Heute Donnerstag rasch dichte Wolken, am Nachmittag aufkommender und bis weit in die Nacht auf Freitag anhaltender Schneefall. Im Norden 0-2 Grad, im Westen und im Süden 3-5 Grad.
AUSSICHTEN FÜR DIE SCHWEIZ
Am Freitag im Flachland wechselnd bewölkt, einzelne Schneeschauer. Entlang der Alpen meist bewölkt und häufiger Schnee. 0-2 Grad. Im Süden mit Nordföhn recht sonnig, 9 Grad.
Am Donnerstag und in der Nacht auf Freitag zieht ein Tiefdruckgebiet knapp südlich der Alpen vorbei und sorgt für nasskaltes Wetter. Am Wochenende beruhigt sich unter steigendem Luftdruck das Wetter wieder. Unter einer zunehmend südwestlichen Höhenströmung kommt am Sonntag in den prädestinierten Lagen der Alpen kräftiger Südföhn auf, dazu kommt es vor allem in Mittelgebirgslagen zu einem Temperaturanstieg von teils über 15 Grad.
Überblick Warnungen
STURM
Die Warnungen am Alpenostrand laufen bis Donnerstagmittag.
SCHNEE
Die Warnungen gelten von Donnerstagnachmittag bis Freitagmorgen.
Wetterausblick
Der Donnerstag beginnt inneralpin sowie im Südosten mit etwas Sonnenschein, dazu machen sich ein paar hohe Wolkenfelder bemerkbar. Ab Mittag verdichten sich im Westen die Wolken und am Nachmittag setzt hier leichter Schneefall bis in die Täler ein. Dieser breitet sich abends allmählich ostwärts aus. Der lebhafte bis kräftige Westwind im Donauraum lässt im Tagesverlauf allmählich nach.
In der Nacht auf Freitag setzt verbreitet leichter bis mäßiger Schneefall ein. Im Südosten fällt in den tiefen Lagen anfangs noch Regen, der im Laufe der Nacht auch in Schneefall übergeht. Vorübergehend kräftiger schneit es im Westen, im Südosten sowie in den Regionen entlang des Alpenhauptkamms. Am geringsten Fallen die Mengen vom Mühlviertel bis ins Wiener Becken aus. Der Wind weht im Osten in der ersten Nachthälfte lebhaft bis kräftig aus Südost, dieser dreht in der zweiten Nachthälfte auf Nordwest. In der Osthälfte kann es ab den mittleren Höhenlagen zu Schneeverwehungen kommen.
Am Freitag fällt an der Alpennordseite sowie im Südosten aus der Nacht heraus noch etwas Schnee. Im Tagesverlauf lassen die Niederschläge rasch nach, dazu kommt abseits der Berge phasenweise die Sonne zum Vorschein. Am Nachmittag ziehen von Vorarlberg bis Oberösterreich aber weitere Schneeschauer durch. Im Donauraum und am Alpenostrand weht lebhafter bis kräftiger West- bis Nordwestwind.
Am Samstag ziehen nördlich der Alpen zunächst noch ein paar Schneeschauer durch, vereinzelt machen sich diese auch im östlichen Flachland bemerkbar. Im Süden geht es hingegen trocken und sonnig aufgelockert in den Tag. Am Nachmittag setzt sich dann auch nördlich der Alpen überall die Sonne durch, gegen Abend werden die Wolken im Westen wieder zahlreicher. Es weht mäßiger bis lebhafter, im Donauraum kräftiger West bis Nordwestwind, der am Nachmittag nachlässt.
Autor
Andreas Demel
Donnerstag, 21. November 2024, 03:30 Uhr
Deutschland liegt am Donnerstag unter dem Einfluss eines umfangreichen Skandinavientiefs namens QUITERIA, zudem zieht im Laufe des Tages von Frankreich her ein weiteres Tief namens RENATE über die Alpen hinweg. Dieses sorgt in den Abend- und Nachtstunden im äußersten Süden für teils kräftigen Schneefall. Am Freitag setzt sich das kühle Wetter fort und der Norden liegt weiterhin unter Tiefdruckeinfluss. Am Wochenende ist dann eine Umstellung der Großwetterlage in Sicht: Im Vorfeld eines kräftigen Tiefs über dem Atlantik dreht die Strömung auf Südwest und damit werden ab Sonntag wieder deutlich wärmere Luftmassen herangeführt.
Überblick Warnungen
SCHNEE
Die Warnungen gelten teils von Mittwoch bis Donnerstagmorgen, teils von Donnerstagnachmittag bis Freitagmorgen.
GRAUPEL- und SCHNEEGEWITTER
Warnungen erfolgen bei Bedarf zeitnah.
Warnausblick
Der Donnerstag bringt vor allem im äußersten Norden bei frischem bis starkem Westwind ein paar Schnee-, Schneeregen- und Graupelschauer sowie auch einzelne Gewitter. Im äußersten Südwesten setzt am Nachmittag Schneefall ein, der sich am Abend unter Verstärkung entlang des Hochrheins ostwärts bis nach Oberbayern ausbreitet. Vor allem im Grenzbereich zur Schweiz sowie im Oberallgäu schneit es zeitweise kräftig, hier kommen einige Zentimeter Schnee zusammen. Auf den Straßen muss man hier mit tiefwinterlichen Verhältnissen rechnen, zudem ist auch die Gefahr von Schneebruch erhöht! Erst in der zweiten Nachthälfte lässt der Schneefall wieder nach.
Am Freitag ziehen vor allem in der Nordhälfte Schneeschauer durch, in Küstennähe sind auch einzelne Gewitter möglich. Im westlichen Mittelgebirgsraum und an der Nordsee kommt zudem frischer bis starker West- bis Nordwestwind auf, in exponiertern Lagen sind stürmische Böen möglich.
Am Samstag ist unter Zwischenhocheinfluss zunächst kein markantes Wetter zu erwarten. Erst in der Nacht zeichnet sich in der Mitte und im Süden regional Glättegefahr durch gefrierenden Regen ab.
Autor
Andreas Demel
Donnerstag, 21. November 2024, 03:00 Uhr
Polare Kaltluft hat weite Teile Mitteleuropas erfasst und selbst das Mittelmeer erreicht. Im Übergangsbereich zu wärmerer Luft entwickelt sich in den nächsten Stunden über dem Nordatlantik ein Tief namens RENATE, intensiviert sich rasch, überquert am Donnerstag die Mitte Frankreichs sowie die Schweiz und zieht in weiterer Folge am Freitag über Slowenien nach Ungarn weiter. Mit der Passage des Tiefs kommt es für einige Stunden zu mitunter kräftigem Niederschlag, der in Österreich meist als Schnee fällt. Große Schneemengen sind in der Schweiz zu erwarten, in abgeschwächter Form sind aber auch der Süden Deutschlands und der Westen Österreichs von markanten Mengen betroffen.
Wetterablauf
Der Donnerstag beginnt im Süden und Osten freundlich, an der Alpennordseite hingegen bewölkt und hier fällt auch weiterhin ein wenig Schnee bzw. ziehen Schneeschauer durch. Sie klingen im Verlauf des Vormittags vorübergehend ab, dafür ziehen verbreitet Wolkenfelder auf. Etwa gegen Mittag beginnt es zunächst in Vorarlberg zu schneien, im Verlauf des Nachmittags auch vermehrt in Tirol und Kärnten, zum Abend hin auch in Salzburg. Insbesondere in Vorarlberg sowie im Tiroler Außerfern schneit es am Nachmittag phasenweise kräftig.
In der Nacht auf Freitag überquert das Niederschlagsgebiet ganz Österreich von West nach Ost, damit ist nahezu im ganzen Land der erste leichte Schnee des Winterhalbjahrs in tiefen Lagen zu erwarten. Meist handelt es sich dann nur um geringe Mengen, im Westen und mitunter auch im Süden sind in der Nacht aber noch weitere Zentimeter Schnee wahrscheinlich.
Am Freitag selber beruhigt sich das Wetter rasch wieder, nur entlang der Alpennordseite fällt weiterhin ein wenig Schnee.
Abschätzung der Mengen
Schwerpunkt ist ganz klar der äußerste Westen des Landes: Am Bodensee zeichnen sich 10 bis 15 cm Schnee ab, im Rheintal von Dornbirn südwärts auch Mengen um 20 cm, im Bregenzerwald und im Tiroler Außerfern durchaus 20 bis 30 cm, am Arlberg um 30 cm. Weniger Schnee ist bereits in den Tälern des Tiroler Oberlandes mit 10 bis 20 cm zu erwarten, in Innsbruck gehen wir momentan eher von rund 5 cm aus. Auch im Süden wird es winterlich, wobei die Mengen etwa im Klagenfurter Becken auch tendenziell um 5 cm liegen sollten, in den Karawanken sind 20 cm wahrscheinlich. Sonst kann es besonders am Freitagmorgen nahezu überall mal anzuckern, auch im Raum Wien.
In weiten Teilen Mitteleuropas ist den kommenden zwei Tagen etwas #Schnee in Sicht. Tief Renate bringt in einem Streifen quer über Frankreich, in Teilen des Alpenraums sowie in Osteuropa sogar kräftigen Schneefall. Ab Donnerstagabend sind auch Teile Österreichs davon betroffen. pic.twitter.com/lsQNUVOG6p
Am Donnerstag zeigt sich im Südosten noch zeitweise die Sonne, an der Alpennordseite ziehen noch letzte Schneeschauer durch. Ab dem Vormittag zieht es aus Südwesten nach und nach zu und am Nachmittag setzt im Westen Schneefall ein, in Vorarlberg und im Tiroler Oberland schneit es zunehmend kräftig. In der Nacht breitet sich leichter bis mäßiger Schneefall auf weite Landesteile aus, nur im äußersten Südosten kann sich auch Regen dazumischen. Der lebhafte Westwind dreht allmählich auf Süd, maximal -1 bis +7 Grad.
Am Freitag vielerorts weiß, tagsüber meist schon trocken
Der Freitag beginnt vom Kärnten über die Steiermark und das Burgenland bis ins Weinviertel und entlang der Nordalpen gebietsweise noch mit ein paar Schneeflocken. Am Vormittag trocknet es weitgehend ab und auch die Sonne kommt häufig zum Vorschein, nur im Westen bleibt es trüb und mit ein paar Schneeschauern unbeständig. Kräftiger, in exponierten Lagen stürmischer Nordwestwind und maximal -2 bis +4 Grad.
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Nach dem Ex-Hurrikan KIRK Anfang Oktober war es lange Zeit wettertechnisch ruhig in Deutschland. Aktuell ist aber eine Umstellung der Großwetterlage im Gange: Das Tief QUITERIA zieht aus Westen auf und bringt vor allem in der Südhälfte am Dienstag verbreitet stürmische Böen von 60 bis 80 km/h. Sowohl vom Bodensee bis in den Münchener Großraum als auch von Erfurt bis Dresden zeichnen sich örtlich auch Sturmböen von 70 bis 90 km/h ab.
Nördlich des Tiefs wird aus Ost kühler Luft herangeführt. Mit dem Aufgleiten der feuchtwarmen Luft am Nordrand des Tiefkerns ist in einem Streifen vom Emsland über die Lüneburger Heide bis nach Vorpommern eine dünne Schneedecke von etwa 3 bis 5 cm zu erwarten. Aber auch zeichnet sich im Norden zeitweise leichter Schneeregen oder Nassschneefall ab.
Unter anhaltendem Hochdruckeinfluss verliefen die letzten Wochen oft ruhig und überwiegend trocken, besonders nach Osten und Süden zu wurde im November bislang oft gar kein Niederschlag registriert. Im Westen brachten zwar Höhentiefs in der vergangenen Woche etwas Regen und Schnee, auch dort ist die Bilanz bislang aber deutlich negativ. Mit zunehmendem Tiefdruckeinfluss geht die trockene Wetterphase nun zu Ende.
Nach der anhaltenden, ruhigen Hochdruckwetterlage kommt in der neuen Woche mit mehreren Kaltfronten nach längerer Zeit wieder Schwung ins Wettergeschehen. Neben Sturm und Regen wird ab der Wochenmitte auch Schneefall bis in tiefe Lagen zum Thema.
Zu Wochenbeginn regional unbeständig, zunehmend windig
Der Montag startet an der Alpennordseite bewölkt und auf den Bergen mit etwas Schnee, unterhalb von 700 m mit Regen. Ab dem Vormittag lässt sich ab und zu die Sonne blicken, nachfolgend ziehen von Oberösterreich bis ins Nordburgenland aber wieder Schauer durch. Dabei steigt die Schneefallgrenze gegen 1000 m an, trocken und zeitweise sonnig bleibt es dagegen im Süden. Im Norden und Osten weht lebhafter bis kräftiger, vereinzelt stürmischer Westwind. Die Höchstwerte liegen zwischen 4 und 12 Grad, am wärmsten wird es im Osten.
Oft trüb, ab dem Nachmittag von Westen her allmählich nass
Am Dienstag überwiegen die Wolken, in den Niederungen hält sich gebietsweise Nebel. Am ehesten schimmert die Sonne in den vorübergehend leicht föhnigen Nordalpen und im Südosten zeitweise durch die Wolkendecke. In der ersten Tageshälfte regnet es ganz im Norden ab und zu, ab den Abendstunden breitet sich von Vorarlberg und dem Mühlviertel schauerartiger Regen aus. Zuvor steigt die Temperatur noch auf 4 bis 12 Grad, mit den höchsten Werten durch Föhnunterstützung entlang der Nordalpen. In der Nacht wird es dann verbreitet nass, wobei die Schneefallgrenze von Westen her allmählich bis in die Täler sinkt. Zudem frischt nördlich der Alpen stürmischer Westwind auf.
Zur Wochenmitte stürmisch und oft winterlich
Der Mittwoch beginnt im Süden unterhalb von 500 bis 700 m oft mit Regen, im Bergland bis in Tallagen winterlich mit Schneefall. Nördlich der Alpen ziehen einzelne Schneeschauer durch, dazwischen kommt abseits der Berge auch die Sonne zum Vorschein. Im Süden lässt der Regen am Vormittag rasch nach, am Nachmittag besteht dann dort eine geringe Schauerneigung mit Schneefall oder Schneeregen bis in tiefe Lagen. Der Westwind frischt kräftig bis stürmisch auf und mit maximal nur noch 0 bis +7 Grad kühlt es deutlich ab.
Vorübergehend ruhiger, zum Freitag nächste Schneechance
Am Donnerstag scheint im Donauraum, im Flachland und in den südlichen Becken zeitweise die Sonne. Entlang der Nordalpen sowie vom Mühl- bis ins Weinviertel gehen ein paar Schneeschauer nieder, in weiten Landesteilen ist die Schauerneigung aber vorübergehend nur gering. Zunächst weht noch gebietsweise kräftiger Westwind, ab Mittag lässt der Wind nach und dreht mehr auf Südwest. Die Höchstwerte liegen zwischen 0 und +7 Grad.
In der Nacht auf Freitag beginnt es nach derzeitigem Stand von Südwesten her zu schneien, auch im Süden und Osten ist dann Schneefall bis in tiefe Lagen ein Thema. Die Unsicherheiten sind aber noch sehr groß. Am Wochenende erreichen den Alpenraum aus Südwesten tendenziell wieder deutlich wärmere Luftmassen, die winterliche Wetterphase dürfte also nur von kurzer Dauer sein.
Nebel ist eine am Boden aufliegende Wolke. In der Meteorologie spricht man von Nebel, wenn die horizontale Sichtweite unter 1 Kilometer liegt. Wie eine Wolke besteht auch Nebel aus kondensiertem Wasserdampf. Die in der Luft schwebenden, mikroskopisch kleinen Wassertröpfchen verringern die Sichtweite, dabei liegt die relative Luftfeuchte nahe der Sättigung (100%). Wenn die Sicht eingeschränkt, aber noch über einem Kilometer liegt, spricht man von feuchtem Dunst.
Was ist Hochnebel?
Hochnebel ist eine Nebelschicht, die sich an einer Temperaturinversion ausbreitet, die nicht direkt am Boden liegt, sondern in etwa 400 bis 2000 m Höhe. Die Sichtweite bei Hochnebel liegt in den Niederungen über 1 Kilometer, die Wolkenuntergrenze liegt aber sehr tief. Nebel und Hochnebel entstehen besonders häufig bei Inversionswetterlagen.
Typische Verteilung von Frühnebel
Nebel am Morgen gibt es in Deutschland besonders häufig entlang von größeren Flussläufen der Mittelgebirge. So findet man die besten „Chancen“ auf Nebel entlang von Weser, Werra, Fulda, Leine und Main. Nebel und Hochnebel sind auch oft in den Donauniederungen anzutreffen: Hier sammelt sich häufig kalt-feuchte und bodennahe Luft. Die Alpen, Schwäbische und Fränkische Alb, sowie der Bayerwald bilden eine Art Beckenrand, die kalte Luft ist sozusagen gefangen und kann sich unter bestimmten Bedingungen tage- oder auch wochenlang halten.
Der Nebel-Hotspot Deutschlands ist der Bodenseeraum inkl. dem Hochrhein an der Grenze zur Schweiz, gefolgt vom Donauraum in Bayern. Verhältnismäßig selten bekommt man Nebel von der Kölner Bucht bis ins Sauerland zu Gesicht (dafür kommt es hier aber häufiger zu Hochnebel).
Wie entsteht Nebel?
Im Herbst werden die Tage kürzer und die Nächte länger. Bei windstillen Verhältnissen und klaren Nächten kühlt die Luft stark ab und sammelt sich in Tälern und Senken. Immer öfter bildet sich darin ein Kaltluftsee, in dem es kühler ist als auf den umliegenden Hügeln und Bergen. Kalte Luft ist dichter als warme Luft und fließt von der Schwerkraft angetrieben zum niedrigsten Punkt eines Beckens bzw. einer Senke. Hinzu kommt, dass kalte Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann und somit schnell vollständig mit Wasserdampf gesättigt ist. Weiters werden durch diverse Abgase (von Industrie und Verkehr) und Hausbrand viele Aerosole (z.B. Rußpartikel) in den Kaltluftsee eingebracht. Die hohe Wasserdampfsättigung und die vorhandenen Aerosole begünstigen die Kondensation der feuchten Luft, also den Übergang vom gasförmigen in den flüssigen Zustand. Die daraus entstandenen, feinen Wassertröpfchen bezeichnen wir als Nebel. Passiert dieser Vorgang in einem Kaltluftsee, dann entsteht Nebel oder Hochnebel.
Auch das Absinken sowie das Eintreffen von milden Luftmassen in der Höhe kann aber zur Entstehung von Kaltluftseen führen, mehr Infos dazu gibt es hier: Inversionswetterlagen und Subsidenz. Im Laufe des Herbstes werden Nebelfelder jedenfalls immer langlebiger und zäher, da die Sonne nicht mehr die nötige Energie liefert, um diese „wegzuheizen“. Die Kaltluftseen können sich dann oft von Tag zu Tag weiter ausdehnen, wodurch die Nebelwahrscheinlichkeit weiter ansteigt.
Wann löst sich Nebel auf?
Zur Nebelauflösung kommt es dann meist erst, wenn starker Wind die bodennahe Kaltluft wegfegt. Häufig ist das im Zuge von Kaltfronten oder durch Föhn der Fall. Aber auch eine Wolkenschicht über dem Nebel reicht, damit sich die Nebelfelder lichten. Weiters lichtet sich der Nebel aus, wenn der Wind kontinentale, trockene Luft heranführt. Gerade der Wind ist auch der Grund, warum das Flachland in der Regel seltener von Nebel betroffen ist.
Nebel tritt vor allem in der kühlen Jahreszeit auf, ganz besonders im Herbst und Frühwinter bei windschwachen Verhältnissen. Die Grundvoraussetzungen sind lange Nächte, ein tiefer Sonnenstand und ausreichend Feuchtigkeit in tiefen Luftschichten. Entscheidend dabei ist, dass Luft nur eine begrenzte Menge an Wasserdampf enthalten kann, und diese wird mit abnehmender Temperatur geringer: Bei atmosphärischem Normaldruck kann ein Kubikmeter Luft bei 0 Grad maximal 4,8 g Wasser aufnehmen, bei 25 Grad sind es dagegen schon 23 g. Im Sommer ist dies auch der Hauptgrund, weshalb die Gefahr von Starkregen im Zuge des Klimawandels zunimmt (mehr dazu hier: Klimawandel und Starkregen).
Was ist Nebel?
Nebel ist eine am Boden aufliegende Wolke. In der Meteorologie spricht man von Nebel, wenn die horizontale Sichtweite unter 1 Kilometer liegt. Wie eine Wolke besteht auch Nebel aus kondensiertem Wasserdampf. Die in der Luft schwebenden, mikroskopisch kleinen Wassertröpfchen verringern die Sichtweite, dabei liegt die relative Luftfeuchte nahe der Sättigung (100%). Wenn die Sicht eingeschränkt, aber noch über einem Kilometer liegt, spricht man von feuchtem Dunst.
Was ist Hochnebel?
Hochnebel ist eine Nebelschicht, die sich an einer Temperaturinversion ausbreitet, die nicht direkt am Boden liegt, sondern in etwa 500 bis 2000 m Höhe. Die Sichtweite bei Hochnebel liegt in den Niederungen über 1 Kilometer, die Wolkenuntergrenze liegt aber sehr tief. Nebel und Hochnebel entstehen besonders häufig bei Inversionswetterlagen.
Was ist eine Inversionswetterlage?
Inversionwetterlagen zeichnen sich durch eine Umkehr der sonst üblichen Temperaturabnahme mit der Höhe aus, in mittleren Höhenlagen ist es also milder als in den Niederungen. Aufgrund der fehlenden Durchmischung mit der oberen Atmosphäre kommt es bei solchen Wetterlagen in den Niederungen zu erhöhten Konzentrationen von Schadstoffen, weshalb die Luftqualität vor allem in Ballungsräumen oft schlecht ist.
Bei einer Inversionswetterlage hält sich in den Niederungen ein sogenannter „Kaltluftsee“. Die Temperaturinversion kann dabei mehr als 10 Grad betragen, weshalb Wanderungen in den mittleren Höhenlagen besonders empfehlenswert sind (mehr Infos dazu gibt es hier: Inversionswetterlagen und Subsidenz). Im Laufe des Novembers werden Nebelfelder immer zäher, weil die Sonne nicht mehr die nötige Energie liefert, um die Kaltluftseen „wegzuheizen“.
Wie entsteht Nebel?
Grundsätzlich entsteht Nebel, wenn die relative Feuchtigkeit der Luft 100 % erreicht und der in der Luft enthaltene Wasserdampf an winzigen Aerosolen zu Wassertröpfchen kondensiert. Dies kann einerseits passieren, wenn sich die Luft bis zum Taupunkt abkühlt, andererseits auch wenn es zu einer Zunahme des Wasserdampfes durch Verdunstung kommt. Auch bei Mischung von feuchtwarmer mit kalter Luft kann es zu Nebel kommen. Je nach Entstehungsart gibt es unterschiedliche Nebeltypen:
Abkühlungsnebel (z.B. Strahlungsnebel, orographischer Nebel bwz. Hangnebel sowie auch Advektionsnebel)
Verdunstungsnebel (z.B. Seerauch)
Mischungsnebel bzw. Frontnebel (z.B. bei Warmfronten, wenn Regen in eine kalte Luftmassen in Bodennähe fällt)
Wo kommt es häufig zu Nebel?
In manchen Tal- und Beckenlagen wie dem Mürztal, dem Klagenfurter Becken oder dem Oberösterreichischen Seengebiet kommt es oft schon im August zum ersten Nebel der Saison, im September wird der Nebel dann immer häufiger und zäher. Ab etwa Mitte Oktober tritt am Bodensee und im Donauraum zudem immer häufiger Hochnebel auf. Die im Mittel trübste Region des Landes ist im Herbst das Alpenvorland in Oberösterreich von Wels bis zum Alpenrand.
Die meisten Sonnenstunden von Oktober bis Dezember gibt es auf den Bergen, etwa auf der Villacher Alpe oder am Patscherkofel sind es durchschnittlich mehr als 400 Stunden. Am wenigsten Sonnenschein gibt es dagegen u.a. in Wels mit knapp 140 Sonnenstunden sowie in Litschau mit 180 Sonnenstunden. Noch weniger Sonnenstunden werden stellenweise in engen alpinen Tallagen verzeichnet, allerdings ist hier die Abschattung durch die umliegenden Berge ausschlaggebend.
Bei den Landeshauptstädten gibt es mit Abstand die meisten Nebeltage pro Jahr in Klagenfurt, die wenigsten in Innsbruck. Das östliche Flachland liegt im unteren Mittelfeld, da es hier häufiger zu Hochnebel statt Nebel kommt.
Mittlere Sonnenstunden (Okt. bis Dez.)
Trübe Tage (mittl. Bewölkung >80%) (Okt. bis Dez.)
Mittl. relative Feuchte um 7 Uhr (Okt. bis Dez.)
Klagenfurt
271 h
44
94 %
Linz
227 h
56
90 %
Salzburg
287 h
48
90 %
Graz
326 h
45
91 %
Wien
255 h
46
86 %
Eisenstadt
270 h
46
86 %
St. Pölten
237 h
51
90 %
Bregenz
238 h
46
89 %
Innsbruck
356 h
44
90 %
In Klagenfurt gibt es zwar besonders häufig Nebel, die mittlere Anzahl der trüben Tage zeigt aber, dass dieser hier vergleichsweise oft auflockert. Die wenigsten Sonnenstunden und die meisten trüben Tage gibt es von Oktober bis Dezember in Linz und St. Pölten. Die meisten Sonnenstunden in einer Landeshauptstadt gibt es dagegen in Innsbruck.
Was ist gefrierender Nebel?
Die schwebenden Wassertröpfchen bleiben auch bei negativen Temperaturen in der flüssigen Phase. Wenn sie allerdings mit dem Boden oder Gegenständen in Berührung kommen, gefrieren sie und bilden sofort dünne Eisablagerungen, die meist als Raureif bezeichnet werden.
Wo liegt die Nebelobergrenze?
Meteorologen prognostizieren die Höhe der Nebelobergrenze anhand von Modellkarten in unterschiedlichen Höhenstufen (v.a. Luftfeuchtigkeit und Temperatur). In der Kurzfrist werden hochaufgelöste Satellitenbilder, Stationsdaten sowie Wetterballondaten ausgewertet. Weiters hilft auch immer ein Blick auf die zahlreichen Webcams in den Alpen: Man sucht nach bekannten Berggipfeln, die gerade noch aus dem Nebel herausragen, und leitet daraus die Höhe der Nebelobergrenze ab.
Wird Nebel häufiger?
Nein, er wird tendenziell seltener bzw. die Saison verkürzt sich. Es gibt nämlich ein paar Faktoren, welche sich negativ auf die Nebelhäufigkeit auswirken:
Rückläufiger Trend von Inversionwetterlagen
Weniger Luftverschmutzung
Trockenlegung der Böden durch Versiegelung
Eine Studie aus dem Jahre 2018 hat die Häufigkeit von Tagen mit Inversionwetterlagen im Zeitraum von 1961 bis 2017 untersucht und dabei festgestellt, dass sowohl die Häufigkeit als auch die Stärke von Inversionwetterlagen im landesweiten Durchschnitt um 11 Prozent abgenommen hat. Besonder stark ist der rückläufige Trend in den „Nebelhochburgen“ Oberösterreich und Kärnten. Verantwortlich dafür sind u.a. die unterschiedliche Geschwindigkeit der Temperaturerwärmung je nach Seehöhe, die Veränderung der Großwetterlagen sowie auch die abnehmende Schneebedeckung in tiefen Lagen. Weiters sind Aerosole (Kondensationskeime) eine wichtiger Faktor für die Tröpfchenbildung: Sind diese kleinen Partikel wie Feinstaub und Rußteilchen in der Luft vorhanden, können Nebeltröpfchen leichter entstehen. Da die Luft in den vergangenen Jahrzehnten aber sauberer geworden ist, hat auch die Nebelhäufigkeit abgenommen (insbesondere aufgrund der Abnahme der Emission von Schwefeldioxid). Dei zunehmende Bodenversiegelung kann örtlich zudem zu einer Verringerung der Luftfeuchtigkeit führen.
Diese rückläufige Tendenz drückt auch das 30-jährige Klimamittel gut aus:
1900-1930: 71 Nebeltage
1931-1960: 51 Nebeltage
1961-1990: 38 Nebeltage
1991-2020: 16 Nebeltage
Die Zahl der Nebeltage in den vergangenen 30 Jahren hat sich im Vergleich zu den 30ern, 40ern und 50ern des vorigen Jahrhunderts um fast 70% verringert. Bei dieser Auswertung wird Hochnebel allerdings nicht berücksichtigt.
Wann löst sich Nebel auf?
Eine Inversionswetterlage kann manchmal viele Tag lang ohne Unterbrechung zu Nebel oder Hochnebel führen. Zur Nebelauflösung kommt es meist, wenn auffrischender Wind die bodennahe Kaltluft wegfegt oder Föhneffekte auftreten, oder wenn der Wind kontinentale, trockene Luft heranführt. Auch eine aufziehende Wolkenschicht über dem Nebel führt meist zur Nebelauflösung, im Winter tritt jedoch nicht selten der Fall ein, dass Nebelfelder in den Niederungen nahtlos von darüber aufziehenden Wolken eines Tiefs abgelöst werden. Dann bessert sich zwar die Sichtweite, es bleibt aber weiterhin trüb.
Feinstaub besteht aus mikroskopisch kleinen Partikeln, die in der Luft schweben und nicht zu Boden sinken. Sie sind meist nicht mit bloßem Auge wahrzunehmen, außer bei außergewöhnlich intensiven Ereignissen, wie etwa bei markanten Saharastaubereignissen. Je nach Größe der Partikel kann man unterschiedliche Kategorisierungen machen:
PM10: Schwebestoffe mit einem Durchmesser <10 µm (*)
PM2,5: Schwebestoffe mit einem Durchmesser <2,5 µm (*)
Ultrafeinstaub: Schwebstoffe mit einem Durchmesser <0,1 μm
*(Bei PM10 wird eine Gewichtung angewendet: Partikel mit einem aerodynamischen Durchmesser von < 1 µm werden vollständig einbezogen, bei größeren Partikeln wird ein gewisser Prozentsatz gewertet, der mit zunehmender Partikelgröße abnimmt und bei ca. 15 µm schließlich 0 % erreicht. Bei PM2.5: Partikel mit einem aerodynamischen Durchmesser von < 0,5 µm werden vollständig einbezogen, bei größeren Partikeln wird ein gewisser Prozentsatz gewertet, der mit zunehmender Partikelgröße abnimmt und bei ca. 3,5 µm schließlich 0 % erreicht.
Je kleiner die Partikel sind, desto tiefer gelangen diese in den Atemtrakt. Grober Feinstaub wird meist bereits in der Nase abgefangen, während feinere Partikel tiefer in die Lungen vordringen können. Ultrafeine Partikel können von der Lunge sogar ins Blut oder in das Lymphsystem gelangen.
Feinstaubquellen
Feinstaub kann natürlichen Ursprungs sein oder durch menschliches Handeln erzeugt werden. Natürliche Quellen sind z.B. Emissionen aus Vulkanen, die Bodenerosion (Saharastaub) sowie auch Wald- und Buschfeuer. Wichtige vom Menschen verursachte Feinstaubquellen sind u.a. Verbrennungsprozesse: Kraftfahrzeuge, Kraft- und Fernheizwerke, Abfallverbrennungsanlagen, Öfen und Heizungen in Wohnhäusern sowie bestimmte Industrieprozesse. Ballungsräume mit viel Verkehr und Industrie sind besonders stark betroffen.
Der nächste Schwall an #Saharastaub erfasst aktuell Österreich. Zwischen diesen zwei Bildern ist weniger als eine Stunde Zeit vergangen. pic.twitter.com/UwrzdXTYpG
In den vergangenen Tagen haben manche Stationen in Österreich wie etwa in Wien, St. Pölten, Graz und Linz Tagesmittelwerte der PM10-Konzentration zwischen 50 und 70 µg/m³ gemessen, lokal kam es auch zu kurzzeitigen Peaks von knapp über 100 µg/m³. Regional wurde somit der Grenzwert von 50 µg/m³ im Tagesmittel überschritten, weshalb manche Smartphone-Apps Alarm geschlagen haben. Verantwortlich dafür war in erster Linie die festgefahrene Inversionswetterlage mit wenig Luftaustausch, der Feinstaub hat sich somit Tag für Tag in der Luft angesammelt. Das ist im Winterhalbjahr nicht unüblich, in den vergangenen Jahren wurde der Grenzwert aber nur selten überschritten, zudem haben die Apps meist noch keine Warnungen erstellt.
Zu Wochenbeginn hat sich die Lage etwas verbessert, so wird der Grenzwert derzeit an keiner Messstelle überschritten. Verantwortlich für die leichte Abnahme der Feinstaubkonzentrationen war in erster Linie ein meteorologischer Faktor, so ist die Höhe der Temperaturinversion etwas angestiegen, weshalb sich der Feinstaub auf ein größeres Luftvolumen verteilen konnte. Die höchsten Konzentrationen von knapp unter 50 µg/m³ werden derzeit in Graz verzeichnet, gefolgt von Innsbruck mit knapp 40 µg/m³. In Linz und Wien ist sie dagegen auf etwa 20-25 µg/m³ zurückgegangen. Aktuelle Daten gibt es hier.
Im Laufe der zweiten Wochenhälfte ist regional eine weitere Abnahme der Feinstaubbelastung zu erwarten, so deuten die Modelle ab Donnerstag auf auffrischenden Westwind im Donauraum hin. Windgeschützte Beckenlagen wie das Grazer und Klagenfurter Becken sind davon aber kaum beeinflusst, hier bleiben die Feinstaubkonzentrationen erhöht.
Peaks im Jahr 2024
Kurzzeitig wurden heuer schon deutlich höhere Konzentrationen an Feinstaub als aktuell verzeichnet. Wie üblich haben die gezündeten Feuerwerke zu Neujahr zu teils sehr hohen Konzentrationen an PM10 geführt. Etwa in Wien gab es zu Neujahr lokale Peaks um 600 µg/m³ (der Tagesmittelwert lag bei 80 µg/m³). Auch Saharastaub hat bereits zu sehr hohen Konzentrationen geführt, so kam es Ende März bei Föhn in den Nordalpen etwa in Feldkirch und Salzburg zu Peaks um 450 µg/m³. Allgemein noch extremere Werte sind in unmittelbarer Nähe von Waldbränden möglich, dann kann es zu Konzentrationen deutlich >1000 µg/m³ kommen.
Der Föhn in den Tallagen hält an und damit auch die Zufuhr an #Saharastaub. Die Feinstaubwerte in den Nordalpen sind z.T. schon mit der Silvesternacht vergleichbar. Die Quelle des Feinstaubs ist im aktuellen Fall aber natürlich (Erosion). pic.twitter.com/hoTHM7wmf8
In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Luftqualität verbessert und der gesetzliche PM10-Grenzwert von 40 µg/m³ im Jahresmittel wurde problemlos eingehalten. Etwa in Wien lag der gemessene Feinstaub-Jahresmittelwert im Jahr 2023 zwischen 12 und 16 µg/m³. Auch das Grenzwertkriterium nach IG-L von maximal 25 Tagen mit über50 µg/m³ Tagesmittelwert wurde an keiner Messstelle erreicht. Die meisten Tagesmittelwerte über 50 µg/m³ für PM10 wurden lokal in Graz (11 Tage), Wiener Neudorf (8) und Klagenfurt (5) verzeichnet.
Ursachen für die abnehmende Feinstaubbelastung sind einerseits meteorologische Faktoren (Abnahme von Inversionswetterlagen und kürzere Heizperiode), andererseits auch der Rückgang der Emissionen von PM10.
Auswirkungen auf die Gesundheit
Feinstaubpartikel lösen Entzündungen und Stress in menschlichen Zellen aus. Wenn dies über einen längeren Zeitraum anhält, kann es zu Erkrankungen führen. Es kann dabei langfristig zu Auswirkungen auf Atemwege, Herz-Kreislaufsystem, Stoffwechsel und Nervensystem kommen. Eine kurzfristige hohe Belastung kann zu Bluthochdruck und Herzrhythmusvariabilität bzw. Herz-Kreislauferkrankungen führen. Besonders belastend ist Feinstaub für Kinder, Menschen mit vorgeschädigten Atemwegen (z.B. Asthma) und ältere Personen. Bei hohen Konzentrationen sollte man also folgende Tipps beachten:
Anstrengenden Tätigkeiten vermeiden (z.B. Sport)
FFP2-Maske tragen
Stark befahrene Straßen und Industriegebiete wenn möglich meiden
Österreich liegt seit mehreren Wochen unter Hochdruckeinfluss, was in den Niederungen zu einer beständigen Inversionswetterlage geführt hat. Seit dem 25. Oktober gab es nahezu keinen Niederschlag mehr, entsprechend schneearm präsentieren sich derzeit auch unsere Berge. Die neue Woche bringt nur wenig Änderungen: Die Temperaturen gehen zwar etwas zurück, allerdings setzt sich das trockene Wetter zunächst fort. Ab Mittwoch herrschen dann erhöhte Unsicherheiten, je nach Zugbahn eines weiteren Höhentiefs.
Nebel und Hochnebel werden kommende Woche auch im Osten zäher und die Sonne kommt im Flachland nur noch selten zum Vorschein. Die Feinstaubbelastung in den Niederungen verbleibt zudem regional um bzw. über dem Grenzwert gemäß Immissionsschutzgesetz.
Zu Wochenbeginn Nebel und Sonne
Der Montag startet in den Niederungen häufig trüb durch Nebel und Hochnebel, auf den Bergen dagegen sonnig. Im Tagesverlauf lichten sich die Nebelfelder nur teilweise, von Nordwesten her ziehen am Nachmittag auch darüber immer mehr Wolken durch. Bis zum Abend bleibt es noch trocken, in der Nacht setzt dann in Vorarlberg Regen ein. Die Höchstwerte liegen zwischen 3 Grad im Mühlviertel und 11 Grad im Oberinntal.
Etwas Regen im Westen
Am Dienstag streift uns ein Tief über Westeuropa, welches von der Nordsee nach Spanien zieht. Damit stellt sich auch in den höheren Lagen des Westens meist trübes Spätherbstwetter ein. In Vorarlberg und Teilen Nordtirols fällt besonders in der ersten Tageshälfte zeitweise etwas Regen bzw. oberhalb von 1000 bis 1300 m Schnee, die Mengen bleiben aber gering. Weiter östlich bzw. südlich bleibt es meist trocken und inneralpin beginnt es bald wieder aufzulockern, besonders von Osttirol bis ins Obere Murtal lässt sich die Sonne blicken. Die Höchstwerte liegen zwischen 3 und 10 Grad.
Zur Wochenmitte etwas kühler
Am Mittwoch nehmen die Unsicherheiten zu. Im Flachland verläuft der Tag verbreitet trüb durch hochnebelartige Wolken, bis auf lokalen Nieselregen bleibt es aber meist trocken. In den Alpen und im Mühlviertel lässt sich hingegen zunächst zeitweise die Sonne blicken, später ziehen Wolken auf. Die Temperaturen kommen nicht mehr über 1 bis 8 Grad hinaus, im Flachland liegen die Höchstwerte meist nur noch bei 5 Grad. Am Donnerstag ist an der Alpennordseite und in den südlichen Becken mit dichten Wolken zu rechnen, mitunter fällt im Norden auch etwas Regen. Mit 0 bis +8 Grad bleiben die Temperaturen gedämpft.
Am Wochenende im Westen milder
Am Freitag kommt die Sonne im Osten wieder etwas häufiger zum Vorschein, sonst gibt es wenig Änderungen. Auch am kommenden Wochenende setzt sich die Inversionswetterlage mit Nebel und Sonne zunächst noch fort, zudem steigen die Temperaturen vor allem in mittleren Höhenlagen im Westen etwas an. Ab Sonntagnacht ist dann eine Umstellung der Großwetterlage möglich.
Zu dieser Jahreszeit stellt sich unter beständigem Hochdruckeinfluss meist eine sogenannte Inversionswetterlage ein. Diese zeichnet sich durch eine Umkehr der normalerweise vorherrschenden Abnahme der Temperatur mit der Höhe aus, so ist es in mittleren Höhenlagen milder als in den Tal- und Beckenlagen. Dies hat zwei Ursachen:
Den Sonnenstand
Die Subsidenz bei Hochdrucklagen
Lange Nächte
Die Nächte in Mitteleuropa sind bereits über 14 Stunden lang und die Sonne steht tagsüber etwa in Wien maximal 25 Grad über dem Horizont. Die unteren Luftschichten kühlen in den langen Herbstnächten stark aus und besonders in den Tal- und Beckenlagen entstehen sogenannte Kaltluftseen, die durch die immer schwächere Sonne erst spät oder gar nicht mehr ausgeräumt werden können.
Subsidenz
Kräftige Hochdruckgebiete im Herbst sorgen in der freien Atmosphäre für eine absinkende Bewegung der Luft („Subsidenz“). Wenn Luft absinkt, dann gelangt sie unter höheren Luftdruck und wird demzufolge komprimiert und erwärmt. Dies hat zur Folge, dass die Luft im Gebirge oft sehr trocken und die Fernsicht ausgezeichnet ist. Die Grenze zum darunterliegenden Kaltluftsee wird dann besonders markant und fördert beständigen Nebel oder Hochnebel.
Während in den Tälern und Niederungen also graues und kühles Wetter herrscht, kann es in mittleren Höhenlagen tagsüber bei Sonnenschein mitunter auch mehr als 15 Grad milder sein! Aber auch ohne Hochnebel ist es unterhalb der Inversion häufig dunstig, denn durch die fehlende Durchmischung mit der oberen Atmosphäre sammeln sich Feuchte und Schadstoffe langsam an und die Sicht ist getrübt.
Europa liegt zwar klimatologisch in der Westwindzone, derzeit ist der atlantische Einfluss auf unser Wetter allerdings verschwindend gering: Das Westwindband über dem Ostatlantik wird nämlich von einem blockierenden Hochdruckgebiet mit Kern über Osteuropa weit nordwärts umgelenkt, weshalb etwaige atlantische Tiefausläufer auf Skandinavien treffen. Blockierte Hochdruckgebiete können manchmal mehrere Wochen lang andauern, dann kommt es im Herbst mitunter zu andauernden Inversionswetterlagen.
Gewinner und Verlierer dieser andauernden Inversionswetterlage: In Oberösterreich weist die relative Sonnenscheindauer in diesem November ein „Schwarzes Loch“ auf (bislang wurden dort 5 bis 7 Sonnenstunden gemessen). https://t.co/IZW0wm0E1Rpic.twitter.com/v0JWARJEuN
Ein häufiges Phänomen bei stabilen Hochdruckwetterlagen mit klaren Nächten im Winterhalbjahr ist der Reif. Während er im Flachland meist tagsüber wieder sublimiert, kann er sich in schattigen Tallagen über mehrere Tage hinweg halten: Der Reifansatz wird nämlich Nacht für Nacht etwas mächtiger. In extrem feuchten und schattigen Lagen, etwa entlang von Bächen und Flüssen, können die Reifkristalle mehrere Zentimeter groß werden. Besonders in West-Ost ausgerichteten Tälern kann man den starken Kontrast zwischen grünen, sonnigen Südhängen und reifig-weißen, schattigen Nordhängen bzw. Talböden beobachten.
Entstehung von Reif
Die Luft kann je nach Temperatur nur eine bestimmte Menge an Wasserdampf aufnehmen. Dabei gilt: Je höher die Temperatur, desto mehr Wasserdampf kann sie fassen. Kommt die Luft jedoch in Kontakt mit kalten Oberflächen, dessen Temperatur kälter als der eigene Taupunkt ist, kühlt sie sich ab und kann den gespeicherten Wasserdampf nicht mehr halten (siehe auch Taupunkt). Der Wasserdampf wächst bei Temperaturen unterhalb des Gefrierpunkts in Form von Eiskristallen typischerweise an Grashalmen oder Autos an. Dabei handelt es sich um Eisablagerungen in Form von Schuppen, Nadeln oder Federn. Dieser Prozess, bei dem der Wasserdampf der Luft in den festen Zustand übergeht, nennt man Resublimation.
Raureif
Raureif ist ein fester Niederschlag, der bei hoher Luftfeuchtigkeit, wenig Wind und kalten Temperaturen unter etwa -8 Grad an freistehenden Gegenständen wie etwa Bäume oder Zäune durch Resublimation entsteht (oft innerhalb einer Wolke bzw. bei Nebel). Er besteht meist aus dünnen, an Gegenständen nur locker haftenden und zerbrechlichen Eisnadeln oder -schuppen.
Raueis
Raueis bzw. Raufrost entsteht meist bei Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt und erhöhten Windgeschwindigkeiten, wenn unterkühlte Nebel- oder Wolkentropfen auf freistehende Gegenstände treffen. Raueis wächst entgegen der Windrichtung und ist relativ fest. Durch Lufteinschlüsse erscheint es milchig weiß.
Mehrere Tage Hochnebel bei Temperaturen knapp unter 0 Grad haben ihre Spuren hinterlassen… ab einer Höhe von knapp 500 m gibt es im Wienerwald feinstes #Raueis. pic.twitter.com/oUgY03qXhM
Eine weiter Form der Frostablagerung ist das Klareis. Es handelt sich um eine glatte, kompakte und durchsichtige Eisablagerung mit einer unregelmäßigen Oberfläche. Klareis entsteht bei Temperaturwerten zwischen 0 und -3 Grad durch langsames Anfrieren von unterkühlten Nebeltröpfchen an Gegenständen und kann zu schweren Eislasten anwachsen.
Seit dem 24. Oktober gab es in Österreich keinen nennenswerten (von mind. 5 l/m²) Niederschlag mehr, derart stabiles Wetter ist besonders jetzt im Herbst aber keine Seltenheit. Der Blick auf die Anomalien des Luftdrucks in Europa der vergangenen zwei Wochen zeigt deutlich überdurchschnittliche Werte rund um die Britischen Inseln. Diese Hochs haben auch unser Wetter maßgeblich mitbestimmt, die Tiefs mussten einen großen Umweg um Mitteleuropa nehmen und sind in etwa dem pinken Pfeil gefolgt.
Somit zeigt sich auch bei den Temperaturabweichungen in Österreich im November bislang das typische Bild einer herbstlichen Hochdrucklage mit einer Inversion der Temperatur. Oben auf den Bergen war es seit Monatsbeginn deutlich wärmer als üblich, am Patscherkofel gar um fast 8 Grad!
In den Niederungen war es dagegen ausgeglichen temperiert oder sogar etwas zu kühl.
Spannend ist auch der Blick auf die Anomalien der Sonnenscheindauer seit dem Monatsersten. Landesweit schien die Sonne um 85% häufiger, mehr als doppelt so lange wie üblich sogar auf den Bergen und im östlichen Flachland (dunkelrot). Der grüne Fleck in Oberösterreich symbolisiert die trübste Region seit Monatsbeginn, in Kremsmünster gab es erst 5 (!) Sonnenstunden.
Auch am anstehenden Wochenende ändert sich die Großwetterlage noch nicht, Hoch ZAYYAN über Osteuropa sorgt auch bei uns für sehr ruhige Verhältnisse. Dabei muss sich in den Niederungen die Sonne oft erst gegen Nebel und Hochnebel durchsetzen, das Bergland sammelt indes weiterhin fleißig Sonnenstunden.
Bewegung ins Wetter kommt dann ab Montagabend. Im nachfolgenden Bild sieht man die Großwetterlage zu Mittag. Die Hochdruckbrücke über uns schwächelt, die Hochs ziehen sich nach Großbritannien und Russland zurück. Somit kann ein kleines Tief von der Nordsee über Deutschland bis nach Österreich ziehen.
Die Folge ist: Niederschlag – endlich mal wieder. In der Nacht auf Dienstag beginnt es von Vorarlberg bis Oberösterreich zu regnen, mehr als 10-15 l/m² werden bis Dienstagabend aber kaum zusammenkommen. Weiterhin trocken bleibt es wohl von Lienz bis ins Mittelburgenland.
Mit dem Tief und seiner Kaltfront erreicht uns auch kältere Luft, sodass die Schneefallgrenze v.a. im Westen auf 1300 bis 1000 m absinkt. In den Hochtälern kündigen sich also ein paar wenige Zentimeter Schnee an, 10-20 cm werden es auf den Bergen Vorarlbergs, Tirols und Salzburgs.
Das Tief zieht dann zur Wochenmitte zum Mittelmeer weiter. Wie es dann ganz genau bei uns weitergeht ist noch recht unsicher. Schaut man sich den Temperaturtrend für Europa der kommenden Woche an, deutet sich eher etwas zu kühles Wetter (blaue Farbtöne) an. Zudem dürfte es eine ziemlich trübe Woche werden. Das Sonnenscheinkonto wird also erstmal nicht weiter merklich aufgestockt.
Als Tau bezeichnet man einen beschlagenden Niederschlag aus flüssigem Wasser. Er entsteht durch Kondensation von in der Atmosphäre unsichtbar enthaltenem Wasserdampf an unterkühlten Oberflächen. Förderlich für dieses Phänomen sind folgende Faktoren:
Kühle, aber frostfreie Nächte im Frühjahr und Herbst
Windschwache Verhältnisse
Wolkenloser Himmel
Die Luft kann je nach Temperatur nur eine bestimmte Menge an Wasserdampf aufnehmen. Dabei gilt: Je höher die Temperatur, desto mehr Wasserdampf kann sie fassen.
Kommt etwas wärmere und feuchte Luft jedoch in Kontakt mit kühleren Oberflächen wie etwa Grashalme oder Autos, kühlt sie sich ab und kann den gespeicherten Wasserdampf nicht mehr halten. Dieser fällt aus und lagert sich dann in Form von Tautropfen ab. Dies passiert auch, wenn man bei feuchtwarmen Wetter beispielsweise eine kalte Flasche aus dem Kühlschrank holt: An seiner Oberfläche wird die angrenzende Luft abgekühlt und es bilden sich Wassertröpfchen auf der Flasche.
In unseren Breiten ist die Bedeutung von Tau vergleichsweise gering, in trockenen Regionen wie etwa in der Namib-Wüste ist Tau aber sehr wichtig für die Pflanzen und Tiere, die dort leben, da es oft keine anderen Wasserquellen gibt. Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt entsteht übrigens weißlicher Reif.
Der Tau hat in der Meteorologie sogar zur Namensgebung einer physikalischen Größe beigetragen: Unter der „Taupunkttemperatur“ versteht man nämlich jene Temperatur, auf die sich die Luft abkühlen müsste, um vollständig mit Wasserdampf gesättigt zu sein. Ab dieser Temperatur beträgt die relative Feuchte der Luft bereits 100 %. Kühlt sich die Luft nur um wenige Zehntel weiter ab, beginnt Wasser an Oberflächen oder Kondensationskernen in der Umgebung zu kondensieren und es entsteht Nebel bzw. Tau.
Abschätzung der Tiefsttemperatur
Da beim Phasenübergang vom gasförmigen Wasserdampf zu flüssigem Wasser Wärme freigesetzt wird, wird die nächtliche Abkühlung bei einsetzender Taubildung gebremst oder sogar gestoppt. Daher gibt es in der Wettervorhersage auch eine Faustregel, welche die Taupunktstemperatur am Nachmittag als grobe Abschätzung für die nächtlichen Tiefstwerte heranzieht. Dies funktioniert natürlich nur dann, wenn die Luftmasse über einem Ort in den Stunden zwischen Nachmittag und dem folgenden Morgen nicht durch eine Wetterfront ausgetauscht wird. Auch bei bewölktem Himmel oder Wind ist diese Abschätzung nicht möglich, beides führt zu milderen Nächten.
Advektionstau
Der Morgentau, der nach ruhigen und windschwachen Nächten entsteht nennt man Strahlungstau. Es gibt aber noch einen weiteren Prozess, der zu Tau führen kann: Wenn nach einer kühlen Wetterphase plötzlich warme, feuchte Luft zugeführt wird, deren Taupunkt oberhalb der Bodentemperatur liegt, kommt es zur Kondensation des Wasserdampfes. Dieses Phänomen kann auch sämtliche Straßen nass machen und man nennt es Advektionstau.
Europa liegt zwar klimatologisch in der Westwindzone, derzeit ist der atlantische Einfluss auf unser Wetter allerdings verschwindend gering, denn ein Hochdruckgebiet namens ZAYYAN mit Kern über Osteuropa leitet aktuelle alle potenziell aufziehenden Tiefdruckgebiete, die von Westen kommen nach Norden oder Süden ab, wodurch unter anderem die Lage an der spanischen Mittelmeerküste angespannt bleibt.
Solch eine Wetterlage wird unter Meteorologen als „Blocking-Lage“ benannt. Diese Konstellation gilt als sehr stabil und kann oft mehrere Tage, wenn nicht gleich ein paar Wochen anhalten. Das folgende Diagramm zeigt die tägliche Wahrscheinlichkeit für die vier Arten von euroatlantischen Wetterregimen. In rot ist dabei die Blocking-Lage dargestellt. Diese ist bis zum Beginn der neuen Woche recht abgesichert.
Somit gestalte sich das Wetter in den kommen Tage sehr ruhig und trocken. Das Modell GFS berechnet bis zum Beginn der nächsten Woche keine nennenswerten Regenmengen in der Bundesrepublik.
Im Detail bedeutet das, dass sich der aus den vergangenen Tagen bekannte Mix aus Sonnenschein und besonders in den Tälern und Niederungen teils zähen Nebelfeldern fortsetzt.
Vor allem auf den Bergen werden ausgesprochen sonnige Bedingungen erwartete. Die zeitweise durchziehenden hohen Wolken stören den freundlichen Wettercharakter kaum.
Die blockierende Hochdruckwetterlage über Mitteleuropa hält zu Wochenbeginn weiterhin an, während über der Iberischen Halbinsel langsam eine Trogachse nach Nordost schwenkt. Mit dieser Trogachse ist vor allem in Küstennähe die Luft durch die vom warmen Mittelmeer herangeführte Feuchtigkeit labil geschichtet (mehr dazu hier). Durch die langsame Höhenströmung verlagerten sich die kräftigen Schauer und Gewitter kaum und es kam am Montagmorgen dieses Mal in Katalonien sowie in Barcelona zu starken Regenfällen mit Überschwemmungen.
Auswirkungen der starken Gewitter
Spanien wurde in den letzten Tagen immer wieder von starken Regenfällen heimgesucht. Besonders betroffen war bis jetzt die spanische Provinz Valencia, wo lokal bis zu 400 mm Regen innerhalb etwa 8 Stunden fielen. Die daraus resultierenden Überschwemmungen zerstörten viele bewohnte Gebiete und forderten dutzende Todesopfer, wie in vielen Medien derzeit berichtet wird. Am Montag fielen entlang der Küstenlinie Kataloniens sowie in Barcelona innerhalb weniger Stunden bis zu 200 Liter pro Quadratmeter Regen. In Barcelona etwa wurden zahlreiche Straßen inklusive einer Autobahn überflutet. Auch der Flughafen in Barcelona stehen wie unzählige Keller unter Wasser.
Je zult er maar zitten om nog even lekker te „na-zomeren“ aan de Spaanse Costa’s. Meer beelden van de enorme overstromingen door extreme regenval in #Castelldefels in de provincie Barcelona, Spanje 🇪🇸 (04.11.2024) 📹 via @Top_Disasterpic.twitter.com/bkwCKgTnjE
In den nächsten Tagen wird sich die Situation in Katalonien und Valencia etwas entspannen, auch wenn entlang der Küsten am Dienstag noch einzelne Schauer und Gewitter erwartet werden. Der Schwerpunkt kräftiger Schauer und Gewitter dürfte sich aktuellen Modellberechnungen der Niederschlagssumme zufolge aber ab der Wochenmitte in Richtung Balearen verlagern, wo weitere Überflutungen möglich sind.
In diesen Stunden kommt es über Osteuropa zu einem für diese Jahreszeit absolut normalen Kaltlufteinbruch. Die kältere Luftmasse wird Österreich zwar nur streifen, dennoch wird man den Luftwechsel in der Osthälfte der Alpenrepublik spüren. Im Bergland sowie im oberen Mühl- und Waldviertel gab es im Herbst schon mehrmals Frost, für die Niederungen wird es aber vor allem Montagfrüh zum ersten Mal verbreitet frostig.
In der Nacht auf Sonntag klart es im äußersten Nordosten auf. Vom Waldviertel bis zum Marchfeld kann es somit nachts deutlich abkühlen. Bereits Sonntagfrüh muss man im nordöstlichen Flachland mit dem ersten, leichten Frost der Saison rechnen.
Die Frostbedingungen werden dann in der Nacht auf Montag noch besser. Im Norden und Osten klart auf und das mächtige Hoch ZAYYAN verlagert sich mit seinem Zentrum über die Osthälfte der Bundesrepublik. Eine windstille und meist klare Nacht steht hier somit bevor.
Aufgrund der eingeflossenen Kaltluft sinken die Temperaturwerte bis Montagmorgen verbreitet unter den Gefrierpunkt. Selbst am Stadtrand in Linz, St.Pölten, Wien, Eisenstadt und Graz wird es frostig. In den Stadtzentren wird es aber eine Spur milder bleiben. Frostfrei bleibt es dank ausgeprägten Nebel- und Hochnebelfelder nur in tieferen Lagen im Westen und Südwesten sowie auf den meisten Bergen. Denn die Nullgradgrenze liegt nach Westen zu zwischen 2000 und 2500 m Höhe.
Leichter Frost Anfang November ist in den Niederungen der Osthälfte absolut normal. Heuer sind wir sogar eher zu spät dran mit dem ersten Frost im Vergleich zum Klimamittel. Meist kommt es hier schon Ende Oktober dazu (orange und rote Kreuze im Diagramm unten).
Am Dienstag und Mittwoch setzt sich der Hochdruckeinfluss fort. In den Niederungen des Nordens und Ostens steigt aber auch die Neigung zu hartnäckigen Nebel- und Hochnebelfeldern an. Damit wird es hier zwar feucht-kalt bleiben, der Frost wird sich aber eher auf das Berg- und Hügelland sowie auf die südlichen Tal- und Beckenlagen beschränken.
Eine Änderung der Wetterlage ist nicht in Sicht. Bis auf weiteres ist im östlichen Alpenraum kaum Niederschlag zu erwarten. Vor allem auf den Bergen verharren die Temperaturen zudem auf einem außergewöhnlich milden Niveau. In den Tal- und Beckenlagen sowie generell in den Niederungen haben hingegen Inversionen, Nebel und Hochnebel die Oberhand.
Seit April 2023 gab es mittlerweile fast nur noch Monate, die mehr oder weniger deutlich über dem klimatologischen Mittel von 1991 bis 2020 lagen – so auch der diesjährige Oktober. Österreichweit beträgt die Anomalie rund +2,3 Grad, regional gibt es naturgemäß größere Unterschiede. Zu kalte Orte findet man auf der Wetterkarte nicht, die geringsten (aber dennoch positiven) Abweichungen gab es vom Grazer Bergland bis zum Großraum Wien mit oft rund +1,5 Grad über dem Mittel. Anomalien sogar über den österreichweiten +2,3 Grad wurden in den Alpen verzeichnet, Bad Mitterndorf schließt den Monat ebenso wie Seefeld oder das Gurktal in Kärnten mehr als 3 Grad zu warm ab.
Mit föhnigem Südwind sind in den Nordalpen sogar noch einmal Sommergefühle aufgekommen: 26,3 Grad beträgt der Monatshöchstwert des Landes in Kufstein. Weitere Sommertage wurden u.a. in Golling, Salzburg und Deutschlandsberg verzeichnet.
Alle Landeshauptstädte in den Top 15
Vergleicht man den heurigen Oktober mit jenen der Vergangenheit, so reiht sich der ablaufende Monat in allen neun Landeshauptstädten in die Top 15 seit jeweiligem Messbeginn. Nachfolgend sind die Platzierungen tabellarisch aufgelistet:
Stadt
Abweichung Oktober 2024 in Grad
Platzierung
Messbeginn
Spitzenreiter Jahr (Abweichung in Grad)
Wien-Hohe Warte
+1,4
13.
1872
2023 (+3,9)
St. Pölten
+1,9
8.
1947
2023 (+3,5)
Eisenstadt
+1,6
12.
1936
2023 (+4,2)
Linz
+2,1
6.
1931
2023 (+2,9)
Salzburg-Flughafen
+2,3
6.
1874
2022 (+3,8)
Klagenfurt-Flughafen
+2,2
6.
1950
2023 (+3,1)
Graz-Flughafen
+1,3
9.
1950
2001 (+3,4)
Bregenz
+1,5
11.
1936
2023 (+3,2)
Innsbruck Uni
+2,6
3.
1877
2023 (+3,4)
Mehr Regen – weniger Sonne
In den vergangenen Tagen und zum Monatsende hin beherrscht(e) zwar ein kräftiges Hoch unser Oktoberwetter, besonders in der ersten Monatshälfte gab es aber regen Tiefdruckeinfluss. Diese Tiefs versorgten v.a. den Süden Österreichs mit reichlich Nass von oben. Am Loibl fielen seit Monatsbeginn knapp 362 Liter pro Quadratmeter, 255 l/m² waren es in Kötschach-Mauthen und 250 l/m² in Kornat.
Am anderen Ende der Extrema steht hier eindeutig das Waldviertel: So wurden in Retz nur 16 l/m² gemessen, in Horn 22 l/m² und in Raabs an der Thaya 23 l/m².
Betrachtet man statt der absoluten Regenmengen die Anomalien (siehe nachfolgende Grafik), wurden über ganz Österreich gemittelt um 15% mehr Regen als üblich verzeichnet. Besonders vom Tiroler Hauptkamm über Osttirol und Kärnten bis zur Südsteiermark gab es vielerorts um 50 bis 80% mehr Regen als üblich. Im Mühl- und Waldviertel fehlen dagegen 20 bis 40% auf eine ausgeglichene Bilanz.
Die Sonne schien im Flächenmittel um rund 15% seltener als im langjährigen Mittel, auch hier sticht der Süden hervor. In Klagenfurt und Graz etwa fehlen rund 40% an Sonnenstunden auf den Normalwert. Etwas mehr Sonnenschein als üblich gab es nur einem Streifen vom Salzkammergut bis zum Tullnerfeld, zur Wachau und zum Wiener Becken.
Extremwerte Oktober 2024 (Bundesland, Tag des Auftretens)
Höchste Temperaturen
26,3 Grad Kufstein (T, 17.)
25,6 Grad Golling (S, 17.) + St. Aegy am Neuwalde (NÖ, 08.)
Bei Wanderungen durch eine Nebelschicht ist es besonders empfehlenswert, an der Nebelobergrenze auf diese optischen Effekte zu achten. Um sie zu beobachten, muss man – ähnlich wie bei einem Regenbogen – meist mit dem Rücken zur Sonne stehen.
Hier die häufigsten optischen Phänomene im Nebel und ihre Besonderheiten:
Glorie
Eine Glorie zeigt sich als farbige Lichtbögen oder -kreise um den eigenen Schatten. Jeder Bogen ähnelt dabei einem Regenbogen: innen bläulich, außen rötlich. Im Zentrum umgibt eine runde, helle Fläche den Schatten des Beobachters.
Die Entstehung dieser Bögen ist ein komplexes Zusammenspiel verschiedener optischer Effekte. Zunächst wird die Sonnenstrahlung in kleinen Wassertröpfchen zurückgestreut, wobei sich der Lichtstrahl als Grenzflächenwelle in der Tropfenoberfläche ausbreitet. Nach der anschließenden Beugung an den kleinen Wassertröpfchen entstehen durch Interferenz des gebeugten Lichtes die charakteristischen ringförmigen Strukturen.
Man kann diese optische Erscheinung vor allem am Nebelrand beobachten, wenn die Sonnenstrahlen von hinten auf die Wolken fallen. Das gleiche Phänomen lässt sich oft auch aus einem Flugzeug beim Durchbrechen einer Wolkendecke beobachten. Eine verwandte Lichterscheinung ist der sogenannte Heiligenschein, der durch Tautropfen etwa auf einer Wiese entsteht.
Brockengespenst
Das Brockengespenst tritt häufig gemeinsam mit der Glorie auf. Es handelt sich dabei um den eigenen Schatten, der in eine tiefer gelegene Nebelschicht projiziert wird. Anders als bei einem gewöhnlichen Schattenwurf auf festen Oberflächen erscheint dieser Schatten in die Tiefe projiziert und dadurch perspektivisch vergrößert.
Besonders eindrucksvoll wird das Phänomen, wenn man sich nahe an der Nebelschicht befindet – dann können die Größe und die Bewegungen des eigenen Schattens regelrecht erschreckend wirken. Seinen Namen verdankt das Phänomen seiner ersten dokumentierten Beobachtung: Johann Esaias Silberschlag beschrieb es erstmals im Jahre 1780 auf dem Brocken im Harz.
Nebelbogen
Der Nebelbogen, manchmal auch „weißer Regenbogen“ genannt, erscheint als kreisförmiger, weiß leuchtender Bogen. Seine Entstehung ähnelt der eines gewöhnlichen Regenbogens, wobei neben Brechung und Reflexion des Lichts auch Beugungseffekte eine wichtige Rolle spielen.
Der Nebelbogen unterscheidet sich vom gewöhnlichen Regenbogen durch seine besonderen Eigenschaften. Er erscheint deutlich breiter und zeigt ein charakteristisches Farbspiel: Der äußere Rand schimmert gelblich, während der innere Rand einen bläulichen Ton aufweist. Der Bereich dazwischen erstrahlt in reinem Weiß. Die Sichtbarkeit des Nebelbogens hängt stark von der Größe der Wassertröpfchen ab. Werden diese kleiner als etwa 5 Mikrometer, wird das Licht zu schwach, um noch wahrgenommen zu werden.
Schattenstrahlen
Im Gegensatz zu den vorher beschriebenen Phänomenen sind Schattenstrahlen zu beobachten, wenn man in Richtung Sonne blickt. Diese optische Erscheinung wird auch als Strahlenbüschel oder Nebelstrahlen bezeichnet, im englischen Sprachraum kennt man sie als „crepuscular rays“.
Besonders gut lassen sich diese Strahlen beobachten, wenn man sich im Schatten von Bäumen befindet und in Richtung Sonne schaut. An den von der Sonne beschienenen Bereichen wird das Licht an den kleinen Nebeltröpfchen gestreut, wodurch ein scheinwerferähnlicher Effekt entsteht – fast als könnte man die Sonnenstrahlen selbst sehen.
Titelbild: Schöpfl Observatorium über dem Nebel / Peter Wölflingseder
Die Wetterlage in Europa in den kommenden Tagen lässt sich relativ einfach beschreiben. Dabei dominiert vom östlichen Atlantik bis zum Schwarzen Meer und dem östlichen Mittelmeerraum hoher Luftdruck. Südwestlich davon liegt ein Höhentief über Spanien, rege Tiefdruckaktivität herrscht über dem Nordmeer und von Skandinavien bis nach Russland. Die folgende Animation zeigt den Ablauf bis zum Wochenende in 12 Stunden Abschnitten:
Man erkennt, zum ersten dass sich das Bodenhoch über Mitteleuropa, nach einer kurzen Schwächephase am Freitag, am Wochenende schon wieder regeneriert. Zum zweiten zieht von Dienstag bis Donnerstag nördlich des Hoch ein erstes Tief vom Nordmeer nach Nordrussland. Diesem folgt am Freitag und Samstag ein zweites deutlich kräftigeres. Drittens sieht man das Höhentief über Spanien, welches sich erst am Wochenende auflösen wird.
Ruhig in Deutschland
Die Auswirkungen des längeren Hochdruckeinflusses bei uns, sind die typischen Herbstbegleiter Nebel und Hochnebel. Dabei bildet sich aufgrund des großräumigen Absinkens im Hoch eine sog. Inversion (Temperatur nimmt mit der Höhe zu). Darunter stellt sich meist Hochnebel oder sogar Bodennebel ein, der zu dieser Jahreszeit schon recht hartnäckig sein sein und sich häufig erst um die Mittagszeit auflöst, teilweise bleibt es auch schon ganztags trüb. Im Süden ist dies an den Höchstwerten zu erkennen, dort wo es kühler bleibt ist der Nebel zäh.
Am Freitag erfolgt schließlich der Durchzug einer schwachen Kaltfront und der Hochdruckeinfluss geht vorübergehend zurück, wie oben bereits erwähnt. Dabei sind noch ein paar Unsicherheiten vorhanden. Zum einen wie stark die Abkühlung wird und zum anderen wie viel Regen dabei fällt. Anschließend wird es schon wieder milder.
Winter in Skandinavien
Die oben beschriebenen Tiefs werden in Teilen Skandinaviens den ersten Schnee bis ins Flachland bringen. Insbesondere die Norwegischen Berge bekommen die erste Ladung Schnee mit teilweise bis zu einem Meter Neuschnee, in den dortigen höheren Lagen, ab. Die Graphik zeigt die Prognose des ECMWF.
Zudem werden die beiden Tiefs auch für Sturm sorgen, somit sind in höheren Lagen vorübergehend blizzard-ähnliche Zustände zu erwarten. Am Freitag und Samstag werden auch im Bereich der östlichen Ostsee Böen um 100 km/h erwartet.
Unwetter in Spanien
Ganz andere Unwetter, Schauer und Gewitter, werden in den kommenden Tagen vor allem die Küste von Spaniens heimsuchen. Hier sorgt das oben angesprochenen Höhentief in Kombination mit dem immer noch sehr warmem Mittelmeer (teilweise 2 Grad wärmer als im Mittel) für gute Bedingungen für Gewitter mit ergiebigem Starkregen. Dabei sind hier noch verbreitet Wassertemperaturen von 20°C und mehr gemessen.
Durch Verdunstung kann somit noch recht viel Wasserdampf und somit latente Energie zur Verfügung gestellt werden. In Kombination mit guter Scherung verursacht durch das Höhentief, sind schwere Gewitter zu erwarten. Diese werden bis zum Wochenende lokal über 200 L/m² bringen, teilweise in kürzerer Zeit, sodass hier regionale Überflutungen zu befürchten sind. Zudem wird es auch stürmisch mit Böen nahe 100 km/h über dem Meer sowie an den Küsten und in den höheren Lagen der Sierra Nevada und des Küstengebirges.
Die Umstellung der Uhren erfolgt in der Nacht von Samstag auf Sonntag. Die Uhren werden um 03:00 Uhr eine Stunde zurückgestellt. Daraus folgt, dass ihr eine Stunde länger schlafen könnt. Generell sollte das Aufstehen somit leichter fallen, denn am Morgen ist es bei Normalzeit heller als bisher. Dafür wird es am Abend deutlich früher dunkel.
Zeitumstellung in Mitteleuropa seit 1980
Versuche die Uhrzeit im Sommer und Winter an den Sonnenstand anzupassen gab es schon vor 1980. Doch erst 1980 gab es einen Konsens. Die Zeitänderungen im mitteleuropäischen Raum wurden somit nachhaltig festgelegt. Das Resultat: Seit 6. April 1980 wird zwischen 2:00 Uhr und 3:00 Uhr morgens zweimal jährlich an Europas Uhren gedreht. Wirklich gedreht wird allerdings nur mehr an sehr wenigen Uhren. Elektronische Geräte stellen ihre Uhren oftmals automatisch um oder bekommen die korrekte Uhrzeit über das Internet.
Zeitumstellung in der Nacht
Die Ursachen für die Umstellung während der Nachtstunden sind das geringere Verkehrsaufkommen (vor allem Fahrpläne öffentlicher Verkehrsmittel) und die geringe wirtschaftliche Aktivität, die zu dieser Tageszeit herrschen. Erst seit 1996 erfolgt die Zeitumstellung am letzten März- und letzten Oktoberwochenende.
