Pottschach-Ternitz im Bezirk Neunkirchen wurden soeben 35,4 Grad gemeldet. Dieser Wert entspricht der bislang höchsten gemessen Temperatur in Österreich im Jahr 2021!
+++ Update 13:35 Uhr +++
Im südlichen Wiener Becken wurde mittlerweile die 35-Grad-Marke erreicht, im Westen ziehen dagegen immer mehr Gewitter durch und in Vorarlberg regnet es kräftig. Hier fällt auch kommende Nacht kräftiger Regen, wir haben bereits Warnungen der Stufe „rot“ ausgegeben (es besteht die Gefahr von lokalen Vermurungen bzw. kleinräumigen Überflutungen).
+++ Update 13:15 Uhr +++
Anbei die bislang höchsten Temperaturen des heutigen Tages:
34,7 Grad Pottschach-Ternitz (NÖ)
34,7 Grad Wiener Neustadt / Flugplatz (NÖ)
33,9 Grad Ritzing (B)
33,9 Grad Weyer (OÖ)
33,9 Grad Mattersburg (B)
33,9 Grad Schönau an der Enns (OÖ)
Die bislang höchste gemessene Temperatur in Österreich in diesem Jahr war 35,3 Grad in Leibnitz am 24. Juni sowie auch in Güssing am 29. Juni. Dieser Wert ist bereits in greifbarer Nähe.
+++ Update 13:05 Uhr +++
Ergänzend zur bereits erwähnten Trockenheit, kommt hier auch unsere Berechnung der heutigen Waldbrandgefahr. Im östlichen Flachland sind die Bedingungen heute sehr gefährlich, da sowohl der Boden als auch die Luft sehr trocken sind. Hinzu kommt der lebhaft auffrischende, föhnige Süd- bis Südostwind, der zu einer schnellen Ausbreitung etwaiger Brände führen kann.
+++ Update 12:55 Uhr +++
In Wien herrscht aufgrund der Trockenheit mittlerweile Grillverbot. Tatsächlich gab es hier seit Sommerbeginn am 1. Juni teils weniger als 10% der üblichen Niederschlagsmenge. Die Waldbrandgefahr ist im Osten des Landes heute verbreitet sehr groß.
⚠🔥 Auf allen öffentlichen Grillplätzen Wiens ist ab sofort das Grillen aufgrund der Trockenheit und Waldbrandgefahr verboten. 🔥⚠
Das Verbot gilt bis auf weiteres und wird erst bei nachhaltigen Regenschauern wieder aufgehoben. pic.twitter.com/0S0nhsceCL
Die nachfolgende Tabelle werden wir heute wohl noch häufiger posten, sie zeigt die bis dato höchsten gemessenen Temperaturen. Mit bereits 33 Grad im Osten liegt der Temperaturgradient in Österreich aktuell bei 17 Grad zwischen West und Ost, denn im Rheintal gibt es im Regen aktuell nur 16 Grad.
+++ Update 12:00 Uhr +++
In völligem Gegensatz zum Bild aus Röthis steht der Blick auf den Himmel in Wien. Hier wird es heute sonnig, trocken und heiß bleiben. In der Nacht bzw. am Freitagmorgen ist die Chance für durchziehende Gewitter aber auch hier gegeben.
An der Grafik für die prognostizierten Höchsttemperaturen erkennt man eindrucksvoll den Gegensatz zwischen West und Ost:
+++ Update 11:30 Uhr +++
Völlig gegensätzlich präsentiert sich das Wetter im äußersten Westen. Hier liegt aktuell die Luftmassengrenze und entlang dieser verlagert sich gewittriger Starkregen von Italien und dem Schweizer Tessin her über das Rheintal nach Nordosten. 6 l/qm sind so letzte Stunde in Feldkirch gefallen, 8 l/qm waren es in Fraxern. In Vorarlberg und dem Außerfern laufen entsprechend Starkregenwarnungen.
+++ Update 11:00 Uhr +++
Momentan steigen die Temperaturen bei Sonnenschein mit häufig 2 bis 3 Grad pro Stunde an, die ersten Wetterstationen haben die 30 Grad-Marke erreicht. So melden Mattersburg und Pottschach-Ternitz genau 30,0 Grad, mit föhnigem Südwind schafft es Windischgarsten auf 30,2 Grad.
+++ Übersicht +++
Eine Luftmassengrenze liegt derzeit quer über Mitteleuropa und trennt kühle Atlantikluft im äußersten Westen des Landes von sehr heißen Luftmassen in der Osthälfte. Der Höhepunkt dieser Zweiteilung wird heute Donnerstag erreicht: Von Vorarlberg bis ins Innviertel überwiegen die Wolken und ganz im Westen regnet es immer wieder teils gewittrig durchsetzt bei Höchstwerten zwischen 18 und 25 Grad. In den zentralen Landesteilen lockern die Wolken zeitweise auf uns es wird sommerlich warm. Im Süden und Osten erreicht die Hitze dagegen ihren Höhepunkt: Von Unterkärnten bis nach Niederösterreich scheint verbreitet die Sonne und mit 30 bis 36 Grad, lokal – wie etwa im Seewinkel mit bis zu 37 Grad – wird es extrem heiß.
Im Laufe des Nachmittags steigt die Gewitterneigung in den zentralen Landesteilen vom Tiroler Unterland bis nach Oberösterreich sowie später auch in Oberkärnten an. Örtlich zeichnen sich heftige Gewitter ab. Vor allem vom Kaiserwinkl bis ins Mühlviertel sind örtlich schwere Sturmböen um 100 km/h, Starkregen und Hagel möglich. Am Abend nimmt die Gewitterneigung auch im Süden zu, in der Nacht im Osten, während die Gewitter im Westen in kräftigen Regen übergehen. Besonders in Vorarlberg sind bis Freitagmorgen teils große Regenmengen zu erwarten.
Das aktuelle Satellitenbild zeigt die Luftmassengrenze als schmales Wolkenband, das von den Balearen bis hinauf nach Schweden reicht. Heute passiert in Mitteleuropa nicht besonders viel, da derzeit leichtes Absinken im Bereich der Luftmassengrenze stattfindet.
Wetterablauf Donnerstag
Dies ändert sich aber morgen. Die Höhenströmung dreht mehr auf Süd und die Luftmassengrenze wird wieder etwas nach Nordwesten gedrückt. Auf der Ostseite wird ein Schwall heißer und hochlabiler Subtropikluft von der Adria über Österreich und Tschechien bis nach Schlesien transportiert.
Ein zweiter Schwerpunkt der Gewitter deutet sich vom Schweizer Jura bis hinauf nach Dänemark an. Hier sorgen zusammenströmende Luftmassen (Konvergenzlinie) für ausreichend Hebung.
Früh bis Vormittag
Entlang der Luftmassengrenze fällt aus der Nacht heraus von der Schweiz bis nach Franken teils kräftiger und gewittrig durchsetzter Regen. Ausgenommen ist hierbei nur der äußerste Südosten. Im Verlauf des Vormittags kommt der Regen nordwärts voran und von den Bayerischen Alpen bis zum Bayerischen Wald herrscht für ein paar Stunden trockenes und aufgelockertes Wetter.
Mittag
Ab dem Mittag bilden sich schließlich entlang der Konvergenzlinie zunehmend kräftige Gewitter, bei denen vor allem Starkregen und lokal kleiner Hagel erwartet werden können. Diese Gewitter ziehen recht langsam, sodass örtlich wieder Überflutungsgefahr besteht, besonders wenn mehrere kräftige Zellen über einen Ort hinweg ziehen.
Nachmittag
Nun wird es im Süden spannend. Ausgehend von den Alpen bilden sich kräftige Gewitterzellen, die rasch zu Superzellen werden sollten. Somit steigt am Nachmittag die Gefahr von großem Hagel und Sturmböen stetig an. Diese Zellen werden am Abend dann nach Tschechien hineinziehen. Hier werden die Bedingungen noch besser und schwere Unwetter mit großem Hagel, Orkanböen und sogar Tornados sind möglich.
Aber auch südlich der Alpen und zwar in Norditalien bilden sich nun kräftige Gewitter, die sich auf die Po-Ebene und in Richtung Venedig ausbreiten werden. Hier muss ebenfalls mit großem Hagel und schweren Sturmböen gerechnet werden.
Abends
In der Folge ziehen die Unwetter weiter nach Polen und werden sich zu einem oder mehreren Gewittersystemen organisieren. Hier muss dann bis in die Nacht hinein mit Orkanböen und Hagel gerechnet werden.
Währenddessen gehen im Süden die letzten Gewitter in kräftigen teils immer noch gewittrig durchsetzten Regen über, lokal sind Mengen von 30 bis 50 Liter zu erwarten. Zudem lassen die Gewitter entlang der Konvergenz nach.
Bereits gestern haben wir an dieser Stelle über die anstehende Hitzewelle berichtet, heute manifestieren sich die heißen Aussichten. Heute und morgen gibt es bereits Höchstwerte um 35 Grad, am Donnerstag steht dann der heißeste Tag des bisherigen Jahres an!
Hier eine Übersicht der zu erwartenden Höchstwerte, violette Flächen = über 35 Grad:
Der absolute Julirekord von 39,7 Grad in Dellach bleibt wohl unangetastet, an manchen Stationen im Osten bewegen wir uns aber in die Nähe der Rekorde.
Hier einige ausgewählte Temperaturrekorde für den Juli im Norden und Osten, es könnte durchaus vereinzelt neue Bestmarken geben:
Station
Julirekord (Jahr)
Wien Hohe Warte
38,3 Grad (1957)
St. Pölten
39,0 Grad (1957)
Linz
38,0 Grad (1950)
Eisenstadt
38,7 Grad (2007)
Krems
38,8 Grad (2019)
Wiener Neustadt
38,1 Grad (2007)
Heftige Gewitter beenden Hitze
Die Hitze geht leider nicht geräuschlos zu Ende. Am Nachmittag entstehen von Vorarlberg bis Salzburg immer mehr Schauer und teils heftige Gewitter, in den Abendstunden besteht dann vom Tiroler Unterland bis zum Waldviertel erhöhte Unwettergefahr. Zu befürchten sind besonders im violetten Bereich der folgenden Karte
starker Regen mit bis zu 50 l/m² in kurzer Zeit
Sturmböen von 70 bis 90 km/h
großer Hagel mit rund 5 cm Durchmesser
Gewittergefahr am Donnerstag.
Trockenheit im Osten wird gelindert
Freitagnacht erreichen die Schauer und Gewitter auch den Osten, hier wir die seit Wochen andauernde Trockenheit zumindest etwas gelindert. Wie dramatisch die Lage ist, zeigt die Karte der Waldbrandgefahr für Donnerstag. Violett bedeutet eine extrem hohe Gefahr!
Die Trockenheit ist hier seit Sommerbeginn Anfang Juni präsent, in Wien fehlen derzeit rund 90% jenen Regens, der sonst vom 1.6. bis zum heutigen Tag fällt. Somit sind wir auf Kurs des trockensten Sommers der Wiener Messgeschichte. Ähnlich sieht es in Eisenstadt aus (-89%).
Bereits in der Nacht auf Dienstag erreicht die Warmfront des Tiefs den Westen des Landes. Mit ihr dreht die Strömung auf Süd und ein Schwall heißer Luft erreicht das Land, davon profitieren wird jedoch nur der Osten und Südosten des Landes. Hier erwarten wir Temperaturen um oder über 30 Grad.
Gewitter
Doch die Kaltfront lässt nicht lange auf sich warten. Bereits um die Mittagszeit erreicht sie den Westen. In ihrem Vorfeld sind am Morgen vereinzelte Gewitter im Südwesten möglich, die als Überbleibsel der Nacht aus Frankreich herein ziehen. Ab dem späten Vormittag sind dann mit der aufkommenden Front zunächst im Westen und Nordwesten erste Gewitter zu erwarten. Diese ziehen dann unter Verstärkung am Nachmittag nach Nordosten weiter, dann muss mit Starkregen, Hagel und Sturmböen gerechnet werden.
Ab dem späteren Nachmittag bilden sich schließlich auch in der Schweiz und in Österreich Gewitter, die am Abend auf das südliche Bayern übergreifen. Hier sind dann erneut Superzellen zu erwarten, die von größerem Hagel und schweren Sturmböen begleitet sein können.
Wind
Hinter der Kaltfront frischt dazu der Wind frisch bis stark, in Böen teils stürmisch auf. Dabei muss in exponierten Lagen und im Westen mit Böen zwischen 50 und 60 km/h gerechnet werden, lokal auch etwas mehr.
Die nächste Hitzewelle steht unmittelbar in den Startlöchern, sie fällt nach kurz, dafür aber intensiv aus. Dienstag und Mittwoch stehen im Osten und Süden bereits Höchstwerte um 35 Grad auf dem Programm, der Höhepunkt der Hitzewelle wird am Donnerstag erreicht. Mit Temperaturen bis zu 38 Grad nach Osten zu bewegen wir uns dann schon im Bereich der Juli-Rekorde, ehe schwere Gewitter der Hitzewelle wieder ein Ende bereiten.
Föhnige Südwestströmung bringt Hitzewelle
In den kommenden Tagen liegt der Alpenraum am Rande des Tiefs ZYPRIAN mit Kern über der Nordsee. Mit einer leicht föhnigen Südwestströmung werden wieder zunehmend heiße Luftmassen herantransportiert – die zweite Hitzewelle des Jahres nimmt ihren Lauf. Mit einer Länge von nur drei Tagen erfüllt diese so gerade eben die Definition einer Hitzewelle, fällt also recht kurz, aber intensiv aus.
