Gewitter brachten am Montag im Norden großen Hagel und Sturm

Besonders stark betroffen waren am Montagabend der Süden und Osten Oberösterreichs. Kräftige Gewitter sind zunächst vor allem in den Regionen rund um die Pyhrn-Autobahn in Oberösterreich entstanden, also im Gebiet zwischen etwa Micheldorf, Hinterstoder und Windischgarsten. In weiterer Folge ist ein sog. Superzellengewitter von hier aus nordwärts über das Traunviertel und den Großraum Enns ins Mühlviertel bei Engerwitzdorf/Pregarten gezogen. Dieses Gewitter hat für Sturmböen, ergiebigen Regen sowie auch teils großen Hagel gesorgt. In diesen Regionen gab dutzende Feuerwehreinsätze etwa aufgrund von Überflutungen und Sturmschäden, zudem wurden auf einer Fläche von etwa 16.000 Hektar Ackerkulturen, Äpfel und das Grünland massiv geschädigt.

+++ Update 23:55 +++

Mittlerweile schwächen sich die Gewitter meist ab, nur im Bereich des Toten Gebirges zieht derzeit noch eine kräftige Gewitterzelle nach Osten und erreicht demnächst die Phyrn-Priel-Region. Hier ist weiterhin mit Hagel, Sturmböen und vor allem Starkregen zu rechnen. Da hier heute schon viel Regen gefallen ist (in Windischgarsten wurden in den letzten 6 Stunden knapp 60 mm registriert), kann es hier noch zu weiteren Überflutungen kommen. Auch im Osten ist im weiteren Verlauf ein kurzes Gewitter nicht ausgeschlossen, zudem kann der Wind in der zweiten Nachthälfte kurzzeitig kräftig aus West auffrischen.

Mit den Statistiken des heutigen Tages beenden wir den heutigen Ticker und bedanken uns für die Aufmerksamkeit. Bis bald!

Blitzverlauf 27.06.2022 – UBIMET
Blitzanzahl 27.06.2022 – UBIMET

+++ Update 23:40 +++

Während von Tirol bis Oberösterreich weiter teils kräftige Gewitter niedergehen, ist es besonders im Osten weiterhin außergewöhnlich warm. So werden in Langenlebarn immer noch 28.7°C gemessen, auch in der Wiener Innenstadt schwitzt man kurz vor Mitternacht bei 28.5°C.

Aktuelle Temperaturen 23:30 Uhr © ZAMG/UBIMET (für größere Ansicht klicken)

+++ Update 23:30 +++

Ein Blick auf die Einsatzkarte des Landesfeuerwehrverband Oberösterreich spiegelt sehr gut die Zugbahn der Mühlviertler Superzelle wieder. Hier laufen derzeit zahlreiche Einsätze wegen Sturmschäden und Überflutungen. Die Zelle selbst hat sich nun im angrenzenden Waldviertel aufgelöst, aktuell sind aber weiterhin kräftige Gewitter unterwegs – etwa im Salzkammergut. Diese zieht erneut in die bereits am Nachmittag stark betroffene Phyrnregion – hier laufen auch noch immer Überflutungs-Einsätze. Die neuen Gewitter könnten die Lage also weiter verschärfen.

Aktuelle Einsätze Feuerwehr Oberösterreich © https://intranet.ooelfv.at/

+++ Update 23:00 +++

Die Unwetterzelle im Norden des Landes befindet sich jetzt im Waldviertel, hier wurden vor kurzem in Oberlainsitz auch schwere Sturmböen gemessen! Die Zelle schwächt sich nun langsam ab, es ist aber weiterhin mit größerem Hagel und Starkregen zu rechnen. Auch im unteren Mühlviertel brachte sie teils großen Hagel, Kollegen von Storm Science Austria konnten zum Beispiel bei Gallneukirchen folgende Hagelkörner festhalten:

Hagel in Gallneukirchen (OÖ) © Storm Science Austria

+++ Update 22:30 +++

Das stärkste Unwetter ist aktuell im unteren Mühlviertel unterwegs und zieht langsam nach Nordost in Richtung Waldviertel. Hier ist weiterhin mit großem Hagel, Sturmböen und Starkregen zu rechnen. Auch sonst haben sich mittlerweile einige Gewitter gebildet, welche sich weiter nach Ost-Nordost verlagern.