Auswirkungen der Zeitumstellung
Im Gegensatz zur Zeitumstellung im März (eine Stunde weniger Schlaf) bringt die Umstellung auf die Normalzeit im Oktober wenig Probleme mit sich. Der ursprüngliche Sinn hinter der Zeitumstellung war das Sparen von Energie. Im Sommer ist es durch die Umstellung länger hell, der Verbrauch von Strom für Beleuchtung ist also geringer. Durch die Umstellung auf Normalzeit wird im Herbst mehr Energie für das Heizen von Wohnungen und Büros benötigt. Ob man in Summe also tatsächlich Energie spart, ist umstritten.
In den Vereinigten Arabischen Emiraten ereignete sich kürzlich ein außergewöhnliches meteorologisches Phänomen, das selbst erfahrene Wetterbeobachter staunen ließ. Die normalerweise von Sanddünen und klarem Himmel geprägte Landschaft verwandelte sich in eine Kulisse, die an dystopische Szenen aus Hollywood-Blockbustern erinnerte.
Auf der Autobahn zwischen Ras Al Khaimah und Sharjah bot sich Autofahrern ein atemberaubendes Schauspiel: Tornados tanzten über die Wüstenlandschaft, begleitet von einem faszinierenden Zusammenspiel aus Blitzen und der untergehenden Sonne.
Doch wie kommt es zu diesem seltenen Wetterphänomen? Die Erklärung liegt in einer besonderen meteorologischen Ausgangslage: Vom Arabischen Meer werden derzeit feuchte Luftmassen ins Landesinnere transportiert. Diese treffen auf ein schwaches Höhentief, das relativ gesehen kühlere Luftmassen mit sich führt. Diese Kombination schafft ideale Bedingungen für konvektive Ereignisse – also Regenschauer und Gewitter.
Die Wechselwirkung zwischen den verschiedenen Luftmassen führte nicht nur zur Bildung von Gewittern, sondern brachte auch Hagel hervor – ein Phänomen, das in Wüstenregionen besonders selten zu beobachten ist. Dazu bildeten sich auch mehrere Tornados, die den Wüstensand aufwirbelten.
— خالد الجهوري Khalid Aljahwari (@k_k_Aljahwari) October 23, 2024
Emirati Arabi Uniti (EAU). Incredibile tornado nel deserto. Madre Natura si evolve ed espande e il suo Ragnarok sarà tremendo. pic.twitter.com/5jDksedd3N
Die außergewöhnliche Wetterlage ist noch nicht vorüber. Auch in den kommenden Tagen ist teilweise auf der Arabischen Halbinsel weiterhin mit starken Regenfällen und Gewittern zu rechnen ist. Dieses ungewöhnliche Wetterereignis erinnert uns daran, dass die Natur auch in scheinbar „wetterarmen“ Regionen für spektakuläre Überraschungen sorgen kann, selbst in einer Region, die man normalerweise eher mit konstantem Sonnenschein und Trockenheit verbindet.
Das Temperaturniveau bleibt in den Herbstferien deutlich zu hoch für die Jahreszeit, damit steht jetzt schon fest: Der Oktober wird ein weiterer zu milder Monat, aktuell belaufen sich die Abweichungen auf rund +1,5 Grad im Vergleich zum langjährigen Mittel.
Hier grafisch dargestellt:
In Innsbruck gab es bis dato schon 10 Tage mit 20 Grad oder mehr, im Schnitt sind es im Oktober nur deren sechs. Der Rekord vom Vorjahr (19 solcher Tage) geht sich zwar schon alleine rechnerisch nicht mehr aus, der eine oder andere warme Tag kommt v.a. in den Nordalpen aber noch dazu.
Hier sieht man den Verlauf der warmen Tage im Oktober (20° oder mehr) seit dem Jahr 1877:
Unten grau…
Bis weit in die kommende Woche hinein bestimmt hoher Luftdruck unser Wetter, am anstehenden Wochenende mischt auch noch der Südföhn mit. Für die Niederungen vom Bodensee über den Flachgau und den gesamten Donauraum bis ins östliche Flachland sowie für die Becken im Süden bedeutet dies: Hier hält sich in den Herbstferien wohl nahezu jeden Tag mehr oder weniger dichter Hochnebel, der lokal auch den ganzen Tag über für trübe Verhältnisse sorgen kann. Die besten Chancen auf Sonnenschein gibt es in diesen Regionen an den Nachmittagen.
Hier exemplarisch die Bodendruck- und Frontenkarte des Deutschen Wetterdienstes für den kommenden Montag: Das Azorenhoch erstreckt sich bis zum Alpenraum, die Fronten weichen nach Nordeuropa aus:
…oben blau
Völlig konträr präsentiert sich das Wetter dagegen im Berg- und Hügelland und hier v.a. in den Nordalpen vom Rätikon bis ins Mariazellerland. Nebel ist hier höchstens kurz ein Thema, sonst scheint in den nächsten Tagen häufig die Sonne. Die Temperaturen steigen dazu auf bis knapp über 20 Grad, für die Jahreszeit sind das rund 7 Grad zu viel. Beste Bedingungen gibt es so auch für herbstliche Wandertouren: Die Nullgradgrenze pendelt die ganze nächste Woche über zwischen 3000 und 4000 Meter, selbst in 2000 Meter werden auf den heimischen Gipfeln zum Teil zweistellige Plusgrade erreicht.
Nachfolgend seht ihr eine Berechnung der Nullgradgrenze über Europa am Donnerstag nächster Woche:
Skiweltcup startet am Rettenbachferner
Mit dem Riesenslalom der Damen am Nationalfeiertag und dem Pendant für Marcel Hirscher und Co. am Sonntag beginnt am Wochenende auch der alpine Skiweltcup.
So schaut es aktuell rund um die Piste aus:
Das Wetter scheint es mit den männlichen Zeitgenossen deutlich besser zu meinen, am Samstag stauen sich nämlich von Süden her Wolken am Tiroler Alpenhauptkamm. Diese können zumindest zeitweise auch bis zur Piste reichen (Stichwort: Föhnmauer) und für Einschränkungen der Sicht sorgen. Außerdem weht der Südföhn in den Ötztaler Alpen zum Teil stürmisch. Immerhin bleibt es trocken und mit rund +5 Grad im Zielbereich auch recht mild. Der Sonntag hat dann Kaiserwetter zu bieten, bei viel Sonnenschein und schwächerem Wind werden sehr milde +7 Grad erreicht.
Wintereinbruch nach Allerheiligen?
Eine Änderung der beständigen Wetterlage deuten die heutigen Modelle erst für das übernächste Wochenende an, dann könnte uns eine markante Kaltfront erreichen. Diesbezüglich heißt es aber eindeutig noch abwarten!
Die Tage werden im Oktober und November merklich kürzer. Der Pendelverkehr verlagert sich damit zunehmend in die Dunkelheit. Mehrere Gefahrenquellen werden somit für Autofahrer zunehmend zum Thema:
Wildwechsel
Nebel
Eis
Laub
Sonnenblendung
Wildwechsel
Besonders jetzt im Herbst ist zur Dämmerung viel Wild unterwegs. Da Wildtiere oft auf bekannten Wegen die Verkehrsstraßen der Menschen passieren, warnen Hinweisschilder an besonders gefährlichen Stellen vor dem Wildwechsel. Mit angepasster Fahrgeschwindigkeit sowie besonderer Bremsbereitschaft kann die Gefahr von Zusammenstößen zwischen Autos und Wildtieren zumindest minimiert werden, nichtsdestotrotz gibt es Jahr für Jahr zahlreiche Unfälle, allein in Österreich kamen in der Saison 2018/19 mehr als 75.000 Wildtiere durch eine Kollision mit einem Fahrzeug zu Schaden. Wenn Wild unmittelbar vor dem Auto über die Straße läuft, sollte man versuchen nur zu Bremsen und nicht zu lenken, da man sonst riskiert von der Straße abzukommen (was meist noch gefährlich ist).
Nebel
In den kommenden Wochen nimmt die Nebelanfälligkeit kontinuierlich zu. Bekannte Nebelregionen sind beispielsweise der Bodenseeraum, der Donauraum, das Klagenfurter Becken und das Schweizer Mittelland. Die Sichtweite kann dabei drastisch abnehmen, besonders auf Schnellstraßen muss man also stets einen ausreichenden Sicherheitsabstand halten!
Frost
Frost ist ein Wetterparameter, der erst zum Ende des Herbstes wirklich verbreitet auftritt, in Tal- und Beckenlagen kann es aber bereits jetzt Bodenfrost geben. Besonders auf Brücken kann es dann in den Nächten nach Durchzug einer Wetterfront glatt werden und in klaren Nächten kann sich Reif bilden. Dies ist besonders gefährlich, wenn man im Herbst noch mit Sommerreifen unterwegs ist, daher empfiehlt es sich bereits jetzt auf Winterreifen umzusteigen.
Feuchtes Laub
Herabfallendes Laub ist vor allem im Oktober und November ein Problem. Gerade nach windigen Tagen sowie kalten Nächten präsentieren sich viele Straßen übersät von bunten Blättern. In Kombination mit Regen oder Tau wirkt das nasse Laub wie ein natürliches Schmiermittel. Ein rechtzeitige Abnahme der Fahrgeschwindigkeit schafft Abhilfe. Allgemein bleiben die Straßen nach einem Frontdurchgang in dieser Jahreszeit immer länger feucht, da die Sonne kaum noch Kraft und Zeit hat, um den Boden zu erwärmen. Spätesten wenn der Winterdienst unterwegs ist, muss man häufiger die Scheiben putzen, man sollte also stets ausreichend Scheibenwaschflüssigkeit haben.
Sonnenblendung
Die Sonne geht immer später auf und immer früher unter, dadurch kann es am Weg zur Arbeit häufiger passieren, dass man beim Autofahren an manchen Stellen direkt in die Sonne schaut. Dies wirkt sich negativ auf die Sichtweite aus, im Extremfall kann sie sogar schlechter als bei Nebel sein! Selbst die Sonnenblende hilft manchmal nicht, sondern nur eine deutliche Verminderung der Fahrgeschwindigkeit.
In Frankreich regnete es am Mittwoch und Donnerstag besonders im Zentralmassiv … massiv. Über viele Stunden hinweg wurde an der Vorderseite des Tiefs feuchte Luft vom Mittelmeer angezapft, wiederholt bildeten sich kräftige Gewittersysteme und brachten mit Staueffekten an den Bergen enorme Regenmengen. Mehrere Stationen des frz. Wetterdienstes meldeten Regensummen von über 500 l/qm – also gar noch mehr als Mitte September bei uns in Österreich. Von einer privaten Wetterstation liegt sogar eine Meldung von 688 l/qm vor. Die Gegend ist zwar kräftigere Regenereignisse gewohnt, doch hierbei handelte es sich um das stärkste seit Jahrzehnten.
Am Donnerstag selber waren auch die frz. Seealpen unweit von Nizza und Monaco betroffen, langsam ziehende Gewitter brachten hier über 200, teils über 300 l/qm an Regen.
🔴 Les images à Annonay des rivières en crue sont impressionnantes. Le gymnase de Faya (gymnase du lycée Boissy d’Anglas) est ouvert pour celles et ceux qui ne peuvent pas rejoindre leur domicile. pic.twitter.com/NPW0H1VWiT
Terribles images des #Innondations dans le sud. J’adresse tout mon soutien aux sinistrés ainsi qu’aux équipes de secours. Faites attention à vous et vos proches dans les zones en #VigilanceRouge !pic.twitter.com/6MAOUIBTKR
Im nachfolgenden Video erkennt man eindrucksvoll, wie mitgeführtes Treibgut bspw. an Brücken zu einem rasanten Anstieg des Wasserspiegels führen kann:
Vidéo (rare, me semble-t-il) montrant la formation d’un embâcle sous le pont de la commune de Limony (07), entrainant quasi-instantanément le débordement de la la rivière (La Limony) sous la forme d’une „vague“ si souvent décrite par des sinistrés.
Source Facebook Météo Pilat 42 pic.twitter.com/IDgOrKyDr3
Bereits in der Nacht auf Freitag kam es dann auch in Italien zu ersten Überschwemmungen, etwa in der Toskana. Am Wochenende selber waren v.a. Sizilien und Kalabrien ganz im Süden sowie einmal mehr die Emilia-Romagna rund um Bologna betroffen. Ein Todesopfer war zu beklagen, tausende Menschen mussten evakuiert werden.
❗️Soccorsi in atto a Borgo Panigale, vasti allagamenti nel quartiere ovest di Bologna.
Video di Claudia Calu Ma. Chiusa la Tangenziale Nord di Bologna e Viale Alcide de Gasperi. pic.twitter.com/DjyZwnXDXp
— Italia 24H Live 🔴 – Notizie dall’Italia (@Italia24HLive) October 20, 2024
In der Gegend um Bologna und Rimini war dies bereits das vierte Hochwasser in anderthalb Jahren. Manche Häuser standen dabei 3 Mal unter Wasser. Zweifelsohne trägt der Klimawandel hierzu seinen Teil bei.
Titelbild: Hochwasser in Frankreich am 17. Oktober 2024 – Quelle: https://x.com/FredericBadard
In Frankreich regnete es am Mittwoch und Donnerstag besonders im Zentralmassiv … massiv. Über viele Stunden hinweg wurde an der Vorderseite des Tiefs feuchte Luft vom Mittelmeer angezapft, wiederholt bildeten sich kräftige Gewittersysteme und brachten mit Staueffekten an den Bergen enorme Regenmengen. Mehrere Stationen des frz. Wetterdienstes meldeten Regensummen von über 500 l/qm – also gar noch mehr als Mitte September bei uns in Österreich. Von einer privaten Wetterstation liegt sogar eine Meldung von 688 l/qm vor. Die Gegend ist zwar kräftigere Regenereignisse gewohnt, doch hierbei handelte es sich um das stärkste seit Jahrzehnten.
Am Donnerstag selber waren auch die frz. Seealpen unweit von Nizza und Monaco betroffen, langsam ziehende Gewitter brachten hier über 200, teils über 300 l/qm an Regen.
🔴 Les images à Annonay des rivières en crue sont impressionnantes. Le gymnase de Faya (gymnase du lycée Boissy d’Anglas) est ouvert pour celles et ceux qui ne peuvent pas rejoindre leur domicile. pic.twitter.com/NPW0H1VWiT
Terribles images des #Innondations dans le sud. J’adresse tout mon soutien aux sinistrés ainsi qu’aux équipes de secours. Faites attention à vous et vos proches dans les zones en #VigilanceRouge !pic.twitter.com/6MAOUIBTKR
Im nachfolgenden Video erkennt man eindrucksvoll, wie mitgeführtes Treibgut bspw. an Brücken zu einem rasanten Anstieg des Wasserspiegels führen kann:
Vidéo (rare, me semble-t-il) montrant la formation d’un embâcle sous le pont de la commune de Limony (07), entrainant quasi-instantanément le débordement de la la rivière (La Limony) sous la forme d’une „vague“ si souvent décrite par des sinistrés.
Source Facebook Météo Pilat 42 pic.twitter.com/IDgOrKyDr3
Bereits in der Nacht auf Freitag kam es dann auch in Italien zu ersten Überschwemmungen, etwa in der Toskana. Am Wochenende selber waren v.a. Sizilien und Kalabrien ganz im Süden sowie einmal mehr die Emilia-Romagna rund um Bologna betroffen. Ein Todesopfer war zu beklagen, tausende Menschen mussten evakuiert werden.
❗️Soccorsi in atto a Borgo Panigale, vasti allagamenti nel quartiere ovest di Bologna.
Video di Claudia Calu Ma. Chiusa la Tangenziale Nord di Bologna e Viale Alcide de Gasperi. pic.twitter.com/DjyZwnXDXp
— Italia 24H Live 🔴 – Notizie dall’Italia (@Italia24HLive) October 20, 2024
In der Gegend um Bologna und Rimini war dies bereits das vierte Hochwasser in anderthalb Jahren. Manche Häuser standen dabei 3 Mal unter Wasser. Zweifelsohne trägt der Klimawandel hierzu seinen Teil bei.
Zu dieser Jahreszeit stellt sich unter Hochdruckeinfluss immer öfter eine sogenannte Inversionswetterlage ein. Diese zeichnet sich durch eine Umkehr der normalerweise vorherrschenden Abnahme der Temperatur mit der Höhe aus, d.h. „leichte“ Warmluft lagert oberhalb von „schwerer“ Kaltluft. Die Ursache hierfür ist, dass aufgrund der Ausstrahlung die unteren Luftschichten wesentlich schneller abkühlen als die Luftmassen in der Höhe. Bevorzugt in Tal- und Beckenlagen entstehen so bodennahe Kaltluftseen, die durch die immer schwächere Sonne erst spät oder gar nicht mehr ausgeräumt werden können.
Scharfe Wetterscheide
Bei einer ausgeprägten Inversionswetterlage ist der Übergang von Warm- zu Kaltluft teils sehr scharf. An der Grenze der beiden unterschiedlichen temperierten Luftmassen bilden sich oft Wolken. In den Wetterberichten ist dann von Hochnebel die Rede. Während in den Tälern und Niederungen graues und kaltes Wetter herrscht, sind tagsüber in mittleren und hohen Lagen bei Sonnenschein und ausgesprochen guter Fernsicht ungewöhnlich hohe Temperaturen anzutreffen.
Aber auch ohne Wolkenschicht ist es unterhalb der Inversion häufig dunstig, denn durch die fehlende Durchmischung mit der oberen Atmosphäre sammeln sich Feuchte und Schadstoffe langsam an und die Sicht ist getrübt.
Quelle Titelbild: www.foto-webcam.eu/webcam/wilder-kaiser
Im Allgemeinen ist Föhn ein Wind, der auf der Leeseite von Gebirgen durch Absinken wärmer und relativ trockener wird. Wenn Gebirgsketten der Luftströmung im Weg stehen, kann Luft auf der windabgewandten Seite des Gebirges (im Lee) bei bestimmten Bedingungen als trockener Wind in die Täler durchgreifen. In Europa sind es die über weite Strecken West-Ost verlaufenden Alpen, die namensgebend für dieses Phänomen sind, das sich je nach Anströmung meist als Süd- oder Nordföhn äußert. Es gibt aber durchaus auch Westföhn, wie etwa am Alpennordrand, im Inntal oder auch im Wiener Becken.
Hochreichender Föhn
Die bekannteste Form ist der Südföhn, wenn Luft von Italien über die Alpen nordwärts strömt. Typisch dafür ist die Annäherung eines kräftigen Tiefs über Westeuropa. An dessen Vorderseite baut sich über dem Alpenraum eine straffe Südwestströmung auf. Der Luftdruckunterschied zwischen Alpensüd- und Alpennordseite setzt die Föhnströmung in Gang. Bei der klassischen Föhntheorie („Schweizer Föhn„), kühlt die Luft beim Aufsteigen an der Alpensüdseite ab, wobei es vielfach zur Kondensation und oft auch zur Niederschlagsbildung kommt. Auf der anderen Seite des Gebirgskamms rauscht die Luft dann als turbulenter Fallwind talwärts, wobei sich diese, ihrer Feuchtigkeit mittlerweile entledigt, schneller erwärmen kann, als sie sich zuvor abgekühlt hat. So kommt es dass die Luft bei gleicher Höhenlage an der Alpennordseite deutlich wärmer als an der Alpensüdseite ist.
Seichter Föhn
Wolken und Niederschlag im Luv der Berge sind aber keine Voraussetzung, so kommt es immer wieder zu Föhn, obwohl der Himmel auf beiden Seiten der Alpen nahezu wolkenlos ist. Sehr häufig trennen die Alpen nämlich unterschiedliche Luftmassen: In solchen Fällen kann die kühlere Luft durch die Einschnitte des Alpenhauptkamms hindurchfließen, wie etwa im Bereich des Brenners, und dann wasserfallartig in die Täler strömen, wobei sie durch Kompression abgetrocknet bzw. erwärmt wird (u.a.. wird auch der Begriff „Österreichischer Föhn“ herangezogen). Diese Föhnluft steigt zuvor nicht am Südhang der Alpen auf, sondern befindet sich in mittleren Höhenniveaus über den mit Kaltluft gefüllten Tälern südlich des Alpenhauptkamms.
Beide Föhntypen können überall auftreten, es handelt sich keineswegs um geographisch begrenzte Varianten, so gibt es durchaus auch in Österreich Föhnlagen mit starkem Niederschlag in den Südalpen. Der Begriff „Österreichischer Föhn“ stammt aus Innsbruck, da es hier besonders häufig föhnig ist, auch wenn in Südtirol mitunter noch die Sonne scheint.
Frühjahr und Herbst
Speziell im Winter steigt die Wahrscheinlichkeit für zähe Kaltluftseen in den tieferen Tallagen deutlich an. Dann kommt es bei schwach ausgeprägten Luftdruckunterschieden vor, dass sich der Föhn nicht gegen die kalte Talluft durchsetzen kann und sich auf die Hochtäler beschränkt. Gut zu sehen ist dieses winterliche Minimum auch im folgenden Bild, es zeigt die Häufigkeit für Südföhn in Innsbruck im Laufe eines Jahres: Die „föhnigste“ Jahreszeit ist demnach der Frühling (der hohe Sonnenstand begünstigt den Föhndurchbruch), ein zweites Maximum gibt es im Oktober. Im Sommer sind die Druckgegensätze und die Höhenströmung dagegen meist nur schwach ausgeprägt.
Des einen Freud, des anderen Leid
Im Gegensatz zur Luv-Seite, wo der Himmel oft bewölkt ist und zum Teil auch der feuchte und kühle Wettercharakter dominiert, bewirkt Föhn als trockener Wind im Lee oft freundliche Wetterbedingungen. Dabei zeigt sich der Himmel häufig wolkenarm und somit kommen in den Bergen Sonnenhungrige auf ihre Rechnung. Im östlichen Flachland kommt es bei leicht föhnigem Wetter dagegen besonders häufig zu zähem Nebel. Der Föhn kann in Sachen Windstärke allerdings Probleme bereiten und örtlich durchaus auch für Sturmschäden verantwortlich sein. Überdies ist der Föhn bei manchen Menschen in Verruf geraten, denn er steht in Verdacht, den Organismus zu beeinflussen. Empfindliche Menschen leiden bei Föhn unter Nervosität, Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, innerer Unruhe und mitunter auch unter Kreislaufbeschwerden. Weiters kann die südliche Höhenströmung auch Saharastaub im Gepäck haben, weshalb die Luft bei Föhnlagen manchmal diesig erscheint und die Fernsicht eingeschränkt ist.
Die Einteilung des Windes erfolgt in der Meteorologie in der sog. Beaufort-Skala. Diese besitzt 12 Windstärken von der Flaute bis zum Orkan. Sie wird anhand von festgelegten Kriterien sowohl an Land, wie auch auf See, bestimmt. Dabei ist sie auf ganze Knoten und nicht wie sonst üblich in der aus SI-Einheiten bestehenden Definition der Geschwindigkeit m/s definiert. Im Folgenden werden nur die hohen Windstärken angegeben:
Beaufort Skala
Geschwindigkeit in kn
Bezeichnung in Texten
8
34 – 40
62 – 74 km/h
stürmischer Wind (Böen)
9
41 – 47
75 – 88 km/h
Sturm (Böen)
10
48 – 55
89 – 102 km/h
schwerer Sturm (Böen)
11
56 – 63
103 – 117 km/h
orkanartiger Sturm (Böen)
12
> 64
> 118 km/h
Orkan (Böen)
Wir wollen nun die Einwicklung eines Orkantiefs anhand des 2023 aufgetretenen Orkantiefs CIARAN nachempfinden, wir beschränken uns dabei auf den Atlantik (selbiges lässt sich natürlich auch über dem Pazifik beobachten). Die Entwicklung lässt sich in drei Phasen einteilen:
Entstehungsphase
Der Beginn einer Tiefdruckentwicklung (Fachwort Zyklogenese) findet dabei häufig auf der Westseite des Atlantiks, genauer vor Neufundland statt. Dabei wird sehr umgangssprachlich auch von „Stapellauf“ gesprochen. Hier kommen von der Ostküste der USA her kleine Tiefs hingezogen. Im Fall des Tiefs CIARAN sah die Bodendruckkarte am 31.10.2023 wie folgt aus.
Am 31. Oktober liegt unser Tief mit knapp unter 1000 hPa Kerndruck als sog. Randtief vor der Küste Neufundlands. Im Fall günstiger Bedingungen ist dies der Beginn der Entwicklung zu einem Orkantief. Man erkennt den breiten Warmsektor (Bereich zwischen Warm- und Kaltfront).
Auf der Vorderseite des Tiefs wird zu diesem Zeitpunkt sehr warme Luft nach Nordosten und über Neufundland wird kalte Luft auf den Atlantik geführt. Zudem herrscht hier ein großer Nord-Süd-Temperaturunterschied, der für einen sehr starken Jet (Starkwindband in der Höhe) sorgt. Damit wird unser junges Tief in den kommenden Stunden rasch nach Osten in Richtung Europa geführt.
Dabei fand zunächst nur wenig Bodendruckfall statt, da nicht alle notwendigen Prozesse Hand in Hand gingen. Bisher hat hauptsächlich die sog. Warmluftadvektion (Herbeiführung von wärmerer Luft) für etwa 10 hPa Bodendruckfall in 12 Stunden gesorgt.
Reifestadium
Nachdem sich das Tief bisher kaum entwickelt hat, werden nun die Bedingungen deutlich besser. Dies heißt, das, nun alle Prozesse Hand in Hand gehen, die für die rasche Entwicklung von Nöten sind. Vor der Küste Frankreichs liegt an jenem 1. November ein sog. Jet-Ausgang (Abnahme der Geschwindigkeit in der Höhe nach Osten hin). Auf dessen linker Seite fließt die Strömung in der Höhe auseinander (Divergenz) und dies führt zum deutlichen Abfall des Bodendrucks. Zudem kommen noch weitere Effekte hinzu, die hier aufgrund ihrer Komplexität nicht weiter diskutiert werden sollen. In der Folge sinkt nun der Bodendruck rapide auf unter 960 hPa. In diesem Fall sind dies rund 30 hPa in 24 Stunden. So eine Entwicklung wird auch Bombogenese genannt.
Dabei brachte das Orkantief in Frankreich, u.a. die in folgendem Tweet aufgeführten Böen:
Les rafales relevées au passage de #Ciaran jusqu’à 8h ce matin. Tempête historique en Finistère et sur le nord-ouest des Côtes-d’Armor, violente en Manche. pic.twitter.com/lgtjocWF4h
Nach einer Weile klingen die oben genannten Prozesse über dem Tiefkern ab. Damit beginnt sich das Tief wieder aufzufüllen und somit abzuschwächen. Dabei sorgt insbesondere die Bodenreibung dafür, dass mehr Masse in den Kern transportiert wird, als in den höheren Schichten abfließt. Unser Tief ist dabei nun zur Nordsee gezogen. Der Kerndruck liegt nun bei rund 960 hPa.
Nach dem Durchzug einer kleinen Störung am heutigen Montag verläuft die restliche Woche praktisch zwischen den Stühlen. Dabei schiebt sich das Hoch WERNER, welches heute noch über dem Norden liegt, allmählich nach Osteuropa. Gleichzeitig liegt ein Tiefdruckkomplex über dem östlichen Atlantik. Dazwischen strömt in den kommenden Tagen sehr milde Luft zu uns, wie in der Animation zu erkennen ist.
Damit steigen die Höchstwerte ausgehend vom Südwesten peu à peu an, verbreitet sind auch mehr als 20 Grad Höchstwert zu erwarten. Die unten stehende Graphik zeigt die Höchstwerte für den Mittwoch. Dabei bleibt es lediglich an der Ostseeküste mit auflandigem Südostwind sowie in Vorpommern kühler. Im Alpenvorland machen sich hingegen leicht föhnige Bedingungen bemerkbar.
Dazu fällt bis auf den Südwesten und Westen meist kaum Regen, wie die folgende Prognose des ICON-Modells zeigt:
Mittelmeerraum und Westeuropa
Während bei uns somit ruhige Bedingungen herrschen werden, wird es vor allem im westlichen und zentralen Mittelmeerraum unbeständig. Hier sorgt ausgehend von dem erwähnten Tiefdruckkomplex eine Kaltfront samt Höhen- sowie Bodentief für kräftige Schauer und Gewitter samt Starkregen und Sturm. Zudem wird es auch in Westeuropa sehr wechselhaft, da dort der Tiefdruckkomplex näher ist. Da derzeit einige Bundesländer Schulferien haben, sollten Touristen dort aufpassen. Hier die Prognose des ECMWF-Models bis Freitagnacht. Dazu ist zu sagen, dass bei Gewittern lokal auch noch mehr Regen fallen wird, als hier dargestellt.
Unter dem Einfluss einer westlichen Höhenströmung bestimmen derzeit atlantische Tiefausläufer das Wetter in Mitteleuropa. Zu Wochenbeginn setzt sich das wechselhafte Wetter zunächst fort, zur Wochenmitte stellt sich die Wetterlage aber um: Wir gelangen in eine südliche Strömung und an der Alpennordseite wird es leicht föhnig. Im Westen und Norden steigen die Temperaturen spürbar an, im Süden und Südosten staut sich dagegen feuchte Luft und es stellt sich überwiegend trübes Wetter ein.
Am Montag im Nordosten anfangs sonnig
Der Montag bringt von Unterkärnten bis ins Südburgenland zähen Hochnebel, der tagsüber nur stellenweise auflockert. An der Alpennordseite und im Nordosten scheint zunächst häufig die Sonne, lokale Frühnebelfelder am Alpenrand lichten sich rasch. Tagsüber ziehen im Westen jedoch Wolken auf und am Nachmittag breiten sich von Vorarlberg bis Oberösterreich Regenschauer aus. Dazu gibt es 12 bis 18 Grad.
Am Dienstag im Süden und Westen sonnig
Der Dienstag beginnt vom Kaiserwinkl bis ins östliche Flachland bewölkt und am Alpenostrand fällt stellenweise auch ein wenig Regen. Tagsüber setzt sich im Süden und Westen häufig die Sonne durch, im Norden und Osten lockern die Wolken dagegen erst ab dem Nachmittag stellenweise auf. Die Höchstwerte liegen zwischen 12 und 21 Grad.
Föhn bringt goldenen Oktober im Norden
Der Mittwoch und der Donnerstag verlaufen von Unterkärnten bis ins Südburgenland trüb durch hochnebelartige Wolken, an der Alpennordseite scheint bei nur harmlosen Wolken hingegen häufig die Sonne. Am Donnerstag werden die Wolken im Westen und Südwesten etwas dichter und in Osttirol und Oberkärnten fällt stellenweise etwas Regen. Der Wind frischt vor allem in Niederösterreich lebhaft bis kräftig aus Südost auf, am Alpenhauptkamm wird es leicht föhnig. Die Temperaturen steigen deutlich an: Von Vorarlberg bis ins westliche Mostviertel erreichen die Höchstwerte 17 bis 22 Grad, in den Nordalpen wird es mit Föhn mancherorts sogar spätsommerlich warm mit bis zu 25 Grad. Im Süden und Osten bleibt es kühler, hier liegen die Temperaturen meist zwischen 11 und 17 Grad.
Neuerlich unbeständig
Am Freitag setzt sich das trübe Wetter im Süden fort, aber auch im Osten stellt sich leicht unbeständiges Wetter mit ein paar Schauern ein. An der Alpennordseite lässt der Föhneinfluss nach und im Tagesverlauf ziehen zeitweise ausgedehnte Wolkenfelder durch. Die Temperaturen gegen leicht zurück, im Norden bleibt es aber mild für die Jahreszeit. Das Wochenende gestaltet sich tendenziell unbeständig und etwas kühler.
Hurrikan Milton stellte Anfang der Woche einen Rekord für die schnellste Intensivierung von Kategorie 1 auf Kategorie 5 (der höchsten Hurrikan-Kategorie) des atlantischen Sturms auf. Kurz vor Landgang auf Florida schwächte sich Milton zwar noch ab, war aber immer noch ein gefährlicher Hurrikan der Kategorie 3, als er am Mittwochabend südlich von Tampa an Land rauschte. Nur wenige Wochen nach Hurrikan Helene, der das Gebiet mit einer schweren Sturmflut überschwemmte, brachte Milton zusätzlich zerstörerische Windgeschwindigkeiten, zahlreiche eingebettete Tornados, sintflutartige Regenfälle und eine mehrere Meter hohe Sturmflut. Aufgrund der kurzfristigen Abschwächung und ein leicht südlicheren Zugbahn fielen die Schäden nicht so stark aus, wie befürchtet, waren aber dennoch verheerend:
Hier eine Zeitraffer-Video der Entwicklung Miltons:
I put together a satellite loop of #Milton's incredible lifecycle, spanning genesis, its extreme intensity, landfall in Florida, and extratropical transition. Its definitely one of the most unique tropical cyclones and I honestly can't believe it happened. pic.twitter.com/O4BFsvizcR
Milton bildete sich am Samstag, den 5. Oktober, in den ungewöhnlich warmen Gewässern des südwestlichen Golfs von Mexiko. Er verstärkte sich so schnell wie kein anderer atlantischer Hurrikan zuvor. Am Montagnachmittag war er mit einem zentralen Luftdruck von 897 hPa zu einem der stärksten atlantischen Hurrikane aller Zeiten geworden. Es ist aber unglaublich schwierig für einen Hurrikan, diese Intensität selbst unter idealen Bedingungen aufrechtzuerhalten. Am Mittwoch geriet Milton in eine starke vertikale Windscherung und kühlere Gewässer und begann sich stetig abzuschwächen.
Oft wird fälschlicherweise vermutet, ein Hurrikan ziehe mit über 150 km/h über das Meer. Korrekt ist aber, dass diese Verlagerungsgeschwindigkeit meist nur bei 15-20 km/h liegt – die Windgeschwindigkeiten im Hurrikan aber teils die 200, 250 km/h überschreiten. Dies ist aber nicht die alleinige, zerstörerische Kraft, die ein Hurrikan mit sich bringt, es gibt weitere:
1. Die Windgeschwindigkeiten
Verbreitete Böen von bis zu 200 km/h brachten in ganz Zentralflorida Bäume und Stromleitungen zum Einsturz. Dem Druck dieses Windes konnten auch zahlreiche Häuser und Gebäude nicht standhalten, so wurde zB. das Dach eines Baseball-Stadions, in dem eigentlich Helfer untergebracht werden sollten, zerstört:
Now that the sun is up, here’s a 360-degree view of the damage Hurricane Milton caused to Tropicana Field’s roof and the inside of the ballpark. Absolutely heartbreaking 💔 pic.twitter.com/ZCtPHv6rE9
Schon im Vorfeld, besonders aber im Zuge des Hurrikans entstanden zahlreiche Tornados. Mehr als zwei Dutzend Tornados, von denen einige weiträumig, schnell und heftig zogen, verursachten schwere Schäden in Süd- und Zentralflorida.
👀👀👀👀👀👀👀👀👀 DRAMATIC TORNADO FOOTAGE recorded by UCN Storm Team #2 earlier today near Ft. Pierce, FL. A semi truck overturned and our team along with some Good Samaritans were able to extract the driver to safety. We are told the driver is in stable condition. 🙏🫡💪… pic.twitter.com/s4lduttpZ2
Auch die Sturmflut, die der Hurrikan vor sich herschob, überschwemmte zahlreiche Gemeinden entlang der Golfküste bis zu den Dächern und zerstörte Häuser und Geschäfte. Lokal stieg der Meeresspiegel um über 5 m an. Mit der Kraft der ebenso meterhohen Wellen wurde besonders entlang der Küste der Sand des Strandes bis in die Häuser gedrückt:
Eine Reihe heftiger Regenfälle mit einer Menge von 200-350 mm pro Quadratmeter ließen die Flüsse schnell über die Hochwassergrenze ansteigen, in einigen Fällen sogar auf Rekordniveau. Zum Vergleich: in Niederösterreich hatten wir letztens ca. 400 mm in Summe, hier kam die Menge aber in noch kürzerer Zeit runter.
Man kann den Bewohnern dort nur das Beste wünschen, viel Kraft und Energie, um deren komplett zerstörtes Hab und Gut wieder aufzubauen.
Zuletzt noch ein zeitlicher Verlauf mitten durch den Hurrikan Milton:
Ein schwerer Sonnensturm hat am Donnerstagabend die Erde getroffen. Auf der amerikanischen G-Skala wurde die Stufe 4 von 5 erreicht und der Dst-Index hat bis zu -355 nT erreicht. Damit war es der bislang zweitstärkste Sonnensturm im aktuellen Sonnenzyklus, nur der G5-Sturm am 10.-11. Mai 2024 war noch stärker (mit Dst bei -412 nT; weitere Infos dazu gibt es hier: Vom Sonnenwind zum Sonnensturm). Auch dieser Sonnensturm hat aber bis in mittleren Breiten für ausgeprägte Polarlichter gesorgt. Hierzulande gab es die besten Wetterbedingungen für eine Beobachtung in Osttirol und Teilen Oberkärntens, sonst haben Wolken die Sicht oder eingeschränkt oder gänzlich verhindert. Zumindest ein paar Auflockerungen gab es aber auch an der Alpennordseite und im Osten, so konnte das Naturschauspiel zumindest örtlich in jedem Bundesland beobachtet werden.
Heute Nacht war es wieder soweit: Ein sehr starker geomagnetischer Sturm löste helle #Polarlichter über ganz Deutschland aus und verwandelte die Dunkelheit in ein Farbspektakel! In diesem Video zu sehen ist der erste Höhepunkt ab etwa 22 Uhr im Raum Celle in Niedersachsen. Im… pic.twitter.com/NzEJJWVBYu
Aurora desde Gran Canaria, 28ºN 15’O
Aunque esta vez desde estas latitudes fue más suave que la aurora del evento de mayo, creo que igual merece la pena.
Me sigue pareciendo asombroso que lo veamos desde esta latitud tan baja. #cielosESA#aurora#Canariaspic.twitter.com/rM048YFOtN
Anbei noch eine Animation der Sonneneruption, welche zu diesem Sonnensturm geführt hat. Es handelte sich um einen koronalen Massenauswurf im Zusammenspiel mit einem X1.8-Flare auf der Sonne in der Nacht auf Mittwoch.
Der heutige X1.8-Halo-CME sorgt derzeit für einen kleinen „Blizzard“ am LASCO-C3-Koronographen, es handelt sich dabei um hochenergetische Teilchen (SEP). Dazu sieht man auch eindrücklich Komet Tsuchinshan-ATLAS . pic.twitter.com/sMxVhPzaEy
Es ist kein Zufall, dass es heuer vermehrt zu Sonnenstürmen auf der Erde kommt. Etwa alle 11 Jahre weist die Sonne ein Maximum an Sonnenflecken auf. Der aktuelle Sonnenzyklus hat im Dezember 2019 begonnen, derzeit befinden wir uns im aktivsten Abschnitt, der voraussichtlich noch bis inkl. kommenden Winter andauern wird. In dieser Zeit kommt es immer wieder zu Phasen mit sehr hoher Sonnenaktivität und damit auch zu Sonnenstürmen.
Der Sonnensturm ist aktuell noch im Gange, die Intensität lässt tendenziell aber langsam nach. Kommende Nacht sollte der Sonnensturm laut SWPC langsam auf G2 bis G1 zurückgehen. Entsprechend lassen die Chancen für Polarlichter in mittleren Breiten nach, zumindest vorübergehend kann man weitere Sichtungen derzeit aber auch nicht ausschließen.
Bereits vor rund zwei Wochen wurde der US-Bundesstaat Florida von Hurrikan HELENE heimgesucht, noch immer sind viele Menschen dort mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Nun droht vom Golf von Mexiko her mit dem nächsten Hurrikan schon wieder Ungemach. MILTON dürfte dabei ähnliche Regionen überqueren und fällt leider deutlich stärker aus als HELENE.
Aktuell befindet sich das Zentrum des Hurrikans MILTON nordwestlich von Kuba, 485 km westlich der Großstadt Tampa auf dem offenen Meer. Auf dem Satellitenfilm der Region (noch ist es dort dunkel, daher gibt es noch kein sichtbares Bild) erkennt man MILTON sehr gut in der Bildmitte mit der klassischen Rotation gegen den Uhrzeigersinn:
MILTON bewegt sich mit etwas mehr als 20 km/h in nordöstliche Richtung. Das Auge von MILTON wird voraussichtlich kommende Nacht (Ortszeit, Donnerstagfrüh unserer Zeit) über den östlichen Golf von Mexiko an die Westküste von Florida gelangen. Nach Landgang wird erwartet, dass MILTON unter langsamer Abschwächung einmal quer über Florida zieht und rund 12h später wieder auf den Atlantik zieht.
Hier die erwartete Zugbahn des Hurrikans:
Dabei werden die stärksten Windgeschwindigkeiten von 150-200 km/h rund um die Tampa Bay erwartet, aber auch weiter östlich im Inland Floridas muss mit orkanartigen Böen gerechnet werden.
Dazu ist an der Westküste mit einer mehrere Meter hohen Sturmflut zu rechnen. Im violetten Küstenbereich gehen die US-Kollegen von einer 10 bis 15 Fuß hohen Sturmflut aus. Umgerechnet in unsere Maße sind das 3 bis knapp 5 Meter!
Natürlich hat MILTON auch einiges an Niederschlag im Gepäck. Knapp nördlich des Auges werden Regenmengen von 200-300 Liter pro Quadratmeter binnen 24 Stunden erwartet, lokal auch bis zu 400 l/m².
Hier eine Prognose der zu erwartenden Regenmengen des deutschen Modells ICON:
Definitionsgemäß ist die atlantische Hurrikansaison erst am 30. November zu Ende. Somit gibt es durchaus noch Potenzial für weitere Entwicklungen in den nächsten knapp zwei Monaten. Auch für weitere Namen ist bereits gesorgt, MILTON ist erst der 13. benannte Wirbelsturm in dieser Saison. Als nächstes wäre Nadine dran.
Wie bereits berichtet zieht bis morgen Mittag der ehemalige Hurrikan KIRK einmal von Südwest nach Nordost über die Republik hinweg. Dabei bringt er Sturm und Regen. Derzeit liegt der Kern des Tiefs noch über der Biskaya. Dieser wird sich in den kommenden Stunden über den Norden Frankreichs hinweg auf den Westen zubewegen.
Dabei gelangt ein Schwall subtropisch-feuchter Luft nach Mitteleuropa. Diese macht sich in Form von kräftigem Regen bemerkbar. Dabei regnet es in einem Streifen von der Eifel bis zum Sauerland kräftig und ergiebig. Dabei muss mit 50 bis 70 L/m², lokal auch 80 L/m² in nicht ganz 24 Stunden gerechnet werden.
Neben dem Regen ist auch der Sturm ein Thema. Auf der Südseite des Tiefkerns zieht ein Sturmfeld auf, dabei liegt der Schwerpunkt in einem Dreieck vom Saarland bis zum Breisgau und Unterfranken. Hier sind Böen bis zu 100 km/h zu erwarten, in Gipfellagen des Schwarzwalds auch noch etwas mehr.
Mit Hoch URBAN gestaltet sich das Wetter zu Beginn der neuen Woche noch ruhig, von Westen her kommt jedoch allmählich Tiefdruckeinfluss auf und damit wird auch wieder wärmere Luft herangeführt. Ein erstes Tief sorgt bereits von Dienstag auf Mittwoch für Regen und Südföhn, ein zweites schließlich am Donnerstag. Dann spielt auch der Ex-Hurrikan KIRK eine entscheidende Rolle, denn dieser wird als außertropisches Sturmtief über Frankreich nach Deutschland ziehen und am Rande auch unser Wetter mit beeinflussen.
Am Montag halten sich im Nordosten anfangs hochnebelartige Wolken und in den südlichen Becken einige Nebelfelder. Tagsüber setzt sich verbreitet ein freundlicher Sonne-Wolken-Mix durch, in Osttirol und Oberkärnten stauen sich von Süden her allmählich kompakte Wolken. Es bleibt aber noch meist trocken. Im westlichen Bergland wird es zunehmend föhnig und im Osten kommt mäßiger Südostwind auf. Die Temperaturen steigen auf 16 bis 24 Grad, mit den höchsten Werten in den Föhnregionen von Nordtirol bis Oberösterreich.
Der Dienstag startet an der Alpennordseite von Innsbruck ostwärts mit Föhn sonnig aufgelockert, in den Niederungen halten sich einige Hochnebelfelder und von Vorarlberg bis zum Brenner kompakte Wolken mit etwas Regen. Dieser verstärkt sich tagsüber und breitet sich am Nachmittag aus, nur im Osten und Südosten bleibt es bei kräftigem Südwind trocken und vor allem am Alpenostrand häufig sonnig. Je nach Sonne und Föhn liegen die Höchstwerte zwischen 15 und 24 Grad.
Am Mittwoch fällt zunächst in der Osthälfte noch Regen, von Westen her trocknet es am Vormittag aber rasch ab und die Sonne kommt zum Vorschein. Vom Alpenhauptkamm bis zu den Karawanken stauen sich im Tagesverlauf neuerlich Wolken. Nach einer kurzen Pause mit mäßigem Westwind kommt ab Mittag wieder föhniger Südwind auf, welcher bis zum Abend auf den Bergen stürmisch wird. Mit 17 bis 23 Grad bleibt es mild für die Jahreszeit.
Der Donnerstag beginnt entlang des Alpenhauptkamms und im Südwesten mit Regen. Dieser fällt auch schauerartig verstärkt aus und breitet sich im Tagesverlauf bis nach Niederösterreich und zum Burgenland aus. Zuvor gestaltet sich der Tag in der Osthälfte nach Nebelauflösung noch freundlich und trocken. Der Wind weht hier zunächst aus Süd, dreht im Tagesverlauf auf West und frischt zeitweise kräftig auf. Mit den Temperaturen geht es nochmal aufwärts mit Werten von West nach Ost zwischen 15 und 25 Grad.
Der Freitag hat aus jetziger Sicht wieder eine Wetterbesserung zu bieten, abwechslungsreich geht es aber auch am Wochenende weiter. Dabei entsprechen die Temperaturen mit meist 15 bis 20 Grad den jahreszeitlich üblichen Werten.
Hurrikan Kirk im Nordatlantik taucht immer mehr auf europäische Satellitenbilder auf. Der Tropensturm steuert in den kommenden Stunden in Richtung Azoren. Die portugiesische Inselgruppe wird am Dienstag mit Böen um 80-110 km/h und heftigen Regengüssen gestreift.
Kirk wird sich dann weiter in Richtung Europa verlagern und von Galicien über die Biskaya bis zur französischen Atlantikküste am Mittwoch als ehemaliger Tropensturm für schwere bis orkanartige Sturmböen um 100-120 km/h sorgen.
Das Sturmfeld des Ex-Hurrikans Kirk zieht am Donnerstag auch über Deutschland hinweg. Laut neuesten Modellberechnungen sind besonders in der Mitte und im Südwesten der Bundesrepublik die stärksten Windböen um 90-110 km/h am wahrscheinlichsten. Aber auch sonst steht uns ein stürmischer Tag bevor. Wichtig zu betonen: Die genaue Zugbahn bleibt weiterhin unsicher und große Änderungen in der Prognose sind weiterhin möglich.
** Ursprünglicher Blogeintrag vom 04.10.2024 **
Hurrikan Kirk ist aktuell immer noch mitten im Atlantik und dreht seine Runden über dem freien Ozean mit Spitzenwindgeschwindigkeiten über 200 km/h. Laut nahezu allen Prognosen verlagert sich aber der tropische Wirbelsturm in den kommenden Tagen zunächst Richtung Azoren (Dienstag) und dann weiter zu der Europäischen Westküste.
Ex-Hurrikan trifft Europa
Der Sturm dürfte die Westküste Europas am Mittwoch, dem 9. Oktober, noch als tropischer Wirbelsturm erreichen, wird aber über dem Kontinent sehr rasch seine tropischen Eigenschaften verlieren. Trotzdem ist am Mittwoch am Atlantik schwerer Sturm angesagt. Achtung: Sowohl die genaue Zugbahn des Tiefs als auch die Stärke seines Sturmfelds sind noch recht unsicher!
Auch in Deutschland höchstwahrscheinlich stürmisch
Laut aktuellsten Berechnungen sollte es am Golf vom Biskaya am Mittwoch für schweren bis orkanartigen Sturm reichen. Das Sturmfeld sollte sich am Donnerstag, dem 10. Oktober, in Richtung Mitteleuropa verlagern. Dann wären aus jetziger Sicht auch in Deutschland verbreitet Spitzenböen bis 70-90 km/h in Reichweite, in exponierten Lagen auch etwas mehr.
Die Unsicherheiten sind wie bereits erwähnt naturgemäß noch groß. Dennoch ist die größte Wahrscheinlichkeit für außergewöhnlich stürmische Verhältnisse am Donnerstag mit Eintreffen von Ex-Hurrikan Kirk über der Mitte und dem Südwesten Deutschlands zu finden. Wir werden euch in den kommenden Tagen weiterhin auf dem Laufenden halten!
Unsere Sonne ist aktuell am Höhepunkt ihres etwa 10-jährigen Zyklus und daher besonders aktiv. In den letzten 24 Stunden wurden zwei starke Eruptionen auf ihrer Oberfläche beobachtet, die einen Sonnensturm erzeugt haben. Beide Sonnenstürme verlagern sich nun in Richtung Erde. Die erste erreicht uns in diesen Stunden, am heutigen 4. Oktober. Die zweite, deutlich kräftiger, ist für den Samstagabend und die Nacht auf Sonntag erwartet.
Die Prognose der geomagnetischen Aktivität bleibt laut dem amerikanischen Dienst NOAA bis Sonntag durchgehend hoch mit Stufe 3 von maximal 5. Kurzzeitig könnte aber dieser Wert deutlich übertroffen werden bzw. kurzfristig nach oben korrigiert. Dies gilt vor allem für die Nacht auf Sonntag.
Polarlichter bis in niedrigere Breiten
Die in den Sonnenstürmen enthaltenen, geladenen Teilchen werden auf das magnetische Feld der Erde treffen und dort unter Umständen für Unruhe sorgen. Das Ergebnis: In höheren Breiten sind mäßige Störungen im Stromnetz und beim GPS-Signal schon im Gange, bei uns halten sich die Auswirkungen hingegen deutlich in Grenzen. Die Chancen auf Polarlichter steigen aber auch im Alpenraum am Wochenende – und besonders in der Nacht auf Sonntag – markant an!
Beste Chancen im Westen Österreichs
Hier kommt aber das Wetter ins Spiel. Denn in der Nacht auf Sonntag ist es in der Osthälfte des Landes noch meist dicht bewölkt. Deutlich bessere Chancen durch meist klaren Himmel gibt es hingegen in der Westhälfte und hier vor allem in Vorarlberg und Nordtirol. Gegen Sonntagmorgen gibt es dann auch im südlichen Bergland Auflockerungen.
In der Osthälfte passen dann die Wetterbedingungen Sonntagabend bzw. in der ersten Hälfte der Nacht auf Montag am besten, doch dann ist es fraglich, ob noch Polarlichter-Aktivität zu sehen sein wird. Neue Sonneneruptionen sind aber in den kommenden Stunden nicht ausgeschlossen und könnten die Polarlichter-Aktivität unter Umständen bis in die neue Woche verlängern.
Der Monat begann mit einer Fortsetzung des Sommers, dabei wurden verbreitet auch noch Hitzetage gemessen, besonders in Ostdeutschland verbreitet sogar 5 bis 6. Damit begann der Monat hier teils 10 Grad zu warm. Im Mittel bleibt hier, wie in der Graphik unten zu sehen ist, noch eine Abweichung von um die 3 Grad zum langjährigen Mittel. Deutschlandweit liegt der Monat mit 1,7 Grad Abweichung auf dem 10. Platz seit Beginn der Aufzeichnungen.
Deutlich zu nass
Die sommerliche Phase zu Beginn des Monats war noch geprägt durch markante Gewitterlagen, insbesondere am 2. und 4. des Monats. Diese Gewitter wurden von lokal ergiebigem Starkregen begleitet und lieferten einen ersten Beitrag. Dabei wurden im gesamten Monat rund 136.000 Blitze mit mehr als 5 kA registriert.
Nachdem mit einer ersten Kaltfront die übermäßige Wärme verdrängt worden war folgte am 11. ein markanter Kaltluftvorstoß von Grönland her, dieser lieferte die Initiation des späteren Unwettertiefs, welches vor allem von Polen bis Österreich zu katastrophalen Regenmengen führte. Die Republik wurde damit vor allem von Sachsen bis nach Bayern beeinflusst, hier traten größere Regenmengen auf, welche die großen Abweichungen dort erklären. Dabei fiel in den Alpen sogar Schnee bis relativ weit herunter.
Zum Monatsende traten an einer Frontalzone besonders von der Eifel bis zum Schwarzwald nochmals größere Regenmengen auf. Diese sorgten für die großen Abweichungen vor allem in Richtung Saarland. Im Summe ergibt sich bundesweit damit der 7. nasseste September seit Beginn der Aufzeichnungen. In Bayern alleine rangiert der Monat jedoch auf Platz 2.
Etwas zu sonnig
Die unten stehende Graphik zeigt die Sonnenscheinverteilung im September, ganz klar ein Südwest-Nordost-Gefälle. In Mecklenburg-Vorpommern war dies immerhin der 5. sonnigste September seit Beginn der flächendeckenden Aufzeichnungen. Die anhaltende Bewölkung im Süden erklärt somit auch die niedrigen Abweichungen der Temperatur dort, s.o. .
Nach gut vier Jahren Pause taucht in den kommenden Wochen wieder ein Komet auf, welcher mit freien Augen am Abendhimmel zu sehen sein wird. Aller Voraussicht nach wird er zumindest etwas deutlicher zu sehen sein als der Komet NEOWISE im Juli 2020, aber die Helligkeit von Kometen ist grundsätzlich starken Schwankungen unterworfen und selbst kurzfristig nicht allzu genau vorherzusagen. Zuerst gesehen wurde der Komet mit der Bezeichnung C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS) auf Aufnahmen des chinesischen Purple Mountain Observatory (auch Tsuchinshan Astronomical Observatory) vom 9. Jänner 2023 und unabhängig davon wurde er dann am 22. Februar 2023 vom Asteroid-Terrestrial-impact-Last-Alert-System (ATLAS) an dessen Station am South African Astronomical Observatory (SAAO) in Sutherland (Südafrika) entdeckt. Danach befand er sich noch gut eineinhalb Jahre lang auf seinem Weg ins innere Sonnensystem.
Comet C/2023 A3 (Tsuchinshan–ATLAS) graces the dawn sky over @KittPeakNatObs! ☄️
It was captured in the morning hours before sunrise on Saturday 28 September 2024 by Rob Sparks from @NOIRLabastro. https://t.co/iHKekGApqm
Am 27. September stand der Komet in Sonnennähe, wobei er sich am irdischen Himmel südwärts von der Sonne befand und daher v.a. auf der Südhalbkugel beobachtet werden konnte. Zu dieser Zeit wurden bereits einige eindrucksvolle Aufnahmen gemacht. Knapp über dem Horizont war er aber auch schon am östlichen Horizont nördlich des Äquators zu sehen.
If you have to get up at 3am to see it, is it really a „great“ comet? 😆 C/2023 A3 (Tsuchinshan–ATLAS) this morning as seen from Cape Byron. Fingers crossed it gets „great“ in 2 weeks! Current Status : VERY GOOD. 7 x 10s/100mm /F4.5/ISO 3200/1600 Canon 6D Mk II pic.twitter.com/9hxIEOL0u7
Aus unserer Perspektive wandert der Komet nach Norden und lässt sich damit auch in unseren Breiten blicken. Ab etwa dem 10.-12. Oktober, je nach Helligkeitsentwicklung, taucht er als verwaschen erscheinender Stern mit einem nach oben weisenden Schweif in der Abenddämmerung auf. Dabei steht er knapp über dem westlichen Horizont. Am ehesten zu finden ist er, wenn man mit einem Fernglas in der beginnenden Dämmerung (ab etwa 18:40 bis kurz vor 19:00 MESZ in Ostösterreich, im Westen ca. 20 min. später) den Bereich absucht, wo die Sonne zuvor untergegangen ist. Der geringste Abstand von der Erde wird am 12. Oktober erreicht. Er beträgt 70 Millionen Kilometer, das ist knapp die Hälfte der Entfernung der Erde von der Sonne.
Die Wetterbedingungen sind heute leider alles andere als ideal, da in den kommenden Stunden aus Westen vermehrt hochliegende Wolken aufziehen. Die besten Chancen herrschen wohl im Südosten des Landes. pic.twitter.com/wQnFNXBeCs
Im Laufe des Monats verspäten sich die Untergänge des Kometen, sodass er an einem immer dunkleren Abendhimmel im Westen erscheint und auch höher steht. Allerdings ist am 17. Vollmond – und dieser erhellt den gesamten Himmel erheblich, was die Beobachtung erschwert. Diese Aufhellung macht sich auch einige Tage vor und nach diesem Termin bemerkbar, auch wenn der Mond dann im Osten und somit in der Gegenrichtung wie der Komet steht. Dennoch dürfte dieser dann relativ leicht mit freiem Auge zu sehen sein. Die beste Beobachtungzeit ist jeweils um 19 Uhr herum.
Ab dem 21. ist der Mond nicht mehr am frühen Abendhimmel vertreten, sondern geht erst nach 20 Uhr und in den Folgetagen täglich eine weitere Stunde später auf. Vor dem Mondaufgang lohnt sich dann eventuell das Aufsuchen stadtferner Gebiete mit einem dunklen Himmel, um eine bessere Sicht zu haben. Allerdings verliert der Komet rasch an Helligkeit, da er sich von der Sonne und Erde entfernt. Wie lange er noch am Abendhimmel zu sehen ist, lässt sich nicht genau sagen. Spätestens im November wird er sich aber nur noch mit Fernrohren finden lassen. Die Kometenbahn ist hyperbolisch, d.h. er besucht uns nur einmal und schlägt keine Umlaufbahn um die Sonne ein.
The comet is getting brighter !! 😱 September, 29. I just captured an image of Comet C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS) from the Atacama Desert, Chile 🇨🇱✨. The tail is so long that it barely fits in the field of view of a 135 mm lens. It’s so impressive !! The view was absolutely… pic.twitter.com/763xs83xaD
Hurrikan Helene ist am vergangenen Donnerstagabend als Hurrikan der Kategorie 4 mit Windgeschwindigkeiten knapp über 200 km/h etwa 15 km südwestlich der Stadt Perry auf die Westküste Floridas getroffen. Helene war der stärkste jemals aufgezeichnete Hurrikan, der in der Big Bend-Region Floridas auf Land traf, noch stärker als Idalia, der im Vorjahr als Hurrikan der Kategorie 3 in unmittelbarer Nähe durchzog.
Satellite loop including radar from @zoom_earth between Tuesday 12pm thru 8amCT today. The absorption of Hurricane #Helene2024 and the upper trough is quite amazing to watch. pic.twitter.com/mbPWiA2V94
Unfortunately, we have yet another addition to the extensive list of major hurricanes making landfall in the U.S. Gulf of Mexico coast since 2017 — with all but two of them category 4+ landfalls. pic.twitter.com/eMbf6qwKIH
An der Westküste Floridas nördlich der Tampa Bay kam es zu einer extremen Sturmflut, etwa in Cedar Key wurde mit einer geschätzten Überflutungshöhe von etwa 3 Metern auch die Rekordflut aus dem Jahre 1896 übertroffen. Im Zusammenspiel mit dem Wind in Orkanstärke kam es zu schwersten Schäden, aufgrund der frühzeitigen Warnungen bzw. Evakuierungen blieb die Opferzahl in diesem Gebiet aber vergleichsweise gering.
Beim Landfall in Florida wies Hurrikan Helene eine ausgeprägte nordwärtsgerichtete Verlagerung auf und bereits im Vorfeld kam es im Bereich der südlichen Appalachen zu großen Regenmengen. Dieses Phänomen ist nicht unbekannt und wird auch „predecessor rain event“ genannt, vergleichbar in etwa zu einer Südstaulage/Gegenstromlage im Vorfeld eines Mittelmeertiefs. In den Appalachen im Westen der Carolinas, in Georgia sowie im Osten Tennessees wurde die extrem feuchte, tropische Luft zusätzlich gestaut, ähnlich wie wir es im Alpenraum etwa bei Vb-Tiefs kennen. Im Kerngebiet wurden vielerorts extreme Mengen um 500 l/m² mit Spitzen im Bergland bis knapp 800 l/m² in weniger als drei Tagen gemessen.
Katastrophales Hochwasser
Diese enormen Wassermassen haben zu Struzfluten, Erdrutschen sowie einer extremen Hochwasserlage geführt. Teilweise wurden in den Appalachen ganze Tallagen geflutet, weshalb Straßen, Brücken und mitunter auch ganze Ortschaften vom Wasser zerstört wurden. Die Wasserstände der Flüsse in Teilen des westlichen North Carolina haben Rekorde gebrochen, die seit der „Großen Flut“ vom Juli 1916 Bestand hatten. In Summe wurden im Südosten der USA bereits mehr als 100 Todesopfer gezählt, davon allein 65 allein in den Carolinas, die Zahl wird aber weiter steigen.
Chimney Rock, North Carolina. The buildings may be gone, leaving only a debris field behind. Yet remember that what makes a place is not the buildings, but the people who called that place home. Time to support those in need. #Helenepic.twitter.com/CNqKgYaZcA
Auch abseits der Küsten wurden regional Windböen in Orkanstärke gemessen, weshalb es zu unzähligen umgestürzten Bäumen bzw. Stromausfällen kam. Windspitzen von 140 bis 160 km/h wurden an mehreren Orten in Florida sowie im Süden von Georgia gemessen, weiter nördlich etwa in der Umgebung von Augusta (Georgia) wurden Böen bis 130 km/h bzw. bei Anderson (South Carolina) 113 km/h gemessen. In den äußeren Regenbändern des aufziehenden Hurrikans kam es zudem von Georgia bis in den Westen Virginias auch zu mehreren eingelagerten Tornados. Einer der schadenträchtigsten Tornados mit der Stärke EF3 traf den Ort Rocky Mount in North Carolina.
SIGNIFICANT damage in Rocky Mount NC from a strong tornado. Several buildings destroyed, and insulation and house debris is littered around several miles from the damage. pic.twitter.com/aR29xZOWrD
Auch bei diesem Ereignis hat der Klimawandel zweifellos eine große Rolle gespielt: Einerseits haben die stark überdurchschnittlichen Wassertemperaturen im Golf von Mexiko eine rapide Intensivierung des Hurrikans ermöglicht, andererseits gelangten bereits vor Ankunft von Helene überdurchschnittlich feuchte Luftmassen zu den Appalachen (generell erwartet man durch den Klimawandel nicht mehr, aber dafür stärkere bzw. sich rascher verstärkende Wirbelstürme). Die Jährlichkeit dieses Ereignisses lag regional zwischen 200 und 1000 Jahren, örtlich aber auch über 1000 Jahren. Es gibt also durchaus gewisse Parallelen zum Hochwasser im September in Niederösterreich, Tschechien und Polen. Das Zusammenspiel von mehreren Faktoren führt vor allem am Ende des Sommers immer häufiger zu extremen Regenereignissen:
überdurchschnittliche Wassertemperaturen (Adria, Schwarzes Meer, Golf von Mexiko…)
Staueffekte an Bergen (Alpen, Altvatergebirge, Appalachen…)
Freilich ist der Auslöser bzw. die Ausgangslage im Südosten der USA eine andere als im Mittelmeerraum (tropisches vs. außertropisches Klima), weshalb die Dimensionen des Ereignisses dort noch extremer waren. Die physikalischen Prozesse im Bereich der Appalachen sind aber die gleichen. Weitere Infos zu dieser Thematik gibt es hier: Klimawandel und Starkregen.
Preliminary map of rain totals and recurrence intervals (ARIs) over southern Appalachia from Hurricane Helene, based on NWS public information statement data. A widespread, devastating 200-1000 year flood.
Vom meteorologisch beginnenden Herbst war zu Beginn des Septembers nichts zu spüren. Im Gegenteil: Der heurige September verlängerte den Hochsommer nahtlos, reihenweise wurden noch Temperaturen über 30° gemessen. Der landesweite Septemberrekord von 36,0° (01.09.2015 in Pottschach-Ternitz) wurde nur um Haaresbreite verfehlt. 35,9° zeigte das Thermometer am Monatsdritten in Bad-Deutsch-Altenburg. Einen anderen Rekord stellte der kleine Ort im äußersten Osten Niederösterreichs jedoch auf. Mit dem 57. Hitzetag (Tage mit 30° oder mehr) wurde hier am 8. September der bestehende Österreichrekord von 56 Tagen (Leibnitz, anno 2003) übertroffen.
Hier eine Karte mit der Anzahl der Hitzetage im September:
Noch mehr Rekorde? Kein Problem!
Andau im Seewinkel schaffte in der ersten Woche des Monats mit 35,3° die höchste je in einem September gemessene Temperatur des Burgenlandes, Fürstenfeld gelang Tags darauf das gleiche Kunststück für die Steiermark. In Wien endete am 9. des Monats die bislang zweitlängste Hitzewelle der Messgeschichte, nur jene 2018 war mit 32 Tagen noch um einen Tag länger. Auch auf den Bergen schien der Hochsommer gar nicht mehr zu enden. Auf dem Sonnblick in über 3100 Meter Höhe sank die Temperatur erst am 09.09. nach über zwei Monaten Plusgraden wieder ins Minus – neuer Rekord!
Österreichweit schließt der September hauptsächlich wegen der zuvor beschriebenen Extremtemperaturen zu Monatsbeginn im Vergleich zum langjährigen Mittel von 1991 bis 2020 mit einer Abweichung von rund +1,5 Grad deutlich zu warm ab. Die größten positiven Abweichungen zwischen +2 und +3 Grad wurden vom Innviertel bis in den Seewinkel gemessen, von Vorarlberg bis nach Salzburg liegen diese hingegen „nur“ bei +0,5 bis +1,5 Grad.
Hier die Abweichungen:
Jahrhunderthochwasser durch 5b-Tief
Kurz vor der Monatsmitte folgte eine Wetterlage, die selbst altgediente Meteorologen ins Staunen versetzte. Ein Tief zog von der Adria Richtung Ungarn und Slowakei und verharrte knapp östlich von Österreich für einige Tage. Die Folge: Intensiver Regen besonders in Wien und Niederösterreich sowie ein verheerendes Hochwasser an vielen Flüssen ebendort. An der Donau kurz vor Wien betrug der Durchfluss zeitweise 10.500 Kubikmeter Wasser pro Sekunde, nach Juni 2013 der höchste Wert der Messgeschichte und statistisch ein Wert, wie er nur alle 100 Jahre vorkommt. Zur Verdeutlichung: An nur einem Tag durchquerte damit sechs Mal so viel Wasser Wien, wie die Bundeshauptstadt in einem ganzen Jahr verbraucht. Schier unglaubliche Wassermassen.
Hier der Durchfluss-Verlauf an dieser Station im September 2024:
Bevor der Starkregen die Schlagzeilen dominierte, meldete sich aber sogar kurz der Winter. In Mariazell wurde mit 1 cm erstmals messbarer Septemberschnee, in Hochfilzen mit +0,8° ein neuer Rekord für die tiefste Maximaltemperatur in der ersten Septemberhälfte unterhalb von 1000 m registriert. Kurzum: Vom Hochsommer ging es binnen weniger Tage in den Winter.
Doch zurück zum Dauerregen – dem Wetterthema Nr. 1 des Monats: Alle Rekorde aufzuzählen, würde den Umfang dieses Blogs sprengen. Mit einer Tagesniederschlagsmenge von 225 l/m² wurde in St. Pölten ein neuer Rekord für ganz Niederösterreich aufgestellt. Noch nie fiel binnen 24 Stunden derart viel Regen im flächengrößten Bundesland. Dessen Landeshauptstadt registrierte in vier Tagen sogar 361 l/m², der alte Rekord an dieser Station für diesen Zeitraum wurde schlicht verdoppelt. Ebenjene 361 l/m² stellen sogar einen neuen Herbstrekord in St. Pölten auf. Der alte Rekord stammt aus dem Jahr 1950, aber aufsummiert über drei volle Monate. Dieses Mal über nur vier Tage! Die absolut größten Regenmengen während dieses Extremereignisses wurden in Lackenhof am Ötscher gemessen, 450 l/m² gab es hier.
Über ganz Österreich gemittelt fielen im zu Ende gehenden Monat 244 l/m², damit war dieser September der landesweit nasseste der Messgeschichte. Bis dato hatte der September 2007 mit 188 l/m² im Österreichschnitt die Nase vorne.
Hier die Top 10 der nassesten Stationen:
Dementsprechend markant auch die Abweichungen beim Regen:
Doch nicht nur der Regen sorgte für Schlagzeilen und Probleme, auch der Wind wehte am Alpenostrand für diese Jahreszeit extrem stark. Am Schöckl, dem Hausberg der Grazer, wurden 157 km/h gemessen, in St. Radegund an dessen Fuß mit 135 km/h ebenfalls voller Orkan. Beide Werte bedeuten einen neuen Allzeitrekord für diese Stationen. Neue Septemberrekorde gab es aber auch u.a. in Gumpoldskirchen, Deutschlandsberg und Tamsweg.
Extremwerte September 2024 (Bundesland, Tag des Auftretens)
Höchste Temperaturen
35,9 Grad Bad Deutsch-Altenburg (NÖ, 03.)
35,3 Grad Andau (B, 02.)
35,0 Grad Gänserndorf, (NÖ, 03.)
Tiefste Temperaturen ( < 1000 m)
-0,3 Grad Hochfilzen (T, 14.)
-0,2 Grad Kornat (K, 12.)
+0,1 Grad Semmering (NÖ, 13.) + Mariazell (ST, 13.)
Aktuell befindet sich das Zentrum des Hurrikans Helene zwischen Kuba und Mexiko. Auf dem Satellitenfilm der Region (noch ist es dort dunkel, daher gibt es noch kein sichtbares Bild) erkennt man Helene sehr gut in der Bildmitte mit der klassischen Rotation gegen den Uhrzeigersinn:
Helene bewegt sich mit etwa 20 km/h in nördliche Richtung. Eine Wende nach Nordost mit einer Erhöhung der Zuggeschwindigkeit wird heute im Laufe des Tages erwartet, wodurch das Auge von Helene circa Donnerstagabend (Ortszeit, kommende Nacht unserer Zeit) über den östlichen Golf von Mexiko und an die Küste von Florida Big Bend gelangen wird. Nach Landgang wird erwartet, dass Helene am Freitag und Samstag langsamer wird und über Georgia nach Nordwesten abdreht und noch die südlichen Appalachen in Tennessee erreicht.
Hier die erwartete Zugbahn des Hurrikans:
Dabei werden die stärksten Windgeschwindigkeiten von 150-200 km/h zwischen den Großstädten Tampa und Tallahassee erwartet, aber auch in vielen übrigen Teilen von Florida sowie in Georgia muss mit orkanartigen Böen gerechnet werden.
Dazu ist an der Westküste mit einer mehrere Meter hohen Sturmflut zu rechnen. Im violetten Küstenbereich gehen die US-Kollegen von einer 15 bis 20 Fuß hohen Sturmflut aus. Umgerechnet in unsere Maße sind das 4,5 bis 6 Meter!
Natürlich hat Helene auch einiges an Niederschlag im Gepäck. Im Bereich des Panhandle werden Regenmengen um 150 Liter pro Quadratmeter binnen 24 Stunden erwartet, lokal auch um 200 l/m². Aber auch in den umliegenden Regionen und entlang der nördlichen Zugbahn können die großen Regenmengen zu Überflutungen und in den bergigen Regionen von Georgia, Tennessee und Alabama zu Murenabgängen führen.