Dienstag schon bis 35 Grad, Mittwoch 36 Grad
Am Dienstag knacken die Temperaturen schon in allen Bundesländern die 30-Grad-Marke, Hotspots mit bis zu 35 Grad sind dabei die Alpennordseite vom Salzkammergut bis zum Tullnerfeld. Hier unterstützt leicht föhniger Südwind die kräftige Julisonne. Abends sind primär in Vorarlberg und Nordtirol einzelne, kräftige Gewitter möglich.
Am Mittwoch konzentriert sich die Hitze auf die Osthälfte: Von Linz und Lienz ostwärts werden 30 bis 36 Grad gemessen. Die heißesten Regionen dürften dann der Seewinkel im Nordburgenland und das Klagenfurter Becken sein. Im Westen ist es mit 20 bis 27 Grad schon deutlich kühler, hier sind auch im Umfeld einer Kaltfront ein paar Schauer und Gewitter einzuplanen.
38 Grad: Höhepunkt Donnerstag
Am Donnerstag erreichen die Ostalpen noch heißere Luftmassen aus dem Mittelmeerraum. Mit Unterstützung von leicht föhnigem Südwind klettern die Temperaturen in der gesamten Osthälfte auf schweißtreibende 35 Grad. Besonders vom Mostviertel über das östliche Flachland bis ins Südburgenland sind sogar Spitzenwerte von bis zu 38 Grad in Sicht. Selbst 39 Grad können punktuell nicht ausgeschlossen werden. Bei solch extremen Temperaturen sind die Rekorde für den Juli nicht mehr allzu fern. Auf der Hohen Warte in Wien wurde 1957 der Julirekord von 38,3 Grad aufgestellt, 39,0 Grad waren es am selben Tag in St. Pölten. Vor 14 Jahren wurde in Eisenstadt der noch immer gültige Julirekord von 38,7 Grad aufgestellt.
Schwere Unwetter beenden Hitze
Mit Annäherung einer Kaltfront entstehen am Nachmittag in Vorarlberg und Nordtirol aber immer mehr Schauer und Gewitter, letztere können lokal unwetterartig ausfallen. Dabei sind großer Hagel und Sturmböen möglich, zum Abend hin breiten sich die schweren Gewitter auch auf Salzburg und das westliche Oberösterreich aus. Im Mühl- und Waldviertel sowie im östlichen Bergland sind in der aufgeheizten Luft zwar ebenfalls kräftige Gewitter möglich, dort sind diese aber deutlich seltener anzutreffen.
Weitere Aussichten sommerlich warm
Mit Beginn der Sommerferien in sechs weiteren Bundesländern am Freitag ist die große Hitze wieder Geschichte. Nur ganz im Osten und Südosten hält sich die heiße Luft mit Höchstwerten um 30 Grad noch einen weiteren Tag, sonst sorgen Schauer und Gewitter schon für eine spürbare Abkühlung. Auch das Wochenende steht aus heutiger Sicht im Zeichen wechselhaften Sommerwetters – wirklich kühl wird es aber mit Höchstwerten von 25 bis 30 Grad auch nicht.
Bereits seit den Morgenstunden ziehen im Westen ein paar schwache Regenschauer durch.
Zudem nähern sich von Frankreich bereits erste Gewitter. In den kommenden Stunden entstehen dann in der feuchten Luft im Westen und Süden verbreitet Regenschauer und Gewitter. Trocken bleibt es dagegen östlich der Linie Hamburg-Chemnitz.
Lokaler Starkregen möglich
Kräftige Gewitter sind am Nachmittag und Abend vor allem von NRW und dem Emsland über die Harzregion bis nach Thüringen zu erwarten sowie auch im äußersten Süden. Die Gewitter ziehen relativ langsam und so kann es lokal zu größeren Regenmengen von bis zu 30mm in 1 Stunde kommen. Hagel spielt nur eine untergeordnete Rolle und kommt nur in den stärksten Gewitterzellen vor. Die Hagelkörner bleiben aber generell klein.
Am Montag dann auch im Nordosten
Am Montag verlagert sich dann die Gewittertätigkeit in den Osten und Norden des Landes. Da sich die Kaltfront aber immer weiter abschwächt, fallen auch die Regenschauer und Gewitter meist schwächer als am Sonntag aus. Nur an der Ostsee sind am Nachmittag einzelne kräftige Gewitter möglich.
+++ Update 18:30 Uhr +++
Die Gewitter haben bisher wie erwartet vor allem große Regenmengen gebracht, entsprechend kam es lokal zu Überflutungen. Etliche Wetterstationen wurden getroffen und haben über 20 l/m² und Stunde gemeldet. Besonders stark geschüttet hat es in Neu-Ulrichstein in Hessen, wo 54 l/m² innerhalb einer Stunde gemessen wurden.
Bei #Fröndenberg im Kreis Unna sind einige Ortschaften teils von der Außenwelt abgeschnitten. Binnen kürzester Zeit fiel extrem viel Niederschlag wegen der durchziehenden Unwetter. Offenbar traten zwei Flüsse über die Ufer. Mehrere Hauptstraßen sind zu reißenden Strömen geworden. pic.twitter.com/nOWGDav3kO
Auch die Kollegen beim DWD in Offenbach staunten nicht schlecht, als ein langsam ziehendes Gewitter über 40 l/m² in weniger als einer halben Stunde brachte:
Wenn die Meteorologen extremes Unwetter nicht nur am Bildschirm, sondern auch am Fenster live mitbekommen: Offenbach Wetterpark meldet 41,5 l/qm in 28 Minuten. Herrschaftszeiten! /V pic.twitter.com/PjR0QijdUr
Die Analyse der Niederschlagsmenge zeigt zwar das flächige Auftreten der Gewitter, aber auch die lokalen Hotspots mit teils sehr großen Regenmengen. In den nächsten Stunden regnet es vor allem in Bayern und auch in Teilen Niedersachsens noch teils kräftig weiter.
In der vergangenen Nacht zog eine schwache Front über Österreich hinweg und sorgte am Vormittag im Osten für letzte Regenschauer. Vorübergehend setzt sich nun von Westen die Sonne durch, allerdings ist die Wetterberuhigung nur von kurzer Dauer. Bereits am frühen Nachmittag entstehen in der feuchten Luft im Vorfeld einer schwachen Kaltfront im Westen Schauer und Gewitter.
Diese breiten sich bis zum Abend auf Salzburg und Kärnten aus und fallen lokal kräftig aus. Es kann zu kleinem Hagel kommen und innerhalb kürzester Zeit fallen bis zu 30 mm an Regen.
Gewittriger Starkregen in der Nacht
Am späten Abend verlagern sich die Gewitter ostwärts und wachsen zu einem größeren Regengebiet zusammen. Dabei kann es stellenweise kräftig regnen und es sind auch immer wieder Blitze dabei.
Der Schwerpunkt liegt in der Nacht in Salzburg, Kärnten der westlichen Obersteiermark und auch im Salzkammergut. Lokal kommen dabei rund 50 mm zusammen und das in wenigen Stunden. Dabei kann es zu lokalen Überflutungen oder Vermurungen kommen. Am Montagvormittag beruhigt sich dann rasch die Situation und der Regen klingt weitgehend ab. Im ausgetrockneten Osten heißt es dagegen weiter warten auf Regen.
Der Juni war in Österreich überdurchschnittlich gewittrig, besonders im Norden des Landes gab es außergewöhnlich viele und kräftige Gewitter, wir berichteten darüber bereits hier: Mehr als 400.000 Blitze im Juni. Allgemein spricht man von einem Gewitter sobald ein Donner hörbar ist, allerdings können Gewitter eine sehr unterschiedliche Struktur aufweisen. Je nach Windscherung und vertikaler Schichtung der Atmosphäre weisen sie zudem eine unterschiedliche Intensität und Lebensdauer auf.
Einzelzelle
Für die Entstehung von Gewittern sind grundsätzlich drei Zutaten notwendig: Ausreichend Feuchtigkeit in der Grundschicht der Atmosphäre, eine genügend starke Temperaturdifferenz mit der Höhe und einen Auslöser (wie beispielsweise eine Kaltfront oder eine bodennahe Windkonvergenz). Wenn diese Voraussetzungen gegeben sind und Luft aufsteigt, dann beginnt der enthaltene Wasserdampf zu kondensieren. Die dadurch freigesetzte Energie sorgt für weiteren Auftrieb, wodurch sich die allzubekannten Gewitterwolken – auch Cumulonimbus genannt – bilden. Durch das Auf- und Abwirbeln kollidieren Eispartikel miteinander, was zu einer Ladungstrennung führt. Dadurch überwiegt in den unteren und oberen Wolkenschichten eine positive Ladung bzw. in den mittleren Wolkenschichten eine negative Ladung. Durch Blitzentladungen kann dieser Ladungsunterschied ausgeglichen werden.
Der einsetzende Niederschlag wird von Verdunstungsprozessen begleitet, wodurch Abwinde entstehen. Da Auf- und Abwind jedoch räumlich nicht genügend voneinander getrennt sind, behindern die Abwinde die Aufwinde und kappen die Zufuhr weiterer „Gewitternahrung“ ab. Das Gewitter schwächt sich ab und zerfällt. In der Regel weisen solche Gewitter eine Lebensdauer von etwa 30 Minuten auf und werden von Platzregen sowie manchmal auch von kräftigen Böen und kleinem Hagel begleitet.
Multizellen
Gewitter weisen oft eine zumindest schwach ausgeprägte mehrzellige Struktur auf, damit werden sie per Definition zu einer Multizelle. Diese Gewitter sind insgesamt langlebiger als ordinäre Gewitter und können bei passenden Bedingungen zu großen Gewitterkomplexen heranwachsen: Wenn die Winde in der Höhe eine stärkere Windgeschwindigkeit aufweisen als die Winde in Bodennähe (also wenn es vertikale Windscherung gibt), können bei einem Gewitter die Aufwindzone von der Abwindzone getrennt werden. Dadurch wird die Zufuhr an feuchtwarmer Luft nicht unterbrochen. Bei solchen Gewitterkomplexen kann man in der Regel mehrere Gewitterzellen in unterschiedlichen Entwicklungsstadien beobachten: Vollständig ausgebildete Gewitter, sich neu entwickelnde Zellen sowie auch bereits zerfallende Zellen.
Je nach Windscherung, Luftschichtung sowie auch topographischem Einfluss können Multizellen sehr unterschiedliche Strukturen und Verlagerungsrichtungen aufweisen, beispielsweise können sie sich manchmal sogar entgegen der vorherrschenden Windströmung in mittleren Höhen verlagern. Bei starker Windscherung entwickeln sich manchmal sogar mehrere hundert Kilometer lange Gewitterlinien. Multizellen können zu Starkregen, Sturmböen und Hagel führen.
Superzellen
Superzellen sind deutlich seltener als ordinäre Gewitter und Multizellen, sie sorgen aber oft für erhöhte Unwettergefahr. Es handelt sich dabei um meist langlebige, kräftige und alleinstehende Gewitter, welche einen beständigen rotierenden Aufwind aufweisen („Mesozyklone“). Superzellen entstehen bei ausgeprägter Windscherung: Bei einer starken vertikalen Windzunahme bilden sich nämlich quer zur Strömung horizontal liegende Luftwalzen. Der Aufwind eines entstehenden Gewitters saugt diese Luftwalze ein und kippt ihre Achse in die Senkrechte, wobei sich der Drehimpuls nach und nach auf den gesamten Aufwindbereich überträgt. Auf Zeitraffern lässt sich diese dadurch erkennen, dass die Gewitterwolke um eine vertikale Achse rotiert.
— Nicholas Isabella (@NycStormChaser) May 17, 2021
Never did I expect to capture the entire epic structure of a supercell with a tornado underneath. Was a dream, but had little hope. Time-lapse utopia, was on the verge of tears, hugging and celebrating with @WxMstr and @Sarah_AlSayegh. Sunday, TX #txwx@canonusapic.twitter.com/0m0NAfyZvU
Die Zufuhr feuchtwarmer Luft wird dabei durch den räumlich getrennten Abwindbereich, in dem der Niederschlag ausfällt, nicht gestört. Superzellen können für schwere Sturmböen, Starkregen, großen Hagel und in manchen Fällen auch für Tornados sorgen. Superzellen präsentieren sich aber je nach Feuchtigkeitsangebot unterschiedlich, so gibt es LP-Superzellen (low precipitation, siehe auch Zeitraffer oben), klassische Superzellen und HP-Superzellen (high precipitation, siehe Zeitraffer unten).
Vom 1. bis 30. Juni registrierte das Blitzortungssystem LINET (Lightning Detection Network) von nowcast, dem Blitzspezialisten der UBIMET-Gruppe, im Hochpräzisionsmessbereich über ganz Österreich verteilt exakt 412.046 Blitze (Wolken- und Erdblitze inkl. Folgeblitze). Das sind deutlich mehr Blitze als in den beiden vergangenen Jahren: Im Juni 2021 wurden etwa 240.000 Blitze mehr als im Vorjahr registriert, im Vergleich zum Mittel der vergangenen 10 Jahre beträgt das Plus rund 130.000 Blitze. Im Juni 2018 wurde mit fast 450.000 Blitzen letztmals ein ähnliches Blitzspektakel wie heuer detektiert.
Mit etwas mehr als 193.000 Blitzen führt Oberösterreich das Bundesland-Ranking ganz klar an, gefolgt von Niederösterreich mit rund 77.000 und der Steiermark mit ca. 60.000 Entladungen. An letzter Stelle befindet sich mit Wien das flächenmäßig kleinste Bundesland, hier gab es vergangenen Monat 669 Blitze. Im Bezug auf die Blitzdichte liegt die Bundeshauptstadt mit 1,6 Blitzen pro Quadratkilometer jedoch nicht an letzter Stelle, hier ist Kärnten das Schlusslicht. An der Spitze dieser Hitliste thront erneut einsam Oberösterreich, wo pro Quadratkilometer gut 16 Blitze gemessen wurden.
