Auf Rekordregen folgt Wetterberuhigung

wechselhaftes wetter

Die vergangenen Tage brachten mit einem Italientief wahrlich beachtliche Regenmengen, insbesondere in Unterkärnten, im Süden der Steiermark und im Südburgenland. Von Donnerstag bis Samstag sind beispielsweise am Loiblpass an der Grenze zu Slowenien fast 300 Liter Regen pro Quadratmeter zusammengekommen. Hier als Übersicht die dreitägigen Regenmengen in Unterkärnten und im grenznahen Slowenien:

Niederschlagsmengen in und um Unterkärnten seit Donnerstag.
Quelle: https://hydrographie.ktn.gv.at/atmosphaere/niederschlag

In einem gesamten (!) durchschnittlichen August sind es dort lediglich rund 180 l/m². Somit steht auch schon fest, dass am Loibl der heurige Sommer mit mittlerweile beinahe 1000 Litern pro Quadratmetern der nasseste der Messgeschichte werden wird – völlig unabhängig davon, wieviel Regen in den verbleibenden drei Wochen noch fällt.

Doch auch in Eisenkappel, Ferlach, Völkermarkt und Klagenfurt waren die Regenmengen auf Rekordniveau, noch nie zuvor seit jeweiligem Messbeginn gab es an diesen Stationen mehr Niederschlag in einem 48-stündigen Zeitraum.

Generell ist in weiten Teilen Kärntens, im Süden der Steiermark sowie im Südburgenland das Regensoll für den gesamten Sommer (Juni, Juli, August) bereits erreicht oder wurde gar übertroffen. Gut zu sehen in folgender Grafik: 100% bedeutet dabei, dass das Soll exakt erreicht wurde. In Klagenfurt beispielsweise sind schon jetzt knapp 50% mehr Regen gefallen als sonst im ganzen Sommer:

Zum Glück beruhigt sich das Wetter nun aber spürbar, hier die Aussichten bis zum nächsten Wochenende im Detail:

Am Montag regnet es an der Alpennordseite häufig, besonders in Oberösterreich auch noch kräftig. Am Nachmittag geht der Regen in Schauer über, im Osten zeigt sich dazwischen ab und zu die Sonne. Etwas häufiger sonniges und meist trockenes Wetter setzt sich mit Nordföhn im Süden durch. Vor allem im Donauraum und am Alpenostrand weht starker bis stürmischer Westwind mit lokalen Sturmböen. Von Nord nach Süd liegen die Höchstwerte lediglich zwischen 11 und 22 Grad.

Der Dienstag beginnt meist noch bewölkt, aber nur mehr vereinzelt im Bergland mit ein paar Regentropfen. Im Laufe des Tages stellt sich ein freundlicher Mix aus Sonne und Wolken ein, die Schauerneigung bleibt gering. Der Wind weht anfangs an der Alpennordseite noch mäßig bis lebhaft aus westlichen Richtungen und flaut am Nachmittag ab. Mit maximal 19 bis 25 Grad beginnt sich die Luft allmählich wieder zu erwärmen.

Am Mittwoch scheint im Westen und Süden häufig die Sonne. Von Oberösterreich bis ins Burgenland überwiegen dagegen die Wolken, die Sonne lässt sich hier sich höchstens zwischendurch blicken und im Tagesverlauf nimmt die Schauerneigung zu. Lokal sind auch Blitz und Donner dabei. Anfangs weht nur schwacher Wind aus südlichen Richtungen, mit den Schauern frischt der Wind auf und dreht auf West. Je nach Sonne liegen die Höchstwerte zwischen 18 und 26 Grad.

Der Donnerstag beginnt vor allem im Mühl- und Waldviertel sowie im östlichen Bergland mit dichten Wolken und gebietsweise mit etwas Regen. Von Westen her lockert es aber zunehmend auf, spätestens ab Mittag stellt sich in weiten Landesteilen ein freundlicher Sonne-Wolken-Mix ein. Eine geringe Schauerneigung besteht am ehesten noch rund um die Steiermark. Meist weht nur noch schwacher Wind und die Temperaturen steigen auf 20 bis 28 Grad.

Am Freitag herrscht landesweit sonniges Sommerwetter, Quellwolken bleiben harmlos. Mit den Temperaturen geht es weiter bergauf, sie steigen auf 24 bis 30 Grad. Ein Hitzetag dürfte sich dann nach längerer Zeit mal wieder in Vorarlberg, Tirol und Kärnten knapp ausgehen.

Das kommende Wochenende hat voraussichtlich wieder etwas wechselhaftere Verhältnisse zu bieten, neben Sonnenschein und Wolken kommen dann auch wieder Schauer und Gewitter ins Spiel. In jedem Fall bleibt es hochsommerlich war mit Höchstwerten von 25 bis 30 Grad.

Gut zu sehen ist die Rückkehr des Sommers auch bei der Punktprognose am Beispiel Innsbruck:

Zunächst noch Regen und Gewitter, später wieder sommerliches Wetter

Das Vb-Tief

Beim Blick auf die prognostizierte Großwetterlage über Europa wurden Meteorologen in den letzten Tagen besonders aufmerksam. Ein Kaltluftausbruch in den höheren Atmosphärenschichten (angedeutet in folgender Isohypsenkarte) bis weit nach Süden über das Mittelmeer und die südliche Strömung über Osteuropa sind oft die Ursache für sogenannte „Vb-Tiefs“ (fünf-b-Tief).

Höhentrog über Mitteleuropa bis ins Mittelmeer reichend – ECMWF, Quelle: UBIMET

Nach der Entstehung im Golf von Genua verlagern sich jene Tiefs über die Adria weiter, wo sie sich mit jeder Menge Feuchtigkeit anreichern und ziehen letztendlich meist Richtung Polen nordwärts ab. An deren Rückseite sorgen Vb-Tiefs im Nordstau der Alpen für anhaltenden und ergiebigen Starkregen. So sind z.B. das Oderhochwasser 1997 oder das Donauhochwasser 2002 auf ein solches Vb-Tief zurückzuführen.

Frontenkarte für Samstag, 05.08.2023 – Quelle: DWD

Jenes Vb-Tief namens ZACHARIAS bringt dabei entlang der österreichischen Grenze, vom Allgäu bis zum Berchtesgadener Land und nach Niederbayern bis ins Passauer Land Regenmengen von 30 bis 50 Liter/qm. Stellenweise sind auch bis 80 Liter/qm möglich.

YVES sorgt für stürmische Verhältnisse

Die Kaltfront eines weiteren Tief – diesmal mit Ursprung über dem Atlantik und namens YVES – zieht am Samstag über Deutschland hinweg und sorgt dabei für Schauer und einzelne Gewitter. Das Tief selbst erreicht in der Nacht auf Sonntag den Westen Deutschlands. Aufgrund eines Kanalisierungs-Effektes an den Alpen ist daher im Laufe des Sonntags mit stürmischen Böen im Alpenvorland zu rechnen.

Dazu ist die Atmosphäre über Deutschland aufgrund der eingangs erwähnten, eingeflossenen höhenkalten Luft labil geschichtet, was weitere Schauer und Gewitter begünstigt.

ZACHARIAS legt mit stürmischen Verhältnissen nach

Das ehemalige Italientief ZACHARIAS – am Montag bereits über der Ostsee angekommen – sorgt schließlich auch im Norden für stürmische Verhältnisse. Dabei sind sowohl an der Nordsee- als auch der Ostseeküste teils schwere Sturmböen von über 100 km/h, allgemein in der Nordhälfte Sturmböen zu erwarten:

Animation der Windböen inkl. der Isobaren – ECMWF, Quelle: UBIMET

Rückkehr zu sommerlichen Bedingungen

Zu guter Letzt noch ein Ausblick auf die kommende Woche: Nach der regen Tiefdrucktätigkeit stellt sich die Wetterlage grundsätzlich um, das Hoch JACQUELINE macht sich in Mitteleuropa breit und zudem dreht die Strömung ab der Wochenmitte auf Südwest. Damit erreichen uns wieder deutlich wärmere Luftmassen, zu sehen in folgender Animation an der rötlicheren Färbung für die oft verwendete Temperatur in ca 1500 m Höhe:

Animation der Temperatur auf 850 hPa inkl. der Isobaren – GFS, Quelle: UBIMET

Anhand der Isobaren erkennt man zu Beginn der Animation die beiden oben erwähnten Tiefs, das Italientief über Ungarn zur Ostsee ziehend, das zweite über die Britischen Inseln hinweg nach Deutschland und das sich von Westen her ausbreitende Hoch.

 

 

Titelbild: Webcam Schleching @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/schleching

Extremer Starkregen im Süden Österreichs, keine Beruhigung in Sicht

Überflutungen (Symbolbild) @ Christof Timmermann - Visualhunt.com

In der Nacht auf Freitag hat es im Süden Österreichs enorme Regenmengen binnen kurzer Zeit gegeben. Von Unterkärnten über die Südsteiermark bis ins Südburgenland kamen in weniger als 12 Stunden verbreitet 50 bis 100 l/m² Regen zusammen. An der Slowenischen Grenze gab es oft sogar mehr als 100 l/m². So zum Beispiel am Loiblpass (mehr als 190 l/m²), in Ferlach (158 l/m²) und in Eisenkappel (155 l/m²). An all diesen Stationen wurde dabei ein neuer Sommer-Rekord bezüglich der 24-stündigen Niederschläge verzeichnet. Auch in der Südsteiermark gab es aber beachtliche Mengen über 100 l/m², wie z.B. in Leibnitz-Wagna mit 122 l/m².

24-stündige Niederschlagsmenge bis Freitag 16 Uhr MESZ - UBIMET
24-stündige Niederschlagsmenge bis Freitag 16 Uhr MESZ – UBIMET

Zum Vergleich: in einem durchschnittlichen Juli fallen in diesen Regionen zwischen 100 und 200 l/m² Regen. In einem gesamten Sommer (also in 3 Monaten) zwischen 300 und 500 l/m². Vor allem Bäche und kleinere Flüsse führten dabei oft ein 30 bis 50 jähriges Hochwasser. Bei diesen Gewässern gab es naturgemäß auch die größten Probleme mit Ausuferungen und Überflutungen, vor allem in der Südsteiermark. Die größeren Flüsse blieben hingegen meist zwischen HQ3 und HQ5.

Verlauf des Durchflusses des Saggaubachs bei Gündorf, Südsteiermark - https://egov.stmk.gv.at/at.gv.stmk.hydavis-p/pub/praesentation/index.xhtml?
Verlauf des Durchflusses des Saggaubachs bei Gündorf, Südsteiermark – https://egov.stmk.gv.at/at.gv.stmk.hydavis-p/pub/praesentation/index.xhtml?
Verlauf des Durchflusses des Feistrizbachs bei Bleiburg, Unterkärnten - https://hydrographie.ktn.gv.at/
Verlauf des Durchflusses des Feistrizbachs bei Bleiburg, Unterkärnten – https://hydrographie.ktn.gv.at/
Verlauf des Durchflusses der Raab bei Neumarkt, Südburgenland - https://wasser.bgld.gv.at/hydrographie/die-fluesse/neumarkt
Verlauf des Durchflusses der Raab bei Neumarkt, Südburgenland – https://wasser.bgld.gv.at/hydrographie/die-fluesse/neumarkt

Auch jenen Regionen südlich von uns erging es leider nicht besser. Die Regenmengen in Slowenien waren sogar größer als die in Österreich, mit erheblichen Schäden und (nach derzeitigem Stand) drei Toten.

12-stündige Niederschlag in Slowenien bis 04.08. um 9:30 Uhr MESZ:

Das Italientief zieht in den kommenden Stunden entlang einer typischen „Vb“-Zugbahn über die Adria und Ungarn in Richtung Polen weiter. Dies sorgt bereits in der Nacht auf Samstag für weitere Starkniederschläge in den bereits extrem nassen Regionen des Südens. Doch der Regen breitet sich auf das gesamte Land aus und bis Samstagabend muss man somit nicht nur im Süden, sondern auch entlang der Nordalpen sowie generell im Norden und Osten Österreichs mit ergiebigen Mengen rechnen!

Niederschlagsprognose für die kommenden 24 Stunden bis Samstagabend - UBIMET
Niederschlagsprognose für die kommenden 24 Stunden bis Samstagabend – UBIMET

Die Lage beruhigt sich am Sonntag langsam wieder und in der neuen Wochen bleibt es schließlich landesweit nahezu komplett trocken. Zudem steigen die Temperaturen wieder auf ein hochsommerliches Niveau, selbst eine neue Hitzewelle ist aus jetziger Sicht ab der zweiten Wochenhälfte möglich.

Gut 1 Million Blitze im Juli

Blitze über Hamburg Quelle: asvensson - VisualHunt.com

Million geknackt

Vom 1. bis zum 31. Juli registrierte unser Blitzmesssystem über ganz Deutschland verteilt exakt 1.043.313 Blitzentladungen (Wolken- und Erdblitze inkl. Folgeblitze). Dieser Wert liegt nur sehr wenig unter dem 10-jährigen Mittel von 2013 bis 2022, nach drei blitzarmen Julimonaten war der heurige mal wieder ausgeglichen.

Vor allem der Süden in Form von Baden-Württemberg und Bayern hat großen Anteil an den Blitzen für die ganze Bundesrepublik. Alleine auf diese beiden Bundesländer entfällt rund die Hälfte aller registrierten Blitze. Dagegen waren in den neuen Bundesländern Gewitter eher Mangelware, so schließen Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern den Monat mit 40 bis 60% weniger Blitzen ab als üblich.

Die blitzreichsten Tage deutschlandweit waren der 24. mit rund 139.000 Blitzentladungen gefolgt vom 02. mit 135.000 Entladungen.

Hier die Blitzdichte in Deutschland grafisch:

Spitzenreiter Bayern, höchste Blitzdichte in Baden-Württemberg

Mit exakt 356.035 Blitzentladungen führt Bayern das Bundesländer-Ranking an, an zweiter Stelle folgt mit 196.887 Entladungen Baden-Württemberg. Auf Platz 3 liegt Nordrhein-Westfalen mit 123.879 Entladungen, gefolgt von Niedersachsen mit 111.205. Alle diese Bundesländer können also mehr als 100.000 Blitze aufweisen.

In Bezug auf die Blitzdichte liegt Baden-Württemberg mit 5,5 Blitzen pro km² an erster Stelle, dicht gefolgt von Bayern mit etwa 5,1 Blitzen pro km². Es folgen Berlin mit einer Dichte von 4,3 Blitzen/km² sowie das Saarland und Bremen mit je 4,0 Blitzen/km². An letzter Stelle liegt Mecklenburg-Vorpommern mit nur 1 Blitz pro km².

Hier nochmal zur besseren Übersicht:

Auf Landkreisebene liegt Essen mit 18,6 Blitzen/km² auf Platz 1, gefolgt von Altötting und Aichach-Friedberg in Bayern mit gut 15 Blitzen/km². Hier seht ihr die Top 10 bei Gesamtzahl und Blitzdichte:

Die meisten Tage mit Gewitter gab es im Kreis Miesbach in Oberbayern, wo an 19 Tagen zumindest ein Blitz erfasst wurde.

Stärkster Blitz in Schleswig-Holstein

Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurde in Niedersachsen gemessen: Spitzenreiter ist eine Entladung mit rund 379 kA am 09. Juli in Aspen im Kreis Ammerland. Kurzzeitig wurde dabei knapp 24.000 mal höhere Stromstärke erreicht, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit maximal 16 Ampere verfügbar ist.

Hier die 10 stärksten Blitze:

 

Rund 485.000 Blitze im Juli in Österreich

Blitz und Gewitter

Vom 1. bis 31. Juli registrierten wir über ganz Österreich verteilt exakt 485.911 Blitze (Wolken- und Erdblitze). Das sind zwar deutlich mehr Blitze als im Juli des Vorjahres, wir liegen damit aber nur knapp über dem Juli-Mittel der vergangenen 15 Jahre von rund 425.000 Entladungen.

Am Rande eines Hitzehochs über dem Mittelmeer gab es zahlreiche Schwergewitterlagen, in erster Linie waren davon aber immer die gleichen Regionen im Süden und Südosten betroffen. So verwundert es kaum, dass Kärnten, die Steiermark und das Burgenland deutlich über ihrem jeweiligen Juli-Mittel bilanzieren. So wurden im Burgenland um 80% mehr Blitze verzeichnet als in den Julimonaten von 2009-2022, in Kärtnen sogar doppelt so viele.

Währenddessen wurden von Tirol bis nach Wien und Niederösterreich zum Teil viel weniger Blitze als im Juli üblich verzeichnet. Im ohnehin blitzarmen Wien gab es in den vergangenen Jahren im Juli durchschnittlich etwas mehr als 2.000 Blitze, heuer waren es nur 334. Die Abweichung beträgt – 85%, auch in Niederösterreich fehlen 60% auf eine ausgeglichene Blitzbilanz.

Hier eine Übersicht der Blitzdichte im Juli:

Abräumer Steiermark

Mit knapp 165.000 Blitzen führt die Steiermark das Bundesland-Ranking ganz klar an, gefolgt von Kärnten und Oberösterreich mit rund 81.000 Entladungen. An letzter Stelle befindet sich mit Wien das flächenmäßig kleinste Bundesland, hier gab es vergangenen Monat wie bereits erwähnt nur 334 Blitze. Auch im Bezug auf die Blitzdichte liegt die Bundeshauptstadt mit 0,8 Blitzen pro Quadratkilometer an letzter Stelle. An der Spitze dieser Hitliste thront erneut einsam die Steiermark, wo pro Quadratkilometer 10 Blitze gemessen wurden. Hier folgen das Burgenland und Kärnten mit 9 bzw. 8 Blitzen pro Quadratkilometer auf dem Silber- und Bronzerang.

Blitzreichste Bezirke und Gemeinden

Auf Bezirksebene liegt Liezen (Steiermark) mit rund 23.000 Entladungen in Führung, auch Platz 2 und 3 gehen mit dem Bezirk Südoststeiermark und Bruck-Mürzzuschlag ins grüne Herz Österreichs.

Hier die Top 10 der blitzreichsten Bezirke bzgl. absoluter Anzahl und Blitzdichte:

Die höchste Blitzdichte auf Gemeindeebene gab es dabei in Neutal (Burgenland, Bezirk Oberpullendorf) mit einem unglaublichen Wert von 52 Blitzen pro Quadratkilometer, die Top 5 sind in dieser Statistik fest in burgenländischer Hand.

Stärkster Blitz in Osttirol

Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurde in Osttirol gemessen: Spitzenreiter ist eine Entladung mit gut 300.000 Ampere am Nachmittag des 04. Juli im Villgratental. In kürzester Zeit wurde dabei knapp 20.000 mal mehr Energie freigesetzt, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit 16 Ampere verfügbar ist.

Hier die 10 stärksten Blitze:

Die blitzreichsten Bundesländer im Juli 2023:

Rang Bundesland Anzahl Blitze Abweichung in % zum Mittel Blitzdichte (Blitze pro km²)
1. Steiermark 164.675 +46% 10,0
2. Kärnten 81.163 +102% 8,5
3. Oberösterreich 80.589 +17% 6,7
4. Tirol 48.649 -10% 3,9
5. Burgenland 34.803 +79% 8,8
6. Niederösterreich 34.233 -59% 1,8
7. Salzburg 29.887 -14% 4,2
8. Vorarlberg 11.578 +19% 4,4
9. Wien 334 -84% 0,8

 

 

Tief XAN bringt am Mittwoch kräftige Gewitter im Westen

Gewitter bei Lamprechtshausen am Mittwochabend (Foto: Storm Science Austria)

Rückblick auf den Juli

Der Juli verlief im Norden des Landes nur etwas zu kühl, während er in größeren Teiles des Landes deutlich zu warm ausfiel. Durch die in der zweiten Monatshälfte auftretende Westwetterlage mit wiederholt durchziehende Tiefs, regnete es besonders im Nordwesten und Norden sowie in den westlichen Mittelgebirgsstaulagen mehr als üblich. Dagegen blieb es im Osten des Landes und dort besonders östlich von Harz und Thüringer Wald erneut deutlich zu trocken. Somit ist es wenig überraschend, dass besonders dort teils deutlich mehr als im Mittel üblich die Sonne schien.

Hier eine Liste von ausgewählten Stationen:

Temperatur

Station Mittel [°C]
Abweichung Temperatur [°C]
Kiel 17.3 -0.3
Greifswald 17.9 -0.2
Köln 20.2 +0.8
Erfurt 19.2 +0.9
Dresden 20.7 +1.3
Frankfurt 20.8 +0.3
Stuttgart 21.2 +1.1
Freiburg 21.6 +0.9
Nürnberg 20.3 +0.9
München 21.0 +1.4

Niederschlag

Station Summe [mm]
Abweichung Niederschlag
Kiel 108.6 +27.6
Greifswald 65.7 +0.6
Köln 69.5 -9.0
Erfurt 36.6 -41.5
Dresden 51.1 -31.4
Frankfurt 75.2 +12.6
Stuttgart 96.7 +16.3
Freiburg 85 +6
Nürnberg 101.8 +28
München 93 -22.3

Sonnenschein

Station Summe [h] Abweichung Sonnenscheindauer
Kiel* 202.9
Greifswald 218 -16.4
Köln* 184
Erfurt* 257
Dresden 274.5 +48.8
Frankfurt 230.8 +4.5
Stuttgart 250.3 +18.3
Freiburg 218.1 +1.9
Nürnberg 255.5 +24.3
München 236.7 +3.4

* an einer nahe gelegenen Station

Tief XAN

Auch der August beginnt nun sehr unbeständig. Heute zieht das Tief WENZESLAUS durch, morgen folgt das schon benannte Tief XAN. Derzeit liegt es noch über dem offenen Atlantik und wird entlang des Pfeils in der unten stehenden Graphik in den kommenden Stunden ziehen.

Aktuelles Satellitenbild mit den zwei wetterbestimmenden Tiefs © EUMETSAT/UBIMET

Dabei kann das Tief einen kurzzeitig subtropische Luft nach Deutschland führen. Im kleinen Warmsektor, Bereich zwischen Warm- und Kaltfront, deuten die Modelle gute Instabilität und ordentlich Windscherung (Zunahme des Windgeschwindigkeit mit der Höhe) an. Dies sind die Hauptzutaten für Bildung von kräftigen Gewittern.

Gefahrengebiete am Mittwoch © UBIMET

Dabei muss im Westen des Landes bei den Gewittern auch mit Tornados gerechnet werden. Die Bedingungen dafür sind gut gegeben, eine feuchte Luftmasse, die die Wolkenunterkante sehr niedrig werden lässt und die schon angesprochenen Windscherung. Dabei können die Prinzipien der Tornadobildung (Kippung und Strecken von Luftpaketen) voll zur Anwendung gelangen. Zudem können auch kräftige Gewitterböen die Zellen begleiten, nebst Starkregen und kleiner Hagel.

 

Rückblick: Juli zu warm und mit schweren Gewittern

Gewitterzelle von Bad Waltersdorf aus gesehen (Archivbild) © Storm Science Austria

Juli deutlich zu warm

Österreichweit betrachtet schließt der Juli rund 1,5 Grad zu warm ab, vergleicht man ihn mit dem langjährigen Mittel von 1991-2020. Die größten positiven Abweichungen haben wir in Ober- und Niederösterreich, in Wien und im Nordburgenland. Im Nordosten gab es zum Teil positive Anomalien von 2 bis 2,5 Grad.

Temperaturabweichung im Juli.

In Eisenstadt war dies der wärmste Juli der dortigen Messgeschichte (Beginn 1936), in Wien und St. Pölten der drittwärmste und in Linz reiht sich der heurige Juli auf Rang 4 ein. Zu kühle Regionen gab es nicht, am nächsten am langjährigen Mittel dran waren Osttirol, Kärnten, der Lungau und die Weststeiermark mit Abweichungen von weniger als +1 Grad.

Extreme Temperaturen oben wie unten

In der ersten Monatshälfte gab es die höchsten Temperaturen im Juli, Bludenz erreichte am 11. des Monats schweißtreibende 37,7 Grad. Es war dies die zweithöchste je in Vorarlberg gemessene Temperatur, mit 38,1 Grad vor gut 40 Jahren bleibt der Ländlerekord knapp in Feldkirch. Extreme Hitze jenseits der 35 Grad gab es mit Ausnahme Kärntens und der Steiermark aber in jedem Bundesland.

Die Top 10 der höchsten Temperaturen im Juli.

Die Hitze beschränkte sich aber nicht nur auf die Niederungen und Täler, auch auf den Bergen war es sehr warm. So wurden ebenfalls am 11.07. auf dem Sonnblick in über 3000 m Höhe 15,7 Grad gemessen. Das ist nicht nur 10 Grad über den normalen Höchstwerten in einem Juli, sondern auch ein neuer Wärmerekord für eine der langdienensten Wetterstationen der Welt. Seit Messbeginn 1886 wurde überhaupt erst fünf Mal die Marke von 15 Grad geknackt.

Viele Hitzetage und Tropennächte

Die nahezu durchwegs überdurchschnittlichen Temperaturen machen sich auch in einer hohen Anzahl der typischen Kenntage für den Hochsommer bemerkbar. In Neusiedl am See gab es in Summe 16 Hitzetage mit 30 Grad oder mehr, im langjährigen Mittel von 1991 bis 2020 sind es nur 10 solcher Tage. 15 Hitzetage erreichten aber u.a. auch Wien-Stammersdorf und Mistelbach.

Anzahl jener Tage mit 30 Grad oder mehr.

Zudem wurden zahlreiche Tropennächte registriert, in der Wiener Innenstadt sanken die Temperaturen 15 Mal und somit nahezu in jeder zweiten Nacht nicht unter die Marke von 20 Grad. Podersdorf kommt auf 10 solcher Tropennächte, Gumpoldskirchen auf deren 7. Auf der Hohen Warte in Wien blieben die nächtlichen Tiefstwerte 9 Mal über der 20-Grad-Marke, zuvor gab es lediglich im Juli 2015 mehr Tropennächte.

Schwere Gewitter mit Sturm

Markant im zurückliegenden Juli waren einige Schwergewitterlagen v.a. im Süden und Südosten Österreichs. Am Rande der starken Unwetter über Norditalien, Slowenien und Kroatien gab es nicht nur in Kärnten, der Steiermark und im Burgenland zum Teil zentimetergroßen Hagel und extreme Windgeschwindigkeiten. Doch der Reihe nach…

In der Nacht vom 11. auf den 12. Juli zog eine Gewitterlinie von Vorarlberg bis Oberösterreich, in letztgenanntem Bundesland wurde an mehr als der Hälfte aller Stationen neue Juli-Sturmrekorde aufgestellt. In Waizenkirchen wurden 123 km/h gemessen, in Enns 117 km/h.

In der darauffolgenden Nacht sorgte ein heftiges Gewitter in Bad Radkersburg (Südoststeiermark) für eine Orkanböe von 119 km/h. Noch nie zuvor seit Messbeginn wurden dort überhaupt mehr als 100 km/h gemessen.

Am 18.07.2023 folgten bereits die nächsten Sturmrekorde: Am Flughafen Innsbruck wurden 161 km/h gemessen, neuer Rekord und die österreichweit fünfthöchste je gemessene Böe abseits der Bergstationen.

In Summe sorgten die schweren Gewitter über zwei Wochen hinweg an rund 20% aller Wetterstationen im Land für die höchsten je im Juli gemessenen Windböen, so auch am 18. des Monats in Bad Eisenkappel mit 121 km/h.

Regen, mäßig warm: Der Atlantik übernimmt die Regie

Blickt man auf die Herkunft der Luftmassen (erste Grafik), erkennt man sofort, woher in den kommenden Tagen „der Wind weht“. Vom Atlantik strömt feuchte und zunehmend nur mäßig warme Luft heran, Tiefdruckgebiete lenken diese heran.

Herkunft der Luftmassen am morgigen Sonntag beispielhaft für die gesamte nächste Woche. Quelle: wetter3.de

Die zu erwartende Großwetterlage ist auch gut auf der folgenden Karte ersichtlich. Sie zeigt für die gesamte nächste Woche (Montag 31.7. bis Montag 7.8.) die Abweichungen vom Luftdruck gegenüber dem langjährigen Mittel für Anfang August. Dabei ist über weiten Teilen Mittel- und Nordeuropas deutlich tieferer Luftdruck als üblich zu erwarten (türkise Farben), ein klarer Hinweis auf vermehrte Tiefdrucktätigkeit.

Abweichungen des Luftdrucks vom langjährigen Mittel in der ersten Augustwoche. Quelle: ECMWF

Mit den atlantischen Luftmassen kommen in der neuen Woche auch in aller Regelmäßigkeit Fronten samt Regen nach Mitteleuropa und so auch nach Österreich. Die nächste Karte zeigt die Abweichungen der Niederschlagsmengen vom langjährigen Mittel, grüne Flächen bedeuten überdurchschnittlich viel Regen. Österreich ist mittendrin, statt nur dabei. Generell stellen sich von Frankreich und Großbritannien bis nach Skandinavien und zum Baltikum deutlich zu nasse Verhältnisse ein.

Abweichungen der Niederschlagsmengen vom langjährigen Mittel in der ersten Augustwoche. Quelle: ECMWF

Hier mal eine vorsichtige Prognose der Regenmengen für die gesamte neue Woche: Vielerorts kommen 50-100 l/m² zusammen, ein Segen für die Natur. Besonders von Vorarlberg bis Kärnten und zur Steiermark sind sogar um oder über 100 l/m² zu erwarten. Am wenigsten Regen dürfte in Summe wieder mal im Nordosten fallen.

Aufsummierte Regenmengen bis zum kommenden Wochenende.

Man kann getrost sagen, dass der Hochsommer mit deutlich über 30 Grad bei dieser Großwetterlage natürlich keine Chance hat. Die Anomalien der Temperaturen nächste Woche (blaue Farbtöne)  zeigen dies eindrucksvoll an, in Summe dürfte es spürbar zu kühl für die Jahreszeit werden.

Abweichungen der Lufttemperatur vom langjährigen Mittel in der ersten Augustwoche. Quelle: ECMWF

Was heißt das konkret für die Höchstwerte, hier am Beispiel Linz? Das langjährige Mittel von 26-27 Grad (rote gestrichelte Linie) wird nur selten erreicht, kommendes Wochenende dürfte es sogar mit der 20-Grad-Marke schwer werden.

Temperaturtrend für Linz inkl. Vergleich zum langjährigen Mittel (rot gestrichelt).

Der Hagel-Rekord in Europa: 19 cm in Italien

Am Montag, 24. Juli 2023, sind in Norditalien mehrere starke Superzellen-Gewitter durchgezogen. Die Bedingungen waren förderlich für sehr großen Hagel, einerseits aufgrund der extrem feuchten Luft in Bodennähe, andererseits aufgrund der für die Jahreszeit außergewöhnlich starken Windzunahme mit der Höhe. Am späten Abend kam es dabei in der Provinz von Pordenone zu sehr großem Hagel, wobei westlich von Azzano Decimo sogar ein 19 cm großer Hagelkorn dokumentiert wurde. Dies entspricht einem neuen Europarekord. Der zuvorige Rekord wurde erst vor wenigen Tagen ebenfalls in Italien aufgestellt, als es am 19. Juli 2023 bei Carmignano di Brenta nördlich von Padua ein Hagelkorn von 16 cm gemeldet wurde. Ab 10 cm spricht man von „Riesenhagel“. Derartige Hagelkörrner treten bei solchen Ereignissen aber nur vereinzelt auf, die Mehrheit der Hagelkörner ist meist etwa halb so groß.

Wie entsteht Hagel?

Niederschlag in Form von Eiskugeln oder Eisklumpen mit einem Durchmesser größer als 0,5 cm wird als Hagel definiert. Hagel entsteht in bis zu etwa 15 km hochreichenden Gewitterwolken (Cumulonimbus), die sowohl aus unterkühlten Wassertröpfchen als auch aus Eispartikeln bestehen. Durch Turbulenzen innerhalb der Wolke stoßen diese zusammen und vergraupeln, es bilden sich sog, Hagelembryos. Bei einem Überangebot von Wassertröpfchen wachsen die Hagelembryos durch mehrfache Auf- und Abbewegungen in der Wolke zu größeren Hagelkörnern. Je nach Wolkenbereich können sich sowohl unterkühlte Wassertröpfchen  an einem Hagekorn anlagern und zu Eis gefrieren (feuchtes Hagelwachstum) als auch Eispartikel (trockenes Wachstum). Bei letzterem werden auch Luftbläschen eingeschlossen, weshalb die entstehende Hagelschicht undurchsichtig erscheint.

Oftmals kommt es zu einem Wechsel von feuchtem und trockenem Hagelwachstum. Bild © Storm Science Austria

Wie entsteht großer Hagel?

Großer Hagel entsteht wenn die Hagelkörner vergleichsweise lange im Aufwindbereich der Wolke verbleiben. Etwa können sich bei Superzellen durch die lange Verweildauer im spiralförmigen Aufwindschlauch sehr viele unterkühlte Wassertröpfchen an ein Hagelkorn anlagern. Wie lange der Hagel in der Wolke verbleibt hängt von mehreren Faktoren ab, wie etwa der Stärke des Aufwindes innerhalb der Wolke (je stärker der Aufwind, desto größer das tragbare Gewicht), der vertikalen Ausdehnung der Wolke (je hochreichender, desto besser) sowie  auch dem vertikalen Windprofil, in dem sich die Gewitterwolke verlagert. Letzteres hat Einfluss darauf, ob ein Hagelkorn etwa rasch seitlich aus der Wolke geschleudert wird, oder ob es länger im Aufwindbereich gehalten wird.

Die Hagelkörner können unterschiedlich lange in der Wolke verweilen, je nachdem wo sie herausgeschleudert werden (im rechten Bild siehe Positionen „2“ und „4“. © NOAA

Wo liegen die Hagelrekorde?

  • Weltrekord: 20,3 cm am 23. Juli 2010 in Vivian, SD (USA)
  • Europarekord: 19 cm am 24. Juli 2023 in Azzano Decimo, Italien
  • Deutschland: 14,1 cm am 6.8.2013 in Undingen (Reutlingen)
  • Österreich: 14 cm in Ziersdorf (Bez. Hollabrunn) am 24. Juni 2021. An zweiter Stelle folgen 12 cm im Sommer 1929 in Pöndorf (OÖ) sowie am 13. Juli 1984 in St. Oswald im Waldviertel.


Hagel ist in Österreich keine Seltenheit, vor allem bei leicht föhnigen Wetterlagen kommt es am Alpennordrand, im Südosten oder im Waldviertel nahezu jährlich lokal auch zu großem Hagel. Weitere Infos zur Gewitterklimatologie in Österreich gibt es hier.

Meldungen von Hagel >2 cm in Österreich seit dem Jahre 2010. © ESWD

Wird großer Hagel häufiger?

Diese Frage war lange Zeit nicht leicht zu beantworten, da es keine homogenen Zeitreihen von Hagel-Beobachtungen gibt (heutzutage gibt es wesentlich mehr Hagelmeldungen als etwa im vorigen Jahrhundert). Die Trends können regional auch unterschiedlich ausfallen, zudem spielen verschiedene meteorologische Faktoren eine Rolle, wie u.a. die Feuchtigkeit in tiefen Luftschichten und die Windscherung. Es gibt aber mittlerweile Studien die darauf hindeuten, dass im Zuge des Klimawandels großer Hagel aufgrund der Zunahme an Feuchtigkeit in tiefen Luftschichten und damit auch an potenziell verfügbaren Energie für Aufwinde (CAPE) in weiten Teilen Mitteleuropas häufiger wird, ganz besonders in Norditalien.

 

Rückblick: Am Montag Gewitter mit Sturm und Hagel

Unwetter

+++ Rückblick +++

Im Laufe der Nacht auf Dienstag bleibt die Gewitterneigung von Vorarlberg über Tirol bis in die Steiermark erhöht, die Unwettergefahr lässt aber nach und wir beenden den heutigen Liveticker. In Summe blieb Österreich heute von den heftigsten Unwettern verschont, während unsere Nachbarländer Italien, Schweiz und Deutschland zum Teil stark getroffen wurden. Die Erwartungen wurden also nicht ganz erfüllt, dennoch blieben einzelne starke Gewitter auch hierzulande nicht aus. Wir bedanken uns jedenfalls für das Interesse und wünschen eine erholsame Nacht!

+++ Update 20:45 Uhr +++

Die letzte Region wo es nun nochmal spannend wird ist der Südosten des Landes, hier ziehen nun Gewitter von Unterkärnten auf. Neben Starkregen kann es örtlich zu stürmischen Böen kommen.

Radarloop. © ACG/UBIMET

+++ Update 20:25 Uhr +++

Ein schönes Blitzbild vom Gewitter südlich von Wien.

+++ Update 20:15 Uhr +++

Nach Südosten zu kann man derzeit einen wunderschönen Regenbogen von Wien aus sehen.

Regenbogen über Wien. Bild © C. Matella

+++ Update 20:15 Uhr +++

An der Alpennordseite ziehen  in den kommenden Stunden zwar weitere, mitunter auch gewittrige Schauer durch, Unwettergefahr besteht aktuell aber nicht mehr. Im Süden ziehen dagegen weitere kräftige Gewitter durch, wie aktuell etwa südlich von Villach.

+++ Update 20:05 Uhr +++

Anbei die Spitzenböen in den Niederungen in Niederösterreich und Wien zwischen 19 und 20 Uhr:

  • 67 km/h Langenlebarn
  • 66 km/h Stockerau
  • 63 km/h Tullnerfeld Bhf.
  • 62 km/h Loosdorf
  • 60 km/h Wien – Innere Stadt
  • 60 km/h Wien – Unterlaa

+++ Update 19:50 Uhr +++

Während sich die Gewitter über Wien einmal mehr aufgelöst haben, hat es nahezu zeitgleich auch Berlin getroffen. Stellenweise wurden dort Böen um 100 km/h gemessen. Anbei ein paar Videos davon:

+++ Update 19:40 Uhr +++

Anbei ein Bild der Gewitter am Standrand Wiens, welche sich in der trockenen Luft über der Stadt weitgehend aufgelöst haben, aber noch zu stürmischen Böen geführt haben. Im Kürze zeichnet sich hier ein schönes Abendrot ab.

+++ Update 19:30 Uhr +++

Aus Nordwesten greift in den kommenden Minuten ein Gewitter auf den Westen Wiens über. Neben kräftigem Regen sind auch teils stürmische Böen um 60 km/h zu erwarten.

+++ Update 19:10 Uhr +++

Die Gewitter im Mostviertel erfassen demnächst St. Pölten mit kräftigem Regen und teils stürmischen Böen. In Loosdorf wurden vor wenigen Minuten Böen bis 62 km/h gemessen.

Das Gewitter im Aflenzer Becken hat sich etwas abgeschwächt, anbei ein Bild aus Draiach bei Aflenz.

Regenbogen im Aflenzer Becken. © Storm Science Austria
Blick von der Gemeindealpe Mitterbach.

+++ Update 18:55 Uhr +++

Im Oberen Waldviertel sind weitere Gewitter entstanden, welche derzeit in Richtung St. Pölten sowie Tullnerfeld ziehen. Die Gewitter sind bislang aber nicht besonders kräftig, lokal kann es aber zu kräftigem Regen und stürmischen Böen kommen. Diese Gewitter nehmen weiters Kurs auf den Großraum Wien. Das starke Gewitter in der nördlichen Obersteiermark biegt derzeit hingegen stark südwärts in Richtung Mürztal ab.

Radar und Blitze um 18: 50 Uhr. © ACG/UBIMET

+++ Update 18:30 Uhr +++

Die kräftige Gewitterzelle  in der Eisenwurzen erfasst derzeit das Hochkar und nimmt weiter Kurs auf das Mariazellerland bzw den Semmering. In Mooslandl bei Hieflau wurden soeben Böen bis 93 km/h gemessen.

+++ Update 18:15 Uhr +++

In Windischgarsten wurde soeben eine schwere Sturmböe  von 94 km/h gemessen.

+++ Update 18:10 Uhr +++

Von West nach Ost herrschen derzeit große Temperaturgegensätze. Im Osten werden noch 30 bis 33, vereinzelt auch knapp 34 Grad gemessen, von Vorarlberg bis nach Oberkärnten und ins westliche Oberösterreich hat es dagegen vielerorts schon auf Temperaturen um 20 Grad abgekühlt.

+++ Update 18:00 Uhr +++

Die Gewitter im Süden Oberösterreich greifen nun auf das südliche Mostviertel sowie die angrenzende Obersteiermark über. In Micheldorf in Oberösterreichwurden vor wenigen Minuten Böen bis 84 km/h gemessen, in Ebensee gab es zudem 15 mm Regen in nur 30 Minuten.

+++ Update 17:45 Uhr +++

Nicht nur in Österreichs, sondern auch in Deutschland, der Schweiz sowie in Norditalien ziehen heute heftige Gewitter durch. Anbei Fotos aus der Schweiz, welche Erinnerungen an Unterkärnten wecken, wo am 17. Juli ebenfalls ein Kirchturm abgerissen wurden.

+++ Update 17:30 Uhr +++

Anbei die aktuellen Blitzentladungen in den vergangenen 60 Minuten. Das kräftigste Gewitter ist derzeit im Süden Oberösterreichs unterwegs.

Blitze von 16:30 bis 17:30 Uhr. © www.uwz.at

+++ Update 17:15 Uhr +++

Die Gewitter im Weinviertel ziehen aktuell ostwärts ab. Lokal wurde uns hier Hagel gemeldet.

+++ Update 17:15 Uhr +++

Die Gewitter in Oberösterreich und im Tennnegau sind nun zu einer geschlossenen Gewitterlinie zusammengewachsen und ziehen rasch ostwärts in Richtung Ausseerland, Ennstal und Eisenwurzen. In diesen Regionen besteht demnächst erhöhte Sturmgefahr!

+++ Update 17:10 Uhr +++

Anbei aktuelle Bilder aus dem Pinzgau.

+++ Update 17:00 Uhr +++

Auch in Vorarlberg ziehen nun Gewitter aus der Schweiz auf, anbei ein aktuelles Webcambild aus dem Rheintal.

Bild via www.foto-webcam.eu

Die Gewitter im Kaiserwinkl haben nicht nur Sturmböen, sondern auch kräftigen Regen gebracht. Etwa in Lofer und Kirchdorf in Tirol wurden 23 mm Regen in weniger als einer Stunde gemessen.

+++ Update 16:40 Uhr +++

Anbei ein aktuelles Bild auf Weißbach bei Lofer. In Lofer wurden soeben schwere Sturmböen bis 104 km/h gemessen!

  • 104 km/h Lofer
  • 90 km/h Kirchdorf in Tirol
  • 75 km/h Hochfilzen

In Innsbruck ist hingegen dank der regenbedingten Abkühlung in Südtirol der Föhn durchgebrochen mit Böen bis 85 km/h.

Gewitter in Weißbach bei Lofer. © Storm Science Austria

+++ Update 16:30 Uhr +++

Im aktuellen Radarbild erkennt man die starke Gewitterzelle, die derzeit in Richtung Tennengau zieht. Es besteht erhöhte Gefahr von Hagel und teils schweren Sturmböen!

Radarbild um 16:25 Uhr. © ACG/UBIMET
Geiwtterdurchzug im Kaisergebirge.

+++ Update 16:20 Uhr +++

Ein kräftiges Gewitter hat sich auch im Weinviertel westlich von Poysdorf gebildet. Vorsicht vor Starkregen, Hagel und stürmischen Böen!

+++ Update 16:10 Uhr +++

Bisherige Windspitzen:

  • 68 km/h Kuftsein
  • 67 km/h Achenkirch
  • 66 km/h Innsbruck

+++ Update 16:10 Uhr +++

Ein starkes Gewitter zieht derzeit vom Kaisergebirge in Richtung nördliches Pinzgau bzw. Tennengau. Es besteht erhöhte Gefahr von Sturmböen!

Ein Bild der Zelle am Alpenrand in Bayern.

+++ Überblick +++

Im Vorfeld der sich von Deutschland her annähernden Kaltfront steigt die Gewittergefahr deutlich an – neben schwülheißer Luft ist nämlich auch kräftiger Wind in höheren Luftschichten als Grundzutat für die Entwicklung von langlebigen, rasch ziehenden und unwetterträchtigen Gewittern gegeben.

Niederschlagsprognose von Montagnachmittag bis Dienstagnachmittag in 3h-Schritten von ICON-D2.

Am Montag von Vorarlberg bis Wien heftige Gewitter mit Sturm und Hagel

Inzwischen ist die eingefahrene Wetterlage schon bekannt: Ein Tief – diesmal namens UNAI – zieht zum Montag hin von der Nordsee Richtung Südskandinavien. Die Strömungsrichtung ist dabei Südwest und so werden neuerlich energiereiche Luftmassen in den Alpenraum gelenkt.

Frontenkarte für Montag, 24.07.2023 – Quelle: FU Berlin/DWD

Besonders im Osten wird es dabei nochmals sehr heiß mit Höchstwerten zwischen 33 und 35 Grad bzw. lokal wie etwa im Tullnerfeld auch bis zu 36 Grad.

Temperaturmaxima für Montag, 24.07.2023

Unwettergefahr

Im Vorfeld der sich von Deutschland her annähernden Kaltfront steigt die Gewittergefahr deutlich an – neben schwülheißer Luft ist nämlich auch kräftiger Wind in höheren Luftschichten als Grundzutat für die Entwicklung von langlebigen, rasch ziehenden und unwetterträchtigen Gewittern gegeben.

Gefahrenpotential am Montag, den 24.07.2023 (Stand: 23.7.; 14 Uhr). @ UBIMET

Sturm und Hagel

Zunächst startet der Montag an der vorübergehend föhnigen Alpennordseite noch meist sonnig. Im Westen zieht es aber rasch zu und die Schauer- und Gewitterneigung steigt deutlich an. In der zweiten Tageshälfte breiten sich Regenschauer und kräftige Gewitter über weite Landesteile aus. Aufgrund einer trockeneren  Luft in den unteren Schichten können sich die ohnehin schon kräftigen Höhenwinde mit den Gewittern gut bis zum Borden „runtermischen“. Besonders in einem breiten Streifen von Salzburg bis ins Burgenland zeichnet sich  ein kräftiges Gewittersystem mit dem Potenzial für teils schwere Sturm- bzw mitunter sogar Orkanböen ab! Etwaige vorlaufende Gewitter können zudem vor allem im Süden und Südosten sowie am Alpenostrand lokal für großen Hagel sorgen!

Animation der Windböen vom Modell ICON-D2. Wo genau die mögliche Linie durchziehen wird, ist aber noch mit Unsicherheiten behaftet!

Am Dienstag Regen und Gewitter

Am Dienstag dominieren die Wolken, vor allem im Bergland ziehen bereits von der Früh weg Regenschauer durch, im Süden und Südosten auch Gewitter. Die Sonne lässt sich höchstens zwischendurch abseits der Alpen blicken, ab Mittag breiten sich Schauer und Gewitter aber auf weite Landesteile aus und vor allem in den Alpen gebietsweise regnet es auch länger anhaltend und kräftig. Im äußersten Süden und Südosten fallen die Gewitter stellenweise nochmals heftig aus. Der Wind weht mäßig, an der Alpennordseite und im Osten lebhaft aus westlichen Richtungen. Die Temperaturen erreichen maximal nur noch 18 bis 25 Grad mit den höchsten Werten in der Südoststeiermark.

Gefahrenpotential für Dienstag, den 25.07.2023 @ UBIMET
Prognose der Niederschlagsmengen am Dienstag. © UBIMET
Am Dienstag kühlt es spürbar ab. © UBIMET

Tief UNAI bringt Wind und Gewitter

Während über Südeuropa und auch über den Alpen schwacher Hochdruckeinfluss vorherrscht, kommt über der Nordsee am Sonntag ein Tief mit den Namen UNAI auf. Der Druckunterschied hat einiges an Wind zur Folge, welcher vor allem in der Mitte und im Westen lebhaft bis kräftig weht.

Bodendruck- und Frontenkarte für Sonntag, den 23.07.2023 @ DWD, wetterpate.de

So sind häufig Böen um 50 km/h, vom Saarland und Rheinland-Pfalz bis zum Emsland sowie bspw. im Thüringer Becken auch um 60 km/h zu erwarten:

Prognose der Windspitzen am Sonntag, den 23.07.2023 @ UBIMET, ECMWF

Durch das Tief wird aber auch wärmere Luft herangeführt, am Montag sind im südlichen Brandenburg und in Sachsen wieder bis zu 31 Grad drin. Die Luft ist damit wieder energiereich / schwül, spätestens mit der Kaltfront kommt es somit neuerlich zu Gewittern. Da in der Höhe ein noch kräftigerer Wind weht, sind die Bedingungen für die Entstehung von heftigen Gewittern gegeben, das Unwetterpotenzial ist also erhöht. Am Montag bereits ab den Morgenstunden im Süden, tagsüber auch in der Nordhälfte. Am Dienstag schließlich nur noch südlich der Donau.

Gefahrenkarte für Montag, den 24.07.2023 @ UBIMET

 

Gefahrenkarte für Dienstag, den 25.07.2023 @ UBIMET

Unwetter in Italien: Riesiger Hagel und extrem viele Blitze

Am Mittwoch gab es vor allem südlich der Alpen neuerlich eine Schwergewitterlage. Betroffen war zunächst der äußerste Süden Österreichs, so sorge eine Gewitterlinie in Unterkärnten teils sogar für orkanartige Böen wie etwa in Ferlach mit bis 104 km/h. In den Nachmittags- und Abendstunden sind dann ausgehend von Südtirol weitere Gewitter entstanden, welche südostwärts zu den Regionen Venetien, Friaul-Julisch Venetien sowie Emilia-Romagna gezogen sind.

Der Blitzverlauf am Donnerstag. Zunächst war der äußerste Süden Österreichs betroffen, später dann der Nordosten Italiens. © www.uwz.at

Riesiger Hagel

Die Kombination aus extrem energiereicher Luft, einer äußerst labilen Luftschichtung und dem sehr stark ausgeprägten Höhenwind haben hier zu idealen Voraussetzungen für großen Hagel gesorgt. Besonders schlimm betroffen war einerseits das Gebiet zwischen Vicenza, Treviso und Venedig, andererseits auch ein breiter Streifen von Mantua in Richtung Ferrara. Vielerorts wurde hier Hagel zwischen 5 und 8 cm beobachtet. Vereinzelt wurde auch sog. Riesenhagel mit einem Durchmesser von rund 10 cm beobachtet. Einzelne Bilder deuten sogar auf vereinzelte Hagelkörner zwischen 13 und 15 cm hin, was nahe zum europäischen Hagelrekord liegt. Vor allem in der Umgebung von Padua und Treviso wurden teils extreme Schäden gemeldet.

Hagelgrößen

Je nach Größe wird Hagel in unterschiedliche Klassen eingestuft. Ab einem Durchmesser von 4 cm spricht man meist von großem Hagel, ab etwa 7 cm von sehr großem Hagel und ab 10 cm von Riesenhagel. Hagelkörner mit einem Durchmesser von 10 bis 12 cm fallen mit einer Geschwindigkeit von etwa 150 km/h und können eine Masse von teils mehr als 400 Gramm aufweisen. So große Hagelkörnern sind zwar selten und treten meist nur vereinzelt nahe der heftigsten Gewitterkerne auf, für Menschen und Tiere herrscht dann jedoch Lebensgefahr, wie etwa am 30. August 2022 in Katalonien. Die bislang größten dokumentierten Hagelkörner in Europa liegen bei etwa 15 cm, wie etwa auf der Schwäbischen Alb am 6. August 2013 mit 14,1 cm. In den USA wurde in South Dakota sogar ein Hagelkorn mit einem Durchmesser von 20 cm beobachtet.

  • <0,5 cm Graupel
  • 0,5 bis 2,5 cm Kleiner bis mittelgroßer Hagel
  • 2,5 bis 4 cm Mittelgroßer Hagel
  • 4 bis 5,5 cm Großer Hagel
  • 5,5 bis 7,5 cm Großhagel
  • 7,5 bis 10 cm Sehr großer Hagel
  • >10 cm Riesenhagel


Zusätzlich zum Hagel kam es auch zu Starkregen und Sturmböen. Weiters haben die Gewitter zu extremen Blitzraten von mehreren Blitzen pro Sekunde geführt, wie man in den nachfolgenden Videos eindrucksvoll sehen kann (beide in Echtzeit!).

Starke Gewitter im Süden am 19.07.2023

Zwar bleibt es am Abend und in der ersten Nachthälfte vor allem im Wald- und Weinviertel sowie generell von Vorarlberg über Tirol und Salzburg bis in den Süden des Landes unbeständig mit lokalen Schauern oder Gewittern, die Unwettergefahr ist aber geringer im Vergleich zu den letzten zwei Tagen.

Wir beenden somit unseren heutigen Liveticker mit ein paar zusammenfassenden Karten und Tabellen (provisorische Tagesbilanz).

+++ Update 18:20 Uhr +++

Die Gewitter im Nordosten des Landes haben sich mittlerweile deutlich abgeschwächt. Momentan gibt es landesweit kein Unwetter zu melden, lokal gehen aber weiterhin Gewitter mit kurzzeitigem Starkregen nieder.

+++ Update 17:45 Uhr +++

Wir haben nun wieder Rotwarnungen aktiv und zwar im Nordosten. Zwischen Wald- und Weinviertel kann es lokal zu Starkregen und kleinem Hagel kommen. Ansonsten haltet sich die Unwettergefahr derzeit in Grenzen.

Gewitterwarnungen um 17:55 Uhr MESZ - www.uwz.at
Gewitterwarnungen um 17:55 Uhr MESZ – www.uwz.at

+++ Update 17:05 Uhr +++

Die Schauer- und Gewittertätigkeit nimmt nun aus West / Nord wieder etwas zu. Derzeit bleibt es alles aber noch im Rahmen, auf dem Weg nach Süd / Südost könnten sich aber ein paar Gewitterzellen kräftiger werden. Höchste Gefahr dafür besteht nach wie vor zwischen Osttirol und der Südsteiermark.

+++ Update 16:30 Uhr +++

Momentan sind zum Glück nur schwächere Gewitter unterwegs. Vor allem im Süden des Landes kann es aber zum Abend hin neuerlich zu lokal schweren Entwicklungen kommen.

+++ Update 16:00 Uhr +++

Die kräftige Gewitterlinie hat den Süden Österreich nur gestreift. In den Nachbarländern Slowenien und Kroatien brachte das Unwetter verbreitet schwere Sturmböen (101 km/h auch in Ljubljana). In Zagreb sah das aufziehende Gewittersystem besonders bedrohlich aus!

+++ Update 15:45 Uhr +++

Beeindruckendes Video des Sturms am Wörthersee vor 1 bis 2 Stunden. Die verantwortliche Gewitterlinie befindet sich nun über der Südsteiermark.

+++ Update 15:25 Uhr +++

Im äußersten Südwesten und Süden der Steiermark muss man in den kommenden Minuten noch aufpassen wegen möglichen Sturmböen. An der Slowenischen Grenze sind auch noch schwere Sturmböen um 100 km/h möglich. Ansonsten sind die meisten Gewitterzellen im Westen und Norden des Landes deutlich schwächer. Am ehesten muss man im Mühlviertel mit etwas Hagel rechnen.

+++ Update 15:15 Uhr +++

#Gewitter-Linie mit Böenfront / Shelf Cloud südlich von #Griffen in Unterkärnten am 19.07.2023 um 14:30 Uhr. Das Unwetter erreicht momentan den äußersten Südwesten der Steiermark. Bilder @StormAustria UWZ Live Ticker -> https://t.co/b0a2a3SvDh pic.twitter.com/4BTF7faWxw

+++ Update 15:05 Uhr +++

Mit Durchzug der Gewitterlinie muss man lokal auch mit Hagel rechnen, wie man im Video aus Völkermarkt sieht.

+++ Update 14:55 Uhr +++

+++ Update 14:40 Uhr +++

In Ferlach wurde soeben eine schwere Sturmböe von 104 km/h verzeichnet! 75 km/h sind es in Feistriz ob Bleiburg, 72 km/h in Klagenfurt und Pörtschach am Wörthersee. Das Gewittersystem trifft in Kürze die Südweststeiermark südlich einer Linie Deutschlandsberg – Bad Radkersburg!

+++ Update 14:25 Uhr +++

Aufnahmen vom Wörthersee und aus Villach:

+++ Update 14:15 Uhr +++

89 km/h in Ferlach. Und jetzt geht es auch in Klagenfurt los:

Webcam Klagenfurt @ https://www.klagenfurt.at/

Derweil werden auch die Gewitter nördlich von Wien kräftiger, momentan sind sie aber noch auf einem Weg nördlich an der Stadt vorbei:

Aktelle Aufnahme vom UWZ-Office aus mit Blick nach Norden @ UBIMET

+++ Update 14:05 Uhr +++

Vorsicht jetzt im Klagenfurter Becken! Die Gewitter haben sich verstärkt und inzwischen warnen wir auch bereits wieder in der höchsten Stufe violett. In Arriach wurde vor kurzem eine schwere Sturmböe von 95 km/h gemessen.

Aktuelle Warnkarte für Kärnten, 14:00 Uhr, 19.07.2023 @ UBIMET

+++ Update 13:45 Uhr +++

In Hermagor wurden soeben 75 km/h gemessen, in Kötschach-Mauthen hat es 15 l/qm innerhalb von 20 Minuten geregnet.

Webcam Velden am Wörthersee @ http://velden4.it-wms.com/

+++ Update 13:15 Uhr +++

Auch im Waldviertel entstehen nun erste Gewitter, im weiteren Verlauf können sie für den Großraum Wien interessant werden.

Radarbild und aktuelle Temperaturen von 11 Uhr @ UBIMET, ACG

+++ Update 12:50 Uhr +++

Ausgehend von der Südschweiz hat sich eine Gewitterlinie im Verlauf des Vormittags über Südtirol nach Osten vorgearbeitet und liegt inzwischen auch bereits über Osttirol und Oberkärnten. Wir erwarten, dass sie sich bis etwa 15 Uhr über das südliche Kärnten hinweg bewegt und dahinter wieder die Sonne scheint. Danach folgen neue Gewitter ausgehend vom Bergland.

Blitzverlauf der vergangenen Stunde bis 12:45 Uhr @ UBIMET, nowcast

+++ Update 12:30 Uhr +++

In der vergangenen Nacht hat es im Westen noch lange Zeit weiter gewittert, dabei sind besonders vom Arlberg bis ins Außerfern größere Niederschlagsmengen zusammen gekommen:

Analysierte Niederschlagsmenge seit Mitternacht @ UBIMET

Am Morgen waren kräftige Gewitter noch im dt. Alpenvorland sowie angrenzend in Salzburg und Oberösterreich unterwegs, inzwischen haben sich diese aber aufgelöst:

+++ Update 12:15 Uhr +++

Tiefer Luftdruck befindet sich über Skandinavien, hoher Luftdruck über dem Mittelmeer, dazwischen liegt eine Luftmassengrenze knapp nördlich der Alpen. Österreich, und hier speziell der Süden, befindet sich also nach wie vor in sehr energiereicher, schwül-heißer Luft, dazu gibt es in der Höhe einen kräftigen Westwind. Die Zutaten sind damit auch heute weiterhin gegeben für einige Gewitter mit erhöhtem Unwetterpotenzial. Dies v.a. im Süden, also von Osttirol bis ins Südburgenland. Gewitter können lokal Großhagel, Sturmböen und Überflutungen bringen.

Unwettergefahr am Mittwoch, den 19.07.2023 @ UBIMET

 

Kräftige Gewitter im Westen und Süden am 18. Juli 2023

Wir beenden nun unseren heutigen Live-Ticker. Insgesamt gab es heute (bis 19:40 Uhr MESZ) knappe 80000 Blitzentladungen, mehr als die Hälfte davon allein in der Steiermark. Nachfolgend ein paar wichtige Zahlen als Zusammenfassung dieses ereignisreichen und leider auch schadensträchtigen Tages.

+++ Update 19:30 Uhr +++

Leider bringt die Gewitterlinie auch in den Nachbarländern Italien und Slowenien derzeit auch erhebliche Schäden.

+++ Update 19:20 Uhr +++

+++ Update 19:10 Uhr +++

Die Böenfront hat nun auch die Südsteiermark erreicht. Spitzenböen um 90 km/h.

+++ Update 18:50 Uhr +++

Auch Südtirol wurde dabei schwer getroffen, mit Böen oft zwischen 90 und 110 km/h auch in den Tallagen.

+++ Update 18:40 Uhr +++

Die Schäden der Gewitterlinie waren von Nordtirol über Salzburg und Osttirol bis nach Kärnten und der Steiermark enorm. Hier eine Aufnahmen vom Brennerpass.

+++ Update 18:20 Uhr +++

Die stärksten Böen der letzten Stunde (ausgenommen Bergstationen):

  • Eisenkappel 121 km/h
  • Klagenfurt 86 km/h
  • Arriach 85 km/h
  • Feldkirchen 84 km/h
  • Villach 81 km/h
  • Deutschlandsberg 78 km/h

+++ Update 18:10 Uhr +++

Der Gewitterkomplex erreicht in Kürze auch die Südsteiermark. Her ein Bild nördlich von Leibnitz von unseren Kollegen der Storm Science Austria.

Gewitteraufzug in der Südsteiermark - Storm Science Austria
Gewitteraufzug in der Südsteiermark – Storm Science Austria

+++ Update 18:00 Uhr +++

Die Wolkenformationen im Vorfeld der aufziehenden Gewitterlinien (Mammatus-Wolken genannt) waren aus ganz Unterkärnten zu sehen.

+++ Update 17:50 Uhr +++

Die Gewitterlinie erreicht bald auch Klagenfurt mit stürmisch auffrischendem Wind. Über der Stadt kann man aber schon jetzt wie turbulent die Lage heute ist erkennen.

Webcam Klagenfurt um 17:50 Uhr - https://www.klagenfurt.at/webcams/webcam-neuer-platz.html
Webcam Klagenfurt um 17:50 Uhr – https://www.klagenfurt.at/webcams/webcam-neuer-platz.html

+++ Update 17:30 Uhr +++

Beeindruckendes Video aus der Obersteiermark beim Durchzug der heftigen Gewitterlinie.

+++ Update 17:25 Uhr +++

Eine außergewöhnlich heftige Unwetterlage heute. Am schwersten Betroffen waren dabei bislang Tirol und die Steiermark.

+++ Update 17:20 Uhr +++

Die stärksten Böen der letzten Stunde (ausgenommen Bergstationen):

  • Gröbming 118 km/h
  • Pichl 98 km/h
  • Lienz 93 km/h
  • St. Georgen ob Judenburg 87 km/h
  • Rottenmann 84 km/h
  • Ramsau am Dachstein 83 km/h

+++ Update 17:10 Uhr +++

Die Gewitterlinie bringt immer noch Böen zwischen 80 und 120 km/h und erreicht in Kürze auch Unterkärnten und die Südsteiermark. Auch das Mittel- und Südburgenland wird betroffen sein!

+++ Update 16:10 Uhr +++

Die stärksten Böen der letzten Stunde (ausgenommen Bergstationen):

  • Innsbruck Kranebitten 161 km/h
  • Mittersill 109 km/h
  • Bischofshofen 103 km/h
  • Schmirn 97 km/h
  • Obergurgl 95 km/h
  • Abtenau 94 km/h

+++ Update 16:00 Uhr +++

Die heftige Gewitterlinie hat nun die Tauern erreicht. Im weiteren Verlauf muss man zuerst in Osttirol, Oberkärnten und in der Weststeiermark sowie im Lungau mit schweren Unwettern rechnen. Am Abend sind dann auch Unterkärnten und die Südsteiermark dran. Mit den Gewittern sind schwere bis orkanartige Sturmböen und großer Hagel möglich!

+++ Update 15:25 Uhr +++

In Innsbruck wurden mit der Gewitterlinie verbreitet schwere bis orkanartige Sturmböen verzeichnet. Die Wetterstation in Kranebitten hat sogar eine Spitzenböe von 161 km/h gemessen!

+++ Update 15:05 Uhr +++

Höchste Warnstufe Violett für Gewitter mit schweren bis orkanartigen Sturmböen und Hagel für Teile Nordtirols ausgerufen!

Gewitterwarnungen um 15:05 Uhr - www.uwz.at
Gewitterwarnungen um 15:05 Uhr – www.uwz.at

+++ Update 14:50 Uhr +++

Die stärksten Böen der letzten Stunde:

  • Galzig / Sankt Anton (2079 m) 128 km/h
  • Haiming (659 m) 113 km/h
  • Valluga (2805 m) 100 km/h
  • Ischgl / Idalpe (2327 m) 81 km/h
  • Gaschurn (982 m) 80 km/h
  • Brand (1029 m) 78 km/h

+++ Update 14:30 Uhr +++

Achtung im Inntal, in Kürze zieht eine kräftige Gewitterlinie aus Westen auf und sorgt vorübergehend für Hagel und Sturmböen. Auch schwere Sturmböen um 100 km/h sind nicht ausgeschlossen!

+++ Update 14:05 Uhr +++

Als nächstes ist Schröcken dran:

Webcam Schröcken @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/schroecken/
Webcam Schröcken @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/schroecken/

+++ Update 13:50 Uhr +++

Im Westen geht es jetzt sehr schnell. In Röthis im Rheintal hat vor 30 Minuten noch die Sonne geschienen, doch in Kürze kommt das Gewitter auf:

Webcam Röthis @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/roethis-west/

+++ Update 13:25 Uhr +++

Die Gewitter erreichen in diesen Minuten bereits von Westen her den Bodensee und werden in weiterer Folge auch auf Vorarlberg und das Allgäu übergreifen. Mit rund 100 km/h Verlagerungsgeschwindigkeit sind sie ausgesprochen flott unterwegs! Vorlaufend haben sich im Bergland Vorarlbergs bereits Schauer gebildet, die nun auch rasch zu Gewittern heranwachsen:

Radarbild von 13:10 Uhr @ DWD, UBIMET

+++ Update 13:15 Uhr +++

Gestern waren die Wetterlage und die gegebenen Zutaten recht ähnlich. Und zu was die Gewitter fähig waren, hat man nicht zuletzt in der Gegend von Völkermarkt bis Bleiburg gesehen:

+++ Update 12:45 Uhr +++

Von Frankreich kommend haben erste Gewitter bereits die Schweiz und Baden-Württemberg erreicht. Am Nachmittag überqueren sie auch Vorarlberg und Tirol, dabei ist an der Vorderseite vermehrt mit Neubildungen zu rechnen. Bis zum späten Abend wird dann mit hoher Wahrscheinlichkeit auch der Süden des Landes flächendeckend überquert – auf lokaler Ebene sind Großhagel um oder über 5 cm Durchmesser, Sturmböen um oder über 100 km/h sowie wolkenbruchartige Regenfälle möglich.

Blitzverlauf über 1,5 h bis 12:35 Uhr, eingezeichnete Zugbahn und betroffene Regionen mit Unwettergefahr am Dienstag, den 18.07.2023 @ UBIMET, nowcast

+++ Update 12:30 Uhr +++

Während der Mittelmeerraum unter einer ausgeprägten Hitzewelle leidet, ist über Skandinavien Tiefdruckeinfluss bei gemäßigten Temperaturen vorherrschend. Über Mitteleuropa verläuft von West nach Ost der Grenzbereich, Österreich befindet sich dabei in subtropischer Warmluft. Allein dies sind gute Voraussetzungen für die Entstehung von Gewittern, aktuell kommt aber auch noch eine markante Westströmung in höheren Luftschichten und damit eine gut ausgeprägte Windscherung dazu. Die Zutaten für Gewitter mit erhöhtem Unwetterpotenzial sind damit im Westen und besonders im Süden weiterhin gegeben.

Wetterlage am heutigen Dienstag, 18.07.2023 @ DWD, wetterpate.de

Extreme Hitze im Süden Europas

https://stock.adobe.com

In der neuen Woche hält der Zustrom sehr heißer Luft nach Südeuropa an. Einem Tief vor der Küste Norwegens steht ein Hoch über Nordafrika gegenüber. In der Folge wird die sehr energiereiche Luft nach Spanien, Italien und Griechenland transportiert.

Großwetterlage am Montag, 17. Juli 2023, 14 Uhr MESZ (Quelle: ECMWF/UBIMET)

Hitzerekorde in Reichweite

Verstärkt durch die sogenannte Subsidenz (weiterführende Infos: hier klicken) sind im Laufe der Woche Temperaturen 45 bis 48 Grad zu erwarten.

In Südeuropa sind momentan Höchstwerte zwischen 35 und 45 Grad an der Tagesordnung. Der Höhepunkt der Hitze zeichnet sich zwischen Dienstag und Mittwoch ab. In Rom sind zum Beispiel rekordverdächtige 41 Grad in Reichweite und sogar der Europa-Hitze-Rekord von 48,8 Grad (aufgestellt im August 2021 auf Sizilien) könnte zwischen Süditalien und Griechenland ins Wanken geraten. Aus jetziger Sicht sollte es zudem mindestens noch eine gute Woche dauern, bis sich die Temperaturen in diesen Regionen wieder den jahreszeitlichen Durchschnitt nähern.

Maximumtemperaturen am Dienstag, 18. Juli 2023 (Quelle: UBIMET)

 

Maximumtemperaturen am Mittwoch, 19. Juli 2023 (Quelle: UBIMET)

 

 

Herkunft der Luftmassen am Mittwoch (Quelle: NOAA)

Titelbild: Adobe Stock

In der neuen Woche schwere Gewitter mit steigender Unwettergefahr

Gewitter im Süden Österreichs am 02.06.2022 - UBIMET / Storm Science Austria

Der Alpenraum liegt in den kommenden Tagen im Bereich einer Luftmassengrenze, die eine rekordverdächtig heiße Luftmasse im Mittelmeerraum von kühlerer Luft über Mitteleuropa trennt. Entlang der Luftmassengrenz bilden sich primär im Westen und Süden Österreichs Gewitter mit Unwetterpotential. Große Hitze ist dabei nicht mehr zu erwarten. Die Temperaturen gehen aber nur langsam zurück und es wird zunehmend schwül. Eine vorübergehende Entspannung der Gewitterlage ist am Donnerstag zu erwarten.

Gewittergefahr am Montag - www.uwz.at
Gewittergefahr am Montag – www.uwz.at

Erhöhte Unwettergefahr bis Mittwoch

Österreich liegt bis zur Wochenmitte in einer warmen Südwestströmung. Mit Durchzug mehrerer Störungen bilden sich in der labilen Luft täglich bis inklusive Mittwoch zahlreiche Schauer und Gewitter. Aufgrund des starken Höhenwindes können diese vor allem von Vorarlberg über Tirol, Salzburg und Kärnten bis in die Südsteiermark und das Südburgenland oft kräftig ausfallen. Neben Starkregen sind auch großer Hagel sowie schwere Sturmböen um 100 km/h ein Thema. Die meisten Gewitter sind dabei in den Nachmittags- und Abendstunden zu erwarten. Vor allem am Montag sowie am Mittwoch sind auch abseits von den obigen Regionen Gewitter einzuplanen, die Unwettergefahr ist aber nach Norden und Osten zu deutlich geringer.

Gewittergefahr am Dienstag - www.uwz.at
Gewittergefahr am Dienstag – www.uwz.at

Hitze lässt nur langsam nach

Mit den Temperaturen geht es im Laufe der Woche schrittweise bergab, dafür wird es mit zunehmender Feuchtigkeit allmählich schwül. Es sind allerdings keine abrupten Temperaturstürze in Sicht, die Werte verharren auf einem hochsommerlichen Niveau. Bis Dienstag werden in den Niederungen verbreitet 30 bis 34 Grad erreicht. Zur Wochenmitte wird es vor allem im Westen ein paar Grad kühler, während im Rest des Landes immer noch mit Höchstwerten um beziehungsweise knapp über 30 Grad zu rechnen ist.

Gewittergefahr am Mittwoch - www.uwz.at
Gewittergefahr am Mittwoch – www.uwz.at

Verschnaufpause am Donnerstag

Eine vorübergehende Entspannung der Gewitterlage ist für den Donnerstag angesagt. Zwar sind im Bergland weiterhin Schauer, im Süden örtlich auch Gewitter einzuplanen, diese werden aber aus jetziger Sicht eine deutlich geringere Unwettergefahr mit sich bringen. Die 30-Grad-Marke wird dabei nur im Osten und Süden mit bis zu 31 oder 32 Grad geknackt, im Rest des Landes gibt es maximal meist 23 bis 28 Grad. Bereits am Freitag sowie am Wochenende könnten aber mit Durchzug des Ausläufers eines Atlantiktiefs wieder kräftige Gewitter vielerorts an der Tagesordnung sein.

Am Samstag neuerlich Hitze und schwere Gewitter

Gewitter mit Blitz, Quelle: pixabay.com

Deutschland gerät am Freitag vorübergehend unter den Einfluss des Hochs FEE. Dies sorgt landesweit für ruhiges, trockenes und mäßig warmes Sommerwetter. Doch unser Land liegt gleichzeitig an der Vorderseite eines neuen Atlantiktiefs namens SANDOR in einer zunehmend straffen Südwestströmung. Damit werden zum Wochenende hin neuerlich sehr heiße Luftmassen subtropischen Ursprungs in Richtung Mitteleuropa geführt. Die Folgen sind naturgemäß vorerst Hitze, aber auch teils schwere Gewitter!

Großwetterlage am Freitag - UBIMET
Großwetterlage am Freitag – UBIMET

Am Samstag regional extreme Hitze

Bereits am Freitag rückt die 30 Grad Marke im Süden und Südosten wieder in Reichweite. Ein neuer Höhepunkt der Hitze wird aber am Samstag in der Südosthälfte erreicht. Dann sind besonders vom Oberrheingraben über Bayern bis in den Osten des Landes verbreitet Höchstwerte um bzw. gebietsweise auch über 35 Grad in Reichweite.

Prognose der Höchstwerte am Samstag.

Gewitter mit Unwetterpotential

Aus Westen nimmt aber die Gewittergefahr im Laufe des Samstags schrittweise zu. Von Baden-Württemberg bis nach Schleswig-Holstein sind zum Abend hin zunehmend teils heftige Gewitter mit Hagel, Starkregen und Sturmböen einzuplanen. In den Abend- und Nachtstunden verlagert sich der Schwerpunkt langsam ostwärts. Im Nordwesten besteht zusätzlich eine geringe Tornadogefahr. Im Süden – etwa am bzw. rund um den Bodensee und im Allgäu – sind am Abend auch Gewitter mit großem Hagel und teils schweren Sturmböen möglich.

Gewitterpotential am Samstag – www.uwr.de

Am Sonntag beruhigt sich die Lage aber rasch wieder. In der ersten Tageshälfte sind im Osten und Südosten noch ein paar Gewitter einzuplanen. Diese bringen aber eine im Vergleich zum Vortag deutlich geringere Unwettergefahr mit sich. Tagsüber sind keine nennenswerten Wetterereignisse zu erwarten, am Abend nimmt die Gewitterneigung am Alpenrand neuerlich zu. Auch in diesem Fall sind aber unwetterartige Entwicklungen nicht in Sicht.