Definitionsgemäß ist die atlantische Hurrikansaison erst am 30. November zu Ende. Somit gibt es durchaus noch Potenzial für weitere Entwicklungen in den nächsten gut zwei Monaten. Auch für weitere Namen ist bereits gesorgt, HELENE ist erst der achte benannte Wirbelsturm in dieser Saison.
Aktuell befindet sich das Zentrum des Hurrikans Helene zwischen Kuba und Mexiko. Auf dem Satellitenfilm der Karibik und des Atlantiks erkennt man Helene ebenfalls sehr gut auf der linken Seite mit der klassischen Rotation gegen den Uhrzeigersinn:
Helene bewegt sich mit etwa 17 km/h in nordnordwestliche Richtung. Eine Wende nach Norden und Nordnordost mit einer Erhöhung der Vorwärtsgeschwindigkeit wird ab sofort bis Donnerstag erwartet, wodurch das Zentrum von Helene bis Donnerstagabend (Ortszeit) über den östlichen Golf von Mexiko und an die Küste von Florida Big Bend gelangen wird. Nach der Landung wird erwartet, dass Helene am Freitag und Samstag langsamer wird und über Georgia nach Nordwesten abdreht und noch die südlichen Appalachen erreicht.
Dabei werden die stärksten Windgeschwindigkeiten um 170 km/h zwischen Tampa und Tallahassee erwartet, aber auch in weiten Teilen von Florida und Georgia muss mit orkanartigen Böen gerechnet werden. Dazu ist an der Westküste mit einer mehrere Meter hohen Sturmflut zu rechnen.
Natürlich hat Helene auch einiges an Niederschlag im Gepäck. Im Bereich des Panhandle werden Regenmengen um 160 mm in 24 Stunden erwartet, aber auch in den umliegenden Regionen und entlang der nördlichen Zugbahn können die Regenmengen zu Überflutungen und in den bergigen Regionen von Tennessee und Alabama zu Murenabgängen führen.
Definitionsgemäß ist die atlantische Hurrikansaison erst am 30. November zu Ende. Somit gibt es durchaus noch Potenzial für weitere Entwicklungen in den nächsten Monaten. Auch für weiterer Namen ist bereits gesorgt.
Der astronomische Herbst beginnt auf der Nordhalbkugel mit dem Äquinoktium in der letzten Septemberdekade, der je nach Jahr auf den 22., 23. oder 24. September fällt. Das Äquinoktium ist jener Tag, an dem die Sonne senkrecht über dem Äquator steht und der lichte Tag bzw. die Nacht weltweit mit je 12 Stunden gleich lang sind. In diesem Jahr liegt die Sonne am 22. September exakt um 14:43 Uhr MESZ senkrecht über dem Äquator und die Sonnenstrahlen treffen hier also im 90-Grad-Winkel auf die Erdoberfläche. Nach diesem Zeitpunkt liegt die Sonne dann südlich des Äquators im Zenit und auf der Südhalbkugel kehrt langsam der Frühling ein.
Lange Nächte
Ende September und Anfang Oktober stellt sich oftmals ruhiges und stabiles Hochdruckwetter ein. Der Altweibersommer ist im deutschen Sprachraum eine sogenannte meteorologische Singularität, also eine regelmäßig wiederkehrende Wettererscheinung. Die kommenden Tagen bieten vorerst eher unbeständiges und relativ mildes Wetter, doch gegen Monatsende ist tatsächlich eine deutliche Beruhigung in Sicht. Der Übergang in den Goldenen Oktober findet bei entsprechender Wetterlage fließend statt. Die Tageslänge nimmt in dieser Jahreszeit besonders schnell ab, so verlieren wir derzeit etwa 3 bis 4 Minuten Licht pro Tag.
Astronomische vs. meteorologische Jahreszeiten
Für uns Meteorologen ist der Herbst schon rund drei Wochen alt, er begann am 1. September. Warum es neben den astronomischen Jahreszeiten auch die sogenannten meteorologischen Jahreszeiten gibt, hat einen einfachen Grund: Meteorologische Statistiken lassen sich nur schwer erstellen, wenn der Beginn der Jahreszeiten mitten in einem Monat liegt und dann auch noch von Jahr zu Jahr schwankt. Deshalb wurde noch in Zeiten ohne Computer die Entscheidung getroffen, die meteorologischen Jahreszeiten immer an den Monatsersten beginnen zu lassen.
Quelle Titelbild: Sonnenaufgang im Herbst @ Pixabay.com
Während die Gewittersaison in Mitteleuropa vor allem von Mai bis August ihren Höhepunkt erlebt, verlagert sich der Schwerpunkt der Gewittertätigkeit in den Herbstmonaten immer weiter südwärts.
Zunehmender Tiefdruckeinfluss
Im Sommer liegt der Mittelmeerraum häufig unter dem Einfluss des subtropischen Hochdruckgürtels, welches für trockene und heiße Wetterbedingungen sorgt. Im Herbst verlagert sich die Westwindzone im Mittel aber langsam südwärts und die Ausläufer des subtropischen Hochdruckgürtels werden nach Nordafrika abgedrängt. Hohe Wassertemperaturen und Tiefdruckeinfluss sorgen für eine labile Luftschichtung, weshalb im Mittelmeerraum der Hebst bzw. regional auch der Winter die nasseste Zeit des Jahres darstellen.
Labile Luftschichtung
Der zunehmende Tiefdruckeinfluss und die ersten Kaltluftvorstoße aus Nordeuropa führen in Zusammenspiel mit den noch hohen Wassertemperaturen zu einer labilen Schichtung der Luft. In der folgenden Graphik sieht man die mittlere, potentiell verfügbare Energie für vertikale Luftmassenbewegung (MLCAPE), welche ein wichtiges Maß für Gewitter darstellt. Während das Meer im Frühsommer stabilisierend wirkt, sorgt es im Herbst häufig für eine labile Luftschichtung.
Unwettersaison
Im nördlichen Mittelmeerraum erreicht die Gewittersaison im Spätsommer und zu Herbstbeginn ihren Höhepunkt, im zentralen Mittelmeer im Laufe des Herbsts und im äußersten Süden und Osten erst im Winter. Dies spiegelt sich auch in den Ergebnissen diverser Studien wieder.
Mildes Mittelmeer
Die Wassertemperaturen im Mittelmeer nehmen im Zuge der globalen Erwärmung langsam zu, so gab es auch heuer im Juli und August zum Teil deutlich überdurchschnittliche Wassertemperaturen. Auch im langjährigen Trend seit 1982 kann man ein Zunahme der mittleren Wassertemperaturen beobachten, was für die angrenzenden Länder eine Gefahr darstellt. Die Unwettersaison wird nämlich tendenziell länger und intensiver, denn je wärmer das Wasser im Herbst ist, desto mehr Energie steht für Unwetter zur Verfügung.
Die größten Niederschlagsspitzen innerhalb weniger Stunden bis Tage in Europa stammen allesamt vom Mittelmeerraum. Besonders häufig betroffen sind exponierte Gebirgsgruppen in Küstennähe, wie etwa die Cevennen in Frankreich, der Ligurische Apennin in Italien oder das Dinarische Gebirge von Kroatien bis nach Montenegro. Aber auch an der Ostküste Spaniens, in Mittel- und Süditalien sowie in Griechenland sind Extremereignisse keine Seltenheit. Speziell im südlichen Mittelmeerraum regnet es im Sommer nur selten, dafür aber im Herbst und Winter mitunter extrem intensiv. Die Kombination aus Starkregen und Gebirgsketten begünstigt dann Sturzfluten. Für extreme Niederschlagsereignisse spielen diese Faktoren eine entscheidende Rolle:
Tiefdruckeinfluss mit anhaltendem, auflandigem Wind
hohe Wassertemperaturen
ein Gebirge in Küstennähe, welches für zusätzliche Hebung und Staueffekte sorgt
Ein zeitweise nahezu ortsfestes Tief namens Daniel hat im Herbst 2023 in Teilen Griechenlands für extreme Regenmengen gesorgt. Regional fiel innerhalb weniger Tage sogar deutlich mehr als der gesamte mittlere Jahresniederschlag, was u.a. in der thessalischen Ebene zu schwere Überschwemmungen geführt hat.
Dieses Tief hat sich in weiterer Folge zu einem subtropischen Tief mit warmen Kern umgewandelt und ist mit schweren Sturmböen und großen Regenmengen auf den östlichen Teil der Großen Syrte in Libyen getroffen. In Libyen brachen infolge des Starkregens südlich der Stadt Darna zwei Staudämme. Die Wassermassen zerstörten ganze Wohnviertel und in Summe kamen über 10.000 Menschen ums Leben.
Disaster unfolding in Libya 🇱🇾
on the back of Storm Daniel (linked to the system which recently flooded Greece). This footage is from Derna on the north coast of Libya.
We end this week with heavy rainfall and more than 8000 reports submitted to ESWD last year. 2023 featured by far the deadliest weather event stored in the ESWD: the 11 September floods in Libya, especially in the city of Darnah (Derna), which caused more than 20 000 fatalities. pic.twitter.com/iIDOHghRxK
Die Forschung zu Klimawandel und Extremwetterereignissen hat in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht. Mittlerweile kann man belegen, dass bestimmte Extremwetterereignisse durch den Klimawandel wahrscheinlicher bzw. intensiver geworden sind. Bei dieser sogenannten Attributionsforschung vergleicht man mit Computersimulationen die Wahrscheinlichkeit für Extremereignisse im aktuellen Klima sowie in jenem der vorindustriellen Zeit. Besonders gut funktioniert das für sommerliche Hitzewellen, so spielt der Klimawandel in Europa mittlerweile bei nahezu jeder Hitzewelle eine Rolle und auch beim Extremniederschlag lässt sich bereits eine Zunahme nachweisen. Beim Hochwasser Ende Mai / Anfang Juni in Süddeutschland wurde ermittelt, dass die Intensität solche Ereignisse durch den Klimawandel bereits um etwa fünf Prozent zugenommen hat.
— Prof. Stefan Rahmstorf 🌏 🦣 (@rahmstorf) July 8, 2023
Im Allgemeinen wird durch die globale Erwärmung der Wasserkreislauf intensiviert: Einerseits verdunstet mehr Wasser, andererseits fällt Niederschlag kräftiger aus. Für jedes Grad Celsius an Erwärmung kann die Atmosphäre etwa 7% mehr Wasserdampf aufnehmen.
Der Wassernachschub (die Verdunstungsrate) steigt aber nur um etwa 3 bis 4% pro Grad Erwärmung an, die Verdunstung kommt der gesteigerten Aufnahmekapazität der Atmosphäre also nicht ganz nach. Dieses Ungleichgewicht führt dazu, dass es tendenziell seltener regnet, aber dafür stärker. Besonders gut kann man das an der zunehmenden Häufigkeit von Unwettern im Sommer beobachten.
Paradoxerweise werden also sowohl die trockenen Phasen als auch die starken Regenereignisse intensiver und häufiger, da sich der Niederschlag auf weniger Tage konzentriert und mitunter auch nur lokal auftritt. Auch in Österreich kann man bereits nachweisen, dass Tage, an denen es im Sommer mit leichter bis mäßiger Intensität regnet, seltener werden, während Tage mit sehr extremen Niederschlagsmengen in den vergangenen 30 Jahren häufiger wurden.
Der Klimawandel spielt auch bei der zurückliegenden Hochwasserlage eine Rolle: Die dafür verantwortliche Wetterlage ist zwar keinesfalls unbekannt, kommt bei uns immer wieder vor, und hätte auch in einem stabilen Klima zu Hochwasser geführt. Die Ausgangslage hat sich jedoch verändert: Das Mittelmeer und das Schwarze Meer werden immer wärmer und die Atmosphäre immer feuchter. Bei passender Wetterlage wie zuletzt regnet es also noch etwas intensiver und das Hochwasser fällt extremer aus.
Bereits seit mehr als 65 Jahren erhalten die in Mitteleuropa aktiven Hoch- und Tiefdruckgebiete einen Namen, in Anlehnung an die dazumal schon gängige Praxis in den USA, um eine klare und einfache Kommunikation zu ermöglichen. Die breite Öffentlichkeit wurde im deutschsprachigen Raum erst 1990 durch die Orkantiefs VIVIAN und WIEBKE darauf aufmerksam. Seitdem ist die Verwendung der Namen in den Medien quasi Standard. Seit 2002 können schließlich die Bürger im Rahmen der Aktion „Wetterpate“ Namen für die Druckgebiete wählen und sich so ein Hoch oder Tief selbst gönnen oder verschenken. Die Preise für ein Tief liegen bei 260 bzw. für die etwas selteneren, aber oft großräumigeren Hochs bei 390 €.
Manuelle Wetterbeobachtung
Die Einnahmen kommen einem guten Zweck zu Gute: Am Meteorologischen Institut der FU Berlin gibt es noch eine praxisnahe Ausbildung der angehenden Meteorologen. U.a. gibt es hier eine eigene Wetterstation, deren Daten und Beobachtungen in das weltweite Netz einfließen. Diese ist rund um die Uhr besetzt, es gibt also Augenbeobachtungen über Parameter wie den Wetterzustand, die Wolkenart und -höhe, die Sichtweiten usw., welche von Studenten aufgenommen und international verschlüsselt werden. Solche manuellen Beobachtungen werden heutzutage immer seltener, denn die nationalen Wetterdienste ersetzen immer mehr Wetterbeobachter durch automatisierte Instrumente, deren Qualität oftmals zu wünschen übrig lässt. Langzeitreihen wie etwa die jährliche Anzahl an Nebel- und Gewittertagen gehen dabei verloren.
Tief Anett hat in Österreich regional zu Regenmengen und Windspitzen geführt, die in dieser Intensität bislang noch nie beobachtet wurden. Beim Niederschlag gab es unzählige neue Rekorde, und diese reichen vom 24-Stunden-Niederschlag bis hin zum Monats- und Herbstniederschlag. In St. Pölten gab es mit 361 l/m² in nur vier Tagen mehr Regen, als im bislang nassesten Herbst der dortigen Messgeschichte. In keinem Monat wurde dort bislang mehr Niederschlag gemessen als in diesem September. Allein in 24 Stunden wurden 225 l/m² gemessen, dies liegt nur knapp hinter dem Landesrekord von 233 l/m² am Loiblpass aus dem Jahre 2009.
Die größten Niederschlagsmengen überhaupt wurden in den Ybbstaler, Türnitzer und Gutensteiner Alpen gemessen, etwa in Lackenhof am Ötscher wurden 458 l/m² in fünf Tagen verzeichnet. Auf den Bergen hat es ergiebig geschneit, regional gab es neue Monatsrekorde, wie etwa mit einer Schneehöhe von 145 cm auf der Rudolfshütte.
Der stürmische Wind hat im Gebirge in den vergangenen Tagen zu erheblichen Verfrachtungen geführt (und damit auch zu hoher Lawinengefahr), weshalb es schwer ist, zuverlässige Messwerte zu finden. Am Loser (Totes Gebirge) wurden 1,5 Meter Neuschnee gemessen. pic.twitter.com/K88oUJpjbL
Auch der Sturm hat zu zahlreichen neuen Monatsrekorden geführt, wie etwa in Gumpoldskirchen, Wiener Neustadt, Eisenstadt, Hartberg und Graz. In St. Radegund bei Graz sowie am Schöckl wurden mit Böen bis 135 bzw. 157 km/h sogar neue Allzeitrekorde aufgestellt.
Sinkende Pegel und Schmelzwasser
Die meisten Flusspegel sind derzeit konstant oder sinken wieder, nur vereinzelt gibt es noch Anstiege etwa an der March und der Leitha. Die Donau ist derzeit relativ konstant und es ist kein nennenswerter Anstieg mehr zu erwarten. In den kommenden Tagen gelangen zwar noch größere Mengen an Schmelzwasser in die Flüsse der Nordalpen, dies betrifft aber nicht die Hochwassergebiete in Niederösterreich. In der Umgebung von kleinen, bislang kaum betroffenen Gebirgsbächen der Nordalpen kann es vorübergehend noch zu stark ansteigenden Wasserständen kommen, in Summe aber sollte der bereits herbstliche Sonnenstand eine abrupte Schneeschmelze verhindern.
Wetterberuhigung
Der Tiefdruckeinfluss lässt ab Dienstag nach und am Rande eines Hochs über Nordeuropa gelangen mit einer östlichen Strömung allmählich weniger feuchte Luftmassen ins Land. Am Dienstagabend ziehen in Teilen Niederösterreichs zwar noch ein paar Regenschauer durch, dabei sind aber keine nennenswerten Mengen zu erwarten.
Am Mittwoch halten sich zunächst verbreitet Restwolken und Nebelfelder, welche am Vormittag langsam auflockern. Abseits davon scheint vor allem an der Alpennordseite häufig die Sonne, von Unterkärnten und der Steiermark bis an den Alpenostrand stauen sich kompakte Wolken und stellenweise fällt hier etwas Regen. Die Temperaturen steigen auf 16 bis 23 Grad.
Der Donnerstag hat nach stellenweise nur zögerlicher Auflösung von Nebel und Hochnebel an der Alpennordseite und im Osten viel Sonnenschein zu bieten, im Berg- und Hügelland bilden sich am Nachmittag vereinzelt Schauer. Dichtere Wolken halten sich von Unterkärnten und der Weststeiermark bis ins Obere Murtal. Dazu gibt es 16 bis 23 Grad.
Am Freitag scheint vor allem an der Alpennordseite und im Osten häufig die Sonne, nur in nebelanfälligen Regionen wie im Flachgau und oberösterreichischen Seengebiet bleibt es am Vormittag länger trüb. Im Süden und im zentralen Bergland ziehen weiterhin einige Wolken durch, einzelne Schauer gehen am ehesten von den Niederen Tauern bis ins Weststeirische Hügelland nieder. Dazu gibt es von Südwest nach Nordost 15 bis 23 Grad.
Am Wochenende setzt sich das ruhige Herbstwetter mit etwas Hochnebel und einigen Sonnenstunden fort, die Temperaturen ändern sich kaum und liegen auf einem für die Jahreszeit üblichen Niveau.
Frühzeitige Warnung
Aus meteorologischer Sicht wurde dieses Extremwetterereignis frühzeitig erkannt: Gute Modellprognosen, die Expertise unserer Meteorologen sowie ein reibungslos funktionierender Warnservice haben es uns ermöglicht, bereits am vergangenen Mittwoch Warnungen der höchsten Stufe für das Wald- und Mostviertel sowie den Wienerwald auszugeben. Unseren Liveticker über die Ereignisse mit zahlreichen Bildern kann man hier nachlesen: Liveticker: Tief Anett bringt Hochwasser und Sturm
Derzeit fällt bereits verbreitet Regen bzw. im zentralen Bergland bis etwa 800 m herab auch Schnee. Das eigentliche Regenereignis beginnt aber erst morgen, anbei die aktuellen Regenwarnungen für das Wochenende. https://t.co/TQ5fopgBkGpic.twitter.com/xJUq3O4hjM
Ein arktischer Kaltlufteinbruch über Mitteleuropa und in der Folge ein Tiefdruckgebiet verursachten in den letzten Tagen zunächst im Bergland einen massiven Wintereinbruch mit Neuschneemengen von bis zu 1,80 m. Südlich der Alpen bildete sich das Tief ANETT, das sich in Richtung Osteuropa verlagerte und dort nahezu stationär verweilte. Dabei führte es kontinuierlich sehr feuchte Mittelmeerluft an die Alpennordseite sowie nach Polen und Tschechien, wo sich diese mit extremen Niederschlagsmengen abregnet hat. Nachlese
Am stärksten von den Regenfällen in Österreich betroffen waren das Gebiet vom Mostviertel bis zum Wienerwald sowie das Waldviertel. Die Wassermassen verursachten an drei Viertel der Flüsse in Niederösterreich ein Hochwasser. Am Kamp wurde mindestens ein hundertjährliches Hochwasser erreicht, an der Donau vor Wien war es etwa ein 90-jährliches Hochwasser (HQ90). Auch in Wien gab es am Wienfluss und am Donaukanal mindestens ein hundertjährliches Hochwasser (HQ100).
Die niedrige Schneefallgrenze hat dabei die Hochwasserlage in Oberösterreich, Salzburg und stellenweise in Niederösterreich entschärft. Diese Schneemassen aus den höheren Lagen werden jedoch in den kommenden Tagen mit den steigenden Temperaturen abschmelzen und in die Flüsse abfließen. Dies wird dafür sorgen, dass das Hochwasser nur langsam zurückgeht. Vereinzelt sind sogar noch Pegelspitzen möglich.
Besonders im Osten des Landes führten die markanten Druckgegensätze zu stürmischen Bedingungen. Insgesamt wurden bei diesem Ereignisses zahlreiche Rekorde gebrochen. Der markanteste Tag war der Samstag, hier ein Auszug der gemessenen Spitzenböen:
Mittlerweile nicht nur mehr #Sturm, sondern mit Böen bis 111 km/h schon annähernd #Orkan-Stärke in #Hartberg. Der alte September-Rekord von 84 km/h (September 1995) wird seit 4 bis 5 Stunden durchgehend überboten. Mittelwind (!) um 50 km/h! Extreme #Unwetter|lage! @uwz_atpic.twitter.com/tLP2VusRQ2
Der Schnee der im Flachland die Situation etwas entschärft hat, sorgte aber im Bergland für Probleme, durch das Laub auf den Bäumen kam es durch das Gewicht des relativ nassen Schnees zu zahlreichen Fällen von Schneebruch.
In den kommenden Stunden beruhigt sich die Lage aus meteorologischer Sicht zunehmends und spätestens morgen Vormittag wird es überall abtrocknen.
Abschließend sind noch einmal die sehr guten Modellprognosen und die Expertise unserer Meteorologen hervorzuheben. Diese haben es uns, zusammen mit einem reibungslos funktionierenden Warnservice, ermöglicht, bereits am Mittwoch (11.9.) Warnungen der höchsten Stufe für das Wald- und Mostviertel, den Wienerwald sowie die östlichen Nordalpen auszugeben. Eine erste Presseaussendung mit dem Hinweis auf die sich anbahnende Wetterlage wurde gar schon am Montag (9.9.) versendet.
Damit beenden wir auch unseren Live-Ticker, der als der längste in die Geschichte von UWZ.at eingeht. Das gesamte UWZ.at Team bedankt sich fürs Mitlesen und für das Vertrauen in unsere Berichterstattung. Aber auch wir sagen Danke an die vielen Einsatzkräften, die unermüdlich im Hochwassereinsatz sind und Großartiges leisten!
+++ Update 19:00 Uhr +++
In den kommenden Stunden und in der Nacht auf Dienstag verlagert sich der Niederschlagsschwerpunkt von Niederösterreich weg nach Westen. Über Nacht fallen dann noch vom Außerfern über Bayern bis ins Salzkammergut 10 bis 20 Liter pro Quadratmeter, örtlich auch etwas mehr. Spätestens am Dienstagvormittag ist es dann überall trocken. Anbei noch eine Karte der Niederschlagsmengen bis morgen Früh von unserem hauseigenen Modell UCM.
+++ Update 18:25 Uhr +++
In den letzten sechs Stunden fielen an der Station am St. Pöltner Landhaus weitere 41 Liter pro Quadratmeter. In den vergangenen vier Tagen sind insgesamt 400 Liter pro Quadratmeter gefallen. Zur Einordnung: Im Jahresdurchschnitt fallen hier 538 Liter pro Quadratmeter.
+++ Update 18:00 Uhr +++
Mittlerweile gehen auch die Wassermassen an der Donau zwischen Wien und Bratislava zurück, an der Messstelle Wildungsmauer ist der Peak überschritten, in Hainburg etwas stromabwärts dürfte dieser soeben erreicht worden sein.
Im Tullnerfeld stellt sich die Lage anders dar: Die Große Tulln bei Siegersdorf steigt derzeit wieder mit großem Tempo an. Der Höchststand ist hier noch nicht erreicht. Die Prognosen der Hydrologen gehen von einem 30-jährlichen Hochwasser (HQ30) aus.
+++ Update 17:30 Uhr +++
In Rust im Tullnerfeld werden etwa 200 Bewohner aufgefordert, bis zum Abend ihre Häuser zu verlassen. Der gesamte Ort wird evakuiert, da die Gefahr besteht, dass ein beschädigter Damm bricht.
+++ Update 16:15 Uhr +++
Auch in der letzten Stunde setzte sich der kräftige Regen, besonders in Niederösterreich, fort. Der Schwerpunkt lag erneut im Gebiet vom Mostviertel bis zum Wienerwald. In den vergangenen drei Stunden fielen im Raum St. Pölten insgesamt bis zu 22 Liter pro Quadratmeter. An der Station Buchberg im Wienerwald wurden sogar 24 Liter pro Quadratmeter gemessen.
+++ Update 15:45 Uhr +++
Der für heute erwartete Regen lässt die Pegel besonders in Niederösterreich erneut etwas ansteigen. Anbei eine Übersichtskarte des Hydrografischen Dienstes. Zur Erläuterung: Ein nach oben gerichteter Pfeil symbolisiert aktuell steigende Pegel.
+++ Update 15:30 Uhr +++
In den letzten Tagen fielen im Gebirge teilweise große Schneemengen. Der stürmische Wind sorgte für Schneeverwehungen, was auch die Lawinengefahr ansteigen lässt. Aufgrund dieser Verwehungen ist es schwierig, die genaue Menge des gefallenen Schnees festzustellen. Im Toten Gebirge am Loser (1600 m) wurde an einer Station jedoch 1,5 m Neuschnee gemessen. Anbei noch ein Vorher-Nachher-Bild von der dortigen Webcam:
+++ Update 15:05 Uhr +++
Vom Boden aus ist die aktuelle Hochwasserlage in Niederösterreich noch oft recht unübersichtlich. Ein Perspektivenwechsel hilft ein wenig, das katastrophale Ausmaß besser zu erfassen:
Großflächige Überflutungen, zerstörte Infrastruktur, menschliches Leid: Niederösterreich erlebt ein Niederschlagsereignis beispielloser Dimension, welches ohne Zutun des Klimawandels in diesem Ausmaß gar nicht möglich gewesen wäre. #AustriaFlood (Fotos: BMLV/ Daniel Trippolt) pic.twitter.com/7kURKq3hLg
Aktuell regnet es vom Mostviertel bis zum Wienerwald erneut teilweise kräftig. In der letzten Stunde wurden im bereits stark betroffenen Tullnerfeld und im Raum St. Pölten etwa 4 bis 7 Liter pro Quadratmeter Niederschlag gemessen.
+++ Update 14:05 Uhr +++
Im offiziellen Messnetz war die nasseste Station bislang der Tarschberg bei Lilienfeld. Lokal gab es aber noch größere Mengen, in Wastl am Walde (am Übergang von den Türnitzer Alpen zum Ötscherland) waren es seit Donnerstag, 8 Uhr, mittlerweile 439 l/m²!
+++ Update 13:35 Uhr +++
Anbei eine Analyse der fünftägigen Niederschlagssummen in Österreich. In St. Pölten gab es in diesen Tagen mehr Regen, als im bislang nassesten Herbst der lokalen Messgeschichte (September bis inkl. November).
+++ Update 12:35 Uhr +++
In den kommenden Tagen steigt die Nullgradgrenze von aktuell 1700 gegen 2800 m an. In manchen Flüssen der Nordalpen (Lech, Tiroler Achen, Traun, Enns) kommt somit nochmals etwa 50 bis 70 mm in den Abfluss (nach unserer Modellprognose, es gibt jedoch mehrere Unsicherheitsfaktoren).
In Summe hat uns die tiefe Schneefallgrenze an den großen Flüssen von einem noch größeren Hochwasser bewahrt, so hält das Hochwasser zwar länger, aber die Hochwasserwelle(n) sind flacher. An kleinen Gewässern in den Nördlichen Kalkalpen sind aber noch Ausuferungen möglich. pic.twitter.com/avDS9iz3Y8
Das Hochwasser hat auch dramatische Folge für die Landwirte. An der Donau in Wien werden derzeit Kürbisse aus Niederösterreich angespült.
Das #Hochwasser ist auch eine Katastrophe für die Landwirtschaft und hat ganze Ernten vernichtet. An der Neuen Donau in Wien wurden unzählige Kürbisse angespült. 🎃 pic.twitter.com/m4UOBfsaaU
In Niederösterreich sind zahlreiche Straßen gesperrt, die Situation ändert sich laufend. Anbei eine Momentaufnahme.
+++ Update 11:50 Uhr +++
Bald wieder freie Fahrt auf der gesperrten Tauernstrecke.
+++ Update 11:15 Uhr +++
Heute bleibt es nochmals trüb und nass. Vom Flach- und Tennengau bis in den Wiener Wald werden bis in die Nacht auf Dienstag nochmals zwischen 50 und 70 l/m² erwartet. Der Dienstag verspricht dann eine deutliche Wetterberuhigung und sich einstellende trockene Verhältnisse.
+++ Update 10:45 Uhr +++
In Thenerstraßl hat die Donau mitlerweile fast die HQ30-Marke erreicht.
+++ Update 09:10 Uhr +++
Der Pegel an der Donau in Wildungsmauer steigt nun weiter an, und hat die HQ30-Marke deutlich überschritten.
+++ Update 06:00 Uhr +++
Im Nordosten hat nun wieder Regen eingesetzt, dieser verstärkt sich am Vormittag schauerartig und breitet sich auf weite Landesteile aus. An der Alpennordseite und besonders entlang der Nordalpen sind noch einmal oft Mengen von 30 bis 50 l/m² zu erwarten, im Alpenvorland lokal auch um 70 l/m². Am Abend und in der Nacht beruhigt sich das Wetter dann endgültig.
+++ Update 02:30 Uhr +++
Entlang der Donau wurde nun auch an der Messstation Wildungsmauer die HQ30-Marke erreicht.
In Korneburg passieren weiterhin recht konstant 10300 m³/s, also 10.300.000 Liter/s, den Messpunkt. 100 m³/s fehlen auf ein 100-jährliches Hochwasser, Tendenz aktuell aber wieder leicht sinkend.
+++ Update Tag 4 – 16.09.2024 – 00:30 Uhr +++
Die Pegelstände haben derzeit fast alle eine abnehmende Tendenz, die Niederschlagspause der letzten Stunden zeigt eindeutig Wirkung. Steigende Pegelstände gibt es aktuell besonders an der Donau südlich von Wien, aber auch die Schwechat hat wieder eine höhere Wasserführung im Vergleich zum Abend. Die Messstation Wildungsmauer an der Donau steht aktuell kurz vor HQ30.
+++ Update 22:30 Uhr +++
Auch der Wind hat nun deutlich nachgelassen. Am Alpenostrand und im Bergland ist zwar auch morgen noch mit Böen zwischen 60 und 80 km/h zu rechnen, an die stärksten Böen der vergangenen Tage kommen wir aber bei weitem nicht mehr heran.
Abseits der Berge gab es am Wochenende die stärksten Böen in St. Radegund (135 km/h – Stationsrekord), Hartberg (118 km/h – Herbstrekord) und Wr. Neustadt (108 km/h). Auf den Bergen führt der Grazer Hausberg Schöckl die Rangliste an, dicht gefolgt von der Kölnbreinsperre (149 km/h) und der Rax (132 km/h). Am Schöckl wurde in der Nacht auf Sonntag eine Orkanböe von 157 km/h gemessen. Noch nie in der Messgeschichte der Steiermark gab es an einer Station eine stärkere Windböe – Rekord!
Auch im oststeirischen Hartberg war der Sturm außergewönhlich und extrem. Über 30 Stunden lang wurden fast durchgehend (schwere) Sturm- und Orkanböen gemessen, maximal wurden 118 km/h erreicht. Dabei sind Böen über 100 km/h in der oststeirischen Stadt extrem selten. In den vergangenen 20 Jahren wurde keine einzige verzeichnet.
Zum Ende dieses außergewöhnlichen Ereignisses in #Hartberg ein letzter Blick auf die Daten. Insgesamt 30 Stunden fast durchgehend #Sturm und Orkan. In den Top 10 (seit 2005) findet sich nun nur das vergangene Wochenende, in den Top 30 nur zwei andere Tage. – Daten: GSA – @uwz_atpic.twitter.com/X4XRkRgoos
Dennoch versuchen wir den Tag noch mit positiven Aspekten abzuschließen:
1. Die Nacht verläuft relativ ruhig, mäßigen Regen gibt es am ehesten direkt an der Nordseite der Alpen. Ab den Morgenstunden des Montags kommt zwar wieder flächendeckend Regen auf, der auch den ganzen Tag über anhält, so ergiebig wie zuletzt ist dieser dann aber nicht mehr.
2. Die zeitweise recht niedrige Schneefallgrenze in den letzten Tagen hat einen Teil des Niederschlags im Gebirge gebunden. Ohne das wären die Wassermassen in den Flüssen noch größer.
3. Wien darf sich glücklich schätzen die Donauinsel zu haben. Diese und die Neue Donau als Entlastungsgerinne bewahren die Hauptstadt vor ernsthaften Hochwasserfolgen.
Die Donauinsel mit 21 km Länge und 210 m Breite ist ein gigantischer Schutzbau. Bei #Hochwasser wie jetzt werden die Wehre geöffnet und die neue Donau wird zum Entlastungsgerinne. Dennoch ist die Lage in #Wien ernst. Nicht vorzustellen, wie es ohne diesen Schutz aussehen würde🧵 pic.twitter.com/LZ3cH4dnso
Eine neue Aufnahme hat uns von der Südautobahn A2 erreicht. Heftig! Viele Möglichkeiten gibt es eigentlich nicht mehr aus Wien rauszukommen, da auch die Westausfahrt gesperrt ist und Züge auch nicht in diese Richtung fahren.
Nur mal zur Klarstellung: Manche Medien berichten die Mengen eines Monats wären in 3 Tagen gefallen. Das ist ausnahmsweise untertrieben, tatsächlich waren es häufig die dreifachen Monatsmengen, hier einige Beispiele:
Station
üblicher September-niederschlag
Regenmenge letzte 3 Tage
Faktor
St. Pölten
67 l/qm
345 l/qm
5,1
Weyer
137 l/qm
256 l/qm
1,9
Zwettl
60 l/qm
199 l/qm
3,3
Wien-Döbling
61 l/qm
182 l/qm
3,0
St. Pölten war bisher natürlich besonders stark betroffen – wie bereits früher berichtet, entspricht diese außergewöhnliche Menge der letzten 3 Tage sogar dem halben Jahresniederschlag!
+++ Update 19:00 Uhr +++
Das Ereignis ist zwar noch nicht vorbei, legt aber bis Montagmorgen doch eine gewisse Pause mit nur leichtem Regen ein. Bis dato sind über die vergangenen 72 Stunden / 3 Tage etwa die Regenmengen in der nachfolgenden Abbildung gefallen. Über 200 l/qm waren es also in mehreren Regionen Ober- und Niederösterreichs, über 300 l/qm vom Mostviertel bis zum Tullnerfeld:
Und diese Animation mit Satelliten- und Radarbildern zeigt eindrucksvoll den bisherigen Ablauf des Starkregenereignisses in Zusammenhang mit Tief ANETT:
Es sind schon einige Dämme gebrochen, u.a. in Hadersdorf am Kamp und in Pottenbrunn an der Traisen, Evakuierungen laufen. In Polen ist ähnliches mit dem Damm eines Stausees passiert, daraufhin wurde der Ort Stronie Śląskie massiv überflutet:
Nochmal zum Pegel der Donau in Korneuburg: 10 Millionen Liter Wasser passieren die Stadt jetzt. Pro Sekunde!
Und damit fehlen nur noch weitere 400.000 für ein HQ100 der Donau, also ein 100-jährliches Hochwasser! (Die pinken Linien haben wir zur besseren Wahrnehmung selber eingezeichnet). Auch das Hochwasser von 2002 ist nicht mehr weit entfernt und mit 10.000 m3/s liegen wir inzwischen generell schon etwa bei einem 60-jährlichen Hochwasser.
Die Prognose hätte das Maximum schon erwartet, doch noch steigt der Durchfluss weiter. Am Freitag ist der Hydrographische Dienst gar nur von einem HQ10 ausgegangen.
Häufig werden wir nach der Rolle des Klimawandels und der warmen Meerestemperaturen an dieser Unwetterlage gefragt. Hier eine Antwort:
Der Klimawandel spielt auch bei diesem Ereignis eine zumindest kleine Rolle: Diese Wetterlage ist zwar nicht unbekannt und hätte auch in einem stabilen Klima zu Hochwasser geführt, die Ausgangslage hat sich jedoch verändert. Die Meere wie das Mittelmeer werden immer wärmer und die Atmosphäre immer feuchter: Bei passender Wetterlage wie aktuell regnet es also noch etwas intensiver. Den Einfluss des Klimawandales kann man im Nachhinein mit sogenannten Attributionsstudien nachweisen, etwa beim Hochwasser Ende Mai / Anfang Juni in Süddeutschland: Da wurde ermittelt, dass die Intensität solcher Ereignisse durch den Klimawandel bereits um etwa fünf Prozent zugenommen hat.
+++ Update 16:30 Uhr +++
Beim Regen ist das Schlimmste nun überstanden. Aktuell liegen die stündlichen Regenmengen nur noch zwischen 1 und 3 l/qm. Richtung Nacht setzt sich dieser Trend fort, bevor am Montag noch einmal flächendeckend neuer Regen aufzieht für ein paar Stunden. Aber auch dann fallen die Mengen bei Weitem nicht mehr so hoch aus wie zuletzt. Siehe dazu das Update von 13:20 Uhr.
Passend dazu fallen auch die meisten Pegel langsam wieder.
+++ Update 16:00 Uhr +++
Zweifelsohne ist die Prognose von Flusspegeln bzw. deren Durchfluss schwierig, viele Faktoren kommen zusammen. Doch beim aktuellen Ereignis wie auch beim folgenden Beispiel ließen und lassen sich Probleme erkennen. So ist man bspw. für die Donau am Pegel Korneuburg anfangs nur von einem 10-jährlichen Hochwasser ausgegangen, aus dem nun ein 30-jährliches wurde. Und selbst jetzt steigt der Durchfluss noch weiter, obwohl die Kurzfristprognose den Peak eigentlich schon erwartet hat.
+++ Update 15:30 Uhr +++
Der Pegel des Wienflusses sinkt zwar allmählich wieder, das Bild aus Purkersdorf verdeutlicht aber, dass noch viel Wasser nachkommt. Und auch die Neue Donau in Wien präsentiert sich viel mächtiger als sonst, im Hintergrund übrigens unser UWZ-Büro.
Purkersdorf, an der B44 neben dem Wienerwaldbad. Das Bad ist nicht übergegangen, das war der Wienfluss, rechts neben der Straße. Das fließt alles nach Wien.#Hochwasserpic.twitter.com/it7C4mGYfu
Ein kurzer Blick nach Tschechien in die Nähe des Riesengebirges, wo das Hochwasser schon wieder etwas zurückgewichen ist. Zurück bleibt ein Bild der Verwüstung:
Jsme jako jedni z malá na kraji Jeseníku – situace je strašná a neporovnatelná s rokem 97 se shodují místní se kterými jsem mluvil.
Anbei ein Update der Niederschlagsmengen in den vergangenen 72 Stunden. Im Nordosten hat die Intensität wie erwartet weiter nachgelassen, derzeit fallen nur noch 1 bis 3 mm pro Stunde.
+++ Update 14:30 Uhr +++
Auch an der Mürz gibt es aktuell ein knapp 30-jährigen Hochwasserscheitel, es dürfte sich hier um ein Zusammenspiel von Regen und Schmelzwasser handeln.
Der Regenschwerpunkt verlagert sich aktuell wieder nach Oberösterreich und über Nacht gibt es in Niederösterreich & Wien längere trockene Abschnitte. Von Montagmorgen bis Montagabend regnet es zeitweise wieder kräftig: Im Wienerwald kommen etwa 20 bis 30 mm bzw. im Mostviertel 30 bis 50 mm zusammen.
+++ Update 13:10 Uhr +++
Der Donaukanal in Wien hat die HQ-100-Marke übertroffen.
+++ Update 13:00 Uhr +++
Die Stadt Wien informiert: „Aufgrund der aktuellen Hochwasser-Situation droht der Wien-Fluss über die Ufer zu treten. Aus Sicherheitsgründen werden die Ein- und Ausfahrt der Westautobahn Im Bereich Hütteldorfer Brücke bis Deutschordenstraße bis auf Weiteres gesperrt. „
Anbei mobiler Hochwasserschutz an der U4 in Wien:
Auch der Sturm sorgt weiterhin für Probleme. Anbei die bisherigen Windspitzen am Sonntag:
111 km/h Hartberg
108 km/h Wiener Neustadt
107 km/h St. Radegund (mit Datenlücke)
104 km/h Fischbach
102 km/h Gumpoldskirchen
+++ Update 12:30 Uhr +++
Der Hebst ist zwar noch jung, aber bereits jetzt kann man sagen, dass er im Nordosten zu nass ausfällt: Von Linz ostwärts ist bereits der gesamte Herbstniederschlag gefallen bzw. von St. Pölten bis zur Westgrenze Wiens sogar schon der doppelte Herbstniederschlag!
+++ Update 12:00 Uhr +++
Die Niederschlagsraten im südlichen Mostviertel liegen aktuell zwischen 5 und 7 mm, also weiterhin stark, aber nicht mehr so extrem wie noch zuvor. Dieses Foto wurde uns weitergeleitet, es zeigt St. Pölten.
Diese Foto wurde uns weitergeleitet, es zeigt St. Pölten (Quelle unbekannt).
+++ Update 11:30 Uhr +++
In St. Pölten sind in den vergangenen 72 Stunden Stunden bereits 340 l/m² Regen gefallen. Zur besseren Einordnung: Das entspricht knapp der Hälfte des durchschnittlichen Jahresniederschlags von 723 l/m²!
+++ Update 11:20 Uhr +++
Anbei aktuelle Bilder vom Donaukanal in Wien. Die Donau in Korneuburg hat mittlerweile die HQ30-Marke erreicht, beim Einlaufbauwerk der Neuen Donau strömen aktuell etwa 2100 m³ Wasser pro Sekunde ein. Die „Sunken City“ steht bereits unter Wasser.
Die Niederschlagsraten in Wien und im Wienerwald haben nun geringfügig nachgelassen, vergangene Stunde waren es nur in Mariabrunn noch etwa 6 mm. Raten zwischen 5 und 10 mm pro Stunde wurde dagegen noch von Tulln bis Lilienfeld verzeichnet.
In Klosterneuburg tritt aktuell der Kierlingbach über die Ufer.
Eines von hunderten Beispielen, warum es heute so gefährlich ist:
In Kierling/Klosterneuburg tritt gerade der Kierlingbach über die Ufer und zieht erste Autos mit.
🎥 Deutsch Lali pic.twitter.com/L5FQDRednG
Die Lage spitzt sich weiter zu, in der vergangenen Stunde sind im östlichen Mostviertel und im Wienerwald wieder um 10 mm Regen gefallen. Solche Mengen sind bei einem durchschnittlichen, lokalen Gewitter nicht unüblich, derzeit fallen sie aber verbreitet und anhaltend. Auch die Wasserstände der Bäche und Flüsse im Wienerwald steigen aktuell noch an.
Das aktuelle Radarbild zeigt, dass vorerst noch keine Entspannung in Sicht ist. Die Niederschlagsraten rund um den Wienerwald und den Gutensteiner Alpen liegen aktuell bei 10 bis 20 mm pro Stunde! Der starke Regen lässt ab Mittag langsam etwas nach, bis zum Abend ziehen aber weitere Schauer durch. In der Nacht gibt es trockene Abschnitte, ehe am Montag vorübergehend wieder etwas Regen fällt. Im Verglich zu den aktuellen Niederschlagsraten fällt der Regen am Montag aber wesentlich schwächer aus.
In St. Pölten wurde mit 225 l/m² heute ein neuer 24h-Niederschlagsrekord (Messzeitraum geht von 6 bis 6 UTC) für ganz Niederösterreich aufgestellt. Der alte Rekord betrug 162 mm im Jahre 1954 in Föhrenau.
In Wien werden u.a. die U3, U4 und U6 kürzer geführt aufgrund der aktuellen Hochwasserlage. Auch der Bahnverkehr ist stark eingeschränkt bzw. teils unterbrochen.
Die derzeitigen Regenmengen sind absolut außergewöhnlich, es gibt unzählige Stationsrekorde. Besonders extrem sind die Mengen zwischen dem Raum St. Pölten und dem Wienerwald.
An all jene, die uns Meteorologen im Vorfeld „Panikmache“, „hats scho immer geben“ und dgl. vorgeworfen haben:
Die letzten 4 Tage machen den September 2024 in St. Pölten (NÖ) zum niederschlagsreichsten MONAT (nicht nur September!) der Messgeschichte (seit 1894). #AustriaFloodpic.twitter.com/vJA5O5NES3
Durch die großen Niederschlagsraten sind die Wasserstände einiger Flüsse seit gestern stark angestiegen. In Niederösterreich hat die Kamp die HQ30-Marke übertroffen, mittlerweile sinkt der Wasserstand hier aber wieder, da die Niederschlagsraten im Oberen Waldviertel zumindest etwas nachgelassen haben. Auch die Thaya hat im Oberen Flusslauf die HQ30-Marke erreicht, weiters steigen derzeit stark die südlichen Nebenflüsse der Donau im Mostviertel, wie etwa Pielach, Traisen und Schwechat (HQ30 erreicht). Der Wienfluss hat über Nacht einen vermutlich neuen Rekordwasserstand erreicht, genaue Hochwassermarken liegen hier nicht vor. Die Donau steigt kontinuierlich an, die HQ5-Marke wurde schon überschritten, in Korneuburg geht es derzeit rasch in Richtung HQ30.
Bis Mittag regnet es im Osten noch anhaltend und kräftig, dann lässt die Intensität nach und über Nacht gibt es auch trockene Abschnitte. Am Montag folgt noch etwas Regen, die Mengen fallen dann im Osten aber nicht mehr ergiebig aus. Anbei die 48h-Regenprognose ab jetzt. pic.twitter.com/f7wmTdmkiZ
BREAKING 📢: Residents of Opava, a town in northeastern Czech Republic, are being urged to evacuate as a massive flood wave from the nearby mountains approaches the city.#Hochwasser#unwetter#Weatherpic.twitter.com/1G7Gqr31Yo
In Teilen des Wienerwaldes bzw. im Staubereich der niederösterreichischen Alpennordseite sind in den letzten 12 Stunden an mehreren Stationen mehr als 100 l/qm gefallen. In St.Pölten wurden 111 l/qm, in Tullnerfeld 133 l/qm und in Langenlebarn sogar 139 l/qm gemessen und es ist noch lange nicht vorbei! In den kommenden 12 Stunden dürften noch etwa 100 l/qm zusammenkommen.
+++ Update 22:00 Uhr +++
Schichtwechsel, gleich übernimmt wieder der Nachtdienst.
Im Tullnerfeld regnet es weiter ausgesprochen kräftig mit deutlich zweistelligen Stundenraten. So kommt Langenlebarn inzwischen auf wirklich heftige 126 l/qm in den letzten 12 Stunden und St. Pölten auf 100 l/qm. Auch im Westen und Norden Wiens regnet es derweil mit 6 bis 13 l/qm die Stunde. Sozusagen läuft alles nach Plan, auch wenn es andersrum besser wäre. Derweil noch ein Video aus Tschechien:
Voller Orkan jetzt im Lee der Fischbacher Alpen! 135 km/h in St. Radegund bei Graz (neuer Stationsrekord!) und 118 km/h in Hartberg (hier gab es bisher nur einmal mehr bei einem Gewitter). Nur gut, dass wir bereits zu Mittag die bestehenden Rotwarnungen auf die Stufe Violett hochgestuft haben:
+++ Update 20:00 Uhr +++
Die aktuelle Hochwassersituation in Niederösterreich: Vor allem die Flüsse des Waldviertels sind bisher betroffen, die meisten haben schon ein 30-jährliches Hochwasser oder mehr erreicht. Dagegen schaut es in Richtung der Voralpen noch weniger schlimm aus, hier steuern die meisten Flüsse auf ein HQ5 zu.
Doch das kann und wird sich in der Nacht ändern, wie auch die Prognose in der unteren Karte zeigt. Sicherlich gibt es bei den erwarteten Regenmengen auch das Potential für mehr als ein HQ30.
Und auch der Wienfluss steigt nun ordentlich an, gerade mit etwa 15 cm pro Stunde: Link
+++ Update 19:30 Uhr +++
In Hochfilzen wurde heute mit +0,8 Grad die tiefste Höchsttemperatur in einem September unterhalb von 1000 m Seehöhe gemessen. Passend zu dieser kalten Nachricht: In Tirol gab es den ersten Lawinenunfall.
Hochfilzen in Tirol auf 962 m Seehöhe hatte heute einen Höchstwert von nur +0,8°.
Das ist die tiefste Max-Temperatur, die in Österreich jemals unterhalb von 1000 m in einem September gemessen wurde.
Den bisherigen Rekord hielt Karlstift (NÖ, 946 m) mit +2,4° im Jahre 1977. pic.twitter.com/0mJBR6qDEV
Beachtliche Regenmengen jetzt im markierten Bereich. Alles wie erwartet, alles wie vorhergesagt. Die Nacht wird in manchen Regionen kritisch.
+++ Update 18:00 Uhr +++
Laut Hydrographischem Dienst NÖ ist die Pielach bei Hofstetten noch nichtmal bei einem HQ5, also einem 5-jährlichen Hochwasser. Bis morgen wird hier ein Überschreiten der HQ30-Marke erwartet. Und das überrascht nicht, befindet sich die Region doch in dem Bereich, wo landesweit gesehen über Nacht und bis Sonntagvormittag der meiste Regen erwartet wird. Rund 150 l/qm sind bis dahin von jetzt weg zu erwarten – ein wirklich außergewöhnlich starker Dauerregen! Vermutlich werden dann alle Bereiche, die jetzt noch auf den Fotos zu sehen sind, überschwemmt sein.
Gestern um die Zeit haben wir bereits einen Vergleich angestellt zwischen den gemessenen Regenmengen über 24 Stunden und der Prognose zuvor. Gleiches jetzt wieder:
Und erneut muss man festhalten, dass die Prognose unseres hauseigenen Modells, welches einige andere Wettermodelle vereinigt und priorisiert, ausgesprochen gut war. Im östlichen Flachland und in den Tauerntälern fiel der Regen etwas geringer aus, ganz im Westen teilweise etwas stärker, aber vom Tiroler Unterland bis ins Weinviertel decken sich die Messwerte ziemlich genau mit der Prognose.
Was bedeutet dies? Dass das Vertrauen in die Prognose der nächsten 24 Stunden hoch ist. Und demnach ist südlich einer Linie Amstetten-St. Pölten-Wien mit enormen Mengen von 150 bis lokal 200 l/qm zu rechnen!
+++ Update 17:00 Uhr +++
Ein Blick nach Polen und Tschechien, auch dort führen Flüsse Hochwasser:
Zaplavená Stará ves nad Ondřejnicí. Povodňová situace se stále zhoršuje i na dalších tocích v Moravskoslezském kraji. Hladina řeky Ondřejnice vystoupala na 3,5 metru, přičemž obvykle má kolem půl metru hloubky. Na místě je redaktor Pavel Habram. pic.twitter.com/S2jvPJMFG1
In Raglitz bei Neunkirchen hat es gerade diesen Kirschbaum entwurzelt. Die Kombination aus aufgeweichten Böden und Sturmböen wirkt.
Noch nicht in der Tabelle bis 16 Uhr verzeichnet sind 107 km/h in Bad Vöslau und in Hartberg liegen wir inzwischen bei 111 km/h.
+++ Update 16:15 Uhr +++
Kurz ein Blick auf die aktuellen Regenmengen von 16 Uhr: Häufig werden 4 bis 8 l/qm und pro Stunde gemessen, in Teilen von Niederösterreich aber auch zweistellige Werte. In einem Bereich zwischen St. Pölten, Wien und dem Mariazellerland regnet es bereits kräftig, hier stellen sich nun für die nächsten Stunden bis Sonntagmittag stündliche Raten um 10 l/qm ein – ohne Unterbrechung!
Das sind enorme Mengen und gerade hier ist dann über Nacht höchste Vorsicht geboten! Die Böden sind gesättigt, Schnee spielt aufgrund der Höhenlage kaum eine Rolle und die Flüsse sind bereits voll. Es ist von Murenabgängen und schnell wie auch stark steigenden Flusspegeln auszugehen, die Talböden können großflächig überflutet werden!
+++ Update 15:45 Uhr +++
Die Lainsitz fließt auch durch Weitra im Waldviertel, von der dortigen Stadtgemeinde stammen die folgenden aktuellen Aufnahmen:
+++ Update 15:30 Uhr +++
⚠ Mure, Bäume, Trampolin am Gleis…das Extremwetter sorgt für Störungen. Unser #TeamOEBB ist Tag & Nacht für euch im Einsatz – beseitigt Äste und ganze Bäume, Gegenstände aus dem Gleisbereich, die da nicht hingehören, und hat die aktuelle Wetterlage ganz genau im Blick. 1/3 pic.twitter.com/Nm4MENNBXe
Es treten nun immer mehr Flüsse über die Ufer. Und der Durchflusspegel der Lainsitz im Waldviertel zeigt, wie schnell das gehen kann. Gestern Abend flossen hier noch rund 10 m3 pro Sekunde ab, inwzwischen sind es über 100. Damit hat sich innerhalb weniger Stunden ein 30-jährliches Hochwasser eingestellt, Tendenz weiter rasch steigend.
In Ober- und Niderösterreich stehen inzwischen hunderte Feuerwehren im Sturm- und Überflutungseinsatz. Eine Hochwasserwarnung gilt z.B. für den Kamp in Zwettl.
📸 FF Gmünd, https://t.co/ZX9EvT5lCF, SC Zwettl pic.twitter.com/tNGLAEef48
Vor Kurzem wurden weitere Sturmwarnungen ausgegeben, etwa im Weinviertel oder für Regionen in der Steiermark. Im Bereich der Fischbacher Alpen wurden die bestehenden Rotwarnungen sogar auf Violett hochgestuft, hier erwarten wir speziell am Sonntagmorgen sogar Böen zwischen 110 und 130 km/h, das entspricht dann teils Orkanstärke.
+++ Update 13:45 Uhr +++
In Kürze werden die Spätdienste den Liveticker übernehmen, Kollege Steffen Dietz bereitet sich schon auf die kommenden und intensiven Stunden vor.
⚠️ Die Wettermodelle sind sich recht einig: Der Schwerpunkt des Regens liegt in den folgenden 24 Stunden zwischen Mariazell, St. Pölten und dem Wienerwald/Wien.
Selbst 200 l/qm erscheinen hier möglich in dieser kurzen Zeit❗️
Der Nordwestwind sorgt weiter für Probleme, in der letzten Stunde wurde etwa in Hartberg mit 104 km/h eine außergewöhnlich starke, orkanartige Windböe gemessen und somit einer neuer Rekord für den September aufgestellt. Generell sind Böen über 100 km/h in Hartberg äußerst selten. Hier gibt es schon zahlreiche umgestürzte Bäume und abgebrochene Äste. Die Stadt in der Oststeiermark führt nun auch das Ranking der stärkste Windböen abseits der Bergstationen an. In den nächsten Stunden legt der Sturm weiter zu, der Höhepunkt wird in der Nacht auf Sonntag erwartet.
In Hartberg wurden heute bereits Windböen bis 104 km/h gemessen, das entspricht dort einem neuen Herbstrekord. Vorsicht in Wäldern und Parks bzw. generell bei Bäumen (Bild: Feuerwehr Hartberg). pic.twitter.com/xbr7kzDgMD
Ein aktueller Blick auf die Pegelstände zeigt die steigende Wasserführung an den Gewässern in Ober- und Niederösterreich. Am stärksten fällt diese im Waldviertel aus, die Situation spitzt sich hier wie von den hydrographischen Diensten prognostiziert, langsam zu. So steigen etwa Zwettl, Kamp und Thaua derzeit stark an.
+++ Update 11:50 Uhr +++
Auch die Salzach hat HQ1 erreicht, Zuflüsse ähneln teils einem reißenden Strom.
Die enormen Regenmengen seit gestern Nachmittag haben diesen Salzach-Zufluss in Salzburg-Süd in einen reißenden Strom verwandelt. Im Laufe des Tages wird sich der Schwerpunkt mehr und mehr in Richtung Niederösterreich verlagern, wo mit schweren Überflutungen gerechnet werden muss pic.twitter.com/jxLDaiRf7z
Der Wintereinbruch in höheren Lagen sorgt auch für eine erhöhte Schneebruchgefahr. Der Schnee ist hier oft sehr nass und schwer, die Bäume noch stark belaubt. Sehr gut zu erkennen auch auf der Webcam in Hochfilzen – hier leidet der Apfelbaum schon stark unter der Schneelast.
+++ Update 10:50 Uhr +++
Die heutigen Windböen bis 10 Uhr können sich sehen lassen. Abseits der Berge hat Gumpoldskirchen mit 99 km/h die Nase vorne, gefolgt von Wr. Neustadt und St. Radegund mit 98 km/h. Auf den Bergen bläst der Nordwestwind hingegen oft mit Orkanstärke, 147 km/h bei der Kölnbreinsperre und 128 km/h am Dachstein. Da die Bäume noch belaubt sind, ist vielerorts mit abbrechenden Ästen zu rechnen. Der durch den Regen aufgeweichte Boden erhöht die Gefahr umstürzender Bäume zusätzlich.
Auch auf der Hohen Wand jetzt orkanartige Böen bis 109 km/h – und das bei 3.3 Grad. Am vergangenen Sonntag (08.09.) wurde hier auf knapp 940 m mit einem Höchstwert von 28.6 Grad noch ein Sommertag verzeichnet.
+++ Update 10:30 Uhr +++
Entlang der Kamp ist die Hochwassersituation besonders angespannt, hier wird aktuell von einem 100-jährlichen Ereignis ausgegangen. Mittlerweile wird auch schon das Umspannwerk Zöbing von der Feuerwehr gesichert, hier wird eine Überflutung des Werks und somit Stromausfall befürchtet.
Das Umspannwerk in ZÖBING/LANGENLOIS wir von einem angeforderten Katastrophenhilfsdienstzug der Feuerwehr gesichert. Die Sorge ist, dass der Kamp so weit flutet, dass das Werk und damit die Stromversorgung betroffen ist. Jetzt live auf @puls24news#puls24pic.twitter.com/W9Isxk6iny
Nicht nur Regen und Sturm stehen aktuell im Fokus, besonders auf den Bergen sind auch große Neuschneemengen zu erwarten. Im Mittel- und Hochgebirge ist tiefster Winter eingekehrt, der Sturm sorgt hier oft für einen regelrechten Schneesturm. Anbei drei Webcams von foto-webcam.eu, an denen man den Wintereinbruch sehr gut erkennt, sowie die Prognose bis Montag.
+++ Update 08:30 Uhr +++
Durch den oft anhaltenden, kräftigen Regen der vergangenen Stunden ist nun besonders im Norden und Osten auch mit einem deutlichen Anstieg der Wasserführung an allen Gewässern zu rechnen. Entlang der Alpen und im Mühl- und Waldviertel haben schon die erste Bäche und Flüsse HQ1 bis HQ5 erreicht, auch die March an der Grenze zu Tschechien/Slowakei meldet bereits HQ5. Bis Montag verschärft sich die Lage weiter, von den Kitzbüheler Alpen bis ins Nordburgenland kommen noch einmal oft 100 bis 150 l/m², in den Voralpen Ober- und Niederösterreichs sowie im Nordwest-Stau des Wienerwalds auch bis zu oder lokal auch mehr als 200 l/m² dazu.
Diese Mengen verschärfen die Hochwassersituation weiter. Der hydropgraphische Dienst des Landes Niederösterreich rechnet etwa recht verbreitet mit HQ1 bis HQ5, entlang des Kamps wird sogar ein 100-jährliches Hochwasser erwartet und an der March bis Sonntag ein 30-jährliches. Auch die Donau wird stark ansteigen. Bis zur Wachau wird ein 10-jährliches Hochwasser erwartet, flussabwärts und somit auch in Korneuburg dürfte laut Prognose HQ30 erreicht und damit das Hochwasser Anfang Juni (Hochwasser an der Donau) übertroffen werden.
+++ Update 08:00 Uhr +++
Nicht nur der Regen spielt aktuell eine große Rolle, der kräftige bis stürmische Nordwestwind macht das Wetter noch ungemütlicher. Abseits der Berge wurden die stärksten Windböen mit 80 bis 100 km/h in den vergangenen Stunden entlang des Alpenostrands und im östlichen Flachland von Wien bis ins Nordburgenland gemessen. Selbst in der Wiener Innenstadt pfeift der Wind aktuell mit Böen um 90 km/h durch die Straßen, die 8 bis 9 Grad fühlen sich dadurch wie fast schon eisige 3 bis 4 Grad an.
+++ Update 07:30 Uhr +++
Guten Morgen aus der UWZ, die Frühdienste haben nun den Live-Ticker übernommen.
Die größten Regenmengen sind in den vergangenen 24 Stunden wie erwartet entlang der gesamten Alpennordseite gemessen worden, flächendeckend wurden hier oft 40 bis 80 l/m² und lokal auch um 100 l/m² gemessen.
+++ Update 05:20 Uhr +++
Im nieder-/oberösterreichischen und bayerischen Einzugsgebiet der Donau (also etwa entlang der Alpennordseite) fielen in der Nacht bisher durchschnittlich 40 bis 50 l/m² Niederschlag. Dies führt nicht nur an kleineren Flüssen, sondern auch an der Donau zu einem raschen Anstieg der Pegelstände. Erreicht der Wasserstand am Einlaufbauwerk Langenzersdorf voraussichtlich etwa Samstagmittag 5,2 m, werden die Wehrfelder des Einlaufbauwerks überströmt und das Donauhochwasser fließt zunächst ungehindert in die Neue Donau, um Wien zu beschützen.
+++ Update Tag 2 – 14.09.2024 – 01:30 Uhr +++
Wie erwartet: Der Niederschlagsschwerpunkt verlagert sich nach Westen in Richtung Tennengebirge, Dachstein und Kitzbüheler Alpen, während im Osten die Sturmböen allmählich zunehmen. Derzeit regnet es in Großraum Wien nur leicht, an manchen exponierten Lagen ebenda werden aber schon über 90 km/h, in Gumpoldskirchen sogar soeben 94 km/h gemessen.
+++ Update 22:00 Uhr +++
Dies sind die bisher gefallenen Regenmengen, einmal über 24 und einmal über 48 Stunden. Die ersten 100 l/qm sind entlang der östlichen Alpennordseite also erreicht. Hier übernimmt nun der Nachtdienst mit einer geringeren Update-Frequenz.
+++ Update 21:15 Uhr +++
Auf diesem Bild der ÖBB wird offensichtlich, wie sehr nasser Schnee, wenn auch nicht in großen Mengen, zum Problem werden kann. Als unser Kunde ist die ÖBB aber natürlich immer bestens informiert.
Uns wird ja gerne vorgeworfen nur über Hitzerekorde etc. zu schreiben. Nun, an Rekorden in die andere Richtung fehlt es eben häufig und es gibt nichts zu berichten bzgl. Kälte & co. Aber: Jetzt ist es soweit. Am heutigen Tag war es in 5 Landeshauptstädten so kalt wie nie zuvor in der ersten Septemberhälfte, bezogen auf die Höchstwerte:
Beispiellos dieser #Wettersturz:
Letzte Woche noch Hitzerekorde, heute in 5 von 9 Landeshauptstädten kalt wie nie zuvor in der ersten Septemberhälfte seit jeweiligem Messbeginn (Wien zum Beispiel 1872).
Hier die heutigen Höchstwerte im Vergleich zu den bisherigen Rekorden: pic.twitter.com/aS4t1Bsr61
Und auch die folgende Karte ist interessant (wie so viele am heutigen Tage): Sie zeigt, dass die Temperatur heute lediglich in Oberkärnten einen gewissen Tagesgang aufwies und sonst einfach sehr konstant war. Vor allem im Nordosten änderte sie sich eigentlich kaum.
+++ Update 20:15 Uhr +++
Der Regen lässt nun im östlichen Flachland, in Teilen Wiens und bis ins Mittelburgenland planmäßig nach, erst im Verlauf des Samstagvormittags verstärkt er sich wieder. Das bedeutet aber auch: Der Sturm legt zu und besonders am Samstag in der Früh sind hier Böen von 80 bis 100 km/h, regional auch bis 110 km/h zu erwarten!
Die Bäume sind belaubt und die Böden aufgeweicht – keine gute Kombination bei diesen Windgeschwindigkeiten. daher haben wir auch recht verbreitet Unwetterwarnungen vor Sturm aktiv:
+++ Update 20:00 Uhr +++
Gestern kam es ja im Süden bereits zu Schneebruch, heute musste die ÖBB daher auch die Tauernstrecke sperren. Nachfolgende Karten zeigen die Gefahr von Schneebruch in den nächsten Tagen an. Die Schneefallgrenze liegt meist bei rund 1000 m, kann aber bei hohen Niederschlagsintensitäten und wenig Wind auch wieder auf 800 oder gar 700 m absinken. Gerade in diesen Zonen, wo der Schnee dann sehr nass und schwer ist, haftet er an Bäumen an, die noch dazu belaubt sind und eine große Fläche bieten. Die Last wird immer mehr und Äste oder ganze Bäume brechen darunter zusammen.
Passend dazu gibt es auch Warnungen unsererseits vor Schnee. In den rot bewarnten Regionen sind oberhalb von 800 bis 1000 m mitunter 15 bis 25 cm Nassschnee zu erwarten.
+++ Update 19:30 Uhr +++
Ein anderer Aspekt des aktuellen Wetters: Besonders Schwalben werden durch den Regen am Zug in den Süden gehindert. Bei Birdlife Österreich heißt es daher:
„Sie suchen Schutz unter Dachvorsprüngen und Balkonen – Wir bitten dringend darum, die Schwalben nicht zu stören, sodass sie nicht Auffliegen und so noch mehr Energie verlieren. Findest du am Boden liegende/sitzende geschwächte Schwalben, sichere die Schwalben umgehend und kontaktiere die nächstgelegene Auffangstation/Wildtierstation! Der Starkregen wird unweigerlich einigen Tieren das Leben kosten, nachdem die Nahrungssuche nach Fluginsekten erfolglos/nicht möglich sein wird.“
+++ Update 19:00 Uhr +++
Der Kamp im Waldviertel führt bereits Hochwasser. Der Grund liegt hier zu einem Teil aber auch darin, dass an Stauseen Wasser abgelassen wurde, um Platz zu schaffen.
Im Kamptal müssen BewohnerInnen einiger Gemeinden ihre Schrebergärten bis 18:00 verlassen. Der Kamp ist dort bereits über die Ufer getreten. #PULS24@puls24newspic.twitter.com/Q1wSH33ZdW
Die große Frage ist: Was passiert mit den Flüssen?
Vorweg: Die besten Informationsquellen hierfür sind die hydrographischen Dienste der einzelnen Bundesländer. Momentan sind natürlich alle Pegel stark ansteigend und es ist davon auszugehen, dass viele Flüsse bald Hochwasser führen werden. Die aus den Alpen und dem Waldviertel herausführenden Flüsse und Bäche werden einen großes Hochwasser bekommen, Hydrologen gehen hier meist von einem Überschreiten der HQ30-Marke aus, d.h. ein mindestens 30-jährliches Hochwasser wird erwartet.
Für die Donau war bisher von einem 10- bis 20-jährlichen Hochwasser die Rede, aktuelle automatische Prognosen auf der Seite des Hydrographischen Dienstes Niederösterreich sehen aber bspw. für den Pegel Korneuburg auch bereits ein HQ30 in Reichweite. Hier ist der Wasserstand bereits um einen Meter angestiegen.
Übrigens: Falls jemand nun die Lust verspüren sollte baden zu gehen – die Stadt Wien hat für die Neue Donau ein Badeverbot erlassen. Der Grund ist einfach: Sie fungiert als Entlastungsgerinne für die Donau und ihr wird Wasser zugeführt, wenn in der Donau zu viel davon droht. Die Donauinsel und damit die Neue Donau wurden damals errichtet, um Wien vor einem Hochwasser zu schützen und das funktioniert sehr gut.
+++ Update 18:00 Uhr +++
Es wird ja gerne gefragt, welchen Anteil der Klimawandel an dem aktuellen Wetter hat? Grundsätzlich ist die vorherrschende, so genannte ‚Vb-Wetterlage‘ mit Starkregen nicht ungewöhnlich, gerade im Herbst kommt sie häufiger vor. Auch solch einen rasanten Wetterwechsel mit dem Kaltlufteinbruch hat es im September schon häufiger gegeben, wenngleich er aktuell schon als sehr ausgeprägt zu erachten ist.
Was jedoch besonders außergewöhnlich ist, sind die enorm hohen Niederschlagsmengen bis Montag von häufig 200 bis 300 l/qm. Und damit hat die warme Adria zu tun, denn deren Wasser ist aktuell 3 bis 4 Grad wärmer als üblich. Die Luft kann daher deutlich mehr Wasser aufnehmen, die Luftmasse ist feuchter und energiereicher als sie ohne die zu warme Adria wäre. Dementsprechend kann mehr Wasser bei uns ausfallen.
+++ Update 17:30 Uhr +++
Ein wichtiger Punkt bei der Arbeit von Meteorologen ist die Verifikation von Prognosen. Gerade jetzt während eines laufenden Ereignis schaut man dann, ob die bisher gefallenen Regenmengen mit dem übereinstimmen, was Modelle gezeigt haben. Daher hier zunächst eine Grafik mit den gemessenen Regenmengen über die vergangenen 24 Stunden bis 17 Uhr und nachfolgend die Prognose unseres hauseigenen UCM-Modells von Donnerstagmorgen für die gleichen 24 Stunden bis Freitag 17 Uhr:
Bei genauerer Betrachtung erkennt man eindrucksvoll die Ähnlichkeiten, in der Fläche passt die Prognose sehr gut mit der Realität zusammen, das Modell hat hier also bisher sehr gute Arbeit geleistet. Und damit steigt das Vetrauen in die Prognosegüte bei diesem Ereignis.
+++ Update 17:00 Uhr +++
Noch befindet sich das Tief mit seinem Zentrum etwa über Kroatien und die feuchte Luftmasse wird von Südosten her zu uns geführt. Bis morgen verlagert sich das Tief allmählich nach Ungarn, dann dreht die Strömung bei uns auf Nordost und der Sturm nimmt noch zu. Das Tief verharrt dann bis Montag zwischen zwei Hochs, somit hält der Regen bei uns an.
+++ Update 16:30 Uhr +++
Den Anfang nahm das Ganze bereits am gestrigen Donnerstag, da war noch primär der Süden betroffen. Hier fielen häufig 50 bis 80 l/qm und im Verlauf der zweiten Tageshälfte sank die Schneefallgrenze immer weiter ab. Die ersten Schneebilder der kalten Saison waren die Folge:
Seit vergangener Nacht strömen aus Nordwesten kühle Luftmassen arktischen Ursprungs ins Land, gleichzeitig führt ein Mittelmeertief namens Anett feuchte Luft in den Alpenraum. Am Donnerstag regnet es im Süden zeitweise kräftig, die wirklich extremen Regenmengen kündigen sich aber am Wochenende im Nordosten an. Vom Mariazellerland bis zum Wienerwald sind bis Beginn der kommenden Woche Regensummen bis etwa 300 Liter pro Quadratmeter zu erwarten. Die stärksten Niederschlagsraten erwarten wir am Wochenende, dann steigt auch die Hochwassergefahr im Nordosten deutlich an.
Starkregen, Schnee und Sturm
Am Freitag regnet es vor allem in Niederösterreich und Wien anhaltend und zunehmend kräftig, aber auch in den Nordalpen fällt häufig Regen bzw. oberhalb von etwa 1000 bis 1300 m Schnee. Im Süden trocknet es hingegen tagsüber ab. Der Wind legt im Laufe der zweiten Tageshälfte immer weiter zu und weht vor allem im östlichen Flachland sowie am Alpenostrand stürmisch aus Nordwest.