Oberösterreich 193.365
Niederösterreich 77.353
Steiermark 60.480
Tirol 27.977
Salzburg 25.475
Kärnten 12.707
Burgenland 7.326
Vorarlberg 6.694
Wien 669
Die heftigsten Gewitter traten im Zuge einer ausgeprägten Südwestlage zwischen dem 21. und 25. sowie am 29. und 30. auf. Eine Animation mit dem gesamten Blitzverlauf im Juni gibt es hier.
Auf Bezirksebene liegt Braunau am Inn (Oberösterreich) mit fast 40.000 Entladungen in Führung, auch Platz 2 und 3 gehen mit Ried im Innkreis und Rohrbach in das Land rund um Enns und Donau. Der erste Bezirk in dieser Rangliste, der nicht in Oberösterreich beheimatet ist, liegt mit Salzburg-Umgebung auf Platz 9. Die höchste Blitzdichte gab es ebenfalls im Bezirk Braunau, die Top 10 sind auch hier fest in oberösterreichischer Hand.
Stärkster Blitz im Bezirk Horn
Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurde in Niederösterreich im Bezirk Horn gemessen: Spitzenreiter ist eine Entladung mit rund 299.000 Ampere am Abend des 24. Juni in Burgschleinitz-Kühnring. In kürzester Zeit wurde dabei fast 20.000 mal mehr Energie freigesetzt, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit 16 Ampere verfügbar ist.
Vom 1. bis zum 30. Juni registrierte das Blitzmesssystem von nowcast im Hochpräzisionsmessbereich über ganz Deutschland verteilt exakt 2.252.638 Blitzentladungen (Wolken- und Erdblitze inkl. Folgeblitze). Dieser Wert liegt deutlich über dem 10-jährigen Mittel von 2011 bis 2020 und entspricht dem höchsten Juniwert seit dem Jahre 2013. Der Saisonstart im Mai war heuer sehr unterdurchschnittlich, der Juni hat das Defizit aber wettgemacht. Mittlerweile liegt das Jahr 2021 sogar knapp über dem Durchschnitt. Zum Vergleich: Im sehr blitzarmen Sommer 2020 wurden in Summe 2,6 Mio. Entladungen erfasst. Das Video mit dem gesamten Blitzverlauf im Juni 2021 gibt es hier: Blitzverlauf
Wenn man die Verteilung der Blitze betrachtet, fällt allerdings auf, dass es im Juni 2021 große regionale Unterschiede gab. So war der Juni vor allem in Süddeutschland sowie teils auch im Westen außergewöhnlich blitzreich, während im Nordosten und Osten die Blitzdichte vergleichsweise gering war.
Verantwortlich für das regelrechte Blitzfeuerwerk waren eine gradientschwache Lage zwischen dem 3. und dem 10. sowie eine ausgeprägte Südwestlage in der zweiten Monatshälfte, wobei es an manchen Tagen auch zu schweren Unwettern inkl Sturmböen und großen Hagel kam. Die blitzreichsten Tage waren der 20. und der 29. mit 316.448 bzw. 303.910 Blitzentladungen.
Spitzenreiter Bayern, höchste Blitzdichte in Baden-Württemberg
Mit exakt 837.325 Blitzentladungen führt Bayern das Bundesländer-Ranking an, an zweiter Stelle folgt mit 524.997 Entladungen Baden-Württemberg. Auf Platz 3 liegt Nordrhein-Westfalen mit 205.152 Entladungen, gefolgt von Rheinland-Pfalz und Niedersachsen. In Bezug auf die Blitzdichte liegt mit etwa 14,6 Blitzen pro km² Baden-Württemberg an erster Stelle, gefolgt von Bayern mit 11,9 und Rheinland-Pfalz mit 7,4 Blitzen pro km². An letzter Stelle liegen Hamburg und Bremen mit nur 0,1 bzw. 0,5 Blitzen pro km². Die meisten Tage mit Gewitter gab es im Kreis Oberallgäu, wo an 19 Tagen zumindest ein Blitz erfasst wurde.
Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurde in Sachsen-Anhalt gemessen: Spitzenreiter ist eine Entladung mit rund 339 kA am 5. Juni in Kelbra (Kyffhäuser) im Kreis Mansfeld-Südharz. Kurzzeitig wurde dabei gut 20.000 mal höhere Stromstärke erreicht, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit maximal 16 Ampere verfügbar ist.
Im Vergleich zum Mittel von 1981 bis 2010 schließt der Juni 2021 im Flächenmittel mit einer Abweichung von +3,3 Grad deutlich zu warm ab. Sogar rund 4 Grad zu warm fällt der zurückliegende in einem Streifen vom Wipptal über das Salzburger Land bis zum Alpenostrand aus. Eine Spur geringer, aber mit +3 Grad gegenüber dem Durchschnitt noch immer beachtlich geht der Juni im Waldviertel sowie in von Vorarlberg bis Oberkärnten in die Geschichtsbücher ein. Alles in allem reiht sich der Juni 2021 in den Rekordlisten ziemlich weit vorne ein. Die Plätze 1 und 2 waren zwar mit den Juni-Monaten 2019 und 2003 unerreichbar, hinter uns liegt nichtsdestotrotz der drittwärmste Juni seit Messbeginn 1767. Der Trenz zu einem immer wärmeren Klima setzt sich also unvermindert fort, befinden sich doch in den Top 10 der wärmsten Juni gleich 8 aus den 2000er- Jahren.
Verhaltener Start – heiße 2. Halbzeit
Verantwortlich für diesen deutlich zu warmen Monat war eine ausgeprägte Hitzewelle, die das Land in der zweiten Monatshälfte fest im Griff hatte. Andau im Seewinkel kommt auf 14 Tage mit Temperaturen von mehr als 30 Grad, 10 waren es in Wien und Innsbruck. In einem durchschnittlichen Juni der vergangenen Jahrzehnte gibt es in diesen beiden Städte nur 4 bzw. 6 solcher sogenannten Hitzetage. Selbst in Mariapfarr (Salzburg) und Flirsch (Tirol) auf über 1100 Metern Seehöhe kletterte die Temperaturen zumindest einmal über die 30-Grad-Marke. Den absoluten Höchstwert teilen sich indes Güssing und Leibnitz mit 35,3 Grad. Dabei erinnerte zu Monatsbeginn relativ wenig an den startenden Sommer, froren doch höhere Tallagen wie Seefeld und Radstadt bei leicht frostigen Nachttemperaturen.
Verbreitet zu trocken
Die Schattenseiten der Hitzewelle war die markante Trockenheit, die vor allem im Osten rekordverdächtige Ausmaße annahm. Landesweit fehlen gut 40 Prozent Regen auf eine ausgeglichene Niederschlagsbilanz, von Salzburg und Kärnten ostwärts beträgt das Defizit sogar vielerorts 70 bis 90 Prozent. In Wien beispielsweise sind im Juni nicht mehr als 8 Liter pro Quadratmeter gefallen – in einem durchschnittlichen Juni sind es 70 l/m². Damit liegt in der Bundeshauptstadt der trockenste Juni der Messgeschichte hinter uns. Noch weniger Regen fiel lokal im Nordburgenland.
Schwere Unwetter beenden Hitze
Die Hitzewelle ging in den vergangenen Tagen mit schweren Gewittern zu Ende, diese sorgten vor allem in einem Streifen vom Flachgau bis ins nördliche Weinviertel für erhebliche Schäden durch Hagel, Starkregen und Sturm. In diesen Regionen kamen teilweise über 100 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen, an der Spitze aller Wetterstationen liegt Kollerschlag mit 165 l/m². Wenig überraschend ist der Grenzbereich zu Bayern und Tschechien in Ober- und Niederösterreich auch die einzige Region im Land, die überdurchschnittliche Regenmengen aufweist. Auch hier liegt das Mühlviertel mit einem Plus von 60 bis 80% an der Spitze.
Sonne macht Überstunden
Passend zum heißen Wetter speziell in der zweiten Monatshälfte machte auch die Sonne im Juni zahlreiche Überstunden. Die meisten Sonnenstunden wurden in Mörbisch am Neusiedler See gemessen, 384 Stunden bedeuten im Schnitt fast 13 Stunden an jedem einzelnen Tag. Im landesweiten Mittel steht am Ende des Monats bei den Sonnenstunden ein sattes Plus von knapp 50 Prozent im Vergleich zum langjährigen Mittel. Exemplarisch hierbei sei Bad Mitterndorf genannt: statt wie üblich 177 Sonnenstunden konnte man im obersteirischen Kurort in diesem Juni 288 Sonnenstunden zählen, das Plus beträgt hier rund fast 70 Prozent.
Die Gewitter sind über das Weinviertel nach Tschechien abgezogen. Erhalten bleibt uns im Osten noch der kräftige bis stürmische Wind, in der zweiten Nachthälfte lässt dieser wieder nach. Damit beenden wir den heutigen Liveticker, wir sagen vielen Dank fürs Mitlesen und wünschen eine gute Nacht!
+++ Update 23:25 +++
Große Temperaturunterschiede werden derzeit in Niederösterreich gemessen: aktuell liegen die Werte zwischen 13 Grad im Oberen Waldviertel und knapp 29 Grad in Wolkersdorf. Mit dem stürmisch auffrischendem Westwind wird es aber auch hier demnächst deutlich abkühlen.
+++ Update 21:46 +++
Sturm gleich auch in Wien! Im Vorfeld der Gewitter frischt auch der Westwind stürmisch auf. Soeben wurden am Buchberg 118 km/h gemessen, das heißt in wenigen Minuten wird es auch in Wien stürmisch!
+++ Update 21:40 +++
Die Gewitterlinie zieht aktuell mit Starkregen, Hagel und Sturmböen übers Waldviertel, 36 Liter Regen pro Quadratmeter gab es innerhalb nur einer Stunde in Freistadt!
+++ Update 21:20 +++
Soeben haben uns noch Fotos der Stormhunters-Austria erreicht. Allesamt bei Vorchdorf, OÖ aufgenommen:
+++ Update 21:15 +++
Die Gewitterlinie hat inzwischen Meld erreicht. Dort wurden 71 km/h gemeldet, im Umfeld aber noch höhere Windgeschwindigkeiten. Die Linie zieht nicht nur nach Osten, sondern auch ganz leicht nach Norden weiter, daher bleibt es spannend, ob es nachher auch noch in Wien gewittrig wird.
+++ Update 20:55 +++
Wie erwartet pflanzt sich nun eine von den Gewittern ausgehende, sog. Druckwelle im Donautal nach Osten fort. In der kommenden Stunde ist daher von Amstetten ostwärts mit Böen zwischen 70 und 90 km/h zu rechnen.
+++ Update 20:40 +++
Der Temperaturunterschied von vor den Gewittern zu nach den Gewittern kann sich sehen lassen:
Ort
Temperaturdifferenz
Aktuelle Temperatur
Rohrbach
-10 °C
15,2 °C
Bad Mitterndorf
-9,7 °C
18,7 °C
Kollerschlag
-9,6 °C
13,8 °C
Kremsmünster
-9,4 °C
16,5 °C
+++ Update 20:20 +++
Kleinkörniger Hagel, mehr aber noch Sturmböen und große Niederschlagsmengen in Oberösterreich
Neuentwicklung bei Wels-Kremsmünster, diesmal mit Zugrichtung Enns. Gemessene Windböe in Kremsmünster: 95 km/h
+++ Update 19:00 +++
Erste Sturmböen deuten sich mit den Gewittern in Oberösterreich schon an, so zB. am Mondsee mit 84 km/h:
+++ Update 18:00 +++
Eine kräftige Gewitterzelle hat sich nun in Oberösterreich gebildet. Vorsicht vor Hagel und Sturmböen nun im Hausruckviertel!
+++ Update 15:30 +++
Das Gewitter am Bodensee hat schwere, teils orkanartige Sturmböen gebracht. So wurden am Rohrspitz 106 km/h gemessen, im dt. Lindau gar 117 km/h:
+++ Update 14:15 +++
Im Westen formieren sich nur rasch immer mehr Schauer und Gewitter, im Allgäu nehmen sie bereits Unwettercharakter an. Die dortigen Zellen werden sich nun entlang der Alpennordseite bewegen und später vor allem wieder das Salzburger Flachgau und Oberösterreich treffen. Lokal ist dann wieder großer Hagel + gebietsweise sind Sturmböen möglich.
+++ Update 14:15 +++
Die Gewitter über der Schweiz haben sich rasch intensiviert und ziehen gerade über den Bodensee nach Deutschland und streifen dabei auch Bregenz. Gerade im zweiten Webcambild erkennt man die organisierte Struktur:
+++ Update 13:30 +++
Über der Schweiz kommen die ersten kräftigen Gewitter auf, auch in Vorarlberg wird es allmählich unbeständig.
+++ Update 12:45 +++
Welche Auswirkungen wiederholte Hitze und beständiger Regenmangel im östlichen Flachland haben, sieht jeder selbst an den schon seit Tagen völlig verdorrten Wiesen. Die Gefahr von Flur- und Wiesenbränden ist entsprechend hoch. Zumindest ein ‚Sommer-typisches‘ Gewitter wird daher von vielen herbeigesehnt.
Ob auch der Osten und damit Wien heute ein Gewitter abbekommt, ist derzeit noch unsicher. Klar erscheint jedoch, dass eine Druckwelle am Abend von Westen kommend im Donauraum und im Seewinkel für stürmisch auffrischenden Westwind sorgen wird. Ganz unabhängig von möglichen, involvierten Gewittern. Daher laufen hier bereits Windwarnungen und -vorwarnungen:
+++ Update 12:15 +++
Mit großer Wahrscheinlichkeit wird heute auch der bisher heißeste des Jahres. Rund 36 Grad sind im Südosten zu erwarten, damit dürfte der bisher höchste Wert von 35,3 Grad vom 24.06., gemessen in Leibnitz-Wagna, erreicht und überschritten werden. Aktuell werden bereits häufig über 30 Grad gemessen, in Mattersburg, BL sind es bereits 31,0 Grad.