Gewitterpotential am Sonntag – www.uwr.de

Nach Unwettern kehrt Hitze zurück

Hagel und Sturm

Ganze 85.000 Blitzentladungen wurden in Österreich seit Dienstag erfasst, alleine am gestrigen Mittwoch waren es gut 65.000 Blitze.

Hier die Karten der Blitzdichte für Mittwoch…

…und Donnerstag (bislang):

Die heftigen Gewitter haben weite Teile Österreichs überquert, Dienstagabend und in der Nacht auf Mittwoch gab es v.a. von Vorarlberg bis Oberösterreich schwere und orkanartige Sturmböen. Am Mittwoch und vergangene Nacht waren dann insbesondere Kärnten, die Steiermark und das Burgenland betroffen. In Bad Radkersburg wurde eine Böe von 120 km/h gemessen, der bisherige Stationsrekord im Südosten der Steiermark über alle Monate lag bei 87 km/h. Doch auch in Villach und Klagenfurt gab es Böen von knapp 90 km/h.

Hagel meldete gestern u.a. das Mittelburgenland rund um Lutzmannsburg, vorgestern Mittelkärnten und das Obere Murtal. 5 cm im Durchmesser betrugen die Hagelkörner in Scheifling, 6 cm in Steuerberg bei Feldkirchen.

Wetterberuhigung nur kurz

Zwar gehen am heutigen Donnerstag v.a. von Osttirol bis ins Burgenland noch einmal kräftige Gewitter nieder, die größte Unwettergefahr ist aber gebannt.

Hier eine Animation des erwartbaren Niederschlags vom ICON-D2-Modell für heute 12 Uhr bis Mitternacht:

Auch Hitze ist heute vorübergehend mal kein Thema, bei Höchstwerten von 20 bis 29 Grad kann man ordentlioch durchlüften. Ruhiges Sommerwetter verspricht dann der Freitag, es bleibt meist trocken und sonnig. Mit den Temperaturen geht es aber schon wieder bergauf, bis zu 31 Grad werden vom Inntal die Alpennordseite entlang bis ins östliche Flachland erreicht.

Große Hitze am Wochenende, aber auch wieder Gewitter

Im Vorfeld eines Tiefs über den Britischen Inseln strömt am Wochenende extrem heiße Luft aus dem Mittelmeerraum nach Österreich.

Gut zu sehen die größte Hitze in der Karte mit den Temperaturen in ca. 1500 m Höhe:

Mit Föhnunterstützung klettern die Temperaturen am Samstag vor allem nördlich der Alpen auf 35 bis 38 Grad an, hier geraten lokal die bestehenden Julirekorde in Reichweite. Dazu dominiert die Sonne, erst am Abend steigt in Vorarlberg und im Außerfern die Neigung zu Hitzegewittern an. Letztere können aber durchaus heftig ausfallen.

Tief rot bis violett die Karte der Höchstwerte für Samstag (zum Vergrößern anklicken):

Am Sonntag verlagert sich die größte Hitze mit 30 bis 35 Grad in den Süden und Osten des Landes, im Westen kühlt es mit einer Kaltfront schon ab. Im Tagesverlauf steigt dann zunächst in den Bergen, am Abend auch im nördlichen und östlichen Flachland die Gewitterwahrscheinlichkeit deutlich an.

Auch die neue Woche bringt Hitze und Gewitter, von Kärnten bis ins Weinviertel dürfte die 30-Grad-Marke bis inkl. Mittwoch deutlich überschritten werden. Erst danach scheint die Hitzewelle endgültig zu Ende zu gehen.

Am Beispiel Wien sieht man die kommende Hitzewelle von Freitag bis einschließlich Mittwoch sehr gut:

Am Mittwoch kräftige Gewitter mit Hagel und Sturm

Gewitter mit Blitz

+++ Update 21:40 +++

Die Kaltfront zeigt sich auch, wenn man die aktuellen Temperaturmessungen betrachtet: innerhalb von Niederösterreich werden derzeit riesige Unterschiede gemessen. In Schwechat sind es immer noch 29 Grad, während von Haag, im westlichen Teil des Bundeslandes gut 10 Grad weniger, nur 18 Grad gemeldet wurden.

+++ Update 21:10 +++

Die meisten Blitze wurden bisher mit mehr als 22.000 Entladungen in Oberösterreich verzeichnet, nun ist aber die Steiermark dran.

+++ Update 20:43 +++ 

Schöner Zeitraffer vom Gewitteraufzug in Lamprechtshausen heute Abend.
Danke an Storm Science Austria!

+++ Update 20:15 +++

Achtung im Mürztal, Raum Leoben und Bruck/Mur! Ein sehr kräftiges Gewitter zieht aus Westen auf, hier sind in rund 20 Minuten schwere Sturmböen möglich, auch Starkregen ist dabei!

Niederschlagsradar, 20:20 Uhr MESZ (Quelle: ACG/UBIMET)

+++ Update 19:40 +++

Die kräftigsten Windböen der letzten 60 Minuten:

  • 109 km/h, Linz (Flughafen) (OÖ)
  • 93 km/h, Radstadt (S)
  • 89 km/h, Obertauern (S)
  • 88 km/h, Micheldorf (OÖ)
  • 86 km/h, Enns (OÖ)

+++ Update 19:35 +++

Die Suppe ist noch nicht ausgelöffelt – Im Donauraum (Richtung Melk) und im Mostviertel ziehen jetzt kräftige Gewitter auf. Der zweite Schwerpunkt liegt in der westlichen Obersteiermark, hier sind das Ennstal und die Niederen Tauern betroffen. Da wie dort herrscht Unwettergefahr, vor allem durch Sturmböen bis zu 100 km/h!

Niederschlagsradar, 12.07.2023, 19:30 Uhr MESZ (QUelle: ACG/UBUMET)

+++ Update 19:03 +++

Zwischen dem äußersten Osten und der aufziehenden Kaltfront herrscht in weiten Teilen Kärntens, der Steiermark und Niederösterreichs strahlender Sonnenschein. Die Gewitter aus Westen laufen hier besonders in Kärnten und  in der Südsteiermark in sehr energiereiche Luft.

Sat-Bild 12.07.2023, (18:00 Uhr MESZ, Quelle: EUMETSAT)

+++ Update 18:51 +++

Bei Braunau (OÖ) hatte das Gewitter aus Bayern noch einen gut erkennbaren Böenkragen:

+++ Update 18:48 +++

Die Gewitter haben sich etwas abgeschwächt, aber sorgen immer noch für teils stürmische Böen. (Zum Vergrößern aufs Bild klicken)

Windböen der letzten Stunde (bis 18:40 MESZ), 12.07.2023

+++ Update 18:20 +++

Die Stormchaser von Storm Science Austria sind wieder unterwegs und fangen die Gewitter auch fotografisch ein, so wie hier bei Lamprechtshausen bei Salzburg Stadt.

Gewitter bei Lamprechtshausen am Mittwochabend (Foto: Storm Science Austria)
Gewitter bei Lamprechtshausen am Mittwochabend (Foto: Storm Science Austria)

+++ Update 17:20 +++

Erste sehr kräftige Gewitter ziehen inzwischen durch Österreich!

Zwei kräftige, die zuvor in Bayern schon größeren Hagel brachten und nördlich von München zu 111 km/h Böen führten, erreichen in diesen Minuten das Innviertel. Eine weitere, sehr kräftige Zelle hängt noch nahezu stationär im Burgenland zwischen Deutschkreuz und Lutzmannsburg. Hier ist noch von großem Hagel, sowie großen Regenmengen auszugehen!

Radarbild – Austrocontrol, UBIMET

+++ Überblick +++

Am Mittwochnachmittag zieht aus Nordwesten die Kaltfront eines Tiefs mit Kern über Skandinavien auf. Die Gewittergefahr steigt ausgehend von Vorarlberg neuerlich an, am späten Nachmittag bzw. Abend sind in weiten Teilen des Landes kräftige Gewitter zu erwarten. Mit Durchzug der Gewitter besteht die Gefahr von teils großem Hagel um 5 cm und schweren Sturmböen um 100 km/h!

Die Niederschlagsprognose von ICON-D2 für den Zeitraum  von Mittwochnachmittag bis in die Nacht auf Donnerstag deuten auf kräftige Gewitter. ©DWD/UBIMET

Im Laufe des Mittwochnachmittag greifen ausgehend von der Schweiz und Bayern vermehrt Gewitter auf den Westen Österreichs über, welche sich am späten Nachmittag ostwärts ausbreiten. In den Abendstunden zeichnet sich vor allem im Süden und Südosten des Landes eine erhöhte Unwettergefahr ab!

Im Vorfeld der Kaltfront liegen energiereiche Luftmassen über Österreich. © EUMETSAT/UBIMET

+++ Rückblick 11. Juli +++

Am Dienstagnachmittag kam es zunächst in Mittelkärnten und im Murtal zu lokalen, aber kräftigen Gewittern mit großem Hagel. Etwa in Sirnitz im Bezirk Feldkirchen wurde Hagel bis zu 7 cm beobachtet bzw. in Scheifling im Bezirk  Murau bis zu 5 cm.

Blitze bis 3 Uhr am Mittwoch. © UBIMET

Am Dienstagabend und in der Nacht auf Mittwoch gab es vor allem von Vorarlberg bis Oberösterreich starke Gewitter mit schweren Sturmböen bzw. lokal auch Orkanböen, anbei eine Auswahl an Messwerten:

  • 123 km/h Waizenkirchen (OÖ)
  • 121 km/h Reichersberg (OÖ)
  • 119 km/h Wolfsegg (OÖ)
  • 117 km/h Enns (OÖ)
  • 113 km/h Kremsmünster (OÖ)
  • 108 km/h Vöcklabruck (OÖ)
  • 107 km/h Summerau (OÖ)
  • 106 km/h Innsbruck-Uni (T)
  • 104 km/h Straßwalchen (S)
  • 95 km/h Haag (NÖ)
Hagel in Steuerberg (Kärnten). © Monika Scherde

Im Süden ab Dienstagabend Gewitter mit großem Unwetterpotential

Nächtliches Gewitter mit Sturm - Nikkis Fotosite auf Visualhunt.com

+++ Update 01:30 +++

Am schwersten betroffen waren heute Baden-Württemberg und Bayern. Doch auch Hessen, das Saarland und Rheinland-Pfalz hat einige Blitze samt Unwettern abbekommen.

 

Es gab im Süden dabei verbreitet Böen zwischen 90 und 120 km/h.

Das Unwetter zieht jetzt langsam Richtung Osten ab und schwächt sich ab. Es bleibt auch im Rest der Nacht gewittrig, die Unwettergefahr geht aber langsam zurück.

+++ Update 23:40 +++

Während im Süden Deutschlands samt Orkanböen und Hagel im Zuge des sehr kräftigen Gewitterclusters so richtig die Post abgeht, ist das Wetter im Norden derzeit noch sehr ruhig. Erst zu frühen Morgenstunden kann es auch in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern noch gewittrige Schauer geben.

Hier aber mal ein Bild der von Flensburg aus aktuell zu sehenden „Leuchtenden Nachtwolken“. Das helle weiße ist nicht evtl. die Abenddämmerung, sondern wirklich sehr hohe Wolken in etwa 80 km Höhe, die noch von der Sonne beschienen sind.

+++ Update 23:20 +++

+++ Update 23:10 +++

Inzwischen hat sich der massive Gewitterkomplex schon über Baden-Württemberg verlagert und wir können erste Messwerte berichten:

Windböen der letzten 3 Stunden – DWD, UBIMET

Friedrichshafen etwa mit 129 km/h = Orkanstärke!
Kreis Ravensburg 122 km/h – ebenso Orkanstärke

Die Gewitterlinie zieht aktuell über Ulm weiter nach Osten und Nordosten:

Radarbild – DWD, UBIMET

+++ Update 22:10 +++

Beeindruckende Aufnahmen aus Basel und Freiburg im Breisgau mit der aufziehenden Gewitterlinien, die momentan auch in Baden-Württemberg für teils schwere Sturmböen sorgt.

+++ Update 22:00 +++

Blitzshow von der Schwäbischen Alb in Richtung Stuttgart/Oberrheingraben. In Kürze wird es hier verbreitet gewittrig mit Gefahr von Hagel und schweren Sturmböen!

+++ Update 21:45 +++

Die ersten, schweren Sturmböen haben Deutschland erreicht! Hier die maximalen Böen der letzten Minuten:

  • Feldberg/Schwarzwald (Bergstation) 143 km/h
  • Kandern-Gupf 107 km/h
  • Freiburg im Breisgau 94 km/h

+++ Update 21:30 +++

Schöne sogenannte „Mammatus“-Wolken bei Mannheim mit den aufziehenden Gewittern.

+++ Update 21:20 +++

Maximale Warnstufe für den Südwesten Baden-Württembergs! In Frankreich und in der Schweiz wurden verbreitet Böen zwischen 90 und 110 km/h, vereinzelt sogar 120 km/h. Der Gewitterkomplex erreicht in diesen Minuten Deutschland.

+++ Update 21:05 +++

Der aktuelle Blitzverlauf zeigt nicht nur, dass sich inzwischen 2 Gewitterlinien gebildet haben – die südliche, sehr intensive ist eben über Basel gezogen:

Blitzkarte samt Verlagerungsrichtung – UBIMET

+++ Update 20:40 +++

Bei Dijon in Frankreich wurde aufgrund der orkanartigen Böen schon ein Dach eines Supermarktes abgedeckt. Hier ein Video knapp nordöstlich von Dijon:

+++ Update 20:30 +++

Hagelfoto aus Frankreich – wohl knappe 10 cm im Durchmesser!

+++ Update 20:15 +++

Um die Intensität von Gewittern abschätzen zu können, gibt es viele Möglichkeiten, eine davon ist, sich die Temperaturen an der Wolkenobergrenze anzuschauen: Je kälter, umso hochreichender die Gewitter und umso größer auch die Möglichkeit für Hagel. Aktuell zeigen die sog. cloudtops dieses sich inzwischen sehr weit ausbreitenden Gewitterschirms Temperaturen von bis zu -70 Grad. Zur Einstufung: das ist schon mal eine Ansage 😉

Cloudtops – Temperaturen an der Wolkenobergrenze – UBIMET

+++ Update 19:50 +++

Derzeit ist der Blick nach Frankreich wichtig, denn inzwischen hat sich dort der erwartete Gewittercluster entwickelt – inzwischen fast von der Größe der Schweiz – samt schweren Sturmböen von 103 bzw. 109 km/h. Ähnliches ist später auch in Baden-Württemberg und in Bayern zu erwarten!

Blitzdaten + aktuelle Windböen. Quelle: UBIMET

+++ Update 19:30 +++

Wir beobachten momentan vor allem eine isolierte Gewitterzelle im Norden des Saarlands sowie eine sich bildende Gewitterlinie in Richtung Pfälzerwald. Beide Systeme können Hagel und teils schwere Sturmböen bringen!

Radarbild 19:30 Uhr MESZ - DWD, UBIMET
Radarbild 19:30 Uhr MESZ – DWD, UBIMET

+++ Update 19:00 +++

Blitze der letzten 3 Stunden in Deutschland:

+++ Update 18:40 +++

Die heftigen Gewitter in der Mitte Frankreichs bringen momentan sehr große Hagelkörner mit sich. Diese Gewitter erreichen dann in der Nacht den Süden Deutschlands und können u.a. auch lokale Orkaböen verursachen!

Satellitenbild und Blitzentladungen um 18:10 Uhr MESZ - EUMETSAT, nowcast, UBIMET
Satellitenbild und Blitzentladungen um 18:10 Uhr MESZ – EUMETSAT, nowcast, UBIMET

+++ Update 18:30 +++

Bei Straßburg wurde vor etwa einer Stunde Hagel mit einem Durchmesser von bis zu 3 cm gemeldet. Die Zelle befindet sich nun in Baden-Württemberg, schwächt sich aber langsam ab.

 

+++ Update 18:20 +++

Neben Sturm ist auch im Westen mit Starkregen und Hagel zu rechnen, wie z.B. hier im Norden Saarlands (St. Wendel) gut zu sehen.

+++ Update 17:40 +++

84 km/h wurden soeben in Berus (Saarland) verzeichnet. Die (Super-)Zelle im Oberrheingraben sieht mittlerweile so aus:

+++ Update 17:10 +++

Die ersten kräftigen Gewitter haben das Saarland und den Oberrheingraben erreicht. Nach Norden zu sind teils schwere Sturmböen das Hauptthema, die Zelle bei Straßburg kann auch großen Hagel verursachen!

Satellitenbild und Blitzentladungen um 17:10 Uhr MESZ - EUMETSAT, nowcast, UBIMET
Satellitenbild und Blitzentladungen um 17:10 Uhr MESZ – EUMETSAT, nowcast, UBIMET

+++ Update 16:50 +++

Eine aus Westen aufkommende Störung zieht in der Nacht auf Mittwoch über den Süden Deutschlands hinweg. In der heißen, energiereichen Luftmasse bilden sich somit in den kommenden Stunden zunehmend kräftige Gewitter, die mit teils schweren Sturmböen und Hagel niedergehen. Lokal sind sogar Orkanböen um 120 km/h möglich!

Überblick der Unwetterlage am Dienstagabend und in der Nacht auf Mittwoch.
Überblick der Unwetterlage am Dienstagabend und in der Nacht auf Mittwoch.

Am Dienstag im Westen schwere Gewitter mit Sturm

Blitz

Die Wetterlage am heutigen Dienstag ist prädestiniert und quasi der „Klassiker“ für die Entstehung von schweren Gewittern in Westösterreich. Mitteleuropa liegt im Vorfeld eines Tiefs bei Schottland in einer sehr heißen Südwestströmung (schwarzer Pfeil). Im Tagesverlauf nähert sich jedoch die Kaltfront (blaue Linie mit Zacken), sie sorgt für Labilisierung und die nötige Hebung.

Die Großwetterlage am Dienstag. Quelle: DWD

In dieser Südwestströmung heizt sich die Luft noch einmal in weiten Teilen des Landes auf über 30 Grad auf. Wie den Höchstwerten in folgender Karte zu entnehmen ist, liegt der Hotspot sehr wahrscheinlich im Westen Österreichs. Im Rheintal, im Montafon, im Inntal sowie im Flachgau erwarten wir um die 35 Grad. Zum Ablesen der Werte bitte in die Karte klicken!

Die erwarteten Höchstwerte am Dienstag.

Im Laufe des Nachmittags bilden sich zwar vom Brenner bis zur Rax einzelne Hitzegewitter, diese sind aber nur kurzlebig und nicht organisiert. Ganz anders schaut die Sache dann zum Abend hin aus. Von Frankreich und der Schweiz her werden schwere Gewitter zunächst in den Südwesten Deutschlands ziehen, grob ab 20 Uhr dürfte es dann auch Vorarlberg treffen. In weiterer Folge besteht vor allem im Inntal und nördlich davon sowie im Flachgau und im Innviertel große Unwettergefahr. Die Gewitter können

  • Starkregen von bis zu 40 l/m² pro Stunde
  • Hagel mit 2-4 cm Durchmesser
  • schwere und orkanartige Sturmböen von 90-110 km/h

bringen!

Überblick der Unwetterlage am Dienstagabend.

Hier noch der simulierte Verlauf des einstündigen Niederschlags morgen. Man sieht gut die schweren Gewitter in Süddeutschland und Westösterreich.

Animation des stündlichen Niederschlags am Dienstag laut ICON-D2-Modell.

Mit den Gewittern bzw. in deren Vorfeld dürfte sich am späten Abend und in der Nacht auf Mittwoch zudem in Ober- und Niederösterreich sowie in Wien eine sogenannte Druckwelle ausbilden. Hier erwarten wir Sturmböen aus West mit 70-90 km/h!

Kräftige Gewitter im Westen

Gewitterzelle © Storm Science Austria

+++ Update 22:00 Uhr +++

Die letzten Gewitter gehen nun vor Hamburg ein, damit beenden wir den Liveticker für heute. Es war übrigens der bisher heißeste Tag des Jahres, in Waghäusel-Kirrlach wurden 38,0 Grad gemessen.

Höchstwerte @ UBIMET, DWD

 

Verlauf der Blitzaktivität @ UBIMET

+++ Update 21:15 Uhr +++

In Luxemburg hat es heute übrigens diesen Downburst gegeben:

+++ Update 21:00 Uhr +++

Langsam schwächen sich die Gewitter ab, vor allem zwischen Hannover und Bremen ist die Blitzaktivität noch erhöht, Zugrichtung ist Hamburg. Bis dahin sollte die Tendenz weiter abnehmend sein, dennoch haben wir inzwischen auch dort gewarnt. Denn die Böenlinie läuft den Gewittern nun voraus und bringt häufig stürmisch auffrischenden Wind. Letzte Stunde wurden in Bremen immerhin 91 km/h registriert, bis 20 Uhr waren dies die maximalen Böen des heutigen Tages:

Höchste Böen am 09.07.2023 bis 20 Uhr @ UBIMET, DWD

+++ Update 20:30 Uhr +++

 

+++ Update 20:00 Uhr +++

In beeindruckender Weise ziehen die Gewitter nach Nord/Nordost weiter, auch Bremen werden sie bald erreichen. Die Hauptgefahr geht von Sturmböen aus, auch das zuletzt angesprochene Friesoythe-Altenoyth wurde inzwischen getroffen – mit Böen bis zu 91 km/h.

+++ Update 19:15 Uhr +++

Vor den aufziehenden Gewittern ist es teils drückend schwül, dazu weht kaum Wind. An der Wetterstation von Friesoythe-Altenoyth westlich von Bremen wird bspw. eine Temperatur von 27 Grad bei einem Taupunkt von 23 Grad gemessen, das entspricht einer Luftfeuchte von über 80 %. Im Allgemeinen kann man ab einem Taupunkt von 16 Grad von Schwüle sprechen.

Radarbild und gemessene Taupunkte von 19 Uhr @ DWD, UBIMET

+++ Update 18.45 Uhr +++

 

+++ Update 18.25 Uhr +++

 

+++ Update 18.20 Uhr +++

 

+++ Update 17.40 Uhr +++

Inzwischen hat sich eine Gewitterlinie ausgebildet, die nun in Richtung Münsterland und Ostwestfalen zieht. Aber auch fürs Emsland und Ostfriesland wird es nun spannend, hier ziehen Gewitter mit Sturmböen und Starkregen von den Niederlanden her auf.

Radarbild von 17.35 Uhr © DWD/UBIMET

+++ Update 17.25 Uhr +++

 

+++ Update 17.15 Uhr +++

Webcambild eines Downburts bei Haltern am See. Es besteht weiterhin die Gefahr von Sturm bei den Gewittern.

Webcam © https://www.gelsenwasser.de/fileadmin/gelsenwasser/70_funktionsmodule/webcam/webcam-haltern/current.jpg

+++ Update 17.05 Uhr +++

 

+++ Update 16.50 Uhr +++

Bilder und Bericht der Gewitterzelle in Richtung Essen.

 

+++ Update 16.45 Uhr +++

 

+++ Update 16.30 Uhr +++

Inzwischen überdecken die Ambosse der Gewitter große Teile von NRW und RLP. Die Zelle sind dabei rund 13 km hoch, dies ist für Mitteleuropa schon beachtlich.

Satellitenbild von 16.25 Uhr © EUMETSAT/UBIMET

+++ Update 16.25 Uhr +++

Gewitteraufzug an der Mosel, hier besteht die Gefahr von Sturmböen.

Webcam © https://www.terra-hd.de/starkenburg/

+++ Update 16.15 Uhr +++

In Trier wurde in der letzten Stunde eine Böen von 86 km/h gemessen.

+++ Update 16.10 Uhr +++

Blick auf zwei Zellen südöstlich von Köln.

Webcam © http://www.wdr.de/themen/global/webcams/domcam/domcam_512_live.jpg

+++ Update 16.05 Uhr +++

Über dem Ruhrgebiet haben sich nun kräftige Gewitter gebildet. Bei der Zelle nördlich von Bonn ist sehr wahrscheinlich Hagel mit dabei.

Radarbild von 15.55 Uhr © DWD/UBIMET

+++ Update 16.00 Uhr +++

 

+++ Update 15.45 Uhr +++

Gewitteraufzug über der Eifel, aufgenommen in Daun.

Webcam © https://flugplatz-daun.de/

+++ Update 15.20 Uhr +++

Blick auf die Gewitterzelle bei Erkelenz. Erkennbar ist der Regenfuß, der nach vorne geneigt ist, dies lässt auf starke Böen schließen. Zudem ist die Wolkenunterkante recht hoch.

Webcam © https://www.ulerk.de/flugplatz-informationen/webcam/

+++ Update 15.00 Uhr +++

Von Luxemburg her ziehen nun Gewitter in Richtung südlicher Eifel. Im Umfeld der Gewitter aufpassen auf Sturmböen.

Radarbild von 14.55 Uhr © DWD/UBIMET

+++ Update 14.45 Uhr +++

Heute besteht bei den Gewittern erhöhtes Sturmpotential. Die Grundschicht ist recht trocken und somit kann Verdunstungskälte des Regens zusätzlich für Abtrieb und damit für Böen sorgen.

+++ Update 14.30 Uhr +++

Die Zelle bei Aachen, vom Flughafen Aachen-Merzbrück aus gesehen. Die Zelle kann bereits Hagel bringen.

Webcam © http://wetter-edka.de/images/cam3l.jpg

+++ Update 14.15 Uhr +++

Die Gewitter über Frankreich haben bereits ein Höhe von über 12 km, somit sind die Aufwind der Zellen sehr kräftig und damit Unwettergefahr gegeben.

Satellitenbild von 14.15 Uhr © EUMETSAT/UBIMET

+++ Update 14.00 Uhr +++

Von Westen her nähern sich nun kräftige Gewitter, die Zelle bei Aachen kann bereits Hagel bringen.

Radarbild von 14.00 Uhr © DWD/UBIMET

Zu Wochenbeginn große Hitze mit bis zu 36 Grad, danach kräftige Gewitter

Kühe im Sommer

Österreich liegt derzeit zwischen einem Tief mit Kern bei den Britischen Inseln und einem Hoch über dem Mittelmeerraum. Mit einer westlichen Strömung gelangen dabei heiße Luftmassen ins Land: Die zweite Hitzewelle des Jahres erreicht zu Wochenbeginn ihren Höhepunkt. Am Montag sind vor allem im Osten Österreichs Temperaturen bis 36 Grad zu erwarten. Auch am Dienstag bleibt es landesweit sehr heiß, wobei die höchsten Temperaturen um 36 Grad dann vor allem im Westen erreicht werden.

Das Tief QUENTIN über dien Britischen Inseln führt sehr warme Luft nach Mitteleuropa.

35 Grad immer häufiger

Temperaturen über 35 Grad treten in den meisten Landeshauptstädten mittlerweile nahezu jährlich auf. Etwa in Wien gab es im Klimamittel von 1961 bis 1990 nur etwa alle acht Jahre einen Tag mit mindestens 35 Grad, im Mittel von 1991 bis 2020 waren es 1,7 Tage pro Jahr. In den vergangenen 15 Jahren waren es schon mehr als 2 Tage pro Jahr. Der Rekord in Wien liegt bei 17 extrem heißen Tagen und wurde im Sommer 2015 aufgestellt.

Sonne und Gewitter

Am Montag geht es verbreitet sonnig in den Tag, nur ganz im Westen ziehen ein paar Wolken durch. Im Tagesverlauf bilden sich einige Quellwolken und in den Nordalpen gehen erste Gewitter nieder. Gegen Abend ziehen auch im Süden und Osten lokale, aber durchaus kräftige Gewitter mit teils stürmischen Böen durch. Die größte Wahrscheinlichkeit dafür herrscht im äußersten Norden sowie von Kärnten bis in die Südweststeiermark. Die Temperaturen erreichen von West nach Ost 29 bis 36 Grad.

Die Rückwärtstrajektorien zeigen die Herkunft der Luft in Wien am Montag. Sie stammt nicht aus Nordafrika, sondern wurde aufgrund der Subsidenz im Hoch erwärmt.

Am Dienstag scheint wieder oft ungetrübt die Sonne, am Nachmittag bilden sich nur ganz vereinzelte Hitzegewitter in den Alpen. Am Abend und in der Nacht ziehen dann von Vorarlberg bis Oberösterreich vermehrt kräftige Gewitter auf, dabei zeichnet sich große Sturmgefahr ab! Zuvor klettern die Temperaturen auf 30 bis 36 Grad mit den höchsten Werten von Vorarlberg bis Salzburg.

Prognose der Höchstwerte am Montag und Dienstag.

Zunehmende Unwettergefahr

Im Vorfeld einer Kaltfront ziehen am Mittwoch im Bergland und an der Alpennordseite von Beginn an einige Wolken sowie teils gewittrige Schauer durch. Im Süden und Osten kommt dagegen noch häufig die Sonne zum Vorschein, spätestens am Abend wird es aber auch hier gewittrig mit erheblicher Unwettergefahr. Vor allem im Süden und Südosten zeichnet sich eine klassische Unwetterlage ab, die Gewitter können hier zu großem Hagel, Sturmböen und Starkregen führen. Im Westen kühlt es bereits spürbar ab, im Südosten wird es hingegen nochmals heiß: Die Höchstwerte liegen von West nach Ost zwischen 23 und 35 Grad.

Die Modelle deuten am Mittwoch vor allem im im Südosten auf große Unwettergefahr. © ECMWF/UBIMET

Vorübergehende Abkühlung

Der Donnerstag zeigt sich häufig von seiner trüben Seite, am ehesten lässt sich die Sonne anfangs im Süden sowie im Tagesverlauf ganz im Westen und Norden zwischendurch blicken. Dazu regnet es immer wieder schauerartig, vor allem im Süden auch noch gewittrig durchsetzt und ergiebig. Vom Bodensee bis nach Oberösterreich trocknet es hingegen immer mehr ab. Die Wolken lockern aber nur sehr zögerlich auf. Bei maximal 18 bis 27 Grad kühlt es auch in der Südosthälfte spürbar ab.
Am Freitag ist eine Wetterberuhigung in Sicht und die Temperaturen steigen wieder an. Das kommende Wochenende verläuft dann voraussichtlich wieder zunehmend heiß mit viel Sonnenschein und Höchstwerten über 30 Grad.

Die Abkühlung am Donnerstag ist nur von kurzer Dauer. © ECMWF/UBIMET

Tipp: Mit unseren kostenlosen Push-Benachrichtigungen werden sie vor besonderen Unwetterlagen rechtzeitig informiert! Für regelmäßige Wetter-Updates folgen Sie uns auf Twitter oder Facebook.

 

Am Sonntag in NRW und Niedersachsen starke Gewitter

Unwetter

Deutschland liegt derzeit zwischen einem umfangreichen Tief über dem Nordatlantik namens QUENTIN und einem Hochdruckkeil, der sich vom Mittelmeer bis nach Mitteleuropa erstreckt. Mit Drehung der Strömung auf Südwest gelangen dabei zunehmend heiße Luftmassen aus Südwesteuropa ins Land. Am Sonntag steigen die Temperaturen am Oberrhein und im Rhein-Main-Gebiet auf bis zu 36, vereinzelt auch 37 Grad.

Am Sonntag wird es verbreitet hochsommerlich heiß.

Aus Westen zieht tagsüber jedoch die Kaltfront des atlantischen Tiefs auf und im Bereich eines sich entwickelnden Bodentrogs zwischen Nordfrankreich und Nordwestdeutschland steigt die Gewittergefahr deutlich an.

In dem Gebiet zwischen Kaltfront und Keilachse herrscht die größte Gewittergefahr.

Schwere Sturmböen, Hagel und Starkregen

Die größte Unwettergefahr herrscht ab dem Nachmittag im äußersten Westen des Landes, also in einem Streifen von der Eifel bis ins Emsland. In den Abendstunden verlagert sich der Schwerpunkt immer mehr in Richtung Nordsee, zumindest einzelne kräftige Gewitter sind aber auch in Baden-Württemberg und Hessen möglich.

Unwetterpotential am Sonntag. © UBIMET

Die Hauptgefahr stellen teils schwere Sturmböen dar, lokal kann es aber auch zu größerem Hagel  kommen (dank Überlappung von teils >30 kt Windscherung mit CAPE um ~1000 J/Kg. Besonders im äußersten Westen besteht auch die Gefahr von kleinräumigen Überflutungen aufgrund von großen Regenmengen in kurzer Zeit (das sog. „niederschlagbare Wasser“ bzw. PWAT erreicht im äußersten Westen am Abend etwa 40 mm!).

3h-Niederschlöagsprognose vom ICON-D2 6er-Lauf. © DWD/UBIMET

In der Nacht erfassen die Gewitter unter Abschwächung einen Streifen etwa von Unterfranken über Sachsen-Anhalt bis nach Schleswig-Holstein. Die Unwettergefahr lässt nach Osten zu nach, allerdings kann es hier auch abseits der Gewitter streckenweise zu stürmischen Böen kommen. Die Luft ist in diesen Region nämlich sehr trocken, weshalb die zu Schauern zerfallenden Gewitter dank Verdunstungskühlung weiterhin für stark auffrischenden Wind sorgen können.

Im Westen sind in Gewitternähe lokal auch Orkanböen möglich. In einem Streifen etwa von Schleswig-Holstein bis nach Unterfranken kann der Wind am Abend dann auch abseits von Gewittern stark auffrischen.

2. Hitzewelle des Jahres steht in den Startlöchern

Extreme Hitze, Quelle: pixabay.com

Bereits im Juni gab es die erste Hitzewelle, sie gipfelte in gut 36 Grad in Bad Goisern. Mittlerweile hat sich der Sommer wieder auf normale Temperaturen eingependelt, morgen am Donnerstag wird es unter einer Kaltfront sogar vorübergehend mal nur mäßig warm.

Doch ab Freitag stellt sich das Wetter wieder um: Ein Hoch übernimmt die Regie und sorgt für einige sonnige und zunehmend heiße Tage.

Hier exemplarisch die Wetterlage für kommenden Montag. An der Vorderseite eines Tiefs erreicht uns extrem heiße Luft aus dem Mittelmeerraum.


Großwetterlage am kommenden Montag

Bereits am Freitag wird die 30-Grad-Marke recht häufig geknackt (wenngleich nur knapp). Am Wochenende steigert sich die Hitze und gipfelt Anfang nächster Woche in Höchstwerten um 35 Grad. Spitzen bis zu 37 Grad sind aber jedenfalls auch möglich.

Hier die Temperaturprognose für Innsbruck…

Wetterprognose für Innsbruck

…und Wien:

Wetterprognose für WienAus heutiger Sicht endet die Hitzewelle erst am Mittwoch (Westen) bzw. Donnerstag (Osten).

Sturm POLY: Am Mittwoch im Nordwesten stürmisch, im Südosten Gewitter

Sturm

Im Laufe der Nacht zum Mittwoch verstärkt sich ein kleinräumiges Randtief über dem Ärmelkanal zu einem kräftigen Tief namens POLY. Im Vorfeld des Tiefs muss man am Mittwoch vor allem im Südosten und äußersten Osten mit Gewittern rechnen, im Nordwesten kommt dagegen stürmischer Wind auf.

Die relative Feuchte und der Wind in etwa 3 km Höhe zeigen eindrücklich den Tiefkern.

Schwere Sturmböen

Am Mittwochvormittag zieht der Tiefkern direkt über den Norden Niedersachsens hinweg, dabei kommt zunächst in NRW und Niedersachsen verbreitet stürmischer Südwestwind auf. Besonders vom nördlichen Münsterland und Emsland bis zur Elbmündung muss man mit schweren Sturmböen zwischen 80 und 100 km/h rechnen, in Schauernähe sind im Bereich der Ostfriesischen Inseln am Nachmittag sogar Orkanböen um 120 km/h möglich! Ab den Mittagsstunden erfasst das Sturmfeld zudem auch den Norden des Landes, somit sind vom Großraum Hamburg bis zur Ostsee ebenfalls verbreitet stürmische Böen zu erwarten. Hier fallen die Böen aber eine Spur schwächer als im Nordwesten aus.

Prognose der Windböen von ICON-D2 für Mittwoch. © DWD/UBIMET

Außergewöhnlich für die Jahreszeit

Für die Jahreszeit steht ein durchaus außergewöhnliches Ereignis an, zumal die voll belaubten Bäume eine große Angriffsfläche für den Wind bieten und dadurch die Gefahr von abbrechenden Ästen und umstürzenden Bäumen viel höher als im Winter ist. Wie ungewöhnlich die Wetterlage ist zeigt u.a. auch die Prognose des Extreme Forecast Index (EFI) vom Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage ECMWF. Es handelt sich dabei um eine Kennzahl, die zwischen -1 und +1 liegt. Beim Wert „0“ handelt es sich um ein gewöhnliches, alltägliches Ereignis, bei „-1“ und „+1“ dagegen um außergewöhnliche Ereignisse (wie etwa extrem tiefe oder hohe Temperaturen). Am Mittwoch erreicht der EFI der Windböen im Nordwesten Deutschlands Werte nahe 1.

EFI für die Windböen am Mittwoch. © ECMWF / UBIMET

Gewitter im Südosten

Die meisten Gewitter sind in den Mittagsstunden in einem Streifen von Vorpommern bis nach Ostsachsen sowie südlich der Donau zu erwarten. Vor allem im Bereich der Grenze zu Polen kann es dabei zu Starkregen und stürmischen Böen kommen. Im Laufe des Nachmittag ziehen im Westen und Nordwesten dann noch lokale Schauer sowie vereinzelte Kaltluftgewitter durch.

Gewitter-Halbjahresbilanz: knapp 2 Mio. Blitze in Deutschland

Gewitter

Die Gewitterhochsaison geht in Deutschland meist von Mai bis August, wobei der Juni und der Juli die zwei absolut blitzreichsten Monate darstellen. Heuer gab es vor allem im März mit mehr als 113.000 Entladungen außergewöhnlich viele Blitze für die Jahreszeit. Der Mai brachte mit 312.000 Entladungen hingegen weniger als die Hälfte der üblichen Blitzentladungen. Der Juni lag mit 1,4 Millionen Blitzen im Bereich des 10-jährigen Mittels. In Summe wurden von Januar bis inkl. Juni 1.919.830 Blitzentladungen erfasst, davon 554.525 in Bayern und 253.021 in Baden-Württemberg. Das entspricht etwa 84 Prozent des 10-jährigen Mittels, das bei knapp über 2 Mio. liegt.

Blitzfeuerwerk am 22. Juni

Der mit Abstand blitzreichste Tag war der 22. Juni, als ein Randtief mit sehr energiereicher Luft direkt über Deutschland gezogen ist und für schwere Unwetter wie etwa im Großraum Kassel sorgte. In Summe kam es an diesem Tag zu 748.300 Entladungen, was einem der höchsten Werte der vergangenen 10 Jahre entspricht. An diesem Tag wurde innerhalb von 24 Stunden rund die Hälfte der üblichen Blitzentladungen des gesamten Junis verzeichnet. Der höchste Tageswert seit dem Jahre 2020 vom 13. Juni 2020 mit 450.000 Entladungen wurde deutlich übertroffen.

Stärkster Blitz mit 369 kA

Der stärkste Blitz mit einer Stromstärke von 369 kA wurde am 1. Februar in Bockhorn im Landkreis Friesland detektiert. Tatsächlich treten die stärksten Blitze nicht immer in Zusammenhang mit den stärksten Gewitter auf, in diesem Fall handelte es sich um ein Kaltluftgewitter.

Stärkste Blitze vom 1.1. bis 30.6.2023

    • 369 kA Bockhorn (Friesland) am 1. Februar
    • 364 kA Bruch (Bernkastel-Wittlich) am 22. Mai
    • 337 kA Oldenburg (Oldenburg) am 1. Februar
    • 329 kA Engelsberg (Traunstein) am 23. April
    • 328 kA Oberstdorf (Oberallgäu) am 19. Juni
    • 318 kA Osterhofen (Deggendorf) am 8. Juni

Bei den Landkreisen mit der höchsten Blitzdichte muss man nach Bayern blicken: In Fürstenfeldbruck und Dachau gab es mehr als 30 Blitze pro km², gefolgt vom Landkreis Kassel mit 27. Am unteren Ende der Tabelle liegen dagegen Kiel und Dithmarschen in Schleswig-Holstein, wo die Blitzdichte nur bei 0,1 Blitzen pro km² lag.

Landkreise mit der höchsten Blitzdichte vom 1.1. bis 30.6.2023

    • 31,4 Blitze/km² Fürstenfeldbruck (Bayern)
    • 30,3 Blitze/km² Dachau (Bayern)
    • 27,0 Blitze/km² Kassel (Hessen)
    • 25,2 Blitze/km² Osterode am Harz (Niedersachsen)
    • 21,3 Blitze/km² Peine (Niedersachsen)
    • 20,8 Blitze/km² Ulm (Baden-Württemberg)

Blitze pro Bundesland vom 1.1. bis 30.6.2023

  • 554.525 Bayern
  • 253.021 Baden-Württemberg
  • 228.215 Niedersachsen
  • 186.463 Hessen
  • 144.946 Nordrhein-Westfalen
  • 136.622 Sachsen-Anhalt
  • 112.145 Rheinland-Pfalz
  • 90.206 Brandenburg
  • 72.776 Thüringen
  • 69.718 Sachsen
  • 44.491 Mecklenburg-Vorpommern
  • 12.786 Schleswig-Holstein
  • 7.409 Saarland
  • 3.798 Berlin
  • 1.769 Hamburg
  • 940 Bremen

Das bislang heftigste Gewitter, das auf der Erde beobachtet wurde

Am 15. Januar 2022 hat der Ausbruch des Unterwasservulkans Hunga Tonga-Hunga Ha’apai für einige Schlagzeilen und Rekorde gesorgt. Der Knall der Explosion war teils sogar noch in Alaska hörbar, zudem kam es zu einem Tsunami sowie zu Druckwellen, die den Planeten mehrmals umrundeten und auch in Deutschland messbar waren. Einige Bilder haben wir damals hier zusammengefasst: Tsunami im Pazifik nach massivem Vulkanausbruch

Der Ausbruch vom Hunga Tonga–Hunga Ha‘apai. © NASA/NESDIS

58 km hoch

Die Explosion vom Hunga Tonga–Hunga Ha‘apai war die mit Abstand stärkste im aktuellen Jahrhundert. Die Wolke erreichte an ihrem höchsten Punkt eine Rekordhöhe von 58 Kilometern! Das bedeutet, dass die Asche- und Wasserwolke die Mesosphäre erreicht hat, die in etwa 50 Kilometer Höhe über der Erdoberfläche beginnt – und auch in diese erstmals Material einbrachte. Zum Vergleich: Der Ausbruch des Pinatubo 1991 erreichte die Stratosphäre in etwa 40 km Höhe und die meisten Gewitterwolken sind meist „nur“ 10 bis 15 km hoch. Selbst die Aufwinde der stärksten Gewitter kommen meist nur knapp über die Tropopause hinaus.

Die Schichten der Atmosphäre.

Nicht nur die Höhe, sondern auch die Breite der Explosion war mit einem Durchmesser von vorübergehend mehr als 100 Kilometern außergewöhnlich groß. Das Vordringen der Wolke in bis zu 58 km Höhe hat eine enorme Schwerewelle erzeugt, welche eine Amplitude von bis zu 5 Kilometern und eine Geschwindigkeiten von fast 300 km/h erreicht hat. Aus diesem Grund waren die Blitze im Zuge des Vulkanausbruchs zeitweise auch ringförmig angeordnet.

Skizze zur Veranschaulichung der dynamischen und mikrophysikalischen Prozesse innerhalb der Wolke. Graphik aus dieser Studie.

400.000 Entladungen

Im Zuge des Vulkanausbruchs wurde eine maximale Blitzfrequenz von knapp über 2600 Blitzen pro Minute ermittelt, in Summe wurden etwa 400.000 Entladungen innerhalb weniger Stunden gemessen, einige davon in außergewöhnlicher Höhe zwischen 20 und 30 km. Zum Vergleich: Starke Gewitter in Österreich oder Deutschland reichen meist 12 bis 15 km in die Höhe und sorgen für bis zu 500 Blitze pro Minute. Bei einem großräumigen Gewittercluster im Süden des USA wurden am 6. Mai 1999 knapp 1.000 Blitze pro Minute verzeichnet.

Rekordmengen an Wasserdampf

Im Zuge des Vulkanausbruchs verdampften schätzungsweise 146 Teragramm Wasser (146.000.000 Tonnen). Forscher haben festgestellt, dass bisher kein bekannter Vulkanausbruch mehr Wasserdampf in die Stratosphäre geschleudert hat als dieser. Manchmal führen große Vulkanausbrüche große Mengen an Schwefeldioxidgasen in die Stratosphäre, was zu einer vorübergehenden Abkühlung des Klimas führen kann (z.B. Tambora und Pinatubo). Bei großen Mengen an Wasserdampf geht man dagegen eher von einer leichten Erwärmung aus, die sich vorübergehend zum menschengemachten Klimawandel aufsummiert.

Seit dem Vulkanausbruch ist in etwa 30 km Höhe in der Stratosphäre außergewöhnlich viel Wasserdampf vorhanden.

Im Juni 2023 rund 240.000 Blitze in Österreich

Gewitter in Graz - Quelle: barbaraluef on Visualhunt.com

Vom 1. bis 30. Juni registrierte das Blitzortungssystem LINET (Lightning Detection Network) von nowcast, dem Blitzspezialisten der UBIMET-Gruppe, im Hochpräzisionsmessbereich über ganz Österreich verteilt exakt 239.780 Blitze (Wolken- und Erdblitze). Das sind deutlich weniger Blitze als in den beiden vergangenen Jahren. Im Juni 2023 wurden etwa 500.000 Blitze weniger als im Rekord-Vorjahr registriert, im Vergleich zum Juni-Mittel der vergangenen 10 Jahre beträgt das Manko rund 100.000 Blitze.

Abräumer Steiermark

Mit etwas mehr als 124.000 Blitzen führt die Steiermark das Bundesland-Ranking ganz klar an, gefolgt von Niederösterreich mit rund 32.000 und Kärnten mit ca. 23.000 Entladungen. An letzter Stelle befindet sich mit Wien das flächenmäßig kleinste Bundesland, hier gab es vergangenen Monat 906 Blitze. Im Bezug auf die Blitzdichte liegt die Bundeshauptstadt mit 2,1 Blitzen pro Quadratkilometer jedoch nicht an letzter Stelle, hier ist Oberösterreich das Schlusslicht. An der Spitze dieser Hitliste thront erneut einsam die Steiermark, wo pro Quadratkilometer gut 7,5 Blitze gemessen wurden.

Anzahl der Blitze im Juni 2023 - UBIMET
Anzahl der Blitze im Juni 2023 – UBIMET

Blitzreichste Bezirke

Auf Bezirksebene liegt Liezen (Steiermark) mit rund 28.000 Entladungen in Führung, auch Platz 2 und 3 gehen mit dem Bezirk Südoststeiermark und Bruck-Mürzzuschlag ins grüne Herz Österreichs. Der erste Bezirk in dieser Rangliste, der nicht in der Steiermark beheimatet ist, liegt mit Neunkirchen (Niederösterreich) auf Platz 7. Die höchste Blitzdichte gab es dabei in der Gemeinde Deutschfeistritz (Graz-Umgebung) mit knapp 10 Blitzen pro Quadratkilometer, die Top 10 sind auch hier fest in steirischer Hand.

Blitzdichte Juni 2023 - UBIMET
Blitzdichte Juni 2023 – UBIMET

Stärkster Blitz in Vorarlberg

Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurde mit rund 350.000 Ampere am Abend des 19. Juni im Tisner Wald südlich von Feldkirch detektiert. In kürzester Zeit wurde dabei rund 20.000 mal mehr Energie freigesetzt, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit 16 Ampere verfügbar ist.

Stärkste Blitzentladungen seit 2009 in Österreich (keine Unterscheidung zwischen positiven und negativen Blitzen):

Datum Stärke [kA] Ort (Bundesland)
26.08.2022 427 Dunkelsteinerwald (NÖ)
07.07.2015 418 Admont (Steiermark)
17.07.2009 416 Ried im Traunkreis (OÖ)
06.06.2015 399 Kramsach (Tirol)
03.04.2017 391 Landl (Steiermark)
28.04.2011 373 Laterns (Vorarlberg)
14.05.2015 371 Hundsheim (NÖ)
23.04.2018 363 Übelbach (Steiermark)
04.08.2014 363 Laterns (Vorarlberg)
03.04.2017 357 Schwarzau im Geb. (NÖ)
19.06.2023 351 Feldkirch (Vorarlberg)

Juni 2023 knapp 1 Grad wärmer als üblich

Österreichweit betrachtet schließt der Juni rund 0,8 Grad zu warm ab, vergleicht man ihn mit dem langjährigen Mittel von 1991-2020. Die größten positiven Abweichungen haben wir von Vorarlberg bis ins Innviertel verzeichnet. Besonders extrem war der Juni in Vorarlberg, mancherorts war es hier sogar drei Grad wärmer als üblich. Im östlichen Flachland sowie im Südosten war der Monat hingegen nahezu exakt durchschnittlich. In Summe war es einer der 10 wärmsten Juni-Monate seit Messbeginn.

Höchste Temperaturen
  • 36,2 Grad Bad Goisern (OÖ, 22.)
  • 36,1 Grad Oberndorf / Melk (NÖ, 22.)
  • 36,0 Grad Salzburg (S, 22.)
Tiefste Temperaturen
  • -1,9 Grad Liebenau – Gugu (OÖ, 13.)
  • -1,2 Grad Schwarzau im Freiwald (NÖ, 13.)
  • +2,1 Grad Zwettl (NÖ, 13.)

Im Westen viele Sommertage

Vor allem in Vorarlberg brachte der Juni außergewöhnlich viele Sommertage, etwa in Bregenz und Dornbirn waren es 26, also mehr als doppelt so viele wie üblich. Nur im Juni 2003 gab es hier noch mehr Sommertage. Auch in Innsbruck lag die Anzahl der Sommertage im Juni über dem Mittel, Salzburg war dagegen annähernd durchschnittlich und von Klagenfurt und Linz ostwärts war die Anzahl der Sommertage leicht unterdurchschnittlich.

Sommertage
  • 26 Bregenz, Dornbirn, Feldkirch (V)
  • 25 Bludenz (V)
  • 21 Innsbruck, Haiming, Landeck (T)

Bis zum ersten Hitzetag musste man sich heuer aber bis zum 18. Juni gedulden, als erstmals in Bludenz die 30-Grad-Marke erreicht wurde. Das entspricht dem spätesten Termin seit dem Jahre 1990. An der Spitze liegt allerdings Innsbruck mit 8 Hitzetagen. Allgemein war die Anzahl der Hitzetage leicht überdurchschnittlich, nur im östlichen Flachland wurde das Soll knapp nicht erreicht.

Hitzetage
  • 8 Innsbruck, Landeck (T)
  • 7 Haiming (T)
  • 6 Wien, Klagenfurt, Ferlach (K), Ranshofen/Braunau (OÖ), Prutz, Imst (T), Haag (NÖ)
  • 5 u.a. St. Pölten, Graz, Salzburg und Linz

Im Juni gab es auch zu den ersten Tropennächte: Erstmals war es in der Wiener Innenstadt in der Nacht auf den 21. Juni soweit. In Summe gab es in der Wiener Innenstadt fünf Tropennächte und in Graz St. Pölten und Eisenstadt jeweils zwei.

Teils trocken, teils nass

Im landesweiten Flächenmittel gab es im Juni etwa 30 Prozent weniger Niederschlag als üblich, wobei es von Vorarlberg bis Oberösterreich deutlich zu trocken war. Zum Teil gab es hier weniger als ein Viertel der üblichen Niederschlagssumme. Von Vorarlberg bis ins Innviertel war es einer der trockensten Juni-Monate seit Messbeginn, nur der Regen am Monatsletzten verhindert hier einen neuen Negativrekord.

Ganz anders präsentiert sich das Bild hingegen im Süden und Osten, wo es mancherorts deutlich mehr Regen als üblich gab. Besonders große Regenmengen wurden im Osten zwischen dem 6. und 10. Juni verzeichnet, als sehr feuchte Luftmassen bei nur geringen Druckgegensätzen täglich zu kräftigen Gewittern führten. Etwa in Bruckneudorf kamen innerhalb von einer Woche 192 L/m² Regen zusammen, davon 111 an einem Tag, was einem neuen Stationsrekord entspricht. Große Regenmengen folgten im östlichen Bergland und im Süden zwischen dem 21. und dem 23. Juni, als kräftige Gewitter regional für Hagel und Starkregen sorgten.

Vorläufig nasseste bewohnte Orte
  • 231 Liter pro Quadratmeter Mönichkirchen (NÖ)
  • 222 Liter pro Quadratmeter Bad Radkersburg (ST)
  • 211 Liter pro Quadratmeter Bruckneudorf (B)
Vorläufig trockenste bewohnte Orte
  • 16 Liter pro Quadratmeter Enns (OÖ), Haag (NÖ)
  • 18 Liter pro Quadratmeter Ried/Innkreis, Ranshofen/Braunau (OÖ)

Viel Sonnenschein, lokal Rekorde

Auch die Bilanz der Sonnenscheindauer präsentiert sich zweigeteilt: Von Vorarlberg bis Oberösterreich gab es 20 bis 50 Prozent mehr Sonnenstunden als üblich, vom Grazer Becken bis ins Süd- und Mittelburgenland liegt die Bilanz hingegen bei -10 bis -15 Prozent. Im Flächenmittel brachte der Juni 10 Prozent mehr Sonnenstunden als im langjährigen Mittel von 1991 bis 2020.
Örtlich wurden in Vorarlberg sogar neue Rekorde verzeichnet, etwa in Bregenz war es mit 327 Sonnenstunden der bislang sonnigste Juni seit Messbeginn.

Absolut sonnigste Orte
  • 347 Sonnenstunden Rohrspitz (V)
  • 327 Sonnenstunden Bregenz (V)
  • 314 Sonnenstunden Sulzberg (V)

Weniger Blitze als üblich

Im Juni wurden in Österreich in Summe 240.000 Blitzentladungen erfasst, davon allein 124.000 in der Steiermark, gefolgt von Niederösterreich und Kärnten mit 32.000 bzw. 23.000 (mehr dazu hier). Damit gab es etwa 80 Prozent der üblichen Anzahl an Blitzen. Zum Vergleich: Im Vorjahr gab es in Österreich 770.000 Entladungen, zuletzt weniger Blitze wurden dagegen im Juni 2020 gemessen, als es nur zu 175.000 Entladungen kam. Dennoch blieben kräftige Gewitter nicht aus, so kam es besonders am 21. und 23. Juni in der Steiermark und in Kärnten örtlich auch zu großem Hagel um 5 cm sowie zu Sturmböen. Die höchste Windspitze wurde im Zuge eines Gewitters am 21. in Laa an der Thaya mit 104 km/h verzeichnet.

Stärkste Windspitzen Niederungen
  • 104 km/h Laa an der Thaya (NÖ, 21.)
  • 102 km/h Mittelberg (V, 22.)
  • 101 km/h Gumpoldskirchen (NÖ, 23.)

Am Freitag entlang der Nordalpen Gewitter mit großen Regenmengen

Blitz bei Gewitter - AdobeStock

Im Vorfeld der Kaltfront des Tiefs NIKOLAUS mit Kern über Skandinavien erreichen den östlichen Alpenraum sehr feuchte, energiereiche und instabile Luftmassen. Während in der Osthälfte zunächst noch freundliches Wetter dominiert, nimmt die Schauer- und Gewitterneigung von Westen her deutlich zu und schon zu Beginn regnet es in Vorarlberg und Tirol schauerartig und teils gewittrig verstärkt. Am Vormittag lässt der Regen vorübergehend nach, von Westen her breiten sich aber rasch weitere, teils kräftige Schauer und Gewitter ostwärts aus. Am stärksten fallen diese im Bergland von Vorarlberg und Tirol bis in die Steiermark und zu den Niederösterreichischen Voralpen aus. Am längsten trocken und freundlich bleibt es im äußersten Osten und Südosten, gegen Abend ist aber auch im östlichen Flachland und in Wien mit Schauern und Gewittern zu rechnen.

Gewitterpotential am Freitag, den 30.06.2023.
Gewitterpotential am Freitag, den 30.06.2023.

Gewitter mit Starkregen und lokalen Überflutungen

Da sich Schauer und Gewitter in der feuchten Luft nur langsam verlagern, ist durch den Starkregen lokal mit Überflutungen und Vermurungen zu rechnen. Im östlichen Bergland kann zudem bei stärkeren Entwicklungen auch kleinkörniger Hagel zum Thema werden. In Vorarlberg und Tirol gehen Schauer und Gewitter am Nachmittag in gewittrig durchsetzten Regen über, hier sind die größten Regenmengen zu erwarten. In der Nacht auf Samstag ist vorerst noch keine Besserung in Sicht, erst am Samstag beruhigt sich das Wetter von Westen her wieder allmählich.

Die aktuelle Niederschlags-Prognose des ICON-D2-Modells.
Die aktuelle Niederschlags-Prognose des ICON-D2-Modells.

Westlage bringt erst Waldbrandrauch und dann Gewitter

Großwetterlage

Der bisherige Monat verlief auf den zentralen Nordatlantik tiefdruckdominiert. Daher waren die Passatwinde bisher sehr schwach, welches zu der großen Wärme des Atlantiks geführt hat. Die Passatwind sorgen dabei für eine gute Durchmischung von warmen Oberflächenwasser und kaltem Tiefenwasser. Dabei werden derzeit Abweichungen von teils mehr als 4 Grad von Island bis nach Nordafrika registriert. Dies ist schon enorm für eine Ozean und führt bei den Lebewesen zu Stress.

Abweichung der Wassertemperaturen an der Oberfläche © https://climatereanalyzer.org/reanalysis/daily_maps/?dm_id=natlan-ced&wm_id=sstanom&year=2023

Nun hat sich jedoch das Azorenhoch wieder aufgebaut und somit dreht die Strömung auf dem Atlantik vorübergehend wieder auf West. Wie die folgende Animation zeigt gelangen nun Tiefs nach Mitteleuropa und eine wechselhafte Witterung steht an.

Animation des Bodendrucks und der Äquipotentiellen Temperatur der Atmosphäre © ECMWF/UBIMET

Rauch

Mit der Westströmung gelangt nun auch Rauch der kanadischen Waldbrände über den Atlantik zu uns. Dort ist diese Waldbrandsaison schon außergewöhnlich intensiv, wie die unten stehende Graphik zeigt. Dabei befindet sich die höchste Konzentration an Rußpartikeln in einer Höhe zwischen 3 und 7 km.

Rauch der Waldbrände in Kanada hat am Montag Westeuropa erreicht. Bild: NASA
Die Zahlen für Kanadas akkumulierte „Fire radiative power“ (Summe der Momentanwerte) zeigen eindrücklich die Größe und Intensität der Brände im Jahr 2023.

Tief am Donnerstag und Freitag

Wie in der Animation zu erkenn ist, erreicht in der Nacht auf Morgen warme und feuchte Luft (= hohe Äquipotentielle Temperatur) vom warmen Atlantik her die Republik. Damit steigen die Chancen auf Schauer und Gewitter wieder deutlich an. Am Donnerstag ist zunächst besonders der Westen und Norden betroffen. Hier gehen von der Früh weg Schauer nieder. Diese breiten sich im Tagesverlauf allmählich ostwärts aus und auch Gewitter mischen sich dazu. Dabei muss vor allem mit Starkregen gerechnet werden. Bei den stärksten Gewittern ist zudem auch kleiner Hagel zu erwarten.

Im Laufe der Nacht ziehen in einem Streifen vom Südwesten bis in den Norden und Nordosten des Landes mitunter kräftige Schauer und vereinzelte Gewitter durch. Zudem deuten die Modell an, dass auch von der Schweiz her stärkerer gewittriger Regen auf den Süden übergreift.

Am Freitag regnet es in der Früh zunächst von der Ostsee bis zum Saarland und auch im Süden des Landes mitunter kräftig. Dabei können weiterhin auch Blitz und Donner dabei sein. Im weiteren Tagesverlauf schiebt sich der Streifen zögerlich nach Osten und wie in der unten stehenden Karte zu erkennen ist, sind besonders von der Oder bis zur Isar sind kräftige Gewitter mit teils ergiebigem Starkregen sind zu erwarten. Wie auch schon am Vortag kann bei den stärksten Gewittern auch kleiner Hagel fallen.

Gefahrengebiete am Freitag © UBIMET

Rauch der Waldbrände in Kanada auf dem Weg nach Österreich

Zahlreiche Hochdrucklagen mit sehr hohen Temperaturen und wenig Niederschlag sorgen in Kanada bereits seit Mai für eine außergewöhnliche Waldbrandsaison. Bereits jetzt wurde deutlich mehr Fläche verbrannt, als sonst in der gesamten Saison üblich. Das Jahr 2023 wird hier wohl sämtliche Rekorde sprengen.

Die Größe der verbrannten Fläche in Kanada ist heuer stark überdurchschnittlich. © https://cwfis.cfs.nrcan.gc.ca/
Das akumulierte „Fire radiative power“ im Jahr 2023 (Summe der Momentanwerte) zeigt eindrücklich die Größe und Intensität der Brände im Jahr 2023.

Der Rauch der Waldbrände sorgt vor allem in Kanada seit Wochen immer wieder für eine sehr schlechte Luftqualität, wobei der Jetstream den Rauch auch nach Amerika oder über den Nordatlantik verfrachtet hat. Besonders eindrücklich waren die Bilder aus New York Anfang Juni, als der Himmel zeitweise komplett in orange gefärbt wurde (siehe auch hier).

Rauch in New York Anfang Juni 2023.

Rauch erfasst neuerlich Europa

Mit der vorherrschenden westlichen Höhenströmung über dem Nordatlantik hat der Rauch bereits Ende Mai unter starker Ausdünnung Mitteleuropa erreicht und dabei regional für leicht diesige Verhältnisse und farbenfrohe Dämmerungen gesorgt. Ein weiterer Schwall mit einer hohen Dichte an Partikeln hat am Montag Westeuropa erfasst und wird in den kommenden Tagen auch Mitteleuropa erreichen. Hierzulande zeichnen sich die höchsten Konzentrationen am Freitag ab. Besonders der Sonnenaufgang und -untergang können dann besonders farbenfroh ausfallen, zudem kann man bei sehr tiefstehender Sonne mitunter sogar direkt ohne Sonnenschutz die Sonnenscheibe beobachten, wo eventuell sogar mit bloßem Auge Sonnenflecken erkennbar sind.

Aerosole der Waldbrände in Kanada haben Österreich bereits Ende Mai 2023 erreicht.

Im Gegensatz zur Lage in Kanada oder vor ein paar Wochen in New York erreicht uns der Rauch in einer Höhe zwischen etwa 3 und 7 km, weshalb er sich bei uns nicht auf die Luftqualität am Boden auswirkt. Die Partikel sinken in den kommenden Tagen zwar tendenziell noch leicht ab, in Bodennähe kommen sie aber höchstens in geringen Konzentrationen an.

Rote Sonne

Die Verfärbung der Sonne ist ein alltägliches Phänomen: Hoch am Himmel bei wolkenlosem Wetter erscheint die Sonne gelblich, wenn sie sich aber dem Horizont nähert, verfärbt sie sich meist orange-rötlich. Diese Verfärbung wird hauptsächlich durch die sog. Rayleigh-Streuung des Sonnenlichts an Luftmolekülen verursacht, wobei die Streuung bei größerer Wellenlänge viel geringer als bei kleinen Wellenlängen ist. Während kurzwelliges blaues Licht verstärkt gestreut wird, wird langwelliges rotes Licht zum Beobachter transmittiert.

Anomale Streuung – wenn die Sonne blau wird

Der atmosphärische Transport kann die Rauchteilchen auch nach der Größe sortieren. Wenn zufällig die Partikelgröße von 0,5 tausendstel Millimeter vorherrscht, dann wird – umgekehrt als üblich – mehr der langwellige als das kurzwellige Anteil des Lichts gestreut. Dann können die Sonne bzw. noch auffälliger der Mond plötzlich blau verfärbt erscheinen. Die Wahrscheinlichkeit, dass das genau so eintritt, ist jedoch sehr gering. Aber vereinzelt kommt es eben doch vor, wie Amerikaner sagen würden, „once in a blue moon“.

Prognose der Aerosol-Ausbreitung  von Dienstag bis Freitag. © CAMS

Wochenausblick

Nach der ersten Hitzewelle des Sommers und deren Ende mit dem bisher blitzintensivsten Gewittertag am Freitag ist wieder Ruhe beim Wettergeschehen eingekehrt. Die neue Woche beginnt zwar noch häufig sonnig, Tiefausläufer bringen jedoch bald wieder Abwechslung. Im Mittel betrachtet verharren die Temperaturen auf einem der Jahreszeit entsprechenden Niveau, nur zur Wochenmitte sind sie vorübergehend gedämpft.

Die Aussichten im Detail

Der Montag beginnt sonnig. Ab dem späten Vormittag bilden sich über den Bergen Quellwolken, die Schauer- und Gewitterneigung ist aber tagsüber noch gering. Erst gegen Abend nimmt sie von Vorarlberg bis nach Oberösterreich allmählich zu, im Osten und Süden bleibt es dagegen sonnig und trocken. An der Alpennordseite frischt im Tagesverlauf mäßiger bis lebhafter Westwind auf. Die Höchstwerte liegen zwischen 25 und 32 Grad.

Webcam Lech am Arlberg @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/lech/

Am Dienstag fällt zunächst entlang der Alpennordseite etwas Regen, bereits im Laufe des Vormittags wird es dann auch im Süden vermehrt unbeständig. Speziell von den Karnischen Alpen über das Klagenfurter und Grazer Becken bis ins Südburgenland entstehen Schauer und Gewitter, später regnet es teils gewittrig durchsetzt, während im Nordosten und auch von Vorarlberg bis Osttirol die Sonne zum Vorschein kommt. In der Nacht setzt von Norden her neuerlich Regen ein. Bei lebhaftem Wind aus West bis Nordwest erreichen die Temperaturen 20 bis 27 Grad.

Der Mittwoch beginnt meist bewölkt und vor allem an der Alpennordseite sowie im Südosten nass. Tagsüber gehen im Bergland weitere Schauer nieder, dazwischen zeigt sich ab und zu die Sonne. Häufiger lässt sie sich am Bodensee, im Donauraum, im östlichen Flachland und in den südlichen Becken blicken. Der Wind weht mäßig bis lebhaft aus Nordwest und mit 19 bis 25 Grad bleiben die Temperaturen gedämpft.

Am Donnerstag beruhigt sich das Wetter, nach Auflösung lokaler Restwolken stellt sich verbreitet ein freundlicher Sonne-Wolken Mix ein. Im Bergland bilden sich Quellwolken und am Nachmittag von der Silvretta bis zu den Tauern einzelne Regenschauer oder Wärmegewitter, in weiten Landesteilen geht der Tag jedoch trocken zu Ende. Bei abflauendem Nordwestwind steigen die Temperaturen auf 22 bis 29 Grad, mit den höchsten Werten im Inn- und Drautal.

Webcam Virgen @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/virgen-west

Der Freitag hat im Osten weiterhin viel Sonnenschein und trockene Bedingungen zu bieten, im Westen dominieren dagegen die Wolken und im Tagesverlauf kommen vermehrt Schauer und Gewitter auf. Dementsprechend liegen die Höchstwerte von West nach Ost zwischen 22 und 30 Grad.

Das Wochenende schaut nach aktuellem Stand mit einem Italientief zumindest zeitweise unbeständig und nass aus.

Am Montag kräftige Gewitter im Osten, auch in Berlin

Gewitterzelle © Storm Science Austria

Das Tief MARCELLINUS verlagert sich am Montag von Schottland nach Südnorwegen, seine Kaltfront überquert Deutschland und erreicht am Abend die Alpen. Damit verbunden sind ein paar Gewitter, die vor allem im Nordosten Deutschlands kräftig ausfallen können. Die Grundzutaten dafür sind gegeben: schwülwarme, teils heiße Luft, eine gute Windscherung und die Kaltfront als Auslöser. Wettermodelle deuten auf eine linienhafte Organisierung der Gewitter hin, dann sollten auftretende Sturmböen die vorherrschende Gefahr sein, aber durch die hohe Feuchtigkeit kann es auch wieder kräftig schütten und Hagel geben.

Gefahrenkarte für Montag, den 26.06.2023 @ UBIMET

Einzelne Gewitter sind auch im Nordwesten bereits am Morgen bzw. Vormittag möglich und mit der Front am Nachmittag und Abend auch im Südosten.

 

Heute vor zwei Jahren: F4-Tornado in Tschechien

Tornado

Tornado in Tschechien

Der Tornado zog über die Ortschaften Hrušky, Moravská Nová Ves, Mikulčice, Lužice und Hodonín hinweg, wo es zu mitunter zu schwersten Schäden kam, etwa wurden Dächer abgedeckt und Hausmauern teilweise zerstört, Bäume und Strommasten umgerissen und sogar Autos herumgeschleudert. In Summe hatte dieses Ereignis 6 Todesoper und hunderte Verletzte zur Folge.

Die Zugbahn des Tornaods. © ESSL / CHMI


Videos: youtube bzw. youtube

Tornados in Österreich

In Österreich treten durchschnittlich etwa 2 bis 5 Tornados pro Jahr auf, allerdings sind die meisten davon nur schwach und kurzlebig, meist stehen sie auch nicht in Zusammenhang mit Superzellengewittern, sondern entwickeln sich an lokalen Windkonvergenzen („Typ-II-Tornados“). Starke Tornados sind extrem selten, wobei das bislang bekannteste Ereignis der Tornado von Wiener Neustadt am 10. Juli 1916 war. Die Einschätzung der Stärke dieses Tornados liegt bei F4/T8, was Windgeschwindigkeiten um 350 km/h bedeutet. Vor wenigen Jahren kam es auch knapp südlich von Wien zu einem Tornado.

Rückblick: Am Freitag in Kärnten und der Steiermark starke Gewitter

Gewitter mit Starkregen

+++ Update 18:00 Uhr +++

Im Osten und Süden des Landes regnet es jetzt noch teils kräftig. Die Unwettergefahr ist aber gebannt. Der heutige Tag war mit rund 71.000 Blitze der bisher blitzreichste des Jahres. Damit beenden wir unseren Liveticker für heute und wünschen noch einen schönen Abend.

Zeitlicher Ablauf der Blitze am Freitag, den 23. 6. 2023 © nowcast/UBIMET

 

+++ Update 17:15 Uhr +++

Inzwischen haben sich die meisten schweren Gewitter nach Slowenien und Ungarn verlagert, lediglich im Mittelburgenland verstärkt sich eine Zelle derzeit noch.

Radarbild von 17.05 Uhr © ACG

+++ Update 16:30 Uhr +++

Eine weitere tolle Aufnahme der Gewitterzelle bei Jennersdorf.

Gewitterzelle bei Jennersdorf © Storm Science Austria

+++ Update 16:20 Uhr +++

Gewitteraufzug in Hartberg.

Webcam © http://hartbergringwetter.heimat.eu/

+++ Update 15:50 Uhr +++

Tolles Bild der Zelle bei Jennersdorf.

Bild der Zelle bei Jennersdorf © Storm Science Austria

+++ Update 15:35 Uhr +++

Hier der Verlauf der Blitzaktivität der letzten 3 Stunden.

Blitzverlauf der letzten 3 Stunden © nowcast/UBIMET

+++ Update 15:25 Uhr +++

Hier noch ein Video:

+++ Update 15:20 Uhr +++

Solche großen Brocken fielen vor kurzem in Völkermarkt.

Hagel in Völkermarkt © Storm Science Austria

+++ Update 15:10 Uhr +++

Schon heftiger Starkregen in der letzten Stunde:

Eichberg 47 L/m²
Mönichkirchen 38 L/m²
Hollenthon 36 L/m²
Tauchen-Schaueregg 25 L/m²
Aspang 23 L/m²

+++ Update 15:00 Uhr +++

 

+++ Update 14:35 Uhr +++

Webcam © https://www.foto-webcam.eu/webcam/schwarzenbach/

+++ Update 14:30 Uhr +++

 

+++ Update 14:25 Uhr +++

Toller Aufzug der nächsten Zelle in Hochwolkersdorf.

Webcam © https://www.foto-webcam.eu/webcam/hochwolkersdorf/

+++ Update 14:20 Uhr +++

Die Gewitterzelle bei Pinkafeld, aufgenommen von unseren Partnern der Storm Science Austria.

Gewitterzelle bei Pinkafeld © SSA

+++ Update 14:15 Uhr +++

 

+++ Update 14:10 Uhr +++

Die stündlichen Regenmengen der letzten Stunde.

Fischbach 31 L/m²
Frohnleiten 30 L/m²
Fresach 26 L/m²
Hermagor 20 L/m²
Wolfsberg-Klippitztörl 15 L/m²

+++ Update 14:00 Uhr +++

Niederschlagsvorhang der Zelle in der Buckligen Welt.

Webcam Hochwolkersdorf

+++ Update 13:55 Uhr ++

Inder Nähe der beiden Landeshauptstädte Graz und Klagenfurt haben sich nun Gewitter gebildet.

Radarbild von 13.45 Uhr © ACG

+++ Update 13:50 Uhr +++

Blick auf die Zelle bei Villach.

Webcam © https://www.foto-webcam.eu/webcam/ossiacherberg/

+++ Update 13:40 Uhr +++

Derzeit fällt lokal erheblicher Starkregen, in den letzten 10 Minuten 12 L in Bad Bleiberg und Fresach.

+++ Update 13:30 Uhr +++

Blick auf die Zelle, die sich Villach nähert.

Webcam © https://www.foto-webcam.eu/webcam/countrytrail/

+++ Update 13:20 Uhr +++

Auf der A9 bei Deutschfeistritz gibt es Aquaplaning durch den Starkregen.

+++ Update 13:15 Uhr +++

Nördlich von Graz nun heftige Gewitter mit knapp 8 L in 10 Minuten in Frohnleiten.

+++ Update 13:00 Uhr +++

Die Gewitter in der Steiermark schrauben sich inzwischen sehr weit in die Höhe. Dies deutet auf mächtige Aufwinde hin.

Satellitenbild von 12:50 Uhr © EUMETSAT/UBIMET

+++ Update 12:40 Uhr +++

Bei den Gewittern in Kärnten ist auch kleiner Hagel bis zu 2 cm mit dabei.

+++ Update 12:20 Uhr +++

Über Bad Kleinkirchheim verdunkelt sich der Himmel, eindrucksvoll eingefangen.

Webcam © https://www.foto-webcam.eu/webcam/rollbob/

+++ Update 12:10 Uhr +++

Auch Starkregen ist ein Thema, letzte Stunde fielen in Spittal an der Drau 30,2 L auf den Quadratmeter.