Am Samstag werden Regen und Schneefall im Norden noch intensiver, vor allem vom Tennengau über das Traunviertel bis nach Niederösterreich und Wien kommen ergiebige Mengen zusammen. Die Schneefallgrenze sinkt in den Nordalpen zeitweise auf 900 bis 700 m ab und damit bis in einige Täler, in mittleren Höhenlagen herrscht erhöhte Schneebruchgefahr. Auf höheren Straßen wie etwa auf der Tauernautobahn muss man mit tiefwinterlichen Straßenverhältnissen rechnen. Der stürmische Wind legt weiter zu, im Osten und am Alpenostrand muss man mit teils schweren Sturmböen rechnen. In den Niederungen im Osten kündigen sich Windspitzen um 100 km/h an, aufgrund der aufgeweichten Böden besteht erhöhte Windwurfgefahr.
Der Sonntag bringt vor allem im Nordosten weiteren Regen, während in Salzburg und Oberösterreich eine Niederschlagspause in Sicht ist. Die Schneefallgrenze steigt etwas an, die Hochwassergefahr bleibt vor allem an den Nebenflüssen der Donau in Nieder- und Oberösterreich groß. Der für die Jahreszeit außergewöhnliche Sturm mit Böen um 100 km/h am Alpenostrand lässt erst gegen Abend nach.
Am Montag fällt an der Alpennordseite zeitweise noch etwas Regen, die Intensität fällt aber meist nur gering aus und auch der Wind lässt im Osten weiter nach.
Höchste Warnstufe
Bis inklusive kommenden Montag sind entlang der Nordalpen vom Tennengau bis zum Wienerwald mehr als 200 l/m² Regen zu erwarten, in den Staulagen sind auch Spitzen um 300 l/m² in Sicht. Auch in weiten Teilen Niederösterreichs sowie in Wien kommen ergiebige Mengen zwischen 150 und 200 l/m² zusammen, entsprechend wurden bereits Warnungen der höchsten Stufe violett für die Regionen vom Gesäuse über das Mostviertel bis ins Weinviertel ausgegeben (mit einer Gültigkeit von Freitag bis Montag). Weitere Warnungen der Stufe rot für Regen, Sturm und Schneefall folgen in den kommenden Stunden.
Vb-Tief
Verantwortlich für die bevorstehende, außergewöhnliche Wetterlage ist ein Tiefdruckgebiet auf einer sogenannten „Vb-Zugbahn“ bzw. „Fünf-b-Zugbahn“, also vom nördlichen Mittelmeerraum über Ungarn nach Polen. Österreich wird dabei besonders lange von feuchten Luftmassen getroffen, weshalb diese vergleichsweise seltene Wetterlage berüchtigt für große Regen- oder Schneemengen ist.
Durch den Klimawandel hat sich die Ausgangslage allerdings verändert, langjährige Zeitreihen zeigen eindrücklich, dass das Mittelmeer immer wärmer und die Atmosphäre immer feuchter wird. Dadurch regnet es bei passender Wetterlage noch intensiver.
Spielt der Klimawandel bei diesem Regenereignis eine Rolle? Ja: Die Wetterlage (Vb-Tief) ist zwar keinesfalls unbekannt, aber die Ausgangslage hat sich verändert. Das Mittelmeer wird immer wärmer und die Atmosphäre immer feuchter. Bei passender Wetterlage regnet es also stärker. https://t.co/dtem4dS3kIpic.twitter.com/90XiXmkRn2
Mit bis zu 33 Grad in Bad Deutsch-Altenburg ist gestern die wärmste Septemberwoche der Messgeschichte zu Ende gegangen. Seit dem Monatsersten hat sich österreichweit eine Abweichung zum langjährigen Mittel von mehr als 6 Grad aufsummiert. Besonders extrem war der Auftakt in den ersten Herbstmonat im Osten, wo die Anomalien sogar bei +7 bis +8 Grad lagen.
Hier die Abweichungen grafisch aufbereitet:
A propos Bad Deutsch-Altenburg: Hier an der unteren Donau in Niederösterreich war dies gestern der 57. Hitzetag mit 30 Grad oder mehr in diesem Jahr. Der alte Rekord (Leibnitz, 56 Tage anno 2003) wurde damit übertroffen. Doch damit nicht genug. Mit dem heutigen Tag endete am Hohen Sonnblick eine 66 Tage andauernde frostfreie Periode, der alte Rekord wurde schlicht verdoppelt.
Zum ersten Mal seit 66 Tagen ist die Temperatur am Hohen #Sonnblick auf über 3000 Meter soeben ins Minus gerutscht.
Die mit Abstand längste frostfreie Periode seit Messbeginn 1886 geht damit endlich zu Ende.
Der alte Rekord von 31 Tagen (2019 & 1994) wurde mehr als verdoppelt! pic.twitter.com/6giKeYse0S
Noch ein Rekord? Kein Problem! In der Wiener Innenstadt hat der September bislang fleißig Tropennächte gesammelt, mittlerweile hält die Bundeshauptstadt heuer bei 53 Nächten mit 20 Grad oder mehr (gelber Balken in Grafik). Der alte Rekord von 41 wurde pulverisiert.
Bis einschließlich Mittwoch ruhig
Mittlerweile ist von Hitze keine Spur mehr, auch in den kommenden beiden Tagen gibt es mit 16 bis 25 Grad sehr angenehmes und für die Jahreszeit völlig normal temperiertes Wetter. Am Mittwochabend erreicht uns aber eine Kaltfront, diese wird für eine extrem nasse und kühle zweite Wochenhälfte sorgen.
Donnerstag bis Sonntag Dauerregen
Mit Erreichen der Kaltfront bildet sich ein Tief über Norditalien – die gewohnte gefährliche Mischung bei uns für ergiebige Regenmengen. Das Tief wird ab Donnerstag langsam nach Osten bzw. Nordosten ziehen, also über die Adria und Slowenien/Kroatien Richtung Ungarn und Rumänien. Dabei wird über einige Tage hinweg extrem feuchte Luft nach Österreich gelenkt, die hier regelrecht ausgepresst wird.
Die größten Regenmengen kommen aus heutiger Sicht in den östlichen Nordalpen vom Karwendel über das Salzkammergut bis zum Wienerwald zusammen, hier sind durchaus 150-200 l/m² innerhalb von 4 Tagen möglich. Manche Modelle deuten sogar Mengen von rund 250 l/m² vom Mariazellerland bis zum Wienerwald an. Doch auch vom Waldviertel über das östliche Flachland inkl. Wien bis zum Wechsel sind Regenmengen zwischen 100 und 150 l/m², lokal an die 200 l/m² in Reichweite.
Hier eine erste Berechnung – die Mengen können sich aber natürlich noch ändern!
Um solche Mengen besser einschätzen zu können: In Wien fallen in einem durchschnittlichen gesamten (!) September rund 65 l/m² Regen, in Mariazell 120 l/m² und selbst in Bad Aussee „nur“ 140 l/m². Wir sprechen hier also potentiell von der doppelten Gesamtmonatsmenge in wenigen Tagen!
Glücklicherweise pendelt die Schneefallgrenze die meiste Zeit über zwischen 1000 und 1500 m, d.h. ein Großteil des Niederschlags wird im Gebirge als Schnee gebunden und fließt erst nächste Woche mit Verzögerung ab.
Abschließend noch die Neuschneeprognose für die zweite Wochenhälfte: Im Gebirge viel viel Schnee!
Vom 1. Juni bis zum 31. August registrierte das Blitzmesssystem von nowcast über ganz Deutschland verteilt exakt 1.050.609 Blitzentladungen (Wolken- und Erdblitze). Dieser Wert liegt 10 Prozent unter dem 10-jährigen Mittelwert von 2014 bis 2023 und entspricht einem der niedrigsten Werte seit Beginn der modernen Blitzerfassung im Jahre 2009. Am wenigsten Blitze wurden bislang im Sommer 2022 mit 626.000 Entladungen detektiert. Während die Gewitteraktivität im Juni und August relativ durchschnittlich war, präsentierte sich der Juli mit einer Abweichung von -23 Prozent außerordentlich blitzrarm.
Den Blitzverlauf des gesamten Sommers kann man hier nachsehen: Blitzanimation 2024.
Was war das für eine unglaubliche Blitzshow heute Nacht in Ober- und Niederbayern! Neben unzähligen sehr fotogenen Bodenentladungen gab es bei Deggendorf später sogar eine ausgeprägte Shelfcloud 🌩️ pic.twitter.com/XVhFCSbwOw
Mit exakt 234.884 Blitzentladungen mit einer Stromstärke von mind. 5 kA führt Bayern wie üblich das Bundesländer-Ranking deutlich an, an zweiter Stelle folgt mit 161.166 Blitzen Niedersachsen. Brandenburg komplettiert mit 101.928 Entladungen das Podium. Deutlich weniger Blitze als üblich wurden im zurückliegenden Sommer in Baden-Württemberg registriert, welches traditionell eines der blitzreichsten Länder ist. Stark unterdurchschnittlich war die Saison auch in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern. Bei der Blitzdichte lag heuer allerdings Hamburg auf Platz 1, knapp vor Bayern.
Die Landkreise mit der höchsten Blitzdichte lagen aber allesamt in Bayern: Auf Platz 1 liegt Schwabach mit 51 Entladungen pro km², gefolgt von Rosenheim mit 44 und Ingolstadt mit 43,7 Blitzen/km².
Bundesland
Entladungen
Abweichung zum 10-j. Mittel
Bayern
234.884
-0%
Niedersachsen
161.166
+12%
Brandenburg
101.928
-12%
Baden-Württemberg
97.634
-32%
Nordrhein-Westfalen
97.057
– 10%
Hessen
70.477
+10%
Sachsen
61.116
-3%
Rheinland-Pfalz
50.989
-7%
Mecklenburg-Vorpommern
47.933
-31%
Thüringen
43.757
-6%
Sachsen-Anhalt
39.998
-35%
Schleswig-Holstein
28.232
-9%
Saarland
7.868
+16%
Hamburg
3.560
+70%
Berlin
2.728
-20%
Bremen
1.281
+21%
Blitzspektakel am 27. Juni
Der mit Abstand blitzreichste Tag war der 27. Juni, als ein Randtief namens ZOE mit sehr energiereicher Luft in weiten Teilen Deutschlands für kräftige Gewitter gesorgt hat. In Summe kam es an diesem Tag zu 115.000 Entladungen, davon 23.000 in Niedersachsen und 22.500 in Bayern. An diesem Tag wurde innerhalb von 24 Stunden etwa ein Viertel der üblichen Blitzentladungen des gesamten Junis verzeichnet. Zuletzt deutlich mehr Entladungen an einem Tag wurden am 22. Juni 2023 erfasst.
Hagel, Sturm und viel Starkregen
Der größte Hagel des Saison mit einem Durchmesser von bis zu 7 cm wurde am 12. Juli im Rems-Murr-Kreis in Baden-Württemberg gemeldet, die stärkste gemessene Windböe wurde dagegen in Chieming im Landkreis Traunstein am 12. August verzeichnet. In Summe kam es heuer aber deutlich seltener zu großem Hagel und Sturmböen als im Vorjahr. In Erinnerung bleiben jedoch die zahlreichen Gewitterlagen mit ergiebigen Regenmengen in kurzer Zeit, die mancherorts zu Sturzfluten und Überflutungen geführt haben. Besonders stark war Trendelburg im Landkreis Kassel betroffen, wo am 1. August sogar 170 l/m² in weniger als 10 Stunden gemessen wurden.
Die blitzreichsten Tage im Sommer 2024:
27. Juni 115.428
13. August 107.727
30. Juni 81.722
10. Juli 66.477
Bis zu 6cm große Hagelsteine im Umkreis von Backnang. Innerhalb der Hagelschneise gibt es schwere Schäden an Fahrzeugen und Vegetation #unwetter#gewitterpic.twitter.com/NFYlWZs4bD
Österreich liegt am Wochenende am Rande eine Tiefs über Westeuropa namens „Yonca“. Mit einer südlichen Strömung gelangen dabei noch feuchtwarme Luftmassen ins Land und die Temperaturen steigen nochmals auf ein hochsommerliches Niveau. Ab Sonntagabend nimmt der Tiefdruckeinfluss in Österreich zu, die neue Woche bringt unbeständiges und frühherbstliches Wetter.
Am Wochenende bis zu 32 Grad
Am Samstag dominiert meist der Sonnenschein, nur südlich der Tauern halten sich anfangs hochnebelartige Wolken. Die Temperaturen erreichen 25 bis 32 Grad. Auch am Sonntag scheint im Norden und Osten noch häufig die Sonne, im Laufe der zweiten Tageshälfte breiten sich von Vorarlberg bis Oberkärnten jedoch zunehmend dichte Wolken aus und die Gewitterneigung steigt an. Die Höchstwerte liegen von West nach Ost zwischen 22 und 32 Grad, im östlichen Flachland steht vermutlich der letzte Hitzetag des Jahres an. In der Nacht breiten sich Regen und Gewitter auf weite Teile des Landes aus.
10 Grad Temperatursturz
Die neue Woche beginnt trüb und häufig nass, im Süden und Südosten regnet es mitunter auch kräftig und gewittrig durchsetzt. Aber auch im Flachland zeichnen sich nach langer Trockenheit wieder größere Regenmengen ab. Die Temperaturen gehen spürbar zurück und erreichen ein für Jahreszeit passendes Niveau: Die Höchstwerte liegen am Montag nur noch zwischen 17 und 23 Grad.
Auch in den Folgetagen macht sich die Sonne rar, das unbeständige Wetter setzt sich fort und die Temperaturen gehen noch leicht zurück. Die Höchstwerte in den Niederungen pendeln sich im Bereich der 20-Grad-Marke ein.
Spätes Hochsommerende
Der September hat heuer einen außergewöhnlich warmen Start hingelegt, vielerorts war die erste Woche des Monats 5 bis 7 Grad wärmer als im langjährigen Mittel. Vor allem im Osten wurden einige neue Stationsrekorde aufgestellt und u.a. in Wien und Linz gab es weitere Tropennächte mit einem Tiefstwert von mindestens 20 Grad. In der Wiener Innenstadt war bislang jede Nacht im September eine Tropennacht. Seit Jahresbeginn waren es bereits 52, der Allzeitrekord für Österreich wurde weiter ausgebaut. Der alte Jahresrekord lag bei 41 Tropennächten. Mehr Infos dazu gibt es hier: Rekord an Tropennächten.
Vom 1. Juni bis zum 31. August wurden in Österreich exakt 1.526.310 Blitze (Wolken- und Erdblitze) registriert, das entspricht im Vergleich mit den vergangenen 10 Jahren einem Plus von etwa 35 Prozent. Entsprechend zum langjährigen Mittel war der Juli der blitzreichste Monat des Jahres, auf Platz 2 folgt aber nicht wie üblich der Juni, sondern hier reiht sich der August ein. Während sowohl Juni und Juli etwa 15 Prozent mehr Blitze als üblich brachten, lag das Plus im August bei außergewöhnlichen 86 Prozent. In den letzten 15 Jahren hatte nur der August 2017 noch mehr Blitze zu bieten. Die Gewittersaison war besonders durch langsam ziehende Gewitter geprägt, welche in der oft sehr feuchten Luftmasse lokal immer wieder für ergiebige Regenmengen in kurzer Zeit sowie Überflutungen und Hangrutschungen sorgten.
Steiermark auf Platz 1, Wien und Burgenland außergewöhnlich
Auf Bundeslandebene lag im Sommer 2024 das traditionell blitzreichste Bundesland Steiermark erneut auf dem ersten Platz mit 453.935 Entladungen, das bedeutet ein Plus von etwa 38 Prozent im Vergleich zum 10-jährigen Mittel. Auf dem zweiten Platz reiht sich Niederösterreich mit einem Plus von 89 Prozent, gefolgt von Oberösterreich mit einem Plus von 15 Prozent.
Die größten positiven Abweichungen im Vergleich zum 10-jährigen Mittel findet man neben Niederösterreich auch in Wien und im Burgenland. In Wien wurden etwa dreimal mehr Blitze als üblich registriert, in Niederösterreich und im Burgenland fast doppelt so viele. So viele Blitze gab es in Wien und im Burgenland seit mehr als 10 Jahren nicht. Im Burgenland ist das besonders auf einen extrem blitzreichen Juni zurückzuführen, dieser brachte etwa 4.5-mal mehr Blitze als üblich. In Wien bilanzieren sowohl Juni als auch August äußerst blitzreich, ein Großteil der Blitze wurde aber an nur vier Tagen registriert. Am 17.08. wurden etwa mit 5035 Entladungen an nur einem Tag mehr Blitze detektiert, als in einem gesamten durchschnittlichen Sommer üblich.
Mit 5050 in #Wien georteten Blitzentladungen reiht sich der 17. August 2024 als Tag auf Platz 8 der blitzreichsten Jahre seit 2009 (ja, richtig gelesen: Verglichen mit der Jahresblitzanzahl!)😳 pic.twitter.com/px0Xvh8xZ8
Während die größten positiven Abweichungen im Osten des Landes zu finden waren, bilanziert der Sommer in Tirol und Kärnten durchschnittlich und in Vorarlberg sogar leicht unterdurchschnittlich. In Kärnten ist dies auf einen äußerst blitzarmen Juni, in Vorarlberg und Tirol auf den Juni und Juli zurückzuführen. In Tirol zeigen sich zudem regional große Unterschiede: Während es in den Nordalpen mehr Blitze als üblich gab, war die Saison in Osttirol stark unterdurchschnittlich.
Blitzreichster Bezirk im Burgenland
Auf Bezirksebene liegt das Burgenland an der Spitze. Der Bezirk mit der höchsten Blitzdichte war Oberwart mit 46.6 Blitzen pro Quadratkilometer, gefolgt von Graz mit 45.5 und Braunau am Inn mit 37.8 Blitzen pro Quadratkilometer. Auf Bundeslandebene folgt nach der Steiermark mit 27.7 Blitzen pro Quadratkilometer schon Wien mit 26.2 Blitzen pro Quadratkilometer und das Burgenland mit 25.2 Blitzen pro Quadratkilometer.
Juni im Westen blitzarm, im Osten außergewöhnlich blitzreich
Die Gewittersaison startete in diesem Jahr schon früh durch, allerdings war von Anfang an ein starker Gradient zwischen dem Westen und dem Osten des Landes zu erkennen. So verlief bereits der Mai im Osten außergewöhnlich blitzreich, in Erinnerung bleibt etwa der Tornado am 21.5. im Grazer Bezirk Eggenberg (mehr dazu: Starke Gewitter in Österreich, Tornado in Graz – uwz.at).
Weitere spektakuläre Aufnahmen vom #Tornado aus #Graz.
Der Juni schloss nahtlos an den Mai an, der Hotspot lag weiterhin in der Osthälfte. Markante Unwetterlagen sorgten besonders mit ergiebigen Regenmengen für große Schäden. Dabei bleiben etwa die verheerende Sturzflut am 8.6. in Deutschfeistritz und das Hochwasser entlang der Lafnitz im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld in Erinnerung.
Schwere Überflutungen (Sturzflut) aktuell nördlich von Graz. In St. Redegund wurden 82 mm in nur einer Stunde gemessen. https://t.co/DfnHZYYcyH
Den Höhepunkt erreichten die Gewitter am 9.6., zunächst stand erneut der Bezirk Hartberg-Fürstenfeld im Mittelpunkt. Eine Superzelle sorgte im Raum Hartberg für großen Hagel, der eine durchfliegende AUA-Maschine stark beschädigte und so für internationales Aufsehen sorgte. Im weiteren Verlauf verlagerte sich die Superzelle ins Südburgenland und konnte im Raum Großpetersdorf auch noch einen Tornado ausbilden.
Ein Flugzeug der AUA ist heute in etwa 6000 m Höhe direkt in die Hagelzelle bei Hartberg geflogen. Das Flugzeug konnte sicher am Flughafen Wien landen. https://t.co/vxBh5F9pAA
Aber auch im Westen gab es am 9.6. starke Gewitter, etwa im Bezirk St. Johann in Tirol wurde dabei sehr großer Hagel mit einem Durchmesser von bis zu 9 cm beobachtet. Am 30.6. war erneut Hagel im Mittelpunkt, im nördlichen Waldviertel richteten Hagelkörner mit einem Durchmesser von 6 bis 7 cm große Schäden an.
Wenn der Großhagel in Kombination mit Sturmböen daherkommt, ist nicht viel zu machen. Hier im Raum Söll und Schwoich bis zu 7cm großer Hagel gestern.
📸 BFV Kufstein, https://t.co/hqJGM5tDiC, Armin Stuefer, FF Kufstein pic.twitter.com/5tpbhDKTzi
Der bis zu 7cm große Hagel hat im Raum Waldkirchen, Gilgenberg und Rappolz rund 80% der Gebäude teils schwer beschädigt, wie das BFK berichtet.
📸 St. Mayer/BFK Waidhofen a.d. Thaya, FF Raabs a.d. Thaya pic.twitter.com/trbmAVq5iK
In Summe hatte der Juni mit einem Plus von 15 Prozent etwas mehr Blitze als im langjährigen Mittel zu bieten, der Osten hatte daran großen Anteil. Während das Burgenland, Niederösterreich und Wien deutlich mehr Blitze als üblich verzeichneten, verlief der Juni in Kärnten, Salzburg und Tirol unterdurchschnittlich.
Juli erneut von großen Regenmengen und Hagel geprägt
Der Juli startete zunächst mit nur wenigen Gewittern, im weiteren Verlauf nahm die Gewitterneigung aber deutlich zu. Während eine Gewitterlinie am 6.7. im oberösterreichischen Zentralraum für Sturmböen bis 100 km/h sorgte, wurden am 10.7. im Tiroler Fieberbrunn Hagelkörner mit einem Durchmesser von bis zu 7 cm registriert. Am 11.7. und 12.7. gingen in der Weststeiermark starke Gewitter nieder, welche enorme Regenmengen in kurzer Zeit brachten und für Überflutungen und Murenabgänge sorgten. Der 12.7. geht mit knapp 190.000 Entladungen auch als blitzreichster Tag des Jahres in die Statistik ein. Für diesen Sommer ungewöhnlich, überquerte eine Gewitterlinie den Großteil der Osthälfte des Landes. Im Zuge dessen kam es vielerorts zu Sturmböen, in Zeltweg wurden etwa Böen bis zu 111 km/h gemessen.
Am 16.7. war erneut Starkregen im Fokus, im Aflenzer Becken kamen innerhalb weniger Stunden 95 l/m² zusammen. Die zweite Hälfte des Monats verlief schließlich etwas ruhiger, lokal brachten Gewitter aber weiterhin Starkregen und Sturm.
Hier ein Video der Schäden der gestrigen #Gewitter aus den Aflenzer Becken. Dort sind teils 100 L/m² in wenigen Stunden gefallen, dementsprechende Zerstörung gab es dort. Die Unwetter haben auch die Südstrecke der ÖBB betroffen und für Muren gesorgt. pic.twitter.com/CVr726VbrS
Wie der Juni hatte auch der Juli im Vergleich zum Mittel etwa 15 Prozent mehr Blitzentladungen zu bieten, das größte Plus gab es neben Niederösterreich diesmal auch in der Steiermark und in Kärnten. Deutlich unterdurchschnittlich verlief der Juli von Vorarlberg bis Salzburg und in Wien.
Im August in Wien mehr Blitze, als in einem durchschnittlichen Sommer
Der August präsentierte sich außerordentlich blitzreich, immer wieder gab es kräftige Gewitter. Bereits am 1.8. wurde in Arriach in Kärnten eine Böe von 103 km/h gemessen, am 8.8. wurde bei Krems an der Donau im Zuge eines Schauers die Vorstufe eines Tornados dokumentiert.
Der 12.8. hatte wieder großen Hagel zu bieten, im Pongau wurden Hagelkörner mit einem Durchmesser von bis zu 6 cm registriert. Am 13.8. brachte ein nächtliches Gewitter am Flughafen Wien-Schwechat eine Orkanböe von 112 km/h. Im weiteren Verlauf stand Wien dann auch am 17.8. im Mittelpunkt. Ein stationäres Gewitter brachte an der Hohen Warte in Wien in nur einer Stunde 94 l/m², noch nie wurde an einer österreichischen Wetterstation eine derart hohe Regenmenge in nur einer Stunde gemessen. Zudem wurden in Wien an nur einem Tag 5000 Blitze detektiert und damit mehr, als in einem ganzen durchschnittlichen Sommer.
Insgesamt bilanziert der August mit einem Plus von 86 Prozent extrem blitzreich, in den vergangenen 15 Jahren gab es nur im Sommer 2017 mehr Entladungen. Bis auf das Burgenland gab es in allen Bundesländern überdurchschnittlich viele Blitze, die größte Abweichung mit etwa 400 Prozent in Wien. Aber auch in Niederösterreich (+140 Prozent) und Salzburg (+127 Prozent) wurden mehr als doppelt so viele Blitzentladungen detektiert.
Stärkster Blitz in Oberösterreich
Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurde im Sommer 2024 in Oberösterreich gemessen: Spitzenreiter ist eine Entladung mit rund 355.000 Ampere am 27. Juni in der Gemeinde St. Marienkirchen am Hausruck im Bezirk Ried im Innkreis. In kürzester Zeit wurde dabei rund 22.000 mal mehr Energie freigesetzt, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit 16 Ampere verfügbar ist.
Seit 1767 und somit seit 258 Jahren wird in Österreich kontinuierlich das Wetter aufgezeichnet. Mit einer Abweichung von +2,0 Grad gegenüber dem Mittel der letzten 30 Jahre von 1991 bis 2020 endet der Sommer landesweit gesehen als zweitwärmster dieser langen Messgeschichte, knapp hinter dem „Jahrhundertsommer“ von 2003. Betrachtet man nur den Süden und Osten des Landes, so bilanziert der Sommer hier gar auf Platz 1. Zwar gab es schon häufig absolut gesehen höhere Temperaturextreme, dennoch wurden an vielen Stationen neue Rekorde verzeichnet, etwa bei der Zahl von Hitzetagen oder Tropennächten. In Summe war der Sommer etwas zu trocken, die regionalen Unterschiede sind jedoch naturgemäß groß und auf lokaler Ebene kam es nicht selten zu heftigen Starkregenereignissen. Gewitter traten nicht unbedingt häufiger auf, waren mit über 1,5 Millionen registrierten Blitzen aber außerordentlich blitzreich. Zuletzt wurden im Sommer 2017 mehr Blitze registriert.
Gemäßigter Beginn, extremes Ende
Der Start in den Sommer im Juni war noch durch rege Tiefdruckaktivität über Westeuropa geprägt, stabile Wetterphasen blieben zunächst aus und nur vorübergehend kam es zu Warmluftvorstößen im Alpenraum. Die erste Hitzewelle des Sommers ließ bis zum 18. Juni auf sich warten und war auch nur von kurzer Dauer. Entsprechend empfanden einige Menschen das Wetter anfangs eher als kühl, doch mit einer Abweichung von +1,0 Grad fiel selbst der Juni am Ende zu warm aus. Deutlicher waren die Abweichungen zur Klimanormalperiode im Juli mit +1,8 Grad und schließlich v.a. im August mit +3,2 Grad, welcher als heißester der Messgeschichte abschloss und maßgeblich zur deutlichen Sommerbilanz beitrug. Dabei war die Wärme nicht im ganzen Land gleich verteilt: In Bregenz etwa beträgt die Abweichung der Mitteltemperatur vergleichsweise geringe +1,2 Grad, während der Sommer in Bad Radkersburg um +2,9 Grad wärmer als das 30-jährige Mittel ausfiel. So kommt es, dass der Sommer im Süden und Osten als der heißeste der österreichischen Messgeschichte endet, landesweit gesehen aber knapp auf Platz 2 liegt.
Rekorde bei Hitzetagen und Tropennächten
Mit etwas über 36 Grad wurden zwar wiederholt sehr hohe Temperaturen gemessen, so extrem wie in den Vorjahren mit 37 bis 39 Grad war die Hitze heuer aber nicht. Ausschlaggebend für die hohe Mitteltemperatur waren eher die wiederkehrenden Hitzewellen und die häufig fehlende nächtliche Auskühlung. In Klagenfurt etwa wurde im Juli mit 11 Hitzetagen in Folge sogar die längste Hitzewelle seit Messbeginn 1950 registriert. In Eisenstadt etwa gab es mit insgesamt 41 Hitzetagen über 30 Grad so viele wie nicht zuvor seit Messbeginn im Jahre 1936. Generell wurden häufig doppelt so viele Hitzetage registriert wie im Durchschnitt der letzten 30 Jahre.
Noch beeindruckender sind die Zahlen zu den so genannten Tropennächten, in denen es nicht unter 20 Grad abgekühlt hat. In Linz, St. Pölten, Wien, Graz und Eisenstadt wurden gleich in 5 Landeshauptstädten mehr denn je registriert, und dies teils deutlich. In Wien ist die Wetterstation Innere Stadt als repräsentativ für die Stadtbezirke anzusehen, beachtliche 46 Tropennächte wurden hier gemessen – also etwa jede zweite Sommernacht war betroffen. Ein Grund für die vielen Tropennächte ist in der erhöhten Luftfeuchtigkeit zu sehen, denn damit ist die atmosphärische Gegenstrahlung in den Nächten höher und die effektive Auskühlung geringer. Mehr dazu: Blog-Artikel
Längere Trockenperioden, mehr Regen in kurzer Zeit
Die Niederschlagsabweichung des Sommers ist mit etwa -13% leicht negativ, regional kam es durch die räumlich begrenzte Charakteristik sommerlicher Niederschläge aber zu größeren Unterschieden. So war es besonders vom Mühlviertel bis ins Nordburgenland sowie in Osttirol und Oberkärnten deutlich zu trocken, während das Regensoll an der Alpennordseite häufig erfüllt und in der Obersteiermark sogar überschritten wurde. Nicht selten ist der Regen innerhalb kürzester Zeit im Zuge stationärer Gewitter gefallen und hat lokal für Überflutungen und Muren gesorgt. Anfang Juni wurde bereits Deutschfeistritz überschwemmt, hier führte der Übelbach ein 300-jährliches Hochwasser, später war Aflenz betroffen und auch bspw. aus Hollabrunn oder vom Arlberg gingen Bilder überschwemmter Ortskerne durch die Medien.
Das wohl außergewöhnlichste Unwetter dürfte am 17. August aber Wien erlebt haben. Nach wochenlanger Dürre ging über der Hohen Warte im Norden der Stadt ein Wolkenbruch nieder, wie ihn noch keine Wetterstation zuvor in Österreich verzeichnet hatte: Etwa 94 l/qm wurden innerhalb einer Stunde gemessen – und damit etwa der halbe Sommerniederschlag.
Zum Schluss ein Wort zur Sonnenscheindauer
Denn diese war in diesem außergewöhnlichen Sommer die wohl einzige Konstante. Bis zu 10% auf das Soll fehlten im Westen, etwas mehr gab es dagegen im Osten, landesweit gesehen schien die Sonne etwa so viel wie im Schnitt der letzten 30 Jahre.
Extremwerte Sommer 2024 (Bundesland, Tag des Auftretens)
Höchste Temperaturen
36,4 Grad Wien – Innere Stadt (W, 30.06.)
36,3 Grad Andau (B, 10.07.), Langenlebarn (NÖ, 16.08.), Pottschach-Ternitz (NÖ, 14.08.)
36,2 Grad Güssing (B, 17.08.)
Tiefste Temperaturen (<1000 m)
-0,3 Grad Liebenau / Gugu (OÖ, 14.06.)
-0,2 Grad Schwarzau im Freiwald (NÖ, 14.06.)
+2,2 Grad Radstadt (S, 14.06.)
Stärkste Windspitzen Niederungen
112 km/h Wien-Schwechat (NÖ, 13.08.)
111 km/h Zeltweg (ST, 12.07.)
109 km/h Waizenkirchen (OÖ, 10.07.), Zell am See (S, 21.07.)
Sommertage
80 Gumpoldskirchen (NÖ), Wiener Neustadt (NÖ), Bad Radkersburg (ST)
79 Wien (Innere Stadt, Hohe Warte u.a.), Groß-Enzersdorf (NÖ), Zwerndorf (NÖ) u.a.
78 Stockerau (NÖ), Wolkersdorf (NÖ), Neusiedl am See (B) u.a.
Tropennächte
46 Wien – Innere Stadt (W)
32 Wien – Donaufeld (W)
30 Podersdorf (B)
Gibt es in Zeiten des Klimawandels ein Trend, der nach unten zeigt?
Im Bild Anzahl der Tage in Wien mit einem Höchstwert von weniger als 25 Grad.
Derer gab es diesen Sommer nur 13 (so wenige wie nie zuvor).
Trend (schwarze Linie): es gibt immer weniger solcher „kühlen“ Tage. pic.twitter.com/kw75SRsN7c
Der Sommer 2024 war im Tiefland der wärmste der Messgeschichte, knapp vor den Sommern 2003 und 2019. Auffällig ist die hohe Anzahl an Tropennächten in den Niederungen, was auch in Zusammenhang mit der außergewöhnlich hohen Luftfeuchtigkeit steht: Wenn die Luft feucht ist, dann ist auch die atmosphärische Gegenstrahlung höher, was eine effiziente nächtliche Abkühlung verhindert. Tatsächlich dürfte der Sommer in Mitteleuropa auch als der bislang schwülste seit Messbeginn in die Annalen gehen.
Neue Rekorde bei der Anzahl an Tropennächten gibt es u.a. in Wien, Graz, Linz, St. Pölten und Eisenstadt.
Tropennächte
Mittel
(1991-2020)
Jahresrekord
(bis 2023)
Jahr 2024
(Stand 8.9.24)
Wien – Innere Stadt
21
41 (2018, 2019)
53*
Wien – Döbling
6
23 (2015)
25*
Graz Uni
2
9 (2013)
11*
Linz
3
14 (2015)
18*
St. Pölten
1
7 (2015)
11*
Eisenstadt
5
19 (2015)
27*
Innsbruck
0
3 (u.a. 2019)
0
Salzburg Flughafen
0
3 (u.a. 2023)
0
Bregenz
2
12 (2015)
3
Klagenfurt Flughafen
0
3 (2019)
1
53 Tropennächte in Wien
Die meisten Tropennächte überhaupt gab es wie üblich in der Wiener Innenstadt: Hier waren es allein im Sommer (bis zum 31. August) bereits 46, mittlerweile sind es schon 53, also deutlich mehr als in den Rekordjahren 2018 und 2019.
Stadteffekt
Die Regionen mit den meisten Tropennächten in Österreich liegen im Wiener Becken und im Nordburgenland. Generell treten Tropennächte vor allem in Ballungsräumen auf, so spielt die Versiegelung für die Nachttemperaturen eine wesentlich größere Rolle als für die Temperaturen am Tag. Wien weist eine starke Wärmeinsel bzw. Stadteffekt auf: Während in der Inneren Stadt bereits 53 Tropennächte verzeichnet wurden, waren es am östlichen Stadtrand meist 15 bis 20. Noch weniger gab es am westlichen Stadtrand: In den Tälern des Wienerwalds wie etwa in Mariabrunn wurden bislang nur 5 Tropennächte gemessen.
Einen Stadteffekt kann man aber in allen größeren Städten in den Nächten beobachten, so gab es etwa in Klagenfurt an der neuen, innerstädtischen Station bei der HTL bereits 9 Tropennächte, während es am Flughafen nur eine war. In Graz wurden in Straßgang sogar 15 Tropennächte gemessen, während es am Flughafen nur 3 waren. Abseits der Ballungsräume sind oft warme Gewässer oder Föhneffekte für warme Sommernächte verantwortlich, etwa in Podersdorf gab es heuer bereits 30 Tropennächte.
Rekorde in Österreich
Die meisten Tropennächte in einem Sommer: 46 in der Wiener Innenstadt (2024)
Die meisten Tropennächte in einem Jahr: 53 in der Wiener Innenstadt (2024; vorläufig)
Die wärmste Nacht: 26,9 Grad in der Wiener Innenstadt (23.7.2015, 2.8.2017)
Die späteste Tropennacht in Wien: 17.9.2020 mit 20,7 Grad
Die späteste Tropennacht überhaupt: 30.10.2022 am Kolomansberg mit 20,4 Grad
Mit einer Abweichung von rund +2 Grad zum langjährigen Mittel (1991-2020) war der August deutlich zu warm. Dies entspricht dem 4. wärmsten seit Messbeginn. Besonders große Abweichungen gab es in der Mitte und im Süden. Vor allem die ersten zwei Augustdekaden waren von feuchtwarmen, schwülen Luftmassen geprägt. Im Laufe des Monats kam es auch zu mehreren Hitzepeaks, wie etwa am 13., 24. und 29. August. Am 13. wurde mit 36,5 °C in Bad Neuenahr-Ahrweiler in Rheinland-Pfalz auch die bundesweit höchste Temperatur gemessen. Die meisten Hitzetage wurden im Oberrheingraben, in Mainfranken und in den Niederungen Ostthüringens beobachtet.
Teils nass, teils trocken
Regional war der August zu trocken, so hat es im Flächenmittel rund 22 Prozent zu wenig geregnet. Am trockensten war es dabei im Nordosten. Lokal gab es aber auch überdurchschnittliche Regenmengen: Am nassesten war es im Berchtesgadener Land, im Chiemgau sowie sehr lokal auch in Nordhessen. Etwa in Trendelburg wurden am 1. sogar 170 l/m² innerhalb von nur 24 Stunden gemessen. Gewitter haben aber auch in anderen Regionen zu großen Regenmengen in kurzer Zeit geführt.
Viel Sonne
Im gesamten Land wurden deutlich mehr Sonnenstunden als üblich verzeichnet, im Flächenmittel gab es ein Plus von rund 23 Prozent. Besonders große Abweichungen von teils mehr als 30 Prozent gab es in der Mitte des Landes, während die Abweichungen am Alpenrand sowie im äußersten Norden vergleichsweise gering waren.
Generell präsentierte sich der August in Nord- und Westeuropa durchaus dynamisch mit häufiger Tiefdrucktätigkeit. Dabei griffen die Fronten der Tiefs jedoch nur in sehr abgeschwächter Form auf den Alpenraum über, sorgten somit nicht für einen nachhaltigen Austausch der Luftmassen. Zudem drehte die Strömung im Vorfeld der Tiefs immer wieder auf südliche Richtungen und damit wurden wiederholt schwül-heiße und somit energiereiche Luftmassen aus dem Mittelmeerraum nach Österreich gelenkt. In Summe waren die Bedingungen also hervorragend für ortsfeste Gewitter.
Denn die Höhenströmung, welche die Gewitter bewegt, hielt sich häufig in Grenzen und somit gingen immer wieder kräftige Gewitter mit lokal ergiebigem Starkregen nieder, wie speziell am 17. August in Wien. An diesem Tag fielen in nur einer Stunde auf der Hohe Warte 94 l/m², was einem neuen Allzeitrekord in Österreich entspricht.
Nachtrag zum #Unwetter in #Wien am Samstag:
Auf der Hohen Warte sind in nur 1 Stunde 94 mm gefallen. Das ist nicht nur beispiellos für die Bundeshauptstadt.
Es ist ein #Rekord für ganz Österreich.
An keiner (!) Station wurden jemals zuvor größere Mengen in 1 Stunde gemessen. pic.twitter.com/rz6WUbONUY
Wie gewöhnlich fällt im Sommer der Regen meist in Form von Schauern und Gewittern. Somit ergeben sich häufig regional größere Unterschiede bei der Verteilung des Niederschlags. Im August liegt die landesweite Abweichung bei rund -25% im Vergleich zum langjährigen Mittel. Dabei sticht die Station Hohe Warte in Wien deutlich hervor, hier fiel in etwa doppelt so viel Regen wie üblich. Grund dafür ist das bereits oben erwähnte Unwetter. Ansonsten liegt der Schwerpunkt des Regens in etwa von den Kitzbüheler Alpen über das Salzkammergut bis ins Mariazellerland, hier fiel etwas verbreiteter 20 bis 30 % mehr Regen als im Durchschnitt.
Anders von Oberkärnten bis ins Mittelburgenland: überregional fiel hier nicht mal die Hälfte des Solls. Auch in einem Streifen vom Mühlviertel bis zum Wienerwald war es sehr trocken (etwa 50% negative Abweichung).
Hier grafisch dargestellt:
Vereinzelt Monatsrekorde, viele Tropennächte
In vier Landeshauptstädten verläuft der Monat bisher rekordwarm und zwar in Eisenstadt (Mitteltemperatur 24,9°), Klagenfurt (Mitteltemperatur 23,5°), Graz (Mitteltemperatur 24,0°) und Linz (Mitteltemperatur 24,0°). In Wien wird es wohl Platz 2, der August 1992 wird aber nicht mehr erreicht.
Die größten Abweichungen vom Mittel mit +4,0° gab es in Bad Radkersburg, dicht gefolgt von Döllach mit +3,9° und u.a. Villach mit +3,8° (Stand 31.08.).
Auch hier die Abweichungen auf der Karte in grafischer Form:
In Eisenstadt gab es zudem so viele Hitzetage wie noch nie seit Messbeginn in einem August – ex aequo mit dem August 1992. Ganze 19 Mal kletterten die Temperaturen hier über die 30-Grad-Marke.
Im Osten und Südosten macht sich zudem auch die hohe Anzahl an Tropennächten bemerkbar: In St. Pölten (5), Wien (11) und Linz (7) wurden alte Rekorde egalisiert, in Graz (5) und Eisenstadt (11) sogar neue Rekorde aufgestellt.
Erwähnenswert ist zudem auch, dass es bis ins Hochgebirge über 3000 m keinen einzigen Frosttag (Minimum unter 0°) gab. Damit setzt sich das Abtauen der Gletscher hier immer schneller fort, die Nullgradgrenze steig teilweise auf über 5000 m.
Sonnenschein im Soll
Die Anzahl der Sonnenstunden im Vergleich zum Mittel liegt über das gesamte Land betrachtet bei knapp +10%, somit also leicht durchschnittlich. Etwas häufiger zeigte sich die Sonne im Süden und ganz im Westen des Landes. Dabei schien die Sonne in Feldkirch etwa 25% länger, in Friesach gut 20%.
Blitzreicher Monat
Nach dem schon gewittrigen Juli brachte auch der August einen Überschuss an Blitzen. Im Mittel der letzten 14 Jahre treten rund 365.000 Blitze in Österreich auf, heuer waren es 601.745 Blitze (Stand 31.08. 14:00 Uhr) also rund zwei Drittel mehr. Die meisten Blitze gab es mit rund 183.000 in der Steiermark, gefolgt von Niederösterreich mit 151.000 und 78.000 in Oberösterreich. Insbesondere in Wien war der August außergewöhnlich blitzreich mit 7807 Blitzen, im Vergleich im Mittel sonst nur rund 1400 Blitze.
Bezogen auf die Blitzdichte (also Blitz pro Quadratkilometer) liegt Wien sogar in Front:
Extremwerte August 2024 (Bundesland, Tag des Auftretens)
Höchste Temperaturen
36,3 Grad Langenlebarn (NÖ, 16.) , Pottschach-Ternitz (NÖ, 14.)
Vor knapp einer Woche hat sich im Nordwestpazifik ein tropischer Sturm gebildet. Dieser hat sich in den vergangenen Tagen zum Taifun verstärkt – bei Windgeschwindigkeiten über 118 km/h spricht man von einem Taifun. Am 21. August bekam er den Namen Shanshan.
Zugbahn
Der Taifun wird vermutlich im Laufe des späten Donnerstags auf die zweitbevölkerungsreichste japanische Insel Kyushu treffen. Von dort dann entlang der japanischen Inseln Richtung Osten ziehen.
Hauptgefahren
Während der Taifun am heutigen Tag noch Windgeschwindigkeiten von knappen 176 km/h misst werden bei dessen Landgang noch immerhin an die 120-150 km/h erwartet. Zudem fällt verbreitet bis in die Nacht auf Freitag um die 250 bis 400 l/m² Regen binnen 24 Stunden. Auch Wellen von knappen 10 m sind im Küstengebiet möglich.
Titelbild: Taifun Shanshan am Mittwochmorgen (MESZ) südwestlich der japanischen Inseln; Quelle: Japanese Meteorological Agency
Hitzewellen sind mehrtägige Perioden mit einer ungewöhnlich hohen thermischen Belastung, welche durch den Klimawandel häufiger und intensiver auftreten. International existiert keine einheitliche Definition, so spricht man etwa in Südtirol erst ab drei Tagen mit mehr als 35 Grad von einer Hitzewelle, während etwa in Finnland bereits bei Temperaturen über 25 Grad von Hitze die Rede ist. Die einfachste Definition für eine Hitzewelle in Österreich lautet drei Tage in Folge mit einem Höchstwert über 30 Grad an einem Ort.
Etwas komplizierter ist die Auswertung nach Kysely, der eine Hitzewelle mit einer Serie von zumindest drei aufeinanderfolgenden Tagen über 30 Grad definiert hat, die aber kurzzeitig auch von einem Tag zwischen 25 und 30 Grad unterbrochen werden kann, sofern die mittlere Maximaltemperatur in der Periode über 30 Grad liegt. Demnach können Hitzewellen länger ausfallen, so liegt der Rekord etwa in Wien bei 32 Tagen im Sommer 2018. Beide Methoden weisen allerdings Schwächen auf, zumal auch beide nicht die Luftfeuchtigkeit berücksichtigen. Mehr zu diesem Thema gibt es hier: Wie viel Schwüle halten wir aus?
Wie entsteht Hitze?
Es gibt hauptsächlich drei physikalische Prozesse, die zu einer Erwärmung der Luft in der Atmosphäre führen:
Temperaturadvektion: Transport von Luft aus klimatologisch wärmeren Regionen in kältere Regionen, wie etwa von Nordafrika nach Europa.
adiabatische Erwärmung durch Kompression bei einer absinkenden Luftbewegung (Subsidenz), was bei Hochdruckgebieten passiert.
diabatische Erwärmung der Luft. In der Nähe der Erdoberfläche passiert dies durch fühlbare Wärmeströme (von warmen Oberflächen durch Wärmeleitung und Wärmestrahlung, besonders aber durch turbulente Luftbewegungen bzw. Konvektion). Diese Form der Erwärmung wird in erster Linie von der Sonnenstrahlung verursacht: Im Sommer erwärmt sie den Erdboden, der einen Teil der Wärme an die angrenzende Luft abgibt. Bei trockenen Böden ist dieser Prozess besonders effektiv. In der freien Atmosphäre kann dagegen Kondensation bzw. die Freisetzung latenter Energie die Luft erwärmen.
Je nach Region auf der Welt spielen diese Prozesse eine unterschiedlich starke Rolle: Während die Luft etwa über den Landmassen im Bereich des Äquators hauptsächlich diabatisch durch die Sonne erwärmt wird, ist über den nördlichen und südlichen Ozeanen vorwiegend Temperaturadvektion für Hitze verantwortlich. In Mitteleuropa spielen meist mehrere Prozesse gleichzeitig eine Rolle, wobei es regionale und saisonale Unterschiede gibt.
In Mitteleuropa ist eine reine horizontale Temperaturadvektion aus Nordafrika kaum möglich, da die Luft auf dem Weg zu uns zahlreiche Gebirgsketten überwinden muss, was adiabatische und diabatische Prozesse zur Folge hat. Damit diese Prozesse aber überhaupt zustanden kommen, sind bestimmte meteorologische Wetterlagen erforderlich.
Südwestlagen
Für eine ausgeprägte Temperaturadvektion bzw. den Transport von subtropischer Luft zum Alpenraum ist eine anhaltende südwestliche bis südliche Strömung erforderlich. Dies ist typischerweise der Fall, wenn sich ein nahezu ortsfestes Tiefdruckgebiet über dem Ostatlantik bzw. den Britischen Inseln etabliert. Diese Luft erreicht uns allerdings meist nur in der Höhe, weshalb auch adiabatische und diabatische Prozesse eine Rolle spielen: Im Lee der Alpen kommt es beispielsweise häufig zu Föhn, der etwaige subtropische Luft vom Kammniveau der Alpen in die Niederungen herunterführt und sie dabei adiabatisch erwärmt. Auf diese Art kommt es manchmal schon im Frühjahr zu Temperaturen um 30 Grad etwa in Salzburg. Solche Wetterlagen können unterschiedlich lange anhalten und mitunter auch zu Hitzewellen führen.
Hochdrucklagen
Für eine großräumige adiabatische Erwärmung der Luft ist ein umfangreiches Hochdruckgebiet erforderlich. Die Luft dreht sich um den Kern des Hochs im Uhrzeigersinn und sinkt dabei ab („Subsidenz“). Damit gerät die Luft unter höheren Luftdruck, weshalb sie sich komprimiert und erwärmt. Die Luft erwärmt sich pro 100 Höhenmeter um etwa 1 Grad. Diese Erwärmung setzt sich zwar oft nicht direkt bis zum Boden durch (im Herbst kommt es beispielsweise zu ausgeprägten Inversionslagen, siehe hier), aber auch in der Grundschicht steigen die Temperaturen durch diabatische Prozesse Tag für Tag an.
Blockierte Hochs
Extreme Hitzewellen stehen meist in Zusammenhang mit blockierten Wetterlagen, also Lagen mit einem umfangreichen, stationären Hochdruckgebiet. Bei solchen Wetterlagen wird der Jetstream in Europa unterbrochen bzw. weit nach Norden abgelenkt. Dies passiert in erster Linie bei sog. „Omega-Lagen“, die manchmal mehrere Wochen lang andauern können. Wenn solch eine Wetterlage im Sommer auftritt, kommt es regional zu extremer Hitze.
Bei einer blockierten Wetterlage spielen sowohl die Subsidenz als auch die diabatischen Prozesse eine große Rolle: Einerseits wird die Luft durch das anhaltende Absinken immer weiter erwärmt, andererseits sorgt die oft ungetrübte Sonneneinstrahlung für eine fortschreitende Erwärmung der bodennahen Luft. In den mittleren Breiten bildet sich dann mitunter ein sog. „Heat dome“ bzw. eine Hitzeglocke aus. Dies passierte beispielsweise auch bei der Rekordhitze im Westen Kanadas mit knapp 50 Grad im Juni 2021 (damals haben diabatische Prozesse stromaufwärts des Hochs ebenfalls zur Ausprägung der Anomalie beigetragen).
Wenn alles zusammenkommt…
Für Temperaturrekorde spielen immer mehrere Faktoren eine Rolle. Auch die Witterung in den Wochen vor einer Hitzewelle bzw. die daraus resultierende Bodenfeuchte ist entscheidend: Wenn der Boden durch eine Dürreperiode bereits ausgetrocknet ist, wird die am Boden eintreffende Sonneneinstrahlung direkt in fühlbare Wärme umgewandelt, da weniger Energie für Verdunstung verbraucht wird (diabatische Erwärmung). Weiters spielen auch geographische Faktoren eine Rolle, so kann föhniger Wind die Luft aus mittleren Höhenlagen mitunter direkt bis in tiefen Lagen absinken lassen, was dann lokal zu extrem hohen Temperaturen führen kann (adiabatische Erwärmung). Wenn alle Faktoren zusammenkommen, also ein blockiertes Hoch im Sommer, trockene Böden, föhniger Wind und strahlender Sonnenschein, dann sind meist neue Rekorde zu erwarten. So wurden beispielsweise auch die 46 Grad in Südfrankreich im Juni 2019 erreicht oder die 48,8 Grad in Sizilien im August 2021. Überlagert wird das ganze noch von der globalen Erwärmung: Die Ausgangslage ist bei solchen Wetterlagen heutzutage höher als noch in der vorindustriellen Zeit. Dies erklärt auch das starke Ungleichgewicht zwischen den auftretenden Hitze- und Kälterekorden weltweit.
Deutschland liegt am Freitag unter dem Einfluss eines Sturmtiefs über der Nordsee namens URSULA. Besonders vom Emsland bis nach Schleswig-Holstein muss man tagsüber mit stürmischen Böen rechnen, auf den Nordfriesischen Inseln sind auch schwere Sturmböen bis knapp 100 km/h zu erwarten. Die bislang gemessenen Windspitzen findet man hier: Aktuelle Wetterdaten.
Noch stärker betroffen von Sturm Ursula (das international „Lilian“ getauft wurde) waren in den vergangenen Stunden Wales und England. In Crosby, knapp nördlich von Liverpool, wurden sogar Böen bis 113 km/h gemessen. Für August sind solche Windspitzen durchaus ungewöhnlich. In den kommenden Stunden liegt der Schwerpunkt in Dänemark.
Never seen it as Windy in Summer before! Quite a few trees down up over the Tops of Bradford so take care on the roads. 💨
Am Samstag kommt v.a. in der Mitte und im Süden häufig die Sonne zum Vorschein, in den Abendstunden zieht über Nordfrankreich jedoch ein weiteres Randtief namens „Veruca“ auf. Im Vorfeld der Kaltfront des Tiefs gelangt feuchtwarme Luft ins Land, zunächst bleibt es bis auf vereinzelte Hitzegewitter in den Alpen aber noch weitgehend trocken.
Am Abend steigt die Gewitterneigung ausgehend von Benelux und Frankreich rasch an und v.a. in Rheinland-Pfalz, im Saarland, in Hessen, in NRW, in Niedersachsen und in Schleswig-Holstein kündigen sich regional Gewitter mit teils schweren Sturmböen zwischen 70 und 90 bzw. vereinzelt auch um 100 km/h an. Die Gefahr von größerem Hagel bleibt dagegen recht gering. In der Nacht auf Sonntag ziehen die Gewitter unter Abschwächung nordostwärts, gebietsweise sind jedoch auch in der Mitte bzw. im Nordosten mit Durchzug der teils gewittrigen Schauer weiterhin stürmische Böen möglich.
Seit 1767 werden in Österreich systematisch die Temperaturen gemessen, bis zum vergangenen Wochenende waren die Sommer 2003 und 2015 mit einer Abweichung von +2,1 Grad zum langjährigen Mittel von 1991 bis 2020 an der Spitze der heißesten Sommer der heimischen Messgeschichte. Eine solche Anomalie weist nun auch der heurige Sommer auf (siehe Bild), einzig ein nachhaltiger Kaltlufteinbruch kann nun bis zum 31.08. noch verhindern, dass wir den bislang heißesten Sommer erleben.
Auch bezüglich der Anzahl der Hitzetage – also jener Tage mit 30 Grad oder mehr – befinden wir uns mittlerweile weit über dem ohnehin schon hohen und vom Klimawandel beeinflussten Mittel von 1991-2020.
Beispiel Wien: Auf der Hohen Warte wurde der Mittelwert von 21 Hitzetagen schon um 50% überboten, aktuell stehen wir hier bei 31 heißen Tagen. Und weitere 4 Hitzetage kommen in der Bundeshauptstadt bis zum Ende der Woche noch hinzu, der Rekord von 42 heißen Tagen aus 2015 rückt langsam näher.
Hier eine Übersicht der Hitzetage pro Jahr seit 1872 in Wien: Noch liegt das heurige Jahr diesbezüglich auf Platz 7, die Top 3 sind aber jedenfalls noch möglich!
Übersicht der Hitzetage im Vergleich zum langjährigen Mittel und dem jeweiligen Rekord in den Landeshauptstädten:
Station
Hitzetage 2024
Mittlere Zahl der Hitzetage pro Jahr (1991-2020)
Rekord
Eisenstadt
33
21
40 (2015)
Klagenfurt
27
19
40 (2003)
St. Pölten
29
18
41 (2015)
Linz
25
16
42 (2015)
Salzburg
18
13
32 (2015)
Graz
28
17
41 (2003)
Innsbruck
25
23
46 (2003)
Bregenz
11
9
29 (2015)
Wien Hohe Warte
30
21
42 (2015)
Bis einschließlich Donnerstag hitzefrei
Mit den heftigen Gewittern am Wochenende wurde die größte Hitze Richtung Balkan abgedrängt, heute und die kommenden beiden Tage verlaufen daher sommerlich warm meist ohne Hitze. Mit Höchstwerten von 22 bis 29 Grad bewegen wir uns aber dennoch leicht über dem Klimamittel, jetzt Ende August liegen die Höchstwerte in den Landeshauptstädten durchschnittlich bei 22 bis 26 Grad.
Ab Freitag wieder heiß, Sonntag Kaltfront
Zum Wochenende hin dreht die Strömung von West auf Südwest und aus dem Mittelmeerraum erreichen uns abermals heiße Luftmassen. Am Freitag steigen die Temperaturen schon auf 26 bis 33 Grad, am Samstag kündigen sich im Osten teils bis zu 35 Grad an. Bis dahin dominiert auch der Sonnenschein und es bleibt trocken.
Am Sonntag erfasst uns dann eine Kaltfront von Westen und die Temperaturen gehen allmählich zurück. Nur im Osten und Südosten hält sich mit bis zu 33 Grad noch die Heißluft. Einher geht dieser Wetterwechsel wieder mit kräftigen Gewittern.
Neue Woche schon wieder heiß
In der letzten Augustwoche setzt sich rasch wieder das nächste Hoch durch und die Temperaturen beginnen zu steigen, wirklich nachhaltig ist die Abkühlung zum Wochenwechsel also definitiv nicht. Der eine oder andere Hitzetag kommt also auch dann noch hinzu, ein Sommer für die Geschichtsbücher geht zumindest am Kalender zu Ende.
Hier die Temperaturprognose für Wien: Hitze am Wochenende, dann kurz kühler, dann wieder heiß…
Österreich lag am 17. August 2024 an der Vorderseite eines Höhentiefs im Mittelmeerraum. Dabei wurde äußerst feuchte Luft aus Süden herangeführt. Meteorologen schauen sich in solchen Fällen gerne das sogenannte „niederschlagbare Wasser“ als Parameter an. Dabei wird der gesamte Wassergehalt der Atmosphäre über einem Quadratmeter aufsummiert. Dieser Wert lag heute über Wien bei 40-45 l/m². Dies ist selbst für diese – normalerweise schwül-warme – Jahreszeit außergewöhnlich hoch und im Bereich von Rekorden.
In dieser Luft bildete sich in den Nachmittagsstunden ziemlich genau über der Wiener Inneren Stadt eine Gewitterzelle. Aufgrund der schwachen Winde in höheren Schichte verlagerte sich das Gewitter über eine gute Stunde kaum und sorgte somit für den nassesten Nachmittag der Wiener Messgeschichte!
Im Zuge des kräftigen Gewitters wurde auch nennenswerter Hagel um 2-3 cm Durchmesser verzeichnet. Zudem kam es im Stadtgebiet zu stürmischen Böen zwischen 60 und 75 km/h.
Doch das Hauptthema war aufgrund der außergewöhnlich feuchten Luftmasse und der nur sehr langsamen Verlagerung der Gewitterzelle eindeutig der Starkregen.
Besonders betroffen waren die Bezirke im Norden der Stadt. Vor allem die Station an der Hohen Warte, 1190 Wien Döbling, wurde direkt getroffen. Hier wurden maximal 26,7 l/m² binnen 10 Minuten (der Europa-Rekord liegt bei 52 l/m² in Italien) , 50,8 l/m² in 20 Minuten, 65,8 l/m² in 30 Minuten und 94,1 l/m² binnen einer Stunde verzeichnet. Insgesamt fielen am 17.08.2024 ganze 112,2 l/m². Zum Vergleich: In einem durchschnittlichen August kommen im Schnitt rund 70 l/m² zusammen, in einem gesamten Sommer etwa 210 l/m². In nur einer Stunde ist somit in Wien am 17. August 2024 rund die Hälfte des durchschnittlichen Sommerniederschlags zusammengekommen!
Dabei wurden natürlich mehrere Rekorde gebrochen: In 20, 30, 60 Minuten wurde noch nie so viel Niederschlag verzeichnet. Der Tagesniederschlag von 112,2 l/m² ist zudem auch ein neuer August- und Sommerrekord. Der Allzeit-Rekord vom 15. Mai 1885 (139,3 l/m²) wurde hingegen nicht mehr übertroffen.
Anbei ein paar Tabellen mit den aktualisierten Regenraten-Rekorden in 10, 20, 30 und 60 Minuten für Wien-Hohe Warte (Datenquelle: Geosphere Austria).
Rekordzeitpunkt
10-Minuten Regenraten
1) 24.05.2014 bis 16:00
27,8 l/m²
2) 17.08.2024 bis 16:40
26,7 l/m²
3) 23.07.2009 bis 22:40
21,1 l/m²
Rekordzeitpunkt
20-Minuten Regenraten
1) 17.08.2024 bis 16:40
50,8 l/m²
2) 24.05.2014 bis 16:10
41,8 l/m²
3) 17.08.2024 bis 16:50
41,7 l/m²
Rekordzeitpunkt
30-Minuten Regenraten
1) 17.08.2024 bis 16:50
65,8 l/m²
2) 17.08.2024 bis 16:40
58,6 l/m²
3) 17.08.2024 bis 17:00
55,2 l/m²
4) 24.05.2014 bis 16:10
53,9 l/m²
Rekordzeitpunkt
60-Minuten Regenraten
1) 17.08.2024 bis 17:10
94,1 l/m²
2) 17.08.2024 bis 17:00
92,6 l/m²
3) 17.08.2024 bis 17:20
90,0 l/m²
…
…
8) 24.05.2014 bis 16:40
60,9 l/m²
Weitere beeindruckende Aufnahmen vom Wiener Wolkenbruch ⛈️
Nach den heftigen Unwettern im Juni – an die Bilder vom komplett überschwemmten Flughafen Mallorca können sich wohl noch einige gut erinnern – nun schon wieder solch zerstörerische Unwetter auf den Balearen.
Damals, am 11. Juni 2024, brachte ein starkes Gewitter Starkregen und sehr große Regenmengen binnen kurzer Zeit. Der Flughafen und dessen Rollfeld wurden dabei komplett überschwemmt:
Die letzten beiden Tage wurden die Balearen erneut von Unwettern heimgesucht. Auch diesmal kam es wieder zu heftigem Starkregen, sehr großen Regenmengen, folglich zu zerstörerischen Überschwemmungen, aber auch zu schweren Sturmböen. Hier ein paar der Meldungen:
Böen teils über 100 km/h auf Mallorca
Einige teure Luxusyachten wurden zum Spielball der Wellen. Häufig wurden Böen zwischen 80 und 100 km/h gemessen:
La primera tempesta forta de l'episodi ja ha deixat varades més d'una desena d'embarcacions a Formentera.
Els cops de vent ja han superat els 100 km/h a La Savina i al far de La Mola.
Heftiger und zerstörerischer waren aber die Auswirkungen der Gewitter am gestrigen Donnerstag, 15. August 2024 auf Menorca. An der Wetterstation Es Mercadal wurden beachtliche 204 l/qm in gerade einmal 4 Stunden gemessen. Zum Vergleich: in einem durchschnittlichen August fallen in Wien nur 72 l/qm Regen im ganzen Monat, gestern auf Menorca knapp das Dreifache, 204 l/qm, in nur 4 Stunden!
Menorca, Es Mercadal. Està caient una bona a tota l'illa, inundacions constantment. Sembla a ser que s'enfonsarà l'illa sencera. pic.twitter.com/2hONpEbso9
Warum aber schon wieder so heftige Unwetter auf den Balearen?
Gewitter auf den Balearen sind keine Seltenheit, auch starke Gewitter kommen immer wieder vor. Die Häufigkeit dieser sehr starken und zerstörerischen Unwetter in den letzten Monaten ist aber beachtlich.
Den Grund für jene der letzten Tage findet man einerseits in der Wassertemperatur des Mittelmeeres. Diese ist aktuell nicht nur sehr hoch, erst in den letzten Tagen hat die durchschnittliche Mittelmeer-Wassertemperatur einen neuen Rekord (seit Aufzeichnungsbeginn) aufgestellt mit im Schnitt etwa 28 Grad – damit 4 bis 5 Grad wärmer als im langjährigen Mittel zu dieser Jahreszeit! Eine Messboje knapp südwestlich von Mallorca hat erst vor wenigen Tagen sogar 31,8 Grad Wassertemperatur gemessen:
🚨One more day (August 11) beating the record of mean #Mediterranean#SST with 28.16ºC.
GHRSST Level 4 AVHRR_OI Global Blended Sea Surface Temperature Analysis data series, versions 2.0-2.1 (from January 1982) pic.twitter.com/gBybBmgZeG
(hier zu sehen einerseits die Wasseroberflächen-Temperatur, die Abweichung vom langjährigen Mittel und der langjährige Verlauf)
Diese hohen Wassertemperaturen führen dazu, dass viel Wasser verdunstet, d.h. es gelangt viel Feuchtigkeit und damit Energie in die Atmosphäre – eine Voraussetzung für sehr hohe Niederschlagsmengen im Zuge von Gewittern.
Dies allein löst aber noch keine Gewitter aus. Der zweite Grund für diese starken Gewitter war ein Höhentief über dem westlichen Mittelmeerraum. Dies sorgt für entsprechende Dynamik in der Atmosphäre, labilisiert jene und löst letztendlich Gewitter aus.
Titelbild: Folgen des Unwetters auf Menorca @ Twitter
Am gestrigen Mittwoch wurde Mallorca besonders durch schwere Sturmböen heimgesucht, häufig wurden Böen zwischen 80 und 100 km/h gemessen. Heute Donnerstag brachte die nächste Runde Gewitter sintflutartigen Regen, v.a. im Westen und Norden der Insel. Die nachfolgenden Tweets dokumentieren die Auswirkungen:
Schlimmer hat es aber noch die Nachbarinsel Menorca getroffen. An der Wetterstation Mercadal wurden beachtliche 204 l/qm in gerade einmal etwa 4 Stunden registriert. Da verwundern die nachfolgenden Aufnahmen nicht:
Menorca, Es Mercadal. Està caient una bona a tota l’illa, inundacions constantment. Sembla a ser que s’enfonsarà l’illa sencera. pic.twitter.com/2hONpEbso9
Starkregengewitter gibt es natürlich auch auf den Balearen immer wieder mal, zuletzt ja bspw. erst im Juni, als der Flughafen unter Wasser stand. Doch sie häufen sich und aktuell haben diese enormen Wassermassen auch mit der Temperatur des umliegenden Meerwassers zu tun. Denn dieses ist etwa 2 Grad wärmer als üblich. Generell ist das Oberflächenwasser des Mittelmeers mit rund 28 Grad so warm wie noch nie seit Beginn der flächendeckenden Messungen 1982:
🚨One more day (August 11) beating the record of mean #Mediterranean#SST with 28.16ºC.
GHRSST Level 4 AVHRR_OI Global Blended Sea Surface Temperature Analysis data series, versions 2.0-2.1 (from January 1982) pic.twitter.com/gBybBmgZeG
Am Dienstag befindet sich die Bundesrepublik im Vorfeld der Kaltfront (blau auf folgender Karte) von Islandtief PETRA in einer heißen südwestlichen Strömung, die Temperaturen steigen abgesehen von den Küstengebieten auf meist 30 bis 36 Grad. Damit wird das einer der heißesten Tage des laufenden Jahres. Zusätzlich befindet sich über Deutschland eine sogenannte Bodenkonvergenz: Dabei treffen Wind aus südlichen und südöstlichen Richtungen zusammen, die Luft wird zum Aufsteigen gezwungen.
Dann ist die Luft nicht nur heiß, sondern auch extrem feucht. Ein Maß für die Feuchte ist der sogenannte Taupunkt. Liegt dieser über 16°C, empfinden wir die Luft als schwül, alles über 20°C ist dann schon ziemlich tropisch anmutend. Hier die Prognose ebenjenen Taupunkts morgen Mittag, zum Vergrößern anklicken: Vom Emsland bis Niederbayern sowie generell westlich davon liegen die Taupunkte bei 20-23°C. Das sind für Deutschland schon sehr hohe Werte!
Los geht’s mit den teils heftigen Gewittern wohl um ca. 13-14 Uhr v.a. in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Baden-Württemberg sowie in Hessen. Im Laufe des Nachmittags und Abends breitet sich die Gewitteraktivität dann weiter nord- und ostwärts aus. Dann sind zusätzlich Bayern, Thüringen und Niedersachsen betroffen.
Die Hauptgefahren gehen bei den Gewittern am Dienstag eindeutig von extremen Regenmengen aus. Das sog. „niederschlagbare Wasser“ liegt morgen bei tropischen Werten von 50-60 l/m², von solchen Regenmengen innerhalb kürzester Zeit muss man dann auch ausgehen. Lokal sind auch Spitzen von rund 100 l/m² möglich! Zusätzlich zum Starkregen kann es lokal auch zu großen Hagelmengen kommen. Sturm ist dagegen nur eine untergeordnete Gefahr.
Abschließend noch eine Einschätzung, wo es am Dienstag das größte Potential für schwere Gewitter gibt (rot in Karte):
Vor allem im Sommerhalbjahr sieht man nicht selten malerische Quellwolken unterschiedlicher Ausprägungen. Manchmal nur vereinzelt über den Bergen, manchmal recht verbreitet. Die Spannbreite reicht von der kleinsten Form (Cumulus humilis) bis hin zu der mächtigen Gewitterwolke (Cumulonimbus). Auch wenn die Erscheinungen somit recht verschieden sein können, ist bei ihrer Entstehung die Thermik von großer Bedeutung.
Entstehung von Thermik
Thermik beschreibt das thermisch bedingte Aufsteigen von Luftmassen und entsteht, wenn die Sonne die Erdoberfläche erwärmt. Die erwärmte Erdoberfläche gibt Wärme an die darüber liegende Luft ab, wodurch sich diese ebenfalls erwärmt und ausdehnt. Da die wärmere Luft verglichen mit der Umgebung weniger dicht und somit verhältnismäßig leichter ist, beginnt sie aufzusteigen. Je weiter das Luftpaket aufsteigt, desto mehr kühlt es sich aufgrund des sinkenden Luftdrucks und der damit verbundenen weiteren Ausdehnung ab. Wird der Taupunkt erreicht, so beginnt die enthaltene Feuchtigkeit zu kondensieren – die Wolke ist geboren. In diesem Falle spricht man auch von Wolkenthermik, denn diese Wolken geben beispielsweise Segelflugzeugen einen visuellen Hinweis auf vorhandene Thermik. In der Flugsprache wird eine solche Aufwindzone auch als „Schlauch“ bezeichnet.
Ist das aufsteigende Luftpaket hingegen sehr trocken, dann wird der Taupunkt nicht erreicht und der Himmel bleibt wolkenlos. Dies wird dann als Blauthermik beschrieben. Erkennen kann man diesen Bereich aufsteigender Luftmassen zum Beispiel anhand von kreisenden Vögeln.
Im nachfolgenden Video: Die Trajektorien beim Live-Tracking der Gleitschirmpiloten bei RedBull X-Alps zeigen die typischen „Aufwindschläuche“.
Die Intensität der Thermik wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Einer der wichtigsten Faktoren ist die Sonneneinstrahlung. Je mehr Sonnenlicht auf die Erdoberfläche trifft, desto stärker erwärmt sich der Boden. Die Beschaffenheit der Erdoberfläche spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Trockene Böden, wie Getreidefelder, die wenig Sonnenlicht reflektieren und wenig Wasser verdunsten, können die Luft darüber stärker erwärmen als feuchte Wiesen. Gebirgshänge, die zur Sonne geneigt sind, erwärmen sich stärker als flaches Land, was zu intensiveren Aufwinden führt. Die Wärmespeicherfähigkeit und die Verdunstungseigenschaften des Bodens beeinflussen ebenfalls die Thermik. Böden, die Wärme gut speichern und wenig Wasser verdunsten, wie ein trockenes Feld oder ein gepflügter Acker, heizen sich stark auf und fördern die Thermik.