+++ Update 11:45 +++
Der Alpenraum liegt auf der Vorderseite eines Höhentiefs über Frankreich. Mit einer südlichen Strömung hält die Zufuhr sehr energiereicher, feuchter Luft an. Dazu sind durch die Nähe zum Tief günstige Windverhältnisse in verschiedenen Höhen der Atmosphäre gegeben, welche die Entwicklung potentiell schadenträchtiger Gewitter fördern. Der aktuellen Übersichtskarte kann man entnehmen, dass wie schon zuletzt besonders die Alpennordseite von Vorarlberg bis zur Rax-Schneeberg-Region im Fokus stehen wird. Auch das Salzburger Flachgau, Oberösterreich im Allgemeinen und Teile von Niederösterreich werden wieder betroffen sein:
Die Kaltfront liegt nun quer über der Mitte Deutschlands und zieht allmählich nach Norden weiter, somit auch die Gewitter. Große Unwettergefahr geht von den Gewitter nicht mehr aus, dennoch darf man die Windgeschwindigkeiten mit etwa 60 km/h und die punktuell großen Niederschlagsmengen nicht unterschätzen!
+++ Update 19:40 Uhr +++
Vom Satelliten aus hat man immer eine gute Übersicht, so auch heute. An dem von Frankreich aus bis nach Bayern gebogenen Wolkenband erkennt man die Kaltfront, die in ihrem Vorfeld für kräftige Gewitter sorgt – aktuelle Blitze als rote + Zeichen:
+++ Update 19:00 Uhr +++
Die Karte mit dem heutigen Blitzverlauf spricht eine eindeutige Sprache: primär in der ganzen Südhälfte, aber auch im Norden einige Gewitter.
Die Gewitterlinie ist soeben über München gezogen. Anbei das entsprechende Radarbild samt der maximalen Windböen aus den letzten 3 Stunden. Vorsicht ist nun geboten in Zugrichtung der Linie vor weiteren Sturmböen.
+++ Update 16:55 Uhr +++
So sieht derzeit der Himmel südlich von München aus:
+++ Update 16:45 Uhr +++
Achtung im Großraum München: Ein durchaus kräftiges Gewitter zieht aus Südwesten auf! Gegen 17 Uhr könnte auch in München ungemütlich werden. Dabei sind schwere Sturmböen bis 100 km/h, Hagel und kleinräumige Überflutungen möglich.
+++ Update 16:20 Uhr +++
Blitzverlauf der letzten 3 Stunden: Im Südwesten verbreitet Sturmböen mit bis zu 40 l/m² binnen 60 Minuten. Im Norden nur lokal gewittrig mit Starkregen und Hagel:
+++ Update 16:05 Uhr +++
Jetzt wird es auch im Rhein-Main Gebiet interessant! Aus Süden ziehen Gewitter auf, die in kurzer Zeit große Regenmengen bringen können. Lokal sind auch Hagel und Sturmböen möglich!
+++ Update 15:35 Uhr +++
Hier die stärksten Windböen mit den heutigen Gewittern bis 15 Uhr:
1 – Lindau (Bodensee) – 117 km/h
2 – Feldberg (Schwarzwald) – 104 km/h
3 – Friedrichshafen (Bodensee) – 103 km/h
4 – Ravensburg -96 km/h
5 – Leutkirch (Allgäu) – 80 km/h
+++ Update 14:45 Uhr +++
Die stärkste Gewitterzelle zieht derzeit vom Bodensee in Richtung Allgäu. Hier das Gewitter aus Leutkirch im Allgäu!
+++ Update 14:35 Uhr +++
Schwere Sturmböen, Hagel und Überflutungen am Bodensee. Die kräftigen Gewitter ziehen weiter in Richtung Allgäu und Schwaben!
+++ Update 14:15 Uhr +++
Eine kräftige Gewitterlinie zieht derzeit von Rheinland-Pfalz über Ba-Wü bis zum Bodensee nach Nordosten weiter. Mit der Linie sind Starkregen, Hagel und Sturmböen zu erwarten! Die selben Gewitter sorgten am Vormittag für bemerkenswerte Hagelakkumulation in den Vogesen!
⛈ Images très impressionnantes des accumulations de #grêle suite à un violent #orage à Plombières-les-Bains dans les #Vosges ce matin. (photos Jérôme Humbrecht – Vosges Matin) pic.twitter.com/XHF46gbtqI
Während sich die Gewitter im Süden heute stetig verlagern und die Hauptgefahr von Sturmböen ausgehen sollte, sind sie im Norden nur langsam unterwegs und bringen lokal große Regenmengen. So wurden in der letzten Stunde bspw. in Groß Berssen im Emsland 19 l/m² gemessen.
+++ Update 13:00 Uhr +++
In den Vogesen auf frz. Seite des Rheins haben die Gewitter bereits für die ersten Überflutungen und reichlich Hagel gesorgt:
⛈ Ce matin, de violents orages de #grêle ont frappé les #Vosges. Images impressionnantes à Plombières-les-Bains où des commerces ont été inondés. (vidéo Marthe Trahin) pic.twitter.com/5S8qOmGSXy
Freiburg im Breisgau wird gleich von einem Gewitter getroffen und auch in Rheinland-Pfalz und im Saarland sollte man beginnen Gartenmöbel etc. zu sichern:
+++ Update 12:00 Uhr +++
Von Frankreich und der Schweiz her nähern sich bereits die ersten Gewitter dem Oberrheingraben, hier laufen entsprechend die ersten Warnungen:
+++ Update 11:30 Uhr +++
Dass die Luft feucht ist, zeigen nicht zuletzt die bereits am Vormittag aktiven Schauer. In Kleve, NRW, an der Grenze zu den Niederlanden hat ein langsam ziehender Schauer ohne Blitze bereits 26 l/m² innerhalb von zwei Stunden gebracht.
+++ Update 11:00 Uhr +++
Deutschland liegt auf der Vorderseite eines Höhentiefs über Frankreich. Mit einer südlichen Strömung hält die Zufuhr sehr energiereicher, feuchter Luft an. Dazu sind durch die Nähe zum Tief günstige Windverhältnisse in verschiedenen Höhen der Atmosphäre gegeben, welche die Entwicklung potentiell schadenträchtiger Gewitter fördern. Der aktuellen Übersichtskarte kann man entnehmen, dass diese heute praktisch im ganzen Land möglich sind. Am Abend kommt in der Südhälfte zudem eine Kaltfront ins Spiel, mit welcher Gewitter auf breiterer Front ausgelöst werden sollen.
Auf der Vorderseite des Tiefs XERO steigt in weiten Teilen des Landes nicht nur die Temperatur, in der energiereichen Luft nimmt auch die Gewittergefahr stark zu.
Am Montag sind zunächst im Westen kräftige Gewitter mit Unwetterpotential unterwegs, hier ist vor allem Starkregen das Hauptthema. In NRW brachten die Gewitter am Nachmittag teilweise große Regenmengen mit sich, einzelne Station melden 20 bis 30 Liter binnen einer Stunde!
Von der Schweiz ausgehend zieht zum Abend hin im Breisgau ein starker Gewitterkomplex auf. Die untenstehende Simulation der Radarreflektivität zeigt eine Verlagerung der Gewitter vom Schwarzwald ausgehend nach Nordosten, in der Nacht auf Dienstag erreichen die Gewitter dann die Mitte des Landes.
Vor allem im Südwesten ist das Unwetterpotential sehr groß, neben dem hohen Feuchtegehalt in der Luft ist die vertikale Windscherung (Änderung der Windrichtung – und Geschwindigkeit) hoch, was die Ausbildung großer, organisierter Gewitterzellen unterstützt.
In Baden-Württemberg sowie Unterfranken und im Süden Hessens sind mit diesen sog. Superzellen große Regenmengen mit 30 – 50 l/qm, lokal auch mehr, binnen kürzester Zeit zu erwarten, sowie großer Hagel und orkanartige Böen!
Am Montag steigen die Höchstwerte verbreitet auf 30 Grad an, mit dem Voranschreiten der Kaltfront des Tiefs wird die warme Luft allmählich nach Nordosten des Landes verdrängt, wo die 30 Grad am Dienstag dann noch erreicht werden. Danach ist vorerst keine große Hitze mehr in Sicht.
Am Dienstag ziehen in der Mitte und im Norden gebietsweise schon in den Morgenstunden kräftige Gewitter durch, im Tagesverlauf zeichnet sich dann landesweit neuerlich Unwettergefahr ab. Dabei sind im Süden mit den sich bildenden Gewittern weiterhin teils schwere Sturmböen sowie großer Hagel möglich, nach Norden zu sind auch große Regenmengen in kurzer Zeit ein Thema.
Der Alpenraum liegt derzeit zwischen einem Hoch über Osteuropa namens AFRA und einem Tiefdruckgebiet über Frankreich namens XERO. Mit einer südwestlichen Höhenströmung gelangen dabei sehr warme Luftmassen ins Land und die Temperaturen liegen deutlich über dem jahreszeitlichen Mittel. Die Gewitterneigung bleibt am Montag meist noch gering und es wird hochsommerlich heiß, erst am späten Nachmittag und Abend entstehen in den westlichen Nordalpen erste, kräftige Gewitter. Am Abend besteht dann im Bodenseeraum auch die Gefahr von Sturmböen. Der Höhepunkt dieser kurzen, heißen Phase wird allerdings am Dienstag im Süden und Osten des Landes erwartet: Die Temperaturen steigen von Unterkärnten bis ins östliche Flachland verbreitet auf 32 bis 35 Grad, vereinzelt gibt es im Südosten sogar Spitzenwerte bis zu knapp 37 Grad.
Unwettergefahr am Dienstag
Am Dienstag nimmt die Gewittergefahr im Laufe des Nachmittags zunächst in den Nordalpen von Vorarlberg bis zum Rax-Schneeberg-Gebiet sowie im Mühl- und Waldviertel zu. In den Abendstunden muss man an der Alpennordseite mit heftigen Gewittern rechnen, vor allem in Teilen Oberösterreichs sind schwere Sturmböen um 100 km/h, Starkregen und Hagel möglich. Der Schwerpunkt der Unwetterlage im Norden wird ab etwa 19 Uhr erwartet. Nach derzeitigem Stand ziehen die Gewitter am späten Abend bzw. in der Nacht über das Waldviertel weiter nach Tschechien, dabei frischt im Mostviertel und im Osten vorübergehend auch abseits der Gewitter kräftiger bis stürmischer Westwind auf.
Abkühlung
Der Mittwoch bringt im Tagesverlauf vor allem im zentralen Bergland rund um die Tauern und in der Steiermark bzw. ab dem Abend auch in Kärnten teils kräftige Gewitter mit großen Regenmengen und Hagel, sonst lässt die Unwettergefahr nach. Die Temperaturen gehen zurück und liegen zwischen 19 und 29 Grad, nur in der Südsteiermark gibt es noch Spitzenwerte bis zu 33 Grad. Der Donnerstag und Freitag verlaufen dann vor allem im Bergland und im Süden unbeständig, zudem kühlt es noch etwas ab bei Höchstwerten zwischen 19 und 28 Grad.
Der Juni zeigt sich in der neuen Woche erneut von seiner heißen Seite. In der Nacht auf Montag überquert uns von Westen eine Warmfront und führt heiße Luft aus dem Südwesten ins Land. Somit steigt die Temperatur am Montag in allen Landesteilen an, besonders von Bayern bis nach Brandenburg muss wieder mit Höchstwerten um und über 30 Grad gerechnet werden.
Nicht nur die Hitze wird folglich wieder zum Thema, leider spielen auch Unwetter wieder eine tragende Rolle. Am Montag sind diese vor allem im Westen des Landes zu erwarten. Die feuchte und labil geschichtete Luft sowie eine mit der Höhe zunehmende Windgeschwindigkeit bieten optimale Voraussetzungen für die Bildung von kräftigen Gewitter mit Unwetterpotential.
Am Montag starke Gewitter im Westen
In der zweiten Tageshälfte bilden sich von Baden-Württemberg über NRW bis nach Niedersachsen bereits teils kräftige Gewitter. Am Abend zeichnet sich dann aber besonders im Südwesten (violetter Bereich) örtliche Unwettergefahr ab. Es muss mit Hagel, Starkregen sowie Sturmböen gerechnet werden. Die Animation der Radarreflektivität zeigen die Zugbahn der Gewitter von Südwest nach Nord bis Nordost.
Dienstags dann in der Mitte und im Norden Gewitter
Am Dienstag ziehen in der Mitte und im Norden gebietsweise schon in den Morgenstunden kräftige Gewitter durch, im Tagesverlauf zeichnen sich dann vor allem im Nordosten sowie im Süden neuerlich Unwettergefahr ab.
Zu Wochenbeginn erfassen aus Südwesten noch wärmere Luftmassen das Land: Am Montag gibt es bei viel Sonnenschein schon Höchstwerte bis zu 35 Grad. Lokale Hitzegewitter sind vorerst nur ganz vereinzelt im Bergland zu erwarten, erst am späten Abend nimmt die Gewitterneigung auch im Bodenseeraum zu.
Noch eine Spur heißer wird es dann am Dienstag, besonders im Südosten sind Spitzenwerte bis zu 37 Grad in Sicht. Damit dürfte der bisherige Jahreshöchstwert von 35,3 Grad in Leibnitz am 24. Juni ziemlich sicher wieder überboten werden.
Der österreichweite Juni-Hitzerekord ist aber sicher nicht in Gefahr. Er liegt bei 38,6 Grad, gemessen am 20. Juni 2013 in Waidhofen an der Ybbs in Niederösterreich.
