Italientief sorgt für Föhnsturm und Starkregen, im Süden Hochwassergefahr

Ein kräftiges Tiefdruckgebiet mit Kern über dem westlichen Mittelmeer führt derzeit ausgesprochen feuchte Luftmassen in den Süden Österreichs, zudem kommt in den Nordalpen stürmischer Föhn auf. Die Zugbahn des Tiefdruckgebiets ist aber außergewöhnlich, so zieht das Tief in der Nacht auf Dienstag direkt von Süd nach Nord über die Alpen hinweg, zudem erfasst die dazugehörige Kaltfront das Land in den Abend- und Nachtstunden aus Südwesten.

Gewittriger Starkregen

In den vergangenen 48 Stunden sind im Süden bereits ergiebige Regenmengen gefallen, so hat der Pegel der Gail am Sonntagabend abschnittsweise bereits HQ-10 erreicht und die Drau hat im Unterlauf HQ-1 überschritten. Dazu gab es Vermurungen, so wie etwa am Sonntagabend am Brenner. Derzeit hat im Bereich des Alpenhauptkamms und im Süden neuerlich Regen eingesetzt, der sich in den kommenden Stunden weiter verstärkt. Besonders im Laufe der zweiten Tageshälfte regnet es hier auch kräftig und gewittrig durchsetzt! Erst in der Nacht auf Dienstag lässt der Regen wieder nach. Aktuelle Warnungen gibt es auf https://uwz.at/.

Besonders in Osttirol und Kärnten regnet es kräftig
48-Stunden-Niederschlag bis Montagmorgen. © UBIMET

Hochwassergefahr in Kärnten

Bis Montagnacht fallen in Osttirol und Oberkärnten nochmals 80 bis 120 Liter pro Quadratmeter, in den Karnischen Alpen lokal auch um 150. Die Gefahr von Überflutungen und Hangrutschungen steigt im Tagesverlauf deutlich an. An der Drau und der Möll zeichnet sich ein 10- bis 30-jähirgen Hochwasser ab, an der Gail ist sogar ein überschreiten der HQ-30-Marke nicht ausgeschlossen! Auch am Alpenhauptkamm regnet es kräftig, somit sind weiterhin Vermurungen möglich. Am Dienstag fällt zeitweise noch etwas Regen, die Intensität lässt aber deutlich nach.

Es drohen Vermurungen und Hochwasser
Prognose der Regenmengen bis Dienstagmorgen. © UBIMET

Föhnsturm

Mit Annäherung des Tiefs kommt es im Alpenraum zu kräftigen Druckunterschieden, somit lebt im Bergland zunehmend stürmischer Föhn auf. Vor allem in prädestinierten Tallagen vom Karwendel über den Tennengau bis zum Mariazellerland zeichnen sich in der Nacht auf Dienstag örtlich auch schwere Sturmböen um 100 km/h ab! Auf exponierten Gipfeln ist sogar mit Orkanböen über 160 km/ zu rechnen. Auch im Flachland wird es allerdings zunehmend windig, so kommt an der Alpennordseite und im Osten im Laufe des Abends und der Nacht kräftiger bis stürmischer Südostwind mit Böen um 60 oder 70 km/h auf. Weiters sind teils stürmische Böen am Montagabend selbst in Unterkärnten und im Murtal nicht ausgeschlossen.

Es gibt einen Föhnsturm
Windspitzen bis Dienstagmittag. © UBIMET