Vertikale Temperaturschichtung
Ein weiterer wichtiger Faktor ist der Temperaturgradient der Umgebungsluft. Dieser Gradient beschreibt, wie schnell die Temperatur mit der Höhe abnimmt. Bei einem niedrigen Gradienten wird die aufsteigende Luft schnell kälter als die Umgebungsluft, was die Thermik schwächt. Ein höherer Gradient dagegen führt zu stärkerer Thermik, da die aufsteigende Luft wärmer bleibt als die umgebende Luft. Wenn die aufsteigende Luft feucht ist und der Gradient stark, kann die Luftschichtung feuchtlabil sein und Gewitter begünstigen . Als „Überentwicklung“ bezeichnet man den Übergang einer Cumuluswolke in eine Schauer- und Gewitterwolke (Cumulonimbus). Sie ist erkenntlich an der Vereisung des oberen Randes der Wolke, die die zuvor klare Wolkenobergrenze unscharf werden lässt.
Auch Kaltluftadvektion, wie sie nach dem Durchgang einer Kaltfront auftritt, kann die Thermik verstärken. Wenn kühlere Luftmassen in höheren Schichten vorhanden sind, reicht eine geringe Erwärmung des Bodens aus, um der aufsteigenden Luft einen Temperaturvorsprung zu verschaffen. Dies führt zu raschem Aufsteigen und intensiver Thermik.
Weitere Arten von Thermik
Nebst den bereits erwähnten Wolken- und Blauthermik gibt es weitere Ausprägungsformen der Thermik. So zum Beispiel die Konvergenzthermik. Dabei treffen Luftmassen mit unterschiedlichen Temperaturen und Feuchtigkeiten aufeinander, wodurch die weniger dichte Luft zum Aufsteigen gezwungen wird. Solche Konvergenzlinien können unter anderem bei Fronten oder aufgrund von geografischen und topografischen Merkmalen auftreten. Eine Form der Konvergenzthermik stellt die Seewindthermik dar. Diese Form trifft in Küstennähe auf, wenn die kühle Meeresbrise auf die wärmere Landmassen trifft. Das Aufsteigen der bereits erwärmten Landluft wird verstärkt, indem sich die kühlere Meeresluft wie ein Keil unter die Landluft schiebt.
Im Alpenraum ist die Hangthermik besonders von Bedeutung. Je nach Oberflächenbeschaffenheit und Ausrichtung werden die Hänge oder Gebirgsflanken unterschiedlich stark erwärmt. Besonders von Segelfliegern und Paraglidern werden Regionen mit guten Aufwindbedingungen gesucht. Eng mit der Hangthermik sind auch die Berg- und Talwindsysteme verknüpft.
Der Sommer nimmt in den folgenden Tagen eine neuen Anlauf. Dabei deuten sich im Süden des Landes bis zur Wochenmitte verbreitet Werte über 30 Grad an. Die folgende Animation (von Freitag bis Dienstag) zeigt die Temperatur in etwa 1500 m Höhe. Diese ist ein gutes Maß um die Luftmasse zu charakterisieren. Hier wird ersichtlich, dass eine sehr heiße Luftmasse (Hitzeblase) von der Iberischen Halbinsel zu uns gebracht wird.
Nach der Faustformel muss man im Flachland und Flusstälern 15 Grad hinzu addieren um auf die 2m-Temperatur zu kommen. Bei +20 Grad in 1500 m Höhe, wie in der Animation dargestellt, wären als z.B. im Oberrheingraben alleine schon nach der Faustformel Montag um die 35 Grad zu erwarten. Die unten stehende Graphik zeigt die Prognose für den Sonntag.
Der Höhepunkt der Hitze wird voraussichtlich am Dienstag erreicht werden, dann sind am Oberrhein bis zu 37 Grad zu erwarten. Aber auch sonst wird es heiß mit Werten von 28 Grad im Norden und bis 34 Grad in großen Teilen des Landes. Somit dürften im Südwesten teils nochmals 5 Hitzetage (Höchsttemperatur über 30 Grad) am Stück auftreten.
Kräftige Gewitter ab Montag
Das Wochenende bringt noch trockenes und überwiegend sonniges Wetter. Dies hält auch noch meist am Montag an, doch mit der Drehung der Strömung auf Südwest wird die Luft auch wieder feuchter. Damit steigt auch dessen (latente) Energie deutlich an. Diese wird am Montag meist noch im Zaum gehalten, lediglich über den Alpen und noch etwas unsicher auch den prädestinierten Orten im Schwarzwald sind erste kräftige Hitzegewitter nicht ausgeschlossen.
Ab Dienstag wird es dann unsicher mit der Verteilung der Gewitter, generell dürfte vor allem der Westen und Norden und vereinzelt auch das Bergland betroffen sein. Somit sollten hier die Höchstwerte geringer ausfallen, als nach der o.g. Faustformel möglich wären.
Dabei sind durchaus auch Unwetter möglich, dann vor allem mit ergiebigem Starkregen und auch mittelgroßem Hagel. Dabei wird es verbreitet schwül-heiß sein. Dabei gilt, dass Menschen Luft als Schwül empfinden, wenn der Taupunkt mehr als 15 bis 16 Grad beträgt. Die Graphik oben zeigt die Prognose des ICON-Modells für den Dienstag, dort teils Taupunkte über 20 Grad im Westen.
Nur langsam verlagert sich das Zentrum des Hochs im Laufe des Wochenendes nach Osten, dabei wird unentwegt teils heiße und trockene Luft aus Südwesteuropa nach Nordosten befördert. Zugleich kommt es zur sogenannten „Subsidenz“ (Absinken der Luft) im Kern des Hochs, wodurch die Luft weiter aufgeheizt wird (weitere Informationen dazu hier: Wie entstehen Hitzewellen?).
Bereits am Samstag sind im Osten und Süden und in den großen Alpentälern bis zu 33 Grad zu erwarten. Noch eine Spur heißer wird der Sonntag, dann steigen die Temperaturen im Osten bis auf 34 Grad, lokal sind auch 35 Grad in Reichweite. Weiterhin hochsommerlich gestaltet sich auch der Montag, auch dann sind in den Hotspots 33 oder 34 Grad möglich.
Die Tage im Überblick
Am Samstag scheint die meiste Zeit des Tages die Sonne, besonders von Oberösterreich bis ins Nordburgenland ziehen einige Wolkenfelder durch und über den Bergen bilden sich Quellwolken. Im südlichen Bergland besteht am Nachmittag eine geringe Schauer- und Gewitterneigung, meist bleibt es aber trocken. Der Wind weht meist nur schwach, im Donauraum und im Osten mäßig aus West bis Nordwest. Mit 27 bis 33 Grad wird es hochsommerlich. Noch heißer wird es mit verbreitet 33 bis 35 Grad an der Adria.
Der Sonntag hat oft strahlenden Sonnenschein zu bieten, vereinzelte Frühnebelfelder lösen sich rasch auf. Im Tagesverlauf bilden sich über den Bergen ein paar Quellwolken, meist bleibt es aber trocken. Höchstens entwickelt sich am Alpenhauptkamm am Nachmittag ein isoliertes Hitzegewitter. Bei meist nur schwachem Wind steigen die Temperaturen auf 28 bis 34 Grad. Rund um die Adria gibt es 34 bis 36 Grad bzw. abseits der Küsten auch 37 Grad.
Am Montag hält das Hochsommerwetter an, ein paar durchziehende Schleierwolken trüben den sonnigen Eindruck kaum. Im Laufe des Nachmittags bilden sich vom Arlberg bis zu den Tauern lokale Schauer oder Gewitter, in den meisten Landesteilen geht der Tag aber freundlich und trocken zu Ende. In der Nacht wird es dann auch im östlichen Bergland stellenweise gewittrig. Zuvor weht weiterhin nur schwacher Wind und es bleibt heiß, die Höchstwerte liegen zwischen 28 und 34 Grad. Rund um die Adria gibt es verbreitet 35 bis 37 Grad.
Weiterer Ausblick
Am Dienstag und Mittwoch zeichnet sich eine Fortsetzung der Hitze ab, bevor am Donnerstag eine Kaltfront aus Nordwesten einen Schwung kühlerer Luft bringen sollte. Sollte, denn in wieweit die Abkühlung stattfindet ist nach derzeitigem Stand noch unsicher (siehe Ensemble-Vorhersage für Salzburg Stadt unten). Besonders groß sind die Unsicherheiten im Süden und Südosten. Ab etwa Freitag deuten sich eine Westwetterlage an, der Temperaturtrend zeigt dann jedenfalls wieder leicht nach oben.
Die Sonneneinstrahlung erwärmt die verschiedenen Oberflächen wie beispielsweise Wasser, Acker und Wald unterschiedlich schnell bzw. stark. Dies wirkt sich direkt auf die Temperatur und somit auch auf die Dichte der bodennahen Luft aus. Die wärmeren Bereiche der bodennahen Luft sind leichter als die Umgebungsluft, somit steigt die Luft dort auf. Der Auftrieb klingt erst dann wieder ab, wenn die Luft im Aufwindbereich die gleiche Temperatur wie jene der Umgebungsluft besitzt. Danach sinkt die Luft seitlich wieder ab. Die abwärtsgerichtete Strömung ersetzt schließlich die Luft in den unteren Schichten und es der Kreislauf der Konvektion wird abgeschlossen. Ein typisches Beispiel für einen abgeschlossenen Konvektionskreislauf stellt das Land-See-Windsystem dar.
Seewind und Gewitter
Die Seebrise stabilisiert die Luft in Küstennähe, weiter im Landesinneren kann das Zusammenströmen von Seewind und allgemeinem Wind hingegen zur Auslösung von Schauern und Gewittern führen. Dies tritt besonders häufig auf größeren Inseln und Halbinseln auf, wie beispielsweise in Istrien (Kroatien). Gelegentlich kann man dies aber auch im Bereich der Nord- und Ostsee beobachten.
Thermik
Im Sommerhalbjahr kann die Sonnenstrahlung regelrechte Thermikschläuche verursachen, die beispielsweise Segelflieger zum Auftrieb nutzen. Das ist auch der Grund, warum Paragleiter oft über sonnenbeschienenen Berghängen enge Kreise ziehen. Die Folgen aufsteigender Luft sind oftmals Quellwolken, welche bei einer stabilen Schichtung der Luft hochbasig und klein bleiben.
Cumulonimbus
Wenn die bodennahe Luft jedoch sehr feucht und die Luftschichtung labil ist, dann können die Quellwolken rasch zu Schauern und Gewittern heranwachsen. An der Obergrenze der Troposphäre, also jenem Bereich der Atmosphäre in dem sich unser Wetter abspielt, befindet sich eine Temperaturinversion. Die stabile Schicht stellt eine unüberwindbare Barriere für Gewitterwolken dar, weshalb sich die Quellwolke dort seitlich ausbreitet und die charakteristische Ambosswolke entsteht (Cumulonimbus incus; siehe auch Titelbild).
Beau specimen de cumulonimbus isolé près de #Prague en République Tchèque le 5 juin dernier. Photo de Šimon Rogl Photography. pic.twitter.com/3uUc7Uli7B
Ein Hochdruckgebiet namens „Kai“ sorgt am Dienstag noch für stabile Wetterverhältnisse in weiten Teilen des Landes. Der Kern des Hochs verlagert sich aber langsam in Richtung Osteuropa, weshalb am Abend von der Silvretta bis nach Osttirol bereits erste Wärmegewitter niedergehen.
In den kommenden Stunden gerät Österreich zunehmend auf die Vorderseite eines umfangreichen Tiefs namens „Nicole“ mit Kern bei den Britischen Inseln. Mit einer westlichen Höhenströmung gelangen zwar warme Luftmassen in den Alpenraum, im Vorfeld einer Kaltfront steigt die Gewitterbereitschaft aber an.
Sonne und Gewitter
Der Mittwoch beginnt häufig sonnig, nur in Osttirol und Oberkärnten halten sich anfangs Restwolken und vereinzelt gehen auch lokale Schauer nieder. Ab Mittag nimmt die Gewitterneigung im Bergland von Vorarlberg bis in die westliche Obersteiermark verbreitet zu, lokal fallen die Gewitter auch kräftig aus mit großen Regenmengen in kurzer Zeit, Hagel und teils stürmischen Böen. Am Abend ziehen auch im Süden, am Alpenostrand und in Teilen Oberösterreichs mitunter kräftige Gewitter durch.
Im Osten und Südosten verläuft der Tag sonnig und trocken. In der Nacht auf Donnerstag steigt die Gewitterneigung aber auch hier langsam an, vor allem im Südosten sind auch kräftige Gewitter mit ergiebigen Regenmengen möglich, während sich im Westen rasch eine Wetterberuhigung bemerkbar macht.
Der Komet 109P/Swift-Tuttle umkreist die Sonne in einem Zyklus von 133 Jahren und hinterlässt eine ausgeprägte Staubspur. Mit einem Durchmesser von 26 Kilometern zählt er dabei zu einem der größeren uns bekannten Kometen. Zum Vergleich: Ein Komet mit einem Durchmesser von rund 16 Kilometern hat zum Aussterben der Dinosaurier auf der Erde geführt. Von Swift-Tuttle geht jedoch keine Gefahr aus, ganz im Gegenteil.
Die Erde kreuzt auf ihrer Umlaufbahn immer um den 12. August die Staubspur, die dieser Komet im All hinterlassen hat. Die Staubteilchen treffen dabei mit einer hohen Geschwindigkeit von teils mehr als 10 km/s auf die Erdatmosphäre und bringen die Luftmoleküle zum Leuchten. Die Sternschnuppe ist aber nicht das verglühende Staubkorn selbst, sondern wird durch das sog. „Rekombinationsleuchten“ der ionisierten Luft sichtbar.
Beobachtungszeitraum und Bedingungen
Jährlich rund um den 12. August wird der Höhepunkt der Perseiden erwartet, wobei Sichtungen bereits eine Woche vor sowie nach dem Höhepunkt möglich sind.
Natürlich muss das Wetter mitspielen, und der Himmel sollte möglichst dunkel sein. Über Mitteleuropa erstreckt sich derzeit ein sich aufbauendes Hochdruckgebiet.
Auch der Mond spielt in Form von annähernd Neumond derzeit mit! In Richtung Mitte des Monats nimmt der Mond an Strahlkraft zu und am 19. August ist dann Vollmond. Am eigentlichen Höhepunkt des Meteorschauers herrscht Halbmond, somit kann es mitunter schon lichtschwache Sternschnuppen überstrahlen!
We’re now 1 week away from the night of the peak of the Perseids! So begins our exponential ramp up to ~150 ZHR (including sporadics). Current Perseid exclusive ZHR is about 20. pic.twitter.com/POQyULKgpb
Zusammenfassend hat man also gerade in den nächsten Nächten gute Chancen die Perseiden zu sehen. Also auf in die Nacht, und den Blick Richtung Nordosten schweifen lassen! Viel Erfolg!
Der Juli war in West- und Nordwesteuropa durch rege Tiefdrucktätigkeit geprägt, der Alpenraum kam dabei oft im Bereich einer Luftmassengrenze zu liegen. Dies führte einerseits zu einigen Hitzewellen, andererseits besonders in der Südosthälfte auch zu zahlreichen und kräftigen Gewitterlagen. Vom 1. bis 31. Juli wurden in Österreich exakt 528.151 Blitze (Wolken- und Erdblitze) registriert. Das sind mehr Blitze als in den beiden vergangenen Jahren, auch im Vergleich mit dem langjährigen Mittel. Im Juli 2024 wurden etwa 70.000 Blitze mehr als im Mittel üblich registriert, das entspricht einem Plus von knapp 15 Prozent. In Niederösterreich, der Steiermark und Kärnten gab es sogar ein Plus von 30 bis 40 Prozent. In Vorarlberg, Tirol, Salzburg und Wien wurden hingegen deutlich weniger Blitze als im 10-jährigen Mittel detektiert, Oberösterreich und das Burgenland bilanzieren durchschnittlich.
Zahlreiche Gewitterlagen
Der blitzreichste Tag wurde mit teils kräftigen Gewittern am 12. Juli mit rund 190.000 Blitzen verzeichnet, in Zeltweg wurden an diesem Tag etwa auch orkanartige Böen bis 111 km/h gemessen. Immer wieder sorgten auch langsam ziehende Gewitter für Überflutungen und Murenabgänge, so kamen im Aflenzer Becken am 16. Juli zum Beispiel innerhalb kürzester Zeit knapp 100 l/m² zusammen. Die größten Hagelkörner erreichten einen Durchmesser von knapp 5 cm, etwa am 17. Juli bei Feldkirchen in Kärnten.
— Storm Science Austria (@StormAustria) July 12, 2024
Steiermark auf Platz 1
Mit etwas mehr als 185.000 Blitzen führt die Steiermark das Bundesland-Ranking ganz klar an, gefolgt von Niederösterreich mit rund 112.000 und Oberösterreich mit etwa 75.000 Entladungen. Hier gab es im Vergleich mit den vergangenen 10 Jahren ein Plus von 30 bis 40 Prozent. In Tirol, Salzburg, Vorarlberg und Wien beträgt das Minus hingegen knapp 40 bis 60 Prozent. An letzter Stelle befindet sich mit Wien auch das flächenmäßig kleinste Bundesland, hier gab es vergangenen Monat 836 Blitze. In Bezug auf die Blitzdichte liegt die Bundeshauptstadt mit 2,0 Blitzen pro Quadratkilometer jedoch nicht an letzter Stelle, hier ist Vorarlberg mit 1,7 Blitzen das Schlusslicht. An der Spitze dieser Hitliste thront erneut einsam die Steiermark, hier wurden pro Quadratkilometer gut 11,3 Blitze gemessen wurden.
Auch auf Bezirks- und Gemeindeebene räumt die Steiermark ab. Voitsberg belegt mit einer Blitzdichte von 25,5 Blitzen pro Quadratkilometer Platz 1 und der Bezirk Südoststeiermark mit 17,8 Blitzen Platz 2. Der Kärntner Bezirk Sankt Veit an der Glan verhindert mit 16,1 Blitzen pro Quadratkilometer ein komplett steirisches Podest. In den Top 10 der blitzreichsten Gemeinden findet sich neunmal die Grüne Mark. Sankt Martin am Wöllmißberg (Voitsberg) mit 62,4 Blitzen pro Quadratkilometer belegt den ersten Platz, dicht gefolgt von Edelschrott (Voitsberg) mit 51,2 Blitzen und Mettersdorf am Saßbach (Südoststeiermark) mit 50,6 Blitzen pro Quadratkilometer.
Stärkster Blitz in Tirol
Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Im heurigen Juli wurde der stärkste Blitz des Landes in Tirol gemessen: Spitzenreiter ist eine Entladung mit gut 330.000 Ampere am Abend des 09. Juli in Heiterwang im Bezirk Reutte. In kürzester Zeit wurde dabei knapp 20.000 Mal mehr Energie freigesetzt, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit 16 Ampere verfügbar ist.
Die Gewitterhochsaison geht in Deutschland meist von Mai bis August, wobei der Juni und der Juli die zwei absolut blitzreichsten Monate darstellen. Heuer gab es einen überdurchschnittlichen Saisonstart im Mai mit mehr als 237.00 Entladungen, also etwa 25 Prozent mehr als üblich. Nachfolgend verlief der Juni mit 427.000 Entladungen knapp unterdurchschnittlich und der Juli blieb mit rund 300.000 Entladungen gut 20% unter dem 10-jährigen Mittelwert. In Summe wurden von Januar bis inkl. Juli knapp 1 Mio. Blitzentladungen erfasst, davon 232.000 in Bayern und 120.000 in Brandenburg. Das entspricht etwa 90 Prozent des 10-jährigen Mittels, das knapp über 1,1 Mio. liegt.
Der Sommer war bislang in West- und Nordwesteuropa durch rege Tiefdrucktätigkeit geprägt, weshalb die Luft in der Nordwesthälfte Deutschlands kühler und damit weniger energiereich war. Die Südosthälfte des Landes befand sich hingegen oft im Bereich einer Luftmassengrenze, die kühlere Atlantikluft von subtropischen Luftmassen trennte. Tatsächlich gab es im Sommer in Brandenburg, Sachsen und Thüringen sogar etwa 5 bis 10% mehr Blitze als üblich, während die Blitzhäufigkeit von Baden-Württemberg über NRW bis nach Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern unterdurchschnittlich war.
Der mit Abstand blitzreichste Tag war der 27. Juni, als ein Randtief namens ZOE mit sehr energiereicher Luft in weiten Teilen Deutschlands für kräftige Gewitter gesorgt hat. In Summe kam es an diesem Tag zu 115.000 Entladungen, davon 23.000 in Niedersachsen und 22.500 in Bayern. An diesem Tag wurde innerhalb von 24 Stunden etwa ein Viertel der üblichen Blitzentladungen des gesamten Junis verzeichnet. Der höchste Tageswert seit dem Jahre 2020 vom 13. Juni 2020 mit 450.000 Entladungen wurde deutlich übertroffen. Zuletzt deutlich mehr Entladungen an einem Tag wurden am 22. Juni 2023 erfasst. Die Landkreise mit der höchsten Blitzdichte liegen in Bayern: In absteigender Reihenfolge sind es Nürnberg, Schwabach, Roth, Dachau und Neumarkt in der Oberpfalz. Auf Platz 6 folgt Heidenheim in Baden-Württemberg.
Der stärkste Blitz mit einer Stromstärke von 434 kA wurde am 26. Juni in München detektiert. Die stärksten Blitze treten aber nicht immer in Zusammenhang mit den stärksten Gewittern auf, so können auch vergleichsweise harmlose Kaltluftgewitter im Winter zu sehr starken Blitzentladungen führen.
Was war das für eine unglaubliche Blitzshow heute Nacht in Ober- und Niederbayern! Neben unzähligen sehr fotogenen Bodenentladungen gab es bei Deggendorf später sogar eine ausgeprägte Shelfcloud 🌩️ pic.twitter.com/XVhFCSbwOw
Blitze pro Bundesland vom 1.1. bis 31.7.2024 (Top 10)
232.502 Bayern
120.010 Brandenburg
105.994 Niedersachsen
91.443 Baden-Württemberg
90.333 Nordrhein-Westfalen
69.597 Mecklenburg-Vorpommern
59.706 Sachsen
58.311 Hessen
43.044 Rheinland-Pfalz
42.046 Thüringen
Heute Nacht zogen nach einem heißen Tag zahlreiche recht blitzaktive Gewitter durch Ober- und Niederbayern. Unser Teammitglied Tobi konnte bei Fürstenfeldbruck diesen kräftigen Erdblitz einfangen ⚡️ pic.twitter.com/YduwCeVJ2y
Nach dem Juni war auch der Juli in West- und Nordwesteuropa durch rege Tiefdrucktätigkeit geprägt, im Alpenraum führte dies zu einem Wechselspiel aus teils großer Hitze und kräftigen Gewitterlagen. Von West nach Ost gab es dabei aber auch deutliche Unterschiede. Österreichweit schließt der Juli im Vergleich zum langjährigen Mittel von 1991 bis 2020 mit einer Abweichung von rund 2 Grad deutlich zu warm ab, in der 257-jährigen Messgeschichte waren nur der Juli 2015 und der Juli 2006 noch heißer.
Im Süden und Osten viel Hitze
Die größten positiven Abweichungen zwischen +2,5 und +3 Grad wurden im Südosten und Osten gemessen, von Vorarlberg bis nach Oberösterreich liegen diese hingegen „nur“ bei +1 bis +1,5 Grad. Bregenz war der Ort mit der geringsten Temperaturabweichung und Bad Radkersburg jener mit der größten.
Regional heißester Juli, viele Tropennächte
Im Südosten des Landes, etwa von Klagenfurt bis Güssing, bilanziert der Juli sogar oft auf dem ersten Platz. Hier wurden auch die meisten Hitzetage registriert. In Ferlach wurde etwa an 20 Tagen, in Bad Radkersburg und Güssing an 19 Tagen die 30-Grad-Marke erreicht bzw. überschritten. In Klagenfurt wurde zur Monatsmitte mit 11 Hitzetagen in Folge sogar die längste Hitzewelle seit Messbeginn 1950 registriert. Wien-Döbling (13), Eisenstadt (13) und St. Pölten (5) meldeten auch einen neuen Monatsrekord für Tropennächte (Tiefstwert ≥ 20 Grad). Die österreichweit höchste Temperatur wurde mit 36,3 Grad in Andau am 10. Juli gemessen.
Im Westen leichtes Sonnendefizit, im Osten etwas sonniger als üblich
Der Juli brachte im Westen mit einem Minus von rund 15 Prozent etwas weniger Sonnenschein als im langjährigen Mittel üblich, im Osten hingegen mit einem Plus von 10 bis 15 Prozent etwas mehr. Am sonnigsten war es von der Oststeiermark bis ins Nordburgenland. Landesweit bilanziert der Monat in Summe durchschnittlich sonnig.
Kräftige Gewitter, im Osten örtlich rekordtrocken
Der Juli war von zahlreichen Gewitterlagen geprägt, dementsprechend groß fallen die Unterschiede in der Niederschlagsbilanz aus. Von Oberösterreich bis ins Nordburgenland kam oft nur weniger als die Hälfte der üblichen Niederschlagsmenge zusammen. Im östlichen Flach- und Hügelland bilanziert der Juli mit einem Minus von 70 bis 90 Prozent sogar deutlich zu trocken. In Hohenau an der March regnete es im gesamten Monat nur 4 Liter pro Quadratmeter. Seit Messbeginn im Jahr 1948 gab es hier in einem Juli noch nie so wenig Niederschlag.
Im Berg- und Hügelland sowie im Süden sorgten hingegen wiederholt kräftige Gewitter für große Niederschlagsmengen in kurzer Zeit. Das größte Plus mit etwa 80 Prozent gab es rund um das Aflenzer Becken in der Obersteiermark und im Waldviertel. Im Aflenzer Becken fiel dabei ein Großteil des Regens mit langsam ziehenden Gewittern am 16. Juli. Die Folge waren schwere Überflutungen und Murenabgänge. Auch von Unterkärnten bis ins steirische Vulkanland und entlang der westlichen Nordalpen bilanziert der Juli im Vergleich zum langjährigen Mittel zu nass, auch hier sorgten langsam ziehende Gewitter lokal für ergiebige Regenmengen in kurzer Zeit.
Viele Blitze, die meisten in der Steiermark
Der Juli brachte in Österreich mit rund 520.000 Blitzen etwa 10 Prozent mehr Blitze als im 10-jährigen Mittel, regional kam es dabei aber zu großen Unterschieden. Während die Steiermark, Kärnten und Niederösterreich ein deutliches Plus zu verbuchen haben, wurden in Vorarlberg, Tirol, Salzburg und Wien weniger Blitze als üblich detektiert. Gewitterhotspot war die Steiermark mit etwa 185.000 Blitzentladungen. Der blitzreichste Tag des Monats war der 12. Juli mit knapp 190.000 Entladungen.
Zu Wochenbeginn gerät Mitteleuropa unter Hochdruckeinfluss. Anfangs gelangt aus Nordwesten noch mäßig warme Luft ins Land, im Laufe der Woche steigen die Temperaturen aber spürbar an. Am Mittwoch gibt es in jedem Bundesland Höchstwerte über 30 Grad. Im Westen wird der Höhepunkt der Hitze am Mittwoch mit 35 Grad in Innsbruck erreicht, am Donnerstag sind auch ganz im Osten ähnliche Höchstwerte in Sicht.
Am Montag oft sonnig
Der Montag beginnt im Bergland und im Süden mit Restwolken, diese lockern am Vormittag aber rasch auf. Tagsüber stellt sich verbreitet ein freundlicher Sonne-Wolken-Mix ein, abseits der Alpen dominiert sogar der Sonnenschein und selbst im Bergland ist die Schauerneigung sehr gering. Die Temperaturen erreichen sommerliche 25 bis 30 Grad mit den höchsten Werten im Oberinntal und in Kärnten.
Ungetrübter Sonnenschein
Am Dienstag scheint unter Hochdruckeinfluss meist ungetrübt die Sonne, über den Bergen zeigen sich am Nachmittag nur ein paar lockere Quellwolken. Die Höchstwerte liegen zwischen 27 und 33 Grad. Auch der Mittwoch zeigt sich von seiner hochsommerlichen Seite, bei ein paar dünnen Schleierwolken scheint von früh bis spät die Sonne. Im westlichen und südlichen Bergland bildet sich am Nachmittag da und dort ein Schauer oder ein isoliertes Hitzegewitter, in weiten Landesteilen bleibt es aber trocken. Dazu gibt es 30 bis 35 Grad mit den höchsten Werten im Inntal.
Hitze und Gewitter
Am Donnerstag ziehen zeitweise Wolken durch und von Vorarlberg bis Oberösterreich gehen bereits in der ersten Tageshälfte lokale Schauer nieder. Tagsüber kommt vor allem im Osten und Süden häufig die Sonne zum Vorschein, im Laufe des Nachmittags bilden sich aber über dem gesamten Bergland Quellwolken und einige Gewitter, die lokal große Regenmengen bringen. Die Temperaturen erreichen von West nach Ost 28 bis 35 Grad.
Am Freitag unbeständig
Der Freitag verläuft unbeständig. Anfangs scheint im Süden und Osten noch die Sonne, von Westen her breiten sich im Tagesverlauf aber mitunter kräftige Schauer und Gewitter aus. Im Westen kühlt es ab, im Süden und Osten sind noch Höchstwerte um 30 Grad zu erwarten.
Am Wochenende bleibt die Schauer- und Gewitterneigung vor allem Berg- und Hügelland erhöht. Die Temperaturen gehen vorübergehend etwas zurück, verbleiben aber auf einem sommerlichen Niveau. Bereits ab Sonntag kündigt sich dann die nächste Erwärmung an.
In Deutschland kommt es jährlich zu etwa 1,3 Mio. Blitzentladungen (wenn man Wolken- und Erdblitze mit einer Stromstärke >5 kA auswertet), davon schlagen etwa 20% in den Boden ein. Besonders viele Blitze pro Jahr gibt es im Süden von der Schwäbischen Alb bis zum Bayerischen Alpenrand.
Gefahrenquelle Blitz
Die Zahl der Toten durch Blitzschlag ist in Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten deutlich zurückgegangen: Während es vor 200 Jahren schätzungsweise etwa 300 Blitztote pro Jahr gab, sind es heutzutage durchschnittlich 5 bis 10 (bei über 100 Unfällen jährlich). Im vergangenen Jahrhundert waren vor allem in der Landwirtschaft beschäftigte Personen betroffen, heutzutage ereignen sich dagegen viele Unfälle bei Freizeitaktivitäten. Die Abnahme haben wir einerseits den besseren Prognosen zu verdanken, andererseits aber auch den zur Verfügung stehenden Schutzmöglichkeiten (etwa Fahrzeuge). Bei einem Blitzschlag fließt der größte Teil des Stroms nicht durch den Körper hindurch, sondern auf der Körperoberfläche ab, wodurch Brandspuren auf der Haut entstehen. Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass viele Blitzunfälle nicht tödlich ausgehen
Allgemein kündigt sich ein Blitz nicht an und er kann auch mehrere Kilometer abseits eines Gewitterkerns einschlagen. Blitze treffen auch nicht immer die höchsten Objekte und können durchaus auch mehrmals am selben Punkt einschlagen (beispielsweise in Sendeanlagen auf Berggipfeln).
Schrittspannung
Bei einem Gewitter besteht nicht nur die Gefahr eines direkten Blitzschlags, sondern auch das Risiko, in unmittelbarer Nähe eines Einschlags zu stehen. Der Strom breitet sich nämlich an der Einschlagstelle in alle Richtungen im Boden aus. Die auftretende Spannung zwischen zwei Punkten mit gleichem Abstand wird mit zunehmender Entfernung radial vom Einschlagpunkt immer geringer, man spricht auch von einem „Spannungstrichter“. Wenn ein starker Blitz mehrere Meter neben einer Person einschlägt, kann also Strom durch den Körper fließen, sofern man den Boden an zwei unterschiedlichen Punkten mit unterschiedlichem elektrischen Potential berührt (dies passiert beim Gehen, daher spricht man von der sog. „Schrittspannung“). Je größer der Abstand zwischen den Kontaktpunkten am Boden, desto größer ist die Gefahr. Aus diesem Grund sind etwa Kühe auf den Almen bei Gewittern besonders gefährdet und für uns Menschen ist die Hockstellung noch am sichersten.
Der Schutz vor Blitzen beginnt bereits bei der Planung der Freizeitaktivitäten, so sollte man im Normalfall überhaupt nicht in ein Gewitter kommen. Je nach Wettervorhersage muss die Tourenplanung angepasst werden, nur bei komplett stabilen Wetterlagen kann man sehr lange bzw. exponierte Touren durchführen. Generell sollte man sich keinesfalls auf die automatisierten Prognosen einer vorinstallierten Handy-App verlassen! Stattdessen ist es ratsam, die schriftlichen Prognosen von Meteorologen durchzulesen (bzw. am besten zwei oder drei unterschiedliche Wetterberichte miteinander zu vergleichen. Ziel der Sache ist eine Einschätzung der Gewitterwahrscheinlichkeit, um entsprechend die Tourenplanung danach anzupassen. Tatsächlich gibt es kein „perfektes Wettermodell“, welches immer akkurate Gewitterprognosen liefert. Wenn es eine Gewittervorwarnung auf www.uwr.de gibt, muss man von einer erhöhten Gewitterwahrscheinlichkeit ausgehen, allerdings ist auch knapp abseits der gelb eingefärbten Gebiete Vorsicht geboten (die Wahrscheinlichkeit ist dort geringer, aber nicht gleich Null).
Bei einer erhöhten Gewitterneigung sollte man jedenfalls nur kurze Touren mit Ausstiegs- und Einkehrmöglichkeiten planen. Es ist auch ratsam früher zu starten und längere Klettersteige zu vermeiden. Die Exposition der Tour sollte eine freie Sicht auf etwaige aufziehende Gewitter ermöglichen (wenn etwa eine Gewitterfront aus Westen erwartet wird, sollte man auf eine halbwegs freie Sicht in diese Richtung achten).
2. Schritt: Wetter im Auge behalten
Unterwegs sollte man dann stets die Wolken im Auge behalten: Wenn viele Quellwolken in die Höhe wachsen bzw. zusammenwachsen und dunkler werden, nimmt die Gewittergefahr zu. Falls das Handynetz es ermöglicht, kann man auch gelegentlich aktuelle Radar– bzw. Blitzdaten checken. Sobald man einen Donner hört, muss sofort die Lage überprüft werden: Wo bildet sich das Gewitter bzw. wo zieht es hin? Im Zweifel sollte man direkt nach einem Unterschlupf ausschau halten.
3. Schritt: Was tun im Notfall?
Wenn man von einem Gewitter im Freien erwischt wird, sollte man zunächst hohe bzw. exponierten Orte sowie stromleitende Gegenstände meiden (Klettersteige sind besonders gefährlich). Am besten ist der Unterschlupf in einem Haus mit verschlossenen Fenstern oder im Auto. Ist man im Freien, sollte man folgende Notmaßnahmen beachten:
In die Hocke gehen, am besten in einer Mulde oder Senke. Die Beine müssen dabei eng beieinander stehen um die Schrittspannung gering zu halten. Im Notfall ist es besser zu hüpfen, als zu laufen.
Nicht unter einzelstehende Bäume (ganz egal welche Baumart) oder Strommasten Schutz suchen.
Von Graten und Gipfeln fernhalten und Stahlseile und Skilifte meiden. Nahe einer Felswand gibt es ein relativ sicheres Dreieck, dessen Seitenlänge am Boden der Höhe der Wand entspricht. Die Wand soll man aber nicht berühren.
Blitze können auch einige Kilometer abseits der Gewitterwolke in den Boden einschlagen (ohne jeglichen Niederschlag). Nach dem vermeintlichen letzten Donner sollte man jedenfalls noch für längere Zeit am sicheren Ort abwarten (ca 15-30 Minuten).
Heuer leicht unterdurchschnittlich
Die Gewittersaison 2024 verläuft bislang leicht unterdurchschnittlich: Der Mai brachte zwar 25% mehr Blitze als im 10-jährigen Mittel, der Juni und vor allem der Juli waren allerdings leicht unterdurchschnittlich. In Summe wurden von Mai bis Juli bislang knapp über 967.000 Blitzentladungen >5 kA erfasst, üblich wären in diesem Zeitraum etwa 1,1 Mio. Blitzentladungen. Die blitzreichsten Landkreise befinden sich bislang allesamt in Bayern: Nürnberg, Schwabach, Roth, Dachau und Neumarkt in der Oberpfalz. Auf Platz 6 liegt Heidenheim in Baden-Württemberg.
Einen Rückblick auf den Sommer 2023 gibt es hier, damals gab es 4,3 Mio. Blitzentladungen (davon 1,1 Mio. >5 kA): 4,3 Mio. Blitze im Sommer 2023.
Eine Kaltfront lauert aktuell schon über Deutschland. Sie kommt aber nur sehr langsam südostwärts weiter. Im Vorfeld der aufziehenden Störung erreicht am Samstag eine sehr heiße Luftmasse Österreich. Am Sonntag überquert schließlich die Kaltfront mit Regen, Gewittern und auffrischendem Wind das Land.
Anfangs Hitze…
Der Samstag startet verbreitet sonnig. Nach einem nicht allzu warmen Start bewegen sich die Temperaturen landesweit sehr rasch in den hochsommerlichen Bereich. In den meisten Niederungen und Tallagen werden 30 bis 33 Grad erreicht. Vor allem im Osten sind aber bei lebhaftem Südwind auch bis zu 35 oder 36 Grad zu erwarten!
Abseits des Berglands geht es am Samstag sonnig und trocken durch den Tag. Im Bereich des Hauptkamms muss man hingegen ab den Mittagsstunden mit einer steigenden Schauer- und Gewitterneigung rechnen. In der zweiten Tageshälfte sind dann im gesamten Bergland lokale Hitzegewitter mit Starkregen und stürmischen Windböen einzuplanen.
… und dann Gewitter!
Die Gewitterbereitschaft nimmt dann am Sonntag im gesamten Land mit Durchzug der Kaltfront deutlich zu. Bereits in den Morgenstunden ziehen von Vorarlberg bis nach Oberösterreich Schauer und lokale Gewitter aus Westen auf. Tagsüber breiten sich diese unter Verstärkung auf den Osten und Süden aus: Hier besteht auch noch Unwettergefahr durch Starkregen, Hagel und Sturmböen!
Mit den Temperaturen geht es etwas bergab, richtig kühl wird es aber nicht. Auch im Nordwesten bleibt es auf der Rückseite der Kaltfront angenehm warm. Im Süden ist es vor den Gewittern noch hochsommerlich mit bis zu 32 oder 33 Grad.
Primär im Donauraum frischt am Sonntag mit Durchzug der Kaltfront teils kräftiger West- bis Nordwestwind auf. In exponierten Lagen am Alpenostrand sind auch stürmische Böen um 60-70 km/h einzuplanen.
In der neuen Woche etabliert sich über Mitteleuropa ein mächtiges Hoch und das äußerst ruhige Sommerwetter setzt sich über ganz Österreich durch.
Update von Sonntag, 12 Uhr
Die Kaltfront zieht an der Alpennordseite etwas schneller durch als noch vor zwei Tagen von den Modellen berechnet, damit bleibt die Gewittergefahr am Sonntag im Nordosten gering. Von Oberkärnten bis ins Südburgenland sind ab dem frühen Nachmittag aber kräftige Gewitter zu erwarten mit der Gefahr von Hagel und Starkregen.
Eine aufziehende Kaltfront sorgt aktuell an der Alpennordseite für bewölktes Wetter mit ein paar Regenschauern. Ganz im Süden scheint noch verbreitet die Sonne, am Nachmittag bilden sich hier aber örtlich Gewitter mit Hagel und Starkregen (siehe ICON-D2-Radarprognose). pic.twitter.com/bSCyc7ihcg
In den vergangenen Tagen hat sich über der Philippinensee ein tropisches System gebildet. In kurzer Zeit verstärkte sich der Tropensturm immer weiter und erreichte am Montag den Status eines Taifuns. Mittlerweile steht der starke Taifun unmittelbar vor dem Landgang in Taiwan. Neben starken Winden und hohem Wellengang dürften besonders die enormen Regenmengen für einige Probleme sorgen.
Tropische Aktivität im Pazifik
Am vergangenen Freitag haben sich im pazifischen Raum gleich zwei tropische Systeme gebildet. Einerseits Prapiroon über dem Südchinesischen Meer und andererseits Gaemi über der Philippinensee. Während Prapiroon relativ geringe Schäden auf der chinesischen Inselprovinz Hainan und später auch im Grenzgebiet zwischen China und Vietnam angerichtet hat, wird Gaemi für erhebliche Zerstörungen auf Taiwan sorgen.
Entwicklung von Gaemi
Seit der Bildung am vergangenen Freitag rund 1000 Kilometer östlich von Manila hat sich das Tropensturmsystem in den darauffolgenden Tagen auf einer nordwest- bis nordwärts gerichteten Zugbahn verlagert. Anfangs Woche erreichte er mit mittleren anhaltenden Windgeschwindigkeiten von über 118 km/h den Status eines Taifuns (äquivalent zu einem Hurrikan im atlantischen Becken). In den letzten Stunden hat sich der Taifun weiter verstärkt. Ab einer Verstärkung des mittleren Windes von mehr als 30 Knoten innerhalb von 24 Stunden spricht man auch von einer “rapid intensification”, ein Kriterium, welches bei Gaemi mit rund 45 Knoten definitiv übertroffen wurde. Derzeit weist der Taifun mittlere Winde von 225 km/h auf, die Windspitzen betragen sogar mehr als 260 km/h. Ein aktuelles Radarbild der Central Weather Administration zeigt das Auge von Gaemi kurz vor dem Landgang an der Nordostküste von Taiwan.
Auswirkungen von Gaemi
Gaemi wird mit extremen Orkanböen und nach derzeitigen Modellen leicht südlich der Stadt am Mittwochabend (Ortszeit, im Verlauf des Mittwochnachmittags MESZ) auf Land treffen. In Küstenregionen können die Windspitzen Werte von über 150 km/h erreichen.
Der tiefe Kerndruck in Kombination mit den starken Winden sorgen auch für eine enorme Sturmflut. Verstärkt werden dürfte diese noch durch die Gezeiten, der Höchststand der Flut wird in jener Region nämlich für kurz vor 8 Uhr Abends (Ortszeit) erwartet. Experten rechnen daher mit Wellenhöhen von rund 10 Metern, das Stadtzentrum von Yilan liegt auf 5 Metern über dem Meeresspiegel.
Neben den hohen Windgeschwindigkeiten und Wellen besteht die größte Gefahr aber in den enormen Regenmengen. Der Wetterdienst ruft besonders für die Bergregionen die höchste Warnstufe aus, von Warnungen betroffen ist aber die gesamte Insel.
Die Topografie von Taiwan zeichnet sich durch hohe Berge in den zentralen und südlichen Inselregionen aus. Der höchste Berg ist der Yushan mit einer Gipfelhöhe von 3952 Metern. Die extrem feuchten Luftmassen des Taifuns werden entlang dieser Berge regelrecht ausgepresst. Je nach Modell sind hier bis am Freitagmorgen lokal über 1000 mm Niederschlag möglich, aber auch sonst lassen sich die akkumulierten Regensummen sehen. Inselweit muss mit mehreren hundert Millimetern gerechnet werden – Überschwemmungen und Erdrutsche sind damit quasi vorprogrammiert.
Die Zeit vom 23. Juli bis zum 23. August ist landläufig als Hundstage bekannt und gilt als die heißeste Zeit im Jahr. Ihren Ursprung haben diese Tage im alten Ägypten rund zweitausend vor Christus: Rund um den 23. Juli wurde damals nämlich des hellste Stern Sirius am Morgenhimmel sichtbar. Bei den alten Ägyptern war dieses astronomische Ereignis von besonderer Bedeutung, da zu diesem Zeitpunkt oftmals die Nilflut einsetzte. Außerdem glaubten die Menschen, dass der hellste Stern am Morgenhimmel als „zusätzliche“ Sonne für die sommerliche Hitze verantwortlich sei. Die Dauer der Hundstage erklärt sich daraus, dass vom ersten Auftauchen des Sterns in der Morgendämmerung bis zum vollständigen Erscheinen des Sternbilds etwa ein Monat vergeht.
Hundstage und Hitze in Europa: Zufall
Im Alpenraum sind die Hundstage im Mittel tatsächlich die heißeste Zeit des Jahres: Häufig erleben wir von Ende Juli bis Mitte August sehr heiße Tage und warme, teils sogar tropische Nächte. Auch die meisten Hitzerekorde in Mitteleuropa stammen aus dieser Zeit. Mit dem Sternbild „Großer Hund“ hat das aber nichts zu tun, da sich das Erscheinen von Sirius im Laufe der Jahrtausende verschoben hat: Mittlerweile taucht Sirius erst ab Ende August am Morgenhimmel auf, zudem wird das gesamte Sternbild hierzulande erst im Winter vollständig sichtbar.
In Österreich kommt es jährlich zu etwa 1,3 Mio. Blitzentladungen, davon schlagen etwa 20% in den Boden ein. Besonders viele Blitze pro Jahr gibt es im südöstlichen Berg- und Hügelland sowie entlang der Nordalpen. Im 10-jährigen Mittel liegen die Bezirke mit der höchsten Blitzdichte in der Steiermark:
34,6 Blitze/km² Weiz (ST)
32,7 Blitze/km² Graz-Umgebung (ST)
29,3 Blitze/km² Hartberg-Fürstenfeld (ST)
An letzter Stellen befinden sich die Bezirke Bludenz und Landeck mit einer mittleren Dichte von 8,2 bzw. 8,6 Blitzen/km². Weitere Infos dazu gibt es hier: Die blitzreichsten Regionen in Österreich.
Gefahrenquelle Blitz
Die Zahl der Toten durch Blitzschlag ist in Österreich in den vergangenen Jahrzehnten deutlich zurückgegangen: Während es in den 1960er-Jahren noch 20 bis 40 Blitztote pro Jahr gab, sind es heutzutage durchschnittlich zwei bis drei (schätzungsweise enden ein Drittel aller Blitzunfälle tödlich). In den 60er Jahren waren vor allem in der Landwirtschaft beschäftigte Personen betroffen, heutzutage ereignen sich dagegen viele Unfälle bei Freizeitaktivitäten. Der am häufigsten herangezogene statistische Vergleich zur Wahrscheinlichkeit von einem Blitz erschlagen zu werden ist der Lotto-Sechser.
Allgemein kündigt sich ein Blitz nicht an und er kann auch mehrere Kilometer abseits eines Gewitterkerns einschlagen. Blitze treffen auch nicht immer die höchsten Objekte und können durchaus auch mehrmals am selben Punkt einschlagen (beispielsweise in Sendeanlagen auf Berggipfeln).
Schrittspannung
Bei einem Gewitter besteht nicht nur die Gefahr eines direkten Blitzschlags, sondern auch das Risiko, in unmittelbarer Nähe eines Einschlags zu stehen. Der Strom breitet sich nämlich an der Einschlagstelle in alle Richtungen im Boden aus. Die auftretende Spannung zwischen zwei Punkten mit gleichem Abstand wird mit zunehmender Entfernung radial vom Einschlagpunkt immer geringer, man spricht auch von einem „Spannungstrichter“. Wenn ein starker Blitz mehrere Meter neben einer Person einschlägt, kann also Strom durch den Körper fließen, sofern man den Boden an zwei unterschiedlichen Punkten mit unterschiedlichem elektrischen Potential berührt (dies passiert beim Gehen, daher spricht man von der sog. „Schrittspannung“). Je größer der Abstand zwischen den Kontaktpunkten am Boden, desto größer ist die Gefahr. Aus diesem Grund sind etwa Kühe auf den Almen bei Gewittern besonders gefährdet und für uns Menschen ist die Hockstellung noch am sichersten.
1. Schritt: Gute Planung
Der Schutz vor Blitzen beginnt bereits bei der Planung der Freizeitaktivitäten, so sollte man im Normalfall überhaupt nicht in ein Gewitter kommen. Je nach Wettervorhersage muss die Tourenplanung angepasst werden, nur bei komplett stabilen Wetterlagen kann man sehr lange bzw. exponierte Touren durchführen. Generell sollte man sich keinesfalls auf die automatisierten Prognosen einer vorinstallierten Handy-App verlassen! Stattdessen ist es ratsam, die schriftlichen Prognosen von Meteorologen durchzulesen (bzw. am besten zwei oder drei unterschiedliche Wetterberichte miteinander zu vergleichen, wie etwa auf wetter.tv, beim ORF sowie in unserem Lagebericht). Ziel der Sache ist eine Einschätzung der Gewitterwahrscheinlichkeit, um entsprechend die Tourenplanung danach anzupassen. Tatsächlich gibt es kein „perfektes Wettermodell“, welches immer akkurate Gewitterprognosen liefert. Wenn es eine Gewittervorwarnung auf www.uwz.at gibt, muss man von einer erhöhten Wahrscheinlichkeit ausgehen, allerdings ist auch knapp abseits der gelb eingefärbten Gebiete Vorsicht geboten (die Wahrscheinlichkeit ist dort geringer, aber nicht gleich Null).
Bei einer erhöhten Gewitterneigung sollte man jedenfalls nur kurze Touren mit Ausstiegs- und Einkehrmöglichkeiten planen. Es ist auch ratsam früher zu starten und längere Klettersteige zu vermeiden. Die Exposition der Tour sollte eine freie Sicht auf etwaige aufziehende Gewitter ermöglichen (wenn etwa eine Gewitterfront aus Westen erwartet wird, sollte man auf eine halbwegs freie Sicht in diese Richtung achten).
2. Schritt: Wetter im Auge behalten
Unterwegs sollte man dann stets die Wolken im Auge behalten: Wenn viele Quellwolken in die Höhe wachsen bzw. zusammenwachsen und dunkler werden, nimmt die Gewittergefahr zu. Falls das Handynetz es ermöglicht, kann man auch gelegentlich aktuelle Radar– bzw. Blitzdaten checken. Sobald man einen Donner hört, muss sofort die Lage überprüft werden: Wo bildet sich das Gewitter bzw. wo zieht es hin? Im Zweifel sollte man direkt nach einem Unterschlupf ausschau halten.
3. Schritt: Was tun im Notfall?
Wenn man von einem Gewitter im Freien erwischt wird, sollte man zunächst hohe bzw. exponierten Orte sowie stromleitende Gegenstände meiden (Klettersteige sind besonders gefährlich). Am besten ist der Unterschlupf in einem Haus mit verschlossenen Fenstern oder im Auto. Ist man im Freien, sollte man folgende Notmaßnahmen beachten:
In die Hocke gehen, am besten in einer Mulde oder Senke. Die Beine müssen dabei eng beieinander stehen um die Schrittspannung gering zu halten. Im Notfall ist es besser zu hüpfen, als zu laufen.
Nicht unter einzelstehende Bäume (ganz egal welche Baumart) oder Strommasten Schutz suchen.
Von Graten und Gipfeln fernhalten und Stahlseile und Skilifte meiden. Nahe einer Felswand gibt es ein relativ sicheres Dreieck, dessen Seitenlänge am Boden der Höhe der Wand entspricht. Die Wand soll man aber nicht berühren.
Blitze können auch einige Kilometer abseits der Gewitterwolke in den Boden einschlagen (ohne jeglichen Niederschlag). Nach dem vermeintlichen letzten Donner sollte man jedenfalls noch für längere Zeit am sicheren Ort abwarten (ca 15-30 Minuten).
Heuer viele Blitze
Die Sommersaison 2024 verläuft bislang überdurchschnittlich blitzreich, so brachten die Monate Mai, Juni und Juli allesamt mehr Blitze als im 10-jährigen Mittel. In Summe wurden heuer schon knapp über 1 Mio. Blitzentladungen erfasst, also fast so viele wie im gesamten Sommer 2023, mehr dazu hier: knapp 1,1 Mio. Blitze im Sommer 2023 (im gesamten Jahr 2023 waren es 1,25 Mio. Entladungen). Vor allem das Burgenland sticht heuer stark heraus, hier war das Jahr bislang außergewöhnlich blitzreich.
Ein Blitz kündigt sich nicht an und kann manchmal auch mehrere Kilometer abseits eines Gewitterkerns einschlagen. Blitze schlagen zudem nicht immer an den höchsten Objekten ein und können durchaus auch mehr als einmal den selben Punkt treffen (beispielsweise exponierte Gipfelkreuze).
Gefahrenquelle Blitz
Bei einem Gewitter besteht nicht nur die Gefahr, dass man direkt von einem Blitz getroffen wird, sondern auch das Risiko, in unmittelbarer Nähe eines Einschlags zu stehen. Dabei springt der Blitz aufgrund der extrem hohen Spannung auf alle Stromleiter im unmittelbaren Umfeld über – schwere Verletzungen sind die Folge. Weiters gibt es auch die Gefahr der Schrittspannung: Wenn ein starker Blitz in unmittelbarer Nähe am Boden einschlägt, kann der Strom durch den menschlichen Körper fließen, wenn man im Zuge eines Schrittes den Boden an zwei unterschiedlichen Punkten mit unterschiedlichem elektrischen Potential berührt. Alleine in Deutschland und Österreich sterben jedes Jahr etwa 10 Menschen an den Folgen eines direkten oder indirekten Blitzschlages! Besonders gefährdet sind meist Landwirte und Sportler (besonders Wanderer, Bergsteiger, Golfspieler, aber auch Fußballer und Wassersportler)
Bei einem Blitzschlag werden durchschnittliche Stromstärken von 5.000 bis 20.000 Ampere gemessen, vereinzelt werden aber sogar mehr als 250.000 Ampere erreicht. Die Temperatur kann direkt im Blitzkanal kurzzeitig auf mehrere 10.000 Grad steigen. Das explosionsartige Verdampfen des Wassers löst eine Schockwelle aus, die man in weiterer Folge als Donner wahrnimmt.
Wo findet man Schutz?
Wenn man sich im Freien befindet sollte man hohe sowie generell stromleitende Gegenstände meiden sowie fern vom Wasser bleiben. Am besten ist der Unterschlupf in einem Haus mit verschlossenen Fenstern und Türen oder im Auto. Ist man im Freien, sollte man folgende Notmaßnahmen beachten:
Auf den Boden kauern, am besten in einer Mulde oder Senke. Die Beine müssen dabei eng beieinander stehen um die Schrittspannung gering zu halten. Im Notfall ist es jedenfalls besser zu hüpfen, als zu laufen.
Niemals unter einzelstehenden Bäumen (ganz egal welche Baumart) oder Stromleitungen Schutz suchen!
Im Gebirge: Von Graten und Gipfeln fernhalten und Stahlseile und Skilifte meiden. Nahe einer Felswand gibt es ein relativ sicheres Dreieck, dessen Seitenlänge am Boden der Höhe der Wand entspricht.
Wenn man keinen Donner mehr hört, bedeutet das nicht, dass das Gewitter vorbei ist. Blitze können auch im Umfeld der Gewitterwolke in den Boden einschlagen. Deshalb ist es auch wichtig, dass man nach dem vermeintlich letzten Donner noch für längere Zeit in Sicherheit bleibt.
Stets lokale Wetterberichte lesen und die Tour entsprechend planen (nicht auf Apps verlassen). Bei einer erhöhten Gewitterneigung sollte man nur kurze Touren mit Ausstiegs- oder Schutzmöglichkeiten durchführen.
Stets den Himmel beobachten: So erkennt man, ob sich in der Nähe mächtige Quellwolken bzw. Gewitter entwickeln.
Mit Annäherung der Kaltfront von Tief HEIKE über der Nordsee steigt heute Nachmittag und Abend die Gewittergefahr von Vorarlberg bis Kärnten und Salzburg markant an. Dabei sind wieder lokale Unwetter zu befürchten, v.a. die großen Regenmengen in kurzer Zeit können dabei wieder zu Problemen wie Muren und Überflutungen führen.
Hier eine Berechnung des ICON-D2-Modells für die Regenmengen am heutigen Sonntag:
Die neue Woche startet von Vorarlberg bis Oberösterreich mit gewittrig durchsetztem Regen, im Osten und Süden dagegen sonnig aufgelockert. Im Laufe des Tages wird es allgemein unbeständig, vor allem im zuvor lange noch sonnigen Südosten bilden sich am Nachmittag kräftige Gewitter. Von West nach Ost liegen die Höchstwerte zwischen 21 und 32 Grad.
Lange Hitzewelle endet
Elf Hitzetage in Serie mit Temperaturen über 30 Grad gab es zuletzt beispielsweise in Klagenfurt, seit dem Messbeginn 1950 war dies damit die längste Serie an heißen Tagen überhaupt. 12 Hitzetage am Stück gab es sogar in Bad Radkersburg, hier reiht sich diese Serie auf Rang 3 ein, der Rekord bleibt bei 15 heißen Tagen am Stück aus dem Jahre 2018 bestehen.
Bei der Gesamtzahl der heißen Tage im heurigen Juli sieht man gut die Hitzewelle im Osten/Südosten/Süden:
In den vergangenen gut zwei Wochen gab es aber nicht nur große Hitze untertags, auch nachts kühlte es nur unwesentlich ab – besonders in den Ballungsräumen. Am Wiener Karlsplatz verzeichneten wir bis zum heutigen Tage schon 16 Tropennächte, in denen der Tiefstwert oberhalb der 20-Grad-Marke lag. In Eisenstadt waren es deren 13, in Graz 6 und in Linz 5.
Hier eine Übersicht der Tropennächte bisher im Juli:
Die weiteren Aussichten
Am Dienstag überwiegen an der Alpennordseite die Wolken, anfangs ziehen einzelne Regenschauer durch. Abseits der Nordalpen geht es meist trocken und besonders im Süden auch freundlich in den Tag. Ab Mittag nimmt vor allem im zentralen und südlichen Bergland die Schauer- und Gewitterneigung zu, ganz im Westen sowie vom Grazer Becken bis ins Weinviertel bleibt es meist trocken und zeitweise sonnig. Je nach Sonne werden 22 bis 30 Grad erreicht.
Der Mittwoch beginnt entlang der Alpennordseite bewölkt mit Regenschauern, im Osten und Süden oft sonnig. Am Nachmittag lockern die Wolken auch entlang der Nordalpen zögerlich auf und es trocknet ab, im Süden sowie vom Waldviertel bis ins Nordburgenland bilden sich noch einmal einzelne Schauer und Gewitter. Gegen Abend beruhigt sich das Wetter generell. 20 bis 28 Grad.
Am Donnerstag halten sich im Bergland anfangs einige Restwolken, entlang der Nordalpen fallen noch ein paar Tropfen. Ab dem Vormittag stellt sich landesweit ein Sonne-Wolken-Mix ein. Die Höchstwerte: 21 bis 27 Grad.
Ab Freitag wieder Hochsommer pur
Am Freitag und dem kommenden Wochenende deuten die Modelle derzeit auf ein Hoch hin.
Damit dürfte der Sonnenschein überwiegen und nur harmlose Wochen sich am Himmel zeigen. Die Gewittergefahr bleibt wohl überschaubar und mit den Temperaturen geht es Stück für Stück wieder in den hochsommerlichen Bereich. Am Freitag werden schon 25 bis 30 Grad erreicht, am Samstag 28 bis 34 Grad und am Sonntag sogar 29 bis 37 Grad!
Heute wird es nochmals aufgrund eines abziehenden Hochdruckgebiets drückend heiß und schwül.
Die warme Luftmasse im Westen und in der Mitte wird dann von einer aus Westen sich annähernden Kaltfront ausgeräumt.
Ab der zweiten Nachthälfte gehen vor allem im Westen teils kräftige Gewitter mit der Hauptgefahr von großen Regenmengen in kurzer Zeit nieder. Auch die Gefahr von einzelnen Sturmböen ist gegeben. Schließlich gehen am Sonntag vor allem in der Mitte des Landes kräftige Gewitter nieder.
Die Maximaltemperaturen am morgigen Sonntag sind dann im Westen deutlich unter denen von Samstag.
Eine festgefahrene Wetterlage sorgt seit Wochen für eine Zweiteilung Europas. Im Nordwesten herrscht kühles, unbeständiges Wetter, nach Südosten zu macht sich hingegen anhaltende Hitze bemerkbar. Diese Situation wirkt sich schon seit längerer Zeit auf die Wassertemperaturen der Osthälfte des Mittelmeerraumes aus. Östlich der Italienischen Halbinsel rücken die 30 Grad immer öfter in Reichweite.
Im Vergleich zum langjährigen Mittel ist die Situation dramatisch. Vor allem die Adria erlebt aktuell eine von Experten genannte „marine Hitzewelle“. Hier liegen die Wassertemperaturen seit mehreren Tagen verbreitet um 4 bis 6 Grad über der Normalität.
Im Zusammenhang mit dem nassen Frühsommer und der damit verbundenen Zufuhr von Stoffen durch die Flüsse sorgt das warme Wasser für eine Vermehrung von Algen, die sich in den letzten Tagen insbesondere an der oberen Adria bemerkbar machte. Je nach Windrichtung sind entweder die Küstenregionen rund um Rimini oder die Region rund um Istrien besonders betroffen.
Un fenomeno di questa entità mancava da molto tempo Sarà il caldo, sarà un ciclo, sarà la concatenazione di vari fattori, ma questa è oggi la situazione del mare a #Trieste È mucillagine, e scende in profondità La preoccupazione non manca
Auch die Nord- und Ostsee weisen leicht überdurchschnittlichen Wassertemperaturen auf. Mit rund 20 Grad in den mildesten Abschnitten ist aber hier ein Sprung ins Wasser noch richtig erfrischend.
Bei den Seen im Landesinneren ändert sich die Lage kaum. Verbreitet liegen die Wassertemperaturen über dem Durchschnitt und meist zwischen 21 und 26 Grad.
Eine festgefahrene Wetterlage sorgt seit Wochen für eine Zweiteilung Europas. Im Nordwesten herrscht kühles, unbeständiges Wetter, nach Südosten zu macht sich hingegen anhaltende Hitze bemerkbar. Diese Situation wirkt sich schon seit längerer Zeit auf die Wassertemperaturen der Osthälfte des Mittelmeerraumes aus. Östlich der Italienischen Halbinsel rücken die 30 Grad immer öfter in Reichweite.
Im Vergleich zum langjährigen Mittel ist die Situation dramatisch. Vor allem die Adria erlebt aktuell eine von Experten genannte „marine Hitzewelle“. Hier liegen die Wassertemperaturen seit mehreren Tagen verbreitet um 4 bis 6 Grad über der Normalität.
Im Zusammenhang mit dem nassen Frühsommer und der damit verbundenen Zufuhr von Stoffen durch die Flüsse sorgt das warme Wasser für eine Vermehrung von Algen, die sich in den letzten Tagen insbesondere an der oberen Adria bemerkbar machte. Je nach Windrichtung sind entweder die Küstenregionen rund um Rimini oder die Region rund um Istrien besonders betroffen.
Un fenomeno di questa entità mancava da molto tempo Sarà il caldo, sarà un ciclo, sarà la concatenazione di vari fattori, ma questa è oggi la situazione del mare a #Trieste È mucillagine, e scende in profondità La preoccupazione non manca
Auch die Seen in Österreich spüren die zunehmend heiße Phase dieses Sommers. Auch ohne Extreme liegen die Temperaturen seit mehreren Tagen primär in der Südosthälfte des Landes weit über dem Durchschnitt.
Es überrascht also niemanden, dass nahezu alle Seen vom Salzburger Land ost- südostwärts überdurchschnittlich warm sind. Meist liegen die Temperaturen dabei bei badetauglichen 21 bis 26 Grad. Noch extremer geht es nur am sehr seichten und auch im Hitze-Hotspot platzierten Neusiedlersee: Hier wurden in den vergangenen Tagen schon 31 Grad erreicht.
In Vorarlberg und Tirol war der Sommer bislang eher durchschnittlich temperiert und unbeständig. Dies führt aktuell zu Wassertemperaturen des Bodensees im Bereich des langjährigen Mittels knapp über 20 Grad.
Die kräftigsten Gewitter sind nach Osten abgezogen. Im Westen gehen in der Nacht noch weitere nieder, dann ist nur mehr mit Starkregen zu rechnen. Mit dem Blitzablauf bedanken wir uns für Ihre Aufmerksamkeit und wünschen noch einen angenehmen Abend.
— Storm Science Austria (@StormAustria) July 12, 2024
+++ Update 15:50 +++
Im Mostviertel gibt es erste Meldungen von Hagel um 5 cm, wie etwa in Rosenau am Sonntagberg (Bezirk Amstetten). Dieses Gewitter zieht nun über den Großraum Wieselburg hinweg, zudem ist vorlaufend bei St. Pölten ein weiteres kräftiges Gewitter entstanden.
+++ Update 15:45 +++
Ein umfangreicher Gewittercluster mit mehreren Kernen liegt derzeit quer über Österreich. Die stärksten Zellen ziehen weiterhin über das nördliche Unterkärnten sowie über das Mostviertel ostwärts hinweg. In Weitensfeld in Kärnten wurden soeben schwere Sturmböen bis 92 km/h gemessen!
+++ Update 15:30 +++
Sowohl in den Gurktaler Alpen als auch im südlichen Mostviertel herrscht derzeit höchste Warnstufe! In Kärnten stellen weiterhin Sturm und Starkregen die Hauptgefahren dar, in Niederösterreich ist lokal auch teils großer Hagel zwischen 3 und 5 cm dabei!
+++ Update 15:20 +++
Die Gewitter im NordenKärntens haben sich verstärkt, ein intensiven Gewitter zieht aktuell mit Starkregen und Sturmböen über die Gurktaler Alpen ost- bis nordostwärts (in Arriach wurden soeben Böen bis 71 km/h gemessen)! Das Gewitter im Mostviertel ist ebenfalls sehr kräftig, hier besteht die Gefahr von Sturmböen und teils großem Hagel (in Weyer wurden soeben Böen bis 84 km/h gemessen!
+++ Update 15:10 +++
Das kräftige Gewitter im Raum Steyr greift derzeit auf das westliche Mostviertel über. Weitere vorlaufende Gewitter sind im Raum Krems sowie im nördlichsten Waldviertel unterwegs. Im Osten ist die Luft drückend schwül, die Taupunkte liegen hier verbreitet zwischen 20 und 22 Grad. Wärmste Landeshauptstadt ist aktuell St. Pölten mit 34 Grad.
+++ Update 14:50 +++
Aus dem Traunviertel gibt es erste Meldungen von Hagel um 3 cm. Örtlich regnet es hier zudem extrem intensiv, mancherorts wie etwa in Micheldorf und Ebensee wurden 32 bzw. 34 mm in weniger als einer Stunde gemessen.
+++ Update 14:30 +++
Das Gewitter im Traunviertel hat sich weiter verstärkt und zieht in Richtung Steyr. Vorsicht vor Hagel, Starkregen und stürmischen Böen!
+++ Update 14:20 +++
Anbei die höchsten gemessenen Windspitzen in den vergangenen drei Stunden:
81 km/h Kornat (K)
68 km/h Weissensee (K)
66 km/h Micheldorf (OÖ)
66 km/h Bad Mitterndorf (ST)
62 km/h Hermagor (K)
Die stärksten Gewitter in Kärnten befinden sich aktuell knapp nördlich von Spittal an der Drau sowie im Gailtal. Die Hauptgefahren stellen hier stürmische Böen und Starkregen dar.
+++ Update 14:00 +++
Ein kräftiges Gewitter ist bei Micheldorf in Oberösterreich entstanden und zieht in nordöstliche Richtung. Vorsicht vor Hagel und Starkregen!
+++ Update 13:40 +++
Anbei die Region, in der wir in den kommenden Stunden die stärksten Gewitter erwarten. Im Laufe des Abends können die Gewitter dann auch auf das östliche Flachland übergreifen, zudem sind auch ganz im Westen weitere Gewitter möglich.
+++ Update 13:25 +++
Die stärksten Gewitter nehmen aktuell Kurs auf das Gailtal in Kärnten sowie aus das Salzkammergut in Oberösterreich.
+++ Update 13:15 +++
Im Dachstein-Gebiet entstehen derzeit vorlaufende Gewitter. Diese können sich in der feuchtwarmen, energiereichen Luft rasch verstärken und ins Salzkammergut ziehen.
In Kornat (Lesachtal) wurden vergangene Stunde Sturmböen bis 81 km/h gemessen.
+++ Update 13:00 +++
Die meisten Blitze werden aktuell im südlichen Flachgau bei Hintersee sowie im Grenzbereich zwischen Osttirol und Oberkärnten erfasst. Lokal regnet es kräftig, etwa in Weitlanbrunn in Osttirol wurden 24 mm in weniger als zwei Stunden gemessen, vorerst hält sich die Unwettergefahr aber noch in Grenzen.
+++ Update 12:30 +++
Im Salzburger Land und in Osttirol fällt derzeit teils gewittrig durchsetzter Regen. In der kommenden Stunde nimmt die Gewitterbereitschaft dann vor allem im Salzkammergut sowie in Oberkärnten zu.
+++ Update 12:00 +++
Erste Gewitter ziehen derzeit über Osttirol und den Pinzgau hinweg und in Nordtirol fällt Regen. Es handelt sich dabei um Ausläufer der kräftigen Gewitter über den Italienischen Alpen, welche mit der südwestlichen Höhenströmung in abgeschwächter Form über die Alpen gedrückt werden. In der Osthälfte ist es dagegen sonnig und schwül. Die Temperaturen in den Landeshauptstädten liegen aktuell zwischen 19 Grad in Innsbruck und gut 30 Grad in Wien.
+++ Überblick +++
Österreich gerät derzeit zunehmend unter den Einfluss eines Tiefs namens „Frieda“, was in Zusammenspiel mit der schwülwarmen bis -heißen Luft vor allem im Berg- und Hügelland bereits für eine erhöhte Gewitterneigung sorgt. Am Freitag verlagert sich der Kern des Tiefs von Nordfrankreich in den Nordwesten Deutschlands und an der Südostflanke des Tiefs muss man regional mit einer erhöhten Unwettergefahr rechnen.
Im äußersten Westen sowie örtlich auch im östlichen Flachland gehen am Freitag bereits in den Morgenstunden Schauer und lokale Gewitter nieder. Am Vormittag lockern die Wolken im Osten langsam auf, während sich in Nordtirol schauerartiger Regen ausbreitet. Am Nachmittag herrscht dann vom Salzburger Land über Oberösterreich bis in den Westen Niederösterreichs erhöhte Unwettergefahr, örtlich sind hier heftige Gewitter mit großem Hagel, Starkregen und Sturmböen möglich! Im Westen steigt die Gewittergefahr nach einer vorübergehenden Wetterberuhigung ab dem späten Nachmittag ebenfalls wieder an, in Nacht auf Samstag ist im Norden dann eine zweite Runde an Gewittern möglich. Weitgehend trocken bleibt es nur abseits der Berge von Unterkärnten über die Südsteiermark bis ins Burgenland. Die Höchstwerte liegen von West nach Ost zwischen 21 und 35 Grad.
In den letzten Wochen hat sich ein durchaus interessantes Muster beim Wetter eingestellt. Dabei ziehen immer wieder kleine Tiefs von Westeuropa her teils über Deutschland in Richtung Skandinavien. Auf ihrer Vorderseite gelangt dann instabil geschichtete Mittelmeerluft zu uns und somit sind kräftige Schauer und Gewitter nicht fern. Lediglich im Nordwesten des Landes ist die Abfolge meist ungünstig für Gewitter.
Tief FRIEDA
Ablauf bis Freitagmorgen
Derzeit (Donnerstagnachmittag) liegt das Tief noch über der Biskaya. In den kommenden Stunden verlagert sich der Tiefkern allmählich in die Mitte Frankreichs. Damit dreht die Strömung über der Südhälfte Deutschlands im Vorfeld auf Süd und die instabile Luft, die derzeit über den Alpen liegt, wird wieder nordwärts geführt. Dabei werden entlang der Warmfront erste kräftige Gewitter in dem der Front zugehörigen Regengebiet eingelagert sein. Dabei besteht vor allem die Gefahr von örtlichem Starkregen.