Allerdings kommen wir mit dem heißen Monatsende schon nah dran an die Rekorde, was die Anzahl der Hitzetage (Tage mit mehr als 30 Tage) betrifft. Zum Beispiel Linz: In einem durchschnittlichen Juni der letzten 30 Jahre gab es hier rund 3 Hitzetage, heuer dürften es am Ende deren 10 sein. Nur einer weniger als im Rekordjuni 2019.
mittlere Anzahl Hitzetage 1991-2020
Juni 2021 (inkl. Prognose)
Hitzetage Rekord Juni
Eisenstadt
4
10
11 (2000 + 2017)
Klagenfurt Flughafen
4
11
12 (2006 + 2019)
St. Pölten
4
11
14 (2019)
Linz
3
10
11 (2019)
Salzburg Flughafen
3
7
8 (1935 + 2019)
Graz Universität
4
9
12 (2003)
Innsbruck Universität
6
12
17 (2019)
Bregenz
2
5
10 (2019)
Wien Hohe Warte
4
10
12 (2019)
Heißer Juni 2021
Der Juni wird somit wenig überraschend mit einer Temperaturabweichung von mehr als +3 Grad zum Mittel als einer der 5 wärmsten Junimonate der Messgeschichte abschließen. Der erste und der zweite Platz sind definitiv außer Reichweite, denn 2019 und 2003 war der Juni noch deutlich heißer. Der Juni 2021 bestätigt damit den Trend der vergangenen Jahre. Die Top 10 der wärmsten Juni-Monate sind stark von den 2000er-Jahren dominiert:
2019
2003
2017
1811
2002
1822
2007
2012
2018
2008
Neuerlich Gewitter
Am Dienstag lässt der Hochdruckeinfluss langsam nach, damit nimmt die Schauer- und Gewitterneigung von Vorarlberg bis ins westliche Niederösterreich im Tagesverlauf zu. Entlang der Nordalpen zeichnen sich lokal auch kräftige Gewitter mit Starkregen und Hagel ab. Im Süden und Osten bleibt es hingegen weitgehend trocken. Der Mittwoch verläuft dann mit Ausnahme des äußersten Südens verbreitet unbeständig mit Schauern und Gewittern, wobei die kräftigsten Gewitter im zentralen Bergland und im Südosten zu erwarten sind. Die Temperaturen gehen etwas zurück und liegen zwischen 19 Grad im Bregenzerwald und 34 Grad von Unterkärnten bis ins Südburgenland.
Der Juli startet am Donnerstag meist mit durchschnittlichen Temperaturen für die Jahreszeit, eine weitere Hitzewelle ist vorerst also nicht in Sicht.
Österreich lag in dieser Woche auf der Vorderseite eines abgetropften Höhentiefs mit Kern über Westeuropa, dabei erstreckte sich eine nahezu stationäre Luftmassengrenze von Südfrankreich quer über Deutschland bis nach Skandinavien. Im Vorfeld davon gelangten mit einer südwestlichen Höhenströmung kontinuierlich feuchtwarme Luftmassen nach Österreich und in den Alpen wurde es leicht föhnig. Vorlaufende Störungen (eingelagerte Kurzellentröge) sorgten dabei täglich für neue Gewitter an der Alpennordseite, die bei einer für die Jahreszeit recht starken Höhenströmung wiederholt für Unwetter sorgten.
240.000 Blitze
In Summe wurden in den unwetterträchtigen Tagen vom 21. bis einschließlich 25. Juni in Österreich rund 240.000 Blitzentladungen erfasst, davon allein 121.000 in Oberösterreich und 58.000 in Niederösterreich. In der vergangenen Woche gab es somit mehr als drei Viertel der Blitzentladungen, die durchschnittlich in einem gesamten Juni zu erwarten sind.
Der stärkste Blitz mit einer Stromstärke von 299 kA wurde am 24. Juni im Bezirk Horn gemessen. Die höchste Blitzdichte wurde am 22. bzw. 23. in den Bezirken Ried im Innkreis und Braunau am Inn verzeichnet. Am 24. lag dann der Bezirk Hollabrunn an der Spitze.
Montag 21. Juni
Am Montag gab es zunächst in der Steiermark und in Niederösterreich, am Abend bzw. in der Nacht dann auch in Oberösterreich örtlich die ersten Unwetter. In der Oststeiermark und später vor allem entlang des Inns in Oberösterreich kam es dabei lokal zu großem Hagel, zudem wurden in Wolfsegg Böen bis 103 km/h gemessen. Rund um Engerwitzdorf im Bezirk Urfahr-Umgebung kam es zudem zu Überflutungen.
Zahlreiche Gewitter mit Großhagel heute in der Steiermark. Durch die großen Energiemengen konnten solche Eisklumpen vom Aufwind in der Luft gehalten werden.
Facebook/Nicole Dornhofer @skywarnaustriapic.twitter.com/f9RWJwayBw
Am Dienstag gab es vor allem in Oberösterreich, im Flachgau und im Waldviertel kräftige Gewitter. Besonders heftig wurde das Oberösterreichische Seengebiet getroffen: Eine Superzelle zog mit Sturmböen und großem Hagel vom Flachgau über Gmunden bis in den Raum Sierning.
Schwere Schäden durch die Superzelle, die vom Flachgau in Richtung Mondee und Traunsee gezogen ist. Fotos: Facebook/Wetter-Hausruckviertel pic.twitter.com/XPmmBV8kxY
Die Gewitter in Oberösterreich haben ihre Spuren hinterlassen: Hagel bis zu 3-4 cm war die Folge. Die Superzelle zieht derzeit aufs westliche Mostviertel zu, hat sich aber etwas abgeschwächt.
Warnungen: https://t.co/6Z12TNzLF6
Am Mittwoch waren erneut vor allem der Flachgau sowie der Westen und Norden Oberösterreichs betroffen, so gab es im Mühlviertel örtlich großen Hagel. Am Flughafen Salzburg wurden sogar Orkanböen bis 119 km/h gemeldet. Ein kräftiges Gewitter mit teils stürmischen Böen zog am Abend aber auch von Mittelkärnten über das Murtal hinweg.
Donnerstag 24. Juni
Der Donnerstag brachte den Höhepunkt der Unwetterlage, so gab es neuerlich in Oberösterreich sowie auch in Teilen Niederösterreichs und Wiens Superzellen mit Hagel. Besonders im Norden des Landes wurde vielerorts auch großer Hagel verzeichnet und eines dieser Gewitter sorgte am Abend dann für einen starken Tornado in Tschechien mit einer Zugbahn von etwa 26 km! In Horn gab es Sturmböen bis 75 km/h, großen Hagel sowie auch eine Rekordregenmenge von 85 mm Regen in nur wenigen Stunden.
Am Freitag verlagerte sich der Schwerpunkt der Gewittertätigkeit schließlich in den Südosten des Landes, so gab es im Tagesverlauf ausgehend von Graz, wo eine Sturmböe von 81 km/h gemessen wurde, vor allem in der Ost- und Südoststeiermark sowie im angrenzenden Burgenland starke Gewitter mit Hagel.
Die Gewitter in Österreich lassen nun allmählich nach, daher verabschieden wir uns mit letzten Bildern aus Tschechien und lassen die zerstörerische Wucht der Naturgewalten ohne Worte…
Die heftigsten Gewitter ziehen nun noch über das nördliche Wald- und Weinviertel und ziehen allmählich nach Tschechien ab. Nachfolgend nähert sich aus Bayern und Tirol eine schwache Kaltfront, in der im Vorfeld noch einzelne kräftige Superzellen Richtung Inn- und Mühlviertel ziehen.
Diese Gewitter sind nicht mehr ganz so heftig wie ihre Vorgänger, schadensträchtiger Hagel von 2-3 cm Größe ist aber immer noch mit dabei. Nach Durchzug der Front beruhigt sich in der Nacht das Wetter an der Alpennordseite nachhaltig, dafür gibt es am Freitag von Kärnten bis ins Burgenland ein paar kräftige Gewitter.
19:00 Uhr
Bisher gab es heute rund 40.000 Blitzentladungen in Österreich, die meisten davon mit etwa 30.000 in Niederösterreich:
17:30 Uhr
Derzeit ziehen heftige Gewitter vom Hausruck- und Mühlviertel bis ins östliche Waldviertel durch und bringen teils großen Hagel von über 5 cm!
— JuTimaFamily wird CrazyDuckLady (@JutimaFamily) June 24, 2021
16:50 Uhr
Achtung südlich von Horn hat sich ein heftiges Gewitter gebildet mit starker Rotation! Ein Tornado kann nicht ausgeschlossen werden.
16:10 UHr
Im Bezirk Neunkirchen hat das Gewitter große Hagelkörner von etwa 4 cm Duchmesser produziert.
15:30 Uhr
Achtung Wien! Ein kräftiges Gewitter nähert sich nun rasch aus Südwesten, Sturmböen und Hagel ist zu befürchten.
15:00 Uhr
Erste Gewitter bilden sich nun in der Obersteiermark und an der Grenze zu Italien. Vor allem am Alpenostrand besteht in den kommenden Stunden Unwettergefahr durch Sturm und Hagel!
Ausgangslage
Die Gewitter der vergangenen Nacht im Alpenraum haben mittlerweile schon Polen erreicht, doch im Tagesverlauf kündigt sich ausgehend von der Schweiz bereits die nächste Gewitterschub ab.
Dabei liegt der Schwerpunkt der Gewitter heute einmal mehr nördlich der Alpen, also in den Regionen, die in den vergangenen Tagen bereits von Unwettern mit teils großem Hagel und Sturmböen heimgesucht wurden.
Die Graphik zeigt die Gebiete mit der höchsten Unwettergefahr am Donnerstag. In dem violetten Bereich gibt es das größte Potential für teils schwere Sturmböen, großen Hagel und Starkregen. Im roten Bereich sind dieselben Phänomene ebenfalls möglich, nur nicht ganz so häufig. Der orangene Bereich zeigt den Bereich, in dem generell Gewitter möglich sind, hier kommt es aber voraussichtlich nur vereinzelt zu stürmischen Böen, Starkregen oder Hagel.
Rückblick: Mittwoch
Nachdem bereits in der Früh Gewitter über den Norden gezogen waren, bildeten sich am Abend in Südtirol und generell im Westen neuerlich kräftige und schadenbringende Gewitter. Diese zogen schließlich über Bayern und erreichten in der Nacht den Flachgau bzw. das Inn- und Mühlviertel.
Eine weitere Zelle zog von der Villacher Alpe ins Murtal und sorgte besonders in der Steiermark für Schäden. Insgesamt wurden rund 64.000 Blitze registriert, mit den meisten, rund 50.000 Blitze, in Oberösterreich.
Am Dienstagabend hat sich über dem Berchtesgadener Land eine Gewitterzelle entwickelt, die in weiterer Folge über den nördlichen Flachgau in Richtung Niederösterreich weitergezogen ist. Auf ihrem etwa 120 km langen Weg hat diese sog. Superzelle großen Schaden durch Hagel und Starkregen sowie stürmische Windböen verursacht.
Das folgende Bild zeigt eine Hagelanalyse von UBIMET, diese zeigt die Wahrscheinlichkeit für Hagelkörner größer als 2 cm im Durchmesser – den Beobachtungen zu Folge fielen tatsächlich hühnereigroße Hagelkörner vom Himmel.
Hagelanalyse vom Ereignis am 22. Juni, die violette Färbung stellt die analysierten Hagelkörner mit einem Durchmesser größer als 3 cm. Quelle: UBIMET. Besonders schwer betroffen ist die Landwirtschaft, die Österreichische Hagelversicherung spricht von einem außergewöhnlichen Ereignis – dem größten Schadenereignis in ihrer Geschichte! Die größten Verwüstungen entstanden zwischen Mondsee und Gmunden.
Gegen 20 Uhr zog die Superzelle mit großem Hagel und stürmischen Böen über Gmunden hinweg, von wo uns das folgende Video erreicht hat:
Begleitet wurde das Unwetter auch von großen Regenmengen, die Station Vöcklabruck hat innerhalb kurzer Zeit 48 Liter am Qaudratmeter gemessen, viele weitere Stationen haben 20 bis 30 Liter innerhalb einer halben Stunde gemeldet!
Das Unwetter sorgte aber auch im Verkehr für Behinderungen, so war z. B. die Westbahnstrecke für mehrere Stunden gesperrt. Aber auch auf der A1 war eine Weiterfahrt vorübergehend kaum möglich, wie dieses Video zeigt.
Im Raum Gmunden hat eine Superzelle am Dienstagabend kurz nach 20 Uhr schwere Verwüstungen angerichtet. Vielen Dank an Daniel Jovanovic von den Stormhunters für dieses Video. pic.twitter.com/UB8EUTjpyN
Die Wetterlage bleibt weiterhin angespannt. Nachdem bereits das Wochenende kräftige Gewitter brachte, gab es zu Wochenbeginn vor allem in Bayern und Baden-Württemberg erneut kräftige Gewitter.
Superzellen
Superzellen kann man quasi als die Könige der Gewitter ansehen. Ihre Aufwinde erreichen Geschwindigkeiten jenseits der 100 km/h und sind damit eine Gefahr für jedes Flugzeug. Zudem werden die größten Hagelkörner mit ihnen verbunden. Der Hauptgrund für die intensive Forschung an ihnen sind jedoch die Tornados. Während es verschiedene Mechanismen gibt kleinräumige Wirbel zu erzeugen (Staubteufel, Wasserhosen) sind starke Tornados nur in ihrem Umfeld möglich.
Die Besonderheit liegt darin begründet, dass ihr Aufwind rotiert und damit wesentlich stabiler und kräftiger ist als der anderer Gewitterzellen. Die Rotation gewinnen sie aus der Umgebungsscherung (Windrichtung und -geschwindigkeit ändern sich mit der Höhe). Daraus folgt zudem, dass sie nicht mit dem Höhenwind ziehen, sondern sich zumeist rechtsseitig verlagern.