+++ Update 12:00 Uhr +++

In Kärnten und der Steiermark haben sich kräftige Gewitterzellen gebildet. Dabei muss mit Hagel und Sturmböen gerechnet werden.

Radarbild von 11:50 Uhr © ACG

+++ Übersicht +++

Österreich liegt am Freitag unter dem Einfluss eines Tiefs namens LAMBERT, dessen Kern im Tagesverlauf von Ostdeutschland nach Polen zieht. Während sich an der Alpennordseite und im Osten bereits im Laufe der Nacht etwas stabilere Luft eingetroffen ist, hält sich im Süden Österreichs weiterhin sehr feuchte und energiereiche Luft.

Ein sog. Trog zieht heute von West nach Ost über Österreich hinweg (im Vorfeld der Trogachse wird die Luft gehoben). Da sich südlich der Alpen noch energiereiche Luft hält herrscht in Kärnten und der Steiermark erhöhte Gewittergefahr.

Hagel, Starkregen und Sturmböen

In Osttirol ziehen bereits seit der Morgenstunden teils gewittrige Schauer durch, welche sich tagsüber ostwärts ausbreiten. Ab Mittag sind dann v.a. von Unterkärnten bis in die südliche Steiermark teils kräftige Gewitter zu erwarten, dabei besteht örtlich die Gefahr von großem Hagel, kleinräumigen Überflutungen und Sturmböen.

Die aktuelle Prognose vom ICON-D2-Modell.

An der Alpennordseite und im Osten scheint dagegen zeitweise die Sonne und es ziehen höchstens einzelne Schauer durch. Der Wind weht im Norden und Osten zudem lebhaft bzw. vom östlichen Mostviertel bis zur Thermenlinie auch kräftig mit teils stürmischen Böen aus West bis Nordwest.

Erste Gewitter in Oberkärnten. ©www.foto-webcam.eu

Tief LAMBERT hat am Donnerstag bereits in Deutschland für schwere Unwetter gesorgt, mehr dazu hier.

Tipp: Mit unseren kostenlosen Push-Benachrichtigungen werden sie vor besonderen Unwetterlagen rechtzeitig informiert! Für regelmäßige Wetter-Updates folgen Sie uns auf Twitter oder Facebook.

Schwere Unwetter in Deutschland

Unwetter mit Hagel

Das Tief LAMBERT hat am Donnerstag in Deutschland für heftige Gewitter gesorgt. In Summe wurden 748.300 Blitzentladungen erfasst, was dem höchsten Tageswert seit einigen Jahren entspricht. Das 10-jährige Monatsmittel in Deutschland für den gesamten Juni liegt bei etwa 1,5 Mio. Blitze, also gab es innerhalb von etwa 24 Stunden rund die Hälfte der üblichen Blitzentladungen des gesamten Junis.

Blitzdichte am Donnerstag in Deutschland. © UBIMET


Vor allem die Regionen in einem Streifen von Rheinland-Pfalz über Nordhessen bis nach Sachsen-Anhalt sowie auch Bayern waren besonders betroffen. Die Gewitter haben hier für teils extreme Regenmengen, Hagel bis zu 5 cm und teils schwere Sturmböen um 90 km/h gesorgt. Besonders heftig mit großem Hagel, schweren Sturmböen und Überflutungen wurde Nordhessen bzw. der Großraum Kassel getroffen. Am Freitag ist auch der Süden Österreichs davon betroffen, aktuelle Infos dazu gibt es hier.

Am Donnerstag schwere Gewitter mit Hagel und Starkregen

++ Rückblick ++

Die prognostizierten Unwetter haben sich in weiten Teilen von Deutschland bestätigt. Die Gewitterhotspots waren dabei Hessen, Niedersachsen und Bayern. Besonders betroffen war Kassel in Hessen, hier gab es Meldungen über 3 bis 4 cm großem Hagel, schweren Sturmböen und Starkregen mit Überflutungen.  Aber auch Abseits davon gab es im Süden einige starke Gewitter. Die meisten Blitze gab es bis jetzt in Hessen mit 131.306 Entladungen, gefolgt von Bayern mit 123.569 erfassten Blitze. Insgesamt wurden bis 22 Uhr ca. 600.000 Blitze deutschlandweit detektiert.

++ Update 21:40 Uhr +++

Die kräftige Gewitterlinie liegt jetzt kurz vor Berlin und wird die Hauptstadt in der nächsten Stunde erreichen. Dabei muss man vor allem mit Starkregen rechnen.

 

++ Update 21:20 Uhr +++

Ein kurzer Gewitter Zwischenstand: Bisher wurden in Deutschland fast eine halbe Million Blitze erfasst. Soviel Blitzentladungen gab es seit dem 13.Juni 2020 nicht mehr in der Bundesrepublik.

++ Update 21:00 Uhr +++

Spektakuläre Bilder von der Gewitterlinie in Thüringen.

++ Update 20:50 Uhr +++

In Franken haben sich jetzt auch mehrere kräftige Gewitter gebildet

++ Update 20:40 Uhr +++

Ein Blick von oben auf die Münchner Gewitterzelle, aufgenommen aus 36.000km Höhe.

++ Update 20:20 Uhr +++

Derzeit wird Freiburg von einem kräftigen Gewitter erwischt

++ Update 19:50 Uhr +++

Die Münchner Gewitterzelle hat sich geteilt und die Innenstadt nicht mit voller Wucht getroffen.  Die zwei Kerne sind nun südlich und westlich der City vorbei gezogen und ziehen jetzt Richtung Nordost weiter.

++ Update 19:30 Uhr +++

Aus Kassel zeigen sich jetzt nach und nach mit welcher Wucht das Unwetter über die Stadt gezogen ist:

 

Nun hat das Gewitter München erreicht.

++ Update 18:45 Uhr +++

Auch in Süddeutschland werden nun die Gewitterzellen häufiger.  Ein stark ausgeprägte Zelle nimmt derzeit Kurs auf München. Auch nordwestlich von Ulm zieht eine kräftige Gewitterzelle.

Satellitenbild und Blitze Süddeutschland

++ Update 18:30 Uhr +++

Auch über Frankfurt ziehen kräftige Gewitter, wie diese Webcam eindrucksvoll zeigt.

Webcam Frankfurt
Quelle: https://www.mainhattan-webcam.de/

++ Update 18:25 Uhr +++

Erneut kamen auch in der letzten Stunde wieder beachtliche Mengen an Regen zusammen. Die fünf Stationen mit den größten Regensummen folgen:

Ort Niederschlagssumme zwischen 16:00 und 17:00 Uhr in mm
Moringen-Lutterbeck 39,7
Göttingen 29,5
Berka 24,0
Reichshof-Eckenhagen 21,4
Attendorn 16,7

++ Update 18:20 Uhr +++

Diese Animation zeigt den Durchzug  einer Gewitterzelle in Bingen am Rhein.

++ Update 17:50 Uhr +++

Ausgehend von den Alpen ziehen nun auch die ersten Gewitter nach Bayern. Hier ist es aktuell noch sehr warm mit Temperaturen meist zwischen 30 und 35 Grad.

Satellitenbild und Blitze Bayern
Temperaturen in Bayern um 17:30 Uhr

++ Update 17:45 Uhr +++

++ Update 17:40 Uhr +++

Die kräftigen Gewitter haben örtlich ihre Spuren hinterlassen, wie hier zum Beispiel in Koblenz und Kassel.

++ Update 17:35 Uhr +++

Die Kassler Gewitterzelle hat sich nun zu einer Linie formiert und zieht jetzt in Richtung Harz. Entlang und im Vorfeld der Zugbahn muss dabei mit Sturmböen gerechnet werden.

Satellitenbild und Blitze

++ Update 17:25 Uhr +++

In den Bereichen, über welche die kräftigen Gewitter gezogen sind, bzw. noch ziehen, hat es angenehm abgekühlt.

Temperaturen um 17:00 Uhr in Deutschland

++ Update 17:20 Uhr +++

Die Gewitter haben einiges an Niederschlag im Gepäck. Hier eine kurze Übersicht über die Niederschlagssummen der letzten Stunde:

Ort Niederschlagssumme zwischen 16:00 und 17:00 Uhr in mm
Hümmerich 25,9
Andernach 23,5
Schauenburg 21,4
Brakel 14,8
Warburg 14,0

++ Update 17:15 Uhr +++

++ Update 17:10 Uhr +++

Die Anzahl der Blitze steigt immer weiter an. Besonders in Hessen gab es in der letzten Stunde sehr viele Blitze und somit befindet sich Hessen nun auf dem zweiten Platz des Bundesland Rankings.

Anzahl Blitze bis 16:50 Uhr in Deutschland

++ Update 16:55 Uhr +++

++ Update 16:50 Uhr +++

Derzeit befinden sich die Gewitterzellen in der Westhälfte von Deutschland.

Satellitenbild und Blitze über Deutschland

++ Update 16:40 Uhr +++

Auch über Koblenz zieht derzeit ein kräftiges Gewitter mit einer violetten Warnintensität.

Gewitter über Koblenz Quell: https://www.seilbahn-koblenz.de/webcam.html

Passend dazu wird kräftiger Wind gemeldet, wie hier zu sehen ist.

++ Update 16:30 Uhr +++

Nach aktuellem Stand gab es bis jetzt in Rheinland-Pfalz die meisten Blitze, sehr dicht gefolgt von Nordrhein-Westfalen. Deutlich größer ist dabei der Abstand zu Hessen.

Anzahl Blitze bis 16:10 Uhr in Deutschland

++ Update 16:20 Uhr +++

Hmmmm…. #Hagel pic.twitter.com/RA4C2H89W3

— Heiko Kunkel 😷 🇪🇺 (@olschok) June 22, 2023

+++ Update 16:15 Uhr +++

Aktuell zieht eine Gewitterzelle auf Karlsruhe zu. Hier gibt es da passende Satellitenbild dazu.

Webcam Karlsruhe
Quelle: https://www.karlsruhe.de/
Satellitenbild und Blitze über Frankreich und Baden-Württemberg

+++ Update 16:00 Uhr +++

Hier ein Webcambild vom Edersse von der hagelbringenden Zelle südwestlich von Kassel.

Webcam Edersee
Quelle: https://waldeck.panomax.com/?tsl=2022-06-22+15-50-00&tsr=2023-06-22+15-50-00&r=175

+++ Update 15:55 Uhr +++

Wie erwartet gibt es hier die ersten Hagelmeldungen. Diese sind auf die Superzelle südwestlich von Kassel zurückzuführen.

+++ Update 15:50 Uhr +++

+++ Update 15:40 Uhr +++

Auch diese Webcam aus Hallenberg in Nordrhein-Westfalen hat die beeindruckende Superzelle aufgenommen.

Webcam aus Hallenberg
Quelle: https://www.stadt-hallenberg.de/freizeit-kultur/webcams

+++ Update 15:30 Uhr +++

Soeben wurde die erste violette Gewitterwarnung von uns erstellt. Dabei handelt es sich um die Zelle, welche aktuell auf Kassel zusteuert. Hier muss mit starkem Regen, Hagel und stürmischen Böen gerechnet werden.

+++ Update 15:25 Uhr +++

Bisher haben die Gewitter im Nordwesten für moderate Niederschlagsmengen gesorgt. Spitzenreiter ist aktuelle Breckerfeld-Wengerberg in Nordrhein-Westfalen mit 42,8 mm.

Niederschlagssummen Donnerstag bis 15:00 Uhr

+++ Update 15:10 Uhr +++

Besonders im Süden und Osten wurden die 30 Grad heute schon erreicht. Allerdings fühlen diese sich in der schwülen Luft deutlich wärmer an.

Höchstwerte Donnerstag bis 14:00 Uhr

+++ Update 15:00 Uhr +++

Auch im Saarland entwickeln sich die ersten Gewitterzellen.

Satellitenbild und Blitze der neuen Zellen im Saarland

+++ Update 14:50 Uhr +++

Auf der Webcam in Erndtebrück kann der Durchzug der Superzelle beobachtet werden.

Webcam Erndtebrück
Quelle: https://www.ski-erndtebrueck.de/start/webcam/

+++ Update 14:25 Uhr +++

Über Frankreich ziehen bereits die nächsten Gewitterzellen auf, welche bald das Saarland und Rheinland-Pfalz erreichen werden.

Satellitenbild und Blitze der beiden Gewitterzellen über Frankreich

+++ Update 13:55 Uhr +++

Zwischen Köln und Koblenz ziehen derzeit zwei Superzellen durch.

Satellitenbild zwischen Köln und Koblenz

Übersicht

Ein Hoch über dem Südatlantik und ein Tief über Frankreich schaufeln feuchte und heiße Luftmassen nach Deutschland.  Im weiteren Verlauf verlagert sich das Tief nach Deutschland und somit muss in weiten Teilen mit unwetterartigen Gewittern gerechnet werden. Die Hauptgefahr besteht im Allgemeinen durch große Regenmengen in kurzer Zeit sowie Hagel und kräftige Sturmböen. Aus aktueller Sicht sind auch die Bedingungen für einen potenziellen Tornado gegeben.

Derzeit machen sich die ersten Gewitter in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen bemerkbar. In Lissendorf wurden in der letzten Stunde bereits 10,4 l/m² gemessen.

Satellitenbild von Donnerstagmittag

Betroffene Regionen

Weite Teile des Landes sind von den Gewittern betroffen. Besonders von Baden-Württemberg und Bayern bis südlich von Bremen und Hamburg muss mit kräftigen Gewittern gerechnet werden. Im Detail bedeutet das:

  • Regenmengen von 20-40 l/m² pro Stunde
  • Sturmböen bis 100 km/h
  • Hagel mit 3-5 cm Durchmesser
  • lokale Tornados sind möglich

 

Am Mittwoch kräftige Gewitter mit Hagel und Starkregen

+++ Rückblick ++++

Mit der Ausnahme von Vorarlberg wurden heute in jedem Bundesland zumindest ein paar Blitze gemessen. Besonders viele Blitze wurden in der Steiermark erfasst, gefolgt von Tirol, Niederösterreich und Kärnten. In Summe waren es bis 21 Uhr etwa 63.500 Entladungen, nur knapp weniger als am bislang blitzreichsten Tag des Jahres am 23. Mai. Die Gewitter haben vor allem in den Alpen sowie im Weinviertel örtlich für Sturmböen gesorgt, zudem gab es von Oberkärnten bis in die Obersteiermark sowie auch in Nordtirol größeren Hagel. Vereinzelt wurden im Großraum Villach sowie in Teilen des Mürztals auch Hagelkörner bis etwa 5 cm gemeldet! Weitere Wetterdaten gibt es hier.


Derzeit sind zwar noch ein paar Gewitter unterwegs, die Unwettergefahr lässt für heute aber nach. Damit wünschen wir einen ruhigen Abend und bedanken uns für das Interesse!

+++ Update 20:50 ++++

Das Gewitter über Wien ist schwach und bringt nur etwas Regen und ein paar Blitze. Dafür sorgt es für tolle Farben am Himmel, zum Teil aufgrund des tiefen Sonnenstands, zum Teil wohl auch aufgrund des Saharastaubs.

Orangefarbener Himmel am Abend über Wien. © www.panomax.com

Anbei noch ein Bild aus dem Wienerwald von der Rückseite des Gewitters mit sog. „Mammatus-Wolken“.

+++ Update 20:30 ++++

Rund um Wien entstehen derzeit lokale Schauer und Gewitter. Auch der Norden Wiens wird davon in etwa 20 bis 30 Minuten getroffen, die Blitzaktivität hält sich bislang aber in Grenzen.

Radar um 20:30 Uhr. © UBIMET/ACG

+++ Update 20:00 ++++

Die Gewitter in Tirol, Salzburg und Kärnten lassen langsam nach. Anbei der Blick auf das Gewitter im Bereich Dreiländereck südlich von Villach. In der nördlichen Obersteiermark sowie teils auch im Bereich der Thermenlinie ziehen hingegen weiterhin Gewitter durch.

Bild @ www.foto-webcam.eu

+++ Update 19:40 ++++

Mittlerweile wurde schon mehr als 53.000 Blitzentladungen gemessen, die meisten davon in der Steiermark. Bislang war der blitzreichste Tag des Jahres der 23. Mai mit 65.000 Entladungen, diese Marke ist heute aber noch in Reichweite.

+++ Update 19:20 ++++

Die stärksten Gewitter sind aktuell in der nördlichen Obersteiermark unterwegs und ziehen tendenziell ost- bis nordostwärts in Richtung Eisenerz / Wildalpen. Ein kräftiges Gewitter zieht zudem über das Untere Gailtal hinweg.

+++ Update 19:10 ++++

Die Gewitterlinie im Weinviertel hat auch im Norden Wiens vorübergehend für kräftig auffrischenden Nordwind gesorgt, etwa in Stammersdorf wurden 64 km/h gemessen. Spannender ist die Lage derzeit aber im südlichen Wiener Becken, hier ziehen derzeit ausgehend von den Alpen lokale Gewitter auf.

+++ Update 19:00 ++++

Im Raum Villach herrscht die höchste Warnstufe! Es besteht die Gefahr von großem Hagel, schweren Sturmböen und großen Regenmengen in kurzer Zeit!

+++ Update 18:50 ++++

Anbei ein weiteres Hagel-Bild, diesmal aus dem Raum Fischbach in der Steiermark.

Hagel in der Steiermark. Bild © Storm Science Austria

+++ Update 18:40 ++++

Auch in Puchberg am Schneeberg gibt es bereits Meldungen von Hagel um 3 bis 4 cm. Vorsicht im Bereich der Hohen Wand, das Gewitter zieht in diese Richtung! Starke Gewitter sind auch im Raum Wald am Schober, bei Schladming sowie direkt nördlich von Villach unterwegs.

+++ Update 18:25 ++++

Anbei ein Bild der Gewitter im Weinviertel. Im östlichen Weinviertel herrscht derzeit erhöhte Sturmgefahr! Ein Gewitter ist nun auch im Süden Niederösterreichs im Raum Puchberg am Schneeberg unterwegs, hier besteht die Gefahr von größerem Hagel!

Gewitter im Weinviertel.

+++ Update 18:15 ++++

Die Gewitter sorgen derzeit immer häufiger für schwere Sturmböen, in Laa an der Thaya wurden soeben sogar eine orkanartige Böen von 104 km/h gemessen. Erhöhte Vorsicht nun auch in Kärnten zwischen Villach und Klagenfurt: Aus Norden ziehen starke Gewitter mit Sturmböen und lokal auch Hagel auf!

Anbei ein Bild aus dem Mürztal (Krieglach):

+++ Update 17:55 ++++

Die stärksten Gewitter sind aktuell im Bereich der Gurktaler Alpen in Kärnten unterwegs. In Millstatt wurden soeben Böen bis 96 km/h gemessen, in Gmünd 65 km/h und in Spittal an der Drau 63 km/h. Diese Gewitter ziehen in Richtung Villach.

+++ Update 17:30 ++++

Nach und nach kommen Meldungen von größerem Hagel in der Steiermark ein. Anbei Bilder aus dem Mürztal und dem Katschberg.

Im Raum Telfs in Tirol wurde ebenfalls Hagel um 2-3 cm gemeldet.

+++ Update 17:30 ++++

Die Gewitter im Waldviertel ziehen derzeit weiter in Richtung Weinviertel, in Retz wurde soeben eine Sturmböe von 87 km/h gemessen. Die höchste Unwettergefahr herrscht hier derzeit direkt entlang der Grenze zu Tschechien.

+++ Update 17:15 ++++

In Summe wurden heute schon knapp über 20.000 Blitzentladungen erfasst, die meisten davon in der Steiermark und in Tirol.

+++ Update 17:05 ++++

Aus dem Oberen Murtal gibt es Meldungen von größerem Hagel um etwa 3cm, wie etwa nördlich von Spielberg in der Steiermark sowie St. Georgen ob Murau. Aber auch die Gewitter in den Nordalpen bringen zumindest kleinkörnigen Hagel bzw. vor einer Stunde im Raum Schwaz ebenfalls um 3 cm.

+++ Update 16:45 ++++

Anbei ein aktuelles Bild der Gewitter im Waldviertel im Raum Allentsteig. In Zwettl wurden 20 Liter pro Quadratmeter Regen in 30 Minuten gemessen und Böen bis 56 km/h.

Gewitter im Waldviertel. © Storm Science Austria

+++ Update 16:35 ++++

Die stärksten Gewitter sind derzeit in Nordtirol, im Waldviertel und im Murtal unterwegs. Hier besteht die Gefahr von Hagel, Starkregen und Sturmböen! Auch in Mittelkärnten sowie im Mürztal nimmt die Gewittergefahr wieder zu.

+++ Update 16:25 ++++

Das Gewitter im Oberinntal hat wie erwartet zu Sturmböen in Innsbruck geführt: An der Wetterstation der Uni wurden soeben Böen bis 85 km/h gemessen.

+++ Update 16:15 ++++

Ein starkes Gewitter mit einer sehr hohen Blitzrate befindet sich knapp westlich von Innsbruck. In Hochzirl wurden soeben 19 Liter pro Quadratmeter in nur 10 Minuten gemessen!

Starkregen nahe Innsbruck. @ www.foto-webcam.eu

+++ Update 16:05 ++++

Die Schauer und Gewitter sorgen örtlich bereits für stürmische Böen, anbei die Windspitzen in der vergangenen Stunde:

  • 72 km/h Obergurgl (T)
  • 67 km/h Prutz (T)
  • 62 km/h Waizenkirchen (OÖ)
  • 61 km/hKollerschlag (OÖ)
  • 61 km/h Radstadt-Tandalier (S)

+++ Update 15:45 ++++

Ein Gewitter nimmt ausgehend vom Sellraintal Kurs auf Innsbruck. Gewitter mit dieser Zugbahn sind unter Meteorologen berüchtigt für die Gefahr von stürmischen Böen in der Tiroler Landeshauptstadt!

Das Gewitter westlich von Innsbruck. ©www.foto-webcam.eu

+++ Update 15:35 ++++

Die Gewittergefahr nimmt im nördlichen Waldviertel neuerlich zu, aus Westen zieht derzeit die Gewitterlinie auf, die im Laufe des Vormittags die Mitte Bayerns überquert hat. Die Hautptgefahr stellen hier stürmischen Böen dar! Rund um das Murtal entstehen derzeit ebenfalls immer mehr Gewitter.

Radaranalyse um 15:30 Uhr. © UBIMET/ACG

+++ Update 15:25 ++++

Anbei ein Bild des kräftigen Gewitters in der Oststeiermark im Raum Vorau (in Richtung Wechsel).

Der Aufwindbereich eines Gewitters in der Oststeiermark. © Storm Science Austria

+++ Update 15:15 ++++

Das stärkste Gewitter mit erhöhter Hagelgefahr befindet sich aktuell im Oberen Murtal knapp westlich von Murau (siehe Bild).

Aktuelle Blitze um 15:10 Uhr. © UBIMET

Das Gewitter im Waldviertel hat sich dagegen deutlich abgeschwächt.

+++ Update 15:00 +++

Die Temperaturen sind noch etwas angestiegen, anbei die vorläufigen Höchstwerte:

  • 34,4 Grad Bruck an der Mur
  • 34,2 Grad Leoben
  • 33,9 Grad Wien-Donaufeld, Weyer, St. Andrä im Lavanttal, Haag

+++ Update 14:30 +++

Im Oberen Waldviertel nahe Kirchschlag sowie bei Spital am Semmering sind bereits erste kräftige Gewitter entstanden. Die Radardaten deuten auch die Gefahr von Hagel und Starkregen hin! Vorerst sind die Gewitter noch nahezu stationär bzw ziehen nur langsam südostwärts.

Radaranalyse um 14:30. © UBIMET/ACG
Der Blick von Mürzzuschlag auf die Zelle am Semmering.

+++ Übersicht +++

Österreich liegt derzeit zwischen einem Hoch über dem Mittelmeerraum und einem Tief über den Britischen Inseln. Mit einer westlichen bis südwestlichen Höhenströmung erreichen dabei zunehmend heiße und feuchte Luftmassen das Land und die Unwettergefahr steigt ausgehend vom Berg- und Hügelland ab dem Nachmittag rasch an. Die 3ß-Grad-Marke wurde bereits verbreitet erreicht, zudem ist Luft bei Taupunkten um 20 Grad vor allem im Süden und Osten auch drücken schwül.

Die Temperaturen um 14 Uhr. © UBIMET

Am späten Nachmittag greifen die Gewitter von den Alpen immer häufiger auch auf den Osten und Südosten über, dabei besteht örtlich die Gefahr von großem Hagel, großen Regenmengen in kurzer Zeit und Sturmböen!

3-stündige Niederschlagsprognose vom ICON-D2-Modell.

Rückblick: Am Dienstag schwere Gewitter mit Hagel und Sturm

+++ Update 23:10 Uhr +++

In Summe gab es heute seit Mitternacht rund 132.000 Blitze in Deutschland. Die Graphik gibt nochmals die Abfolge wieder. Damit beenden wir unseren Liveticker für heute und wünschen eine angenehme Nacht.

Blitzablauf am Dienstag © nowcast/UBIMET

+++ Update 23:00 Uhr +++

Dramatischer Gewitteraufzug in Wasserburg am Inn.

Webcam © https://www.terra-hd.de/wasserburg/

+++ Update 22:50 Uhr +++

Auch im Nordwesten sind noch kräftige Gewitter mit Starkregen unterwegs. Eines davon zieht auf Bremen zu.

Radarbild von 22.40 Uhr © DWD/UBIMET

+++ Update 22:25 Uhr +++

Derzeit ziehen auch im Norden von Baden-Württemberg und in Franken teils kräftige Gewitter ostwärts. Hier muss lokal mit heftigem Starkregen gerechnet werden.

Radarbild von 22.15 Uhr © DWD/UBIMET

+++ Update 22:15 Uhr +++

Blitzfeuerwerk über Deutschlands höchstem Berg.

Zugspitze © foto-webcam.eu

+++ Update 22:00 Uhr +++

 

+++ Update 21:55 Uhr +++

Jetzt noch Volltreffer für München.

Radarbild von 21.55 Uhr © DWD/UBIMET

+++ Update 21:50 Uhr +++

 

+++ Update 21:35 Uhr +++

Direkt an den Alpen hat sich nun noch eine Gewitterzelle gebildet.

Wankhaus © foto-webcam.eu

+++ Update 21:25 Uhr +++

Nun hat sich über dem Emsland und Ostfriesland noch eine Gewitterlinie gebildet, die allmählich nach Nordosten vorankommen wird, sich dabei aber zögerlich abschwächen wird.

Radarbild von 21.20 Uhr © DWD/UBIMET

+++ Update 21:20 Uhr +++

 

+++ Update 21:00 Uhr +++

Hier hat eine Webcam sogar mal ein Blitz eingefangen.

Gewitter mit Blitz im Sauerland © https://sauerland.camera/?site=webcam&cam=wormbach-ost

+++ Update 20:35 Uhr +++

Auch im Sauerland ziehen derzeit Gewitter mit Starkregen durch.

Gewitter im Sauerland © https://sauerland.camera/?site=webcam&cam=grafschaft2

+++ Update 20:30 Uhr +++

 

+++ Update 20:10 Uhr +++

Nun haben sich doch noch vom Emsland bis nach Schwaben einige Gewitter gebildet. Dabei besteht derzeit hauptsächlich Gefahr von Starkregen.

Radarbild von 20.10 Uhr © DWD/UBIMET

+++ Update 19:55 Uhr +++

Und auch über Frankfurt am Main zieht nun ein Gewitter hinweg.

Webcam Frankfurt am Main © https://www.mainhattan-webcam.de/live/frankfurt01_1920.JPG

+++ Update 19:50 Uhr +++

Hier ein Webcambild des Gewitters bei Darmstadt. Hier ist mit kräftigem Regen zu rechnen.

Gewitter über Darmstadt © foto-webcam.eu

+++ Update 19:30 Uhr +++

Derzeit zieht ein Unwetter entlang der Schwäbischen Alb nordostwärts. Dabei muss mit Starkregen und Hagel gerechnet werden. Die Blitzdichte ist zudem enorm!

Blitze der letzten Stunde © nowcast/UBIMET

+++ Update 19:20 Uhr +++

Gewitter mit Kurs auf die Stadt der Schwaben. Dabei ist Starkregen derzeit die Hauptgefahr.

Blick vom Stuttgarter Fernsehturm © https://www.fernsehturm-stuttgart.de/de/livecam-panorama-fullscreen.php

+++ Update 19:10 Uhr +++

Inzwischen haben sich im Westen einige Gewitter gebildet, nun wird es für das Emsland spannend. Hier ziehen kräftige Zellen aus den Niederlanden heran. Dabei muss mit Starkregen und stürmischen Böen gerechnet werden.

Radarbild von 19.00 Uhr © DWD/UBIMET

+++ Update 18:50 Uhr +++

Inzwischen haben sich die Gewitter ordentlich in die Höhe geschraubt. Die Zellen über dem äußersten Süden erreichen -64 Grad, dies entspricht einer Höhe von  etwa 12,5 km.

Satellitenbild von 18.30 Uhr © EUMETSAT/DWD

+++ Update 18:30 Uhr +++

Nun haben sich auch im Pfälzer Wald einzelne Gewitter mit Starkregen gebildet.

Radarbild von 18.25 Uhr © DWD/UBIMET

+++ Update 18:00 Uhr +++

Erste Zellen greifen nun von den Niederlanden her auf das nordwestliche Nordrhein-Westfalen über. Dabei besteht die Gefahr von Starkregen.

Radarbild von 17.55 Uhr © DWD/UBIMET

+++ Update 17:50 Uhr +++

 

+++ Update 17:30 Uhr +++

Webcambild der nördlicheren der beiden kräftigen Zellen im äußersten Südwesten von Baden-Württemberg.

Webcam Gersbach © http://www.schopfheim.de/webcam/gersbach/video.jpg

+++ Update 17:20 Uhr +++

Diese Zellen erreichen nun auch den Breisgau, hier nun äußerste Vorsicht vor Sturm und Hagel.

 

+++ Update 17:00 Uhr +++

Wie erwartet hat sich nun der erste Schauer über dem Ruhrgebiet gebildet. Zudem werden die kräftigen Gewitter über den Niederlanden nun auch von den deutschen Radaren erfasst.

Radarbild von 17:00 Uhr © DWD/UBIMET

+++ Update 16:50 Uhr +++

Auf der Webcam in Wuppertal erkennt man türmende Cumuls-Wolken, d.h. Schauer- und Gewitterbildung ist derzeit im Gange.

Webcam Wuppertal © http://acknet.vs120010.hl-users.com/webc-privat/test.jpg

+++ Update 16:45 Uhr +++

Im Jura ist nun eine Gewitterzelle entstanden, die demnächst den äußersten Südwesten erreichen wird. Dabei besteht die Gefahr von Starkregen, Hagel und Sturmböen.

Blitze der letzten Stunde © nowcast/UBIMET

+++ Update 15:50 Uhr +++

Derzeit toben bereits in einer Linie von der Nordsee über Belgien bis nach Frankreich heftige Gewitter, die im Laufe des Nachmittags dann auch auf den Westen und Nordwesten übergreifen werden.

Blitze der letzten Stunde © nowcast/UBIMET

+++ Update 15.30 Uhr +++

In großen Teilen des Landes scheint derzeit, teils wie beschrieben etwas gedämpft, die Sonne recht ungestört, verbreitet gab es 40 bis 60 Minuten in der letzten Stunde.

Sonnenscheindauer in Minuten der letzten Stunde. © DWD/UBIMET

+++ Update 15:25 Uhr +++

In Teilen der Republik ist der Himmel derzeit etwas milchig/diesig. Dieses liegt an Saharastaub, der mit der Südwestströmung zu uns gelangt ist.

Saharastaubkonzentration © https://forecast.uoa.gr/en/forecast-maps/dust/europe

+++ Update 15:15 Uhr +++

 

+++ Update 15:00 Uhr +++

Auch in Vorpommern bilden sich derzeit einige Schauer und Gewitter im Bereich der Überreste der Gewitter die vergangene Nacht in der Mitte des Landes für etwas Regen gesorgt haben.

Radarbild von 14.50 Uhr © DWD/UBIMET

+++ Update 14:40 Uhr +++

 

+++ Update 14:15 Uhr +++

Derzeit ist ein erstes Gewitter im Osten von Thüringen unterwegs. Dabei ist bereits Hagel zu erwarten.

Radarbild von 14:10 Uhr © DWD/UBIMET

Übersicht

Das Satellitenbild vom späten Vormittag zeigt bereits gut die vorhandene Großwetterlage. Ein kleines Tief liegt über England, an dessen Vorderseite wird heiße, feuchte und labil geschichtete Luft nach Deutschland gelenkt. Kurzum: Die Bedingungen für heftige Gewitter sind definitiv gegeben!

Satellitenbild von Dienstagmittag

Betroffene Regionen

Die Gewitter ziehen in den Abendstunden von Benelux, Frankreich und der Schweiz nach Deutschland. Die größte Unwettergefahr besteht dabei in einem Streifen von NRW bis nach Schwaben, hier drohen:

  • Regenmengen von 30-40 l/m² pro Stunde
  • Hagel mit 2-4 cm Durchmesser
  • schwere Sturmböen bis zu 100 km/h
Gewittergefahr am Dienstag

 

Diese Woche große Hitze und schwere Gewitter

Bludenz als Hitze-Vorreiter

In den vergangenen Jahren gab es den ersten 30er in Österreich meist im Mai, vereinzelt sogar schon im April. Umso ungewöhnlicher kam einem heuer die lange Wartezeit vor, bis die 30-Grad-Marke gestern erstmals geknackt wurde. Bludenz kam diese Ehre zuteil, mit 31,3 Grad wurde zudem ein neuer Höchstwert für das Jahr 2023 aufgestellt. Mit Innsbruck und Braunau kam am Sonntag auch in Tirol und Oberösterreich der erste Hitzetag des Jahres hinzu, ganze acht Wetterstationen schafften am Sonntag ihren ersten 30er.

Die Höchstwerte am Sonntag, 18.06.23

Damit war die Hitzetag-Premiere 2023 die späteste in Österreich seit 1990 (damals war es erst am 20. Juni so weit) und überhaupt eine der spätesten seit 1950.

In Innsbruck beispielsweise werden die 30 Grad im langjährigen Mittel bereits Ende Mai erstmals überschritten, drei Wochen beträgt die Verzögerung dort also in diesem Jahr.

Die Hitze steigert sich

Jene 31,3 Grad aus Bludenz werden ihren Platz 1 in der Rangliste aber schon heute wieder verlieren, die Hitze steigert sich nämlich diese Woche deutlich. An der Vorderseite eines Tiefs über dem östlichen Atlantik strömt sehr heiße Luft in den Alpenraum, die Höchstwerte kommen damit in weiten Teilen des Landes über der 30-Grad-Marke zu liegen. Bereits am Dienstag steigen die Temperaturen von Vorarlberg bis ins Mostviertel mit leicht föhnigem Südwind auf bis zu 34 oder 35 Grad.

Die erwarteten Höchstwerte am Dienstag. (Zum Vergrößern anklicken)

Der heißeste Tag des Jahres steht uns dann aber am Donnerstag bevor, wenn verbreitet 30 bis 35 Grad erreicht werden. Punktuell sind an der Alpennordseite aber auch Spitzenwerte von 36 oder 37 Grad in Reichweite und somit kommen wir hier sogar in die Nähe der bestehenden Junirekorde.

Die erwarteten Höchstwerte am Donnerstag. (Zum Vergrößern anklicken)

Unwettergefahr nimmt zu

Mit der Hitze nimmt auch die Schwüle deutlich zu, die Luftmassen werden in den kommenden Tagen zunehmend anfällig für kräftige Gewitter. Am heutigen Montag und am Dienstag treten diese nur punktuell über den Bergen auf, am Mittwoch werden die teils heftigen Hitzegewitter am Nachmittag und Abend dann schon zahlreicher und können auch von den Bergen ins angrenzende Flach- und Hügelland ziehen. Große Unwettergefahr besteht dann in den beiden Folgetagen: Am Donnerstag ist v.a. ein Streifen von Vorarlberg bis Oberösterreich betroffen, hier drohen in der zweiten Tageshälfte schwere Gewitter mit großem Hagel, Starkregen und Sturmböen. Am Freitag verlagert sich die Zone mit den heftigsten Gewittern mehr in den Süden und Südosten, sonst sickert bereits von Westen her schon stabilere Luft ein.

Wetterberuhigung am Wochenende

Mit der einfließenden etwas kühlerer und stabiler geschichteten Luft dürften dann am Wochenende weder Hitze noch schwere Gewitter mehr eine Rolle spielen. Die Temperaturen pendeln sich auf jahreszeitlich normale Werte von 22 bis 29 Grad ein, dazu stellt sich unter zunehmendem Hochdruckeinfluss meist freundliches Sommerwetter ein.

Rekordwarmer Nordatlantik: Nicht nur Klimawandel Schuld

Rund 1 Grad wärmer als im Mittel seit 1982, dem Beginn der Satellitenmessungen, erweist sich das Oberflächenwasser des Nordatlantiks aktuell. Das ist nicht nur der höchste Wert in diesem Zeitraum von mehr als 40 Jahren, er liegt auch rund 0,5 Grad über dem bisherigen Höchstwert zu dieser Jahreszeit. Die Anomalie ist also enorm und somit schauen nicht nur Wissenschaftler besorgt auf die aktuellen Entwicklungen.

Grundsätzlich ist eine Erwärmung der Meere nichts Neues, im Zuge des Klimawandels wird diese Tendenz von Klimatologen seit jeher prognostiziert und auch beobachtet. Insofern ist das sich ändernde Klima klar als eine der Ursachen zu sehen. Doch warum ist die aktuelle Erwärmung so massiv? Hier kommt nun auch das Wetter der letzten Wochen ins Spiel.

Aktuelle Wassertemperaturen weltweit @ https://climatereanalyzer.org

Zwei Zonen besonders betroffen

Betrachtet man die aktuelle Anomalie der Meeresoberflächentemperaturen im Titelbild, so erkennt man zwei spezielle Zonen mit positiven Abweichungen. Zone 1 erstreckt sich etwa von Grönland bis zum europäischen Festland, Zone 2 hingegen liegt vor Westafrika. Dagegen erkennt man vor Nordamerika einen Bereich mit uneinheitlichem Muster, dies ist dem Golfstrom geschuldet und spielt hier keine weitere Rolle.

Wie bereits im letzten Artikel beschrieben, lag in den vergangenen Wochen und Monaten ein umfangreiches Hochdruckgebiet an einer relativ unüblichen Position – es erstreckte sich von eben jener markierten Zone 1 des Atlantiks über die Britischen Inseln bis nach Skandinavien. Während dadurch unser Frühling relativ kühl war, sorgte das Hoch dort für höhere Temperaturen, viel Sonneneinstrahlung und ruhige Bedingungen. Durch fehlenden Wind wurde das Wasser weniger mit kühlerem Tiefenwasser durchmischt und konnte oberflächlich die Wärme aufnehmen.

Transport von Saharastaub auf den Atlantik @ Michael Lowry / NASA

Und in Zone 2? Dort hingegen war das eigentlich typische Azorenhoch weniger stark ausgeprägt, was schwächere Passatwinde zur Folge hatte. Diese wehen vom Hoch weg zum Äquator. Auch hier war eine geringere Durchmischung des Wassers die Folge und hinzu kam noch ein geringerer Transport von Saharastaub hinaus auf den Atlantik, ebenso bedingt durch schwächere Passatwinde. Weniger Staub / Aerosole hatte eine höhere Sonneneinstrahlung und somit auch in geringem Maße eine Erwärmung zur Folge.

Wetter und Gleitschirmfliegen

Kleines Flugfenster

Gleitschirmfliegen ist bei entsprechenden Wetterbedingungen in jeder Jahreszeit möglich. Besonders im Frühjahr und im Sommer kann man aber dank der gut entwickelten Thermik deutlich längere Flüge durchführen. Jeder Pilot benötigt dabei Kenntnisse über die überregionalen Windströmungen sowie auch den lokalen Bedingungen eines Gebietes. Der Wind darf zudem nicht zu stark sein, da der Gleitschirm ein relativ langsames Fluggerät ist: Bereits ab Windgeschwindigkeiten von knapp 30 km/h kann ein Gleitschirm mitunter nicht mehr sicher gesteuert werden. Weiters darf der Wind auch nicht zu böig sein, da dies in Zusammenhang mit Turbulenzen steht.

Trügerischer Föhn

Starke Turbulenzen stellen eine große Gefahr für Gleitschirmflieger dar, da sie zum Zusammenklappen des tragenden Gleitschirms führen können. Im schlimmsten Fall kann es zu einem vollständigen Strömungsabriss kommen und somit zu einem schnellen Höhenverlust. Starke Turbulenzen treten ganz besonders in der Nähe von Schauern und Gewittern auf, also in der Umgebung von Cumulonimbus-Wolken. Ein Pilot sollte daher immer das Wolkenbild im Auge behalten und allgemein niemals in Quellwolken hinein fliegen, da die fehlende Orientierung ebenfalls ein hohes Risiko darstellt. Ein weiterer Spezialfall ist der Föhn: Obwohl das Wetter an Föhntagen in der Regel freundlich ist, ist Föhn meist für starke, unsichtbare Turbulenzen verantwortlich. Es gibt zwar Gebiete die nicht vom Föhn direkt beeinflusst werden, unerfahrene Piloten sollten an solchen Tagen aber unbedingt am Boden bleiben.

Red Bull X-Alps. © zooom.at / Sebastian Marko
Red Bull X-Alps. © zooom.at / Sebastian Marko

Berge und Hochdruck bevorzugt

Bestes Flugwetter stellt sich bei stabilen Hochdrucklagen ein, da der überregionale Wind schwach ist und bodennah von den regionalen Windsystemen, wie beispielsweise den Hangwinden, überlagert wird. Im Sommer können sich bei solchen Wetterlagen regelrechte Thermikschläuche bilden, die Gleitschirmflieger und Segelflieger zum Auftrieb nutzen. Das ist auch der Grund, wieso Gleitschirmflieger oft über sonnenbeschienenen Berghängen enge Kreise ziehen. Die Folgen aufsteigender Luft sind oftmals Quellwolken, welche einen wichtigen Hinweis auf thermische Aufwinde geben. Im Hochgebirge ermöglichen gut entwickelte Thermikschläuche den Gleitschirmfliegern teils auf über 4000 m Höhe aufzusteigen.

 

Titelbild: Red Bull X-Alps-Aufnahme von 2021 @ https://www.redbullxalps.com/photos/red-bull-x-alps-2021-best-of-flying

Signifikante Gewitterlage steht bevor

Aktuell liegt noch ein Höhentief im Bereich der Oder, es sorgt im Nordosten generell für einige Wolken und dringend benötigten Regen. Im Verlauf des Wochenendes zieht es unter Abschwächung aber Richtung Finnland ab, gleichzeitig verlagert sich ein Höhenrücken nach Osten und Deutschland gerät vermehrt auf die Vorderseite tiefen Luftdrucks über dem Ostatlantik. Damit verstärkt sich die Zufuhr heißer und feuchter, schwüler Luft aus Südwesten. Am Oberrhein sind am Sonntag bspw. bis zu 33 oder 34 Grad möglich.

Prognose der Wetterlage am Dienstag, den 20.06.2023 @ UBIMET, ECMWF

Grundzutaten sind gegeben

Diese zugeführte Luftmasse bleibt Deutschland zumindest in Teilen über einige Tage erhalten und erweist sich aufgrund der hohen Feuchte als ausgesprochen energiegeladen. Dazu kommt durch die Lage auf der Vorderseite des Tiefs ein klassisches Strömungsmuster, was dienlich für die Entwicklung schwerer Gewitter ist – Stichwort: Scherung. Denn durch die Zunahme des Windes mit der Höhe und einer Richtungsänderung können bei Gewittertürmen Auf- und Abwindbereiche voneinander getrennt und deren Entwicklung und Lebensdauer gefördert werden. Genau solch eine explosive Mischung deutet sich nun an und daher stehen ein paar Tage mit erhöhtem Unwetterpotential bevor.

Wetterkarten, wie sie von Meteorologen genutzt werden am Beispiel des Dienstags @ UBIMET, ECMWF

Genaue Entwicklung noch unklar

Los geht es am Sonntagabend im Südwesten, von Frankreich kommend sind dann bereits von NRW bis Baden-Württemberg teils kräftige Gewitter möglich. Ab Montag sind schließlich weite Landesteile betroffen, für eine genaue Regionalisierung ist es aktuell jedoch noch zu früh. Tendenziell sollten vorwiegend die südlichen und mittleren Landesteile betroffen sein, in Verbindung mit durchziehenden Tiefausläufern kann man gefährliche Wetterentwicklungen aber nirgendswo ausschließen.

 

Titelbild: pixabay.com

Erste Hitze: In Vorarlberg und Tirol am Wochenende 30 Grad in Sicht

Thermometer zeigt Hitze mit 30 Grad

Während in Westeuropa wie etwa in Deutschland oder England die 30-Grad-Marke bereits erreicht wurde, lässt der erste Hitzetag der Saison hierzulande weiterhin auf sich warten. Auch in den kommenden Tagen bleiben die Temperaturen vor allem im Norden und Osten noch gedämpft, im Laufe des Wochenendes geht es dann aber bergauf mit den Temperaturen.

Sommertage: Innsbruck in Führung

Die bislang wärmsten Tage des Jahres waren der 22. Mai in Wien sowie der 2. Juni in Ferlach, als jeweils 29,2 Grad erreicht wurden. Bei der Anzahl an Sommertagen liegt derzeit Innsbruck mit 20 an der Spitze, dicht gefolgt von Feldkirch und Bludenz mit 19 sowie Bregenz und Ferlach mit 18. In der Osthälfte fällt die Bilanz verhalten aus, so gab es etwa in Graz 8 Sommertage, in Wien 7 und in Eisenstadt nur 6. In Lagen oberhalb von etwa 700 m wurde im östlichen Berg- und Hügelland meist noch gar kein Sommertag verzeichnet.

Die bisherige Anzahl von Sommertagen. Heute (14.6.) kommt in Bregenz und Innsbruck ein weiterer dazu. © UBIMET

Hitzetag: Späte Premiere

In den 2000er Jahren wurde der erste Hitzetag der Jahres in Österreich meist im Mai bzw. vereinzelt wie etwa in den Jahren 2018 und 2012 auch schon Ende April erreicht (eine Übersicht der frühesten 30er pro Bundesland haben wir hier zusammengefasst). Nur in den Jahren 2006 und 2013 wurden Temperaturen über 30 Grad erst kurz vor Mitte Juni erreicht. In diesem Jahr werden wir den ersten Hitzetag erst nach der Monatsmitte verzeichnen, was dem bislang spätesten Termin im aktuellen Jahrhundert bzw. seit dem Jahre 1990 entspricht.

Hoch am falschen Platz

Der späte Termin des ersten Hitzetags im Jahr 2023 stellt einen klassischen statistischen Ausreißer dar, welchen wir der festgefahrenen Großwetterlage seit etwa April mit mehreren blockierenden Hochdruckgebieten über den Britischen Inseln und Skandinavien zu verdanken haben. Auf der Nordhalbkugel bewegt sich die Luft nämlich im Uhrzeigersinn um solch ein Hoch herum, weshalb wir heuer wiederholt im Einfluss einer nördlichen oder östlichen Strömung lagen. Damit gelangen meist vergleichsweise kühle Luftmassen zu uns. Wärmebringende Südwestlagen blieben dagegen komplett aus.

Die Anomalien von Geopotential und Bodendruck seit dem 1.April zeigen den überdurchschnittlich hohen Druck über Nordeuropa, weshalb Österreich immer wieder im Einfluss einer nordöstlichen Strömung lag.

Am Sonntag 30 Grad in Sicht

In der zweiten Wochenhälfte gerät Österreich vorübergehend unter den Einfluss eines Höhentiefs mit Kern über Polen. Damit stellt sich nochmals leicht wechselhaftes Wetter mit ein paar gewittrigen Schauern ein und die Temperaturen bleiben noch gedämpft. Im Laufe des Wochenendes nimmt der Hochdruckeinfluss über Westeuropa aber zu und ab Sonntag erfassen warme Luftmassen den Westen Österreichs. Damit kündigt sich am Sonntag in Vorarlberg und lokal auch im Oberinntal der erste Hitzetag des Jahres an.

Am Sonntag deuten die Modelle erstmals auf 30 Grad im Westen Österreichs. © UBIMET

Im Osten Österreichs muss man sich noch ein paar Tage länger gedulden, gegen Mitte der kommenden Woche ist die 30-Grad-Marke aber auch hier in Reichweite.

Temperaturtrend für Wien. © UBIMET/ECMWF

Trockenheit in Teilen von Deutschland nimmt ernste Züge an

Die folgenden drei Karten zeigen den Monatsniederschlag für die Monate April, Mai und den bisherigen Niederschlag im Juni.

Niederschlagssumme April 2023 © DWD/UBIMET
Niederschlagssumme Mai 2023 © DWD/UBIMET
Niederschlagssumme bisheriger Juni 2023 © DWD/UBIMET

Norden und Osten

Dabei zeigt sich, dass insbesondere im Norden und Nordosten sowie generell im Osten des Landes seit April teils kaum nennenswerter Niederschlag gefallen ist. Passend dazu ist auch der unten stehende Tweet über die Messungen am Wettermast in Hamburg-Billwerder. Hier liegt die Bodenfeuchte bereits im rekordverdächtig niedrigen Bereich.

Als direkte Folge der Trockenheit ist die Waldbrandgefahr derzeit verbreitet hoch. So gab es bereits erste Wald- und Moorbrände, so z.B. im Landkreis Cloppenburg. Dabei sollte man derzeit kein Feuer in der Nähe zu Vegetation entzünden und auch keine Zigarettenkippen aus dem Autofenster herauswerfen oder achtlos wegwerfen! Insbesondere Moorbrände sind in doppelter Hinsicht schlecht, da dabei viel CO2 in die Atmosphäre gelangt, das wiederum den Klimawandel beschleunigt.

Westen und Süden

Etwas anders stellt sich die Lage im Westen und Süden des Landes dar (in den Graphiken oben teils nicht gezeigt), hier gab es im Frühjahr etwas mehr Regen, man beachte die über 100 L/m² z.B. im Sauerland. An den Alpen fiel im April sogar teils 150 bis 200 L/m². Auch der Mai zeigte sich in beiden Regionen spendabler mit dem Nass. So fiel erneut im Westen 40 bis 100 L, im Süden meist ähnliche Werte.

Aussichten

Auch in der kommenden Woche ist keine generelle Besserung in Form von Regen in Sicht. Zwar nähert sich von Osten ein Höhentief, doch bis zum nächsten Wochenende dürften sich Schauer und Gewitter rar machen. Zudem würden diese nur lokal für etwas Linderung sorgen, für eine großflächige Abschwächung wäre tagelanger Dauerregen von Nöten, der aber nicht in Sicht ist.

Prognostizierte Niederschlagssumme bis Freitagvormittag nach dem ICON-Modell © DWD/UBIMET

Die Karte mit den prognostizierten Niederschlägen in Deutschland ist ernüchternd, nur minimaler Regen in Form von vereinzelten Schauern und Gewittern mit dem angesprochenen Höhentief ist im Osten in Sicht. Dessen Entwicklung ist in der folgenden Animation dargestellt.

Animation der Entwicklung des Höhentiefs nach dem ICON-Modell © DWD/UBIMET

Der Grund dafür, dass sehr wahrscheinlich zunächst nur wenig in Folge des Höhentiefs passierend wird in Richtung Niederschlag ist der, dass mit dem Hoch zunächst deutlich trockenere und somit energieärmere Luft einfließt.

 

Titelbild: https://pixabay.com/de/photos/schafe-weide-weiden-grasen-4377380/

Am Wochenende lokal kräftige Gewitter, am Montag ruhiges Sommerwetter

Gewitter

Vor allem der Süden und Osten Österreichs liegen derzeit unter dem Einfluss sehr feuchter und gewitteranfälliger Luftmassen. Ein Hoch über Nordosteuropa führt ab Sonntag aber trockene Luftmassen in den Alpenraum: Zunächst sorgen diese im Norden für eine Wetterbesserung, zu Wochenbeginn erfasst die trockene Luft dann weite Teile des Landes und verbreitet stellt sich wieder stabiles Wetter ein.

Auf Norden erfasst bis Montag trockene Luft das Land (hier in ca 3 km Höhe). © ECMWF/UBIMET

Am Wochenende kräftige Gewitter

Im Laufe des Samstags steigt die Schauer- und Gewitterneigung in der gesamten Osthälfte neuerlich an. Vor allem im Nordosten sowie von Kärnten bis ins Burgenland können die Gewitter örtlich auch kräftig ausfallen mit der Gefahr von Starkregen und Hagel. Der Sonntag beginnt in weiten Teilen des Landes bewölkt und im Südosten gehen auch ein paar Schauer nieder. Im Laufe des Tages kommt vor allem von Vorarlberg über das Innviertel bis ins Weinviertel immer häufiger die Sonne zum Vorschein, aber auch sonst lockert es etwas auf. In den Alpen und vor allem von Kärnten bis ins Burgenland entstehen jedoch nochmals Schauer und Gewitter, die lokal auch kräftig ausfallen können. Bei mäßig bis lebhaft auffrischendem Nordostwind erreicht die Temperaturen 20 bis 28 Grad mit den höchsten Werten in Vorarlberg.

Niederschlagsprognose bis Sonntagabend von ICON. Lokal sorgen Gewitter aber für deutlich höhere Spitzen.

Zu Wochenbeginn viel Sonnenschein

Der Montag und der Dienstag haben allgemein viel Sonnenschein zu bieten, abseits der Alpen zeigen sich nur wenige und harmlose Wolken. Im Bergland bilden sich tagsüber ein paar Quellwolken und in Osttirol und Oberkärnten gehen auch lokale Wärmegewitter nieder, insgesamt dominiert jedoch der freundliche Eindruck. Die Temperaturen ändern sich kaum.

Prognose der Höchstwerte am Dienstag. © UBIMET

Zur Wochenmitte sorgt ein kleinräumiges Höhentief über Tschechien vor allem im zentralen und südöstlichen Bergland sowie im Norden für eine neuerlich ansteigende Schauer- und Gewitterneigung. Von Vorarlberg bis ins Salzkammergut sowie im Südosten setzt sich das oft sonnige Wetter vorerst noch fort. Die Temperaturen gehen in der zweiten Wochenhälfte dann tendenziell wieder leicht zurück. Der erste Hitzetag der Saison in Österreich letzt weiter auf sich warten, voraussichtlich wird es heuer der bislang späteste Termin im aktuellen Jahrhundert sein.

Hitzetage gab es bislang keine, bei den Sommertagen liegt Innsbruck an der Spitze, gefolgt von Bludenz, Feldkirch und Ferlach (Stand 9.6.23).

Mars oder Manhattan? New York im Einfluss kanadischer Waldbrände

Bereits seit Wochen brennen in Kanada die Wälder, doch erst jetzt rückt der Umstand in den Fokus der Berichterstattung. Denn betroffen ist inzwischen auch der Großraum New York. Am Mittwoch verfärbte der aufziehende Rauch den Himmel über der Stadt apokalyptisch rot. Die Luft ist derart schlecht, dass lokale Behörden dazu aufgerufen haben Aufenthalte im Freien zu vermeiden. Sportveranstaltungen wurden abgesagt.

 

Waldbrandsaison besonders heftig

Mehr als 400 aktive Brände gibt es derzeit in Kanada, rund die Hälfte davon ist außer Kontrolle. Damit ist die diesjährige Waldbrandsaison schon jetzt besonders heftig. Während zunächst vor allem die Provinz Alberta im Westen betroffen war, brennt es seit einiger Zeit auch vermehrt in Quebec im Nordosten. Primär von dort ausgehend wurden die Rauchschwaden durch ein Tief nun nach Süden in den besonders bevölkerungsreichen Nordosten der USA geführt. Und auch in den nächsten Tagen soll sich daran nicht viel ändern, die Luft bleibt unverändert schlecht.

 

Brandenburg auch betroffen

Auch hierzulande sind Waldbrände bereits wieder ein Thema geworden. Zwar war das Frühjahr feucht, doch seit dem Mai herrscht gebietsweise wieder anhaltende Trockenheit. Dem nachfolgenden Bodenfeuchteprofil kann man entnehmen, wie sehr die Trockenheit in den oberen Bodenschichten im Verlauf des letzten Monats bereits wieder zugenommen hat. Und wie anhaltend trocken tiefere Bodenschichten überhaupt sind. Daher verwundert es nicht, dass bspw. bei Jüterbog in Brandenburg zuletzt schon wieder Feuer aktiv waren/sind. Selbst in Potsdam und Berlin sind sie zu riechen.

Bodenfeuchteprofil für Aschersleben @ DWD

 

Zwar gibt es in diesen Tagen vorübergehend wieder mehr Schauer und Gewitter und lokal können diese auch für Überflutungen sorgen. Sie werden jedoch nicht verbreitet Regen bringen und selbst wenn, dann nur für eine oberflächige und vorübergehende Anfeuchtung sorgen.

 

Gewitter mit Starkregen sorgen lokal für Unwetter

Starkregen

Der Osten Österreichs liegt derzeit unter dem Einfluss sehr feuchter Luftmassen, die aufgrund der nur geringen Druckgegensätze in Mitteleuropa nicht vom Fleck kommen. Ein schwach ausgeprägtes Tief sorgt dabei täglich für Schauer und Gewitter, die lokal zu ergiebigen Regenmengen führen.

Tief HEINRICH ist auf der Bodenwetterkarte kaum zu erkennen, da die Durckunterschiede sehr gering sind. © FU Berlin
Örtlich gab es seit Wochenbeginn ergiebige Regenmengen. © www.uwz.at

Nahezu täglich kommt es derzeit auch zu neuen Stationsrekorden, wie etwa in Wels am Montag und in Bruckneudorf am Dienstag. Mit einer Tagessumme von 111 Litern pro Quadratmeter ist in Bruckneudorf in 24 Stunden doppelt so viel Regen gefallen, wie sonst in einem durchschnittlichen Juni.

Mancherorts wie etwa in Wels, in Teilen Wiens und im Seewinkel ist wurde der mittleren Monatsniederschlag bereits übertroffen.

Keine Entspannung

Zumindest bis Samstag ist keine nennenswerte Änderung der Wetterlage in Sicht. Besonders im Osten und Südosten herrscht örtlich erhöhte Unwettergefahr durch gewittrigen Starkregen. Aufgrund des schwachen Windes in allen Höhen sind die Schauer und Gewitter auch weiterhin meist ortsfest und sorgen lokal für ergiebige Regenmengen in kurzer Zeit. Die Überflutungs- und Vermurungsgefahr bleibt somit bis auf Weiteres hoch.

Sommerliches Wochenende im Westen

Am Donnerstag, zu Fronleichnam, gestaltet sich das Wetter in weiten Teilen des Landes unbeständig, wobei die meisten Sonnenstunden von Vorarlberg bis ins Innviertel zu erwarten sind. Die Temperaturen erreichen 20 bis 26 Grad mit den höchsten Werten im Westen.
Am langen Wochenende stellt sich im Westen des Landes überwiegend stabiles Sommerwetter ein, einzelne Wärmegewitter beschränken sich hier meist auf die Berge. Vor allem von Vorarlberg bis ins Innviertel gibt es einige Sonnenstunden und mit bis zu 28 Grad wird es hier auch sommerlich warm. Im Osten und Süden setzt sich das unbeständige und gewitteranfällige Wetter hingegen fort, bei Höchstwerten zwischen 22 und 25 Grad bleibt es aber leicht schwül. Erst ab Sonntag kündigt sich hier eine zögerliche Wetterbesserung an.

Bis auf Weiteres wird es im Westen wärmer als im Osten. © UBIMET

Wann fallen die 30 Grad?

Bereits im April möglich

30 Grad im Frühjahr sind eine Seltenheit, doch bereits ab Mitte April möglich. In allen Bundesländern mit Ausnahme von Kärnten wurden die frühesten 30-Grad-Tage im April verzeichnet. Dabei hat die Stadt Salzburg die Nase vorne, hier wurden schon am 17. April 1934 30,0 Grad gemessen und damit hält die Mozartstadt schon seit über 80 Jahren den Österreich-Rekord.

Meist erst im Juni

Der Zeitpunkt des ersten Hitzetages liegt allerdings im langjährigen Durchschnitt je nach Region erst zwischen Anfang und Mitte Juni. Dabei machte sich in den letzten Jahren die Klimaerwärmung deutlich bemerkbar. In der Stadt Salzburg zum Beispiel gab es den ersten 30er in den 1990er Jahren im Mittel am 12. Juni, im letzten Jahrzehnt hingegen schon durchschnittlich am 1. Juni.

@ https://stock.adobe.com

Seehöhe wichtiger Faktor

Aufgrund der Seehöhe sind Hitzetage oberhalb von etwa 800 Meter auch im Hochsommer eine Seltenheit und können an einer Hand abgezählt werden. Bei extremen Hitzewellen kann die Temperatur aber sogar noch in 1.500 Meter Höhe über die 30 Grad steigen. So liegt der Temperaturrekord in Galtür (T, 1587 m) bei 31 Grad (gemessen am 6. Juli 1957) oder in Flattnitz (K, 1442 m) bei genau 30 Grad (27. Juli 1983).

Heuer Premiere am Wochenende?

Die Temperaturen bewegen sich in den nächsten Tagen im Westen generell über jenen im Osten, die Sonne scheint hier häufiger und es bleibt auch weitgehend trocken. Am Wochenende wird durch ein Tief über dem Atlantik geringfügig wärmere Luft aus Südwesten herangeführt, dann sind in Vorarlberg und im Tiroler Oberland auch Höchstwerte bis zu 29 Grad zu erwarten. Bis zur 30 Grad-Marke ist dann jedenfalls nicht mehr weit, vielleicht wird sie ja doch erreicht.

Neue Woche bringt Regen und Gewitter

Das zuletzt wetterbestimmende, blockierende Hochdruckgebiet über dem Nordatlantik schwächt sich derzeit ab und in der neuen Woche platziert sich ein schwach ausgeprägtes Höhentief über Mitteleuropa. Mit dem sonnigen und stabilen Sommerwetter im Donauraum ist es vorerst vorbei. Feuchtwarme Luftmassen sorgen in den kommenden Tagen vor allem im Süden und Osten für bewölktes und zeitweise nasses Wetter. Ab der Wochenmitte kommt die Sonne zwar tendenziell auch in der Osthälfte wieder häufiger zum Vorschein, die Schauer- und Gewitterneigung bleibt aber hoch.

Ein Höhentief über Deutschland führt feuchtwarme Luft ins Land. © UBIMET

Regen und Gewitter

Am Montag überwiegen in weiten Teilen des Landes die Wolken und es regnet immer wieder schauerartig, vor allem im Südosten mitunter auch gewittrig durchsetzt und ergiebig. Etwas freundlicher verläuft der Tag ganz im Westen, vor allem in Vorarlberg und im Außerfern scheint zeitweise die Sonne, am Nachmittag sind aber auch hier lokale Gewitter zu erwarten. Im östlichen Flachland lockert es zwischen den Schauern ab und zu auf, hier zeigt sich die Sonne aber nur selten. Die Temperaturen erreichen meist 18 bis 22 Grad, nur in Vorarlberg gibt es bis zu 25 Grad.

Mehr Sonne im Westen

Der Dienstag beginnt bewölkt und im äußersten Osten oft nass, tagsüber lockern die Wolken etwas auf. Die Sonne lässt sich aber nur vorübergehend blicken, rasch bilden sich weitere Schauer und Gewitter mit lokal großen Regenmengen. Freundlicher bleibt es von Vorarlberg bis ins Innviertel, dort scheint bei nur geringer Schauerneigung zeitweise die Sonne. Die Temperaturen erreichen meist 18 bis 23 bzw. im Westen bis zu 26 Grad.

Feuchtwarm

Am Mittwoch breitet sich etwas trockenere Luft vom Westen weiter ostwärts aus und von Vorarlberg bis Oberösterreich scheint häufig die Sonne. Im Osten überwiegen dagegen weiterhin die Wolken und von der Früh weg ziehen immer wieder Regenschauer durch. Im Tagesverlauf kommt zwischendurch die Sonne zum Vorschein, nachfolgend entstehen im Süden und Osten aber neuerlich Schauer und Gewitter. Mit 20 bis 28 Grad wird es noch eine Spur wärmer.

Die aktuelle Niederschlagsprognose bis kommenden Freitag. Besonders im südöstlichen Bergland zeichnen sich größere Regenmengen ab, wobei Gewitter lokal auch für deutlich höhere Spitzen sorgen. © www,uwz.at

Beständig unbeständig

In der zweiten Wochenhälfte setzt sich das unbeständige Wetter fort, vor allem im Berg- und Hügelland muss man weiterhin mit einigen Schauern und Gewittern rechnen. Örtlich können die Gewitter für große Regenmengen in kurzer Zeit und damit auch für kleinräumige Überflutungen sorgen. Die Temperaturen ändern sich kaum und bleiben auf frühsommerlichem Niveau.

Temperaturtrend für Wien. © ECMWF/UBIMET

Hitzetag: Wann fallen die 30 Grad?

Bereits im April 30 Grad möglich

30 Grad im Frühling (März, April, Mai) waren früher eine Seltenheit, in Zeiten der Klimaerwärmung kam das zuletzt aber immer häufiger vor. Sogar bereits ab Mitte April sind Hitzetage möglich, wie der Blick ins Archiv zeigt.

In allen Bundesländern mit Ausnahme des Saarlandes wurden die frühesten 30-Grad-Tage nämlich schon im April verzeichnet. Dabei hat die Stadt Herten im nördlichen Ruhrgebiet die Nase vorne, hier wurden schon am 15. April 2007 30,2 Grad gemessen und hält damit den Deutschland-Rekord für den frühesten Hitzetag der Messgeschichte.

Hier eine Übersicht der frühesten Hitzetage für jedes Bundesland:

Station Bundesland Datum Höchstwert
Mannheim Baden-Württemberg 18.04.1949 31,0 Grad
Würzburg Bayern 18.04.1949 30,2 Grad
Berlin-Ostkreuz Berlin 22.04.1968 31,4 Grad
Cottbus Brandenburg 17.04.1934 30,1 Grad
Bremen Bremen 21.04.1968 30,2 Grad
Hamburg-Wandsbek Hamburg 21.04.1968 30,2 Grad
Geisenheim Hessen 18.04.1949 30,6 Grad
 Boizenburg Mecklenburg-Vorpommern 21.04.1968 30,6 Grad
Nienburg Niedersachsen 21.04.1968 30,5 Grad
Herten Nordrhein-Westfalen 15.04.2007 30,2 Grad
 Bernkastel-Kues Rheinland-Pfalz 17.04.1949 31,2 Grad
Perl-Nennig Saarland 08.05.1967 30,2 Grad
Dresden-Strehlen Sachsen 22.04.1968 31,0 Grad
Halle/Saale Sachsen-Anhalt 17.04.1943 30,6 Grad
Quickborn Schleswig-Holstein 21.04.1968 30,1 Grad
Jena Thüringen 17.04.1943 31,2 Grad

Meist aber erst im Juni heiß

Der Zeitpunkt des ersten Hitzetages liegt allerdings im langjährigen Durchschnitt je nach Region erst zwischen Ende Mai und Mitte Juni. Dabei machte sich in den letzten Jahren die Klimaerwärmung deutlich bemerkbar, der Termin rückt tendenziell immer weiter im Kalender nach vorne.

2023 Premiere wohl im Juni

Bis dato war der 22. Mai deutschlandweit der wärmste Tag des Jahres, verbreitet gab es weit über 25 Grad (siehe Karte). Der absolute Spitzenreiter war an diesem Tag Waghäusel-Kirrlach in Baden-Württemberg. Hier zwischen Heidelberg und Karlsruhe kletterten die Temperaturen auf bis zu 29,9 Grad. Denkbar knapp wurde also der Hitzetag mit der magischen 30-Grad-Marke verfehlt.

22. Mai 2023 – Der bislang wärmste Tag des Jahres.

Das Warten hat bald ein Ende

Die Temperaturen steigen in den kommenden Tagen meist auf 20 bis 28 Grad. Das ist zwar angenehm warm und auch völlig normal für die Jahreszeit, von einem 30er sind wir damit aber natürlich noch immer entfernt. Bis auf Weiteres bleiben also die 29,9 Grad in Waghäusel als Jahreshöchstwert noch unerreicht.

Im Laufe der nächsten Woche steigen die Chancen aus heutiger Sicht aber deutlich an, dass wir die 30-Grad-Marke erstmals in diesem Jahr knacken können. Wahrscheinlich ist es am Donnerstag oder Freitag so weit, die besten Chancen hierfür stehen am Oberrhein sowie in Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt.

Übersicht des Termins für den „Ersten 30er“ seit 2010:

Jahr Erster 30er des Jahres
2023 ???
2022 11. Mai
2021 09. Mai
2020 02. Juni
2019 02. Juni
2018 22. April
2017 17. Mai
2016 22. Mai
2015 12. Mai
2014 21. Mai
2013 13. Juni
2012 28. April
2011 07. Mai
2010 25. Mai

Dass es übrigens auch im gesamten Juni keinen einzigen Hitzetag gibt, kam zuletzt 1991 vor. Vor gut 30 Jahren mussten wir bis zum 01.07. warten, ehe die Temperaturen erstmals über die 30-Grad-Marke stiegen.

Noch länger warten hieß es anno 1926, damals bis zum 13. Juli (Schwerin und Magdeburg). Bis heute ist dies der Rekord des spätesten Termins für den ersten 30er eines Jahres.

Gewitter in Österreich: die blitzreichsten Regionen des Landes

Gewitter können in Mitteleuropa bei passenden Wetterbedingungen im gesamten Jahr auftreten, die klassische Hochsaison geht hierzulande aber typischerweise von Mitte Mai bis Ende August. In dieser Jahreszeit sorgt einerseits der hohe Sonnenstand für eine starke Erwärmung der bodennahen Luft, was zu einer labilen Luftschichtung führen kann, andererseits werden die Luftmassen im Laufe des Sommers generell energiereicher (wärmere Luft kann mehr Wasserdampf enthalten).

Anzahl an Blitzentladungen pro Monat in Österreich von 2011 bis 2020. © UBIMET

Der blitzreichste Monat des Jahres in Österreich ist meist der Juli mit einem 10-jährigen Mittel von knapp 225.000 Blitzentladungen (Stromstärke ab 5 kA). Es folgen in absteigender Reihenfolge August, Juni und Mai. Gegen Ende August lässt die Blitzhäufigkeit aufgrund der rasch abnehmenden Tageslänge deutlich nach, der blitzärmste Monat ist der November mit durchschnittlich nur 136 Entladungen.

Blitze in Österreich

Im 10-jährigen Mittel stechen bei der Blitzdichte in Österreich zwei Regionen ganz besonders hervor:

  • Die Gebiete vom Grazer Bergland und Mürztal über das Grazer Becken bis ins Südburgenland
  • Die Gebiete vom Flachgau bzw. südlichem Innviertel über das Salzkammergut bis zu den Ennstaler Alpen

Am wenigsten Blitze gibt es dagegen am Alpenhauptkamm vom Montafon bis zu den Ötztaler Alpen, da hier die lange Schneebedeckung sowie die hochgelegenen Täler nur eine recht kurze Gewittersaison zulassen.

Mittlere Blitzdichte von 2010 bis 2019. © UBIMET

Bezirke mit der höchsten Blitzdichte

  • 34,6 Blitze/km² Weiz (ST)
  • 32,7 Blitze/km² Graz-Umgebung (ST)
  • 29,3 Blitze/km² Hartberg-Fürstenfeld (ST)
  • 28,4 Blitze/km² Graz (ST)
  • 27,5 Blitze/km² Jennersdorf (B)
  • 26,8 Blitze/km² Salzburg Stadt (S)
  • 26,7 Blitze/km² Südoststeiermark (ST)
  • 26,4 Blitze/km² Salzburg-Umgebung (S)
  • 26,4 Blitze/km² Voitsberg (ST)
  • 25,6 Blitze/km² Oberwart (B)
  • 25,2 Blitze/km² Ried im Innkreis (OÖ)

An letzter Stellen befinden sich die Bezirke Bludenz und Landeck mit einer mittleren Dichte von 8,2 bzw. 8,6 Blitzen/km² (in den Gemeinden Bartholomäberg in Vorarlberg bzw. Sölden in Tirol liegt sie bei nur 5 Blitzen/km²).

Mittlere Anzahl von Blitzen pro Tag (2007-2019). © UBIMET

Wenn man sich die mittlere Anzahl von Blitzen pro Tag betrachtet, stechen die bereits erwähnten Regionen ebenfalls klar heraus, ganz besonders die Gebiete rund um Weiz. Starke Gewitter können zwar überall auftreten, auch in dieser Kategorie liegen aber „die üblichen Verdächtigen“ an der Spitze:

  • das südöstliche Bergland (u.a. vom Murtal bis zur Buckligen Welt)
  • die Nordalpen (v.a. vom Außerfern bis zu den Niederösterrechischen Voralpen)
  • das Obere Waldviertel
Anteil der Schwergewittertage. © UBIMET

Hagel ist in Österreich keine Seltenheit, vor allem bei leicht föhnigen Wetterlagen kommt es am Alpennordrand, im Südosten oder im Waldviertel nahezu jährlich lokal auch zu großem Hagel. Vereinzelt wurde auch schon sehr großer Hagel mit einer Größe von etwa 10 cm beobachtet, wie etwa zuletzt am 5. Juni 2022 im Kaiserwinkl oder am 24. Juni 2021 in Wald- und Weinviertel.

Meldungen von großem Hagel in Österreich in der ESWD-Datenbank seit 2010. © ESWD

Blitzhauptstadt Graz

In Österreich stellt Graz aufgrund der geographischen Lage am Südostrand der Alpen die blitzreichste Landeshauptstadt dar. Einerseits gibt es hier zahlreiche Gebirgsgruppen wie etwa die Packalpe oder das Grazer Bergland, welche die Auslöse von Gewittern begünstigen, andererseits ist die Luft hier im Sommer oft sehr feucht bzw. energiereich. Hinzu kommt noch, dass sich die feuchte Luft  in tiefen Schichten bei Kaltfrontdurchgängen besonders lange halten kann, da die bodennahe Kaltluft von den Alpen blockiert wird bzw. über Wien hinweg umgeleitet wird. In mittleren Höhenlagen findet aber dennoch eine Temperaturabnahme statt, was dann in der Steiermark und im Südburgenland zu einer oft labilen Luftschichtung führt.

Im Südosten ist die Luftschichtung am häufigsten labil. © UBIMET

Dieser Effekt führt auch dazu, dass es in Graz deutlich häufiger als etwa in Wien zu kräftigen Gewittern kommt, da die energiereiche Luft in der Hauptstadt aufgrund der exponierten Lage am Alpenostrand schnell durch aufkommenden Westwind ausgeräumt wird. Da zwischen dem Waldviertel und den Voralpen zudem ein kanalisierender „Flaschenhals“ vorliegt, wird der Wind ab dem Mostviertel auch meist beschleunigt und läuft etwaigen Gewittern davon (Druckwelle). Beim Absinken hinter dem Wienerwald trocknet er die Luft schließlich noch etwas ab.