Freitagvormittag
Am Vormittag zieht die Warmfront samt eingelagerter Gewitter von Nordrhein-Westfalen weiter nach Niedersachsen. Zudem sind auch in Hessen und Rheinland-Pfalz weitere Schauer und Gewitter zu erwarten. Dabei muss ebenfalls mit Starkregen und kleinem Hagel gerechnet werden. Währenddessen schiebt sich der Tiefkern in die Mitte des Landes. Auf seiner Westseite wird in einem schmalen Streifen auch ungewittriger Starkregen fallen.
Freitagmittag
Um die Mittagszeit werden sich schließlich vom östlichen Niedersachsen bis nach Brandenburg und dem Oberrhein kräftiger werdende Gewitter bilden. Zudem gehen nun auch zwischen Ostsee und Elbe weitere nieder. Der zweite Schwerpunkt wird entlang der Alpen sein. Hier sind ebenfalls kräftige Zellen zu erwarten.
Freitagnachmittag und -abend
Am Nachmittag sind schließlich vor allem im Süden und Osten des Landes Unwetter mit Sturm und Hagel zu erwarten. Hier ist die Labilität am größten und auch ansonsten sind die Bedingungen gut (für Experten: hohe Scherungswerte). In der Nacht auf Samstag ziehen die Gewitter schließlich nach Nordosten ab und im Süden fällt noch gewittrig durchsetzter Regen.
Die folgende Graphik fasst noch einmal die Gefahrengebiete zusammen.
Noch bis Dienstag gestaltet sich das Wetter in Österreich unter Zwischenhocheinflusses meist ruhig. Nur lokal (primär im Bergland) sind isolierte Hitzegewitter möglich. Am Mittwoch streift uns aber eine Kaltfront über Deutschland. Diese verbleibt dann als verwellende Luftmassengrenze zumindest bis Freitag über Mitteleuropa. Sie trennt sehr heiße Luft subtropischen Ursprungs im Südosten von kühlerer Atlantikluft im Nordwesten. Primär im Osten und Süden Österreichs muss man somit bis zum Wochenende mit einer markanten Hitzewelle und Höchstwerten zwischen 30 und 35 Grad rechnen. In weiten Teilen des Landes bilden sich ab Mittwoch und voraussichtlich bis Freitag in der feucht-warmen Luft heftige Gewitter mit Unwetterpotential.
Am Mittwoch geht es im Westen schon am Vormittag mit Schauern und Gewittern los. Tagsüber breiten sich diese auf weite Landesteile aus, bis zum Abend trocken könnte es eventuell nur im äußersten Südosten bleiben. Dabei fallen die Gewitter oft kräftig aus und bringen nennenswerten Hagel, Starkregen und Sturmböen mit sich.
Der Donnerstag hat wieder erhöhte Unwettergefahr im Gepäck. Vor allem in der zweiten Tageshälfte sind ausgehend vom Berg- und Hügelland teils schwere Gewitter mit mittelgroßem Hagel, Starkregen und Sturmböen in Sicht. Im östlichen und südöstlichen Flachland kommt es aber nur sehr lokal zu Unwettern.
Am Freitag ist Österreich schließlich zweigeteilt: Im Südosten geht es bis zum Abend trocken und heiß durch den Tag. Aus Westen breiten sich hingegen tagsüber heftige Gewitter aus, die am Abend auch den Norden erreichen. Dabei besteht aus jetziger Sicht eine extreme Unwettergefahr: Orkanböen, sehr großer Hagel und Überflutungen sind möglich!
Am Wochenende geht es aus jetziger Sicht zwar verbreitet unbeständig weiter, die unwetterträchtige Luftmasse wird aber immer mehr nach Südosten gedrängt. Somit sind dann Schwergewitter samt Hagel und Sturmböen nach derzeitigem Stand nur noch von Kärnten über die Südsteiermark bis ins Burgenland zu erwarten.
Noch bis Dienstag gestaltet sich das Wetter in Deutschland unter Zwischenhocheinfluss meist ruhig. Bereits in der Nacht auf Mittwoch erreicht aber eine Kaltfront die Bundesrepublik. Diese verbleibt dann als verwellende Luftmassengrenze zumindest bis Freitag über uns. Sie trennt sehr heiße Luft subtropischen Ursprungs im Südosten von kühlerer Atlantikluft im Nordwesten. Primär im Osten und Süden Deutschlands muss man somit ab Mittwoch und voraussichtlich bis Freitag immer wieder mit feucht-warmen Bedingungen und vor allem mit drohenden Unwettern durch heftige Gewitter rechnen.
In der Nacht auf Mittwoch breiten sich erste, kräftige Gewitter ausgehend von Frankreich und den Benelux-Staaten auf Westdeutschland aus. Lokal kann es dabei kräftig regnen, aber auch mittelgroßer Hagel und teils stürmisch auffrischender Wind sind möglich.
Am Mittwoch tagsüber verlagert sich der Schwerpunkt der Gewittertätigkeit in den Osten und Süden von Deutschland. Dann sind von Ba-Wü und Bayern bis zur Ostsee verbreitet schwere Gewitter einzuplanen. Örtlich besteht Unwettergefahr durch Starkregen, großen Hagel und stürmischen Wind.
Der Donnerstag bringt zunächst primär im Osten des Landes teils kräftige Gewitter mit Hagel und Sturmböen. Am Abend und in der Folgenacht breiten sich aber auch im Südwesten neuerlich schwere Gewitter aus. Sie können selbst nachts nennenswerten Hagel und Sturmböen mit sich bringen.
Am Freitag herrscht schließlich über weiten Teilen des Landes eine erhöhte Unwettergefahr durch kräftige Gewitter. Nach derzeitigem Stand muss man aber erneut im Osten und Südosten mit den heftigsten Gewitterzellen rechnen. Hier sind sogar Orkanböen und großer bis sehr großer Hagel möglich und es kann gebietsweise zu schweren Überflutungen kommen!
Am Wochenende geht es aus jetziger Sicht zwar unbeständig weiter, die unwetterträchtige Luftmasse wird aber immer mehr in Richtung Osten/Südosten Europas gedrängt. Die Gefahr von schweren Gewitter geht somit in Deutschland nach derzeitigem Stand vorübergehend zurück.
Zusammenfassung der stärksten Windböen: In Oberösterreich hat der Sturm für zahlreiche Feuerwehreinsätze durch umstürzende Bäume bzw. mitunter auch aufgrund von abgedeckten Dächern gesorgt.
+++ Update 21:10 Uhr
Durch die Gewitter hat es stark abgekühlt. Während etwa in Wolfsegg 16 Grad gemessen werden, hat es im Osten noch nahe 30 Grad.
+++ Update 20:55 Uhr +++
Die Gewitter samt schweren Sturmböen erreichen jetzt das westliche Niederösterreich, in Enns etwa wurden 100 km/h gemessen. In weiterer Folge werden sich die Gewitter aber abschwächen, im Vorfeld dieser sind mit einer Druckwelle im Alpenvorland weiterhin stürmische Böen um 70-80 km/h zu erwarten. Dementsprechend haben wir zu den bestehenden Gewitterwarnungen auch Windwarnungen gesetzt.
+++ Update 20:15 Uhr +++
In den nächsten Minuten wird das Unwetter auf Linz treffen, dabei ist neben Starkregen und Hagel auch mit teils schweren Sturmböen zu rechnen, in Wolfsegg wurden zuletzt 105 km/h, in Wels 96 km/h gemessen.
+++ Update 20:00 Uhr +++
Aktuellen Berichten zufolge wurde der Campingplatz des Electric Love Festivals schwer getroffen. Glücklicherweise konnte der Platz zuvor geräumt werden. Einer unserer Meteorologen ist vor Ort und hat vor dem Ereignis rechtzeitig gewarnt.
Die Verantwortlichen des Electro Love Festivals haben ihre Hausaufgaben gemacht – Respekt!
Festivalgelände gesperrt, Campingplatz geräumt – später: https://t.co/RkHK4UhWEI
Kürzlich ist in Vöcklabruck eine 98 km/h Sturmböe gemessen worden. Bemerkenswert ist auch die nahezu Windstille östlich der Gewitter, etwa in Linz und Wels.
+++ Update 19:30 Uhr +++
Die Gewitterlinie hat sich inzwischen verstärkt und zieht weiter entlang des Alpenvorlandes, unter anderem etwa im Hausruckviertel.
+++ Update 19:00 Uhr +++
Salzburg Flughafen meldete 70 km/h, obwohl die Stadt nicht direkt vom Gewitter getroffen wurde. Im Vorfeld vom kräftigen Gewitter im Innviertel sind noch stärkere Böen möglich. Hier ein aktuelles Foto bei Aspach:
+++ Update 18:45 Uhr +++
Nördlich von Salzburg sieht aktuell das kräftige Gewitter samt Sturmböen über das Innviertel.
+++ Update 18:30 Uhr +++
Auch der Stadt Salzburg werden sich in den nächsten Minuten teils heftige Gewitter nähern, wie dieses Webcamfoto vom Gaisberg zeigt.
+++ Update 18:25 Uhr +++
Aktuell (18:20 MESZ) wurden in Mühldorf an der Inn mit den Gewittern 99 km/h gemessen. Auch rund um dem Chiemsee sind stürmische Böen verzeichnet worden.
+++ Update 18:00 Uhr +++
Achtung: Nordöstlich von Rosenheim hat sich die Zelle soeben verstärkt, diese erfasst in der nächsten halben Stunde bis Stunde das Innvierte. Es sind neben Starkregen und Hagel auch Sturmböen möglich.
+++ Update 17:00 Uhr +++
Auf bayrischer Seite bilden sich aktuell immer mehr Gewitter mit Starkregen und stürmischen Böen. Diese ziehen in den nächsten Stunden weiter ostwärts Richtung Flachgau und Innviertel.
+++ Update 16:30 Uhr +++
Im nördlichen Alpenvorland, dort wo am Abend die stärksten Windböen mit den durchziehenden Gewittern erwartet werden, ist der Wind momentan österreichweit am schwächsten:
+++ Update 16:10 Uhr +++
Die stärksten Windböen wurden bisher nur im Vorfeld der Kaltfront gemessen:
+++ Update 16:00 Uhr +++
In Anbetracht der Wetterlage und möglichen Unwettern werden wir für ein paar Stunden mittels eines Live-Tickers über die aktuellen Entwicklungen berichten. Noch ist auf österreichischer Seite alles ruhig, doch über Bayern sind bereits kräftige Gewitter unterwegs und bringen nicht selten Sturmböen. Östlich von Nürnberg wurden zuletzt etwa 85 km/h sowie knapp 29 Liter pro Quadratmeter innerhalb einer Stunde gemessen.
+++ ursprünglicher Blog zum Thema +++
An der Vorderseite der aufziehenden Kaltfront des Nordseetiefs DELIA ziehen im Nordosten Frankreichs bereits die ersten Gewitter auf. In den Mittagsstunden nimmt die Gewittergefahr auch im Westen Österreichs mit Annäherung der Störung allmählich zu.
Etwaige Gewitterzellen wachsen heute in der feucht-warmen Luft schnell und verlagern sich unter Verstärkung von Westösterreich in Richtung westlichen Donauraum bzw. oberösterreichischen Voralpen.
Die Bedingungen fördern heute unwetterartige Entwicklungen. Etwaige Gewitter gehen somit mit heftigem Starkregen, Hagel bis 2-3 cm und vor allem im westlichen Donauraum auch schweren bis orkanartigen Sturmböen bis 100-110 km/h nieder.
Der mit den Gewittern stürmisch auffrischende Westwind könnte im Donauraum schneller nach Osten vorankommen als die Gewitter selbst. In Richtung Mostviertel/Wachau, später auch im Tullnerfeld muss man somit am späten Abend auch ohne Gewittertätigkeit mit Böen um 70-90 km/h aus West rechnen.
Im Westen auch nachts einzelne Gewitter
Schauer und Gewitter gehen in der Nacht auf Sonntag primär in bzw. rund um Nordtirol allmählich in teils gewittrig durchsetzten Regen über. Nach den Gewittern am Samstagnachmittag kommen dann noch verbreitet 30-50 l/m² Regen zusammen, lokal sind aber auch bis zu 70 l/m² binnen weniger Stunden möglich. Da die Schneefallgrenze durchgehend sehr hoch bleibt (bei 3000-3500 m), werden einige Flusspegel bis Montag deutlich steigen, an kleineren Flüssen sind lokale Ausuferungen zu befürchten.
Im Vorfeld des Nordseetiefs DELIA haben sich am Samstagvormittag über Frankreich bereits zahlreiche Gewitter gebildet, die sich aktuell auf den Weg in Richtung Deutschland und Schweiz machen.
Gegen Mittag steigt somit das Gewitterrisiko ausgehend von Baden-Württemberg rasch an. Gleichzeitig entstehen auch in der Mitte und im Norden Deutschlands neue Gewitter, die sich unter Verstärkung ebenfalls ostwärts verlagern. Die Unwettergefahr ist in der zweiten Samstaghälfte somit im Osten und Süden des Landes am Höchsten.
Von der Schwäbischen Alb und den Bayerischen Alpen über Bayern und die neuen Bundesländer bis zur Ostsee ist somit in den Nachmittags- und Abendstunden mit lokalen Sturmböen bis 80-90 km/h, Starkregen und mittelgroßem Hagel zu rechnen. Entlang des Inns in Bayern sowie auch im Lausitzer Bergland in Sachsen besteht örtlich sogar die Gefahr von orkanartigen Sturmböen bis 100-110 km/h, heftigem Starkregen und großem Hagel bis etwa 3 cm Durchmesser.
Zudem zieht der Kern des Tiefs DELIA am Samstagabend knapp nordwestlich von Helgoland und Sylt vorbei. Dabei muss man an der Nordsee in exponierten Lagen kurzzeitig mit teils schweren Sturmböen um 90-100 km/h rechnen. In der Nacht zum Sonntag beruhigt sich die Lage allmählich wieder. Lediglich in den Bayerischen Alpen geht es sehr nass weiter. Bis Sonntagabend kommen hier teils ergiebige Regenmengen zusammen.
Leuchtende Nachtwolken (auch „NLC “ von engl. noctilucent clouds) sind weißlich bis bläulich leuchtende Wolken, welche sich deutlich vom fast dunklen Himmel am Ende der langen Dämmerung im Sommer abheben. Während sich alle anderen Wolken nur bis in 10 oder vereinzelt 15 km Höhe erstrecken, befinden sich Leuchtende Nachtwolken in einer Höhe von 80 bis 85 km. Die Sonne sinkt in Mitteleuropa im Sommer nur langsam und nicht allzu weit unter den Nordwesthorizont. Damit bescheint die Sonne auch lange nach Sonnenuntergang von schräg unten diese Wolken, wobei der Himmel gleichzeitig schon dunkel ist.
Beobachtung
Etwa von Mitte Mai bis Mitte August lassen sich die Leuchtende Nachtwolken beobachten, am häufigsten treten sie jetzt im Juni und im Juli auf. Um sie zu sehen, braucht man einen möglichst freien Blick nach Norden bis Nordwesten, eine einigermaßen dunkle Umgebung und einen ansonsten weitgehend wolkenlosen Himmel. Sie lassen sich etwa ein bis zwei Stunden nach Sonnenuntergang und ebenso vor Sonnenaufgang beobachten. Allerdings sind sie bei weitem nicht in jeder klaren Nacht zu sehen, da es in großen Höhen nur selten Wolken gibt. An klaren Sommerabenden lohnt es sich aber immer wieder einen Blick in Richtung Nordwesten zu werfen.
Leuchtende Nachtwolken bestehen, ähnlich wie Cirruswolken, aus Eiskristallen. Sie bilden sich am Oberrand der Mesosphäre, so nennt man die Atmosphärenschicht in 50 bis 80 km Höhe, diese befindet sich oberhalb der bekannteren Stratosphäre. Dort kann die Temperatur gelegentlich von den üblichen -85 Grad bis auf -140 Grad absinken, nur dann ist es für die Bildung von Leuchtenden Nachtwolken kalt genug. Die zur Bildung der Eiskristalle nötigen Staubpartikel stammen hauptsächlich aus den Resten verglühter Sternschnuppen.
Phänomen der atmosphärischen Optik –► Leuchtende Nachtwolken.
Seit ein paar Wochen tauchten die #NLC immer wieder mal auf, leider spielte das Wetter bisher nicht wirklich mit.
In der Nacht war es endlich so weit, hier westlich von #Magdeburg. #NoctilucentClouds@UWR_depic.twitter.com/61NErvDsfo
Wie auf folgendem Satellitenfilm gut zu sehen, dreht der Wirbelsturm Beryl derzeit im Karibischen Meer etwa 700 km südöstlich der Dominikanischen Republik seine Kreise. Jüngste Messungen ergaben dabei mittlere Windgeschwindigkeiten von 270 km/h, die Böen liegen sogar über 300 km/h. Die Zuggeschwindigkeit ist dagegen ziemlich langsam, mit nur 35 km/h zieht der Hurrikan der Kategorie 5 aktuell nach Nordwesten.
Bereits gestern ist Beryl über die Kleinen Antillen gezogen und hat dort wie erwartet eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Hier Videos aus Grenada und Barbados:
Aktuell befindet sich Beryl zum Glück über dem offenen Meer und bedroht keine bewohnte Region akut. Das wird sich aber morgen ändern, wenn der Hurrikan nur unwesentlich schwächer knapp südlich der Insel Jamaika (rot in folgender Karte) vorbeizieht. Danach führt die weitere Zugbahn weiter nach Westen, am Freitag dürfte es zum Landgang auf der Halbinsel Yucatan (Mexiko) bzw. im Norden von Belize kommen.
Auch auf der nachfolgenden Böen-Prognose sieht man gut die nun kommende Zugbahn von Beryl:
Dieser Hurrikan hat selbst Fachleute überrascht, ist es doch mit Abstand der früheste je registrierte Hurrikan der Kategorie 5 auf dem Atlantik. Der bisherige Spitzenreiter war Emily im Juli 2005, damals aber rund zwei Wochen später dran.
Ein Mitgrund für einen solchen frühen extrem starken Wirbelsturm sind mit Sicherheit die ungewöhnlich hohen Wassertemperaturen in der Region bzw. im Entstehungsgebiet Beryls. In der nächsten Grafik ist vereinfacht gesagt die Energie aufgetragen, die 2024 (dicke, rote Linie) in der Karibik einem Hurrikan zur Verfügung steht. Wir sehen, dass derzeit Energiewerte gemessen werden, wie üblicherweise (blaue Linie) erst am Ende des Sommers bzw. im Herbst (September + Oktober). Dann ist ja auch die eigentliche Hochsaison für Hurrikane. Noch nie seit Messbeginn gab es aber schon Anfang Juli derart viel Energie im Meer – eine direkte Folge der hohen Wassertemperaturen.
So überrascht es kaum, dass Beryl sich in nur 48 Stunden von einem „normalen“ Tiefdruckgebiet zu einem Hurrikan der Kategorie 4 entwickeln konnte. Auch das ist für den Juli ein absolutes Novum seit Beobachtungsbeginn.
Hurricane #Beryl intensified from a tropical depression to a 105kt (120mph) category-3 in 42 hours, and 115kt (130mph) category-4 in 48 hours.
Here’s how that intensification compares to all tropical depressions on record in the Atlantic.
Der Juni war in West- und Nordwesteuropa durch rege Tiefdrucktätigkeit geprägt. Damit blieben stabile Wetterphasen im Alpenraum aus, nur vorübergehend kam es zu Warmluftvorstößen. Die erste Hitzewelle des Sommers ließ bis zum 18. Juni auf sich warten, sie war allerdings nur von kurzer Dauer.
In Summe war der erste Sommermonat durch wechselhaftes Wetter geprägt, entsprechend empfanden einige Menschen das Wetter eher als kühl, obwohl die Temperatur nicht unterdurchschnittlich war: Österreichweit schließt der Juni rund 1 Grad zu warm ab, vergleicht man ihn mit dem langjährigen Mittel von 1991 bis 2020. Die größten positiven Abweichungen zwischen +1 und +1,5 Grad wurden in Teilen Niederösterreichs und im Südosten gemessen, während der Juni in Vorarlberg durchschnittlich war. Auch in Tirol und Oberkärnten gab es nur nur geringe Abweichungen. Die höchste Temperatur wurde mit 35,6 Grad in Weyer am 29. Juni gemessen, was dem bislang wärmsten Tag des Jahres in Österreich entspricht.
Höchste Temperaturen
36,4 Grad Wien – Innere Stadt (W, 30.)
35,8 Grad Langenlebarn (NÖ, 30.)
35,6 Grad Weyer (OÖ, 29.)
35,3 Grad Klausen-Leopoldsdorf (NÖ, 30.)
35,2 Grad Golling (S, 29.)
Tiefste Temperaturen (<1000 m)
-0,3 Grad Liebenau / Gugu (OÖ, 14.)
-0,2 Grad Schwarzau im Freiwald (NÖ, 14.)
+2,2 Grad Radstadt (S, 14.)
Sonnendefizit im Westen und Süden
Der Juni brachte im Süden und Westen erneut weniger Sonnenschein als im Mittel. Landesweit lag die Bilanz bei -15 Prozent, regional gab es aber größere Unterschiede: Während die Abweichungen von Vorarlberg bis Kärnten und zur westlichen Obersteiermark bis zu -30 Prozent erreichten, war der Monat von Oberösterreich bis ins Burgenland durchschnittlich sonnig.
Regional sehr nass
Der Juni war vor allem im Südosten sowie entlang der westlichen Nordalpen von großen Niederschlagsmengen geprägt, so fiel in Teilen des Oststeirischen Hügellands doppelt so viel Niederschlag wie üblich. Etwas weniger Niederschlag als im Mittel gab es nur im zentralen Bergland rund um die Hohen Tauern, in Teilen Unterkärntens und vor allem im Oberen Waldviertel, wo mancherorts nur knapp mehr als die Hälfte der üblichen Niederschlagsmenge gemessen wurde.
In Summe brachte der Juni in Österreich etwa 15 Prozent mehr Regen als üblich. In Erinnerung bleibt dabei u.a. das schwere Hochwasser in Bayern, welches am 4. Juni auch in Österreich zu einem etwa 5-jährigen Hochwasser an der Donau geführt hat, sowie auch das etwa 30-jährige Hochwasser am Inn am 22. Juni, das vor allem durch die Schneeschmelze im Gebirge ausgelöst wurde. Am 8. Juni sorgten heftige Gewitter dagegen für Sturzfluten im südöstlichen Berg- und Hügelland, besonders betroffen war der Ort Deutschfeistritz.
Nasseste Orte
323 Liter pro Quadratmeter Alberschwende (V)
297 Liter pro Quadratmeter St. Radegund bei Graz (ST)
Der Juni brachte in Österreich etwa 10 bis 15 Prozent mehr Blitze als im 10-jährigen Mittel, wie immer kam es regional aber zu größeren Unterschieden: Im Osten gab es deutlich mehr Blitze als üblich. Im Burgenland, in Wien und in Teilen Niederösterreichs blitzte es teils mehr als doppelt so oft wie in einem durchschnittlichen Juni. In Salzburg, Tirol und Kärnten war die Blitzbilanz unterdurchschnittlich, lokal kam es aber auch hier zu heftigen Gewittern. In Erinnerung bleibt vor allem eine Unwetterlage vom 6. bis 9. Juni, welche am 9. ihren Höhepunkt erreichte, als es in den Bezirken Kitzbühel sowie Hartberg-Fürstenfeld zu großem Hagel kam und im Südburgenland ein Tornado beobachtet wurde.
Vorläufige Blitzdichte
16,4 Blitze/km² Burgenland
6,8 Blitze/km² Oberösterreich
5,2 Blitze/km² Wien
5,1 Blitze/km² Steiermark
5,0 Blitze/km² Niederösterreich
3,4 Blitze/km² Vorarlberg
2,5 Blitze/km² Salzburg
2,0 Blitze/km² Tirol
0,8 Blitze/km² Kärnten
Der blitzrerichste Bezirk des Landes war Oberwart mit 16,6 Blitzen pro km².
Höchste gemessene Windspitzen
104 km/h Alpbach (T, 30.; bei Gewitter)
99 km/h Windischgarsten (OÖ, 20.; bei Gewitter)
94 km/h Graz – Uni (ST, 8.; bei Gewitter)
92 km/h Achenkirch (T, 30.; bei Föhn)
Mit welcher Wucht die Superzelle gestern Abend die Region südlich von Kufstein traf, zeigt beispielhaft dieses Foto des BFV Kufstein (via Facebook). Die bis zu 6cm großen Hagelkörner zertrümmerten die Windschutzscheibe regelrecht pic.twitter.com/dVwXzByNCI
Die letzten kräftigen Gewitter sind derzeit noch im Nordosten unterwegs, hier ist mit Starkregen und stürmischen Böen zu rechnen. Sonst beruhigt sich die Lage nun nach und nach und somit kommt auch der heutige Ticker zu einem Ende. Die stärksten Gewitter gingen heute entlang der Grenze zu Tschechien nieder, im Waldviertel richtete großer Hagel schwere Schäden an. Auch vom Tiroler Unterland bis zu den Salzburger Gebirgsgauen brachte ein starkes Gewitter Sturmböen und Hagel. Anbei noch ein letzter Blick auf den heutigen Blitzverlauf.
Damit bedanken wir uns für das Interesse an unserem Ticker, bis zum nächsten Mal und gute Nacht!
Im Waldviertel hat heute Nachmittag eine Superzelle tennisballgroßen Hagel mit sich gebracht und für enorme Schäden gesorgt. Am stärksten betroffen war der Bezirk Waidhofen an der Thaya, wo viele Dächer beschädigt und Heckscheiben von Fahrzeugen zerstört wurden. Auch viele… pic.twitter.com/ruaunPZZgf
Die größten Niederschlagsmengen gab es bislang mit der kräftigen Gewitterzelle im Westen des Landes (Tiroler Unterland, Salzburger Pinzgau) und im nördlichen Weinviertel. Hier kamen in kurzer Zeit 30 bis 50 l/m² zusammen.
+++ Update 19:40 Uhr +++
Auch vor Wien – in etwa bei Mödling – hat sich jetzt ein Gewitter gebildet und nimmt Kurs auf die Stadt. Gut zu sehen auf unserer Webcam in der Donaustadt.
+++ Update 19:20 Uhr +++
Den Bezirk Waidhofen an der Thaya hat es heute leider besonders hart getroffen, ein schweres Hagelunwetter richtete am Nachmittag etwa in Waldkirchen große Schäden an.
+++ Update 18:50 Uhr +++
Gewitteraufzug vorhin in Zell am See:
+++ Update 18:20 Uhr +++
Ein Blick auf das aktuelle Satellitenbild samt Blitzortung zeigt gut die aktuellen Gewitterschwerpunkte. Einerseits die weiterhin starke Gewitterzelle, welche schon den Pinzgau erreicht hat und entlang der Salzach ostwärts zieht. Andererseits der Nordosten des Landes, wo vom Waldviertel bis ins Weinviertel immer wieder neue Gewitter entstehen.
+++ Update 17:40 Uhr +++
Direkt über Wien befindet sich aktuell eine Windkonvergenz und es sind Quellwolken entstanden. Stellenweise fällt nun etwas Regen und einzelne Blitze wurde detektiert. Diese kleine Zelle zieht jetzt rasch über den Osten Wiens hinweg.
+++ Update 17:20 Uhr +++
Das Gewitter im Tiroler Unterland hat sich noch etwas verstärkt, wir haben daher die höchste Warnstufe ausgegeben! Vorsicht vor Starkregen, teils orkanartigen Böen windgetriebenem Hagel! Die Warnung wird in Kürze online sichtbar: www.uwz.at
Ein weiteres Gewitter zieht derzeit mit Starkregen über Innsbruck hinweg.
+++ Update 17:15 Uhr +++
Anbei ein Bild des Gewitters an der Grenze zwischen dem Weinviertel und Tschechien nahe Drasenhofen (Bezirk Mistelbach).
+++ Update 17:05 Uhr +++
Das Gewitter im Tiroler Unterland hat an der Wetterstation in Alpbach soeben eine orkanartige Böen von 104 km/h verursacht. Das Gewitter ist weiterhin sehr kräftig und zieht in Richtung Kitzbüheler Alpen.
+++ Update 16:55 Uhr +++
Anbei ein Webcambild vom kräftigen Gewitter am Talausgang des Zillertals.
+++ Update 16:45 Uhr +++
Vorsicht im Tiroler Unterland! Das Gewitter am Achensee hat sich weiter verstärkt und zieht nun über das Unterinntal in Richtung Kitzbüheler Alpen. Vorsicht vor Starkregen, Hagel und stürmischen Böen!
+++ Update 16:25 Uhr +++
Am Satellitenbild erkennt man derzeit die kräftigen Gewitter über Tschechien sowie im nördlichen Waldviertel. Weitere Gewitter ziehen an Achensee in Tirol sowie im Innviertel durch.
+++ Update 16:10 Uhr +++
Das kräftige Gewitter im Waldviertel liegt derzeit nördlich von Horn und zieht nur langsam nordostwärts. Ein weiteres kräftiges Gewitter zieht derzeit in Tirol über das Karwendel hinweg in Richtung Jenbach bzw. Unterinntal.
+++ Update 16:00 Uhr +++
In der Wiener Innenstadt wurden soeben 35,9 Grad erreicht, damit wurde der gestrige Höchstwert in Weyer übertroffen und es handelt sich um den bislang heißesten Tag des Jahres. In Langenlebarn bei Tulln werden 35,8 Grad gemessen.
+++ Update 15:20 Uhr +++
Anbei noch ein Bild vom Hagel im Oberen Waldviertel.
Großhagel mit 6-7cm Größe im Raum Dobersberg im Waldviertel im Zuge der ersten starken Superzelle heute.
📸 Anita Schandl, Facebook/@skywarnaustriapic.twitter.com/qfPhhr0i0o
In den Nördlichen Kalkalpen rund um die Zugspitze sind nun auch Gewitter entstanden. Diese werden sich in den kommenden Stunden unter Verstärkung ostwärts entlang der Nordalpen ausbreiten.
+++ Update 15:10 Uhr +++
Anbei die heißesten Orte des Tages bis 15:20 Uhr:
35,4 Grad Wien-Innere Stadt (W)
35,3 Grad Tullnerfeld (NÖ)
35,3 Grad Klausen-Leopoldsdorf (NÖ)
35,2 Grad Langenlebarn (NÖ)
35,0 Grad Bad Vöslau (NÖ)
+++ Update 14:50 Uhr +++
Anbei ein Bild des Hagels vor etwa einer halben Stunde in Alt Nagelberg im Waldviertel.
+++ Update 14:30 Uhr +++
Anbei ein Bild des kräftigen Gewitters im Oberen Waldviertel. Lokal wurde hier schon Hagel um 4 cm gemeldet.
+++ Update 14:00 Uhr +++
Die Temperaturen sind im Osten noch etwas angestiegen, derzeit werden in Bad Vöslau 35 Grad gemessen. Die Taupunkte liegen verbreitet zwischen 18 und 20 Grad, entsprechend ist es drückend schwül.
+++ Update 13:35 Uhr +++
Vor wenigen Minuten ist ein erstes kräftiges Gewitter knapp hinter der Grenze in Tschechien entstanden. Es zieht nordostwärts in Richtung Litschau (Bez. Gmünd), bekannt als die nördlichste Stadt Österreichs. Vorsicht vor Starkregen und Hagel.
+++ Update 13:00 Uhr +++
Im Osten des Landes ist es derzeit noch leicht föhnig und strahlend sonnig, während sich im Westen bereits die Ausläufer der aufziehenden Kaltfront bemerkbar machen. Enstpsrechend groß sind aktuell die Temperaturunterschiede: Während in Wien bis zu 34 Grad gemessen werden, hat es in Bregenz bereits auf knapp 23 Grad abgekühlt.
+++ Überblick +++
Der Ostalpenraum liegt aktuell noch unter dem Einfluss einer föhnigen Südströmung, aus Westen zieht aber die Kaltfront eines Tiefs namens „Annelie“ auf. In deren Vorfeld wird es in der Osthälfte nochmals sehr heiß, ab dem Nachmittag nimmt die Gewitterneigung aber zu.
Am frühen Nachmittag entstehen im Westen des Landes vermehrt Schauer und erste Gewitter, die sich in weiterer Folge entlang der Nordalpen unter Verstärkung ostwärts ausbreiten. Auch im Waldviertel entstehen am Nachmittag lokal vorlaufende, kräftige Gewitter. Am Abend liegt der Schwerpunkt der Gewittertätigkeit dann in einem Streifen vom zentralen Bergland über die nördliche Obersteiermark bis ins Wald- und Weinviertel. Im Südosten bleibt es dagegen trocken, hier ziehen erst am Montag Schauer und Gewitter durch.
Am Sonntagnachmittag besteht in den Nordalpen sowie im Waldviertel örtlich die Gefahr von Hagel und Starkregen, am späten Nachmittag und Abend besteht dann im Nordosten zunehmend die Gefahr von Sturmböen. Auch in Wien kann man ein Gewitter am Abend nicht ausgeschlossen werden, in der recht trockenen Luft lässt die Gefahr östlich des Wienerwald jedoch sukzessive nach. Dennoch muss man am Abend im östlichen Flachland auch abseits der Gewitter mit kräftig auffrischendem Westwind rechnen, mitunter sind auch stürmische Böen möglich.
Österreich liegt am Samstag unter Hochdruckeinfluss und das Wetter gestaltet sich sonnig und sommerlich heiß. In den Abendstunden zieht über Westeuropa ein Tief namens ANNELIE auf, welches in Teilen Frankreichs, Deutschlands und der Schweiz für große Unwettergefahr sorgt (mehr dazu hier). Österreich bleibt davon aber weitgehend verschont, da es hier zunehmend föhnig wird.
Bis zu 35 Grad und Föhn
Am Samstag scheint verbreitet die Sonne, am Nachmittag ziehen im Westen aber ausgedehnte Schleierwolken auf und die Luft wird zunehmend diesig durch Saharastaub. Die Gewittergefahr ist tagsüber sehr gering, in der Nacht steigt sie nur im äußersten Westen etwas an. Im Osten kommt mäßiger Südostwind auf, an der Alpennordseite wird es zunehmend föhnig. Bei Höchstwerten zwischen 30 und 35 Grad wird es verbreitet hochsommerlich heiß.
Seltener Sommerföhn
Am Abend und in der Nacht legt der Südwind weiter zu, in den prädestinierten Föhntälern im Westen ist zeitweise mit stürmischen Böen zu rechnen. Auf exponierten Bergen wie etwa dem Patscherkofel gibt es sogar Orkanböen. Es zwar nicht unüblich, dass es im Vorfeld von Kaltfronten auch im Sommer leicht föhnig wird, in dieser Stärke ist Sommerföhn aber ungewöhnlich. Einerseits sind zu dieser Jahreszeit die Druckgegensätze meist gering, andererseits ist auch die Höhenströmung schwächer. Mehr Infos zum Föhn gibt es hier.
Vielerorts Tropennacht
Die Nacht auf Sonntag bringt in Österreich eine ungünstige Kombination:
Hochliegende Wolken mit Saharastaub
Auflebender Südwind
Kurze Nachtdauer
Der aufziehende Saharastaub bzw. die damit verbundenen Schleierwolken verringern nämlich die nächtliche Ausstrahlung (Wärmeabgabe bzw. langwellige Wärmestrahlung der Erde in Richtung Weltraum), zudem verhindert der auflebende Südwind die Entstehung von flachen Kaltluftseen in den Niederungen. Damit kühlt die Luft kommende Nacht nur sehr langsam ab, gebietsweise steht sogar die bislang wärmste Nacht des Sommers bevor. In der Wiener Innenstadt zeichnet sich ein Tiefstwert von etwa 25 Grad ab, aber auch etwa in Linz, Salzburg und Eisenstadt kündigt sich eine Tropennacht an.
Etwas größer sind die Unsicherheiten noch in den Föhntälern im Westen: In den Tallagen, wo der Föhn die ganze Nacht ununterbrochen weht wie etwa in Innsbruck, ist ebenfalls eine Tropennacht wahrscheinlich. Nur in Bregenz und Klagenfurt ist eine Tropennacht unwahrscheinlich.
Am Samstag liegt Deutschland zunächst unter schwachem Hochdruckeinfluss, im Laufe der zweiten Tageshälfte zieht aus Südwesten aber ein Tief namens ANNELIE auf, dessen Kern aktuell noch über dem Südwesten Frankreichs liegt.
Im Süden befinden sich weiterhin feuchtwarme und energiereiche Luftmassen, welche sich mit Annäherung des Tiefs in der Nacht auf weite Teile des Landes ausbreiten. Die Unwettergefahr nimmt somit ab dem Abend ausgehend vom Südwesten rasch zu.
Orkanartige Böen und heftiger Regen
Der Samstag verläuft bis zum Abend weitgehend trocken, nur vereinzelt sind entlang der Warmfront des Tiefs bereits vorlaufende Schauer und Gewitter nicht ganz ausgeschlossen. Ab etwa 20 Uhr nimmt die Gewittergefahr ausgehend vom Oberrhein aber rasch zu, am späten Abend muss man hier mit dem Durchzug von heftigen Gewittern rechnen. Public Viewing ist im äußersten Südwesten (v.a. im Grenzbereich zu Frankreich) somit dringend abzuraten, da die Gewitter hier voraussichtlich noch im Laufe des Achtelfinales (Deutschland-Dänemark) eintreffen werden.
Die Hauptgefahr stellen teils orkanartige Böen über 100 km/h und ergiebige Regenmengen in kurzer Zeit dar, örtlich ist aber auch großer Hagel möglich. Die größte Wahrscheinlichkeit für teils orkanartige Böen herrscht am Oberrhein, im Rhein-Main-Gebiet sowie in Teilen des Saarlands und von Rheinland-Pfalz.
In der Nacht zieht der Gewittercluster (MCS) über die Mitte hinweg, dabei muss man weiterhin mit schweren Sturmböen und Starkregen rechnen. In den Morgenstunden erfasst er dann unter langsamer Abschwächung schließlich die Ostsee. Am Sonntag sind im Tagesverlauf dann in der Mitte und im Osten neuerlich ein paar Schauer und Gewitter zu erwarten, wobei es örtlich zu Sturmböen und kleinem Hagel kommt. Die Unwettergefahr lässt im Vergleich zur Nacht aber deutlich nach.
In Wien, in Niederösterreich und im Burgenland starten bereits an diesem Wochenende die Sommerferien – passend dazu gibt es schon am Samstag reichlich Sonnenschein und hochsommerliche Temperaturen meist zwischen 30 und 35 Grad:
Die kurze hochsommerliche Wetterphase hat jedoch bereits ein Ablaufdatum in Form einer Kaltfront, die im Laufe des Sonntags von Westen her die Schauer- und Gewitterneigung wieder aufleben lässt. Während am Neusiedler See am Sonntag noch einmal bis zu 34 Grad zu erwarten sind, kommen die Temperaturen am Bodensee nicht mehr über 23 Grad hinaus.
Abkühlung findet man in erster Linie bei einem Sprung ins kühle Nass, selbst auf den Bergen erwarten uns hochsommerliche Temperaturen. Bis zu 26 Grad gibt es beispielsweise am Samstag auf dem Feuerkogel in knapp 1600 m Höhe, 20 Grad werden es auf der Rax (2000m) und selbst am Sonnblick in 3100m Höhe erwarten uns zweistellige Plusgrade.
Badehungrige Personen sollten die hochsommerliche Wetterphase am Wochenende unbedingt nutzen, nach Durchzug der Kaltfront stellt sich pünktlich zu Monatswechsel eine unbeständige und nur mäßig warme Wetterphase ein, die uns aller Voraussicht nach zumindest in der ersten Julidekade erhalten bleiben wird. Schuld daran ist ein Azorenhoch, dessen Zentrum knapp westlich der Azoren zu liegen kommt und keine Anstalten macht, sich von der Stelle zu bewegen oder gar nach Mitteleuropa auszugreifen. An dessen Ostflanke wird der Weg stattdessen frei für Atlantiktiefs, die in weiten Teilen Mitteleuropas für einen eher unbeständigen Wettercharakter und nur mäßig warme Temperaturen sorgen werden:
Damit bewahrheitet sich auch heuer wieder die Siebenschläfer-Regel. Der Siebenschläfertag am heutigen Donnerstag (27.6.) gilt weithin als Lostag, der den Wettertrend für die nächsten 7 Wochen setzen soll. Wobei, so stimmt das nicht ganz: Es gibt im Sommer zwar eine verstärkte Erhaltungstendenz von Wetterlagen, maßgebend dafür ist aber nicht die Großwetterlage am Siebenschläfertag, sondern an den Tagen rund um den Monatswechsel. Statistische Auswertungen zeigen, dass die Siebenschläferregel eine vergleichsweise hohe Trefferquote von 60-70% aufweist.
Kurze sommerliche Wetterphasen wird es zwar auch in der ersten Julihälfte geben, eine länger anhaltende Hitzewelle mit drei oder mehr Tagen in Folge ist aber auf den Wetterkarten vorerst nicht auszumachen.
Die Alpennordseite liegt am Dienstag noch unter dem Einfluss eines Hochdruckgebiets über der Ostsee, aus Süden zieht aber langsam ein Höhentief auf.
Die Abkühlung in der Höhe sorgt für eine zunehmend labile Luftschichtung, somit stiegt die Schauer- und Gewitterneigung am Dienstagnachmittag von Vorarlberg bis in die Südweststeiermark an. Die kräftigsten Gewitter werden gegen Abend in den westlichen Nordalpen in Vorarlberg und Tirol erwartet, hier kann es lokal zu Starkregen, Hagel und kräftigen Windböen kommen. In der Nacht ziehen im Süden weitere, mitunter gewittrige Schauer durch.
Am Mittwoch lokal viel Regen
Am Mittwoch ziehen im Südosten schon in der Schauer und Gewitter durch, am Vormittag erfassen sich auf das östliche Flachland. Ab Mittag steigt die Schauer- und Gewitterneigung verbreitet an. Vor allem im Südosten, im südlichen Bergland sowie in den westlichen Nordalpen sind lokal auch große Regenmengen in kurzer Zeit möglich mit der Gefahr von kleinräumigen Überflutungen und Vermurungen.
Auch am Donnerstag sind nochmals in weiten Teilen des Landes Schauer und Gewitter zu erwarten, die kräftigsten davon gehen voraussichtlich im südlichen und östlichen Bergland nieder. Bei nahezu keinem Höhenwind sind die Gewitter oft ortsfest. Am Freitag ist dann eine Besserung in Sicht und vielerorts wird es sommerlich heiß.
Der Siebenschläfertag ist ein altbekannter Lostag in der Meteorologie, welcher sich in zahlreichen Bauernregeln widerspiegelt. Das Wetter vom 27. Juni soll demnach den Trend für die nächsten 7 Wochen setzen. Anbei eine kleine Auswahl an Bauernregeln:
Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag.
Scheint am Siebenschläfer Sonne, gibt es sieben Wochen Wonne.
Wie’s Wetter am Siebenschläfertag, so der Juli werden mag.
Ist der Siebenschläfer nass, regnet’s ohne Unterlass.
Schlafen die Siebenschläfer im Regen, wird’s ihn noch sieben Wochen lang geben.
Meteorologischer Hintergrund
Tatsächlich gibt es im Hochsommer eine statistisch nachweisbare Erhaltungstendenz von Wetterlagen im Alpenraum. Für diese meteorologische Singularität ist allerdings nicht ein einzelner Tag relevant, sondern die Witterung in der letzten Juniwoche und der ersten Juliwoche. Tatsächlich findet der Lostag aufgrund der gregorianischen Kalenderreform eigentlich auch erst etwa eine gute Woche später statt. Auf die erste Juliwoche trifft diese Singularität in Süddeutschland und im Alpenraum aber in etwa 60 bis 80% der Fälle zu. Im maritim geprägten Klima Norddeutschlands ist dies hingegen deutlich seltener der Fall.
Weichenstellung
Etabliert sich Ende Juni bzw. Anfang Juli somit eine stabile Hochdruckzone über Europa, stehen die Chancen gut, dass sie bis weit in den Juli hinein erhalten bleibt. Das gleiche gilt allerdings auch umgekehrt: Liegt der Jetstream über Mitteleuropa weit südlich, so ist der Weg frei für Tiefdruckgebiete und anhaltend wechselhafte Bedingungen sind vorprogrammiert. Derzeit deuten die Modelle rund um den Monatswechsel auf ein ausgeprägtes Azorenhoch über dem Atlantik hin, was in Mitteleuropa wiederum auf eher wechselhaftes und nicht besonders heißes Wetter hindeutet. Demnach würden der Juli und die erste Augusthälfte in Europa unbeständig mit gewittrigen Schauern bei nahezu durchschnittlichen Temperaturen ausfallen.
Herkunft
Mit dem gleichnamigen Nagetier hat der Siebenschläfertag nichts zu tun. Der Name stammt dagegen von einer alten Legende: Bei der Christenverfolgung um das Jahr 250 sollen sieben junge Christen in einer Berghöhle in Ephesus entdeckt und lebendig eingemauert worden sein. Gemäß der Legende starben sie aber nicht, sondern schliefen mehrere hundert Jahre lang. An einem 27. Juni wurden sie dann zufällig entdeckt und wachten auf.
Österreich liegt zu Beginn der kommenden Woche zwischen einem Hoch über Nordeuropa und einem Höhentief über dem Mittelmeerraum, welches sich zur Wochenmitte vorübergehend dem Alpenraum annähert. Damit gestaltet sich das Wetter vor allem im Bergland unbeständig, hier sind ab Dienstag einige Schauer und Gewitter zu erwarten. Am Freitag verlagert sich das Höhentief dann unter Abschwächung nach Osteuropa und zumindest vorübergehend kündigt sich eine Stabilisierung an. Die Temperaturen steigen pünktlich zum Beginn der Sommerferien in den östlichen Bundesländern auf ein hochsommerliches Niveau.
Zu Wochenbeginn oft sonnig
Der Montag beginnt in den Alpen und im Süden gebietsweise bewölkt, abseits der Berge hingegen oft sonnig und tagsüber setzt sich in den meisten Regionen ein freundlicher Sonne-Wolken-Mix durch. Etwas hartnäckiger sind die Wolken im Süden, vor allem in Kärnten. Meist bleibt es aber trocken, nur vom Arlberg bis zu den Tauern bilden sich am Nachmittag einzelne Schauer. Die Temperaturen erreichen 23 bis 28 Grad.
Am Dienstag zweigeteilt
Am Dienstag dominiert an der Alpennordseite und im Osten bei nur harmlosen Wolken der Sonnenschein. Im Süden halten sich einige Wolken und im Bergland bilden sich tagsüber Quellwolken. Ab Mittag gehen in den Alpen von Vorarlberg bis zu den Tauern sowie vereinzelt auch in Unterkärnten und der Obersteiermark Schauer und Gewitter nieder. Die Temperaturen erreichen 23 bis 29 Grad.
Schauer und Gewitter
Am Mittwoch und Donnerstag nimmt die Schauer- und Gewitterneigung im gesamten Land zu. Vor allem im Norden und Osten zeigt sich zeitweise die Sonne, im Bergland gehen dagegen schon in der ersten Tageshälfte Schauer nieder. Ab den Mittagsstunden breiten sich dann Schauer und Gewitter örtlich auch auf das Flachland aus. Die Temperaturen ändern sich kaum und erreichen meist 22 bis 29 Grad.
Ab Freitag 30 Grad
Zum Wochenende hin kommt die Sonne wieder häufiger zum Vorschein und nur noch vereinzelt entwickeln sich am Nachmittag im östlichen Bergland lokale Hitzegewitter. Die Temperaturen steigen etwas an, vielerorts gibt es Höchstwerte um 30 Grad. Der Höhepunkt der Hitze wird voraussichtlich am Samstag erreicht, nachfolgend nimmt die Schauer- und Gewitterneigung von Westen her wieder zu, in der Nacht bzw. am Sonntag sind örtlich auch wieder heftige Gewitter möglich.
Mit gestern sind wir nun auch kalendarisch im Sommer angekommen. In der Meteorologie definieren wir hingegen den Sommer immer vom 1. Juni bis zum 31. August. Bisher verläuft der erste Sommermonat teils deutlich zu kalt. Insbesondere im Westen und Nordwesten liegen die Abweichungen teils bei mehr als einem Grad, wie die folgende Graphik veranschaulicht. Lediglich an der unteren Donau ist es bisher leicht überdurchschnittlich.
Da zudem auch seltener als im Durchschnitt die Sonne schien, verstärkt sich der Eindruck, als ob der Sommer in manchen Regionen noch gar nicht begonnen habe.
Etwas Statistik
Die folgenden Daten gelten für den Juni:
Station
Sommertage
Hitzetage
Hamburg-Fuhlsbüttel
0
0
Köln-Stammheim
0
0
Berlin-Dahlem
4
0
Frankfurt/Main-Westend
2
0
Stuttgart
5
1
München-Stadt
6
2
In z.B. Hamburg gab es im Mai bereits 7 Sommertag, in Köln derer 6. Dieser Monat war aber auch überdurchschnittlich temperiert.
Kommende Woche wärmer
Die nun folgende Woche präsentiert sich schließlich auch in den bisher zu kühlen Bereichen sommerlich. Am Dienstag werden schließlich verbreitet zwischen 25 und 30 Grad erreicht, lediglich an der Ostsee bleibt es mit auflandigem Wind wie üblich etwas kühler. Dazu gehen zunächst in der Südhälfte Schauer und Gewitter nieder, die örtlich von Starkregen begleitet werden.
Anschließend hält sich die Wärme wahrscheinlich bis zum Freitag, ehe von Westen her eine Kaltfront aufkommt. Am Beispiel von Hamburg (untere Graphik) sieht man, dass es sehr sicher bis zum Donnerstag immer wärmer wird in 1500 m Höhe. Faustformel: Zu den 15 Grad in dieser Höhe muss man 15 Grad (1 Grad pro 100 m) hinzuaddieren für die Temperatur in 2 m. Somit wären am Donnerstag 30 Grad nicht ausgeschlossen. Anschließend wird ein Kaltfront durchziehen, die genaue Zeit ist aber noch unsicher.
Im Süden, am Beispiel München (untere Graphik), es wird auch wieder wärmer, allerdings ist es unbeständig. Somit sind zunächst trotz der oben beschriebenen Faustregel keine 30 Grad zu erwarten, erst in Richtung Donnerstag und Freitag wird es auch hier heiß. Zum Wochenende hin wird es sehr unsicher, die Kaltfront erreicht möglicherweise die Stadt gar nicht.
Derzeit liegt Österreich noch im Einflussbereich von heißer, schwüler Luft mit Ursprung in Nordafrika bzw. dem Mittelmeerraum. Diese wird in der Nacht auf Samstag mit Durchzug einer Kaltfront von Westen her ausgeräumt. Im Vorfeld der Kaltfront nimmt die Unwettergefahr nochmals zu.
Hagel, Starkregen und Sturmböen
Die folgende Graphik zeigt das Potential samt der Zeit des möglichen Auftretens wieder. In den roten und violetten Bereichen besteht erhöhte Gefahr von heftigen Gewittern mit Starkregen, großem Hagel und Sturmböen. Im Südosten bleibt es bis in die Nacht hinein aber meist noch trocken.
Im Norden des Landes (v.a. im violetten Bereich) sind teils schwere Gewitter mit Hagel teils über 5 cm zu erwarten. Zudem sind hier auch Böen über 100 km/h bei den stärksten Gewitterzellen möglich. Im östlichen Flachland ist das Risiko etwas geringer, es handelt sich allerdings um eine Gewitterlage mit „low probability, high impact„: Das Wahrscheinlichkeit für Gewitter ist im Osten zwar recht gering, sollte sich aber dennoch ein Gewitter bilden, ist die Unwettergefahr sehr groß. Daher muss man hier das Wetter etwa beim Public Viewing oder beim Donauinselfest ebenfalls sehr genau beobachten!
Im Vorfeld des Tiefs XANDRIA über Frankreich dreht die Strömung am Donnerstag vorübergehend wieder auf Süd und bringt heiße Luft samt Saharastaub in die Osthälfte Österreichs. Am Freitag und in der Nacht auf Samstag überquert dann von Westen her die Kaltfront den Alpenraum, während es im Osten nochmal hochsommerlich heiß wird.
Am Donnerstag vereinzelt Unwetterpotential
Am Donnerstag stellt sich ein freundlicher Mix aus Sonne und Wolken ein, am meisten Sonne gibt es abseits der Berge. Am Nachmittag und Abend kann sich im westlichen Bergland sowie entlang der Alpennordseite das eine oder andere kräftige Hitzegewitter mit Hagel und Sturmböen entwickeln. Meist bleibt es aber auch hier trocken und sonnig. Abseits der Gewitter weht meist nur schwacher bis mäßiger Wind aus Nord bis Ost. Die Höchstwerte liegen zwischen 25 und 32 Grad.
Am Freitag in der Osthälfte große Hitze mit bis zu 36 Grad
Der Freitag bringt im Osten und Südosten den Höhepunkt der Hitze, dazu dominiert der Sonnenschein. Im trüben Vorarlberg beginnt es hingegen am Vormittag zu regnen, in der zweiten Tageshälfte breiten sich dann oftmals heftige Gewitter mit großem Unwetterpotential ostwärts aus. Bis zum Abend trocken bleibt es von Villach und St. Pölten ostwärts. Mit den Gewittern frischt an der Alpennordseite teils stürmischer Westwind auf. Im Westen nur mehr 20 bis 27 Grad, in der Osthälfte noch große Hitze mit 28 bis 36 Grad. Lokal sind im äußersten Südosten auch 37 Grad in Reichweite, dazu wird es landesweit schwül.
Das Unwetterpotential hält auch in der Nacht zum Samstag an
Am Abend und in der Nacht zum Samstag breiten sich die teils heftigen Gewitter weiter ostwärts aus, dabei besteht im Osten und Südosten bis zum Morgen Unwettergefahr durch Starkregen, großen Hagel und schweren Sturmböen. Am Samstag ist die energiereiche Luft bereits ausgeräumt, wodurch das Unwetterpotential trotz der weiterhin unbeständigen Verhältnisse wieder gering ist.
Die morgige Wetterlage ist typisch für kräftige Gewitter im Sommerhalbjahr. Auf der nachfolgenden Frontenkarte sieht man zu Mittag gut ein steuerndes Tief vor der Küste Portugals. Dessen Warmfront (in rot) liegt über dem Norden Deutschlands, von Süden her (violetter Pfeil) wird dabei sehr warme und schwüle, labil geschichtete Luft aus Südwesteuropa herangeführt.
Wo kracht es nun wann genau? Auf der folgenden Animation ist der dreistündige Niederschlag des ICON-D2-Modells morgen dargestellt. Los geht die Animation um 14 Uhr, dann folgen 17 Uhr, 20 Uhr, 23 Uhr und 02 Uhr. Wir sehen schon, dass die schweren Gewitter wohl ab etwa Mittag von Frankreich, Luxemburg und Belgien in den Westen Deutschlands ziehen. Als erstes werden also NRW und Rheinland-Pfalz betroffen sein. Anschließend ziehen die teils heftigen Gewitter nach Osten und Nordosten weiter, im Laufe des Nachmittags und zum Abend hin sind dann auch die neuen Bundesländer betroffen.
Die größte Unwettergefahr mit dem Potential für sogenannte Superzellen (langlebige, rotierende Gewitterzellen) besteht am Dienstag in einem breiten Streifen vom nördlichen Rheinland-Pfalz und dem südlichen NRW rüber bis in den Großraum Berlin bzw. Brandenburg (violetter Bereich in Warnkarte).
Diese Superzellen können mit
Hagel um 5 cm
Böen von 90-110 km/h
heftigem Regen
einzelnen Tornados
einhergehen.
Verfolgt wie immer die Warnungen hier auf www.uwr.de!
Die erste Monatshälfte ist bereits vergangen und eine kurze Bilanz bietet sich demnach an. Der Juni verlief bisher im landesweiten Mittel rund ein Grad kälter als in der Vergleichsperiode von 1991 bis 2020. Dabei war es insbesondere im Westen des Landes teils knapp 1,4 Grad zu kalt, wie etwa in Innsbruck. In der Bundeshauptstadt beträgt die Abweichung ein halbes Grad, in Linz und Graz rund ein Grad. Dazu ist es bisher aber deutlich zu nass, im landesweiten Mittel rund 77 Prozent, mit Schwerpunkt ganz klar im Süden.
30 Grad und mehr
Die Freunde der hohen Temperaturen hatten bisher also wenig Freude am Wetter, dies wird sich nun ändern. Mit eine Südwestströmung erreicht in der kommenden Woche Mittelmeerluft den Alpenraum. Dabei werden ab Dienstag verbreitet Höchstwerte um 30 Grad erwartet. Die Gewitterneigung ist an diesem Tag auch nur sehr gering. Am Mittwoch gibt es schließlich im Nordosten des Landes noch einige Unsicherheiten, da eine Kaltfront mit Schauern und Gewittern über Tschechien sehr nahe kommen kann. In diesem Fall wäre es an diesem Tag in etwa vom Mühlviertel bis zum Seewinkel eine Spur kühler und unbeständig. Unabhängig davon liegen die Temperaturen in den Becken und Tälern im Westen und Süden des Landes weiter oberhalb der magischen 30 Grad-Marke. Dazu sind aber sehr vereinzelt kräftige Hitzegewitter zu erwarten.
Zunehmende Gewittergefahr
Am Donnerstag dreht die Strömung schließlich auf Süd und eine Hitzeblase aus Nordafrika erreicht für kurze Zeit die Ostalpen. Dabei steigt die 0°-Grenze auf über 4000 m an. Die Temperaturen erreichen folglich verbreitet Werte bis zu 32 Grad, dabei wird der Hitzehöhepunkt im Westen bereits erreicht. Da die Luft sehr energiereich ist, sind hier auch schon kräftige Gewitter möglich. Zudem mischt Saharastaub wieder mit, so dass trotz der Luftmasse noch höhere Temperaturen wahrscheinlich nicht erreicht werden.
Am Freitag verschiebt sich die Hitze im Vorfeld einer Kaltfront in den Osten des Landes, hier wären Werte von bis zu 35 Grad nicht ausgeschlossen, bevor auch hier kräftige Gewitter niedergehen. Zum nächsten Wochenende kehren die Temperaturen schließlich auf ein angenehmes sommerliches Niveau zurück.
Die Warmfront des Tiefdruckgebiets namens VALESCA mit Zentrum über Großbritannien zieht am Freitag über das Land. Die Front sorgt besonders in der ersten Tageshälfte landesweit für Schauer. Ab etwa Mittag liegen weite Teile Deutschlands schließlich im Warmluftsektor uns somit herrschen meist ruhige Bedingungen, ehe am Abend die zugehörige Kaltfront von Westen aufzieht.
Für das erste Spiel der Gruppe A bedeutet das trockene Bedingungen. Aber nicht nur im Stadion bleiben die Fans und Spieler trocken, auch die Fans beim Public Viewing dürfen sich verbreitet auf trockene Bedingungen freuen. Lediglich westlich einer Linie vom Pfälzerwald bis an die Nordseeküste muss mit Schauern und Gewittern gerechnet werden. Die Temperaturen sind allerdings für Mitte Juni etwas verhalten. Im Stadion werden zum Anpfiff rund 18 Grad erwartet. Am wärmsten ist es beim Public Viewing in Baden-Württemberg bei Temperaturen zu Beginn um 20 Grad.
Am Samstag überquert schließlich die Kaltfront die Bundesrepublik von West nach Ost. Im Tagesverlauf regnet es in einem Streifen von Bayern und Baden-Württemberg bis an die Ostsee teils ergiebig. Das Timing der Front könnte für die Fußballfans jedoch nicht besser sein. Bis zum ersten Spiel des Tages um 15 Uhr in Köln hat sich dort das Wetter schon wieder beruhigt. Vereinzelt können zwar noch ein paar Tropfen fallen, besonders gegen Spielende zeigt sich aber noch die Sonne. Ähnliche Bedingungen sind auch in Berlin zum Anpfiff um 18 Uhr zu erwarten. Zu Beginn können noch letzte Tropfen fallen, rasch machen jedoch die Wolken der Sonne Platz. Auch beim letzten Spiel des Tages in Dortmund um 21 Uhr bleibt es meist trocken.
Die Temperaturen machen im Vergleich zum Vortag keine großen Sprünge. Am wärmsten wird es beim Spiel in Berlin sein. Im restlichen Land sowie besonders beim letzten Spiel empfiehlt es sich jedoch eine dünne Jacke zum Public Viewing mitzunehmen.
Am Sonntag verlagert sich das Tief über die Nordsee und somit bleibt im Norden und Westen das unbeständige Wetter erhalten. Von der Eifel bis zur Nord- und Ostseeküste ziehen immer wieder teils gewittrige Schauer durch. Somit werden aus heutiger Sicht lediglich in Stuttgart für das Spiel um 18 Uhr trocken Bedingungen bei einem Sonne-Wolken-Mix und Temperaturen bis 21 Grad erwartet. In Hamburg und Gelsenkirchen können jedoch besonders zu Beginn noch ein paar Schauer über das Stadion ziehen.
Die erste Junihälfte verlief bzw. verläuft komplett hitzefrei, auch der gesamte Mai hatte keinen einzigen 30er in Österreich zu bieten. Heuer holt sozusagen der April die Kohlen aus dem Feuer, wurden doch in der ersten Aprilhälfte schon an einigen Orten 30 Grad oder mehr gemessen.
Konkret stammen die bisherigen Höchstwerte in Österreich vom 14.04., noch immer hat dabei Deutschlandsberg mit 31,7° die Nase vorn:
Im April haben sechs von neun Bundesländern bereits ihren ersten 30er geschafft. Komplett hitzefrei zeigt sich das Jahr 2024 bis dato lediglich in Salzburg (Höchstwert 29,8 Grad am 08.04. in der Stadt Salzburg), Wien (Höchstwert 29,6 Grad am 08.04. am Karlsplatz) und Vorarlberg (Höchstwert 29,4 Grad am 08.04. in Feldkirch).
Anhand der folgenden Grafik kann man gut erkennen, wann es in der Regel (d.h. im Mittel der vergangenen 30 Jahre) das erste Mal in den Landeshauptstädten 30 Grad oder mehr gab. Dieses Datum ist mit einem roten Kreuz markiert. In Graz wäre es z.B. heute so weit, in Wien gestern. Man kann also sagen, dass die 30 Grad in unseren Landeshauptstädten im Schnitt in der ersten Junihälfte erstmals auftreten.
Eine erste Hitzewelle jetzt in der zweiten Junihälfte ist also völlig normal. Doch wie genau entwickeln sich die Temperaturen in den nächsten Tagen?
Bis inklusive Montag ist es zwar sommerlich warm, mehr als 29 Grad eben am Montag im Osten gehen sich nicht aus.
Am Dienstag dürfte es dann das erste Mal seit Mitte April (14.4. in Deutschlandsberg) wieder 30° und mehr in Österreich geben. Vermutlich gehen sich 30 oder gar 31° so ziemlich in jedem Bundesland aus.
Hier eine Prognose der Höchstwerte (zum Vergrößern anklicken):
Am Mittwoch wird es noch heißer, dann erwarten wir wohl mit Ausnahme Vorarlbergs verbreitet 30-34° mit den Hitzepolen im Südosten.
Hier eine Prognose der Höchstwerte (zum Vergrößern anklicken):
Danach wird es sehr unsicher: Manche Modelle deuten auf eine nachhaltige Abkühlung unter 30° ab Donnerstag hin, andere unterbrechen die Hitze nur kurz mit einem neuen Hitzepeak am Freitag und wieder andere lassen es unverändert heiß. Da müssen wir noch einfach ein paar Tage abwarten, bis Einigkeit in den Modellen herrscht.
In der Nacht auf Montag bleibt das Wetter unbeständig, vielerorts ziehen weitere Schauer durch bzw. in den kommenden Stunden entlang der Nordalpen auch noch Gewitter. Lokal sind noch kleinräumige Überflutungen möglich, in Summe lässt die Unwettergefahr aber langsam nach. In der zweiten Nachthälfte nimmt die Schauer- und Gewitterneigung dann im Süden neuerlich zu, hier beginnt die neue Woche unbeständig mit weiteren Schauern und Gewittern.
Damit bedanken wir uns für das Interesse an unserem Ticker an diesem unwetterträchtigen Tag, unser Nachtdienst übernimmt nun die weitere Warnarbeit und wir beenden den heutigen Liveticker. Gute Nacht!
+++ Update 21:10 +++
Die Gewitter lassen nun auch im Seewinkel und in den Nordalpen langsam nach, an der Alpennordseite ziehen aber weitere Schauer durch. Anbei kommt eine erste, vorläufige Tagesbilanz.
65.000 Blitzentladungen
Lokal Hagel um 6 cm in mehreren Bundesländern
Böen bis 90 km/h in Neusiedl am See
Ein Tornado im Bereich Großpetersdorf /Hannersdorf / Szombathely
57 l/m² in wenigen Stunden in Nickelsdorf
+++ Update 21:00 +++
Große Regenmengen im Zuge der Gewitter in Seibersdorf und Neusiedl am See. An beiden Orten fast 50 Liter am m² in kurzer Zeit.
+++ Update 20:40 +++
#OS434 von Palma nach Wien: Großes Aua am Flugzeug nach einem Date mit der Gewitterzelle über Hartberg in 6000 m Höhe. Nach so einer Landung im Blindflug am Flughafen Schwechat darf man wohl ruhig applaudieren:
When you send off four besties and they end up being „attacked“ by hail, lose half of the cockpit nose and have their front windows shattered prior to arrival. #OS434 Palma to Vienna. Very pleased you all touched ground – alive. Thanks #austrian#aua#airlinespic.twitter.com/SHOUsUY5Wg
Hier ein Blick auf die aktuelle Blitzverteilung, die kräftigste Zelle zieht gerade über den Seewinkel hinweg!
+++ Update 20:15 +++
Höchste Warnstufe im Nordburgenland! Das Gewitter im Seewinkel hat sich nochmals verstärkt und sorgt örtlich für extremen Starkregen und großen Hagel! Das Gewitter erfasst bald Nickelsdorf. In Seibsersdorf wurden vorhin 50 l/m² in nur einer Stunde gemessen.
+++ Update 20:05 +++
Aktuell ziehen noch zwei besonders kräftige Gewitter in Österreich durch: Ein Gewitter befindet sich im Seewinkel und zieht ostwärts in Richtung Ungarn, eine weiteres dagegen im Tennengau. Es blitzt auch im Unterinntal und im Süden Oberösterreichs, sonst hat sich die Lage etwas beruhigt.
+++ Update 20:00 +++
Anbei noch ein Video vom Tornado-Aufzug in Ungarn.
Dangerous tornado on the ground near Szombathely, Hungary just moments ago.
Die Superzelle vom Südburgenland hat wohl kurz nach der Grenze einen Tornado produziert, auf ungarischer Seite. Bilder von vor wenigen Minuten von Marco Kopecky. 🌪 pic.twitter.com/WF2yfhbrKQ
ACHTUNG zwischen Wiener Neustadt und Bad Vöslau! Hier demnächst die Gefahr von Starkregen und Hagel bis 4cm!
+++ Update 18:50 Uhr +++
Hagelkörner mit bis zu 4 cm Durchmesser in St. Ägyd am Neuwalde – die Gewitter ziehen nun langsam ins Wiener Becken!
+++ Update 18:40 Uhr +++
Dieses Bild der kräftigen Gewitterzelle erreicht uns aus der Nähe von Schachendorf (Quelle: Storm Sience Austria)
+++ Update 18:35 Uhr +++
Achtung im Raum Kufstein, ein kräftiges Gewitter bringt hier Hagel und Starkregen! Das Gewitter zieht weiter in Richtung St. Johann in Tirol!
+++ Update 18:20 Uhr +++
Ein Bild des kräftigen Gewitters, welches Kurs auf Teile Wiens nimmt.
+++ Update 18:05 Uhr +++
Im Mostviertel ziehen nun vermehrt Schauer und Gewitter in Richtung Wiener Becken. Auch Wien könnte in etwa 45 Minuten getroffen werden, v.a. die südliche Stadthälfte.
+++ Update 18:00 Uhr +++
Aktuelle Bilder aus der Oststeiermark bzw. dem Mittelburgenland.
Das heftige Gewitter in der Oststeiermark zieht in Richtung Mittelburgenland. Vorsicht bei Markt Allhau, der Stögersbach hat noch von den gestrigen Unwettern einen sehr hohen Wasserstand! Die Gefahr von Überflutungen und Vermurungen nimmt neuerlich zu!
+++ Update 17:40 Uhr +++
In Pöllau und Hartberg gibt es erste Meldungen von Hagel um 2 bis 3 cm.
+++ Update 17:30 Uhr +++
Anbei ein Bild des Aufwindbereichs der Superzelle bei Hartberg. Vorsicht vor ergiebigem Regen und großem Hagel!
+++ Update 17:20 Uhr +++
Das Gewitter nördlich von Weiz hat sich weiter verstärkt und zieht ostwärts in Richtung Pöllau/Hartberg. Wir haben soeben die höchste Warnstufe ausgegeben, Vorsicht vor Überflutungen, Vermurungen un Hagel!
+++ Update 17:10 Uhr +++
Im Bezirk Reutte bei Biberwier wird lokal Hagel um 2 cm gemeldet.
+++ Update 17:05 Uhr +++
Im Norden und Osten des Landes zeigt sich aktuell eine zunehmende Auslösebereitschaft von Gewittern. Heute sind im Osten und Südosten einige Storm Chaser unterwegs, u.a. auch unserer Partner von der Storm Science Austria.
+++ Update 16:55 Uhr +++
In der vergangenen Stunde wurden in Döllach 16 und in Haiming 12 l/m² Regen gemessen. Aktuell hat sich das Gewitter nördlich von Weiz verstärkt, hier herrscht nun Warnstufe rot.
+++ Update 16:45 Uhr +++
In der Obersteiermark entstehen derzeit sowohl über den Niederen Tauern als auch im Grazer Bergland erste Gewitter. Diese ziehen tendenziell ost- bis nordostwärts.
+++ Update 16:45 Uhr +++
Anbei der aktuelle Blick auf die Gewitter im Oberinntal. Die Gewitter werden durch lebhaften Taleinwind im Inntal (aus Osten in Richtung des Gewitters) mit feuchter Luft gefüttert.
+++ Update 16:20 Uhr +++
In Oberkärnten sind einzelne Kräftige Gewitter unterwegs. Anbei der Blick auf das Gewitter, das in Richtung Mölltal zieht.
+++ Update 16:10 Uhr +++
Die Gewitter im Tiroler Oberland werden derzeit kräftiger und ziehen rasch nordostwärts in Richtung Seefelder Plateau. Anbei der Blick auf die aufziehende Regenwand.
+++ Update 15:50 Uhr +++
Mehrere Schauer und Gewitter ziehen aktuell über den Westen und Südwesten hinweg. Lokal kann es dabei zu kräftigem Regen, kleinem Hagel und stürmischen Böen kommen. Derzeit verfolgen wir die Entwicklung im schraffierten Bereich nördlich der Alpen. Hier ist demnächst die Entwicklung weiterer Gewitter möglich, welche dann auch deutlich kräftiger ausfallen können.
+++ Update 15:15 Uhr +++
Aktuell zieht ein erstes Gewitter über Osttirol hinweg. Ein weiteres nähert sich dem Gailtal auf der Höhe von etwa Hermagor von Südwesten her.