Montag 21.6.
Der Montag war zunächst gekennzeichnet von dem von Thüringen nordwärts ziehenden Gewittersystem, dass sich am Sonntagabend schon über dem Süden des Landes gebildet hatte. Nach einer Pause um die Mittagszeit kamen am späten Nachmittag von Frankreich und der Schweiz her neue kräftige Gewitter auf. Diese breiteten sich rasch nach Osten über den Breisgau und Schwaben aus. Im Vorfeld der Gewitter bildete sich nordöstlich von Oberstorf eine Superzelle, die in der Folge auf einer Länge von rund 75 km Hagel bis 6 cm im Durchmesser brachte.
In der Folge bildete sich ein MCS (Mesoskaliges (C)Konvektives System), das über Tschechien in der Nacht nach Polen zog. Dieser brachte teils ergiebigen Starkregen. Insgesamt wurden allein in Bayern rund 70.000 Blitze, in Baden-Württemberg derer rund 60.000.
Dienstag 22.6.
Auch der gestrige Tag brachte in Bayern wieder Unwetter. Erneut bildeten sich Superzellen, die erneut großen Hagel brachten. Dabei zog eine solche Zelle rund 240 km auf einer ähnlichen Zugbahn, wie die Superzelle am Tag zuvor. Erhebliche Schäden wurden in der Landwirtschaft sowie an Dächern und Autos registriert. Teils bildeten sich erhebliche Hagelansammlungen. Insgesamt wurden am Dienstag in Bayern rund 76.000 Blitze registriert.
Stormchasing beginnt bereits einige Tage vor der eigentlichen Gewitterlage. Bahnt sich eine Wetterlage mit Unwetterpotential an, dienen aktuelle Wettermodelle als Grundlage, um herauszufinden wo Gewitter räumlich auftreten werden. Dieser Teil erfordert gute meteorologische Kenntnisse und bildet die Grundlage für einen erfolgreichen „Chase“. Ist das passende Gebiet definiert, beginnt die eigentliche Gewitterjagd.
Haben sich die Gewitter einmal gebildet, besteht das Ziel darin möglichst nah an die Unwetterzelle zu kommen, um spektakuläre Fotos zu schießen und so das Geschehen für die Nachwelt festzuhalten. Die Kunst besteht dabei darin, nicht in den Abwindbereich des Gewitters zu kommen – der Bereich einer Gewitterzelle, in dem Starkregen oder Hagel auftreten.
Besteht eine Kooperation mit einem Wetterdienst, geben Stormchaser die gewonnen Bilder, Videos oder Daten zeitgleich an die entsprechenden Meteorologen weiter. Diese nutzen im weiteren Verlauf die Daten, um die Bevölkerung rechtzeitig vor Unwettern zu warnen. Da Unwettererscheinungen meistens nur sehr kleinräumig auftreten, sind diese Infos oft essentiell, um betroffene Gebiete rechtzeitig zu warnen.
Nach einer erfolgreichen Gewitterjagd werden die gewonnenen Daten mit einer meteorologischen Analyse in einen Bericht verpackt und sind so für Interessierte im Internet zugänglich. Den Reiz des Stormchasings bildet dabei die Faszination der erlebten Naturgewalt, der soziale Aspekt eines Vereins und das notwendige meteorologische Wissen, um Gewitter erfolgreich zu chasen.
Unsere Kollegen von Storm Science Austria waren in der Oststeiermark unterwegs und machten ein paar beeindruckende Aufnahmen der Superzelle über Hartberg.
Update 16:00 Uhr:
Der Gewitterkomplex über den Fischbacher Alpen zieht nun langsam in Richtung Ost- und Südsteiermark. Vorsicht also in den Bezirken Hartberg und Fürstenfeld sowie auch im Südburgenland.
Update 15:15 Uhr:
Ein heftiges Gewitter geht derzeit im Bereich Horn und Gars am Kamp nieder. Aufgrund der weißen Echos in der Radaranalyse ist hier Hagel nicht ausgeschlossen.
Update 14:30 Uhr:
Ein Blick auf das aktuelle Radarbild zeigt die kräftigen Gewitter in der Rax-Semmering Region sowie auch im Waldviertel. Besonders im oberen Mürztal bildet sich das Gewitter immer wieder neu, rechnet hier mit lokalen Überflutungen.
Update 12:00 Uhr:
Erste Gewitter haben sich nun bei Mariazell und bei Kirchberg am Wechsel gebildet und in den kommenden Stunden nimmt die Gewittergefahr zwischen Wald- bzw. Wienviertel und er Wechselregion immer weiter zu. Im Flachland wurde schon verbreitet die 30-Grad-Marke erreicht und auch die Taupunkt sind mit 18 bis 20 Grad sehr hoch. Gute Bedingungen für starke Gewitter!
Ausgangslage
Aufgrund der Gewitter in der vergangenen Nacht in Deutschland hat sich im Donauraum verbreitet der Westwind durchgesetzt, im äußersten Osten weht hingegen noch Südostwind. Die beiden Windregime treffen am Montag am Alpenostrand bzw. direkt über Wien zusammen, eine sogenannte Konvergenzzone entsteht.
Durch das Zusammenströmen der Luft aus unterschiedlichen Richtungen wird die Luft zusätzlich gehoben, was wiederum bei genügend Feuchtigkeit und Instabilität in der Atmosphäre die Gewitterbildung begünstigt. Este Gewitter sind dabei zu Mittag durch zusätzliche Hebung am den Bergen im Wienerwald und im Semmering-Wechsel-Gebiet sowie im Waldviertel zu erwarten. Am Nachmittag sind dann aber auch Gewitter im Flachland und somit auch in Wien möglich. Räumlich eng begrenzt fallen die Gewitter mit Starkregen und Hagel sowie Sturmböen auch heftig aus.
Gewitter bis in die Nacht hinein
Ab dem späten Nachmittag sind generell im gesamten Nordalpenbereich Gewitter möglich, die stellenweise heftig ausfallen. In der Nacht könnte dann noch ein größerer Gewitterkomplex von Bayern her auf Oberösterreich übergreifen, die genaue Entwicklung ist hier aber noch abzuwarten.
Wie beenden nun den heutigen Liveticker. Aktuell sind in Nordbayern und Thüringen noch einige Gewitter unterwegs, die im Laufe der zweiten Nachthälfte weiter nordwärts ziehen. Örtlich kommt es dabei weiterhin zu Starkregen und mitunter auch zu stürmischen Böen.
In Summe gab es am Sonntag von 0 bis 24 Uhr mehr als 300.000 Blitzentladungen!
Update 23:55
Vorlaufend zur Gewitterlinie in Nordbayern haben sich nun auch in Thüringen vorlaufende Gewitter entwickelt. In der kommenden Stunde ziehen auch in der Oberpfalz und im Vogtland Gewitter auf.
Eine ausgeprägte Gewitterlinie hat sich nun über Bayern entwickelt und zieht rasch nordwärts. Vorsicht vor schweren Sturmböen und Starkregen!
Vor allem zwischen Würzburg und Ingolstadt ziehen derzeit starke #Gewitter durch, es besteht Unwettergefahr durch Sturmböen und Starkregen! Anbei ein aktuelles IR-Satbild des sog. „mesoskaligen konvektiven Systems“ (#MCS) über Süddeutschland. pic.twitter.com/8vy90fo6Ja
Die stärksten Gewitter befinden sich aktuell in einer Linie von Würzburg über Ansbach bis Ingolstadt. Es besteht weiterhin die Gefahr von schweren Sturmböen, Hagel und Starkregen!
Sturmschäden im Bf. Ubstadt Ort. Die Linien S31/32 enden/beginnen in Bruchsal Bf. Nach Odenheim und Menzingen ist ein BNV eingerichtet. /jpo
— Störungen im Bahnverkehr (@StoerungenBahn) June 20, 2021
Update 22:05
Anbei die gemessenen Spitzenböen in der vergangenen Stunde:
78 km/h Rheinstetten
77 km/h Waibstadt
75 km/h Stuttgart-Echterdingen
Örtlich gab es auch wieder ergiebige Regenmengen in kurzer Zeit, wie etwa in Ellwangen-Rindelbach (B-W) mit 19 Liter pro Quadratmeter. Der Schwerpunkt der Gewitter verlagert sich nun nach Franken.
In Summe wurden heute schon mehr als 250.000 Blitzentladungen erfasst, die meisten davon in NRW (in der Früh) und nun in Baden-Württemberg. #Gewitterpic.twitter.com/iII8q2HJed
Eine erste Gewitterlinie ist bereits von der Schweiz aus nach Baden-Württemberg hereingezogen samt Starkregen, Hagel und Sturmböen. Eine zweite, organisierte, noch giftigere Gewitterfront erreicht Freiburg in diesen Augenblicken:
Werfen wir zunächst einen Blick auf die Großwetterlage – rasch erkennen wir, dass Deutschland derzeit im Vorfeld mehrerer Tiefs vor Westeuropa liegt. Dabei wird sehr heiße und zunehmend feuchte Luft herangeführt – so auch heute(Karte ist für Sonntag 14 Uhr gültig):
Am Sonntag ziehen die Gewitter der Nacht im Norden rasch Richtung Dänemark ab und für ein paar Stunden beruhigt sich das Wetter.
Gegen Abend erreichen dann aber die derzeit noch über Katalonien und Südfrankreich liegenden Gewitter von Südwesten her die Bundesrepublik. Dabei kann es wirklich wild zugehen mit:
Böen von 100-120 km/h
Starkregen von 30-60 l/m² in kurzer Zeit
Hagel von bis zu 5 cm im Durchmesser
Selbst Tornados sind nicht ausgeschlossen!
Hier seht ihr die Animation des Radars in 3-Stunden-Schritten von Sonntagmittag bis Montagfrüh:
Abschließend hier noch einmal die Übersicht der größten Unwettergefahr am Sonntag. Wie schon erwähnt, ist ab den späten Nachmittagsstunden der gesamte Südwesten betroffen (violetter Bereich). Abends und in der Nacht zum Montag rücken dann mehr und mehr die Mitte und der Norden in den Fokus.
Samstagnacht: Blitzspektakel und Starkregen
In der Nacht auf Sonntag zog ein großräumiger Gewitterkomplex über den Westen und Norden hinweg und sorgte über Nacht für ein regelrechte Blitzspektakel. So wurden allein seit Mitternacht rund 200.000 Blitzentladungen registriert.
Dazu gab es anfangs im Saarland und Rheinland-Pfalz auch noch Sturmböen, beachtlich waren aber auch die großen Regenmengen in kurzer Zeit.
Am heutigen Sonntag gibt es im Berg- und Hügelland lokale Wärmegewitter, die meisten davon entstehen in den Salzburger Gebirgsgauen und in der Obersteiermark. Punktuell kann es dabei zu Sturmböen und Hagel kommen. Interessant wird es am Abend auch ganz im Westen. Ein größerer Gewitterkomplex trifft dann den Norden von Vorarlberg, besonders am Bodensee kann es zu großem Hagel und schweren Sturmböen von bis zu 100 km/h kommen. In weitere Folge zieht der Gewitterkomplex über Deutschland nach Norden weiter.
Gewitter am Montag
Am Montag häufen sich dann an der Alpennordseite generell die Gewitter.
Erste Gewitter gibt es entlang einer Windkonvergenz wohl schon in der Mittagszeit in Wald- und Weinviertel sowie am Alpenostrand. Am Nachmittag werden die Gewitter generell häufiger in den Nordalpen und können zum Abend hin auch ins umliegende Flachland ausgreifen.
In der Nacht könnte dann ein größerer Gewitterkomplex von Bayern her auf den Flachgau und Oberösterreich ausgreifen. Die Gewitter können überall zu Hagelschlag und Sturmböen führen, lokale Überflutngen durch Starkregen sind ebenfalls möglich.
Gewitter im Norden, Hitze im Süden
Bis zur Wochenmitte bleibt es an der Alpennordseite gewitteranfällig, wobei sich das Unwetterpotential immer weiter nach Osten verschiebt, da sich im Westen langsam kühlere Luft durchsetzt. Außen vor bleibt dagegen der Süden und Südosten. Hier bleibt es bis auf einzelne Hitzegewitter bis zur Wochenmitte trocken und brütend heiß. Die Spitzenwerte liegen in der südlichen Steiermark und im Burgenland bei 36 Grad.
Titelbild: Gewitter im Mühlviertel. Quelle: Storm Science Austria
Der Höchstwert am Dienstag in Salt Lake City lag bei 42 Grad und stellte damit den bisherigen Rekord ein. Dies ist umso beeindruckender, als dass diese Rekorde Mitte Juni gebrochen wurden, einem normalerweise deutlich kühleren Monat als Juli und August. In Las Vegas wurde am Mittwochnachmittag fast der bisherige Rekord von 47 Grad erreicht. In Billings, Montana, wurde am Dienstag mit 41 Grad der heißeste Wert erreicht, der jemals im Juni gemessen wurde. Die Temperaturen können in einigen Gebieten von Donnerstag bis Freitag noch höher steigen. Für Phoenix, Arizona, werden an vier aufeinanderfolgenden Tagen Höchstwerte von mehr als 46 Grad vorhergesagt, womit der bisherige Rekord gebrochen wird.
Diese Hitzewelle verschlimmert die bereits kritische Dürre im Südwesten. Die derzeitige Dürre reicht bis in den Herbst 2020 zurück. In den letzten Monaten ist wenig bis gar kein Niederschlag gefallen. Die lähmende Dürre übt einen starken Druck auf die Süßwasservorräte aus. Der Lake Mead, der größte Stausee der USA, versorgt Farmen und Häuser von Nevada bis Mexiko mit Frischwasser. Der stetig steigende Wasserverbrauch und die Klimaerwärmung setzen den Pegel des Sees zwar schon seit zwei Jahrzehnten unter Druck. Das heiße, trockene Wetter der letzten Zeit hat diesen Prozess jedoch beschleunigt.