Radarbild von 22:20 Uhr © ACG/UBIMET

+++ Update 21:50 +++

Ein Foto der kräftigen Gewitterzelle bei Salzburg von unseren Kollegen von Storm Science Austria:

Gewitterzelle bei Salzburg © Storm Science Austria (SSA)

Im oberösterreichischen Katsdorf wurden von einem anderem Chasing-Team von Storm Science Austria zudem Sturmböen von 91 km/h gemessen.

Sturmböen bei Katsdorf © Storm Science Austria (SSA)

+++ Update 21:20 +++

Demnächst wird die Stadt Salzburg von der kräftige Gewitterzelle aus Bayern getroffen – hier ist weiterhin mit größerem Hagel und Starkregen zu rechnen!

Die stärkste Zelle – auch eine Superzelle – ist aber aktuell an der Grenze vom oberösterreichischen Traunviertel zum niederösterreichischen Mostviertel unterwegs. Ein Blick auf den vertikalen Schnitt der Zelle zeigt höchste Radarechos bis hoch hinauf – damit ist hier mit großem Hagel zu rechnen! Auch hier gilt die höchste Warnstufe! Die Zelle verlagert sich weiter nach Nordosten in Richtung unteres Mühlviertel. Eine starke Neubildung knapp südwestlich davon dürfte aber demnächst auch für die Stadt Linz relevant werden.

3D-Radarbild 21:15 © ACG/UBIMET

+++ Update 21:10 +++

Eine heftige Gewitterzelle des Gewitterclusters in Oberösterreich verlagert sich jetzt langsam in Richtung Nordosten und damit in Richtung westliches Mostviertel. Demnächst sind etwa die Gebiete um Enns und St. Valentin betroffen. In der Zugbahn ist mit großem Hagel und großen Regenmengen in kurzer Zeit zu rechnen.

+++ Update 21:00 +++

Unsere Partner von Storm Science Austria haben uns so eben diese Fotos übermittelt, aufgenommen nördlich von Kufstein. Das ist die Superzelle, die aktuell Richtung Salzburg zieht.

Hagel bis 5 cm Durchmesser nördlich von Kufstein © Storm Science Austria (SSA)
Hagel bis 5 cm Durchmesser nördlich von Kufstein © Storm Science Austria (SSA)

+++ Update 20:40 +++

Entlang des bayrischen Alpenrandes sind weiterhin Superzellen unterwegs, die östlichste davon wird in der nächsten Stunde auch für die Stadt Salzburg relevant. Derzeit scheint sie aber etwas an Kraft zu verlieren:

Radarbild von 20:35 Uhr © ACG/UBIMET

+++ Update 20:30 +++

Die meisten Blitze wurden bislang in Oberösterreich registriert – der fast stationäre Gewittercluster bewegt sich weiter nur langsam nach Nordosten, dazu bilden sich immer wieder neue Gewitter. Hier ist durch die großen Regenmengen mit Überflutungen und Murenabgängen zu rechnen, auch (größerer) Hagel ist weiterhin Thema.

Blitzetnladungen in den letzten 3 Stunden © nowcast/UBIMET
Bisherige Blitzanzahl am 27.06.2022 © nowcast/UBIMET

+++ Update 19:50 +++

Entlang der Pyrnautobahn hat sich – diesmal v.a. auf der oberösterreichischen Seite – erneut eine sehr stationäre Gewitterzelle gebildet. Derzeit sind vor allem die Orte Klaus und Sankt Pankratz betroffen. Auch hier ist wieder mit Hagel und vor allem großen Regenmengen in kurzer Zeit zu rechnen – erneut ist die höchste Warnstufe aktiv.