+++ Update 15:00 Uhr +++
Nach den heftigen Gewitter mit schweren Überflutungen am Samstagabend im Südosten führen hier einige Flüsse weiterhin Hochwasser. Man kann nur hoffen, dass diese Gebiete heute Abend verschont bleiben, weil jedes Gewitter wäre dort eines zu viel. Etwa der Stögersbach in Markt Allhau oder die Strem in Güssing liegen noch immer über der HQ30-Marke.
Anbei befindet sich eine aktuelle Analyse der Luftmasse überlagert mit dem Infrarot-Satellitenbild. Man erkennt einerseits die energiereiche Luft im Süden, andererseits auch erste Gewitter über Norditalien. In der Luft heute auch einiges an Saharastaub vorhanden, was die Prognoseunsicherheit erhöht. Saharastaub begünstigt nämlich die Entstehung von hochliegenden Schleierwolken, wie es aktuell über Süddeutschland der Fall ist, was wiederum Auswirkungen auf die Einstrahlung und damit die Auslösebereitschaft von Gewittern hat.
+++ Überblick +++
Am Südrand einer nahezu stationären Luftmassengrenze über Süddeutschland muss man am Sonntag erneut mit teils schweren Gewittern rechnen. Örtlich besteht wieder Unwettergefahr durch große Regenmengen in kurzer Zeit, teils großem Hagel und Sturmböen. Der Schwerpunkt liegt am späten Nachmittag und Abend entlang der Nordalpen sowie im Osten des Landes. Im Südosten ist noch unklar ob bzw. wie viele Gewitter entstehen, hier sind jedoch besonders schwere Unwetter mit lokal sehr großem Hagel über 5 cm sowie Tornados möglich. Von Unterkärnten bis in die Südsteiermark sowie vom Arlberg über das Tiroler Oberland bis ins Obere Ennstal ist die Unwettergefahr heute etwas geringer, da es hier leicht föhnig ist. Einzelne Gewitter sind jedoch auch hier zu erwarten, wobei vor allem die Gefahr von Sturmböen besteht.
Der Sonntag stellt bereits den dritten Tag dieser anhaltenden Unwetterlage dar, hier findet ihr einen Rückblick auf die Unwetter am Freitag und Samstag. Am Montag wird die schwülwarme Gewitterluft allmählich nach Südosten abgedrängt, Gewitter sind dann noch von Kärnten bis ins östliche Flachland ein Thema. Die Temperaturen gehen kommende Woche vorübergehend zurück, mehr Infos dazu gibt es hier: Neue Woche bringt die Schafskälte.
Bereits am Freitag wurde das steirische Sulmtal von 5 cm großem Hagel heimgesucht, am gestrigen Samstag setzte sich die Unwetterlage mit heftigen Gewittern fort. Fast 100.000 Blitze wurden registriert, damit war dieser 8. Juni der bislang blitzreichste Tag des Jahres. Je ein Drittel der Entladungen entfielen auf die Steiermark und das Burgenland, diese zwei Bundesländer meldeten schließlich auch die meisten Schäden.
So schwoll der Übelbach in Deutschfeistritz nördlich von Graz zu einem reißenden Strom heran und überschwemmte den Ort, wenige Stunden später zeigte sich in Wiesfleck bei Pinkafeld im Burgenland ein ähnliches Bild der Verwüstung. In St. Radegund bei Graz prasselten 100 l/m² vom Himmel, 75 l/m² davon in nur einer Stunde. Damit war dies der nasseste Junitag der örtlichen Messgeschichte.
Auch Hagel war ein Thema, größere Hagelkörner wurden aus dem Aflenzer Becken, rund um Wiener Neustadt und um Knittelfeld gemeldet.
Noch einmal Unwettergefahr am Sonntag (und Montag)
Auch heute muss man noch einmal mit teils schweren Gewittern rechnen, Unwettergefahr besteht dabei durch große Regenmengen und Hagel recht verbreitet. Am Montag wird die schwül-warme Gewitterluft allmählich nach Südosten abgedrängt, Gewitter sind dann nur noch von Kärnten bis ins östliche Flachland ein Thema. So heftig wie am Wochenende wird es aber nicht mehr, die kräftigsten Gewitter erwarten wir im Süden der Steiermark und im Südburgenland. Hier hält sich die Wärme mit 25 Grad noch am längsten.
Schafskälte kommt
In den Folgetagen erfassen uns deutlich kühlere Luftmassen vom Nordatlantik. Unter Tiefdruckeinfluss bleibt es sehr wechselhaft mit wiederholten Regenschauern. Die Gewittergefahr ist dann aber gebannt, die Temperaturen schaffen es nämlich kaum noch über die 20-Grad-Marke.
Am Temperaturtrend für Innsbruck sieht man die Abkühlung gut (und auch die nachfolgende Erwärmung):
In den westlichen Nordalpen wird sogar Schnee noch einmal zum Thema – zumindest für das Mittel- und Hochgebirge. Mittwochabend sinkt die Schneefallgrenze in Vorarlberg, Nordtirol und Salzburg auf rund 1500 m, am Donnerstag in der Früh sind gar Schneeflocken bis 1300 m hinab möglich. Die sogenannte Schafskälte schlägt also voll zu.
Danach wärmer, aber nicht heiß
Ab Freitag stellt sich wieder deutlich wärmeres Sommerwetter ein, vorübergehend könnte es sogar mal etwas stabiler bleiben. Die Temperaturen steigen wieder auf 22 bis 28 Grad, richtige Hitze ist aber weiterhin nicht in Sicht. Paradoxerweise stammen die bislang letzten und einzigen Hitzetage 2024 noch von Anfang April, als der Rekord für den frühesten 30er Österreichs gebrochen wurde. Seitdem ging es hitzefrei weiter, Wien etwa wartet noch immer auf den ersten 30er des Jahres. Im Mittel der vergangenen 30 Jahre war es am 12. Juni so weit, d.h. heuer sind wir in der Bundeshauptstadt zu spät dran.
Hintergrundwissen: Die Schafskälte
Meteorologisch gesehen ist die Schafskälte eine sogenannte Singularität, also ein Witterungsereignis, welches in einem begrenztem Zeitraum immer wieder an einem ähnlichen Datum auftritt. Bei der Schafskälte handelt es sich um einen Kälterückfall in Mitteleuropa im Frühsommer, meist im Zeitraum zwischen dem 4. und 20. Juni mit einem Maximum der Häufigkeit um den 11. Juni. Allgemein ist die Schafskälte weniger im Flachland sondern vielmehr in höheren Lagen im Gebirge von Bedeutung, was auch zum Namen dieser Wetterlage führt. So können plötzliche Kälteeinbrüchen für frisch geschorene Schafe durchaus bedrohlich sein, besonders für Muttertiere und Lämmer in hochgelegenen Almgebieten. In den Nordalpen gehen solche Kaltlufteinbrüche manchmal auch mit Schnee bis in mittlere Höhenlagen um oder sogar unter 2000 m einher.
Mit dem heutigen Blitzverlauf beenden wir den Ticker und wünschen eine ruhige Nacht. In Summe wurden heute schon >92.000 Blitze erfasst, damit war dies auch der bislang blitzreichste Tag des Jahres. Am Sonntag folgt schon die nächste Runde an kräftigen Gewittern. Wir melden uns dann wieder mit einem weiteren Liveticker.
Ein kurzer Rückblick auf diesen ereignisreichen Tag:
– In NÖ und der Steiermark lokal 5 cm Hagel
– In St. Radegund >80 mm Regen in nur einer Stunde
– In Graz Böen bis 94 km/h
– In Summe mehr als 92.000 Blitzentladungen (damit war es der bislang blitzreichste Tag des Jahres). pic.twitter.com/086wzrcjwk
Derzeit pflanzt sich im Donauraum eine schwache Druckwelle ostwärts fort. Dabei muss im westlichen Niederösterreich mit Böen um 60 km/h aus West gerechnet werden.
+++ Update 21:15 Uhr +++
Der heutige Tag ist der bislang blitzreichste des Jahres, seit Mitternacht zuckten rund 71.000 Blitze über den Himmel.
+++ Update 21:00 Uhr +++
An der Station Kroisegg fielen in der vergangenen Stunde rund 46 L/m². Diese Gewitter erfassen das Burgenland.
Hier noch ein Bild der Superzelle , die nun über Südoststeiermark zieht, von unserem Partner Storm Science Austria.
+++ Update 20:15 Uhr +++
Mein Heimatort Deutschfeistritz wurde von einem furchtbaren Unwetter getroffen. Alles weg. Das am letzten Bild ist eine 6m Tiefe Unterführung, die einfach vollgelaufen ist. pic.twitter.com/0nrIhKYXi6
In Graz wurde in den vergangenen 10 Minuten ein Böe mit 94 km/h gemessen.
+++ Update 19:45 Uhr +++
Der Pegel des Übelbachs in Deutschfeistritz steigt rapide an, hier sind örtlich mehr als 60 L/m² in den vergangenen 30 Minuten gefallen.
+++ Update 19:30 Uhr +++
In der letzten halben Stunde wurden in St. Radegund bei Graz rund 40 L/m² gemessen. Dies unterstreicht die Gefahr von Überflutungen und Murenabgängen dort.
+++ Update 19:20 Uhr +++
Tolles Bild des Gewitteraufzugs von Norden her in Graz. Dort muss nun mit heftigem Starkregen und Hagel gerechnet werden.
+++ Update 19:00 Uhr +++
Bisher wurden heute rund 20.000 Blitze im gesamten Land registriert.
+++ Update 18:30 Uhr +++
Der Norden von Graz wird nun von einem heftigen Gewitter getroffen. Dabei muss mit Starkregen und Hagel von 2 bis 3 cm gerechnet werden.
+++ Update 18.15 Uhr +++
In Lofer wurde nun eine Böe von 80 km/h gemessen.
+++ Update 18:10 Uhr +++
Zwei Bilder via Facebook vom Fölzbach aus Thörl, hier transportiert der Fluss den gefallenen Hagel.
+++ Update 18:00 Uhr +++
Neben dem Hagel ist natürlich aus Starkregen ein Thema heute, wie hier in Sigleß treten kleinere Flüsse und Bäche örtlich über die Ufer.
+++ Update 17.25 Uhr +++
Aufziehende Superzelle im Kaiserwinkl. Dabei muss mit Hagel um 3 cm gerechnet werden, nebst Starkregen.
+++ Update 17:20 Uhr +++
Weiterhin sind viele Gewitter aktiv. Dabei zieht derzeit eine Superzelle in Richtung Salzburg. Zudem kommen weitere Zellen von Italien her in Kärnten und Osttirol auf. In den nächsten Stunden wird schließlich auch Oberösterreich kräftige Gewitter bekommen.
+++ Update 16:50 Uhr +++
Vorsicht im Mürztal auf der Höhe von Kindberg / St. Barbara im Mürztal, ein heftiges Gewitter zieht auf. Nahe Aflenz wurde bereits großer Hagel gemeldet.
Ein kräftiges Gewitter zieht vom Aflenzer Becken in Richtung Mürztal. Vorsicht vor Starkregen, Hagel und stürmischen Böen! (Fotos: Jauringalm) pic.twitter.com/bKOHc829bU
Vorsicht in Kufstein und im Kaiserwinkl, von Nordwesten zieht eine Superzelle mit Hagel um 5 cm auf.
+++ Update 16:20 Uhr +++
Auf der Panomax-Webcam der Aflenzer Bürgeralm sieht es derzeit so aus, eine geschlossene Hageldecke. Diese Zelle (wahrscheinlich Superzelle) zieht in Richtung Mürztal, dort also Vorsicht jetzt.
+++ Update 16:00 Uhr +++
Schönes Bild eines Abwindes in Dellach im Drautal, dabei wurde ein Böe von 66 km/h gemessen.
+++ Update 15:50 Uhr +++
Hier ein weiteres Hagelbild (3 bis 4 cm) aus Grünbach am Schneeberg via Facebook.
+++ Update 15:45 Uhr +++
Tolle Gewitterstimmung in der Hochschwabregion, eingefangen von der foto-webcam. Derzeit allgemeine Gewitterauslöse in der Obersteiermark. Am Abend folgt dann der nächste Schub aus Bayern.
+++ Update 15:05 Uhr +++
Die Superzelle brachte in Bad Vöslau 26 L/m² in einer Stunde.
+++ Update 14:55 Uhr +++
Ein weiteres Bild der Superzelle.
+++ Update 14:50 Uhr +++
Tolles Bild der Superzelle im westlichen Nordburgenland. Mit der Zelle besteht die Gefahr von Hagel um 5 cm.
+++ Update 14:35 Uhr +++
Die heftigstem Gewitter sind aktuell im südlichen Wiener Becken und im Steinfeld unterwegs. Anbei eine Hagelmeldung von einem unserer Meteorologen.
— Alex Mayer #ProWissenschaft #ContraFörderalismus (@AlexM150471) June 8, 2024
+++ Update 14:25 Uhr +++
Hier ein Video unseres Kollegen Roland Reiter aus Würflach im Bezirk Neunkirchen.
+++ Update 14:20 Uhr +++
In Grünberg am Schneeberg wird bereits 2 bis 3 cm großer Hagel gemeldet.
+++ Update 14:15 Uhr +++
Tolles Bild der Zelle bei Bad Vöslau von unserem Partner Storm Science Austria.
+++ Update 14:10 Uhr +++
Hier das neueste Radarbild, man erkennt besonders die Zellen in der Buckligen Welt und in der nördlichen Obersteiermark sind derzeit sehr stark mit der Gefahr für größeren Hagel.
+++ Update 14:00 Uhr +++
Derzeit gehen die kräftigsten Gewitter südlich von Wien nieder und damit herzlich Willkommen zu unserem Liveticker.
Mit dem Blitzverlauf des Tages (rund 27.000 Blitze seit Mitternacht) verabschieden wir uns für heute und wünschen noch einen schönen Abend. In der Nacht werden weitere gewittrige Schauer inneralpin durchziehen, die Unwettergefahr hält sich aber in Grenzen. Am Samstag folgt jedoch bereits die nächste Unwetterlage, wir halten euch dann mit einem weiteren Ticker auf dem Laufenden!
Dieses Gewitter hat heute die Großhagelsaison in Österreich eröffnet. Am Radar war ein schöner Überhang sichtbar (BWER), an der Wolkenobergrenze wurden etwa -63°C erreicht (ca 12 km). Die Scherung in tiefen Schichten war schwach, oben aber gut, siehe geradliniger Modellhodograph. https://t.co/motbcEYww8pic.twitter.com/Naw9LyDMh4
Derzeit geht ein kräftiges Gewitter am Brenner nieder, auf dem Webcambild sieht man den markanten Regenfuß der Zelle, hier muss man auch mit Hagel rechnen.
+++ Update 19:30 Uhr +++
Weiterhin kräftiges Gewitter im Lavantal, hier ein weiteres schönes Bild der Zelle.
+++ Update 19:20 Uhr +++
Anbei ein Bild des Gewitters bei Pinkafeld. Auch auf der A2 im Raum Pinggau herrscht aktuell Aquaplaninggefahr durch Starkregen. Das Gewitter zieht in Richtung Bucklige Welt, die Gefahr von größerem Hagel hat im Südosten aber deutlich nachgelassen.
Ein weiteres kräftiges Gewitter nimmt Kurs auf das Lavanttal.
+++ Update 19:10 Uhr +++
Ein weiteres tolles Bild, diesmal aus der Nähe von St. Veit an der Glan, das uns via Facebook erreicht, Dank an Daniel Brenner.
+++ Update 19:00 Uhr +++
Tolle Stimmung nun am Arlberg mit dem aufziehenden Gewitter, dabei muss mit Starkregen gerechnet werden.
+++ Update 18:50 Uhr +++
Der Schwerpunkt der Gewitteraktivität verschiebt sich derzeit in den Süden sowie in den Westen des Landes. Besonders in Richtung Montafon muss derzeit mit Starkregen gerechnet werden.
+++ Update 18:40 Uhr +++
Dramatischer Gewitteraufzug in Unterkärnten bei St. Veit an der Glan.
+++ Update 18:30 Uhr +++
Seit Mitternacht gab es bereits 18.000 Blitze im Land.
+++ Update 18:00 Uhr +++
Große Regenmenge in St. Radegund bei Graz, hier gab es letzte Stunde 35 L/m².
+++ Update 17:25 Uhr +++
Tolles Webcambild über den Wörthersee hin nach Osten. Diese Gewitter ziehen über die Koralpe in Richtung Weststeiermark.
+++ Update 17:20 Uhr +++
Hier ein Bild der kräftigen Gewitterzelle über dem Neusiedler See von unserem Büro aus fotografiert.
+++ Update 17.15 Uhr +++
Mit den Gewittern gab es im St.Johann im Saggautal diese Hagelansammlung mit größeren Körnern. Danke für das Bild via Facebook.
+++ Update 17:00 Uhr +++
Auf dem aktuellen Satellitenbild sieht man schön, wie sich die Gewittertürme in den Himmel schrauben. Dabei gilt, je kälter desto höher. Derzeit rund -62°C entspricht etwa 11 km.
+++ Update 16:45 Uhr +++
Die stärksten Gewitter im Lande befinden sich aktuell knapp südlich von Wiener Neustadt sowie rund ums Murtal. Die Gewitter ziehen ostwärts und sorgen örtlich für Hagel, Starkregen und stürmische Böen.
Das aktuelle Radarbild zeigt weiterhin viele Gewitterzellen, demnächst wird dann Graz von Gewittern mit Starkregen besucht.
+++ Update 16:25 Uhr +++
Weitere Bilder vom Hagel in Gleinstätten (Bez. Leibnitz) via @StormAustria. Dieses Gewitter befindet sich mittlerweile in Slowenien. pic.twitter.com/ZYE1hTsFEn
Weitere Bilder aus St. Martin im Sulmtal erreichen uns über Facebook:
Danke an Gerd Tschiltsch.
+++ Update 16:10 Uhr +++
Derzeit liegt knapp nördlich von Wien eine sog. Konvergenz. Dort strömt Luft aus verschieden Richtungen zusammen. Dies begünstigt die Bildung von Gewittern in deren Umfeld. Da die Höhenströmung aus West vorherrscht, verlagern sich die Gewitter dann weiter nach Osten.
+++ Update 16:10 Uhr +++
In St. Martin im Sulmtal wurden große Hagelkörner teils um 6 cm gemeldet. Anbei Bilder aus dem Nachbarort Glenstätten.
Der befürchtete große Hagel in Teilen des Südens. Ca. 5cm Größe in St. Martin im Sulmtal in der Weststeiermark.
📸 Ingrid Sackl via @uwz_at Facebook pic.twitter.com/B0x5oTFoYQ
Anbei die bislang höchsten gemessenen Windspitzen:
68 km/h Allentsteig (NÖ)
67 km/h Leoben (ST)
64 km/h Irnfritz (NÖ)
61 km/h Hollenthon/Bucklige Welt (NÖ)
+++ Update 15:10 Uhr +++
Ein kräftiges Gewitter zieht in den kommenden Minuten über Villach hinweg. Vorsicht vor Starkregen, Hagel und stürmischen Böen!
+++ Update 15:05 Uhr +++
17 L/m² wurde in der letzten Stunde in Deutschlandsberg gemessen, zusammen mit einer 51 km/h Böe. Diese Zelle ist inzwischen Violett (höchste Warnstufe) bewarnt vor großem Hagel (etwa 5 cm).
+++ Update 14:55 Uhr +++
Besondere Vorsicht derzeit in der Weststeiermark, hier sind mit einer giftigen Zelle durchaus 3 bis 4 cm Hagel zu erwarten.
+++ Update 14:45 Uhr +++
Hier das aktuelle Radarbild.
+++ Update 14:30 Uhr +++
In der letzten Stunde wurde in Sekau 17 L/m² gemessen, in der Buckligen Welt 16 L/m² und in Weissensee 12 L/m².
+++ UPDATE 14:20 Uhr +++
Herzlich Willkommen zu unserem heutigen Liveticker. Derzeit gehen bereits kräftige Gewitter besonders in der Steiermark und im Mittelburgenland nieder.
Österreich liegt von Donnerstag bis Sonntag am Südrand einer nahezu stationären Kaltfront über Süddeutschland. Mit einer westlichen bis südwestlichen Höhenströmung gelangen zwar sommerlich warme Luftmassen ins Land, das Wetter gestaltet sich aber weiterhin unbeständig.
Das Zusammenspiel aus energiereicher Luft und ausgeprägter Höhenströmung begünstigt in den kommenden Tagen kräftige und teils langlebige Gewitter. Damit nimmt auch die Unwettergefahr zu: Neben kleinräumigen Überflutungen und Vermurungen auf den vielerorts bereits gesättigten Böden kann es vor allem am Wochenende örtlich auch zu großem Hagel und stürmischen Böen kommen.
Die Lage am Donnerstag
Im Laufe des Nachmittags entstehen im zentralen und östlichen Bergland vermehrt Schauer und Gewitter, welche gegen Abend örtlich auch auf das angrenzende Flachland übergreifen können (zB südliches Wiener Becken, Grazer Becken). Am Abend nimmt zudem die Schauer- und Gewitterneigung auch entlang der Nordalpen sowie im Norden zu, etwas geringer bleibt die Gewitterneigung dagegen am Alpenhauptkamm sowie im äußersten Süden. Die Hauptgefahr stellen am Donnerstag große Regenmengen in kurzer Zeit dar, lokal sind aber auch Hagel und kräftige Böen möglich.
Die Lage am Freitag
Am Freitag kündigt sich die größte Gewittergefahr im Südosten des Landes an. Besonders von Unterkärnten über die Steiermark bis ins Burgenland sind im Laufe des Tages kräftige Gewitter zu erwarten, lokal sind diese aber auch im Nordosten wie etwa im Weinviertel bzw. am Abend dann auch in den Nordalpen möglich. Etwas geringer ist die Gewitterneigung dagegen im Norden (Oberösterreich). Die Unwettergefahr nimmt zu, so besteht vor allem im Südosten örtlich die Gefahr von Hagel, Starkregen und teils stürmischen Böen.
Der Ausblick aufs Wochenende
Am Samstag und Sonntag sind im Tagesverlauf ausgehend vom Bergland erneut kräftige Gewitter zu erwarten, dabei zeichnet sich örtlich die Gefahr von Starkregen, großem Hagel und stürmischen Böen ab. Zu Wochenbeginn erfasst uns schließlich die Kaltfront, dabei fällt im Westen und Norden häufig Regen und im Südosten ziehen weitere Gewitter durch. Mit den Temperaturen geht es wieder bergab.
Unter einer Sturzflut (flash flood) versteht man eine plötzliche Überschwemmung. Diese treten auf, wenn mehr Wasser vom Himmel fällt, als im Boden versickern oder von einem Fluss abgeleitet werden kann. Im Berg- und Hügelland bahnen sich dann große Wassermassen mit hoher Geschwindigkeit ihren Weg hangabwärts – oft in Zusammenspiel mit Vermurungen – und im Flachland kommt es zu Überflutungen.
Sturzfluten
Ursachen einer Sturzflut sind in erster Linie große Regenmengen innerhalb kürzester Zeit. Das geschieht speziell im Sommer bei nur langsam ziehenden Gewitterzellen, die sich dann an Ort und Stelle ausregnen. Kommt es nach einem solchen Gewitterguss innerhalb von wenigen Stunden zu einer verheerenden Überschwemmung, spricht man von einer Sturzflut.
Sturzfluten treten vor allem bei Gewittern auf, manchmal können aber auch Gletscherabbrüche oder plötzlich kollabierende Dämme an einem Fluss eine Sturzflut weiter stromabwärts auslösen.
Flash Floods in den USA
Besonders anfällig für eine Sturzflut sind trockene und tief gelegene Gebiete. Durch häufige Trockenheit ist der Boden nämlich meist stark versiegelt, dass praktisch das gesamte Regenwasser oberflächlich abläuft. Auf der Erde trifft diese gefährliche Kombination aus Trockenheit und schweren Gewittern im Sommer speziell im Südwesten der USA auf: Die Canyons in Arizona, Utah und Nevada sind berüchtigt für ihre zerstörerischen flash floods. Oft kreuzen Wanderwege sowie spärlich befahrene Straßen die ausgetrockneten Flussbetten, immer wieder werden hier Menschen von Sturzfluten überrascht. Dabei kann auch ein kilometerweit entferntes – und womöglich gar nicht sichtbares – Gewitter eine tückische Sturzflut auslösen. Auch in Europa ist dieses Phänomen nicht unbekannt, ganz besonders im Mittelmeerraum.
Gefahren
Aufgrund ihrer Plötzlichkeit sind Sturzfluten extrem gefährlich. Das Potential dafür kann man zwar oft schon Tage im Voraus erkennen, wo es aber tatsächlich zu einer Sturzflut kommt, zeigt sich oft erst während des Ereignisses: Tatsächlich spielt dafür nämlich nicht nur die Intensität eines Gewitters eine Rolle, sondern auch dessen Verlagerungsrichtung und -geschwindigkeit, die Bodenversiegelung sowie auch die Form des Einzugsgebiet eines darunterliegenden Gewässers.
Das Auto bietet keinen Schutz, da schon eine 50 cm hohe Flutwelle locker ausreicht, um ganze Fahrzeuge samt Insassen wegzuspülen. Erschwerend kommt hinzu, dass eine Sturzflut oft nicht nur aus Wasser besteht: Die Flutwelle reißt größere Gegenstände wie Baumstämme und Steine mit – diese gefährden Menschen zusätzlich. Alleine in den USA sterben pro Jahr durchschnittlich mehr als 100 Menschen bei einer Sturzflut, also mehr als durch Blitzschlag, Tornados oder Hurrikans! Auch in Europa kommt es jährlich zu Todesopfern, ganz besonders in den Herbstmonaten im Mittelmeerraum.
Der Mai stellt in Österreich meist den Beginn der klassischen Gewittersaison dar. Heuer war er durch viel Tiefdruckeinfluss geprägt, so gab es deutlich mehr Regentage als üblich und in einigen Regionen auch stark überdurchschnittliche Niederschlagsmengen (wir berichteten darüber bereits hier: Mai brachte viel Regen.)
Hotspot Burgenland
In Summe wurden in Österreich im Mai 136.305 Blitzentladungen detektiert, was etwa 15 Prozent über dem 10-jährigen Mittel liegt. Die meisten Blitze gab es in Niederösterreich, im Verhältnis zur Fläche gab es die höchste Blitzdichte allerdings im Burgenland, hier war es sogar der blitzreichste Mai seit Messbeginn vor 15 Jahren. Österreichweit gab es aber schon Jahre mit deutlich mehr Blitzen im Mai, wie etwa der Mai 2018 mit 330.000 Entladungen.
Bezirke mit der höchsten Blitzdichte
6,3 Blitze/km² Eisenstadt
5,9 Blitze/km² Oberpullendorf
5,8 Blitze/km² Rust und Eisenstadt-Umgebung
Im Osten mehr Blitze als üblich
Bei der regionalen Verteilung zeigen sich wie üblich größere Unterschiede: Während die Blitzhäufigkeit im Osten zum Teil stark überdurchschnittlich war, gab es von Vorarlberg bis Kärnten deutlich weniger Gewitter als sonst. Dies hat zwei Gründe:
Die Großwetterlage: Im Süden und Westen gab es aufgrund der Lage des Tiefs mehr Wolken und weniger hohe Temperaturen als im Osten.
Die Schneelage: In den Hochlagen am Alpenhauptkamm lag überdurchschnittlich viel Schnee, was die Neigung zu Wärmegewittern verringert.
Annähernd durchschnittlich war die Blitzanzahl im Mai in der Steiermark und in Salzburg.
Abweichung der Blitzanzahl zum 10-jährigen Mittel
Burgenland
+174 %
Niederösterreich
+34%
Wien
+32%
Oberösterreich
+19%
Steiermark
+8%
Salzburg
-10%
Vorarlberg
-49%
Tirol
-62%
Kärnten
-78%
Der blitzreichste Tag des Monats war der 25. Mai mit 28.396 Blitzen, als es allein in Niederösterreich 12.140 Entladungen gab.
25.5. mit 28.396 Entladungen
6.5. mit 17.085 Entladungen
21.5. mit 15.787 Entladungen
Die stärksten Blitze wurden am 25. Mai im Bezirk Mistelbach erfasst. Anders als oft vermutet kann man anhand von der Blitzstärke aber nicht auf die Stärke eines Gewitters Rückschlüsse ziehen. Oft treten starke Blitze mit sehr lauten Donnern auch bei vergleichsweise harmlosen Kaltluftgewittern auf.
Tornado in Graz
In Erinnerung bleibt vor allem der 21. Mai, als in Graz ein Tornado beobachtet wurde. Er dürfte im Westen der Stadt (Eggenberg) entstanden sein und dann weiter in Richtung Plabutsch gezogen sein. Er wurde vom ESWD als IF1 eingestuft, also mit lokalen Windspitzen von bis zu etwa 150 km/h. Weiteres Infos zu diesem Ereignis gibt es hier. Ein weiterer Tornado wurde am selben Tag in Schattendorf (Bez. Mattersburg) im Burgenland beobachtet, von diesem Ereignis gibt es aber keine Aufnahmen.
Weitere spektakuläre Aufnahmen vom #Tornado aus #Graz.
Das vorübergehend ortsfeste Tief „Radha“ über Mitteleuropa hat wie erwartet vor allem im Süden Deutschlands von Donnerstagabend bis Samstagnachmittag für ergiebige Regenmengen gesorgt. Nach einer vorübergehenden Unterbrechung kam es am Sonntagabend örtlich zu kräftigen gewittrigen Schauern und am Montag hat ein weiteres Höhentief über Norditalien zu einem weiteren Regenereignis im Alpenvorland geführt.
Am meisten Regen gab es im Gebiet vom Norden Vorarlbergs über Oberschwaben bis ins nördliche Oberbayern (also vom Großraum Bregenz über den Raum Memmingen/Augsburg bis etwa Ingolstadt), hier gab es allein von Donnerstagabend bis Samstagabend innerhalb von 48 Stunden verbreitet 100 bis 130 bzw. lokal auch über 150 l/m² Regen. Statistisch entsprechen dieses Niederschlagsmengen v.a. im Südwesten Bayerns einer Wiederkehrzeit von teils >100 Jahren. Innerhalb von fünf Tagen (von Donnerstagmorgen bis Dienstagmorgen) gab es regional wie etwa in den Landkreisen Lindau, Ravensburg, Unterallgäu und Ostallgäu (sowie lokal auch im Rems-Murr-Kreis) gab es >200 l/m² Regen.
Sehr kritische Situation in Miesbach in Oberbayern: Die Schlierach hat in wenigen Stunden einen Rekordpegel erreicht und Wohngebiete überflutet. Anwohner werden nun evakuiert und es regnet intensiv weiter #Hochwasserpic.twitter.com/dv0DdubGAp
Vor allem am Oberlauf der Donau und seinen Zuflüssen kam es am Sonntag zu einem extremen Hochwasser, an einzelnen Pegeln der südlichen Donauzuflüsse wurden die Rekordwasserstände von 1999, 2002, 2005 und 2013 übertroffen, wie etwa am Unterlauf von Günz, Zusam, Schmutter oder auch Paar (teils >100-jähriges Hochwasser).
An der Donau in Bayern wurde die Meldestufe 4 verbreitet überschritten, die historischen Wasserhöchststände von 1999, 2005 oder 2013 wurden aber meist nicht erreicht. Nur am Oberlauf zwischen etwa Günzburg und Dillingen an der Donau wurden neue Höchststände verzeichnet (nach vorläufigen Rohdaten). In Oberschwaben ist der Hochwasserscheitel der Donau mittlerweile durch, von Ingolstadt bis Passau steigt der Wasserstand dagegen noch leicht, hier wird der Höchststand am Dienstagnachmittag oder -abend erwartet.
Am Pegel in Passau wird Dienstagabend ein Wasserstand von etwas über 1000 cm erwartet, der Rekord vom 3.6.2013 lag bei 1289 cm. Das Hochwasser 2013 war hier also wesentlich schlimmer, da damals auch die Alpen betroffen waren bzw. der Inn Hochwasser führte, was heuer nicht der Fall ist. Dies ist auch der Grund, weshalb an der Donau in Österreich kein schweres Hochwasser erwartet wird. Die Hochwasserlage in Bayern wird sich nach der Wochenmitte langsam entspannen.
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Flooding in Bavaria…
. . . the animals also have to be brought to safely.
Das vorübergehend ortsfeste Tief „Radha“ über Mitteleuropa hat vor allem im Süden Deutschlands von Donnerstagabend bis Samstagnachmittag für ergiebige Regenmengen gesorgt. Nach einer vorübergehenden Unterbrechung kam es am Sonntagabend örtlich zu kräftigen gewittrigen Schauern und am Montag hat ein weiteres Höhentief über Norditalien zu einem weiteren Regenereignis geführt.
Am meisten Regen gab es im Gebiet vom Norden Vorarlbergs über Oberschwaben bis ins nördliche Oberbayern (also vom Großraum Bregenz über den Raum Memmingen/Augsburg bis etwa Ingolstadt), hier gab es allein von Donnerstagabend bis Samstagabend innerhalb von 48 Stunden verbreitet 100 bis 130 bzw. lokal auch über 150 l/m² Regen. Statistisch entsprechen dieses Niederschlagsmengen v.a. im Südwesten Bayerns einer Wiederkehrzeit von teils >100 Jahren.
Vor allem am Oberlauf der Donau im Westen Bayerns kam es am Sonntag zu einem extremen Hochwasser, an einzelnen Pegeln der südlichen Donauzuflüsse wurden die Rekordwasserstände von 1999, 2002, 2005 und 2013 übertroffen, wie etwa am Unterlauf von Günz, Zusam, Schmutter oder auch Paar (teils >100-jähriges Hochwasser).
Hochwasser an der Donau
An der Donau in Bayern wurde die Meldestufe 4 verbreitet überschritten, die historischen Wasserhöchststände von 1999, 2005 oder 2013 wurden aber meist nicht erreicht. Nur am Oberlauf zwischen etwa Günzburg und Dillingen an der Donau wurden neue Höchststände verzeichnet (nach vorläufigen Rohdaten). In Oberschwaben ist der Hochwasserscheitel der Donau mittlerweile durch, von Ingolstadt bis Passau steigt der Wasserstand dagegen noch leicht, hier wird der Höchststand am Dienstagabend oder kommende Nacht erwartet. Die Wassermassen vom Oberlauf der Donau bzw. seiner Nebenflüsse kommen nun in Österreich zusammen und sorgen hier abschnittsweise für ein mittleres Hochwasser (HQ5-HQ10). Ähnlich war die Lage zuletzt im Juli 2021, wir berichteten darüber hier.
Inn entschärft die Lage
Am Pegel in Passau wird Dienstagabend oder -nacht ein Wasserstand von etwas über 1000 cm erwartet, der Rekord vom 3.6.2013 lag bei 1289 cm. Das Hochwasser 2013 war hier also wesentlich schlimmer, da damals auch die Alpen betroffen waren bzw. der Inn Hochwasser führte, was heuer nicht der Fall ist. Dies ist auch der Grund, weshalb an der Donau in Österreich kein schweres Hochwasser erwartet wird. Die Hochwasserlage wird am Mittwoch andauern, frühestens im Laufe des Donnerstags wird der Wasserstand langsam wieder sinken.
Ein Höhentief zieht zu Wochenbeginn von der Adria über Kroatien nach Ungarn. An seiner Nordflanke hält sich sehr feuchte Luft, somit muss man am Montag in ganz Österreich mit einer hohen Schauer- und Gewitterneigung rechnen. Tagsüber liegt der Schwerpunkt im Berg- und Hügelland, aber auch im Flachland gehen lokale Gewitter nieder.
In den Abendstunden staut sich dann am Alpenostrand weiterhin sehr feuchte Luft aus Nordost, damit sind auch am Alpenostrand und im Burgenland regional große Regenmengen möglich. Am Balkan von Bosnien und Herzegowina ostwärts kommt es dagegen im Laufe des Tages zu heftigen Gewittern mit teils großem Hagel und schweren Sturmböen.
Regional viel Regen
Von Vorarlberg bis ins westliche Niederösterreich fällt am Montag immer wieder schauerartiger Regen, mitunter auch kräftig und gewittrig durchsetzt. Inneralpin sowie im Osten und Süden zeigt sich zwischen einzelnen Schauern ab und zu die Sonne, ab den Mittagsstunden nimmt die Gewitterneigung aber verbreitet zu. Die Gefahr von kleinräumigen Überflutungen und Vermurungen ist erhöht, vor allem auf den gesättigten Böden in den westlichen Nordalpen sowie am Alpenostrand und in der Steiermark.
Die Luftdruckgegensätze sind gering, daher kommen die Gewitter nur langsam vom Fleck und sorgen örtlich für ergiebige Regenmengen in kurzer Zeit. In der Nacht fällt vor allem im östlichen Bergland und im Osten noch teils kräftiger, schauerartiger Regen.
An der Alpennordseite Besserung in Sicht
Der Dienstag beginnt im östlichen Bergland und stellenweise auch im Flachland mit Regen, welcher am Vormittag rasch abklingt. Nachfolgend scheint zeitweise die Sonne, besonders über dem westlichen und südlichen Bergland bilden sich aber rasch Quellwolken und weitere Schauer. An der Alpennordseite macht sich dagegen eine Wetterbesserung bemerkbar: Am Bodensee, im Donauraum und später auch im Osten stellt sich ein freundlicher Sonne-Wolken-Mix ein. Bei mäßigem Nordwestwind steigen die Temperaturen auf 19 bis 25 Grad.
Im südöstlichen Bergland gewittrig
Am Mittwoch und Donnerstag ziehen an der Alpennordseite zeitweise Wolkenfelder durch, meist bleiben diese aber harmlos. Im Bergland und im Süden bilden sich nach einem trockenen und abseits einiger Restwolken oft sonnigen Start Quellwolken sowie lokale Schauer, vor allem im südlichen und östlichen Bergland sind auch einzelne Gewitter dabei. Bei maximal 20 bis 26 bzw. lokal auch 27 Grad geht es mit den Temperaturen langsam weiter bergauf. Zum Wochenende hin steigt die Gewitterneigung ausgehend vom Bergland generell wieder an, die Temperaturen steigen aber ebenfalls noch leicht an und pendeln sich auf einem sommerlichen Niveau ein.
Anbei ein paar Daten der Donau aus Deggendorf (Bayern), Achleiten (OÖ) und Korneuburg (NÖ). Die Wahrscheinlichkeit, dass das Einlaufbauwerk der Neuen Donau in Wien überströmt wird, ist erhöht (heute wird es knapp, ab Dienstag dann recht wahrscheinlich). pic.twitter.com/gu6O10jOHy
Der meteorologische Frühling, der vom 1. März bis zum 31. Mai dauert, war der wärmste seit Messbeginn vor 258 Jahren. Die größten Abweichungen zwischen +2 und +2,5 Grad wurden im Norden und Osten verzeichnet, während die Abweichungen am Alpenhauptkamm sowie in Osttirol und Oberkärnten bei +1 Grad lagen. Im Flächenmittel war das Frühjahr damit um 1,9 Grad milder als im Mittel von 1991 bis 2020.
Entscheidend für die Endbilanz waren vor allem der rekordwarme März mit einer Abweichung von +3,5 Grad sowie auch der rekordwarme April mit einer Abweichung von +1,5 Grad. Der erste Sommertag wurde am 30. März in Oberndorf an der Melk verzeichnet, am 7. April wurde in Bruck an der Mur dann bereits erstmals die 30-Grad-Marke erreicht, so früh wie noch nie zuvor in Österreich. Am 14. April gab es sogar in fünf Bundesländern einen Hitzetag, in Deutschlandsberg wurden bis zu 31,7 Grad erreicht. Nach der Monatsmitte kam es zu einem außergewöhnlichen Kaltlufteinbruch und die Schneefallgrenze sank am 16. in Kärnten bis in tiefe Lagen ab. Es folgten mehrere Frostnächte, was u.a. aufgrund der bereits außergewöhnlich fortgeschrittenen Vegetationsentwicklung zu Schäden in Millionenhöhe in der Landwirtschaft geführt hat.
In Summe brachte das Frühjahr um etwa 15 Prozent mehr Niederschlag als üblich, damit wurde die seit gut einem Jahr andauernde Serie an überdurchschnittlich feuchten Jahreszeiten fortgesetzt. Die größten Abweichungen wurden in Osttirol und Oberkärnten, in Vorarlberg sowie im Südosten verzeichnet. Von Tirol bis ins Mostviertel waren die Mengen annähernd durchschnittlich bzw. regional in Oberösterreich auch leicht unterdurchschnittlich.
Nasseste Orte
759 Liter pro Quadratmeter Loibl (K)
657 Liter pro Quadratmeter Alberschwende (V)
641 Liter pro Quadratmeter Bregenz (V)
Mai 2024: Regional milder als üblich
Der dritte Monat des Frühjahrs war heuer durch regen Tiefdruckeinfluss geprägt. Mit einer südlichen Strömung gelangte dabei wiederholt feuchtwarme Luft ins Land. Österreichweit betrachtet schließt der Mai rund 0,7 Grad zu warm ab, vergleicht man ihn mit dem langjährigen Mittel von 1991 bis 2020. In Ober- und Niederösterreich sowie in Wien wurden Abweichungen zwischen +1 und +1,5 Grad verzeichnet, nahezu durchschnittlich war der Monat dagegen in Vorarlberg sowie vom Tiroler Alpenhauptkamm über Kärnten bis in die Weststeiermark. Im Gegensatz zum April gab es im Mai zudem keinen Hitzetag, die höchste Temperatur wurde mit 27,4 Grad in Langenlebarn bei Tulln am 30. Mai gemessen.
Höchste Temperaturen
31,7 Grad Deutschlandsberg (ST, 14.)
31,6 Grad Bruck an der Mur (ST, 14.)
31,0 Grad Hartberg (ST, 14.)
Tiefste Temperaturen (<1000 m)
-7,8 Grad Liebenau / Gugu (OÖ, 26.4.)
-7,3 Grad Schwarzau im Freiwald (NÖ, 20.3.)
-6,8 Grad Seckau (ST, 8.3.)
Mai regional trüb und sehr nass
Der Mai war vor allem im Süden und Südosten von großen Niederschlagsmengen geprägt, so gab es in Osttirol und Oberkärnten sowie in Teilen der Steiermark mehr als doppelt so viel Niederschlag wie üblich. Im Grazer Bergland sowie im Bereich der Karnischen Alpen lag die Bilanz sogar bei 250 Prozent. Ähnlich sieht die Bilanz auch im Norden Vorarlbergs aus, etwa in Bregenz lag der Anteil vom klimatologischen Niederschlag v.a. aufgrund eines Starkregenereignisses am Monatsende bei 220 Prozent. Hier wurde am Monatsletzten mit 148 mm in 24 Stunden auch ein neuer Tagesniederschlagsrekord in einem Frühling aufgestellt.
Etwas weniger Niederschlag als üblich gab es dagegen vom Inneren Salzkammergut bis ins Mostviertel, beispielsweise im Kremsmünster gab es nur etwas mehr als die Hälfte die üblichen Regenmenge. Im landesweiten Flächenmittel lag die Niederschlagsbilanz bei 133 Prozent.
Auffällig ist auch die hohe Anzahl an Regentagen, so wurde etwa im Mürztal an bis zu 26 Tagen messbarer Niederschlag verzeichnet. Wenn man die Tage mit mindestens 1 mm Niederschlag betrachtet, liegen der Präbichl, Sillian und Unterach am Attersee mit jeweils 22 an der Spitze, also etwa doppelt so viele wie üblich.
Dies spiegelt sich auch bei der Blitzbilanz wieder, mit 136.000 Blitzentladungen gab es etwa 15 Prozent mehr Blitze als im 10-jährigen Mittel. Die höchste Blitzdichte gab es im Innviertel, im Nordburgenland und in der Oststeiermark.
Blitzentladungen im Frühjahr
42.575 Niederösterreich
36.006 Steiermark
29.537 Oberösterreich
Die Sonnenscheinbilanz lag bei -12 Prozent, wobei der Monat besonders im Süden und Westen deutlich trüber als üblich war. Etwa in Osttirol und Oberkärnten erreichten die Abweichungen sogar -35 Prozent. Von Oberösterreich bis ins östliche Flachland war es dagegen nahezu durchschnittlich sonnig bzw. regional wie im Salzkammergut und am Hausruck gab es sogar ein knappes Plus von etwa 5 bis 10 Prozent.
Deutschland gelangt derzeit zunehmend unter den Einfluss eines Höhentiefs mit Kern über Norditalien, welches sich am Samstag langsam nordwärts in Richtung Tschechien verlagert. Im Zusammenspiel mit dem dazugehörigen Bodentief namens „Radha“ fällt im Süden Deutschlands anhaltender Regen.
Anhaltender Regen
Am Freitag liegt der Regenschwerpunkt im Westen Österreichs bzw. im äußersten Süden Deutschlands und breitet sich in der zweiten Tageshälfte auf den Südwesten und die Mitte Bayerns sowie den Osten Baden-Württembergs aus. Die größten Mengen von teils mehr als 100 mm sind in Oberschwaben und im Bregenzerwald zu erwarten, ein zweites Maximum mit ähnlichen Mengen zeichnet sich im Bereich der Schwäbischen Alb ab (zwischen Reutlingen und Schwäbisch Gmünd). Örtlich kündigen sich hier Spitzen bis 150 mm an! Teils große Regenmengen zwischen 50 und 90 mm sind aber recht verbreitet in den Gebieten zwischen etwa München, Nürnberg, Stuttgart und dem Bodensee zu erwarten. In diesen Regionen muss man in den kommenden Stunden mit zunehmender Hochwassergefahr rechnen! Aktuelle Pegel und Hochwasserwarnungen gibt es hier: www.hochwasserzentralen.de
Schauer und Gewitter
Am Abend und in der Nacht greifen Schauer und eingelagerte Gewitter auch auf den Norden Bayerns bzw. Teile von Thüringen und Sachsen über. Am Samstag muss man hier mit weiteren Schauern und Gewittern mit teils großen Regenmengen rechnen, die Unsicherheiten sind aber noch erhöht. Der Sonntag bringt in den betroffenen Regionen weitere Schauer und lokale Gewitter, in Summe ist aber eine zögerliche Entspannung in Sicht. Die großen Flüsse wie die Donau werden allerdings Hochwasser führen.
Die Großwetterlage in Europa ist derzeit festgefahren. „Ein umfangreiches und nahezu ortsfestes Hochdruckgebiet über dem Ostatlantik wird sowohl an seiner Südwestflanke als auch an seiner Südostflanke von Tiefdruckgebieten flankiert. Bei der aktuellen Lage des Hochs herrscht in Mitteleuropa anhaltender Tiefdruckeinfluss. Diese Wetterlage wird auch „Omega-Lage“ genannt, weil die Ausrichtung der Strömung am Rande des Hochs dem griechischen Buchstaben „Omega“ (Ω) ähnelt.
Kräftiger Regen im Westen
Am Freitag gelangt der Alpenraum unter den Einfluss eines Italientiefs, welches sich am Samstag nordwärts nach Polen verlagert. Damit dominieren in Österreich verbreitet die Wolken und vor allem im Westen und Süden fällt verbreitet Regen. Tagsüber regnet es in Nordtirol zeitweise intensiv, gegen Abend verlagert sich der Schwerpunkt dann nach Vorarlberg. In den westlichen Nordalpen regnet es bis Samstagmorgen anhaltend und intensiv, vor allem rund um den Bregenzerwald nimmt die Gefahr von kleinräumigen Überflutungen und Vermurungen zu.
Die Schneefallgrenze sinkt am Freitag im Westen auf 2000 bis 1600 m ab, somit muss man am Arlbergpass mit etwas Nassschnee rechnen. Im Hochgebirge kommt auf den Gletschern teils mehr als ein halber Meter Neuschnee zusammen.
Im Osten und Norden ziehen dagegen nur vorübergehend Schauer und lokale Gewitter durch, zwischendurch gibt es hier auch ein paar Auflockerungen. Die Temperaturen kommen im westlichen Bergland kaum über die 10-Grad-Marke hinaus, im Osten gibt es bis zu 22 Grad.
Verhaltener Sommerbeginn
Der Samstag verläuft von Vorarlberg bis Oberösterreich weiterhin trüb und häufig nass, im Tagesverlauf lässt die Regenintensität aber nach und die Schneefallgrenze steigt wieder auf über 2000 m an. Etwa von Salzburg und Osttirol ostwärts ziehen nur einzelne Schauer oder Gewitter durch und zumindest zeitweise kommt auch die Sonne zum Vorschein. Im Norden und Osten weht kräftiger Westwind, vom Mostviertel bis ins Wiener Becken sind auch stürmische Böen zu erwarten. Die Höchstwerte liegen am ersten Tag des meteorologischen Sommers zwischen 14 und 23 Grad.
Weiterhin unbeständig
Am Sonntag hält die trübe und fast schon herbstliche Wetterphase im Westen an, zumindest zeitweise gibt es aber auch trockene Abschnitte. Von den Tauern bis an den Alpenostrand zeigt sich zwischen einzelnen Schauern ab und zu die Sonne, im Süden scheint sie häufig. Am Nachmittag besteht aber auch dort eine geringe Schauer- und Gewitterneigung. Je nach Sonne steigen die Temperaturen auf 15 bis 25 Grad.
Die neue Woche startet ebenfalls unbeständig, erst zur Wochenmitte zeichnet sich eine zögerliche Besserung ab und die Temperaturen steigen auf ein frühsommerliches Niveau.
Die Ursache für die Jahreszeiten bei uns auf der Erde sieht man gut auf der nachfolgenden Grafik: Auf ihrem Weg um die Sonne (ein Umlauf dauert 365 Tage) ist die Nordhalbkugel rund um den 21.06. der Sonne zugeneigt, wir erhalten also viel mehr Strahlung von der Sonne als im Winter (da ist die Südhalbkugel der Sonne zugeneigt). Dieses unterschiedliche Strahlungsangebot sorgt für die Jahreszeiten.
Die World Meteorological Organization (WMO) hat aus statistischen Gründen den Beginn des Sommers auf den 1. Juni festgelegt. Die Jahreszeiten beginnen für Meteorologen und Klimatologen jeweils am Monatsanfang (März, Juni, September und Dezember), um eine einfachere Handhabung von klimatologischen Daten zu gewährleisten. So können Statistiken leichter erstellt sowie verglichen werden.
Der Sommer geht in der Meteorologie somit immer vom 1. Juni bis zum 31. August eines Jahres. Ausgenommen davon ist die Südhalbkugel, hier sind Sommer und Winter um jeweils ein halbes Jahr verschoben. Der kalendarische Sommeranfang ist in diesem Jahr übrigens erst am 20. Juni um genau 22:50 Uhr. Zu dieser Zeit steht die Sonne an ihrem nördlichsten Punkt, dem nördlichen Wendekreis, man spricht auch vom Tag der Sommersonnenwende.
Damit beenden wir unseren Liveticker für heute. Die Gewitterneigung im Süden bleibt zwar noch ein paar Stunden erhöht, die Unwettergefahr lässt aber allmählich nach. Im Laufe der Nacht muss man jedoch weiterhin mit teils kräftigen Gewittern im Nordosten der Bundesrepublik rechnen. Zwei Gebiete waren heute besonders betroffen: Einerseits der äußerste Osten im Grenzgebiet zu Polen, wo es zu größerem Hagel kam, andererseits der Süden, wo sich eine besonders kräftige Gewitterlinie ausgehend vom Allgäu gebildet hat und Richtung München zog. In abgeschwächter Form erreichte die Gewitterlinie am späten Abend die bayrische Landeshauptstadt.
Insgesamt gab es deutschlandweit knapp 32.500 Blitzentladungen, die meisten davon mit 21.258 in Bayern. Viel Niederschlag brachte die Gewitterlinie im Süden, stellenweise wurden hier 20 bis 30 mm/m² in einer Stunde gemeldet. Auch in Mecklenburg-Vorpommern sorgten Gewitter für teils kräftigen Regen, hier wurden in Steinhagen-Negast 30 mm/m² gemessen.
Vielen Dank fürs Mitlesen!
+++ Update 20:40 +++
In der nächsten halben Stunde erreicht die eigentliche Gewitterlinie, die sich derzeit noch südwestlich der Stadt befindet, die Münchner City. Dabei muss man vor allem mit Starkregen rechnen.
+++ Update 20:15 +++
Ein Blick in die Hauptstadt, zur Primetime hat sich über dem Berliner Stadtgebiet nun ein Gewitter gebildet.
+++ Update 20:10 +++
Erste Blitze einer vorgelagerten Zelle haben jetzt den Münchner Süden erreicht. Die kräftigere Gewitterlinie befindet sich aber noch ca. 30km von der Münchner Innenstadt entfernt.
Vor dem eigentlichen Gewitter haben sich vorgelagert südwestlich von München einzelne kleinere Gewitterzellen gebildet. Die eigentliche Linie dahinter wird München voraussichtlich in etwas abgeschwächter Form in ca. 60 min erreichen.
+++ Update 19:20 +++
Im Süden, etwa im Raum Garmisch-Partenkirchen, sind weiterhin starke Gewitter unterwegs.
Das #Gewitter aus Füssen verlagert sich nun mit erkennbarer #Rotation weiter Richtung Nordosten. Es besteht weiterhin ein hohes Risiko für großen Hagel und lokalen Überflutungen durch Starkregen.
+++ Update 18:00 +++
Höchste Gewitterwarnstufe im südlichen Bayern!
+++ Update 17:50 +++
Bei Füssen im südlichen Allgäu hat sich ein sehr starkes Gewitter gebildet. Hier besteht akute Gefahr von größerem Hagel und lokalen Überflutungen.
+++ Update 17:30 +++
Auch in Schwedt an der deutsch-polnischen Grenze gab es größeren Hagel.
Actually receiving very decent #hail reports from this #supercell near the Germany/Poland border. Hail sizes of 3-5 cm here.
Auch im Osten an der Grenze zu Polen sind derzeit kräftige Gewitter unterwegs, betroffen ist vor allem der Bereich von Frankfurt (Oder) bis in die Lausitz.
+++ Update 16:50 +++
Das Gewitter befindet sich derzeit im Raum Memmingen und Kempten im Allgäu. In Kürze wird es dann Kaufbeuren erreichen.
Radarbild von 16:45 Bildquelle: DWD/UBIMET
+++ Update 16:00 +++
Erste kräftigere Gewitter haben sich jetzt im Raum Ravensburg gebildet und verlagern sich nun Richtung Nordosten.
+++ Überblick +++
Am Montag verlagert sich die Kaltfront eines Tiefs bei den Britischen Inseln samt Schauern und Gewittern in den Osten und Süden Deutschlands. Im Laufe des Nachmittags bilden sich dann vor allem im südlichen Bergland teils kräftige Gewitter, die später auch auf Bayern übergreifen. Am Abend wird es dann für den Großraum München spannend. Im Zuge der Gewitter kommt es vor allem zu Starkregen und kleinem Hagel.
Der Montag hat in der Osthälfte viel Sonnenschein zu bieten, im Westen und Südwesten werden die Wolken hingegen immer mehr und spätestens am Nachmittag ist hier mit zahlreichen, teils kräftigen Schauern und Gewittern zu rechnen. Unwettergefahr besteht dabei im Grenzbereich zu Bayern. Von Klagenfurt und Linz ostwärts bleibt es hingegen von einzelnen Schauern abgesehen trocken und oft bis zum Abend freundlich. Im Osten weht mäßiger bis lebhafter Südostwind, von West nach Ost werden 18 bis 27 Grad erreicht.
Am Dienstag geht es vom Weinviertel bis in die Südsteiermark noch trocken und zeitweise sonnig in den Tag. Im großen Rest des Landes ist es dagegen schon trüb und es regnet schon von der Früh weg schauerartig verstärkt. Im Tagesverlauf bilden sich dann auch in den anfangs trockenen Regionen im Osten und Südosten Schauer und Gewitter. Von Innsbruck westwärts trocknet es dann wieder ab. Der Westwind weht besonders im Donauraum und am Alpenostrand lebhaft. Die Höchstwerte: von West nach Südost 13 bis 25 Grad.
Am Mittwoch ziehen im Osten und Südosten zunächst noch einzelne Schauer durch. Tagsüber dominiert im Großteil des Landes unter Zwischenhocheinfluss ein freundlicher Mix aus Sonne und Wolken. Etwas mehr Wolken sind im östlichen Bergland anzutreffen, am Abend werden diese auch im Westen allmählich wieder mehr und die Schauerneigung steigt an. Der Wind weht meist schwach bis mäßig, im Osten anfangs auch noch lebhaft aus Nordwest, dazu liegen die Höchstwerte zwischen 18 und 24 Grad. Am wärmsten wird es dabei im Inntal.
Der Donnerstag hat unter zunehmendem Tiefdruckeinfluss wieder wechselhafteres Wetter zu bieten. Von Vorarlberg bis Oberkärnten und Oberösterreich geht es schon trüb und zeitweise nass, sonst noch trocken und freundlich in den Tag. Im weiteren Verlauf wird es auch nach Osten zu langsam unbeständiger, Gewitter bilden sich am ehesten im Südosten. Der Wind aus westlichen Richtungen weht meist schwach bis mäßig, am Bodensee auch lebhaft. Die Temperaturen steigen von West nach Ost auf 14 bis 24 Grad.
Am Freitag fällt durch ein Italientief zeitweise Regen, vor allem im Süden auch mal kräftiger. Und auch das Wochenende verläuft nach aktuellem Stand wechselhaft mit weiteren Schauern und Gewittern, aber auch zwischenzeitlichem Sonnenschein. Dabei bleiben die Temperaturen relativ unverändert.
Allgemein spricht man von einem Gewitter, sobald ein Donner hörbar ist, während Niederschlag keine Grundvoraussetzung darstellt. Gewitterzellen können unterschiedliche Strukturen aufweisen, zudem fallen sie je nach Windscherung und vertikaler Schichtung der Atmosphäre auch unterschiedlich stark und langlebig aus.
Einzelzelle
Für die Entstehung von Gewittern sind grundsätzlich drei Zutaten notwendig:
ausreichend Feuchtigkeit v.a. in der Grundschicht der Atmosphäre (damit Wolken entstehen können)
eine potentiell labile Luftschichtung (Konvektion setzt erst ein, wenn ausreichend latente Wärme durch Kondensation freigesetzt wird)
einen Auslöser bzw. Hebungsmechanismum, damit die Luft in tiefen Schichten überhaupt zum Aufsteigen gebracht wird (wie beispielsweise eine Kaltfront oder eine bodennahe Windkonvergenz).
Wenn diese Voraussetzungen gegeben sind und Luft aufsteigt, dann beginnt der enthaltene Wasserdampf zu kondensieren. Die dadurch freigesetzte Energie sorgt für weiteren Auftrieb, wodurch sich die allzubekannte Gewitterwolke – auch Cumulonimbus genannt – bilden kann. Durch das Auf- und Abwirbeln kollidieren Wasser-, Eis- und Graupelpartikel miteinander, was zu einer Ladungstrennung führt. Dadurch in manchen Wolkenbereichen eine positive Ladung und in anderen eine negative Ladung. Durch Blitzentladungen kann dieser Ladungsunterschied ausgeglichen werden.
Der einsetzende Niederschlag wird von Verdunstungsprozessen begleitet, wodurch Abwinde entstehen. Da Auf- und Abwind jedoch räumlich nicht genügend voneinander getrennt sind, behindern die Abwinde die Aufwinde und kappen die Zufuhr weiterer „Gewitternahrung“ ab. Das Gewitter schwächt sich ab und zerfällt. In der Regel weisen solche Gewitter eine Lebensdauer von etwa 30 bis 45 Minuten auf und werden von Platzregen sowie manchmal auch von kräftigen Böen und kleinem Hagel begleitet.
Multizellen
Gewitter weisen oft eine mehrzellige Struktur auf, damit werden sie per Definition zu einer Multizelle. Diese Gewitter sind insgesamt langlebiger als ordinäre Gewitter und können bei passenden Bedingungen zu großen Gewitterkomplexen heranwachsen: Wenn die Winde in der Höhe eine stärkere Windgeschwindigkeit aufweisen als die Winde in Bodennähe (also wenn es vertikale Windscherung gibt), können bei einem Gewitter die Aufwindzone von der Abwindzone getrennt werden. Dadurch wird die Zufuhr an feuchtwarmer Luft nicht unterbrochen. Bei solchen Gewitterkomplexen kann man in der Regel mehrere Gewitterzellen in unterschiedlichen Entwicklungsstadien beobachten: Vollständig ausgebildete Gewitter, sich neu entwickelnde Zellen sowie auch bereits zerfallende Zellen.
Je nach Windscherung, Luftschichtung sowie auch topographischem Einfluss können Multizellen sehr unterschiedliche Strukturen und Verlagerungsrichtungen aufweisen, beispielsweise können sie sich manchmal sogar entgegen der vorherrschenden Windströmung in mittleren Höhen verlagern. Bei starker Windscherung entwickeln sich manchmal sogar mehrere hundert Kilometer lange Gewitterlinien. Multizellen können zu Starkregen, Sturmböen und Hagel führen.
Superzellen
Superzellen sind deutlich seltener als ordinäre Gewitter bzw. Multizellen, sie sorgen aber oft für erhöhte Unwettergefahr. Es handelt sich dabei um meist langlebige, kräftige und alleinstehende Gewitter, welche einen beständigen rotierenden Aufwind aufweisen („Mesozyklone“). Superzellen entstehen bei ausgeprägter Windscherung: Bei einer starken vertikalen Windzunahme bilden sich nämlich quer zur Strömung horizontal liegende Luftwalzen. Der Aufwind eines entstehenden Gewitters saugt diese Luftwalze ein und kippt ihre Achse in die Senkrechte, wobei sich der Drehimpuls nach und nach auf den gesamten Aufwindbereich überträgt. Auf Zeitraffern lässt sich diese dadurch erkennen, dass die Gewitterwolke um eine vertikale Achse rotiert.
— Nicholas Isabella (@NycStormChaser) May 17, 2021
Never did I expect to capture the entire epic structure of a supercell with a tornado underneath. Was a dream, but had little hope. Time-lapse utopia, was on the verge of tears, hugging and celebrating with @WxMstr and @Sarah_AlSayegh. Sunday, TX #txwx@canonusapic.twitter.com/0m0NAfyZvU
Die Zufuhr feuchtwarmer Luft wird dabei durch den räumlich getrennten Abwindbereich, in dem der Niederschlag ausfällt, nicht gestört. Superzellen können für schwere Sturmböen, Starkregen, großen Hagel und in manchen Fällen auch für Tornados sorgen. Superzellen präsentieren sich aber je nach Feuchtigkeitsangebot unterschiedlich, so gibt es LP-Superzellen (low precipitation, siehe auch Zeitraffer oben), klassische Superzellen und HP-Superzellen (high precipitation, siehe Zeitraffer unten).
Spektakuläre Luftaufnahmen der gestrigen Superzelle nördlich von München. Vielen Dank an Mando für die Zusendung dieser tollen Bilder über unsere Reportgruppe! pic.twitter.com/zQftiiXr6A
In einer ausgeprägten, südwestlichen Höhenströmung erreichten am gestrigen Dienstag äußerst feuchte und energiereiche Luftmassen das Land. Die Unwettergefahr war besonders im Südosten erhöht, starke Gewitter mit großen Regenmengen in kurzer Zeit und kleinkörnigem Hagel waren die Hauptgefahr. Direkt von der Adria zogen schon von der Früh weg immer wieder kräftige Gewitter über Slowenien nach Österreich, die stärksten Gewitter waren aber am Nachmittag zu erwarten. Dabei kamen gebietsweise große Regenmengen zusammen, Überflutungen waren die Folge. In Fischbach, Gleisdorf, Leoben und Allentsteig wurde neue Monatsrekorde aufgestellt – noch nie regnete es dort an einem Maitag innerhalb von 24 Stunden derart viel.
Tornado in Graz
Um kurz nach 17 Uhr richteten sich schließlich alle Blicke nach Graz, im Bezirk Eggenberg im Norden der Stadt konnte sich an einer kräftigen Gewitterzelle ein Tornado bilden. Zahlreiche Grazer konnten diesen mit beeindruckenden Videos festhalten.
Weitere spektakuläre Aufnahmen vom #Tornado aus #Graz.
Im Durchschnitt treten in Österreich pro Jahr etwa 3 bis 5 Tornados auf, allerdings sind die meisten davon nur schwach und kurzlebig. Meistens stehen diese auch nicht im Zusammenhang mit Superzellengewittern, sondern entwickeln sich an lokalen Windkonvergenzen („Typ-II-Tornados“). Starke Tornados sind extrem selten, wobei das bislang bekannteste Ereignis der Tornado von Wiener Neustadt am 10. Juli 1916 war. Die Einschätzung der Stärke dieses Tornados liegt bei F4/T8, was Windgeschwindigkeiten um 350 km/h bedeutet. Vor wenigen Jahren, am 10.07.2017, kam es auch knapp südlich von Wien (10.07.2017 – Tornado bei Wien) zu einem Tornado im Zuge einer Superzelle. Die letzten dokumentierten Tornados in Österreich gab es letztes Jahr im Weinviertel, am 06.05.2023 und im Waldviertel am 29.04.2023 in Oberfladnitz. Auch hier handelte es sich, wie gestern in Graz, um Typ-II-Tornados.
Der Großraum Graz gehört in Österreich nicht nur zu den blitzreichsten Regionen (Gewitter in Österreich: wo es am häufigsten blitzt), sondern auch zu jenen mit den meisten Tornados. Seit 1900 wurden hier bereits 8 Tornados bestätigt. Der letzte, ein Tornado mit der Stärke F2, am 29.08.2003.
Der heutige Tornado in Graz ist laut ESSL dort der 8. seit 1900. Die bisher stärksten Ereignisse laut @essl_ecss und deren https://t.co/odRztfT8wW waren in Graz F2 Tornados, und zwar am 29.8.2003 und 21.7.1960. pic.twitter.com/jVZZh3Rg8Z
Am Dienstag erfasst eine sogenannte Trogachse von Süden her den Alpenraum, gesteuert wird all dies durch ein Tief über Frankreich. Daher wird es bei uns wieder deutlich wechselhafter, denn vom Mittelmeer erreicht sehr feuchte und labile Luft Österreich. Kräftige Schauer und Gewitter sind die Folge.
Hier haben wir mal das Potential heraus gestrichen, wo es morgen die kräftigsten Schauer/Gewitter und daher die größten Regenmengen geben wird. Von Italien und Slowenien her sind v.a. Kärnten und die Steiermark betroffen, aber auch im östlichen Flachland kann es am Nachmittag heftig regnen. Ein weiterer Hotspot kündigt sich in und um Oberösterreich an, hier kann etwas Sonnenschein noch die Luft entsprechend „aufkochen“.
Hier die zu erwarteten Regenmengen am Dienstag. Wichtig: Da das Ganze konvektiv, d.h. schauerartig verstärkt abläuft, sind die Mengen nicht zu 100% für bare Münze zu nehmen. Lokal sind sicherlich noch größere Mengen möglich, nur ein paar Kilometer entfernt könnte deutlich weniger Regen fallen. Jedenfalls deuten sich verbreitet mehr als 20 l/m² an, von Osttirol bis ins Mittelburgenland auch 30-40 l/m².
Blöderweise kommen die größten Mengen genau dort runter, wo der Mai bisher ohnehin schon zu nass war, siehe nachfolgende Karte. In Lienz und Spittal/Drau ist heuer z.B. schon doppelt so viel Regen wie üblich in den ersten beiden Monatsdritteln gefallen (Abweichung +100%)
Wenn ein umfangreiches und nahezu ortsfestes Hochdruckgebiet an seiner Südost- und Südwestflanke von zwei Tiefdruckgebieten flankiert wird, sprechen Meteorologen von einer „Omega-Blocking-Lage“. Grund für diesen Name ist die Form der Strömung im Uhrzeigersinn rund um das Hoch bzw. gegen den Uhrzeigersinn um die Tiefs, welche bei solch einer Anordnung dem griechischen Buchstaben „Omega“ (Ω) ähnelt. Diese Wetterlage ist äußerst stabil und kann über mehrere Tage oder sogar Wochen anhalten.
Trockenheit im Osten
Das blockierende Hoch liegt derzeit über dem Baltikum sowie Russland und verhindert im Nordosten Deutschlands sowie generell in Nordosteuropa die Zufuhr an feuchter Luft vom Atlantik oder aus dem Mittelmeerraum. Am Wochenende sind zwar auch in diesen Gebieten ein paar Schauer und Gewitter zu erwarten, die Trockenheit wird dadurch aber kaum gelindert. Tatsächlich war besonders von Sachsen-Anhalt ostwärts der gesamte Frühling bislang deutlich zu trocken.
Hochwasser im Südwesten
Über Westeuropa liegt bis auf Weiteres ein nahezu ortsfestes Tief, welches schubweise feuchtwarme Luft aus dem Mittelmeerraum nach Mitteleuropa führt. Am Freitag regnet es besonders im Saarland anhaltend und kräftig, zum Teil kommen hier mehr als 100 l/m² in weniger als 24 Stunden zusammen (siehe Warnungen auf der Homepage). Am Wochenende ist zwar eine Entspannung in Sicht, eine nennenswerte Änderung der Großwetterlage zeichnet sich aber nicht ab. Bereits am kommenden Dienstag drohen in der Südhälfte regional wieder ergiebige Regenmengen in kurzer Zeit, die Gefahr von Überflutungen bleibt also bestehen.
Deutschland liegt nach wie vor an der Vorderseite des nahezu stationären Tiefs JULI mit Kern an den Westküsten Europas. Die zugehörige Front verwellt knapp südwestlich der Republik und an deren Vorderseite verbleibt Deutschland in einer straffen, milden und teils auch recht unbeständigen Süd- bis Südostströmung. Das Land ist dadurch für ein paar Tage zweigeteilt: Im Nordosten sonnig und windig, im Südwesten hingegen erhöhte Gewittergefahr mit Potential für Hagel und kleinräumige Überflutungen.
Im Südwesten sind zwei gewitterreiche Tage in Sicht
Der Mittwoch beginnt im Südwesten bereits unbeständig mit einsetzendem, schauerartigem Regen. Tagsüber sind hier Gewitter mit Starkregen oft mit von der Partie. Vor allem vom Allgäu und dem Bodensee über BaWü bis nach Südhessen und Rheinland-Pfalz muss lokal auch mit kleinem Hagel und stürmischen Windböen gerechnet werden. In der Nordosthälfte der Bundesrepublik gestaltet sich das Wetter hingegen komplett ruhig und häufig sonnig, wenngleich sehr windig.
Am Donnerstag ist das Unwetterpotential noch eine Spur höher. Tagsüber muss man in der gesamten Südwesthälfte neuerlich mit Gewittern rechnen. Diese können primär von den Alpen über Hessen bis nach NRW auch kräftig ausfallen. Lokal ist dabei mit Starkregen, Hagel und Sturmböen zu rechnen! Im Nordosten setzt sich das ruhige, aber oft windige Wetter fort.
Am Freitag möglicher Starkregen
Am Freitag nimmt die Unwettergefahr im Zusammenhang mit etwaigen Gewittern in der Südwesthälfte neuerlich deutlich ab. Von den Alpen bis zur Eifel kann es aber regional auch anhaltend und teils auch gewittrig durchsetzt bzw. kräftig regnen. Aufgrund der nassen und unbeständigen Vorgeschichte sind gebietsweise auch kleinräumige Überflutungen möglich. Die zeitlichen und räumlichen Unsicherheiten sind diesbezüglich aber noch recht groß.
Grundsätzlich treten Gewitter in Mitteleuropa im gesamten Jahr auf, im Winter sind sie aber relativ selten: Meist handelt es sich um Graupelgewitter oder um schnell ziehende Gewitter an der Kaltfront eines Sturmtiefs. Die eigentliche Gewittersaison im Alpenraum beginnt meist im April und endet im September. Dies hängt in erster Linie mit dem Sonnenstand zusammen, so beginnt die Saison bei passender Großwetterlage ein paar Wochen nach dem Frühlingsäquinoktium und endet ein paar Wochen vor dem Herbstäquinoktium, wenn die Tage länger als etwa 13 Stunden dauern.