“Since 2000, Lake Mead has dropped 130 feet, about the height of a 13-story building. Islands in the lake that used to be completely submerged are now visible.” https://t.co/PHjUt9Eh3E
Der Juni stellt bereits der Höhepunkt des Bewässerungsbedarfs für Ackerland im Südwesten dar und in letzter Zeit ist der Seewasserspiegel um bis zu 30 cm pro Woche gesunken. Er liegt derzeit bei 36 % der vollen Kapazität, dem niedrigsten Stand seit der ursprünglichen Befüllung des Sees in den 1930er Jahren. Dies hat zu weitreichenden Einschränkungen der Wassernutzung im Südwesten geführt. Bundesbeamte kündigen sogar noch strengere Beschränkungen an, wenn der Pegel des Sees weiter sinkt, wie es die Prognosen andeuten.
Kühlende Gewitter werden zwar in den nächsten Tagen etwas häufiger, beschränken sich meist aber doch auf das Bergland. Daher haben wir ein paar Tipps zusammen getragen, die bei dieser Hitze helfen können einen kühlen Kopf zu bewahren.
Dass man nur leichte Kleidung trägt oder den Sprungs ins kühle Nass sucht, versteht sich bei Hitze von selbst. Hilfreich ist es, sich in der Mittagshitze nicht in der Sonne aufzuhalten und anstrengende Tätigkeiten zu vermeiden – lieber einen Gang zurück schalten und notwendige Arbeiten im Freien so gut es geht auf die späten Nachmittags- bzw. Abendstunden verlegen.
Viel trinken!
Mindestens 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit sollte man täglich zu sich nehmen. Bei hochsommerlichen Temperaturen sollte die Trinkmenge deutlich darüber hinausgehen. Als Durstlöscher eignen sich neben Mineralwasser ungezuckerte Kräuter- und Früchtetees sowie verdünnte Obst- und Gemüsesäfte. Ungeeignet sind hingegen stark zuckerhaltige Getränke wie Cola und Limonaden. Bei hohen Temperaturen soll allerdings auf eiskalte Getränke verzichtet werden. Besser sind warme Getränke, die zu einem leichten Schwitzen führen. Dadurch wird ein Abkühlen des Körpers bewirkt, ohne dass es zu einer zusätzlichen Kreislaufbelastung kommt.
Leichte Mahlzeiten
Leichtes Essen ist bei Hitze ebenfalls zu empfehlen. Salate sollen dabei ganz oben auf der Liste stehen und auf Fleisch eher verzichtet werden, da tierisches Eiweiß die körpereigene Wärmeproduktion anregt. Obst und rohes Gemüse sorgen für zusätzliche Flüssigkeitszufuhr und spenden wichtige Vitamine. Rohkost ist auch deshalb zu empfehlen, weil sie neben reichlich Flüssigkeit auch Mineralstoffe liefert.
Geschicktes Lüften
Es muss nicht immer eine Klimaanlage sein: Damit die eigene Wohnung trotz hoher Temperaturen angenehm kühl bleibt, gilt es drei Dinge zu beachten: ein wirksamer Sonnenschutz, ausreichende Belüftung und den Verzicht auf überflüssige Wärmequellen. Damit die Temperatur in den eigenen vier Wänden nicht immer weiter klettert, lüftet man am besten über Nacht oder am frühen Morgen.
Lockere Kleidung
Auch lockere Sommerkleidung kann einiges bewirken. Jackett und Krawatte beispielsweise verhindern die Luftzirkulation am Körper. Leichte, luftige Sommerkleidung aus Naturfasern dagegen verringert den Wärmestau, und verhindert damit auch starkes Schwitzen. Achtet außerdem darauf zu hellen Farben und hochwertigen Stoffen zu greifen, welche die Feuchtigkeit aufnehmen und nach außen abgeben.
Morgen befindet sich eine langgezogene Luftmassengrenze von Spanien über Frankreich bis zur Nordsee, zu erkennen auf der Bodenwetterkarte an den roten Halbkreisen und den blauen Dreiecken. An der Luftmassengrenze bilden sich die beiden Tiefs STEFAN und THANANONT.
Im Vorfeld der beiden Tiefs wird sehr heiße Luft aus dem Mittelmeerraum bzw. Nordafrika nach Deutschland gelenkt, verbreitet werden über 30 Grad erreicht. Da und dort gibt es sogar Spitzenwerte von rund 35 Grad:
Die nahe Luftmassengrenze lenkt aber auch etwas feuchtere und labil geschichtete Luft in den Westen Deutschlands. Somit bilden sich am Nachmittag und Abend vom Münsterland bis zum Saarland erste, teils schon kräftige Gewitter.
In der Folgenacht gibt es dann in den gleichen Regionen ausgehend von Frankreich Belgien die nächste Runde an kräftigen Gewittern!
Zwischen einem blockierenden Hoch über Osteuropa und reger Tiefdrucktätigkeit am Atlantik dreht die Strömung in Deutschland in der zweiten Wochenhälfte zunehmend auf Süd. Ein erster Schub nordafrikanischer Heißluft erreicht uns somit bereits zum Wochenende hin und mit dem startet landesweit die erste Hitzewelle des Jahres. Am Samstag dämpft auffrischender Westwind nur vorübergehend die Hitze, denn am Sonntag und zu Beginn der neuen Woche erreicht uns aus Südwest nach derzeitigem Stand die zweite Portion Sahara-Luft.
Hitzetage und Tropennächte
Ab Mittwoch und bis zum Wochenende sind somit wiederholt Hitzetage (Tmax größer 30 Grad) sowie vielerorts auch Tropennächte (Tmin größer 20 Grad) in Sicht. Ein erster Höhepunkt der Hitzewelle wird am Donnerstag (Westen, Südwesten) bzw. Freitag (Nordosten) erreicht mit verbreitet Höchstwerten zwischen 32 und 35 Grad, zumindest stellenweise sind aber bis zu 37 Grad in Reichweite. Solche Spitzenwerte werden vorübergehend auch am Sonntag (Südwesten) und Montag (Nordosten) erreicht, bevor am Dienstag die Hitzewelle von einer Kaltfront beendet wird.
In den unterstehenden Grafiken sind Hitzetage und Tropennächte in rötlichen Farben dargestellt.
Trockenheit und Gewitter- bzw. Waldbrandgefahr
Das blockierende Hoch über Osteuropa, wie der Name schon sagt, wird jegliche Atlantikfronten aus Westen blockieren. Somit ist bis inklusive Sonntag vor allem nach Nordosten zu kein nennenswerter Niederschlag in Sicht. Im äußersten Westen und an den Alpen steigt allerdings ab Freitag die Gewittergefahr an. In der hochsommerlich warmen Luft sind hier durchaus kräftigere Gewitter möglich. Durch die Hitzewelle verschärft sich hingegen die Lage im Nordosten des Landes. Trockenheit und Hitze sorgen hier für teils extreme Waldbrandgefahr!
Schon am Montag gab es mit Imst und Lienz zwei Wetterstationen, die die 30-Grad-Marke knapp knacken konnten. Am heutigen Dienstag bekommen diese beiden Orte Gesellschaft, in Vorarlberg, Tirol, Salzburg und Oberkärnten dürften die nächsten 30er dazukommen. Hotspot ist heute wieder einmal das Inntal, hier klettern die Temperaturen schon auf bis zu 32 Grad. Etwas kühler, mit 24 bis 28 Grad aber ebenfalls sommerlich, präsentiert sich die Osthälfte des Landes.
Ab Mittwoch überall heiß
Am morgigen Mittwoch erfasst die heiße Luft den Großteil Österreichs, dann beginnt auch im östlichen Flachland offiziell die erste Hitzewelle des Jahres. Die 30 Grad werden dann in jedem Bundesland erreicht. Die absolut höchsten Temperaturen kündigen sich dabei mit rund 32 Grad im Inntal an. Auch an den beiden Folgetagen hält das stabile Hochsommerwetter an. Hitzegewitter beschränken sich am Nachmittag meist auf das westliche und südwestliche Bergland, mit den Temperaturen geht es weiter bergauf. Am Donnerstag gibt es an der föhnigen Alpennordseite schon bis zu 33 Grad, am Freitag zwischen Traunviertel und Tullnerfeld sogar 34 Grad.
Wochenende: Hotspot Osten – Gewitter im Westen
Am Wochenende sickert in die Westhälfte des Landes vorübergehend feuchtere und gewitteranfälligere Luft ein, sodass sich die größte Hitze mehr in den Osten verlagert. So startet der Samstag im Westen schon mit ein paar Schauern und Gewittern, diese werden am Nachmittag etwa westlich von Linz und Villach mehr und können heftig ausfallen. Zudem wird es hier mit 25 bis 30 Grad vorübergehend nicht mehr so heiß. Im Osten dagegen bilden Hitzegewitter die Ausnahme, zudem steigert sich hier die Hitze. Somit ist im östlichen Flachland bei rund 35 Grad ordentlich Schwitzen angesagt.
Bereits am Sonntag wird die Zufuhr heißer Luft aus Südwesteuropa im gesamten Land schon wieder stärker. Verbreitet liegen die Höchstwerte dann zwischen 30 und 35 Grad, noch eine Spur heißer wird es mit rund 36 Grad im östlichen Flachland. Aus heutiger Sicht steht am Montag der Höhe- und zugleich Endpunkt der Hitzewelle bevor: Im Osten erwärmt sich die Luft im Vorfeld einer Kaltfront noch einmal auf 36 oder gar 37 Grad, letztere beendet mit schweren Gewittern von Westen her aber die knapp einwöchige Hitzewelle.
Hier noch die erwarteten Temperaturverläufe für Wien…
…Innsbruck…
…und Klagenfurt:
Österreich-Rekord außer Reichweite
Mit 38,6 Grad im Jahre 2013 hält Waidhofen an der Ybbs den Temperaturrekord für den Monat Juni. Diese Bestmarke dürfte nach derzeitigem Stand nicht erreicht werden, für einzelne Stationsrekorde v.a. im Osten des Landes dürfte es knapp werden. So steht auf der Hohen Warte in Wien noch immer der Juni-Rekord von 36,5 Grad anno 1857, dieser könnte am Höhepunkt der kommenden Hitzewelle knapp geknackt werden. Selbiges gilt beispielsweise für Eisenstadt.
Nach Abzug der Kaltfront setzt sich nun trockenes und sonniges Wetter durch, das bis zum kommenden Wochen anhält. Dabei ist es anfangs noch erträglich warm mit Höchstwerte zwischen 25 und 30 Grad, in der zweiten Wochenhälfte wird es dann aber schon richtig heiß mit Spitzenwerte um die 35 Grad.
Der Höhepunkt der Hitze wird landesweit wohl am Freitag und Samstag erreicht, im Osten mitunter auch erst am Sonntag.
Für ein paar Tage trocken
Mit Hoch YONA und ZOE wir des aber nicht nur sommerlich heiß, sondern es stellt sich auch für ein paar Tage trockenes Wetter ein. Das freut die Bauern, die somit perfekte Bedingungen für ihre Heumahd vorfinden. Allergiker hingegen werden in den kommenden Tagen unter den hohen Gräserpollenkonzentrationen leiden. Bis Mittwoch bleibt es komplett trocken, zur Wochenmitte sind lokale Wärmegewitter von Osttirol bis zu den Nockbergen möglich. Ab Freitag nimmt dann wohl von Westen her die Gewittergefahr von Tag zu Tag zu und die Luft wird immer schwüler.
Im äußersten Osten des Landes setzt sich somit die Trockenheit fort. Hier fiel bisher im Juni kaum ein Tropfen und auch in der kommenden Woche bleibt es hier trocken und heiß!
Badeseen erwärmen sich nun rasch
Derzeit ist der Sprung in kühle Nass wirklich noch eine Abkühlung, da die Wassertemperatur in den meisten Seen noch zwischen frischen 16 und 20 Grad liegt. Mit dem trockenen und zunehmend heißen Wetter werden sich aber auch die meisten Badeseen rasch erwärmen. Ausnahme sind höhere Bergseen, wo in den kommenden Tagen durch die starke Schneeschmelze noch viel kaltes Schmelzwasser hinzukommt.
Bevor die Hitze kommt, überquert uns von Nordwesten her noch eine Kaltfront. In deren Vorfeld muss am Samstag vom Mühl- und Waldviertel bis ins östliche Flachland sowie im äußersten Südosten nochmals mit lokalen Gewittern gerechnet werden und Samstagnacht ziehen entlang der Nordalpen teils kräftige Regenschauer durch. Am Sonntag gehen die Temperaturen im Norden und Osten um 3 bis 4 Grad zurück, im Tagesverlauf kommt aber wieder häufig die Sonne zum Vorschein. Dazu frischt im Osten und in manchen Nordföhntälern frischt kräftiger Nordwestwind mit teils stürmischen Böen auf.
Kommende Woche Hochdruckeinfluss
Nach Abzug der Kaltfront stellt sich die Großwetterlage zu Wochenbeginn um. Von Westen her setzt sich ein Ableger des Azorenhochs durch und trockene Luft strömt in den Alpenraum. Somit steht kommende Woche beständiges und ausgehend vom Westen auch zunehmend heißes Sommerwetter auf dem Programm. In der ersten Wochenhälfte dominiert abgesehen von ein paar harmlosen Quellwolken im gesamten Land der Sonnenschein und bestes Badewetter steht an.