Bei sommerlichen Kaltfronten aus NW hält sich südlich der Alpen länger die energiereiche Luft.

Mittlere Blitzdichte pro Landeshauptstadt:

  1. Graz 28,4 Blitze/km²
  2. Salzburg 26,8 Blitze/km²
  3. Bregenz 16,9 Blitze/km²
  4. Eisenstadt 16,3 Blitze/km²
  5. Innsbruck 15,1 Blitze/km²
  6. Linz 11,3 Blitze/km²
  7. Wien 11,2 Blitze/km²
  8. Klagenfurt 11,1 Blitze/km²
  9. St. Pölten 10,7 Blitze/km²

In Wien handelt es sich um ein Mittel über alle Bezirke, wobei es auch innerhalb vom Bundesland Wien Unterschiede gibt: Während sie im Süden teils über 13 Blitzen/km² liegt, sind es in Floridsdorf nur 8,7 Blitze/km² (Zeitraum von 2010 bis 2019).

Auch auf mitteleuropäischer Ebene stechen die Gebiete rund um das Grazer Becken heraus. Besonders in Norditalien gibt es allerdings Regionen mit einer noch höheren Blitzdichte, wie etwa das Alpenvorland rund um Bergamo sowie im Nordosten Italiens von Vicenza bis Udine, generell die nördliche Adria oder auch auch die Küste Liguriens von Genua ostwärts.

Blitze pro km² pro Jahr in Österreich (2009-2019). © UBIMET

Zutaten für Gewitter

Für die Entstehung von Gewittern sind grundsätzlich drei Zutaten notwendig: Ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit in tiefen Schichten, eine labile Schichtung der Atmosphäre sowie ein Mechanismus, der die Luft zum Aufsteigen bringt. Letzteres kann beispielsweise zusammenströmender Wind über einem Berg oder auch im Flachland (Konvergenz) oder auch eine aufziehende Front sein. Für die Entstehung langlebiger Gewitter ist zusätzlich noch eine Zunahme der Windgeschwindigkeit mit der Höhe notwendig, damit der Auf- und Abwindbereich der Gewitter voneinander getrennt bleiben.

Vorwarnung und Warnung

Die Zutaten für schwere Gewitter kann man meist schon mehrere Tage im Voraus gut prognostizieren (Gewittervorwarnung), wo dann aber auch ein kräftiges Gewitter exakt durchzieht, kann man in der Regel nur kurzfristig anhand von Radar- und Satellitendaten erkennen (Gewitterwarnung).

300.000 geortete Blitzentladungen in Mai 2023

Blitze über Hamburg Quelle: asvensson - VisualHunt.com

Der Mai 2023 liegt fast schon hinter uns und endet aufgrund des mächtigen Hochs WIOLA ungewöhnlich ruhig und trocken. Insgesamt war gewittermäßig im gesamten Monat eher wenig los. Am häufigsten hat es in Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen geblitzt.

Blitzdichte im Mai 2023 - UBIMET, nowcast.de
Blitzdichte im Mai 2023 – UBIMET, nowcast.de

Mit exakt 312.199 georteten Blitzentladungen war der Mai 2023 relativ blitzarm im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt (rund 700.000 Blitze) und weit entfernt vom blitzreichsten Mai seit 2009 (Mai 2018 mit knapp über 2 Millionen Blitzen).

Anzahl der georteten Blitze in Mai in Deutschland von 2009 bis 2023. Die gestrichelte Linie zeigt den Durchschnitt zwischen 2011 und 2020 - UBIMET, nowcast.de
Anzahl der georteten Blitze in Mai in Deutschland von 2009 bis 2023. Die gestrichelte Linie zeigt den Durchschnitt zwischen 2011 und 2020 – UBIMET, nowcast.de

Trotzdem kam es bereits am 5. Mai 2023 zu einer beachtlichen Schwergewitterlage mit mehr als 100.000 Blitzen. Besonders betroffen war die Region zwischen der Schwäbischen Alb, dem Allgäu und München mit Sturmböen und 2 bis 4 cm großem Hagel.

Anzahl der georteten Blitze pro Bundesland am 05. Mai 2023 - UBIMET, nowcast.de
Anzahl der georteten Blitze pro Bundesland am 05. Mai 2023 – UBIMET, nowcast.de
Geortete Blitze am 05. Mai 2023. Gefärbt nach Uhrzeit des Blitzes - UBIMET, nowcast.de
Geortete Blitze am 05. Mai 2023. Gefärbt nach Uhrzeit des Blitzes – UBIMET, nowcast.de

Der blitzreichste Tag des Monats war allerdings der 22. Mai 2023 mit rund 113.000 georteten Blitzentladungen. Am schwersten betroffen waren dieses Mal Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Die Gewitter haben sich an diesem Tag aufgrund der schwachen Strömung nur sehr langsam verlagert. Es kam somit lokal zu sehr großen Regenmengen von bis zu 40 l/m² pro Stunde und dadurch natürlich auch zu nennenswerten Überflutungen.

Anzahl der georteten Blitze pro Bundesland am 22. Mai 2023 - UBIMET, nowcast.de
Anzahl der georteten Blitze pro Bundesland am 22. Mai 2023 – UBIMET, nowcast.de
Geortete Blitze am 22. Mai 2023. Gefärbt nach Uhrzeit des Blitzes - UBIMET, nowcast.de
Geortete Blitze am 22. Mai 2023. Gefärbt nach Uhrzeit des Blitzes – UBIMET, nowcast.de

Mai kühler als üblich, Frühjahr 2023 brachte viel Regen und wenig Sonne

Österreichweit betrachtet schließt der Mai rund -0,8 Grad zu kühl ab, vergleicht man ihn mit dem langjährigen Mittel von 1991-2020. Die größten negativen Abweichungen haben wir im Osten und im südlichen Bergland verzeichnet. Vom Waldviertel bis ins östliche Flachland war es meist 1 Grad kühler als üblich. Nahezu durchschnittlich war der Monat hingegen von Vorarlberg bis Oberösterreich sowie in den meisten Tallagen.

Temperaturabweichungen im Mai 2023. © UBIMET

Erste Sommertage, noch kein Hitzetag

Am 4. Mai wurde in Innsbruck der erste Sommertag der Saison verzeichnet, also ein Tag mit einem Höchstwerten von mindestens 25 Grad. Am 21. war es auch in Wien so weit und am 22. Mai folgte mit Bregenz die letzte Landeshauptstadt, also etwa ein bis zwei Wochen später als üblich. In den vergangenen Jahren wurde diese Marke stets schon im April bzw. vereinzelt sogar schon Ende März erreicht. Einen späteren ersten Sommertag als heuer gab es zuletzt am 9. Mai 2008. Die Anzahl der Sommertage blieb im Norden und Osten unter dem Soll, von Vorarlberg bis Kärnten war sie hingegen nahezu durchschnittlich. An der Spitze liegt Ferlach mit 10 Sommertagen, gefolgt von Innsbruck und St. Andrä im Lavanttal mit 9.

Anzahl der Sommertage im Mai 2023. © UBIMET

Einen Hitzetag mit einem Höchstwert von mindestens 30 Grad gab es heuer noch nicht. Seit dem Jahr 2010 gab es nur in den Jahren 2013 und 2019 ebenfalls keinen Hitzetag im Frühjahr. Im langjährigen Mittel ist der erste Hitzetag aber je nach Region auch erst Anfang bzw. Mitte Juni zu erwarten.

Große Regenmengen und wenig Sonne

Im landesweiten Flächenmittel gab es im Mai knapp 20 Prozent mehr Niederschlag als üblich, wobei es besonders im Süden und Westen sowie im äußersten Osten deutlich mehr Regen als üblich gab. Besonders in Erinnerung bleibt ein Italientief namens CHAPPU kurz nach der Monatsmitte sowie die erste markante Gewitterlage der Saison am 23. Mai. Mancherorts wie etwa am Patscherkofel oder in Teilen Mittelkärntens wurde sogar doppelt so viel Niederschlag wie üblich gemessen und der Pegel des Neusiedler Sees konnte nochmals um 10 cm steigen – er befindet sich jedoch weiterhin im Bereich des Negativrekords aus dem Vorjahr.

Anteil vom klimatologischen Monatsniederschlag im Mai 2023. © UBIMET

Etwas zu trocken war der Mai hingegen im Norden des Landes, wobei die größten negativen Abweichungen um -50 Prozent vom Toten Gebirge bis in die Eisenwurzen verzeichnet wurden.


Die Sonne schien im Mai seltener als üblich, im Flächenmittel fehlen etwa 20 Prozent auf eine ausgeglichene Bilanz. Das größte Defizit wurde in Osttirol, Kärnten und dem Oberen Murtal verzeichnet, so gab es etwa auf der Villacher Alpe nur die Hälfte der üblichen Sonnenstunden. Von Oberösterreich bis ins östliche Flachland fallen die Abweichungen dagegen gering aus und die Sonnenstunden waren annähernd durchschnittlich.

Abweichung der Sonnenscheindauer vom Klimamittel im Mai 2023. © UBIMET

Weniger Gewitter als üblich

Im Mai wurden in Österreich in Summe 81.714 Blitzentladungen erfasst, die meisten davon in Niederösterreich und der Steiermark. Damit gab es nur etwa 60 Prozent der üblichen Anzahl an Blitzen. Deutlich weniger Blitze gab es zuletzt im sehr kühlen Mai 2021, während es im Vorjahr mehr als doppelt so viele Entladungen gab. Dennoch blieben erste kräftige Gewitter nicht aus, so kam es etwa am 23. Mai knapp östlich von Graz zu einem schweren Gewitter mit Starkregen, stürmischen Böen und Hagel bis zu 3 cm. Weiters wurde am 6. in der Gemeinde Ziersdorf im Bezirk Hollabrunn der zweite Tornado des Jahres in Österreich dokumentiert.

Blitzdichte im Frühjahr 2023. © www.uwz.at

Frühling 2023: trüb und nass

Der meteorologische Frühling schließt mit einer Abweichung von -0,2 Grad zum Mittel von 1991 bis 2020 nahezu durchschnittlich ab, wobei besonders der April ungewöhnlich kalt war. In Erinnerung bleibt das Frühjahr vor allem für die großen Regenmengen, so gab es im Flächenmittel 20 Prozent mehr Niederschlag als üblich. In Vorarlberg, im Tiroler Oberland, in der Südwesteiermark und im äußersten Osten wurde das Soll oft sogar um 50 bis 60 Prozent übertroffen.

Anteil vom klimatologischen Niederschlags im Frühjahr 2023. © UBIMET

Passend dazu gab es im gesamten Land auch weniger Sonnenschein als üblich, wobei es vom Tiroler Unterland bis in in de westliche Obersteiermark mit teils weniger als 70 Prozent der üblichen Sonnenstunden besonders trüb war. In Summe liegt einer der 15 trübsten und nassesten Frühlinge der Messgeschichte hinter uns.

Abweichung der Sonnenscheindauer vom Klimamittel im Frühjahr 2023. © UBIMET

Extremwerte Mai 2023

(Bundesland, Tag des Auftretens)
Stand: Heute, 30.05.2023, 10 Uhr

Höchste Temperaturen
  • 29,2 Grad Wien – Innere Stadt (W, 22.)
  • 28,8 Grad Innsbruck (T, 22.)
  • 28,5 Grad Linz (OÖ, 22.) und Wolkersdorf (NÖ, 23.)
Tiefste Temperaturen
  • -4,9 Grad Liebenau – Gugu (OÖ, 04.)
  • -4,4 Grad Schwarzau im Freiwald (NÖ, 04.)
  • -2,9 Grad Obergurgl (T, 18.)
  • -2,3 Grad St. Michael im Lungau (S, 04.)
Nasseste bewohnte Orte
  • 266 Liter pro Quadratmeter Fraxern (V)
  • 247 Liter pro Quadratmeter Mittelberg (V)
  • 245 Liter pro Quadratmeter Eibiswald (ST)
Absolut sonnigste Orte
  • 258 Sonnenstunden Mörbisch (B)
  • 242 Sonnenstunden Gänserndorf (NÖ)
  • 241 Sonnenstunden Zwerndorf (NÖ)
Stärkste Windspitzen Niederungen
  • 88 km/h Fischbach (ST, 01.)
  • 85 km/h Feldkirchen bei Mattighofen (OÖ, 23.)
  • 81 km/h Wolfsegg (OÖ, 11.)
Sommertage
  • 10 Ferlach (K)
  • 9 Innsbruck (T), St. Andrä im Lavanttal (K)

Hitzetag: Wann fallen die 30 Grad?

Hitze im Sommer

Bereits im April 30 Grad möglich

30 Grad im Frühling (März, April, Mai) waren früher eine Seltenheit, in Zeiten der Klimaerwärmung kam das zuletzt aber immer häufiger vor. Sogar bereits ab Mitte April sind Hitzetage möglich, wie der Blick ins Archiv zeigt.

In allen Bundesländern mit Ausnahme von Kärnten wurden die frühesten 30-Grad-Tage im April verzeichnet. Dabei hat die Stadt Salzburg die Nase vorne, hier wurden schon am 17. April 1934 30,0 Grad gemessen und damit hält die Mozartstadt schon seit fast 90 Jahren den Österreich-Rekord für den frühesten Hitzetag der Messgeschichte.

Hier eine Übersicht der frühesten Hitzetage für jedes Bundesland:

Station Bundesland Datum Höchstwert
Stadt Salzburg Salzburg 17.04.1934 30,0 Grad
Eisenstadt Burgenland 28.04.1947 30,0 Grad
Obersiebenbrunn Niederösterreich 23.04.1968 30,0 Grad
Leibnitz Steiermark 24.04.1968 30,0 Grad
Klagenfurt Kärnten 06.05.2003 31,9 Grad
Bad Goisern Oberösterreich 27.04.2012 30,4 Grad
Bregenz Vorarlberg 28.04.2012 31,2 Grad
Kufstein Tirol 28.04.2012 31,2 Grad
Wien-Innere Stadt Wien 29.04.2018 30,3 Grad

Meist aber erst im Juni heiß

Der Zeitpunkt des ersten Hitzetages liegt allerdings im langjährigen Durchschnitt je nach Region erst zwischen Anfang und Mitte Juni. Dabei machte sich in den letzten Jahren die Klimaerwärmung deutlich bemerkbar.

In der Stadt Salzburg zum Beispiel gab es den ersten 30er im Zeitraum 1961-1990 im Mittel am 28. Juni (siehe grüner Stern in Grafik), im jüngsten Klimamittel (umfasst 1991-2020, siehe rotes Plus in Grafik) wanderte dieser Termin um fast 3 Wochen nach vorne auf den 09. Juni.

Wann treten 30 Grad in Österreich erstmals auf. Eine Statistik für die Landeshauptstädte.

2023 Premiere frühestens im Juni

Die Temperaturen steigen in den kommenden Tagen meist auf 20 bis 27 Grad. Das ist zwar angenehm warm und auch völlig normal für die Jahreszeit, von einem 30er sind wir damit aber natürlich noch recht weit entfernt. Bis auf Weiteres bleiben die 29,2 Grad in der Wiener Innenstadt am 22. Mai als Jahreshöchstwert noch unerreicht.

Zum nächsten Wochenende hin steigen die Chancen aus heutiger Sicht aber deutlich an, dass wir die 30-Grad-Marke erstmals in diesem Jahr knacken können. Es wird aber wohl eine knappe Kiste, wir müssen einfach abwarten.

Übersicht des Termins für den „Ersten 30er“ seit 2010:

Jahr Erster 30er des Jahres
2023 ???
2022 11. Mai
2021 10. Mai
2020 23. Mai
2019 03. Juni
2018 20. April
2017 19. Mai
2016 22. Mai
2015 05. Mai
2014 21. Mai
2013 13. Juni
2012 27. April
2011 24. Mai
2010 25. Mai

Freundliches und frühsommerliches Wetter zu Pfingsten

Frühsommerliches Wetter © pixabay.com

Der Mai verlief bislang in einigen Regionen des Landes deutlich zu nass, österreichweit regnete es um knapp 50% mehr, als im langjährigen Mittel üblich. Von Vorarlberg und Tirol bis in die Südsteiermark sowie im Osten des Landes wurde sogar doppelt so viel Regen registriert. Pünktlich zu Pfingsten stellt sich die Wetterlage aber um und das Wetter beruhigt sich nachhaltig.

Vorläufige Niederschlagsabweichung im Mai 2023. © UBIMET
Vorläufige Niederschlagsabweichung im Mai 2023. © UBIMET

In den nächsten Tagen übernimmt das ausgeprägte Hoch VERA über dem Ostatlantik die Regie im Wettergeschehen, damit stellt sich verbreitet sonniges und freundliches Wetter ein. Nur über den Bergen machen sich Quellwolken bemerkbar und im westlichen Bergland sind an den Nachmittagen auch einzelne Schauer oder lokale Wärmegewitter zu erwarten. Unwettegefahr, wie etwa am vergangenen Dienstag (https://uwz.at/de/a/am-dienstag-kraeftige-gewitter-in-oesterreich), besteht aber bis auf Weiteres keine.

Europa - Bodendruck- und Frontenkarte für Freitag 26. Mai 2023, 14 Uhr MESZ (Quelle: UBIMET)
Bodendruck- und Frontenkarte für Freitag 26. Mai 2023, 14 Uhr MESZ (Quelle: UBIMET)

Dazu steigen die Temperaturen meist auf 19 bis 26 Grad, die höchsten Werten sind etwa im Inntal, im Lienzer Becken oder im Drautal zu erwarten. Am Pfingstmontag zeichnet sich auch in der Osthälfte ein Sommertag (Höchstwert ≥ 25 Grad) ab.

Endgültiger Start in die Badesaison

Nach dem bislang recht durchwachsenen Mai lockt das Pfingstwochenende nun in die Freibäder und zu den Seen. Vielerorts ist bei dem Sprung ins kühle nass aber noch eine gewisse Überwindung erforderlich, oft liegen die Wassertemperaturen noch etwas unter dem langjährigen Mittel. Wir haben für euch die aktuellen Temperaturen von ausgewählten Seen zusammengetragen:

Wörthersee (K) 17 Grad
Neusiedler See (B) 18 Grad
Alte Donau (W) 19 Grad
Mattsee (S) 13 Grad
Mondsee (OÖ) 13 Grad
Stubenbergsee (ST) 18 Grad
Bodensee (V) 12 Grad
Achensee (T) 11 Grad
Hintersee (S) 13 Grad
Herrensee/Litschau (NÖ) 19 Grad

 

 

Taifun Mawar zieht über die Insel Guam hinweg

Guam ist die größte und südlichste Insel des Marianen-Archipels im westpazifischen Ozean und ist ein nichtinkorporiertes Territorium der Vereinigten Staaten. Die Insel wurde vergangene Nacht von Taifun Mawar erfasst. Bei einem Taifun handelt es sich um das gleiche Wetterphänomen wie bei einem Hurrikan, je nach Entstehungsgebiet werden diese tropischen Wirbelstürme aber unterschiedlich benannt: Im Atlantik und im Nordpazifik nennt man sie Hurrikane, im Indischen Ozean und in Australien Zyklone und im Nordwestpazifik sowie in Südostasien Taifune.

Der Sturm hat zu sintflutartigem Regen, Überschwemmungen und einer Sturmflut geführt. Die Wettertstation am Flughafen Guam ist nach einer Windböe von 168 km/h ausgefallen, die Wettermodelle berechnen auf dem offenen Ozean aber sogar Böen um 250 km/h. Derzeit ist der Strom in weiten Teilen des Insel ausgefallen, somit gibt es auch keine aktuellen Radardaten. In diesen Stunden zieht der Taifun langsam westwärts ab, damit ist auf Guam eine zögerliche Entspannung der Lage in Sicht.

Verstärkung zu Kategorie 5

Der Taifun wird sich in den kommenden Stunden auf seinem Kurs gen Westen neuerlich verstärken. Am Samstag wird er über der Philppinensee sogar die höchste Kategorie 5 erreichen mit mittleren Windgeschwindigkeiten um 250 km/h und Böen um 300 km/h. Die weitere Zugbahn ist noch ungewiss, laut dem ECMWF-Modell kann man jedenfalls nicht ausschließen, dass der Taifun am kommenden Dienstag noch den äußersten Norden der Philippinen oder Taiwan erreicht.

Prognose der weiteren Zugbahn von Zyklon Mawar. © JTWC

Am Dienstag kräftige Gewitter in Österreich

Gewitter im Großraum Wiener Neustadt - Storm Science Austria

+++ Letztes Update 18:45 Uhr +++

Die letzten Gewitterzellen sind jetzt nach Osten abgezogen und in den nächsten Stunden beruhigt sich das Wetter überall. An der Karte unterhalb sieht man anhand des Blitzverlaufes, dass fast der ganze Norden und Südosten von Österreich heute von Gewittern betroffen waren. Ausnahme bildet dabei Wien, dort hat der Wienerwald wie ein Schutzschirm gewirkt.

Die meiste Blitze gab es heute mit knapp 20.000 in Niederösterreich, gefolgt von der Steiermark und Oberösterreich.

Im Zuge der heutigen Gewitter fielen stellenweise beachtliche Regenmengen vom Himmel, wie man folgender Tabelle entnehmen kann:

Am morgigen Mittwoch ist dann nur mehr südlich der Alpen mit Gewittern zu rechnen, im Norden und Westen bleibt es dagegen meist trocken.

Damit beenden wir unseren Liveticker für heute und bedanken uns für Ihr Interesse.

+++ Update 17:20 Uhr +++

Das Gewitter südlich vom Flughafen Schwechat beeinträchtigt auch den Flugverkehr, so musste der Flug OS838 aus Larnaca und der Flug OS104 die Landung abbrechen und sich in eine Warteschleife begeben. ( Quelle: Screenshot Flightradar24, https://www.flightradar24.com/AUA104/3067ea74 )

+++ Update 17:00 Uhr +++

Südlich vom Flughafen Schwechat hat sich eine kräftige Gewitterzelle gebildet, wie man auf dem Foto von Storm Science Austria erkennen kann:

+++ Update 16:50 Uhr +++

Aktuell zieht im Bezirk Mödling eine besonders kräftige Gewitterzelle in Richtung Seewinkel, auch hier muss man in der nächsten Zeit mit Starkregen und kleinkörnigem Hagel rechnen.

+++ Update 16:20 Uhr +++

Von Nordwesten her fließen in Bayern mittlerweile allmählich stabilere Luftmassen ein und damit nimmt auch die Gewittertätigkeit dort ab, wie man im rot markierten Bereich am Radarbild erkennen kann. In weiterer Folge wird sich auch in Oberösterreich in den nächsten 2 bis 3 Stunden das Wetter wieder zunehmends beruhigen.

+++ Update 16:00 Uhr +++

Die kräftigen Gewitter heute bringen stellenweise ordentliche Niederschlagsmengen mit sich, wie man im nachfolgenden Video gut erkennen kann.

+++ Update 15:50 Uhr +++

Spitzenreiter bei den Blitzen heute ist mit gut 14.000 Blitzen immer noch die Steiermark, gefolgt von Oberösterreich und Niederösterreich.

+++ Update 15:30 Uhr +++

Auch der nördliche Großraum von Linz wird in den nächsten Minuten von einem kräftigen Gewitter erfasst. Aktuell sieht es über Altenberg bei Linz ( Quelle: Storm Science Austria) so aus:

+++ Update 15:00 Uhr +++

Aktuell ziehen Gewitter vom Waldviertel in Richtung Südosten, dabei ist mit Starkregen und stellenweise kleinkörnigem Hagel zu rechnen.

+++ Update 14:15 Uhr +++

Hier ein aktuelles Video aus dem Raum Horn (Waldviertel, Quelle: Storm Science Austria), hier sind auch Hagelkörner bis zu 2 cm Größe mit dabei:

+++ Update 13:45 Uhr +++

Auch in Graz (siehe Webcam) wird es nun vermehrt gewittrig, hier der Blick nach Südosten Richtung Gleisdorf

Quelle: https://www.foto-webcam.eu/webcam/helmut-list-halle/

+++ Update 13:30 Uhr +++

Von Kärnten bis ins Weinviertel ging bzw. geht sich heute ein Sommertag aus mit 25 Grad oder mehr (gelb in Karte markiert). Besonders dort sind heute auch die kräftigsten Gewitter am Start.

+++ Update 13:15 Uhr +++

Gut 4.000 Blitze gab es bisher schon, die meisten in der Steiermark. Diese Zahlen werden aber noch deutlich größer, in den kommenden Stunden bleibt es ja gewittrig.

Volltreffer indes für die Wetterstation Bernstein im Südburgenland. 40 l/m² in nur 1 Stunde!

+++ Update 12:45 Uhr +++

Große Temperaturunterschiede gibt es aktuell im Land, je nach dem ob man vor/unter/hinter der Kaltfront ist. Nur 13 Grad im Salzburger Land, 26-27 Grad im Osten und Südosten:

+++ Update 12:30 Uhr +++

Die aktuelle Lage anhand der Blitzentladungen der vergangenen 3 Stunden: die meisten Gewitter gibt es derzeit (Blitze in weiß dargestellt) in der Steiermark und Umgebung. Die kräftigsten Zellen sind jene am Wechsel, die nun südostwärts ins Burgenland ziehen!

+++ Update 12:00 Uhr +++

Von Oberösterreich über Niederösterreich, Wien, das Burgenland bis in die Südsteiermark liegt der sog. Taupunkt derzeit bei um oder sogar über 15 Grad (siehe Karte). Der Taupunkt ist ein Maß für die Feuchte der Luft, alles über 15 Grad wird von uns als schwül empfunden. Genau in diesen Regionen kommt es heute zu den kräftigsten Gewittern!

+++ Update 11:30 Uhr +++

Warum kommt es heute überhaupt zu Gewittern? Der Blick auf die Großwetterlage hilft. Die Kaltfront (in blau auf Bild) eines Tiefs über Dänemark nähert sich von Nordwesten her, in deren Vorfeld ist die Luft feucht und labil geschichtet.

Die Wetterlage am Dienstag. Quelle: DWD

+++ Update 11:15 Uhr +++

Noch ist es zwar recht früh am Tag, aber schon jetzt geht es los mit den ersten Gewittern. Der Blick auf das aktuelle Radarbild zeigt: Über dem Waldviertel und in der nördlichen Obersteiermark blitzt und donnert es schon. Diese verlagern sich nun weiter nach Südosten.

Pfingsten sonnig und warm

Mai mit Sonne

Nur kurz unbeständig

Das Gastspiel des Sommers im Mai der vergangenen Tage pausiert nur vorübergehend, gestern war dies mit gut 29 Grad in der Wiener Innenstadt der bislang wärmste Tag des Jahres. Mit Bregenz gab es schließlich zum Wochenauftakt auch noch in der letzten verbliebenen Landeshauptstadt einen Sommertag. Heute erreicht uns eine Kaltfront mit einigen Schauern und Gewittern von Westen her, der morgige Mittwoch verläuft dann oft wechselhaft und mit Ausnahme des freundlichen Nordostens auch dicht bewölkt. Doch schon am Donnerstag endet der Tiefdruckeinfluss und das Hoch VERA mit Kern über der Nordsee und Großbritannien übernimmt mehr und mehr die Regie beim Wetter. Hochdruckeinfluss ist dann auch das Stichwort für das verlängerte Wochenende.

Pfingsten in trockenen Tüchern

Von Freitag bis einschließlich Montag dominiert im ganzen Land der Sonnenschein, wenn überhaupt machen sich über den Bergen Quellwolken bemerkbar. Dazu bleibt es im Großteil Österreichs auch das gesamte Wochenende hinweg trocken, selbst über den Bergen bleibt die Schauerneigung gering. Die Temperaturen präsentieren sich dabei perfekt für jegliche Aktivitäten im Freien – nicht zu kühl und nicht zu heiß. Die Höchstwerte zu Pfingsten liegen meist zwischen 20 und 27 Grad, wobei es im Westen und Südwesten immer am wärmsten sein dürfte. Auch für ausgedehnte Wanderungen sind die Bedingungen also annähernd perfekt. Die Frostgrenze steigt auf weit über 3000 Meter, in 2000 Meter erwarten wir Höchstwerte um +10 Grad. Zu beachten ist aber noch immer die Schneelage, besonders steile Altschneefelder können beim Queren tückisch sein.

Ab in den Süden?

Auch in den beliebten Destinationen für einen Kurzurlaub kündigen sich perfekte Wetterverhältnisse an. Rund um die Obere Adria dominiert ebenfalls das gesamte Wochenende hindurch sonniges Frühsommerwetter, die Temperaturen sind mit 24 bis 27 Grad recht ähnlich zu jenen hierzulande. Ausgiebige Strandtage sind also gesichert, der Sprung ins kühle Nass des Mittelmeers bleibt aber wohl eher den Hartgesottenen vorenthalten. Die Wassertemperatur in Kroatien und Norditalien liegt aktuell noch bei erfrischenden 17 oder 18 Grad.

Stormchaser im Inneren eines Tornados

Die Aufnahmen der Stormchaser zeigen einen einzigartigen Blick vom Inneren eines Tornados mit geschätzten Windgeschwindigkeiten um 260 km/h. Ziel dieser Tornadojäger ist es, Wetterdaten aus dem Inneren eines Tornados zu sammeln, was in diesem Fall geglückt ist. Für das Unterfangen sind die Wetterexperten bereits seit vielen Jahren mit einem eigens umgebauten bzw. gepanzerten Fahrzeug unterwegs, dem sog. „Dominator 3„. Die Bilder sind in der Nähe vom Ort Spalding in Nebraska am 12. Mai entstanden. Die Lage war günstig, da aufgrund der fehlenden Bäume von vergleichsweise wenig herumfliegenden Trümmern auszugehen war.

Drohnenaufnahme des Tornados

Aufnahme aus dem Fahrzeug

Anm: Beim Zeitpunkt um etwa 0:37 befindet sich das Fahrzeug mitten im Tornado, man kann hier eine Änderung der Windrichtung erkennen.


Am Dienstag im Osten kräftige Gewitter

Gewitter bei Horn - Quelle: Storm Science Austria (SSA)

Anhand der Großwetterlage für morgen lässt sich gut erkennen, warum die derzeitige frühsommerliche Witterung zu Ende geht und dies auch mit verbreiteten Gewittern einhergeht. Ein kleinräumiges Tief über Dänemark lenkt seine Kaltfront (blau) über Deutschland hinweg Richtung Österreich. Vor der Front lagert noch einmal feucht-warme und labil geschichtete Luft.

Die Wetterlage am Dienstag. Quelle: DWD

Schon in der Früh sind vom Bregenzerwald bis zum Tiroler Unterland erste Schauer und einzelne Gewitter dabei. Sonst heizt die Sonne zunächst nochmal ordentlich ein und bringt die Luft zum brodeln. Die Schauer und Gewitter breiten sich im Tagesverlauf auf weite Teile Österreichs aus. Am längsten trocken bleibt es im Klagenfurter Becken, im Süden der Steiermark, im Burgenland und im östlichen Flachland.

Hier eine Animation, wie sich die Schauer und Gewitter ausbreiten:

Animation des Niederschlags am Dienstag (5 Uhr bis 23 Uhr)

Am kräftigsten fallen die Gewitter in einem Streifen vom Waldviertel über das Weinviertel und das östliche Flachland und den Seewinkel bis zum Grazer Bergland aus. Hier drohen v.a. ergiebige Regenmengen, da die Gewitter nur langsam ziehen werden. 30-40 l/m² in kurzer Zeit sind möglich, hinzu kommen kräftige Böen und kleiner Hagel.

Das Gewitterpotential morgen in Österreich.

In den Abendstunden lässt die Gewittergefahr wieder nach, in den Folgetagen sind dann generell keine kräftigen Gewitter mehr zu erwarten.

Zu Wochenebginn im Nordwesten kräftige Gewitter

Blitz

Zwischen einem umfangreichen Höhentief mit Kern über der Iberischen Halbinsel und einem Hoch über Russland haben in den vergangenen Stunden aus Südosten nach und nach feuchtwarme Luftmassen Deutschland erfasst. Quer über Deutschland bildet sich allmählich auch ein Bodentrog aus, vorerst sorgt ein schwach ausgeprägter Höhenrücken aber noch für überwiegend stabile Wetterverhältnisse.

In weiten Teilen des Landes wird es am Sonntag sommerlich warm. © UBIMET

Im Laufe des Sonntags steigt die Schauer- und Gewitterneigung allerdings ausgehend vom Bergland etwas an, besonders in der Oberlausitz, im Sauerland, im Hochschwarzwald und in den Allgäuer Alpen. In den Abendstunden nimmt die Gewitterneigung vor allem vom Münsterland bis zu den Ostfriesischen Inseln zu, örtlich können die Gewitter hier auch kräftig ausfallen mit großen Regenmengen in kurzer Zeit.

Am Montag kräftige Gewitter

Zu Wochenbeginn sammelt sich in der Tiefdruckrinne quer über Deutschland zunehmend energiereiche Luft und mit Annäherung eines kleinräumigen Höhentiefs über der Nordsee steigt die Gewitterbereitschaft vor allem im Nordwesten deutlich an. Im Bereich der Nordsee gehen bereits am Vormittag Schauer und Gewitter nieder, im Laufe des Nachmittags sind dann von Schleswig-Holstein über Niedersachsen bis nach Hessen und zum Sauerland recht verbreitet Gewitter zu erwarten, dabei kann es örtlich zu Starkregen, Hagel und kräftigen Windböen kommen. Im Nordwesten ist die Gefahr von kleinräumigen Überflutungen erhöht!

Im Bereich der Nordsee wird die Tiefdruckrinne von einem Höhentief aktiviert. © FU Berlin

Im Südwesten sind vor allem im Berg- und Hügelland örtlich kräftige Wärmegewitter zu erwarten, die in den Abendstunden mitunter auch auf das angrenzende Flachland übergreifen. In der Nacht zum Dienstag nimmt die Schauer- und Gewitterneigung auch im Osten allmählich zu und am Dienstag liegt der Schwerpunkt der Gewittertätigkeit dann zwischen der Ostsee und der Oberlausitz sowie am Alpenrand.

Aktuelle Regenprognose für den Montagnachmittag und -abend von ICON-D2.

Sommer gibt Lebenszeichen von sich

Baden im See im Sommer

Das Frühjahr war heuer durch viel Tiefdruckeinfluss bestimmt und bei vergleichsweise wenig Sonnenschein waren warme Tage bislang selten. Der erste Sommertag der Saison (Höchstwert >25 Grad) wurde heuer am 4. Mai in Innsbruck verzeichnet, also etwas später als im langjährigen Mittel von 1991 bis 2020. Am 5. Mai wurde in einigen Bundesländern ein Sommertag verzeichnet, nur in Niederösterreich, Wien und Vorarlberg hat es bislang noch nicht geklappt. Dies wird sich aber bald ändern, so erreichen die Temperaturen im Osten Niederösterreichs bereits am Samstag Höchstwerte um 25 Grad und am Sonntag wird es noch etwas wärmer.

Vorläufige Temperaturabweichung im Frühjahr 2023. © UBIMET

Erster Sommertag in Wien

Am Sonntag liegt Österreich am Rande eines Hochs namens ULLA mit Kern über Russland und vor allem an der Alpennordseite und im Osten scheint häufig die Sonne.  Im südlichen Bergland halten sich hochnebelartige Restwolken, tagsüber kommt aber auch hier zeitweise die Sonne zum Vorschein. Im Laufe des Nachmittags entstehen im Bergland Unterkärntens, im Grazer Bergland sowie im Bregenzerwald lokale Wärmegewitter, sonst bleibt es weitgehend trocken. Der Himmel präsentiert sich mitunter diesig durch Saharastaub und die Höchstwerte liegen verbreitet im Bereich der 25-Grad-Marke, somit gibt es auch in Wien und Vorarlberg den ersten Sommertag der Saison. Im Raum Innsbruck zeichnen sich sogar Spitzen bis zu 28 Grad ab, eine Spur kühler bleibt es dagegen von Osttirol über Kärnten bis in die Mur-Mürz-Furche.

Am Sonntag gibt es auch in Wien einen Sommertag (zum Vergrößern anklicken).

Kühles Nass

Die Wassertemperaturen der heimischen Seen sind derzeit noch eher verhalten, da das häufig trübe und nasse Wetter bislang nur eine zögerliche Erwärmung ermöglicht hat. Meist liegen die Wassertemperaturen zwischen etwa 11 und 16 Grad.

Alte Donau (W) 16 Grad
Neusiedler See (B) 14 Grad
Mondsee (OÖ) 14 Grad
Mattsee (S) 14 Grad
Stubenbergsee (ST) 16 Grad
Wörthersee (K) 15 Grad
Bodensee (V) 12 Grad
Baggersee Innsbruck (T) 16 Grad
Donau (NÖ) 12 Grad
Die meisten Gewässer wie etwa der Wörthersee sind derzeit etwas kühler als für die Jahreszeit üblich. Daten © Hydrographischer Dienst Kärnten

Sommerlicher Wochenbeginn

Am Montag scheint häufig die Sonne, allfällige Restwolken lösen sich bis zum Vormittag auf. Am Nachmittag entstehen dann über dem Bergland lokale Schauer oder Gewitter, abseits der Alpen geht der Tag aber meist freundlich und trocken zu Ende. Nur am Bodensee und im Außerfern wird es am Abend ebenfalls gewittrig. Mit maximal 21 bis 28 Grad bleibt es angenehm warm, wobei zumindest örtlich in jedem Bundesland Höchstwerte von 25 Grad zu erwarten sind.

Schauer und Gewitter

Im Vorfeld einer schwachen Kaltfront stellt sich ab Dienstag neuerlich unbeständiges Wetter mit Schauern und Gewittern ein. Die Temperaturen gehen wieder etwas zurück.

Starkregen hält Norditalien in Atem

Überschwemmungen in Emilia-Romagna

Die derzeitige Wetterlage mit mehreren Mittelmeertiefs in kurzer Zeit hat in Norditalien zu Überschwemmungen geführt. Besonders betroffen ist derzeit die Provinz Emilia-Romagna, die auf der Nordseite des Apenninen liegt. Die unten stehende Graphik (bitte anklicken zum vergrößern) zeigt die Regenmengen seit Montagmittag, das meiste davon fiel innerhalb von rund 36 Stunden.

Regenmengen seit Montagmittag © UBIMET

Seit Monatsanfang gab es dort bereits verbreitet mehr als 300 L/m². Somit sind die Böden nach einem sehr trocken Winter nun übersättigt und können die Wassermassen nicht mehr aufnehmen. Als Folge sind nun ganze Landstriche überflutet und mehrere Menschen sind ums Leben gekommen. Hier einige Eindrücke:

 

 

Starkregen im Piemont

Mit einem neuen Tief, welches sich über der Tunesisch-Algerischen Grenzregion bildet und nach Norden zieht dreht die Strömung über Norditalien am Wochenende wieder aus Südost und neuerlich erreicht ein Schwall sehr feuchter Luft die Süd- und Westalpenregion. Dabei wird sich die Luft von Osten her gegen die See- und Westalpen stauen und hier für sehr ergiebigen Regen sorgen. In Summe werden lokal rund 250 L/m² prognostiziert und auch hier drohen nun Überflutungen.

Prognostizierte Regenmengen bis Sonntagmittag nach dem ICON-Modell © DWD/UBIMET

Zudem deuten sich für Sizilien und generell Süditalien mit dem Tief kräftige Gewitter mit Starkregen an, zudem ist auch die Gefahr von Wasserhosen gegen, die wenn sie an Land gehen dort für Schäden sorgen können.

Italientief CHAPPU bringt zur Wochenmitte nächsten Regen

Die Wetterlage scheint derzeit eingefahren zu sein, alle paar Tage zieht vom Mittelmeer das nächste Tief heran und die Temperaturen verharren gleichzeitig deutlich unterdurchschnittlich. Der nächste Vertreter seiner Art ist das Tief CHAPPU, welches über dem südlichen Mittelmeer entsteht und am Montag allmählich gen Norden zieht. Am Dienstag erreicht es schließlich Österreich und neuerlich setzt kräftiger Regen ein. Dieser wird auch am Mittwochvormittag weiter anhalten.

Prognose der Niederschlagssumme von Dienstagfrüh bis Mittwochabend. © UBIMET

Im Vergleich zum Regen am Muttertag deutet sich ein stärkeres Ereignis an.  Dabei prognostizieren die Modelle insbesondere entlang der zentralen und östlichen Nordalpen sowie im Grenzgebiet zu Slowenien teils Mengen von 60 bis an die 80 L/m² in rund 36 Stunden an. Nachdem der bisherige Frühling schon teils sehr nass verlaufen ist, können nun kleiner Flüsse erstes Hochwasser führen. Im Westen ist die Gefahr geringer, hier sinkt die Schneefallgrenze teils nochmals auf knapp 1000 m ab.

Prognose der Neuschneesumme von Dienstagfrüh bis Mittwochabend. © UBIMET

Nächstes Italientief bringt Regen

Der Frühling mag dieses Jahr nicht so recht in die Gänge kommen. Auch der Mai hatte bisher kein beständiges und warmes Wetter zu bieten, im Gegenteil. Nicht nur die Temperaturen lassen zu wünschen übrig, auch an Sonnenschein fehlt es weiterhin und Regen hat es zumindest im Westen und Süden bereits jetzt in ausreichendem Maße gegeben. So wurde das Monatssoll in weiten Teilen Tirols und Kärntens bereits nach etwa einem Drittel des Mai erreicht.

Anteil vom klimatologischen Monatsniederschlag, laufend bis 13.05.2023 @ UBIMET

Grund hierfür war unter anderem ein Italientief, das von Süden her reichlich Regen gebracht hat. Und wie heißt es schön? ‚Ein Italientief kommt selten allein.‘ Das trifft in diesem Fall gut zu, denn die Großwetterlage bleibt relativ unverändert und fördert weiterhin die Bildung von Tiefs im westlichen Mittelmeerraum. Eines davon macht sich am Sonntag auf den Weg die Alpen zu überqueren und verlagert sich bis Montag nach Polen:

Bodendruck- und Frontenkarte für Sonntag, 14. Mai 2023, 14 Uhr MESZ (Quelle: UBIMET)

Einmal mehr hat es viel Landregen im Gepäck, besonders für den Süden und mit Abstrichen auch für den Osten. Häufig sind hier am Sonntag um 30 l/qm zu erwarten. An der Westflanke des Tiefs wird dagegen feuchte Luft von Nordwesten her gegen die Alpennordseite gestaut, hier kommt es zu schauerartig verstärktem Regen.

Prognose der aufsummierten Regenmenge über 24 Stunden bis Montagfrüh @ UBIMET

In Summe also weiter viele Wolken und viel Nass von oben. Und nach aktuellem Stand wird das auch noch nicht alles sein, denn bereits am Dienstag kündigt sich das nächste Tief von Italien her an.

 

Tropischer Zyklon MOCHA bedroht Myanmar

Derzeit befindet sich der Zyklon im Golf von Bengalen als Kategorie 2 Sturm mit Mittelwinden von 170 km/h und Böen von über 200 km/h. Die Wassertemperaturen betragen dort mehr als 30°C, was der weiteren Verstärkung dienlich ist. In der folgenden Animation ist der Versuch des Sturms zu erkennen, ein Auge auszubilden.

Zyklon MOCHA © https://www.tropicaltidbits.com/sat/satlooper.php?region=01B&product=vis_swir

Dies ist immer ein Indiz für einen besonders starken tropischen Sturm. Dabei ist zu beachten, dass schwächere Stürme (Kategorie 1 und 2) in nicht wenigen Fällen kein Auge ausbilden. Im Auge sinkt sehr trockene Stratosphärenluft ab und sorgt deswegen für Wolkenauflösung. Damit ist ein Druckabfall im Zentrum verbunden und folglich eine weitere Verstärkung.

Mikrowellenradarbild von MOCHA vom 12.5.2023 um 14 Uhr MESZ © Link zur Quelle

Das letzte Mikrowellenradarbild zeigt, dass das Auge noch nicht vollständig geschlossen ist, ausgelöst durch noch etwas Windscherung (Windrichtung und -geschwindigkeit nehmen mit der Höhe zu). Dies bedeutet, dass die Intensivierung derzeit noch nicht allzu schnell verläuft. Dies soll sich aber in den kommen Stunden ändern. Zudem erkennt man gut die Bandstruktur der Regenbänder, die für viele tropische Stürme typisch ist.

Prognose der Zugbahn nach dem ECMWF © ECMWF

Nach der Prognose des ECMWF wird der Zyklon mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit am Sonntag in Myanmar auf Land treffen. Dabei deutet sich ein Kerndruck von möglicherweise um 930 hPa an und einem Mittelwind von 200 km/h. Damit wird eine markante Sturmflut einhergehen. Die Küstenregionen dort sind recht flach, sodass große Schäden zu befürchten sind.

Die Eisheiligen kommen

https://stock.adobe.com

Kalte Gefährten

Den Ursprung der Eisheiligen nimmt man im Mittelalter an, als die gläubige, vorwiegend bäuerliche Bevölkerung von spätem Frost und den dadurch entstandenen Ernteeinbußen betroffen war. Die Ehrfurcht vor diesem Witterungsphänomen hat die Menschen dazu veranlasst, die Gedenktage Heiligen und Märtyrern zuzuordnen. Je nach Region sind das drei bis fünf Eisheilige:

Mamertus, Bischof von Vienne – 11. Mai (nur Norddeutschland)
Pankratius, frühchristlicher Märtyrer – 12. Mai
Servatius, Bischof von Tongeren – 13. Mai
Bonifatius, frühchristlicher Märtyrer – 14. Mai
Sophia „Kalte Sophie“, frühchristliche Märtyrerin – 15. Mai

Die Statistik

Frost im Mai und somit auch zu den Eisheiligen ist in den tiefen Lagen generell recht selten . Deutlich häufiger sind späte Fröste allerdings in höher gelegenen Alpentälern. In diesen Regionen ist sogar Anfang Juni noch leichter Morgenfrost möglich. Die Eisheiligen sind aus meteorologischer Sicht eine sogenannte Singularität, ein Ereignis, welches wiederholt auftritt. In den vergangen 50 Jahren gab es vor allem zwischen dem 20. und dem 25. Mai immer wieder größere Kaltlufteinbrüche . Das ist vor allem bemerkenswert, da der Zeitraum der Eisheiligen ursprünglich aus der Zeit des Julianischen Kalenders stammt. Bei der gregorianischen Kalenderreform im 16. Jahrhundert blieben die Tage allerdings unverändert. Genau genommen sind somit die Eisheiligen in Wirklichkeit erst zwischen dem 19. und dem 23. Mai, also eine gute Woche später.

Die Klimaveränderung macht allerdings auch vor den Eisheiligen nicht Halt: Zuletzt sind sie oft ganz ausgeblieben. Häufig verhielt sich das Wetter sogar umgekehrt, wodurch sich bei manchen der Begriff „Schweißheiligen“ entwickelt hat, da zu dieser Zeit häufig die ersten Sommertage mit bis zu 30 Grad aufgetreten sind.

Und dieses Jahr?

Die Eisheiligen erstrecken sich bis zur Kalten Sophie am 15. Mai, den Montag. Und nach aktuellem Stand bleibt das Wetter auch zumindest bis dahin wechselhaft und für die Jahreszeit eher zu kühl. Beständiges Hochdruckwetter in Verbindung mit frühsommerlichen Temperaturen ist vorerst also nicht in Sicht.

Hier noch die Niederschlagsprognose bis einschließlich 15. Mai:

 

Titelbild @ https://stock.adobe.com

Eisheilige stehen bevor

@ https://stock.adobe.com

Kalte Gefährten

Den Ursprung der Eisheiligen nimmt man im Mittelalter an, als die gläubige, vorwiegend bäuerliche Bevölkerung von spätem Frost und den dadurch entstandenen Ernteeinbußen betroffen war. Die Ehrfurcht vor diesem Witterungsphänomen hat die Menschen dazu veranlasst, die Gedenktage Heiligen und Märtyrern zuzuordnen. Je nach Region sind das drei bis fünf Eisheilige:

Mamertus, Bischof von Vienne – 11. Mai (nur Norddeutschland)
Pankratius, frühchristlicher Märtyrer – 12. Mai
Servatius, Bischof von Tongeren – 13. Mai
Bonifatius, frühchristlicher Märtyrer – 14. Mai
Sophia „Kalte Sophie“, frühchristliche Märtyrerin – 15. Mai

Die Statistik

Frost im Mai und somit auch zu den Eisheiligen ist in den tiefen Lagen generell recht selten . Deutlich häufiger sind späte Fröste allerdings in höher gelegenen Alpentälern. In diesen Regionen ist sogar Anfang Juni noch leichter Morgenfrost möglich. Die Eisheiligen sind aus meteorologischer Sicht eine sogenannte Singularität, ein Ereignis, welches wiederholt auftritt. In den vergangen 50 Jahren gab es vor allem zwischen dem 20. und dem 25. Mai immer wieder größere Kaltlufteinbrüche . Das ist vor allem bemerkenswert, da der Zeitraum der Eisheiligen ursprünglich aus der Zeit des Julianischen Kalenders stammt. Bei der gregorianischen Kalenderreform im 16. Jahrhundert blieben die Tage allerdings unverändert. Genau genommen sind somit die Eisheiligen in Wirklichkeit erst zwischen dem 19. und dem 23. Mai, also eine gute Woche später.

Die Klimaveränderung macht allerdings auch vor den Eisheiligen nicht Halt: Zuletzt sind sie oft ganz ausgeblieben. Häufig verhielt sich das Wetter sogar umgekehrt, wodurch sich bei manchen der Begriff „Schweißheiligen“ entwickelt hat, da zu dieser Zeit häufig die ersten Sommertage mit bis zu 30 Grad aufgetreten sind.

Und dieses Jahr?

In diesem Jahr kann man für alle Pflanzenliebhaber schon mal Entwarnung geben. Frost ist zu den Eisheiligen kein Thema, auch wenn die Temperaturen in den kommenden Tagen v.a. tagsüber für die Jahreszeit eher gedämpft sein werden. Das Wetter dazu präsentiert sich wechselhaft, nass wird es mit Ausnahme des äußersten Nordostens über die Eisheilige überall (siehe nachfolgende Regenprognose bis einschließlich Montag). Große Regenmengen beschert indes gleich zwei Italientiefs dem Süden der Bundesrepublik, in Bayern kommen lokal 50 bis 90 l/m² zusammen.

 

Titelbild @ https://stock.adobe.com

Mai weiterhin wechselhaft und eher unterkühlt

Wie der April so der Mai?

Der April zeichnete sich ja schon durch deutlich zu kalte und überdurchschnittlich nasse Verhältnisse aus, garniert mit viel weniger Sonnenschein als üblich. Kurz gesagt wird der Monat zumindest wettertechnisch vielen Menschen nicht übermäßig positiv in Erinnerung bleiben. Der Auftakt in den Mai brachte keine durchgreifende Änderung, rund 10% weniger Sonnenstunden brachten die ersten acht Tage österreichweit. Vom Tiroler Unterland bis zum Südburgenland fehlen gar rund 30% an Sonnenstunden. Im Westen und Süden ist seit Monatsbeginn auch schon annähernd die Hälfte des üblichen Mainiederschlags zusammengekommen. Zumindest die Temperaturen haben sich auf ein durchschnittliches Maß für die Jahreszeit eingependelt, im langjährigen Mittel sind jetzt in den Landeshauptstädten Tageshöchstwerte von rund 20 Grad zu erwarten.

Ein Italientief kommt selten allein

Besonders jene Regionen, die in den ersten Maitagen zu nass waren, bekommen in den kommenden Tagen weiteren Regennachschub. Den Auftakt machen eine Front von Westen her und ein sich ausbildendes Italientief namens ANDREAS. Besonders von Vorarlberg bis Kärnten, Salzburg und zum Innviertel regnet es beginnend heute Nacht bis Freitagfrüh länger anhaltend und teils kräftig. Verbreitet kommen hier 30 bis 50 l/m² zusammen, rund um den Arlberg, in Tirol und Oberkärnten sind lokal auch bis zu 70 l/m² zu erwarten.

Erwartete Regenmengen bis Freitagfrüh.

Gröbere Auswirkungen auf die Flusspegel drohen aber nicht, liegt die Schneefallgrenze relativ weit herunten für die Jahreszeit. Am Donnerstag etwa sind mit stärkerem Niederschlag in den Nordalpen bis knapp über 1000 m Schneeflocken mit dabei. Als wäre ein Italientief nicht schon genug, beehrt uns am Wochenende gleich noch ein zweites. Aus heutiger Sicht liegt der Regenschwerpunkt dann eher in Südosthälfte, von Unterkärnten bis ins östliche Flachland scheinen durchaus 30 bis 60 l/m² denkbar. Hier gibt es aber noch größere Unsicherheiten bezüglich der Zugbahn des Tiefs! Auch in der neuen Woche dürfte sich das wechselhafte Maiwetter fortsetzen.

Weiter unterkühlt – Sommertag lässt lokal noch immer auf sich warten

Bis zum heutigen Tag wurde in sechs der neun Bundesländer zumindest ein Sommertag mit 25 Grad oder mehr registriert, den Auftakt machte wie so oft Innsbruck am vergangenen Donnerstag. Nach Tirol folgten noch Kärnten, die Steiermark, Salzburg, Oberösterreich und das Burgenland. Der absolute Höchstwert in diesem Jahr steht bei 27,2 Grad in Dellach/Drautal von vergangenem Freitag.

Die bisherigen Höchstwerte 2023.

In Wien, Niederösterreich und Vorarlberg wurde die magische Grenze von 25 Grad dagegen noch immer nicht geknackt. Im Mittel der vergangenen 30 Jahre fand die Sommertag-Premiere in der Bundeshauptstadt (Hohe Warte) am 3. Mai statt, in St. Pölten gar am 30. April und in Bregenz wäre sie am 12. Mai.

Gut zu sehen an der folgenden Grafik (Premiere im langjährigen Mittel = rotes Kreuz)

Erster Tag mit einem Höchstwert von mindestens 25.0 Grad für die Landeshauptstädte: Auf der linken Seite können Sie jeweils das früheste Auftreten eines Sommertages pro Stadt erkennen - also am Beispiel Innsbruck der 31. März 2021. Auf der rechten Seite ist der späteste Sommertag in einem Jahr aufgetragen - für Innsbruck der 14. Juni 1887. Das rote X markiert den ersten Sommertag im langjährigen Mittel von 1991-2020, das gelbe X den ersten Sommertag im Mittel von 1961-1990 - UBIMET
Erster Tag mit einem Höchstwert von mindestens 25.0 Grad für die Landeshauptstädte: Auf der linken Seite können Sie jeweils das früheste Auftreten eines Sommertages pro Stadt erkennen – also am Beispiel Innsbruck der 31. März 2021. Auf der rechten Seite ist der späteste Sommertag in einem Jahr aufgetragen – für Innsbruck der 14. Juni 1887. Das rote X markiert den ersten Sommertag im langjährigen Mittel von 1991-2020, das gelbe X den ersten Sommertag im Mittel von 1961-1990 – UBIMET

In den kommenden 10 Tagen geht in diesen drei Bundesländern das Warten auf den ersten Sommertag 2023 aber weiter, erst im letzten Maidrittel könnte es dann so weit sein.

Hier die 7-Tagesprognose für Wien: selbst 20 Grad sind außer Reichweite…

Temperatur-Ausblick für Wien

Feuchtwarme Luft bringt Schauer und Gewitter

Blitz und Gewitter

Der Alpenraum liegt derzeit am Rande eines Tiefs mit Kern über dem Nordatlantik und mit einer westlichen Strömung haben feuchtwarme Luftmassen subtropischen Ursprungs Österreich erfasst. Bereits am Freitagabend kam es in den westlichen Nordalpen zu zahlreichen Gewittern, dabei wurden örtlich Sturmböen gemessen:

  • 85 km/h Feldkirchen bei Mattighofen (OÖ)
  • 81 km/h Wolfsegg (OÖ)
  • 78 km/h Ehrwald (T)
  • 76 km/h Rohrspitz (V) und Schoppernau (V)
Blitze am Freitag. © www.uwz.at

In Deutschland wurden sogar mehr als 100.000 Entladungen erfasst, so wurde etwa München am Abend von einem starken Gewitter getroffen.

Gewitter im Süden und Osten

Bei nur geringen Druckgegensätzen stellt sich am Samstag verbreitet unbeständiges Wetter mit einer erhöhten Schauer- und Gewitterneigung ein, nur vom Bodensee bis nach Oberösterreich ist die Luft etwas stabiler geschichtet. Die größte Wahrscheinlichkeit für Gewitter herrscht im Süden und Osten des Landes, ganz besonders vom Bergland Unterkärntens über die südliche und östliche Steiermark bis ins östliche Flachland. Die stärksten Gewitter sind von den Lavanttaler Alpen über das Grazer Bergland bis zum Wechselgebiet zu erwarten, hier kann es örtlich zu Starkregen und kleinem Hagel kommen.

Niederschlagsprognose für Samstagnachmittag. © www,.uwz.at

Am Sonntag Gewitter im Süden

Der Sonntag beginnt vor allem im Bergland sonnig, in den Niederungen hält sich aber streckenweise Nebel oder Hochnebel und ganz im Südosten gehen in der Früh ganz vereinzelt auch kurze Schauer nieder. Tagsüber stellt sich verbreitet ein Sonne-Wolken-Mix ein, im Bergland und im Süden breiten sich aber rasch wieder Regenschauer und lokale Gewitter aus. Vom Inn- und Mühlviertel bis ins Nordburgenland bleibt es dagegen meist freundlich und trocken. Die Temperaturen steigen auf 18 bis 25 Grad mit den höchsten Werten im Oberinntal.

Gewitterpotential am Sonntag, 7. Mai 2023. © www.uwz.at

In den kommenden Tagen setzt sich die Zweiteilung beim Wetter fort, so sind die Gebiete vom Zentralraum in Oberösterreich bzw. vom  Grazer Becken ostwärts auch am Montag und Dienstag leicht wetterbegünstigt. Von Vorarlberg bis in die westliche Obersteiermark gehen dagegen vor allem am Montag wieder einige Schauer und lokale Gewitter nieder. Zur Wochenmitte nimmt der Tiefdruckeinfluss landesweit wieder zu.

100.000 Blitze am Freitag, weitere Gewitter in Sicht

Gewitter

Ein Tief über dem Nordatlantik namens XAVER hat am Freitag feuchtwarme Luftmassen subtropischen Ursprungs in die Südwesthälfte Deutschlands geführt. In einem Streifen vom Emsland bis nach Baden-Württemberg hat sich im Tagesverlauf ein Bodentrog ausgebildet, entsprechen sind hier vermehrt kräftige Schauer und Gewitter entstanden, welche sich am Abend vor allem am Alpenrand ostwärts ausgebreitet haben.

Blitz in Deutschland (Farbe je nach Uhrzeit). © www.uwr.de

In Summe wurden am Freitag 103.400 Blitzentladungen erfasst (Wolken- und Erdblitze), damit war es auch der bislang blitzreichste Tag des Jahres:

  1. Der 5. Mai mit 103.400 Entladungen
  2. Der 13. März mit 44.800 Entladungen
  3. Der 30. März mit 32.900 Entladungen
Niederschlagssummen am Freitag.

Blitze, Hagel und Sturmböen

In Summe wurden am Freitag allein in Bayern 42.000 und in Baden-Württemberg 29.000 Entladungen erfasst. An dritter Stelle liegt NRW mit 13.000 Entladungen, dicht gefolgt von Niedersachsen mit 12.000 Blitzen. Anbei die Landkreise mit den meisten Blitzen:

  • 5300 Unterallgäu
  • 4400 Alb-Donau-Kreis
  • 3500 Ostallgäu

Blitzdichte am Freitag. © www.uwr.de

Der stärkste Blitz mit einer Stromstärke von 290 kA wurde hingegen in Spenge (Kreis Herford) in NRW detektiert. Mancherorts kam es auch zu großem Hagel, so hat etwa eine Superzelle in einem Streifen vom Kreis Tübingen über die Kreise Neu-Ulm und Augsburg bis in den Westen Münchens vielerorts 2 cm bzw. örtlich wie etwa im Alb-Donau-Kreis sowie in den Kreisen Augsburg und Fürstenfeldbruck auch bis zu 4 cm großen Hagel gebracht. Am Alpenrand wurden zudem auch Sturmböen verzeichnet, wie etwa in Lindau mit 87 km/h, in Reute (Bad Waldsee) mit 8 1 km/h oder auch in Lechfeld mit 76 km/h.

Am Sonntag neuerlich Gewitter

Die nächste Gewitterlage ist bereits am Sonntag zu erwarten. In der Südwesthälfte Deutschlands befinden sich weiterhin sehr feuchte Luftmassen und ein weiterer Bodentrog sorgt vom südlichen NRW bis nach Baden-Württemberg und Schwaben neuerlich für Schauer und Gewitter. Die Windscherung lässt noch etwas nach, somit stellen kleinräumige Überflutungen aufgrund von große Regenmengen in kurzer Zeit zusammen mit kleinem, aber mitunter intensivem Hagel die Hauptgefahren dar.

Gewitterpotential am Sonntag. © www.uwr.de

25-Grad-Marke geknackt: Erste Sommertage des Jahres

Innsbruck im Frühling - VisualHunt

Am 04. Mai 2023 wurde an der Wetterstation in Innsbruck – Universität österreichweit zum ersten Mal in diesem Jahr die Marke von 25 Grad erreicht bzw. überschritten und somit der erste Sommertag des Jahres registriert. In einer südwestlichen Höhenströmung gelangen derzeit warme und energiereiche Luftmassen in den Alpenraum.

Höchstwerte am 04.05.2023 - UBIMET, GSA
Höchstwerte am 04.05.2023 – UBIMET, GSA
Tag des ersten Sommertags am Beispiel Innsbruck: Die Balken zeigen das Datum des ersten Sommertages seit 1908. Rote (und kurze) Balken zeigen einen frühen Sommertag, gelbe (und lange) Balken einen späten Sommertag. Die schwarze Linie zeigt die Entwicklung im 30-Jahres-Mittel. Hier ist gut zu erkennen, dass der erste Sommertag im Mittel immer früher auftritt. Links oben ist zudem noch eine Rangliste mit den 3 frühesten, den 3 spätesten und den ersten Sommertagen im langjährigen Mittel zu sehen - UBIMET
Tag des ersten Sommertags in Innsbruck: Die Balken zeigen das Datum des ersten Sommertages seit 1908. Rote (und kurze) Balken zeigen einen frühen Sommertag, gelbe (und lange) Balken einen späten Sommertag. Die schwarze Linie zeigt die Entwicklung im 30-Jahres-Mittel. Hier ist gut zu erkennen, dass der erste Sommertag im Mittel immer früher auftritt. Links oben ist zudem noch eine Rangliste mit den 3 frühesten, den 3 spätesten und den ersten Sommertagen im langjährigen Mittel zu sehen – UBIMET

Erster Sommertag später als im langjährigen Mittel

Nachdem schon der April im Vergleich zum langjährigen Mittel um etwa 2 Grad zu kalt bilanzierte, wurde auch der erste Sommertag 2023 etwas später als im langjährigen Schnitt erreicht, in den letzten zehn Jahren war es meist im April soweit. In den Jahren 2021, 2017 und 2016 wurde die Marke sogar schon Ende März geknackt, im Jahr 2018 wurde am 20. April sogar schon der erste Hitzetag mit Temperaturen über 30 Grad verzeichnet.

Übersicht des Termins für den österreichweiten ersten Sommertag (Temperaturen größer oder gleich 25 Grad) seit dem Jahr 2012:

Jahr

Erster Sommertag des Jahres

2022

12. April (Innsbruck)

2021

30. März (Wolkersdorf)

2020

10. April (Hermagor)

2019

20. April (Innsbruck)

2018

07. April (Bludenz)

2017

31. März (Weyer)

2016

31. März (Waidhofen an der Ybbs)

2015

15. April (Güssing/Andau)

2014

08. April (Hartberg)

2013

15. April (Innsbruck)

2012

26. April (Salzburg)

Der Klimawandel mischt sich auch hier ein

Betrachtet man die Landeshauptstädte und vergleicht das langjährige Mittel von 1991-2020 und jenes von 1961-1990, wird der erste Sommertag in den letzten 30 Jahren im Schnitt um ein bis zwei Wochen früher registriert. In Innsbruck war es früher im Mittel um den 12. Mai so weit, in den letzten 30 Jahren schon am 29. April. Auch in Klagenfurt und Linz wird die Marke um etwa 10 Tage früher erreicht, in Graz um knapp zwei Wochen.

Erster Tag mit einem Höchstwert von mindestens 25.0 Grad für die Landeshauptstädte: Auf der linken Seite können Sie jeweils das früheste Auftreten eines Sommertages pro Stadt erkennen - also am Beispiel Innsbruck der 31. März 2021. Auf der rechten Seite ist der späteste Sommertag in einem Jahr aufgetragen - für Innsbruck der 14. Juni 1887. Das rote X markiert den ersten Sommertag im langjährigen Mittel von 1991-2020, das gelbe X den ersten Sommertag im Mittel von 1961-1990 - UBIMET
Erster Tag mit einem Höchstwert von mindestens 25.0 Grad für die Landeshauptstädte: Auf der linken Seite können Sie jeweils das früheste Auftreten eines Sommertages pro Stadt erkennen – also am Beispiel Innsbruck der 31. März 2021. Auf der rechten Seite ist der späteste Sommertag in einem Jahr aufgetragen – für Innsbruck der 14. Juni 1887. Das rote X markiert den ersten Sommertag im langjährigen Mittel von 1991-2020, das gelbe X den ersten Sommertag im Mittel von 1961-1990 – UBIMET

Update 5. Mai: Vielerorts 25 Grad!

Am Freitag wurde in mehreren Bundesländer die 25-Grad-Marke erreicht bzw. übertroffen. Spitzenreiter war Dellach im Drautal mit 27,2 Grad. Im Frühjahr liegen die wärmste Orte des Landes häufig im Oberinntal, im Drautal und im Gailtal. In den großen Tallagen ist das Luftvolumen zum Erwärmen geringer als im Flachland, daher wird es hier rascher frühsommerlich warm. Im Hochsommer wird dieser Effekt oft durch Abschattungen aufgrund von Quellwolken über den Bergen gelindert, weshalb die wärmsten Orte dann meist im Flachland liegen.

Kräftige Gewitter am Freitag erwartet

Die derzeitige Wetterlage mit dem Hoch TINA über Skandinavien und dem Tief XAVER über dem Ostatlantik stellt sich am Freitag um. Das Hoch verlagert sich allmählich ins Baltikum und somit können Fronten von Südwesten her Deutschland erreichen. Am Freitag erreicht daher ein erstes kleines Tief mit Kern über den Britischen Inseln die Bundesrepublik.

Flüssigwassergehalt der Atmosphäre © ECMWF

 

Ablauf der Gewitter

In der Nacht auf Freitag erreicht die Warmfront des Tiefs von Südwesten her das Land. Dahinter fließt deutlich feuchtere Luft ein (s. Animation oben, bitte anklicken), die obendrein auch noch instabil geschichtet ist. Somit sind tagsüber überregional teils kräftige Schauer und Gewitter zu erwarten. Die ersten davon sind ganz im Westen bereits Freitagfrüh mit der Warmfront zu erwarten.

Am Tage bilden sich zunächst im Süden mächtige Quellwolken, die bereits um die Mittagszeit zu ersten Schauern und Gewittern heranwachsen. Diese werden am Nachmittag zahlreicher und auch kräftiger. Dabei muss dann örtlich mit Starkregen und Hagel gerechnet werden. Zudem bilden sich auch vom Weserbergland über das Sauerland und die Rhön bis zum Thüringer Wald Gewitter. Weitere erreichen den Nordwesten am Nachmittag von den Niederlanden her. Auch hier besteht die Gefahr von Starkregen und kleinem Hagel. In der Karte sind nochmal die Gefahrengebiete dargestellt.

Überblickkarte zur Verteilung der Gewitter

Im Laufe des Abends kommen die Schauer und Gewitter etwas nach Osten voran, gehen aber zunehmend in kräftigen Regen über. Dieser verlagert sich in der Nacht auf Samstag in den Osten des Landes.

Anders an der Ostsee

Während sich das Tief der Nordsee nähert nimmt der Druckunterschied zwischen diesem und dem Hoch über der Ostsee zu. Somit lebt in tiefen Schichten stürmischer Südost- bis Ostwind auf. Dieser setzt sich bis zur Oberfläche durch und tagsüber frischt hier stürmischer Ostwind auf. Somit tritt von der Flensburger Förde bis zur Lübecker Bucht recht ungewöhnlich für die Jahreszeit ein kleinere Sturmflut etwas mehr als einem halben Meter über dem mittleren Wasser ein. Aber auch um Rügen herum werden Wasserstände mit 40 cm über Normal erwartet.

Wasserstandsvorhersage des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie für Kiel-Holtenau © BSH

Unbeständiges Wochenende

Am Wochenende setzt sich das unbeständige Wetter fort. Am Samstag treten besonders im Süden weitere teils kräftige Gewitter mit Starkregen und kleinem Hagel auf. Am Sonntag folgt bereits das nächste kleine Tief über den Britischen Inseln und somit sind von der Nordsee bis zu den Alpen neuerlich kräftige Schauer und Gewitter mit Starkregen zu erwarten. Ausgenommen hiervon ist längere Zeit der Bereich nördlich und östlich der Elbe.

 

Monatsrückblick April

Feuchter April

In weiten Teilen des Landes fiel der April 2023 im Vergleich zum langjährigen Mittel (1991-2020) zu feucht aus. Dabei gibt es auch große regionale Unterschiede. Während es im Nordosten teils ein Viertel weniger Niederschlag gegeben hat, fiel im Süden besonders viel.  Im landesweiten Schnitt weichte der aufsummierte Niederschlag um 147.1% ab.

Niederschlagssumme und prozentuelle Abweichung vom langjährigen Mittel. Quelle: https://www.bernd-hussing.de/klima.htm

Temperaturen leicht unter dem Schnitt

Mit einer landesweiten Temperaturabweichung von minus 1.37 Grad Celsius gegenüber der Vergleichsperiode 1991 bis 2020 war der April im Schnitt etwas zu kühl. Bei genauer Betrachtung fällt auf, dass hier der Monatsanfang und das Monatsende zu kühl waren.  Die kälteste Messstation war dabei Carlsfeld in Sachsen, dort wurden am 5.April -8.4 Grad Celsius gemessen, dagegen wurde am 22. April in Jena in Thüringen mit 24.6 Grad Celsius nur knapp ein Sommertag (ab 25 Grad Celsius) verfehlt.

Temperaturmittel und prozentuelle Abweichung vom langjährigen Mittel. Quelle: https://www.bernd-hussing.de/klima.htm

 

Negative Bilanz der Sonnenscheindauer

Die Sonnenscheindauer ist mit 157.3 Sonnenstunden deutlich unter dem langjährigen Mittel (1991 bis 2020) von 183 Stunden. Dabei weißt die Bilanz der Sonnenstunden entlang der Alpen und in den östlichen Mittelgebirgen ein deutliches Minus auf, hier gab es teilweise nur knapp die Hälfte der monatlichen Sollstunden an Sonnenschein.

Sonnenscheindauer und prozentuelle Abweichung vom langjährigen Mittel. Quelle: https://www.bernd-hussing.de/klima.htm

Titelbild: Kirschblüte @ pixabay.com

Gewitter in Wien und Tornado im Waldviertel

Auf der Rückseite eines Tiefs über Polen war die Luft am Samstag im Nordosten des Landes erstmals in diesem Jahr etwas schwül, einige Schauer und Gewitter waren die Folge. Auch für Wien hat es für den ersten ‚Treffer‘ eines sommerlich anmutenden Gewitters gereicht, vor allem in den Gebieten östlich der Donau gab es einige krachende Donner, kurzzeitig starken Regen und auch kleiner Hagel wurde hie und da gemeldet.

Blitzverlauf über 3 Stunden bis 18 Uhr @ UBIMET, nowcast

Den Ursprung hatte das Gewitter in Tschechien, von dort ausgehend scherte es aus der grundsätzlichen Strömungsrichtung etwas nach Süden aus, verlagerte sich genau an der Ostkante der Donau über Wien hinweg und schwächte sich schließlich etwa ab Schwechat ab. Zumindest zwischenzeitlich dürfte es sich um ein Gewitter mit Superzellencharakter gehandelt haben.

Gewitterzelle im Weinviertel am 29.04.2023 @ Storm Science Austria

 

Neben diesem Gewitter gab es aber noch weitere kurzlebige. Bereits gegen 14 Uhr wurde in Oberfladnitz im Waldviertel das nachfolgende Bild aufgenommen. Es handelte sich hier um einen kurzlebigen Tornado, der im Ort auf einer etwa 20 Meter schmalen Schneise zu einigen Schäden geführt hat.

 

Update 01.05.2023

Inzwischen kann der Tornado mit Bodenkontakt bestätigt werden. In Oberfladnitz wurden einige Dächer abgedeckt, es kam zu Schäden. Siehe auch: https://noe.orf.at/stories/3205387/

 

Titelbild: Gewitterzelle im Weinviertel am 29.04.2023 @ Storm Science Austria

April deutlich zu kalt, lokal so nass wie noch nie

April zeigt kalte Schulter

Österreichweit betrachtet schließt der April rund 2,2 Grad zu kalt ab, vergleicht man ihn mit dem langjährigen Mittel von 1991-2020. Die geringsten Abweichungen gab es dabei noch von Vorarlberg bis Oberkärnten, doch auch hier war es rund 1 Grad kälter als üblich. Zu milde Orte sucht man also in Österreich vergeblich. Negative Abweichungen noch unter dem Landesschnitt findet man dagegen mancherorts von Salzburg ostwärts: Bernstein, Bad Aussee und die Wiener City melden Abweichungen von -2,8 bis -2,6 Grad. Auf dem Feuerkogel schließt der Monat sogar um glatte 3 Grad zu kalt ab, hier hoch oben über dem Traunsee war dies der kälteste April seit 25 Jahren.

Die Abweichung der Temperatur vom langjährigen Mittel in Prozent.

Damit ist der April 2023 schon der dritte April in Folge, der zu kalt ausfällt – in Zeiten der Klimaerwärmung eine durchaus spannende Beobachtung. Nicht zu vergessen sind aber jene Aprilmonate von 2007 bis einschließlich 2020, die teils markant zu warm waren und die Klimaerwärmung deutlich widerspiegeln. Da fallen die jüngsten Aprilmonate eher in den Bereich „statistischer Zufall“.

Sommertag? Fehlanzeige!

Der zu kühle April macht sich auch im Fehlen eines Sommertages bemerkbar, also eines Tages mit Höchstwerten von 25 Grad oder mehr. Mitte des vergangenen Jahrhunderts waren Sommertage bereits mitten im Frühling eine absolute Rarität, mit der Klimaerwärmung wurden diese in den vergangenen Jahren aber zur neuen Normalität. Heuer liegt der Höchstwert im April dagegen bei „nur“ 24,6 Grad, aufgestellt am 22.04. in Innsbruck.

Die Top 10 der wärmsten Orte im April 2023.

Seit der Jahrtausendwende gab es in Österreich nur drei Aprils mit weniger als 25 Grad (2002, 2008 und 2023). Der letzte April ohne einen einzigen Sommertag irgendwo in Österreich ist also schon 15 Jahre her. Danach gab es ganze 14 Aprilmonate mit teils deutlich über 25 Grad. Herausragend dabei war der April 2012 mit 32 Grad in Waidhofen/Ybbs – bis heute der unerreichte April-Temperaturrekord.

Die Höchstwerte im April seit 1999.

Extreme Regenmengen

Der heurige April wird landesweit in etwa doppelt so nass ausfallen wie ein durchschnittlicher April in den Jahren 1991-2020. Zu trockene Orte sind rar gesät und beschränken sich auf Osttirol, Oberkärnten und den Lungau: So weisen zum Beispiel Kals am Großglockner (-23%), Obervellach (-38%) und Tamsweg (-25%) eine leicht negative Niederschlagsbilanz auf. Im großen Rest Österreichs gab es aber deutlich mehr Regen und Schnee als sonst. Besonders nass wurde es mit einem starken Regentief zur Monatsmitte im Norden und Osten.

Die Abweichung des Niederschlags vom langjährigen Mittel in Prozent.

Von Salzburg bis zum Seewinkel liegen die Abweichungen bei oft 200 bis 300 Prozent, d.h. es gab dort die 3- bis 4-fache Menge des üblichen Monatsniederschlags! So stellten Waidhofen/Ybbs (221 l/m²), Amstetten (170 l/m²) und die Wiener Innenstadt (107 l/m²) neue Monatsrekorde beim Niederschlag auf, in Laa/Thaya und St. Pölten war es der zweitnasseste April seit Messbeginn. Ende April wurde dann auch noch einmal der Westen mit reichlich Regen versorgt, folglich erlebten auch Fraxern und Alberschwende in Vorarlberg mit 226 bzw. 295 l/m² ihren jeweils nassesten April der Messgeschichte.

Die Top 10 der nassesten Orte im April 2023.

Die Sonne spielte im zurückliegenden Monat meist nur die zweite Geige. Rund 35% weniger Sonnenstunden gab es, alle Stationen im Land weisen ein mehr oder weniger großes Defizit auf. Der April 2023 geht daher als trübster April seit über 50 Jahren in die Messgeschichte ein, nur 1937 und 1972 schien die Sonne noch seltener.

Extremwerte April 2023 (Bundesland, Tag des Auftretens)
Stand: Heute, 29.04.2023, 10 Uhr

Höchste Temperaturen

  • 24,6 Grad Innsbruck-Uni (T, 22.)
  • 24,1 Grad Innsbruck-Kranebitten (T, 22.)
  • 23,8 Grad Wien-Innere Stadt + Wien-Botanischer Garten (W, 23.)
  • 23,7 Grad Mayrhofen (T, 22.)

Tiefste Temperaturen Hochtäler

  • -10,1 Grad Galtür (T, 15.)
  • -9,9 Grad Lech/Arlberg (V, 15.)
  • -9,5 Grad Schmirn (T, 05.)

Tiefste Temperaturen unter 1000 m Seehöhe

  • -10,8 Grad Schwarzau im Freiwald (NÖ, 05.)
  • -8,5 Grad Bärnkopf (NÖ, 05.)
  • -8,4 Grad Weitensfeld/Gurktal (K, 05.)

Nasseste bewohnte Orte

  • 295 Liter pro Quadratmeter Alberschwende (V)
  • 292 Liter pro Quadratmeter Schröcken (V)
  • 285 Liter pro Quadratmeter Mittelberg (V)

Trockenste Orte

  • 25 Liter pro Quadratmeter Obervellach (K)
  • 31 Liter pro Quadratmeter Kals am Großglockner (T)
  • 39 Liter pro Quadratmeter St. Michael/Lungau (S)

Absolut sonnigste Orte

  • 177 Sonnenstunden Hermagor (K)
  • 175 Sonnenstunden Mittewald/Drau (T)
  • 174 Sonnenstunden Mörbisch (B)

Stärkste Windspitzen Niederungen

  • 88 km/h St. Michael/Lungau (S, 01.)
  • 86 km/h Innsbruck-Kranebitten (T, 23.)
  • 84 km/h Horn (NÖ, 11.)

Stärkste Windspitzen Berge

  • 108 km/h Dachstein-Hunerkogel (OÖ, 14.)
  • 104 km/h Feuerkogel (OÖ, 01.)
  • 98 km/h Leiser Berge (NÖ, 11.)

Tief VASCO bringt Regen und Gewitter

Schauer und Gewitter.

Ein atlantischer Tiefausläufer namens VASCO zieht am Freitag über Norddeutschland hinweg. Mit einer westlichen Strömung gelangen sehr feuchte Luftmassen subtropischen Ursprungs ins Land und vor allem im Westen für kräftiger Regen (rund um Bregenz sind Warnungen der Stufe rot in Kraft). Die bereits gefallenen Regenmengen und weitere Wetterdaten kann man hier verfolgen.

Tief VASCO zieht auf. © UBIMET

Warmfront am Freitag

Wie nach Lehrbuch erfasst uns am Freitag zunächst die Warmfront des Tiefs, welche tagsüber von Westen her die gesamte Alpennordseite erfasst bzw. im Laufe des Nachmittags auch den Osten des Landes. Hinter der Warmfront gelangen wir in den Warmsektor des Tiefs, wo es mit etwas Sonnenschein zu einer labilen Luftschichtung kommen kann. Damit zeichnen sich im Laufe des Freitagabends entlang der Nordalpen auch einzelne Gewitter ab. In der Nacht erfasst die Kaltfront den Westen des Landes und an der Alpennordseite ziehen weitere Schauer durch.

Bei einem „Treffer“ eines Tiefs wird man zunächst von der Warmfront getroffen.
Am Freitag breitet sich Regen an der Alpennordseite aus, später sind in den Nordalpen auch Gewitter dabei.

Kaltfront am Samstag

Am Samstag zieht die Kaltfront im Tagesverlauf auch über den Osten hinweg. An der Alpennordseite und im Osten gehen von der Früh weg einzelne Regenschauer nieder, im Süden geht es dagegen meist freundlich in den Tag. In weiterer Folge muss man in Niederösterreich, Wien und dem Burgenland auch mit Gewittern rechnen, dazwischen lässt sich die Sonne blicken. Am späteren Nachmittag sind dann auch von Unterkärnten bis ins Südburgenland Gewitter zu erwarten, welche besonders im Südosten lokal auch kräftig ausfallen und mit Starkregen und Hagel einhergehen können. Die Temperaturen steigen auf 15 bis 23 Grad.

Eine bodennahe Windkonvergenz fördert die Entstehung von Gewittern. Eine schwache Konvergenz liegt am Samstagnachmittag quer über dem Mostviertel, eine weitere, stärker ausgeprägte im Bereich des Grazer Berglands.
Am Samstag sind im Osten und Südosten örtlich Gewitter zu erwarten.

Wetterbesserung am Sonntag

Der Sonntag startet meist trocken, im Bergland mit Restwolken und abseits der Alpen gebietsweise sonnig. In Kärnten und in der Obersteiermark sind die Wolken hartnäckiger, am Vormittag bilden sich zudem über dem Berg- und Hügelland Quellwolken und nachfolgend gehen besonders im Bereich des Alpenhauptkamms sowie in Osttirol und Kärnten lokale Regenschauer nieder. Im Norden und Osten bleibt es freundlicher und meist trocken. Die Höchstwerte liegen zwischen 14 und 20 Grad.

Tief VASCO sorgt für ergiebigen Regen und teils kräftige Gewitter

Das ruhige und teils auch freundliche Frühlingswetter findet bereits  am Freitag schon wieder sein Ende. Grund dafür ist das kleinräumige, aber durchaus wetterwirksame Tief VASCO. Dieses Tiefdruckgebiet verlagert sich in der kommenden Nacht von den Britischen Inseln nach Norddeutschland und beeinflusst unser Wettergeschehen am Freitag.

Abbildung 1: Analysekarte für Freitag den 28.04.2023 12 UTC, Quelle: DWD

An der Warmfront von VASCO treten im Süden ab dem frühen Morgen teils ergiebige Niederschläge auf. Am Alpenrand sind dabei örtlich durchaus 40 bis 60 mm innerhalb von 24 Stunden möglich. Aber auch sonst sind in der Südhälfte verbreitet 15 bis 30 mm, in den Staulagen der Mittelgebirge auch bis zu 40 mm zu erwarten. Auch in der Nordhälfte fällt Regen, allerdings bleiben die Niederschlagsmengen dort unter den Warnschwellen!

Abbildung 2: Modellvorhersage 24 h Niederschlag für Deutschland für Freitag den 28.04.2023, Quelle: UBIMET/DWD

Nach Eintreffen der Kaltfront treten in der labilen Luftmasse  in der Südwesthälfte ab dem Nachmittag zudem vermehrt Schauer und Gewitter auf.  Dabei können teils auch kräftigere Entwicklungen mit Starkregen, Hagel und Sturmböen dabei sein.  Das größte Potenzial besteht hierfür von der Pfalz über Südhessen bis nach Nordbayern.

Abbildung 3: Überblick über markante Wetterereignisse für Freitag 28.04.2023, Quelle: UBIMET

Somit steht uns zum Start in das letzte Wochenende im April ein turbulenter und vor allem nasser Tag bevor.

Titelbild: Gewitterwolke, Quelle: pixabay.com

Knapp 40 Grad: Extreme Hitze in Spanien

Extreme Hitze, Quelle: pixabay.com

In den kommenden Tagen steigert sich die Hitze im Süden Spaniens immer mehr, bereits gestern gab es in Jerez Frontera 33 Grad und heute werden dort,  in Sevilla und Cordoba schon 35 Grad erwartet. Die heißesten Tage werden nach derzeitigem Stand Donnerstag und Freitag, dann steigen die Temperaturen in weiten Teilen Spaniens auf 30 Grad oder mehr. Der Hitzepol (wie nachfolgender Grafik gut zu entnehmen ist) wird dabei die Region Andalusien im Süden sein. Höchstwerte von 35 bis 39 oder gar 40 Grad sind hier zu erwarten!

Die erwarteten Höchstwerte am Donnerstag.

Mit der Hitze macht sich auch eine Menge Saharastaub auf den Weg Richtung Iberische Halbinsel, hier die erwartete Staubkonzentration am Freitag:

Saharastaub macht sich auf den Weg nach Südspanien. https://forecast.uoa.gr/en/forecast-maps/dust/europe

Wie ungewöhnlich sind solche Temperaturen?

Der Süden Spaniens ist definitiv Hitze gewöhnt, Temperaturen jenseits der 35 Grad so früh im Jahr sind aber selbst für dortige Verhältnisse extrem.

So dürften die Aprilrekorde verbreitet purzeln, hier eine kleine Übersicht bekannter Städte:

Stadt bisheriger Aprilrekord erwarteter Höchstwert diese Woche
Madrid 31,7 Grad (21.04.1945) 34 Grad
Sevilla 35,4 Grad (30.04.1997) 39 Grad
Cordoba 34,0 Grad (18.04.2017) 39 Grad
Saragossa 32,4 Grad (09.04.2011) 34 Grad
Granada 31,9 Grad (21.04.1945) 38 Grad

 

Der spanische Aprilrekord liegt aktuell bei 37,4 Grad in Murcia am 9. April 2011, auch diese Bestmarke wird in den kommenden Tagen ziemlich sicher fallen.

Wie extrem die Wetterlage sein wird, zeigt u.a. auch die Prognose des Extreme Forecast Index (EFI) vom Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage ECMWF. Es handelt sich dabei um eine Kennzahl, die zwischen -1 und +1 liegt. Beim Wert „0“ handelt es sich um ein gewöhnliches, alltägliches Ereignis, bei „-1“ und „+1“ dagegen um außergewöhnliche Ereignisse (wie etwa extrem tiefe oder hohe Temperaturen). Wir sehen in den kommenden Tagen mehr oder weniger ganz Spanien tief rot leuchten, d.h. es handelt sich um ein außergewöhnliches Ereignis.

Der „Extreme Forecast Index“ des europäischen Wettermodells ECMWF.Doch nicht nur in Spanien werden die Temperaturrekorde purzeln, sondern auch im angrenzenden Norden Afrikas. Wie man obiger Grafik entnehmen kann, hat die Hitze ja in Marokko ihren Ursprung. So werden in der Millionenstadt Marrakesch aus heutiger Sicht am Donnerstag und Freitag bis zu 41 Grad erreicht und der bisherige Aprilrekord von 39,6 Grad dürfte demnach fallen.

Gibt’s gar einen europäischen Aprilrekord?

Dieser liegt aktuell noch bei 39,0 Grad, aufgestellt am 23.04.2008 in Nikosia (Zypern). Gut möglich, dass sogar dieser Rekord für ganz Europa geknackt wird.

Knapp 40 Grad: Extreme Hitze in Spanien

https://stock.adobe.com

In den kommenden Tagen steigert sich die Hitze im Süden Spaniens immer mehr, bereits gestern gab es in Murcia 30 Grad und heute werden in Sevilla schon 33 Grad erwartet. Die heißesten Tage werden nach derzeitigem Stand Donnerstag und Freitag, dann steigen die Temperaturen in weiten Teilen Spaniens auf 30 Grad oder mehr. Der Hitzepol (wie nachfolgender Grafik gut zu entnehmen ist) wird dabei die Region Andalusien im Süden sein. Höchstwerte von 35 bis 39 oder gar 40 Grad sind hier zu erwarten!

Die erwarteten Höchstwerte exemplarisch am Freitag.

Mit der Hitze macht sich auch eine Menge Saharastaub auf den Weg Richtung Iberische Halbinsel, hier die erwartete Staubkonzentration am Freitag:

Saharastaub macht sich auf den Weg nach Südspanien. https://forecast.uoa.gr/en/forecast-maps/dust/europe

Wie ungewöhnlich sind solche Temperaturen?

Der Süden Spaniens ist definitiv Hitze gewöhnt, Temperaturen jenseits der 35 Grad so früh im Jahr sind aber selbst für dortige Verhältnisse extrem.

So dürften die Aprilrekorde verbreitet purzeln, hier eine kleine Übersicht bekannter Städte:

Stadt bisheriger Aprilrekord erwarteter Höchstwert diese Woche
Madrid 31,7 Grad (21.04.1945) 34 Grad
Sevilla 35,4 Grad (30.04.1997) 39 Grad
Cordoba 34,0 Grad (18.04.2017) 39 Grad
Saragossa 32,4 Grad (09.04.2011) 34 Grad
Granada 31,9 Grad (21.04.1945) 38 Grad

 

Der spanische Aprilrekord liegt aktuell bei 37,4 Grad in Murcia am 9. April 2011, auch diese Bestmarke wird in den kommenden Tagen ziemlich sicher fallen.

Wie extrem die Wetterlage sein wird, zeigt u.a. auch die Prognose des Extreme Forecast Index (EFI) vom Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage ECMWF. Es handelt sich dabei um eine Kennzahl, die zwischen -1 und +1 liegt. Beim Wert „0“ handelt es sich um ein gewöhnliches, alltägliches Ereignis, bei „-1“ und „+1“ dagegen um außergewöhnliche Ereignisse (wie etwa extrem tiefe oder hohe Temperaturen). Wir sehen in den kommenden Tagen mehr oder weniger ganz Spanien tief rot leuchten, d.h. es handelt sich um ein außergewöhnliches Ereignis.

Der „Extreme Forecast Index“ des europäischen Wettermodells ECMWF.Doch nicht nur in Spanien werden die Temperaturrekorde purzeln, sondern auch im angrenzenden Norden Afrikas. Wie man obiger Grafik entnehmen kann, hat die Hitze ja in Marokko ihren Ursprung. So werden in der Millionenstadt Marrakesch aus heutiger Sicht am Donnerstag und Freitag bis zu 41 Grad erreicht und der bisherige Aprilrekord von 39,6 Grad dürfte demnach fallen.

Gibt’s gar einen europäischen Aprilrekord?

Dieser liegt aktuell noch bei 39,0 Grad, aufgestellt am 23.04.2008 in Nikosia (Zypern). Gut möglich, dass sogar dieser Rekord für ganz Europa geknackt wird.

Saisonstart: erste Gewitter in Österreich

Blitz und Gewitter

Grundsätzlich treten Gewitter in Mitteleuropa im gesamten Jahr auf, im Winter sind sie aber relativ selten: Meist handelt es sich um Graupelgewitter oder um schnell ziehende Gewitter an der Kaltfront eines Sturmtiefs. Die eigentliche Gewittersaison im Alpenraum beginnt aber im Mittel im April und endet im September. Dies hängt in erster Linie mit dem Sonnenstand zusammen, so beginnt die Saison je nach Großwetterlage ein paar Wochen nach dem Frühlingsäquinoktium und endet ein paar Wochen vor dem Herbstäquinoktium, wenn die Tage länger als etwa 13 Stunden dauern.

Mit durchschnittlich weniger als 200 Entladungen ist der November der blitzärmste Monat des Jahres in Österreich, der Juli dagegen der blitzreichste. © www.uwz.at

Im April kommt es in Österreich durchschnittlich zu etwa 10.000 Blitzentladungen über 5 kA, wobei es von Jahr zu Jahr große Unterschiede gibt. Besonders blitzreich war etwa der April 2014 mit knapp 40.000 Entladungen, während der April 2019 keine 1.000 Entladungen brachte. Auch heuer gab es aufgrund der unterdurchschnittlichen Temperaturen im April bislang weniger Blitze als üblich.

Höhepunkt

Der Höhepunkt der Gewittersaison mit zahlreichen und teils starken Gewitterlagen geht von etwa Mitte Mai bis Mitte August. Die ersten starken Gewitterlagen können bereits kurz nach Saisonbeginn auftreten, da in dieser Zeit der Höhenwind meist noch stark ausgeprägt ist. Im Hochsommer steht zwar noch mehr Energie zur Verfügung, dafür ist der Wind in der Höhe aber meist nicht mehr so stark ausgeprägt. Letzteres spielt für langlebige Gewittersysteme eine entscheidende Rolle. Beispielsweise gab es im Jahr 2018 das blitzreichste Gewitter der Saison in Wien bereits am 2. Mai. Im Durchschnitt gibt es die meisten Blitze allerdings im Juli.

Die meisten Gewittertage gibt es im Bergland
Gewitterklimatologie anhand von METAR. © Kaltenböck (2000) via Dorau (2006)

Hierzulande geht die Saison im südöstlichen Berg- und Hügelland am schnellsten los, während in den Alpen wie etwa in Innsbruck die schneebedeckten Berge für eine Verzögerung bis in die zweite Maihälfte hinein sorgen.

Die blitzreichsten Regionen des Landes (Mittel 2010-2019) befinden sich in einem Streifen vom Flachgau bis in die Oststeiermark. © www.uwz.at

Erste Gewitter

Mit Durchzug einer schwachen Front ziehen am Sonntagnachmittag zunächst im östlichen Bergland von der Obersteiermark bis zu den Niederösterrechischen Voralpen sowie im Mühl- und Waldviertel lokale Gewitter durch, lokal kommt es dabei zu Platzregen, kräftigen Böen und kleinkörnigem Hagel. Gegen Abend steigt die Gewitterneigung auch entlang der westlichen Nordalpen von Vorarlberg bis in den Flachgau an. Hier kann es örtlich auch zu stürmischen Böen kommen.

Update: Blitze um 16:10 Uhr. Aktuelle Daten gibt es stets hier.

Abkühlung in Sicht

Mit Durchzug einer Kaltfront sind am Montag in weiten Teilen des Landes einzelne gewittrige Schauer möglich, die Unwettergefahr bleibt aber gering. In weiterer Folge erfassen neuerlich kühle Luftmassen arktischen Ursprungs das Land, damit lässt die Gewitterneigung zumindest vorübergehend wieder nach.

Launischer April mit Gewittern und neuerlichem Abwärtstrend

Freitag brachte Gewitter

Die vielen Facetten des Monats kann man derzeit in rascher Abfolge mit erleben. So gab es gestern Höchstwerte von knapp 22 Grad und auch heute liegen die Temperaturen teils noch zwei Grad höher. Dabei gab es gestern insbesondere im Westen kräftigere Gewitter, die von Starkregen und kleinem Hagel begleitet waren. Die unten stehende Graphik zeigt den Ablauf der Gewitter anhand der Zeiten der Blitze. In Summe gab es knapp 19.000 Blitze, dies ist für den April schon beachtlich.

Höchstwerte am 21.4.2023 © UBIMET/DWD
Blitzablauf am 21.4.2023 © NOWCAST/UBIMET

In den Niederlanden brachten die Gewitter sogar teils größeren Hagel.

Sonntag neue Gewitter

Auch der Sonntag wird im Zeichen von Gewittern stehen. Dabei kristallisieren sich zwei Gebiete ab, in denen die Wahrscheinlichkeit am größten ist, zum einen am Nachmittag der Nordwesten und Norden des Landes und zum anderen am Abend der Südwesten. Dabei muss zunächst mit Platzregen und kleinem Hagel gerechnet werden. Bei den Gewitter, die am Abend im Südwesten erwartet werden, besteht dann die Gefahr von einzelnen Sturmböen bis zu 80 km/h.

Neue Woche bringt deutliche Abkühlung

Am Montag dreht hinter einer durchschwenkenden Kaltfront die Strömung auf Nordwest und erneut erreicht die Bundesrepublik ein Schwall arktischer Luft, wie in der folgenden Animation (bitten anklicken) zu erkennen ist.

Dabei kann es in der Wochenmitte nochmals örtlich zu geringem Luftfrost in der Früh kommen, empfindliche Pflanzen sollten also dementsprechend geschützt werden! Zudem kann es in den Alpen oberhalb von 1000 m erneut weiß werden. Zum nächsten Wochenende deutet sich dann aber eine deutliche Milderung an, eben typisch launiges Aprilwetter!

Am Wochenende bis zu 24 Grad, dann neuerlich Abkühlung in Sicht

View on Donaucity with bridge in Vienna in the morning. Wide angle image with long exposure technic with glossy water and reflection

Österreich liegt derzeit am Rande eines Höhentiefs, welches sich in den vergangenen 48 Stunden auf eine eher ungewöhnlichen Zugbahn von Ost nach West in Richtung Ärmelkanal verlagert hat. Mittlerweile liegen wir an der Ostflanke des Tiefs und mit der daraus resultierenden südlichen Strömung gelangen zunehmend milde Luftmassen aus dem westlichen Mittelmeerraum ins Land.

Das Höhentief ist am Donnerstag westwärts gezogen. © EUMETSAT/UBIMET

Am Samstag verbreitet 20 Grad

Der Höhepunkt dieses kurzen, milden Wetterabschnitts wird am Samstag erreicht: Bei überwiegend sonnigem Wetter steigen die Temperaturen auf 17 bis 23 Grad an, im Oberinntal bzw. in Innsbruck zeichnen sich auch frühsommerliche 24 Grad ab. Das milde Wetter währt jedoch nur kurz, so kündigen aufziehende Wolken am Nachmittag im Westen bereits das nächste Tief an und in den westlichen Nordalpen steigt die Schauerneigung ab dem Abend leicht an.

Am Samstag wird die 20-Grad-Marke örtlich in jedem Bundesland erreicht.

Umstellung am Sonntag

Der Sonntag startet im Süden und Osten noch freundlich, von Vorarlberg bis ins Mühlviertel tummeln sich dagegen viele Wolken und im Westen fällt bereits etwas Regen. Im weiteren Verlauf breiten sich Schauer und einzelne Gewitter auf weite Teile des Landes aus, nur im äußersten Osten und Südosten bleibt es bis zum Abend meist noch trocken. Die Temperaturen liegen im Süden und Osten noch um 20 Grad, im Westen kühlt es dagegen bereits ab. Beim Vienna City Marathon herrschen jedenfalls günstige Bedingungen, mehr dazu gibt es hier: Wetter beim VCM 2023.

Unbeständig

Zu Wochenbeginn erfasst eine Kaltfront das Land, damit stellt sich neuerlich unbeständiges und zeitweise nasses Wetter ein. Die Temperaturen kommen meist nicht mehr über 9 bis 16 Grad hinaus. Erst im Laufe der zweiten Wochenhälfte geht es mit den Temperaturen dann langsam wieder bergauf.

Temperaturtrend in der freien Atmosphäre für Wien. © ECMWF/UBIMET

Das Wetter zum Vienna City Marathon 2023

Vienna City Marahon.

Der Vienna City Marathon findet in diesem Jahr zum 40. Mal statt. Zum Startschuss um 9 Uhr bei der UNO-City ziehen am Sonntag zwar einige hochliegende Wolken durch, es bleibt aber trocken und vorübergehend lockert es am Vormittag etwas auf. Auch der in Wien berühmt-berüchtigte Wind sollte die Läufer heuer nur wenig beeinflussen, so kommt am Vormittag lediglich schwacher bis mäßiger Südostwind mit Böen bis 35  km/h auf.

Uhrzeit Temperatur Windmittel
9 Uhr 12 Grad 8 km/h Südost (Böen um 20 km/h)
11 Uhr (kurz vor Zieleinlauf der Top-Läufer) 16 Grad 12 km/h Südost (Böen bis 30 km/h)
13 Uhr 17 Grad 16 km/h Südost (Böen bis 35 km/h)

Am Nachmittag erreicht die Temperatur bis zu 20 Grad, dann steigt allerdings auch die Schauer- und Gewitterneigung ausgehend vom Wienerwald langsam an.

Gutes Laufwetter

Das perfekte Laufwetter hängt im Grunde vom subjektiven Empfinden des Läufers ab. Studien zeigen allerdings, dass die idealen Wetterbedingungen bei einem Marathon Temperaturen zwischen etwa 5 und 10 Grad, Windstille, niederschlagsfreies Wetter sowie nicht zu trockene Luft sind. Das Wetter ist heuer zwar nicht ganz ideal, aber in Summe dennoch günstig. Eine Topzeit um etwa 2:06 h ist also durchaus möglich, selbst der Streckenrekord von 2:05:41 aus dem Jahre 2014 ist aus meteorologischer Sicht in Reichweite.

Der Weltrekord im Marathon wurde übrigens 2018 in Berlin vom Kenianer Eliud Kipchoge bei ähnlichen Temperaturen erreicht. Die Strecke von 42,195 Kilometer legte er damals in 2:01:39 Stunden zurück. Neben dem Wetter spielt allerdings auch eine flache Streckenführung eine entscheidende Rolle, hier gilt beispielsweise Berlin als besonders günstig.

Wetterextreme beim VCM

Der Marathon ging in der Vergangenheit bei äußerst unterschiedlichen Wetterverhältnissen über die Bühne. So fand etwa der Zieleinlauf am 25. Mai 2003 bei schweißtreibenden 29 Grad statt. Am 13. April 1986 schneite es hingegen immer wieder und die Temperaturen kamen nur knapp über den Gefrierpunkt hinaus. Im Jahr 2017 sorgte der kräftige Nordwestwind mit Böen bis knapp 60 km/h für Probleme.

Titelbild © Adobe Stock

19. April 2017: Schneesturm am Alpenostrand

Der April ist wohl der Monat mit den größten Gegensätzen beim Wetter. Während im Jahr 2018 der zweitfrüheste 30er der Messgeschichte verzeichnet wurde, gab es 2017 nahezu am selben Tag einen regelrechten Schneesturm in mittleren Höhenlagen des Ostens. Auf den Bergen fiel teils mehr als ein Meter Schnee, aber selbst in Wien gab es etwas Nassschnee.

Die Monatsmitteltemperatur im April entspricht in den Niederungen mit 10 Grad etwa der durchschnittlichen Jahrestemperatur. Allerdings kann es im April mit Kaltluftausbrüchen aus Norden geradezu winterlich sein, während warme Luft aus den Subtropen mitunter schon für sommerliche Verhältnisse sorgt. Diese Aprilwetter-Extreme wurden uns in den letzten Jahren deutlich vor Augen geführt: Während es am 20. April 2018 den zweitfrühesten „30er“ der Messgeschichte gab, kam es am 19. April 2017 zu einem regelrechten Schneesturm am Alpenostrand mit Schnee bis Wien.

Schnee
Verschneites Auto im Triestingtal. © Storm Science Austria

Schnee bis Wien

Am 19. April 2017 lag der Alpenraum unter dem Einfluss eines Mittelmeertiefs, das sich nordostwärts in Richtung Ungarn verlagerte („Vb-Tief„). Mit einer nordöstlichen Höhenströmung führte dies sehr feuchte Luftmassen in die Osthälfte Österreichs, gleichzeitig strömten von Norden her immer kältere Luftmassen ins Land. Die Schneefallgrenze sank somit bis ins Flachland und der Wind wehte kräftig mit stürmischen Böen aus Nord. Am Nachmittag musste die Wiener Außenring Autobahn (A21) schließlich in beide Fahrrichtungen komplett gesperrt werden und auch Teile der Westautobahn (A1) wurden für den Verkehr geschlossen.

A21 am 19. April 2017. © ASFINAG
Die A21 am 19. April 2017. © ASFINAG

Schneebruch

Die Berufsfeuerwehr Wien musste in den westlichen Außenbezirken zu etwa 120 Einsätzen ausrücken,  hinzu kommen unzählige Einsätze der Freiwilligen Feuerwehren im Wienerwald. Etwa musste die Kaltenleutgebner Straße von Rodaun bis nach Kaltenleutgeben gesperrt werden, bis in die frühen Morgenstunden mussten noch unzählige Bäume von der Schneelast befreit werden, um ein Umstürzen zu verhindern.

Die Kaltenleutgebner Straße musste ab Rodaun gesperrt werden. ©fireworld.at

Die Temperaturen kamen in mittleren Höhenlagen nicht über den Gefrierpunkt hinaus, so lag der Höchstwert in Mariazell bei -2.8 Grad, dazu gab es hier in Summe fast einen Meter Neuschnee. Ein paar Zentimeter Nassschnee gab es aber sogar in der Wiener Innenstadt! Anbei die gemeldeten Schneehöhen am 20. April 2017 um 8 Uhr in der Früh:

  • 92 cm Mariazell (866 m, ST)
  • 86 cm Lunz am See (614 m , NÖ)
  • 57 cm Mooslandl / Hieflau (470 m, ST)
  • 18 cm Rekawinkel / Pressbaum (374 m, NÖ)
  • 5 cm Wiener Neustadt (285 m, NÖ)
Schneefall
Schneesturm in Mariazell. © https://www.mariazell.at/


Die Österreichische Unwetterzentrale hatte Schneewarnungen mit der höchsten Stufe für das Mariazellerland und dem Semmeringgebiet ausgegeben. In exponierten Lagen des Alpenostrand kam es zudem zu massiven Schneeverwehungen.

Schnee im Frühling
Durch die bereits weit entwickelte Vegetation kam es regional zu Schneebruch. Foto: Apfelbaum © Storm Science Austria
Schneebruch
Umgestürzte Bäume in der Kaltenleutgebner Straße. © FF Kaltenleutgeben
Schneewarnungen vom 19. bis 20. April 2017. © www.uwz.at / UBIMET
Schneewarnungen vom 19. bis 20. April 2017. © www.uwz.at / UBIMET

Noch ergiebiger fielen die Mengen auf den Bergen aus, so gab es in den Niederösterreichischen Voralpen in 1.100 m Seehöhe bis zu 150 cm Neuschnee! Die Lawinengefahr erreichte am 20. April in den Ybbstaler Alpen sogar die höchste Stufe 5. Spannende Bilder der Schneemassen rund um das Triestingtal in Niederösterreich gibt es auch hier.

Schnee
Schneesturm im Süden von Wien. © http://www.zesch.com

2018: Hitze im Frühling

Dass der April aber auch anders kann, zeigte er im Jahr 2018. Mit einer Abweichung von knapp 5 Grad gegenüber dem langjährigen Mittel war dies nicht nur der wärmste April seit rund 200 Jahren, auch in Punkto Hitze hatte er schon ein Wort mitzureden. So wurde am 20. des Monats in Salzburg die 30-Grad-Marke erreicht, Tags darauf war es auch in Wien so weit.

Titelbild © Adobe Stock

Bis zu 24 Grad: Warmes und freundliches Wochenende

Forsythienblüte im Frühling - pixabay.com

Einen richtigen Frühlingsdurchbruch hatte der April 2023 noch nicht zu bieten, im Gegenteil: In den vergangenen zweieinhalb Wochen bestimmten Regen, Schnee und Frost die Schlagzeilen mehr denn Wärme, Sonne und Eiscafé.

Die Österreichkarte ist tief blau gefärbt, ergo der Monat war bislang zu kalt. -3 Grad beträgt die Abweichung zum langjährigen Mittel, wobei der Westen und Süden mit -1 bis -2 Grad Differenz zur Norm noch glimpflich davonkamen.

Der April 2023 zeigte uns bisher die kalte Schulter.

Ab Freitag versucht es der Frühling dann doch mal mit etwas mehr Kraft. An der Vorderseite eines Tiefs über Nordwestfrankreich dreht die Strömung auf südliche Richtungen. Es wird föhnig und aus dem Mittelmeerraum kommen wärmere Luftmassen zu uns.

Die Großwetterlage am Samstag: Aus Süden erreicht uns wärmere Luft. Quelle: DWD

Bereits am Freitag wird dabei erstmalig im heurigen April die 20-Grad-Marke geknackt, primär an der Alpennordseite vom Tiroler Unterland bis zum Mostviertel.

Noch erfreulicher für alle Wärmeliebhaber sind die Höchstwerte für den Samstag (siehe Bild unten). Verbreitet gibt es um die 20 Grad, am wärmsten wird es dabei von Vorarlberg bis ins westliche Niederösterreich. Hier hievt der föhnige Südwind die Temperaturen auf 22 bis 24 Grad,

Die erwarteten Höchstwerte am Samstag mit bis zu 24 Grad.

Somit stehen die Chancen recht gut, dass der bisherige Jahres-Höchstwert geknackt wird. Dieser steht noch immer bei 24,1 Grad in Seitzersdorf (NÖ) und stammt noch vom März (die 24,1 Grad aus Braunau wurden nicht validiert und sind daher nicht zu berücksichtigen).

Die bisherigen Höchstwerte im Jahr 2023.

Stand heute ist es sogar nicht ausgeschlossen, dass punktuell (heiße Kandidaten sind Bludenz, Innsbruck, Salzburg) sogar die Marke von 25 Grad erreicht wird. Per Definition ist das ein Sommertag, solch einen gab es heuer noch gar nicht.

Wie man folgender Grafik entnehmen kann, wären wir damit aber immer noch einigermaßen früh dran. In den Landeshauptstädten wird der erste Sommertag nämlich im langjährigen Mittel (rote Kreuze) erst Ende April oder Anfang Mai verzeichnet.

Erstmaliges erreichen der 25-Grad-Marke in den Landeshauptstädten

Für den letzten April ganz ohne Sommertag in Österreich muss man recht weit zurückblättern: 2008, also vor 15 Jahren, lag der landesweite April-Höchstwert bei „nur“ 24,9 Grad. Seither hat es jeder April zumindest ein Mal irgendwo geschafft, 25 Grad zu erreichen oder zu übertreffen.

Kühles, unbeständiges, aber auch warnfreies Wetter in der neuen Woche

Regenbogen im Frühling

Zu Beginn der zweiten Aprilhälfte verbleibt Deutschland zwischen dem ausgeprägten Skandinavienhoch PETRA und reger Tiefdrucktätigkeit im zentralen Mittelmeerraum in einer leicht zu kühlen Nordostströmung. Zudem sorgen kleinräumige Höhentiefs in der neuen Woche für unbeständiges Wetter. Die 15-Grad-Marke bleibt es bis auf Weiteres das höchste der Gefühle, was für die Jahreszeit einem nur leicht zu kühlen Temperaturniveau entspricht.

Prognose der Höchstwerte am Montag - UBIMET
Prognose der Höchstwerte am Montag – UBIMET
Prognose der Höchstwerte am Dienstag - UBIMET
Prognose der Höchstwerte am Dienstag – UBIMET

Unbeständig und windig, aber ohne Extreme

Das Gute daran: Dank der kühlen Witterung sind unwetterartige Entwicklungen (Gewitter, Hagel, Starkregen) nicht in Sicht und für Winterwetter ist es ohnehin schon eine Spur zu mild. Vor allem im Osten und Süden des Landes muss man aber in den kommenden Tagen immer wieder mit ein paar Regenschauern rechnen. Lokal sind auch Blitz und Donner nicht ganz auszuschließen, das Potential für Unwetter ist aber nicht gegeben.

Prognose der Niederschlagssumme am Montag - UBIMET
Prognose der Niederschlagssumme am Montag – UBIMET
Prognose der Niederschlagssumme am Dienstag - UBIMET
Prognose der Niederschlagssumme am Dienstag – UBIMET

Vor allem in der Nordhälfte weht der kühle Nordostwind dabei teils auch stark. Auch in diesem Fall sind aber keine markante Böen zu erwarten. Am ehesten sind gegen Wochenmitte an der Ostsee einzelne stürmische Böen um 60 km/h einzuplanen.

Prognose der maximalen Windböen am Montag - UBIMET
Prognose der maximalen Windböen am Montag – UBIMET
Prognose der maximalen Windböen am Dienstag - UBIMET
Prognose der maximalen Windböen am Dienstag – UBIMET

Tendenz: Höhentief, dann milderes Wetter samt Gewittern?

Etwas mehr Bewegung ins Wettergeschehen kommt erst in der zweiten Wochenhälfte. Ein etwas kräftigeres Höhentief zieht nämlich über Deutschland hinweg und sorgt regional für etwas Regen, in mittleren Lagen auch Schnee. Aus jetziger Sicht setzt sich aber das warnfreie Wetter auch in diesem Fall fort.

Die Wetterlage am Donnerstag mit einem Höhentief über Deutschland. Quelle: ECMWF
Die Wetterlage am Donnerstag mit einem Höhentief über Deutschland. Quelle: ECMWF

Bis zum Wochenende muss man also weiterhin kühles, vor allem in der Mitte und im Süden auch leicht unbeständiges, im Norden hingegen eher windiges Wetter einplanen. Erst zum Wochenende hin könnte eine deutlich mildere Luftmasse zumindest vorübergehend uns heimsuchen. Dann würde aber auch die Neigung zur lokalen Gewittern schrittweise ansteigen.

Mittelfristige Prognose der Temperatur (oben) und des Niederschlags (unten) für Hamburg - ECMWF Ensemble
Mittelfristige Prognose der Temperatur (oben) und des Niederschlags (unten) für Hamburg – ECMWF Ensemble
Mittelfristige Prognose der Temperatur (oben) und des Niederschlags (unten) für München - ECMWF Ensemble
Mittelfristige Prognose der Temperatur (oben) und des Niederschlags (unten) für München – ECMWF Ensemble

April weiterhin schaumgebremst

Der große Regen und seine Auswirkungen

In den vergangenen Tagen kam es im gesamten Land zu teils kräftigem Regen und Schneefall, am Alpenostrand und im Wiener Becken summierten sich beachtliche Niederschlagsmengen zwischen 60 und 100 l/m² auf. Zur besseren Einordnung: Der durchschnittliche Monatsniederschlag für Wien im gesamten April beläuft sich auf nicht einmal 50 l/m². Absoluter Spitzenreiter seit Mittwoch war aber das Mostviertel, in Waidhofen/Ybbs kamen bis heute Morgen 121 Liter pro Quadratmeter zusammen, 116 l/m² waren es in Oberndorf/Melk. Aufgrund der relativ tiefen Schneefallgrenze blieb die Hochwassergefahr entlang der größeren Flüsse gering. Kleinere Flüsse und Bäche führten hingegen teilweise auch ein 5- bis 10-jährliches Hochwasser.

Auch der Pegelstand des Neusiedler Sees stieg um rund 8 cm (siehe Anstieg der blauen Kurve in der nächsten Grafik), er bleibt aber trotzdem auf einem für die Jahreszeit rekordtiefen Niveau. Auf den Pegelstand Vorjahres (bisheriger Negativrekord, markiert in Grün)) fehlen zwei weitere solcher Regentiefs, auf das langjährige Mittel (graue durchgezogene Linie) noch immer gut 50 cm!

Pegelverlauf des Neusiedler Sees. Quelle: https://wasser.bgld.gv.at/hydrographie/die-seen/mittler-wasserstand-neusiedler-see

Festgefahrene Wetterlage in neuer Woche

Markante Niederschlagsmengen sind in der neuen Woche zwar nicht mehr zu erwarten, das wechselhafte und nicht allzu warme Aprilwetter bleibt uns aber auch in den kommenden Tagen erhalten. Der Grund hierfür liegt in der festgefahrenen Wetterlage über Europa: Zwischen einem Hoch über Skandinavien und einem Tief über dem Mittelmeer herrscht in Österreich eine östliche Strömung, immer wieder sorgen Störungen für Regenschauer. Die Sonne spielt in der neuen Woche daher nur eine Nebenrolle. Die Temperaturen pendeln dabei zwischen meist 8 und 17 Grad.

Höhentief am Donnerstag

Am Donnerstag erreicht aus heutiger Sicht ein Höhentief von Nordosten her unser Land, die genaue Zugbahn ist aber noch sehr unsicher.

Die Wetterlage am Donnerstag mit einem Höhentief über Deutschland. Quelle: ECMWF
Die Wetterlage am Donnerstag mit einem Höhentief über Deutschland. Quelle: ECMWF

Was feststeht: Das unbeständige Wetter setzt sich damit fort, in den Nordalpen sinkt voraussichtlich die Schneefallgrenze erneut auf knapp unter 1000 Meter. Mit oft nur noch 5 bis 10 Grad kühlt es ab, einzig im Osten und Südosten sind bis zu 15 Grad möglich.

Dann Frühsommer?

Um diesen Beitrag nicht allzu negativ abzuschließen, empfiehlt sich der Blick auf die Wetterkarten ab Freitag: Das Höhentief findet sich nämlich über Frankreich ein und Österreich gerät in eine südliche Strömung. Die Folge: Es wird deutlich milder, am Freitag dürfte die 20-Grad-Marke an der Alpennordseite geknackt werden. Am Wochenende könnten die Temperaturen sogar lokal auf rund 25 Grad steigen, per Definition ein Sommertag.

Hier die aktuelle Prognose der Höchstwerte für Sonntag:

Prognostizierte Höchstwerte am Sonntag 23.04.

Normalerweise feiert der Sommertag in den Landeshauptstädten erst Ende April bzw. Anfang Mai seine Premiere, siehe folgende Grafik (rote Kreuze):

Erstmaliges erreichen der 25-Grad-Marke in den Landeshauptstädten

Mitte April mit Schneebruch, Lawinengefahr und lokalen Überflutungen

Foto aufgenommen am 15.04.2023 in Loich (Pielachtal, NÖ) auf rund 700 m Seehöhe

Lange zeit ließen sogenannte „Fünf-B-Tiefs“ (ein Spezialfall von Italientiefs) auf sich warten. Aufgrund ihrer Zugbahn sind solche Tiefs in der Lage, großflächig viel Niederschlag und unter Umständen auch nennenswerten Schneefall zu verursachen. Genau das passierte in den letzten zwei bis drei Tagen in Österreich. Das Tief RUDOLF bildete sich am Donnerstag über Oberitalien und zog dann bis Samstag über Ungarn und die Slowakei hinweg in Richtung Tschechien (einen vollständigen Satellitenfilm gibt es hier).

Starkregen

Eine günstigere Zugbahn für Starkniederschläge in ganz Österreich – vor allem aber im Osten des Landes) gibt es nicht. In der Tat kam es primär am Alpenostrand und im Wiener Becken zu beachtlichen Niederschlagsmengen zwischen 60 und 100 l/m². Zur besseren Einordnung: Der durchschnittliche Monatsniederschlag für Wien in April liegt bei rund 50 l/m².

Niederschlagssumme in 3 Tagen bis Samstag, 15.04.2023 um 12 Uhr MESZ - UBIMET
Niederschlagssumme in 3 Tagen bis Samstag, 15.04.2023 um 12 Uhr MESZ – UBIMET

Am Donnerstag lag der Niederschlagsschwerpunkt eindeutig im Süden des Landes. Vor allem in den Karawanken und in den Karnischen Alpen fielen verbreitet mehr als 50 l/m² Regen, wobei oberhalb von rund 600 m oft Nassschnee dabei war.

Niederschlagsmenge am Donnerstag, 13.04.2023 - UBIMET
Niederschlagsmenge am Donnerstag, 13.04.2023 – UBIMET

Am Freitag verlagerte sich der Hot-Spot in den Osten der Alpenrepublik. Vom Weinviertel über Wien bis ins Nordburgenland sowie am Alpenostrand wurden verbreitet 40 bis 70 l/m² verzeichnet. In diesem Fall sank die Schneefallgrenze zeitweise auf bis zu 300 m ab.

Niederschlagsmenge am Freitag, 14.04.2023 - UBIMET
Niederschlagsmenge am Freitag, 14.04.2023 – UBIMET

Am Samstag brachte das Tief noch nennenswerte Mengen in den nördlichen Voralpen, wobei die Intensität deutlich nachließ.

Niederschlagsmenge am Samstag, 15.04.2023 bis 11 Uhr - UBIMET
Niederschlagsmenge am Samstag, 15.04.2023 bis 11 Uhr – UBIMET

Lokale Überflutungen

Aufgrund der relativ tiefen Schneefallgrenze blieb die Hochwassergefahr entlang der größeren Flüsse gering. Kleinere Flüsse und Bäche in den Niederösterreichischen Voralpen und im Wienerwald führten hingegen teilweise auch ein 5- bis 10-jährliches Hochwasser.

5-hährliches Hochwasser am Urlbach in Krenstetten (NÖ) - https://www.noe.gv.at/wasserstand/
5-hährliches Hochwasser am Urlbach in Krenstetten (NÖ) – https://www.noe.gv.at/wasserstand/
Feuerehreneinsätze in NÖ in den Morgenstunden am 15.04.2023 - https://www.noe122.at/
Feuerehreneinsätze in NÖ in den Morgenstunden am 15.04.2023 – https://www.noe122.at/

Grundwasser und Neusiedler See

Auch der Pegelstand des Neusiedler Sees stieg um rund 8 cm, er bleibt aber trotzdem auf einem für die Jahreszeit rekordtiefen Niveau. Selbiges gilt für die Grundwasserpegel im Osten und Südosten: Um die langanhaltende Trockenheit endgültig zu lösen braucht es deutlich mehr als ein isoliertes Starkregenereignis.

Mittlerer Wasserstand des Neusiedler Sees bis zum 15.04.2023 - https://wasser.bgld.gv.at/
Mittlerer Wasserstand des Neusiedler Sees bis zum 15.04.2023 – https://wasser.bgld.gv.at/

Starker Schneefall

Aufgrund der für die Jahreszeit kühlen Luftmasse und der Starkniederschläge kam es auch in mittleren Lagen zu beachtlichen Neuschneemengen. Im Westen vor allem am Donnerstag und Freitag, im Osten primär am Freitag und Samstag.

Vielerorts entlang der Nordalpen liegen oberhalb von 800 bis 1000 m 20 bis 40 cm Nassschnee, in höheren Lagen auch deutlich mehr.

Teils erhebliche Lawinengefahr am 15.04.2023 - https://lawinen.at/
Teils erhebliche/große Lawinengefahr am 15.04.2023 – https://lawinen.at/

Kein Wunder also, dass sowohl die Lawinen- als auch die Schneebruchgefahr am Wochenende deutlich erhöht sind.

Mariazell am 15.04.2023 - https://www.mariazell.at/webcam/
Mariazell am 15.04.2023 – https://www.mariazell.at/webcam/
Foto aufgenommen am 15.04.2023 in Loich (Pielachtal, NÖ) auf rund 700 m Seehöhe.

Italientief RUDOLF bringt Regen und Schnee

Regen

Der März war im Osten Österreichs deutlich zu trocken, besonders vom Weinviertel über Wien bis ins Nordburgenland gab es meist nur 10 bis 20 Prozent der üblichen Niederschlagsmengen. Nun ist aber eine Linderung der Trockenheit in Sicht: In der Nacht auf Donnerstag erfasst eine Kaltfront die Alpen und über dem Golf von Genua entsteht ein Tiefdruckgebiet. Dieses Tief namens RUDOLF zieht am Freitag auf einer sog. „Fünf-b-Zugbahn“ über Ungarn hinweg nach Polen. Diese Wetterlage gilt als Regenbringer für die Osthälfte des Landes und tatsächlich zeichnet sich hier bis zum Wochenende vielerorts mehr Regen ab, also sonst in einem gesamten April üblich wäre.

Der Kern des Tiefs zieht am Freitag östlich von Österreich vorbei. © UBIMET

Vb-Tiefs treten vergleichsweise selten auf, zuletzt gab es einen klassischen Fall mit Tief GISELA am 13. Oktober 2020. Noch markanter fiel Tief PETER am 19. April 2017 aus.

Viel Regen

In den kommenden Tagen präsentiert sich das Wetter im Alpenraum von seiner trüben und oft nassen Seite. Bereits in der Nacht auf Donnerstag breitet sich von Westen her Regen auf weite Teile des Landes aus und am Donnerstagmorgen erfasst dieser auch den Osten. Von Donnerstag zum Wochenende fällt dann häufig Regen und Schnee, wobei der Schwerpunkt am Donnerstag im Süden, am Freitag im Osten und am Wochenende schließlich an der Alpennordseite liegt.

Niederschlagsprognose für Donnerstag. © UBIMET

Die Schneefallgrenze sinkt zeitweise gegen 700 m bzw. in der Nacht auf Freitag im östlichen Berg- und Hügelland teils sogar bis 400 m ab.

Niederschlagsprognose für Freitag. © UBIMET

In Summe kommen bis zum Wochenende beachtliche Niederschlagsmengen zusammen, nahezu landesweit deuten sich in der Fläche über 30 Liter pro Quadratmeter an, regional fällt im Bergland und im Osten aber auch deutlich mehr. Im östlichen Flachland zeichnen sich recht verbreitet 50 bis 70 Liter pro Quadratmeter ab, damit wird der April deutlich zu nass abschließen: Durchschnittlich sind hier nämlich in einen ganzen April etwa 30 bis 50 Liter pro Quadratmeter zu erwarten.

72h-Niederschlagsprognose von ECMWF bis Samstagvormittag. © ECMWF/UBIMET

Die Hochwassergefahr bleibt aufgrund der tiefen Schneefallgrenze aber gering, nur an kleineren Flüssen bzw. Bächen muss man mit deutlich ansteigenden Pegeln rechnen. Für die Natur ist dieses Ereignis sehr wertvoll, allerdings stellt es für die niedrigen Grundwasserspiegel im Osten sowie für die Seen im Burgenland nur einen Tropfen auf den heißen Stein dar. Beispielsweise bräuchte man am Neusiedler See etwa drei solcher Ereignisse, um den Pegel überhaupt nur auf einen vergleichbaren Wert wie im Vorjahr zu heben.

Viel Schnee

Auf den Bergen kommt in den kommenden Tagen einiges an Neuschnee zusammen, in den Hochlagen der Hohen Tauern zeichnet sich bis zu 1 Meter Neuschnee ab. Auch auf höheren Passstraßen wie dem Brenner und der Tauernautobahn muss man ab Donnerstag aber mit winterlichen Straßenverhältnissen rechnen und zumindest vorübergehend ist am Freitag in vielen Tallagen der Nordalpen etwas Nassschnee zu erwarten.

Neuschneeprognose von Donnerstag bis Samstag. © UBIMET

Im Laufe des Wochenendes lässt der Tiefdruckeinfluss nur zögerlich nach, somit bleibt das Wetter auch zu Wochenbeginn unbeständig. Die Temperaturen steigen kommende Woche aber langsam etwas an und pendeln sich im Bereich des jahreszeitlichen Mittels ein.

Italientief lindert Trockenheit im östlichen Alpenraum

Regentropfen auf Scheibe

Der meteorologische Frühling ist in Teilen des Alpenraums bis jetzt viel zu trocken verlaufen und das stellt die lokalen Ökosysteme auf die Probe. Besonders von der Trockenheit betroffen ist dabei unser Nachbarland Österreich, dort ist in diesem Frühjahr in vielen Regionen kaum Niederschlag vom Himmel gefallen. In der Ost- und Südhälfte von Österreich weicht diesen Frühling (bis 10.04) demnach gebietsweise der Niederschlag zwischen 30 und 60% vom langjährigen Klimamittel (1991-2020) ab.

Niederschlagsabweichung vom Klimatmittel 1991-2020 – Frühling 2023 Quelle: UBIMET

Auswirkungen der Trockenheit

Die anhaltende Trockenheit zeigt sich zum Beispiel besonders deutlich am Wasserstand des Neusiedlersees an der österreichisch-ungarischen Grenze. Dieser befindet sich derzeit ca. 57cm unter dem langjährigen Mittel. Der nicht weit entferne Zicksee ist sogar komplett ausgetrocknet.  Diese Ökosysteme mit ihrer einzigartigen Flora und Fauna bräuchten seit Monaten dringend ergiebige Niederschläge, um die angespannte Situation etwas zu entschärfen. Diese Entspannung zeichnet sich in den kommenden Tagen etwas ab.

Position des Tiefdruckgebiets im Norden von Italien am Donnerstag 13.April 14:00 MEZ QUELLE: UBIMET/ECMWF

Italientief bringt ergiebigen Niederschlag

Am Mittwoch bildet sich über dem Ligurischen Meer ein Italientief. Dieses Tief wird in den darauffolgenden Tagen mit einer Vb-artigen Zugbahn in Richtung Nordosteurpa ziehen.  Dabei zapft es feuchtwarme Luftmassen aus dem Mittelmeerraum an und führt diese an die Südseite der Alpen heran, wo sich in Folge am Donnerstag starke Stauniederschläge bilden. Dabei kündigt sich auch für Mitte April auf den Bergen eine außergewöhnliche Menge an Neuschnee an. Auf der weiteren Zugbahn gleitet dann am Freitag die feuchtwarme Mittelmeerluft auf die kältere Luft nördlich der Alpen auf und sorgt anschließend in den Ostalpen für die dringend benötigten ergiebigen Niederschläge.

Akkumulierter Niederschlag bis Samstag 15.April 14:00 QUELLE: UBIMET/ECMWF

 

Titelbild: Regen in Kärnten fotografiert von Peter Wölflingseder

Kommt jetzt der große Regen?

Zwar zeigte sich das Wetter am Ostermontag mal wieder der Jahreszeit entsprechend, doch wie schon 2022 kommt der Frühling im April nicht so recht in die Gänge. Und auch mittelfristig ist kein beständiges und warmes Hochdruckwetter in Sicht, im Gegenteil: Die nächsten Tage verlaufen dank einer Kaltfront und eines Italientiefs kühl und nass und selbst markanter Neuschnee wird in höheren Lagen, besonders aber im Gebirge nochmal zum Thema. Dazu deutet sich verbreitet lang ersehnter Regen an.

Aktuelle Abweichung der Temperatur vom Klimamittel im April, laufend bis 10.04.2023 @ UBIMET

Die Aussichten im Detail

Der Mittwoch beginnt von Vorarlberg bis Oberösterreich mit etwas Regen, nach ein paar Auflockerungen tagsüber wird es hier dann gegen Abend verstärkt nass. Lokal gehen Gewitter nieder, lebhafter Westwind frischt auf und oberhalb von 1000 m fällt in der Folge zunehmend Schnee. Im Osten und Süden bleibt es hingegen meist trocken, die Sonne zeigt sich vor allem im östlichen Flachland noch zeitweise. An der Alpennordseite wird es vorübergehend leicht föhnig. Die Temperaturen steigen auf 11 bis 18 Grad.

Am Donnerstag regnet es häufig und vor allem im Süden auch kräftig, die Schneefallgrenze pendelt zwischen 700 und 1000 m. Besonders im zentralen und südlichen Bergland ist dabei mit einigem Neuschnee zu rechnen. Von Vorarlberg bis Oberösterreich lässt der Regen im Tagesverlauf nach, die Sonne zeigt sich aber höchstens ganz im Westen noch für kurze Zeit. Der Wind weht mäßig bis lebhaft aus westlichen Richtungen und mit 3 bis 10 Grad wird es wieder kühler.

Prognostizierte Neuschneesumme über 48h bis Freitagabend @ UBIMET

Auch der Freitag verläuft meist bewölkt und zeitweise nass, im Bergland schneit es anfangs bis in viele Täler. Tagsüber steigt die Schneefallgrenze zögerlich gegen 900 m an, längere trockene Abschnitte mit ein paar sonnigen Auflockerungen sind am ehesten im Rhein- und Inntal sowie in Osttirol und Oberkärnten zu erwarten. Bei mäßigem, im Osten auch lebhaftem bis kräftigem Nordwestwind liegen die Höchstwerte zwischen 3 und 12 Grad.

Abschätzung der Schneemengen

Primär betrifft das Ereignis das Bergland: Entlang des Alpenhauptkamms und speziell im Bereich der Tauern sind von der Nacht auf Donnerstag bis Freitagabend häufig über 50 cm Neuschnee zu erwarten, was für Mitte April ein außergewöhnliches Ereignis darstellt. Aber auch hoch gelegene Ortschaften sowie Bahnstrecken und Autobahnen werden in dieser Region nach aktuellem Stand betroffen sein, allen voran der Brennerpass und der Tauernabschnitt sowie der Schoberpass. Oberhalb von 1000 m zeichnen sich hier Mengen um 20 bis 30 cm ab, stellenweise auch mehr. In tieferen Lagen handelt es sich am Donnerstag tagsüber noch häufig um Regen, in der Nacht auf Freitag sind dann aber auch in manchen Tälern der Alpennordseite um 5 cm Neuschnee möglich.

Abschätzung der Regenmengen

Prognostizierte Niederschlagssumme über 48h bis Freitagabend @ UBIMET

In Summe wird auch der Regen beachtliche Werte erreichen, denn nahezu landesweit deuten sich in der Fläche bis Samstagmorgen über 30 l/qm an. Schwerpunkte dürften zum Einen ganz im Süden liegen von den Karnischen Alpen bis in die südliche Steiermark mit häufig 50 bis 70 l/qm, zum Anderen an der Alpennordseite von den Tauerntälern bis in den Wienerwald mit ebenso meist 50 bis 70 l/qm. Regional sind auch an die 100 l/qm nicht ausgeschlossen, dies alles jedoch über einen Zeitraum von 48 bis 60 Stunden bis Samstagmorgen. In Wien sind nach aktuellem Stand von Ost nach West zwischen 25 und 50, vl. auch 60 l/qm im Bereich des Möglichen.
Gerade im Süden und Osten werden sich die Böden freuen, waren die letzten Monate doch verbreitet sehr trocken. Eine Hochwassergefahr dürfte nur an kleineren Flüssen oder Bächen gegeben sein.

 

Titelbild @ https://pixabay.com

Wenig Meereis an den Polen

Die Ausdehnung des Meereises in der Antarktis hat im März fast 30 Prozent unter dem für den Monat üblichen Durchschnitt gelegen. Dies war der zweitniedrigste Stand für einen März, nachdem für Februar bereits ein Rekordtief gemessen worden war. Auch in der Arktis lag die Ausdehnung unter dem Durchschnitt.

Arktis

Seit 1979 nutzt man Satelliten, um die Ausdehnung des Meereises zu messen. Basierend auf dem aktuellen 30-jährigen Durchschnitt (1991-2020) betrug die Abweichung in der Arktis heuer im März 4 %, das entspricht dem viertniedrigsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen. Die tägliche Meereisausdehnung erreichte Anfang März ihr jährliches Maximum und hat seitdem mit Beginn der Schmelzsaison abgenommen.

Zeitreihe der monatlichen mittleren Anomalien der arktischen Meereisausdehnung für alle Märzmonate von 1979 bis 2023. Die Anomalien werden als Prozentsatz des März-Durchschnitts für den Zeitraum 1991-2020 ausgedrückt. Datenquelle: EUMETSAT OSI SAF Meereisindex v2.1. Kredit: Copernicus Climate Change Service/ECMWF/EUMETSAT.

Die Anomalien wurden von unterdurchschnittlichen Konzentrationen in den meisten Randmeeren des Arktischen Ozeans dominiert, einschließlich der Barentssee, der Svalbard-Region, der Beringsee, dem Ochotskischen Meer und der Labradorsee. Die bemerkenswerteste Ausnahme war die Grönlandsee, in der weit überdurchschnittliche Konzentrationen gemessen wurden. Aufgrund der vorherrschenden Großwetterlage waren hier kalte Nordwinde dominierend, die zu einer starken südwärts gerichteten Meereisdrift über die Framstraße (zwischen Grönland und Spitzbergen) geführt haben:

Links: Durchschnittliche arktische Meereiskonzentration für März 2023. Die dicke orangefarbene Linie zeigt die klimatologische Meereiskante für März für den Zeitraum 1981-2010 an. Rechts: Anomalien der arktischen Meereiskonzentration für März 2023 im Vergleich zum März-Durchschnitt des Zeitraums 1981-2010. Datenquelle: ERA5. Kredit: Copernicus Climate Change Service/ECMWF.

 

Antarktis

Noch beachtlicher war das Defizit am Südpol. Im März 2023 erreichte die antarktische Meereisausdehnung im Durchschnitt 3,2 Millionen km2 und lag damit 1,2 Millionen km2 (28 %) unter dem März-Durchschnitt von 1991-2020. Dies war die zweitniedrigste Ausdehnung für März innerhalb des 45-jährigen Satellitendatensatzes, nach einer rekordniedrigen Ausdehnung im Februar. Ein Hauptgrund waren einmal mehr überdurchschnittliche Temperaturen, siehe hierzu die letzte Grafik:

Zeitreihe der monatlichen mittleren Anomalien der antarktischen Meereisausdehnung für alle Märzmonate von 1979 bis 2023. Die Anomalien werden als Prozentsatz des März-Durchschnitts für den Zeitraum 1991-2020 ausgedrückt. Datenquelle: EUMETSAT OSI SAF Meereisindex v2.1. Kredit: Copernicus Climate Change Service/ECMWF/EUMETSAT.

 

Links: Durchschnittliche antarktische Meereiskonzentration für März 2023. Die dicke orangefarbene Linie zeigt die klimatologische Eiskante für März für den Zeitraum 1991-2020 an. Rechts: Anomalien der antarktischen Meereiskonzentration für März 2023 im Vergleich zum März-Durchschnitt für den Zeitraum 1991-2020. Datenquelle: ERA5. Kredit: Copernicus Climate Change Service/ECMWF.

 

 

Weiterführende Informationen: https://climate.copernicus.eu/sea-ice-cover-march-2023?utm_source=socialmedia&utm_medium=tw&utm_campaign=CBmarch23

Titelbild: https://pixabay.com

Das Wetter zu Ostern: Anfangs nass, dann mehr Sonnenschein

Auch Ostereier brauchen heuer Regenschirme - VisualHunt

Das Tief NORBERT über Osteuropa nähert sich am Karfreitag Österreich und stationiert am Osterwochenende als Höhentief knapp südöstlich der Alpenrepublik. Es bringt vor allem in der Osthälfte trübes, unbeständiges Wetter und macht uns somit bei der Ostereiersuche einen Strich durch die Rechnung. Erst am Ostermontag bringt uns zunehmender Zwischenhocheinfluss die Sonne zurück.

Lies weiter: Spannende Wetterfakten und -extreme in der Osterzeit.

Am Karfreitag machen sich von Vorarlberg bis in die Tauernregion zeitweise Schleierwolken bemerkbar. Auch im Osten ziehen zunehmend Wolken durch. Nur in einem Streifen von Oberösterreich bis in die südwestliche Steiermark sowie in Kärnten ist es vor allem in der ersten Tageshälfte noch strahlend sonnig. Am Nachmittag gewinnen die Wolken allgemein die Oberhand und ganz im Westen sowie auch im Nordosten fällt dann gelegentlich etwas Regen. Schnee ist im Westen nur oberhalb von rund 1200 m ein Thema. Der Wind weht im östlichen Flachland mäßig bis lebhaft aus Nordwest und die Temperaturen steigen auf 6 bis 15 Grad. Am Mildesten wird es dabei in der Südsteiermark.

Am Osterwochenende in den Nordalpen Regen und Schnee

Der Karsamstag gestaltet sich landesweit bewölkt und vor allem entlang der Nordalpen häufig nass. Auch abseits davon sind aber Regenschauer einzuplanen. Die Schneefallgrenze liegt dabei von Ost nach West meist zwischen 700 und 1200 m. Die Sonne bleibt landesweit Mangelware. Mit schwachem bis mäßigem Nordwind wird wieder kältere Luft angezapft, die für die Jahreszeit bescheidenen Höchstwerte liegen zwischen 3 Grad im Oberen Waldviertel und 12 Grad in Osttirol.

Prognostizierte Niederschlagsmenge am Karsamstag - UBIMET
Prognostizierte Niederschlagsmenge am Karsamstag – UBIMET

Am Sonntag, zu Ostern, dominieren verbreitet die Wolken und vor allem in der Osthälfte fällt immer wieder etwas Regen bzw. oberhalb von 700 bis 1000 m Schnee. Ein paar sonnige Auflockerungen zeichnen sich von Vorarlberg über das Tiroler Oberland bis nach Osttirol ab, hier bleibt es auch meist trocken. Bei nur schwachem Wind steigen die Temperaturen auf 6 bis 13 Grad. Am Mildesten wird es dabei zwischen dem Rheintal, dem Walgau und dem Oberinntal.

Prognostizierte Niederschlagsmenge am Ostersonntag - UBIMET
Prognostizierte Niederschlagsmenge am Ostersonntag – UBIMET

Am Ostermontag vor allem nach Westen zu sonnig

Der Ostermontag startet vom Waldviertel bis in die Steiermark mit vielen Wolken und letzten Schauern, die oberhalb etwa 900 m auch als Schnee fallen. Von Vorarlberg bis ins Salzburger Land startet der Tag nach Auflösung einzelner Frühnebelfelder bereits freundlich mit viel Sonnenschein. Tagsüber setzt sich auch im Osten ein etwas freundlicherer Sonne-Wolken-Mix durch, erst gegen Abend lockert es hier vermehrt auf und die Sonne kommt zeitweise zum Vorschein. Bei nur schwachem Wind steigen die Temperaturen wieder an und erreichen maximal 10 bis 17 Grad.

Nord- und Ostsee wärmer als im Schnitt

In einigen Bereichen der Nordsee war der Winter 2022/2023 der wärmste oder zweitwärmste Winter seit Beginn der Datenreihe 1996/1997. In der südwestlichen Ostsee war es der drittwärmste Winter. Das zeigen Auswertungen des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH).

Abweichung des Wintermittels der Oberflächentemperaturen in 2022/23 zum langjährigen Wintermittel von 1996/97 bis 2020/21 für die Nordsee (links) und für die Ostsee (rechts). Quelle: BSH

 

In der Nordsee lagen die Oberflächentemperaturen im Winter 2022/23 in fast allen Bereichen über dem langjährigen Mittel. Das gilt besonders für den Bereich nördlich des Ärmelkanals und die Bereiche vor der deutschen und dänischen Nordseeküste. Dort war es an der Oberfläche bis zu 1,5 Grad wärmer als im langjährigen Mittel. In der südwestlichen Ostsee lagen die Oberflächentemperaturen im Winter 2022/23 ebenfalls bis zu 1,5 Grad über dem langjährigen Mittel, vor der deutschen Küste zwischen 0,75 und 1,5 Grad.

Nachdem bereits das Vorjahr, insbesondere Sommer und Herbst 2022, durch deutlich wärmere Temperaturen als im langjährigen Mittel gekennzeichnet waren, setzt der Winter 2022/2023 dies nahtlos fort.

Aktuelle Wassertemperaturen (Oberfläche) der Nordsee @ BSH

Das BSH analysiert wöchentlich die Oberflächentemperaturen in Nordsee und Ostsee basierend auf Daten aus der Fernerkundung, von Messstationen und Schiffen. Aus den Wochenmitteltemperaturen im Dezember, Januar und Februar wurde für diese Analysen ein Wintermittel gebildet. Zur klimatologischen Einordnung werden die Differenzen zwischen dem Wintermittel 2022/23 und dem langjährigen Wintermittel von 1996/97 bis 2020/21 berechnet und dargestellt.

Aktuelle Wassertemperaturen (Oberfläche) der Ostsee @ BSH

 

Mehr Informationen: https://www.bsh.de

Titelbild: Blick auf die Nordsee bei Cuxhaven @ pixabay.com

Gefahr für späten Frost nimmt neuerlich zu

Frost im Frühling - pixabay.com

Mit Durchzug einer Kaltfront kam es zu Beginn der Karwoche vor allem in den Nordalpen neuerlich zu leichten Schneefällen. Im Osten und Süden bläst der kalte Nordwind immer noch kräftig. Doch das Wetter beruhigt sich allmählich wieder. Das Zusammenspiel zwischen der eingeflossenen Kaltluft und den zunehmend klaren und allmählich windschwächeren Nächten lässt aber nun die Frostgefahr deutlich steigen.

Prognose der Tiefstwerte für den Dienstag - UBIMET
Prognose der Tiefstwerte für den Dienstag – UBIMET

Verbreitet leichter bis mäßiger Frost in Sicht

Von Dienstag bis Donnerstag muss man landesweit mit leichtem bis mäßigem Frost zwischen -1 und -7 Grad rechnen. In manchen, höher gelegenen Tälern der Alpen sowie in einzelnen Becken und Senken des Mühl- und Waldviertels sind noch tiefere Werte in Reichweite. Erst am Freitag lässt die Frostgefahr vor allem im Osten und Südosten des Landes sowie im Rheintal wieder nach. Inneralpin muss man aber bis zum Ostersonntag zumindest gebietsweise mit frostigen Nächten rechnen.

Prognose der Tiefstwerte für den Mittwoch - UBIMET
Prognose der Tiefstwerte für den Mittwoch – UBIMET

In den Alpen ist Frost Anfang April vollkommen normal. Im Lungau z.B. liegen die klimatologisch zu erwartenden Tiefstwerte an einem 3. April zwischen -1 und -2 Grad. Abseits der Alpen und hier vor allem im östlichen Flachland sowie am Bodensee ist leichter Frost zu dieser Jahreszeit schon bemerkenswert, vor allem im Zuge des Klimawandels. Die normalen Tiefstwerte für einen 3. April liegen z.B. in Wien bei etwa +5 Grad, in Bregenz bei +4 Grad.

Klimatologisch zu erwartende Tiefstwerte an einem 3. April (Klima 1981-2010) - UBIMET
Klimatologisch zu erwartende Tiefstwerte an einem 3. April (Klima 1981-2010) – UBIMET

Letzter nennenswerter Frost im Jahr immer früher

Der letzte Tag mit nennenswertem Frost unter -2 Grad tritt in den Landeshauptstädten im Schnitt zwischen Anfang März (in Linz, Wien) und Anfang April (Klagenfurt). Wegen des Klimawandels passiert dies aber immer früher. In Klagenfurt z.B. war dies in den Jahren 1961-1990 im Schnitt am 16. April der Fall, im neuen Klimamittel 1991-2020 schon am 5. April. Die Rekorde liegen in allen Landeshauptstädten zwischen Ende April und Mitte Mai. Nennenswerter Frost Anfang April ist also keine Seltenheit in Österreich. Doch nach einem sehr milden Spätwinter befinden sich die meisten Pflanzenarten heuer schon in einer sehr fortgeschrittenen phänologischen Phase, was die Gefahr für Frostschäden für die Vegetation deutlich erhöht.

Letzter Tag im Jahr mit einem Tiefstwert unter -2 Grad in den Landeshauptstädten - UBIMET mit Daten GSA
Letzter Tag im Jahr mit einem Tiefstwert unter -2 Grad in den Landeshauptstädten – UBIMET mit Daten GSA

Frostgefahr für Vegetation steigt im Zuge des Klimawandels

Als Parameter für den Start in den Frühling wird oft eine „Wärmesumme“ gleich 200 genommen. Die Wärmesumme ist dabei die „einfache“ Summe der täglichen Mitteltemperaturen, wenn sie über 0 Grad liegen (wobei die Werte für Januar und Februar anders gewichtet werden). Erreicht dieser Wert 200, werden die meisten Pflanzenarten aktiv in den neuen Vegetationszyklus starten. In der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts (1901-1960) wurde dieser Wert in den meisten Niederungen erst Ende März / Anfang April erreicht. Im neuen Klimamittel 1991-2020 erwacht die Vegetation im Schnitt ein paar Wochen früher, bereits Mitte März. In einem immer wärmer werdenden Klima tritt natürlich auch der letzte Tag mit nennenswertem Frost (Tagestiefstwert unter -2 Grad) früher im Jahr auf. In den Jahren 1931-1960 passierte dies im Schnitt in den Niederungen gegen Ende März, heutzutage hingegen eher schon Mitte März. Doch entscheidend für die Vegetation und die damit verbundene Frostgefahr ist die Geschwindigkeit dieser beiden Veränderungen. Denn diese ist unterschiedlich. Im Idealfall erwacht die Vegetation erst deutlich nach dem letzten nennenswerten Frost (zumindest im Durchschnitt). Doch im Zuge des Klimawandels wird die Differenz zwischen dem letzten Tag mit nennenswertem Frost und dem Vegetationsbeginn immer kleiner. In manchen Fällen wird sie sogar umgedreht. Die Gefahr, dass verspätete Wintereinbrüche die Vegetation mit Frost überraschen, nimmt also tendenziell zu.

Tag des Vegetationsbeginns (Methode der Wärmesumme) und des letzten Tiefstwerts unter -2 Grad im Frühjahr für Graz - UBIMET mit Daten GSA
Tag des Vegetationsbeginns (Methode der Wärmesumme) und des letzten Tiefstwerts unter -2 Grad im Frühjahr für Graz – UBIMET mit Daten GSA
Tag des Vegetationsbeginns (Methode der Wärmesumme) und des letzten Tiefstwerts unter -2 Grad im Frühjahr für Innsbruck - UBIMET mit Daten GSA
Tag des Vegetationsbeginns (Methode der Wärmesumme) und des letzten Tiefstwerts unter -2 Grad im Frühjahr für Innsbruck – UBIMET mit Daten GSA
Tag des Vegetationsbeginns (Methode der Wärmesumme) und des letzten Tiefstwerts unter -2 Grad im Frühjahr für Wien - UBIMET mit Daten GSA
Tag des Vegetationsbeginns (Methode der Wärmesumme) und des letzten Tiefstwerts unter -2 Grad im Frühjahr für Wien – UBIMET mit Daten GSA

Vom Schnee in den Hochsommer: Rekorde im April

Winter vs. Sommer

Geradezu hochsommerlich heiß präsentierten sich die letzten Tage im April 2012, am 28. kletterten die Temperaturen in Waidhofen an der Ybbs auf 32,0 Grad. Zur tiefsten gemessenen April-Temperatur in einem bewohnten Ort muss man bis ins Jahr 2003 zurückgehen, am 19.04. war es in Seefeld in Tirol mit -19,7 Grad klirrend kalt. Noch eisiger war es mit -26,6 Grad am 07.04.1929, auf dem Gipfel des Hohen Sonnblicks in etwa 3100 m Seehöhe. Damit umfasst die registrierte Temperaturspanne im April an bewohnten Orten deutlich über 50 Grad!

Schnee bis in tiefe Lagen

Schnee bis in tiefe Lagen kommt im April immer wieder vor, mitunter sind auch noch markante Ereignisse möglich. Etwa am 19. April 2017 lag der Alpenraum unter dem Einfluss eines kräftigen Tiefs und mit einer nordöstlichen Höhenströmung gelangte feuchtkalte Luft in die Osthälfte Österreichs. Die Schneefallgrenze sank somit bis ins Flachland und der Wind wehte kräftig mit stürmischen Böen aus Nord. Am Nachmittag musste die Wiener Außenring Autobahn (A21) in beide Fahrrichtungen komplett gesperrt werden und auch Teile der Westautobahn (A1) wurden für den Verkehr geschlossen. Mehr dazu hier.

A21 am 19. April 2017. © ASFINAG
A21 am 19. April 2017. © ASFINAG

Von 0 bis 500 mm Niederschlag

Beim höchsten Niederschlag sowohl innerhalb von 24 Stunden als auch im ganzen Monat April hat der Loiblpass in den Karawanken die Nase vorne. Am 09.04.1973 prasselten dort an nur einem Tag 150 mm vom Himmel, das ist fast der dort übliche Niederschlag für den gesamten Monat April. Und im Jahre 1975 kamen im gesamten April sogar 491 mm zusammen. In Linz blieb der Monat im Jahre 1893 hingegen komplett trocken. Örtlich waren aber auch der April 2007 und 2009 gänzlich trocken.

Aus diesen Jahren stammen auch einige Sonnenscheinrekorde. Am sonnigsten war allerdings der April 1946 in Wien (Hohe Warte), damit schien die Sonne damals weitaus länger als in einem normalen Juli.

Die Rekorde in der Übersicht:

Die höchsten Temperaturen in den Landeshauptstädten:

  • Bregenz 31,2°C (28.04.2012)
  • Innsbruck 30,1°C (28.04.2012)
  • Salzburg 31,5°C (27.04.2012)
  • Linz 30,9°C (28.04.2012)
  • Graz 28,8°C (29.04.2012)
  • Klagenfurt 28,2°C (07.04.2011)
  • Wien – Hohe Warte 30,0°C (30.04.2012)
  • Eisenstadt 30,0°C (28.04.1947)
  • St. Pölten 30,9°C (29.04.2012)
  • Österreichrekord: 32,0°C in Waidhofen/Ybbs am 28.04.2012

Die tiefsten Temperaturen in den Landeshauptstädten:

  • Bregenz -4,7°C (03.04.1952)
  • Innsbruck -7,0°C (08.04.2003)
  • Salzburg -3,9°C (01.04.2020)
  • Linz -2,4°C (08.04.1997)
  • Graz -6,7°C (07.04.2003)
  • Klagenfurt -7,1°C (09.04.1956)
  • Wien – Hohe Warte -8,1°C (04.04.1900)
  • Eisenstadt -4,0°C (07.04.1978)
  • St. Pölten -5,0°C (11.04.1954)
  • Österreichrekord Tal: -19,7°C in Seefeld (T) am 19.04.2003
  • Österreichrekord Berg: -26,6°C auf dem Sonnblick (S) am 07.04.1929

Größte Monatsniederschlagsmengen:

  • Loibl (K): 491 mm im Jahr 1975
  • Schröcken (V): 394 mm im Jahr 1970

Geringste Monatsniederschlagsmengen (Auswahl):

  • Linz (OÖ) 1897: komplett trocken
  • Stockerau (NÖ) 2009: komplett trocken
  • Andau (B) 2007: komplett trocken

Größter 24h-Niederschlag:

  • Loibl (K): 150 mm am 09.04.1973
  • Villacher Alpe (K): 129 mm am 09.04.1973
  • Dellach (K): 119 mm am 06.04.1975

Maximale monatliche Sonnenscheindauer:

  • Wien-Hohe Warte: 360 Std. im Jahr 1946
  • Neusiedl/See (B): 335 Std. im Jahr 2007
  • Andau (B): 332 Std. im Jahr 2007

Spitzenböen Tal:

  • Reichenau/Rax (NÖ): 126 km/h am 28.04.2015
  • Obertauern (S): 123 km/h am 06.04.1997
  • Irdning/Gumpenstein (ST): 118 km/h am 08.04.1995
  • St. Radegund (ST): 115 km/h am 28.04.2015

Spitzenböen Berg:

  • Patscherkofel (T): 173 km/h am 14.04.1999
  • Rudolfshütte (S): 171 km/h am 12.04.1989
  • Feuerkogel (OÖ): 148 km/h am 02.04.2015

Quelle Titelbild: pixabay

Karwoche bringt spätwinterliches Wetter nach Deutschland

Derzeit verlagert sich das Hoch MERYEM vom Nordmeer nach Skandinavien. Dabei wird auf seiner Ostseite nochmals Polarluft nach Deutschland geführt. Die Rückwärtstrajektorien (Pfad einzelner Luftpakete) zeigen, dass die Luft in den tiefen Schichten, die derzeit zu uns strömt, direkt aus der Arktis stammt.

Rückwärtstrajektorien für Berlin © Wetter3.de
Aktuelles Satellitenbild © EUMETSAT/UBIMET

Während sich am heutigen Sonntag noch die geringe Feuchte der Kaltluft durch reichlich Sonnenschein im Norden bemerkbar macht, werden in den kommenden Tagen immer wieder dichte Wolken herein ziehen. Dabei bleibt es jedoch meist trocken, erst in der zweiten Wochenhälfte deutet sich Schnee von Osten an, die genau Entwicklung ist hierbei aber noch unsicher.

Relative Sonnenscheindauer am Sonntag, den 2.4.2023 © UBIMET/DWD

Mit der kalten Luft werden insbesondere Nachtfröste zum Thema. Die unten stehende Graphik zeigt die prognostizierten Tiefstwerte am Dienstagmorgen. Dabei besteht insbesondere für empfindlichen Pflanzen die Gefahr des Erfrierens. Auch für die Landwirtschaft sind dies keine guten Nachrichten, da sich bereits erste Obstblüten zeigen.

Tiefsttemperaturen am Dienstagmorgen © UBIMET
Tiefsttemperaturen am Dienstagmorgen © UBIMET

Titelbild: https://pixabay.com/de/photos/blumen-krokusse-bl%c3%bcht-frost-7827352/

Spätwinterliches Feeling in der Karwoche

Ostereier im Schnee - pixabay.com

Zwischen einem Hoch über Südskandinavien und reger Tiefdrucktätigkeit im Südosten Europas dreht die Strömung in Österreich auf Nord. Eine für die Jahreszeit außergewöhnlich kalte Luftmasse wird somit in der neuen Woche an den Alpenraum herangeführt und sorgt für ein paar windige, unterkühlte, aber auch meist trockene Tage. Zum Osterwochenende hin erholen sich die Temperaturen nur sehr langsam wieder. Nach derzeitigem Stand muss man dann auch mit unbeständigerem Wetter rechnen.

Satellitenbild und Großwetterlage am 02. April um 11 Uhr MESZ - EUMETSAT, UBIMET
Satellitenbild und Großwetterlage am 02. April um 11 Uhr MESZ – EUMETSAT, UBIMET

Kalter, windiger Start in die neue Woche

Am Montag fällt in den Nordalpen anfangs bis in tiefe Lagen ein wenig Schnee, tagsüber ziehen hier aber nur noch vereinzelt unergiebige Schneeschauer durch. Abseits der Nordalpen bleibt es trocken und zumindest zeitweise sonnig. Besonders im Osten und Süden weht kräftiger, föhniger Nordwind, lokal auch mit stürmischen Böen. Die Höchstwerte liegen nur mehr zwischen 2 und 12 Grad, am mildesten bleibt es im föhnigen Süden.

Sturmwarnungen gültig für den Montag und den Dienstag - UWZ, UBIMET
Sturmwarnungen gültig für den Montag und den Dienstag – UWZ, UBIMET

Zur Wochenmitte hin Wetterberuhigung

Am Dienstag und Mittwoch fallen primär in den zentralen und östlichen Nordalpen, aber gelegentlich auch im nördlichen und östlichen Flachland ein paar Schneeflocken, ansonsten bleibt es trocken und vor allem nach Südwesten zu auch zeitweise sonnig. Am Dienstag weht der Nordwind noch gebietsweise kräftig, doch bereits im Laufe des Tages lässt dieser überall etwas nach. Die Temperaturen verharren weiterhin auf einem für die Jahreszeit sehr bescheidenen Niveau. In den meisten Niederungen stehen einstellige Höchstwerte zwischen 2 und 8 Grad auf dem Programm, vor allem in den föhnigen Regionen zwischen Osttirol und Oberkärnten sind aber auch bis zu 10 oder 11 Grad in Reichweite.

Prognose der Tiefstwerte am Dienstag - UBIMET
Prognose der Tiefstwerte am Dienstag – UBIMET

Aufgrund der Wetterberuhigung sind verbreitet ein paar frostige Nächte einzuplanen. Die Tiefstwerte von Dienstagfrüh bis Donnerstagfrüh werden meist zwischen -1 und -6 Grad liegen, lediglich in manchen prädestinierten Tälern und Senken der Alpen sowie des Mühl- und Waldviertels könnte es noch kälter werden.

Letzter Frosttag im Jahr (Tiefstwert unter 0 Grad) in den Landeshauptstädten - UBIMET mit Daten GSA
Letzter Frosttag im Jahr (Tiefstwert unter 0 Grad) in den Landeshauptstädten – UBIMET mit Daten GSA

Höheneier machen Osterprognose unsicher

Die Zufuhr kalter Luft aus Nordosteuropa lässt zum Ende der Karwoche nur langsam nach. Vor allem in der Höhe werden zudem reichlich Spuren hinterlassen und zwar in Form von Kaltlufttropfen. Meteorologen nennen solche, vor allem in großen Höhen ausgeprägte Tiefs inoffiziell auch „Höheneier“. Diese stellen immer eine große Herausforderung für die Wettermodelle dar, denn ihre genaue Zugbahn ist nur schwer vorhersehbar. Zum Osterwochenende hin werden höchstwahrscheinlich gleich mehrere Höheneier rund um Österreich unterwegs sein und die Prognose ist daher noch sehr unsicher.

Großwetterlage in der Höhe am kommenden 07. April über Europa. Die "Höheneier" rund um Österreich sind gut erkennbar (tiefblaue Regionen) - ECMWF IFS Modell, UBIMET
Großwetterlage in der Höhe am kommenden 07. April über Europa. Die „Höheneier“ rund um Österreich sind gut erkennbar (tiefblaue Regionen) – ECMWF IFS Modell, UBIMET

Ab Gründonnerstag neuerlich unbeständig

Nach derzeitigem Stand muss man sich allerdings aufgrund der Höheneier schon ab Donnerstag und bis zum Ostermontag auf zunehmend unbeständigeres Wetter mir Regen-, Schnee- und Graupelschauern einstellen. Die Temperaturen steigen dabei nur sehr langsam wieder und bleiben bis auf Weiteres unterdurchschnittlich. Zunächst ist Schnee somit noch bis in tiefe Lagen ein Thema, am Osterwochenende aller Voraussicht nach nur noch ab den mittleren Lagen.

Tendenz der Temperatur (oben) und der aufsummierten Niederschlagsmenge (unten) für die kommenden 10 Tage in Wien - ECMWF Ensemble, UBIMET
Tendenz der Temperatur (oben) und der aufsummierten Niederschlagsmenge (unten) für die kommenden 10 Tage in Wien – ECMWF Ensemble, UBIMET
Tendenz der Temperatur (oben) und der aufsummierten Niederschlagsmenge (unten) für die kommenden 10 Tage in Bregenz - ECMWF Ensemble, UBIMET
Tendenz der Temperatur (oben) und der aufsummierten Niederschlagsmenge (unten) für die kommenden 10 Tage in Bregenz – ECMWF Ensemble, UBIMET

Insgesamt fallen heuer die Osterferien somit unterkühlt aus. Aufgrund der außergewöhnlich milden Witterung in der vergangenen Weihnachtszeit sollten sie in den meisten Regionen Österreichs sogar ähnlich kalt wie die Weihnachtsferien verlaufen.

Vergleich der täglichen Höchst- und Tiefstwerte zwischen Weihnachtsferien 2022/2023 (Beobachtungen) und Osterferien 2023 (ab 02.04. Prognosen) in Innsbruck - UBIMET
Vergleich der täglichen Höchst- und Tiefstwerte zwischen Weihnachtsferien 2022/2023 (Beobachtungen) und Osterferien 2023 (ab 02.04. Prognosen) in Innsbruck – UBIMET
Vergleich der täglichen Höchst- und Tiefstwerte zwischen Weihnachtsferien 2022/2023 (Beobachtungen) und Osterferien 2023 (ab 02.04. Prognosen) in Wien - UBIMET
Vergleich der täglichen Höchst- und Tiefstwerte zwischen Weihnachtsferien 2022/2023 (Beobachtungen) und Osterferien 2023 (ab 02.04. Prognosen) in Wien – UBIMET

 

Schnee im April: Alltag oder Seltenheit?

Schnee im Frühling. © Nikolas Zimmermann

Allgemein kommt Schnee im April viel häufiger vor, als viele Menschen glauben. Allerdings handelt es sich meist um kurze, mitunter aber markante Einzelereignisse. Eine im Flachland über mehrere Wochen liegende Schneedecke ist im April hingegen extrem selten. Anbei das langjährige Mittel von 1977 bis 2007 der Schneedeckentage (Schneehöhe mind. 1 cm) für ausgewählte Orte in Deutschland:

Ort

Häufigkeit Schneedecke > 1 cm

Rostock

alle 10 Jahre
Hamburg alle 5 Jahre
Schleswig alle 3 Jahre
Berlin alle 3 Jahre
Magdeburg alle 3 Jahre
Dresden jedes Jahr
Erfurt jedes Jahr
Bremen alle 10 Jahre
Frankfurt/M. alle 10 Jahre
Stuttgart alle 3 Jahre
Saarbrücken alle 5 Jahre
Augsburg alle 1-2 Jahre
Neuruppin alle 3 Jahre
Hannover alle 5 Jahre
Trier alle 2-3 Jahre

Geht man in die höheren Lagen der Mittelgebirge, sieht die Sache natürlich gleich um einiges winterlicher aus. Auf der Zugspitze liegt im Mittel an jedem Apriltag Schnee, am Hohenpeißenberg auf knapp 1.000 m noch an jedem dritten Apriltag:

Ort mittlere Anzahl Schneedeckentage (> 1 cm)
Zugspitze 30
Fichtelberg 24
Kahler Asten 13
Hohenpeißenberg 9

Winter im April 1970

Im April strömen aus Norden manchmal noch eiskalte Luftmassen arktischen Ursprungs nach Mitteleuropa. In Zusammenspiel mit dem hohen Sonnenstand kommt es dann rasch zu einer Labilisierung der unteren Atmosphäre und es entwickeln sich kräftige Schneeschauer. An der Nord- uns Ostsee kann es auch noch zum sog. „Lake-Effekt“kommen, wie etwa rund um den 11.4.1970: An der Rückseite eines Ostseetiefs strömten anhaltend kalte Luftmassen über die Ostsee nach Nordostdeutschland. Über dem Meerwasser konnte die Luft zusätzliche Feuchtigkeit aufnehmen, dementsprechend kräftig schneite es an den Küsten und in abgeschwächter Form auch im Landesinneren. Hier ein Überblick über die Schneehöhen in Mecklenburg-Vorpommern am Morgen des 11. April 1970:

Ort Schneehöhe
Waren 50 cm
Altentreptow 45 cm
Lohmen 40 cm
Tüzen 40 cm
Gersdorf 40 cm
Kühlungsborn 40 cm
Ventschow 35 cm
Roggendorf 35 cm
Lalendorf 35 cm

März 2023 deutlich zu mild, im Osten kaum Regen

Mit einer Temperaturabweichung von rund +1,8 Grad im Vergleich zum langjährigen Mittel von 1991 bis 2020 fällt der März in diesem Jahr deutlich zu mild aus. Neben den zu hohen Temperaturen kam es über ganz Österreich gemittelt zu unterdurchschnittlichen Niederschlagsmengen. Rund 35 % fehlen landesweit auf eine ausgeglichene Bilanz, v.a. im Osten Österreichs fiel im zurückliegenden Monat extrem wenig Regen.

Abweichung der Durchschnittstemperatur vom Klimamittel (1991-2020) @ UBIMET

Einmal mehr viel zu mild

Österreichweit betrachtet schließt der März rund 1,8 Grad zu mild ab, vergleicht man ihn mit dem langjährigen Mittel von 1991-2020. Die Abweichungen zeigen sich dabei recht einheitlich. Die größten Abweichungen finden sich besonders im Osten und Nordosten des Landes wieder, so schließt der Monat in Wiener Neustadt sogar um 2,5 Grad milder als das langjährige Mittel ab, selbiges gilt aber auch für die Station am Weißensee in Kärnten. Geringere Temperaturabweichungen als im Landesschnitt gab es in so manchem Tal der Nordalpen und generell auf den Bergen. Doch selbst in Zeltweg, Landeck oder auf dem Patscherkofel endet der März rund 1 bis 1,5 Grad zu mild.
Landesweit kommt der März nicht an den Spitzenreiter 2017 ran, dieser thront weiterhin mit einer Anomalie von +3,0 Grad an der Spitze vor dem März 1994 (+2,8 Grad).

Abweichung der Monatsniederschlags (bis 31.03., 4 Uhr) vom Klimamittel (1991-2020) @ UBIMET

Markante Trockenheit im Osten

Bei den Niederschlagsmengen zeigt sich beim Blick auf die Österreichkarte eine klare Zweiteilung. Atlantische Tiefs und deren Fronten brachten in erster Linie dem Westen und Süden ausgiebig Niederschlag, verbreitet wurde hier das Soll erreicht oder sogar übertroffen. So gab es in Haiming (Tirol) um 50 % mehr Regen und Schnee, ebenso in Mariapfarr im Lungau. Weite Teile des Landes zeigten sich im März aber viel zu trocken, besonders markant fällt das Niederschlagsdefizit etwa östlich der Linie Innviertel-Koralpe aus. Hier fehlen verbreitet 40 bis 80 % auf eine ausgeglichene Bilanz, besonders in Niederösterreich, Wien und im Nordburgenland sind teilweise gerade einmal um 10 % der normal üblichen Niederschlagsmenge zusammengekommen. Exemplarisch erlebten Laa/Thaya, Retz, Eisenstadt und Wien-Stammersdorf einen der trockensten Märzmonate der jeweiligen Messgeschichte.
Die Folgen der Trockenheit im Osten, die sich über mehrere Monate aufgebaut hat, sind verheerend: Die Grundwasserspiegel sind teils auf einem Rekordtief, ebenso der Pegel des Neusiedler Sees. Die Waldbrandgefahr ist früh im Jahr schon verhältnismäßig hoch.

Abweichung der Sonnenscheindauer (bis inkl. 30.03.) vom Klimamittel (1991-2020) @ UBIMET

Sonnenscheinsoll häufig erreicht

Ziemlich ausgeglichen präsentiert sich dagegen die Sonnenscheinbilanz. Abseits der Alpen wurde das Soll nahezu überall erreicht, von Vorarlberg bis in die Obersteiermark fehlen dagegen ein paar Stunden. Hier liegt das Defizit häufig bei rund 25 %.

 

 

Extremwerte März 2023 (Bundesland, Tag des Auftretens)
Stand: 31.03.2023, 9 Uhr

Höchste Temperaturen
24,1 Grad Seitzersdorf-Wolfpassing (NÖ, 23.)
24,0 Grad Tullnerfeld (NÖ, 23.)
23,5 Grad Krems + Langenlois (NÖ, 23.)
23,3 Grad Langenlebarn (NÖ, 23.)

Tiefste Temperaturen Hochtäler
-12,3 Grad Lech/Arlberg (V, 01.)
-11,8 Grad St. Leonhard/Pitztal (T, 01.)
-11,3 Grad Mittelberg (V, 01.)

Tiefste Temperaturen unter 1000 m Seehöhe
-9,1 Grad Schwarzau im Freiwald (NÖ, 12.)
-8,6 Grad Gars am Kamp (NÖ, 12.)
-8,0 Grad Zwettl (NÖ, 01.)

Nasseste bewohnte Orte (heute fällt hier noch weiterer Niederschlag)
223 Liter pro Quadratmeter Schröcken (V)
210 Liter pro Quadratmeter Mittelberg (V)
199 Liter pro Quadratmeter Warth (V)

Trockenste Orte
3 Liter pro Quadratmeter Horn + Laa/Thaya (NÖ)
4 Liter pro Quadratmeter Langenlois + Retz (NÖ), Wien-Unterlaa (W)
5 Liter pro Quadratmeter Krems, Gars am Kamp, Limberg-Maissau, Schöngrabern, Seitzersdorf-Wolfpassing und Groß- Enzersdorf (alle NÖ) + Wien-Stammersdorf (W)

Absolut sonnigste Orte
191 Sonnenstunden Hermagor (K)
190 Sonnenstunden Dellach (K)
186 Sonnenstunden Mörbisch (B)

Stärkste Windspitzen Niederungen
121 km/h Wolfsegg (OÖ, 11.)
120 km/h Brand (V, 13.)
118 km/h Podersdorf(B, 11.) + Waizenkirchen (OÖ, 09.)

Stärkste Windspitzen Berge
153 km/h Jauerling (NÖ, 09.)
151 km/h Feuerkogel (OÖ, 10.) + Buchberg (NÖ, 11.)
145 km/h Patscherkofel (T, 13.)

 

Titelbild: Webcam Wien-Bisamberg vom 14.03.2023 @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/bisamberg

Kalte Nächte in Sicht, verbreitet leichter bis mäßiger Frost erwartet

Frost im Frühling - VisualHunt

Eine kräftige Kaltfront brachte zu Wochenbeginn den Winter zurück mit Schnee in den Nordalpen und Sturm im Osten und Süden. Vor allem entlang der Nordalpen kommt bis Dienstag weiterhin etwas Neuschnee bis in die Tallagen zusammen. Aufgrund der allmählichen Wetterberuhigung und der kalten Witterung wird aber in den kommenden beiden Nächten zunehmend leichter bis mäßiger Frost das Hauptthema.

Am Dienstag in der Früh ist Frost vor allem inneralpin und im Süden des Landes in Sicht. Hier sind verbreitet Tiefstwerte zwischen -2 und -5 Grad zu erwarten. Im Norden und Osten bleibt es hingegen wegen des starken Windes meist noch frostfrei.

Prognose der Tiefstwerte für den Dienstag - UBIMETPrognose der Tiefstwerte für den Dienstag – UBIMET

Hier ist aber spätestens am Mittwoch in der Früh mit leichtem Frost zu rechnen. Auch inneralpin und im Süden wird es neuerlich frostig. Ganz im Westen sorgen hingegen aufziehende, dicke Wolken und eine allmählich mildere Luftmasse für meist frostfreie Verhältnisse.

Prognose der Tiefstwerte für den Mittwoch - UBIMET
Prognose der Tiefstwerte für den Mittwoch – UBIMET

Letzter nennenswerter Frost im Jahr immer früher

Der letzte Tag mit nennenswertem Frost unter -2 Grad tritt in den Landeshauptstädten im Schnitt zwischen Anfang März (in Linz, Wien) und Anfang April (Klagenfurt). Wegen des Klimawandels passiert dies aber immer früher. In Klagenfurt z.B. war dies in den Jahren 1961-1990 im Schnitt am 16. April der Fall, im neuen Klimamittel 1991-2020 schon am 5. April. Jedenfalls, dass es Ende März zu nahezu landesweitem Frost kommt, ist trotz Klimawandels weiterhin nichts Außergewöhnliches. Doch nach einem sehr milden Spätwinter befinden sich die meisten Pflanzenarten heuer schon in einer sehr fortgeschrittenen phänologischen Phase, was die Gefahr für Frostschäden für die Vegetation deutlich erhöht.

Letzter Tag im Jahr mit einem Tiefstwert unter -2 Grad in den Landeshauptstädten - UBIMET mit Daten GSA
Letzter Tag im Jahr mit einem Tiefstwert unter -2 Grad in den Landeshauptstädten – UBIMET mit Daten GSA

Frostgefahr für Vegetation steigt im Zuge des Klimawandels

Als Parameter für den Start in den Frühling wird oft eine „Wärmesumme“ gleich 200 genommen (grüne Linie im Diagramm unten). Die Wärmesumme ist dabei die „einfache“ Summe der täglichen Mitteltemperaturen, wenn sie über 0 Grad liegen. Erreicht dieser Wert 200, werden die meisten Pflanzenarten aktiv in den neuen Vegetationszyklus starten. In den Jahren 1931-1960 (orange Linie im Diagramm) wurde dieser Wert in den meisten Niederungen erst Ende März / Anfang April erreicht. Im neuen Klimamittel 1991-2020 (blaue Linie im Diagramm) erwacht die Vegetation im Schnitt ein paar Wochen früher, zwischen Mitte und Ende März. In einem immer wärmer werdenden Klima tritt natürlich auch der letzte Tag mit nennenswertem Frost (Tagestiefstwert unter -2 Grad) früher im Jahr auf. In den Jahren 1931-1960 passierte dies im Schnitt in den Niederungen gegen Ende März (oranges Kreuzerl), heutzutage hingegen eher schon Mitte März (blaues Kreuzerl).

Doch entscheidend für die Vegetation und die damit verbundene Frostgefahr ist die Geschwindigkeit dieser beiden Veränderungen. Denn diese sind unterschiedlich. Im Idealfall erwacht die Vegetation erst deutlich nach dem letzten nennenswerten Frost (zumindest im Durchschnitt). Doch im Zuge des Klimawandels wird die Differenz zwischen dem letzten Tag mit nennenswertem Frost und dem Vegetationsbeginn immer kleiner. In manchen Fällen wird sie sogar umgedreht. Die Gefahr, dass verspätete Wintereinbrüche die Vegetation mit Frost überraschen, nimmt also tendenziell zu. Betrachten wir das Beispiel Graz im untenstehenden Diagramm: Die Differenz in den Jahren 1931-1960 betrug im Durchschnitt 8 Tage. Die Vegetation erwachte also im Schnitt erst 8 Tage nach dem letzten nennenswerten Frost. Im Klimamittel 1991-2020 ist diese Differenz bei genau 0 Tagen gelandet!

Langjährige Statistik der Wärmesumme (Maß für Vegetationsbeginn) und des letzten Tages mit einem Tiefstwert unter -2 Grad in Graz, Innsbruck, Wien und Kremsmünster - UBIMET mit Daten GSA
Langjährige Statistik der Wärmesumme (Maß für Vegetationsbeginn) und des letzten Tages mit einem Tiefstwert unter -2 Grad in Graz, Innsbruck, Wien und Kremsmünster – UBIMET mit Daten GSA

Kräftige Kaltfront sorgt am Montag für Schnee und Sturm

Schneeräumung in den Alpen - VisualHunt

Der Winter meldet sich zu Wochenbeginn zurück. Mit Eintreffen einer kräftigen Kaltfront sinkt die Schneefallgrenze in den Nordalpen schon in den Morgenstunden bis in die meisten Tallagen ab. Vor allem oberhalb von rund 800 bis 900 m schneit es tagsüber von Vorarlberg bis zum Mariazellerland teils intensiv. In tieferen Lagen kann es zwar immer wieder schneien, für eine nennenswerte Schneedecke reicht es aber hier untertags meist noch nicht aus.

Doch auch in der Nacht auf Dienstag geht es entlang der Nordalpen winterlich weiter mit zahlreichen und zeitweise auch kräftigen Schneeschauern. Bis Dienstagfrüh muss man somit selbst im Rheintal, im Inntal und im Flachgau mit einer dünnen Schneeecke rechnen. In den östlichen Nordalpen sowie auch im nördlichen und östlichen Flachland gehen am Dienstag tagsüber weitere Schnee- und Graupelschauer nieder, im Westen beruhigt sich hingegen die Lage rasch wieder.

Schneewarnungen und -vorwarnungen für den Montag - UBIMET, Österreichische Unwetterzentrale (UWZ)
Schneewarnungen und -vorwarnungen für den Montag – UBIMET, Österreichische Unwetterzentrale (UWZ)
Prognose der Neuschneesumme am Montag und Dienstag - UBIMET
Prognose der Neuschneesumme am Montag und Dienstag – UBIMET

Sturm in Sicht

Mit Durchzug der Kaltfront am Montag in der Früh frischt verbreitet kräftiger bis stürmischer Nordwestwind auf. Besonders im Osten und Süden Österreichs sind tagsüber verbreitet Sturmböen um 70 oder 80 km/h einzuplanen. In exponierten Lagen am Alpenostrand sowie mit Nordföhn auch in einzelnen prädestinierten Gebieten der Südalpen wie z.B. den Fischbacher Alpen und dem Grazer Bergland sind schwere Sturmböen von bis zu 90 km/h, im oberen Murtal, im Lungau und in Richtung Nockberge sogar bis 100 km/h in Sicht. Auch am Dienstag geht es in der Osthälfte Österreichs stürmisch weiter, eine Beruhigung steht hier erst am Dienstagabend bevor.

Sturmwarnungen und -vorwarnungen für den Montag - UBIMET, Österreichische Unwetterzentrale (UWZ)
Sturmwarnungen und -vorwarnungen für den Montag – UBIMET, Österreichische Unwetterzentrale (UWZ)
Prognose der maximalen Windböen am Montag - UBIMET
Prognose der maximalen Windböen am Montag – UBIMET

Trockenheit im Osten und Süden setzt sich fort

Trotz der Störung kommen im von der Trockenheit geplagten Osten und Süden des Landes keine nennenswerten Niederschlagsmengen zusammen. Mehr als 5 l/m² sind nur in den Nordalpen in Sicht.

Prognose der Niederschlagssumme am Montag und Dienstag - UBIMET
Prognose der Niederschlagssumme am Montag und Dienstag – UBIMET

 

Kaltlufteinbruch mit Schnee – Ein letzter Wintergruß?

Ein Tiefdruckgebiet über Osteuropa und ein Hochdruckgebiet über Westeuropa sorgen zu Wochenbeginn für eine nördliche Strömung in Mitteleuropa. Mit dieser erreichen uns ab Sonntagabend kalte Luftmassen polaren Ursprungs, die bis Montagvormittag das gesamte Land erfassen . Diesbezüglich sind sich die Wettermodelle einig und der bevorstehende Temperatursturz ist abgesichert. In der Nacht zum Dienstag sinken die Temperaturen auch verbreitet unter den Gefrierpunkt, lediglich an den Küsten, im Oberrheingraben und in weiten Teilen Bayerns bleiben die Tiefstwerte im zarten Plusbereich.

Prognose 24h Temperaturminimum für Montag 27.März 2023 @ UBIMET

Graupel und Schnee

Durch die sinkenden Temperaturen sinkt die Schneefallgrenze in der Nacht zum Montag ausgehend von den nördlichen Landesteilen bis in tiefe Lagen ab. Nennenswerte Schneemengen um etwa 10 cm werden in den Alpen, im Erzgebirge und im Harz erwartet, aber auch im Alpenvorland sowie in höheren Lagen der Mittelgebirge kommen ein paar Zentimeter zusammen. Im Flachland gehen tagsüber Schneeregen- und Graupelschauer durch. In der Nacht zum Dienstag ziehen dann vor allem im Nordosten weitere Schneeschauer durch, hier kann es zumindest örtlich zu einer dünnen Schneedecke kommen.

48h-Neuschneeprognose bis Dienstagabend. © www.uwr.de

Von langer Dauer wird die weiße Pracht allerdings nicht sein, denn tagsüber geht es, unter anderem aufgrund des hohen Sonnenstands, verbreitet aufwärts mit den Temperaturen. Am Montag steigen die Temperaturen auf 4 bis 9 Grad und am Dienstag – nach einer vielerorts frostigen Nacht – auf 7 bis 18 Grad mit den höchsten Werten im Südwesten.

Aussichten

Wie bereits erwähnt, ist der Temperaturabfall durch die Einigkeit der verschiedenen Modelle bereits abgesichert. Der erneute Temperaturanstieg auf ein frühlingshaftes Niveau ist ebenfalls sicher. Dies kann gut aus den nachfolgenden ECMWF-Ensembles abgelesen werden. Hier wird die Temperatur auf einem Höhennieveau von 850 hPa der verschiedenen Modellversionen dargestellt. Liegen die hier in rot dargestellten Linien nahe aneinander, so gilt die Prognose als abgesichert. Genau das ist hier von Montag  bis Freitag  gut zu sehen. Viele Modelle zeigen nach dem Temperaturrückgang einheitlich einen Anstieg. Anders dagegen zeigen sich die Folgetage: Hier gehen die unterschiedlichen Modellläufe deutlich auseinander. Wie es also in der folgenden Woche genau weiter geht, ist noch nicht in Stein gemeißelt, eine neuerliche Abkühlung kann aber nicht ausgeschlossen werden.

Ensemble Temperatur 850 hPa für Berlin – Quelle: ECMWF
Ensemble Temperatur 850 hPa für Dresden – Quelle: ECMWF
Ensemble Temperatur 850 hPa für Stuttgart – Quelle: ECMWF

Winter-Comeback am Montag

Das Wochenende präsentiert sich noch frühlingshaft temperiert, wenngleich mit deutlich unbeständigerem Wetter im Vergleich zu den vergangenen Tagen. Zum Start in die neue Woche braut sich aber eine Wetterumstellung zusammen: Mit Eintreffen einer kräftigen Kaltfront wird es am Montag entlang der Nordalpen nochmals winterlich, nennenswerter Schnee ist hier bis in die Tallagen zu erwarten. Im Norden und Osten des Landes sind Schneeschauer und Sturm angesagt.

Teils unbeständiges, aber mildes Wochenende

Am Wochenende muss man sich vor allem nach Westen zu auf wechselhaftes Wetter mit wenig Sonnenschein und teils gewittrigen Schauern einstellen. Häufig trocken und zeitweise sonnig bleibt es hingegen im Süden und Osten des Landes. Aufgrund der unbeständigen Witterung ist die 20-Grad-Marke nicht mehr zu erreichen, dennoch geht es für diese Jahreszeit leicht zu mild weiter. Die Höchstwerte bleiben landesweit im zweistelligen Bereich, vor allem im Südosten sind frühlingshafte Spitzenwerte von bis zu 17 oder 18 Grad in Reichweite.

Analyse der Höchstwerte vom Mitttwoch, 23.03.2023 @ UBIMET

Wintereinbruch zu Beginn der neuen Woche

An der Westflanke eines ausgeprägten Tiefs über Nordosteuropa wird im Laufe des Wochenendes eine für die Jahreszeit sehr kalte Luftmasse polaren Ursprungs angezapft und in Richtung Mitteleuropa gelenkt. Diese erreicht in der Nacht auf Montag in Form einer Kaltfront die Alpen. Damit sinkt die Schneefallgrenze in den Nordalpen rasch auf unter 1000 m ab und zum Montagmorgen hin schneit es hier schon bis in die Tallagen. Am Montag sind auch im Norden und Osten bei sehr windigen Verhältnissen und nur noch 5 bis 8 Grad ein paar Schnee- und Graupelschauer einzuplanen. Trocken bleibt es föhnbedingt nur im Süden, hier gibt es bei stürmischem Nordwind auch noch zweistellige Höchstwerte bis rund 11 Grad.

Prognose akkumulierter Neuschnee von Sonntagnacht bis Dienstagabend (42 h) @ UBIMET

Regional ergiebige Schneemengen, Sturmgefahr

In den Nordalpen gehen am Dienstag weitere Schneeschauer nieder. Eine vorübergehende, dünne Schneedecke ist somit voraussichtlich selbst im Rheintal und im Flachgau zu erwarten. Im Inntal könnte es sogar für 5 bis 10 cm Schnee reichen. In leicht erhöhten Tallagen von Vorarlberg bis zur Eisenwurzen sind verbreitet um 20 cm in Sicht. Auf den Bergen wie etwa am Arlberg, in der Tauernregion oder im Salzkammergut kommt bis Dienstag auch bis zu einem halben Meter Neuschnee zusammen. Durchaus markante Schneemengen für Ende März, doch auch der Wind wird am Montag zum Thema. Landesweit frischt er kräftig bis stürmisch aus Nordwest auf. Im Osten des Landes, am Alpenostrand und mit Nordföhn auch in den Südalpen sind örtlich auch schwere Sturmböen von bis zu 90 oder 100 km/h möglich.

Prognose der Spitzenböen am Montag, den 27.03.2023 @ UBIMET, ECMWF

Erhöhte Frostgefahr, dann meldet sich der Frühling zurück

Bis zur Wochenmitte steigt die Frostgefahr aufgrund der nachfolgenden Wetterberuhigung und der eingeflossenen Kaltluft vorübergehend an. Landesweit ist leichter Frost zu erwarten, in manchen Tälern, Beckenlagen und Senken ist sogar mäßiger bis strenger Frost bis -10 Grad möglich. Nach der kurzen Verschnaufpause plant der Frühling aber ein rasches Comeback: Laut mittelfristigen Prognosen rückt die 20-Grad-Marke bereits in der zweiten Wochenhälfte wieder in Reichweite.

Heute ist astronomischer Frühlingsbeginn

Frühlingswetter im Bergland - pixabay.com/RolPet

Der astronomische Frühling beginnt am heutigen Montag um exakt 22:24 Uhr. Dieser Zeitpunkt wird als Tag-und-Nacht-Gleiche (lat. Äquinoktium) bezeichnet. Das Faszinierende dabei ist, dass zu diesem Zeitpunkt Tag und Nacht überall auf der Erde nahezu gleich lange sind. Dass für den Frühlingsbeginn ein fixer Zeitpunkt angegeben wird, liegt daran, dass exakt in diesem Moment die Sonne am Äquator im Zenit steht. Ihre Sonnenstrahlen treffen dort also im 90-Grad-Winkel auf die Erdoberfläche.

Äquinoktium
Die Erde am Äquinoktium: Die Sonne steht senkrecht über dem Äquator.

Definitionssache

Neben der astronomischen Frühlingsdefinition gibt es auch noch zwei andere Möglichkeiten den Start zu definieren. Der meteorologische Frühlingsbeginn findet jedes Jahr am 1. März statt. Dies wurde vor allem aus statistischen Gründen gemacht, da sich eine Jahreszeit mit fixem Start- und Endzeitpunkt besser vergleichen lässt. Der astronomische Frühlingsbeginn ist hingegen an drei verschiedenen Tagen möglich, dies würde eine statistische Auswertung deutlich erschweren. Eine weitere Alternative ist der phänologischen Frühlingsbeginn, der vom Wachstum der Pflanzen abhängt: Der Vorfrühling startet mit dem Blühbeginn der Schneeglöckchen oder der Haselnuss. Darauf folgt der Erstfrühling mit der Blüte der Forsythie und schließlich der Vollfrühling mit Blühbeginn der Apfelbäume.

Die phänologische Uhr. Quelle: DWD

Mit dieser Definition ist der Frühlingsbeginn natürlich sehr von den örtlichen Gegebenheiten abhängig. So variiert der Zeitpunkt großräumig sowohl mit der geographischen Breite als auch mit der Höhenlage. Aber auch das Mikroklima kann einen großen Einfluss darauf haben, denn im geschützten Stadtklima blühen Pflanzen oft deutlich früher als auf freien Flächen. Beobachtet man den Blühstart der einzelnen Pflanzen über viele Jahrzehnte, kann man daraus auch weitere Hinweise auf ein sich veränderndes Klima gewinnen.

Quelle Titelbild: pixabay

Trockenheit im Osten setzt sich fort

Trockenheit im Osten

Werfen wir zunächst einen Blick auf die meteorologische Ausgangssituation in diesem ersten Frühlingsmonat. Dargestellt sind die Abweichungen des Niederschlags im März (bis inkl. 17.3.). Landesweit fehlen fast zwei Drittel auf eine ausgeglichene Bilanz, besonders trocken (braun dargestellt) waren und sind dabei Niederösterreich, Wien, das Burgenland und weite Teile der Steiermark.

Hier ist teilweise noch gar kein Niederschlag gefallen, so zum Beispiel in Mörbisch und Mattersburg. Weniger als 1 l/m² gab es u.a. in St. Pölten, der Wiener Innenstadt und in Wiener Neustadt.

Niederschlagsabweichungen im März bislang. Braun = viel zu wenig Regen.

Die direkten Folgen sind mittlerweile deutlich sicht- bzw. messbar: Nachfolgend seht Ihr eine Karte mit den aktuellen Grundwasserspiegeln. Orange und Rot sind die dominierenden Farben im Osten des Landes, sprich das Grundwasser ist weit unterhalb der Norm. Besonders dramatisch ist die Lage dabei im südlichen Wiener Becken sowie im Nord- und Mittelburgenland.

Tiefe Grundwasserstände im Osten (rot markiert)
Quelle: https://ehyd.gv.at/#

Bleiben wir im Burgenland, konkret beim Neusiedler See. Seit 1965 wird dort systematisch der Wasserstand gemessen, noch nie war er zu dieser Jahreszeit so niedrig wie heuer (2023 = blaue Linie). Selbst 2022, als über Monate hinweg ein neuer Negativrekord aufgestellt wurde lag der Wasserstand Mitte März noch etwa 20 cm höher als zurzeit. Auf den mittleren Wasserstand (schwarze Linie) fehlt gar mehr als ein halber Meter!

Der Pegel des Neusiedler Sees ist auf einem rekordtiefen Niveau. Quelle: https://wasser.bgld.gv.at/hydrographie/die-seen/mittler-wasserstand-neusiedler-see

Somit müssen wir uns leider auch jetzt im März schon mit dem Thema „Waldbrandgefahr“ auseinandersetzen. Vom Weinviertel bis ins Südburgenland gibt es bereits eine mittlere Gefahr. Dies dürfte sich im Verlauf des Frühlings noch verschärfen, sollten nicht endlich größere Regenmengen für Linderung sorgen.

Die Waldbrandgefahr nimmt im Osten des Landes bereits zu.

Wirklich viel Regen ist in den trockenen Regionen in den kommenden 10 Tagen bis einschließlich 27. März aber nicht in Sicht. Abschließend die prognostizierten Regenmengen vom ECMWF-Modell (zum besseren Ablesen der Mengen einfach Grafik anklicken), vom Unteren Waldviertel bis zum Seewinkel dürften kaum mehr als 10 l/m² zusammenkommen – und selbst das ist noch unsicher, da der Niederschlag erst für nächstes Wochenende vorhergesagt ist.

Die prognostizierten Regenmengen der nächsten 10 Tage. Quelle: ECMWF

Frühlingsbeginn 2023: Mild, meist ruhig und oft trocken

Blüten im Frühling - VisualHunt.com

Nach dem meteorologischen Frühlingsbeginn am vergangenen 1. März beginnt kommende Woche auch der astronomische Frühling. Der genaue Zeitpunkt fällt heuer in Österreich am Montag, dem 20. März um 22:24 Uhr. Zu Beginn der neuen Woche wird damit einhergehend auch die sogenannte Tag-und-Nacht-Gleiche erreicht (mehr dazu hier) und überall auf der Erde stehen theoretisch bei wolkenlosem Himmel 12 Sonnenstunden zur Verfügung. Mehr als 12 Stunden Sonnenschein sind aber bei uns schon am 18. März potentiell in Reichweite.

Satellitenbild-Animation am 17.03.2023 von 3 Uhr bis 17 Uhr - EUMETSAT, UBIMET
Satellitenbild-Animation am 17.03.2023 von 3 Uhr bis 17 Uhr. Die Reflexion der Sonneneinstrahlung ist am Anfang und am Ende des Videos gut zu erkennen. Sie liegt bereits mehr oder weniger direkt unter dem EUMETSAT-Satellit, beim Äquator (gestrichelte, horizontale Linie in der Mitte bei 0° Süd). Dies geschieht nur zweimal im Jahr: Zum Frühlings- und Herbstbeginn – EUMETSAT, UBIMET

Kurze Wetter-Störung zum Frühlingsbeginn

Das Wetter gestaltet sich dabei typisch frühlingshaft. Nach einem ruhigen, sonnigen Samstag streift uns am Sonntag ein erster Ausläufer eines Nordseetiefs. Er bringt generell mehr Wolken und vor allem entlang der Nordalpen auch ein paar Schauer mit sich. Am Montag, zum astronomischen Frühlingsbeginn wird es mit Durchzug einer sehr schwachen Kaltfront landesweit unbeständig. Ein Sonne-Wolken-Mix setzt sich durch und es muss mit einigen durchziehenden Regenschauern gerechnet werden. Lokal könnten sogar Blitz und Donner mit von der Partie sein! Nennenswerte Regenmengen sind aber nicht in Sicht und die Schneefallgrenze bleibt sehr hoch für die Jahreszeit. Im weiteren Verlauf gewinnt zudem aus Westen ein Hoch rasch wieder die Oberhand und die Woche geht somit meist trocken und äußerst ruhig weiter.

Animation der prognostizierten, täglichen Niederschlagsmengen von Samstag bis Mittwoch - UBIMET
Animation der prognostizierten, täglichen Niederschlagsmengen in l/m² von Samstag bis Mittwoch – UBIMET

Sehr mild für die Jahreszeit

Mit den Temperaturen geht es dabei schrittweise bergauf. Die Werte liegen schon jetzt über dem langjährigen Klimamittel, die 20 Grad bleiben aber vorerst – also bis inklusive Montag – nur lokal in Reichweite. Doch zur Wochenmitte hin wird die 20-Grad-Marke vielerorts geknackt, regional sind Temperaturmaxima bis zu 22 oder 23 Grad in Sicht. Zur Verdeutlichung: Solche Werte wären für Ende April oder sogar Anfang Mai üblich.

Animation der prognostizierten, täglichen Höchstwerte in °C von Samstag bis Mittwoch - UBIMET
Animation der prognostizierten, täglichen Höchstwerte in °C von Samstag bis Mittwoch – UBIMET
Mittelfristige Prognose der Temperatur (oben) und des Niederschlags (unten) für Bregenz - ECMWF Ensemble
Mittelfristige Prognose der Temperatur (oben) und des Niederschlags (unten) für Bregenz – ECMWF Ensemble
Mittelfristige Prognose der Temperatur (oben) und des Niederschlags (unten) für Wien - ECMWF Ensemble
Mittelfristige Prognose der Temperatur (oben) und des Niederschlags (unten) für Wien – ECMWF Ensemble

Wie lange bleibt uns das milde Frühlingswetter erhalten?

Nachdem Hoch JEANINE bereits gestern bei noch recht kühlen Temperaturen reichlich Sonnenschein gebracht hat, drehte die Strömung heute auf Süd und sorgte damit verbreitet für angenehm mildes Frühlingswetter. Am wärmsten war es dabei im Süden. Dort kletterte das Thermometer  lokal auf knapp 20 Grad.  Spitzenreiter war Garmisch Patenkirchen. Dort wurden mithilfe des leichten Südföhns 19,9 Grad gemessen.

Abbildung 1: Temperaturmaximum 17.03.2023, Quelle: UBIMET

Auch in den kommenden Tagen bleibt uns das milde Frühlingswetter erhalten. Allerdings wird die Luftmasse gerade am Wochenende mit Annäherung von Tiefdruckgebieten instabiler und feuchter, sodass vermehrt Schauer und einzelne kräftige Gewitter entstehen können. Die Temperaturen gehen dabei nur leicht zurück und bereits am Montag, am kalendarischen Frühlingsanfang (mehr Details zum astronomischen Frühlingsbeginn hier) stabilisiert sich die Wetterlage mit einem Zwischenhoch wieder.

Abbildung 2: Temperaturprognose für München, Quelle: UBIMET

Im Laufe der kommenden Woche gelangen wir dann wieder in eine südwestliche Strömung, sodass die Temperaturen nach jetzigem Stand vor allem im Süden wieder ansteigen. Dann sind Spitzenwerte über 20 Grad durchaus möglich. Mit Föhnunterstützung sind auch lokal 25 Grad und somit der erste Sommertag nicht ganz ausgeschlossen.

Abbildung 3: Temperatur in 850 hPa am 23.03.2023 12 UTC, Quelle: UBIMET/ECMWF
Abbildung 4: Temperaturmaximum 23.03.2023 MOS-Mix, Quelle: UBIMET

Damit bleibt uns das milde, allerdings auch zeitweise leicht unbeständige Frühlingswetter erhalten. Ein Wintereinbruch ist vorerst nicht in Sicht!

Titelbild: Blühender Krokus, Quelle: pixabay.com

Aprilwetter im März: Fragen und Antworten

Warum gibt es zurzeit solche Wetterextreme? Ein Tag Schnee, am anderen Tag 20 Grad und Sonnenschein. Wie ist das möglich?

Dies kommt im Frühling oft vor, da in höheren Breiten am Ende des langen Winters immer noch reichlich Kaltluft vorhanden ist. Wird diese Kaltluft durch die passende Wetterlage angezapft und nach Mitteleuropa geführt, so kann es sehr rasch zu plötzlichen Winter-Comebacks kommen, wie in den letzten Stunden auch der Fall. Anderseits ist die Sonne im März bereits kräftig genug, um tagsüber die ersten 20 Grad, in letzter Zeit im Zuge des Klimawandels immer häufiger auch 25 Grad, zu ermöglichen. Aufgrund dieser beiden Faktoren und der starken Unterschiede (immer noch kalt im Norden, allmählich wärmer durch Sonne im Süden) fallen Kaltfronten im Frühling oft markanter aus im Vergleich zu den anderen Jahreszeiten.

Wann pendelt sich das Wetter wieder konstanter ein?

Konstantes Wetter ist im Spätwinter/Frühling eher die Ausnahme. In der zweiten Wochenhälfte sind in den Niederungen nochmals 17 bis 20 Grad möglich, ab Sonntag setzen sich aber neuerlich unbeständige und nur leicht zu milde Wetterverhältnisse durch. Es wird also wieder kühler, aber der Wettersturz am Sonntag wird sicherlich nicht so extrem ausfallen wie zuletzt. Diese wechselhafte, typisch frühlingshafte Witterung sollte uns, laut Tendenzen, für die gesamte neue Woche begleiten.

Höchstwerte am Freitag, den 17.03.2023 @ UBIMET

Wird nochmal Schnee kommen und dann auch bleiben?

Momentan sieht nicht so aus. Auch ab Sonntag und generell in der neuen Woche ist in den Niederungen kein Neuschnee in Sicht, die Temperaturen sind dafür etwas zu hoch. Ob es zum Monatsende hin nochmals spätwinterlich kalt wird, ist noch sehr unsicher. Kalte Luft wäre in höheren Breiten noch reichlich vorhanden, man braucht aber auch die passende Wetterlage. Eine dünne und vorübergehende Schneedecke ist jedenfalls auch im April nichts Außergewöhnliches.

Nächsten Montag ist kalendarischer Frühlingsanfang – kommt dann auch der Frühling bzw. wann ist der vollends da?

Passenderes Wetter gibt es nicht für einen Frühlingsbeginn. Die gesamte kommende Woche wird nämlich aus jetziger Sicht typisch frühlingshaft, wenngleich eine Spur zu mild im Vergleich zum langjährigen Klimamittel. Bei unbeständigen Verhältnissen werden oft zweistellige Temperaturen zwischen +10 und +15 Grad erreicht.

Analyse der Böen am Dienstag, 14.03.2023 @ UBIMET

Bleibt es so stürmisch?

Nein, der Wind hat schon heute im Vergleich zu gestern nachgelassen und die zweite Wochenhälfte verläuft windschwach. Erst am Sonntag frischt der Westwind neuerlich kräftig auf und auch in der neuen Woche weht er oft lebhaft. Nennenswerte Sturmereignisse sind aber nicht in Sicht.

 

Titelbild: https://pixabay.com

FREDDY: Ein Zyklon der Rekorde

Zyklon FREDDY, aufgenommen von der ISS. © NASA/Nicole Mann

Als sich Ende Jänner in der Timorsee nördlich von Australien ein tropisches Tief bildete, konnte noch keiner ahnen, dass genau dieses Tief Wochen später einige Rekorden brechen würde. Aber der Reihe nach:  Am 4. Februar wurde das Tief als Zyklon eingestuft und erhielt den Namen FREDDY. Anschließend begann eine wochenlange Reise durch den Indischen Ozean, nach etwa 2 Wochen erreichte FREDDY mit mittleren Windgeschwindigkeiten von bis zu 270 km/h (Mittel über eine Minute) sogar Kategorie 5.

Satellitenbild des südlichen Indischen Ozeans vom 19. Februar 2023, mit Kategorie 5 Zyklon FREDDY. – Quelle: http://tropic.ssec.wisc.edu/

Während La Reunion und Mauritius nicht direkt getroffen wurden, traf FREDDY am 21. Februar als Zyklon der Kategorie 3 auf die Ostküste Madagaskars. Dort sorgte er mit Windböen von über 200 km/h und sintflutartigem Regen für große Schäden. Bei Landfall schwächte sich FREDDY deutlich ab, konnte sich aber über der Straße von Mosambik erneut verstärken und traf am 24. Februar schließlich zum ersten Mal auf Mosambik. Nach einer ausgeprägten Schwächephase intensivierte er sich über der Straße von Mosambik erneut und erreichte schließlich am 11. März als Zyklon der Kategorie 1 erneut Mosambik und anschließend Malawi. Dort sorgte er mit großen Regenmengen für großflächige Überflutungen und Hangrutschungen, auch über 200 Todesopfer sind bereits zu beklagen.

Zugbahn von Zyklon FREDDY. © iCyclone (www.facebook.com/iCyclone)

Mit einer Lebensdauer von mehr als fünf Wochen geht FREDDY somit in die Geschichtsbücher ein und löst Hurrikan JOHN von der Spitze ab, welcher im Jahr 1994 insgesamt 31 Tage durchgehalten hatte. Zudem durchlief FREDDY siebenmal eine „rapid intensification“, also eine extreme Verstärkung innerhalb kürzester Zeit. Auch das stellt einen neuen Rekord dar. Seit Aufzeichnungsbeginn wurde bislang kein Wirbelsturm beobachtet, welcher so viel Energie freisetzen konnte. Die von FREDDY freigesetzte Energie ist mit jener vergleichbar, welche in einer gesamten (!), durchschnittlichen Hurrikansaison freigesetzt wird. Damit wird er seinem Titel als „Zyklon der Rekorde“ mehr als gerecht.

Erste Gewitterlage der Saison im Südwesten!

Zu Wochenbeginn gelangen am Rande von Tief FLURIN sehr milde und feuchte Luftmassen nach Deutschland. Dabei klettert das Thermometer im Süden und Südwesten verbreitet auf 15 bis 20 Grad. Am Oberrhein und am Alpenrand sind lokal auch 21 oder 22 Grad möglich. Die frühlingshaften Temperaturen sind aber schnell wieder Geschichte. Denn bereits am Nachmittag nähert sich die Kaltfront von Tief FLURIN von Frankreich.

Abbildung 1: Analysekarte DWD 13.03.2023 12 UTC, Quelle: www.wetterzentrale.de
Abbildung 2: Modellvorhersage 2m Temperatur für den 13.03.2023, Quelle: UBIMET

Im Vorfeld der Kaltfront bilden sich ab dem späten Nachmittag  vom Saarland bis nach Baden-Württemberg teils kräftige Gewitter mit Starkregen aus. Da die vertikale Windscherung (Windzunahme mit der Höhe) sehr stark ist und auch die Windrichtungsscherung ( Windrichtungsänderung mit der Höhe) mit Annäherung der Front vorhanden ist, sind in der feuchtwarmen Luft sogar einzelne Superzellen nicht ausgeschlossen (Abbildung 3). Dann muss auch mit schweren Sturmböen und Hagel gerechnet werden!  Das größte Potenzial hierfür besteht im äußersten Südwesten.

Abbildung 3: Simulierter Radiosondenaufstieg für Stuttgart am 13.03.2023, Quelle: www.wetterzentrale.de

Zusätzlich kommt es in einem Gebiet vom Schwarzwald bis nach Franken zu länger anhaltenden gewittrigen Starkregen. Dabei sind in diesem Gebiet Niederschlagsmengen innerhalb von 12 Stunden von 25 bis 40 mm zu erwarten. Nachfolgend strömt hinter der Kaltfront erneut polare Kaltluft in das Land, sodass zur Wochenmitte die Temperaturen häufig wieder im spätwinterlichen Bereich liegen.

Abbildung 4: Modellvorhersage 12 h Niederschlagsmengen, Quelle: UBIMET

Damit steht uns mit dem ersten Frühlingsgruß im Südwesten Deutschlands am Montag auch die erste Gewitterlage der Saison bevor!

Titelbild: Kräftiges Gewitter, Quelle: pixabay.com

Neue Wetterwoche sehr facettenreich

Zunächst wird die eingeflossene Polarluft vertrieben und am Montag sind wieder überall zweistellige Höchstwerte zu erwarten, mit Südföhn lokal sogar über 20 Grad. Doch die Kaltluft schafft nochmal ein Comeback, nach einem häufig nassen Dienstag inklusive Italientief ist an der Alpennordseite am Mittwoch Schnee wieder ein Thema. Zum Ende der Woche beruhigt sich das Wetter schließlich und bei viel Sonnenschein bewegen sich die Temperaturen wieder in Richtung der 20 Grad-Marke.

Die Aussichten im Detail

Am Montag setzt sich nach einem meist bewölkten, aber trockenen Start tagsüber von Westen her die Sonne durch. Etwa östlich von Linz und Graz sind die Wolken allerdings hartnäckiger und vom Wienerwald bis ins Wald- und Weinviertel fallen vorübergehend sogar ein paar Tropfen. Im Osten frischt mäßiger bis lebhafter Südostwind, in den prädestinierten Tälern der Alpennordseite gegen Abend lokal kräftiger Südföhn auf. Die Temperaturen steigen auf 13 bis 19, mit Föhn örtlich auch auf knapp über 20 Grad.

Prognose der Höchsttemperaturen am Montag, 13.03.2023 @ UBIMET

Der Dienstag startet im Osten noch trocken mit sonnigen Auflockerungen, rasch zieht es aber zu und von Westen her breitet sich Regen auf weite Landesteile aus. Vor allem von den Lienzer Dolomiten bis zu den Karawanken regnet es kräftig und vereinzelt gewittrig durchsetzt, oberhalb von 1000 bis 1400 m fällt Schnee. Am Abend und in der Nacht sinkt die Schneefallgrenze in den Nordalpen bis in die Täler ab. Im Donauraum frischt kräftiger Westwind auf. Von Nordwest nach Südost erreichen die Temperaturen 7 bis 16 Grad.

Am Mittwoch scheint vor allem in Osttirol und Kärnten häufig die Sonne, aber auch im Donauraum und im Osten lässt sie sich am Nachmittag noch zeitweise blicken. Vom Bregenzerwald bis ins Salzkammergut stauen sich dagegen dichte Wolken und anfangs schneit es bis in die Täler, tagsüber ziehen noch einige Schneeregen- und Graupelschauer durch. Im Norden und Osten weht kräftiger Nordwestwind, in den Tälern südlich des Alpenhauptkamms Nordföhn. Die Höchstwerte liegen zwischen 3 und 12 Grad.

Prognose der Neuschneesumme über 12h bis Mittwochmorgen @ UBIMET

Der Donnerstag beginnt mit lokalen Restwolken und Nebelfeldern, aber trocken. Am Vormittag setzt sich allgemein häufig die Sonne in Szene, durchziehende Schleierwolken trüben den freundlichen Eindruck nur wenig. Der Wind dreht von Nordwest auf südliche Richtungen und weht schwach bis mäßig. Nach einem häufig frostigen Start erwärmt sich die Luft auf 5 bis 13 Grad.

Auch am Freitag geht es frühlingshaft weiter. Über weite Strecken des Tages scheint die Sonne, durchziehende Wolken bleiben harmlos. Generell weht der Wind aus südlichen Richtungen, im östlichen Flachland auch lebhaft. Mit diesem wird weiter wärmere Luft herangeführt, so liegen die Höchstwerte durchwegs im zweistelligen Bereich zwischen 11 und 20 Grad. Nach aktuellem Stand sollte sich dieses ruhige und sonnige Wetter auch am Wochenende fortsetzen.

Am Freitag und Samstag schwerer Sturm in Teilen Österreichs

Das turbulente Wetter der letzten Tage setzt sich in den kommenden Stunden fort. Grund hierfür ist das Tief DIETHELM, welches von Belgien nach Polen und weiter ins Baltikum zieht. Dabei nehmen die Druckunterschiede im Alpenraum zu und somit frischt der Wind deutlich auf.

Erwartete Böen

Am späten Nachmittag nimmt der Wind vom Innviertel her deutlich zu und in Oberösterreich sowie in den zentralen Nordalpen sind Böen von 70 bis 90 km/h zu erwarten. In der Nacht auf Samstag verlagert sich der Schwerpunkt in den Osten des Landes. Dabei werden insbesondere am Alpenostrand Böen von bis zu 120 km/h erwartet. Am Samstag setzt sich die Sturmlage fort. Dabei sind besonders in der ersten Tageshälfte vom Wienerwald bis in den Seewinkel und zur Rax hin weiter Böen um 100 km/h zu erwarten. Erst im Laufe des Nachmittags lässt der Wind schließlich nach.

Prognostizierte Spitzenböen am Samstag © UBIMET

 

Windwarnungen der UWZ für den Samstag © UBIMET

Schnee

Mit der Kaltfront des Tiefs sinkt in der Nacht auf Samstag die Schneefallgrenze im Westen des Landes allmählich bis in die Täler. Dabei sind in den mittleren Lagen durchaus 20 cm Neuschnee zu erwarten.

Tief Diethelm sorgt für stürmische Bedingungen

Turbulentes Wetter in weiten Teilen des Landes brachte bereits der heutige Mittwoch. Eine markante Luftmassengrenze in den mittleren Landesteilen sorgte vorübergehend für Schneefall bis in tiefe Lagen.  So kamen in einem Streifen von Nordrhein- Westfalen bis nach Sachsen selbst im Flachland bis zu 7 cm Schnee zusammen. Gleichzeitig regnete es auf der warmen Seite der Luftmassengrenze bis in die Hochlagen der Mittelgebirge. Zudem kam es mit dem Durchzug eines ersten kleinen Randtiefs im Süden zu stürmischen Böen bis ins Flachland. Spitzenreiter im Flachland war dabei München mit 77 km/h (siehe Abbildung 1).

Abbildung 1: Spitzenböen 08.03.2023 bis 16 Uhr, Quelle: UBIMET

Bereits in der Nacht auf Donnerstag verlagert sich Randtief Diethelm in einer kräftigen Westströmung von Nordfrankreich über Deutschland nach Südpolen. An der Südseite nehmen dabei die Druckunterschiede stark zu, sodass vom Südschwarzwald bis ins Alpenvorland Sturmböen bis 80 km/h auch in tiefen Lagen auftreten. In den höheren Lagen sind dabei auch schwere Sturmböen oder sogar orkanartige Böen wahrscheinlich.

Abbildung 2: Analysekarte 09.03.2023, Quelle: www.wetterzentrale.de

Nach einer kurzen Abschwächung am Vormittag frischt der Wind am Donnerstagmittag im Süden erneut auf. Auch dann sind erneut einzelne Sturmböen bis in tiefe Lagen möglich. Im Gegensatz zur Nacht ist nun aber die gesamte Südhälfte betroffen.

Abbildung 3: Spitzenböen 09.03.2023 03 UTC, Quelle: UBIMET

Auch im weiteren Verlauf der Woche bleibt uns diese Wetterlage erhalten. Dabei treten neben Sturmböen vor allem im Weststau der Mittelgebirge auch kräftige Niederschläge auf. Dabei handelt es sich bis einschließlich Freitag in der Südhälfte bis in die höheren Lagen um Regen, während auf der kalten Seite der Luftmassengrenze im Norden teils Schnee bis ins Flachland fällt. Erst am Samstag sorgt eine Kaltfront auch im Süden wieder für etwas Schnee bis in tiefere Lagen.

Abbildung 4: 24 h Neuschneehöhe bis zum 11.03.2023 00 UTC, Quelle: UBIMET

Titelbild: Windsack, Quelle: pixabay.com

Am Donnerstag im Norden stürmisch, im Süden frühlingshaft

Sturmgefahr

Eine Luftmassengrenze liegt derzeit quer über Mitteleuropa und trennt subtropische Luftmassen  im Alpenraum von kalter Luft arktischen Ursprungs über der Nordhälfte Deutschlands und Polens. Am Donnerstag zieht ein Randtief an dieser Luftmassengrenze entlang und sorgt dabei auch in Österreich für stürmischen Wind.

Sturmwarnungen für den Donnerstag (Stand: Mittwoch, 14 Uhr). © www.uwz.at

Im Norden stürmisch, im Süden mild

Bereits in der zweiten Nachthälfte kommt am Bodensee und im nördlichen Außerfern allmählich kräftiger bis stürmischer Südwestwind auf. In den Morgenstunden legt der Wind auch in Oberösterreich und in weiterer Folge in Niederösterreich und Wien zu. Am Vormittag muss man somit verbreitet mit Sturmböen zwischen 70 und 80 km/h bzw. in exponierten Lagen auch 90 km/h rechnen. Im Laufe des Nachmittags lässt der Wind wieder nach und am Abend ist eine generelle Beruhigung in Sicht.

Prognose der Windspitzen am Donnerstag von IFS-Modell. © ECMWF/UBIMET

Der Wind treibt die Temperaturen in die Höhe, diese erreichen am Nachmittag 11 bis 19 bzw. im Südosten örtlich auch bis zu 20 Grad.

Im Südosten wird es wieder sehr mild. © UBIMET

Kräftiges Tief in Sicht

Am Freitag zieht aus Westen ein weiteres, kräftiges Tief auf. Zunächst gestaltet sich das Wetter noch ruhig, gegen Abend kommt am Bodensee aber zunehmend starker Südwestwind auf und in der Nacht auf Samstag muss man recht verbreitet mit stürmischem West- bis Nordwestwind rechnen. In exponierten Lagen Niederösterreichs und Wiens sind auch schwere Sturmböen um 100 km/h nicht ausgeschlossen.

In der Nacht auf Samstag zieht ein kräftiges Tief über Polen durch. Bild: ECMWF/UBIMET

Auf der milden Seite des turbulenten Wetters

Schneeglöckchen © https://pixabay.com/de/users/MabelAmber-1377835/

Während sich unser Nachbar Deutschland auf eine turbulente Winter-Wetterwoche einstellen muss, werden wir nur indirekt davon beeinflusst.

Bereits heute Nacht erreicht den Norden Deutschlands das Tief CORNELIS.

Frontenkarte für Dienstagmittag – Quelle: DWD

Dabei wird es bei unseren Nachbarn stürmisch. Die Kaltfront dieses Tiefs – über der Mitte Deutschlands – sorgt zudem für eine sehr scharfe Luftmassengrenze, welche kalte Luft polaren Ursprungs im Norden von milderer im Süden trennt. Dies spiegelt sich natürlich in der Form des Niederschlags wider – in Süddeutschland Regen, ab den Mittelgebirgen nördlich Schnee meist bis in tiefe Lagen. Jene Luftmassengrenze hat auch in den folgenden Tagen Bestand. Wir befinden uns aber stets auf der wärmeren Seite:

Niederschlagstypen für Mittwochabend – grün = Regen, blau = Schnee – Quelle: UBIMET

In die ausgeprägte Westströmung eingelagert erreichen weitere kleine Randtiefs Mitteleuropa, besonders interessant wird aber jenes, das am Mittwoch von Frankreich ostwärts Richtung Tschechien zieht:

Frontenkarte für Donnerstagmittag mit bereits vorbeigezogenem Tief – Quelle: DWD

Während es für Deutschland nicht nur weiteren, ergiebigen Niederschlag samt Neuschnee in den Mittelgebirgen und stürmischen Wind (diesmal) im Alpenvorland bedeutet, wird es am Donnerstag aufgrund der nur knapp nördlich von Österreich liegenden Zugbahn föhnig im Alpenraum:

Luftdruck-Differenz zwischen Salzburg und Udine – ein Anzeichen für föhnige Tendenzen – Quelle: UBIMET

Die bereits erwähnten, milderen Luftmassen im Alpenraum machen sich unter Föhneinfluss daher mit noch höheren Temperaturen bemerkbar. Als Beispiel diene hier Wien:

Meteogramm für Wien – Quelle: ECMWF

Die untere Zeile gibt den Temperaturverlauf an, dem man Tageshöchstwerte ab der Wochenmitte von deutlich über 15 Grad entnehmen kann. Aber nicht nur in Wien wird es frühlingshaft mild, auch sonst liegen die Temperaturen verbreitet in den Niederungen bei 15 Grad und darüber. Föhnbedingt sind auch Werte um 18 oder 19 Grad möglich.

Der oberen Zeile kann man den Niederschlag entnehmen, der am kommenden Woche ein weiteres Tiefdruckgebiet andeutet. Nach dessen kurzweiligem Einfluss wird die nächste Woche nach heutigem Stand aber wieder mit ähnlich hohen Temperaturen beginnen.

Kurz gesagt: reger Tiefdruckeinfluss knapp nördlich von Österreich beschert dem Alpenraum frühlingshaft milde Witterung.

 

Titelbild: Schneeglöckchen © https://pixabay.com

Wechselhafte Wetterwoche mit Schnee und Sturm

Bis Dienstag verstärkt sich das Tief CORNELIS und zieht über das südliche Schweden nach Osten weiter. Es sorgt auch im Norden Deutschlands für Sturm, von der Nordsee bis nach Usedom werden häufig Sturmböen von 70 bis 90 km/h erwartet, auf Sylt, Föhr und dem angrenzenden Festland sind auch schwere Sturmböen um 100 km/h möglich. Selbst gewittrige Schauer können hier in der einfließenden Kaltluft auftreten.

Prognose der maximalen Böen über 24 Stunden am Dienstag, den 07.03.2023 @ UBIMET, ECMWF

Die Kaltluft stößt hinter dem abziehenden Tiefzentrum nach Süden vor und lässt Schnee in Lagen oberhalb von 300 bis 500 m wieder zum Thema werden. Speziell im Sauerland und im Harz zeichnen sich gar Mengen von mehr als 10 cm ab, hier sind lokal Warnungen der Stufe rot aktiv. Am Abend und in der Nacht auf Mittwoch schneit es schließlich vermehrt bis in tiefe Lagen, bevor am Mittwoch selber an der Luftmassengrenze ein Tief über die Mitte Deutschlands zieht und hier für weiteren Schnee sorgt. Dann sind hier auch in tiefen Lagen häufig um 5 cm, regional bis zu 10 cm Neuschnee möglich.

Prognose der Neuschneemenge über 24 Stunden am Dienstag, den 07.03.2023 @ UBIMET

Südlich des Tiefs bleibt es dagegen mild, hier ist mit diesem sowie mit einem weiteren kleinräumigen Tief am Donnerstag Sturm möglich. Und damit noch nicht genug: Von Freitag auf Samstag schmilzt mit einem Schwall deutlich wärmerer Luft zwar sämtlicher Schnee wieder dahin, ein weiteres Tief könnte dann jedoch landesweit Sturm bringen. Es geht also wechselhaft und spannend zu beim Wetter dieser Tage.

 

Titelbild: Bild von wirestock auf Freepik @ https://de.freepik.com

Spätwinter hält an, Montagfrüh im Norden weiße Überraschung?

Schnee in Hamburg (Archivbild) - VisualHunt

Das Wochenende verläuft landesweit spätwinterlich. Mit Durchzug einer Kaltfront wird es am Samstag von Norden her zunehmend unbeständig. Am Sonntag sind dann primär in der Nordhälfte zahlreiche Schnee- und Graupelschauer bis ins Flachland einzuplanen. Wettertechnisch richtig spannend könnte es aber vor allem in der Nacht auf Montag werden. Denn dann zieht das kleinräumige Tief BJÖRN von der Nordsee über Norddeutschland hinweg Richtung Polen.

Animation des Bodendrucks (weiße Linien) und der Luftmassen (blau = kalt, grün = kühl) von Sonntag bis Montag. Das Tief BJÖRN zieht über Norddeutschland hinweg - ECMWF, UBIMET
Animation des Bodendrucks (weiße Linien) und der Luftmassen (blau = kalt, grün = kühl) von Sonntag bis Montag. Das Tief BJÖRN zieht über Norddeutschland hinweg – ECMWF, UBIMET

Aufgrund der am Wochenende eingeflossenen Kaltluft wird das Tief BJÖRN gebietsweise für Schnee bis ins Flachland sorgen. Die genaue Zugbahn der Störung ist noch sehr unsicher, aber nach derzeitigem Stand setzt an der Nordseeküste Schleswig-Holsteins Sonntagabend Schneefall ein. Der Niederschlag breitet sich nachts Richtung Hamburg und Mecklenburg aus und erreicht Montagmorgen auch Vorpommern und Berlin. Meist handelt es sich dabei um Schnee bis ins Flachland, der kurzzeitig auch mäßig ausfallen könnte. Selbst in Bremen und Hannover ist zumindest Schneeregen möglich.

Animation der 3-stündigen Niederschläge (blau = Schnee, grün = Regen) von Sonntag bis Montag - ECMWF, UBIMET
Animation der 3-stündigen Niederschläge (blau = Schnee, grün = Regen) von Sonntag bis Montag – ECMWF, UBIMET

Bis Montagmorgen könnte sich somit vielerorts im Norden und Nordosten des Landes zumindest vorübergehend eine sehr dünne Schneedecke von 1-3 cm bilden. In einem schmalen Streifen sind sogar um 5 cm möglich, die genaue Position dieses Streifens ist aber momentan noch zu unsicher.

Prognostizierte Neuschneemenge in cm von Sonntagmittg bis Montagmittag - UBIMET
Prognostizierte Neuschneemenge in cm von Sonntagmittag bis Montagmittag – UBIMET

Wie bereits erwähnt, ist die Lage noch sehr unsicher. Nicht nur wo es schneien wird ist noch nicht fix, sondern auch ob es überhaupt zu Schneeakkumulation kommen wird. Wirft man allerdings einen Blick auf die Wahrscheinlichkeit für Schnee in Prozent, so wird klar, dass das größte Potential für zumindest 1 bis 2 cm Nassschnee in der Nacht auf Montag (violette Töne links im Bild unten) von Hamburg bis nach Nordbrandenburg besteht. Mehr als 5 cm Nassschnee (Wahrscheinlichkeit rechts im Bild) sind generell eher unwahrscheinlich, aber vor allem rund um bzw. knapp nördlich von Hamburg nicht ganz auszuschließen.

Wahrscheinlichkeit (in Prozent) für mindestens 1 cm Schnee (links) und 5 cm Schnee (rechts) von Sonntagmittag bis Montagmittag - ECMWF Ensemble
Wahrscheinlichkeit (in Prozent) für mindestens 1 cm Schnee (links) und 5 cm Schnee (rechts) von Sonntagmittag bis Montagmittag – ECMWF Ensemble

Im Norden muss man sich somit auf eine mögliche weiße Überraschung im Frühverkehr zu Beginn der neuen Woche einstellen. Doch auch nach Süden zu könnte es im Laufe der neuen Woche wiederholt zu Schneefällen kommen. Die genauen Wetterlagen sind natürlich noch nicht prognostizierbar, dass der Spätwinter uns weiterhin begleiten wird, ist jedoch schon so gut wie fix.

 

Titelbild: Schnee in Hamburg (Archivbild) – VisualHunt

Tornadoausbruch im Süden der USA erwartet

Wetterlage

In der kommenden Nacht zieht ein Trog vom Pazifik in den mittleren Westen der USA. Auf seiner Vorderseite bildet sich ein Tief, welches in der Folge von Texas zu den großen Seen zieht. Auf der Südseite des Tiefs wird sehr feuchte Luft vom Golf von Mexiko in die Südstaaten transportiert.  Dabei beträgt die Wassertemperatur des Golf mehr als 20 Grad Celsius. Somit steht durch Verdunstung viel Feuchtigkeit zur Verfügung.

Animation der Wetterlage nach dem ICON-Modell © DWD/UBIMET

Gleichzeitig wird auf der Rückseite des Tiefs kalte Luft (in 1500 knapp 0 Grad Celsius) gegen die subtropische Luft geführt. Dabei bildet sich eine markante Kaltfront und in deren Vorfeld lebt der sog. Low Level Jet (Windmaximum zwischen 1000 und 2000 m) auf. Dieser erhöht die Geschwindigkeitsscherung (Windgeschwindigkeit nimmt mit der Höhe zu) in den untersten Schichten der Atmosphäre. Dies begünstigt die Bildung von Tornados.

Animation der Temperatur in 1500 m Höhe © DWD/UBIMET

Typ I vs Typ II – Tornado

Bei deren Typisierung unterscheidet man zwei Typen. Dabei bezeichnet man Tornados als Typ I, wenn sie sich unter dem rotierenden Aufwind (Mesozyklon) einer Superzelle bilden. Der Typ II sind Tornados, die sich entlang von Gewitterlinien bilden (auch im Winter, wir berichteten).

Bildung

Die Windscherung prägt der Strömung Rotation auf. Diese kann durch die Strömung gekippt und gestreckt (Pirouetteneffekt) werden. Je stärker die Scherung desto stärker die Rotation. Zudem gilt je stärker der Aufwind in einem Gewitter, desto stärker die Streckung. In Superzellen sind die Aufwinde am stärksten und somit sind deren Aufwinde unter bestimmten Bedingungen ideal für die Tornadobildung, wenn der Kippprozess effizient ablaufen kann.

Ablauf

Bereits von der Früh weg Lokalzeit (Mittags in Deutschland) werden im Süden der USA Gewitter an der Warmfront des Tiefs erwartet. Diese bringen kleinen Hagel und heftigen Regen. Im Warmsektor (Bereich zwischen Warm- und Kaltfront) können am Nachmittag im Osten von Texas erste kräftige Gewitter entstehen, die sich zu Superzellen entwickeln werden. Dann besteht Tornadogefahr. Diese Superzellen werden sich im weiteren Verlauf nach Louisiana, Mississippi und Arkansas ausbreiten. Dabei sind starke Tornados (Typ I) zu erwarten, zudem auch Orkanböen und Hagel.

Am Abend (Nacht in der Bundesrepublik) wird sich an der Kaltfront über Texas ein Gewitterlinie bilden, die mit Orkanböen und weiteren Tornados (Typ II) nach Osten verlagert. Erst am Samstagmorgen geht die Gefahr über Alabama und Tennessee allmählich zurück. Zudem besteht in einem Streifen vom südlichen Oklahoma bis nach Pennsylvania örtlich Überflutungsgefahr durch ergiebigen Starkregen.

Titelbild: © https://twitter.com/ReedTimmerAccu/status/1469580898546995203/photo/1

Tief JULIETTE brachte Überflutungen und Schneesturm auf Mallorca

Schnee auf Mallorca (Archivbild 2012) - VisualHunt

Der Kaltlufteinbruch, der in Deutschland in de letzten Tagen für unterkühltes Spätwinterwetter sorgte, erreichte zu Wochenbeginn auch den westlichen Mittelmeerraum. Der Kaltluftvorstoß führte zur Vertiefung eines Mittelmeertiefs, das zwischen dem 27. und dem 28. Februar als Sturmtief JULIETTE über die Balearen hinweg zog. Dabei kam es auf den Inseln zu heftigem Starkregen, Sturm und sogar zu starkem Schneefall!

Animation der Bodendruck (weiße Linien) und der Luftmassen (blau = kalt, grün/gelb = mild) im Südwesten Europas in den letzten 24 Stunden. Sturmtief JULIETTE und Mallorca im untersten Teil der Animation - ECMWF, UBIMET
Animation der Bodendruck (weiße Linien) und der Luftmassen (blau = kalt, grün/gelb = mild) im Südwesten Europas in den letzten 24 Stunden. Sturmtief JULIETTE und Mallorca im untersten Teil der Animation – ECMWF, UBIMET

Sturm mit Orkanböen

JULIETTE brachte in den letzten zwei Tagen verbreitet Sturmböen, lokal schwere Sturmböen und vereinzelt auch Orkanböen auf den Balearen. Die stärkste Böe wurde dabei in Capdepera, also im Nordosten der Insel Mallorca verzeichnet.

Wetterstation Max. Windböe der letzten 48h
Capdepera 122 km/h
Es Mercadal 95 km/h
Portocolom 91 km/h
Menorca Flughafen 91 km/h
Pollenca Hafen 89 km/h

Rekordverdächtiger Starkregen

Schwere Sturmböen oder in exponierten Lagen auch Orkanböen sind allerdings nichts außergewöhnliches für die Balearen in den Wintermonaten. Die Niederschlagsmengen, die im Zusammenhang mit Sturmtief JULIETTE zusammengekommen sind waren hingegen bemerkenswert und rekordverdächtig. In Pollenca, ein Ort im Norden der Insel Mallorca, wurden in nur 24 Stunden, also zwischen Montagmittag und Dienstagmittag, 171 l/m² Regen verzeichnet!

An gleich mehreren Stationen auf den Balearen wurden am 27.02.2023 neue Tagesniederschlagsrekorde (auf Spanisch „Records de precipitacion en un dia“) verzeichnet. Auch Wetterstationen mit einer Messzeitreihe von mehr als 30 Jahren tauchen in der Liste der neuen Rekorde auf!

Schneesturm auf Ferieninsel

Die kalte Luftmasse polaren Ursprungs und die außergewöhnlich kräftige Niederschlagsintensität sorgten vor allem auf der Insel Mallorca zwischen dem 27. und dem 28. Februar für ungewöhnlich starke Schneefälle. Der Schnee erreichte vor allem im Norden und Osten der Insel oft die Strände. Im Landesinnere sowie generell ab etwa 150-200 m Seehöhe wurden verbreitet 5-15 cm Nassschnee verzeichnet. Im Hügelland wurden aber lokal bis zu 30 cm Nassschnee gemeldet samt erhöhter Schneebruchgefahr!

Nachfolgend einige beeindruckenden Aufnahmen des Unwetters der letzten Stunden auf den Balearen und insbesondere auf Mallorca.

 

Titelbild: Schnee auf Mallorca (Archivbild 2012) – VisualHunt

Sechstwärmster Winter seit Messbeginn

Mit dem Februar endet der meteorologische Winter, der im Vergleich zum Mittel von 1991 bis 2020 um 1,8 Grad bzw. im Vergleich zum Klimamittel von 1961 bis 1990 um 3 Grad zu warm abschließt. Die größten positiven Abweichungen wurden im Jänner verzeichnet, die geringsten dagegen im Dezember. In Summe war der vergangene Winter der sechstwärmste seit Messbeginn. An der Spitze liegt weiterhin der Winter 2006/07, gefolgt vom Winter 2019/20 an zweiter Stelle und den Wintern 2015/16 sowie 2013/14 an dritter Stelle. Der Winter 2022/23 passt damit gut in den Trend zu immer milderen und in tiefen Lagen auch schneeärmeren Wintern.

Temperaturabweichung im Winter 2022/23. © UBIMET

Deutlich überdurchschnittliche Temperaturen gab es vor allem im Osten, so war der Winter in Niederösterreich und Wien 2,2 bis 2,6 Grad milder als im Mittel von 1991 bis 2020. Etwas geringer zwischen +0,6 und +1,4 Grad waren die Abweichungen in Oberkärnten sowie entlang des Alpenhauptkamms.

Tägliche Abweichungen der Temperatur in Wien im Winter 2022/23. © www.uwz.at
Tägliche Abweichungen der Temperatur in Innsbruck im Winter 2022/23. © www.uwz.at
Tägliche Abweichungen der Temperatur in Graz im Winter 2022/23. © www.uwz.at

Trockenheit im Westen

Im Westen war der Winter zudem außergewöhnlich trocken, im Tiroler Oberland kam örtlich wie etwa in Galtür und Nauders weniger als die Hälfte der üblichen Niederschlagsmenge zusammen. Im Süden sorgte der Jänner hingegen für einen überdurchschnittlich nassen Winter, so liegt die Bilanz etwa in Unterkärnten und im Oberen Murtal bei 130 bis 150 Prozent. Im Norden und Nordosten war der Winter in etwa durchschnittlich nass.

Niederschlagsabweichungen im Winter 2022/23. © UBIMET

Mangelware Schnee

In weiten Teilen des Landes gab es auch deutlich weniger Schnee als üblich, wobei es die größten negativen Abweichungen im Tiroler Oberland und im Südosten gab. Nur in Kärnten konnte eine leicht überdurchschnittliche Anzahl an Tagen mit einer geschlossenen Schneedecke beobachtet werden.

Neuschneesumme im Winter 2022/23:

Ort Neuschneesumme Mittel 1991-2020
Klagenfurt 61 cm 48 cm
Salzburg 56 cm 58 cm
Wien – Hohe Warte 31 cm 40 cm
Innsbruck 21 cm 67 cm
St. Pölten 19 cm 37 cm
Eisenstadt 15 cm 31 cm
Linz 13 cm 46 cm
Bregenz 12 cm 61 cm
Graz 6 cm 35 cm
Schneemangel in den Nordalpen in der ersten Jännerhälfte.

Extremwerte Winter 2023

(Bundesland, Tag des Auftretens)

Höchste Temperaturen
  • 22,1 Grad Güssing (B, 21.2.)
  • 21,7 Grad Innsbruck (T, 18.2.)
  • 21,0 Grad Graz (ST, 21.2.)
  • 20,9 Grad Kleinzicken (B, 21.2.)
Tiefste Temperaturen (Tallagen)
  • -24,7 Grad Schwarzau im Freiwald (NÖ, 7.2.)
  • -21,0 Grad St. Jakob in Defereggen (T,  13.12.)
  • -21,0 Grad St. Michael im Lungau (S, 13.12.)
  • -20,7 Grad Schmirn (T, 12.12.)
  • -20,6 Grad Summerau (OÖ, 18.12)
Nasseste bewohnte Orte
  • 462 Liter pro Quadratmeter Loibl (K)
  • 359 Liter pro Quadratmeter Ebensee (OÖ)
  • 353 Liter pro Quadratmeter Schröcken (V)
  • 341 Liter pro Quadratmeter Mittelberg (V)
  • 330 Liter pro Quadratmeter Mondsee (OÖ)
Trockenste Orte
  • 36 Liter pro Quadratmeter Bad Tatzmannsdorf (B)
  • 44 Liter pro Quadratmeter Mattersburg (B)
  • 45 Liter pro Quadratmeter Wiener Neustadt (NÖ)
  • 47 Liter pro Quadratmeter Nauders (T)
Stärkste Windspitzen Niederungen
  • 112 km/h Wien – Hohe Warte (W, 3.2.)
  • 108 km/h Zeltweg (ST, 4.2.)
  • 106 km/h Obertauern (S, 4.2.)
  • 105 km/h Mariazell (ST, 30.1.)
Schneemassen in Unterkärnten am 24. Jänner 2023. Bild: Storm Science Austria
Starker Schneefall im Aflenzer Becken am 2. Februar 2023.

Februar knapp 2 Grad milder als üblich

Der letzte Monat des Winters 2022/23 hat einen turbulenten Start hingelegt: Eine ausgeprägte Nordwestlage hat rund um den 2. zu teils großen Niederschlagsmengen in den Nordalpen geführt, wobei der Schwerpunkt im östlichen Bergland lag. Im Flachland wurde es auch verbreitet stürmisch, so gab es etwa in Wien am 3. eine orkanartige Böe von 112 km/h. Nachfolgend stellte sich ein ruhiger und kalter Wetterabschnitt ein, auf den Bergen war die erste Dekade sogar die kälteste seit 10 Jahren. Danach stellte sich die Wetterlage aber wieder um und zur Monatsmitte gelangten immer mildere Luftmassen ins Land. Der Höhepunkt wurde vom 18. bis zum 21. erreicht, als in Tirol, der Steiermark sowie im Burgenland die 20-Grad-Marke übertroffen wurde. In Innsbruck wurde mit 21,7 Grad sogar die höchste jemals in einem Winter in Nordtirol gemessene Temperatur verzeichnet. Zum Monatsende hin gab es dann nochmals einen Kaltlufteinbruch und ab dem 26. wurden vor allem im Bergland wieder unterdurchschnittliche Temperaturen verzeichnet.

Temperaturabweichungen im Februar 2023. © UBIMET

In Summe wurden die größten Temperaturabweichungen im Westen sowie im Nordosten verzeichnet, so war der Februar in Teilen Tirols und Niederösterreichs 2,5 bis 2,8 Grad milder als üblich. Nahezu durchschnittlich mit Abweichungen zwischen +0,1 und +0,5 Grad verlief der Monat dagegen in Unterkärnten sowie im Oberen Murtal.

Im Süden trocken, im Norden nass

Beim Niederschlag zeigt sich wie schon im Jänner über ganz Österreich gemittelt zwar eine durchschnittliche Bilanz, allerdings gab es große regionale Unterschiede. Im äußersten Süden und Südosten sowie im Tiroler Oberland war der Februar deutlich zu trocken, im östlichen Bergland und im Norden dagegen überdurchschnittlich nass. Besonders in Erinnerung bleibt der 2. Februar, als es mit einer starken nördlichen Strömung vor allem in Teilen der Obersteiermark zu großen Neuschneemengen kam. In Aflenz wurden am 3. Februar 70 cm Neuschnee gemeldet, damit wurde hier die bislang höchste Neuschneemenge aus dem Jahre 1986 egalisiert. In weiten Teilen des Landes waren die Neuschneemengen allerdings meist unterdurchschnittlich.

Niederschlagsabweichung im Februar. © UBIMET

In Summe wurden in der Obersteiermark, im Schneeberggebiet sowie im Innviertel örtlich sogar die doppelte übliche Niederschlagsmenge gemessen, aber auch sonst gab es von Oberösterreich bis in den Wienerwald ein Plus von 40 bis 80 Prozent. Ganz anders präsentiert sich das Bild dagegen im Tiroler Oberland sowie vom Lienzer Becken bis ins Südburgenland: Die größten negativen Abweichungen zwischen -75 und -90 Prozent wurden im Südburgenland, in der Oststeiermark sowie im Bereich der Karnischen Alpen und Karawanken verzeichnet. Im Tiroler Oberland war der Februar mit einer Bilanz zwischen -50 bis -70 Prozent bereits der vierte zu trockene Monat in Folge.

Sonniger Süden

Von Osttirol bis ins Südburgenland sowie in Teilen Vorarlbergs gab es deutlich mehr Sonnenschein als üblich. Verbreitet zeigt die Bilanz hier ein Plus von gut 30 bis 40 Prozent bzw. im Klagenfurter Becken und in den Karawanken teils sogar bis zu knapp 50 Prozent. An der Alpennordseite und im Osten war der Februar meist durchschnittlich sonnig, etwas weniger Sonne als üblich gab es im östlichen Weinviertel.

Abweichungen der Sonnenscheindauer im Februar. © UBIMET

Extremwerte Februar 2023

(Bundesland, Tag des Auftretens)
Stand: Heute, 28.02.2023, 10 Uhr

Höchste Temperaturen
22,1 Grad Güssing (B, 21.)
21,7 Grad Innsbruck (T, 18.)
21,0 Grad Graz (ST, 21.)

Tiefste Temperaturen (Tallagen)
-24,7 Grad Schwarzau im Freiwald (NÖ, 7.)
-20,4 Grad St. Michael im Lungau (S, 10.)
-20,3 Grad Mariapfarr (S, 9.)

Nasseste bewohnte Orte
168 Liter pro Quadratmeter Spital am Pyhrn (OÖ)
165 Liter pro Quadratmeter Schönau an der Enns (OÖ)
147 Liter pro Quadratmeter Ebensee (OÖ)

Trockenste Orte
2 Liter pro Quadratmeter Bad Tatzmannsdorf, Güssing, Wörterberg (B)
4 Liter pro Quadratmeter Fürstenfeld (ST)
5 Liter pro Quadratmeter Kleinzicken (B)

Absolut sonnigste bewohnte Orte
182 Sonnenstunden Lienz (OT)
173 Sonnenstunden Kornat (K)
172 Sonnenstunden Kötschach-Mauthen, Villach (K)

Stärkste Windspitzen Niederungen
112 km/h Wien – Hohe Warte (W, 3.)
108 km/h Zeltweg (ST, 4.)
103 km/h Gröbming (ST, 4.)

Stärkste Windspitzen Berge
152 km/h Feuerkogel (OÖ, 3.)
147 km/h Dachstein / Hunerkogel (OÖ, 4.)
143 km/h Rudolfshütte (S, 4.), Villacher Alpe (K, 4.)

Sonnensturm sorgt für Polarlichter bis Norddeutschland

Polarlichter

Die Erde liegt seit Sonntagabend unter dem Einfluss eines moderaten Sonnensturms (Stufe G2), der voraussichtlich noch bis Dienstagmorgen anhalten wird (hier gibt es generelle Infos zum Thema Weltraumwetter). Kurzzeitig wurde am Montag auch die G3-Schwelle erreicht, wobei der Schwerpunkt nun in Kanada bzw. im Norden der USA liegt. In der Nacht zum Dienstag setzt sich der Sonnensturm mit großer Wahrscheinlichkeit fort, mitunter könnte er sich auch neuerlich zu einem G3-Sturm verstärken.

Polarlichter im Norden

Die Schockfront eines M3.7-Flares vom 24. Februar hat am Sonntagabend um etwa 20 Uhr die Erde erreicht und dabei einen moderaten Sonnensturm der Stufe G2 ausgelöst. Vor allem im äußersten Norden waren dabei über viele Stunden hinweg Polarlichter am nördlichen Horizont sichtbar, fotografisch (mit längerer Belichtungszeit als das menschliche Auge) oder nur sehr schwach sichtbar (in einer dunklen Umgebung) konnte man die Polarlichter aber auch weiter südlich in Mitteledeutschland einfangen (zB Taunus, Sachsen, Oberfranken).

G3-Vorwarnung

Ein weiterer M6.3-Flare am 25. Februar wird voraussichtlich den heutigen Sonnensturm einholen und damit den Sonnensturm verlängern und ggbfs. auch verstärken. Auch dieser Sonnensturm wird die Erde voraussichtlich nur als Streifschuss treffen, aufgrund des bereits erhöhten Sonnenwindes und den Wechselwirkungen der beiden CMEs gilt ab den späten Abend aber wieder eine Vorwarnung für einem G3-Sonnensturm. Die Chancen auf sichtbare Polarlichter nehmen somit auch in Mitteldeutschland zu, sofern man eine freie nordseitige Sicht hat, wenig störende Lichtquellen vorhanden sind und der Himmel höchstens gering bewölkt ist. Zumindest fotografisch nachweisbare Polarlichter sind selbst in den Alpen möglich.


Mistral, Bise und Bora: Kaltlufteinbruch sorgt regional für Sturm

Regionale Wind in Mitteleuropa.

Mitteleuropa liegt derzeit zwischen einem umfangreichen Hoch mit Kern über den Britischen Inseln und einem Tiefdruckgebiet über Italien. Besonders im Alpenraum bzw. im nördlichen Mittelmeerraum treten dabei große Druckunterschieden auf engem Raum auf (die Isobaren auf der Wetterkarte liegen enger zusammen). Der Wind ist letztendlich der Versuch der Atmosphäre, diese Luftdruckgegensätze auszugleichen. Je ausgeprägter die Gegensätze ausfallen, desto kräftiger weht der Wind.

Zwischen Hoch HAZAL und Italientief ZAKARIYYA herrschen große Druckgegensätze. © www.uwz.at

Kanalisierung und Überströmung

Durch die aktuelle Druckverteilung kommt es zu einer kräftigen nordöstlichen  Strömung im Alpenraum, wobei die vergleichsweise schwere, flach einfließende Kaltluft die verschiedenen Gebirgsgruppen Mitteleuropa zunächst umströmt bzw. zwischen ihnen kanalisiert wird. Dadurch kommt es etwa im Schweizer Mittelland zur Bise und im Süden Frankreichs zu Mistral bzw. Cers. Wenn die Kaltluft hochreichender wird oder es keinen weiteren Ausweg gibt, kommt es vermehrt auch zur Überströmung der Gebirgsketten. So weht etwa die Bora über das Dinarische Gebirge in Richtung Adria und auch die Alpen können überströmt werden: Dann weht in den Süalpen hochreichender Nordföhn (auf Italienisch auch „favonio“ genannt).

Bise

Die Bise ist ein nordöstlicher Wind im Schweizer Mittelland, der die höchsten Geschwindigkeiten in der Genferseeregion erreicht: Die von Osten kommende Luft wird nämlich zwischen dem Jura und den Alpen kanalisiert und gewinnt in Richtung Westen mit abnehmendem Abstand zwischen den zwei Gebirgen an Geschwindigkeit (Düseneffekt).


Im Winter bringt die Bise meist kalte und hochnebelanfällige Luft. Bei starker Bise und Temperaturen unter dem Gefrierpunkt kann sich an den Ufern von Seen gefrierende Gischt bilden. Am Sonntag sind rund um den Genfersee schwere Sturmböen um 100 km/h zu erwarten, auf den Jurahöhen gibt es Orkanböen.

Stürmische Bise in der Westschweiz, im Tessin weht Nordföhn. ©UBIMET/ECMWF

Spitzenböen in den Niederungen am Sonntag:

  • 103 km/h Mathod
  • 101 km/h Saint-Prex
  • 100 km/h Nyon / Changins
  • 99 km/h Genève-Cointrin (Flughafen Genf)
  • 96 km/h Neuchatel
  • 95 km/h Bière

Bora

Die Bora ist ein kalter Fallwind aus Ost bis Nordost, der vom Dinarischen Gebirge wasserfallartig zur Adria herabweht. In exponierten Lagen wie etwa am Fuße des Velebit-Gebirges kommt es dabei häufig zu Orkanböen. Sie weht besonders häufig in der Bucht von Triest sowie von der Kvarner Bucht entlang der Dalmatinischen Küste bis nach Montenegro. Besonders bekannt dafür sind die Städte Triest in Italien, die Ortschaften an der Westflanke des Velebit-Gebirges in Kroatien sowie auch die Städte Makarska und Dubrovnik.

Bisherige Spitzenböen am Sonntag bzw. Montag (Auswahl):

    • 144 km/h Prizna (CRO)
    • 124 km/h Podnanos (SLO)
    • 120 km/h Trieste molo Fratelli Bandiera (ITA)
    • 113 km/h Rijeka-Omisalj (CRO)
    • 108km/h Senj (CRO)
    • 94 km/h Monfalcone (ITA)
    • 91 km/h Trieste (Barcola) (ITA)
    • 86 km/h Lignano (ITA)
Am Sonntag und Montag weht an der nördlichen Adria stürmische Bora.

Die Bora wird anhand ihres Auftretens in zwei Haupttypen klassifiziert: Die „schwarze Bora“ (Bora scura) wird durch eine Zyklone über dem Mittelmeerraum ausgelöst und meist von Niederschlägen begleitet, die „weiße Bora“ (Bora chiara) wird dagegen durch ein markantes Hoch über Osteuropa hervorgerufen und tritt bei klaren Bedingungen auf. Weitere Infos gibt es hier. Anbei noch eine Livestream-Webcam.

Mistral, Cers und Tramontane

Der Mistral ist ein kalter, trockener und oft starker Fallwind, der vor allem im unteren Rhônetal in Südfrankreich oft für schwere Sturmböen sorgt. Während der Mistral zwischen Alpen und Zentralmassiv kanalisiert wird, weht zwischen Zentralmassiv und Pyrenäen der Cers, ein trockener Wind aus Nordwest bis West, der vor allem an der französischen Mittelmeerküste in der Gegend von Narbonne bekannt ist. Über dem Löwengolf treffen Mistral und Cers häufig aufeinander. Die direkte Überströmung aus Nordwest des Zentralmassivs wird Tramontane genannt, wobei meist auch der Cers der Tramontane zugerechnet wird. In Italien wird dagegen der Fallwind aus nördlicher Richtung in Ligurien als Tramontana genannt. Ähnlich wie bei Bora und Bise wird dabei  je nach Witterung (bzw. je nach Lage von Hoch und Tief) zwischen „Tramontana chiara“ und „Tramontana scura“ unterschieden.

Regionale Winde im westlichen Mittelmeerraum. Bild: wikipedia

Spitzenböen in Südfrankreich (Auswahl):

  • 122 km/h Avignon
  • 109 km/h Orange
  • 100 km/h Nimes-Garons
  • 98 km/h Narbonne
  • 95  km/h Marseille
  • 95 km/h Perpignan

Eiskalter Wintersturm bläst über den Westen der USA

In tieferen Lagen, die es nicht gewohnt sind, Flocken fliegen zu sehen, hat es geschneit, so auch in Las Vegas und Teilen des Los Angeles Basin. In den tieferen Lagen führen sintflutartige Regenfälle zu verheerenden Überschwemmungen und Erdrutschen. Stürmische Winde stürzen in Verbindung mit den durch den Regen gelockerten Böden Stromleitungen und Bäume um und lassen fast eine Million Einwohner im Dunkeln sitzen.

 

Der Sturm traf zunächst Teile von Washington und Oregon. Als die Temperaturen sanken, ging der heftige Regen in Schnee über, und zwar selbst in den niedrigsten Höhenlagen an der Küste von Oregon (siehe Video oben). In der Stadt Portland fielen am Donnerstag fast 28 cm Schnee – der zweitschneereichste Tag aller Zeiten. Der überraschende Schneesturm ließ Tausende von Autofahrern festsitzen, von denen einige bis zu 13 Stunden lang versuchten, nach Hause zu kommen. Am frühen Freitagmorgen folgten rekordverdächtig kalte Temperaturen.

Ein Band mit reichlich tropischer Feuchtigkeit verlagert sich heute Abend mit dem Sturm nach Süden in Richtung Südkalifornien. Im L.A.-Becken sind bereits bis zu 178 mm Regen gefallen, was zu Sturzfluten und anschwellenden Flüssen geführt hat (siehe oben). Mit dem Herannahen des kräftigen Kältetiefs wird die Schneefallgrenze sinken. Auf den höchsten Gipfeln über 1.200 m werden sich bis zum Wochenende mehrere dutzend Zentimeter Schnee ansammeln. In Höhenlagen oberhalb von 300 Metern werden sich erhebliche Mengen an nassem, schwerem Schnee ansammeln, der auf Bäume und Stromleitungen drückt. Außerdem werden Windböen von bis zu 120 km/h auftreten, was zu gefährlichen Whiteout-Bedingungen führen kann. Dies veranlasste den Nationalen Wetterdienst in Los Angeles, seine erste Schneesturmwarnung seit 1989 herauszugeben, während das Büro in San Diego seine erste überhaupt herausgab. Aufgrund dieser gefährlichen Bedingungen werden wichtige Verkehrsadern in der Region, darunter die Interstates 5 und 81, gesperrt sein.

Am Wochenende kehrt Winter zurück

Frühling im Februar

Der Blick auf volle Eiscafés, schwirrende Pollen und schneefreie Wintersportorte lässt einen ungläubig zurück: Ja, es ist noch immer Winter, wir schreiben den 23. Februar. Seit rund einer Woche befinden wir uns jedoch in extrem milder Luft, in diesem Zeitraum wurde die 15-Grad-Marke irgendwo in Österreich übertroffen. Selbst in die Nähe so mancher Rekorde sind die Temperaturen der vergangenen Tage gekommen. Am Samstag gab es mit knapp 22 Grad in Innsbruck einen neuen Rekord für den wärmsten Wintertag, den es je in ganz Tirol gegeben hat. Am Dienstag folgte mit Güssing (ebenso 22 Grad) beinah das Äquivalent für das Burgenland. Nur ein Wintertag in der langen Messgeschichte des Bundeslandes fiel wärmer aus als dieser 21. Februar 2023.

Kaltfront kommt am Freitag

Doch mit den Frühlingsgefühlen ist nun erst einmal Schluss: Menschen, Tiere und Vegetation werden auf den harten Boden der Realität geholt. Mit bis zu 15 Grad wird es am heutigen Donnerstag und Freitag zwar noch einmal mild, über Deutschland formiert sich aber schon eine markante Kaltfront. Sie erreicht Österreich am Abend mit Regen und Schnee, wobei die Schneefallgrenze gegen 1000 Meter sinkt. In der Nacht auf Samstag schneit es dann nördlich des Hauptkamms immer öfter bis auf 600 bis 400 m hinab. Vor allem in etwas höheren Tälern der Nordalpen kommen ein paar Zentimeter Neuschnee hinzu, die Skigebiete können den Nachschub des wertvollen Weiß dringend brauchen.

Eine Kaltfront bringt Neuschnee.

Kaltes, windiges, wechselhaftes Wochenende

Mit der Kaltfront erreichen uns Luftmassen polaren Ursprungs, so werden am Samstag nur noch 3 bis 12 Grad gemessen. Die zweistelligen Höchstwerte beschränken sich aber nur noch auf Osttirol, Kärnten und die Steiermark.

Gut sieht man die Herkunft der Luftmassen auf der Bodenwetterkarte für Samstag. Zwischen einem Hoch über Großbritannien und einem Tief über dem Baltikum strömt die Luft direkt aus Lappland zu uns:

Die Großwetterlage am Samstag über Europa.
Quelle: DWD

Mit der Kaltfront kommt auch eisiger, kräftiger Nordwestwind auf, der die Temperaturen noch einmal kälter anfühlen lässt. Am Sonntag und Montag kommen die Temperaturen dann nicht mehr über -3 bis +5 Grad hinaus, es wird also mal zur Abwechslung mal kälter als zur Jahreszeit üblich. Mit nennenswerten Niederschlagsmengen ist es aber meist schon im Laufe des Samstags vorbei, nur in Kärnten und der Südsteiermark kündigen sich auch am Sonntag noch einmal ein paar Zentimeter Neuschnee an.

Neue Woche nur zögerlich milder

Die kommende Woche und somit auch der Wechsel von Februar zu März gestaltet sich dann unter Hochdruckeinfluss zunehmend ruhig, aber im Einflussbereich der polaren Luftmassen weiterhin kalt. Einstellige Höchstwerte stehen also weiterhin auf der Tagesordnung, erst zum übernächsten Wochenende hin deuten sich langsam wieder +10 Grad an. Exemplarisch hier der Temperaturverlauf für Wien bis nächsten Donnerstag:

Temperaturprognose für Wien.

Die Chancen für einen neuerlichen Kälterückfall sind aber auch danach relativ hoch, sodass der Frühling erst einmal auf Tauchstation bleiben dürfte.

Markanter Kaltlufteinbruch am Wochenende

Stand Februar

Die Witterung präsentiert sich derzeit wenig der Jahreszeit entsprechend. Höchstwerte im zweistelligen Bereich sind im Mittel eher Ende März oder zu Beginn des April zu erwarten und nicht Ende Februar. Dementsprechend sind die folgenden Temperaturabweichungen in den großen Städten kaum zu verwundern:

Stadt (Stationsname) Mittlere Temperaturabweichung Februar
Berlin (Dahlem) +1,8 °C
Hamburg (Fuhlsbüttel) +2,3 °C
München (Innenstadt) +2,0 °C
Köln (Stammheim) +2,5 °C
Frankfurt (Stadt) +2,3 °C

Der Monat war geprägt durch Hochdruckeinfluss und als Folge hatte es Polarluft schwer sich durchzusetzen. Auch die Sturmtiefs brachten milde Atlantikluft mit. Doch nun folgt in den kommenden Tagen ein Wetterumschwung.

Wetterumstellung

Die folgende Animation zeigt die Temperatur in etwa 1500 m Höhe. Zu erkennen ist, dass zu Beginn am heutigen Mittwoch noch Werte um +5 Grad dort vorherrschen. Die Temperatur in 1500 m Höhe erlaubt einen unverfälschten Blick auf die sich verändernden Luftmassen. Am Wochenende dreht die Strömung zwischen dem Tief über Osteuropa und dem Hoch über dem Ostatlantik auf Nord bis Nordost und Polarluft erreicht das Land.

Temperatur in etwa 1500 m Höhe und Bodendruck nach dem ICON-Modell © DWD/UBIMET

Schneeaussichten

Dann liegen die Temperaturen in 1500 m nur mehr bei -10 Grad. In der Folge sinkt die Schneefallgrenze bis in tiefe Lagen und insbesondere in der Osthälfte deutet sich eine dünne Schneedecke im Flachland an. In den Mittelgebirgen oberhalb von 300 bis 400 m sind zudem rund 5 bis 10 cm Neuschnee zu erwarten, in Richtung Erzgebirge auch noch etwas mehr. An den Alpen oberhalb von 600 bis 800  m deuten sich gar 20 bis 30 cm Neuschnee an.

Neuschneeprognose von Freitagmorgen bis Sonntagmorgen © UBIMET

Nachtfrost

Weiterhin wird es in den Nächten wieder frostig mit Tiefstwerte teils unter -5 Grad, dies ist zwar nichts ungewöhnliches, nach der milden Phase sind aber erste Pflanzen ausgetrieben, die mit mäßigem Nachtfrost nicht so gut umgehen können. Weiterhin dreht der frische bis starke Wind auf nördliche Richtungen, somit werden sich die zarten Plusgrade am Tage deutlich kälter anfühlen. Für den Märzbeginn deuten dann die Modelle allmählich wieder steigende Temperaturen an.

Prognostizierte Tiefsttemperaturen am Sonntagmorgen © UBIMET

 

Titelbild: Adobe Stock

Helle Planeten am Abendhimmel

Sternenhimmel

Gleich zwei „Abendsterne“

Normalerweise wird die Venus als Abendstern bezeichnet, wenn sie nach Sonnenuntergang zu sehen ist. Sie zeigt sich dann als hellster „Stern“ in der Dämmerung bzw. am frühen Abendhimmel Richtung Westen, so wie es auch zurzeit der Fall ist. Allerdings hat sie momentan einen Doppelgänger, über den sich vielleicht manche wundern: Etwas oberhalb und eine Spur links davon steht der Planet Jupiter, der zwar nicht ganz so hell, aber doch recht ähnlich erscheint. Bis Anfang März lässt sich die Annäherung der beiden Planeten von Tag zu Tag verfolgen. Ein besonders malerischer Anblick bietet sich am Abend des 22. Februar, wenn sich auch noch die Mondsichel dazugesellt.

Zusammentreffen zum Märzbeginn

Am 1. und 2. März kommen sich Venus und Jupiter von uns aus gesehen perspektivisch am nächsten, was die Astronomen als Konjunktion bezeichnen. Am Monatsersten stehen sie annähernd waagerecht und an den beiden Folgetagen eher senkrecht neben- bzw. übereinander. Nachfolgend verschwindet Jupiter bald vom Abendhimmel, während Venus bis in den Frühsommer hinein immer besser zu sehen ist und damit ihren alleinigen Anspruch auf den Titel Abendstern behauptet.

Hoch oben der Mars

Ein dritter Planet erscheint am Abendhimmel hoch oben, fast schon im Zenit. Es ist der Mars, der durch seine rote Farbe auffällt und in der Nähe des Sternhaufens der Plejaden (auch als Siebengestirn oder Gluckhenne bekannt) zu sehen ist. Allerdings zeigen sich gleichzeitig auch ein paar rötliche erscheinende Fixsterne, wie etwa Beteigeuze im Orion oder Aldebaran im Stier, die etwas weiter Richtung Süden stehen.

Extreme Trockenheit im Westen und Südwesten Österreichs

Werfen wir zunächst einen Blick auf die Abweichungen beim Niederschlag seit dem meteorologischen Winterbeginn am 1.12.

Abweichung des Winterniederschlags (01. Dezember bis 20. Februar) vom langjährigen Mittel.

Man sieht besonders den Westen des Landes, also Vorarlberg und Tirol in braunen Farben hervorstechen. Hier fehlen vielerorts 40 bis 60 Prozent auf eine ausgeglichene Regen- und Schneebilanz. Nicht ganz so extrem, aber dennoch deutlich negativ zeigen sich das Salzburger Land, Osttirol und Oberkärnten.

Der ausbleibende Niederschlag wirkt sich logischerweise auch auf die Schneehöhen im Land aus. Wir haben mit St. Anton/Arlberg und Leutasch mal zwei Schneelöcher herausgesucht. In beiden Orten wird in diesen Tagen eigentlich die durchschnittlich größte Schneehöhe von rund 70 cm im ganzen Winter erreicht. Wohlgemerkt eigentlich – denn derzeit meldet St. Anton magere 14 cm und in der Leutasch liegen gar nur 5 cm. Beides sind neue Tiefstwerte, wenn man die vergangenen 30 Jahre betrachtet.

Aktuelle Schneehöhe im Vergleich zum langjährigen Mittel in St. Anton/Arlberg.
Quelle: Hydrografischer Dienst Tirol.
Aktuelle Schneehöhe im Vergleich zum langjährigen Mittel in Leutasch.
Quelle: Hydrografischer Dienst Tirol.

Die markante Schneearmut lässt sich sogar mit freiem Auge auf Webcams erkennen. Nachfolgend Virgen, Matrei (beide Osttirol), das Wallackhaus an der Großglockner-Hochalpenstraße und das Tannheimer Tal im Außerfern:

Schneearmut in Osttirol – hier im Virgental.
Quelle: foto-webcam.eu
Schneearmut in Osttirol – hier in Matrei.
Quelle: foto-webcam.eu
Selbst im Hochgebirge wie an der Großglockner-Hochalpenstraße nur sehr wenig Schnee.
Quelle: foto-webcam.eu
Das Tannheimer Tal – normal ein Schneeloch, mittlerweile aper.
Quelle: foto-webcam.eu

Wie geht es nun weiter?

Die schlechte Nachricht vorweg: Viel Niederschlag kommt auch in den nächsten 10 Tagen mal nicht zusammen, in den Alpen meist nur 15 bis 30 l/m². Das ist viel zu wenig, um das Defizit auch nur annähernd auszugleichen.

Prognostizierter Niederschlag bis inkl. 02. März im Alpenraum.

Ein wenig Neuschnee für die oftmals braune Landschaft gibt es von Freitag auf Samstag, eine Kaltfront sorgt in den höheren Tälern der Nordalpen für 10-20 cm Neuschnee (auf den Bergen noch etwas mehr):

Vorhersage der Neuschneemengen von Freitag- bis Samstagnachmittag.

Angespannte Lage auch in der Schweiz und Italien

Der Blick über die Landesgrenze in die Schweiz zeigt ein ähnliches Bild. Die Schneelage dort ist katastrophal, verbreitet fehlen hier auf den Bergen 40 bis 70% an Schnee. In den Tälern beträgt das Defizit sogar 70 bis 100%.

Abweichung der Schneehöhen vom langjährigen Mittel in Prozent in der Schweiz.
Quelle: https://whiterisk.ch/de/snow/comparative-depth

Konkret für Andermatt: Statt 100 cm liegen derzeit nur 27 cm, die Abweichung also -73 Prozent!

Noch markanter fällt die Trockenheit in den südwestlichen Alpen aus, hier am Beispiel des Einzugsgebiet des Po in Italien. Die rote Linie zeigt an, wieviel Prozent der Fläche eben dieses Einzugsgebiets von Schnee bedeckt waren/sind. Derzeit stehen wir bei knapp unter 40 % und so auf einem neuen Rekordtief. Das langjährige Mittel liegt bei rund 60%.

Prozentuelle Schneebedeckung im Einzuggsebiet des Po in Italien (rote Linie) im historischen Kontext.
Quelle: https://labo.obs-mip.fr/multitemp/apps/alps-snow-monitor/

Die Auswirkungen der Trockenheit sind deutlich spürbar, in Südtirol loderte vor ein paar Tagen schon ein erster größerer Waldbrand bei Meran.

 

 

Wirbelsturm FREDDY bedroht Madagaskar

Derzeit befindet sich der Wirbelsturm 300 km nordwestlich von Mauritius. Mit einem Mittelwind von 220 km/h und Böen jenseits der 300 km/h handelt es sich aktuell um einen Zyklon der Kategorie 5 (von 5) und so um einen extrem starken Wirbelsturm.

Position von Wirbelsturm FREDDY am 19.02.2023 und die prognostizierte Zugbahn. Quelle: NASA Earthdata

Der Zyklon tummelt sich schon seit Monatsbeginn auf dem Indischen Ozean, seinen Ursprung fand FREDDY vor der Nordküste Australiens. Vor ein paar Tagen hat die Internationale Raumstation ISS dieses beeindruckende Video des Wirbelsturms aufgenommen:

Seine weitere Zugbahn führt FREDDY nach Westen bzw. Südwesten. Nachfolgend ist die Zugbahn gut zu sehen. Die beiden tropischen Urlaubsparadiese Mauritius und La Réunion dürften südlich des Sturms mit einem blauen Auge davonkommen. Anders sieht es leider für Madagaskar und in weiterer Folge auch Mosambik aus.

Vorhersage der Zugbahn von FREDDY. Quelle: JTWC

Auf die Ostküste des Inselstaats Madagaskar trifft Freddy am Dienstagnachmittag mit immensen Windböen von mehr als 200 km/h.

Windspitzen im Indischen Ozean von Montagabend bis Dienstagabend.

Neben dem Sturm werden aber v.a. die massiven Regenfälle zu Problemen führen. 200 Liter pro Quadratmeter kommen verbreitet zusammen, Überschwemmungen und Erdrutsche sind zu befürchten.

48-stündige Regenmengen in Madagaskar von Montag- bis Mittwochnachmittag (zum Vergrößern klicken).

Nachdem sich FREDDY über Madagaskar vorübergehend abschwächen wird, intensiviert er sich auf seinem weiteren Weg nach Westen über der Straße von Mosambik, um im Verlauf der kommenden Woche auf den gleichnamigen afrikanischen Staat zu treffen.

Erwartet uns nochmals Winterwetter?

Gestern zeigte das Thermometer vor allem im Süden Deutschlands verbreitet frühlingshafte Temperaturen um 15 Grad an. Spitzenreiter war dabei mit Westföhn Garmisch Patenkirchen. Dort wurden sogar knapp 20 Grad gemessen. Ursache für das sehr milde Wetter ist eine relativ starke Westlage. Dabei kam es zwischen kräftigen Tiefdruckgebieten von Island bis Skandinavien und hohem Luftdruck über Südwesteuropa zu einem Zustrom sehr milder Luftmassen vom Atlantik.

Abbildung 1: Höchstwerte vom 18.02.2023 für Deutschland, Quelle: UBIMET

Auch in der kommenden Woche hält die milde Witterung vorerst noch an. Erst in der zweiten Wochenhälfte ändert sich die Großwetterlage allmählich. Dann verlagert sich ein Hochdruckgebiet vom Ostatlantik langsam in Richtung Nordwesten. Dabei erreichen uns aus Norden wieder kältere Luftmassen.

Abbildung 2: Analysekarte für den 23.02.2023, Quelle: www.wetterzentrale.de

Kommt es anschließend zu einem Wintereinbruch?

In Richtung kommendes Wochenende nehmen die Unsicherheiten in der Vorhersage stark zu. Das Ensemblemittel für München zeigt allerdings in Richtung Wochenende einen deutlichen Temperaturrückgang (Abbildung 3). Demnach liegen die Tageshöchswerte dann nur noch zwischen 0 und 5 Grad und in den Nächten wird es wieder frostig. Einzelne Lösungen bleiben aber auch deutlich milder. Wie stark der Temperaturrückgang ausfallen wird hängt letztendlich von der genauen Lage des Hochs ab. Liegt es etwas weiter südlich über Zentraleuropa bleibt es milder. Verlagert es sich weiter in Richtung Nordwesten wird der Weg frei für polare Kaltluft. Dies ist allerdings momentan eher unwahrscheinlich. Somit ist ein Wintereinbruch im Flachland im Februar eher unwahrscheinlich.

Abbildung 3: Ensemblevorhersage für München, Quelle: www.wetterzentrale.de
Abbildung 4: Höhenwetterkarte für den 26.02.2023 12 UTC, Quelle: www.wetterzentrale.de

Zum meteorologischen Frühlingsanfang befinden wir uns dann im hochspekulativen Bereich. Die Wahrscheinlichkeit für Kaltlufteinbrüche über Europa ist aufgrund der kürzlich stattgefundenen Stratosphärenerwärmung über der Arktis etwas erhöht.  Mehr dazu finden sie unter https://uwr.de/de/a/stratosphaere-erwaermt-sich-stark-was-heisst-das-fuer-unseren-winter . Somit ist im März durchaus noch einmal winterliches Wetter bis ins Flachland möglich.

Titelbild: Spätwinter, Quelle: foto.webcam.eu

Wirbelsturm FREDDY bedroht Madagaskar

Derzeit befindet sich der Wirbelsturm noch weit entfernt von bewohntem Land über dem offenen Indischen Ozean. Bis Mauritius sind es noch rund 900 km, bis La Réunion sogar über 1000 km. Mit einem Mittelwind von 220 km/h und Böen jenseits der 300 km/h handelt es sich aktuell um einen Zyklon der Kategorie 5 (von 5) und so um einen extrem starken Wirbelsturm.

Aktuelles Satellitenbild des südlichen Indischen Ozeans.
Quelle: http://tropic.ssec.wisc.edu/

Der Zyklon tummelt sich schon seit Monatsbeginn auf dem Indischen Ozean, seinen Ursprung fand FREDDY vor der Nordküste Australiens. Vorgestern hat die Internationale Raumstation ISS dieses beeindruckende Video des Wirbelsturms aufgenommen:

Seine weitere Zugbahn führt FREDDY nach Westen bzw. Südwesten. Nachfolgend ist die Zugbahn gut zu sehen. Die beiden tropischen Urlaubsparadiese Mauritius und La Réunion dürften südlich des Sturms mit einem blauen Auge davonkommen. Anders sieht es leider für Madagaskar und in weiterer Folge auch Mosambik aus.

Vorhersage der Zugbahn von FREDDY. Jede Linie = 1 Modelllauf
Quelle: https://www.tropicaltidbits.com/storminfo/

Auf die Ostküste des Inselstaats Madagaskar trifft Freddy am Dienstagnachmittag mit immensen Windböen von mehr als 200 km/h.

Windspitzen im Indischen Ozean von Sonntagabend bis Dienstagabend.

Neben dem Sturm werden aber v.a. die massiven Regenfälle zu Problemen führen. 200 Liter pro Quadratmeter kommen verbreitet zusammen, Überschwemmungen und Erdrutsche sind zu befürchten.

48-stündige Regenmengen in Madagaskar von Montag- bis Mittwochnachmittag (zum Vergrößern klicken).

Nachdem sich FREDDY über Madagaskar vorübergehend abschwächen wird, intensiviert er sich auf seinem weiteren Weg nach Westen über der Straße von Mosambik, um im Verlauf der kommenden Woche auf den gleichnamigen afrikanischen Staat zu treffen.

Die Böigkeit des Windes

Neben der Richtung und der mittleren Geschwindigkeit zählt auch die Böigkeit zu den Eigenschaften des Windes. Als Böe oder Bö bezeichnet man einen kräftigen Windstoß, der zum Teil auch mit einer Variation der Windrichtung verbunden sein kann. Böen können sehr überraschend auftreten, obwohl es kurz zuvor fast windstill war. Im unteren Windgeschwindigkeitsbereich ist die Böigkeit vor allem für Segler und Flugsportler relevant, bei Gewittern, Böenwalzen und großräumigen Stürmen ist sie aber für das Schadenpotential entscheidend. Die zu erwartenden Schäden nehmen im Kubik mit der Windgeschwindigkeit zu!

Mittelwind und Windböen

Der mittlere Wind ist der Durchschnitt über ein gewisses Zeitintervall, in der Regel sind das 10 Minuten. Bei einer Böe muss nun per Definition diese mittlere Windgeschwindigkeit um mindesten 5 m/s überschritten werden (das sind 18 km/h oder auch 10 Knoten) – und dies für mindestens 3 und höchstens 20 Sekunden (Definition nach deutschem Wetterdienst). Man kann den Wind in unterschiedlichen Einheiten angeben, besonders oft werden Knoten, Stundenkilometer und Beaufort verwendet. Hier gibt es mehr Infos zur: Die Beaufortskala.

Windverlauf am Säntis, 4.1.2022, schwarze Linie: Böen, blaue Linie: Mittelwind. Graphik: Meteonews

Reibung und Turbulenz

Warum ist der Wind nicht konstant, sondern variabel? Das hat mehrere Ursachen. In der freien Atmosphäre ist die Strömung typischerweise ziemlich gleichmäßig und wenig turbulent. Sie verläuft in Schichten (parallele Stromlinien), die sich nicht miteinander vermischen. Man nennt dieses Eigenschaft laminar. In den unteren Luftschichten nimmt aber der Einfluss des Erdbodens und damit die Reibung zu, die Strömung wird turbulenter. Die Turbulenz an sich ist ein dreidimensionaler und chaotischer Prozess. Man kann sich das auch als Verwirbelung vorstellen. Dabei gibt es eine Kaskade von großen Wirbeln hin zu immer kleineren Strukturen (bis hinunter zur Reibung und Bewegungsenergie der Luftteilchen, und damit letzten Endes Wärme).

Falschfarbenbild einer turbulenten Strömung, Quelle: Wikipedia

Die Luft verhält sich quasi wie Wasser. In einem großen Fluss oder Kanal fließt das Wasser wesentlich ruhiger und glatter als beispielsweise in einem Wildbach. Je komplizierter die Orographie und die Strukturen an der Oberfläche sind, umso turbulenter und umso unberechenbarer wird die Strömung (Meeresoberfläche vergleichsweise glatt, Hügel und bebautes Terrain rau).

Zunahme mit der Höhe

Die Windgeschwindigkeit nimmt in der Regel mit der Höhe rasch zu, die größte Änderung gibt es in der Grund- oder Grenzschicht. Das sind die untersten 1 bis 2 Kilometer der Atmosphäre. Für fachlich interessierte Leser – auch hier kann man noch einmal in drei Regionen unterscheiden. Die untersten Millimeter, wo sich Atmosphäre und Erboden berühren, nennt man die viskose Unterschicht. Hier gibt es typischerweise wenig Turbulenz, Prozesse auf molekularer Ebene sind entscheidend. Für den Alltag und die Böigkeit wichtiger ist die darüber liegende Prandtl-Schicht. Sie erstreckt sich bis in eine Höhe von rund 100 Metern. Hier gibt es bereits viel Turbulenz, die Windgeschwindigkeit nimmt mit der Höhe rasch zu, die Windrichtung ist aber noch nahezu konstant. In der darüber anschließenden Ekman-Schicht steigen die Windgeschwindigkeiten weiter an, aber auch die Windrichtung beginnt zu drehen.

Durchmischung

Die stärkeren Winde in der Höhe können unter gewissen Voraussetzung heruntergemischt werden, dabei spielt die thermische Schichtung eine große Rolle. Ist die Schichtung stabil (keine großen Temperaturunterschiede in der Höhe, im Extremfall auch Kaltluftseen), so passiert dies weniger effektiv oder gar nicht. Im umgekehrten Fall, nämlich bei labiler Schichtung oder guter thermischer Durchmischung, funktioniert das wesentlich besser. Wirbelstrukturen können bis zum Erdboden durchgreifen und hier für einen sprunghaften Anstieg der Windgeschwindigkeiten sorgen.

Und dieses sprunghafte Ansteigen, der abrupte Wechsel, ist im Hinblick auf das Schadenspotential entscheidend! Hohe, aber konstante Windgeschwindigkeiten sind weniger problematisch als eine starke Änderung derselben. Bildlich kann man sich einen Baum vorstellen, der sich im Wind biegt. Solange der Wind sich nicht ändert, passiert zunächst nicht viel. Variiert nun aber die Geschwindigkeit und/oder die Richtung, dann kann das den Baum entwurzeln, den Stamm knicken oder durch Torsion zerstören.

Sturmschaden - umgestürzter Baum

20 Grad und mehr: Erster Gruß des Frühlings

Der Alpenraum liegt aktuell unter dem Einfluss eines Tiefs namens VOLKER, dessen Kern von der Nordsee in Richtung Osteuropa zieht. Mit einer kräftigen westlichen Höhenströmung gelangen dabei milde Luftmassen vom subtropischen Atlantik nach Österreich, welche unter Föhneinfluss zusätzlich erwärmt werden.

20 Grad im Oberinntal

Die mildesten Regionen sind am Samstag bei föhnigem Westwind das Oberinntal, das Grazer Bergland sowie der Alpenostrand. Erstmals im Jahre 2023 wurde auch die 20-Grad-Marke übertroffen, bislang war der wärmste Tag des Jahres der 1. Jänner, als in Puchberg am Schneeberg mit 19,7 Grad ein Neujahrsrekord aufgestellt wurde. Mit 21,7 Grad wurde sogar ein neuer Winterrekord für Tirol aufgestellt.

Hitliste bis 17:00 Uhr:

  • 21,7 Grad Innsbruck-Uni (T); neuer Monatsrekord für die Station (Messbeginn 1877)
  • 21,3 Grad Innsbruck-Flugahfen (T); neuer Monatsrekord für die Station
  • 20,5 Grad Haiming (T); neuer Monatsrekord für die Station
  • 20,1 Grad Lutzmannsburg (B)
  • 19,8 Grad Köflach (ST), Imst (T)
  • 19,7 Grad Frohnleiten (ST)
  • 19,5 Grad Hochzirl (T)
Aktuelle Temperaturen. © www.uwz.at

Weitere Daten gibt es wie immer hier: Aktuelle Wetterdaten aus Österreich.

Stürmischer Wind

Mit nur wenigen Ausnahmen werden heute in weiten Teilen des Landes  zweistellige Temperaturen erreicht, zudem weht im Donauraum sowie generell im Osten teils stürmischer Westwind. Etwas kühler bleibt es lediglich in windgeschützten Beckenlagen wie beispielsweise Unterkärnten.

Sonne, Wolken und Wind in Wien. © www.foto-webcam.eu
Der Dunst in den Niederungen kennzeichnet die Temperaturinversion in Kärnten. © www.foto-webcam.eu

Tiefs sorgen für Sturm am Freitag und Samstag

Sturmgefahr

Den Anfang macht heute das Tief ULF, das von Schottland über die Nordsee nach Skandinavien zieht. Auf der aktuellen Bodendruckkarte des DWD kann man das Tief sehr gut erkennen, die Warmfront (in rot markiert) hat Deutschland bereits mit Regen erfasst.

Wetterlage Freitag.

Mit der Zugbahn über den Süden Norwegens und Schwedens hinweg Richtung Ostsee und Baltikum ist bei uns heute in erster Linie die Nordhälfte von stürmischem Westwind betroffen.

Gut zu sehen ist das auf der Karte mit den Spitzenböen für heute: Vor allem nördlich der Mittelgebirge gibt es wiederholt Böen von 60 bis 80 km/h, an Nord- und Ostsee auch bis zu 90 km/h. Ganz vereinzelt reicht es sogar für schwere Sturmböen von bis zu Tempo 100, nämlich rund um den Darß und Rügen an der Ostsee.

Die prognostizierten Windspitzen am Freitag laut ECMWF-Modell.

Morgen findet sich das Tief ULF dann über Estland ein und verliert so langsam an Einfluss auf unser Wetter. Der Wind flaut so bereits in der Nacht zum Samstag wieder ab. Im Laufe des Samstags kommt aber bereits das nächste kleinräumige Tief VOLKER von Westen her nach Deutschland und zieht auf einer Linie vom Emsland zur Lausitz.

Wetterlage am Samstag.

Dann beschränken sich die stürmischen Verhältnisse auf jene Bereiche südlich dieser Linie. Das große Sturmereignis steht uns zwar nicht bevor, 60-80 km/h gibt es aber doch recht häufig, wie hier gut zu erkennen ist.

Die prognostizierten Windspitzen am Samstag laut ECMWF-Modell.

Nach Passage dieses zweiten Tiefs beruhigt sich am Sonntag das Wetter wieder, nach derzeitigem Stand dürfte aber schon am Montag das nächste Tief einmal mehr für stürmische Zeiten sorgen.

Am Wochenende kurzer Frühling

Schneeglöckchen im Frühling - pixabay.com

Am Freitag verlagert sich das kräftig ausgeprägte Tief ULF von Schottland kommend nach Südskandinavien. Über Westeuropa befindet sich allerdings ein weitreichendes Hoch. Aus dieser Druckverteilung resultiert schließlich eine zunehmend straffe Westströmung, mit der milde, aber auch feuchte Luft vom Atlantik in den Alpenraum geführt wird. Bereits am Freitag frischt am Alpenostrand starker Westwind mit teils stürmischen Böen bis 70 oder 80 km/h auf. Vom Weinviertel bis in die Südsteiermark klettern die Temperaturen verbreitet in den zweistelligen Bereich. Der Frühling hält allerdings erst am Samstag verstärkt Einzug – zumindest bei den Temperaturen.

Am Samstag gelangt weiterhin milde und feuchte Atlantikluft nach Mitteleuropa. Druckverteilung in ca. 5000 m Höhe am Samstag, 18.02.2023, 13 Uhr MEZ (Quelle: UBIMET /ECMWF)

Teils sehr mild am Wochenende

Am Samstag verstärkt sich der Druckgradient zwischen dem Hoch über Frankreich und dem Tief über Fennoskandien, dabei setzt zunächst in höheren Luftschichten eine Milderung ein,  rund +4 Grad sind in 1500 m Höhe in Aussicht. In Kombination mit dem kräftigen bis stürmischen Westwind im Donauraum wird diese Luft bis zum Erdboden durchgemischt und damit zusätzlich erwärmt. Im Wiener Becken und im Nordburgenland sind dann vorfrühlingshafte Temperaturen bis 17 Grad möglich, lokal sind auch 18 Grad in Reichweite. Abgesehen davon fällt im Norden und Osten anfangs etwas Regen, besonders im Mühl- und Waldviertel regnet es auch tagsüber noch ein wenig. Im Donauraum und südlich davon lockert es dagegen zunehmend auf, inneralpin und im Süden überwiegt sogar der Sonnenschein.

Landkarte mit Temperaturprognosewerten
Tageshöchsttemperaturen am Samstag, 18. Februar 2023 (Quelle: UBIMET)

Am Sonntag regnet es der Alpennordseite von der Früh weg häufig, tagsüber breitet sich der Regen auf weite Landesteile aus und die Schneefallgrenze sinkt von 1500 m bis am Abend gegen 1000 m ab. Die Sonne zeigt sich meist nur zwischendurch, am ehesten lässt sie sich noch in den inneralpinen Tälern und den südlichen Becken noch zeitweise blicken. Bei anfangs kräftigem, ab Mittag langsam nachlassendem West- bis Nordwestwind liegen die Höchstwerte zwischen 7 und 16 Grad.

Wechselhaft in die neue Woche

Am Montag verlagert sich ein weiteres Tief vom Nordmeer Richtung Ostsee, damit dreht die Höhenströmung in Mitteleuropa auf Nordwest. Ein darin eingebettetes Frontensystem streift vor allem den Norden und Osten Österreichs; Von Vorarlberg bis Oberkärnten zeigt sich häufig die Sonne, dort bleibt es zudem meist trocken. Weiter nördlich und östlich regnet es dagegen immer wieder, die Schneefallgrenze steigt von anfangs stellenweise 600 m tagsüber auf 1500 m und sinkt am Abend in den Nordalpen wieder gegen 1000 m ab. An der Alpennordseite frischt tagsüber neuerlich kräftiger Westwind auf. Die Temperaturen erreichen maximal 7 bis 14 Grad.

(Titelbild: pixabay)

Wetterballone in der Atmosphäre: völlig normal

Allein über Nordamerika wurden vier Flugobjekte auch vom Himmel geholt. Doch viele Fragen dazu sind weiter unbeantwortet. Niemand weiß so recht, wozu sie dienten, zu wem sie gehörten oder auch, warum auf einmal so viele davon entdeckt werden.

Im ersten bekannt gewordenen Fall soll es sich um einen Ballon aus China in großer Höhe gehandelt haben, immerhin gibt es davon auch Bilder. Doch flog er zum Zwecke der Spionage oder, wie von chinesischer Seite behauptet, zum Sammeln meteorologischer Daten? Letzteres kann wohl nicht zu 100% ausgeschlossen werden, immerhin ist das Versenden von klassischen Wetterballonen bzw. so genannten Radiosonden weltweit völlige Normalität und tägliche Praxis.

Bei der Radiosonde handelt es sich um ein Messgerät, welches an einem Helium- oder Wasserstoffballon befestigt regelmäßig in die Atmosphäre entsandt wird, um in verschiedenen Höhenschichten Messwerte aufzuzeichnen. Direkt gemessen werden Lufttemperatur, Luftfeuchte und Luftdruck, indirekt auch der Höhenwind. Insgesamt entsteht dadurch ein Bild über den aktuellen Zustand der Atmosphärenschichten, was bei der Erstellung von Wetterprognosen und insbesondere bei der Gewittervorhersage sehr wichtig ist.

Wetterballon samt angehängter Radiosonde @ Wikipedia

Alle 6 oder 12 Stunden werden derartige Ballone nahezu zeitgleich an verschiedenen Wetterstationen der Welt losgelassen, sie steigen dann immer höher bis sie irgendwann aufgrund der zugeringen Luftdichte platzen und wieder zu Boden fallen. Die gemessenen Daten werden mittels Funk an die Bodenstation übermittelt und schließlich in einer Grafik zusammengetragen. Der Meteorologe erkennt damit auf einen Blick, wie sich die verschiedenen meteorologischen Parameter mit jedem Kilometer Höhe verändern, wie feucht oder instabil die Atmosphäre ist, wie die Winde wehen usw.

Punkte in Nord- und Mittelamerika, an denen täglich Wetterballone der nationalen Wetterdienste oder von Forschungseinrichtungen aufsteigen @ http://weather.uwyo.edu/upperair/naconf.html

 

Diagramm eines Radiosondenaufstiegs am Beispiel Miami, Florida @ http://weather.uwyo.edu

 

Klassische Wetterballone sind also völlig harmlos, sie stellen keine Gefahr dar. Es kann sogar sein, dass man Überreste davon in seinem Vorgarten findet. Selten, aber doch. Man kann sie dann einfach entsorgen oder zurückschicken.

 

Titelbild: Größenvergleich Wetterballon – Mensch @ https://www.vaisala.com/de/have-you-found-weather-balloon

Plötzliche Stratosphärenerwärmung: Kommt ein kalter März?

Nordlichter

Der Polarwirbel

Der stratosphärische Polarwirbel ist ein großräumiges Höhentief über der Arktis, dass in jedem Winterhalbjahr in einer Höhe zwischen etwa 10 und 50 km entsteht. Der Polarwirbel ist gefüllt mit sehr kalter Luft, die in Höhen um 30 km häufig Werte um -85 Grad erreicht. Ein stark ausgeprägter Polarwirbel sorgt in den mittleren Breiten meist für mildes, westwinddominiertes Wetter, wie etwa im Winter 2021/22. Wenn der Polarwirbel aber von der Arktis verdrängt wird oder in mehrere Teile gespalten wird, steigen die Chancen auf Kaltluftausbrüche in den mittleren Breiten an.

Der stratosphärische Polarwirbel wird häufig mit dem Jetstream verwechselt. Graphik: © NOAA

Plötzliche Stratosphärenerwärmung

Etwa alle 2 bis 3 Jahre kommt es im Laufe des Winterhalbjahres zu einer plötzlichen Stratosphärenerwärmung über der Arktis, wobei es in etwa 30 km Höhe innerhalb weniger Tage zu einem großflächigen Temperaturanstieg von mehr als 50 Grad kommt. Ursache dafür sind quasistationäre planetare Wellen des Jetstreams mit großer Amplitude: Diese können sich vertikal bis in die Stratosphäre ausbreiten, wo sie dann brechen und sich unter starker Wärmefreisetzung schließlich auflösen. Dieser Prozess geht entweder mit einer Verdrängung des Polarwirbels oder mit dessen Spaltung in zwei oder drei eigenständige Wirbel einher. Der stratosphärische Polarjet wird dabei vollständig unterbrochen. Per Definition spricht man von einer plötzlichen Stratosphärenerwärmung, wenn der gemittelte West-Ost-Wind in einer Höhe von etwa 10 hPa (etwa 30 km) in 60° N von westliche auf östliche Richtung dreht. In manchen Fällen kann die Anomalie aus der Stratosphäre auch auf den Jetstream in der Troposphäre übergreifen, weshalb es dann mit einer Verzögerung von mehreren Wochen häufig zu einer negativen Phase der nordatlantischen Oszillation kommt (mehr dazu hier).

Erwärmung in Gange

Seit mehreren Tagen deuten die Wettermodelle auf eine plötzliche Stratosphärenerwärmung in diesen Tagen hin.  Der Polarwirbel, der aktuell bereits etwas verlagert von seiner gewöhnlichen Position liegt, wird dabei weiter in Richtung Skandinavien bzw. Russland verdrängt. Dieser Prozess hat bereits begonnen und voraussichtlich am 15. Februar wird der gemittelte West-Ost-Wind in etwa 30 km Höhe in 60° N von westliche auf östliche Richtung drehen.

Analyse und Prognose der geopotentiellen Höhe & Temperatur in etwa 30 km, © ECMWF/FU Berlin

Auswirkungen

Ob und wie sich das auf das Wetter in Mitteleuropa auswirken wird, kann man derzeit noch nicht seriös prognostizieren. Etwaige Auswirkungen treten jedenfalls mit einer Verzögerung von mindestens zwei Wochen auf, können dann aber auch bis zu zwei Monate lang anhalten. Im Extremfall sind auch länger andauernde Kältephasen möglich, wie beispielsweise die Kältewellen im Februar sowie März 2018 (unter Meteorologen bzw. im englischen Sprachraum als „the Beast from the East“ bekannt). Solch eine dynamische Kopplung zwischen Stratosphäre und Troposphäre findet aber nicht immer statt, so hatte etwa eine plötzliche Stratosphärenerwärmung im Jänner 2019 kaum Auswirkungen auf unser Wetter.

Verlauf des mittleren West-Ost-Winds in 60°N und 10 hPa Höhe. Die „Ostwind-Anomalie“ könnte sich im März runter in die Troposphöre ausbreiten. (Bild adaptiert, Originalbild auf www.stratobserve.com).

Kalter Vorfrühling?

Für den verbleibenden Februar sind noch keine Auswirkungen zu erwarten. Im März können die veränderten Strömungsverhältnisse in der Stratosphäre aber Einfluss auf die Tropopause und dem knapp darunter verlaufenden Jetstream haben. Dieser kann sich abschwächen bzw. stärker mäandrieren. Dadurch werden blockierende Wetterlagen wahrscheinlicher und kalte Polarluft kann weit nach Süden vorstoßen bzw. milde Luft auch weit nach Norden. Für Europa kann das eine Umkehr der Druckverhältnisse über dem Atlantik bedeuten, und tatsächlich sieht es ab Anfang März tendenziell nach einer negativen Phase der NAO aus. Zuletzt war dies in der ersten Hälfte des Dezembers 2022 der Fall. Die langfristigen Modellprognose für den März in Mitteleuropa sehen derzeit – wie üblich – zwar noch mild aus, nach derzeitigem Stand nimmt aber das Potential für Kaltlufteinbrüche im März zu. Der letzte zu kalte Monat in Österreich liegt übrigens schon mehrere Monate zurück (September 2022).

Das IFS-Modell deutet im März tendenziell auf „Grönland-Blocking“ mit trocken-kalten  Wetterverhältnissen in Skandinavien und feuchten in Südwesteuropa. Die Wahrscheinlichkeit für Kaltlufteinbrüche in Mitteleuropa nimmt dadurch zu.

Hochdruckeinfluss setzt sich fort, im Bergland bestes Skiwetter

Ein umfangreiches Hochdruckgebiet namens FEUKA sorgt in der zweiten Semesterferienwoche für stabile Wetterbedingungen in Österreich. In den Alpen kann man sich bis Donnerstag auf strahlenden Sonnenschein freuen.

Ein blockierendes Hoch sorgt für stabiles Wetter in Mitteleuropa.

Die Temperaturen liegen vor allem im Bergland deutlich über dem langjährigen Mittel, die Nullgradgrenze steigt zur Wochenmitte auf 3000 m Höhe an. Die Luft ist auf den Bergen aber äußerst trocken, damit ist kein eigentliches Tauwetter zu erwarten: Der Schneekristalle gehen mittels Sublimation direkt von der festen in die gasförmige Phase über. Durch diesen Prozess wird die Schneedecke gekühlt, somit nimmt diese kaum ab und der Schnee bleibt trocken (Taupunkt und Feuchttemperatur bleiben negativ). Nur in sonnenexponierten Südhängen sowie generell in tieferen Lagen beginnt der Schnee auch zu schmelzen, sprich die Schneekristalle gehen sowohl in die flüssige als auch in die gasförmige Phase über (Taupunkt unter 0 Grad, Feuchttemperatur über 0 Grad). Von Tauwetter würde man hingegen sprechen, wenn der Schnee ausschließlich von der festen in die flüssige Phase übergeht (Taupunkt und Feuchttemperatur über 0 Grad), das ist derzeit aber nicht zu erwarten.

Prognose der Nullgradgrenze am Mittwoch. Die Luft in den Alpen ist sowohl sehr mild, als auch trocken.

In den Niederungen sorgt eine Inversionswetterlage dagegen regional für trübe und entsprechend auch kühle Wetterbedingungen. Am Freitag lässt der Hochdruckeinfluss dann langsam nach und atlantische Tiefausläufer greifen wieder auf Mitteleuropa über.

Hochnebel und Sonnenschein

Von Montag bis Donnerstag dominiert in den Alpen verbreitet strahlender Sonnenschein, in der ersten Wochenhälfte ist der Himmel meist sogar wolkenlos. Abseits der Alpen hält sich vor allem im Norden und Osten zäher Hochnebel, tagsüber lockert es aber auch im Flachland gebietsweise auf. In den Nebelregionen bleibt es mit 4 bis 8 Grad eher frisch, in sonnigen Tallagen erwärmt sich die Luft dagegen nach frostigen Nächten auf 8 bis 14 Grad. Selbst in 2000 m Höhe erreichen die Temperaturen zur Wochenmitte bis zu +9 Grad.

Prognose der Höchstwerte am Mittwoch. Vor allem im Westen und Südwesten wird es tagsüber mild (zum Vergrößern auf die Karten klicken). © UBIMET

Bestes Skiwetter

Die ausgezeichnete Fernsicht bei nur wenig Wind schafft beste Voraussetzungen für Skispaß, dank der trockenen Luft bleibt der Schnee zudem trotz Plusgraden pulvrig und taut nur an Sonnenhängen tagsüber etwas an. Auch die Wintersportler im freien Gelände profitieren in den kommenden Tagen von der ruhigen Wetterlage: Oberhalb der Waldgrenze herrscht recht verbreitet Lawinenwarnstufe 2 (mäßig), darunter Stufe 1. Nichtsdestotrotz sind eine gute Tourenplanung, die passende Ausrüstung und Vorsicht im Gelände unabdingbar.

Aktuelle Lawinengefahr in den Alpen: www.lawinen.at

Zum Wochenende hin unbeständig

Am Freitag und Samstag ziehen nach derzeitigem Stand atlantische Tiefausläufer durch, damit ist bei vielen Wolken vor allem an der Alpennordseite zeitweise wieder etwas Regen in Sicht. Die Schneefallgrenze steigt am Samstag von etwa 1000 auf über 1500 m an. Am Sonntag zeichnet sich dann wieder eine Abkühlung ab.

Die Stratosphäre und der Polarwirbel

Die Stratosphäre und der Polarwirbel

Die Atmosphäre der Erde ist die gas­förmige Hülle der Erdoberfläche und erstreckt sich vom Boden bis etwa 10.000 km Höhe. Der Druck, die Temperatur sowie der Gehalt an Gasen sind allerdings sehr variabel, somit kann man die Erdatmosphäre in mehrere Schichten unterteilen:

  • Troposphäre: vom Boden bis zur Tropopause in ca. 10-15 km Höhe
  • Stratosphäre: von der Tropopause bis zur Stratopause in ca. 50 km Höhe
  • Mesosphäre: von der Stratopause bis zur Mesopause in ca. 85 km Höhe
  • Thermosphäre: von der Mesopause bis in ca. 500 km Höhe
  • Exosphäre: von 500 bis ca 10.000 km Höhe

In der Troposphäre sind etwa 90 Prozent der Luft sowie beinahe der gesamte Wasserdampf enthalten. Hier spielt sich das Wetter ab und die Temperatur nimmt im Mittel um etwa 6,5 Grad pro Kilometer Höhe ab. Ab einer Höhe von etwa 7 km (Polargebiete) bzw. 17 km (Tropen) geht die Temperatur aber nicht mehr weiter zurück sondern beginnt allmählich wieder anzusteigen. Hier beginnt die Stratosphäre.

Beständige Inversion

Meteorologen bezeichnen so eine Umkehr der Temperaturschichtung als Inversion. Man muss allerdings nicht bis in die Stratosphäre aufsteigen, um eine Temperaturumkehr zu erleben, denn auch innerhalb der Troposphäre können beispielsweise winterliche Kaltluftseen für Inversionen sorgen. Die Luftschichtung ist dann stabil und ein Luftaustausch in vertikaler Richtung findet nicht statt. Die Stratosphäre stellt allerdings eine beständige Grenze für aufsteigende Luftmassen dar. Daher gelangen Wolken und Wasserdampf in der Regel nicht in die Stratosphäre, von einem eigentlichen Wettergeschehen kann in diesen Höhen nicht mehr die Rede sein. Aus einem Verkehrsflugzeug, das im Bereich der Tropopause fliegt, kann man diese Sperre für jegliche Wolken an der nach oben abrupt dunkler werdenden Himmelsfarbe erkennen. Der Temperaturanstieg oberhalb der Tropopause ist auf die Absorption der UV-Strahlung durch das Ozon in gut 50 km Höhe zurückzuführen: Hier erwärmt sich die Luft von etwa –60 Grad bis auf knapp unter 0 Grad.

Der Polarwirbel

Der Polarwirbel ist ein großräumiges Höhentief über der Arktis (bzw. Antarktis), das sich im Winter von der mittleren und oberen Troposphäre über die gesamte Stratosphäre erstreckt. Er ist gefüllt mit sehr kalter Luft, die in der Stratosphäre Werte unter -80 Grad erreichen kann. Der Polarwirbel ist normalerweise relativ rund um den Pol angeordnet. Wenn er stark ausgeprägt ist, begünstigt er einen von West nach Ost verlaufenden Jetstream in der Troposphäre, weshalb das Wetter in den mittleren Breiten dann oft mild ausfällt.

Der Polarwribel mäandriert
Beispiele für einen ungestörten (links) und gespaltenen Polarwirbel (rechts). © NOAA

Plötzliche Stratosphärenerwärmung

Der Polarwirbel kann aber gestört oder gar gespalten werden, wie etwa im Fall einer sog. plötzlichen Stratosphärenerwärmung (sudden stratospheric warming, SSW): In etwa 25 km Höhe gibt es dabei innerhalb weniger Tage einen Temperaturanstieg von mehr als 50 Grad! Die Spaltung des Polarwirbels kann sich im Laufe von etwa zwei bis vier Wochen auch auf das Westwindband in der Troposphäre auswirken und dieses verlangsamen oder unterbrechen. Während in der Polarregion dann überdurchschnittliche Temperaturen verzeichnet werden, steigen in den mittleren Breiten die Chancen auf markante Kaltluftausbrüche wie beispielsweise im Februar und März 2018. Die Auswirkungen können allerdings auch gering bleiben, so gab es etwa auch im Jänner 2019 eine plötzliche Stratosphärenerwärmung, die jedoch kaum Einfluss auf die Troposphäre hatte.

Rand des Weltalls?

Vom „Edge of Space“ war anlässlich des Stratospärensprungs im Jahr 2012 die Rede. Tatsächlich liegen in 39 km Höhe schon über 99 % der atmosphärischen Masse unter einem. Rein räumlich gesehen ist die Lufthülle in dieser Höhe aber noch lange nicht zu Ende. Es folgen nach oben noch die Meso-, Thermo- und Exosphäre. Die Grenze zwischen den Stockwerken stellt jeweils wieder eine Umkehr im Temperaturverlauf dar. Besonders kalt ist es mit Temperaturen um -100 Grad in etwa 85 km Höhe im Bereich der Mesopause.

Am Sonntag regional ein wenig Schnee, neue Woche mit Sonne und Nebel

Nebelmeer über dem Flachgau vom Untersberg aufgenommen (Archivbild 25.01.2023) - https://www.foto-webcam.eu/webcam/zeppezauerhaus/2023/01/25/1350

Die Wetterprognose für die Semesterferien in 5 von 9 Bundesländern hat vor allem im Bergland extrem viel Sonnenschein und relativ milde Temperaturen zu bieten. Doch davor muss man mit einer letzten, schwachen Störung rechnen, denn in der Nacht und in der ersten Tageshälfte am Sonntag überquert das Frontensystem des Baltikum-Tiefs ROBERT die Osthälfte Österreichs. Dabei können in den östlichen Nordalpen oberhalb von rund 700 m lokal um 5 cm Neuschnee zusammenkommen.

Neuschneesumme [cm] in der Nacht auf Sonntag und am Sonntag selbst - UBIMET
Neuschneesumme [cm] in der Nacht auf Sonntag und am Sonntag selbst © UBIMET

Blockierendes Hoch sorgt für trockene Woche

Bereits im Laufe des Sonntags breitet sich das Hoch FEUKA von Nordwesteuropa in Richtung Alpenraum aus und sorgt für eine endgültige Wetterberuhigung. Das Hoch wird uns aller Voraussicht nach bis in die zweite Hälfte der neuen Woche begleiten und dabei sämtliche Antlantikstörungen in Richtung Nordeuropa umlenken. Dies sieht man ganz gut anhand der Druckanomalien für die ganze Woche im Bild unten (pink = höherer Bodendruck im Vergleich zum durchschnittlichen Wert).

Bodendruck-Anomalien für die kommende Woche: Der Hochdruckeinfluss hat eindeutig die Oberhand - ECMWF
Bodendruck-Anomalien für die kommende Woche: Der Hochdruckeinfluss hat eindeutig die Oberhand © ECMWF

Die Folge ist natürlich eine äußerst trockene Phase. Da das Hoch mit seinem Kern genau über dem Alpenraum liegen wird, werden die Wetterfronten rund um Österreich bzw. rund um den Alpenraum kreisen und anderswo die mitgebrachte Feuchte als Niederschlag abladen. Von Montag bis inklusive Donnerstag ist in Österreich somit durchwegs trockenes Wetter in Sicht.

4-tägige Niederschlagssumme [mm] bis zum 16. Februar: Von Montag bis inklusive Donnerstag ist kein Niederschlag in Sicht - ECMWF IFS Modell
4-tägige Niederschlagssumme [mm] bis zum 16. Februar: Von Montag bis inklusive Donnerstag ist kein Niederschlag in Sicht © ECMWF IFS Modell

Nullgradgrenze in 3000 m Höhe

Im Kern von solch mächtigen Hochdruckgebieten herrschen vor allem in der Höhe immer äußerst trockene, milde Bedingungen. So wird es auch kommende Woche sein. Wenn man sich die Höhe der Nullgradgrenze anschaut, so kann man leicht erkennen, dass diese im Laufe der ersten Wochenhälfte auf über 2500 m ansteigt. Im Westen Österreichs könnte sie vor allem am Dienstag zeitweise sogar in etwa 3000 m Höhe liegen.

Animation der Nullgradgrenze in Meter von Montag bis Mittwoch - ECMWF IFS Modell
Animation der Nullgradgrenze in Meter von Montag bis Mittwoch ©  ECMWF IFS Modell

Anhaltende Inversionswetterlage in Sicht

Von Montag bis inklusive Donnerstag ist somit Sonnenschein pur im Bergland und beste horizontale Sichtweite in Gipfelnähe abgesichert. Auch der Wind wird selbst im Kammniveau keine große Rolle spielen. Beste Voraussetzungen für Aktivitäten in den Bergen, denn auch die Lawinengefahr ist bereits deutlich zurückgegangen. In den Niederungen muss man sich hingegen auf oft neblig-trübes Wetter einstellen. Erst zum Wochenende hin könnte sich die Lage allmählich ändern, doch nennenswerte Niederschlagsmengen sind nach derzeitigem Stand eher unwahrscheinlich.

Tropischer Zyklon GABRIELLE bringt Neuseeland enorme Regenmengen

Aktuell

Derzeit befindet sich der Zyklon GABRIELLE als Kategorie 2 Sturm westlich der Insel Neukaledonien und zieht derzeit recht schnell auf die Norfolk Inseln zu. Diese wird er am Samstagmorgen europäischer Zeit mit Orkanböen und heftigem Starkregen überqueren. Die ordentliche Zuggeschwindigkeit verdankt der Zyklon der Interaktion mit einem Trog, der derzeit östlich von Australien liegt. Zudem sind im direkten Umfeld Wellenhöhen um die 12 Meter zu erwarten.

Die folgende Animation zeigt drei tropische Zyklone von West nach Ost, im Wassergehalt (niederschlagbares Wasser), DINGANI und FREDDY im Indischen Ozean und GABRIELLE in der Südsee. Dabei sind im Zentrum der Zyklone Werte von 60 bis 70 Liter zu erkenne, welche die außergewöhnliche Menge an Flüssigwasser zeigen, die die Zyklone mit sich führen. Zum Vergleich, bei uns sind Werte von 30 bis 40 Liter schon sehr hoch.

Animation des niederschlagbaren Wassers © https://tropic.ssec.wisc.edu/real-time/mtpw2/product.php?color_type=tpw_nrl_colors&prod=ausf&timespan=24hrs&anim=anigf

Prognose

Zugbahn von Zyklon GABRIELLE nach dem ICON-Modell © DWD/UBIMET

Die folgende Animation zeigt die Prognose der Windböen nach dem ICON-Modell von GABRIELLE bis Dienstagmittag europäischer Zeit. Man erkennt dass sich der Sturm zwar tendenziell abschwächt, aber in unmittelbarer Nähe zur Nordinsel von Neuseeland wieder kurzzeitig verstärken soll. Dies liegt an einem günstigen Zusammenwirken mit dem sich verstärkenden Trog, der von Australien her nach Osten zieht, wie in der oben stehenden Animation (bitte anklicken) zu erkennen ist.

Prognose der Windböen nach dem ICON-Modell © DWD/UBIMET

Neben den Orkanböen, die GABRIELLE mitbringen wird, ist vor allem der Starkregen das Thema. Dabei sind durch die großen Mengen an Wasser, die der Zyklon mitbringt, s.o. verbreitet 200 bis 300 L/m² in rund 40 Stunden zu erwarten. Somit sind überregional Überflutungen zu erwarten. Zudem droht an der Küste eine schwere Sturmflut. Im weiteren Verlauf wird sich der Zyklon in ein außertropisches Tief umwandeln und sich dann in den weiten des Südpazifiks auflösen.

Prognostizierte Regensumme bis Dienstagmittag nach dem ICON-Modell © DWD/UBIMET

 

Titelbild: https://wvs.earthdata.nasa.gov/api/v1/snapshot?REQUEST=GetSnapshot&TIME=2023-02-09T00:00:00Z&BBOX=-27.1539,146.9021,-9.5692,164.0122&CRS=EPSG:4326&LAYERS=MODIS_Terra_CorrectedReflectance_TrueColor,Coastlines_15m&WRAP=day,x&FORMAT=image/png&WIDTH=1947&HEIGHT=2001&ts=1676020753796

Stratosphäre erwärmt sich stark – was heißt das für unseren Winter?

Der stratosphärische Polarwirbel ist ein großräumiges Höhentief über der Arktis, das sich in einer Höhe zwischen 10 und 50 km befindet. Er ist gefüllt mit sehr kalter Luft, die in der Stratosphäre Werte um -80 Grad erreichen kann. Ein stark ausgeprägter Polarwirbel sorgt in den mittleren Breiten meist für mildes, westwinddominiertes Wetter. Wenn der Polarwirbel aber von der Arktis verdrängt wird oder in mehrere Teile gespalten wird, steigen die Chancen auf markante Kaltausbrüche in Mitteleuropa an.

Aktuell ist der stratosphärische Polarwirbel noch intakt, in seinem Kernbereich liegen die Temperaturen zwischen -70 und -65 Grad (blaue Farben zu Beginn in nachfolgender Animation). Ihn umgibt ein starkes Westwindband.

Die Temperaturverteilung in rund 30 km Höhe

Für die kommenden Tage sind sich die Modelle aber ziemlich einig, in der nächsten Woche kommt es hier zu großen Veränderungen. Ein „major sudden stratospheric warming“ tritt statistisch gesehen alle zwei bis drei Jahre während des Winters auf der Nordhalbkugel auf, das letzte Mal war dies Anfang Januar 2021 der Fall. Typisch für ein solches Ereignis ist ein markanter und grossflächiger Temperaturanstieg in der Stratosphäre binnen weniger Tage. Und genau danach sieht es nun aus!

Bis zum Samstag nächster Woche steigen die Temperaturen auf dem 10 hPa Niveau auf -20 bis -15 Grad an, also eine Erwärmung um 50 Grad! Gut zu sehen in obiger Animation anhand der pinken Farbtöne rund um den Nordpol.

Hier noch die Windverhältnisse in 30 km Höhe. Das Drehzentrum des anfangs kreisrunden ungestörten Polarwirbels befindet sich zunächst noch über Spitzbergen. Mit fortlaufender Zeit (Animation hat 24-Stunden-Schritte) verlagert sich das Drehzentrum aber nach Nordosteuropa, ein zweiter Polarwirbel bildet sich über dem Norden Kanadas:

Die Windverhältnisse in rund 30 km Höhe

Durch die massive Erwärmung kommt es auch zu drastischen Veränderungen bei den Strömungsverhältnissen. Die bis dahin vorherrschenden Westwinde ( = blaue Linien oberhalb der schwarzen Nulllinie) schwächen sich ab und beginnen schließlich auf Ost zu drehen (dann liegen die blauen Linien im negativen Bereich). Erst danach scheint sich die Situation wieder zu normalisieren.

Stärke und Richtung des Winds in 30 km Höhe auf der Nordhalbkugel.

Was bedeutet das für unseren restlichen Winter?

Für den verbleibenden Februar wohl nichts. Dieses oben beschriebene Phänomen findet in großer Höhe in der Stratosphäre statt, der Prozess Wetter passiert ein Stockwerk tiefer in der Troposphäre. Allerdings können diese zwei Schichten miteinander interagieren, dies eben vor allem während des Winters. Mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung von mehreren Wochen haben die veränderten Strömungsverhältnisse in der Stratosphäre auch Einfluss auf die Tropopause und den knapp darunter verlaufenden Jetstream. Dieser kann sich dadurch abschwächen und in weiterer Folge stärker mäandrieren. Im Zuge dessen werden blockierende Wetterlagen wahrscheinlicher. Kalte Polarluft kann weiter nach Süden vorstoßen, mildere Luft weiter nach Norden. Für Europa kann das eine Umkehr der Druckverhältnisse über dem Atlantik bedeuten.

Dies alles liegt noch etliche Wochen in der Zukunft und ist dementsprechend mit Unsicherheiten behaftet. Die Wahrscheinlichkeit für Kaltlufteinbrüche nach Mitteleuropa (am Südrand eines weiter nördlich gelegenen Hochs) im März würde dadurch aber ansteigen. Ob wir uns dann tatsächlich mit einem Märzwinter konfrontiert sehen, kann noch niemand seriöserweise sagen.

Unwetter auf Sizilien: Starkregen und Neuschneemassen erwartet

Den Übeltäter für die unwetterartigen Niederschlagsmengen sieht man auf der Bodenwetterkarte für morgen recht gut. Südlich von Sizilien (ziemlich genau bei Malta) dreht sich ein Tief, das an seiner Nordseite extrem feuchte Luft vom Mittelmeer gegen die hügelige Ostküste Siziliens lenkt. Das Mittelmeer hat in dieser Region noch immer rund 15-16 Grad Wassertemperatur, das liefert dem Tief zusätzliche Energie.

Die Bodenwetterkarte für morgen Freitag 13 Uhr.

Hier die Niederschlagsmengen in Sizilien (zum Vergrößern bitte anklicken bzw. -tippen). Schwerpunkt werden die Monti Iblei im Südosten der Insel sein, hier dürften 200 bis 300 l/m² fallen. Lokal kann es hier auch noch größere Niederschlagsmengen geben. Doch auch in den Staulagen des Ätna (3345 m hoch und der aktivste Vulkan Europas) kommen immense Niederschlagsmengen zusammen.

Die erwarteten Niederschlagmengen in Sizilien.

Bei einer Schneefallgrenze von 900-1000 m kommt der Niederschlag an den Hängen des Ätna bald einmal als Schnee runter. Unsere Vorhersage für den Ätna (nicht Gipfelniveau, sondern rund 2000 m Höhe) zeigt die unglaublichen Schneemengen. In Summe dürften sich hier bis Freitagabend mehr als 3 Meter Schnee auftürmen!

Wettervorschau für den Ätna – mit Schneemassen.

Tornados in winterlichen Gewittern

In der vergangenen Woche hat es in Deutschland zahlreiche Wintergewitter gegen. Diese brachten einige stärkere Blitze und häufig Graupel bzw. örtlich etwas Schnee. Am Mittwoch gab es aber auch mindestens zwei Tornados, die im Umfeld solcher Gewitter entstanden sind. Diese sind zwar häufig kurzlebig, können aber durchaus einige Schäden anrichten. Im Fall des 1.2.2023 wurden Häuser abgedeckt und Bäume umgerissen bzw. abgebrochen, s. Titelbild.

Blitzverlauf am 1.2.2023 und Tornados © NOWCAST/UBIMET

Im Blitzverlauf vom 1.2. sind die ungefähren Orte der zwei bisher bestätigten Tornados mit einem grünen Kreis eingezeichnet und ein Verdachtsfall mit dem blauen Kreis. Dabei ist zu erkennen, dass die Tornados auf der Südseite der Gewitter auftraten. Dabei zog ein kleines Tief von der Nordsee über den Harz zum Erzgebirge.

Ein besonders ausgeprägtes Ereignis fand am 17.2.2022 morgens in Polen statt, als an einer markanten Gewitterlinie 25 Tornados auftraten. Einer davon tötete zwei Menschen. Die Linie war an der Kaltfront des Tiefs YLENIA entstanden.

Entstehung

Bei Tornados unterscheidet man generell zwischen zwei Typen. Der erste Typ (I) bildet sich unterhalb des Aufwindes von Superzellen, hier sind die kräftigsten Tornados möglich. Der zweite Typ (II) bildet sich an Schauer- und Gewitterlinien in dem bei großer Scherung (Windzunahme mit der Höhe) in den unteren Schichten die induzierte Rotation schnell gekippt wird und bei einem stärkeren Aufwind gestreckt wird (Pirouetten-Effekt).

Titelbild: https://asc-images.forward-publishing.io/2023/02/03/f1e58bc0-dc5f-427b-9376-efce6ac0671a.jpeg?width=809&auto=compress%2Cformat

Tief PIT bringt Sturm und auf den Bergen noch mehr Schnee

Schneeverwehungen

Am Freitag zieht ein kräftiges Tief namens PIT von oder Ostsee nach Osteuropa. Im Vorfeld der Kaltfront kommt im Donauraum stürmischer Westwind auf, vor allem vom Mostviertel bis ins Wiener Becken sind in exponierten Lagen auch schwere Sturmböen bis etwa 100 km/h zu erwarten. Der Nordstau in den Alpen lässt dagegen vorübergehend nach, erst am Abend breiten sich von Nordosten her neuerlich Regen und Schneefall an der Alpennordseite aus. Die Schneefallgrenze steigt aber etwas an und liegt von Ost nach West zwischen 700 und 900 m.

Prognose der Windspitzen am Freitag. © www.uwz.at

In der Nacht auf Samstag regnet und schneit es besonders vom Arlberg über die Tauern und den Dachstein bis zum Hochschwab zeitweise kräftig, große Neuschneemengen zwischen 30 und 60 cm sind aber in erster Linie auf den Bergen zu erwarten. In den Tallagen kommen nur oberhalb von etwa 1000 m nennenswerte Mengen dazu, in den großen Tallagen fällt nur etwas Nassschnee bzw. im Westen fällt in den großen Tallagen Regen. Am Samstagmorgen sinkt die Schneefallgrenze im östlichen Bergland bei nachlassender Intensität dann wieder bis in die Tallagen ab.

Schneeprognose von Freitagabend bis Samstagmittag. © www.uwz.at

Am Samstag stürmischer Nordföhn

Am Samstag herrschen große Druckgegensätze und vor allem in den Südalpen kommt stürmischer Nordföhn auf. Von Osttirol über Oberkärnten und die Steiermark bis ins Burgenland muss man mit schweren Sturmböen rechnen, in den Hochtälern sowie in exponierten Lagen gibt es schwere Sturmböen um 100 km/h, aber auch in den südlichen Becken zeichnen sich streckenweise Sturmböen ab. Im südlichen Bergland muss man zudem mit Schneeverwehungen rechnen.

Prognose der Windspitzen am Samstag. © www.uwz.at

Auch im Osten weht noch stürmischer Nordwestwind, an der Alpennordseite lässt der Wind dagegen nach. In den Nordalpen regnet und schneit es anfangs noch, wobei die Schneefallgrenze zwischen tiefen Lagen im Wienerwald und etwa 900 m in Vorarlberg liegt. Im Laufe des Vormittags lässt die Niederschlagsintensität in den Nordalpen rasch nach und am Abend klingt auch der Nordföhn langsam ab. Die Kombination aus Neuschnee und Sturm sorgt im Gebirge für erhebliche Schneeverfrachtungen, die Lawinengefahr bleibt daher groß!

Aktuelle Lawinenwarnstufe. © https://www.lawinen.at/

Hoch in Sicht

Am Sonntag herrscht zunächst Zwischenhocheinfluss, im Laufe der zweiten Tageshälfte zieht im Westen nochmals eine vergleichsweise schwache Front auf. In Vorarlberg und Tirol fällt am Abend und in der Nacht nochmals etwas Schnee, nur im Rheintal und im Walgau fällt unterhalb von etwa 600 m anfangs noch Regen. Ab Montag stellt sich dann zunehmender Hochdruckeinfluss ein. Damit stellt sich trockenes und vor allem ab Dienstag zunehmend sonniges Winterwetter ein. In den Nächten muss man in den Alpentälern aber vielerorts mit teils strengem Frost rechnen.

Starker Schneefall: In den Ostalpen teils mehr als 1 Meter Neuschnee

Schnee

Wie bereits berichtet war der Jänner an der Alpennordseite deutlich zu trocken und sehr schneearm. Der Februar bringt nun aber eine deutliche Änderung mit sich, so sind in den kommenden Tagen an der Alpennordseite teils ergiebige Niederschlagsmengen in Sicht. Zwischen einem blockierenden Hoch über dem Ostatlantik und reger Tiefdrucktätigkeit über Skandinavien bzw. Osteuropa stellt sich in Österreich nämlich eine kräftige Nordwestströmung ein, welche sehr feuchte Luftmassen ins Land führt.

An der Ostflanke von Hoch CÄCILIE stellt sich eine Nordstaulage ein. © ECMWF/UBIMET

Kräftiger Regen und Schneefall

In den östlichen Nordalpen regnet es und am Mittwoch fällt bereits in höheren Lagen zeitweise Schnee. In der Nacht auf Donnerstag breitet sich Regen und Schneefall dann wieder auf die gesamten Alpennordseite aus. Die Schneefallgrenze liegt bei 500 bis 700 m. Am Donnerstag wird der Schneefall auch im westlichen und südlichen Bergland stärker, im zentralen Nordalpenbereich schneit es anhaltend und kräftig, wobei sich der Schwerpunkt im Tagesverlauf langsam von der Obersteiermark ins Salzburger Land verlagert. Die Schneefallgrenze liegt von Ost nach West zwischen 400 und 800 m, wobei es im östlichen Bergland meist bis in die Täler schneit.

In Mariazellerland schneit es bereits. Bild: https://www.mariazell.at/webcam/

Am Freitag vorübergehende Beruhigung

Am Freitag fällt anfangs vom Tiroler Unterland bis an den Alpenostrand verbreitet Regen oder Schnee, vom Großraum Innsbruck klingt der Niederschlag dagegen noch in den frühen Morgenstunden ab. Auch im zentralen und östlichen Bergland lässt die Intensität im Tagesverlauf nach, nur von der Eisenwurzen ostwärts bleibt es häufig nass. Die Schneefallgrenze liegt anfangs von Ost nach West zwischen 300 und 700 m und steigt tagsüber gegen 900 m an. In der Nacht auf Samstag breiten sich Regen und Schneefall unter Verstärkung jedoch neuerlich an der gesamten Alpennordseite aus. Der Schwerpunkt liegt zunächst im östlichen Bergland und verschiebt sich in der zweiten Nachthälfte ins westliche Bergland. Am Samstag regnet und schneit es vom Arlberg bis in den Pinzgau anfangs kräftig, im Laufe des Tages lässt die Intensität aber deutlich nach und die Schneefallgrenze steigt auf 500 bis 1000 m an.

Im Ennstal gibt es sowohl Neuschnee als auch stellenweise stürmischen Wind. Bild: www.foto-webcam.eu

Mehr als 1 Meter Neuschnee

Im Dachsteingebirge sowie im Toten Gebirge ist in den Hochlagen mehr als 1 Meter Neuschnee zu erwarten, wobei der stürmische Wind hier zu erheblichen Schneeverwehungen führen wird. In höheren Tallagen von den Kitzbüheler Alpen bis in die Obersteiermark sind oberhalb von etwa 800 bis 1000 m Mengen um 50 cm Neuschnee in Sicht, in den größeren Tallagen der östlichen Nordalpen immerhin 20 bis 30 cm. In den größeren Tallagen Nordtirols gibt es meist nur etwas Schneematsch, im Rheintal und im Walgau ist gar kein Schnee zu erwarten. Auf den Bergen muss man mit teils großer Lawinengefahr rechnen, in tieferen Lagen herrscht hingegen regional eine zunehmende Schneebruchgefahr durch Nassschnee.

Neuschneeprognose bis Samstagabend. © www.uwz.at

Jänner 2023 deutlich zu mild und im Süden sehr nass

Hauptverantwortlich für die milde Gesamtbilanz war die extreme erste Monatshälfte, in Graz und Innsbruck war es sogar die wärmste seit Messbeginn. Die zweite Monatshälfte verlief dann im Flachland annähernd durchschnittlich bzw. auf den Bergen kühler als üblich, weshalb der Monat in Summe eine Abweichung von +2,5 Grad im Vergleich zum langjährigen Mittel von 1991 bis 2020 aufweist.

Temperaturabweichung im Jänner 2023. © www.uwz.at

Die größten Temperaturabweichungen wurden im Norden und Osten verzeichnet, so war der Jänner in Teilen Niederösterreichs knapp 4 Grad milder als üblich. Nahezu durchschnittlich verlief der Monat dagegen im Bergland vom Arlberg bis zu den Hohen Tauern. Besonders in Erinnerung bleibt der rekordmilde Neujahrstag: Erst im Vorjahr gab es in Köflach mit 18,8 Grad einen neuen Rekord, in diesem Jahr wurde dieser wieder überboten. Neuer Spitzenreiter ist Puchberg am Schneeberg mit knapp 20 Grad. An einigen Wetterstationen wurden am Neujahrstag neue Monatsrekorde aufgestellt, wie etwa in Fraxern (V), in Reichenau im Mühlkreis (OÖ), auf der Schmittenhöhe (S) oder auch in Weitra (NÖ).

Im Norden trocken, im Süden nass

Mehrere Italientiefs haben ab der Monatsmitte vor allem im Süden wiederholt zu Regen und Schneefall geführt, in Kärnten gab es dadurch zum Teil deutlich mehr Neuschnee als üblich. Besonders in Erinnerung bleibt der 23 Jänner, als es mit einer östlichen Strömung vor allem in Teilen Kärntens bzw. auf der Koralpe zu großen Neuschneemengen kam. In Preitenegg gab es knapp 50 cm Neuschnee gemessen, was dort der bislang dritthöchsten Neuschneemenge überhaupt entspricht. In Summe wurde hier die vierfache übliche Niederschlagsmenge gemessen, aber auch in Unterkärnten sowie in der südlichen Steiermark gab es vielerorts doppelt bis dreimal so viel Niederschlag wie üblich. Im Osten waren Regen und Schneefall in etwa durchschnittlich.

Niederschlagsanteil im Jänner 2023. © www.uwz.at

Ganz anders präsentiert sich das Bild dagegen an der Alpennordseite: Hier war es verbreitet zu trocken und es gab deutlich weniger Schnee als üblich. Die größten negativen Abweichungen von bis zu -90 Prozent wurden im Tiroler Oberland verzeichnet, zudem gab es mancherorts wie in Umhausen nur ein Drittel der üblichen Anzahl an Tagen mit einer Schneedecke, was einem neuen Negativrekord entspricht.
Bei der Sonnenscheindauer fehlen gut 30 Prozent auf eine ausgeglichene Bilanz, besonders trüb war der Monat im östlichen Bergland, im Südosten sowie teils auch im Norden. Nahezu durchschnittlich sonnig war der Jänner dagegen am Tiroler Alpenhauptkamm und im Oberpinzgau.

Abweichung der Sonnenscheindauer im Jänner 2023. © www.uwz.at

Extremwerte Jänner 2023

(Bundesland, Tag des Auftretens)
Stand: 31.01.2023, 12 Uhr

Höchste Temperaturen
  • 19,7 Grad Puchberg am Schneeberg (NÖ, 1.)
  • 19,5 Grad Gutenstein / Mariahilfberg (NÖ, 1.)
  • 18,9 Grad Bludenz (V, 2.)
Tiefste Temperaturen Hochtäler
  • -19,6 Grad St. Jakob/Defereggen (T, 27.)
  • -18,4 Grad Lech am Arlberg (V, 20.)
  • -18,3 Grad Obergurgl (T, 20.)
Tiefste Temperaturen unter 1000 m Seehöhe
  • -15,3 Grad Radstadt (S, 30.)
  • -14,8 Grad Rauris (S, 26.)
  • -14,6 Grad Zeltweg (ST, 30.)
Nasseste bewohnte Orte
  • 211 Liter pro Quadratmeter Loibl (K)
  • 145 Liter pro Quadratmeter Ferlach, Eisenkappel, Rosenbach (K)
  • 130 Liter pro Quadratmeter Fürnitz (K)
Trockenste Orte
  • 6 Liter pro Quadratmeter Nauders (T)
  • 7 Liter pro Quadratmeter Prutz, Haiming (T)
  • 9 Liter pro Quadratmeter Umhausen (T)
Absolut sonnigste bewohnte Orte
  • 86 Sonnenstunden Fresach (K)
  • 85 Sonnenstunden Virgen (T)
  • 83 Sonnenstunden Villach (K)
Stärkste Windspitzen Niederungen
  • 105 km/h Mariazell (ST, 30.)
  • 103 km/h Irdning / Gumpenstein (ST, 5.)
  • 102 km/h Turnau (ST, 31.)
Stärkste Windspitzen Berge
  • 137 km/h Feuerkogel (OÖ, 5.)
  • 130 km/h Dachstein / Hunerkogel (OÖ, 31.)
  • 122 km/h Galzig (T, 10.)

Tief NICOLAS sorgt für stürmischen Wochenbeginn

Frau steht bei starkem Sturm an der Küste eines Meeres @ https://stock.adobe.com

Auf der Bodenwetterkarte sieht man gut auf den ersten Blick den „Übeltäter“ dieses turbulenten Wochenbeginns. Tief NICOLAS mit Kern über Finnland steht einem kräftigen Hoch gegenüber (BEATE), der resultierende Druckunterschied sorgt für stürmischen Wind in Deutschland.

Bodenwetterkarte am Montag um 13 Uhr

Hier seht ihr die modellierten Windspitzen am Montag. Besonders an Nord- und Ostsee sind Böen von 80 bis 100 km/h möglich, im Binnenland handelt es sich meist um Böen von 70 bis 90 km/h. Schwerpunkt des Sturms ist generell die Nordhälfte.

Prognostizierte Windspitzen am Montag

Mit der Front fällt verbreitet Regen, oberhalb von 400 bis 600 m kündigt sich in den Mittelgebirgen eine Schneedecke von 5-10 cm an:

Prognostizierte Neuschneemengen am Montag.

Turbulenter Monatswechsel mit Neuschnee und Sturm

Schnee am Auto

Erste Schneefront am Montag

Die neue Woche startet noch ruhig mit Sonne, Wolken, in den südlichen Becken auch mit Nebel und Hochnebel. Im Laufe des Montags trübt es sich jedoch nördlich der Alpen ein und am Nachmittag setzt Schneefall ein. Dieser hält in den Nordstaulagen von Vorarlberg bis ins Mostviertel bis Dienstagmittag an. Diese erste Front gehört zum Tief NICOLAS mit Kern über Finnland. Die größten Neuschneemengen sind mit 20 bis 30 cm im Ausseer- und im Mariazellerland zu erwarten, verbreitet kommen aber vom Tiroler Unterland bis zu den Voralpen Niederösterreichs 10 bis 20 cm zusammen.

Prognostizierte Neuschneemengen am Montag und Dienstag.

Mit der Front kommt im Donauraum und im Osten, teils aber auch in so manchem Tal der Nordalpen und im föhnigen Osttirol und Oberkärnten kräftiger bis stürmischer West- bis Nordwestwind auf. Sturmböen von 75 bis 90 km/h gibt es vom Wienerwald bis zur Rax.

Prognostizierte Windböen am Montag

Weiterer Schnee im Anmarsch

Am Dienstag beginnt es nach vorübergehender Wetterberuhigung am Nachmittag besonders in den Nordalpen wieder zu schneien, bis Mittwoch sind hier abermals 5 bis 10 cm Neuschnee zu erwarten.

Am Mittwochabend intensiviert sich der Schneefall von Vorarlberg bis zur nördlichen Obersteiermark, in diesem Streifen schneit es auch am Donnerstag anhaltend und teils kräftig. Dabei steigt die Schneefallgrenze vorübergehend auf 400 bis 800 m an. Aus heutiger Sicht kristallisieren sich zwei Schwerpunkte beim Neuschnee heraus: Rund um den Arlberg ist mit Mengen von rund einem Meter zu rechnen und auch von den Kitzbüheler Alpen bis zum Mariazellerland sind Neuschneemengen von durchaus 30 bis 70 cm möglich.

Prognostizierte Neuschneemengen von Mittwoch bis Samstag.

Die genauen Niederschlagsmengen sind aber noch mit Unsicherheiten behaftet, werfen wir also mal einen Blick auf die Wahrscheinlichkeiten. Hier die Wahrscheinlichkeit, dass bis zum Wochenende mehr als 50 l/m² fallen (was für gewöhnlich rund 50 cm Neuschnee entspricht):

Wahrscheinlichkeit für mehr als 50 l/m² bis zum nächsten Wochenende laut ECMWF-Modell.

Mehr als 100 l/m² und somit rund 1 Meter Neuschnee dürften in erster Linie rund um den Arlberg und im Ausseerland zusammenkommen, hier ist die Wahrscheinlichkeit am größten:

Wahrscheinlichkeit für mehr als 100 l/m² bis zum nächsten Wochenende laut ECMWF-Modell.

Generell nur wenig oder sogar gar kein Neuschnee kommt in der neuen Wetterwoche im östlichen Flachland zusammen, von Unterkärnten bis ins Südburgenland bleibt es ohnehin meist trocken und hier stehen auch die Chancen auf Sonnenschein stets am besten.

Wochenende noch unsicher

Richtung kommendes Wochenende gehen die Wettermodelle derzeit noch weit auseinander, die Nordstaulage mit größeren Neuschneemengen könnte sich aber noch bis zum Samstag hin fortsetzen. Anschließend dürfte sich das Wetter aber beruhigen, ein zunehmend kräftiges Hoch platziert sich nach derzeitigem Stand genau über Mitteleuropa.

Farbenfroher Himmel im hohen Norden: Polare Stratosphärenwolken

Perlmuttwolken

Polare Stratosphärenwolken (PSCs) haben nur wenig mit den allgemein bekannten Wolken gemeinsam. Sie entstehen auch nicht in der Troposphäre, sondern in der Stratosphäre und meist in Höhen von 20 bis 30 km. Für ihre Entstehung ist neben Sonnenlicht (Beugung, Interferenz) vor allem die Umgebungstemperatur wichtig, diese muss unter -78°C sinken. Da solche Temperaturen nur in den Polarregionen und in den Wintermonaten vorkommen, können PSCs – wie der Name schon sagt – auch nur dort beobachtet werden.

Um solch tiefe Temperaturen in der Stratosphäre zu erreichen, ist ein ungestörter Polarwirbel notwendig. Dies ist in der Antarktis deutlich häufiger der Fall,  damit können PSCs dort auch deutlich häufiger beobachtet werden. Dementsprechend besonders war das außergewöhnlich starke Ereignis, welches in den letzten Tagen in der Arktis bzw. im Norden von Norwegen, Schweden und Finnland beobachtet werden konnte.

Im Vergleich zu den aus Wassertröpfchen bzw. Eiskristallen bestehenden Wolken in der Atmosphäre bestehen PSCs meist aus Kristallen von Schwefelsäure oder Salpetersäure (Typ I). Sinken die Temperaturen in der Stratosphäre unter -85°C, können PSCs auch nur aus gefrorenen Wasserkristallen entstehen. Diese Form der PSCs wird als Typ II bezeichnet. Da solche Temperaturen noch seltener erreicht werden, ist diese Art der Perlmuttwolken auch deutlich seltener zu beobachten – besonders in der Arktis.

Zeitlicher Verlauf der zonalen Mitteltemperatur in etwa 20 km Höhe für das Jahr 2023. Blaue und dunkelblaue Bereiche zeigen gute Bedingungen für Polare Stratosphärenwolken. Quelle: NOAA

Je nach Sonnenstand zeigen sich PSCs in unterschiedlichen Farben. Kurz vor Sonnenaufgang bzw. kurz nach Sonnenuntergang zeichnen sie sich durch intensive und leuchtende Farben aus. Wenn die Sonne einige Grad unter dem Horizont steht, nehmen sie eine allgemeine Färbung an, welche von Orange zu Rosa wechselt. Auch die Zusammensetzung der Wolke und damit deren Typ hat hier einen großen Einfluss, besonders Wolken des Typs II nehmen die klassischen Perlmuttfarben an.

Polare Stratosphärenwolken vom Typ I dienen zudem als Oberfläche für verschiedene chemische Reaktionen, welche dann zum Ende der Polarnacht durch eintreffende Solarstrahlung auch zum Ozonabbau führen.

Am Wochenende winterliches Wetter mit etwas Schnee

lenticularis

Österreich liegt derzeit zwischen einem umfangreichen Tiefdruckgebiet über dem Mittelmeerraum namens JAN und einem Hoch namens BEATE, welches sich vom Ostatlantik bis nach Skandinavien erstreckt. Die daraus resultierende nordöstliche Höhenströmung führt kalte und mäßig feuchte Luftmassen ins Land, weshalb vor allem im Norden etwas Schnee in Sicht ist.

Aus Nordosten gelangen derzeit kalte Luftmassen zu uns. © UBIMET/EUMETSAT

Der Samstag bringt dichte Wolken und an der Alpennordseite sowie im Osten schneit es zeitweise leicht. Entlang der östlichen Nordalpen schneit es vorübergehend auch mäßig, so sind von der Eisenwurzen bis zum Wienerwald sowie im Oberen Waldviertel um 5 bzw. vereinzelt auch bis zu 10 cm Neuschnee zu erwarten. Abseits der Alpen zuckert es meist nur an, 1 bis 2 cm sind aber auch im Donauraum möglich. In den Abendstunden lässt der Schneefall generell nach. Die Sonne lässt sich in Osttirol und Oberkärnten zeitweise blicken, aber auch von der Silvretta bis zu den Ötztaler Alpen lockert es stellenweise auf. Die Höchstwerte liegen zwischen -3 Grad im Mariazellerland, +1 Grad im Osten und bis zu +3 Grad im Grazer Becken.

Neuschneeprognose von Freitagabend bis Samstagabend. © www.uwz.at

Oft sonniges Winterwetter

Am Sonntag beruhigt sich das Wetter unter Hochdruckeinfluss und nach Auflösung von hochnebelartigen Restwolken scheint vor allem in den Alpen häufig die Sonne. Auch im Norden und Osten stellt sich ein Mix aus Sonne und Wolken ein, nur am Alpenrand halten sich die Wolken stellenweise etwas hartnäckiger. Die Höchstwerte liegen zwischen -3 Grad im Oberen Mühl- und Waldviertel und +4 Grad im Bereich der Steierischen Randgebirge.

Glätte durch gefrierenden Regen im Nordwesten

 

„Wie Sie sehen, sehen Sie nichts.“ Der einheitliche Hochnebel macht schon das Erkennen der dt. Landesgrenzen am Satellitenbild schwierig. @ EUMETSAT, UBIMET

Noch liegt Deutschland unter Hochdruckeinfluss, das Satellitenbild zeigt im ganzen Land dichten Hochnebel. Nur die höchsten Erhebungen der Mittelgebirge schauen aus diesem hinaus, so konnte man bspw. am Großen Feldberg im Taunus am Morgen diesen wuderbaren Sonnenaufgang erleben:

Webcambild vom Tanus von 08:30 Uhr @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/feldberg-ts

 

Ausgehend von einem Skandinavientief erreicht den Nordwesten Deutschlands in den Abendstunden des Mittwochs jedoch eine Front, welche in der Nacht langsam weiter nach Südosten vorankommt. Sie bringt Regen oder Schneeregen durch mildere Luft in der Höhe, am Boden kühlt es dagegen vorübergehend wieder in den negativen Temperaturbereich ab. Regionale Glätte ist die Folge, daher haben wir bereits Warnungen vor diesem Ereignis ausgesprochen. Sie werden nach Bedarf angepasst, auch Warnungen der Stufe rot sind in dem betroffenen Bereich von Westfalen bis Holstein und Mecklenburg nicht ausgeschlossen.

Vor- und Akutwarnungen vor gefrierendem Regen, Stand: 25.01.2023, 12 Uhr @ uwr.de
Prognose der Zonen mit gefrierendem Regen über 12 Stunden bis Donnerstagmorgen, links: ECMWF-Modell, rechts: ICON-Modell @ UBIMET, ECMWF, DWD

 

Ab Donnerstagvormittag sollte die Gefahr durch gestiegene Temperaturen gebannt sein, auf dem Weg nach Süden bringt die sich weiter abschwächende Front dann wohl nur noch Schnee in homöopathischen Dosen.

 

Titelbild @ Bence Szabados (Symbolbild)

Große Mengen an Schnee im Süden von Österreich

Am Montag und Dienstag hat es schließlich nochmals kräftig geschneit. Betroffen waren davon Osttirol, Kärnten und Teile der Weststeiermark.

Was ist passiert?

Die extremen Schneemengen brachte ein Mittelmeertief. Es schaufelte mit einer südöstlichen Höhenströmung sehr feuchte Luftmassen an die südlichen Alpen heran, durch die Barriere der Alpen und den Minusgraden fiel von der Koralpe westwärts schließlich Schnee.

Starker Schneefall im Klagenfurt.
@https://www.klagenfurt.at/webcams/

Binnen 24 Stunden kamen somit besonders im Stau der Koralpe und der Karawanken teils mehr als 40 cm Neuschnee zusammen, aber auch in den Niederungen Kärnrens verbreitet 20 bis 30 cm. Auf den Bergen wie auf der Packalpe gab es sogar bis zu 1 Meter der weißen Pracht. Der nasse Schnee hat allerdings für winterliche Straßenverhältnisse sowie für Stromausfälle aufgrund von Schneebruch geführt. Mehrere Straßen mussten gesperrt werden und auch die Schulen im Raum Völkermarkt blieben einen Tag lang geschlossen.

Neuschnee am Montag.

Tief KHANG sorgt für kräftige Schneefälle

Schneefall, Quelle: pixabay.com

Ein mit Kaltluft gefüllter Höhentrog liegt derzeit über dem Alpenraum. Dieser beeinflusst Mitteleuropa immer wieder mit kleinen Schneetiefs. So sorgte am Freitag und in der Nacht auf Samstag ein kleinräumiges Tief von der Eifel bis zum Pfälzer Wald für kräftigen Schneefall . Aufgrund der eingeflossenen polaren Kaltluft schneite es dabei bis ins Flachland, sodass selbst am Oberrhein am heutigen Samstag lokal Schneehöhen von über 10 cm gemessen wurden.

Ein Höhentrog über den Alpen sorgt für winterliches Wetter. © ECMWF/UBIMET

Heute macht sich dann bereits von Osten ein neues kleines, aber durchaus wetterwirksames Tief bemerkbar. So beginnt es ab den Mittagsstunden vom östlichen Erzgebirge bis ins südliche Brandenburg kräftig zu schneien. Dieses Schneefallgebiet breitet sich im weiteren Verlauf nach Westen aus und erreicht am Abend auch die zentralen Mittelgebirge. Die höchsten Neuschneemengen fallen dabei im Nordstau des Erzgebirges, des Fichtelgebirges und später auch im Thüringer Wald und Harz. Dort kommen örtlich Mengen von über 20 cm zusammen.  Aber auch im östlichen Flachland sind markante Schneemengen von 5 bis 15cm zu erwarten. Zudem frischt der nördliche bis nordöstliche Wind zeitweise stark auf, sodass es in exponierten Lagen zu Schneeverwehungen kommt.

Analysekarte für Samstag 06 Z, Quelle: DWD
24 h Neuschneehöhe bis Sonntag 09 Z, Quelle: UBIMET

Auch südlich der zentralen Mittelgebirge fällt ab dem Abend etwas Schnee. Allerdings halten sich die Mengen dort in Grenzen. Im Flachland werden meist nur 1 bis 5 cm erwartet.

Insgesamt erwarten uns somit tiefwinterliche Bedingungen, wodurch man sich auf den Straßen in diesen Regionen auf erhebliche Verkehrsbehinderungen einstellen sollte!

Titelbild: Kräftiger Schneefall, Quelle: pixabay.com

Der Winter hält Österreich fest im Griff, mehr Schnee in Sicht

Schneefall in Wien im Jänner '17. © Nikolas Zimmermann

Weite Teile des Landes präsentieren sich derzeit winterlich, so liegt mittlerweile mit der Ausnahme von Graz in allen Landeshauptstädten zumindest eine dünne Schneedecke. Der Höhepunkt des winterlichen Wetterabschnitts wird am Sonntag erreicht, dann ist nahezu im gesamten Land mit einer Schneedecke zu rechnen. Ab Montag steigen die Temperaturen wieder etwas an, im Süden ist zu Wochenbeginn aber regional nochmals kräftiger Schneefall in Sicht.

Am Sonntag im Osten Schnee

Der Sonntag bringt dichte Wolken und im Laufe des Tages fällt vor allem in der Osthälfte zeitweise Schnee. Vorübergehend schneit es auch kräftig, dabei liegt der Schwerpunkt voraussichtlich im Wienerwald. In Summe kommen hier bis zu 10 cm Neuschnee zusammen, aber auch im Osten und Südosten gehen sich recht verbreitet 5 cm aus. Von Vorarlberg bis ins Salzkammergut sowie in Osttirol und Oberkärnten bleibt es bis auf ein paar Flocken überwiegend trocken. Die Temperaturen erreichen maximal -4 bis +1 Grad.

Schneeprognose für den Sonntag. © www.uwz.at

Am Montag im Süden kräftiger Schneefall

Zu Wochenbeginn gelangt ein weiteres Randtief über der mittlere Adria, welches mit einer kräftigen östlichen Höhenströmung sehr feuchte Luftmassen in den Süden des Landes führt. Der Tag verläuft somit dicht bewölkt und von Kärnten und der Südsteiermark her breitet sich Schneefall bis ins zentrale und östliche Bergland aus. Besonders in Unterkärnten sowie in der Weststeiermark schneit es anhaltend und kräftig, vom Grazer Becken ostwärts steigt die Schneefallgrenze dagegen auf 500 bis 700 m an, somit fällt hier immer häufige Regen. Nördlich der Donau sowie im Westen bleibt es dagegen meist trocken. Am Alpenostrand weht lebhafter bis kräftiger Nordwind und die Höchstwerte liegen zwischen -3 und +5 Grad.

Ein Tief über der Adria führt feuchte Luft in den Süden. © ECMWF/UBIMET

In der Nacht auf Dienstag fällt im Süden und Südosten weiterhin kräftiger Regen bzw. Schnee, auf der Koralpe zeichnet sich bis Dienstagmittag knapp1 Meter Neuschnee ab. Auch in den Tal- und Beckenlagen von den Karawanken bis ins Obere Murtal sind aber einige Zentimeter Neuschnee in Sicht. Am Dienstagnachmittag beruhigt sich das Wetter, die Sonne kommt aber meist nur im westlichen Bergland zum Vorschein. Bei Höchstwerten zwischen -1 und +7 Grad wird es vorübergehend eine Spur milder.

Neuschneeprognose für Montag und Dienstag. © www.uwz.at

Schneebringer Adria

Winter und Schnee

Wenn kalte Luftmassen westlich der Alpen in den Mittelmeerraum vordringen, bewirken sie dort in der Regel die Bildung eines Tiefdruckgebiets. Diese sogenannten Italientiefs führen oft sehr feuchte Luftmassen nach Österreich und manchmal ziehen sie in weiterer Folge über die Adria hinweg nach Nordosteuropa. Dann bestehen auch im Osten und Südosten Österreichs die größten Chancen für Schneefall. Allgemein kann man zwischen zwei typischen Wetterlagen unterscheiden, welche im Süden bzw. Osten mit großen Niederschlagsmengen verbunden sind:

  • Ergiebiger Südstau
  • Vb-Tief („Fünf-b-Tief“)

Ein weiterer Spezialfall ist die sog. Gegenstromlage, mehr dazu findet ihr hier.

Südstau

Nahezu ortsfeste Tiefdruckgebiete über dem westlichen Mittelmeerraum sorgen in Österreich für eine anhaltende Südströmung. Bevor die Luft auf die Alpen prallt, nimmt sie über dem Mittelmeerraum viel Feuchtigkeit auf. In weiterer Folge wird die Luft vor allem in den Karnischen und Julischen Alpen sowie in den Hohen Tauern wie ein Schwamm ausgepresst (weitere Details dazu gibt es hier). In Österreich sind davon in erster Linie Osttirol und Oberkärnten betroffen. Besonders im Herbst sorgen Kaltluftvorstoße über den noch relativ milden Gewässern rund um Italien zudem für eine labile Schichtung der Luft, weshalb die Niederschläge besonders intensiv ausfallen.  Trotz der eigentlich recht milden Luftmasse kann die Schneefallgrenze dabei bis in manche Tallagen absinken: Die Schmelzwärme des Schnees, die der Umgebung entzogen wird, sorgt nämlich in engen Tälern für eine Abkühlung der Luft bis auf 0 Grad.

Tief VAIA sorgt für Wetterextreme in Mitteleuropa.
Tiefs über dem westlichen Mittelmeerraum sorgen für Südstau (Bild: Sturm VAIA).

Vb-Tief

Wenn sich Tiefdruckgebiete von Norditalien über Slowenien und Ungarn in Richtung Baltikum verlagern, sprechen Meteorologen von einem Tief mit einer Vb-Zugbahn („Fünf-b-Tief“). Solche Tiefdruckgebiete bringen vor allem im Südosten und Osten Österreichs teils große Regen- oder Schneemengen: Feuchte Adrialuft gleitet nämlich bei solchen Wetterlagen oft auf kühle Luftmassen in tiefen Schichten auf, weshalb die gesamte Luftsäule Temperaturen um oder knapp unterhalb des Gefrierpunkts aufweist.

Vb-Tief
Bereits vor über 100 Jahren hat Van Bebber die häufigsten Tief-Zugbahnen analysiert.

Schnee und Klimawandel

Die Klimawandel sorgt bekanntermaßen für steigende Temperaturen im Alpenraum, weshalb die Anzahl an Tagen mit einer Schneedecke besonders in tiefen Lagen deutlich abnimmt: Die winterliche Nullgradgrenze ist in den letzten 50 Jahren im Mittel um etwa 250 m angestiegen. Dieser Trend wird sich fortsetzen, so wird die Nullgradgrenze wohl noch vor 2050 im Winter durchschnittlich über einer Seehöhe von 1000 m liegen. Dadurch nimmt die Länge des Winters ab, gemessen an der Anzahl an Tagen mit Schneedecke: Der Schnee kommt später und schmilzt früher. Etwa in Arosa in der Schweiz hat sich die Periode mit einer Schneedecke von mindestens 40 cm bereits von fünfeinhalb Monaten auf etwas mehr als drei Monate verkürzt. Studien aus der Schweiz zeigen, dass derzeit Lagen unterhalb von 1300 m davon besonders stark betroffen sind, während es in Lagen oberhalb von etwa 2000 m keinen klaren Trend gibt.

Klimawandel in Arosa
Mittlerer Verlauf der Schneehöhe in Arosa. Mehr Details dazu gibt es hier: Meteoschweiz

Extremereignisse

Besonders in den Alpen kann es in manchen Jahren aber zu Extremereignissen kommen, wie wir es etwa im Jänner 2019 an der Alpennordseite oder im November 2019 sowie Dezember 2020 in den Südalpen erlebt haben. Tatsächlich kann mildere Luft nämlich mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte, zudem sorgen die steigenden Wassertemperaturen rund um Mitteleuropa (Nordsee, Mittelmeer) bei Kaltluftvorstoßen häufig für eine labile Schichtung der Luft. Bei manchen Wetterlagen kann es also besonders von mittleren Höhenlagen aufwärts ergiebig schneien, zudem kann die Schneefallgrenze durch die Niederschlagskühlung auch im Einflussbereich relativ milder Luftmassen manchmal bis in windgeschützte Täler absinken. Dadurch nimmt die Gefahr von Schneebruch und Gleitschneelawinen tendenziell zu. Laut manchen Studien soll es zudem auch eine Zunahme an blockierten Wetterlagen geben, was ebenfalls größere Niederschlagsextreme zur Folge hat. Andererseits kann es aber je nach Lage der Tiefs und Hochs auch zu ungewöhnlich langen trockenen Phasen kommen.

Titelbild © www.foto-webcam.eu

Polar Low zog über den Norden

2 Tiefdruckarten

In der Meteorologie unterscheiden wir grundsätzlich zwischen zwei unterschiedlichen Tiefdruckarten, den Tiefs mit einem „warmen“ und denen mit einem „kalten“ Kern.

Bei einem Polar Low (mögliche Übersetzung: Polartief) handelt es sich um ersteres. Dabei ist der Kern des Tiefs in tieferen Schichten (~ 1 bis 4 km Höhe) wärmer als die Umgebung. Die Ursache hierfür liegt in der Energiegewinnung. Während „normale“ („kalter“ Kern) Tiefs der mittleren Breiten ihre Energie aus dem Nebeneinander von warmer und kalter Luft beziehen, gewinnen Polar Lows ihre Energie durch Konvektion.

Tiefs mit einem „kalten“ Kern sind die bekannten Sturm- und Orkantiefs, die im gesamten Jahr in den mittleren Breiten auftreten.

Konvektion

Bei Konvektion handelt es sich um den Vorgang der vertikale Dichteunterschiede ausgleicht, in dem leichtere (wärmer) Luftpakete mit einer geringeren Dichte aufsteigen und dabei schwere (kältere) Luftpakete mit einer größeren Dichte verdrängen. Im Sommer erleben wir Konvektion bei der Bildung von Gewittern. Die folgende Animation des Polar Lows zeigt immer wieder niedrige Wolkenobergrenzentemperaturen, was für relativ kräftige Aufwinde spricht.

Entwicklung des Polar Lows INGO über der Nordsee © EUMETSAT/UBIMET

Dabei ist die Ähnlichkeit mit Hurrikanen nicht zufällig, im Prinzip ist die Energiegewinnung ähnlich, wie in den tropischen Stürmen. Die Nordsee ist abseits der Küsten noch um die 8 Grad warm. Wenn dann in der Höhe kalte Luft darüber strömt, wird viel Wärme an die kalte Luft  abgegeben, die dann zu Konvektion führt. Ist die Konvektion stark genug sinkt der Bodendruck ab und ein kleines Tief bildet sich.

Satellitenbild vom 18.1.2023 um 17:00 Uhr mit Polar Low über der Deutschen Bucht © EUMETSAT/UBIMET

Auswirkungen

Die Auswirkungen des Polar Lows waren zwar begrenzt, dennoch gab es auf der Hallig Hooge eine 94 km/h-Böe und auch einige Blitze konnten beobachtet werden. Zudem wurde in z.B. Husum eine Sturmflut von rund 75 cm registriert. Hier noch die Radaranimation des Polar Lows.

Titelbild: https://www.nnvl.noaa.gov/view/#TRUE

Hahnenkammrennen 2023: Die Wetteraussichten

Nicht wenige Skirennen mussten in diesem Winter aufgrund von Schneemangel oder zu hohen Temperaturen bereits abgesagt werden, bis vor kurzem präsentierten sich auch die Kitzbüheler Alpen wenig winterlich. Bilder von weißen Kunstschneebändern umgeben von grün-brauner Tristesse in den Bergen gingen durch die Medien. Doch die Veranstalter des Hahnenkammrennens haben Glück. Zum Einen ist es in den höheren Lagen bereits letzte Woche kälter geworden, was etwas Naturschnee und auch die Produktion von Kunstschnee zur Folge hatte. Zum Anderen stellt sich die Großwetterlage gerade um, damit deutet sich in der Region für die Zeit bis zu den Bewerben sowie für das Wochenende selber Winterwetter an.

Webcam @ https://kitz01.panocloud.webcam/

Kältere Luft hat den Alpenraum erfasst und verschiedene kleinräumige Tiefdruckgebiete haben mittlerweile auch in Kitzbühel etwas Schnee gebracht. Die Region präsentiert sich mittlerweile winterlich und auch am Wochenende ist weiterer Schnee in Sicht:

Der Freitag verläuft dicht bewölkt, in der ersten Tageshälfte fallen aber nur vorübergehend ein paar Schneeflocken vom Himmel. Im Laufe des Nachmittags setzt dann allmählich anhaltender, leichter Schneefall ein, der sich in der Nacht mit mäßiger Intensität fortsetzt. In Summe kommen dabei etwa 5 bis 8 cm Neuschnee zusammen. Nach -7 Grad am Morgen kommt die Temperatur tagsüber nicht über -3 Grad hinaus.

Am Samstag dominieren weiterhin die Wolken und anfangs schneit es häufig. Rund um die Mittagsstunden gibt es ein paar trockene Abschnitte, ab dem Nachmittag schneit es dann wieder anhaltend. In Summe kommen dabei 5 bis 10 cm zusammen. Die Temperaturen liegen in der Früh bei -7 Grad und erreichen tagsüber maximal -3 Grad.

Der Sonntag bringt neuerlich dichte Wolken und anfangs fällt noch ein wenig Schnee. Ab dem Vormittag bleibt es bis auf ein paar Schneeflocken dann überwiegend trocken. In Summe zeichnen sich etwa 2 bis 4 cm Neuschnee ab. Die Temperaturen ändern sich kaum und bewegen sich zwischen -7 Grad in der Früh und -3 Grad am Nachmittag.
In Summe zeichnen sich von Freitag bis inkl. Sonntag also etwa 15 bis 20 cm pulvriger Neuschnee ab. Problematisch könnte allerdings die teils schlechte Sicht am Berg sein: Bereits mehrmals hat diese in der Vergangenheit zu einer verkürzten Abfahrt geführt.

Schnee in Kitzbühel
Mittlerweile präsentiert sich die Landschaft winterlich.

Aktuelle Webcambilder gibt es hier: Webcams Kitzbühel

Das Vorhersagediagramm für Kitzbühel auf wetter.tv: HIER geht’s lang

Quelle Titelbild: pixabay

Nächster Schnee im Anmarsch

Wie angekündigt, die Großwetterlage hat sich umgestellt. Mehrere kleinräumige Tiefdruckgebiete bestimmen nun das Wettergeschehen in Mitteleuropa und durch die eingeflossene polare Kaltluft hat dies auch vermehrt Schnee bis in tiefe Lagen zur Folge. Eine erste Ladung Neuschnee gab es am Montag bereits vor allem in Kärnten, hier hat es ganz lokal bis zu 50 cm geschneit, aber selbst im Klagenfurter Becken sind 15 bis 20 cm gefallen. Grund hierfür war ein Italientief.

Bodendruck- und Frontenkarte für den 17.01.2023, 13 Uhr MEZ @ wetterpate.de

Und davon gibt es in nächster Zeit noch mehr. Bereits heute zieht von Italien kommend das nächste Tief auf, in der Nacht verlagert es sich über den Osten Österreichs und erreicht morgen Polen. Bereits in diesen Stunden setzt somit im Süden neuer Schneefall ein, welcher sich am Abend und in der Nacht auf Mittwoch auf die Alpennordseite ausbreitet. Im Rheintal, von Linz bis Wien entlang der Donau sowie generell im Osten und Südosten ist die Luft bodennah noch zu warm, hier handelt es sich in tiefen Lagen nur um Schneeregen oder nassen Schnee, doch überall sonst zeichnet sich etwas Neuschnee ab.

Prognose der Neuschneesumme über 24 Stunden bis Mittwochmittag @ UBIMET

Insbesondere in Osttirol und Oberkärnten darf man häufig 10 bis 15 cm erwarten, aber auch im Mühl- und Waldviertel zeigen die aktuellsten Modelläufe inzwischen Neuschneemengen um 10 cm. Generell wird es in diesen Regionen am Mittwochmorgen ein winterliches Bild geben.

Aktuelle Warnungen vor Schnee, Stand 17.01.2023, 11:30 Uhr

Doch wann bekommt auch endlich der Osten was ab?

Hier deutet sich für den Samstag eine sehr interessante Entwicklung an mit einem Tief von Südosten, welches je nach Modell mitunter viel Schnee im Gepäck haben könnte. Derzeit ist noch garnichts sicher und theoretisch kann auch garkein Schnee fallen, doch einzelne Modellläufe berechnen durchaus sehr große Schneemengen. Als Beispiel sei der 0z-Lauf des dt. ICON-Modells hier dargestellt, welcher im Verlauf des Samstags teils über 50 l/qm als Schnee prognostiziert und selbst in Wien 40 l/qm sieht, was mal eben auch rund 40-50 cm Schnee entsprechen würde. Doch dies darf man nicht ernst nehmen, hier wird es noch viele Anpassungen nach unten geben. Die derzeit wahrscheinlichste Lösung sieht aber immerhin 5 bis 10 cm Schnee selbst in Wien und dem östlichen Flachland bei +1 oder +2 Grad vor, als Schneeliebhaber darf man hoffen.

Prognose der Niederschlagsmenge über 24 Stunden für Samstag, den 21.01.2023 nach dem ICON-Modell von 0z @ UBIMET, DWD

Schnee und Kälte kommen

Frühling im Winter

Seit dem 20.12.2022 und somit seit rund dreieinhalb Wochen befinden sich die Temperaturen nun schon auf einem völlig unwinterlichen Höhenflug. Jeder einzelne Tag seither fiel über Österreich gemittelt zu warm aus, teilweise wurden die Temperaturrekorde besonders rund um den Jahreswechsel regelrecht pulverisiert. Somit ist es wenig verwunderlich, dass die erste Monatshälfte des Jänners 2023 gegenüber dem Klimamittel von 1991-2020 um rund 6 Grad zu mild ausfallen wird. Ginge es in dieser oder einer nur leicht kühleren Tonart weiter, würde der heurige Jänner mit Abstand auf den wärmsten seit Messbeginn zusteuern. Noch hält das Jahr 2007 aber diesen Rekord inne, als am Ende des Jänners eine positive Abweichung von knapp 4 Grad in der Bilanz aufschien. In den kommenden Tagen stellt sich die Wetterlage aber nachhaltig um, der Frühling im Winter verabschiedet sich und die Temperaturen kehren allmählich wieder auf ein passendes Niveau für den Hochwinter zurück.

Hier die dunkelrote Karte der Temperaturabweichungen im Jänner (1.1. bis inkl. 12.1.):

Die Temperaturabweichungen im Jänner bislang (1.1. bis 12.1.)

Neuschnee vor allem im Süden

Das Wochenende an sich verläuft noch einmal ziemlich mild mit Höchstwerten bis zu 10 oder 11 Grad im Osten und Südosten. Eine erste Rückkehr zu Winterwetter bis in tiefe Lagen deutet sich in Österreich dann von Sonntag auf Montag an. Durch eine Kaltfront aus Nordwesten und ein Italientief aus Süden schneit es dann besonders in Osttirol, im Lungau, in der Weststeiermark und in Kärnten bis in die Täler bzw. Becken. Bis Montagmittag erscheinen hier rund 10-15 cm Neuschnee möglich, auch von Lienz bis Klagenfurt. Auf den Bergen bzw. in höheren Tälern Kärntens kommen oft 20-30 cm zusammen, mit einem Maximum in den Karawanken um 40 cm. Und selbst im Grazer Becken kann es etwas anzuckern, die steirische Landeshauptstadt wartet diesen Winter ja noch immer auf ihre erste geschlossene Schneedecke.

Die erwarteten Neuschnee-Mengen von Sonntagmittag bis Montagmittag

Neue Wetterwoche wechselhaft und kalt

Zwar ist es für Details noch etwas zu früh, eines lässt sich über das Wetter in der neuen Woche jedoch schon sagen: Der Auftakt in die zweite Jännerhälfte wird unter anhaltendem Tiefdruckeinfluss wechselhaft und kalt verlaufen. Besonders die Osthälfte dürfte die eine oder andere Ladung Neuschnee abbekommen, selbst im östlichen Flachland könnte es weiß werden. Die Temperaturen gehen allmählich zurück, so werden am Montag und Dienstag nur noch -2 bis +7 Grad erreicht, ab der Wochenmitte stellt sich dann sogar verbreitet Dauerfrost ein. In den Nächten kündigt sich mäßiger bis strenger Frost ein, Tiefstwerte von rund -20 Grad in manchen Alpentälern inklusive. Ganz normales Winterwetter also, der wärmste Jänner seit Messbeginn dürfte so noch abgewendet werden.

Hier die Temperaturverläufe für Wien….

Temperaturverlauf Wien

….und Innsbruck:

Temperaturverlauf Innsbruck

Westwetterlage bringt weiterhin Wind und Regen

Positiver NAO-Index

Die Graphik zeigt den NAO (North Atlantic Oscillation)-Index. Dabei handelt es sich vereinfacht ausgedrückt um den normalisierten Druckunterschied zwischen Island und den Azoren. Ist er positiv, liegt ein Tief über Island und ein Hoch über den Azoren. In dieser Konstellation herrscht über dem Atlantik eine Westdrift und Tiefs erreichen West- und Mitteleuropa wie am Laufenden Band.

NAO-Index und Prognose © https://www.cpc.ncep.noaa.gov/products/precip/CWlink/pna/nao.gefs.sprd2.png

Damit einher geht eine zu milde und feuchte Witterung in Deutschland, wie sie derzeit herrscht. In diesem Winter ist dies nichts schlechtes, da so die Trockenheit des letzten Sommers gelindert wird. Mehr noch, erste kleinere Flüsse, besonders in Nordrhein-Westfalen, führen ein leichtes Hochwasser.

Wasserstand der Volme an der Station Hagen-Eckesey © https://luadb.it.nrw.de/LUA/hygon/pegel.php?stationsname=Hagen-Eckesey&yAchse=Anpassung&nachSuche=&hoehe=468&breite=724&datum=2023-01-12&progn=&meindatum=12.01.2023&yAchse=Anpassung&ersterMonat=Monatslinie&meifocus=&neuname=

Regen

Besonders im Bereich des Sauerlandes hat es in den letzten 48 Stunden kräftig und ergiebig geregnet, wie unsere Analyse zeigt:

Niederschlagssumme der letzten 48 Stunden © UBIMET

Auch in den kommenden Tagen wird es verbreitet nass,  in den Mittelgebirgen kommen weitere 20 bis 40 L/m² zusammen, dementsprechend laufen dort derzeit Warnungen. Dabei wird besonders der Samstag wieder nass, dort erreicht das nächste Atlantiktief FREDERIC Mitteleuropa.

Prognostizierte Regenmenge am Samstag, den 14.1.2023 © UBIMET

Wind

Neben dem Regen spielt der Wind eine weitere Hauptrolle, am morgigen Freitag wird es verbreitet windig bis stürmisch, an der Nordsee sind auch Böen bis zu 90 km/h zu erwarten. Auch hierfür sind derzeit Warnungen aktiv. Grund hierfür ist Tief EGGBERT, welches derzeit mit Kern bei Schottland liegt.

Prognostizierte Windböen, morgen Freitag, der 13.1.2023 © UBIMET

Wetterumstellung kommende Woche

Mit der Kaltfront von Tief FREDERIC dreht die Strömung auf Nordwest und maritime Polarluft strömt kommende Woche ein. Dabei besteht dann kommende Woche sogar die Möglichkeit, dass Schnee selbst in den tiefen Lagen ein Thema werden kann, wie die Prognose am Beispiel für Frankfurt am Main zeigt. Zudem geht auch der NAO-Index in der Prognose gegen 0, wie ganz ober gezeigt, ebenfalls ein Zeichen für die Wetterumstellung.

Prognose für Frankfurt am Main © UBIMET

Titelbild: Wasserdampfsatellitenbild © EUMETSAT

Globaler Klimareport 2022

Der Copernicus Climate Change Service, kurz C3S, gehört zum Europäischen Wetterrechenzentrum ECMWF und wurde von der Europäischen Kommission initiiert. Am Mittwoch wurde der Bericht zu den globalen Klimahighlights des Jahres 2022 veröffentlicht. Die Zusammenfassung zeigt, dass sowohl in Europa als auch weltweit mehrere Temperaturrekorde gebrochen wurden während andere Extremereignisse wie Dürre und Überschwemmungen große Regionen betrafen.

Europa erlebte den heißesten jemals aufgezeichneten Sommer und mehrere lang anhaltende und intensive Hitzewellen trafen Teile West- und Nordeuropas, in Österreich rangiert der Sommer auf Platz 2. In den letzten 30 Jahren sind die Temperaturen in Europa mehr als doppelt so stark gestiegen wie im globalen Durchschnitt, Europa weist die höchste Steigerungsrate aller Kontinente der Welt auf.

 

Global gesehen war dieses Jahr das fünftwärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Die bisher wärmsten Jahre, die weltweit aufgezeichnet wurden, sind 2016, 2020 und 2019 bzw. 2017. Neben den Analyse- und Berechnungsmethoden des C3S gibt es auch andere, die meistens sehr ähnliche Ergebnisse zeigten:

Jährliche Durchschnittswerte des geschätzten Anstiegs der globalen Oberflächentemperatur gegenüber den Referenzwerten 1991-2020 (linke Achse) und 1850-1900 (rechte Achse). 2022 nur nach ERA5 (C3S), alle anderen Jahre nach sechs verschiedenen Datensätzen. Datenquelle: ERA5 (C3S/ECMWF), JRA-55 (JMA), GISTEMPv4 (NASA), HadCRUT5 (Met Office Hadley Centre), NOAAGlobalTempv5 (NOAA) und Berkeley Earth. @ Copernicus Climate Change Service/ECMWF.

Weitere Kernaussagen des Reports:

– Die letzten acht Jahre waren die wärmsten acht Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen
– Die Durchschnittstemperaturen lagen in Nordwestsibirien 3°C über dem Durchschnitt
– Zu den weiteren Regionen mit deutlich überdurchschnittlichen Temperaturen gehörten Südwesteuropa und die Antarktische Halbinsel; hier lagen die Temperaturen 2°C oder mehr über dem Durchschnitt
– Am unterdurchschnittlichsten waren die Temperaturen im tropischen Ostpazifik, was auf eine anhaltende La-Niña-Periode hindeutet
– Relativ niedrige Temperaturen und hohe Niederschlagsmengen über Ostaustralien im Jahr 2022 sind ebenfalls typische Merkmale von La-Niña-Ereignissen

Anomalie der durchschnittlichen Oberflächenlufttemperatur (°C) für 2022, bezogen auf den Referenzzeitraum 1991-2020. Datenquelle: ERA5. Kredit: C3S/ECMWF.

Treibhausgase:

Die von Satelliten gemessenen globalen Jahresdurchschnittskonzentrationen von CO2 und CH4 waren höher als im letzten Jahr und steigen weiter an.

Monatlicher globaler Mittelwert der atmosphärischen CO2- (links) und CH4-Konzentration (rechts), gemessen von Satelliten, für den Zeitraum 2003-2022 (blaue Kurve) und 12-Monats-Durchschnitt (schwarze Kurve). Datenquelle: C3S/Obs4MIPs (v4.4) konsolidiert (2003-2021) und CAMS vorläufige Echtzeitdaten (2022) GOSAT-Aufzeichnungen. Räumlicher Bereich: 60S – 60N über Land. Kredit: C3S/CAMS/ECMWF/Universität Bremen/SRON.

 

Der globale Jahresdurchschnitt von CO2 lag bei 417 ppm, während CH4 1894 ppb erreichte. Dies sind die höchsten jemals per Satellit gemessenen Werte. Aus zusätzlichen Datenquellen geht hervor, dass es sich auch um die höchsten Werte seit Hunderttausenden bis Millionen von Jahren handelt. Im Laufe des Jahres stiegen die CO2-Konzentrationen um 2,1 ppm und die CH4-Konzentrationen um fast 12 ppb. Bei CO2 war dieser Anstieg vergleichbar mit dem der vorangegangenen Jahre; bei CH4 war er deutlich höher als der Durchschnitt der letzten zehn Jahre, aber nicht so hoch wie die Rekordwerte für 2020 und 2021.

Den ausführlichen Bericht finden Interessierte unter: https://climate.copernicus.eu/global-climate-highlights-2022

Eiskasten Russland

In weiten Teilen Europas ist der Winter seit Mitte Dezember abgemeldet. Nicht nur der Jahreswechsel verlief bei uns außergewöhnlich mild, auch das erste Januardrittel hatte um rund 6 bis 9 Grad zu hohe Temperaturen zu bieten. Schnee ist selbst in den Hochlagen der Mittelgebirge nicht anzutreffen und klassisches Winterwetter ist bis auf Weiteres nicht in Sicht.

 

Anomalie der Mitteltemperatur vom 10.01.2023 @ https://climatereanalyzer.org

 

Des einen Freud, des anderen Leid: Denn während wir auf’s Ski fahren oder Rodeln verzichten müssen, freuen wir uns über die Ersparnisse beim Energieverbrauch. Die Gasspeicher sind zu 90% gefüllt, von den befürchteten Engpässen ist man weit entfernt. In Russland hatte man sich wohl das Gegenteil erhofft, doch stattdessen stellt man selber den Eiskasten des Planeten dar und hat mit ungewöhnlich ausgeprägter arktischer Kälte zu kämpfen.

 

Temperatur am Morgen des 10.01.2023, Kartenausschnitt Asien @ UBIMET

 

Zwar sind arktische Temperaturen jenseits der -20 oder -30 Grad gerade in Sibirien im Winter normal und im Verlauf dieses Winters gab es auch in Russland schon häufig zu warme Wetterphasen, doch aktuell ist die Kälte sehr markant. Nur rund 300 bis 400 km östlich von Moskau wurden heute in den Morgenstunden bis zu -40 Grad gemessen, nahezu im ganzen Land von der Ostsee im Westen bis zum 6000 km entfernten Ochotskischen Meer im Osten lagen die Temperaturen zweistellig im Minus. Rund um den als Kältepol der Welt bekannten Ort Oimjakon wurden -60 Grad gemessen, in Zhilinda lag das Minimum bei -62,1 Grad – dies stellt immerhin die tiefste Januartemperatur in Russland seit 1982 dar!

 


Titelbild: Temperatur am Morgen des 10.01.2023, Kartenausschnitt Europa und angrenzendes Russland @ UBIMET