Radarbild von 19:45 Uhr © ACG/UBIMET

Die ASFINAG-Webcam beim Knoten Voralpenkreuz zeigt aktuell Starkregen und Hagel. Hier muss man derzeit besonders vorsichtig sein!

© ASFINAG

+++ Update 19:35 Uhr +++

Ein vielerorts sehr heißer Tag geht dem Ende entgegen, damit werfen wir einen kurzen Blick auf die heutigen Höchstwerte. Die höchste Temperatur wurde mit 35.9°C in Villach gemessen, direkt danach folgt Mayrhofen im tirolerischen Bezirk Schwaz mit 35.6°C und das oberösterreichische Windischgarsten mit 35.4°C. Nur in Vorarlberg wurde die 30-Grad-Marke heute nicht geknackt.

Temperaturmaxima am 27.06.2022 – © UBIMET
Temperaturmaxima (Karte) am 27.06.2022 – © UBIMET

+++ Update 19:20 Uhr +++

Am neuesten Satellitenbild sind die aktuellen Gewitterzellen gut zu erkennen. Der Gewittercluster an der Grenze Steiermark/Oberösterreich wirft in der untergehenden Sonne einen Schatten nach Südosten, nordöstlich und südöstlich davon sind nur wenige Wolken am Himmel. Auch am bayrischen Alpenrand sind zwei Gewittertürme zu erkennen – die vordere Zelle hat sich mittlerweile aufgelöst, direkt dahinter folgt aber schon wieder die nächste Superzelle. Diese befindet sich gerade südlich von Bad Tölz und streift an der Grenze zu Tirol entlang nach Osten.

© EUMETSAT – Satellitenbild 19:00 Uhr

+++ Update 18:40 Uhr +++

Die Gewitter in der Obersteiermark bzw. im Bereich der Phyrn, nördlich von Liezen, bilden sich laufend neu und bewegen sich nur sehr langsam nach Nordosten – dementsprechend ist hier neben Hagel auch lokal mit großen Regenmengen zusammen. Hier ist mittlerweile auch die höchste Warnstufe gültig! Die Zellen am Bayrischen Alpenrand verlagern sich indes weiter nach Nordosten.

Radarbild von 18:35 Uhr © ACG/UBIMET
Aktuelle Gewitterwarnungen und -vorwarnungen (gelb) der Österreichischen Unwetterzentrale – uwz.at

+++ Update 17:50 Uhr +++

Die Gewitterzelle im Tiroler Außerfern hat sich in den letzten Minuten verstärkt, hier ist mit Hagel und Starkregen zu rechnen. Zudem ist auch in der Obersteiermark – nordwestlich von Liezen – ein Gewitter entstanden, welches sich langsam nach Nordosten verlagert.

Radarbild von 17:45 Uhr © ACG/UBIMET

+++ Update 17:30 Uhr +++

Jenes Gewitter, welches sich vor etwa 1,5 Stunden im Tiroler Oberland gebildet hat, befindet sich mittlerweile am bayrischen Alpenrand und hat sich zu einer Superzelle entwickelt. Hier konnte man vor ein paar Minuten auch einen „Stormsplit“ beobachten. Aus einer Gewitterzelle wurden zwei – die linke verlagert sich unter starker Abschwächung nach Nordost, die rechte unter Verstärkung weiter nach Osten.

Währenddessen hat sich auch im Tiroler Oberland ein neues Gewitter gebildet, welches sich nach Nordosten verlagert. Hier ist derzeit mit Starkregen und kleinkörnigem Hagel zu rechnen.

Radarbild von 17:25 Uhr © ACG/UBIMET

+++ Update 16:30 Uhr +++

Aktuell knabbert Villach an der 36 Grad-Marke. Derzeit werden, außer in Vorarlberg, in jedem Bundesland verbreitet über 30 Grad gemessen.

+++ Update 16:00 Uhr +++

Im Tiroler Oberland haben sich die ersten Gewitter gebildet.

Radarbild von 15:50 Uhr © ACG/UBIMET

+++ Update 15:10 Uhr +++

In Villach wurde mittlerweile die 35-Grad-Marke übertroffen, anbei die aktuellen Hotspots:

  • 35,5 Grad Villach (K)
  • 35,4 Grad Ferlach (K)
  • 34,8 Grad Windischgarsten (OÖ)
  • 34,4 Grad Wien – Innere Stadt (W)
  • 34,3 Grad Innsbruck (T)

In Vorarlberg und im Außerfern ist dagegen bodennahe bereits etwas kühlere Luft eingeflossen, hier werde Temperaturen um 25 Grad gemessen. In den kommenden Stunden steigt die Gewitterbereitschaft ausgehend vom Arlberg bzw. den Lechtaler Alpen rasch an.

Unwetterpotential am Montagabend. © www.uwz.at
Am Arlberg fließt die kalte Luft als Wolkenschlange über den Galzig. www.foto-webcam.eu

+++ Update 14:10 Uhr +++

Mit 34 Grad sind derzeit Villach, Ferlach, Schönau an der Enns und Windischgarsten die heißesten Orte des Landes!

+++ Update 12:05 Uhr +++

Die bisherigen Hotspots des Landes:

  • 32,6 Grad Pottschach-Ternitz
  • 32,4 Grad Eisenstadt
  • 32,0 Grad Mörbisch

In Wien, St. Pölten, Salzburg und Innsbruck wurde die 30-Grad-Marke ebenfalls schon überschritten, aber auch Graz, Linz und Klagenfurt sind nahe dran. Nur in Bregenz ist es mit 23 angenehm temperiert. Hier gibt es stets die Hitliste mit den aktuellen Wetterdaten.

+++ Update 11:10 Uhr +++

Am aktuellen Satellitenbild sieht man die Kaltfront über Westeuropa, welche heute Nachmittag vorübergehend ostwärts vorankommt. In Österreich scheint derzeit verbreitet die Sonne und im Osten werden bereits recht verbreitet Temperaturen um 30 Grad gemessen. Spitzenreiter ist bislang Pottschach-Ternitz im Bezirk Neunkirchen mit 31,8 Grad.

Satellitenbild um 11 Uhr. © EUMETSAT/UBIMET

+++ Übersicht 11 Uhr +++

Österreich liegt zu Wochenbeginn zwischen einem umfangreichen Tief mit Kern über dem Nordatlantik und einem  Hoch über Osteuropa.  Die nahezu stationäre Kaltfront des Tiefs erstreckt sich dabei von Dänemark quer über Deutschland bis in den Westalpenraum und trennt vergleichsweise kühle, maritime Luftmassen über Westeuropa von sehr warmer und energiereicher Luft im Osten, etwa im östlichen Flachland steigen die Temperaturen auf bis zu 35 Grad. Am Montagabend kommt die Kaltfront vorübergehend ostwärts voran, somit stiegt die Gewittergefahr vor allem an der Alpennordseite deutlich an.

Am Montagnachmittag sind zunächst in den westlichen Nordalpen erste kräftige Gewitter zu erwarten, dabei besteht örtlich die Gefahr von großem Hagel. Am späten Nachmittag ziehen die Gewitter über Südbayern hinweg ostwärts, in den Abendstunden zeichnen sich dann vor allem in Oberösterreich auch teils schwere Sturmböen um 90 km/h ab. In Nacht erfasst die Gewitter auch das Waldviertel, zudem kommt auch im Mostviertel und im östlichen Flachland kräftige Westwind mit teils stürmischen Böen auf. Vereinzelte Gewitter sind aber auch im Osten nicht ausgeschlossen.

Titelbild © AdobeStock