April heuer unterdurchschnittlich
Im April kommt es in Österreich durchschnittlich zu knapp 10.000 Blitzentladungen über 5 kA, wobei es von Jahr zu Jahr je nach Großwetterlage große Unterschiede gibt. Besonders blitzreich war etwa der April 2014 mit knapp 40.000 Entladungen, während der April 2019 keine 1.000 Entladungen brachte. Heuer war der April unterdurchschnittlich mit nur 3250 Entladungen >5 kA, wobei die meisten davon im Zuge einer markanten Wetterumstellung innerhalb weniger Stunden am 15. April verzeichnet wurden.
Der Höhepunkt der Gewittersaison mit zahlreichen und mitunter heftigen Gewitterlagen geht von etwa Ende Mai bis Mitte August. Der blitzreichste Monat überhaupt in Österreich ist meist der Juli.
In Österreich beginnt die Hochsaison zunächst im südöstlichen Berg- und Hügelland, wo es aufgrund der geographisch speziellen Lage am Alpenostrand häufig zu zusammenströmenden Tal- bzw. Hangwinden kommt. Am Alpenhauptkamm sorgen die noch schneebedeckten Berge dagegen für einen verzögerten Saisonbeginn, so startet die Saison in Innsbruck meist erst im Juni durch. Neben den inneralpinen Lagen ist auch der Nordosten vergleichsweise blitzarm, hier spielen u.a. Föhneffekte bzw. trockene Luft eine entscheidende Rolle.
Heftige Gewitterlagen können allerdings auch abseits der Hochsaison auftreten, so war etwa im Jahr 2018 in Wien bereits der 2. Mai der blitzreichste Tag der Saison. Selbst im Winter sind manchmal starke Gewitter möglich, wie zuletzt etwa am 21. Dezember 2023, als es an der Kaltfront von Sturmtief Zoltan zu Gewittern mit Orkanböen in Oberösterreich kam. Tatsächlich ist die Luft im Hochsommer zwar energiereicher, allerdings ist der Wind in der Höhe meist deutlich schwächer ausgeprägt als im Winterhalbjahr, und dieser spielt für heftige Gewitter ebenfalls eine wichtige Rolle.
Hotspots
Im 10-jährigen Mittel stechen bei der Blitzdichte in Österreich zwei Regionen ganz besonders hervor:
Das südöstliche Berg- und Hügelland (von den Niederen Tauern über das Grazer Bergland bis ins Südburgenland)
Der Alpennordrand (vom Kaiserwinkl über den Flachgau bis ins Gesäuse)
Die Bezirke mit der höchsten Blitzdichte sind Weiz, Graz-Umgebung und Hartberg-Fürstenfeld, gefolgt von Graz, Jennersdorf und Salzburg Stadt. Am wenigsten Blitze gibt es dagegen am Alpenhauptkamm vom Montafon bis zu den Ötztaler Alpen. Mehr Infos dazu gibt es hier: Die blitzreichsten Regionen des Landes. Der österreichische Hagelrekord stammt allerdings aus dem Weinviertel, mehr Infos dazu gibt es hier: Hagelrekorde.
Auf mitteleuropäischer Ebene befinden sich die blitzreichsten Regionen dagegen in Norditalien, ganz besonders am Alpensüdrand nördlich von Mailand, im Nordosten Italiens von Venetien bis Friaul bzw. zur nördlichen Adria sowie auch an der Südwestflanke der Apenninen von Ligurien bis in die Toskana.
Gewitterneigung nimmt zu
Am Rande eines umfangreichen Tiefs über dem Ostatlantik stellt sich in Österreich derzeit eine Südlage ein. Damit sind in den kommenden Tagen u.a. im südlichen Bergland sowie in den westlichen Nordalpen von Vorarlberg bis in den Flachgau lokale Gewitter zu erwarten. In der zweiten Wochenhälfte sind dann v.a. im Südosten auch einzelne kräftige Gewitter möglich und im Süden zeichnet sich regional gewittrig durchsetzter Starkregen ab. Mehr Infos dazu folgen in den kommenden Tagen.
Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophie – diese Namen sind vielen bekannt, schließlich machen sie praktisch in jedem Jahr auf die eine oder andere Art von sich reden. Diese fünf Menschen lebten im vierten und fünften Jahrhundert. Zwei waren katholische Bischöfe, drei von ihnen gingen als christliche Märtyrer in die Geschichte ein. Sie wurden allerdings erst Jahrhunderte später vom Papst heilig gesprochen, zudem erhielten sie jeweils einen Ehrentag zugewiesen. Im Mittelalter war die Landwirtschaft und der Ertrag der Ernte essentiell für das Leben und Überleben der bäuerlichen Bevölkerung, mehr oder weniger regelmäßig auftretende Wettereignisse wurden mit Lostagen verknüpft. Späte Kaltlufteinbrüche konnten die ausgesäten Pflanzen schädigen und so im weiteren Verlauf des Jahres für Hunger sorgen.
Eine Zeit der Kontraste
Beim Wort Frühling stellt sich bei vielen Menschen ein Bild von Sonnenschein, blühenden Blumen und zwitschernden Vögeln ein. Doch tatsächlich ist das Frühjahr eine Zeit des Wechsels und großer Veränderungen. Aus dem Winter heraus sind die Gewässer noch kalt und in den höheren Breiten gibt es noch viel Kaltluft. Mit dem allmählich höheren Sonnenstand steigt auch der Energieeintrag mehr und mehr an. Dabei erwärmen sich die Landmassen deutlich schneller, als die Meere und Seen. Diese differentielle Erwärmung ist sowohl auf regionaler als auch wie globaler Ebene der Motor für jegliches Wettergeschehen: Temperaturunterschiede führen unmittelbar zu unterschiedlichen Druckverhältnissen, es bilden sich Hoch- und Tiefdruckgebiete. Kaltlufteinbrüche sind dadurch auch im späten Frühjahr nichts Ungewöhnliches. Und das war eben auch schon im Mittelalter so, zusätzlich überlagert von klimatischen Schwankungen wie etwa der kleinen Eiszeit (v.a. 16. und 17. Jahrhundert). Glaube und Kirche spielten für die Menschen eine maßgebliche Rolle und prägte das Leben in allen Belangen, sie orientierten sich an Lostagen und baten bei Problemen und Nöten unterschiedliche Heilige um Hilfe. Auch sonst nahmen diverse Bauernregeln damals ihren Ursprung.
Nun kam es allerdings zur Gregorianischen Kalenderreform. Sie ist benannt nach Papst Gregor XIII., der 1582 die Umstellung vom Julianischen Kalender mit einer päpstlichen Bulle verordnete. Die Reform hatte den Zweck, ein weiteres Auseinanderdriften von Kalender- und Sonnenjahr und die zunehmen falsche Datierung der Osterfeiertage zu verhindern. Wenn man diese Verschiebung mit in Betracht zieht, liegen die Eisheiligen eigentlich zwischen dem 19. Mai und dem 23. Mai. Wer als Eisheiliger gilt, ist aber ohnehin regional unterschiedlich!
Regionale Unterschiede
Den Start macht in jedem Jahr am 11. Mai Mamertus. Streng genommen muss allerdings gesagt werden, dass Mamertus nur in Norddeutschland zu den Eisheiligen gehört. In Süddeutschland, Österreich und der Schweiz wird oft der Tag des Pankratius als Start der Eisheiligen bezeichnet. Dafür folgt bei uns am Ende die Kalte Sophie, welche dagegen weiter im Norden nicht mehr dazu gezählt wird. Eine mögliche Erklärung für die Verschiebung zwischen Norddeutschland und dem Alpenraum ist, dass ein allfälliger Kaltluftausbruch meist von Norden her kommt, und somit die Schweiz und Österreich später erreicht.
Meteorologische Singularität?
Die Eisheiligen werden als eine sogenannte meteorologische Singularität wie etwa auch das Weihnachtstauwetter bezeichnet, darüber herrscht aber selbst unter Meteorologen keine Einigkeit. Wie oben beschrieben sind Kaltlufteinbrüche im Mai nichts Ungewöhnliches, allerdings treten sie auch nicht in jedem Jahr auf. Laut einer Statistik der MeteoSchweiz gibt es in der Schweiz keine Häufung von Tagen mit Bodenfrost (oder sogar Luftfrost) während der Eisheiligen, sondern die Wahrscheinlichkeit und Häufigkeit nimmt im Verlauf des Monats stetig ab. Demnach wäre ein Kaltlufteinbruch zur Zeit der Eisheiligen reiner Zufall.
Laut eine Auswertung der ZAMG gibt es im 50-jährigen Mittel aber einen Rückgang der mittleren Tagesmitteltemperatur nach dem 20. Mai. Das Datum passt zu den Eisheiligen: Im Zuge der Gregorianischen Kalenderreform wurden ja zehn Tage ausgelassen, damit haben sich die Namenstage im Kalender um etwa zehn Tage von ihrem meteorologischen Eintreffen entfernt. Demnach bringen die Eisheiligen zwar meist keinen Frost, aber einen Temperaturrückgang. Man könnte die Eisheiligen also als den letzten nennenswerten Kaltlufteinbruch im Mai vor dem Frühsommer bezeichnen, auch wenn Frost meist kein Thema mehr ist.
Spätfrostgefahr und Klimawandel
In den vergangenen Jahren sind die Eisheiligen oft ganz ausgeblieben und allgemein treten Fröste in tiefen Lagen im Mai kaum noch auf. Mitunter wurden die Eisheiligen bei sommerlichen Temperaturen auch schon zu „Schweißheiligen“ umgetauft. Deshalb ist die Frage berechtigt, ob man eigentlich noch von einer echten Singularität sprechen kann. Manche Meteorologen führen die Veränderungen auch auf den Klimawandel zurück, denn mit der stetigen Erwärmung der globalen Atmosphäre fallen auch Kaltlufteinbrüche im Mai immer weniger frostig aus. Tatsächlich findet der durchschnittliche letzte Termin mit nennenswertem Frost immer früher statt.
In der vorindustriellen Zeit haben Kaltlufteinbrüche noch bis etwa Mitte Mai im Flachland manchmal für Frost gesorgt. Dafür waren damals Kaltlufteinbrüche im April weniger problematisch, weil es damals meist einen späteren Vegetationsbeginn gab und die Pflanzen dadurch im April im Vergleich zum heutigen Klima weniger frostgefährdet waren. Für die Landwirtschaft ist heutzutage dagegen vor allem der April kritisch, so kam es auch heuer in der zweiten Aprilhälfte in weiten Teilen Mitteleuropas zu erheblichen Frostschäden. Mehr Infos zum Thema Wärmesumme, Vegetationsbeginn und Spätfrostgefahr findet man hier sowie hier.
In den vergangenen Tagen war die Sonnenaktivität außergewöhnlich hoch. Wie bereits hier berichtet haben mehrere große Eruptionen zu erdzugewandten koronalen Massenauswürfen geführt. Die ersten davon haben am Freitagabend die Erde erfasst und in der Nacht zu einem extremen Sonnensturm geführt, dabei waren in ganz Österreich zeitweise Polarlichter sichtbar.
Wenn ein Sonnensturm auf die Erde trifft und dabei die Magnetosphäre stört, spricht man von einem geomagnetischen Sturm. Die NOAA verwendet eine 5-stufige Skala, welche von G1 bis G5 reicht. Zeitweise wurde in der Nacht auf Samstag das höchste Niveau „G5-extrem“ erreicht. Weitere Infos dazu gibt es auch hier: Vom Sonnenwind zum Sonnensturm
Eine weitere Einstufung basiert auf dem vergleichsweise zeitnah zur Verfügung stehenden disturbance storm time index (Dst-Index): Schwankungen zwischen -20 und +20 nT sind normal, ab einer Abschwächung unter -50 nT spricht man von einem geomagentischen Sturm. Vergangene Nacht wurde ein vorläufiger Wert von -412 nT ermittelt. Damit war der Sturm vergleichbar mit jenen von Oktober und November 2003. Deutlich stärker waren die Ereignisse im Jahre 1989, in einer eigenen Liga spielte sich zudem das sog. Carrington-Ereignis im Jahre 1859 ab.
Sturm setzt sich fort
Wer die Nordlichter vergangene Nacht verpasst hat, kann dies Samstag- und Sonntagnacht mit etwas Glück nachholen: Es wird die Ankunft weiterer CMEs erwartet, welche auf die bereits stark gestörte Magnetosphäre der Erde treffen. Damit ist eine neuerliche Verstärkung des andauernden Sonnensturms möglich und die Chance für Polarlichter in Österreich bleibt erhöht.
Live-Daten
Die Intensität der Nordlichter variiert stark im Laufe der Zeit, was man nur kurzfristig prognostizieren kann. Vergangene Nacht gab es hierzulande beispielsweise drei besonders intensive Phasen mit deutlich sichtbaren Nordlichtern. Anbei eine kurze Anleitung zu einer der einfachsten Methoden, wie man erkennen kann, ob es sich rentiert rasch einen dunklen Ort aufzusuchen (Live-Daten hier):
Hier der Verlauf seit gestern Vormittag… immer wenn das Diagramm rot wurde, waren auch vom Wienerwald aus Polarlichter visuell sichtbar (Peak 1, 2 und 3). Danach hat die Dämmerung eingesetzt (richtig dunkel wird es nur noch von 22 bis 4 Uhr). https://t.co/vtN0LnEhB4pic.twitter.com/Lhz2oMLy1T
Weiters ist es hilfreich lichtempfindliche Webcams zu beobachten, wie beispielsweise einige Kameras in den Alpen auf foto-webcam.eu sowie auch raxalpe.panomax.com
Die Wolkenprognose für die Nacht auf Sonntag sieht im Süden und Osten zwar eine Spur weniger günstig aus als noch Freitagnacht, zumindest zeitweise zeichnen sich im Laufe der Nacht aber auch hier größere Wolkenlücken ab. Gute Bedingungen sind neuerlich an der Alpennordseite zu erwarten.
Sonnenzyklus 25
Die Sonnenaktivität zeigt sich vor allem an der wechselnden Häufigkeit der Sonnenflecken sowie an ihrer Lage relativ zum Äquator der Sonne. Etwa alle 11 Jahre weist die Sonne ein Maximum an Sonnenflecken auf. Der aktuelle Sonnenzyklus hat im Dezember 2019 begonnen und ist der 25. seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahre 1755. Wir befinden uns derzeit im aktivsten Abschnitt, die voraussichtlich noch bis inkl. kommenden Winter andauern wird. In dieser Zeit kommt es immer wieder zu Phasen mit sehr hoher Sonnenaktivität und damit auch zu Sonnenstürmen.
In den letzten Stunden war unser Stern, die Sonne, besonders aktiv. Mehrere (derzeit 6, aber es könnten mehr werden) nennenswerte Explosionen wurden auf ihren Oberfläche – allein in der Region, die in Richtung Erde gerichtet ist – beobachtet.
Solche Explosionen sind vollkommen normal und kommen in letzter Zeit häufiger vor, denn die Sonne erreicht in diesen Monaten das Maximum ihres 11-jährigen Zyklus. Die Partikel/Teilchen, die mit den Explosionen ins All geworfen wurden, sind nun auf ihrem Weg zur Erde und werden laut Prognosen ab dem Freitagabend erwartet (Achtung: Die Animation oben betrachtet nur 3 von den aktuell 6 beobachteten Explosionen). Wenn die Partikel/Teilchen die Erde erreichen, sorgen sie für mehrere Auswirkungen wie z.B. Kommunikationsstörungen. Durch die Wechselwirkungen mit dem magnetischen Feld der Erde sorgen sie aber auch z.B. für eine deutliche Zunahme der Polarlichter-Aktivität.
Large sunspot groups and strong solar flares led to the issuance of SWPC’s first G4 Watch since 2005… pic.twitter.com/oi55cTPXhP
— NOAA Space Weather Prediction Center (@NWSSWPC) May 9, 2024
Aktuell geht die Prognose des amerikanischen Wetterdienstes NOAA davon aus, dass die geomagnetische Aktivität am Samstag das Niveau G4 (auf einer Skala von G1 bis G5 – für deutlich mehr Hintergrundwissen hier klicken) erreichen wird. Dieses könnte aber am Wochenende aufgrund der sehr höhen Aktivität der Sonne und durch etwaige, neue Explosionen auch noch hochgestuft werden. Mit solch einer Aktivität (potentiell der kräftige Sonnensturm seit 2005) wären etwaige Polarlichter z.B. in Norddeutschland mit sehr großer Wahrscheinlichkeit sichtbar, aber auch im Alpenraum bestehen dadurch relevante Chancen, wenn man nach Norden schaut!
Die Prognose von Polarlichtern für Mitteleuropa ist dabei extrem schwierig. Selbst mit markanter geomagnetischer Aktivität muss alles perfekt passen (u.a. auch die Interaktionen zwischen den mehreren, fast zeitgleichen Explosionen), um das Spektakel am Himmel bis nach uns zu bringen.
Spielt das Wetter mit?
Wenn man sich an einem dunklen Ort mit freier Sicht nach Norden befindet lohnt es sich am Wochenende also ein Blick am Himmel zu werfen. Das Wetter spielt zumindest regional und zeitweise mit: In der Nacht auf Samstag ist es vielerorts mit teils klaren Verhältnissen (gelbliche Töne auf der Karte) zu rechnen.
In der Nacht auf Sonntag hat man dann vor allem entlang der Nordalpen von Vorarlberg bis in den westlichen Donauraum beste Bedingungen. Im Rest des Landes ziehen hingegen mehr Wolken durch.
In der Nacht auf Montag ist Österreich aus jetziger Sicht dann zweigeteilt: Im Norden und Osten hat man zumindest gebietsweise teils klare Bedingungen, nach Westen und Süden zu wird es hingegen leider nicht mehr möglich sein, etwaige Polarlichter zu bestaunen.
In den letzten Stunden war unser Stern, die Sonne, besonders aktiv. Mehrere (derzeit 6, aber es könnten mehr werden) nennenswerte Explosionen wurden auf ihren Oberfläche – allein in der Region, die in Richtung Erde gerichtet ist – beobachtet.
Solche Explosionen sind vollkommen normal und kommen in letzter Zeit häufiger vor, denn die Sonne erreicht in diesen Monaten das Maximum ihres 11-jährigen Zyklus. Die Partikel/Teilchen, die mit den Explosionen ins All geworfen wurden, sind nun auf ihrem Weg zur Erde und werden laut Prognosen ab dem Freitagabend erwartet (Achtung: Die Animation oben betrachtet nur 3 von den aktuell 6 beobachteten Explosionen). Wenn die Partikel/Teilchen die Erde erreichen, sorgen sie für mehrere Auswirkungen wie z.B. Kommunikationsstörungen. Durch die Wechselwirkungen mit dem magnetischen Feld der Erde sorgen sie aber auch z.B. für eine deutliche Zunahme der Polarlichter-Aktivität.
Large sunspot groups and strong solar flares led to the issuance of SWPC’s first G4 Watch since 2005… pic.twitter.com/oi55cTPXhP
— NOAA Space Weather Prediction Center (@NWSSWPC) May 9, 2024
Aktuell geht die Prognose des amerikanischen Wetterdienstes NOAA davon aus, dass die geomagnetische Aktivität am Samstag das Niveau G4 (auf einer Skala von G1 bis G5 – für deutlich mehr Hintergrundwissen hier klicken) erreichen wird. Dieses könnte aber am Wochenende aufgrund der sehr höhen Aktivität der Sonne und durch etwaige, neue Explosionen auch noch hochgestuft werden. Mit solch einer Aktivität (potentiell der kräftige Sonnensturm seit 2005) wären etwaige Polarlichter in Norddeutschland mit sehr großer Wahrscheinlichkeit sichtbar, aber auch im Alpenraum bestehen dadurch relevante Chancen, wenn man nach Norden schaut!
Die Prognose von Polarlichtern für Mitteleuropa ist dabei extrem schwierig. Selbst mit markanter geomagnetischer Aktivität muss alles perfekt passen (u.a. auch die Interaktionen zwischen den mehreren, fast zeitgleichen Explosionen), um das Spektakel am Himmel bis nach uns zu bringen.
Spielt das Wetter mit?
Wenn man sich an einem dunklen Ort mit freier Sicht nach Norden befindet lohnt es sich am Wochenende also ein Blick am Himmel zu werfen. Das Wetter spielt zumindest regional und zeitweise mit: In der Nacht auf Samstag ist es z.B. nur im Süden mit oft klaren Verhältnissen (gelbliche Töne auf der Karte) zu rechnen. Dies sind somit primär für die Gipfellagen der Alpen günstige Bedingungen!
In der Nacht auf Sonntag hat man dann vielerorts beste Bedingungen mit freier Sicht nach Norden. Nur ganz im Osten sowie ganz im Südwesten ziehen zeitweise Wolken durch.
In der Nacht auf Montag ist Deutschland aus jetziger Sicht dann zweigeteilt: Über weiten Teilen der Nordosthälfte des Landes hat man oft perfekt klare Bedingungen, von der Eifel über Ba-Wü bis zu den Alpen wird es hingegen leider nicht mehr möglich sein, etwaige Polarlichter zu bestaunen.
Das ausgeprägte Hoch THOMAS verlagert sich am Freitag in Richtung Nordsee und verbleibt für ein paar Tage an Ort und Stelle. Dadurch werden etwaige atlantische Störungen umgelenkt und am Wochenende stellt sich somit landesweit ruhiges Wetter ein. Zwar ziehen an der Ostflanke des Hochs ein paar Störungen durch, aber selbst im Osten Deutschlands bleibt es meist trocken und häufig sonnig.
Am Freitag sind primär im Nordosten des Landes mehr Wolken sowie einzelne, kurze Regenschauer einzuplanen. Auch hier sind aber häufig 5 bis 7 Sonnenstunden in Reichweite. Die 20-Grad-Marke wird in den meisten Niederungen erreicht oder sogar knapp überschritten, nur im Bereich der Küsten bleibt es deutlich kühler.
Am Samstag gibt es besonders ganz im Osten von der Pommerschen Bucht bis nach Sachsen mehr Wolken und ein paar kurze Regenschauer. Im Rest des Landes überwiegt der Sonnenschein und es bleibt trocken. Im Südwesten werden die 25 Grad lokal erreicht, aber mehr als 20 Grad sind überall – bis auf die Küstenbereiche – drinnen.
Am Sonntag wird es landesweit sonnig und noch eine Spur wärmer. Im Westen und Südwesten werden die 25 Grad häufig erreicht und selbst im äußersten Norden sind knapp 20 Grad meist in Reichweite. Dazu bleibt es lange Zeit trocken, die Schauer- und Gewitterneigung nimmt am Nachmittag im östlichen Mittelgebirgsraum sowie in den Alpen nur leicht zu. Erst am späten Abend erreichen aus heutiger Sicht einige Schauer und Gewitter den Südwesten Deutschlands.
In den vergangenen 24 Stunden hat ein Tief über dem nördlichen Mittelmeer dem Alpenraum jede Menge Feuchtigkeit beschert, besonders rund um die Koralpe und generell in den westlichen Nordalpen kamen nennenswerte Regenmengen zusammen. Seit gestern Vormittag wurden beispielsweise in Eibiswald nahe der Grenze zu Slowenien rund 54 l/m² verzeichnet. Zwischen 35 und 40 l/m² gab es aber auch im Rheintal, im Tannheimer Tal und im Kaiserwinkl.
…morgen schon freundlicher
Am morgigen Feiertag verlagert sich das besagte Tief weiter ins südliche Mittelmeer und verliert daher an Einfluss auf unser Wetter. Stattdessen übernimmt das ausgedehnte Hoch THOMAS mehr und mehr die Regie.
Christi Himmelfahrt präsentiert sich somit zunehmend freundlich. Besonders im Osten dominiert der Sonnenschein den ganzen Tag über, von Vorarlberg bis ins Salzkammergut halten sich zu Beginn einige Restwolken und in den Nordalpen fallen in den frühen Morgenstunden noch ein paar Tropfen. Im Tagesverlauf lockert es auch dort allmählich auf und es bleibt überall trocken. Dazu steigen die Temperaturen auf 15 bis 22 Grad.
Sehr freundliches Wochenende
Von Freitag bis einschließlich Sonntag gibt es dann im Großteil des Landes einiges an Sonnenschein zu genießen. Oft ziehen nur harmlose Wolken durch, etwas mehr tendenziell stets in der Osthälfte. Am Freitag und Samstag bleibt es landesweit trocken, ehe am Sonntag mit einem schwachen Tiefausläufer vom Waldviertel bis nach Kärnten die Schauer- und Gewitterneigung zunimmt. An allen Tagen gehen sich dazu frühsommerliche Höchstwerte von 18 bis 26 Grad aus. Die höchsten Temperaturen erwarten wir im Oberinntal, aber auch im Montafon oder im Drautal kann sich am Wochenende ein Sommertag ausgehen.
Bestes Ausflugswetter
Skifahren ist zwar abgesehen von den Gletschern nicht mehr möglich und für einen Sprung in die heimischen Seen ist es wohl für die meisten noch zu früh, übrig bleiben aber genügend Optionen für eine Freizeitgestaltung an der frischen Luft. Am Wochenende bietet sich z.B. eine Wanderung in den Bergen an, bei wenig Wind, trockenen Verhältnissen und warmer Luft auch auf den Bergen herrschen beste Tourenbedingungen. Am Samstag etwa erwarten uns in 2.000 Meter Höhe um die +10 Grad, die Frostgrenze liegt dann in rund 3.200 Metern Seehöhe.
Neue Woche feucht-warm
Die neue Woche dürfte aus heutiger Sicht anhaltend warm, aber sehr wechselhaft verlaufen. Das Hoch THOMAS zieht sich nach Nordosteuropa zurück, an dessen Stelle gerät der Alpenraum in den Einflussbereich eines Tiefs über Westeuropa.
Hier die Großwetterlage am kommenden Dienstag:
Die Folge sind wiederholt kräftige Regengüsse und Gewitter, es wird zudem vermehrt schwül. Bestes Wachstumswetter also für die Pflanzenwelt – so wie es sich für den Mai gehört.
In der Früh halten sich von der Eifel bis nach Schleswig-Holstein sowie südlich der Donau noch ein paar Wolken oder lokal auch Nebelfelder, sonst geht es bei rund 10 Grad aber überall sonnig in den Tag. Und auch später ändert sich daran nicht viel: Bei lockerer Quellbewölkung scheint nahezu überall die Sonne, nur im äußersten Norden ziehen am Nachmittag auch mal kompakte Wolkenfelder auf. So werden häufig 10 bis 14 Sonnenstunden erreicht:
Dazu ist nur schwacher Wind unterwegs und einzig südlich der Donau können auch mal ein paar Regentropfen fallen, sonst bleibt es trocken. Die Höchstwerte liegen häufig im Bereich der 20 Grad-Marke, wie dem nachfolgenden Bild zu entnehmen ist:
Im Vorfeld einer Kaltfront muss man am Montag in Teiles Österreichs mit einer erhöhten Schauer- und Gewitterneigung rechnen. Tagsüber scheint im Norden bzw. in der Osthälfte noch häufig die Sonne und bei Höchstwerten um 25 Grad wird es vor allem im Osten und Südosten frühsommerlich warm. Am Nachmittag bilden sich im Berg- und Hügelland aber vermehrt Quellwolken und die Gewitterneigung steigt an der Alpennordseite an.
Lokal kräftige Gewitter
Im Laufe des Nachmittags zeichnen sich zunächst in den Nordalpen in Tirol sowie auch entlang Niederösterreichischen Voralpen und im Waldviertel erste Gewitter ab, diese ziehen nordostwärts in Richtung Wien bzw. Weinviertel und können lokal für große Regenmengen in kurzer Zeit und kleinen Hagel zwischen 1 und 2 cm sorgen. Inneralpin bleibt es dagegen trocken, da hier lebhafter Föhn weht. In den Abendstunden ziehen dann vor allem im Flachgau und in Oberösterreich Gewitter durch, hier besteht dann zusätzlich die Gefahr von stürmischen Böen um 70 km/h.
Am späten Nachmittag sorgt ein durchziehender Kurzwellentrog für erhöhtes Gewitterpotential in Niederösterreich & Wien. Die Luft ist ausreichend feucht, in mittleren Höhen wird dies durch das aktuelle Wolkenbild (Ac) bestätigt. Die nur moderate Scherung ist für den Osten günstig. pic.twitter.com/jGvdyWYWRX
Im Laufe der Nacht auf Dienstag zieht die Kaltfront auch im Osten durch und bei lebhaft auffrischendem Westwind wird die feuchtmilde Luft im östlichen Flachland ausgeräumt. Zeitweise kann es dabei in der Nacht nochmals regnen, vereinzelt sind auch noch Gewitter eingelagert. In der zweiten Nachthälfte klingt die Gewittergefahr rasch ab. Am Dienstag gestaltet sich das Wetter dann überwiegend bewölkt und regional nass, dabei kommen die Temperaturen nicht mehr über 12 bis 22 Grad hinaus.
Rückblick: Gewitterwolken am Sonntagabend
Am Sonntagabend sind südlich von Wien lokale Gewitter durchgezogen, die gut 10 km hochreichenden Gewitterwolken (Cumulonimbus) wurden von der untergehenden Sonne wunderschön angeleuchtet. Es gibt einige Bilder davon, auch unsere Webcam hat das Naturschauspiel eingefangen.
Am Donnerstag zieht ein Tief namens FLURINA über den Südwesten Deutschlands hinweg in Richtung Osten / Südosten.
Das Frontensystem des Tiefs und die bereits eingeflossene, schwül-warme Luft bieten günstige Bedingungen für die Bildung von Schauern und Gewittern in der gesamten Südwesthälfte der Bundesrepublik.
An der französischen Grenze kann es bereits in den Morgenstunden zu lokalen gewittrigen Schauern kommen. Der Schwerpunkt der Gewittertätigkeit liegt aber am Donnerstag eindeutig von Nordrhein-Westfalen über Hessen bis zur Donau und dem Alpenvorland. Hier muss am Nachmittag und Abend mit zahlreichen und teils kräftigen Gewittern gerechnet werden. Lokal sind dabei Starkregen, Sturmböen und Hagel bis 2 oder 3 cm möglich!
In der Nacht zum Freitag beruhigt sich die Lage nur vorübergehend. Die Störung zieht langsam nach Osten weiter und sorgt am Freitagnachmittag und -abend primär im Osten für eine neue Gewitter-Runde. Von der Lausitz über Brandenburg und Berlin bis zur Ostsee kommt es tagsüber lokal zu Starkregen, Sturmböen und Hagel bis 2 cm. Im Rest des Landes nimmt das Potenzial für unwetterartige Gewitter im Vergleich zum Vortag deutlich ab.
Der Begriff Wonnemonat wurde bereits im 8. Jahrhundert von Karl dem Großen eingeführt. Im althochdeutschen bedeutete „wunnimanot“ Weidemonat und bezog sich darauf, dass dann das Vieh auf die Weide getrieben werden konnte. Mit der heutigen Begriffsbezeichnung hatte der alte Monatsname also nichts zu tun.
Wandlung des Begriffs
Bereits zu Beginn der Neuzeit und des Neuhochdeutschen, sprich im 16. Jahrhundert, wandelte sich der Begriff hin zu seiner heutigen Bedeutung. Nun bezeichnet er im Allgemeinen das Aufblühen und Erneuern der Natur. Vor allem Dichter, Sänger und Liedermacher verwendeten den Begriff gerne für ihre Stücke.
Meteorologischer Hintergrund
Auch von meteorologischer Seite her hat der Ausdruck Wonne = Freude für viele ihre Berechtigung, besonders im Mai. Schließlich ist dies oftmals der erste Monat im Jahr, der (frühsommerliche) Wärme und beständiges, sonniges Wetter über einen längeren Zeitraum mit sich bringt. Gerade dieses Wetter ist es, dass viele Menschen nach den langen, dunklen Wintermonaten und einem mitunter sehr launischen April herbeisehnen. In den vergangenen Jahren war dies allerdings häufig auch schon im April der Fall.
Die erste Hälfte des Aprils verlief heuer rekordwarm, so gab es gleich am Monatsersten, dem Ostermontag, hochsommerliche Temperaturen bis zu 28,5 Grad in Wien. Am 7. April wurde in Bruck an der Mur erstmals die 30-Grad-Marke erreicht, so früh wie noch nie zuvor in Österreich. Nur eine Woche später, am 14. April, gab es dann schon in fünf Bundesländern einen Hitzetag, in Deutschlandsberg wurden sogar 31,7 Grad erreicht. In Summe wurde allein an diesem Tag an einem Drittel aller Wetterstationen des Landes ein neuer Monatsrekord aufgestellt.
HÖCHSTE TEMPERATUREN
31,7 Grad Deutschlandsberg (ST, 14.)
31,6 Grad Bruck an der Mur (ST, 14.)
31,0 Grad Hartberg (ST, 14.)
30,9 Grad Villach (K, 14.)
30,7 Grad Innsbruck (T, 14.)
…
30,5 Grad Graz (ST, 14.)
30,3 Grad Schönau an der Enns (OÖ, 8.)
30,2 Grad Güssing (B, 14.)
30,1 Grad Pottschach-Ternitz (NÖ, 14.)
Österreichweit betrachtet schließt der April rund 1,5 Grad zu warm ab, vergleicht man ihn mit dem langjährigen Mittel von 1991 bis 2020. Die größten positiven Abweichungen von bis zu +2,5 Grad wurden im Rax-Schneeberg-Gebiet und im südlichen Wiener Becken gemessen. Nur knapp überdurchschnittlich mit Abweichungen zwischen +0,5 und +1 Grad war der April im äußersten Westen sowie im Drautal.
Kaltlufteinbruch mit Frost und Schnee
Zur Monatsmitte kam es zu einer Umstellung der Großwetterlage, welche am 16. April am Alpenostrand zu kräftigen Gewittern geführt hat. Im Bezirk Neunkirchen kam es zu Starkregen und Hagel, u.a. in Pottschach-Ternitz gab es mit 76 mm Tagesniederschlag einen neuen Monatsrekord. Nur wenige Stunden später sank die Schneefallgrenze im Süden bis in tiefe Lagen ab, u.a. in Villach und Klagenfurt wurde es nochmals weiß.
In den folgenden 10 Tagen lagen die Temperaturen unter dem jahreszeitlichen Mittel, was seit Jahresbeginn erst dem zweiten nennenswerten Kaltlufteinbruch entspricht.
Im Zeitraum vom 18. bis zum 27. April folgten auch mehrere Frostnächte, was u.a. aufgrund der bereits außergewöhnlich fortgeschrittenen Vegetationsentwicklung zu Schäden in Millionenhöhe in der Landwirtschaft geführt hat. Ersten Abschätzungen zufolge wurde die Hälfte des steirischen Obstanbaus in Mitleidenschaft gezogen.
Tiefste Temperaturen (<1000 m)
-7,8 Grad Liebenau / Gugu (OÖ, 26.)
-6,9 Grad Schwarzau im Freiwald (NÖ, 26.)
-5,8 Grad Seckau (ST, 22.)
-5,7 Grad Weitensfeld (K, 21.)
-5,5 Grad Zeltweg (ST, 22.)
Am Monatsende wurde es bei föhnigem Südwind dann neuerlich sommerlich warm. In Summe schließt der April als einer der fünfzehn wärmsten seit Messbeginn ab, der Kaltlufteinbruch nach der Monatsmitte konnte lediglich eine Top10-Platzierung verhindern.
#Flieder im Schnee gibt es auch in Reutte #Tirol nicht alle Jahre. Vor allem aber weil er normalerweise erst Mitte bis Ende Mai bei uns blüht pic.twitter.com/HRnBOLuga6
Im landesweiten Flächenmittel brachte der April etwa 10 Prozent mehr Niederschlag als üblich, wobei es regional große Unterschiede gab. Die nassesten Orte liegen in einem Streifen vom Bezirk Neunkirchen bis in den Seewinkel, hier gab es mehr als doppelt so viel Niederschlag wie üblich. Deutlich zu trocken war der Monat dagegen im Waldviertel sowie teils auch im Tiroler Oberland sowie im Lavanttal. Entlang der Nordalpen und im Süden war der Monat in etwa durchschnittlich nass.
Nasseste Orte
188 Liter pro Quadratmeter Alberschwende (V)
185 Liter pro Quadratmeter Kolm-Saigurn (S)
183 Liter pro Quadratmeter Mittelberg (V)
Trockenste Orte
11 Liter pro Quadratmeter Raabs/Thaya (NÖ)
14 Liter pro Quadratmeter Gars am Kamp (NÖ)
15 Liter pro Quadratmeter Langenlois, Horn (NÖ)
Die Sonnenscheindauer war von Unterkärnten bis ins Burgenland überdurchschnittlich, mit den größten Abweichungen um +20 Prozent im Grazer Bergland. Im Westen gab es dagegen etwas weniger Sonnenschein als üblich, in Vorarlberg liegt die Bilanz bei -20 Prozent. Daraus resultiert im landesweiten Mittel eine durchschnittliche Gesamtbilanz. Die höchstens Windspitzen wurden am Monatsersten im Zuge eines Föhnsturms verzeichnet.
Stärkste Windspitzen Niederungen
114 km/h Zell am See (S, 1.)
109 km/h Gumpoldskirchen (NÖ, 10.)
108 km/h Hollenthon / Bucklige Welt (NÖ, 1.)
102 km/h Gstatterboden / Gesäuse (ST, 1.)
101 km/h Mariazell (ST, 1.)
Entscheidend für das Erscheinen der ersten Zecken ist in erster Linie die Temperatur. Spätestens wenn kein Schnee mehr liegt und die Temperaturen an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen 7 bis 10 Grad erreichen, erwachen die ersten Zecken aus der Winterstarre. Dies passiert immer häufiger bereits im Februar.
Feuchtwarm
Kälteeinbrüche im März und im April sorgen zwar für abrupte Einbrüche der Zeckenaktivität, den Zecken schadet das aber in der Regel nicht. Neben der Temperatur spielt vor allem die Feuchtigkeit eine wichtige Rolle: Wenn es nach längeren Schönwetterperioden sehr trocken ist, ziehen sich die Zecken vorübergehend in schattige Plätze zurück. Regnet es dann wieder, verlassen sie schnell die schützende Laubstreu und suchen verstärkt nach Wirten. Besonders bei feuchtwarmen Wetter kann die Zeckenaktivität dann regelrecht explodieren!
Jährlich viele FSME-Fälle
Entgegen der landläufigen Meinung warten Zecken nicht auf Bäumen und lassen sich auf ihre Opfer fallen, sondern mögen es bodennah und feucht. Die Parasiten krabbeln auf Grashalme in Wiesen und Büschen und warten geduldig auf den Moment in dem ein potentieller Wirt sie streift und mitnimmt. Schützen kann man sich mit geschlossener Kleidung und Sprays, wobei auch diese keine Sicherheit garantieren.
Viele Zeckenbisse verlaufen harmlos, da nicht alle Zecken FSME-Viren oder Borreliose-Bakterien in sich tragen und der Biss eines infizierten Exemplars nicht immer zu einer Infektion führt. Das Risiko ist aber groß, weshalb eine FSME-Impfung dringend zu empfehlen ist. Nach einem Wald- oder Wiesenspaziergang sollte man den Körper jedenfalls gründlich nach den Blutsaugern absuchen und etwaige Zecken möglichst bald mit einer Zeckenpinzette, -zange oder -karte zu entfernen, da Bakterien und Viren meist erst nach einer bestimmten Zeit übertragen werden. Wenn sich die Zecke nur schwer entfernen lässt, ist dies ein Indiz dafür, dass sie sich schon länger angesaugt hat. Die Bissstelle sollte desinfiziert und auf jeden Fall noch länger beobachtet werden und bei einer Rötung oder grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen ein Arzt konsultiert werden.
Die Anzahl an FSME-Erkrankungen hat in den letzten Jahren tendenziell zugenommen. Im Jahr 2019 hat wohl die Trockenheit für einen vorübergehenden Rückgang gesorgt, allerdings folgte im ersten „Corona-Sommer“ im Jahr 2020 ein neuer Negativrekord. Etwa bei der Hälfte der Erkrankungen gibt es einen schweren Krankheitsverlauf mit einer Gehirnentzündung. Nur mit einer Impfung kann man dieses Risiko minimieren.
Der April 2024 geht sommerlich zu Ende. Deutschlandsweit beträgt die Temperaturabweichung etwa +0,7 Grad. Der leicht überdurchschnittliche Monat sollte somit auf Platz 30-35 (von 143) unter den wärmsten seit Messbeginn im Jahre 1881 landen.
Ein Mittelwert aus extremen Temperaturen gebildet
Die nicht allzu extreme, leicht positive Abweichung des Temperatur-Mittelwertes in diesem April verbirgt aber ein Monat der Extreme. Denn nach einem rekordwarmen, sommerlichen Start kehrte der Spätwinter nach der Monatsmitte vorübergehend zurück, bevor es neuerlich frühsommerlich wurde. Trotz dieser Achterbahn der Temperaturen behielt am Ende die Wärme die Oberhand.
Im Nordwesten doppelt so viel Niederschlag als üblich
Landesweit betrachtet war der gesammelte Niederschlag im April 2024 mehr als ausreichend. Im Flächenmittel ist etwa 50 Prozent mehr Niederschlag als sonst üblich zusammengekommen. Es gibt aber deutliche regionale Unterschiede. Vom Thüringer Becken bis zur Lausitz und Südbrandenburg sowie stellenweise auch im Alpenvorland und entlang der Donau wurden sogar leicht negative Abweichungen verzeichnet. Im Nordwesten und hier vor allem vom Münsterland bis zur Ostsee fiel hingegen häufig mehr als doppelt – im Norden Schleswig-Holsteins auch bis zu viermal – so viel Niederschlag als klimatologisch erwartet.
Frühester Hitzetag der Messgeschichte Deutschlands
Die höchste gemessene Temperatur des Monats beträgt +30,1 Grad und wurde in Ohlsbach im Oberrheingraben bereits am 6. April verzeichnet. Hochsommerliche Werte („Hitzetag“) so früh im Jahr gab es noch nie in Deutschland seit Beginn der Aufzeichnungen.
Auch bei den sogenannten Sommertagen (Tage mit einem Höchstwert von mindestens 25 Grad) wurden neue Rekorde gesammelt. Schließlich sollte der erste Sommertag im Schnitt erst Mitte Mai verzeichnet werden. Heuer passierte dies in der Südosthälfte verbreitet schon Anfang April. Zahlreiche Stationen meldeten somit zwischen dem 6. und dem 8. April 2024 ihren frühesten Sommertag seit Messbeginn.
Frostschäden und Schnee in der zweiten Monatshälfte
Nach dem sommerlichen Start stellte sich die Wetterlage über Europa grundlegend um und für die Jahreszeit durchaus sehr kalte Luftmassen gelangten nach der Monatsmitte nach Mitteleuropa. Der Spätwinter kehrte plötzlich zurück und brachte Schnee bis in tieferen Lagen und vor allem neuerlich nennenswerten Frost in weiten Teilen des Landes. Luftfrost Ende April ist nichts Außergewöhnliches (kommt im Klimamittel 1991-2020 in den meisten Regionen alle paar Jahre vor). Im Zuge der langanhaltenden, frühsommerlichen Witterung in März und April erwachte aber die Vegetation heuer so früh wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen. Da die meisten Pflanzenarten somit die Frost-Deckung schon fallen ließen, brachte die eigentlich absolut normale, kühlere Phase erhebliche Frostschäden. Die tiefste Temperatur im April 2024 (für Stationen unter 500 m Seehöhe) wurde übrigens in Bertsdorf-Hörnitz in der Lausitz (Sachsen) am 23. April verzeichnet mit -6,6 Grad.
Sonnenscheindauer
Der April verlief insgesamt etwas zu trüb im Vergleich zum langjährigen Klimamittel. Die negativen Abweichungen sind nur gering im Südosten der Bundesrepublik, während im Nordwesten gebietsweise nur die Hälfte der klimatologisch zu erwartenden Sonnenstunden gesammelt wurde. Am Flughafen Köln/Bonn z.B. reiht sich der heurige April aller Voraussicht nach auf Platz 5 unter den trübsten aller Zeiten.
An der Vorderseite einer Kaltfront bildeten sich in der Mitte der USA am gestrigen Freitag zahlreiche, heftige Gewitter. Vor allem zwischen Iowa und Nebraska gingen dabei etliche Superzellen mit mehreren Tornados (rot auf der Karte) nieder. Weiter südlich, etwa zwischen Oklahoma, Texas und Arkansas, sorgten linienartige Gewitter für Orkanböen. Es kam zu verheerenden Schäden, niemand ist aber nach derzeitigem Stand ums Leben gekommen (die Warnsysteme in diesen Regionen der USA sind sehr fortgeschritten und werden von der Bevölkerung glücklicherweise sehr ernst genommen).
A large, destructive tornado passed just north of Lincoln, Nebraska earlier today.
This compelling satellite imagery shows the storm forming and tracking across southeast Nebraska. pic.twitter.com/cN3OrWvjbF
Nach dem gestrigen Tornado-Outbreak entspricht die heurige Tornado-Saison ziemlich genau dem jahreszeitlichen Durchschnitt (Achtung: Hier wird nur die Anzahl an Beobachtungen betrachtet und nicht die Stärke der Tornados):
Nachfolgend könnt ihr einige, sehr beeindruckende Aufnahmen hauptsächlich aus den Staaten Iowa und Nebraska finden.
Watch as this multi-vortex tornado crosses the highway in Harlan, IA! A tornado watch remains in effect until late this evening. #iawxpic.twitter.com/DslF89GYWL
A semi ended my chase early today. I’m okay. What really matters is the devastating damage these storms have done and are continuing to do. #newx#wxtwitterpic.twitter.com/KbMnhKY2VE
Nearly 10 minutes of video from multiple significant tornadoes via multiple supercells today in Nebraska and Iowa. Unreal tornado outbreak. #kswx#newxpic.twitter.com/q1jDJNhKxM
Nach dem deutlich zu warmen Start präsentierte sich der April in den letzten Tagen von seiner unbeständigen Seite, eine beständige Nordströmung sorgte in Österreich für zu kaltes und teils winterliches Wetter. Zunächst waren vor allem die westlichen Nordalpen betroffen (Neue Ladung Schnee für die Nordalpen am Wochenende), zuletzt mit einem Italientief auch der Süden und Osten (Italientief bringt von Kärnten bis Niederösterreich Regen und Schnee). Nun stellt sich die Wetterlage aber um, die Strömung dreht auf südliche Richtungen und damit kehrt der Frühling zurück.
Meist freundlich, zunehmend föhnig und warm
Der Freitag hat einen häufig freundlichen Sonne-Wolken-Mix zu bieten, lokale Frühnebelfelder lösen sich rasch auf. Lediglich vom Brenner bis Oberkärnten halten sich dichte Wolken, aber auch dort fallen höchstens vereinzelt ein paar Tropfen oder oberhalb von 1500 m Flocken. Der Wind dreht auf Süd bis Südost und weht mäßig bis lebhaft, in den Nordalpen wird es allmählich föhnig. Mit 11 bis 18 Grad nähern sich die Temperaturen wieder dem langjährigen Mittel an.
Am Samstag scheint verbreitet die Sonne, in weiten Landesteilen ziehen nur harmlose Wolkenfelder durch. Dichtere Wolken stauen sich am Alpenhauptkamm sowie in Osttirol, Oberkärnten und im Lungau, es bleibt aber meist trocken. Im Osten frischt der Südostwind kräftig auf, an der Alpennordseite greift der Südföhn bis in einige Täler durch. Die Temperaturen steigen verbreitet auf 17 bis 22 Grad, lediglich in den bewölkten Regionen im Südwesten bleibt es mit 12 bis 16 Grad kühler.
Der Sonntag zeigt sich von seiner frühlingshaften Seite, allerdings erreicht erneut eine Ladung Saharastaub das Land und die Wolken werden etwas zahlreicher. Vor allem im Norden und Osten dominiert bei ein paar Schleierwolken der Sonnenschein, von Vorarlberg bis Kärnten ziehen ausgedehnte Wolkenfelder durch. Es bleibt aber auch dort meist trocken und zumindest zeitweise sonnig. Bei lebhaftem, im Bergland föhnigem Südwind erwärmt sich die Luft auf 18 bis 25 Grad.
In der neuen Woche frühsommerlich
Am Montag setzt sich landesweit ruhiges Hochdruckwetter durch, verbreitet scheint die Sonne. Allerdings ist die Luft durch den Saharastaub ein wenig diesig und einige Schleierwolken ziehen durch. Der Südföhn lässt etwas nach, weht aber in prädestinierten Lagen noch lebhaft und im Donauraum macht sich stellenweise kräftiger Ost- bis Südostwind bemerkbar. Mit 21 bis 28 Grad steigen die Temperaturen weiter an, es wird frühsommerlich warm.
Mit einer nördlichen Anströmung war es in letzter Zeit nochmals winterlich kalt. Allein gestern lagen die Höchstwerte teils zweistellig unter dem langjährigen Mittel.
Aktuell immer noch zu warm
Selbst mit der vorübergehenden Kältephase ist der April aufgrund der anfangs bereits sommerlichen Temperaturen aktuell immer noch rund 1 bis 3 Grad zu warm im Vergleich zum langjährigen Mittel.
Der Frühling kehrt zurück
Im Vorfeld eines Tiefs über dem Atlantik dreht die Strömung allmählich wieder auf südwestliche Richtungen.
Ab dem Freitag deuten die Modelle eine deutliche Erwärmung an. Es wird wieder frühlingshaft, freundlich und meist trocken. Im Folgenden die Wetterentwicklung samt Unsicherheiten für München und Hamburg.
Österreich gerät derzeit zunehmend unter den Einfluss eines Mittelmeertiefs namens „Biruta“, welches in der Nacht auf Dienstag bzw. am Dienstag sehr feuchte Luft ins Land führt. In der Nacht auf Mittwoch zieht ein weiteres Randtief vom Balkan in Richtung Polen und sorgt vor allem im Osten für kräftigen Regen bzw. in mittleren Höhenlagen für Schneefall.
Regional Schnee bis in tiefe Lagen
Im Westen fällt bereits am Montag zeitweise ein wenig Regen bzw. oberhalb von etwa 700 bis 900 m Schnee, die Mengen bleiben aber gering. In den Abendstunden breiten sich Regen und Schneefall aber ostwärts aus und in der Nacht auf Dienstag regnet und schneit es im Süden zeitweise kräftig. Die Schneefallgrenze sinkt auf 600 bis 400 m ab, damit schneit es in Kärnten und im Murtal meist bis in tiefe Lagen. In Osttirol und Oberkärnten sind meist 5 bis 10, in höheren Tallagen auch 15 cm Schnee zu erwarten.
Teils winterliche Straßenverhältnisse
Der Dienstag gestaltet sich trüb und häufig nass, in der Früh ist vor allem vom Wald- und Mostviertel bis in den Wienerwald sogar bis in die Niederungen mit etwas Nassschnee zu rechnen. Im Tagesverlauf steigt die Schneefallgrenze von Nord nach Süd auf 500 bis 900 m an. In Kärnten, in der Obersteiermark sowie auch in höheren Lagen von der Buckligen Welt über den Wienerwald bis ins Waldviertel muss man in der Früh mit teils spätwinterlichen Straßenverhältnissen rechnen. Aufgrund der fortgeschrittenen Jahreszeit bzw. Belaubung der Bäume ist zudem die Schneebruchgefahr erhöht.
Trockene Abschnitte sind am ehesten Richtung Innviertel oder im Südwesten zu erwarten, aber auch hier hat die Sonne kaum eine Chance. Bei mäßigem Wind aus Ost bis Nordost werden lediglich für Ende April extrem niedrige 1 bis 9 Grad erreicht.
Nasskalt am Mittwoch
Der Tiefpunkt der Wetterlage wird im Osten am Mittwoch erreicht: Ein Randtief, das auf einer „Fünf-b-Zugbahn„, vom Balkan in Richtung Polen zieht, sorgt von Dienstagnacht bis Mittwochnachmittag vor allem im Osten für trübes, nasses und kühles Wetter. Besonders entlang der östlichen Nordalpen sowie im Nordosten regnet und schneit es zeitweise kräftig, die Schneefallgrenze bewegt sich zwischen 300 und 700 m. Vom Mariazellerland bis in die Gutensteiner Alpen zeichnen sich einige Zentimeter Neuschnee ab. Der Wind dreht auf Nordwest und weht mäßig, im östlichen Flachland auch lebhaft bis kräftig. Die Höchstwerte liegen zwischen 3 und 10 Grad.
Die Großwetterlage in Europa hat sich seit der Monatsmitte grundlegend umgestellt und aus Norden gelangt derzeit kühle Luft arktischen Ursprungs ins Land. Die Temperaturen in Österreich liegen seit vergangenem Dienstag etwa 5 Grad unter dem jahreszeitlichen Mittel. Es handelt es sich erst um den zweiten nennenswerten kühlen Wetterabschnitt seit Jahresbeginn, weil die Temperaturen von Ende Jänner bis Mitte April nahezu durchgehend überdurchschnittlich hoch waren.
Weiterhin kühl
Zu Wochenbeginn dominieren meist die Wolken, nur im Südosten gibt es nennenswerte sonnige Auflockerungen. Im Westen fällt zeitweise etwas Schnee bzw. in tiefsten Lagen wie dem Rheintal auch Regen. Am Abend breiten sich Regen und Schneefall auch auf den Süden aus, die Schneefallgrenze liegt bei 500 bis 800 m. Von Salzburg und Graz ostwärts bleibt es noch trocken, die Temperaturen kommen aber nicht über 3 bis 12 Grad hinaus.
Der Dienstag gestaltet sich trüb und vor allem im Süden häufig nass. Die Schneefallgrenze liegt meist zwischen 500 und 700 m, in der Früh ist vom Mühl- und Waldviertel bis in den Wienerwald aber zeitweise bis in die Niederungen mit etwas Nassschnee zu rechnen. Längere trockene Abschnitte sind am ehesten im westlichen Donauraum und im Salzkammergut zu erwarten. Bei mäßigem Ostwind kühlt es noch etwas ab, maximal werden 2 bis 11 Grad erreicht.
Am Mittwoch Regen und Schnee
Am Mittwoch hält das trübe und oft nasse Wetter an, ein Tief auf einer sog. „Fünf-b-Zugbahn“ sorgt besonders entlang der östlichen Nordalpen sowie im Osten zunächst für kräftigen Regen bzw. bereits oberhalb von 400 bis 700 m für Schneefall. Auf den Bergen sind vor allem von der Eisenwurzen bis zu den Gutensteiner Alpen teils mehr als 30 cm Neuschnee zu erwarten, aber auch in mittleren Höhenlagen wie etwa in Hochstraß muss man nochmals mit teils winterlichen Straßenverhältnissen rechnen. Ein paar Sonnenstunden gehen sich am ehesten in Osttirol bei aufkommendem Nordföhn aus. Der Wind dreht auf Nordwest und frischt im Osten lebhaft bis kräftig auf. Die Höchstwerte liegen meist nur zwischen 3 und 8 Grad, nur in Osttirol gibt es rund 10 Grad.
Wechselhafter Donnerstag
Der Donnerstag beginnt an der Alpennordseite mit einzelnen Regen- bzw. oberhalb von 500 m auch Schneeschauern. Tagsüber setzt sich verbreitet ein Sonne-Wolken-Mix durch, über dem Berg- und Hügelland bilden sich Quellwolken und besonders in der Osthälfte einzelne Schauer. Dabei steigt die Schneefallgrenze gegen 1000 m an. Im Westen bleibt es meist trocken. Die Luft erwärmt sich auf 7 bis 14 Grad.
Am Wochenende wieder 20 Grad
Ab Freitag setzt sich die Wetterbesserung fort. Nach einem regional nochmals leicht frostigen Start kommt vor allem an der Alpennordseite und im Osten wieder häufig die Sonne zum Vorschein. Die Temperaturen steigen von Tag zu Tag an: Am kommenden Wochenende wird es leicht föhnig, damit zeichnen sich sich vielerorts wieder Höchstwerte über 20 Grad ab.
Eingelagert in der kühlen Nordströmung zieht ein Tief namens „Annina“ am Freitag von der Nordsee über Deutschland hinweg in Richtung Karpaten. Das zugehörige Frontensystem erreicht am Abend auch die Alpen und sorgt in der Nacht auf Samstag und am Samstag selbst von Vorarlberg über Nordtirol bis zum Salzkammergut für anhaltend und teils kräftigen Regen bzw. in höheren Tallagen Schneefall.
Am Arlberg 50 cm
Oberhalb von rund 1000 m sind von Freitagnacht bis Samstagnachmittag im westlichen Bergland oft 15 bis 30 cm zu erwarten, am Arlberg und im Bregenzerwald um 40 cm bzw auf den Bergen auch ein halber Meter. Die Schneefallgrenze sinkt zeitweise bis auf 500 m und somit bis in viele Tallagen ab. Da die Bäume in tieferen Lagen bereits belaubt sind, steigt die Schneebruchgefahr auch mit wenig Nassschnee markant an!
Auch abseits der Alpen sind bis Samstag weiterhin teils gewittrige Regen- und Graupelschauer einzuplanen, am ehesten trocken bleibt es zwischen dem Lienzer Becken und Oberkärnten. Bei lebhaft bis kräftig auffrischendem Wind aus West bis Nordwest liegen die Höchstwerte meist zwischen 3 Grad in manchen Alpentälern und lokal bis zu 14 Grad im Süden und Südosten. Klimatologisch betrachtet wären für diese Jahreszeit übrigens 13 bis 18 Grad üblich.
Optimal temperiertes Laufwetter beim Vienna Marathon
Am Sonntag dreht die Strömung tendenziell mehr auf Nord bis Nordost und eine etwas trockenere, aber auch kühlere Luftmasse erreicht Österreich. Dadurch beruhigt sich die Lage im Großteil des Landes deutlich. Lediglich von Vorarlberg bis zum Salzburger Land bleibt die Neigung zu teils gewittrigen Schauern bei einer Schneefallgrenze von dann nur noch 400 bis 800 m erhöht. Einzelne kurze Schauer kann man aus jetziger Sicht auch in den östlichen Nordalpen sowie im Osten und somit auch beim Vienna City Marathon 2024 nicht ganz ausschließen, meist bleibt es hier aber trocken. Landesweit werden zudem maximal 3 bis 12 Grad erreicht, zweistellige Höchstwerte sind aber nur in den südlichen Beckenlagen wahrscheinlich. Beim Wiener Marathon werden am Vormittag meist zwischen 5 und 8 Grad erwartet: Es mag für die meisten recht frisch klingen, diese sind aber ideale Temperaturen zum Laufen. Die Marathon-Läuferinnen und -Läufer werden aber der im Osten und Südosten lebhafter bis kräftiger Nordwind leider deutlich spüren.
Der Spätwinter ist gekommen, um zu bleiben
In der neuen Woche sorgt zuerst rege Tiefdrucktätigkeit im Mittelmeerraum, später dann höchstwahrscheinlich eine weitere Nordwestlage für eine Fortsetzung der leicht zu kühlen und unbeständigen Witterung. Im Bergland muss man somit ab den mittleren Lagen weiterhin mit spätwinterlichen Verhältnissen rechnen. Zwar erholen sich die Temperaturen hierzulande im Laufe der Woche langsam wieder, sie bleiben aber weiterhin etwa 2 bis 5 Grad unter dem jahreszeitlichen Durchschnitt. Die 20-Grad-Marke könnte dann erst zum Wochenende hin und somit gegen Ende April nochmals in Reichweite rücken.
Fälschlicherweise wird Graupel oftmals als kleiner Hagel abgetan, eigentlich ist Graupel aber noch eine Schneeart. Durch anfrieren unterkühlter Wassertröpfchen werden Schneekristalle zu kleinen bis 5 mm großen Kügelchen verklumpt. Dazu ist die Dichte von Graupel geringer als von Hagel und die Oberfläche eher rau. Dadurch fallen sie langsamer und können keinen direkten Schaden anrichten, sie können allerdings in kürzester Zeit für rutschige Fahrbahnen sorgen.
Graupelschauer entstehen vor allem dann, wenn die Luft in einigen Kilometern Höhe sehr kalt ist. Im Winterhalbjahr sind Temperaturen von unter -30 Grad in rund 5 Kilometern Höhe keine Seltenheit. Wenn es dann am Boden gleichzeitig leichte Plusgrade gibt, dann ist der Temperaturunterschied von etwa 35 oder 40 Grad groß genug, dass sich kräftige Schauer oder Gewitter bilden können. In diesen Schauerwolken vermischen kräftige Auf- und Abwinde Schneeflocken mit unterkühlten Wassertröpfchen, die beim Zusammenwachsen schließlich zu Graupel werden und Richtung Erdoberfläche fallen.
Mein erster Graupelmann. ☃️
Der Schauer verwellt gerade ein bisschen über Wien, was gut ist. Der Graupel geht langsam in Schneefall über. pic.twitter.com/PCalRmzpJ9
Da der Wechsel von Sonne hin zu kräftigen Schauern und umgekehrt oftmals sehr rasch vonstatten geht und daher für viele überraschend erfolgt, sind besonders Autofahrer nicht zu unterschätzenden Gefahren ausgesetzt. Innerhalb nur weniger Augenblicke können die Straßen nämlich von Schnee oder Graupel bedeckt sein und entsprechend für eine erhöhte Glättegefahr sorgen. Weiters kommt es meist auch zu einer Einschränkung der Sichtweite und zu teils stürmischen Böen.
Normalerweise ist das Klima in Dubai heiß und arid. An den meisten Tagen im Jahr gibt es viel Sonnenschein und an nur ganz wenigen Tagen im Jahr Regen.
Dank eines ausgeprägten Tiefs kam es gestern und heute in Dubai zu intensiven Regenfällen, das Ergebnis waren Sturzfluten. So verzeichnete eine Wetterstation am Dubai International Airport seit gestern mehr als 100l/m². Normalerweise fallen diese Regenmengen in einem Jahr in Dubai.
Beschädigungen an der Bausubstanz, Verkehrseinschränkungen und zahlreichen weiteren Unwetterschäden waren die Folge.
لأول مرة أشوف المناطق المركزية في #دبي فيها سيول , الأمطار كانت غزيرة و بدأت من البارحة مع ذلك ماشاءالله دبي صامده 👍⚠️🇦🇪#Dubaipic.twitter.com/YvLpgu30pK
Höhentiefs liegen in mehren Kilometern Höhe und zeichnen sich durch niedrige Temperaturen im Vergleich zur Umgebung aus. Deren Entstehung wird oft durch Verwirbelungen des polarumlaufenden Jetstreams begünstigt, Meteorologen sprechen auch von einem Abschnürungsprozess bzw. einem „Cut-Off“. Solche Höhentiefs verlagern sich nicht mit der Höhenströmung, sondern werden durch die umgebende Luftdruckverteilung beeinflusst. Oft verharren sie wie ein Kreisel an Ort und Stelle.
Kaltlufttropfen
Ehemalige Tiefdruckgebiete bzw. Höhentiefs können sich zu sog. Kaltlufttropfen umwandeln, wenn das Bodentief durch Reibung oder Warmluftzufuhr aufgelöst wird und das Höhentief stattdessen erhalten bleibt. Tatsächlich befinden sich Kaltlufttropfen sogar oft im Randbereich eines Bodenhochs. In einem begrenzten Gebiet von etwa 100 bis 1000 Kilometern befindet sich dabei deutlich kältere Luft als in der Umgebung. Da diese kalte Anomalie aber nur in der oberen Hälfte der Troposphäre ausgeprägt ist, scheinen diese Gebiete nicht auf den Bodenwetterkarten auf. Kaltlufttropfen werden durch die bodennahe Strömung „gesteuert“, d.h. sie verlagern sich immer mit dieser zumeist relativ schwachen Strömung.
Labile Schichtung der Luft
Ein Höhentief wirkt sich merklich auf das tägliche Wettergeschehen aus, denn Höhenkaltluft sorgt für eine verstärkte vertikale Temperaturabnahme und somit für eine Destabilisierung der Atmosphäre. Besonders im Frühjahr und Sommer entstehen unter dem Einfluss der Höhenkaltluft Quellwolken, welche im Tagesverlauf zu Schauern und Gewittern heranwachsen. Die Lebensdauer von Kaltlufttropfen ist allerdings meist auf ein paar Tage bis etwa eine Woche begrenzt, da sich die Temperaturunterschiede in der Höhe allmählich ausgleichen.
Vorhersagegenauigkeit
Wenn Höhenkaltluft im Spiel ist, nimmt die Vorhersagbarkeit des Wetters ab: Einerseits werden Kaltlufttropfen durch die bodennahe Strömung gesteuert, was sich negativ auf die Qualität von Modellprognosen auswirkt, andererseits sorgt die konvektive Wetterlage für große Unterschiede auf engem Raum. Vor allem räumlich detaillierte Prognosen, wie etwa jene von Wetter-Apps, sind bei solchen Wetterlagen also mit Vorsicht zu genießen.
Mit 31.7 Grad wurde heute in Deutschlandsberg in der Steiermark die höchste Temperatur des bisherigen Jahres gemessen. Nur in Vorarlberg, Salzburg, Oberösterreich und Wien wurden keine Hitzetage verzeichnet.
dann wieder Winter…
Über Deutschland befindet sich bereits eine Kaltfront, welche am Montag auch das Wetter in Österreich bestimmen wird.
Mit einer sich hinter der Front einstellenden nordwestlichen Höhenströmung wird es in der neuen Woche wieder deutlich kälter als zuletzt, die folgende Graphik zeigt die Höchstwerte am Montag.
Zudem weiten sich im Laufe des Montags Schauer auf weite Landesteile aus. Auch Gewitter sind dann möglich. Ab Dienstag ist sogar Neuschnee wieder ein Thema. Hier die Neuschneeprognose für den kommenden Mittwoch.
Derzeit liegt das Tief YUPADEE noch über dem Atlantik. Morgen am Montag erreicht dessen markante Kaltfront dann die Bundesrepublik. Dabei wird der Durchzug der Kaltfront von Nordwest nach Südost mit Schauern und Gewittern einhergehen, die häufig von Sturmböen begleitet werden. Wie die Modellprognose unten zeigt, sind vereinzelt auch schwere Sturmböen bis 100 km/h nicht ausgeschlossen.
Da die Bäume nun schon recht belaubt sind, besteht morgen also ein größeres Risiko, als bei ähnlichen Windböen im Winter! Auch Abseits von Schauern und Gewittern sind Böen von 60 bis 80 km/h zu erwarten. Die nachfolgenden Tage werden dann unbeständig mit vielen Schauern und einzelnen Graupelgewittern deutlich kühler verlaufen.
Der Alpenraum liegt am Wochenende unter dem Einfluss eines umfangreichen Hochdruckgebiets namens Peter. Bei nur harmlosen Wolken dominiert verbreitet der Sonnenschein und die Temperaturen steigen nochmals auf ein außergewöhnliches Niveau für die Jahreszeit: Der Samstag verläuft frühsommerlich mit Höchstwerten zwischen 23 und 28 Grad, am Sonntag kündigen sich im Süden lokal sogar 30 Grad an. Besonders warm wird es im Raum Bruck an der Mur, in der Südsteiermark, im Drautal, im Raum Villach sowie auch im Lavanttal.
Die Temperaturen liegen am Sonntag teils mehr als 10 Grad über dem jahreszeitlichen Mittel. Erst am vergangenen Sonntag wurde in Bruck an der Mur mit 30,0 Grad der früheste Hitzetag der österreichischen Messgeschichte aufgestellt, der zuvorige Rekord stammte vom 17. April 1934. Dieser wird heuer somit voraussichtlich noch ein zweites mal übertroffen.
Zu Wochenbeginn Schauer und Gewitter
Mit Annäherung einer Kaltfront überwiegen am Montag die Wolken, nur im Süden und ganz im Osten scheint anfangs noch die Sonne. An der Alpennordseite breitet sich bald schauerartiger Regen aus, in der zweiten Tageshälfte gehen im südlichen Bergland und im Osten dann Schauer bzw. lokal auch Gewitter nieder. Am längsten freundlich bleibt es vom Klagenfurter Becken bis in die Südoststeiermark mit föhnigem Südwestwind. Auch an der Alpennordseite frischt kräftiger Westwind auf und von Nord nach Süd liegen die Höchstwerte nur noch zwischen 14 und 25 Grad.
Der Dienstag bringt dichte Wolken und vor allem von Kärnten bis ins Burgenland regnet es kräftig. Auch entlang der Nordalpen gehen Schauer nieder, oberhalb von etwa 1000 bis 1400 m fällt Schnee. Trockene Abschnitte sind im Tagesverlauf im äußersten Norden sowie teils auch in Osttirol zu erwarten. Bei lebhaftem bis kräftigem Nordwestwind kommen die Temperaturen nicht mehr über 6 bis 14 Grad hinaus.
Nachhaltige Abkühlung
In der zweiten Wochenhälfte verbleibt Österreich im Einflussbereich einer nördlichen Strömung, damit gelangen weiterhin kühle Luftmassen in den Alpenraum. Die Schneefallgrenze sinkt zur Wochenmitte in den Nordalpen zeitweise gegen 700 m ab, oberhalb von etwa 1200 m zeichnet sich im Westen nochmals Neuschnee ab . Die Temperaturen steigen frühestens ab dem übernächsten Wochenende wieder etwas an, so hohe Temperaturen wie aktuell werden aber voraussichtlich nicht erreicht. Die zweite Aprilhälfte dürfte damit in Summe deutlich kühler als die erste Aprilhälfte ausfallen, welche mit einer mittleren Abweichung von mehr als +6 Grad zum Mittel von 1991 bis 2020 rekordwarm ausfällt.
Nachdem am vergangenen Wochenende, genauer am 6. April, der erste Hitzetag in Ohlsbach mit 30,1°C in Baden-Württemberg erreicht worden war, verlief die zweite Wochenhälfte auf der Rückseite einer Kaltfront wieder deutlich kühler. Nun steigt der Luftdruck wieder, dank des Hochs PETER, welches sich mit seinem Zentrum nach Süddeutschland verlagert. Damit stehen zunächst verbreitet wettertechnisch ruhige Tage bevor, lediglich im Norden machen sich Fronten von Nordmeertiefs mit etwas Regen bemerkbar.
Im Süden warmes Wochenende
Zum Wochenende hin verschiebt sich das Hoch allmählich in den Mittelmeerraum und auf dessen Nordseite erreicht erneut ein Schwall milder Luft das Land. Dieser kann sich bis in etwa zur nördlichen Landesmitte ausbreiten. Damit erwarten wir am Samstag verbreitet Höchstwerte um 20 Grad, lediglich entlang der Küsten bleibt es etwas kühler, im Süden sind sogar 25 Grad in Reichweite.
Von Nordwesten Kaltfront
Am Sonntag erreicht dann eine Kaltfront den Norden des Landes und damit wird eine nachhaltige Wetterumstellung eingeleitet. Während im Süden nochmals Höchstwerte bis zu 25 Grad erreicht werden, sind es im Norden nur noch 10 bis 14 Grad. Dabei wird es im Norden dann teils sogar stürmisch. Die Animation unten zeigt den Einbruch der kälteren Luft.
Am Montag erreicht die Front schließlich die Alpen. Dazu stellt sich typisches Aprilwetter mit Regen- und Graupelschauern ein, zudem sind dann auch kurze Gewitter zu erwarten. Auch die weitere Woche bringt leicht unterdurchschnittlich temperiertes Wetter. Dabei kann es in den Hochlagen der Mittelgebirge sowie an den Alpen bis in mittlere Höhenlagen auch schneien, größere Neuschneemengen sind abseits der Alpengipfel aber nicht in Sicht. Auch dies ist typisches Aprilwetter.