Zunächst im Westen und Süden heiß, später auch im Osten
Bereits am Montag sind im Oberinntal sowie stellenweise auch in Drau- und Gailtal Spitzenwerte um 30 Grad in Sicht, aber auch im Osten wird es mit Höchstwerten um 25 Grad sommerlich warm. Am Dienstag sind im Inntal schon bis zu 32 Grad in Sicht und im Osten liegen die Höchstwerte nur noch knapp unterhalb der 30-Grad-Marke. Ab Mitte der Woche setzt sich die Hitze dann im ganzen Land durch und verbreitet gibt es Temperaturen oberhalb der 30-Grad-Marke. Hochsommerlich heiß wird es in der zweiten Wochenhälfte im östlichen Flachland mit Spitzenwerten um 35 Grad. Im westlichen Bergland steigt dann aber die Gewittergefahr langsam an.
Erste kleine Hitzewelle des Jahres
Von einer Hitzewelle spricht man üblicherweise wenn an mindestens drei Tagen in Folge die Maximaltemperatur 30 Grad überschreitet. Somit steht zunächst dem Westen und Süden, später auch dem Osten des Landes die erste kleine Hitzewelle des Jahres bevor. Die Schafskälte, welche üblicherweise zwischen dem 4. und 20. Juni auftritt, bleibt uns heuer somit erspart.
Ein ehemals gewittriger Schauer, inzwischen aber nicht mehr blitzaktiv zieht in diesen Minuten genau auf Graz zu. Die etwa 10km hoch reichende, ehemalige Gewitterwolke war dabei noch von Wien aus zu sehen – bei einer Entfernung von etwa 140 km Luftlinie:
(weitere Informationen zur Bestimmung der Gewitterentfernung findet man auch hier: https://uwz.at/de/a/bestimmung-von-gewitterentfernungen)
Update 17:00 Uhr
Beeindruckende Bilder lieferten die webcams bei Zell am See, als letzte Stunde ein Gewitter vorüberzog.
Update 16:00 Uhr
Der Satellitenfilm zeigt, wo inzwischen verbreitet die „Wolkenpilze“ emporschießen. Mit roten Pluszeichen sind dabei die zu jeweiligem Zeitpunkt aktuellen Blitze markiert.
Die meisten Gewitter entstanden bisher auf deutscher Seite, in den kommenden Stunden sind aber auch in Österreich, speziell vom Bregenzerwald bis Oberkärnten, wie auch im Mühl- und Waldviertel, weitere Schauer und Gewitter zu erwarten!
Update 11:15 Uhr
Erste teils gewittrige Schauer haben sich nun gebildet.
Blog
Aktuelle Situation
Das aktuelle Satellitenbild zeigt einige Wolken im Tiroler Oberland, ansonsten scheint die Sonne. Dies begünstigt die Entwicklung von kräftigen Gewittern am Nachmittag, da mit der Einstrahlung genug Energie zur Verfügung gestellt wird. Zudem erkennt man bereits Quellwolken über den Bergen.
Betroffene Gebiete
In den Rot markierten Bereichen muss man lokal mit kräftigem Starkregen rechnen, der lokal zu Überflutungen und Murenabgängen führen kann. Dabei sind 30 bis 50 L/m² in ein bis zwei Stunden möglich, ganz lokal sogar noch mehr. Dazu sind bei den kräftigsten Gewitterzellen auch kleinkörniger Hagel möglich. Vorsicht ist also im Gewitterumfeld geboten. Dort wo Hagelansammlungen auftreten, kann es glatt werden.
In Mitteleuropa herrschen derzeit nur geringe Druckgegensätze und auch die kleinräumigen Höhentiefs über dem Alpenraum lösen sich auf. Zurückgeblieben sind im Süden und in der Mitte Deutschlands allerdings sehr feuchte Luftmassen, die im Zusammenspiel mit dem hohen Sonnenstand täglich neu als Quellwolken „aufkochen“ und in weiterer Folge zu Schauern und Gewitter heranwachsen. Die Gefahr von Überflutungen oder gar Sturzfluten nimmt dabei zu, zumal bestimmte Regionen mitunter schon mehrmals von Schauern und Gewittern getroffen wurden: Einerseits erschöpft sich allmählich die Aufnahmefähigkeit des Bodens, andererseits begünstigt verdunstendes Wasser die neuerliche Bildung von Wolken und Regen. Vor allem bei Wetterlagen mit geringen Luftdruckgegensätzen wird das Wasser im Boden von der Atmosphäre also regelrecht „recycelt“.
Am Dienstag besteht das größte Potential für Gewitter mit Starkregen in einem Streifen von Baden-Württemberg über Franken bis nach Thüringen. Lokal können hier innerhalb von kurzer Zeit durchaus mehr als 30 Liter pro Quadratmeter Regen zusammenkommen. Da besonders im Südwesten anfangs noch viele Wolken die Sonneneinstrahlung dämpfen, geht es hier meist erst am Nachmittag allmählich los, dafür setzt sich die Gewittertätigkeit am späten Abend jedoch noch fort.
Am Mittwoch breiten sich die feuchten Luftmassen wieder auf den Südosten aus, hier bleibt es mitunter auch in der Nacht noch gewitteranfällig. Im Westen sowie im Norddeutschen Tiefland und im Osten bleibt es dagegen weitgehend trocken.
Am Donnerstag sind vom Schwarzwald und den Alpen bis nach Sachsen nochmals lokale Schauer und Gewitter zu erwarten, am Freitag ist dann eine generelle Besserung in Sicht.
In den vergangenen 36 Stunden sind in Österreich gebietsweise große Regenmengen in kurzer Zeit gefallen. Besonders von Tirol bis nach Oberösterreich sowie örtlich auch im Süden gab es am Samstag kräftige Gewitter, allerdings wurden in der sehr feuchten Luftmasse auch abseits der Gewitter teils große Regenmengen gemessen. Etwa in St. Pölten kam im Bereich stationärer Schauerzellen in der Nacht auf Sonntag bzw. am Sonntagmorgen innerhalb von nur etwa 10 Stunden sogar der gesamte mittlere Monatsniederschlag zusammen!
50.000 Blitzentladungen
Am Freitag und Samstag gab es in Summe knapp 50.000 Blitzentladungen. Allein in Oberösterreich wurden am Samstag 21.500 Entladungen detektiert, gefolgt von der Steiermark mit 7.100 und Tirol mit 6.000. Wetterbegünstigt war dagegen das östliche Flachland, so gab es im Burgenland nur 81 Blitzentladungen bzw. in Wien keine einzige. Die höchste Blitzdichte gab es im Bezirk Kirchdorf an der Krems, der stärkste Blitz wurde mit 178 kA in Wolfsberg erfasst. Lokal gab es auch stürmische Windböen, wie etwa am Samstagnachmittag in Innsbruck-Kranebitten mit bis zu 87 km/h oder in Lienz mit 68 km/h.
Trockene Luft im Osten
Am Sonntag fällt vor allem im Südosten und in den westlichen Nordalpen schauerartiger Regen, vereinzelt sind im Tagesverlauf auch wieder Gewitter eingelagert. Das östliche Flachland verbleibt dagegen unter dem Einfluss von vergleichsweise trockenen Luftmassen und es bleibt weiterhin trocken. Zu Wochenbeginn breitet sich die trockene Luft vorübergehend wieder westwärts aus, somit bleibt es im Norden sowie Osten und Südosten weitgehend trocken und oft sonnig. Von Vorarlberg bis Kärnten setzt sich das überwiegend bewölkte und oft nasse Wetter hingegen fort, besonders im Grenzbereich zu Bayern sind örtlich auch wieder große Regenmengen möglich. Am Dienstag sind im Westen und Südwesten weitere Schauer und Gewitter zu erwarten, während es im Osten stabil und sommerlich warm bleibt. Ab Mittwoch wird die trockene Luft dann wieder ostwärts verdrängt und die Gewitterneigung steigt in weiten Teilen des Landes neuerlich an.
Vor allem die Mitte und der Süden Deutschlands liegen derzeit unter dem Einfluss feuchtwarmer und labil geschichteter Luftmassen. Im Zusammenspiel mit einem flachen Tief namens PETER gab es am Freitag und am gestrigen Samstag gebietsweise kräftige Gewitter, lokal kam es zu Hagel und Überflutungen durch Starkregen. Der Gewitterschwerpunkt lag am Freitag im Südwesten und der Mitte des Landes.
Am Samstag lokal über 70 mm Regen
Am Samstag gab es die meisten Blitze quer über Deutschland in einem Streifen von der Nordsee bis nach Ostbayern. So kamen in Meuselwitz südlich von Leipzig am Samstag 77 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen und auch sonst gab es mit den Gewittern örtlich Regenmengen um 50 Liter pro Quadratmeter.
Insgesamt gab es am Freitag 192.168 und am Samstag 177.508 Blitzentladungen, davon an beiden Tagen allein rund 120.000 in Bayern und rund 40.000 in Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Gewitterfrei blieb es hingegen im Nordosten, von Schleswig-Holstein bis Berlin und Brandenburg wurden keine Blitze erfasst.
Der stärkste Blitz mit einer Stromstärke von 339 kA wurde am Samstag in Kelbra (ST) im Landkreis Mansfeld-Südharz detektiert. Bei den Gemeinden mit der höchsten Blitzdichte muss man hingegen an beiden Tagen nach Bayern blicken: Am Freitag hatte Großlangheim im Landkreis Kitzingen knapp die Nase vorn mit 50 Blitze pro km², am Samstag gab es dann mit Perach im Landkreis Altötting mit 56 Blitze pro km² einen klaren Gewinner.
Ein gewitterreicher Tag liegt hinter uns. Ausgehend von einer Tiefdruckrinne, welche sich von der Nordsee bis zur Adria erstreckt, entstanden heute in der feucht-labilen Luft verbreitet teils kräftige Gewitter.
Die ersten Gewitter entstanden pünktlich um die Mittagszeit in den Alpen sowie im nördlichen Hügelland. Später bildete sich im Salzkammergut ein heftiges Gewitter, welches dann ganz langsam Richtung Osten zog und besonders im Bezirk Gmunden, Kirchdorf sowie in Steyr-Land kräftigen Regen brachte. Am späten Nachmittag zog dann auch noch ein starkes Gewitter von Bayern ins Inn- und Hausruckviertel.
Besonders betroffen war auch die Region um Innsbruck. Hier zogen kräftige Gewitter von Süden über die Stadt sowie das Umland hinweg und brachten auch hier teils enorme Regenmengen.
Hier noch ein paar Bilder der Gewitter:
UPDATE 17:20
Vorsicht im oberösterreichischem Seengebiet! Hier haben sich in der letzten Stunde heftige Gewitter gebildet und diese bleiben ortsfest. Lokal muss mit großen Regenmengen gerechnet werden!
UPDATE 16:30
Im Flachgau und im Berchtesgardener Land haben sich vor etwa einer Stunde kräftige Gewitter gebildet und diese verlagern sich kaum. Hier muss mit großen Regenmengen in kurzer Zeit sowie mit kleinem Hagel gerechnet werden!
UPDATE 15:00
Die Gewitter werden zahlreicher. Die kräftigsten Gewitter gibt es derzeit in Unterkärnten an der Grenze zu Slowenien. Auch im östlichen Flachland bilden sich vereinzelt bereits kräftige Schauer oder Gewitter. Das Potential für kräftige Gewitter ist auf jeden Fall fast im ganzen Land gegeben.
UPDATE 14:00 Uhr
Derzeit gibt es schon im Mühl- und Waldviertel vom Hochficht bis zum Jauerling starke Gewitter sowie auch von der Saualpen bis zu den Fischerbacher Alpen
Dazu steuert das Höhentief nun von Südwesten her gewittrigen Regen Nach Vorarlberg und ins Tiroler Oberland.
Ausgangslage
Zwar ziehen schon von Beginn an ein paar Wolken durch, doch kommt am Vormittag auch überall noch die Sonne zum Zug. Länger sonnig bleibt es vor allem nach Osten zu und im Flachland.
Mit Annäherung des Höhentiefs von Westen her nimmt aber am Mittag die Gewitterneigung im Bergland rasch zu. Dabei kommt es stellenweise zu heftigen Gewittern mit Hagel und Starkregen. Da sich die Gewitter nur langsam verlagern kommen punktuell große Regenmengen zusammen und es besteht die Gefahr von Vermurungen und Überflutungen. Ab dem späten Nachmittag muss man dann auch im Flachland immer häufiger mit Gewitter rechnen, trocken bleibt es nur im äußersten Osten vom Weinviertel bis zum Neusiedler See und hier wird es mit bis zu 30 Grad auch heiß.
Derzeit gibt es zwei Gewitterhotspots: Eine Gewitterlinie erstreckt sich von Hannover bis zum Harz, eine zweite treibt ihr Unwesen in Mittelfranken und Niederbayern.
Die Gewitter sorgen dabei stellenweise für 30 bis 40 mm in der Stunde und es gibt schon Berichte über lokale Überschemmungen.
Ausgangslage/Prognose
Schon in den Morgenstunden zog ein Gewittercluster mit teils starkem Regen über den Westen von Niedersachsen bzw Bremen.
Das Gewittergebiet zieht langsam nordwärts auf die Nordsee, ab Mittag bilden sich entlang einer Tiefdruckrinne, die von der Nordsee über Thüringen bis nach Niederbayern reicht verbreitet Gewitter.
Zudem zieht ein Höhentief von Frankreich zu den Ostalpen und sorgt generell im Süden für zahlreiche Schauer und Gewitter. Die Gewitter können lokal wieder heftig ausfallen mit Hagel und Starkregen. Punktuelle Überflutungen sind wieder zu befürchten.
Trocken und oft sonnig bleibt es hingegen im Nordosten und auch im äußersten Westen in das Gewitterrisiko nur mehr gering,
Beinahe 200.000 Blitzentladungen am Freitag
Bereits am Freitag gab es im Südwesten und der Mitte heftige Gewitter mit Überflutungen. Dabei kam es bundesweit zu 192.168 Blitzentladungen. Spitzenreiter war dabei mit rund 42.000 Blitzen Rheinland-Pfalz, gefolgt von Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen.