Wärmster Oktober der Messgeschichte

Herrliche herbstliche Laubverfärbung am Ufer eines Sees; Quelle: pixabay

Warm, wärmer, Oktober

Österreichweit betrachtet schließt der Oktober rund 3,5 Grad zu warm ab, vergleicht man ihn mit dem langjährigen Mittel von 1991 bis 2020. Die größten positiven Abweichungen haben wir in Niederösterreich, Wien und im Nordburgenland gemessen. Hier im Nordosten gab es zum Teil Anomalien von über 4 Grad.

Der Oktober verlief viel zu warm.

Damit nimmt der Oktober 2023 eine neue Spitzenposition ein, noch nie zuvor in der über 250-jährigen Messgeschichte Österreichs gab es einen wärmeren Oktober. Bemerkenswert dabei ist der Abstand zum neuen Zweitplatzierten. Erst vergangenes Jahr wurde mit einer Anomalie von +2,8 Grad ein neuer Rekord aufgestellt, nun also wurde dieser Wert noch einmal um mehr als ein halbes Grad getoppt. Auch der heurige September war schon rekordwarm, zwei solcher Monate in einem Jahr gab es zuvor ebenfalls noch nie.

Selbst wenn der gestern begonnene November auch nur durchschnittlich ausfällt, wird der Herbst 2023 (bestehend aus September, Oktober und eben November) der wärmste seit Messbeginn.

Rekord an Sommertagen – Rekord bei Höchstwert

Das rekordwarme Temperaturniveau war im Oktober allgegenwärtig: Am 3. des Monats wurde mit 30,3 Grad ein neuer Österreichrekord aufgestellt, noch nie zuvor war es derart heiß. Langenlebarn bei Tulln kommt diese zweifelhafte Ehre zuteil, lange Zeit hielt der Oktoberrekord aus Fussach (Vorarlberg, 30,2 Grad anno 1966). Ganze 9 Mal kletterten die Temperaturen in Leibnitz und Bad Radkersburg über die 25-Grad-Marke, per Definition ein Sommertag. Solche sind im Oktober klimatologisch gesehen eigentlich eine Seltenheit, alle 3 bis 4 Jahre gibt es im Normalfall mal einen. 9 Sommertage im Oktober gab es vorher jedoch noch nie, an keiner Station in Österreich. Auch hier gibt es also einen neuen Rekord, der bisherige lag bei 7 Sommertagen in Windischgarsten 1942. Doch auch auf der Hohen Warte in Wien gab es eine Rekordzahl an Sommertagen. Fünf Mal wurde die 25-Grad-Marke geknackt, ebenso in Salzburg.

Sommer im Oktober, hier die Zahl jener Tage mit 25 Grad oder mehr.

Föhnsturm am Monatsende

Die häufigen Südwestwetterlagen hatten aber nicht nur spätsommerliche Wärme zur Folge, auch der Föhn mischte v.a. in der zweiten Monatshälfte wiederholt mit. Am 20. Oktober gab es dabei einen schweren Föhnsturm, 197 km/h wurden auf dem Patscherkofel gemessen. Das ist nicht nur ein neuer Oktoberrekord für den sturmerprobten Hausberg der Innsbrucker, sondern zugleich die höchste Windböe in Österreich in einem Herbst seit 1997.

Die höchsten Windböen auf den Bergen.

Nasser Süden und Südwesten

Mit den Südwestlagen wurde auch jede Menge Feuchtigkeit aus dem Mittelmeer von Süden her gegen die Alpen gelenkt, der perfekte Nährboden für markante Niederschlagsmengen in Kärnten. Wenig überraschend ist dies auch das regenreichste Bundesland im Oktober, am Loibl kamen 438 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen. Mehr als 250 l/m² waren es aber auch in Rosenbach, Kötschach-Mauthen und Kornat. Generell bilanziert der Oktober vom Tiroler Alpenhauptkamm über Osttirol und Kärnten bis zum Neusiedler See deutlich zu nass, die Abweichungen liegen hier bei +50 bis +100 Prozent. Der Föhn sorgte dagegen dafür, dass an der Alpennordseite ein Defizit in der Regenbilanz klafft. Von Kufstein bis Mariazell fehlen oft um die 50% auf das Niederschlagssoll.

Nasser Süden, trockener Norden im Oktober

Extremwerte Oktober 2023 (Bundesland, Tag des Auftretens)

Höchste Temperaturen

  • 30,3 Grad Langenlebarn (NÖ, 03.)
  • 29,3 Grad Klausen-Leopoldsdorf (NÖ, 03.)
  • 29,2 Grad Pottschach-Ternitz (NÖ, 13.)

Tiefste Temperaturen

  • -7,8 Grad Liebenau-Gugu (OÖ, 18.)
  • -6,5 Grad Schwarzau im Freiwald (NÖ, 16.)
  • -5,7 Grad St. Michael im Lungau (S, 17.)

Nasseste Orte

  • 438 Liter pro Quadratmeter Loibl (K)
  • 288 Liter pro Quadratmeter Rosenbach (K)
  • 272 Liter pro Quadratmeter Kötschach-Mauthen (K)

Trockenste bewohnte Orte

  • 13 Liter pro Quadratmeter Retz (NÖ)
  • 19 Liter pro Quadratmeter Raabs/Thaya (NÖ)
  • 22 Liter pro Quadratmeter Irnfritz (NÖ)

Absolut sonnigste Orte

  • 175 Sonnenstunden Mondsee (OÖ) + Feldkirchen bei Mattighofen (OÖ)
  • 174 Sonnenstunden Aspach (OÖ)
  • 173 Sonnenstunden Innsbruck-Flughafen (T)

Stärkste Windspitzen Niederungen

  • 123 km/h Schmirn (T, 20.)
  • 107 km/h Brand (V, 30.)
  • 105 km/h Eisenkappel (K, 20.) + Irdning (ST, 08.)

Atlantisches Orkantief führt zu Föhnsturm und Starkregen in den Alpen

Nach dem September war auch der Oktober in Österreich der wärmste der Messgeschichte. Der Oktober brachte zudem am Alpenhauptkamm und im Süden Österreichs auch deutlich mehr Regen als üblich. Am Tiroler Alpenhauptkamm und in Unterkärnten gab es örtlich sogar doppelt so viel Regen wie üblich. Am Donnerstag zieht bereits das nächste Italientief auf, damit bleibt die Gefahr von Vermurungen und kleinräumigen Überflutungen erhöht.

Anteil vom klimatologischen Niederschlag im Oktober. Am Alpenhauptkamm und im Süden gab es deutlich mehr Regen als üblich. © UBIMET

Orkantief Ciarán

Unter dem Einfluss eines außergewöhnlich stark ausgeprägten Jetstreams mit teils mehr als 300 km/h über dem Nordatlantik entsteht derzeit unter rascher Verstärkung ein Tief namens Ciarán, das in der Nacht auf Donnerstag als Orkantief auf Westeuropa trifft. Vor allem an den Atlantikküsten Frankreichs und hier insbesondere in der Bretagne sind dabei Orkanböen um 150 km/h und teils über 10 Meter hohe Wellen zu erwarten.

Die Lage des Orkantiefs in der Nacht auf Donnerstag inkl. Prognose der Windspitzen (teils um 200 km/h). © DWD/UBIMET

Am Donnerstag liegt das Tief über den Britischen Inseln und sorgt im Alpenraum für zunehmend kräftigen Föhn. Der Höhepunkt des Föhnsturms steht am Donnerstagabend von den Hohen Tauern bis zu den Niederösterreichischen Voralpen an, auf exponierten Bergen sind Orkanböen zu erwarten und auch in manchen Tallagen kommt es zu schweren Sturmböen bis 100 km/h. Im östlichen Flachland  sowie in Kärnten sind ebenfalls teils stürmische Böen um 70 bzw. lokal wir in den Karawanken auch 90 km/h zu erwarten.

Am Donnerstagabend kommt vor allem im östlichen Bergland stürmischer Föhn auf.

Ergiebiger Regen, auf den Bergen Schnee

Am Donnerstagnachmittag beginnt es am Alpenhauptkamm sowie in Osttirol und Oberkärnten allmählich zu regnen. Am Abend breitet sich der Regen auf den gesamten Westen und Südwesten aus, vor allem in Oberkärnten regnet es zunehmend intensiv und gewittrig durchsetzt. In der Nacht erfasst der Niederschlag weite Teile des Landes und die Schneefallgrenze sinkt bis Freitagmorgen in den Nordalpen gegen 1200 bis 1000 Meter bzw. bei stärkerer Niederschlagsintensität lokal auch 800 Meter ab.
Am Freitag fällt anfangs Regen und auf den Bergen Schnee, tagsüber macht sich im Westen dann eine Wetterbesserung bemerkbar. In Summe kommen vor allem in Teilen Kärntens sowie im Bereich der Hohen und Niederen Tauern neuerlich große Niederschlagsmengen zusammen, im Gailtal sind Mengen um 100 l/m² zu erwarten. Die Gefahr von Überflutungen und Vermurungen bleibt am Alpenhauptkamm und im Süden erhöht, an manchen Flüssen in Kärnten kann es zu Hochwasser kommen.

Auf den Bergen schneit es hingegen kräftig, im Hochgebirge kommt am Alpenhauptkamm bis zu einem halben Meter Neuschnee zusammen, aber auch in manchen Hochtälern sind am Freitagmorgen ein paar Zentimeter Schnee in Sicht.

Turbulenter Sonntag mit Sturm, Regen und Gewittern

Regenschirme am Himmel - pexels.com

Deutschland gerät am Sonntag unter den Einfluss eines kräftigen Tiefdruckkomplexes im Atlantik. Die Strömung dreht zunehmend auf Südwest und deutlich mildere Luftmassen aus Südeuropa treffen auf feucht-kühle Atlantikluft. Diese Mischung sorgt in der Bundesrepublik regional für Sturm, Starkregen und Gewitter.

Großwetterlage am Sonntag, 29.10.2023 - UBIMET
Großwetterlage am Sonntag, 29.10.2023 – UBIMET

Teils stürmischer Südwestwind

Bereits in der kommenden Nacht auf Sonntag frischt in der Eifel kräftiger Südwind auf. Dieser dreht dann am Sonntag immer mehr auf Südwest und lebt generell vom Saarland und dem Ruhrgebiet bis zum Harzvorland und dem Vogtland sowie auch an der Nordsee stark, in Böen auch teils stürmisch auf. Meist sind Böen um 60-70 km/h in Sicht, in sehr exponierten Lagen der Eifel und des Harzes sind aber Spitzengeschwindigkeiten bis 90 km/h in Reichweite. Der starke bis stürmische Südwestwind lässt dann am Sonntagabend und in der Nacht auf Montag generell wieder nach. Auch in den Alpen macht sich der Südföhn am Sonntag tagsüber bemerkbar, dieser weht aber auch am Montag weiterhin teils kräftig.

Windwarnungen und -vorwarnungen für Sonntag, Stand 28.10.2023 um 15 Uhr - Updates auf www.uwr.de
Windwarnungen und -vorwarnungen für Sonntag, Stand 28.10.2023 um 15 Uhr – Updates auf www.uwr.de

Lokal kräftige Gewitter möglich

Vor allem im Westen und Norden sind schon in der Nacht auf Sonntag vereinzelt Blitze möglich. Am Sonntag tagsüber muss man dann vom Saarland bis nach Schleswig-Holstein lokal mit regelrechten Gewittern rechnen. Diese können stellenweise durchaus Sturmböen bringen und selbst ein kurzer, eher schwacher Tornado ist dabei nicht ganz auszuschließen.

Gebietsweise gewittriger Starkregen

Die Grenze zwischen der kühleren Atlantikluft und der milden Luft aus Südeuropa liegt am Sonntag ziemlich genau vom Saarland und dem Oberrheingraben bis in den Osten des Landes. Diese Luftmassengrenze bleibt für etwa 48 Stunden mehr oder weniger ortsfest und sorgt von der Nacht auf Sonntag bis Montagnacht für ergiebige, teils auch gewittrig durchsetzte Niederschläge. Der Schwerpunkt des Starkregens mit lokal über 40-50 l/m² Regen liegt dabei im Saarland und im Pfälzerwald, aber auch von dieser Region bis zur Rhön und dem Thüringer Wald können durchaus 20-40 l/m² Regen fallen.

Prognose der 48-stündigen Niederschlagssumme am Sonntag und Montag - UBIMET
Prognose der 48-stündigen Niederschlagssumme am Sonntag und Montag – UBIMET

Laubverfärbung im Herbst

Blattverfärbung im Herbst @ pixabay.com

Herbstverfärbung zur Vermeidung von winterlichem Wassermangel

Im Sommer werden bei großen Bäumen mehrere hundert Liter Wasser pro Tag verdunstet. Wenn im Winter der Boden gefriert, bleibt der Wassernachschub aus, die Bäume und Sträucher können nicht mehr genug Wasser aufnehmen und würden vertrocknen. Deshalb entledigen sie sich im Herbst ihrer Blätter und stoppen so die Wasserabgabe. Für das Abwerfen der Blätter braucht es einen niedrigen Sonnenstand und kürzere Tage, nächtliche Temperaturen im einstelligen Bereich und mehrere sehr kühle Nächte hintereinander. Zudem wird der Vorgang auch durch Hormone gesteuert. Das Maximum der Herbstverfärbung ist im Oktober, in höheren Lagen etwas früher, in tiefen Lagen etwas später.

Blattverfärbung im Herbst @ pixabay.com

Vorgänge bei der herbstlichen Laubverfärbung

Der stickstoffreiche grüne Blattfarbstoff (Chlorophyll), mit dem die Pflanzen die Energie des Sonnenlichts für die Bildung von Zucker nutzen (Photosynthese), wird bei der Blattverfärbung in seine Bestandteile zerlegt und eingelagert. Im Laufe dieses Prozesses wird sichtbar, dass die Blätter auch orange und gelbe Farbstoffe enthalten: Karotinoide (gelb, orange, rot), Xanthophylle (gelb) und Anthocyane (oft rot). Pappel- und Ahornblätter werden beispielsweise gelb, Roteichen und Essigbäume oft orange bis rot.

Herbstliche Farben auch in Wien am Bisamberg @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/bisamberg/

Das leuchtende Farbenspiel des Herbstes beruht in erster Linie auf einer Änderung des Mengenverhältnisses dieser Blattfarbstoffe. Im Frühling und Sommer überwiegt der grüne Farbstoff, das für die Photosynthese unabdingbare Chlorophyll. Es überdeckt alle anderen Pigmente. Mit dem Verschwinden des Chlorophylls kommen jetzt die anderen Pigmente voll zur Geltung und verursachen die beeindruckende herbstliche – zumeist gelbliche – Laubfärbung. Der Blattabwurf ist dabei nicht nur ein wirksamer Verdunstungsschutz, sondern hat noch weitere Vorteile für die Pflanzen: Er entsorgt giftige Stoffwechsel-Endprodukte und gespeicherte Umweltgifte. Auch können kahle Bäume im Winter besser grosse Schneelasten aushalten, ohne dass Äste oder sogar Stämme brechen. Ausserdem erhalten die im Frühjahr austreibenden Knospen durch den herbstlichen Laubfall ausreichend Licht für ihre Entwicklung.

Während die meisten Laubbäume ihre Blätter im Herbst abwerfen, ist dies mit Ausnahme der Lärche bei den Nadelbäumen nicht der Fall. Die Blätter der Nadelbäume verfügen nämlich über eine dicke Wachsschicht und eine sehr feste Haut, welche die Verdunstung hemmt. Ausserdem sind die sogenannten Spaltöffnungen, über die der Baum Wasser verdunstet, im Blatt versenkt, sodass die Verdunstung weiter gebremst wird. Hinzu kommt die kleine Oberfläche der Nadeln, wodurch sich die Verdunstung nochmals verringert. Deshalb ist ein herbstlicher Nadelfall nicht nötig. Dies gilt jedoch nicht für die Lärche, die oft in sehr kalten Regionen wächst, sodass die genannten Mechanismen nicht mehr wirken. Damit sie kein Wasser verdunstet, wirft sie im Herbst ihre Nadeln ab.

Webcam @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/heidi-chalets

Warum meist intensivere Verfärbung in Nordamerika?

Besonders intensiv zeigt sich die herbstliche Verfärbung in Nordamerika, hier unter dem Namen „Indian Summer“ bekannt (vgl. Abb. 4). Der Grund liegt darin, dass unsere Bäume weniger Farbstoffe produzieren. Diese sind nämlich auch dazu da, die Wirkung des Sonnenlichtes abzuschirmen, sodass das lichtempfindliche Chlorophyll nicht angegriffen wird. Je sonniger es ist, desto intensiver sind so die Farben. Bei uns ist es durchschnittlich häufiger bewölkt, so dass sich ein intensiverer Sonnenschutz zumeist erübrigt.

Besonders intensive herbstliche Laubverfärbung in den USA (Lake Elmore in Neuengland); Quelle: pixabay

Dieses Jahr sehr späte Herbstverfärbung

Dieses Jahr hat die Verfärbung Mühe, in die Gänge zu kommen, dies sowohl in den Bergen, als auch im Flachland. Der Grund liegt am bisher sehr warmen Herbst (im Mittel bis dato 3,8 Grad zu warm und damit bei weitem bisher wärmster Herbst seit Messbeginn) sowie dem in tiefen Lagen bis dato fehlenden Frost und dem Ausbleiben einer längeren Serie von sehr kühlen Nächten.

Abweichung der Temperatur vom Klimamittel im Herbst 2023, laufend bis 27.10. @ UBIMET

Sommerlicher Blattfall – Stressreaktion

Insbesondere bei längeren Hitzewellen oder Trockenphasen, wie in diesem Sommer oder 2018, kam es auch bei uns immer wieder zu vorzeitigem Laubfall durch Vertrocknen der Blätter. Solche Ereignisse sind im Zuge der weiteren Klimaerwärmung mit immer längeren Hitzewellen und sommerlichen Trockenphasen in Zukunft immer häufiger zu erwarten.

Und täglich grüßt das Murmeltier: Auf kräftigen Südföhn folgt Starkregen

Murmeltier in den Alpen - pixabay.com

Derzeit ähnelt das Wetter dem berühmten Hollywood-Film, wo jeder Tag  einfach gleich verläuft („Und täglich grüßt das Murmeltier“). Man ersetzt „Tag“ mit „Wetterlage“ und schon hat man die perfekte Beschreibung der derzeitigen Wetterphase. Eine gefühlt endlose Schleife, die aus Südföhn-Starkregen-Kaltfront besteht. Solch eine Schleife ist aber recht typisch für einen normalen Herbst. Man darf sich also als Meteorologe diesbezüglich nur wenig aufregen.

Wir befinden uns momentan am Ende einer dieser Schleifen, die nächste steht aber schon in den Startlöchern. Denn ab Sonntag gerät Österreich zunehmend an die Vorderseite eines kräftigen Atlantiktiefs und der föhnige Süd- bis Südwestwind frischt neuerlich teils kräftig auf.

Großwetterlage am Sonntag, 29.10.2023 - UBIMET
Großwetterlage am Sonntag, 29.10.2023 – UBIMET

Teils stürmischer Südföhn

Sowohl der Sonntag als auch der Montag verlaufen vor allem in den Nordalpen (Südföhn) sowie stellenweise auch im Südosten (Jauk/Südwestwind) windig. In einzelnen, prädestinierten Tälern des Westens wie z.B. im Brandner Tal sowie generell auf den Bergen sind auch teils schwere Sturmböen um 100 km/h zu erwarten. Meist bewegen sich aber die maximalen Böen zwischen 60 und 80 km/h.

Windwarnungen und -vorwarnungen für Sonntag/Montag, Stand 28.10.2023 um 12:15 Uhr - Updates auf www.uwt.at
Windwarnungen und -vorwarnungen für Sonntag/Montag, Stand 28.10.2023 um 12:15 Uhr – Updates auf www.uwt.at

Neuerlich Starkregen in Sicht

Bereits im Laufe des Montags beginnt es aber in Osttirol und Oberkärnten kräftig, teils auch gewittrig durchsetzt zu regnen. In der Nacht auf Dienstag breitet sich der Niederschlag mit Eintreffen einer Kaltfront aus Westen allmählich auf das gesamte Land aus. Erneut sind bis Dienstagabend vor allem in Oberkärnten ergiebige Niederschlagsmengen von 50-100 l/m² in Sicht. Aber auch sonst kommen im Bergland recht verbreitet 20 bis 40 l/m² Regen zusammen. Die Schneefallgrenze sinkt mit der Kaltfront in den Nordalpen auf rund 1600 bis 1400 m ab, was für die Jahreszeit eigentlich kaum erwähnenswert ist.

Prognose der Niederschlagssumme am Montag und Dienstag - UBIMET
Prognose der Niederschlagssumme am Montag und Dienstag – UBIMET

Mittelfristprognose

Zur Wochenmitte beruhigt sich die Lage nur vorübergehend, denn nach Abzug der Kaltfront dreht die Strömung an der Vorderseite der nächsten atlantischen Störung allmählich wieder auf Süd: Eine neue Schleife bahnt sich schon an. Auch die zweite Wochenhälfte gestaltet sich somit zunächst (leicht) föhnig, dann zunehmend nass. Dabei bleiben die Temperaturen bis auf Weiteres überdurchschnittlich.

Mittelfristige Prognose der Temperaturen (oben) und der akkumulierten Niederschläge (unten) für die kommenden 7 Tage für Wien - IFS Ensemble, UBIMET
Mittelfristige Prognose der Temperaturen (oben) und der akkumulierten Niederschläge (unten) für die kommenden 7 Tage für Wien – IFS Ensemble, UBIMET
Mittelfristige Prognose der Temperaturen (oben) und der akkumulierten Niederschläge (unten) für die kommenden 7 Tage für Bregenz - IFS Ensemble, UBIMET
Mittelfristige Prognose der Temperaturen (oben) und der akkumulierten Niederschläge (unten) für die kommenden 7 Tage für Bregenz – IFS Ensemble, UBIMET

Partielle Mondfinsternis am Samstagabend

Wer sich für astronomische Beobachtungen und allgemein für Himmelserscheinungen interessiert, sollte sich den Samstagabend vielleicht einmal von gesellschaftlichen Verpflichtungen freihalten. Der Vollmond wird vom Erdschatten getroffen und bietet somit zumindest eine partielle Mondfinsternis.

Grafik partielle Mondfinsternis @ https://www.timeanddate.de

Zwar nur gering, aber…

Allzu spektakulär fällt sie nicht aus, wird der Mond doch nur zu einem geringen Teil vom Kernschatten der Erde getroffen. Aus unserer Sicht ist er mit maximal 13 % seines Durchmessers verfinstert zu sehen. Allerdings erscheint auch der Rest etwas dunkler als sonst, weil er sich im Halbschatten befindet. Von dort aus gesehen würden hypothetische Astronauten eine teilweise, im Kernschatten hingegen eine totale Bedeckung der Sonne durch die Erde erleben.

… dafür zur Primetime

Die Finsternis findet genau in der Nacht der Zeitumstellung statt, aber noch während der Gültigkeit der Sommerzeit. Somit erreicht der Erdschatten um 20 Uhr erstmals den Mond, was aber zunächst unbeobachtbar bleibt. Im Verlauf der folgenden eineinhalb Stunden lässt sich aber doch verfolgen, wie der Vollmond von Osten her (von „links“) allmählich an Helligkeit nachlässt. Um 21.35 MESZ trifft schließlich der Kernschatten ein (auf dem entsprechenden Teil des Mondes beginnt damit eine totale Sonnenfinsternis) und aus unserer Sicht wird der runde Vollmond quasi „angebissen“. Um 22.14 ist dann die größte Verfinsterung erreicht, um 22.53 verlässt der Kernschatten den Mond wieder.

Prognose der Bewölkung am Samstagabend gegen 23 Uhr @ UBIMET, ECMWF (blau: tiefe Wolken, braun: mittelhohe Wolken, schraffiert: dünne hohe Wolken)

Wetter spielt zumindest teilweise mit

Prinzipiell setzt sich am Samstag wieder ein Zwischenhoch durch, sodass in den meisten Landesteilen genügend Wolkenlücken für die Beobachtung zu erwarten sind. Etwas hartnäckiger sind die Wolken im Süden und in der fortgeschrittenen Jahreszeit lässt sich im Flachland oder in Tallagen auch  Nebel nicht ausschließen.

Titelbild: pixabay.com

Am Freitag im Süden und Osten teils kräftiger Regen

Ein ausgeprägter Tiefdruckkomplex erstreckt sich vom Atlantik bis nach Europa und sorgt mit einigen Fronten weiterhin für oft unbeständiges und teils nasses Wetter. In der Nacht auf Freitag nähert sich dem Alpenraum aus Westen schon die nächste Kaltfront, über Oberitalien bildet sich zudem neuerlich ein Tiefdruckgebiet. Dieses verlagert sich im weiteren Verlauf langsam nach Nordosten und zieht am Freitag und Samstag in Richtung Ukraine ab.

Bodendruck- und Frontenkarte für Freitag, den 27. Oktober 2023, 14 Uhr MESZ (Quelle: UBIMET)
Bodendruck- und Frontenkarte für Freitag, den 27. Oktober 2023, 14 Uhr MESZ (Quelle: UBIMET)

Am heutigen Donnerstag breitet sich gegen Abend zunächst im Westen, im Laufe der Nacht auch von Süden her schauerartiger und teils kräftiger Regen auf weite Landesteile aus. Die größten Mengen kommen erneut im Süden und besonders in Kärnten zusammen, hier sind auch Gewitter eingelagert. Meist kommen etwa 20 bis 50 mm zusammen, der Schwerpunkt liegt aber mit Mengen zwischen 40 und 70 mm erneut entlang der Karawanken – direkt in den Staulagen ist auch mit noch größeren Mengen zu rechnen. Auch von der Steiermark bis nach Niederösterreich und Wien regnet es in der ersten Tageshälfte teils kräftig. Ohne Regenjacke und Schirm kommt man also am Freitagmorgen und auch noch am Vormittag kaum aus dem Haus, auch die morgendliche Gassirunde fällt ordentlich ins Wasser. Zudem macht sich am Alpenostrand und generell im Osten ab dem Vormittag auch kräftiger bis stürmischer West- bis Nordwestwind bemerkbar.

Niederschlagspronose - Donnerstagnacht bis Freitagmittag © UBIMET
Niederschlagsprognose – Donnerstagnacht bis Freitagmittag © UBIMET
Warnungen der österreichischen Unwetterzentrale (UWZ) - Stand 26.10.2023, 11:30 Uhr
Warnungen der Österreichischen Unwetterzentrale (UWZ) – Stand 26.10.2023, 11:30 Uhr

Am Freitagnachmittag lässt der Regen rasch nach und von Westen her lockert es auf, es bleibt aber mit ein paar Schauern noch unbeständig. Am Wochenende setzt sich schließlich allmählich ein Zwischenhoch durch, der Alpenraum gelangt aber wieder zunehmend in eine föhnige Südströmung. Damit wiederholt sich am Sonntag und zu Wochenbeginn die Wetterlage erneut, schon am letzten Freitag (https://uwz.at/de/a/stuermischer-suedfoehn-am-donnerstag-und-freitag) und am Montag (https://uwz.at/de/a/am-montag-im-westen-neuerlich-kraeftiger-suedfoehn) hatten wir es schon mit einer ähnlichen Lage zu tun. So kräftig wie jenes Ereignis in der letzten Woche wird es aber bei weitem nicht, auf den Bergen und in den prädestinierten Tallagen ist aber erneut mit Sturmböen zu rechnen und auch die Temperaturen steigen mit Föhnunterstützung gebietsweise wieder über die 20-Grad-Marke an.

Acapulco: Hurrikan OTIS trifft mit Stärke 5 auf Land

Hurrikan OTIS kurz vor dem Landfall bei Acapulco, Mexiko @ https://www.tropicaltidbits.com

Überraschungen solchen Ausmaßes kommen in der Welt der Meteorologie heutzutage kaum mehr vor. „Verrückt“ war wohl der am häufigsten verwendete Ausdruck im Kollegenkreis am Mittwochmorgen, als die neuesten Infos aus Mexiko gesichtet wurden. Über Nacht hatte sich über dem Ostpazifik vor der mexikanischen Küste der bis zuletzt als ‚tropische Sturm‘ eingeordnete OTIS derart rasch und massiv verstärkt, dass er plötzlich als Hurrikan der höchsten Kategorie 5 auf Land traf. Nur 12 Stunden hat er dafür gebraucht, damit dürfte er als einer der am schnellsten sich entwickelten Hurrikans in die Geschichte eingehen.

Diese Intensivierung wurde de facto von keinem Vorhersagemodell oder Wetterdienst vorhergesehen, nach übereinstimmender Meinung hätte OTIS ein tropischer Sturm bleiben oder sich maximal zu einem Hurrikan der Stufe 1 verstärken sollen. Die Ursache dieser rapiden Intensivierung ist derzeit noch nicht geklärt.

Und damit nicht genug: Das Auge des Hurrikans traf ausgerechnet auf die Millionenstadt Acapulco, auch hierzulande bekannt als Bade- und Urlaubsort, der auch heute noch von unzähligen Kreuzfahrtschiffen angesteuert wird. Mit maximalen Böen um 300 km/h traf der Hurrikan hier in der Nacht auf Land, für Acapulco war dies sozusagen das ‚worst case scenario‘. Über Twitter verbreiten sich aktuell diverse Aufnahmen aus der Stadt, das ganze Ausmaß der Zerstörung wird aber erst tagsüber sichtbar werden.

Acapulco, Mexiko @ holidaycheck

Titelbild: Vorher-nachher-Vergleich eines Gebäudes in Acapulco, Mexiko @ https://twitter.com/Justa_Guy907/

Hurrikan OTIS trifft Millionenstadt Acapulco

Überraschungen solchen Ausmaßes kommen in der Welt der Meteorologie heutzutage kaum mehr vor. „Verrückt“ war wohl der am häufigsten verwendete Ausdruck im Kollegenkreis am Mittwochmorgen, als die neuesten Infos aus Mexiko gesichtet wurden. Über Nacht hatte sich über dem Ostpazifik vor der mexikanischen Küste der bis zuletzt als ‚tropische Sturm‘ eingeordnete OTIS derart rasch und massiv verstärkt, dass er plötzlich als Hurrikan der höchsten Kategorie 5 auf Land traf. Nur 12 Stunden hat er dafür gebraucht, damit dürfte er als einer der am schnellsten sich entwickelten Hurrikans in die Geschichte eingehen.

Diese Intensivierung wurde de facto von keinem Vorhersagemodell oder Wetterdienst vorhergesehen, nach übereinstimmender Meinung hätte OTIS ein tropischer Sturm bleiben oder sich maximal zu einem Hurrikan der Stufe 1 verstärken sollen. Die Ursache dieser rapiden Intensivierung ist derzeit noch nicht geklärt.

Und damit nicht genug: Das Auge des Hurrikans traf ausgerechnet auf die Millionenstadt Acapulco, auch hierzulande bekannt als Bade- und Urlaubsort, der auch heute noch von unzähligen Kreuzfahrtschiffen angesteuert wird. Mit maximalen Böen um 300 km/h traf der Hurrikan hier in der Nacht auf Land, für Acapulco war dies sozusagen das ‚worst case scenario‘. Über Twitter verbreiten sich aktuell diverse Aufnahmen aus der Stadt, das ganze Ausmaß der Zerstörung wird aber erst tagsüber sichtbar werden.

Acapulco, Mexiko @ holidaycheck

Titelbild: Hurrikan OTIS kurz vor dem Landfall bei Acapulco, Mexiko @ https://www.tropicaltidbits.com

Kräftiger Regen im Süden

Ein Frontensystem erstreckt sich von der Nordsee bis in den Mittelmeerraum, entlang dieser Luftmassengrenze bildet sich über dem Ligurischem Meer ein kleinräumiges Tiefdruckgebiet. Es verlagert sich am Dienstagnachmittag weiter Richtung Nordosten und schaufelt feuchte Luft nach Österreich.

Infrorot-Satellitenbild mit Blitzen vom Dienstag, 24.10.2023, 10:00 Uhr MESZ @ UBIMET, EUMETSAT
Bodendruck- und Frontenkarte für Dienstag, den 24. Oktober 2023, 14 Uhr MESZ (Quelle: UBIMET)

Am Nachmittag ist vor allem im Süden des Landes aufgrund lokaler Staueffekte mit teils kräftigem Regen zu rechnen, auch einzelne Gewitter können eingelagert sein. Wie in der 24-Stunden-Prognose von Dienstag 8 Uhr MESZ bis Mittwoch 8 Uhr MESZ zu sehen ist, ist etwa im Bereich der östlichen Karnischen Alpen punktuell mit bis zu 100 Litern pro Quadratmeter zu rechnen. Auch in anderen Teilen Kärntens werden größere Regenmengen erwartet, so können etwa im Gailtal zwischen 50 und 75 oder im Drautal zwischen 30 und 50 Liter zusammenkommen. Die Regenwarnungen gelten bis die Nacht auf Mittwoch. Auch in den übrigen Teilen des Landes fallen verbreiten 10 bis 20 Liter Regen, diese liegen aber unterhalb der Warnschwellen, weshalb hier keine Warnungen gesetzt sind.

24-h Prognose der Niederschlagssumme ab Dienstag, 08 Uhr MESZ (Quelle: UBIMET)
UWZ-Warnkarte am Dienstag, dem 24. Oktober 2023

 

Bereits am Mittwochmorgen zieht letzter Regen im Südosten ab, doch bereits für die Nacht von Donnerstag auf Freitag deutet das nächste Italientief an. Dann sind im Süden noch einmal größere Niederschlagsmengen zu erwarten.

 

Titel: Webcambild St. Jakob in Defereggen @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/stjakob

Am Montag im Westen neuerlich kräftiger Südföhn

Föhnwolken - Archivbild

Der Alpenraum gerät in den kommenden Stunden zunehmend in den Warmsektor des von der Iberischen Halbinsel in Richtung Nordsee ziehenden Tiefs XANTHOS.

Großwetterlage am Montag, 23.10.2023 - UBIMET
Großwetterlage am Montag, 23.10.2023 – UBIMET

Dabei dreht die Strömung zu Beginn der neuen Woche neuerlich auf Süd und deutlich mildere Luftmassen aus Nordafrika werden nach Mitteleuropa geführt. Aufgrund des streifenden Tiefs nehmen auch die Druckgegensätze zwischen Norditalien und den westlichen Nordalpen vorübergehend zu.

Zeitverlauf der prognostizierten Bodendruck-Differenz in dern kommenden drei Tagen zwischen München und Bozen in hPa (ab etwa 5 hPa Unterschied wird der Fön relevant) - UBIMET, ECMWF IFS
Zeitverlauf der prognostizierten Bodendruck-Differenz in den kommenden drei Tagen zwischen München und Bozen in hPa (ab etwa 5 hPa Unterschied wird der Föhn relevant) – UBIMET, ECMWF IFS

Die prognostizierten Druckunterschiede  zwischen der Nord- und der Südseite erreichen im westlichen Alpenraum zwischen Montagnachmittag und Dienstagfrüh verbreitet 8 bis 12 hPa. Zwar werden solche Werte nur für kurze Zeit geknackt, sie sollten aber durchaus reichen, um ein kurzes, aber durchaus kräftiges Südföhnereignis zu fördern.

Zeitverlauf der prognostizierten Bodendruck-Differenz in dern kommenden drei Tagen zwischen Zürich und Mailand in hPa (ab etwa 5 hPa Unterschied wird der Fön relevant) - UBIMET, ECMWF IFS
Zeitverlauf der prognostizierten Bodendruck-Differenz in den kommenden drei Tagen zwischen Zürich und Mailand in hPa (ab etwa 5 hPa Unterschied wird der Föhn relevant) – UBIMET, ECMWF IFS

In den Nordalpen von der Schweiz bis nach Vorarlberg wird es somit im Laufe der zweite Montaghälfte ausgehend vom Westen zunehmend föhnig. In der Nacht auf Dienstag erreichen dann die Druckgegesätze auch in den Tauern ihren Höhepunkt. Besonders betroffen werden die Schweizer Alpen sowie die von Südwest nach Nordost gerichteten Tälern südlich des Walgaus in Vorarlberg. Hier sind in prädestinierten Lagen Spitzenböen von 80-100 km/h in Reichweite. In den meisten Föhnlagen Vorarlbergs und Nordtirols werden hingegen oft 60 bis 80 km/h Böen erwartet, weiter östlich in Richtung Tauern eher bis 70 km/h.

Einschätzung der Föhnstärke am Montag und Dienstag, Stand 22.10.2023 12:30 Uhr - Updates folgen auf www.uwz.at
Einschätzung der Föhnstärke am Montag und Dienstag, Stand 22.10.2023 12:30 Uhr – Updates folgen auf www.uwz.at

Am Dienstag flaut der Südföhn ausgehend von Vorarlberg rasch ab, denn aus Westen nährt sich eine Kaltfront mit zahlreichen und teils gewittrigen Regenschauern Österreich. Dabei dreht der Wind allmählich wieder auf West. Mit Eintreffen der Störung bildet sich aber im Laufe des Dienstags ein Italientief, das primär in Kärnten für zunehmend kräftige und teils gewittrig durchsetzte Regengüsse sorgt. Bis Mittwoch bleibt es hier recht unbeständig und vor allem in Oberkärnten sind markante Niederschlagsmengen von 50 bis 100 l/m² in Sicht.

Prognose der Niederschlagssumme am Dienstag und Mittwoch - UBIMET
Prognose der Niederschlagssumme am Dienstag und Mittwoch – UBIMET

Sowohl der Südföhn am Montag und Dienstag als auch der Starkregen am Dienstag und Mittwoch werden in den kommenden Stunden von den Meteorologen der Österreichischen Unwetterzentrale analysiert und gegebenenfalls bewarnt. Auf https://www.uwz.at/ könnt ihr immer die aktuellsten Warnungen aufrufen.

Rückblick Sturmhochwasser an der Ostsee

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag kam es an der Ostseeküste von Schleswig-Holstein zu einem markanten Hochwasserereignis. Verursacht wurde dieses Hochwasser durch einen besonders starken Sturm auf der Ostsee.

Sturmflut oder Sturmhochwasser

Von einer Sturmflut spricht man, wenn die Faktoren Flut und Wind auftreten und in der Folge zu einem ungewöhnlich hohen Anstieg des Wassers an Küsten oder Tidenflüssen führt. In Deutschland treten Sturmfluten immer an den Nordseeküsten auf.  Hingegen kommt es an der Ostsee kaum zu einem nennenswerten Tidenhub ( Unterschied zwischen Ebbe und Flut), folglich spricht man hier meist von einem Sturmhochwasser. Ob nun Sturmflut oder Sturmhochwasser, die Auswirkungen an den Küsten sind aber dieselben.

Straffe Ostströmung

Zwischen einem kräftigen Tief über den Britischen Inseln und einem ausgedehnten Hochdruckgebiet über Skandinavien stellte sich von Donnerstag auf Freitag eine straffe Ostströmung im äußersten Norden von Deutschland ein. In der Folge kam es zu einem Sturm, dieser drückte das Meerwasser mit Orkanböen an die Ostseeküste von Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern heran und lies die Pegel stark ansteigen. Verbreitet wurden entlang der Küsten Windspitzen über 100 km/h gemessen, die stärkste Böe mit 133 km/h wurde dabei auf Kap Arkona verzeichnet. Gleichzeitig kam es an der Nordsee zum gegenteiligen Effekt, hier drückte der Herbststurm das Meerwasser von der Küste weg und es machte sich ein außergewöhnliches Niedrigwasser bemerkbar. Hier wurden Fahrrinnen stellenweise so flach, dass der Fährbetrieb auf die ostfriesischen Inseln vorübergehend eingestellt werden musste.

Maximale Böen am 20.10.23 – QUELLE: UBIMET

Jahrhunderthochwasser

An der Ostseeküste waren die Auswirkungen im Vergleich zur Nordsee dagegen katastrophal. An mehreren Küstenorten überschreitete der Pegel die 2 Meter Marke. Dabei gerieten die schützenden Deiche an ihre Grenzen und ca. 2000 Personen mussten vorsorglich aus ihren Häusern evakuiert werden.  In der Stadt Flensburg stellte der Wasserstand in der Nacht auf Freitag mit 2.27 Metern einen Jahrhundertrekord ein.

Wasserstand Flensburg Quelle: Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie

Im benachbarten Bundesland Mecklenburg-Vorpommern gab es zwar auch ein Sturmhochwasser, die Auswirkungen waren hier aber geringer als in Schleswig-Holstein. Spektakuläre Bilder gab es dabei von der Insel Rügen, hier lösten sich in Sassnitz durch die Wassermassen die Betonplatten der Strandpromenade und wurden teilweise weggeschwemmt.

Zahlreiche Schäden

Zusätzlich zu den Wassermassen sorgten auch die Orkanböen für schwere Schäden und forderten auf Fehrmann sogar ein Todesopfer. Noch lässt sich der materielle Gesamtschaden schwer abschätzen, Behörden gehen aber von einer dreistelligen Millionensumme aus.

Titelbild:  Hohe Wellen – pixabay.com

Am Freitag Föhnsturm in den Alpen

Zunehmend stürmisch in den Nordalpen

Bereits am Donnerstag macht sich der Südföhn in den prädestinierten Tälern der Nordalpen – etwa dem Wipptal und bis Innsbruck – mit ersten Sturmböen bemerkbar, im Bergland sind auch schwere Sturmböen zu erwarten.

Prognose der maximal zu erwartenden Windböen am 19.10.2023 QUELLE: UBIMET
Prognose der maximal zu erwartenden Windböen am Donnerstag – QUELLE: UBIMET

Am Freitag bleibt es entlang und südlich des Alpenhauptkamms meist trüb und zeitweise nass, auch Blitz und Donner können dabei sein. An der föhnigen Alpennordseite sind zumindest ein paar sonnige Auflockerungen zu erwarten. Mit der Annäherung des ausgeprägten Tiefdruckkomplexes aus Westen verstärkt sich aber auch der Druckunterschied entlang der Alpen und folglich der Südföhn weiter, vom Brandnertal über den Großraum Innsbruck bis zu den Salzburger Tauerntälern muss man mit Böen von 80 bis 100 km/h. In den exponierten Lagen der Nordalpen muss man auch mit Böen bis zu 150 km/h einplanen. Auch entlang der östlichen Nordalpen frischt stürmischer Südwind auf, welcher mit kräftigen bis stürmischen Böen zudem auf das Flach- und Hügelland übergreifen kann. Am Freitagnachmittag und in der Nacht auf Samstag bricht der Föhn von Westen her schließlich zusammen und das Wetter beruhigt sich. Am Samstag gehen auch die Temperaturen mit dem Eintreffen einer Kaltfront wieder zurück.

Prognose der maximal zu erwartenden Windböen am 20.10.2023 QUELLE: UBIMET
Prognose der maximal zu erwartenden Windböen am 20.10.2023 QUELLE: UBIMET

 

Deutlich zu warm

Der Föhn lässt auch die Temperaturen wieder stark ansteigen. Bereits am Donnerstag wird die 20-Grad-Marke im Westen schon wieder überschritten, auch im äußersten Osten und Südosten kommt sie in Reichweite.

Prognose der maximal zu erwartenden Temperatur am 20.10.2023 QUELLE: UBIMET
Prognose der maximal zu erwartenden Temperatur am 19.10.2023 QUELLE: UBIMET

Am Freitag liegen die Höchstwerte entlang der Alpennordseite und generell in der Osthälfte oft zwischen 21 und 24 Grad, vereinzelt ist mit dem kräftigen bis stürmischen Südwind mit 25 Grad sogar ein Sommertag möglich. Derzeit wären Höchstwerte um 14 oder 15 Grad zu erwarten, somit liegen die Temperaturen am Donnerstag und Freitag wieder um 5 bis 10 Grad über dem langjährigen Mittel.  

Prognose der maximal zu erwartenden Temperatur am 20.10.2023 QUELLE: UBIMET

Titelbild:  Wind – Quelle: Pixabay.com

 

Zu Wochenbeginn im Berg- und Hügelland regional erster Frost

In der Nacht auf Sonntag haben kühle Luftmassen arktischen Ursprungs Österreich erfasst, der Tiefdruckeinfluss lässt am Sonntagabend aber nach. Zu Wochenbeginn liegt der Alpenraum unter dem Einfluss eines Zwischenhochs namens VERENA und es stellt sich wieder überwiegend sonniges Wetter ein.

Im Bergland leichter Frost

In der Nacht auf Montag lockern die Wolken abseits der Nordalpen auf und in inneralpinen, windgeschützten Tallagen sowie im Mühl- und Waldviertel zeichnet sich leichter Frost ab. In der Nacht auf Dienstag ist leichter Frost dann vor allem im südlichen sowie östlichen Berg- und Hügelland zu erwarten, wie etwa in Osttirol, im Pongau, in der Obersteiermark sowie im Mühl- und Waldviertel. Im Lungau und im Freiwald ist lokal auch mäßiger Frost in Reichweite. Im Flachland wäre Frost zu dieser Jahreszeit auch schon möglich, die Tiefstwerte liegen hier allerdings meist  zwischen +1 und +4 Grad bzw. in der Wiener Innenstadt bei +5 Grad.

Prognose der Tiefstwerte am Dienstag. © UBIMET

Frostarmer Herbst, Milderung in Sicht

In Summe brachte dieser Herbst bislang weniger Frost als üblich. selbst in Lagen um 1500 m gab es bislang nahezu keinen Frost. Etwa im Lungau kommt es meist noch im September zum ersten Herbstfrost, heuer ist es kommende Nacht erstmals der Fall. In Obertauern wurde heute der erste Frost des Herbsts verzeichnet. Im gesamten Monat wären hier durchschnittlich 12 Frosttage zu erwarten, was sich heuer aber nicht ausgehen wird: In den kommenden 10 Tagen kommen voraussichtlich nur zwei bis drei weitere dazu. Tatsächlich steigen die Temperaturen zur Wochenmitte wieder spürbar an, in der zweiten Wochenhälfte zeichnen sich auch wieder Höchstwerte um 20 Grad ab.

Mittlerer erster Herbstfrost. Daten: GSA

Der erste Frost in Österreich

In den höher gelegenen Alpentälern wie etwa am Arlberg oder im Lungau tritt der erste Frost miest im September auf, in den größeren Tallagen sowie im Flachland ist es meist in der zweiten Oktoberhälfte der Fall. Nur in den größeren Ballungsräumen wie in Wien und Linz sowie im Bereich des Bodensees kommt es meist erst im November erstmals zu Frost.

 Ort (Auswahl) Erster Frost im langjährigen Mittel (1961-90)
 Waizenkirchen (OÖ) 10.10.
 Bruck / Mur  (ST) 16.10.
 Innsbruck (T) 23.10.
 St. Pölten (NÖ) 24.10.
 Flughafen Wien-Schwechat (NÖ) 25.10.
 Enns (OÖ) 25.10.
 Gmunden (OÖ) 26.10.
 Kremsmünster (OÖ) 26.10.
 Linz Stadt (OÖ) 6.11.
Tiefstwerte in der ersten Monatshälfte. (<1600 m).  Zu Wochenbeginn werden diese unterboten.

Kältepol Freiwald

In den flachen Senken des Oberen Waldviertels bzw. Unteren Mühlviertels kann es bei passenden Bedingungen das ganze Jahr über zu leichtem Frost kommen. Etwa in Schwarzau im Freiwald wurde heuer am 13. sowie 15. Juni leichter Frost gemessen und  in Liebenau/Gugu gab es im Oktober immerhin schon 7 Frosttage. Es handelt sich dabei zwar um sehr kleinräumige, aber durchaus bewohnte, flache Kaltluftseen.

Ein flacher Kaltluftseen im Oberen Waldviertel. © www.wetter-hausruckviertel.at

Kaltfront beendet am Wochenende das sommerliche Wetter

Nasser Herbsttag - pixabay.com

Der Alpenraum liegt derzeit am Rande eines Hochs namens TORA und mit einer westlichen Strömung gelangen einmal mehr ungewöhnlich warme Luftmassen nach Österreich. Am Wochenende lässt der Hochdruckeinfluss aber nach und in der Nacht auf Sonntag zieht eine Kaltfront eines Tiefs namens TINO durch. Damit wird eine nachhaltige Umstellung der Großwetterlage eingeleitet: Der anhaltende Tiefdruckeinfluss über Nordeuropa klingt langsam ab und im Laufe der kommenden Woche etabliert sich über Skandinavien ein mächtiges Hochdruckgebiet, was hierzulande oft unterdurchschnittliche Temperaturen zur Folge hat.

In der Nacht von Samstag auf Sonntag zieht die Kaltfront über Österreich hinweg. © ECMWF/UBIMET

Bis Samstag spätsommerlich warm

Unter Hochdruckeinfluss verläuft der Donnerstag ruhig und meist trocken. Lokale Frühnebelfelder lichten sich rasch und bei nur harmlosen Wolken scheint häufig die Sonne. An der Alpennordseite werden die Wolken ab dem Nachmittag dichter, aber erst am späten Abend fällt im äußersten Norden stellenweise ein wenig Regen. Die Höchstwerte erreichen vom Wiener Becken bis zum Rax-Schneeberg-Gebiet bis zu 28 Grad und liegen damit um teils mehr als 10 Grad über dem jahreszeitlichen Schnitt. Am Freitag ziehen im Norden und Osten anfangs noch einige Wolken durch, sonst scheint nach Auflösung lokaler Nebelfelder bereits häufig die Sonne. Im Tagesverlauf kommt im gesamten Land wieder häufig die Sonne zum Vorschein und die Temperaturen erreichen 22 bis 27 Grad mit den höchsten Werten am Alpennordrand vom Flachgau bis ins Mostviertel.

Umstellung am Wochenende

Der Samstag beginnt im Süden und Osten häufig mit Nebel, dieser lockert am Vormittag aber auf und macht der Sonne Platz. Im Westen ziehen hingegen vermehrt Wolken auf und ab dem Nachmittag breiten sich von Vorarlberg bis Oberösterreich Regenschauer aus. Im Südosten wird es leicht föhnig, damit erreichen die Temperaturen von West nach Ost maximal 17 bis 26 Grad. In der Nacht zieht die Kaltfront über ganz Österreich hinweg, dabei sinkt die Schneefallgrenze in den Nordalpen gegen 1300 m ab. Am Sonntag überwiegen zunächst die Wolken und im Südosten sowie stellenweise auch in den Alpen fällt zeitweise Regen. Nördlich der Donau lockert es tagsüber etwas auf, bei lebhaftem Nordwestwind kommen die Temperaturen aber nicht mehr über 8 bis 15 Grad hinaus.

Prognose der Höchstwerte am Samstag & Sonntag (zum Vergrößern auf das Bild klicken). © UBIMET

Kühler Wochenstart

Der Beginn der neuen Woche gestaltet sich nach aktuellem Stand unter Zwischenhocheinfluss wieder ruhig bei zeitweiligem Sonnenschein. Tagsüber bleiben die Temperaturen auf einem grob der Jahreszeit entsprechenden Niveau von etwa 10 bis 15 Grad. Nachts kühlt es jedoch schon markant ab, im Berg- und Hügelland kann es vielerorts zum ersten leichten Frost kommen.

Temperaturtrend in Wien. © ECMWF/UBIMET

Der goldene Oktober

Im Oktober sorgen Vegetation und Sonne für goldenes Licht

Der Ausdruck „goldener Oktober“ hat im deutschsprachigen Raum eine sehr lange Tradition. Er wurde nachweislich bereits vor mehreren hundert Jahren verwendet, wobei das exakte Datum des Aufkommens jedoch nicht gesichert ist. Entscheidend für den goldenen Eindruck in dieser Jahreszeit sind zwei Faktoren:

  • Die Laubfärbung
  • Der Sonnenstand
Herbst
Goldener Oktober bei Oberstdorf. © www.foto-webcam.eu/

Faktor Vegetation

Die Laubverfärbung der Laubwälder erreicht ab Mitte Oktober vielerorts ihren Höhepunkt. Mit der abnehmenden Sonnenstrahlung lässt die Photosynthese nach: Um den dazu benötigten, wichtigen grünen Farbstoff Chlorophyll über den Winter nicht zu verlieren, wird dieser den Blättern entzogen und andere Farbstoffe werden sichtbar. Bei Lärchen und Birken etwa kommt es durch Karotin zu einer gelb bis goldgelben Färbung, bei Eiche und Ahorn hingegen sorgt der Stoffe Anthocyan für einen deutlich rote Farbe, während Buchen und Eichen aufgrund von Gerbstoffen eher ins Bräunliche gehen.

Herbst
Goldener Oktober in Kärnten. © www.foto-webcam.eu

Faktor Sonne

Die Färbung der Blätter wird durch die verstärkte Streuung des Sonnenlichts in dieser Jahreszeit zusätzlich hervorgehoben, insbesondere in den Morgenstunden sowie am späten Nachmittag bzw. Abend. Dadurch überwiegt die gelb-rötliche Strahlung, welche die Blattverfärbung noch besser und intensiver zur Geltung bringt, und oftmals geht der Farbton sogar ins Goldene. Ruhige Hochdrucklagen sowie auch Föhnlagen im Herbst garantieren meist diesen Sonnenschein, sofern der Nebel keinen Strich durch die Rechnung macht.

Goldenes Licht in Wien am Dienstagabend.
Goldenes Licht in Wien. © foto-webcam.eu

Ungemütliche Wochenmitte im Norden mit Regen und Wind

Nasser Herbsttag - pixabay.com

Deutschland gerät in den kommenden Stunden immer mehr unter den Einfluss des Skandinavientiefs ROLF. Mit Durchzug der Warmfront wird vor allem in der Südhälfte neuerlich außergewöhnlich warme Luft aus Südwesten herangeführt. Im Norden sorgt hingegen die aufkommende Kaltfront im Laufe des Tages für einsetzenden Regen und teils stürmischen Westwind.

Großwetterlage am Mittwoch, dem 11. Oktober 2023 um 14 Uhr MESZ - UBIMET
Großwetterlage am Mittwoch, dem 11. Oktober 2023 um 14 Uhr MESZ – UBIMET

Nochmals spätsommerlich

In der Mitte und im Süden Deutschlands wird es am Mittwoch spätsommerlich warm. Verbreitet ist hier die 25-Grad-Marke in Reichweite, im Oberrheingraben sind sogar 28 Grad möglich! Ganztags unter 20 Grad wird es nur im äußersten Norden bleiben.

Prognose der Tageshöchstwerte für den Mittwoch - UBIMET
Prognose der Tageshöchstwerte für den Mittwoch – UBIMET

Auffrischender Wind

Bereits mit Durchzug der Warmfront frischt in der Nordhälfte am Vormittag teils starker Südwestwind auf. Im Küstenbereich sind auch schon stürmische Böen möglich. In der zweiten Tageshälfte dreht der Wind hier ausgehend von der Nordsee mit Eintreffen der Kaltfront auf Nordwest. Dann sind vereinzelt in sehr exponierten Lagen im Umfeld der Nordsee auch Sturmböen möglich.

Prognose der maximalen Windböen am Mittwoch - UBIMET, UWR.de
Prognose der maximalen Windböen am Mittwoch – UBIMET, UWR.de

Gebietsweise viel Regen, aber wo genau?

In der zweiten Hälfte des Mittwochs beginnt es im Norden mit Durchzug der Kaltfront teils schauerartig verstärkt zu regnen. Die Front verbleibt dann einige Stunden mehr oder weniger an Ort und Stelle und sorgt somit bis in die Nacht zum Donnerstag für lokal ergiebige Regenmengen. Doch wo genau der Schwerpunkt des Niederschlags liegen wird und wie hoch die Mengen sein werden, ist noch recht unsicher! Die größten Chancen für nennenswerte Regensummen binnen weniger als 12 Stunden bestehen aber eindeutig im Norden Niedersachsens und in Bremen. Ob es auch in Richtung Hamburg und Hannover kurzzeitig so kräftig regnen kann, ist noch nicht abgesichert.

Prognose der 24-stündigen Niederschlagssumme am Mittwoch lauf verschiedenen Modellen - oben links ECMWF, oben rechts UBIMET-RACE, unten links DWD-ICON, unten rechts DWD-ICOND2
Prognose der 24-stündigen Niederschlagssumme am Mittwoch laut verschiedenen Modellen – oben links ECMWF, oben rechts UBIMET-RACE, unten links DWD-ICON, unten rechts DWD-ICOND2

Aktuelle Warnungen für Wind und Regen könnt ihr immer auf www.uwr.de finden.

 

Titelbild: Nasser Herbsttag – pixabay.com

Spätsommerliche Temperaturen auch in der neuen Woche

21,3 Grad betrug die Tiefsttemperatur der vergangenen Nacht in Eisenstadt, auch an einigen anderen Orten im Osten wurde eine so genannte Tropennacht mit mehr als 20 Grad registriert. Der beständig wehende Westföhn machte es möglich, in Wiener Neustadt konnte man die morgendliche Gassirunde bei 23 Grad genießen.

Inzwischen hat eine Kaltfront den Alpenraum erreicht und die Temperaturen sinken, doch von einer Wetterumstellung kann keine Rede sein. Bereits ab morgen steigen die Temperaturen wieder verbreitet über die 20 Grad-Marke an, ab Dienstag setzt sich auch im Osten wieder Hochdruckeinfluss mit Sonnenschein durch. Aktuell erscheinen ab Mittwoch in den Niederungen häufig Höchstwerte von 25 Grad und mehr realistisch, üblich wären zu dieser Zeit im Jahr etwa 16 bis 17 Grad. Damit zeichnet sich selbst jetzt schon ab, dass auch dieser Monat mit großer Wahrscheinlichkeit deutlich zu warm ausfallen wird. Der bis dato wärmste Oktober der Messgeschichte wurde erst letztes Jahr erreicht.

Zur Abwechslung sind in Wien mal Wolken aufgezogen – Webcam vom Bisamberg @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/bisamberg

Die Aussichten im Detail:

Am Montag dominieren im Norden und Osten nach einem noch teils freundlichen Start rasch die Wolken und ab Mittag breitet sich von Nordosten her Regen aus. Sonst bleibt es meist trocken und nach Auflösung lokaler Nebelfelder stellt sich ein teils freundlicher Sonne-Wolken-Mix ein, am längsten zeigt sich die Sonne von Vorarlberg bis Oberkärnten. Der Wind lebhaft bis kräftig aus West- bis Nordwest, im Osten zunächst noch mäßig aus Süd und die Temperaturen erreichen von Nord nach Südwest maximal 17 bis 27 Grad.

Am Dienstag geht es in der Osthälfte mit vielen Wolken und gebietsweise noch mit etwas Regen in den Tag, im Westen dominiert hingegen rasch der Sonnenschein. Im Tagesverlauf trocknet es ab und von Westen her setzt sich nach und nach die Sonne durch, am Nachmittag überwiegt schließlich verbreitet ein freundlicher Mix aus Sonne und Wolken. Bei mäßigem bis lebhaften Wind aus meist westlichen Richtungen erreichen die Temperaturen 19 bis 27 Grad, mit den höchsten Werten im Südwesten.

Der Mittwoch hat zunächst einige Nebel- bzw. Hochnebelfelder zu bieten, etwa in den südlichen Becken oder im Donauraum. Diese lösen sich aber spätestens am Vormittag auf und anschließend dominiert der Sonnenschein, hochliegende und harmlose Schleierwolken trüben den freundlichen Eindruck kaum. Der Wind weht schwach bis mäßig aus westlichen bis südlichen Richtungen und es wird erneut außergewöhnlich warm, die Höchstwerte liegen zwischen 21 und 27 Grad.

Prognose der Höchstwerte am Donnerstag nach dem ICON-Modell @ UBIMET, DWD

Am Donnerstag halten sich in den Tälern und Becken zunächst ein paar Nebelfelder, diese lichten sich aber am Vormittag und anschließend setzt sich besonders im Süden und Westen ein freundlicher Mix aus Sonne und Wolken durch. Sonst können sich ab Mittag auch mehr Wolken bemerkbar machen. An der Alpennordseite frischt mäßiger bis lebhafter Westwind auf, die Temperaturen erreichen maximal 21 bis 27 Grad.

Und auch der Freitag hat nach mitunter bewölktem Start wieder viel Sonnenschein und ungewöhnlich hohe Temperaturen zu bieten. Meist werden Höchstwerte von 22 bis 27 Grad erwartet, selbst in mittleren Höhenlagen sind sommerliche Temperaturen um 25 Grad möglich.

Schneelage der Alpen: Auf unseren Bergen setzt sich der Sommer fort

Sommerlich anmutender Blick in die Niederen Tauern am 07. Oktober 2023 - https://www.foto-webcam.eu/webcam/obertauern2/

Am Hohen Sonnblick (3109 m Seehöhe) wird momentan keine Schneedecke beobachtet und die Mitteltemperatur liegt seit 13 Tagen über 0 Grad. Im meteorologischen Herbst (also ab dem 1. September) gab es hier bereits 9 rekordwarme Tage (rote Balken im Diagramm unten) und lediglich zwei Tage, an denen die Mitteltemperatur unter dem langjährigen Klimamittel lag. Das derzeitige Temperaturniveau ist vergleichbar mit Mitte/Ende August.

Tägliche Mitteltemperaturn am Hohen Sonnblick im Verlauf des heurigen Jahres im Vergleich zum langjährigen Klimamittel (orange/rot = zu mild) - UBIMET, Daten GSA
Tägliche Mitteltemperaturen am Hohen Sonnblick im Verlauf des heurigen Jahres im Vergleich zum langjährigen Klimamittel (orange/rot = zu mild) – UBIMET, Daten GSA

Der Sonnblick ist aber kein Einzelfall. Der gesamte Alpenraum präsentiert sich momentan selbst im Hochgebirge immer noch im spätsommerlichen Gewand. Im Schnitt sollte die Saison der Schneeakkumulation in den Nordalpen – von der Schweiz bis zu den Tauern – oberhalb von rund 2500 m genau Anfang bis Mitte Oktober starten. Heuer ist aber die Schneelage so mager wie seit mindestens Oktober 2014 nicht mehr. Im gesamten Alpenraum gibt es momentan keine nennenswerte Schneedecke.

Gesamtschneehöhe am Pitztaler Gletscher (Tirol). Vergleich 2023 mit langjährigem Mittel und Min/Max - https://wiski.tirol.gv.at/hydro/#/Schneehöhe?
Gesamtschneehöhe am Pitztaler Gletscher (Tirol). Vergleich 2023 mit langjährigem Mittel und Min/Max – https://wiski.tirol.gv.at/hydro/#/Schneehöhe?
Gesamtschneehöhe am Gornergratsee (Schweiz). Vergleich 2023 mit langjährigem Mittel und Min/Max - https://whiterisk.ch/de/conditions/measurements/new-snow
Gesamtschneehöhe am Gornergratsee (Schweiz). Vergleich 2023 mit langjährigem Mittel und Min/Max – https://whiterisk.ch/de/conditions/measurements/new-snow
Gesamtschneehöhe am Weissfluhjoch (Schweiz). Vergleich 2023 mit langjährigem Mittel und Min/Max - https://whiterisk.ch/de/conditions/measurements/new-snow
Gesamtschneehöhe am Weissfluhjoch (Schweiz). Vergleich 2023 mit langjährigem Mittel und Min/Max – https://whiterisk.ch/de/conditions/measurements/new-snow

Die zu dieser Jahreszeit rekordverdächtig schneefreien Alpen sieht man ganz gut auch am Satellitenbild. In der Animation unten ist ein Oktober-Satellitenbild pro Jahr von 2017 bis 2023 dargestellt. Den Schnee auf den Bergen kann man dabei in weiß erkennen (Achtung: Auch die Wolken/Nebelfelder werden weiß dargestellt!). Der Oktober 2020 sticht dabei deutlich heraus: Damals gab es schon reichlich Schnee bis in mittlere Lagen. Der Oktober 2023 ist hingegen eindeutig Schlusslicht, zumindest seit 2017.

Animation der Schneelage in den Alpen vom Satellit (2017 bis 2023) - Copernicus/Sentinel 1
Animation der Schneelage in den Alpen vom Satellit (2017 bis 2023) – Copernicus/Sentinel 1

Diese Entwicklung kann man auch aus der Sicht einer Webcam betrachten, wie in der Animation unten entlang der Großglockner Hochalpenstraße zwischen 2014 und 2023. In diesem Fall gibt es ein Webcam-Bild pro Jahr immer rund um den 7. Oktober. Auch hier fällt der Oktober 2020 (und an zweiter Stelle 2021) als besonders schneereich auf. Im Jahr 2014 war die Schneelage im Hochgebirge hingegen ähnlich mager wie heuer.

Blick auf die Großglockner Hochalpenstraße (Animation 2014-2023, 1 Bild pro Jahr rund um den 7. Oktober) - https://www.foto-webcam.eu/webcam/wallackhaus/
Blick auf die Großglockner Hochalpenstraße (Animation 2014-2023, 1 Bild pro Jahr rund um den 7. Oktober) – https://www.foto-webcam.eu/webcam/wallackhaus/

Die Aussichten für die kommenden Tage sind dabei nicht vielversprechend. Nennenswerte Niederschlagsmengen sind nicht in Sicht. Zudem bleibt die Nullgradgrenze (die Höhe, auf der 0°C zu erwarten sind) nahezu durchgehend zwischen 3000 m und 4000 m. Eine nachhaltige Änderung der Großwetterlage könnte erst nach der Monatsmitte stattfinden, ob es auch zu nennenswertem Schnee in mittleren und höheren Lagen führen würde ist aber noch unklar.

Prognose der Nullgradgrenze für die kommenden 7 Tage in der Tauernregion - ECMWF IFS, UBIMET
Prognose der Nullgradgrenze für die kommenden 7 Tage in der Tauernregion – ECMWF IFS, UBIMET

Tief PATRICK bringt Ostseeraum ersten Herbststurm

Der Oktober ist der erste meteorologische Herbstmonat, in dem regelmäßig die ersten kräftigeren Stürme in Europa auftreten. So auch dieses Jahr, allerdings zunächst recht weit nördlich. Somit wird zunächst Skandinavien und das Baltikum betroffen sein. In abgeschwächter Form aber auch der Norden und Osten von Deutschland.

Aktuell

Derzeit befindet sich das Tief über Südnorwegen und besitzt weniger gut definierte Strukturen, wie man im Titelbild dieses Blogs (Aufnahmezeitpunkt 6.10.2023 14 Uhr MESZ) erkennen kann. Lediglich die Warmfrontbewölkung, die in etwa von Südschweden bis in den Nordosten Deutschlands reicht ist einfach auszumachen.

Entwicklung

In den kommenden Stunden wird das Tief relativ gerade nach Osten ziehen und dabei Süd- und Mittelschweden überqueren. Dabei wird es sich deutlich verstärken. Grund hierfür sind zwei generelle Prozesse, zum einen die markante Zufuhr von warmer Luft (für Kenner: Warmluftadvektion) und zum anderen die Verstärkung/Bildung von Tiefs im Lee von Gebirgen (für Kenner: Lee-Zyklogenese), hier die norwegischen Berge.

Die folgende Animation zeigt nun die Prognose der Böen bis zum Montag. Dabei deuten sich insbesondere für die Seegebiete von Mittelschweden, über die Schären bis ins Baltikum orkanartige Böen an. Mit Spitzenböen nahe 120 km/h und Wellenhöhen bis zu 6 m werden die Bedingungen auf See schon sehr rau sein, allerdings nicht so ungewöhnlich für die Ostsee wie mancher denken wird. Zudem wird auch eine Sturmflut entlang der baltischen Küste erwartet.

Prognose der Böen nach dem ECMWF-Modell © ECMWF/UBIMET

 

 

 

 

 

 

 

Signifikante Wellenhöhe Sonnabendvormittag nach dem ECMWF © ECMWF

Die Kaltfront des Tiefs wird dabei insbesondere von der Nordsee bis nach Sachsen teils kräftigen Regen bringen, örtlich sind hier 20 bis 30 L zu erwarten. Zudem weht speziell in der kommenden Nacht an der vorpommerschen Ostseeküste stürmischer Westwind.

Mit dem Weiterzug des Tiefs gen Osten dreht die Strömung auf nördliche Richtungen und es erfolgt ein erster Kaltluftausbruch nach Osteuropa. Dieser wird auch den Osten Norden von Deutschland streifen.

Dies wird sich insbesondere in der Nacht auf Sonntag bemerkbar machen. Dann werden örtlich nur mehr +1 Grad erwartet, örtlich ist Bodenfrost möglich. In diesem bisher milden Herbst doch eher eine Ausnahme.

Temperaturentwicklung in rund 1500 m Höhe © ECMWF/UBIMET
Prognostizierte Tiefstwerte am Sonntagmorgen © UBIMET

Milder Oktober setzt sich weiter fort

Der sommerliche Charakter des diesjährigen Oktobers wird sich auch die kommenden Tage weiter fortsetzen. Die Höchstwerte liegen weiterhin über 20 Grad, ja teils sogar über 25 Grad.

Prognose der Höchstwerte (zum Vergrößern auf die Karte klicken). © UBIMET

Grund hierfür ist das wetterbestimmende Hoch TORA, welches ihr Zentrum zu den Alpen verlagert. Dabei erfasst neuerlich subtropische Luft das Land. Lediglich am Sonntag erfahren die Temperaturen im Osten des Landes einen kleinen Dämpfer. Nördlich des angesprochenen Hochs verlagert sich das Tief PATRICK vom Atlantik, über Südnorwegen und -schweden zum Baltikum und weiter nach Russland.

Am Sonntag im Osten vorübergehend kühler

Am Sonntag stößt eine Kaltfront über Osteuropa nach Süden vor und erreicht dabei auch den Osten Österreichs. Kurzzeitig dreht die Strömung auf Nord und die Höchstwerte liegen im Norden und Osten bei 16 bis 20 Grad. Dann ist auch etwas Regen zu erwarten, meist bleibt es bei ein bis zwei Litern, lediglich in Richtung Mostviertel deuten sich teils 10 Liter an. Dabei wird es in den prädestinierten Nordföhntälern föhnig und im Süden steigen die Höchstwerte auf bis zu 28 Grad.

Ausblick

Am Montag erreicht dann von Westen schon die nächste Warmfront das Land. Dann werden im Westen teils mehr als 25 Grad erwartet. Am Dienstag wird schließlich eine schwache Kaltfront außer im Westen für ein wenig Abkühlung sorgen. Dennoch liegen wir weiterhin überdurchschnittlich temperiert.

Temperaturprognose für Wien © ECMWF/UBIMET
Temperaturprognose für Bregenz © ECMWF/UBIMET

Wie in beiden Graphiken (für Wien und Bregenz) zu sehen ist, nimmt die Wahrscheinlichkeit für Höchstwerte über 25 Grad erst zum übernächsten Wochenende deutlich ab. Somit scheint sich die Langfristprognose des ECMWF zu bestätigen.

Langfristprognose des ECMWF © https://charts.ecmwf.int/streaming/20231004-1050/36/ps2png-worker-commands-77969c47cb-j9gnm-6fe5cac1a363ec1525f54343b6cc9fd8-690Md5.png

 

30,3 Grad im Oktober: Neuer Temperaturrekord bei Tulln

Altweibersommer

Mit einem Höchstwert von 30,3 Grad wurde am Dienstag in Langenlebarn ein neuer Oktober-Rekord aufgestellt. Der Winddrehung von Südost auf Süd bis Südwest ist es zu verdanken, dass um 15:40 Uhr die 30-Grad-Marke erreicht wurde, kurz vor 16 Uhr kletterte die Temperatur sogar bis auf 30,3 Grad.


Damit ist der Uralt-Rekord vom 4. Oktober 1956, der bei 30,2 Grad aus dem Jahre 1966 datiert, Geschichte. Gemessen wurde dieser Wert in Fußach am Bodensee. Diese Station gibt es inzwischen nicht mehr, bzw. wird jetzt unweit davon am Rohrspitz gemessen. Anbei bis bislang höchsten gemessenen Temperaturen in Österreich im Oktober:

  • 30,3 Grad Langenlebarn (NÖ, 3.10.2023)
  • 30,2 Grad Fußach (V, 4.10.1966)
  • 30,1 Grad Eisenstadt (B, 1.10.1956)
  • 30,0 Grad Deutschlandsberg (ST, 5.10.1983)

Auch an einigen anderen Stationen wurden neue Oktober-Rekordwerte erreicht, und das sowohl in tiefen Lagen als auch auf den Bergen, wie etwa auf der Rax mit 22,1 Grad oder auf der Rudolfshütte mit 16,8 Grad.

Hitliste mit den Höchstwerten am Dienstag, den 3.10.2023:

  • 30,3 Grad Langenlebarn (NÖ) OKTOBER-ÖSTERREICHREKORD
  • 29,4 Grad St. Aegyd am Neuwalde (NÖ)
  • 29,3 Grad Klausen-Leopoldsdorf (NÖ)
  • 29,1 Grad Kirchberg an der Pielach (NÖ)
  • 28,6 Grad St. Pölten (NÖ), Raabs/Thaya (NÖ), Weyer (OÖ)

Tief NOAH bringt am Dienstag regional Sturm und lokale Gewitter

Sturm

Deutschland liegt derzeit noch unter dem Einfluss eines Hochs namens SONJA, dessen Kern mittlerweile über Südosteuropa liegt. Mit einer südwestlichen Strömung gelangen dabei sehr milde Luftmassen ins Land und die Temperaturen liegen deutlich über dem jahreszeitlichen Mittel.

Prognose der Höchstwerte am Montag (zum Vergrößern auf das Bild klicken).

Noah zieht auf

Vor den Küsten Frankreichs entsteht aktuell ein Wellentief, welches in der Nacht zum Dienstag unter Verstärkung über den Ärmelkanal hinwegzieht und am Dienstagmittag bereits über Südschweden liegt.

Bodenwetterkarte am Dienstagmittag (zum Vergrößern auf das Bild klicken).

Damit kommt auch in Deutschland verbreitet frischer bis starker Südwestwind auf, besonders im östlichen Niedersachsen sowie generell im Bereich der Mittelgebirge wie etwa im Harzvorland und im Thüringer Wald sind auch stürmische Böen zu erwarten. In der Südosthälfte wird es zudem nochmals sehr warm für Anfang Oktober.

Prognose der Höchstwerte am Dienstag (zum Vergrößern auf das Bild klicken).

Sturmböen und lokale Gewitter

Mit Durchzug der Kaltfront kommt im Laufe der zweiten Tageshälfte vorübergehend starker West- bis Nordwestwind auf, wobei sich die Kaltfront auf ihrem Weg südostwärts voraussichtlich immer mehr zu einer geschlossenen Schauerlinie mit eingelagerten Gewittern verstärken wird. Vor allem in der Mitte bzw. in der Südosthälfte ist daher recht verbreitet mit stürmischen Böen zu rechnen, mancherorts wie etwa  in Sachsen und Franken sind in Gewitternähe aber auch teils schwere Sturmböen möglich!

Aktuelle Böenprognose von ICON-D2 von Dienstagvormittag bis Dienstagnacht. Achtung: Andere Lokalmodelle wie etwa AROME berechnen auch in Bayern stärkere Böen.

Am Dienstagabend ziehen im äußersten Norden weitere gewittrige Schauer durch, dabei sind auch an der Ostsee örtlich Sturmböen zu erwarten. Sonst ist nach Durchzug der Kaltfront eine rasche Wetterberuhigung in Sicht und im Laufe der Nacht zum Mittwoch zieht die Front nach Polen, Tschechien und Österreich ab.

Sturmwarnungen für Dienstag (Stand: 2.10.2023, 13 Uhr). © www.uwr.de

 

Herbst auf Abwegen: Zu Wochenbeginn bis zu 29 Grad

Strohballen beim Sonnenuntergang

Nach dem wärmsten September seit Messbeginn in weiten Teilen Mitteleuropas legt auch der Oktober einen außergewöhnlich warmen Start hin. Ein umfangreiches Hoch namens Sonja sorgt zu Wochenbeginn für stabile Wetterverhältnisse und aus Westen erfassen neuerlich sehr warme Luftmassen Mitteleuropa. Die Höchstwerte am Dienstag liegen an der Alpennordseite im Bereich der Monatsrekorde. Der landesweite Monatsrekord von 30,1 Grad vom 1. Oktober 1956 in Eisenstadt wird voraussichtlich nur knapp verfehlt. Damit beginnt auch der zweite Herbstmonat sommerlich. Den bislang wärmsten Oktober seit Messbeginn gab es erst im Vorjahr, als etwa am Sonnblick erstmals ein Temperaturmittel über 0 Grad gemessen wurde.

Am Rande eines Höhenhochs über dem MIttelmeer erfassen uns warme Luftmassen. © ECMWF

Sonnig und sehr warm

Am Montag lösen sich lösen sich lokale Nebelfelder rasch auf und verbreitet scheint die Sonne. Die Temperaturen erreichen am Nachmittag 24 bis 27 bzw. lokal in den Nordalpen auch 28 Grad. Der Dienstag beginnt im Flachland häufig mit Nebel, am Vormittag setzt sich verbreitet die Sonne durch. Die Luft erwärmt sich am Nachmittag auf 25 bis 28 bzw. lokal am Alpennordrand auch 29 Grad.

Prognose der Höchstwerte am Dienstag (zum Vergrößern auf das Bild klicken). © UBIMET

Am Dienstagabend zieht aus Norden dann eine Kaltfront auf und von Vorarlberg bis Oberösterreich breiten sich Regenschauer und einzelne Gewitter aus. In der zweiten Nachthälfte ziehen dann auch im Osten und Süden Schauer durch.

Prognose der Höchstwerte im Vergleich zum Klimamittel. © UBIMET

Moderate Abkühlung

Der Mittwoch startet im Bergland und im Süden bewölkt mit schauerartigem Regen, im Donauraum und nördlich davon dagegen häufig sonnig. Tagsüber lockert es auch im Westen und in den Nordalpen zögerlich auf, im zentralen Bergland und im Süden halten sich die Wolken samt einzelner Schauer recht hartnäckig. Bei lebhaftem West- bis Nordwestwind gehen die Temperaturen zwar etwas zurück, liegen mit maximal 16 bis 22 Grad aber auch nach dem Kaltfrontdurchgang weiterhin über dem jahreszeitlichen Mittel.

Temperaturtrend für Wien mit Vergleich zum jahreszeitlichen Mittel. © ECMWF/UBIMET

Am Donnerstag machen die anfangs oft dichten Restwolken sowie lokale Nebelfelder am Vormittag der Sonne Platz. Tagsüber stellt sich vielerorts ein Mix aus Sonne und Wolken ein, dabei erreichen die Temperaturen 17 bis 23 Grad.

Erneut spätsommerlich

Zum Wochenende hin breiten sich über Westeuropa erneut sehr warme Luftmassen aus, welche im Laufe des Wochenendes voraussichtlich auch Österreich erreichen. Damit steigen die Temperaturen bei überwiegend sonnigem Wetter neuerlich an. Ab Sonntag kündigen sich wieder spätsommerliche Höchstwerte um 25 Grad an.

September 2023 wärmster seit Messbeginn in Österreich

Bei überdurchschnittlich viel Hochdruckeinfluss lagen die Temperaturen im September 2023 nahezu durchgehend über dem Mittel, nur kurzzeitig sorgte eine Kaltfront im Zusammenspiel mit einem Italientief rund um den 24. für durchschnittliche bzw. im Bergland auch leicht unterdurchschnittliche Temperaturen. In Summe schließt der September österreichweit 3,5 Grad wärmer als im langjährigen Mittel von 1991 bis 2020 ab und übertrifft damit um mehr als 0,5 Grad den bislang wärmsten September seit Messbeginn. Damit wird der bisherige Rekordhalter aus dem Jahre 1810 auf Platz 2 verdrängt, die Messreihe geht bis 1767 zurück.

Temperaturabweichung im September (zum Vergrößern auf die Karte klicken). © UBIMET

Besonders extrem fallen die Abweichungen im Nordosten sowie generell auf den Bergen aus, hier was es oft 4 bis 4,5 Grad wärmer als üblich. Etwa am Hohen Sonnblick war der September mit einer mittleren Temperatur von +4,5 Grad sogar wärmer als ein durchschnittlicher Sommermonat. Entsprechend wurden auf den Bergen auch neue Temperaturrekorde verzeichnet, so war der 9. mit bis zu 13 Grad der bislang wärmste Septembertag seit Messbeginn am Sonnblick.

In einem stabilen Klima würden sich die positiven und negativen Abweichungen in etwa ausgleichen. Auch im Zuge der globalen Erwärmung kommt es aber noch zu unterdurchschnittlichen Wetterabschnitten wie etwa im April (hier die Abweichungen in Österreich im Vergleich zum aktuellen Mittel von 1991 bis 2020).
Höchste Temperaturen
  • 32,1 Grad Langenlebarn (NÖ, 11.)
  • 32,0 Grad Eisenstadt (B, 12.) , Klausen-Leopoldsdorf (NÖ, 11.)
  • 31,7 Grad Mattersburg (B, 11.), Stammersdorf (W, 12.), Mistelbach (NÖ, 13.)
Tiefste Temperaturen (unter 1500 m)
  • -1,0 Grad Lech/Arlberg (V, 25.)
  • -0,5 Grad St.Leonhard/Pitztal (T, 25.)
  • -0,4 Grad Liebenau/Gugu (OÖ, 28.)

Rekord an Sommertagen

In fast allen Landeshauptstädten wurde ein neuer Rekord an Sommertagen verzeichnet, nur in Innsbruck, Klagenfurt und Graz hat es knapp nicht gereicht. Im Osten gab es sogar drei bis vier mal so viele Sommertage wie üblich. Etwa in Wien wurde die 25-Grad-Marke an 21 Tagen erreicht, der bisherige Septemberrekord lag bei 16. In Linz lag der Rekord bei 13 Tagen, heuer waren es 17 Sommertage. In Langenlebarn (Tulln) wurde mit 25 Sommertagen sogar ein neuer Landesrekord aufgestellt. Tatsächlich entspricht die Anzahl der Sommertage in diesem September im Osten jener eines durchschnittlichen Julis (die durchschnittliche Anzahl an Sommertagen in den Landeshauptstädten im September liegt zwischen zwei in Bregenz und sieben in Wien).

Sommertage
  • 25 Langenlebarn (NÖ)
  • 23 Krems, Gänserndorf (NÖ), Mattersburg (B)
  • 22 u.a. Wien-City, Eisenstadt (B), Leibnitz (ST)

Im Osten und im Inntal gab es zudem auch mehrere Hitzetage: In Langenlebarn wurde die 30-Grad-Marke an sechs Tagen erreicht, was der durchschnittlichen Anzahl an Sommertagen im September entspricht. Mit 32,1 Grad wurde hier auch die landesweit höchste Temperatur des Monats gemessen. Der Rekord liegt bei 36 Grad, gemessen am 1.9.2015 in Pottschach-Ternitz.

Hitzetage
  • 6 Langenlebarn (NÖ)
  • 5 Wien, Krems, Bad Vöslau, Gänserndorf (NÖ), Weyer (OÖ), Innsbruck, Imst (T)
  • 4 u.a. St. Pölten (NÖ), Eisenstadt (B), Mayrhofen (T), Mooslandl/Hieflau (ST)

Sonne wie im Sommer

Die Kombination aus mehreren beständigen Hochdrucklagen, trockener Luft und wenig Nebel hat zu deutlich überdurchschnittlichen Sonnenstunden geführt. Landesweit gab es etwa 35 Prozent mehr Sonnenschein als üblich, wobei die größten Abweichungen von bis zu 60 Prozent an der Alpennordseite beobachtet wurden. Tatsächlich brachte der September hier so viele Sonnenstunden wie ein durchschnittlicher Hochsommermonat. Besonders stark stechen dabei Oberösterreich und die nördliche Obersteiermark heraus, wo vereinzelt wie etwa in Ranshofen am Inn mit mehr als 260 Sonnenstunden auch neue Monatsrekorde aufgestellt wurden.

Vorläufig sonnigste Orte
  • 265 Sonnenstunden Feldkirchen bei Mattighofen (OÖ)
  • 263 Sonnenstunden Ostermiething, Aspach (OÖ)
  • 262 Sonnenstunden Ranshofen / Braunau (OÖ)
Vorläufige Sonnenscheinabweichung im September 2023. © UBIMET

Blitzreich, aber trocken

Im landesweiten Flächenmittel gab es im September etwa 50 Prozent weniger Niederschlag als üblich, wobei regional große Unterschiede auftraten. Während es die größten negativen Abweichungen vom Oberen Waldviertel über die westliche Obersteiermark bis nach Oberkärnten gab, wurde das Regensoll im Rheintal, im Tiroler Oberland sowie lokal auch am Alpenostrand und in Niederösterreich erreicht bzw. übertroffen. Verantwortlich dafür waren ein Italientief am 22. sowie zwei Gewitterlagen am 2. und 13. September.

Vorläufige Niederschlagsabweichung im September 2023. © UBIMET

In Summe wurden 57.000 Blitzentladungen detektiert, davon knapp 22.000 in der Steiermark. Damit gab es im September etwa 40 Prozent mehr Blitze als im 10-jährigen Mittel. In Wien gab es am 13. mit knapp 700 Blitzentladungen sogar den blitzreichsten Tag des Jahres.

Blitzdichte im September 2023. © UBIMET
Blitzdichte
  • 1,7 Blitze/km² Wien
  • 1,3 Blitze/km² Steiermark, Burgenland
  • 1,0 Blitze/km² Tirol
Analyse und Messwerte der maximalen täglichen Niederschlagssumme. © UBIMET
Vorläufig nasseste Orte
  • 152 Liter pro Quadratmeter Loibl (K)
  • 148 Liter pro Quadratmeter Brand (V)
  • 127 Liter pro Quadratmeter Mönichkirchen (NÖ)
Stärkste Windspitzen Niederungen
  • 89 km/h Fischbach (ST, 24.)
  • 87 km/h Bichlbach (T, 12.)
  • 80 km/h St.Radegund (ST, 24.), Innsbruck (T, 21.)

Eis-Bilanz an den Polkappen

Arktische Meereisausdehnung auf niedrigem Niveau

Mit dem Ende des Sommer auf der Nordhalbkugel wird auch bei der arktischen Meereisbedeckung Bilanz gezogen, denn diese erreicht zu diesem Zeitpunkt ihr jährliches Minimum.  Seit Jahrzehnten beobachtet man, dass diese Ausdehnung sich auf einem Abwärtstrend befindet und auch das aktuelle Jahr bestätigt diesen Trend. Zwischen März 2023 und September 2023 schrumpfte die Gesamtfläche von 14.6 Mio. km² auf 4.2 Mio. km². Das sind knapp 2 Mio. km² mehr als im langjährigen Mittel (1981-2010) üblich.  Vergleicht man das jetzt mit den Jahren zuvor, so gab es seit Beginn der satellitengestützten Messungen im Jahr 1979 nur fünf Jahre, die am Ende des Sommers noch weniger Eis in der Bilanz stehen hatten.

Die Gründe für die große Abweichung vom langjährigen Mittel sind einerseits die durch Menschen verursachte globale Klimaerwärmung (verbreitet 3 bis 4 Grad, stellenweise sogar 5 Grad Abweichung vom Mittel in der Arktis). Aber auch starke Winde im Juli nördlich des Polarkreises sorgten für einen erhöhten Transport von Meereis weg von der Arktis.

Ausdehnung des arktischen Meereises Quelle: National Snow & Ice Data Center (NSIDC)

 

Rekordniveau in der Antarktis

Auf der Südhalbkugel nimmt in den dunklen und kalten Wintermonaten die Eisfläche wieder zu. Mit Ende des Winters ist demnach die antarktische Eisausdehnung auf dem Höchststand. Hier wurde am 10. September im Gegensatz zur Arktis aber erneut ein Rekord gebrochen. Im Vergleich zum bisherigen Rekordjahr 2022 gibt es dieses Jahr noch einmal knapp 1 Mio. km² weniger Eis am Ende des Winters.

Um die genauen Gründe dafür zu verstehen, sind derzeit noch wissenschaftliche Untersuchungen am Laufen. Eine wichtige Rolle könnte aber laut NASA das Phänomen El Niño spielen.

Ausdehnung des antarktischen Meereises Quelle: National Snow & Ice Data Center (NSIDC)

Auswirkungen haben globale Folgen

Die Gebiete der Antarktis und Arktis stehen in einer direkten Wechselwirkung der Kryosphäre (schnee- und eisbedeckte Erdoberfläche) und dem globalen Klima. Schnee und Eis reflektieren das an der Oberfläche ankommende Sonnenlicht zu einem großen Teil wieder zurück ins Weltall. Schmilzt nun Eis ab, kommt darunter Wasser oder meist dunkle Böden zum Vorschein, diese absorbieren aber einen großen Teil der Strahlungsenergie. Das lässt in der Folge die Temperaturen steigen und es schmilzt noch mehr Eis ab. Wenn ein Effekt einen anderen Effekt verstärkt, spricht man von positiven Rückkopplungseffekten.

Schmilzt auf der einen Seite jedes Jahr immer mehr Eis an den Polen ab und auf der anderen Seite wachsen die Eispanzer in den Wintermonaten immer weniger an, so ist eine weitere Auswirkung der globale Anstieg des Meeresspiegels. Laut dem IPCC Bericht könnte demnach der Meeresspiegel bis zum Jahr 2100 im schlimmsten Fall um 0.5 bis 1 m ansteigen. Die Folgen speziell für die Bewohner von Küstengebiete wären dabei katastrophal.

Möglicher Anstieg des Meeresspiegel bis zum Jahr 2100 in verschiedenen Klimaszenarien Quelle: 6th IPCC Assessment Report

 

Titelbild: Antarktis – pixabay.com

Der Altweibersommer

Herbstsonne

Wissenschaftlich gesehen versteht man unter dem Altweibersommer eine sogenannte meteorologische Singularität. Also einen Witterungsabschnitt mit beständigem Hochdruckwetter im Frühherbst, der nahezu jedes Jahr eintritt. Der Altweibersommer findet meist in der zweiten Septemberhälfte oder im Oktober statt.

20 Grad und kühle Nächte

In dieser Zeit steigen die Temperaturen an den Nachmittagen regelmäßig über 20 Grad. Die Nächte sind oft aber schon empfindlich kühl, manchmal sogar frostig und immer häufiger breiten sich in den Tälern und Becken Frühnebelfelder aus. Auf den Bergen gibt es dafür oft den ganzen Tag strahlend blauen Himmel und perfekte Fernsicht. Besonders im Oktober sind die Temperaturen an manchen Tagen im Mittelgebirge sogar höher als im Tal.

Glänzende Spinnfäden

Die Herkunft des Wortes ist nicht sicher, man vermutet aber, dass der Altweibersommer seinen Namen den Spinnen zu verdanken hat, welche im Herbst durch die Luft segeln: Die Fäden von jungen Baldachinspinnen glänzen im Sonnenschein und erinnern dabei an das graue Haar alter Frauen. Häufig läuft man unbeabsichtigt in solche Fäden hinein. Mit „weiben“ bezeichnete man im Althochdeutschen übrigens das Knüpfen von Spinnweben. Wenn sich im Oktober das Laub langsam verfärbt, ist dann häufig auch vom goldenen Oktober die Rede (in Nordamerika „Indian Summer„).

Spinnenflug

Das Fliegen stellt für Baldachinspinnen eine erfolgreiche Strategie zur Verbreitung dar. Dafür produzieren sie einen Flugfaden, welcher ab einer bestimmten Länge vom Wind erfasst wird und die Spinne zum Abheben bringt. Dieser Vorgang wird „Luftschiffen“ oder „Spinnenflug“ genannt. Beim Transport durch die Luft können Baldachinspinnen Höhen von mehreren Tausend Metern erreichen und bis zu mehrere Hundert Kilometer weit fliegen. Viele Spinnen überleben ihre Reisen allerdings nicht: Die meisten landen auf dem Wasser, in ungeeigneten Lebensräumen oder werden von Vögeln gefressen.

Titelbild © Adobe Stock

Neue Fluten in Griechenland und erster Sturm in Irland

In den nächsten Tagen sorgt eine Hochdruckbrücke bei uns für sonniges und warmes Spätsommerwetter. Nicht selten liegen die Höchstwerte auch über 25 Grad, was für Ende September außergewöhnlich ist. So verwundert es nicht, dass der September 2023 auf bestem Wege ist der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Deutschland zu werden.

Bodendruck- und Frontenkarte für Mittwoch, den 26.09.2023 @ DWD

Wieder kräftige Regengüsse in Griechenland

Während sich das Wetter hierzulande also ruhig präsentiert, fällt der Fokus auf zwei Tiefdruckgebiete am Rande Europas. Gerade einmal rund drei Wochen ist es her, dass Teile Griechenlands von den kräftigsten Regenfällen der jüngeren Geschichte heimgesucht wurden, schwere Überschwemmungen waren die Folge und natürlich sind die Schäden noch längst nicht vollständig beseitigt (mehr dazu hier). Doch erneut hat sich über dem Ionischen Meer zwischen Italien und Griechenland ein Tief eingenistet, welches in Griechenland bis Donnerstag für zahlreiche Gewitter mit kräftigen Regengüssen sorgt. Auf der Bodendruckkarte oben ist das Tief nur schwer zu erkennen, im Satellitenbild dafür umso besser:

Infrorot-Satellitenbild mit Blitzen vom Dienstag, 25.09.2023, 09:30 Uhr MESZ @ UBIMET, EUMETSAT
Prognose des Niederschlags über 48h bis in die Nacht auf Donnerstag @ UBIMET, ECMWF

Regional sind seit gestern schon um 100 l/qm gefallen und im zentralen Festlandsbereich gehen Wettermodelle in den folgenden 48 Stunden von weiteren rund 200 l/qm aus, lokal auch mehr. Teilweise sind somit ähnliche Regionen betroffen wie auch schon zu Beginn des Monats.

Sturmtief trifft Irland

Auf der anderen Seite der Hochdruckbrücke bei den Britischen Inseln kommt dagegen das erste Sturmtief der Saison auf. Am Mittwoch sorgt das Tief KILIAN vor allem in Irland für teils schwere Sturmböen um 100 km/h, aber auch an den Westküsten von Wales, England und Schottland wird es stürmisch.

Prognose der maximalen Böen über 24h am Mittwoch, den 26.09.2023 @ UBIMET, ECMWF

 

Titelbild: https://pixabay.com

Polarlichter über Österreich

Rote Polarlichter in der Nacht auf Montag, den 25. September 2023 in St. Anton. © www.foto-webcam.eu

Wo zuletzt Polarlichter gesichtet wurden

In der Nacht von vergangenem Sonntag auf Montag, 25. September kam es im Westen Österreichs (Vorarlberg bis Salzburg) zu einem schönen Naturschauspiel: An höher gelegenen Orten konnten in nördliche Richtung rötliche Polarlichter beobachtet werden. Weiter östlich war der Himmel leider bewölkt.

Wie Polarlichter entstehen

Bei hoher Sonnenaktivität kommt es häufig zu Koronalen Massenauswürfen, bei denen Teilchen auf das Erdmagnetfeld treffen. Wenn diese Teilchen auf die Moleküle unserer Atmosphäre stoßen, beginnen diese zu leuchten. Normalweise sind Polarlichter in höheren Breitengraden häufiger beobachtbar, da dort die Teilchen aufgrund des schwächeren Magnetfeldes am ehesten auf die Moleküle der Atmosphäre treffen. Falls der Sonnenwind aber relativ stark ausfällt, können in selteneren Fällen auch in Mitteleuropa vereinzelt Polarlichter beobachtet werden. Statistisch treten Polarlichter über Mitteleuropa und Österreich am ehesten in den Übergangszeiten (Herbst und Frühling) nahe zur Tag-und-Nacht-Gleiche auf. Mehr Infos dazu gibt es hier: Vom Sonnenwind zum Sonnensturm.

Sind demnächst wieder Polarlichter zu sehen?

Derzeit nimmt die Sonnenaktivität wieder ab, allerdings bestehen in den kommenden Nächten noch gute Chancen, dieses Naturphänomen beobachten zu können. Die Wetterbedingungen müssen natürlich auch mitspielen: Im Westen ist die Wahrscheinlichkeit für Nebel- und Hochnebelbildung derzeit am geringsten. Hier stehen besonders in höheren Lagen (oberhalb etwaiger Dunstfelder in den Tälern und) die Chancen gut für eine Sichtung.

Die Polarlichter werden natürlich auch in den sozialen Medien gerne geteilt:

Auch in Deutschland wurden Polarlichter gesichtet und dokumentiert, wie etwa am Strand von Schilling:

Zudem sind weitere Bilder auf https://www.foto-webcam.eu/webcam/bestof/ zu finden, wo einige Webcams die seltenen und schönen Leuchterscheinungen am Himmel festhalten konnten.

Am Wochenende kühl und nass, dann wieder Spätsommer

Am Samstag um exakt 08:50 Uhr MESZ beginnt der astronomische Herbst, pünktlich zu diesem Stichtag verabschiedet sich der Spätsommer aus Österreich – jedoch nur vorübergehend.

Während es im Westen am Freitag bereits nass und deutlich kühler als zuletzt ist, liegt die Osthälfte des Landes noch auf der Vorderseite einer Kaltfront in spätsommerlicher Warmluft. Bis zu 28 Grad werden hier erreicht, das sind etwa 8 Grad mehr als zu dieser Jahreszeit üblich. Die Kaltfront kommt jedoch langsam weiter voran und liegt am Samstag genau über den Ostalpen. Sie bringt dann pünktlich zum Herbstbeginn auch frühherbstliches Wetter mit dichten Wolken, zeitweiligem Regen und nur noch 12 bis 20 Grad.

So stark gehen die Temperaturen in den Landeshauptstädten zurück:

Stadt Höchstwert Freitag Höchstwert Samstag Änderung
Wien 27 Grad 18 Grad -9 Grad
St. Pölten 25 Grad 17 Grad -8 Grad
Eisenstadt 28 Grad 17 Grad -11 Grad
Linz 22 Grad 17 Grad -5 Grad
Graz 26 Grad 18 Grad -8 Grad
Klagenfurt 24 Grad 17 Grad -7 Grad
Salzburg 19 Grad 15 Grad -4 Grad
Innsbruck 16 Grad 15 Grad -1 Grad
Bregenz 16 Grad 15 Grad -1 Grad

 

Nochmal 29 Grad nächste Woche?

Jedoch zeichnet sich schon jetzt ab, dass dieser Kaltlufteinbruch nur von kurzer Dauer sein wird. Am Sonntag erholt sich das Wetter nur langsam, doch schon ab Montag kommt die Warmluft zurück, dann sind bereits häufig wieder 25 Grad oder mehr möglich. Und das nach aktuellem Stand neuerlich für ein paar Tage am Stück! Der September ist damit auf bestem Wege als wärmster September seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in die Geschichte einzugehen.

Bisherige Abweichung der Mitteltemperatur nach 2/ des Septembers 2023 @ UBIMET

Sonne gibt den Takt vor

Der astronomische Herbst beginnt auf der Nordhalbkugel stets am 22., 23. oder 24. September. An diesem Tag wird das sogenannte Äquinoktium, die Tag-und-Nacht-Gleiche, erreicht. Auf der gesamten Erde dauern Tag und Nacht dann genau je 12 Stunden. Das Datum sowie die exakte Uhrzeit des Herbstbeginns richten sich nach dem Sonnenstand: Die Sonne steht zu Herbstbeginn am Äquator im Zenit, also senkrecht über dem Beobachter. Auf der Südhalbkugel ist es übrigens andersherum, hier verabschiedet sich mit der gleichbedeutenden Tag-und-Nacht-Gleiche der Winter und der Frühling kehrt ein.

Hier eine Übersicht der Tageslängen im Laufe eines Jahrs … jetzt im Herbst nimmt die Tageslänge mit rund 3 Minuten pro Tag besonders stark ab:

Die Tage werden langsam wieder länger
Die Änderung der Tageslänge im Jahresverlauf

Schnee in Finnland

Übrigens, der Winter klopft in Europa auch schonmal an. Im finnischen Lappland hat es heute den ersten Schnee gegeben. Das ist nichts Ungewöhnliches, die bis zu 20 cm schauen aber schonmal sehr winterlich aus:

Webcam @ http://liikennetilanne.liikennevirasto.fi/

 

 

Astronomischer Herbstbeginn am Samstag

Feuchter Einstand

Am Samstag um exakt 08:50 Uhr MESZ beginnt der astronomische Herbst, pünktlich zu diesem Stichtag verabschiedet sich der Spätsommer aus Österreich – jedoch nur vorübergehend.

Während es im Westen am Freitag bereits nass und deutlich kühler als zuletzt ist, liegt die Osthälfte des Landes noch vorderseitig einer Kaltfront in spätsommerlicher Warmluft. Bis zu 28 Grad werden hier erreicht, das sind etwa 8 Grad mehr als zu dieser Jahreszeit üblich. Die Kaltfront kommt jedoch langsam weiter voran und liegt am Samstag genau über den Ostalpen. Sie bringt dann pünktlich zum Herbstbeginn auch frühherbstliches Wetter mit dichten Wolken, zeitweiligem Regen und nur noch 12 bis 20 Grad.

So stark gehen die Temperaturen in den Landeshauptstädten zurück:

Stadt Höchstwert Freitag Höchstwert Samstag Änderung
Wien 27 Grad 18 Grad -9 Grad
St. Pölten 25 Grad 17 Grad -8 Grad
Eisenstadt 28 Grad 17 Grad -11 Grad
Linz 22 Grad 17 Grad -5 Grad
Graz 26 Grad 18 Grad -8 Grad
Klagenfurt 24 Grad 17 Grad -7 Grad
Salzburg 19 Grad 15 Grad -4 Grad
Innsbruck 16 Grad 15 Grad -1 Grad
Bregenz 16 Grad 15 Grad -1 Grad

Jedoch zeichnet sich schon jetzt ab, dass dieser Kaltlufteinbruch nur von kurzer Dauer sein wird. Am Sonntag erholt sich das Wetter nur langsam, doch schon ab Montag kommt die Warmluft zurück, dann sind bereits häufig wieder 25 Grad oder mehr möglich. Der september ist damit auf bestem Wege als wärmster September seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in die Geschichte einzugehen.

Sonne gibt den Takt vor

Der astronomische Herbst beginnt auf der Nordhalbkugel stets am 22., 23. oder 24. September. An diesem Tag wird das sogenannte Äquinoktium, die Tag-und-Nacht-Gleiche, erreicht. Auf der gesamten Erde dauern Tag und Nacht dann genau je 12 Stunden. Das Datum sowie die exakte Uhrzeit des Herbstbeginns richten sich nach dem Sonnenstand: Die Sonne steht zu Herbstbeginn am Äquator im Zenit, also senkrecht über dem Beobachter. Auf der Südhalbkugel ist es übrigens andersherum, hier verabschiedet sich mit der gleichbedeutenden Tag-und-Nacht-Gleiche der Winter und der Frühling kehrt ein.

Hier eine Übersicht der Tageslängen im Laufe eines Jahrs … jetzt im Herbst nimmt die Tageslänge mit rund 3 Minuten pro Tag besonders stark ab:

Die Tage werden langsam wieder länger
Die Änderung der Tageslänge im Jahresverlauf

Hintergrund: Astronomische vs. meteorologische Jahreszeiten

Für uns Meteorologen ist der Herbst schon rund drei Wochen alt, er begann am 01. September. Warum es neben den astronomischen Jahreszeiten auch die sogenannten meteorologischen gibt, hat einen einfachen Grund. Meteorologische Statistiken über die Jahreszeiten lassen sich nur schwer erstellen, wenn der Beginn ebendieser mitten in einem Monat liegt und dann auch noch von Jahr zu Jahr schwankt. Deshalb wurde noch in Zeiten ohne Computer die Entscheidung getroffen, die meteorologischen Jahreszeiten immer an den Monatsersten beginnen zu lassen.

Quelle Titelbild: Webcam Diedamskopf @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/diedamskopf

Gewitter unterbrechen sommerliche Wetterphase

Gewitter mit Blitz

Genau genommen geht es für einige noch eher los, denn bereits im Laufe der zweiten Nachthälfte sind von Frankreich aus im Saarland, Rheinland-Pfalz sowie in Baden-Württemberg erste Schauer und Gewitter zu erwarten. Grund hierfür ist eine erste über Deutschland ziehende Kaltfront. Eine zweite, ebenfalls zu einem über dem Nordatlantik befindlichen Tiefdruckkomplex gehörende Kaltfront, bringt ab den Abendstunden weitere Schauer und Gewitter.

Frontenkarte für Montag, 18.09.2023 – DWD

Unterschiedliche Phasen, unterschiedliche Bereiche

Aufzuteilen ist der Montag in drei Gewitterphasen – jene bereits angesprochene aus der Nacht heraus bis zum Vormittag. In der zweiten Phase – ab dem späten Vormittag – sind weitere Gewitter aus Frankreich und der Schweiz zu erwarten, die primär von der Schwäbischen Alb über das Alpenvorland bis zum Bayrischen Wald ziehen. Aufgrund insgesamt guter Bedingungen können diese kräftig ausfallen. Hauptgefahr ist dabei Starkregen binnen kurzer Zeit.

Gewittervorhersage für Montag, 18.092023 – UBIMET

Nördlich davon – über Thüringen bis zur Ostsee – besteht im Zuge einer Konvergenzzone zwar ebenso eine Schauer- und Gewitterneigung, allerdings ist diese deutlich geringe, meist handelt es sich nur um Schauer. Vielmehr muss man sich in der dritten Phase – ab den Abendstunden – von Westen her zwischen Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein im Zuge der zweiten Kaltfront auf neuerlich kräftige Gewitter einstellen. Hierbei ist weniger Starkregen, sondern stürmischer Wind die Hauptgefahr.

Niederschlagsprognose für Montag und bis in die Nacht auf Dienstag – IconD2, UBIMET

Bedingungen in Frankreich besser

Bereits am Sonntag war die Unwettergefahr in Frankreich sehr groß. Im Nordwesten Frankreichs konnte sich dabei sogar ein Tornado bilden. In Deutschland sind die Bedingungen dafür allerdings nicht gegeben.

Titelbild: Gewitter – pixabay.com

Gewitter im Sommer 2023: Knapp 1,1 Mio. Blitze in Österreich

Gewitter

Vom 1. Juni bis zum 31. August registrierte das Blitzortungssystem LINET (Lightning Detection Network) von nowcast, dem Blitzspezialisten der UBIMET-Gruppe, im Hochpräzisionsmessbereich über ganz Österreich verteilt exakt 1.094.100 Blitze (Wolken- und Erdblitze). Entsprechend zum langjährigen Mittel waren heuer der Juli gefolgt vom August die blitzreichsten Monate des Jahres. Während der Juli und August etwa 13 Prozent mehr Blitze als üblich brachten, lag die Bilanz im Juni bei -28 Prozent. Daraus resultiert eine ausgeglichene Sommerbilanz: Der Blitzanzahl im Sommer 2023 liegt im Mittelfeld der vergangenen 10 Jahre. Deutlich mehr Blitze gab es in den Jahren 2012 und 2017, als 1,8 Mio. Entladungen erfasst wurden. Die Gesamtanzahl der Blitze war zwar in etwa durchschnittlich, die Gewitterlagen in diesem Sommer waren aber oft unwetterträchtig.

Blitzdichte im Sommer 2023. © UBIMET

Orkanböen und Großhagel

Der Höhepunkt der Gewittersaison wurde heuer im Juli erreicht, als es rund um die Alpen immer wieder schwere Unwetter gab. In Österreich kam es dabei mehrmals zu Gewitterlinien mit schweren Sturm- und Orkanböen, in Summe wurden im Juli und August an mehr als 50 Wetterstationen neue monatliche Sturmrekorde aufgestellt.

Gemessene Windspitzen im Sommer 2023.

Dazu kam es rund um die Alpen auch mehrmals zu großem Hagel: Am 24. Juli wurde im benachbarten Friaul sogar ein Hagelkorn mit einer Größe von 19 cm dokumentiert, was einem neuen europäischen Rekord entspricht. Auch in Österreich wurde aber sehr großer Hagel beobachtet, wie etwa im Bezirk Voitsberg mit knapp 10 cm am 25. August oder im Bezirk Völkermarkt mit 8 cm am 23. Juni.

Riesiger Hagel am 24.7.23 in Friaul. FAQ zu großem Hagel gibt es hier. Foto: M. Tonin
Einer der größten Hagelkörner in Österreich im Sommer 2023 (Bezirk Voitsberg am 25.8.). Bild © N. Koretic

Steiermark auf Platz 1

Auf Bundeslandebene lag im Sommer 2023 das traditionell blitzreichste Bundesland Steiermark auf dem ersten Platz mit 352.063 Entladungen, was hier etwa 10 Prozent mehr Blitze als im 10-jährigen Mittel entspricht. Auf dem zweiten Platz folgt Oberösterreich mit 212.171 Entladungen, gefolgt von Kärnten mit 139.215. Kärnten weist heuer die größte positive Abweichung im Vergleich zum 10-jährigen Mittel auf, während die Gewittersaison in Wien und Niederösterreich deutlich unterdurchschnittlich abschließt.

Bundesland Blitzentladungen Abweichung zum 10-jährigen Mittel
Steiermark 352.063 +13%
Oberösterreich 212.171 +9%
Kärnten 139.215 +42%
Niederösterreich 127.350 -34%
Tirol 103.264 -16%
Salzburg 74.362 -17%
Vorarlberg 57.211 +10%
Burgenland 26.718 +14%
Wien 1.746 -52%
Blitze im Jahr 2023 im Vergleich zum 10-jähirgen Mittel von 2010 bis 2019. Mehr Infos zur Blitzklimatologie in Österreich gibt es hier. © UBIMET
Max. Blitzdichte pro km² (Bundesländer)
  • 21,5 Blitze/km² Steiermark
  • 17,7 Blitze/km² Oberösterreich
  • 14,6 Blitze/km² Kärnten

Blitzreichster Bezirk in Oberösterreich

Auf Bezirksebene liegt Oberösterreich an der Spitze: Der Bezirk mit der höchsten Blitzdichte war Braunau am Inn mit rund 40 Blitzen pro Quadratkilometer, gefolgt von der Südoststeiermark mit 38,5 und Graz mit 34,4 Blitzen pro Quadratkilometer. Im Burgenland war Oberpullendorf mit 27,1 Blitzen/km² der blitzreichste Bezirk, in Kärnten war es Wolfsberg mit 22,6.

Max. Blitzdichte pro km² (Bezirke)
  • 40,0 Braunau am Inn (OÖ)
  • 38,5 Südoststeiermark (ST)
  • 34,4 Graz (ST)
  • 29,4 Voitsberg (ST)
  • 28,5 Leibnitz (ST)
Unwetterfront am 26.8.23 in Oberösterreich. © Storm Science Austria

Juni an der Alpennordseite blitzarm

Der Start der Gewitterhochsaison verlief zunächst gedämpft. Die erste Gewitterlage des Sommers war durch nahezu ortsfeste Gewitter mit teils extremen Regenmengen in kurzer Zeit geprägt. An manchen Stationen kam es dabei zu neuen Niederschlagsrekorden wie etwa Wels am 5.6. mit 125 mm in wenigen Stunden oder in Bruckneudorf am 7.6. mit 111 mm. In der zweiten Monatshälfte nahm die Saison aber langsam Fahrt auf und am 21.6 sowie 23.6. gab es vor allem im Süden schwere Gewitter mit bis zu 8 cm großen Hagel im Bezirk Völkermarkt. In Summe war der Juni mit der Ausnahme der Steiermark und Wien aber vergleichsweise blitzarm, ganz besonders an der Alpennordseite. Landesweit wurden nur 72 Prozent der üblichen Blitzentladungen verzeichnet, wobei die Bilanz in Oberösterreich gar nur bei 18 Prozent lag. Mehr dazu hier: Im Juni 240.000 Blitze in Österreich.

Analyse der maximalen stündlichen Niederschlagssumme. Bei den Messwerten liegt Wels an der Spitze (5. Juni). © UBIMET

Schwergewitterlagen im Juli

Am Rande eines Hitzehochs über dem Mittelmeer war der Juli heuer durch zahlreiche Schwergewitterlagen geprägt. Ausschlaggebend dafür war das Zusammentreffen von ungewöhnlich starkem Höhenwind und energiereicher Luft. In erster Linie waren davon der Süden und Südosten des Landes betroffen, aber auch in den Alpen kam es mehrmals zu Unwettern. Weitere Details gibt es auch hier: Im Juli 485.000 Blitze in Österreich.

Zwischen dem Tiefdruckeinfluss über Nordeuropa und dem Hitzehoch über dem Mittelmeer war die Höhenströmung und damit auch die Windscherung im Juli ungewöhnlich stark im Alpenraum.

In Kärnten, der Steiermark und im Burgenland wurden deutlich mehr Blitze als üblich erfasst: Im Burgenland wurden 80% mehr Blitze verzeichnet als im 10-jährigen Mittel, in Kärnten sogar doppelt so viele. In Niederösterreich und Wien gab es dagegen weniger als die Hälfte der üblichen Blitzentladungen.
In Erinnerung bleiben u.a. der 17. Juli, als im Zuge eines Gewitters der Kirchturm in St. Marxen nahe Völkermarkt umgerissen wurde, sowie auch der 18. Juli, als eine Gewitterlinie mit Sturm- bzw. örtlich auch Orkanböen von Vorarlberg bis ins Burgenland durchzog. An diesem Tag wurden u.a. in Bad Eisenkappel mit 121 km/h und in Hintertux mit 120 km/h neue Stationsrekorde verzeichnet. Der exponierte Windmesser am Flughafen Innsbruck hat sogar 161 km/h gemessen, diese Station ist allerdings wenig repräsentativ.

Die Superzelle und der Kirchturm von St. Marxen am 17.7.23 . © Storm Science Austria
Die Gewitterfront am 18.7.23 in der Südsteiermark.© Storm Science Austria

Orkanböen wurden allerdings auch am 12. bzw. 13. Juli in Oberösterreich und der Steiermark gemessen, wie etwa in Reichersberg mit 121 km/h, Bad Radkersburg mit 120 km/h oder Kalwang mit 119 km/h.

Blitzreichster Tag im August

Der August brachte zunächst nur wenig Gewitter, rund um die Monatsmitte sowie neuerlich am Monatsende im Anschluss an eine markante Hitzewelle kam es aber wieder vermehrt zu kräftigen Gewittern. Etwa am 12. August wurde Salzburg von einer starken Gewitterzelle getroffen, am Flughafen wurde dabei ein neuer Monatsrekord mit 126 km/h verzeichnet. Der Höhepunkt wurde mit mehr als 93.000 Entladungen allerdings am 26. August erreicht, als eine Gewitterlinie über Oberösterreich und Teile Niederösterreichs hinwegzog. In Reichersberg wurden dabei Orkanböen bis 125 km/h gemessen. Weitere Daten gibt es auch in unserem Augustrückblick.

Die Unwetterfront im Flachgau am 26.8.23. © Storm Science Austria
Blitzreichste Tage im Sommer 2023
  • 93.132 am 26 August
  • 80.468 am 18. Juli
  • 71.666 am 23. Juni

Stärkster Blitz im Bezirk Feldkirch

Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurde in Vorarlberg gemessen: Spitzenreiter ist eine Entladung mit rund 351.000 Ampere am 19. Juni in der Gemeinde Feldkirch. In kürzester Zeit wurde dabei rund 22.000 mal mehr Energie freigesetzt, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit 16 Ampere verfügbar ist. Anders als oft vermutet kann man anhand von der Blitzstärke aber nicht auf die Stärke eines Gewitters Rückschlüsse ziehen. Oft treten starke Blitze auch bei vergleichsweise harmlosen Kaltluftgewittern auf.

Stärkste Entladungen pro Bundesland
  • 351 kA Feldkirch (V)
  • 306 kA Außervillgraten (T)
  • 290 kA Lichtenegg (NÖ)
  • 278 kA Oberdrauberg (K)
  • 264 kA Bramberg am Wildkogel (S)
  • 254 kA Edelschrott (ST)
  • 243 kA Altschwendt (OÖ)
  • 242 kA Pinkafeld (B)
  • 99 kA Liesing (W)

Zu Wochenbeginn Föhn und lokale Gewitter

Gewitter am Wechsel. © Daniel Eßletzbichler

Österreich liegt derzeit zwischen einem Hoch über Russland und einem Tiefdruckgebiet namens JAN über Westeuropa. Im Vorfeld einer aufziehenden Kaltfront kommt am Montag am Alpenhauptkamm sowie im Osten teils kräftiger, föhniger Südwind auf.

Im Vorfeld des Tiefs über den Britischen Inseln kommt im Ostalpenraum eine föhnige Südwestströmung auf. © ECMWF/UBIMET

Lokal nochmals 30 Grad

Im äußersten Westen ziehen am Montag rasch Wolken auf und noch am Vormittag greift von der Schweiz her kräftiger Regen auf Vorarlberg über. Damit gibt es große Temperaturunterschiede: Während die Höchstwerte in Vorarlberg nur noch knapp über 20 Grad hinaus kommen, steigen die Temperaturen in den föhnigen Regionen im Süden Oberösterreichs sowie im Bereich der Niederösterreichischen Voralpen nochmals auf bis zu 30 Grad. Auch abseits davon gibt es im Norden, Osten und Südosten verbreitet sommerliche Höchstwerte zwischen 27 und 29 Grad.

Im Norden Gewitter

Im Laufe des Nachmittags breiten sich an der Alpennordseite Schauer und Gewitter aus, welche besonders vom Kaiserwinkl bis nach Oberösterreich lokal auch kräftig ausfallen können. Am Abend nimmt die Gewitterneigung auch im Wald- und Mostviertel zu, trocken bleibt es dagegen noch von Unterkärnten bis ins östliche Flachland. Erst in der Nacht sind dann lokal auch im Osten Schauer oder Gewitter möglich.

Im Osten kommt kräftiger, föhniger Südwind auf, im Norden ziehen Gewitter durch. © ECMWF/UBIMET
Niederschlagprognose von ICON-D2 für den Montag. © DWD/UBIMET

Wetterbesserung zur Wochenmitte

Der Dienstag startet meist bewölkt und vor allem im zentralen Bergland fällt anfangs Regen. Tagsüber ziehen von Unterkärnten bis ins Südburgenland lokale Schauer und Gewitter durch, sonst ist eine zögerliche Wetterbesserung in Sicht und von Vorarlberg bis ins Waldviertel lockern die Wolken allmählich etwas auf. An der Alpennordseite weht lebhafter Westwind und die Temperaturen steigen auf 17 bis 25 Grad. Zur Wochenmitte macht sich dann ein Zwischenhoch bemerkbar und die Temperaturen steigen wieder etwas an.

Kräftige Gewitter beenden außergewöhnliche Hitzewelle

Gewitter bei Lamprechtshausen am Mittwochabend (Foto: Storm Science Austria)

Die vergangenen Tage waren in Deutschland außergewöhnlich warm bzw. heiß. An manchen Stationen wurde sogar eine richtige Hitzewelle erreicht (mehr als 3 Tage am Stück mit Höchstwerten über 30 Grad). Diese Wetterlage geht nun zu Ende.

Nacht auf Dienstag

In der kommenden Nacht werden ausgehend von der Eifel und dem Rheinland teils kräftigere Schauer und Gewitter in Richtung Münsterland, Oldenburger Land, Weserbergland und Lüneburger Land ziehen. Dabei besteht die Gefahr von lokalem teils ergiebigem Starkregen und kleinem Hagel.

Dienstag

Am Dienstag ziehen die Gewitter aus der Nacht heraus weiter zur Elbe und übers Lauenburgische und Mecklenburg in Richtung Vorpommern. Dahinter deutet sich eine kurze Pause an. Dabei können sich am Nachmittag über den westlichen Mittelgebirgen vereinzelt Schauer und Gewitter entwickeln.

Ab dem späteren Nachmittag werden dann ausgehend von Frankreich und Luxemburg her neue kräftige Gewitter aufkommen. Diese werden in der Nacht auf Mittwoch in etwa vom Hunsrück über den Taunus, das Siegerland und dem nordhessischen Bergland sowie den nordwestlichen Thüringer Wald, dem Eichsfeld sowie den Harz in die Börden ziehen. Dabei besteht die Gefahr von teils ergiebigem Starkregen, stürmischen Böen und Hagel. Die unten stehende Graphik fast die Gebiete nochmal zusammen.

Gefahrengebiete am Dienstag © UBIMET

Mittwoch

Am Mittwoch gehen aus der Nacht heraus in Vorpommern und in der Uckermark teils noch kräftige Schauer und Gewitter nieder. Der Gewitterschwerpunkt verlagert sich im Tagesverlauf in den Süden und Südosten des Landes. Hier sind dann Schauer Und Gewitter mit Starkregen zu erwarten.

Zu Wochenbeginn noch ungewöhnlich warm mit bis zu 31 Grad

Badesee im Sommer

In der vergangenen Woche lag der Alpenraum durchgehend unter dem Einfluss eines umfangreichen Hochs namens PATRICIA. Mit maximal 26 bis 31 Grad liegen die Höchstwerte derzeit um 6 bis 10 Grad über dem jahreszeitlichen Schnitt.

Stadt Höchstwert am Mo/Di Durchschnittliche Höchstwerte am 11. September
Wien 31 Grad 20-24 Grad
St. Pölten 31 Grad 19-23 Grad
Eisenstadt 31 Grad 20-24 Grad
Linz 30 Grad 19-23 Grad
Graz 29 Grad 20-24 Grad
Klagenfurt 28 Grad 20-24 Grad
Salzburg 30 Grad 19-23 Grad
Innsbruck 31 Grad 20-24 Grad
Bregenz 29 Grad 18-22 Grad
Durchschnittlicher Höchstwert am 11. September. Zum Vergrößern auf das Bild klicken.

In der neuen Woche lässt der Hochdruckeinfluss langsam nach und zur Wochenmitte zieht eine Kaltfront durch. Die Temperaturen nähern sich zur Wochenmitte dem jahreszeitlichen Mittel an. Damit werden weitere Hitzetage abseits der Föhntäler immer unwahrscheinlicher: Temperaturen über 30 Grad sind ab Mitte September im Flachland äußerst selten.

Rekorde in Österreich

Hitzetage im September sind in den vergangenen 15 Jahren immer häufiger geworden. So gab es von 2009 bis einschließlich 2023 ganze elf September mit mindestens einem 30er, dem gegenüber stehen nur vier September ohne Hitzetag in diesem Zeitraum. Der absolute Temperaturrekord für den September liegt bei 36 Grad, gemessen am 1.9.2015 in Pottschach-Ternitz. Extrem war allerdings auch der 17.9.2015 mit bis zu 34,5 Grad etwa in Wien und sogar 35,5 Grad in Gumpoldskirchen (Rekord für die zweite Monatshälfte). Der späteste Hitzetag überhaupt in Österreich wurde in Deutschlandsberg am 5. Oktober 1983 bei föhnigem Westwind verzeichnet. Sonst gab es bislang nur in Eisenstadt einen Hitzetag im Oktober (30,1 Grad am 1.10.1956).

Zu Wochenbeginn sommerlich

Der Montag beginnt in manchen Tal- und Beckenlagen mit etwas Frühnebel, sonst scheint von Beginn an die Sonne. Tagsüber zeigen sich vor allem im westlichen Bergland wieder ein paar Quellwolken, die Gewitterneigung bleibt aber gering. Mit 26 bis 31 Grad liegen die Höchstwerte landesweit deutlich über dem jahreszeitlichen Mittel.
Auch am Dienstag scheint noch häufig die Sonne, entlang der Nordalpen von Vorarlberg bis in die Obersteiermark sind im Laufe des Nachmittag aber einzelne Wärmegewitter zu erwarten Ab dem Abend nimmt die Gewitterneigung auch im Rheintal und später dann im Flachgau und Innviertel zu. Meist bleibt es aber noch freundlich und mit 25 bis 31 Grad sommerlich warm.

Die Nullgradgrenze sinkt bis zur Wochenmitte von 4500 gegen 3500 m ab. © ECMWF/UBIMET

Zur Wochenmitte unbeständig

Der Mittwoch startet von Kärnten bis ins Weinviertel meist noch trocken und gebietsweise sonnig, an der Alpennordseite regnet es dagegen von Beginn an immer wieder schauerartig. Im Tagesverlauf breiten sich Schauer und Gewitter auf weite Landesteile aus. Die Gewittersaison gibt damit ein letztes Lebenszeichen von sich. Mit maximal 19 bis 28 Grad kühlt es an der Alpennordseite bereits ab, im Südosten bleibt es noch sommerlich.
Am Donnerstag überwiegen die Wolken und anfangs fällt vor allem in den Alpen häufig Regen. Im Süden scheint zwischen einzelnen Schauern und Gewittern ab und zu die Sonne, auch vom Bodensee bis ins Innviertel lässt sie sich am Nachmittag noch zeitweise blicken und am Abend trocknet es generell allmählich ab. Im Osten weht lebhafter Nordwestwind und die Höchstwerte liegen nur noch zwischen 17 und 24 Grad.

Temperatur- und Niederschlagstrend für Wien. © ECMWF/UBIMET

Wetterbesserung

Am Freitag macht sich ein Zwischenhoch bemerkbar und nach Auflösung von Restwolken zeigt sich wieder häufig die Sonne, nur im westlichen Bergland steigt die Gewitterneigung am Nachmittag etwas an. Die Temperaturen steigen wieder leicht an mit Spitzen um 25 Grad. Das Wochenende verläuft nach derzeitigem Stand in den Alpen leicht unbeständig mit lokalen Schauern und Gewittern, im Süden und Osten gestaltet sich das Wetter dagegen voraussichtlich freundlich und mit bis zu 28 Grad auch spätsommerlich warm.

Das Wetter im September in Österreich

Herbstlicht im September

Kalendarisch beginnt der Herbst erst am 23. September, in der Meteorologie zählt man den September bereits komplett zur dritten Jahreszeit. Besonders in der ersten Hälfte des Monats kann der Sommer aber durchaus noch kräftige Lebenszeichen von sich geben: Hitzetage im September sind in den vergangenen 15 Jahren nämlich immer häufiger geworden. So gab es von 2009 bis einschließlich 2023 ganze elf September mit mindestens einem 30er, dem gegenüber stehen nur vier September ohne Hitzetag in diesem Zeitraum. Die bisherigen Temperaturrekorde stammen aus dem Jahr 2015:

  • 36 Grad Pottschach-Ternitz (01.09.2015)
  • 35,6 Grad Waidhofen an der Ybbs (01.09.2015)
  • 35,5 Grad Gumpoldskirchen (17.09.2015)

Nichtsdestotrotz büßt man beispielsweise in Wien im September durchschnittlich vier Minuten pro Tag an Tageslänge ein. Sind zu Beginn des Monats noch 13,5 Stunden Sonnenschein möglich, stehen am Ende nur noch 11,5 Stunden zur Verfügung. Zudem ist die Intensität der Strahlung aufgrund des geringeren Sonnenstands niedriger, im September gibt es hierzulande ungefähr die gleiche Globalstrahlung wie im März.

Frühnebel

Wegen der immer länger werdenden Nächte kann die Luft bodennah stärker auskühlen als noch in den Monaten davor. Somit bilden sich im Laufe des Monats bei windschwachen Bedingungen vermehrt Morgentau sowie auch Nebelfelder. Besonders häufig ist dies etwa in den Niederungen Unterkärnten, in der Mut-Mürz-Furche sowie am Alpennordrand vom Bodensee bis ins Salzkammergut der Fall.

Nebel ist typisch für den Herbst.
Nebel ist typisch für den Herbst.

Föhn

Im September machen sich über den Britischen Inseln oft die ersten kräftigeren Tiefdruckgebiete bemerkbar. Damit sind insbesondere an der Nordsee erste Herbststürme möglich und manchmal kommt es auch zu ersten Kaltluftvorstößen bis zum Alpenraum. Im Zusammenspiel mit Italientiefs sind dann auch erste Wintereinbrüche bis in höhere Tallagen der Alpen möglich. Andererseits kommt es im Vorfeld solcher Kaltfronten wieder häufiger zu Föhn in den Alpen, daher können die Temperaturgegensätze in dieser Jahreszeit sehr groß ausfallen.

Regen: Die nassesten Regionen in Österreich und Europa

Auto im Regen

Der mittlere Jahresniederschlag in den Landeshauptstädten Österreichs reicht von etwa 650 Litern pro Quadratmeter in der Wiener Innenstadt bis hin zu knapp 1600 mm in Bregenz. In den klassischen Staulagen wie im Bregenzerwald oder im Salzkammergut regnet es aber deutlich mehr, in Schröcken im Bregenzerwald gibt es sogar 2289 Liter pro Quadratmeter Niederschlag jährlich, wobei in besonders nassen Jahren auch schon mehr als 3000 mm gemessen wurden. Noch mehr Regen und Schnee fällt im Laufe eines Jahres nur auf den Bergen wie etwa in den Hohen Tauen, da Niederschlag mit den Höhe generell zunimmt.  Im Vergleich zu den nassesten Orten weltweit stellen das allerdings nur geringe Mengen dar, so fallen in den Tropen teils sogar mehr als 10.000 Liter pro Quadratmeter jährlich.

Mittlerer Jahresniederschlag in Österreich.

Regenreichste Orte Europas

Allgemein gibt es in Europa einerseits an den atlantisch geprägten Westküsten von Nordwestspanien über Schottland bis nach Norwegen viel Jahresniederschlag, andererseits auch im Stau der großen Gebirgsketten nahe zum Mittelmeerraum wie die Alpen oder das Dinarische Gebirge.

Analyse vom mittleren Jahresniederschlag. Daten: EEA

Es gibt aber ein paar Orte, die besonders herausstechen:

  • Als niederschlagsreichster Ort Europas gilt das Dorf Crkvice in der Gemeinde Kotor in Montenegro. Der Ort liegt in etwa 1000 m Höhe am Rande des Dinarischen Gebirges. Besonders von Oktober bis März staut sich hier vorwiegend bei westlichen Winden sehr feuchte Mittelmeerluft, allein im November fallen durchschnittlich 720 Liter pro Quadratmeter Regen. Jährlich kommen sogar 4622 mm zusammen!
  • Die Stadt Bergen in Norwegen gilt als die regnerischste Stadt Europas. Tatsächlich gibt es in Bergen sehr viele Regentage (an fast 196 Tagen jährlich fällt mind. 1 mm), allerdings kann die Stadt mit 2413 Litern pro Quadratmeter nicht mit den absolut nassesten Orten Europas mithalten. Mengen teils um 4000 mm fallen allerdings auf dem angrenzenden Skandinavischen Gebirge.
  • In den westlichen Highlands von Schottland fallen ebenfalls vereinzelt Niederschlagsmengen bis zu 4000 mm jährlich, in den meisten bewohnten Orten in Argyll fallen die Mengen aber mit knapp 2300 mm geringer aus.
  • Nicht weit von Österreich entfernt kommen in den Julischen Voralpen zwischen Italien und Slowenien jährlich sehr große Regenmengen zusammen. In den Orten Musi und Uccea (UD) in den Julischen Voralpen in Italien, fallen durchschnittlich 3339 bzw. 3183 Liter pro Quadratmeter pro Jahr. In Uccea liegt der Rekord aus dem Jahre 1960 sogar bei 6103 mm!
Mittlerer Jahresniederschlag in Friaul-Julisch Venetien von 1991 bis 2020. (Daten: ARPA FVG)

Extremniederschlag

Die größten Niederschlagsspitzen innerhalb weniger Stunden oder Tage stammen in der Regel vom Mittelmeerraum oder den Südalpen. Besonders im Herbst stauen sich hier immer wieder extrem feuchte Luftmassen, oft regnet es auch gewittrig durchsetzt. Besonders häufig betroffen sind exponierte Gebirgsgruppen in Küstennähe, wie etwa die Cevennen in Frankreich, der Ligurische Apennin in Italien sowie das Dinarische Gebirge von Kroatien bis nach Montenegro. Oft regnet es sehr intensiv auch im Stau der Südalpen wie etwa  in nördlichen Piemont und Tessin oder in Friaul, aber auch an der Ostküste Spaniens, in Mittel- und Süditalien sowie in Griechenland sind Extremereignisse keine Seltenheit. In diesen Regionen regnet es im Sommer nur selten, dafür im Herbst und Winter mitunter extrem intensiv (mehr dazu hier). Für extreme Niederschlagsereignisse spielen diese Faktoren eine entscheidende Rolle:

  • Tiefdruckeinfluss mit anhaltendem, auflandigem Wind
  • hohe Wassertemperaturen
  • ein Gebirge in Küstennähe, welches für zusätzliche Hebung und Staueffekte sorgt

In Italien liegt der 24h-Niederschlagsrekord etwa in Genua mit 948 Litern pro Quadratmeter vom 7. auf den 8. Oktober 1970. Auch in den vergangenen Jahren gab es mehrmals Extremereignisse im Mittelmeerraum, wie etwa im September 2020 im Bereich der Cevennen, im Oktober 2021 in Ligurien mit 740,6 mm in 12 Stunden in Rossiglione (GE) oder auch in diesen Tagen in Griechenland, wo am Mittwoch mit 754 mm in weniger als 24 Stunden in Zagora (Pelion) ein neuer Landesrekord aufgestellt wurde.

Rekorde in Österreich

Die größte Jahressumme wurde im Jahr 1944 am Feuerkogel mit 4.167 mm gemessen. Die höchste Tagessumme stammt vom Loiblpass in den Karawanken, hier kamen am 4. September 2009 ganze 233 Liter pro Quadratmeter in nur 24 Stunden zusammen.

Titelbild: Adobe Stock

Schwere Überflutungen in Griechenland

Enorme Regenmengen

Übersicht

Bei der derzeitige Wetterlage in Mitteleuropa handelt es sich um eine sog. Ω-Lage. Dies bedeutet, dass die Strömung in etwa der des Buchstabens ähnelt. Dabei befindet sich im Zentrum ein mächtiges Hoch und an den beiden ‚Beinen‘ zwei Tiefdruckgebiete. Die folgende Animation zeigt die Prognose bis zum Wochenende:

Prognose des Bodendrucks nach dem ECMWF-Modell © ECMWF/UBIMET

Dabei erkannt man die das Tief in der Nähe von Griechenland und das zweite Tief, welches in den vergangenen Tagen in Spanien zu Überschwemmungen geführt hat. Zudem wird mit dem Höhentief, welches über Russland nach Süden zeiht die Ω-Lage stabilisiert, sodass bei uns bis einschließlich des Wochenendes ruhiges Hochdruckwetter herrschen wird.

Griechenland

Aktuelle Situation

Die Blitze am 5.9.2023 von 7.40 Uhr bis 8.40 Uhr © nowcast/UBIMET

Derzeit gehen besonders nördlich von Athen kräftige Gewitter nieder, die sich immer wieder an der selben Stelle bilden und somit dort enorme Regenmengen bringen. Eine Wetterstation meldet dort bereits in den letzten 12 Stunden 60 L/m². Die Gewitterzellen reichen bis in etwa 12 km Höhe, dort herrschen Temperaturen um -55 Grad, was dem aktuellen Satellitenbild unten zu entnehmen ist.

Dabei wird die feuchte Mittelmeerluft mit einer Südströmung gehen eine Ostströmung geführt und in der Zone (Konvergenz), wo beide Strömungen aufeinander treffen gehoben. Dort bilden sich Gewitter, da die Luft instabil geschichtet ist und die Feuchtigkeit wird in Regen quasi umgewandelt.

Aktuelles Satellitenbild am 5.9.2023 um 8.30 Uhr MESZ © EUMETSAT/UBIMET

Erste Überflutungen werden bereits gemeldet:

 

Kommende Stunden

Prognostizierte Regenmengen vom 5.9.2023 8 Uhr MESZ bis 7.9.2023 8 Uhr MESZ nach dem ICON Modell © DWD/UBIMET

Die Prognosen für die kommen Stunden sehen in der schon betroffenen Region nicht gut aus, weitere 200 bis 400 L/m² werden erwartet. Da das der Grafik zu Grunde liegende ICON-Modell ein nur mäßige Auflösung (für Globalmodelle üblich) besitzt, werden lokale Maxima nicht erfasst. Dabei werden diese noch größer ausfallen und durch die Gewitteraktivität (Konvektion) noch verstärkt werden. Damit werden hier Überregional Überflutungen und Hangrutschungen erwartet. Zudem weht auf der Ägäis stürmischer Nordostwind, mit einzelnen Sturmböen.

Das verantwortliche Tief wird in der Folge über das Ionische Meer vor die Küste Libyens ziehen. Dabei wird das Tief möglicherweise kurze Zeit die Charakteristik eines tropischen Systems annehmen können. Sollte dies geschehen, könnte eine Verstärkung des Tiefs durchaus passieren und ein signifikanter Landgang in Libyen stattfinden.

Spanien

Niederschlagsmengen vom 02.09.2023 08 Uhr MESZ bis 05.09.2023 08 Uhr MESZ © UBIMET

In Spanien brachte das Tief DANA (internationaler Name) erhebliche Überflutungen. Dabei war besonders der Großraum Madrid betroffen. Die oben gezeigten Niederschlagsmengen fielen oftmals in wenigen Stunden und überforderten die Kanalisation. Die folgenden Bilder und Videos sprechen Bände:

 

 

Sommerwärme in Mitteleuropa

Während im Mittelmeerraum die kleinen Tiefs für viel Zerstörung sorgen, profitieren weite Teile Mitteleuropas von dieser Wetterlage. Auf der Westseite des Hoch wird sehr warme Luft zu uns geführt. Dabei beträgt die Abweichung der Temperatur teils 9 Grad. Zudem liegt die 0°-Grenze neuerlich rekordverdächtig hoch mit 5100 m.

Abweichungen der Temperaturen © https://climatereanalyzer.org/wx/fcst_outlook/maps/d1-3/gfs_euro-lc_t2anom_d1-3.png

Die folgenden zwei Grafiken zeigen die Österreich-Höchstwerte für morgen und übermorgen:

Prognose der Höchstwerte am Donnerstag, den 7.9.2023 © UBIMET
Prognose der Höchstwerte am Freitag, den 8.9.2023 © UBIMET

Schwere Überflutungen in Griechenland

Enorme Regenmengen

Übersicht

Bei der derzeitige Wetterlage in Mitteleuropa handelt es sich um eine sog. Ω-Lage. Dies bedeutet, dass die Strömung in etwa der des Buchstabens ähnelt. Dabei befindet sich im Zentrum ein mächtiges Hoch und an den beiden ‚Beinen‘ zwei Tiefdruckgebiete. Die folgende Animation zeigt die Prognose bis zum Wochenende:

Prognose des Bodendrucks nach dem ECMWF-Modell © ECMWF/UBIMET

Dabei erkannt man die das Tief in der Nähe von Griechenland und das zweite Tief, welches in den vergangenen Tagen in Spanien zu Überschwemmungen geführt hat. Zudem wird mit dem Höhentief, welches über Russland nach Süden zeiht die Ω-Lage stabilisiert, sodass bei uns bis einschließlich des Wochenendes ruhiges Hochdruckwetter herrschen wird.

Griechenland

Aktuelle Situation

Die Blitze am 5.9.2023 von 7.40 Uhr bis 8.40 Uhr © nowcast/UBIMET

Derzeit gehen besonders nördlich von Athen kräftige Gewitter nieder, die sich immer wieder an der selben Stelle bilden und somit dort enorme Regenmengen bringen. Eine Wetterstation meldet dort bereits in den letzten 12 Stunden 60 L/m². Die Gewitterzellen reichen bis in etwa 12 km Höhe, dort herrschen Temperaturen um -55 Grad, was dem aktuellen Satellitenbild unten zu entnehmen ist.

Dabei wird die feuchte Mittelmeerluft mit einer Südströmung gehen eine Ostströmung geführt und in der Zone (Konvergenz), wo beide Strömungen aufeinander treffen gehoben. Dort bilden sich Gewitter, da die Luft instabil geschichtet ist und die Feuchtigkeit wird in Regen quasi umgewandelt.

Aktuelles Satellitenbild am 5.9.2023 um 8.30 Uhr MESZ © EUMETSAT/UBIMET

Erste Überflutungen werden bereits gemeldet:

 

Kommende Stunden

Prognostizierte Regenmengen vom 5.9.2023 8 Uhr MESZ bis 7.9.2023 8 Uhr MESZ nach dem ICON Modell © DWD/UBIMET

Die Prognosen für die kommen Stunden sehen in der schon betroffenen Region nicht gut aus, weitere 200 bis 400 L/m² werden erwartet. Da das der Grafik zu Grunde liegende ICON-Modell ein nur mäßige Auflösung (für Globalmodelle üblich) besitzt, werden lokale Maxima nicht erfasst. Dabei werden diese noch größer ausfallen und durch die Gewitteraktivität (Konvektion) noch verstärkt werden. Damit werden hier Überregional Überflutungen und Hangrutschungen erwartet. Zudem weht auf der Ägäis stürmischer Nordostwind, mit einzelnen Sturmböen.

Das verantwortliche Tief wird in der Folge über das Ionische Meer vor die Küste Libyens ziehen. Dabei wird das Tief möglicherweise kurze Zeit die Charakteristik eines tropischen Systems annehmen können. Sollte dies geschehen, könnte eine Verstärkung des Tiefs durchaus passieren und ein signifikanter Landgang in Libyen stattfinden.

Spanien

Niederschlagsmengen vom 02.09.2023 08 Uhr MESZ bis 05.09.2023 08 Uhr MESZ © UBIMET

In Spanien brachte das Tief DANA (internationaler Name) erhebliche Überflutungen. Dabei war besonders der Großraum Madrid betroffen. Die oben gezeigten Niederschlagsmengen fielen oftmals in wenigen Stunden und überforderten die Kanalisation. Die folgenden Bilder und Videos sprechen Bände:

 

 

Sommerwärme in Mitteleuropa

Während im Mittelmeerraum die kleinen Tiefs für viel Zerstörung sorgen, profitieren weite Teile Mitteleuropas von dieser Wetterlage. Auf der Westseite des Hoch wird sehr warme Luft zu uns geführt. Dabei beträgt die Abweichung der Temperatur teils 9 Grad. Zudem liegt die 0°-Grenze neuerlich rekordverdächtig hoch mit 5100 m.

Abweichungen der Temperaturen © https://climatereanalyzer.org/wx/fcst_outlook/maps/d1-3/gfs_euro-lc_t2anom_d1-3.png

Die folgenden zwei Grafiken zeigen die Deutschland-Höchstwerte für morgen und übermorgen:

Prognose der Höchstwerte für Mittwoch den 6.9.2023 © UBIMET
Prognose der Höchstwerte für Donnerstag, den 7.9.2023 © UBIMET

 

Septemberbeginn bringt schönsten Altweibersommer

Pünktlich zum Beginn des neuen Schuljahrs erschwert das Wetter die Konzentration der Schüler. Sommerlich warmes bis z.T. nochmals heißes Wetter stellt sich bis einschließlich des kommenden Wochenendes ein. Grund hierfür ist das Hoch OLENKA, welches im Laufe der Woche ihr Zentrum über dem Baltikum positioniert und dem Alpenraum somit die Zufuhr von subtropischer Wärme ermöglicht. Dabei etabliert sich eine sog. Omega-Lage. Dies heißt, die Strömung um das Hoch herum, nimmt die Form des griechischen Buchstaben Ω an. Derartige Strömungsmuster sind sehr stabil und dementsprechend langanhaltend.

Prognose der Höchstwerte am Dienstag, den 5. September 2023 © UBIMET
Prognose der Höchstwerte am Mittwoch, den 6. September 2023 © UBIMET
Prognose der Höchstwerte am Mittwoch, den 6. September 2023 © UBIMET

Hier die langfristigen Prognosen der Modelle für den Westen, den Osten und den Süden des Landes:

Temperaturprognose und die Unsicherheiten für Bregenz nach dem ECMWF-Modell © ECMWF/UBIMET
Temperaturprognose und die Unsicherheiten für Wien nach dem ECMWF-Modell © ECMWF/UBIMET
Temperaturprognose und die Unsicherheiten für Graz nach dem ECMWF-Modell © ECMWF/UBIMET

Im Süden des Landes werden nicht die höchsten Werte gemessen, da hier mit dem sich einstellenden Ostwind etwas kühlere Luft und mitunter einige Wolken von Ungarn herangeführt wird.

Sommer 2023 – blitzreicher als im Durchschnitt

Der diesjährige Sommer brachte nach Daten unseres Blitzspezialisten Nowcast in Deutschland exakt 4.352.629 Blitze. Dabei lag der Schwerpunkt der Blitze mit Abstand in Bayern. Die wenigsten Blitze gab es in Bremen. Die folgende Tabelle listet die Anzahl der Blitze des Sommers für jedes Bundesland auf:

Baden-Württemberg 726633
Bayern 1518482
Berlin 9780
Brandenburg 206171
Bremen 2500
Hamburg 2930
Hessen 286609
Mecklenburg-Vorpommern 70165
Niedersachsen 337118
Nordrhein-Westfalen 257503
Rheinland-Pfalz 235372
Saarland 28203
Sachsen 173810
Sachsen-Anhalt 277580
Schleswig-Holstein 42626
Thüringen 177147

Der stärkste Blitz trat dabei in Niedersachsen im Landkreis Ammerland in der Gemeinde Apen am 9. Juli mit 378,5 kA auf. Der blitzreichste Tag war der 22. Juni mit rund 748.309 Blitzen, dabei wurden die meisten in Bayern (206.065), gefolgt von Hessen (131.306) und Niedersachsen (107.094) registriert. Wie bereits im Sommerrückblick geschrieben wurde, traten zudem zwischen dem 12. August und dem 17. August sowie dem 24. August und dem 26. August weitere Gewitterphasen mit sehr hohen Blitzanzahlen auf, sodass der August in Summe mit 1,9 Mio. Blitzen außergewöhnlich blitzreich war. Auffällig ist zudem, dass der Norden eher unterdurchschnittlich viele Blitze bekam, während im Süden überdurchschnittlich viele niedergingen.

Blitzdichteverteilung © nowcast/UBIMET

Sommerrückblick 2023

Juni

Der Juni begann besonders im Norden sehr trocken, so dauerte es z.B. in Kiel bis zum 20. des Monats bis überhaupt messbarer Regen fiel. Weiter südlich gab es hingegen Regen vor allem in Form von Gewittern. Am 8. des Monats gingen schließlich die ersten kräftigen Gewitter besonders von der Eifel bis zu den Alpen mit Hagel und heftigem Starkregen nieder. In Summe traten dabei rund 180.000 Blitze auf.

Im Allgemeinen verlief der Monatsbeginn temperaturtechnisch sommerlich mit ersten heißen Tagen im Westen des Landes. Den ersten Gewitterhöhepunkt des Jahres erlebte die Bundesrepublik schließlich vom 20. bis 22. des Monats. Zuvor waren die Temperaturen auf Werte um 30 Grad gestiegen und im Südwesten des Landes trat mit einer Südwestanströmung die erste kleine Hitzewelle des Jahres auf.

1. Gewitterphase

Als in der Folge atlantische Fronten auf Deutschland übergriffen, kam es in der feucht-heißen Luft zur ersten Phase mit schweren Gewittern. Der Schwerpunkt der Gewitter lag dabei zunächst in der Westhälfte des Landes sowie im Süden. Hier der Link zu unserem damaligen Liveticker. Dabei wurde am 20. des Monats rund 161.000 Blitze sowie am 21. 93.000 Blitze registriert. Am 21. zog dabei ein kompaktes Gewittersystem von der Schweiz her über die Schwäbische Alb bis zum Bayerischen Wald und brachte dabei örtlich Orkanböen. Der Höhepunkt war aber dann der 22. mit 748.000 Blitzen, was gleichzeitig die höchste Anzahl an Blitzen an einem Tag des Jahres darstellt. An jenem Tag zogen Unwetter von Rheinland-Pfalz bis nach Berlin und brachten Hagel und ergiebigen Starkregen. Später am Abend bildeten sich auch in Bayern kräftige Gewitter, die vor allem Hagel brachten, unser Liveticker zum nachlesen und unsere Nachbetrachtung.

In der Folge gewann ein Hoch die Oberhand und erst am 26. (52.000 Blitze) traten mit dem Durchzug einer Kaltfront wieder kräftige Gewitter mit Sturmböen besonders im Osten des Landes auf. In der Folge drehte die Strömung auf Nordwest und in der kühlen Meeresluft bildeten sich mit quasi Aprilwettercharakter viele Schauer und Gewitter (48.000 Blitze). In weiterer Folge stellte sich bis Anfang Juli eine recht kühle Wetterphase für den Hochsommer ein.

Blitzdichte im Juni © nowcast/UBIMET

Juli

Der Monat begann, wie der vorherige endete; kühl. Grund war ein Tief über Skandinavien und die Nordwestströmung führte kühle Atlantikluft nach Deutschland. Dies änderte sich am 5. des Monats. Dort entwickelte sich über dem Ärmelkanal das Tief POLLY, welches ein außergewöhnlich starkes Sturmereignis im Nordwesten und Norden brachte. An der Nordseeküste wurden Böen über 100 km/h gemessen!

Maximale Windböen © DWD/UBIMET

Nach einer Hochdruckphase, die auf POLLY folgte, drehte die Strömung auf Südwest und schwül-heiße Luft erreichte das Land. Insbesondere im Süden des Landes trat in der Zeit vom 7. bis zum 11. eine weitere Hitzewelle auf. Diese wurde von der zweiten Phase mit schweren Gewittern begleitet.

2. Gewitterphase

Dabei traten am 9. rund 135.000 Blitze auf. Der Schwerpunkt der Gewitter lag hier am Abend und in der Nacht zunächst im Westen und Nordwesten, später im Norden, was in unserem Liveticker nachzulesen ist. Der 10. brachte 52.000 Blitze, die meisten in der ersten Tageshälfte und verteilt über die gesamte Republik. Am 11. folgte dann im Süden ein mächtiger Gewitterkomplex, der Orkanböen brachte, unser Liveticker zum stöbern. An diesem Tag wurden 109.000 Blitze registriert. Nach Abzug des Komplexes nach Tschechien folgte von der Nordsee am 12. die Kaltfront, in deren Folge auch im Norden und Nordwesten Gewitter entstanden, später am Tage bildeten sich in Bayern neue. In Summe gab es an jenem Tag 133.000 Blitze.

Nach einem Hitzevorstoß am 15. des Monats folgte am Abend bereits die Kaltfront eines Tiefs und in deren Vorfeld entstanden kräftige Gewitter. Diese waren in Bayern und Baden-Württemberg neuerlich kräftig. Mit rund 86.000 Blitzen belegt dieser Tag Platz 18 des Sommers. In der Folge kühlte es in der Nordhälfte deutlich ab und die Gewitter waren außer an den Alpen vom Charakter her den Aprilgewittern am nächsten.

Am 24. wurden bei häufig mäßigen Temperaturen, aber guter Scherung, wieder verbreitet kräftige Gewitter ausgelöst. Dabei waren vor allem ein Gebiet von Südniedersachsen und Thüringen bis zur Oder von schweren Gewittern mit Sturmböen und Hagel betroffen. In Summe gab es 139.000 Blitze. Die folgenden Tage verliefen dann fast schon herbstlich temperiert. Erst am 29. traten wieder kräftige Gewitter auf, die rund 103.000 Blitze brachten. Gefolgt wurde dies bei weiter eher herbstlich anmutendem Witterung bei teils nicht mehr als 20 Grad Höchsttemperatur.

Blitzdichte im Juli © nowcast/UBIMET

August

Der August begann dann auch quasi herbstlich kühl, am 2. brachte ein Tief zwar nur wenige Gewitter, aber in NRW wurden 2 Tornados beobachtet. Die dem Tief zugehörige Kaltfront zog bis zu den Alpen, wo in den folgenden Tagen ein Genua-Tief entstand, welches ZACHARIAS genannt wurde. Dieses verlagerte sich über Osteuropa nach Skandinavien und brachte am 7. das zweite Sturmereignis im Norden. Dieses mal lag der Schwerpunkt über der Ostsee.  Aufgrund der Lage des Tiefs wurde weiterhin kühle Meeresluft nach Deutschland geführt.

Maximale Windböen © DWD/UBIMET

3. Gewitterphase

Dies änderte sich erst am 11. als die Strömung auf Südwest drehte und verbreitet wieder sommerliche Temperaturen Einzug hielten. Beginnend mit dem 12. traten nun auch wieder schwere Gewitter auf. Am jenem Tag wurden 115.000 Blitze registriert. Auch an jenem Tag hatten wir einen kurzen Liveticker begonnen. Der folgende Tag brachte in Bayern und Baden-Württemberg kräftige Gewitter (Superzellen) mit teils größerem Hagel und in Summe rund 82.000 Blitze. Am 14. verlagerte sich der Schwerpunkt nordwärts und besonders Thüringen und das südliche Brandenburg sowie Sachsen-Anhalt und der Norden von Sachsen waren betroffen. Dabei wurden 151.000 Blitze registriert.

Am nächsten Tag traten weitere kräftige Gewitter mit Schwerpunkt vor allem von Brandenburg bis nach Oberbayern auf, 331.000 Blitze zuckten am Himmel. Der 16. brachte zunächst Hagelunwetter im Schwarzwald und der Schwäbischen Alb, später kam von Frankreich her ein Gewittersystem mit ergiebigem Starkregen im Saarland und in Rheinland-Pfalz auf, das in der Folge nach Hessen und Thüringen zog. Dabei gab es 209.000 Blitze. Den Abschluss dieser dritten Gewitterphase fand am 17. statt, der Schwerpunkt lag hier von Sachsen bis zur Schwäbischen Alb. Mit 326.000 Blitzen belegt der Tag Platz 3 des Jahres.

Anschließend setzt sich für mehrere Tage hoher Luftdruck durch und verbreitet wurde es sommerlich warm bis heiß. Den Abschluss des Sommers bildete dann die 4. Gewitterphase.

4. Gewitterphase

Diese begann am 24. wieder mit einem Gewittersystem, dass über Baden-Württemberg und Bayern zog und nochmals orkanartige Sturmböen brachte. Einzelne schwere Gewitter traten zudem auch vom Saarland bis nach Südhessen auf. Der Schwerpunkt der Gewitter verlagerte sich am 25. wieder nordwärts. Dabei traten die kräftigsten Gewitter vor allem vom Sauerland über den Odenwald bis nach Sachsen auf. In Summe wurden nun 107.000 Blitze registriert. Den finalen Abschluss der Hauptgewittersaison fand dann am 26. statt. Nachdem sich in Bayern zwei Superzellen mit großem Hagel gebildet hatten, schlossen sich diese zu einem Gewittersystem zusammen und zogen nach Österreich. In Summe wurden an dem Tag 163.000 Blitze registriert.

Blitzdichte im August © nowcast/UBIMET

Der Monat endete dann noch mit Dauerregen in Bayern. Dabei wurden an den Flüssen Lech, Isar, Inn und natürlich auch der Donau ein mittleres Hochwasser erreicht, da es im Bereich der Oberläufe in Österreich und der Schweiz kräftig und ergiebig geregnet hatte.

48-Stündige Regensumme © DWD/UBIMET

Sommer 2023 um etwa 1 Grad zu warm und oft zu nass

Sommer in Feldkirch (Collage) - © foto-webcam.eu

Obwohl die 30-Grad-Marke erst am 18. Juni zum ersten Mal und damit etwa ein Monat später, als im langjährigen Mittel üblich, geknackt wurde, bilanziert der Sommer 2023 erneut teils deutlich zu warm. Auch die deutlich zu kalte Wetterphase Anfang August konnte daran nichts ändern. Die größten Temperaturabweichungen wurden mit einem Plus von 1.5 bis etwa 2 Grad von Vorarlberg bis ins Waldviertel registriert, Feldkirch bilanziert etwa um 2.1 Grad wärmer, als im langjährigen Mittel von 1991 bis 2020 üblich. Am Brenner und in Weitra liegen die Abweichungen beispielsweise bei knapp 1.5 Grad. Deutlich ausgeglichener verliefen die Sommermonate von Unterkärnten bis ins Nordburgenland, in Andau im Seewinkel beträgt das Plus lediglich 0.3 Grad und in Deutschlandsberg 0.6 Grad. Im Flächenmittel reiht sich der Sommer 2023 in Österreich somit auf Platz 7 ein, direkt hinter dem Sommer 2018.

Temperaturabweichung in Österreich im Sommer 2023 - UBIMET
Temperaturabweichung in Österreich im Sommer 2023 – UBIMET

Außergewöhnlich war auch die Verteilung der Sommertage (Tage mit Höchstwerten größer oder gleich 25 Grad): Die meisten wurden im Rheintal, auch hier an der Spitze Feldkirch mit 68 Tagen, und nicht wie sonst üblich im Osten des Landes registriert. Überhaupt wurden in Feldkirch erst einmal mehr Sommertage verzeichnet, nämlich 71 im Rekordsommer 2003. Die meisten Hitzetage wurden mit 35 im Großraum Wien registriert, in Innsbruck waren es 33.

Anzahl der Sommertage in Österreich im Sommer 2023 - UBIMET
Anzahl der Sommertage in Österreich im Sommer 2023 – UBIMET
Anzahl der Hitzetage in Österreich im Sommer 2023 - UBIMET
Anzahl der Hitzetage/heißen Tage in Österreich im Sommer 2023 – UBIMET

Der heißeste Tag des Jahres wurde ebenfalls im Westen des Landes registriert, in Bludenz wurde am 11. Juli der Höchstwert von 37.7 Grad gemessen. Direkt darauf folgen auf Platz 2 Innsbruck mit 37.3 Grad am selben Tag und auf Platz 3 Bad Vöslau mit 37.2 Grad am 10. Juli. In Wien wurde das Maximum erst am 22. August gemessen, etwa mit 36.7 Grad in der Inneren Stadt. Klagenfurt erreichte den Höchstwert noch später, nämlich am 26. August mit 34.0 Grad.

Temperaturmaxima in Österreich im Sommer 2023 - UBIMET
Temperaturmaxima in Österreich im Sommer 2023 – UBIMET

Große Unterschiede beim Niederschlag

Auch wenn der Sommer österreichweit nur etwas mehr Regen als im langjährigen Mittel zu bieten hatte, sind die Unterschiede regional sehr groß. Besonders vom unteren Mühlviertel bis zum Semmering sind rund 30 Prozent weniger Regen als im Durchschnitt gefallen, in Kärnten und der Südsteiermark war es hingegen – wenig überraschend – deutlich zu nass. Die größten Abweichungen gab es in den Karawanken, hier mit dem doppelten des Üblichen am Loibl-Pass. Die großen Niederschlagsmengen waren einerseits auf Gewitter zurückzuführen, andererseits insbesondere auf ein Mittelmeertief mit gewittrigem Starkregen Anfang August. Durch die großen Regenmengen in kurzer Zeit waren großflächige Überflutungen und Murenabgänge die Folge (Details: Extremer Starkregen im Süden Österreichs, keine Beruhigung in Sicht). Ein zweites Mittelmeertief Ende August sorgte schließlich auch im Westen für große Niederschlagsmengen und somit auch noch für eine deutlich überdurchschnittliche Bilanz. Viele Flüsse führten Hochwasser, der Inn etwa zum Teil ein 30 bis 100 jährliches (Details: Am Montag intensiver Regen in den Alpen und im Süden Österreichs bzw. Hochwasser in den Alpen klingt ab, am Wochenende spätsommerlich).

Niederschlagsabweichung in Österreich im Sommer 2023 - UBIMET
Niederschlagsabweichung in Österreich im Sommer 2023 – UBIMET

Besonders im Juli und August kräftige Gewitter

Immer wieder sorgten teils kräftige Gewitter mit Starkregen, großem Hagel sowie Sturm- und Orkanböen für Schäden. Insgesamt wurden vom 1. Juni bis zum 31. August über ganz Österreich verteilt rund 1.1 Mio. Blitze (Wolken- und Erdblitze) registriert, die meisten mit rund 352.000 Entladungen und mit großem Abstand in der Steiermark. Dahinter folgen Oberösterreich mit 212.000 und Kärnten mit 139.000 Entladungen. Der blitzreichste Tag wurde am 26. August mit rund 93.000 Blitzen verzeichnet, als sich eine Gewitterlinie von Bayern kommend über Ober- und Niederösterreich nach Tschechien verlagerte (Liveticker zum Nachlesen: Schwere Gewitter in Salzburg, Ober- und Niederösterreich). Auf Platz 2 folgt der 18. Juli mit rund 80.000 Entladungen, auch hier breitete sich eine Gewitterlinie vom Westen des Landes bis in den Südosten aus und sorgte in ihrer Zugbahn für schwere Sturm- und Orkanböen (Nachlese: Kräftige Gewitter im Westen und Süden am 18. Juli 2023).

Blitzdichte in Österreich im Sommer 2023 - UBIMET/nowcast
Blitzdichte in Österreich im Sommer 2023 – UBIMET/nowcast
Stärkste Windböen in Österreich im Sommer 2023 - UBIMET
Stärkste Windböen in Österreich im Sommer 2023 – UBIMET

August 0,7 Grad wärmer als üblich, aber teils deutlich zu nass

Überflutungen (Symbolbild) @ Christof Timmermann - Visualhunt.com

Auf kühlen Start folgte Hitzewelle

Obwohl der August den kühlsten Start seit 2006 hingelegt hat, schließt er österreichweit 0,7 Grad wärmer als im langjährigen Mittel von 1991 bis 2020 ab. Verantwortlich dafür war eine längere Hitzewelle, welche ab der Monatsmitte bis kurz vor Monatsende angehalten hat.

Abweichung der Temperatur im August vom Monatsmittel. © UBIMET

In Innsbruck wurde vom 11. bis zum 25. August an jedem Tag die 30-Grad-Marke erreicht, seit 1877 gab es hier noch nie eine längere ununterbrochene Serie an Hitzetagen. In Wien gab es 10 Tropennächte in Folge und am 22. wurde mit 36,7 Grad die höchste Temperatur des Monats erreicht. Die größten positiven Abweichungen zwischen etwa 1 und 1,5 Grad wurden von Vorarlberg bis zu den Hohen Tauern gemessen. Nahezu durchschnittlich waren die Temperaturen hingegen im Salzkammergut sowie im äußersten Osten.

Anzahl der Tropennächte im August © UBIMET

Viel Regen und zwei Hochwasserlagen

Im landesweiten Flächenmittel gab es im August etwa 50 Prozent mehr Niederschlag als üblich, wobei die größten Abweichungen im Süden Kärntens und in Teilen Oberösterreichs gemessen wurden. In den Karawanken sowie in Teilen des Inn- und Hausruckviertels gab es sogar mehr als doppelt so viel Regen wie in einem durchschnittlichen August. Nahezu durchschnittliche Regenmengen gab es hingegen in Osttirol und Oberkärnten sowie vom Aflenzer Becken bis nach Wien.
Besonders große Regenmengen wurden im äußersten Süden zwischen dem 3. und 5. August verzeichnet, als ein Mittelmeertief namens ZACHARIAS im Süden Kärntens und der Steiermark zu einem schweren Hochwasser führten. Innerhalb von nur 48 Stunden kamen dabei etwas am Loiblpass, in Bad Eisenkappel oder in Ferlach mehr als 200 l/m² Regen gemessen. Neue Rekorde gab es zudem auch in Völkermarkt und Klagenfurt.

Zu einem weiteren Extremereignis kam es am 28. August, als ein weiteres Mittelmeertief namens ERWIN von Vorarlberg bis Salzburg für ein schweres Hochwasser sorgte. Bei einer sehr hohen Schneefallgrenze kam es besonders in Vorarlberg sowie am Alpenhauptkamm zu extremen Regenmengen wie etwa in Fraxern mit 196 l/m² oder Kolm-Saigurn in den Hohen Tauern mit 146 l/m².

Abweichung des Niederschlags im August vom Monatsmittel. © UBIMET

Kräftige Gewitter

Während der Regen also überdurchschnittlich war, fällt die Anzahl der Blitze mit rund 369.000 Entladungen nahezu durchschnittlich aus. Dabei stechen besonders der 23., 25. und 26. des Monats hervor, an denen alleine rund 61% aller Blitze des Monats auftraten. Am häufigsten blitzte es in Oberösterreich mit rund 117.000 Blitzen, gefolgt von der Steiermark mit rund 63.000. Damit wird in diesem Monat die Steiermark ihrer gewöhnlichen Spitzenposition bei der Blitzanzahl nicht gerecht. Die wenigsten Blitze gab es mit mageren 530 in Wien.

Blitzdichte im August 2023. © UBIMET

Ein außergewöhnlich starkes Gewitter hat zudem am 12. des Monats die Stadt Salzburg heimgesucht. Hier wurde am Flughafen die stärkste Böe des Monats mit 126 km/h verzeichnet. Weitere Orkanböen bzw. orkanartigen Böen wurden in Oberösterreich mit dem Durchzug zwei aus Bayern durchziehenden Gewitterlinien am Ende der Hitzewelle gemessen. Damit wird auch der Spitzenplatz Oberösterreichs bei der Blitzanzahl erklärt. Zu großem Hagel kam es vor allem am 25. in Bezirk Voitsberg mit Größen zwischen 5 und knapp 10 cm. Hier zog eine sog. Superzelle von der westlichen Obersteiermark bis ins Grazer Becken.

Extremwerte August 2023

(Bundesland, Tag des Auftretens)

Höchste Temperaturen
  • 36,7 Grad Wien-Innere Stadt (W, 22.)
  • 36,6 Grad Tulln (NÖ, 22.) , Langenlebarn (NÖ, 22.)
  • 36,5 Grad Wien-Stammersdorf (W, 22.), Mistelbach (NÖ, 22.)
Tiefste Temperaturen
  • 0,3 Grad Obergurgl (T, 8.)
  • 0,7 Grad Schwarzau im Freiwald (NÖ, 11.)
  • 1,3 Grad Lech am Arlberg (V, 8.)
nasseste Orte
  • 462 Liter pro Quadratmeter Loibl (K)
  • 405 Liter pro Quadratmeter Fraxern (V)
  • 398 Liter pro Quadratmeter Ebensee (OÖ)
  • 397 Liter pro Quadratmeter Warth (V)
  • 388 Liter pro Quadratmeter Schröcken (V)
Absolut sonnigste Orte
  • 279 Sonnenstunden Mörbisch (B)
  • 266 Sonnenstunden Bad Radkersburg (ST)
  • 261 Sonnenstunden Bad Gleichenberg (ST)
Stärkste Windspitzen Niederungen
  • 126 km/h Salzburg-Flughafen (S, 12.)
  • 125 km/h Reichersberg (OÖ, 26.)
  • 124 km/h Rohrspitz (V, 24.)
  • 122 km/h Micheldorf (OÖ, 25.)
  • 113 km/h Mattsee (S, 25.)
Hitzetage
  • 15 Innsbruck (T)
  • 14 Wien-Innere Stadt & Stammersdorf (W), Tulln (NÖ), Neusiedl am See (B), Ferlach (K)
  • 13 u.a. Linz (OÖ), Eisenstadt (B) und Dornbirn (V)

Hochwasser in den Alpen klingt ab, am Wochenende spätsommerlich

Der Alpenraum liegt derzeit unter dem Einfluss eines Italientiefs namens ERWIN, welches am Montag ausgehend vom überdurchschnittlich warmen Mittelmeer extrem feuchte Luft nach Österreich geführt hat. Von Vorarlberg bis in die westliche Obersteiermark kam es dabei zu sehr großen Regenraten, wobei die Schneefallgrenze zum Teil noch deutlich über 3000 m Höhe lag. Die Regenmengen am Sonntag und Montag lagen von Vorarlberg über den Tiroler Alpenhauptkamm bis zu den Hohen Tauern meist zwischen 100 und 140 l/m², aber auch vom Außerfern bis ins Salzkammergut gab es verbreitet 50 bis 80 l/m².

Damit gab es am Montag an einigen Flüssen ein 30-jähriges bzw. vereinzelt wie etwa im Ötztal sogar ein 100-jähriges Hochwasser. Der Regen hat mittlerweile aber deutlich nachgelassen. Die Hochwasserscheitel der Flüsse in den Alpen sind bereits überschritten und derzeit gibt es hier sinkende Pegelstände. Nur noch an der Donau steigen die Pegelstände noch etwas an, ein markantes Hochwasser ist hier aber nicht zu erwarten.

Der Pegelstand vom Inn ist wieder deutlich gesunken. Daten: © Land Tirol
Der Pegelstand der Donau in Korneuburg bei Wien hat die HQ1- Marke knapp überschritten, entsprechend fließt Wasser vom Einlaufbauwerk in die Neue Donau in Wien. Daten © Land NÖ

Schwerpunkt nun im Südosten

Am Dienstag fällt im Westen sowie in Kärnten und der Steiermark noch häufig Regen, von Vorarlberg bis Salzburg fallen die Mengen mit 5 bis 15 l/m² aber meist nur noch gering aus. Von Unterkärnten bis zum Hochschwab regnet es hingegen zeitweise kräftig und im Südosten sind am späteren Nachmittag auch noch lokale Gewitter mit punktuell großen Regenmengen in kurzer Zeit zu erwarten.

24h-Niederschlagsprognose bis Mittwochnachmittag.

Wetterberuhigung

Am Mittwoch liegt der Alpenraum noch am Rande des Italientiefs und bei vielen Wolken fällt vor allem im zentralen Bergland und im Kärnten zeitweise noch etwas Regen. Tagsüber lockert es zögerlich auf und vor allem von Vorarlberg bis ins Innviertel lässt sich ab und zu wieder die Sonne blicken. Die Höchstwerte liegen zwischen 15 und 21 Grad. Der Donnerstag beginnt an der Alpennordseite mit einigen Wolken und lokalen Regenschauern, von Osttirol bis ins östliche Flachland scheint dagegen zeitweise die Sonne. Tagsüber stellt sich verbreitet ein freundlicher Sonne-Wolken-Mix ein, in den Nordalpen vom Kaiserwinkl bis zum Schneeberg gehen aber noch einzelne Schauer nieder. Die Temperaturen steigen auf 18 bis 24 bzw. im Osten lokal auch 25 Grad.

Spätsommerlich

Am Freitag scheint bei nur harmlosen Wolken häufig die Sonne, nur im äußersten Norden fallen die Wolken zeitweise etwas dichter aus. Die Temperaturen steigen weiter an und erreichen 21 bis 26 Grad. Am Samstag herrscht dann ruhiges Spätsommerwetter und mit bis zu 29 Grad gibt es nochmals gutes Badewetter. Auch am Sonntag zeigt sich oft die Sonne bei spätsommerlichen Temperaturen, am Nachmittag nimmt die Schauer- und Gewitterneigung an der Alpennordseite und im Osten allerdings zu.

Prognose der Höchstwerte am kommenden Samstag.

Am Montag intensiver Regen in den Alpen und im Süden Österreichs

Hochwassergefahr

Wohl jeder kann sich noch an die deutlich zu kühle und sehr nasse Wetterphase in Österreich und die verheerenden Überschwemmungen in Slowenien zu Beginn des Augusts erinnern. Insbesondere in Unterkärnten, im Süden der Steiermark und im Südburgenland kamen dabei enorme Regenmengen zusammen, etwa mit fast 300 Liter pro Quadratmeter am Loiblpass. Hier die Übersicht die dreitägigen Regenmengen in Unterkärnten und im grenznahen Slowenien: Link.

Italientief als Ursache

Ein Italientief namens ERWIN führt seit dem Wochenende feuchte Luftmassen in den westlichen Alpenraum. Über dem überdurchschnittlich warmen Mittelmeer konnte das Tief dabei sehr viel Feuchtigkeit aufnehmen, welche im Kammniveau der Alpen über die aus Westen einsickernden, kühlen Luft in tiefen Luftschichten aufgleitet. Meteorologen sprechen auch von einer Gegenstromlage, mehr dazu gibt es hier.

Animation der Bodendruckverhältnisse – UBIMET, ECMWF

Bereits große Regenmengen im Westen

In Kombination mit einer quer über dem Alpenraum liegenden Luftmassengrenze hat es im Westen bereits anhaltend und kräftig geregnet:

Regenmengen in den vergangenen 48 Stunden.

Auch unsere Schweizer Nachbarn hat es diesmal schlimm erwischt. Dort sind vielerorts 200, lokal sogar über 300 Liter pro Quadratmeter gefallen. Entsprechend sind auch im Oberlauf von Rhein und Inn große Regenmengen gefallen.

Am Montag auch im Süden Starkregen

Am Montag breitet sich der intensive und teils gewittrig durchsetzte Regen über Nordtirol nach Osten aus. Besonders am Tiroler Alpenhauptkamm, in Osttirol und Oberkärnten sowie im Bereich der Hohen Tauern ist mit großen Regenmengen binnen 24 Stunden zu rechnen. Lokal sind hier bis zu 100 Liter pro Quadratmeter möglich. Die Schneefallgrenze liegt dabei vor allem vom Brenner ostwärts teils deutlich über 3000 m Höhe.

Prognostizierte Niederschlagssumme von Montag bis Dienstagnacht über 24 Stunden – UBIMET

Entsprechend wurden für den Montag bereits in den erwähnten Regionen Regenwarnungen ausgegeben:

Warnungen vor Starkregen.

Hochwassergefahr

Es ist kein Wunder, dass bei solchen Regenmengen in dieser kurzen Zeit die Flusspegel ansteigen werden. Nicht nur der Rhein führt mittlerweile Hochwasser, sondern auch sämtliche Bäche und Flüsse vom Tiroler Oberland bis zu den Hohen Tauern. An einigen Pegeln wurde bereits die HW30- bzw. vereinzelt sogar die HW100-Marke erreicht! Am Montagnachmittag zeichnet sich auch am Unterlauf des Inns von Innsbruck ostwärts ein Überschreiten der HW30-Marke ab.

Schwere Gewitter in Salzburg, Ober- und Niederösterreich

+++ Update 22:30 Uhr +++

Die letzten Gewitter verlassen nun Österreich. Damit beenden wir unserer Ticker für heute. Im Laufe der zweiten Nachthälfte wird es dann im Westen wieder interessant.

+++ Update 21:50 Uhr +++

So ein markantes Wetterleuchten gibt es in Wien eher selten. Inzwischen hat sich der südliche Teil der Gewitterlinie jedoch wieder abgeschwächt, so dass aktuell eher der Nordteil der Stadt getroffen wird. Aus Währing und Stammersdorf wird auch Hagel um 1 bis 2 cm gemeldet.

+++ Update 21:45 Uhr +++

+++ Update 21:30 Uhr +++

Die BOKU hat ihr institutseigenes Wetterradar für den Großraum Wien aktiviert, es liefert Bilder in sehr hoher Auflösung alle 2 Minuten:

Wetterradar für Wien mit einem Bild von 21:24 Uhr @ BOKU, http://met.boku.ac.at/wetter/radar.html

+++ Update 21:15 Uhr +++

Schöne Blitzshow am westlichen Nachthimmel in Wien nun. Es gab noch mehr neue Entwicklungen auf Höhe von St. Pölten, dort auch gleich eine Böe von 76 km/h. Das ganze zieht nun weiter Richtung Wien und erreicht die inneren Bezirke etwa gegen 21:40 Uhr. Sturmböen sind wahrscheinlich.

+++ Update 20:45 Uhr +++

An der südlichen Kante der Gewitterlinie hat sich derweil eine Zelle neu gebildet, ziemlich verstärkt und überquert nun Krems. Stand jetzt wird diese südliche Kante knapp nördlich an Wien vorbeiziehen, doch auch eine weitere Neubildung ist nicht ausgeschlossen. Es wird damit auch für Wien noch spannend. Wetterleuchten kann man inzwischen schon sehen.

Dazu ein Link zu einem Livestream aus Krems mit sekündlichen Blitzen: Youtube

Radarbild von 20:30 Uhr @ UBIMET, ACG

+++ Update 20:30 Uhr +++

Sehr hohe Blitzdichte gerade im Waldviertel. Wir nennen sowas auch Stroboskop-Gewitter 😉

+++ Update 20:00 Uhr +++

Aktuell laufende Feuerwehreinsätze in Oberösterreich, in grün: Unwetterschäden.

Aktuell laufende Feuerwehreinsätze in Oberösterreich, in grün: Unwetterschäden @ https://intranet.ooelfv.at/

+++ Update 19:45 Uhr +++

Am Radar ist inzwischen ein klassisches Bow Echo zu erkennen, also ein nach vorne gewölbtes Echo mit Verwirbelungen an den Seiten. Teilweise zieht das System jetzt schon nach Tschechien, dem Waldviertel steht es aber noch bevor.

Klassisches Bow Echo
Schematische Darstellung der Entwicklung eines Bow-Echos @ https://en.wikipedia.org/wiki/Bow_echo

Mehr Informationen dazu: https://en.wikipedia.org/wiki/Bow_echo

+++ Update 19:35 Uhr +++

In Kollerschlag wurden soeben 27 l/qm innerhalb von 10 Minuten gemessen. Das kann man schon fast nicht mehr mit ‚Wolkenbruch‘ beschreiben. Dazu jetzt 93 km/h Böen in Linz am Flughafen und 102 km/h in Enns.

+++ Update 19:30 Uhr +++

+++ Update 19:20 Uhr +++

Auch die Regenmengen können sich sehen lassen, hier die Werte der letzten Stunde. In Summe von 2 Stunden ist Ostermiething nun bei 50 l/qm!

Regenmengen von 18 bis 19 Uhr @ UBIMET, DWD

+++ Update 19:15 Uhr +++

Beeindruckende Aufnahmen dieses Gewitterkomplexes kommen nun im Sekundentakt rein:

Hargelsberg @ Storm Science Austria
Linz @ Michael Pfarrhofer

+++ Update 19:00 Uhr +++

125 km/h in Reichersberg, OÖ! Aufpassen demnächst in Linz und im Mühlviertel!

Aufnahme von Storm Science Austria bei Eberstalzell

+++ Update 18:50 Uhr +++

Dieses Gewitter will nicht nur spielen, dieses Gewitter ist böse.

Webcam Wolfsegg im Hausruck @ https://wolfsegg.panomax.com/

+++ Update 18:45 Uhr +++

Das Gewittersystem ist flott unterwegs, zwischen beiden Webcamaufnahmen liegen gerade einmal 6 Minuten:

Webcambild Fornach/Hausruck von 18:05 Uhr @ https://www.wetter-hausruckviertel.at
Webcambild Fornach/Hausruck von 18:11 Uhr @ https://www.wetter-hausruckviertel.at

+++ Update 18:35 Uhr +++

Im gesamten oberösterreichischen Zentralraum sollte man alles sturmfest machen und sich in geschütze Räume begeben.

Primär betroffene Regionen in den nächsten Stunden @ UBIMET

+++ Update 18:25 Uhr +++

Inzwischen wurde auch Linz mit einer Violettwarnung versehen, Eintreffzeitpunkt etwa 19:00 Uhr! Es ist mit Hagel, besonders aber mit Sturmböen zu rechnen.

+++ Update 18:15 Uhr +++

Die Gewitter sind nicht nur geprägt durch eine sehr hohe Zahl an Blitzen, sie bringen auch recht verbreitet Sturm- bis Orkanböen (siehe Werte in der Karte). In Ostermiething auf österreichsicher Seite hat es bis 18 Uhr bereits für eine orkanartige Böe von 106 km/h gereicht, dazu sind hier bereits 26 l/qm gefallen. Es schüttet aber derweil weiter.

Auch südlich des Gewittersystems hat es vielerorts stürmisch auffrischenden Wind mit einzelnen Sturmböen gegeben.

Blitze und gemessene Böen der letzten Stunde bis 18 Uhr @ UBIMET, DWD

+++ Update 18:00 Uhr +++

Die Webcam am Salzburger Flughafen hat das aufziehende Unwetter gut eingefangen (Bild ist von 17:50 Uhr). Hier ist nun höchste Vorsicht geboten, wir warnen von Beginn an in der höchsten Stufe violett!

@ https://livecam.salzburg-airport.com/

+++ Update 17:55 Uhr +++

Das Gewitter, welches südlich von München viele Schäden gebracht hat, übertritt gerade die Grenze und überquert nun den Flachgau, der südliche, inzwischen etwas schwächere Teil erreicht den Norden der Stadt Salzburg.

+++ Update 17:45 Uhr +++

Im Süden Bayerns hat es bereits großen Hagel um 5 cm sowie heftige Sturm- und Orkanböen gegeben. So meldete Frasdorf in Oberbayern vor kurzem eine Orkanböe von 118 km/h, in Vogtareuth waren es 92 km/h. Und wenige Minuten zuvor an der sehr exponiert gelegenen Wetterstation Weihenstephan nahe dem Flughafen München beachtliche 142 km/h!

+++ Update 17:30 Uhr +++

Die nächste Runde schwerer Gewitter steht ins Haus. Die Wetterlage ist klassisch: Ein Tief liegt über Nordwesteuropa und seine Front erstreckt sich verwellend von Südwest nach Nordost über Deutschland. Der Alpenraum liegt auf der schwül-heißen Seite und durch die Luftmassengegensätze werden Gewitter ausgelöst. Andere Zutaten wie Windscherung und vorhandene Feuchte sind, wie schon so oft in diesem Sommer, weiterhin gegeben, daher zeichnen sich unwetterartige Entwicklungen ab. Betroffen sind in den kommenden Stunden besonders der Norden Salzburgs, das gesamte Oberösterreich sowie Teile Niederösterreichs.

 

 

 

Titelbild: Webcam Stöttham, Bayern @ https://www.terra-hd.de/stoettham/

Zum Wochenende hin in ganz Deutschland teils schwere Gewitter

Kräftiges Gewitter - pixabay.com

+++ Update 19.00 Uhr +++

Mit dem Verlauf der Blitze am heutigen Tag beenden wir unseren Liveticker für heute. Seit Mitternacht gab es rund 87.000 Blitze in Deutschland. Wir danke für ihre Aufmerksamkeit.

Blitzverlauf am Freitag, den 25.8.2023 © nowcast/UBIMET

+++ Update 18.25 Uhr +++

 

+++ Update 18:00 Uhr +++

Beim Durchzug eines Gewitters wurde in Köln am Flughafen eine Böe von 79 km/h registriert , zudem fielen 25 L/m².

+++ Update 17.25 Uhr +++

 

+++ Update 17:15 Uhr +++

 

+++ Update 17:05 Uhr +++

Das derzeit kräftigste Gewitter zieht derzeit durchs Eichsfeld in Richtung Halle an der Saale. Dabei besteht die Gefahr von Starkregen und auch kleinem Hagel. Die Zelle reicht bis auf etwa 12 km hinauf.

Radarbild von 16.55 Uhr © DWD/UBIMET

+++ Update 17:00 Uhr +++

Das nächste Gewitter mit Starkregen für München.

Webcam © https://www.terra-hd.de/deutschesmuseum2/

+++ Update 16:45 Uhr +++

Derzeit kristallisieren sich drei Bereiche heraus in denen in den kommenden Stunden noch kräftige Gewitter zu erwarten sind. Im Westen und Nordwesten lockern die Wolken auf und von den Niederlanden her sind noch Gewitter zu erwarten. In der gelben Ellipse herrschen gute Bedingungen vor, hier ist es mit am wärmsten, die Gewitter über Nordhessen und Südniedersachsen sollten bis dort hin noch durchhalten. Im blauen Kreis bestehen die besten Bedingungen in den kommenden Stunden für kräftige Gewitter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen.

Satellitenbild von 16.35 Uhr © EUMETSAT/UBIMET

+++ Update 15:50 Uhr +++

Vom Sauerland zieht derzeit gewittrig durchsetzter Starkregen in Richtung Harz.

Radarbild von 15.45 Uhr © DWD/UBIMET

+++ Update 15:25 Uhr +++

 

+++ Update 14:50 Uhr +++

Demnächst kommen auch vom österreichischen Bundesland Vorarlberg kräftige Gewitter im Allgäu auf.

Radarbild von 14.45 Uhr © DWD/UBIMET

+++ update 14:40 Uhr +++

Derzeit befindet sich Deutschland im Warmsektor des Tiefs DENIS mit Kern über Südnorwegen. Über den Niederlanden hat sich zudem ein kleines Randtief gebildet.

Derzeitige Bodenanalyse © UBIMET

+++ Update 14:30 Uhr +++

Besonders im Westen regnet es wiederholt und kräftig:

 

+++ Update 14:15 Uhr +++

Derzeit gehen im Siegerland und in der Börde einzelne Gewitter nieder. Derzeit besteht vor allem die Gefahr von Starkregen.

Radarbild von 14:15 Uhr © DWD/UBIMET

Blog

Die langanhaltende Hitzewelle setzt sich regional bis Freitag fort, allerdings nimmt die Gewittergefahr mit Annäherung einer Kaltfront samt kräftigem Höhentrog (gelbliche/grünliche Töne in der Animation unten) bereits am Donnerstag schrittweise zu. Im Westen gehen die Temperaturen bereits im Laufe des Freitags zurück, im Osten und Südosten des Landes dauert es noch bis Samstag. Spätestens am Sonntag ist es aber landesweit deutlich kühler als zuletzt.

Animation der Großwetterlage bis Sonntag: Eine markante Kaltfront nähert sich langsam aus Westen und sorgt verbreitet für teils schwere Gewitter - UBIMET, ECMWF IFS
Animation der Großwetterlage bis Sonntag: Eine markante Kaltfront nähert sich langsam aus Westen und sorgt verbreitet für teils schwere Gewitter – UBIMET, ECMWF IFS

Am Donnerstag muss man ab den Mittagsstunden im Westen mit den ersten, aufziehenden Gewittern rechnen. Der Schwerpunkt der Gewittertätigkeit ist aber für den Abend und die Folgenacht in Sicht. Dann sind im Westen und Süden verbreitet Gewitter einzuplanen. Vor allem im Süden Baden-Württembergs und später auch im Süden Bayerns sind dabei gebietsweise teils schwere Sturmböen möglich!

Gewittergefahr am Donnerstag
Gewittergefahr am Donnerstag

Am Freitag gehen schon zu Beginn regional Gewitter nieder. Tagsüber breitet sich die Gewittertätigkeit nahezu auf ganz Deutschland aus. Die schnell ziehenden Gewitter bringen oft Starkregen, Hagel und Sturmböen mit sich! Etwas geringer ist die Unwettergefahr nur an der Nordsee.

Gewittergefahr am Freitag
Gewittergefahr am Freitag

Mit der einfließenden, kühleren Luft geht die Unwettergefahr am Samstag entsprechend zurück. Vor allem in der Südosthälfte ist aber bis zum frühen Nachmittag nach wie vor mit teils kräftigen Gewittern zu rechnen. Auch im äußersten Nordwesten bilden sich tagsüber lokale Gewitter. Hier sind unwetterartige Entwicklungen aufgrund der kühleren Luftmasse eher nicht zu erwarten, kleiner Hagel ist aber lokal durchaus möglich!

Gewittergefahr am Samstag
Gewittergefahr am Samstag

Am Sonntag geht die Unwettergefahr schließlich bei deutlich niedrigeren Temperaturen landesweit deutlich zurück. Am ehesten im Norden ist gebietsweise noch kleiner Hagel möglich.

Gewittergefahr am Sonntag
Gewittergefahr am Sonntag

Zu Beginn der neuen Woche könnte sich dann ein kräftiges Italientief bilden und vor allem an den Alpen für ergiebige Niederschlagsmengen sorgen. Die Unsicherheiten sind aber momentan zu groß, um eine genauere Prognose zu erstellen.

Hitzewelle geht mit schweren Gewittern zu Ende

Gewitterzelle von Bad Waltersdorf aus gesehen (Archivbild) © Storm Science Austria

Die langanhaltende Hitzewelle setzt sich regional bis zum Wochenende fort, allerdings nimmt die Gewittergefahr mit Annäherung einer Kaltfront samt kräftigem Höhentrog (gelbliche/grünliche Töne in der Animation unten) in den kommenden Tagen schrittweise zu. Im Westen gehen die Temperaturen bereits zwischen Samstag und Sonntag deutlich zurück, im Osten und Südosten des Landes dauert es etwas länger. An der Ungarischen Grenze sind hochsommerliche Höchstwerte deutlich über 30 Grad sogar noch bis inklusive Sonntag in Reichweite.

Animation der Großwetterlage bis Sonntag: Eine markante Kaltfront nähert sich langsam aus Westen und sorgt verbreitet für teils schwere Gewitter - UBIMET, ECMWF IFS
Animation der Großwetterlage bis Sonntag: Eine markante Kaltfront nähert sich langsam aus Westen und sorgt verbreitet für teils schwere Gewitter – UBIMET, ECMWF IFS

Am heutigen Mittwoch gab es bereits in der ersten Tageshälfte regional Gewitter und bis zum Abend bleibt es vor allem im Süden weiterhin unbeständig. Lokal können hier auch größere Regenmengen sowie Hagel und Sturmböen dabei sein.

Prognostizierte, 3-stündige Niederschlagsmenge vom Modell ICON D2 bis ind die Nacht auf Donnerstag - DWD, UBIMET
Prognostizierte, 3-stündige Niederschlagsmenge vom Modell ICON D2 bis in die Nacht auf Donnerstag – DWD, UBIMET

Am Donnerstag beruhigt sich die Lage vorerst eindeutig. Der Tag verläuft landesweit sonnig und meist trocken, am ehesten bilden sich am westlichen Hauptkamm und im Südwesten über den Bergen lokale Hitzegewitter. Ab dem Abend nimmt dann die Gewitterneigung ausgehend von der Schweiz rasch zu. In der Nacht auf Freitag muss man somit besonders im Rheintal, im Außerfern und später auch im Innviertel und im Flachgau mit schnell durchziehenden Gewittern rechnen. Lokal sind dabei teils schwere Sturmböen um 90 km/h möglich!

Gewittergefahr am Donnerstag
Gewittergefahr am Donnerstag

Am Freitag muss man somit vor allem nördlich der Alpen bereits zu Beginn des Tages mit lokalen Gewittern rechnen. Diese breiten sich tagsüber rasch aus und erreichen spätestens am Abend auch manche Regionen des Südostens. Am ehesten trocken bleibt es am Freitag an der Südostgrenze. Ansonsten muss man im Tagesverlauf mit Unwettern rechnen. Vielerorts sind mit den schweren Gewittern Hagel, Starkregen und Sturmböen möglich, die Unwettergefahr ist aber im südöstlichen Bergland besonders erhöht!

Gewittergefahr am Freitag
Gewittergefahr am Freitag

Der Samstag beginnt wieder vor allem nördlich des Hauptkamms gebietsweise gewittrig, im Westen fließt aber aus heutiger Sicht allmählich kühlere Luft ein. Hier geht die Unwettergefahr somit im Tagesverlauf tendenziell zurück. Nach Osten und Süden zu muss man hingegen im Verlauf des Samstags neuerlich mit unwetterartigen Entwicklungen rechnen. Die Gewitter bringen oft Starkregen, Hagel und Sturmböen mit sich, vor allem im Südosten ist aber die Gefahr am Höchsten: hier ist unter anderem auch größerer Hagel möglich!

Gewittergefahr am Samstag
Gewittergefahr am Samstag

Am Sonntag setzt sich im Westen endgültig deutlich kühlere Luft durch und die Gewitterneigung geht somit deutlich zurück. Hier wird aber der Starkregen allmählich zum Thema (mehr dazu in den kommenden Tagen). Von Osttirol und Kärnten bis in den Osten und Südosten des Landes bleibt die heiße Luftmasse hingegen nach wie vor vorhanden. Entsprechend erhöht bleibt hier auch die Unwettergefahr mit einer neuen Runde Schwergewitter.

Gewittergefahr am Sonntag
Gewittergefahr am Sonntag

Zu Beginn der neuen Woche könnte sich dann ein kräftiges Italientief bilden und vor allem in der Westhälfte für ergiebige Niederschlagsmengen sorgen. In der Südosthälfte würde die Gewittergefahr in diesem Fall nur leicht zurückgehen und die Temperaturen würden trotz leichten Rückgangs weiterhin auf einem sommerlichen Niveau bleiben. Die Unsicherheiten sind aber momentan zu groß, um eine genauere Prognose zu erstellen.

Hitze: Wie viel Schwüle halten wir aus?

Hochsommer mit Hitzewelle

Eine für den Menschen wichtige, aber allgemein wenig bekannte Größe ist die Feuchtkugeltemperatur (englisch: wet-bulb temperature). Sie vereint Temperatur und relative Feuchte der Luft und gibt die tiefste Temperatur an, die sich durch Verdunstungskühlung erreichen lässt. Der Effekt der Verdunstungskühlung wird zum Beispiel in der Raumlufttechnik genutzt, um  die Temperatur in Innenräumen zu senken. Aber auch der menschliche Körper kühlt sich, um eine Körpertemperatur von ungefähr 36°C dauerhaft zu halten, über diesen Mechanismus – und genau das macht die Feuchtkugeltemperatur so interessant. Entscheidend dabei ist, dass die Verdunstung abnimmt, je feuchter die Luft ist.

Wie kühlen wir uns ab?

Über den Stoffwechsel erzeugt der Körper Energie und die Körpertemperatur steigt an. Um diesen Anstieg auszugleichen, gibt es mehrere Methoden. Einerseits nutzt der Körper das Prinzip des fühlbaren Wärmestroms. Ist der Körper wärmer als die Umgebungstemperatur, fließt die Luft vom warmen Körper zur kühleren Umgebungsluft. Die abgegebene Wärme wird dann über die Luftströmung abtransportiert. Ist die Lufttemperatur niedrig und es wird zu viel Energie an die Umgebung abgegeben, wirkt man zum Beispiel mit Kleidung entgegen.

Im Osten Österreichs gibt es bis zu 34 Grad.
Ventilatoren wirken kühlend, da sie die vom Körper abgegebene Wärme schneller abführen.

Verdunstungskühlung

Ist die Umgebungstemperatur zu hoch oder die Luftströmung zu schwach, hat der menschliche Körper ein weiteres ausgeklügeltes System: Steigt die Körpertemperatur an, zum Beispiel aufgrund von Bewegung, beginnt er zu schwitzen. Der Schweiß auf der Haut verdunstet und die dazu nötige Energie wird dem Körper entzogen (Verdunstungskühlung). Auch die „Nebelduschen“ etwa in Wien sorgen dank der winzigen Tropfen für eine rasche Abkühlung durch Verdunstung auf der Haut. Dieser Prozess ist besonders effektiv bei trockener Hitze und etwas Wind.


Bei sehr hoher Luftfeuchtigkeit funktioniert dieser Mechanismus nicht mehr ausreichend, der Schweiß kann nicht mehr verdunsten und damit auch keine Körperwärme abtransportiert werden. Bei einer theoretischen Temperatur von 36°C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 100% könnte sich der Körper also nicht mehr kühlen und bei gleichbleibenden Bedingungen wäre der Tod die Folge.

Feuchtkugeltemperatur

An diesem Punkt kommt die Feuchtkugeltemperatur ins Spiel. Sie gibt an, wie gefährlich die Kombination aus Temperatur und relativer Feuchte für den menschlichen Körper ist. Werte im oberen 20er Bereich setzen dem Körper bereits zu und verhindern eine ausreichende Abkühlung. Steigt die Feuchtkugeltemperatur auf über 31 Grad werden die Bedingungen selbst für gesunde, junge Menschen lebensbedrohlich (Studie dazu), bislang galten 35 Grad als das theoretische Überlebenslimit für den Menschen (siehe Studie).

Im roten Bereich wird es für gesunde Menschen lebensbedrohlich. © W. Larry Kenney, CC-BY-ND

Feuchte vs. trockene Hitze

Man sagt also nicht umsonst, dass extreme Hitze in trockener Luft wie etwa in der Wüste für den Körper besser zu verkraften ist, als Hitze bei hoher Luftfeuchtigkeit, so kann man Temperaturen um 46 Grad bei einer relativen Feuchtigkeit unter 20% besser ertragen, als 36 Grad bei 70% Luftfeuchtigkeit.

Die Feuchtkugeltemperatur je nach Temperatur und Luftfeuchtigkeit.

Schwüle in Österreich, Europa und weltweit

In Österreich kommt es an sehr schwülen Tagen zu Werten um 25 Grad. Noch höhere Werte in der näheren Umgebung treten häufig in Norditalien auf, so werden hier immer wieder Werte zwischen 25 und 28 Grad gemessen. Vereinzelt wurden aber auch schon Spitzen um 31 Grad erreicht, wie etwa an der Mittelmeerküste in Triest am 1. August 2020.

Gemessene Feuchtkugeltemperatur um 14 Uhr. Ab etwa 20 Grad ist die Luft schwül bzw, bei 25 drückend schwül (zum Vergrößern anklicken).

Weltweit sind Extremwerte bis 35 Grad bislang selten, sie wurden aber bereits mehrfach in subtropischen Küstenregionen gemessen, wie etwa im Iran an der Küste  des Persischen Golfs, wenn auch nur vorübergehend für wenige Stunden. Bei der extremen Hitzewelle in Pakistan und Nordindien im Mai 2022 wurde etwa Jacobabad eine maximale Feuchtkugeltemperatur von 33,6 Grad und in Delhi von 33,7 Grad gemessen.

ERA5-Reanalyse der höchsten jährlichen Feuchtkugeltemperatur (>27). © Science Advances, Vol. 3, no. 8

Höhere Werte durch Klimawandel

Durch den Klimawandel nimmt die Feuchtkugeltemperatur tendenziell zu, was etwa in Teilen Indiens, Pakistans und von Bangladesch zu einem großen Problem wird. Etwa im großen Indus-Tal und in der Gangesebene wären im Worst-Case-Szenario vier Prozent der Bevölkerung zumindest einmal zwischen 2071 und 2100 mit tödlichen Hitzewellen von über 35 Grad Feuchtkugeltemperatur konfrontiert bzw. 75% mit lebensbedrohlichen Hitzewellen von über 31 Grad Feuchtkugeltemperatur.

Mehr dazu in dieser Studie auf ScienceAdvances.

Mittlere jährliche max. Feuchtkugeltemperatur von 1976 bis 2005 (B) sowie die Prognosen für 2071 bis 2100 je nach Temperaturanstieg.

Hitzewelle mit bis zu 35 Grad hält unvermindert an

Blick vom Bisamberg auf Wien @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/bisamberg

Und dabei bleibt es auch noch einige Zeit: Zumindest bis inklusive Donnerstag liegen die Temperaturen weiter häufig über 30 Grad, dabei nimmt die Gewitterneigung erst ab der Wochenmitte zu. Ab Freitag deutet sich schließlich eine Umstellung der Wetterlage an, dabei sind auch kräftige Regenfälle möglich. Details hierzu und auch der genaue Ablauf sind aber noch etwas ungewiss.

Die Wetteraussichten im Detail

Am Montag scheint weiterhin oft ungetrübt die Sonne. Im Tagesverlauf bilden sich über dem Berg- und Hügelland wieder ein paar Quellwolken, welche weitgehend harmlos bleiben. Eine geringe Gewitterneigung besteht am ehesten ganz im Norden vom Oberen Mühl- und Wald- bis ins Weinviertel. In einigen Tälern macht sich tagsüber wieder lebhafter Talaufwind bemerkbar, ansonsten spielt der Wind keine große Rolle und mit 29 bis 35 Grad bleibt es heiß.

Der Dienstag hat unverändert viel Sonnenschein zu bieten. Quellwolken bleiben selten und meist harmlos, am ehesten entwickeln sie sich am Alpenostrand oder im südlichen Bergland zu einem kurzen, isolierten Hitzegewitter. Der Wind weht nur schwach und selbst in höheren Lagen ist es heiß, verbreitet liegen die Höchstwerte zwischen 30 und 35 Grad. Die Nullgradgrenze steigt bis auf über 5000 m, selbst auf den höchsten Berggipfeln sind damit zweistellige Plusgrade zu erwarten.

Für den größten Gletscher des Landes bedeuten die hohen Temperaturen natürlich nichts Gutes @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/freiwandeck/

Am Mittwoch bleibt es noch häufig sonnig, allerdings ziehen mehr Wolken durch als an den Vortagen und vom Innviertel bis ins Nordburgenland sind auch von der Früh weg ein paar Schauer dabei. Am Nachmittag wird es dann verbreitet leicht unbeständig und gewittrig, am ehesten trocken bleibt es ganz im Westen und in den südlichen Becken. Generell ist dabei mit nur wenigen, aber durchaus heftigen Gewittern zu rechnen. Abseits davon weht weiterhin nur schwacher Wind und die Temperaturen erreichen 28 bis 34 Grad.

Zumindest regional tolles Wanderwetter @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/hotel-lindenhof/

Der Donnerstag beginnt mit Restwolken und vor allem im Bergland mit einzelnen Schauern, am Vormittag setzt sich zumindest zeitweise wieder die Sonne durch. Häufig sonnig wird es im östlichen Flachland und in den südlichen Becken, an der Alpennordseite sowie generell im Bergland nimmt die Schauer- und Gewitterneigung rasch wieder zu. Stellenweise ist dabei mit Sturmböen, Hagel und großen Regenmengen zu rechnen. Mit 28 bis 34 Grad bleibt es heiß und ausgesprochen schwül.

Am Freitag ändert sich nach aktuellem Stand im Süden und Osten noch nicht viel, hier bleibt es überwiegend sonnig und heiß. Nach Westen zu muss aber wohl häufiger mit teils kräftigen Gewittern gerechnet werden, die sich schließlich am Wochenende weiter nach Osten ausbreiten und gebietsweise auch in anhaltenden Starkregen übergehen. Spätestens am Sonntag ist es mit der Hitze dann auch im äußersten Südosten vorbei.

 

Titelbild: Blick vom Bisamberg auf Wien @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/bisamberg

Warum ist schwüles Wetter so anstrengend?

Schwüles Wetter treibt den Schweiß auf die Stirn.

Schwüle ist ein subjektives Empfinden. Das heißt während manche Menschen bereits bei 25 Grad unter der Hitze stöhnen, befinden sich andere bei diesen Temperaturen noch in ihrer ganz persönlichen „Wohlfühlzone“. Es gibt also keine eindeutige Definition. Einen Hinweis auf bevorstehende Schwüle gibt aber in einer klaren und windstillen Nacht die Tiefsttemperatur: Liegt sie bei mehr als 15 Grad, ist ein schwüler Tag zu erwarten, bei mehr als 20 Grad (Tropennacht) ist am nachfolgenden Tag mit starker, drückender Schwüle zu rechnen.

Auswirkungen auf den menschlichen Körper

Bei warmem Wetter wird der Körper durch die Verdunstungskälte von Schweiß gekühlt. Allerdings verdunstet der Schweiß umso schlechter, je feuchter die Luft ist. Damit kann der Körper bei schwüler Luft nur noch schlecht gekühlt werden. In Folge dessen drohen Kreislaufprobleme und Schwindel, auch die Gefahr eines Kreislaufkollaps und eines Herzinfarkts ist erhöht. Daher sollten ungewohnte körperliche Anstrengungen vermieden werden. Das gilt vor allem während Hitzewellen in Mitteleuropa oder Urlauben in tropischen oder subtropischen Gefilden.

Essen und Trinken bei Schwüle

Angesichts der verlockenden Aussicht ein kühles Getränk zu sich zu nehmen, klingt folgender Rat vielleicht komisch: Man sollte eiskalte Getränke bei Hitze vermeiden. Im Mundraum kann dieses zwar erfrischend wirken, sobald es aber im Magen ist, wird es auf Körpertemperatur erwärmt. Dabei wird dem Körper das Signal gegeben, dass er wärmen soll – genau das Falsche bei drückender Hitze.

Auch eine bewusste Ernährung hilft das schwüle Wetter leichter zu ertragen. Schwere, fettige Speisen und Alkohol stellen eine zusätzliche Belastung dar. Esst deshalb vermehrt leicht verdaubare Lebensmittel wie frisches Obst, rohes Gemüse, Joghurt oder Kefir.

Schwüle-Hotspots

Insgesamt sind schwüle Tage in Mitteleuropa recht selten – pro Jahr ist meist mit 10 bis 20 solcher Tage zu rechnen.

25 bis 30 schwüle Tage gibt es vor allem:

  • In Österreich: Wien bis zum Neusiedler See
  • In Deutschland: Oberrheingraben von Basel bis Frankfurt
  • In der Schweiz: Tessin

Selten ist Schwüle hingegen in Norddeutschland, in den höheren Lagen der Mittelgebirge und in den Alpen.

Titelbild: Adobe Stock

Hitzedom über den Alpen bringt weitere Hitzewelle

Ventilator und Sonnenschein

Am diesem Wochenende startet im Alpenraum die nächste Hitzewelle, welche voraussichtlich bis kommenden Freitag andauern wird. Der Höhepunkt kündigt sich gegen Mitte der kommenden Woche mit Höchstwerten bis etwa 36 Grad an. Ein Ende der Hitzewelle ist frühestens am kommenden Freitag in Sicht. Das Wetter gestaltet sich zudem äußerst stabil, so sind selbst über dem zuletzt sehr gewitteranfälligen Bergland von Samstag bis Mittwoch nahezu keine Gewitter zu erwarten.

Temperaturtrend für Wien mit Vergleich zu den durchschnittlichen Höchts- bzw. Tiefstwerten (rot- bzw. blau gestrichelt). © ECMWF/UBIMET

Noch außergewöhnlicher als die Temperaturen am Boden sind allerdings die Temperaturen in der Höhe, so steigt die Nullgradgrenze zu Wochenbeginn auf knapp über 5000 m Höhe an. Selbst auf den höchsten Berggipfeln des Landes sind dann zeitweise zweistellige Plustemperaturen in Sicht. Für die zu dieser Jahreszeit bereits weitgehend aperen Gletscher stellt das einen weiteren schweren Rückschlag dar, so sind pro Tag Verluste von 5 bis 10 cm an Eisdicke zu erwarten. Auch dieser Sommer wird also mit großen Eisverlusten in die Annalen eingehen.

Die Höhe der Nullgradgrenze steigt am Montag auf knapp über 5000 m an. © ECMWF/UBIMET

Hoch in der Höhe

Ursache für die neue Hitzewelle ist ein mächtiges Hochdruckgebiet, welches vor allem in höheren Luftschichten stark ausgeprägt ist. Analog zu den geläufigen Hochs und Tiefs auf den Bodenwetterkarten gibt es nämlich auch Höhentiefs und „Höhenhochs“ (bzw. Höhenrücken) auf Höhenwetterkarten. Letztere werden meist in einer Höhe von etwa 5500 m analysiert, also in jener Höhe, wo der Druck nur noch 500 hPa beträgt (etwa halb so viel wie am Boden).

Die Entstehung des Hitzedoms über dem Alpenraum. © ECMWF/UBIMET

Im Kern von stark ausgeprägten Höhenrücken kann dieses Niveau aber auch gegen 6000 m ansteigen. Tatsächlich deuten die Modelle am Sonntag bzw. Montag rund um die Schweiz sogar auf neue Rekordwerte hin.

In der Höhe kündigt sich im Westalpenraum ein Rekordhoch an.

Hitzedom

Markante Hochdruckgebiete in der Höhe werden im Sommer meist auch als „Hitzedom“ bezeichnet. Im Kern von solch mächtigen Hochdruckgebieten sinkt die Luftmasse nämlich großräumig ab, wobei sie abgetrocknet und an Ort und Stelle erwärmt wird. Gleichzeitig wird an der Südwestflanke des Hochs subtropische Warmluft herangeführt. Wenn die Wetterlage mehrere Tage lang andauert und der Zustrom an sehr warmer Luft anhält, entsteht in der Atmosphäre eine hochreichende Warmluftblase, der sog. „Hitzedom“. Diese Erwärmung in der freien Atmosphäre macht sich indirekt auch am Boden bemerkbar, zumal der wolkenlose Himmel für eine ungestörte Sonneneinstrahlung sorgt, die den Boden und damit die angrenzende Luft erwärmt. Dieser Effekt kann sich zudem selbst verstärken, da die Böden von Tag zu Tag austrocknen: Die Energie, die anfangs noch für die Verdunstung benötigt wird, steht  nach ein paar Tagen ebenfalls für eine weitere Erwärmung der Böden zur Verfügung.

Die Rückwärtstrajektorien für kommenden Mittwoch zeigen, wie sich die Luft in der freien Atmosphäre im Uhrzeigersinn eindreht und dabei absinkt.

Besonders bei einem sehr hohem Sonnenstand wie etwa im Juni und Juli können solche Wetterlagen zu extremen Hitzewellen mit neuen Temperaturrekorden führen. Gegen Ende August werden absolute Temperaturrekorde aber unwahrscheinlicher, einerseits aufgrund des bereits deutlich tieferen Sonnenstands, andererseits auch aufgrund der abnehmenden Tageslänge. Weiters sind derzeit keine föhnigen Effekte in Sicht. Besonders in der freien Atmosphäre bzw. auf den Bergen sind aber durchaus Monatsrekorde möglich. Im Herbst und Winter führen solche Wetterlagen in den Niederungen zu ausgeprägten Inversionswetterlagen, während es auf den Bergen außergewöhnlich mild ist (mehr dazu hier).

Rekorde: Hitzedom + Lokaleffekte

Für Temperaturrekorde spielen mehrere Faktoren eine Rolle, wie beispielsweise die Bodenfeuchte und der Sonnenstand. Weiters spielen auch geographische Faktoren eine Rolle, so kann föhniger Wind die Luft aus mittleren Höhenlagen mitunter direkt bis in tiefen Lagen absinken lassen, was dann lokal zu extrem hohen Temperaturen führen kann. Wenn alle Faktoren zusammenkommen, also ein blockiertes Hitzehoch, trockene Böden, föhniger Wind und strahlender Sonnenschein bei hohem Sonnenstand, dann kommt es besonders häufig zu neuen Rekorden. So wurden u.a. auch die 46 Grad in Südfrankreich im Juni 2019, die 49,6 Grad im Westen Kanadas im Juni 2021 oder auch in 48,8 Grad in Sizilien im August 2021 erreicht.

Bei einer „Omega-Lage“ wurde die Luft in Lytton in Kanada auf bis zu 49,6 Grad erhitzt im Juni 2021.

Am Mittwoch von Kärnten bis Wien lokal kräftige Gewitter

Gewitter mit Starkregen

Am Rande eines Höhentiefs mit Kern übe dem Balkan nimmt die Gewitterbereitschaft am Mittwoch auch im Osten vorübergehend zu. Zunächst sind vor allem das Bergland von Mittelkärnten bis zum Rax-Schneeberg-Gebiet sowie das Obere Mühl- und Waldviertel betroffen, im Laufe des Nachmittags greifen aber ausgehend von der Slowakei Gewitter auch auf das östliche Flachland über.

Am Nordrand des Höhentiefs herrscht eine schwache östliche Höhenströmung.

Starkregen und Windböen

Die Kombination von feuchtwarmer, schwüler Luft in tiefen Schichten und wenig Höhenwind sorgt heute für ortsfeste bzw.  nur langsam ziehende Gewitter. Damit besteht lokal vor allem die Gefahr von kleinräumigen Überflutungen und Vermurungen. Die Hagelgefahr ist dagegen vergleichsweise gering: Punktuell ist zwar kleinkörniger Hagel im Starkregen dabei, aber großer Hagel ist heute recht unwahrscheinlich. Neben Starkregen können die Gewitter aber auch zu stürmischen Böen führen, da die relative Luftfeuchtigkeit – im Gegensatz zur absoluten Feuchte – vergleichsweise gering ist (weshalb es zu lokaken „Downbursts“ kommen kann).

Niederschlagsprognose von ICON-D2. Das Modell zeigt, dass auch im Flachland lokale Gewitter zu erwarten sind. Wo genau diese auftreten, kann man jedoch erst kurzfristig exakt prognostizieren.

Zutaten für Gewitter

Für die Entstehung von Gewittern sind grundsätzlich drei Zutaten notwendig: Ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit in tiefen Schichten, eine labile Schichtung der Atmosphäre sowie ein Mechanismus, der die Luft zum Aufsteigen bringt. Letzteres kann beispielsweise zusammenströmender Wind über einem Berg oder auch im Flachland (Konvergenz) oder auch eine aufziehende Front sein. Für die Entstehung langlebiger Gewitter ist zusätzlich noch eine Zunahme der Windgeschwindigkeit mit der Höhe notwendig, damit der Auf- und Abwindbereich der Gewitter voneinander getrennt bleiben.

Der Radiosondenaufstieg aus Wien zeigt die energiereiche Luft sowie die nur schwache Windscherung.

Rückblick: Am Samstag kräftige Gewitter im Süden und in der Mitte

+++ Update 18:45 Uhr +++

Damit beenden wir unseren Liveticker für heute. In Summe gab es heute über 100.000 Blitze, besonders wieder im Süden der Republik. Mit der Randwelle gab es besonders im Norden und Nordwesten ordentlich Regen, teils 30 bis 50 L/m². Wir danken für Ihre/eure Aufmerksamkeit und wünschen euch einen schönen Abend.

Blitzverlauf am Samstag, den 12.8.2023 © nowcast/UBIMET
Niederschlagssumme seit Mitternacht © DWD/UBIMET

+++ Update 18:00 Uhr +++

In der letzten Stunde wurde in Freudenstadt ein Böe von 96 km/h gemessen.

+++ Update 17:30 Uhr +++

Das aktuelle Radarbild zeigt besonders im Süden des Landes einzelne kräftige Gewitter, die mit Hagel einher gehen können.

Radarbild von 17:25 Uhr © DWD/UBIMET

+++ Update 17:15 Uhr +++

Die höchste Regenmenge der letzten Stunde hat es interessanterweise komplett fernab der Gewitter gegeben, nämlich in Satrup nahe der dänischen Grenze mit rund 24 mm.

Niederschlagssumme bis 16 Uhr @ UBIMET, DWD

Derweil nahe der an der sächsisch-thüringischen Grenze:

+++ Update 17:00 Uhr +++

Nun hat es doch auch mal für eine Sturmböe gereicht: in Altmühlsee wurden 83 km/h gemessen, in Nürnberg und Plauen immerhin 70 bzw. 72 km/h. Ansonsten bewegen sich die stündlichen Regenmengen weiterhin häufig zwischen 8 und 15 mm, übrigens auch im zentralen NRW, wo es nur vergleichsweise wenig blitzt.

+++ Update 16:30 Uhr +++

Hier mal eine Aufnahme der Zelle, die nun zwischen Nürnberg und Ingolstadt durchzieht. Von all den Gewittern über Deutschland ist dies momentan das kräftigste, hier sind auch größere Hagelkörner möglich.

+++ Update 16:15 Uhr +++

Zwar frischt mit den Gewittern auch mal kräftiger Wind auf, doch häufig liegen die Böen nur im Bereich von 50 bis 60 km/h:

Maximale Böen bis 16 Uhr @ UBIMET, DWD

+++ Update 16:00 Uhr +++

Auch in den nächsten Tagen geht es zumindest in der Südhälfte gewittrig weiter. Mehr Infos dazu findet ihr in unserem Artikel von gestern: https://uwr.de/de/a/kraeftige-gewitter-durch-tief-arend-in-den-kommenden-tagen-erwartet

+++ Update 15:45 Uhr +++

Zwar blitzt es nun auch an anderen Stellen, doch das Hauptaugenmerk liegt derweil auf der Ansammlung von kräftigen Gewittern von Schwaben bis zum Thüringer Wald. Sie verlagern sich in den nächsten Stunden nach Tschechien und Sachsen und bringen vor allem sehr kräftigen Regen. Hagel- oder Sturmmeldungen liegen derzeit nur recht vereinzelt vor.

Blitze von 15:45 Uhr und eingetragene Verlagerung @ UBIMET, nowcast

+++ Update 15:30 Uhr +++

Auf ihrem Weg nach Ost bis Nordost stoßen die Gewitter auf Temperaturen um 29 Grad, mit ihnen kühlt es bis auf 18 Grad ab.

Gemessene Temperaturen von 15 Uhr und Radarbild von 15:15 Uhr @ UBIMET, DWD

+++ Update 15:00 Uhr +++

Häufig bringen die Gewitter sintflutartigen Regen, denn die Luft ist sehr feucht. Die einstündigen Regenmengen bis 14 Uhr betrugen nicht selten mehr als 10 mm, am meisten ist in Mannheim mit 28 mm gefallen. Das ist schon enorm.

Blitzverlauf und Regenmenge zwischen 13 und 14 Uhr @ UBIMET, DWD, nowcast

+++ Update 14:45 Uhr +++

 

+++ Update 14:30 Uhr +++

Tief AREND liegt mit seinem Zentrum über der Nordsee, es bringt sommerliche Wärme zurück nach Deutschland. Jedoch verfügt es auch über eine Kaltfront und diese zieht in den nächsten Stunden von Westen her ins Landesinnere. Besonders an ihr entwickeln sich Gewitter, nachfolgend sind die für heute besonderes betroffenen Regionen eingetragen:

Warngebiete am Samstag © UBIMET

 

Titelbild: Webcam Hochries @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/hochries-nord

Kräftige Gewitter durch Tief AREND in den kommenden Tagen erwartet

Gewitter bei Lamprechtshausen am Mittwochabend (Foto: Storm Science Austria)

Samstag erste kräftige Gewitter

Das Tief ZACHARIAS (wir berichteten) ist inzwischen in der Arktis angekommen und das Zwischenhoch LOTTE beschert uns heute einen Sommer- bzw. im Südwesten auch einen Hitzetag. Doch von Westen nähert sich bereits das Tief AREND. Im Vorfeld des Tiefs gelangt in den kommenden Stunden deutlich feuchtere Luft aus dem Mittelmeerraum in den Westen der Republik.

Die Kaltfront des Tiefs erreicht am Freitagnachmittag Frankreich und wird in der Nacht auf Samstag allmählich ostwärts voran kommen. Damit einher gehend setzt in der Nacht auf Samstag im Westen teils kräftiger Regen ein, der mitunter von Blitz und Donner begleitet sein kann. Dieser Regen verlagert sich in der Früh allmählich in die Nordhälfte des Landes. Ausgelöst wird dieser Regen durch die Bildung einer kleinen sog. Randwelle (siehe Frontenkarte). Diese verlagert sich am Vormittag über die Nordsee nach Dänemark. Dahinter folgt dann von Westen die eigentliche Kaltfront.

Frontenkarte für Samstagmittag © UBIMET

Je nachdem wie stark es hinter dem Regengebiet im Westen und Norden auflockert und sich somit durch die Sonneneinstrahlung Energie aufbauen kann, bilden sich an der Front am Nachmittag kräftige Gewitter. Diese sind auch im Süden und Südwesten des Landes zu erwarten. Hier ist die Energie am höchsten und auch die Windscherung (Zunahme des Windes mit der Höhe) ausreichend vorhanden.

Die unten stehende Karte gibt die regionale Verteilung der Gewitter sowie die Einschätzung der Stärke in unseren Warnfarben wieder. Dabei bedeuten gestrichelte Linien, dass hier noch größere Unsicherheiten bestehen.

Warngebiete am Samstag © UBIMET

Sonntag im Süden Unwetter

Am Sonntag verlagert sich die Kaltfront in die Mitte des Landes und wird hier quasi stationär. Auf ihrer Südseite liegt weiterhin die feucht-heiße und instabile Luft. Da weiterhin gute Windscherung vorhanden ist, werden weitere Unwetter erwartet. Dabei deuten sich eventuell auch extreme Unwetter (Violett) an. Sollten sich diese ausbilden, muss in ihrem Umfeld mit teils größerem Hagel und orkanartigen Böen gerechnet werden.

Warngebiete am Sonntag © UBIMET

Montag weiter gewittrig

Der Montag bringt die Fortsetzung der Gewitterlage. Dabei deutet sich an, dass die schwül-heiße Luft wieder etwas nach Norden voran kommt und somit verbreiteter als am Vortag kräftige Schauer und Gewitter zu erwarten sind. Die genaueren Details sind jedoch noch unsicher, die Modelle unterscheiden sich noch etwas, inwiefern und wie weit das Ausgreifen nordwärts stattfinden wird.

Warngebiete am Montag © UBIMET

Auch darüber hinaus bis zur Wochenmitte wird es nach derzeitigem Stand weiterhin kräftige Gewitter bis in den Unwetterbereich hinein geben.  Doch die Unsicherheiten nehmen wie üblich deutlich zu.

August ist wieder die Zeit der Perseiden

Jedes Jahr um den 12. August kreuzt die Erde auf ihrem Weg um die Sonne den Meteorstrom des Kometen 109P/Swift-Tuttle. Der Komet hat schon sehr oft die Sonne umkreist, weshalb er eine große Staubspur im All hinterlassen hat. Aus diesem Grund ist der Meteorschauer der Perseiden besonders prächtig, mit besonders vielen Sternschnuppen und über einen ungewöhnlich langen Zeitraum verteilt. Wenn diese Staubteilchen in die Erdatmosphäre eindringen, verdampfen sie schlagartig. Die Luft wird dabei ionisiert, was als schweifartige Leuchterscheinung mit bloßem Auge sichtbar ist. Die Perseiden sind jährlich zwischen dem 17.7. und 24.8. zu beobachten und heißen so, da sie aus dem Sternbild Perseus zu kommen scheinen.

Gute Beobachtungsbedingungen

Im letzten Jahr waren die Voraussetzungen nicht ideal, der Vollmond verhinderte eine gute Sicht auf den Sternschnuppenschauer. Dieser Störfaktor fällt in diesem Jahr weitestgehend weg, der abnehmende Mond ist nur mehr als schmale Sichel am Himmel zu sehen und geht erst spät auf. Zudem spielt auch das Wetter mit, in den kommenden Nächten machen sich meist nur wenige Wolken bemerkbar. Besonders in den südlichen Becken und inneralpin können aber in den Morgenstunden auch Restwolken oder lokale Nebelfelder dabei sein. Die höchsten Raten werden in der Nacht vom 12. auf den 13. August erwartet, zwischen 22 und 4 Uhr sind dann zumindest theoretisch bis zu 100 Sternschnuppen in der Stunden zu sehen. Wie viele man tatsächlich sieht, ist aber von mehreren Faktoren abhängig. Die Lichtverschmutzung spielt eine große Rolle.

Raus aus der Stadt

Um die Perseiden in ihrer vollen Pracht zu sehen, braucht man einen dunklen Himmel ohne viel Lichtverschmutzung. Deshalb bieten die Großstädte oft nur mittelmäßige Beobachtungsmöglichkeiten mit etwa 5 Sternschnuppen pro Stunde, deutlich besser schaut es aber auf dem Land oder in den Bergen aus. Also nix wie raus aus der Stadt!

Ab Freitag kehrt der Sommer zurück

Während der Juli österreichweit noch um fast 1,5 Grad zu warm bilanzierte, verlief der August bislang deutlich zu kalt. Das erste Monatsdrittel war österreichweit im Mittel gar um 4 Grad zu kalt, gebietsweise betragen die Abweichungen sogar -5 Grad.

Temperaturabweichung für das erste Augustdrittel 2023 in Österreich.
Temperaturabweichung für das erste Augustdrittel 2023 in Österreich.

Von Oberösterreich und der Obersteiermark bis in den Süden und Südosten des Landes war es zudem teils deutlich zu nass, oft wurde schon jetzt der mittlere Niederschlag für den gesamten Monat erreicht. Von den Karawanken bis ins Südburgenland wurde das Soll sogar schon teils deutlich übertroffen, verbreitet regnete es in den ersten Augusttagen um über ein Drittel mehr, als in einem durchschnittlichen August.

Anteil am durchschnittlichen Monatsniederschlag für das erste Augustdrittel 2023 in Österreich.
Anteil am durchschnittlichen Monatsniederschlag für das erste Augustdrittel 2023 in Österreich.

Der anhaltende Tiefdruckeinfluss hat aber nun ein Ende, über Westeuropa baut sich ein ausgeprägter Hochdruckkeil auf und die Höhenströmung dreht im Alpenraum zunehmend auf südwestliche Richtungen. Somit erreichen uns wieder deutlich wärmere Luftmassen subtropischen Ursprungs, unter Hochdruckeinfluss dominiert überwiegend ruhiges und sommerliches Wetter. Im Bergland machen sich aber auch einzelne Wärmegewitter bemerkbar, am Sonntag nimmt die Gewitterneigung im Westen generell zu – dann sind auch einzelne kräftige Gewitter möglich.

Entwicklung der Großwetterlage anhand des ECMWF-Modells. @ UBIMET, ECMWF
Entwicklung der Großwetterlage anhand des ECMWF-Modells @ UBIMET, ECMWF

Mit der Umstellung der Großwetterlage steigen auch die Temperaturen deutlich an und erreichen nach längerer Zeit wieder ein hochsommerliches Niveau. Schon am Freitag ist die 30-Grad-Marke im Westen in Reichweite, am Wochenende werden dann verbreitet Höchstwerte um oder knapp über 30 Grad erwartet.

Entwicklung der Höchsttemperaturen in den kommenden Tagen @ UBIMET

In der neuen Woche dürfte uns das sommerliche Wetter schließlich erhalten bleiben, allerdings nimmt auch die Schauer- und Gewitterneigung weiter zu. Eine Luftmassengrenze über Deutschland lässt die Unsicherheiten diesbezüglich ansteigen.

Global wärmster Juli

Globale Anomalie der Temperatur im Juli 2023 (1981-2010)

Am 27. Juli 2023 wurde von der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) und vom europäischen Erdbeobachtungsprogramm COPERNICUS bekanntgegeben, dass die ersten drei Juli Wochen global gesehen die heißeste Drei-Wochen-Periode war, die jemals auf diesem Planeten aufgezeichnet wurde.  Nun veröffentlichte COPERNICUS die endgültigen Zahlen : Der Juli war demnach weltweit um 0.72°C wärmer als im langjährigen Monatsmittel ( 1991-2020) und mit 0.33°C wärmer als der Rekord-Juli 2019. Der heißeste Tag war dabei der 6. Juli 2023.

 

Monatliche Anomalien der Oberflächen Luft-Temperatur – Quelle: COPERNICUS

COPERNICUS hat dazu noch ein informatives Video mit allen Fakten veröffentlicht:

Wärmster Monat seit 120.000 Jahren

Zwar gehen die Daten von COPERNICUS nur bis ins Jahr 1940 zurück, trotzdem kann man anhand der Auswertung von Proxydaten, wie Eisbohrkernen, Baumringen, Meeressedimenten und anderer Quellen, vergangene klimatische Verhältnisse auf unserem Planeten rekonstruieren. Die Vizedirektorin von COPERNICUS Samantha Burgees sagt, es sei nicht nur der heißeste Monat seit Aufzeichnungsbeginn, sondern wohl mit großer Wahrscheinlichkeit auch der heißeste Monat seit mindestens 120.000 Jahren.

Zunehmende Extremwetterereignisse

Begleitet wurde dieser Monat weltweit mit verschiedenen  Extremwetterereignissen wie Hitzewellen, Trockenheit, Starkregen und Unwettern. Dabei wurden mehrere extreme Hitzewellen in den verschiedensten Regionen der Nordhemisphäre beobachtet. Im Death Valley in den USA wurden laut dem US-amerikanischen Wetterdienst am 16.Juli 2023 rekordverdächtige 53.3°C gemessen.  Das Death Valley ist bekannt für hohe Temperaturen ist, denn hier liegt auch der weltweite Temperaturrekord aus dem Jahr 1913. Doch mit einem Unterschied, vor 100 Jahren waren diese Extremtemperaturen die absolute Ausnahme, mit der globalen Erwärmung werden diese extremen Temperaturen häufiger und wahrscheinlicher.  Aber auch Südeuropa wurde von einer außergewöhnlichen Hitze- und Dürrephase heimgesucht und in der Folge hatten Wald- und Flurbrände ein leichtes Spiel in der ausgetrockneten Landschaft. Allgemein kann man sagen, dass der Mittelmeerraum eine der sich im Sommer am schnellsten erwärmenden Gebiete der Erde ist.

Aber auch Gewitter können in der sehr warmen und feuchten Luft ein großes Zerstörungspotential freisetzen. So wurde Ende Juli im Norden Italiens im Zuge eines Unwetters ein besonders großes Hagelkorn mit einem Durchmesser von 19 cm beobachtet, knapp vorbei am aktuellen Weltrekord mit 20.3 cm am 23. Juli 2010 in South Dakota . Auch hier lässt sich ein Zusammenhang zwischen globaler Erwärmung und Häufigkeit solcher Ereignisse erkennen. Großer Hagel tritt in Norditalien demnach drei Mal häufiger auf als noch in den 1950ern.

 

Hagelentwicklung in Norditalien seit 1950 Quelle: ESSL
Hagelentwicklung in Norditalien seit 1950 Quelle: ESSL

 

Warmes Mittelmeer

Einer der Gründe für die heftigen Unwetter in Norditalien sind auch die ungewöhnlich hohen Wassertemperaturen im  Mittelmeer. Denn die extremen  Hitzewellen im südlichen Europa haben auch das Mittelmeer aufgewärmt. Dabei wurde mit 28.7 °C Wassertemperatur der Rekord von 28.25 °C aus dem Jahr 2003 gebrochen. Dieses ungewöhnlich warme Wasser gibt dann Feuchtigkeit an die warme Luft ab und in der Folge schafft das in der Kombination mit starken Höhenwinden ideale Bedingungen für starke Gewitter.

Schrumpfende Polarkappen

Eine neuer Negativrekord wurde auch beim antarktischen Meereis aufgestellt. Im Juli gab es weltweit 15 % weniger Eis an den Polen als im langjährigen Vergleich. Das ist zugleich auch der niedrigste Stand seit dem Beginn der Satellitenmessungen.

Antarktisches Eis Anomalie Juli 2023 - Quelle: COPERNICUS
Antarktisches Eis Anomalie Juli 2023 – Quelle: COPERNICUS
Antarktischer Eis Rückgang Juli 2023 - Quelle: COPERNICUS
Antarktischer Eis Rückgang Juli 2023 – Quelle: COPERNICUS

Das arktische Meereis ist zwar nur leicht unter dem Mittel, aber hier liegt man deutlich über dem Minimum aus dem Juli 2020. Diese Eisreservoirs sind auch geografisch ungleich verteilt, während man an der sibirischen Küste mehr Eis als um diese Zeit üblich vorfindet, ist man im restlichen arktischen Meer unter dem Mittel.

Arktische Eis Anomalie Juli 2023 - Quelle: COPERNICUS
Arktische Eis Anomalie Juli 2023 – Quelle: COPERNICUS

Häufige Extremwetter

Dieser außergewöhnliche und historische Temperaturrekord wird mit Sicherheit nicht der letzte Monatsrekord sein. Denn Fakt ist, diese Rekordtemperaturen werden mit dem anthropogenen Klimawandel häufiger und auch wahrscheinlicher. Damit geht auch eine Häufung von Extremwetterereignissen einher, die allmählich zum neuen Normal werden. Wie der Juli im Detail in Österreich verlaufen ist, kann man hier nachlesen.

 

 

 

 

 

10 Tipps für einen guten Schlaf trotz Hitze

Hitze

Die empfohlene Zimmertemperatur von knapp über 20 Grad lässt sich in den Sommermonaten ohne Klimatisierung meist nicht erreichen. Dennoch gibt es ein paar Tricks um die derzeitigen Tropennächte in den Ballungsräumen möglichst ausgeruht zu überstehen.

Diese Tipps helfen

  1. Richtiges Lüften. Idealerweise sollte nur dann gelüftet werden, wenn die Außentemperatur niedriger ist als die Temperatur im Haus oder der Wohnung. Typischerweise empfiehlt sich das Lüften ab dem späten Abend bis zum nächsten Vormittag, während der Nachmittag oft die ungeeigneteste Zeit darstellt. Ist eine Querbelüftung, zum Beispiel von West nach Ost, in der Wohnung möglich, sollte diese genutzt werden. Entscheidend ist allerdings auch die Feuchtigkeit im Raum: Wenn man etwa Wäsche aufhängt oder wenn man kocht, sollte auch tagsüber gelüftet werden, damit zumindest die Feuchtigkeit aus dem Raum entweichen kann und die Luft etwas weniger schwül ist.
  2. Tagsüber bleiben Vorhänge und Jalousien geschlossen. Jegliche Sonneneinstrahlung treibt die Temperaturen in die Höhe. Besonders geeignet sind Außenjalousien, da sie nur etwa 25% der Sonnenenergie nach innen durchlassen, Innenjalousien dagegen etwa 75%. Behelfsmäßig kann man sonst auch ein Leintuch von außen vor die Fenster hängen.
  3. Trotz hoher Raumtemperaturen sollte auf dünne Bettwäsche nicht verzichtet werden, der Körper kühlt sonst zu sehr aus. Das beste Material ist Baumwolle: Es nimmt den Schweiß auf.
  4. Falls möglich, sollte auf kühlere Räume ausgewichen werden. In Einfamilienhäusern gibt es zwischen den verschiedenen Etagen meist große Temperaturunterschiede, mit den höchsten Temperaturen unter dem Dach. Als zusätzlicher Tipp für den Tag: Für eine Verschnaufpause empfiehlt sich der Besuch eines klimatisierten Einkaufzentrums.
  5. Um der Hitze im Haus gänzlich zu entfliehen, kann auf den Balkon oder den Garten ausgewichen werden. Hier ist die Luft manchmal etwas trockener, wichtig ist aber, dass hier ein schattiges und in der Nacht auch ruhiges Plätzchen zur Verfügung steht. Weiters sollte man auch nicht einen Gelsenschutz vergessen….
  6. Ventilatoren bringen zwar eine Abkühlung, in der Nacht besteht aber die Gefahr einer Erkältung. Daher sollte man ihn nicht direkt auf das Bett richten.
  7. Vor allem im Schlafzimmer, aber auch in den anderen Räumen sollten elektrische Geräte wie Fernseher oder Computer in den Standby-Modus versetzt oder am besten gleich ganz ausgeschaltet werden. Jeder Stromverbraucher ist eine Wärmequelle bzw. eine kleine Heizung.
  8. Als eine langfristige Möglichkeit zum besseren Umgang mit der Wärme empfiehlt sich eine Matratze mit einer Sommer- und einer Winterseite.
  9. Schwere, sprich fettreiche Speisen sollten vermieden und untertags reichlich Wasser getrunken werden, um in der Nacht eine ausreichende Flüssigkeitsversorgung des Körpers zu gewährleisten.
  10. Ungeeignet für eine ruhige Nacht sind alkoholische Getränke. Sie sorgen für einen leichten Schlaf und trocknen den Körper aus.

Wir wünschen allen Lesern und Leserinnen erholsame Nächte!

Titelbild © N. Zimmermann

Das ungewöhnlich starke Tief ZACHARIAS

Schnee in den Alpen

Derzeit liegt das Tief mit Kern über der Ostsee und spannt einen breiten Warmsektor auf. Auf seiner Rückseite wird Luft aus der Arktis direkt nach Deutschland geführt. Dies wird auch deutlich an den Abweichungen der 2m Temperatur am heutigen Montag. Dabei ist es bei uns teils zweistellig zu kalt. Daher ist es sogar wenig verwunderlich, dass es in den Alpen bis auf etwa 2000 m hinab etwas Schnee gefallen ist.

Abweichung der 2m Temperatur am Montagmittag © https://climatereanalyzer.org/wx/fcst/?mdl_id=gfs&dm_id=euro-lc&wm_id=t2anom
Schnee auf 2366 m Höhe © https://www.foto-webcam.eu/webcam/meilerhuette-haus/

Hingegen auf der Vorderseite des Tiefs wird ungewöhnlich warme bis heiße Luft ins Baltikum und nach Finnland geführt, hier teils mehr als 10 Grad wärmer als im Durchschnitt. Dort ist es am Vormittag bereits teils 30 Grad heiß. In der Folge bildeten sich ungewöhnlich kräftige Gewitter mit teils großem Hagel.

Aktuelle Temperaturen © UBIMET

Sturm in der Nordhälfte

Diese enormen Temperaturgegensätze beflügeln die Weiterentwicklung des Tiefs, welches sich in den vergangenen Tagen von Norditalien über Ungarn und Polen zur Ostsee verlagert hat. Somit baut sich derzeit ein großer Druckunterschied zwischen dem Hoch KARIN über Frankreich und dem Tief auf und stürmischer West- bis Nordwestwind ist die Folge. Dementsprechend haben wir auch für die Ostseeküste Unwetterwarnungen herausgegeben, da wir dort Böen bis zu 100 km/h erwarten. An der exponierten Station Arkona auf Rügen wurden bereits 105 km/h gemessen!

Warnkarte uwr © UBIMET

Die folgende Animation zeigt die Prognose der Böen bis Mittwoch auf der südlichen Ostsee. Insbesondere Dänemark erlebt einen richtigen an einen Herbststurm erinnernden Sturm. Die Modelle prognostizieren im Skagerrak kurzzeitig sogar Orkanböen. Dies ist für den Sommer sehr außergewöhnlich.

Animation der prognostizierten Windböen © ECMWF/UBIMET

Kräftige Gewitter im Baltikum

Neben der Gefahr des Sturms gibt es mit dem Tief auch die Gefahr von scheren Gewittern. Die Blitze über Schweden entsprechen Gewittern die sich an der Warmfront des Tiefs bilden, jene von der Ukraine bis ins Baltikum, die sich an der Kaltfront entwickeln. Die Bedingungen für Unwetter sind gegeben, da die Luftmasse sehr Energiereich ist und sich zudem ausreichend Scherung (sowohl Geschwindigkeits-, als auch Richtungsscherung) überlappen, sind auch Superzellen zu erwarten.

Aktuelle Blitze © nowcast/UBIMET

 

Auf Rekordregen folgt Wetterberuhigung

wechselhaftes wetter

Die vergangenen Tage brachten mit einem Italientief wahrlich beachtliche Regenmengen, insbesondere in Unterkärnten, im Süden der Steiermark und im Südburgenland. Von Donnerstag bis Samstag sind beispielsweise am Loiblpass an der Grenze zu Slowenien fast 300 Liter Regen pro Quadratmeter zusammengekommen. Hier als Übersicht die dreitägigen Regenmengen in Unterkärnten und im grenznahen Slowenien:

Niederschlagsmengen in und um Unterkärnten seit Donnerstag.
Quelle: https://hydrographie.ktn.gv.at/atmosphaere/niederschlag

In einem gesamten (!) durchschnittlichen August sind es dort lediglich rund 180 l/m². Somit steht auch schon fest, dass am Loibl der heurige Sommer mit mittlerweile beinahe 1000 Litern pro Quadratmetern der nasseste der Messgeschichte werden wird – völlig unabhängig davon, wieviel Regen in den verbleibenden drei Wochen noch fällt.

Doch auch in Eisenkappel, Ferlach, Völkermarkt und Klagenfurt waren die Regenmengen auf Rekordniveau, noch nie zuvor seit jeweiligem Messbeginn gab es an diesen Stationen mehr Niederschlag in einem 48-stündigen Zeitraum.

Generell ist in weiten Teilen Kärntens, im Süden der Steiermark sowie im Südburgenland das Regensoll für den gesamten Sommer (Juni, Juli, August) bereits erreicht oder wurde gar übertroffen. Gut zu sehen in folgender Grafik: 100% bedeutet dabei, dass das Soll exakt erreicht wurde. In Klagenfurt beispielsweise sind schon jetzt knapp 50% mehr Regen gefallen als sonst im ganzen Sommer:

Zum Glück beruhigt sich das Wetter nun aber spürbar, hier die Aussichten bis zum nächsten Wochenende im Detail:

Am Montag regnet es an der Alpennordseite häufig, besonders in Oberösterreich auch noch kräftig. Am Nachmittag geht der Regen in Schauer über, im Osten zeigt sich dazwischen ab und zu die Sonne. Etwas häufiger sonniges und meist trockenes Wetter setzt sich mit Nordföhn im Süden durch. Vor allem im Donauraum und am Alpenostrand weht starker bis stürmischer Westwind mit lokalen Sturmböen. Von Nord nach Süd liegen die Höchstwerte lediglich zwischen 11 und 22 Grad.

Der Dienstag beginnt meist noch bewölkt, aber nur mehr vereinzelt im Bergland mit ein paar Regentropfen. Im Laufe des Tages stellt sich ein freundlicher Mix aus Sonne und Wolken ein, die Schauerneigung bleibt gering. Der Wind weht anfangs an der Alpennordseite noch mäßig bis lebhaft aus westlichen Richtungen und flaut am Nachmittag ab. Mit maximal 19 bis 25 Grad beginnt sich die Luft allmählich wieder zu erwärmen.

Am Mittwoch scheint im Westen und Süden häufig die Sonne. Von Oberösterreich bis ins Burgenland überwiegen dagegen die Wolken, die Sonne lässt sich hier sich höchstens zwischendurch blicken und im Tagesverlauf nimmt die Schauerneigung zu. Lokal sind auch Blitz und Donner dabei. Anfangs weht nur schwacher Wind aus südlichen Richtungen, mit den Schauern frischt der Wind auf und dreht auf West. Je nach Sonne liegen die Höchstwerte zwischen 18 und 26 Grad.

Der Donnerstag beginnt vor allem im Mühl- und Waldviertel sowie im östlichen Bergland mit dichten Wolken und gebietsweise mit etwas Regen. Von Westen her lockert es aber zunehmend auf, spätestens ab Mittag stellt sich in weiten Landesteilen ein freundlicher Sonne-Wolken-Mix ein. Eine geringe Schauerneigung besteht am ehesten noch rund um die Steiermark. Meist weht nur noch schwacher Wind und die Temperaturen steigen auf 20 bis 28 Grad.

Am Freitag herrscht landesweit sonniges Sommerwetter, Quellwolken bleiben harmlos. Mit den Temperaturen geht es weiter bergauf, sie steigen auf 24 bis 30 Grad. Ein Hitzetag dürfte sich dann nach längerer Zeit mal wieder in Vorarlberg, Tirol und Kärnten knapp ausgehen.

Das kommende Wochenende hat voraussichtlich wieder etwas wechselhaftere Verhältnisse zu bieten, neben Sonnenschein und Wolken kommen dann auch wieder Schauer und Gewitter ins Spiel. In jedem Fall bleibt es hochsommerlich war mit Höchstwerten von 25 bis 30 Grad.

Gut zu sehen ist die Rückkehr des Sommers auch bei der Punktprognose am Beispiel Innsbruck:

Zunächst noch Regen und Gewitter, später wieder sommerliches Wetter

Das Vb-Tief

Beim Blick auf die prognostizierte Großwetterlage über Europa wurden Meteorologen in den letzten Tagen besonders aufmerksam. Ein Kaltluftausbruch in den höheren Atmosphärenschichten (angedeutet in folgender Isohypsenkarte) bis weit nach Süden über das Mittelmeer und die südliche Strömung über Osteuropa sind oft die Ursache für sogenannte „Vb-Tiefs“ (fünf-b-Tief).

Höhentrog über Mitteleuropa bis ins Mittelmeer reichend – ECMWF, Quelle: UBIMET

Nach der Entstehung im Golf von Genua verlagern sich jene Tiefs über die Adria weiter, wo sie sich mit jeder Menge Feuchtigkeit anreichern und ziehen letztendlich meist Richtung Polen nordwärts ab. An deren Rückseite sorgen Vb-Tiefs im Nordstau der Alpen für anhaltenden und ergiebigen Starkregen. So sind z.B. das Oderhochwasser 1997 oder das Donauhochwasser 2002 auf ein solches Vb-Tief zurückzuführen.

Frontenkarte für Samstag, 05.08.2023 – Quelle: DWD

Jenes Vb-Tief namens ZACHARIAS bringt dabei entlang der österreichischen Grenze, vom Allgäu bis zum Berchtesgadener Land und nach Niederbayern bis ins Passauer Land Regenmengen von 30 bis 50 Liter/qm. Stellenweise sind auch bis 80 Liter/qm möglich.

YVES sorgt für stürmische Verhältnisse

Die Kaltfront eines weiteren Tief – diesmal mit Ursprung über dem Atlantik und namens YVES – zieht am Samstag über Deutschland hinweg und sorgt dabei für Schauer und einzelne Gewitter. Das Tief selbst erreicht in der Nacht auf Sonntag den Westen Deutschlands. Aufgrund eines Kanalisierungs-Effektes an den Alpen ist daher im Laufe des Sonntags mit stürmischen Böen im Alpenvorland zu rechnen.

Dazu ist die Atmosphäre über Deutschland aufgrund der eingangs erwähnten, eingeflossenen höhenkalten Luft labil geschichtet, was weitere Schauer und Gewitter begünstigt.

ZACHARIAS legt mit stürmischen Verhältnissen nach

Das ehemalige Italientief ZACHARIAS – am Montag bereits über der Ostsee angekommen – sorgt schließlich auch im Norden für stürmische Verhältnisse. Dabei sind sowohl an der Nordsee- als auch der Ostseeküste teils schwere Sturmböen von über 100 km/h, allgemein in der Nordhälfte Sturmböen zu erwarten:

Animation der Windböen inkl. der Isobaren – ECMWF, Quelle: UBIMET

Rückkehr zu sommerlichen Bedingungen

Zu guter Letzt noch ein Ausblick auf die kommende Woche: Nach der regen Tiefdrucktätigkeit stellt sich die Wetterlage grundsätzlich um, das Hoch JACQUELINE macht sich in Mitteleuropa breit und zudem dreht die Strömung ab der Wochenmitte auf Südwest. Damit erreichen uns wieder deutlich wärmere Luftmassen, zu sehen in folgender Animation an der rötlicheren Färbung für die oft verwendete Temperatur in ca 1500 m Höhe:

Animation der Temperatur auf 850 hPa inkl. der Isobaren – GFS, Quelle: UBIMET

Anhand der Isobaren erkennt man zu Beginn der Animation die beiden oben erwähnten Tiefs, das Italientief über Ungarn zur Ostsee ziehend, das zweite über die Britischen Inseln hinweg nach Deutschland und das sich von Westen her ausbreitende Hoch.

 

 

Titelbild: Webcam Schleching @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/schleching

Extremer Starkregen im Süden Österreichs, keine Beruhigung in Sicht

Überflutungen (Symbolbild) @ Christof Timmermann - Visualhunt.com

In der Nacht auf Freitag hat es im Süden Österreichs enorme Regenmengen binnen kurzer Zeit gegeben. Von Unterkärnten über die Südsteiermark bis ins Südburgenland kamen in weniger als 12 Stunden verbreitet 50 bis 100 l/m² Regen zusammen. An der Slowenischen Grenze gab es oft sogar mehr als 100 l/m². So zum Beispiel am Loiblpass (mehr als 190 l/m²), in Ferlach (158 l/m²) und in Eisenkappel (155 l/m²). An all diesen Stationen wurde dabei ein neuer Sommer-Rekord bezüglich der 24-stündigen Niederschläge verzeichnet. Auch in der Südsteiermark gab es aber beachtliche Mengen über 100 l/m², wie z.B. in Leibnitz-Wagna mit 122 l/m².

24-stündige Niederschlagsmenge bis Freitag 16 Uhr MESZ - UBIMET
24-stündige Niederschlagsmenge bis Freitag 16 Uhr MESZ – UBIMET

Zum Vergleich: in einem durchschnittlichen Juli fallen in diesen Regionen zwischen 100 und 200 l/m² Regen. In einem gesamten Sommer (also in 3 Monaten) zwischen 300 und 500 l/m². Vor allem Bäche und kleinere Flüsse führten dabei oft ein 30 bis 50 jähriges Hochwasser. Bei diesen Gewässern gab es naturgemäß auch die größten Probleme mit Ausuferungen und Überflutungen, vor allem in der Südsteiermark. Die größeren Flüsse blieben hingegen meist zwischen HQ3 und HQ5.

Verlauf des Durchflusses des Saggaubachs bei Gündorf, Südsteiermark - https://egov.stmk.gv.at/at.gv.stmk.hydavis-p/pub/praesentation/index.xhtml?
Verlauf des Durchflusses des Saggaubachs bei Gündorf, Südsteiermark – https://egov.stmk.gv.at/at.gv.stmk.hydavis-p/pub/praesentation/index.xhtml?
Verlauf des Durchflusses des Feistrizbachs bei Bleiburg, Unterkärnten - https://hydrographie.ktn.gv.at/
Verlauf des Durchflusses des Feistrizbachs bei Bleiburg, Unterkärnten – https://hydrographie.ktn.gv.at/
Verlauf des Durchflusses der Raab bei Neumarkt, Südburgenland - https://wasser.bgld.gv.at/hydrographie/die-fluesse/neumarkt
Verlauf des Durchflusses der Raab bei Neumarkt, Südburgenland – https://wasser.bgld.gv.at/hydrographie/die-fluesse/neumarkt

Auch jenen Regionen südlich von uns erging es leider nicht besser. Die Regenmengen in Slowenien waren sogar größer als die in Österreich, mit erheblichen Schäden und (nach derzeitigem Stand) drei Toten.

12-stündige Niederschlag in Slowenien bis 04.08. um 9:30 Uhr MESZ:

Das Italientief zieht in den kommenden Stunden entlang einer typischen „Vb“-Zugbahn über die Adria und Ungarn in Richtung Polen weiter. Dies sorgt bereits in der Nacht auf Samstag für weitere Starkniederschläge in den bereits extrem nassen Regionen des Südens. Doch der Regen breitet sich auf das gesamte Land aus und bis Samstagabend muss man somit nicht nur im Süden, sondern auch entlang der Nordalpen sowie generell im Norden und Osten Österreichs mit ergiebigen Mengen rechnen!

Niederschlagsprognose für die kommenden 24 Stunden bis Samstagabend - UBIMET
Niederschlagsprognose für die kommenden 24 Stunden bis Samstagabend – UBIMET

Die Lage beruhigt sich am Sonntag langsam wieder und in der neuen Wochen bleibt es schließlich landesweit nahezu komplett trocken. Zudem steigen die Temperaturen wieder auf ein hochsommerliches Niveau, selbst eine neue Hitzewelle ist aus jetziger Sicht ab der zweiten Wochenhälfte möglich.

Gut 1 Million Blitze im Juli

Blitze über Hamburg Quelle: asvensson - VisualHunt.com

Million geknackt

Vom 1. bis zum 31. Juli registrierte unser Blitzmesssystem über ganz Deutschland verteilt exakt 1.043.313 Blitzentladungen (Wolken- und Erdblitze inkl. Folgeblitze). Dieser Wert liegt nur sehr wenig unter dem 10-jährigen Mittel von 2013 bis 2022, nach drei blitzarmen Julimonaten war der heurige mal wieder ausgeglichen.

Vor allem der Süden in Form von Baden-Württemberg und Bayern hat großen Anteil an den Blitzen für die ganze Bundesrepublik. Alleine auf diese beiden Bundesländer entfällt rund die Hälfte aller registrierten Blitze. Dagegen waren in den neuen Bundesländern Gewitter eher Mangelware, so schließen Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern den Monat mit 40 bis 60% weniger Blitzen ab als üblich.

Die blitzreichsten Tage deutschlandweit waren der 24. mit rund 139.000 Blitzentladungen gefolgt vom 02. mit 135.000 Entladungen.

Hier die Blitzdichte in Deutschland grafisch:

Spitzenreiter Bayern, höchste Blitzdichte in Baden-Württemberg

Mit exakt 356.035 Blitzentladungen führt Bayern das Bundesländer-Ranking an, an zweiter Stelle folgt mit 196.887 Entladungen Baden-Württemberg. Auf Platz 3 liegt Nordrhein-Westfalen mit 123.879 Entladungen, gefolgt von Niedersachsen mit 111.205. Alle diese Bundesländer können also mehr als 100.000 Blitze aufweisen.

In Bezug auf die Blitzdichte liegt Baden-Württemberg mit 5,5 Blitzen pro km² an erster Stelle, dicht gefolgt von Bayern mit etwa 5,1 Blitzen pro km². Es folgen Berlin mit einer Dichte von 4,3 Blitzen/km² sowie das Saarland und Bremen mit je 4,0 Blitzen/km². An letzter Stelle liegt Mecklenburg-Vorpommern mit nur 1 Blitz pro km².

Hier nochmal zur besseren Übersicht:

Auf Landkreisebene liegt Essen mit 18,6 Blitzen/km² auf Platz 1, gefolgt von Altötting und Aichach-Friedberg in Bayern mit gut 15 Blitzen/km². Hier seht ihr die Top 10 bei Gesamtzahl und Blitzdichte:

Die meisten Tage mit Gewitter gab es im Kreis Miesbach in Oberbayern, wo an 19 Tagen zumindest ein Blitz erfasst wurde.

Stärkster Blitz in Schleswig-Holstein

Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurde in Niedersachsen gemessen: Spitzenreiter ist eine Entladung mit rund 379 kA am 09. Juli in Aspen im Kreis Ammerland. Kurzzeitig wurde dabei knapp 24.000 mal höhere Stromstärke erreicht, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit maximal 16 Ampere verfügbar ist.

Hier die 10 stärksten Blitze:

 

Rund 485.000 Blitze im Juli in Österreich

Blitz und Gewitter

Vom 1. bis 31. Juli registrierten wir über ganz Österreich verteilt exakt 485.911 Blitze (Wolken- und Erdblitze). Das sind zwar deutlich mehr Blitze als im Juli des Vorjahres, wir liegen damit aber nur knapp über dem Juli-Mittel der vergangenen 15 Jahre von rund 425.000 Entladungen.

Am Rande eines Hitzehochs über dem Mittelmeer gab es zahlreiche Schwergewitterlagen, in erster Linie waren davon aber immer die gleichen Regionen im Süden und Südosten betroffen. So verwundert es kaum, dass Kärnten, die Steiermark und das Burgenland deutlich über ihrem jeweiligen Juli-Mittel bilanzieren. So wurden im Burgenland um 80% mehr Blitze verzeichnet als in den Julimonaten von 2009-2022, in Kärtnen sogar doppelt so viele.

Währenddessen wurden von Tirol bis nach Wien und Niederösterreich zum Teil viel weniger Blitze als im Juli üblich verzeichnet. Im ohnehin blitzarmen Wien gab es in den vergangenen Jahren im Juli durchschnittlich etwas mehr als 2.000 Blitze, heuer waren es nur 334. Die Abweichung beträgt – 85%, auch in Niederösterreich fehlen 60% auf eine ausgeglichene Blitzbilanz.

Hier eine Übersicht der Blitzdichte im Juli:

Abräumer Steiermark

Mit knapp 165.000 Blitzen führt die Steiermark das Bundesland-Ranking ganz klar an, gefolgt von Kärnten und Oberösterreich mit rund 81.000 Entladungen. An letzter Stelle befindet sich mit Wien das flächenmäßig kleinste Bundesland, hier gab es vergangenen Monat wie bereits erwähnt nur 334 Blitze. Auch im Bezug auf die Blitzdichte liegt die Bundeshauptstadt mit 0,8 Blitzen pro Quadratkilometer an letzter Stelle. An der Spitze dieser Hitliste thront erneut einsam die Steiermark, wo pro Quadratkilometer 10 Blitze gemessen wurden. Hier folgen das Burgenland und Kärnten mit 9 bzw. 8 Blitzen pro Quadratkilometer auf dem Silber- und Bronzerang.

Blitzreichste Bezirke und Gemeinden

Auf Bezirksebene liegt Liezen (Steiermark) mit rund 23.000 Entladungen in Führung, auch Platz 2 und 3 gehen mit dem Bezirk Südoststeiermark und Bruck-Mürzzuschlag ins grüne Herz Österreichs.

Hier die Top 10 der blitzreichsten Bezirke bzgl. absoluter Anzahl und Blitzdichte:

Die höchste Blitzdichte auf Gemeindeebene gab es dabei in Neutal (Burgenland, Bezirk Oberpullendorf) mit einem unglaublichen Wert von 52 Blitzen pro Quadratkilometer, die Top 5 sind in dieser Statistik fest in burgenländischer Hand.

Stärkster Blitz in Osttirol

Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurde in Osttirol gemessen: Spitzenreiter ist eine Entladung mit gut 300.000 Ampere am Nachmittag des 04. Juli im Villgratental. In kürzester Zeit wurde dabei knapp 20.000 mal mehr Energie freigesetzt, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit 16 Ampere verfügbar ist.

Hier die 10 stärksten Blitze:

Die blitzreichsten Bundesländer im Juli 2023:

Rang Bundesland Anzahl Blitze Abweichung in % zum Mittel Blitzdichte (Blitze pro km²)
1. Steiermark 164.675 +46% 10,0
2. Kärnten 81.163 +102% 8,5
3. Oberösterreich 80.589 +17% 6,7
4. Tirol 48.649 -10% 3,9
5. Burgenland 34.803 +79% 8,8
6. Niederösterreich 34.233 -59% 1,8
7. Salzburg 29.887 -14% 4,2
8. Vorarlberg 11.578 +19% 4,4
9. Wien 334 -84% 0,8

 

 

Tief XAN bringt am Mittwoch kräftige Gewitter im Westen

Gewitter bei Lamprechtshausen am Mittwochabend (Foto: Storm Science Austria)

Rückblick auf den Juli

Der Juli verlief im Norden des Landes nur etwas zu kühl, während er in größeren Teiles des Landes deutlich zu warm ausfiel. Durch die in der zweiten Monatshälfte auftretende Westwetterlage mit wiederholt durchziehende Tiefs, regnete es besonders im Nordwesten und Norden sowie in den westlichen Mittelgebirgsstaulagen mehr als üblich. Dagegen blieb es im Osten des Landes und dort besonders östlich von Harz und Thüringer Wald erneut deutlich zu trocken. Somit ist es wenig überraschend, dass besonders dort teils deutlich mehr als im Mittel üblich die Sonne schien.

Hier eine Liste von ausgewählten Stationen:

Temperatur

Station Mittel [°C]
Abweichung Temperatur [°C]
Kiel 17.3 -0.3
Greifswald 17.9 -0.2
Köln 20.2 +0.8
Erfurt 19.2 +0.9
Dresden 20.7 +1.3
Frankfurt 20.8 +0.3
Stuttgart 21.2 +1.1
Freiburg 21.6 +0.9
Nürnberg 20.3 +0.9
München 21.0 +1.4

Niederschlag

Station Summe [mm]
Abweichung Niederschlag
Kiel 108.6 +27.6
Greifswald 65.7 +0.6
Köln 69.5 -9.0
Erfurt 36.6 -41.5
Dresden 51.1 -31.4
Frankfurt 75.2 +12.6
Stuttgart 96.7 +16.3
Freiburg 85 +6
Nürnberg 101.8 +28
München 93 -22.3

Sonnenschein

Station Summe [h] Abweichung Sonnenscheindauer
Kiel* 202.9
Greifswald 218 -16.4
Köln* 184
Erfurt* 257
Dresden 274.5 +48.8
Frankfurt 230.8 +4.5
Stuttgart 250.3 +18.3
Freiburg 218.1 +1.9
Nürnberg 255.5 +24.3
München 236.7 +3.4

* an einer nahe gelegenen Station

Tief XAN

Auch der August beginnt nun sehr unbeständig. Heute zieht das Tief WENZESLAUS durch, morgen folgt das schon benannte Tief XAN. Derzeit liegt es noch über dem offenen Atlantik und wird entlang des Pfeils in der unten stehenden Graphik in den kommenden Stunden ziehen.

Aktuelles Satellitenbild mit den zwei wetterbestimmenden Tiefs © EUMETSAT/UBIMET

Dabei kann das Tief einen kurzzeitig subtropische Luft nach Deutschland führen. Im kleinen Warmsektor, Bereich zwischen Warm- und Kaltfront, deuten die Modelle gute Instabilität und ordentlich Windscherung (Zunahme des Windgeschwindigkeit mit der Höhe) an. Dies sind die Hauptzutaten für Bildung von kräftigen Gewittern.

Gefahrengebiete am Mittwoch © UBIMET

Dabei muss im Westen des Landes bei den Gewittern auch mit Tornados gerechnet werden. Die Bedingungen dafür sind gut gegeben, eine feuchte Luftmasse, die die Wolkenunterkante sehr niedrig werden lässt und die schon angesprochenen Windscherung. Dabei können die Prinzipien der Tornadobildung (Kippung und Strecken von Luftpaketen) voll zur Anwendung gelangen. Zudem können auch kräftige Gewitterböen die Zellen begleiten, nebst Starkregen und kleiner Hagel.

 

Rückblick: Juli zu warm und mit schweren Gewittern

Gewitterzelle von Bad Waltersdorf aus gesehen (Archivbild) © Storm Science Austria

Juli deutlich zu warm

Österreichweit betrachtet schließt der Juli rund 1,5 Grad zu warm ab, vergleicht man ihn mit dem langjährigen Mittel von 1991-2020. Die größten positiven Abweichungen haben wir in Ober- und Niederösterreich, in Wien und im Nordburgenland. Im Nordosten gab es zum Teil positive Anomalien von 2 bis 2,5 Grad.

Temperaturabweichung im Juli.

In Eisenstadt war dies der wärmste Juli der dortigen Messgeschichte (Beginn 1936), in Wien und St. Pölten der drittwärmste und in Linz reiht sich der heurige Juli auf Rang 4 ein. Zu kühle Regionen gab es nicht, am nächsten am langjährigen Mittel dran waren Osttirol, Kärnten, der Lungau und die Weststeiermark mit Abweichungen von weniger als +1 Grad.

Extreme Temperaturen oben wie unten

In der ersten Monatshälfte gab es die höchsten Temperaturen im Juli, Bludenz erreichte am 11. des Monats schweißtreibende 37,7 Grad. Es war dies die zweithöchste je in Vorarlberg gemessene Temperatur, mit 38,1 Grad vor gut 40 Jahren bleibt der Ländlerekord knapp in Feldkirch. Extreme Hitze jenseits der 35 Grad gab es mit Ausnahme Kärntens und der Steiermark aber in jedem Bundesland.

Die Top 10 der höchsten Temperaturen im Juli.

Die Hitze beschränkte sich aber nicht nur auf die Niederungen und Täler, auch auf den Bergen war es sehr warm. So wurden ebenfalls am 11.07. auf dem Sonnblick in über 3000 m Höhe 15,7 Grad gemessen. Das ist nicht nur 10 Grad über den normalen Höchstwerten in einem Juli, sondern auch ein neuer Wärmerekord für eine der langdienensten Wetterstationen der Welt. Seit Messbeginn 1886 wurde überhaupt erst fünf Mal die Marke von 15 Grad geknackt.

Viele Hitzetage und Tropennächte

Die nahezu durchwegs überdurchschnittlichen Temperaturen machen sich auch in einer hohen Anzahl der typischen Kenntage für den Hochsommer bemerkbar. In Neusiedl am See gab es in Summe 16 Hitzetage mit 30 Grad oder mehr, im langjährigen Mittel von 1991 bis 2020 sind es nur 10 solcher Tage. 15 Hitzetage erreichten aber u.a. auch Wien-Stammersdorf und Mistelbach.

Anzahl jener Tage mit 30 Grad oder mehr.

Zudem wurden zahlreiche Tropennächte registriert, in der Wiener Innenstadt sanken die Temperaturen 15 Mal und somit nahezu in jeder zweiten Nacht nicht unter die Marke von 20 Grad. Podersdorf kommt auf 10 solcher Tropennächte, Gumpoldskirchen auf deren 7. Auf der Hohen Warte in Wien blieben die nächtlichen Tiefstwerte 9 Mal über der 20-Grad-Marke, zuvor gab es lediglich im Juli 2015 mehr Tropennächte.

Schwere Gewitter mit Sturm

Markant im zurückliegenden Juli waren einige Schwergewitterlagen v.a. im Süden und Südosten Österreichs. Am Rande der starken Unwetter über Norditalien, Slowenien und Kroatien gab es nicht nur in Kärnten, der Steiermark und im Burgenland zum Teil zentimetergroßen Hagel und extreme Windgeschwindigkeiten. Doch der Reihe nach…

In der Nacht vom 11. auf den 12. Juli zog eine Gewitterlinie von Vorarlberg bis Oberösterreich, in letztgenanntem Bundesland wurde an mehr als der Hälfte aller Stationen neue Juli-Sturmrekorde aufgestellt. In Waizenkirchen wurden 123 km/h gemessen, in Enns 117 km/h.

In der darauffolgenden Nacht sorgte ein heftiges Gewitter in Bad Radkersburg (Südoststeiermark) für eine Orkanböe von 119 km/h. Noch nie zuvor seit Messbeginn wurden dort überhaupt mehr als 100 km/h gemessen.

Am 18.07.2023 folgten bereits die nächsten Sturmrekorde: Am Flughafen Innsbruck wurden 161 km/h gemessen, neuer Rekord und die österreichweit fünfthöchste je gemessene Böe abseits der Bergstationen.

In Summe sorgten die schweren Gewitter über zwei Wochen hinweg an rund 20% aller Wetterstationen im Land für die höchsten je im Juli gemessenen Windböen, so auch am 18. des Monats in Bad Eisenkappel mit 121 km/h.

Regen, mäßig warm: Der Atlantik übernimmt die Regie

Blickt man auf die Herkunft der Luftmassen (erste Grafik), erkennt man sofort, woher in den kommenden Tagen „der Wind weht“. Vom Atlantik strömt feuchte und zunehmend nur mäßig warme Luft heran, Tiefdruckgebiete lenken diese heran.

Herkunft der Luftmassen am morgigen Sonntag beispielhaft für die gesamte nächste Woche. Quelle: wetter3.de

Die zu erwartende Großwetterlage ist auch gut auf der folgenden Karte ersichtlich. Sie zeigt für die gesamte nächste Woche (Montag 31.7. bis Montag 7.8.) die Abweichungen vom Luftdruck gegenüber dem langjährigen Mittel für Anfang August. Dabei ist über weiten Teilen Mittel- und Nordeuropas deutlich tieferer Luftdruck als üblich zu erwarten (türkise Farben), ein klarer Hinweis auf vermehrte Tiefdrucktätigkeit.

Abweichungen des Luftdrucks vom langjährigen Mittel in der ersten Augustwoche. Quelle: ECMWF

Mit den atlantischen Luftmassen kommen in der neuen Woche auch in aller Regelmäßigkeit Fronten samt Regen nach Mitteleuropa und so auch nach Österreich. Die nächste Karte zeigt die Abweichungen der Niederschlagsmengen vom langjährigen Mittel, grüne Flächen bedeuten überdurchschnittlich viel Regen. Österreich ist mittendrin, statt nur dabei. Generell stellen sich von Frankreich und Großbritannien bis nach Skandinavien und zum Baltikum deutlich zu nasse Verhältnisse ein.

Abweichungen der Niederschlagsmengen vom langjährigen Mittel in der ersten Augustwoche. Quelle: ECMWF

Hier mal eine vorsichtige Prognose der Regenmengen für die gesamte neue Woche: Vielerorts kommen 50-100 l/m² zusammen, ein Segen für die Natur. Besonders von Vorarlberg bis Kärnten und zur Steiermark sind sogar um oder über 100 l/m² zu erwarten. Am wenigsten Regen dürfte in Summe wieder mal im Nordosten fallen.

Aufsummierte Regenmengen bis zum kommenden Wochenende.

Man kann getrost sagen, dass der Hochsommer mit deutlich über 30 Grad bei dieser Großwetterlage natürlich keine Chance hat. Die Anomalien der Temperaturen nächste Woche (blaue Farbtöne)  zeigen dies eindrucksvoll an, in Summe dürfte es spürbar zu kühl für die Jahreszeit werden.

Abweichungen der Lufttemperatur vom langjährigen Mittel in der ersten Augustwoche. Quelle: ECMWF

Was heißt das konkret für die Höchstwerte, hier am Beispiel Linz? Das langjährige Mittel von 26-27 Grad (rote gestrichelte Linie) wird nur selten erreicht, kommendes Wochenende dürfte es sogar mit der 20-Grad-Marke schwer werden.

Temperaturtrend für Linz inkl. Vergleich zum langjährigen Mittel (rot gestrichelt).

Der Hagel-Rekord in Europa: 19 cm in Italien

Am Montag, 24. Juli 2023, sind in Norditalien mehrere starke Superzellen-Gewitter durchgezogen. Die Bedingungen waren förderlich für sehr großen Hagel, einerseits aufgrund der extrem feuchten Luft in Bodennähe, andererseits aufgrund der für die Jahreszeit außergewöhnlich starken Windzunahme mit der Höhe. Am späten Abend kam es dabei in der Provinz von Pordenone zu sehr großem Hagel, wobei westlich von Azzano Decimo sogar ein 19 cm großer Hagelkorn dokumentiert wurde. Dies entspricht einem neuen Europarekord. Der zuvorige Rekord wurde erst vor wenigen Tagen ebenfalls in Italien aufgestellt, als es am 19. Juli 2023 bei Carmignano di Brenta nördlich von Padua ein Hagelkorn von 16 cm gemeldet wurde. Ab 10 cm spricht man von „Riesenhagel“. Derartige Hagelkörrner treten bei solchen Ereignissen aber nur vereinzelt auf, die Mehrheit der Hagelkörner ist meist etwa halb so groß.

Wie entsteht Hagel?

Niederschlag in Form von Eiskugeln oder Eisklumpen mit einem Durchmesser größer als 0,5 cm wird als Hagel definiert. Hagel entsteht in bis zu etwa 15 km hochreichenden Gewitterwolken (Cumulonimbus), die sowohl aus unterkühlten Wassertröpfchen als auch aus Eispartikeln bestehen. Durch Turbulenzen innerhalb der Wolke stoßen diese zusammen und vergraupeln, es bilden sich sog, Hagelembryos. Bei einem Überangebot von Wassertröpfchen wachsen die Hagelembryos durch mehrfache Auf- und Abbewegungen in der Wolke zu größeren Hagelkörnern. Je nach Wolkenbereich können sich sowohl unterkühlte Wassertröpfchen  an einem Hagekorn anlagern und zu Eis gefrieren (feuchtes Hagelwachstum) als auch Eispartikel (trockenes Wachstum). Bei letzterem werden auch Luftbläschen eingeschlossen, weshalb die entstehende Hagelschicht undurchsichtig erscheint.

Oftmals kommt es zu einem Wechsel von feuchtem und trockenem Hagelwachstum. Bild © Storm Science Austria

Wie entsteht großer Hagel?

Großer Hagel entsteht wenn die Hagelkörner vergleichsweise lange im Aufwindbereich der Wolke verbleiben. Etwa können sich bei Superzellen durch die lange Verweildauer im spiralförmigen Aufwindschlauch sehr viele unterkühlte Wassertröpfchen an ein Hagelkorn anlagern. Wie lange der Hagel in der Wolke verbleibt hängt von mehreren Faktoren ab, wie etwa der Stärke des Aufwindes innerhalb der Wolke (je stärker der Aufwind, desto größer das tragbare Gewicht), der vertikalen Ausdehnung der Wolke (je hochreichender, desto besser) sowie  auch dem vertikalen Windprofil, in dem sich die Gewitterwolke verlagert. Letzteres hat Einfluss darauf, ob ein Hagelkorn etwa rasch seitlich aus der Wolke geschleudert wird, oder ob es länger im Aufwindbereich gehalten wird.

Die Hagelkörner können unterschiedlich lange in der Wolke verweilen, je nachdem wo sie herausgeschleudert werden (im rechten Bild siehe Positionen „2“ und „4“. © NOAA

Wo liegen die Hagelrekorde?

  • Weltrekord: 20,3 cm am 23. Juli 2010 in Vivian, SD (USA)
  • Europarekord: 19 cm am 24. Juli 2023 in Azzano Decimo, Italien
  • Deutschland: 14,1 cm am 6.8.2013 in Undingen (Reutlingen)
  • Österreich: 14 cm in Ziersdorf (Bez. Hollabrunn) am 24. Juni 2021. An zweiter Stelle folgen 12 cm im Sommer 1929 in Pöndorf (OÖ) sowie am 13. Juli 1984 in St. Oswald im Waldviertel.


Hagel ist in Österreich keine Seltenheit, vor allem bei leicht föhnigen Wetterlagen kommt es am Alpennordrand, im Südosten oder im Waldviertel nahezu jährlich lokal auch zu großem Hagel. Weitere Infos zur Gewitterklimatologie in Österreich gibt es hier.

Meldungen von Hagel >2 cm in Österreich seit dem Jahre 2010. © ESWD

Wird großer Hagel häufiger?

Diese Frage war lange Zeit nicht leicht zu beantworten, da es keine homogenen Zeitreihen von Hagel-Beobachtungen gibt (heutzutage gibt es wesentlich mehr Hagelmeldungen als etwa im vorigen Jahrhundert). Die Trends können regional auch unterschiedlich ausfallen, zudem spielen verschiedene meteorologische Faktoren eine Rolle, wie u.a. die Feuchtigkeit in tiefen Luftschichten und die Windscherung. Es gibt aber mittlerweile Studien die darauf hindeuten, dass im Zuge des Klimawandels großer Hagel aufgrund der Zunahme an Feuchtigkeit in tiefen Luftschichten und damit auch an potenziell verfügbaren Energie für Aufwinde (CAPE) in weiten Teilen Mitteleuropas häufiger wird, ganz besonders in Norditalien.

 

Rückblick: Am Montag Gewitter mit Sturm und Hagel

Unwetter

+++ Rückblick +++

Im Laufe der Nacht auf Dienstag bleibt die Gewitterneigung von Vorarlberg über Tirol bis in die Steiermark erhöht, die Unwettergefahr lässt aber nach und wir beenden den heutigen Liveticker. In Summe blieb Österreich heute von den heftigsten Unwettern verschont, während unsere Nachbarländer Italien, Schweiz und Deutschland zum Teil stark getroffen wurden. Die Erwartungen wurden also nicht ganz erfüllt, dennoch blieben einzelne starke Gewitter auch hierzulande nicht aus. Wir bedanken uns jedenfalls für das Interesse und wünschen eine erholsame Nacht!

+++ Update 20:45 Uhr +++

Die letzte Region wo es nun nochmal spannend wird ist der Südosten des Landes, hier ziehen nun Gewitter von Unterkärnten auf. Neben Starkregen kann es örtlich zu stürmischen Böen kommen.

Radarloop. © ACG/UBIMET

+++ Update 20:25 Uhr +++

Ein schönes Blitzbild vom Gewitter südlich von Wien.

+++ Update 20:15 Uhr +++

Nach Südosten zu kann man derzeit einen wunderschönen Regenbogen von Wien aus sehen.

Regenbogen über Wien. Bild © C. Matella

+++ Update 20:15 Uhr +++

An der Alpennordseite ziehen  in den kommenden Stunden zwar weitere, mitunter auch gewittrige Schauer durch, Unwettergefahr besteht aktuell aber nicht mehr. Im Süden ziehen dagegen weitere kräftige Gewitter durch, wie aktuell etwa südlich von Villach.

+++ Update 20:05 Uhr +++

Anbei die Spitzenböen in den Niederungen in Niederösterreich und Wien zwischen 19 und 20 Uhr:

  • 67 km/h Langenlebarn
  • 66 km/h Stockerau
  • 63 km/h Tullnerfeld Bhf.
  • 62 km/h Loosdorf
  • 60 km/h Wien – Innere Stadt
  • 60 km/h Wien – Unterlaa

+++ Update 19:50 Uhr +++

Während sich die Gewitter über Wien einmal mehr aufgelöst haben, hat es nahezu zeitgleich auch Berlin getroffen. Stellenweise wurden dort Böen um 100 km/h gemessen. Anbei ein paar Videos davon:

+++ Update 19:40 Uhr +++

Anbei ein Bild der Gewitter am Standrand Wiens, welche sich in der trockenen Luft über der Stadt weitgehend aufgelöst haben, aber noch zu stürmischen Böen geführt haben. Im Kürze zeichnet sich hier ein schönes Abendrot ab.

+++ Update 19:30 Uhr +++

Aus Nordwesten greift in den kommenden Minuten ein Gewitter auf den Westen Wiens über. Neben kräftigem Regen sind auch teils stürmische Böen um 60 km/h zu erwarten.

+++ Update 19:10 Uhr +++

Die Gewitter im Mostviertel erfassen demnächst St. Pölten mit kräftigem Regen und teils stürmischen Böen. In Loosdorf wurden vor wenigen Minuten Böen bis 62 km/h gemessen.

Das Gewitter im Aflenzer Becken hat sich etwas abgeschwächt, anbei ein Bild aus Draiach bei Aflenz.

Regenbogen im Aflenzer Becken. © Storm Science Austria
Blick von der Gemeindealpe Mitterbach.

+++ Update 18:55 Uhr +++

Im Oberen Waldviertel sind weitere Gewitter entstanden, welche derzeit in Richtung St. Pölten sowie Tullnerfeld ziehen. Die Gewitter sind bislang aber nicht besonders kräftig, lokal kann es aber zu kräftigem Regen und stürmischen Böen kommen. Diese Gewitter nehmen weiters Kurs auf den Großraum Wien. Das starke Gewitter in der nördlichen Obersteiermark biegt derzeit hingegen stark südwärts in Richtung Mürztal ab.

Radar und Blitze um 18: 50 Uhr. © ACG/UBIMET

+++ Update 18:30 Uhr +++

Die kräftige Gewitterzelle  in der Eisenwurzen erfasst derzeit das Hochkar und nimmt weiter Kurs auf das Mariazellerland bzw den Semmering. In Mooslandl bei Hieflau wurden soeben Böen bis 93 km/h gemessen.

+++ Update 18:15 Uhr +++

In Windischgarsten wurde soeben eine schwere Sturmböe  von 94 km/h gemessen.

+++ Update 18:10 Uhr +++

Von West nach Ost herrschen derzeit große Temperaturgegensätze. Im Osten werden noch 30 bis 33, vereinzelt auch knapp 34 Grad gemessen, von Vorarlberg bis nach Oberkärnten und ins westliche Oberösterreich hat es dagegen vielerorts schon auf Temperaturen um 20 Grad abgekühlt.

+++ Update 18:00 Uhr +++

Die Gewitter im Süden Oberösterreich greifen nun auf das südliche Mostviertel sowie die angrenzende Obersteiermark über. In Micheldorf in Oberösterreichwurden vor wenigen Minuten Böen bis 84 km/h gemessen, in Ebensee gab es zudem 15 mm Regen in nur 30 Minuten.

+++ Update 17:45 Uhr +++

Nicht nur in Österreichs, sondern auch in Deutschland, der Schweiz sowie in Norditalien ziehen heute heftige Gewitter durch. Anbei Fotos aus der Schweiz, welche Erinnerungen an Unterkärnten wecken, wo am 17. Juli ebenfalls ein Kirchturm abgerissen wurden.

+++ Update 17:30 Uhr +++

Anbei die aktuellen Blitzentladungen in den vergangenen 60 Minuten. Das kräftigste Gewitter ist derzeit im Süden Oberösterreichs unterwegs.

Blitze von 16:30 bis 17:30 Uhr. © www.uwz.at

+++ Update 17:15 Uhr +++

Die Gewitter im Weinviertel ziehen aktuell ostwärts ab. Lokal wurde uns hier Hagel gemeldet.

+++ Update 17:15 Uhr +++

Die Gewitter in Oberösterreich und im Tennnegau sind nun zu einer geschlossenen Gewitterlinie zusammengewachsen und ziehen rasch ostwärts in Richtung Ausseerland, Ennstal und Eisenwurzen. In diesen Regionen besteht demnächst erhöhte Sturmgefahr!

+++ Update 17:10 Uhr +++

Anbei aktuelle Bilder aus dem Pinzgau.

+++ Update 17:00 Uhr +++

Auch in Vorarlberg ziehen nun Gewitter aus der Schweiz auf, anbei ein aktuelles Webcambild aus dem Rheintal.

Bild via www.foto-webcam.eu

Die Gewitter im Kaiserwinkl haben nicht nur Sturmböen, sondern auch kräftigen Regen gebracht. Etwa in Lofer und Kirchdorf in Tirol wurden 23 mm Regen in weniger als einer Stunde gemessen.

+++ Update 16:40 Uhr +++

Anbei ein aktuelles Bild auf Weißbach bei Lofer. In Lofer wurden soeben schwere Sturmböen bis 104 km/h gemessen!

  • 104 km/h Lofer
  • 90 km/h Kirchdorf in Tirol
  • 75 km/h Hochfilzen

In Innsbruck ist hingegen dank der regenbedingten Abkühlung in Südtirol der Föhn durchgebrochen mit Böen bis 85 km/h.

Gewitter in Weißbach bei Lofer. © Storm Science Austria

+++ Update 16:30 Uhr +++

Im aktuellen Radarbild erkennt man die starke Gewitterzelle, die derzeit in Richtung Tennengau zieht. Es besteht erhöhte Gefahr von Hagel und teils schweren Sturmböen!

Radarbild um 16:25 Uhr. © ACG/UBIMET
Geiwtterdurchzug im Kaisergebirge.

+++ Update 16:20 Uhr +++

Ein kräftiges Gewitter hat sich auch im Weinviertel westlich von Poysdorf gebildet. Vorsicht vor Starkregen, Hagel und stürmischen Böen!

+++ Update 16:10 Uhr +++

Bisherige Windspitzen:

  • 68 km/h Kuftsein
  • 67 km/h Achenkirch
  • 66 km/h Innsbruck

+++ Update 16:10 Uhr +++

Ein starkes Gewitter zieht derzeit vom Kaisergebirge in Richtung nördliches Pinzgau bzw. Tennengau. Es besteht erhöhte Gefahr von Sturmböen!

Ein Bild der Zelle am Alpenrand in Bayern.

+++ Überblick +++

Im Vorfeld der sich von Deutschland her annähernden Kaltfront steigt die Gewittergefahr deutlich an – neben schwülheißer Luft ist nämlich auch kräftiger Wind in höheren Luftschichten als Grundzutat für die Entwicklung von langlebigen, rasch ziehenden und unwetterträchtigen Gewittern gegeben.

Niederschlagsprognose von Montagnachmittag bis Dienstagnachmittag in 3h-Schritten von ICON-D2.

Am Montag von Vorarlberg bis Wien heftige Gewitter mit Sturm und Hagel

Inzwischen ist die eingefahrene Wetterlage schon bekannt: Ein Tief – diesmal namens UNAI – zieht zum Montag hin von der Nordsee Richtung Südskandinavien. Die Strömungsrichtung ist dabei Südwest und so werden neuerlich energiereiche Luftmassen in den Alpenraum gelenkt.

Frontenkarte für Montag, 24.07.2023 – Quelle: FU Berlin/DWD

Besonders im Osten wird es dabei nochmals sehr heiß mit Höchstwerten zwischen 33 und 35 Grad bzw. lokal wie etwa im Tullnerfeld auch bis zu 36 Grad.

Temperaturmaxima für Montag, 24.07.2023

Unwettergefahr

Im Vorfeld der sich von Deutschland her annähernden Kaltfront steigt die Gewittergefahr deutlich an – neben schwülheißer Luft ist nämlich auch kräftiger Wind in höheren Luftschichten als Grundzutat für die Entwicklung von langlebigen, rasch ziehenden und unwetterträchtigen Gewittern gegeben.

Gefahrenpotential am Montag, den 24.07.2023 (Stand: 23.7.; 14 Uhr). @ UBIMET

Sturm und Hagel

Zunächst startet der Montag an der vorübergehend föhnigen Alpennordseite noch meist sonnig. Im Westen zieht es aber rasch zu und die Schauer- und Gewitterneigung steigt deutlich an. In der zweiten Tageshälfte breiten sich Regenschauer und kräftige Gewitter über weite Landesteile aus. Aufgrund einer trockeneren  Luft in den unteren Schichten können sich die ohnehin schon kräftigen Höhenwinde mit den Gewittern gut bis zum Borden „runtermischen“. Besonders in einem breiten Streifen von Salzburg bis ins Burgenland zeichnet sich  ein kräftiges Gewittersystem mit dem Potenzial für teils schwere Sturm- bzw mitunter sogar Orkanböen ab! Etwaige vorlaufende Gewitter können zudem vor allem im Süden und Südosten sowie am Alpenostrand lokal für großen Hagel sorgen!

Animation der Windböen vom Modell ICON-D2. Wo genau die mögliche Linie durchziehen wird, ist aber noch mit Unsicherheiten behaftet!

Am Dienstag Regen und Gewitter

Am Dienstag dominieren die Wolken, vor allem im Bergland ziehen bereits von der Früh weg Regenschauer durch, im Süden und Südosten auch Gewitter. Die Sonne lässt sich höchstens zwischendurch abseits der Alpen blicken, ab Mittag breiten sich Schauer und Gewitter aber auf weite Landesteile aus und vor allem in den Alpen gebietsweise regnet es auch länger anhaltend und kräftig. Im äußersten Süden und Südosten fallen die Gewitter stellenweise nochmals heftig aus. Der Wind weht mäßig, an der Alpennordseite und im Osten lebhaft aus westlichen Richtungen. Die Temperaturen erreichen maximal nur noch 18 bis 25 Grad mit den höchsten Werten in der Südoststeiermark.

Gefahrenpotential für Dienstag, den 25.07.2023 @ UBIMET
Prognose der Niederschlagsmengen am Dienstag. © UBIMET
Am Dienstag kühlt es spürbar ab. © UBIMET

Tief UNAI bringt Wind und Gewitter

Während über Südeuropa und auch über den Alpen schwacher Hochdruckeinfluss vorherrscht, kommt über der Nordsee am Sonntag ein Tief mit den Namen UNAI auf. Der Druckunterschied hat einiges an Wind zur Folge, welcher vor allem in der Mitte und im Westen lebhaft bis kräftig weht.

Bodendruck- und Frontenkarte für Sonntag, den 23.07.2023 @ DWD, wetterpate.de

So sind häufig Böen um 50 km/h, vom Saarland und Rheinland-Pfalz bis zum Emsland sowie bspw. im Thüringer Becken auch um 60 km/h zu erwarten:

Prognose der Windspitzen am Sonntag, den 23.07.2023 @ UBIMET, ECMWF

Durch das Tief wird aber auch wärmere Luft herangeführt, am Montag sind im südlichen Brandenburg und in Sachsen wieder bis zu 31 Grad drin. Die Luft ist damit wieder energiereich / schwül, spätestens mit der Kaltfront kommt es somit neuerlich zu Gewittern. Da in der Höhe ein noch kräftigerer Wind weht, sind die Bedingungen für die Entstehung von heftigen Gewittern gegeben, das Unwetterpotenzial ist also erhöht. Am Montag bereits ab den Morgenstunden im Süden, tagsüber auch in der Nordhälfte. Am Dienstag schließlich nur noch südlich der Donau.

Gefahrenkarte für Montag, den 24.07.2023 @ UBIMET

 

Gefahrenkarte für Dienstag, den 25.07.2023 @ UBIMET

Unwetter in Italien: Riesiger Hagel und extrem viele Blitze

Am Mittwoch gab es vor allem südlich der Alpen neuerlich eine Schwergewitterlage. Betroffen war zunächst der äußerste Süden Österreichs, so sorge eine Gewitterlinie in Unterkärnten teils sogar für orkanartige Böen wie etwa in Ferlach mit bis 104 km/h. In den Nachmittags- und Abendstunden sind dann ausgehend von Südtirol weitere Gewitter entstanden, welche südostwärts zu den Regionen Venetien, Friaul-Julisch Venetien sowie Emilia-Romagna gezogen sind.

Der Blitzverlauf am Donnerstag. Zunächst war der äußerste Süden Österreichs betroffen, später dann der Nordosten Italiens. © www.uwz.at

Riesiger Hagel

Die Kombination aus extrem energiereicher Luft, einer äußerst labilen Luftschichtung und dem sehr stark ausgeprägten Höhenwind haben hier zu idealen Voraussetzungen für großen Hagel gesorgt. Besonders schlimm betroffen war einerseits das Gebiet zwischen Vicenza, Treviso und Venedig, andererseits auch ein breiter Streifen von Mantua in Richtung Ferrara. Vielerorts wurde hier Hagel zwischen 5 und 8 cm beobachtet. Vereinzelt wurde auch sog. Riesenhagel mit einem Durchmesser von rund 10 cm beobachtet. Einzelne Bilder deuten sogar auf vereinzelte Hagelkörner zwischen 13 und 15 cm hin, was nahe zum europäischen Hagelrekord liegt. Vor allem in der Umgebung von Padua und Treviso wurden teils extreme Schäden gemeldet.

Hagelgrößen

Je nach Größe wird Hagel in unterschiedliche Klassen eingestuft. Ab einem Durchmesser von 4 cm spricht man meist von großem Hagel, ab etwa 7 cm von sehr großem Hagel und ab 10 cm von Riesenhagel. Hagelkörner mit einem Durchmesser von 10 bis 12 cm fallen mit einer Geschwindigkeit von etwa 150 km/h und können eine Masse von teils mehr als 400 Gramm aufweisen. So große Hagelkörnern sind zwar selten und treten meist nur vereinzelt nahe der heftigsten Gewitterkerne auf, für Menschen und Tiere herrscht dann jedoch Lebensgefahr, wie etwa am 30. August 2022 in Katalonien. Die bislang größten dokumentierten Hagelkörner in Europa liegen bei etwa 15 cm, wie etwa auf der Schwäbischen Alb am 6. August 2013 mit 14,1 cm. In den USA wurde in South Dakota sogar ein Hagelkorn mit einem Durchmesser von 20 cm beobachtet.

  • <0,5 cm Graupel
  • 0,5 bis 2,5 cm Kleiner bis mittelgroßer Hagel
  • 2,5 bis 4 cm Mittelgroßer Hagel
  • 4 bis 5,5 cm Großer Hagel
  • 5,5 bis 7,5 cm Großhagel
  • 7,5 bis 10 cm Sehr großer Hagel
  • >10 cm Riesenhagel


Zusätzlich zum Hagel kam es auch zu Starkregen und Sturmböen. Weiters haben die Gewitter zu extremen Blitzraten von mehreren Blitzen pro Sekunde geführt, wie man in den nachfolgenden Videos eindrucksvoll sehen kann (beide in Echtzeit!).

Starke Gewitter im Süden am 19.07.2023

Zwar bleibt es am Abend und in der ersten Nachthälfte vor allem im Wald- und Weinviertel sowie generell von Vorarlberg über Tirol und Salzburg bis in den Süden des Landes unbeständig mit lokalen Schauern oder Gewittern, die Unwettergefahr ist aber geringer im Vergleich zu den letzten zwei Tagen.

Wir beenden somit unseren heutigen Liveticker mit ein paar zusammenfassenden Karten und Tabellen (provisorische Tagesbilanz).

+++ Update 18:20 Uhr +++

Die Gewitter im Nordosten des Landes haben sich mittlerweile deutlich abgeschwächt. Momentan gibt es landesweit kein Unwetter zu melden, lokal gehen aber weiterhin Gewitter mit kurzzeitigem Starkregen nieder.

+++ Update 17:45 Uhr +++

Wir haben nun wieder Rotwarnungen aktiv und zwar im Nordosten. Zwischen Wald- und Weinviertel kann es lokal zu Starkregen und kleinem Hagel kommen. Ansonsten haltet sich die Unwettergefahr derzeit in Grenzen.

Gewitterwarnungen um 17:55 Uhr MESZ - www.uwz.at
Gewitterwarnungen um 17:55 Uhr MESZ – www.uwz.at

+++ Update 17:05 Uhr +++

Die Schauer- und Gewittertätigkeit nimmt nun aus West / Nord wieder etwas zu. Derzeit bleibt es alles aber noch im Rahmen, auf dem Weg nach Süd / Südost könnten sich aber ein paar Gewitterzellen kräftiger werden. Höchste Gefahr dafür besteht nach wie vor zwischen Osttirol und der Südsteiermark.

+++ Update 16:30 Uhr +++

Momentan sind zum Glück nur schwächere Gewitter unterwegs. Vor allem im Süden des Landes kann es aber zum Abend hin neuerlich zu lokal schweren Entwicklungen kommen.

+++ Update 16:00 Uhr +++

Die kräftige Gewitterlinie hat den Süden Österreich nur gestreift. In den Nachbarländern Slowenien und Kroatien brachte das Unwetter verbreitet schwere Sturmböen (101 km/h auch in Ljubljana). In Zagreb sah das aufziehende Gewittersystem besonders bedrohlich aus!

+++ Update 15:45 Uhr +++

Beeindruckendes Video des Sturms am Wörthersee vor 1 bis 2 Stunden. Die verantwortliche Gewitterlinie befindet sich nun über der Südsteiermark.

+++ Update 15:25 Uhr +++

Im äußersten Südwesten und Süden der Steiermark muss man in den kommenden Minuten noch aufpassen wegen möglichen Sturmböen. An der Slowenischen Grenze sind auch noch schwere Sturmböen um 100 km/h möglich. Ansonsten sind die meisten Gewitterzellen im Westen und Norden des Landes deutlich schwächer. Am ehesten muss man im Mühlviertel mit etwas Hagel rechnen.

+++ Update 15:15 Uhr +++

#Gewitter-Linie mit Böenfront / Shelf Cloud südlich von #Griffen in Unterkärnten am 19.07.2023 um 14:30 Uhr. Das Unwetter erreicht momentan den äußersten Südwesten der Steiermark. Bilder @StormAustria UWZ Live Ticker -> https://t.co/b0a2a3SvDh pic.twitter.com/4BTF7faWxw

+++ Update 15:05 Uhr +++

Mit Durchzug der Gewitterlinie muss man lokal auch mit Hagel rechnen, wie man im Video aus Völkermarkt sieht.

+++ Update 14:55 Uhr +++

+++ Update 14:40 Uhr +++

In Ferlach wurde soeben eine schwere Sturmböe von 104 km/h verzeichnet! 75 km/h sind es in Feistriz ob Bleiburg, 72 km/h in Klagenfurt und Pörtschach am Wörthersee. Das Gewittersystem trifft in Kürze die Südweststeiermark südlich einer Linie Deutschlandsberg – Bad Radkersburg!

+++ Update 14:25 Uhr +++

Aufnahmen vom Wörthersee und aus Villach:

+++ Update 14:15 Uhr +++

89 km/h in Ferlach. Und jetzt geht es auch in Klagenfurt los:

Webcam Klagenfurt @ https://www.klagenfurt.at/

Derweil werden auch die Gewitter nördlich von Wien kräftiger, momentan sind sie aber noch auf einem Weg nördlich an der Stadt vorbei:

Aktelle Aufnahme vom UWZ-Office aus mit Blick nach Norden @ UBIMET

+++ Update 14:05 Uhr +++

Vorsicht jetzt im Klagenfurter Becken! Die Gewitter haben sich verstärkt und inzwischen warnen wir auch bereits wieder in der höchsten Stufe violett. In Arriach wurde vor kurzem eine schwere Sturmböe von 95 km/h gemessen.

Aktuelle Warnkarte für Kärnten, 14:00 Uhr, 19.07.2023 @ UBIMET

+++ Update 13:45 Uhr +++

In Hermagor wurden soeben 75 km/h gemessen, in Kötschach-Mauthen hat es 15 l/qm innerhalb von 20 Minuten geregnet.

Webcam Velden am Wörthersee @ http://velden4.it-wms.com/

+++ Update 13:15 Uhr +++

Auch im Waldviertel entstehen nun erste Gewitter, im weiteren Verlauf können sie für den Großraum Wien interessant werden.

Radarbild und aktuelle Temperaturen von 11 Uhr @ UBIMET, ACG

+++ Update 12:50 Uhr +++

Ausgehend von der Südschweiz hat sich eine Gewitterlinie im Verlauf des Vormittags über Südtirol nach Osten vorgearbeitet und liegt inzwischen auch bereits über Osttirol und Oberkärnten. Wir erwarten, dass sie sich bis etwa 15 Uhr über das südliche Kärnten hinweg bewegt und dahinter wieder die Sonne scheint. Danach folgen neue Gewitter ausgehend vom Bergland.

Blitzverlauf der vergangenen Stunde bis 12:45 Uhr @ UBIMET, nowcast

+++ Update 12:30 Uhr +++

In der vergangenen Nacht hat es im Westen noch lange Zeit weiter gewittert, dabei sind besonders vom Arlberg bis ins Außerfern größere Niederschlagsmengen zusammen gekommen:

Analysierte Niederschlagsmenge seit Mitternacht @ UBIMET

Am Morgen waren kräftige Gewitter noch im dt. Alpenvorland sowie angrenzend in Salzburg und Oberösterreich unterwegs, inzwischen haben sich diese aber aufgelöst:

+++ Update 12:15 Uhr +++

Tiefer Luftdruck befindet sich über Skandinavien, hoher Luftdruck über dem Mittelmeer, dazwischen liegt eine Luftmassengrenze knapp nördlich der Alpen. Österreich, und hier speziell der Süden, befindet sich also nach wie vor in sehr energiereicher, schwül-heißer Luft, dazu gibt es in der Höhe einen kräftigen Westwind. Die Zutaten sind damit auch heute weiterhin gegeben für einige Gewitter mit erhöhtem Unwetterpotenzial. Dies v.a. im Süden, also von Osttirol bis ins Südburgenland. Gewitter können lokal Großhagel, Sturmböen und Überflutungen bringen.

Unwettergefahr am Mittwoch, den 19.07.2023 @ UBIMET

 

Kräftige Gewitter im Westen und Süden am 18. Juli 2023

Wir beenden nun unseren heutigen Live-Ticker. Insgesamt gab es heute (bis 19:40 Uhr MESZ) knappe 80000 Blitzentladungen, mehr als die Hälfte davon allein in der Steiermark. Nachfolgend ein paar wichtige Zahlen als Zusammenfassung dieses ereignisreichen und leider auch schadensträchtigen Tages.

+++ Update 19:30 Uhr +++

Leider bringt die Gewitterlinie auch in den Nachbarländern Italien und Slowenien derzeit auch erhebliche Schäden.

+++ Update 19:20 Uhr +++

+++ Update 19:10 Uhr +++

Die Böenfront hat nun auch die Südsteiermark erreicht. Spitzenböen um 90 km/h.

+++ Update 18:50 Uhr +++

Auch Südtirol wurde dabei schwer getroffen, mit Böen oft zwischen 90 und 110 km/h auch in den Tallagen.

+++ Update 18:40 Uhr +++

Die Schäden der Gewitterlinie waren von Nordtirol über Salzburg und Osttirol bis nach Kärnten und der Steiermark enorm. Hier eine Aufnahmen vom Brennerpass.

+++ Update 18:20 Uhr +++

Die stärksten Böen der letzten Stunde (ausgenommen Bergstationen):

  • Eisenkappel 121 km/h
  • Klagenfurt 86 km/h
  • Arriach 85 km/h
  • Feldkirchen 84 km/h
  • Villach 81 km/h
  • Deutschlandsberg 78 km/h

+++ Update 18:10 Uhr +++

Der Gewitterkomplex erreicht in Kürze auch die Südsteiermark. Her ein Bild nördlich von Leibnitz von unseren Kollegen der Storm Science Austria.

Gewitteraufzug in der Südsteiermark - Storm Science Austria
Gewitteraufzug in der Südsteiermark – Storm Science Austria

+++ Update 18:00 Uhr +++

Die Wolkenformationen im Vorfeld der aufziehenden Gewitterlinien (Mammatus-Wolken genannt) waren aus ganz Unterkärnten zu sehen.

+++ Update 17:50 Uhr +++

Die Gewitterlinie erreicht bald auch Klagenfurt mit stürmisch auffrischendem Wind. Über der Stadt kann man aber schon jetzt wie turbulent die Lage heute ist erkennen.

Webcam Klagenfurt um 17:50 Uhr - https://www.klagenfurt.at/webcams/webcam-neuer-platz.html
Webcam Klagenfurt um 17:50 Uhr – https://www.klagenfurt.at/webcams/webcam-neuer-platz.html

+++ Update 17:30 Uhr +++

Beeindruckendes Video aus der Obersteiermark beim Durchzug der heftigen Gewitterlinie.

+++ Update 17:25 Uhr +++

Eine außergewöhnlich heftige Unwetterlage heute. Am schwersten Betroffen waren dabei bislang Tirol und die Steiermark.

+++ Update 17:20 Uhr +++

Die stärksten Böen der letzten Stunde (ausgenommen Bergstationen):

  • Gröbming 118 km/h
  • Pichl 98 km/h
  • Lienz 93 km/h
  • St. Georgen ob Judenburg 87 km/h
  • Rottenmann 84 km/h
  • Ramsau am Dachstein 83 km/h

+++ Update 17:10 Uhr +++

Die Gewitterlinie bringt immer noch Böen zwischen 80 und 120 km/h und erreicht in Kürze auch Unterkärnten und die Südsteiermark. Auch das Mittel- und Südburgenland wird betroffen sein!

+++ Update 16:10 Uhr +++

Die stärksten Böen der letzten Stunde (ausgenommen Bergstationen):

  • Innsbruck Kranebitten 161 km/h
  • Mittersill 109 km/h
  • Bischofshofen 103 km/h
  • Schmirn 97 km/h
  • Obergurgl 95 km/h
  • Abtenau 94 km/h

+++ Update 16:00 Uhr +++

Die heftige Gewitterlinie hat nun die Tauern erreicht. Im weiteren Verlauf muss man zuerst in Osttirol, Oberkärnten und in der Weststeiermark sowie im Lungau mit schweren Unwettern rechnen. Am Abend sind dann auch Unterkärnten und die Südsteiermark dran. Mit den Gewittern sind schwere bis orkanartige Sturmböen und großer Hagel möglich!

+++ Update 15:25 Uhr +++

In Innsbruck wurden mit der Gewitterlinie verbreitet schwere bis orkanartige Sturmböen verzeichnet. Die Wetterstation in Kranebitten hat sogar eine Spitzenböe von 161 km/h gemessen!

+++ Update 15:05 Uhr +++

Höchste Warnstufe Violett für Gewitter mit schweren bis orkanartigen Sturmböen und Hagel für Teile Nordtirols ausgerufen!

Gewitterwarnungen um 15:05 Uhr - www.uwz.at
Gewitterwarnungen um 15:05 Uhr – www.uwz.at

+++ Update 14:50 Uhr +++

Die stärksten Böen der letzten Stunde:

  • Galzig / Sankt Anton (2079 m) 128 km/h
  • Haiming (659 m) 113 km/h
  • Valluga (2805 m) 100 km/h
  • Ischgl / Idalpe (2327 m) 81 km/h
  • Gaschurn (982 m) 80 km/h
  • Brand (1029 m) 78 km/h

+++ Update 14:30 Uhr +++

Achtung im Inntal, in Kürze zieht eine kräftige Gewitterlinie aus Westen auf und sorgt vorübergehend für Hagel und Sturmböen. Auch schwere Sturmböen um 100 km/h sind nicht ausgeschlossen!

+++ Update 14:05 Uhr +++

Als nächstes ist Schröcken dran:

Webcam Schröcken @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/schroecken/
Webcam Schröcken @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/schroecken/

+++ Update 13:50 Uhr +++

Im Westen geht es jetzt sehr schnell. In Röthis im Rheintal hat vor 30 Minuten noch die Sonne geschienen, doch in Kürze kommt das Gewitter auf:

Webcam Röthis @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/roethis-west/

+++ Update 13:25 Uhr +++

Die Gewitter erreichen in diesen Minuten bereits von Westen her den Bodensee und werden in weiterer Folge auch auf Vorarlberg und das Allgäu übergreifen. Mit rund 100 km/h Verlagerungsgeschwindigkeit sind sie ausgesprochen flott unterwegs! Vorlaufend haben sich im Bergland Vorarlbergs bereits Schauer gebildet, die nun auch rasch zu Gewittern heranwachsen:

Radarbild von 13:10 Uhr @ DWD, UBIMET

+++ Update 13:15 Uhr +++

Gestern waren die Wetterlage und die gegebenen Zutaten recht ähnlich. Und zu was die Gewitter fähig waren, hat man nicht zuletzt in der Gegend von Völkermarkt bis Bleiburg gesehen:

+++ Update 12:45 Uhr +++

Von Frankreich kommend haben erste Gewitter bereits die Schweiz und Baden-Württemberg erreicht. Am Nachmittag überqueren sie auch Vorarlberg und Tirol, dabei ist an der Vorderseite vermehrt mit Neubildungen zu rechnen. Bis zum späten Abend wird dann mit hoher Wahrscheinlichkeit auch der Süden des Landes flächendeckend überquert – auf lokaler Ebene sind Großhagel um oder über 5 cm Durchmesser, Sturmböen um oder über 100 km/h sowie wolkenbruchartige Regenfälle möglich.

Blitzverlauf über 1,5 h bis 12:35 Uhr, eingezeichnete Zugbahn und betroffene Regionen mit Unwettergefahr am Dienstag, den 18.07.2023 @ UBIMET, nowcast

+++ Update 12:30 Uhr +++

Während der Mittelmeerraum unter einer ausgeprägten Hitzewelle leidet, ist über Skandinavien Tiefdruckeinfluss bei gemäßigten Temperaturen vorherrschend. Über Mitteleuropa verläuft von West nach Ost der Grenzbereich, Österreich befindet sich dabei in subtropischer Warmluft. Allein dies sind gute Voraussetzungen für die Entstehung von Gewittern, aktuell kommt aber auch noch eine markante Westströmung in höheren Luftschichten und damit eine gut ausgeprägte Windscherung dazu. Die Zutaten für Gewitter mit erhöhtem Unwetterpotenzial sind damit im Westen und besonders im Süden weiterhin gegeben.

Wetterlage am heutigen Dienstag, 18.07.2023 @ DWD, wetterpate.de

Extreme Hitze im Süden Europas

https://stock.adobe.com

In der neuen Woche hält der Zustrom sehr heißer Luft nach Südeuropa an. Einem Tief vor der Küste Norwegens steht ein Hoch über Nordafrika gegenüber. In der Folge wird die sehr energiereiche Luft nach Spanien, Italien und Griechenland transportiert.

Großwetterlage am Montag, 17. Juli 2023, 14 Uhr MESZ (Quelle: ECMWF/UBIMET)

Hitzerekorde in Reichweite

Verstärkt durch die sogenannte Subsidenz (weiterführende Infos: hier klicken) sind im Laufe der Woche Temperaturen 45 bis 48 Grad zu erwarten.

In Südeuropa sind momentan Höchstwerte zwischen 35 und 45 Grad an der Tagesordnung. Der Höhepunkt der Hitze zeichnet sich zwischen Dienstag und Mittwoch ab. In Rom sind zum Beispiel rekordverdächtige 41 Grad in Reichweite und sogar der Europa-Hitze-Rekord von 48,8 Grad (aufgestellt im August 2021 auf Sizilien) könnte zwischen Süditalien und Griechenland ins Wanken geraten. Aus jetziger Sicht sollte es zudem mindestens noch eine gute Woche dauern, bis sich die Temperaturen in diesen Regionen wieder den jahreszeitlichen Durchschnitt nähern.

Maximumtemperaturen am Dienstag, 18. Juli 2023 (Quelle: UBIMET)

 

Maximumtemperaturen am Mittwoch, 19. Juli 2023 (Quelle: UBIMET)

 

 

Herkunft der Luftmassen am Mittwoch (Quelle: NOAA)

Titelbild: Adobe Stock

In der neuen Woche schwere Gewitter mit steigender Unwettergefahr

Gewitter im Süden Österreichs am 02.06.2022 - UBIMET / Storm Science Austria

Der Alpenraum liegt in den kommenden Tagen im Bereich einer Luftmassengrenze, die eine rekordverdächtig heiße Luftmasse im Mittelmeerraum von kühlerer Luft über Mitteleuropa trennt. Entlang der Luftmassengrenz bilden sich primär im Westen und Süden Österreichs Gewitter mit Unwetterpotential. Große Hitze ist dabei nicht mehr zu erwarten. Die Temperaturen gehen aber nur langsam zurück und es wird zunehmend schwül. Eine vorübergehende Entspannung der Gewitterlage ist am Donnerstag zu erwarten.

Gewittergefahr am Montag - www.uwz.at
Gewittergefahr am Montag – www.uwz.at

Erhöhte Unwettergefahr bis Mittwoch

Österreich liegt bis zur Wochenmitte in einer warmen Südwestströmung. Mit Durchzug mehrerer Störungen bilden sich in der labilen Luft täglich bis inklusive Mittwoch zahlreiche Schauer und Gewitter. Aufgrund des starken Höhenwindes können diese vor allem von Vorarlberg über Tirol, Salzburg und Kärnten bis in die Südsteiermark und das Südburgenland oft kräftig ausfallen. Neben Starkregen sind auch großer Hagel sowie schwere Sturmböen um 100 km/h ein Thema. Die meisten Gewitter sind dabei in den Nachmittags- und Abendstunden zu erwarten. Vor allem am Montag sowie am Mittwoch sind auch abseits von den obigen Regionen Gewitter einzuplanen, die Unwettergefahr ist aber nach Norden und Osten zu deutlich geringer.

Gewittergefahr am Dienstag - www.uwz.at
Gewittergefahr am Dienstag – www.uwz.at

Hitze lässt nur langsam nach

Mit den Temperaturen geht es im Laufe der Woche schrittweise bergab, dafür wird es mit zunehmender Feuchtigkeit allmählich schwül. Es sind allerdings keine abrupten Temperaturstürze in Sicht, die Werte verharren auf einem hochsommerlichen Niveau. Bis Dienstag werden in den Niederungen verbreitet 30 bis 34 Grad erreicht. Zur Wochenmitte wird es vor allem im Westen ein paar Grad kühler, während im Rest des Landes immer noch mit Höchstwerten um beziehungsweise knapp über 30 Grad zu rechnen ist.

Gewittergefahr am Mittwoch - www.uwz.at
Gewittergefahr am Mittwoch – www.uwz.at

Verschnaufpause am Donnerstag

Eine vorübergehende Entspannung der Gewitterlage ist für den Donnerstag angesagt. Zwar sind im Bergland weiterhin Schauer, im Süden örtlich auch Gewitter einzuplanen, diese werden aber aus jetziger Sicht eine deutlich geringere Unwettergefahr mit sich bringen. Die 30-Grad-Marke wird dabei nur im Osten und Süden mit bis zu 31 oder 32 Grad geknackt, im Rest des Landes gibt es maximal meist 23 bis 28 Grad. Bereits am Freitag sowie am Wochenende könnten aber mit Durchzug des Ausläufers eines Atlantiktiefs wieder kräftige Gewitter vielerorts an der Tagesordnung sein.

Am Samstag neuerlich Hitze und schwere Gewitter

Gewitter mit Blitz, Quelle: pixabay.com

Deutschland gerät am Freitag vorübergehend unter den Einfluss des Hochs FEE. Dies sorgt landesweit für ruhiges, trockenes und mäßig warmes Sommerwetter. Doch unser Land liegt gleichzeitig an der Vorderseite eines neuen Atlantiktiefs namens SANDOR in einer zunehmend straffen Südwestströmung. Damit werden zum Wochenende hin neuerlich sehr heiße Luftmassen subtropischen Ursprungs in Richtung Mitteleuropa geführt. Die Folgen sind naturgemäß vorerst Hitze, aber auch teils schwere Gewitter!

Großwetterlage am Freitag - UBIMET
Großwetterlage am Freitag – UBIMET

Am Samstag regional extreme Hitze

Bereits am Freitag rückt die 30 Grad Marke im Süden und Südosten wieder in Reichweite. Ein neuer Höhepunkt der Hitze wird aber am Samstag in der Südosthälfte erreicht. Dann sind besonders vom Oberrheingraben über Bayern bis in den Osten des Landes verbreitet Höchstwerte um bzw. gebietsweise auch über 35 Grad in Reichweite.

Prognose der Höchstwerte am Samstag.

Gewitter mit Unwetterpotential

Aus Westen nimmt aber die Gewittergefahr im Laufe des Samstags schrittweise zu. Von Baden-Württemberg bis nach Schleswig-Holstein sind zum Abend hin zunehmend teils heftige Gewitter mit Hagel, Starkregen und Sturmböen einzuplanen. In den Abend- und Nachtstunden verlagert sich der Schwerpunkt langsam ostwärts. Im Nordwesten besteht zusätzlich eine geringe Tornadogefahr. Im Süden – etwa am bzw. rund um den Bodensee und im Allgäu – sind am Abend auch Gewitter mit großem Hagel und teils schweren Sturmböen möglich.

Gewitterpotential am Samstag – www.uwr.de

Am Sonntag beruhigt sich die Lage aber rasch wieder. In der ersten Tageshälfte sind im Osten und Südosten noch ein paar Gewitter einzuplanen. Diese bringen aber eine im Vergleich zum Vortag deutlich geringere Unwettergefahr mit sich. Tagsüber sind keine nennenswerten Wetterereignisse zu erwarten, am Abend nimmt die Gewitterneigung am Alpenrand neuerlich zu. Auch in diesem Fall sind aber unwetterartige Entwicklungen nicht in Sicht.

Gewitterpotential am Sonntag – www.uwr.de

Nach Unwettern kehrt Hitze zurück

Hagel und Sturm

Ganze 85.000 Blitzentladungen wurden in Österreich seit Dienstag erfasst, alleine am gestrigen Mittwoch waren es gut 65.000 Blitze.

Hier die Karten der Blitzdichte für Mittwoch…

…und Donnerstag (bislang):

Die heftigen Gewitter haben weite Teile Österreichs überquert, Dienstagabend und in der Nacht auf Mittwoch gab es v.a. von Vorarlberg bis Oberösterreich schwere und orkanartige Sturmböen. Am Mittwoch und vergangene Nacht waren dann insbesondere Kärnten, die Steiermark und das Burgenland betroffen. In Bad Radkersburg wurde eine Böe von 120 km/h gemessen, der bisherige Stationsrekord im Südosten der Steiermark über alle Monate lag bei 87 km/h. Doch auch in Villach und Klagenfurt gab es Böen von knapp 90 km/h.

Hagel meldete gestern u.a. das Mittelburgenland rund um Lutzmannsburg, vorgestern Mittelkärnten und das Obere Murtal. 5 cm im Durchmesser betrugen die Hagelkörner in Scheifling, 6 cm in Steuerberg bei Feldkirchen.

Wetterberuhigung nur kurz

Zwar gehen am heutigen Donnerstag v.a. von Osttirol bis ins Burgenland noch einmal kräftige Gewitter nieder, die größte Unwettergefahr ist aber gebannt.

Hier eine Animation des erwartbaren Niederschlags vom ICON-D2-Modell für heute 12 Uhr bis Mitternacht:

Auch Hitze ist heute vorübergehend mal kein Thema, bei Höchstwerten von 20 bis 29 Grad kann man ordentlioch durchlüften. Ruhiges Sommerwetter verspricht dann der Freitag, es bleibt meist trocken und sonnig. Mit den Temperaturen geht es aber schon wieder bergauf, bis zu 31 Grad werden vom Inntal die Alpennordseite entlang bis ins östliche Flachland erreicht.

Große Hitze am Wochenende, aber auch wieder Gewitter

Im Vorfeld eines Tiefs über den Britischen Inseln strömt am Wochenende extrem heiße Luft aus dem Mittelmeerraum nach Österreich.

Gut zu sehen die größte Hitze in der Karte mit den Temperaturen in ca. 1500 m Höhe:

Mit Föhnunterstützung klettern die Temperaturen am Samstag vor allem nördlich der Alpen auf 35 bis 38 Grad an, hier geraten lokal die bestehenden Julirekorde in Reichweite. Dazu dominiert die Sonne, erst am Abend steigt in Vorarlberg und im Außerfern die Neigung zu Hitzegewittern an. Letztere können aber durchaus heftig ausfallen.

Tief rot bis violett die Karte der Höchstwerte für Samstag (zum Vergrößern anklicken):

Am Sonntag verlagert sich die größte Hitze mit 30 bis 35 Grad in den Süden und Osten des Landes, im Westen kühlt es mit einer Kaltfront schon ab. Im Tagesverlauf steigt dann zunächst in den Bergen, am Abend auch im nördlichen und östlichen Flachland die Gewitterwahrscheinlichkeit deutlich an.

Auch die neue Woche bringt Hitze und Gewitter, von Kärnten bis ins Weinviertel dürfte die 30-Grad-Marke bis inkl. Mittwoch deutlich überschritten werden. Erst danach scheint die Hitzewelle endgültig zu Ende zu gehen.

Am Beispiel Wien sieht man die kommende Hitzewelle von Freitag bis einschließlich Mittwoch sehr gut:

Am Mittwoch kräftige Gewitter mit Hagel und Sturm

Gewitter mit Blitz

+++ Update 21:40 +++

Die Kaltfront zeigt sich auch, wenn man die aktuellen Temperaturmessungen betrachtet: innerhalb von Niederösterreich werden derzeit riesige Unterschiede gemessen. In Schwechat sind es immer noch 29 Grad, während von Haag, im westlichen Teil des Bundeslandes gut 10 Grad weniger, nur 18 Grad gemeldet wurden.

+++ Update 21:10 +++

Die meisten Blitze wurden bisher mit mehr als 22.000 Entladungen in Oberösterreich verzeichnet, nun ist aber die Steiermark dran.

+++ Update 20:43 +++ 

Schöner Zeitraffer vom Gewitteraufzug in Lamprechtshausen heute Abend.
Danke an Storm Science Austria!

+++ Update 20:15 +++

Achtung im Mürztal, Raum Leoben und Bruck/Mur! Ein sehr kräftiges Gewitter zieht aus Westen auf, hier sind in rund 20 Minuten schwere Sturmböen möglich, auch Starkregen ist dabei!

Niederschlagsradar, 20:20 Uhr MESZ (Quelle: ACG/UBIMET)

+++ Update 19:40 +++

Die kräftigsten Windböen der letzten 60 Minuten:

  • 109 km/h, Linz (Flughafen) (OÖ)
  • 93 km/h, Radstadt (S)
  • 89 km/h, Obertauern (S)
  • 88 km/h, Micheldorf (OÖ)
  • 86 km/h, Enns (OÖ)

+++ Update 19:35 +++

Die Suppe ist noch nicht ausgelöffelt – Im Donauraum (Richtung Melk) und im Mostviertel ziehen jetzt kräftige Gewitter auf. Der zweite Schwerpunkt liegt in der westlichen Obersteiermark, hier sind das Ennstal und die Niederen Tauern betroffen. Da wie dort herrscht Unwettergefahr, vor allem durch Sturmböen bis zu 100 km/h!

Niederschlagsradar, 12.07.2023, 19:30 Uhr MESZ (QUelle: ACG/UBUMET)

+++ Update 19:03 +++

Zwischen dem äußersten Osten und der aufziehenden Kaltfront herrscht in weiten Teilen Kärntens, der Steiermark und Niederösterreichs strahlender Sonnenschein. Die Gewitter aus Westen laufen hier besonders in Kärnten und  in der Südsteiermark in sehr energiereiche Luft.

Sat-Bild 12.07.2023, (18:00 Uhr MESZ, Quelle: EUMETSAT)

+++ Update 18:51 +++

Bei Braunau (OÖ) hatte das Gewitter aus Bayern noch einen gut erkennbaren Böenkragen:

+++ Update 18:48 +++

Die Gewitter haben sich etwas abgeschwächt, aber sorgen immer noch für teils stürmische Böen. (Zum Vergrößern aufs Bild klicken)

Windböen der letzten Stunde (bis 18:40 MESZ), 12.07.2023

+++ Update 18:20 +++

Die Stormchaser von Storm Science Austria sind wieder unterwegs und fangen die Gewitter auch fotografisch ein, so wie hier bei Lamprechtshausen bei Salzburg Stadt.

Gewitter bei Lamprechtshausen am Mittwochabend (Foto: Storm Science Austria)
Gewitter bei Lamprechtshausen am Mittwochabend (Foto: Storm Science Austria)

+++ Update 17:20 +++

Erste sehr kräftige Gewitter ziehen inzwischen durch Österreich!

Zwei kräftige, die zuvor in Bayern schon größeren Hagel brachten und nördlich von München zu 111 km/h Böen führten, erreichen in diesen Minuten das Innviertel. Eine weitere, sehr kräftige Zelle hängt noch nahezu stationär im Burgenland zwischen Deutschkreuz und Lutzmannsburg. Hier ist noch von großem Hagel, sowie großen Regenmengen auszugehen!

Radarbild – Austrocontrol, UBIMET

+++ Überblick +++

Am Mittwochnachmittag zieht aus Nordwesten die Kaltfront eines Tiefs mit Kern über Skandinavien auf. Die Gewittergefahr steigt ausgehend von Vorarlberg neuerlich an, am späten Nachmittag bzw. Abend sind in weiten Teilen des Landes kräftige Gewitter zu erwarten. Mit Durchzug der Gewitter besteht die Gefahr von teils großem Hagel um 5 cm und schweren Sturmböen um 100 km/h!

Die Niederschlagsprognose von ICON-D2 für den Zeitraum  von Mittwochnachmittag bis in die Nacht auf Donnerstag deuten auf kräftige Gewitter. ©DWD/UBIMET

Im Laufe des Mittwochnachmittag greifen ausgehend von der Schweiz und Bayern vermehrt Gewitter auf den Westen Österreichs über, welche sich am späten Nachmittag ostwärts ausbreiten. In den Abendstunden zeichnet sich vor allem im Süden und Südosten des Landes eine erhöhte Unwettergefahr ab!

Im Vorfeld der Kaltfront liegen energiereiche Luftmassen über Österreich. © EUMETSAT/UBIMET

+++ Rückblick 11. Juli +++

Am Dienstagnachmittag kam es zunächst in Mittelkärnten und im Murtal zu lokalen, aber kräftigen Gewittern mit großem Hagel. Etwa in Sirnitz im Bezirk Feldkirchen wurde Hagel bis zu 7 cm beobachtet bzw. in Scheifling im Bezirk  Murau bis zu 5 cm.

Blitze bis 3 Uhr am Mittwoch. © UBIMET

Am Dienstagabend und in der Nacht auf Mittwoch gab es vor allem von Vorarlberg bis Oberösterreich starke Gewitter mit schweren Sturmböen bzw. lokal auch Orkanböen, anbei eine Auswahl an Messwerten:

  • 123 km/h Waizenkirchen (OÖ)
  • 121 km/h Reichersberg (OÖ)
  • 119 km/h Wolfsegg (OÖ)
  • 117 km/h Enns (OÖ)
  • 113 km/h Kremsmünster (OÖ)
  • 108 km/h Vöcklabruck (OÖ)
  • 107 km/h Summerau (OÖ)
  • 106 km/h Innsbruck-Uni (T)
  • 104 km/h Straßwalchen (S)
  • 95 km/h Haag (NÖ)
Hagel in Steuerberg (Kärnten). © Monika Scherde

Im Süden ab Dienstagabend Gewitter mit großem Unwetterpotential

Nächtliches Gewitter mit Sturm - Nikkis Fotosite auf Visualhunt.com

+++ Update 01:30 +++

Am schwersten betroffen waren heute Baden-Württemberg und Bayern. Doch auch Hessen, das Saarland und Rheinland-Pfalz hat einige Blitze samt Unwettern abbekommen.

 

Es gab im Süden dabei verbreitet Böen zwischen 90 und 120 km/h.

Das Unwetter zieht jetzt langsam Richtung Osten ab und schwächt sich ab. Es bleibt auch im Rest der Nacht gewittrig, die Unwettergefahr geht aber langsam zurück.

+++ Update 23:40 +++

Während im Süden Deutschlands samt Orkanböen und Hagel im Zuge des sehr kräftigen Gewitterclusters so richtig die Post abgeht, ist das Wetter im Norden derzeit noch sehr ruhig. Erst zu frühen Morgenstunden kann es auch in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern noch gewittrige Schauer geben.

Hier aber mal ein Bild der von Flensburg aus aktuell zu sehenden „Leuchtenden Nachtwolken“. Das helle weiße ist nicht evtl. die Abenddämmerung, sondern wirklich sehr hohe Wolken in etwa 80 km Höhe, die noch von der Sonne beschienen sind.

+++ Update 23:20 +++

+++ Update 23:10 +++

Inzwischen hat sich der massive Gewitterkomplex schon über Baden-Württemberg verlagert und wir können erste Messwerte berichten:

Windböen der letzten 3 Stunden – DWD, UBIMET

Friedrichshafen etwa mit 129 km/h = Orkanstärke!
Kreis Ravensburg 122 km/h – ebenso Orkanstärke

Die Gewitterlinie zieht aktuell über Ulm weiter nach Osten und Nordosten:

Radarbild – DWD, UBIMET

+++ Update 22:10 +++

Beeindruckende Aufnahmen aus Basel und Freiburg im Breisgau mit der aufziehenden Gewitterlinien, die momentan auch in Baden-Württemberg für teils schwere Sturmböen sorgt.

+++ Update 22:00 +++

Blitzshow von der Schwäbischen Alb in Richtung Stuttgart/Oberrheingraben. In Kürze wird es hier verbreitet gewittrig mit Gefahr von Hagel und schweren Sturmböen!

+++ Update 21:45 +++

Die ersten, schweren Sturmböen haben Deutschland erreicht! Hier die maximalen Böen der letzten Minuten:

  • Feldberg/Schwarzwald (Bergstation) 143 km/h
  • Kandern-Gupf 107 km/h
  • Freiburg im Breisgau 94 km/h

+++ Update 21:30 +++

Schöne sogenannte „Mammatus“-Wolken bei Mannheim mit den aufziehenden Gewittern.

+++ Update 21:20 +++

Maximale Warnstufe für den Südwesten Baden-Württembergs! In Frankreich und in der Schweiz wurden verbreitet Böen zwischen 90 und 110 km/h, vereinzelt sogar 120 km/h. Der Gewitterkomplex erreicht in diesen Minuten Deutschland.

+++ Update 21:05 +++

Der aktuelle Blitzverlauf zeigt nicht nur, dass sich inzwischen 2 Gewitterlinien gebildet haben – die südliche, sehr intensive ist eben über Basel gezogen:

Blitzkarte samt Verlagerungsrichtung – UBIMET

+++ Update 20:40 +++

Bei Dijon in Frankreich wurde aufgrund der orkanartigen Böen schon ein Dach eines Supermarktes abgedeckt. Hier ein Video knapp nordöstlich von Dijon:

+++ Update 20:30 +++

Hagelfoto aus Frankreich – wohl knappe 10 cm im Durchmesser!

+++ Update 20:15 +++

Um die Intensität von Gewittern abschätzen zu können, gibt es viele Möglichkeiten, eine davon ist, sich die Temperaturen an der Wolkenobergrenze anzuschauen: Je kälter, umso hochreichender die Gewitter und umso größer auch die Möglichkeit für Hagel. Aktuell zeigen die sog. cloudtops dieses sich inzwischen sehr weit ausbreitenden Gewitterschirms Temperaturen von bis zu -70 Grad. Zur Einstufung: das ist schon mal eine Ansage 😉

Cloudtops – Temperaturen an der Wolkenobergrenze – UBIMET

+++ Update 19:50 +++

Derzeit ist der Blick nach Frankreich wichtig, denn inzwischen hat sich dort der erwartete Gewittercluster entwickelt – inzwischen fast von der Größe der Schweiz – samt schweren Sturmböen von 103 bzw. 109 km/h. Ähnliches ist später auch in Baden-Württemberg und in Bayern zu erwarten!

Blitzdaten + aktuelle Windböen. Quelle: UBIMET

+++ Update 19:30 +++

Wir beobachten momentan vor allem eine isolierte Gewitterzelle im Norden des Saarlands sowie eine sich bildende Gewitterlinie in Richtung Pfälzerwald. Beide Systeme können Hagel und teils schwere Sturmböen bringen!

Radarbild 19:30 Uhr MESZ - DWD, UBIMET
Radarbild 19:30 Uhr MESZ – DWD, UBIMET

+++ Update 19:00 +++

Blitze der letzten 3 Stunden in Deutschland:

+++ Update 18:40 +++

Die heftigen Gewitter in der Mitte Frankreichs bringen momentan sehr große Hagelkörner mit sich. Diese Gewitter erreichen dann in der Nacht den Süden Deutschlands und können u.a. auch lokale Orkaböen verursachen!

Satellitenbild und Blitzentladungen um 18:10 Uhr MESZ - EUMETSAT, nowcast, UBIMET
Satellitenbild und Blitzentladungen um 18:10 Uhr MESZ – EUMETSAT, nowcast, UBIMET

+++ Update 18:30 +++

Bei Straßburg wurde vor etwa einer Stunde Hagel mit einem Durchmesser von bis zu 3 cm gemeldet. Die Zelle befindet sich nun in Baden-Württemberg, schwächt sich aber langsam ab.

 

+++ Update 18:20 +++

Neben Sturm ist auch im Westen mit Starkregen und Hagel zu rechnen, wie z.B. hier im Norden Saarlands (St. Wendel) gut zu sehen.

+++ Update 17:40 +++

84 km/h wurden soeben in Berus (Saarland) verzeichnet. Die (Super-)Zelle im Oberrheingraben sieht mittlerweile so aus:

+++ Update 17:10 +++

Die ersten kräftigen Gewitter haben das Saarland und den Oberrheingraben erreicht. Nach Norden zu sind teils schwere Sturmböen das Hauptthema, die Zelle bei Straßburg kann auch großen Hagel verursachen!

Satellitenbild und Blitzentladungen um 17:10 Uhr MESZ - EUMETSAT, nowcast, UBIMET
Satellitenbild und Blitzentladungen um 17:10 Uhr MESZ – EUMETSAT, nowcast, UBIMET

+++ Update 16:50 +++

Eine aus Westen aufkommende Störung zieht in der Nacht auf Mittwoch über den Süden Deutschlands hinweg. In der heißen, energiereichen Luftmasse bilden sich somit in den kommenden Stunden zunehmend kräftige Gewitter, die mit teils schweren Sturmböen und Hagel niedergehen. Lokal sind sogar Orkanböen um 120 km/h möglich!

Überblick der Unwetterlage am Dienstagabend und in der Nacht auf Mittwoch.
Überblick der Unwetterlage am Dienstagabend und in der Nacht auf Mittwoch.

Am Dienstag im Westen schwere Gewitter mit Sturm

Blitz

Die Wetterlage am heutigen Dienstag ist prädestiniert und quasi der „Klassiker“ für die Entstehung von schweren Gewittern in Westösterreich. Mitteleuropa liegt im Vorfeld eines Tiefs bei Schottland in einer sehr heißen Südwestströmung (schwarzer Pfeil). Im Tagesverlauf nähert sich jedoch die Kaltfront (blaue Linie mit Zacken), sie sorgt für Labilisierung und die nötige Hebung.

Die Großwetterlage am Dienstag. Quelle: DWD

In dieser Südwestströmung heizt sich die Luft noch einmal in weiten Teilen des Landes auf über 30 Grad auf. Wie den Höchstwerten in folgender Karte zu entnehmen ist, liegt der Hotspot sehr wahrscheinlich im Westen Österreichs. Im Rheintal, im Montafon, im Inntal sowie im Flachgau erwarten wir um die 35 Grad. Zum Ablesen der Werte bitte in die Karte klicken!

Die erwarteten Höchstwerte am Dienstag.

Im Laufe des Nachmittags bilden sich zwar vom Brenner bis zur Rax einzelne Hitzegewitter, diese sind aber nur kurzlebig und nicht organisiert. Ganz anders schaut die Sache dann zum Abend hin aus. Von Frankreich und der Schweiz her werden schwere Gewitter zunächst in den Südwesten Deutschlands ziehen, grob ab 20 Uhr dürfte es dann auch Vorarlberg treffen. In weiterer Folge besteht vor allem im Inntal und nördlich davon sowie im Flachgau und im Innviertel große Unwettergefahr. Die Gewitter können

  • Starkregen von bis zu 40 l/m² pro Stunde
  • Hagel mit 2-4 cm Durchmesser
  • schwere und orkanartige Sturmböen von 90-110 km/h

bringen!

Überblick der Unwetterlage am Dienstagabend.

Hier noch der simulierte Verlauf des einstündigen Niederschlags morgen. Man sieht gut die schweren Gewitter in Süddeutschland und Westösterreich.

Animation des stündlichen Niederschlags am Dienstag laut ICON-D2-Modell.

Mit den Gewittern bzw. in deren Vorfeld dürfte sich am späten Abend und in der Nacht auf Mittwoch zudem in Ober- und Niederösterreich sowie in Wien eine sogenannte Druckwelle ausbilden. Hier erwarten wir Sturmböen aus West mit 70-90 km/h!

Kräftige Gewitter im Westen

Gewitterzelle © Storm Science Austria

+++ Update 22:00 Uhr +++

Die letzten Gewitter gehen nun vor Hamburg ein, damit beenden wir den Liveticker für heute. Es war übrigens der bisher heißeste Tag des Jahres, in Waghäusel-Kirrlach wurden 38,0 Grad gemessen.

Höchstwerte @ UBIMET, DWD

 

Verlauf der Blitzaktivität @ UBIMET

+++ Update 21:15 Uhr +++

In Luxemburg hat es heute übrigens diesen Downburst gegeben:

+++ Update 21:00 Uhr +++

Langsam schwächen sich die Gewitter ab, vor allem zwischen Hannover und Bremen ist die Blitzaktivität noch erhöht, Zugrichtung ist Hamburg. Bis dahin sollte die Tendenz weiter abnehmend sein, dennoch haben wir inzwischen auch dort gewarnt. Denn die Böenlinie läuft den Gewittern nun voraus und bringt häufig stürmisch auffrischenden Wind. Letzte Stunde wurden in Bremen immerhin 91 km/h registriert, bis 20 Uhr waren dies die maximalen Böen des heutigen Tages:

Höchste Böen am 09.07.2023 bis 20 Uhr @ UBIMET, DWD

+++ Update 20:30 Uhr +++

 

+++ Update 20:00 Uhr +++

In beeindruckender Weise ziehen die Gewitter nach Nord/Nordost weiter, auch Bremen werden sie bald erreichen. Die Hauptgefahr geht von Sturmböen aus, auch das zuletzt angesprochene Friesoythe-Altenoyth wurde inzwischen getroffen – mit Böen bis zu 91 km/h.

+++ Update 19:15 Uhr +++

Vor den aufziehenden Gewittern ist es teils drückend schwül, dazu weht kaum Wind. An der Wetterstation von Friesoythe-Altenoyth westlich von Bremen wird bspw. eine Temperatur von 27 Grad bei einem Taupunkt von 23 Grad gemessen, das entspricht einer Luftfeuchte von über 80 %. Im Allgemeinen kann man ab einem Taupunkt von 16 Grad von Schwüle sprechen.

Radarbild und gemessene Taupunkte von 19 Uhr @ DWD, UBIMET

+++ Update 18.45 Uhr +++

 

+++ Update 18.25 Uhr +++

 

+++ Update 18.20 Uhr +++

 

+++ Update 17.40 Uhr +++

Inzwischen hat sich eine Gewitterlinie ausgebildet, die nun in Richtung Münsterland und Ostwestfalen zieht. Aber auch fürs Emsland und Ostfriesland wird es nun spannend, hier ziehen Gewitter mit Sturmböen und Starkregen von den Niederlanden her auf.

Radarbild von 17.35 Uhr © DWD/UBIMET

+++ Update 17.25 Uhr +++

 

+++ Update 17.15 Uhr +++

Webcambild eines Downburts bei Haltern am See. Es besteht weiterhin die Gefahr von Sturm bei den Gewittern.

Webcam © https://www.gelsenwasser.de/fileadmin/gelsenwasser/70_funktionsmodule/webcam/webcam-haltern/current.jpg

+++ Update 17.05 Uhr +++

 

+++ Update 16.50 Uhr +++

Bilder und Bericht der Gewitterzelle in Richtung Essen.

 

+++ Update 16.45 Uhr +++

 

+++ Update 16.30 Uhr +++

Inzwischen überdecken die Ambosse der Gewitter große Teile von NRW und RLP. Die Zelle sind dabei rund 13 km hoch, dies ist für Mitteleuropa schon beachtlich.

Satellitenbild von 16.25 Uhr © EUMETSAT/UBIMET

+++ Update 16.25 Uhr +++

Gewitteraufzug an der Mosel, hier besteht die Gefahr von Sturmböen.

Webcam © https://www.terra-hd.de/starkenburg/

+++ Update 16.15 Uhr +++

In Trier wurde in der letzten Stunde eine Böen von 86 km/h gemessen.

+++ Update 16.10 Uhr +++

Blick auf zwei Zellen südöstlich von Köln.

Webcam © http://www.wdr.de/themen/global/webcams/domcam/domcam_512_live.jpg

+++ Update 16.05 Uhr +++

Über dem Ruhrgebiet haben sich nun kräftige Gewitter gebildet. Bei der Zelle nördlich von Bonn ist sehr wahrscheinlich Hagel mit dabei.

Radarbild von 15.55 Uhr © DWD/UBIMET

+++ Update 16.00 Uhr +++

 

+++ Update 15.45 Uhr +++

Gewitteraufzug über der Eifel, aufgenommen in Daun.

Webcam © https://flugplatz-daun.de/

+++ Update 15.20 Uhr +++

Blick auf die Gewitterzelle bei Erkelenz. Erkennbar ist der Regenfuß, der nach vorne geneigt ist, dies lässt auf starke Böen schließen. Zudem ist die Wolkenunterkante recht hoch.

Webcam © https://www.ulerk.de/flugplatz-informationen/webcam/

+++ Update 15.00 Uhr +++

Von Luxemburg her ziehen nun Gewitter in Richtung südlicher Eifel. Im Umfeld der Gewitter aufpassen auf Sturmböen.

Radarbild von 14.55 Uhr © DWD/UBIMET

+++ Update 14.45 Uhr +++

Heute besteht bei den Gewittern erhöhtes Sturmpotential. Die Grundschicht ist recht trocken und somit kann Verdunstungskälte des Regens zusätzlich für Abtrieb und damit für Böen sorgen.

+++ Update 14.30 Uhr +++

Die Zelle bei Aachen, vom Flughafen Aachen-Merzbrück aus gesehen. Die Zelle kann bereits Hagel bringen.

Webcam © http://wetter-edka.de/images/cam3l.jpg

+++ Update 14.15 Uhr +++

Die Gewitter über Frankreich haben bereits ein Höhe von über 12 km, somit sind die Aufwind der Zellen sehr kräftig und damit Unwettergefahr gegeben.

Satellitenbild von 14.15 Uhr © EUMETSAT/UBIMET

+++ Update 14.00 Uhr +++

Von Westen her nähern sich nun kräftige Gewitter, die Zelle bei Aachen kann bereits Hagel bringen.

Radarbild von 14.00 Uhr © DWD/UBIMET

Zu Wochenbeginn große Hitze mit bis zu 36 Grad, danach kräftige Gewitter

Kühe im Sommer

Österreich liegt derzeit zwischen einem Tief mit Kern bei den Britischen Inseln und einem Hoch über dem Mittelmeerraum. Mit einer westlichen Strömung gelangen dabei heiße Luftmassen ins Land: Die zweite Hitzewelle des Jahres erreicht zu Wochenbeginn ihren Höhepunkt. Am Montag sind vor allem im Osten Österreichs Temperaturen bis 36 Grad zu erwarten. Auch am Dienstag bleibt es landesweit sehr heiß, wobei die höchsten Temperaturen um 36 Grad dann vor allem im Westen erreicht werden.

Das Tief QUENTIN über dien Britischen Inseln führt sehr warme Luft nach Mitteleuropa.

35 Grad immer häufiger

Temperaturen über 35 Grad treten in den meisten Landeshauptstädten mittlerweile nahezu jährlich auf. Etwa in Wien gab es im Klimamittel von 1961 bis 1990 nur etwa alle acht Jahre einen Tag mit mindestens 35 Grad, im Mittel von 1991 bis 2020 waren es 1,7 Tage pro Jahr. In den vergangenen 15 Jahren waren es schon mehr als 2 Tage pro Jahr. Der Rekord in Wien liegt bei 17 extrem heißen Tagen und wurde im Sommer 2015 aufgestellt.

Sonne und Gewitter

Am Montag geht es verbreitet sonnig in den Tag, nur ganz im Westen ziehen ein paar Wolken durch. Im Tagesverlauf bilden sich einige Quellwolken und in den Nordalpen gehen erste Gewitter nieder. Gegen Abend ziehen auch im Süden und Osten lokale, aber durchaus kräftige Gewitter mit teils stürmischen Böen durch. Die größte Wahrscheinlichkeit dafür herrscht im äußersten Norden sowie von Kärnten bis in die Südweststeiermark. Die Temperaturen erreichen von West nach Ost 29 bis 36 Grad.

Die Rückwärtstrajektorien zeigen die Herkunft der Luft in Wien am Montag. Sie stammt nicht aus Nordafrika, sondern wurde aufgrund der Subsidenz im Hoch erwärmt.

Am Dienstag scheint wieder oft ungetrübt die Sonne, am Nachmittag bilden sich nur ganz vereinzelte Hitzegewitter in den Alpen. Am Abend und in der Nacht ziehen dann von Vorarlberg bis Oberösterreich vermehrt kräftige Gewitter auf, dabei zeichnet sich große Sturmgefahr ab! Zuvor klettern die Temperaturen auf 30 bis 36 Grad mit den höchsten Werten von Vorarlberg bis Salzburg.

Prognose der Höchstwerte am Montag und Dienstag.

Zunehmende Unwettergefahr

Im Vorfeld einer Kaltfront ziehen am Mittwoch im Bergland und an der Alpennordseite von Beginn an einige Wolken sowie teils gewittrige Schauer durch. Im Süden und Osten kommt dagegen noch häufig die Sonne zum Vorschein, spätestens am Abend wird es aber auch hier gewittrig mit erheblicher Unwettergefahr. Vor allem im Süden und Südosten zeichnet sich eine klassische Unwetterlage ab, die Gewitter können hier zu großem Hagel, Sturmböen und Starkregen führen. Im Westen kühlt es bereits spürbar ab, im Südosten wird es hingegen nochmals heiß: Die Höchstwerte liegen von West nach Ost zwischen 23 und 35 Grad.

Die Modelle deuten am Mittwoch vor allem im im Südosten auf große Unwettergefahr. © ECMWF/UBIMET

Vorübergehende Abkühlung

Der Donnerstag zeigt sich häufig von seiner trüben Seite, am ehesten lässt sich die Sonne anfangs im Süden sowie im Tagesverlauf ganz im Westen und Norden zwischendurch blicken. Dazu regnet es immer wieder schauerartig, vor allem im Süden auch noch gewittrig durchsetzt und ergiebig. Vom Bodensee bis nach Oberösterreich trocknet es hingegen immer mehr ab. Die Wolken lockern aber nur sehr zögerlich auf. Bei maximal 18 bis 27 Grad kühlt es auch in der Südosthälfte spürbar ab.
Am Freitag ist eine Wetterberuhigung in Sicht und die Temperaturen steigen wieder an. Das kommende Wochenende verläuft dann voraussichtlich wieder zunehmend heiß mit viel Sonnenschein und Höchstwerten über 30 Grad.

Die Abkühlung am Donnerstag ist nur von kurzer Dauer. © ECMWF/UBIMET

Tipp: Mit unseren kostenlosen Push-Benachrichtigungen werden sie vor besonderen Unwetterlagen rechtzeitig informiert! Für regelmäßige Wetter-Updates folgen Sie uns auf Twitter oder Facebook.

 

Am Sonntag in NRW und Niedersachsen starke Gewitter

Unwetter

Deutschland liegt derzeit zwischen einem umfangreichen Tief über dem Nordatlantik namens QUENTIN und einem Hochdruckkeil, der sich vom Mittelmeer bis nach Mitteleuropa erstreckt. Mit Drehung der Strömung auf Südwest gelangen dabei zunehmend heiße Luftmassen aus Südwesteuropa ins Land. Am Sonntag steigen die Temperaturen am Oberrhein und im Rhein-Main-Gebiet auf bis zu 36, vereinzelt auch 37 Grad.

Am Sonntag wird es verbreitet hochsommerlich heiß.

Aus Westen zieht tagsüber jedoch die Kaltfront des atlantischen Tiefs auf und im Bereich eines sich entwickelnden Bodentrogs zwischen Nordfrankreich und Nordwestdeutschland steigt die Gewittergefahr deutlich an.

In dem Gebiet zwischen Kaltfront und Keilachse herrscht die größte Gewittergefahr.

Schwere Sturmböen, Hagel und Starkregen

Die größte Unwettergefahr herrscht ab dem Nachmittag im äußersten Westen des Landes, also in einem Streifen von der Eifel bis ins Emsland. In den Abendstunden verlagert sich der Schwerpunkt immer mehr in Richtung Nordsee, zumindest einzelne kräftige Gewitter sind aber auch in Baden-Württemberg und Hessen möglich.

Unwetterpotential am Sonntag. © UBIMET

Die Hauptgefahr stellen teils schwere Sturmböen dar, lokal kann es aber auch zu größerem Hagel  kommen (dank Überlappung von teils >30 kt Windscherung mit CAPE um ~1000 J/Kg. Besonders im äußersten Westen besteht auch die Gefahr von kleinräumigen Überflutungen aufgrund von großen Regenmengen in kurzer Zeit (das sog. „niederschlagbare Wasser“ bzw. PWAT erreicht im äußersten Westen am Abend etwa 40 mm!).

3h-Niederschlöagsprognose vom ICON-D2 6er-Lauf. © DWD/UBIMET

In der Nacht erfassen die Gewitter unter Abschwächung einen Streifen etwa von Unterfranken über Sachsen-Anhalt bis nach Schleswig-Holstein. Die Unwettergefahr lässt nach Osten zu nach, allerdings kann es hier auch abseits der Gewitter streckenweise zu stürmischen Böen kommen. Die Luft ist in diesen Region nämlich sehr trocken, weshalb die zu Schauern zerfallenden Gewitter dank Verdunstungskühlung weiterhin für stark auffrischenden Wind sorgen können.

Im Westen sind in Gewitternähe lokal auch Orkanböen möglich. In einem Streifen etwa von Schleswig-Holstein bis nach Unterfranken kann der Wind am Abend dann auch abseits von Gewittern stark auffrischen.

2. Hitzewelle des Jahres steht in den Startlöchern

Extreme Hitze, Quelle: pixabay.com

Bereits im Juni gab es die erste Hitzewelle, sie gipfelte in gut 36 Grad in Bad Goisern. Mittlerweile hat sich der Sommer wieder auf normale Temperaturen eingependelt, morgen am Donnerstag wird es unter einer Kaltfront sogar vorübergehend mal nur mäßig warm.

Doch ab Freitag stellt sich das Wetter wieder um: Ein Hoch übernimmt die Regie und sorgt für einige sonnige und zunehmend heiße Tage.

Hier exemplarisch die Wetterlage für kommenden Montag. An der Vorderseite eines Tiefs erreicht uns extrem heiße Luft aus dem Mittelmeerraum.


Großwetterlage am kommenden Montag

Bereits am Freitag wird die 30-Grad-Marke recht häufig geknackt (wenngleich nur knapp). Am Wochenende steigert sich die Hitze und gipfelt Anfang nächster Woche in Höchstwerten um 35 Grad. Spitzen bis zu 37 Grad sind aber jedenfalls auch möglich.

Hier die Temperaturprognose für Innsbruck…

Wetterprognose für Innsbruck

…und Wien:

Wetterprognose für WienAus heutiger Sicht endet die Hitzewelle erst am Mittwoch (Westen) bzw. Donnerstag (Osten).

Sturm POLY: Am Mittwoch im Nordwesten stürmisch, im Südosten Gewitter

Sturm

Im Laufe der Nacht zum Mittwoch verstärkt sich ein kleinräumiges Randtief über dem Ärmelkanal zu einem kräftigen Tief namens POLY. Im Vorfeld des Tiefs muss man am Mittwoch vor allem im Südosten und äußersten Osten mit Gewittern rechnen, im Nordwesten kommt dagegen stürmischer Wind auf.

Die relative Feuchte und der Wind in etwa 3 km Höhe zeigen eindrücklich den Tiefkern.

Schwere Sturmböen

Am Mittwochvormittag zieht der Tiefkern direkt über den Norden Niedersachsens hinweg, dabei kommt zunächst in NRW und Niedersachsen verbreitet stürmischer Südwestwind auf. Besonders vom nördlichen Münsterland und Emsland bis zur Elbmündung muss man mit schweren Sturmböen zwischen 80 und 100 km/h rechnen, in Schauernähe sind im Bereich der Ostfriesischen Inseln am Nachmittag sogar Orkanböen um 120 km/h möglich! Ab den Mittagsstunden erfasst das Sturmfeld zudem auch den Norden des Landes, somit sind vom Großraum Hamburg bis zur Ostsee ebenfalls verbreitet stürmische Böen zu erwarten. Hier fallen die Böen aber eine Spur schwächer als im Nordwesten aus.

Prognose der Windböen von ICON-D2 für Mittwoch. © DWD/UBIMET

Außergewöhnlich für die Jahreszeit

Für die Jahreszeit steht ein durchaus außergewöhnliches Ereignis an, zumal die voll belaubten Bäume eine große Angriffsfläche für den Wind bieten und dadurch die Gefahr von abbrechenden Ästen und umstürzenden Bäumen viel höher als im Winter ist. Wie ungewöhnlich die Wetterlage ist zeigt u.a. auch die Prognose des Extreme Forecast Index (EFI) vom Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage ECMWF. Es handelt sich dabei um eine Kennzahl, die zwischen -1 und +1 liegt. Beim Wert „0“ handelt es sich um ein gewöhnliches, alltägliches Ereignis, bei „-1“ und „+1“ dagegen um außergewöhnliche Ereignisse (wie etwa extrem tiefe oder hohe Temperaturen). Am Mittwoch erreicht der EFI der Windböen im Nordwesten Deutschlands Werte nahe 1.

EFI für die Windböen am Mittwoch. © ECMWF / UBIMET

Gewitter im Südosten

Die meisten Gewitter sind in den Mittagsstunden in einem Streifen von Vorpommern bis nach Ostsachsen sowie südlich der Donau zu erwarten. Vor allem im Bereich der Grenze zu Polen kann es dabei zu Starkregen und stürmischen Böen kommen. Im Laufe des Nachmittag ziehen im Westen und Nordwesten dann noch lokale Schauer sowie vereinzelte Kaltluftgewitter durch.

Gewitter-Halbjahresbilanz: knapp 2 Mio. Blitze in Deutschland

Gewitter

Die Gewitterhochsaison geht in Deutschland meist von Mai bis August, wobei der Juni und der Juli die zwei absolut blitzreichsten Monate darstellen. Heuer gab es vor allem im März mit mehr als 113.000 Entladungen außergewöhnlich viele Blitze für die Jahreszeit. Der Mai brachte mit 312.000 Entladungen hingegen weniger als die Hälfte der üblichen Blitzentladungen. Der Juni lag mit 1,4 Millionen Blitzen im Bereich des 10-jährigen Mittels. In Summe wurden von Januar bis inkl. Juni 1.919.830 Blitzentladungen erfasst, davon 554.525 in Bayern und 253.021 in Baden-Württemberg. Das entspricht etwa 84 Prozent des 10-jährigen Mittels, das bei knapp über 2 Mio. liegt.

Blitzfeuerwerk am 22. Juni

Der mit Abstand blitzreichste Tag war der 22. Juni, als ein Randtief mit sehr energiereicher Luft direkt über Deutschland gezogen ist und für schwere Unwetter wie etwa im Großraum Kassel sorgte. In Summe kam es an diesem Tag zu 748.300 Entladungen, was einem der höchsten Werte der vergangenen 10 Jahre entspricht. An diesem Tag wurde innerhalb von 24 Stunden rund die Hälfte der üblichen Blitzentladungen des gesamten Junis verzeichnet. Der höchste Tageswert seit dem Jahre 2020 vom 13. Juni 2020 mit 450.000 Entladungen wurde deutlich übertroffen.

Stärkster Blitz mit 369 kA

Der stärkste Blitz mit einer Stromstärke von 369 kA wurde am 1. Februar in Bockhorn im Landkreis Friesland detektiert. Tatsächlich treten die stärksten Blitze nicht immer in Zusammenhang mit den stärksten Gewitter auf, in diesem Fall handelte es sich um ein Kaltluftgewitter.

Stärkste Blitze vom 1.1. bis 30.6.2023

    • 369 kA Bockhorn (Friesland) am 1. Februar
    • 364 kA Bruch (Bernkastel-Wittlich) am 22. Mai
    • 337 kA Oldenburg (Oldenburg) am 1. Februar
    • 329 kA Engelsberg (Traunstein) am 23. April
    • 328 kA Oberstdorf (Oberallgäu) am 19. Juni
    • 318 kA Osterhofen (Deggendorf) am 8. Juni

Bei den Landkreisen mit der höchsten Blitzdichte muss man nach Bayern blicken: In Fürstenfeldbruck und Dachau gab es mehr als 30 Blitze pro km², gefolgt vom Landkreis Kassel mit 27. Am unteren Ende der Tabelle liegen dagegen Kiel und Dithmarschen in Schleswig-Holstein, wo die Blitzdichte nur bei 0,1 Blitzen pro km² lag.

Landkreise mit der höchsten Blitzdichte vom 1.1. bis 30.6.2023

    • 31,4 Blitze/km² Fürstenfeldbruck (Bayern)
    • 30,3 Blitze/km² Dachau (Bayern)
    • 27,0 Blitze/km² Kassel (Hessen)
    • 25,2 Blitze/km² Osterode am Harz (Niedersachsen)
    • 21,3 Blitze/km² Peine (Niedersachsen)
    • 20,8 Blitze/km² Ulm (Baden-Württemberg)

Blitze pro Bundesland vom 1.1. bis 30.6.2023

  • 554.525 Bayern
  • 253.021 Baden-Württemberg
  • 228.215 Niedersachsen
  • 186.463 Hessen
  • 144.946 Nordrhein-Westfalen
  • 136.622 Sachsen-Anhalt
  • 112.145 Rheinland-Pfalz
  • 90.206 Brandenburg
  • 72.776 Thüringen
  • 69.718 Sachsen
  • 44.491 Mecklenburg-Vorpommern
  • 12.786 Schleswig-Holstein
  • 7.409 Saarland
  • 3.798 Berlin
  • 1.769 Hamburg
  • 940 Bremen

Das bislang heftigste Gewitter, das auf der Erde beobachtet wurde

Am 15. Januar 2022 hat der Ausbruch des Unterwasservulkans Hunga Tonga-Hunga Ha’apai für einige Schlagzeilen und Rekorde gesorgt. Der Knall der Explosion war teils sogar noch in Alaska hörbar, zudem kam es zu einem Tsunami sowie zu Druckwellen, die den Planeten mehrmals umrundeten und auch in Deutschland messbar waren. Einige Bilder haben wir damals hier zusammengefasst: Tsunami im Pazifik nach massivem Vulkanausbruch

Der Ausbruch vom Hunga Tonga–Hunga Ha‘apai. © NASA/NESDIS

58 km hoch

Die Explosion vom Hunga Tonga–Hunga Ha‘apai war die mit Abstand stärkste im aktuellen Jahrhundert. Die Wolke erreichte an ihrem höchsten Punkt eine Rekordhöhe von 58 Kilometern! Das bedeutet, dass die Asche- und Wasserwolke die Mesosphäre erreicht hat, die in etwa 50 Kilometer Höhe über der Erdoberfläche beginnt – und auch in diese erstmals Material einbrachte. Zum Vergleich: Der Ausbruch des Pinatubo 1991 erreichte die Stratosphäre in etwa 40 km Höhe und die meisten Gewitterwolken sind meist „nur“ 10 bis 15 km hoch. Selbst die Aufwinde der stärksten Gewitter kommen meist nur knapp über die Tropopause hinaus.

Die Schichten der Atmosphäre.

Nicht nur die Höhe, sondern auch die Breite der Explosion war mit einem Durchmesser von vorübergehend mehr als 100 Kilometern außergewöhnlich groß. Das Vordringen der Wolke in bis zu 58 km Höhe hat eine enorme Schwerewelle erzeugt, welche eine Amplitude von bis zu 5 Kilometern und eine Geschwindigkeiten von fast 300 km/h erreicht hat. Aus diesem Grund waren die Blitze im Zuge des Vulkanausbruchs zeitweise auch ringförmig angeordnet.

Skizze zur Veranschaulichung der dynamischen und mikrophysikalischen Prozesse innerhalb der Wolke. Graphik aus dieser Studie.

400.000 Entladungen

Im Zuge des Vulkanausbruchs wurde eine maximale Blitzfrequenz von knapp über 2600 Blitzen pro Minute ermittelt, in Summe wurden etwa 400.000 Entladungen innerhalb weniger Stunden gemessen, einige davon in außergewöhnlicher Höhe zwischen 20 und 30 km. Zum Vergleich: Starke Gewitter in Österreich oder Deutschland reichen meist 12 bis 15 km in die Höhe und sorgen für bis zu 500 Blitze pro Minute. Bei einem großräumigen Gewittercluster im Süden des USA wurden am 6. Mai 1999 knapp 1.000 Blitze pro Minute verzeichnet.

Rekordmengen an Wasserdampf

Im Zuge des Vulkanausbruchs verdampften schätzungsweise 146 Teragramm Wasser (146.000.000 Tonnen). Forscher haben festgestellt, dass bisher kein bekannter Vulkanausbruch mehr Wasserdampf in die Stratosphäre geschleudert hat als dieser. Manchmal führen große Vulkanausbrüche große Mengen an Schwefeldioxidgasen in die Stratosphäre, was zu einer vorübergehenden Abkühlung des Klimas führen kann (z.B. Tambora und Pinatubo). Bei großen Mengen an Wasserdampf geht man dagegen eher von einer leichten Erwärmung aus, die sich vorübergehend zum menschengemachten Klimawandel aufsummiert.

Seit dem Vulkanausbruch ist in etwa 30 km Höhe in der Stratosphäre außergewöhnlich viel Wasserdampf vorhanden.

Im Juni 2023 rund 240.000 Blitze in Österreich

Gewitter in Graz - Quelle: barbaraluef on Visualhunt.com

Vom 1. bis 30. Juni registrierte das Blitzortungssystem LINET (Lightning Detection Network) von nowcast, dem Blitzspezialisten der UBIMET-Gruppe, im Hochpräzisionsmessbereich über ganz Österreich verteilt exakt 239.780 Blitze (Wolken- und Erdblitze). Das sind deutlich weniger Blitze als in den beiden vergangenen Jahren. Im Juni 2023 wurden etwa 500.000 Blitze weniger als im Rekord-Vorjahr registriert, im Vergleich zum Juni-Mittel der vergangenen 10 Jahre beträgt das Manko rund 100.000 Blitze.

Abräumer Steiermark

Mit etwas mehr als 124.000 Blitzen führt die Steiermark das Bundesland-Ranking ganz klar an, gefolgt von Niederösterreich mit rund 32.000 und Kärnten mit ca. 23.000 Entladungen. An letzter Stelle befindet sich mit Wien das flächenmäßig kleinste Bundesland, hier gab es vergangenen Monat 906 Blitze. Im Bezug auf die Blitzdichte liegt die Bundeshauptstadt mit 2,1 Blitzen pro Quadratkilometer jedoch nicht an letzter Stelle, hier ist Oberösterreich das Schlusslicht. An der Spitze dieser Hitliste thront erneut einsam die Steiermark, wo pro Quadratkilometer gut 7,5 Blitze gemessen wurden.

Anzahl der Blitze im Juni 2023 - UBIMET
Anzahl der Blitze im Juni 2023 – UBIMET

Blitzreichste Bezirke

Auf Bezirksebene liegt Liezen (Steiermark) mit rund 28.000 Entladungen in Führung, auch Platz 2 und 3 gehen mit dem Bezirk Südoststeiermark und Bruck-Mürzzuschlag ins grüne Herz Österreichs. Der erste Bezirk in dieser Rangliste, der nicht in der Steiermark beheimatet ist, liegt mit Neunkirchen (Niederösterreich) auf Platz 7. Die höchste Blitzdichte gab es dabei in der Gemeinde Deutschfeistritz (Graz-Umgebung) mit knapp 10 Blitzen pro Quadratkilometer, die Top 10 sind auch hier fest in steirischer Hand.

Blitzdichte Juni 2023 - UBIMET
Blitzdichte Juni 2023 – UBIMET

Stärkster Blitz in Vorarlberg

Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurde mit rund 350.000 Ampere am Abend des 19. Juni im Tisner Wald südlich von Feldkirch detektiert. In kürzester Zeit wurde dabei rund 20.000 mal mehr Energie freigesetzt, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit 16 Ampere verfügbar ist.

Stärkste Blitzentladungen seit 2009 in Österreich (keine Unterscheidung zwischen positiven und negativen Blitzen):

Datum Stärke [kA] Ort (Bundesland)
26.08.2022 427 Dunkelsteinerwald (NÖ)
07.07.2015 418 Admont (Steiermark)
17.07.2009 416 Ried im Traunkreis (OÖ)
06.06.2015 399 Kramsach (Tirol)
03.04.2017 391 Landl (Steiermark)
28.04.2011 373 Laterns (Vorarlberg)
14.05.2015 371 Hundsheim (NÖ)
23.04.2018 363 Übelbach (Steiermark)
04.08.2014 363 Laterns (Vorarlberg)
03.04.2017 357 Schwarzau im Geb. (NÖ)
19.06.2023 351 Feldkirch (Vorarlberg)

Juni 2023 knapp 1 Grad wärmer als üblich

Österreichweit betrachtet schließt der Juni rund 0,8 Grad zu warm ab, vergleicht man ihn mit dem langjährigen Mittel von 1991-2020. Die größten positiven Abweichungen haben wir von Vorarlberg bis ins Innviertel verzeichnet. Besonders extrem war der Juni in Vorarlberg, mancherorts war es hier sogar drei Grad wärmer als üblich. Im östlichen Flachland sowie im Südosten war der Monat hingegen nahezu exakt durchschnittlich. In Summe war es einer der 10 wärmsten Juni-Monate seit Messbeginn.

Höchste Temperaturen
  • 36,2 Grad Bad Goisern (OÖ, 22.)
  • 36,1 Grad Oberndorf / Melk (NÖ, 22.)
  • 36,0 Grad Salzburg (S, 22.)
Tiefste Temperaturen
  • -1,9 Grad Liebenau – Gugu (OÖ, 13.)
  • -1,2 Grad Schwarzau im Freiwald (NÖ, 13.)
  • +2,1 Grad Zwettl (NÖ, 13.)

Im Westen viele Sommertage

Vor allem in Vorarlberg brachte der Juni außergewöhnlich viele Sommertage, etwa in Bregenz und Dornbirn waren es 26, also mehr als doppelt so viele wie üblich. Nur im Juni 2003 gab es hier noch mehr Sommertage. Auch in Innsbruck lag die Anzahl der Sommertage im Juni über dem Mittel, Salzburg war dagegen annähernd durchschnittlich und von Klagenfurt und Linz ostwärts war die Anzahl der Sommertage leicht unterdurchschnittlich.

Sommertage
  • 26 Bregenz, Dornbirn, Feldkirch (V)
  • 25 Bludenz (V)
  • 21 Innsbruck, Haiming, Landeck (T)

Bis zum ersten Hitzetag musste man sich heuer aber bis zum 18. Juni gedulden, als erstmals in Bludenz die 30-Grad-Marke erreicht wurde. Das entspricht dem spätesten Termin seit dem Jahre 1990. An der Spitze liegt allerdings Innsbruck mit 8 Hitzetagen. Allgemein war die Anzahl der Hitzetage leicht überdurchschnittlich, nur im östlichen Flachland wurde das Soll knapp nicht erreicht.

Hitzetage
  • 8 Innsbruck, Landeck (T)
  • 7 Haiming (T)
  • 6 Wien, Klagenfurt, Ferlach (K), Ranshofen/Braunau (OÖ), Prutz, Imst (T), Haag (NÖ)
  • 5 u.a. St. Pölten, Graz, Salzburg und Linz

Im Juni gab es auch zu den ersten Tropennächte: Erstmals war es in der Wiener Innenstadt in der Nacht auf den 21. Juni soweit. In Summe gab es in der Wiener Innenstadt fünf Tropennächte und in Graz St. Pölten und Eisenstadt jeweils zwei.

Teils trocken, teils nass

Im landesweiten Flächenmittel gab es im Juni etwa 30 Prozent weniger Niederschlag als üblich, wobei es von Vorarlberg bis Oberösterreich deutlich zu trocken war. Zum Teil gab es hier weniger als ein Viertel der üblichen Niederschlagssumme. Von Vorarlberg bis ins Innviertel war es einer der trockensten Juni-Monate seit Messbeginn, nur der Regen am Monatsletzten verhindert hier einen neuen Negativrekord.

Ganz anders präsentiert sich das Bild hingegen im Süden und Osten, wo es mancherorts deutlich mehr Regen als üblich gab. Besonders große Regenmengen wurden im Osten zwischen dem 6. und 10. Juni verzeichnet, als sehr feuchte Luftmassen bei nur geringen Druckgegensätzen täglich zu kräftigen Gewittern führten. Etwa in Bruckneudorf kamen innerhalb von einer Woche 192 L/m² Regen zusammen, davon 111 an einem Tag, was einem neuen Stationsrekord entspricht. Große Regenmengen folgten im östlichen Bergland und im Süden zwischen dem 21. und dem 23. Juni, als kräftige Gewitter regional für Hagel und Starkregen sorgten.

Vorläufig nasseste bewohnte Orte
  • 231 Liter pro Quadratmeter Mönichkirchen (NÖ)
  • 222 Liter pro Quadratmeter Bad Radkersburg (ST)
  • 211 Liter pro Quadratmeter Bruckneudorf (B)
Vorläufig trockenste bewohnte Orte
  • 16 Liter pro Quadratmeter Enns (OÖ), Haag (NÖ)
  • 18 Liter pro Quadratmeter Ried/Innkreis, Ranshofen/Braunau (OÖ)

Viel Sonnenschein, lokal Rekorde

Auch die Bilanz der Sonnenscheindauer präsentiert sich zweigeteilt: Von Vorarlberg bis Oberösterreich gab es 20 bis 50 Prozent mehr Sonnenstunden als üblich, vom Grazer Becken bis ins Süd- und Mittelburgenland liegt die Bilanz hingegen bei -10 bis -15 Prozent. Im Flächenmittel brachte der Juni 10 Prozent mehr Sonnenstunden als im langjährigen Mittel von 1991 bis 2020.
Örtlich wurden in Vorarlberg sogar neue Rekorde verzeichnet, etwa in Bregenz war es mit 327 Sonnenstunden der bislang sonnigste Juni seit Messbeginn.

Absolut sonnigste Orte
  • 347 Sonnenstunden Rohrspitz (V)
  • 327 Sonnenstunden Bregenz (V)
  • 314 Sonnenstunden Sulzberg (V)

Weniger Blitze als üblich

Im Juni wurden in Österreich in Summe 240.000 Blitzentladungen erfasst, davon allein 124.000 in der Steiermark, gefolgt von Niederösterreich und Kärnten mit 32.000 bzw. 23.000 (mehr dazu hier). Damit gab es etwa 80 Prozent der üblichen Anzahl an Blitzen. Zum Vergleich: Im Vorjahr gab es in Österreich 770.000 Entladungen, zuletzt weniger Blitze wurden dagegen im Juni 2020 gemessen, als es nur zu 175.000 Entladungen kam. Dennoch blieben kräftige Gewitter nicht aus, so kam es besonders am 21. und 23. Juni in der Steiermark und in Kärnten örtlich auch zu großem Hagel um 5 cm sowie zu Sturmböen. Die höchste Windspitze wurde im Zuge eines Gewitters am 21. in Laa an der Thaya mit 104 km/h verzeichnet.

Stärkste Windspitzen Niederungen
  • 104 km/h Laa an der Thaya (NÖ, 21.)
  • 102 km/h Mittelberg (V, 22.)
  • 101 km/h Gumpoldskirchen (NÖ, 23.)

Am Freitag entlang der Nordalpen Gewitter mit großen Regenmengen

Blitz bei Gewitter - AdobeStock

Im Vorfeld der Kaltfront des Tiefs NIKOLAUS mit Kern über Skandinavien erreichen den östlichen Alpenraum sehr feuchte, energiereiche und instabile Luftmassen. Während in der Osthälfte zunächst noch freundliches Wetter dominiert, nimmt die Schauer- und Gewitterneigung von Westen her deutlich zu und schon zu Beginn regnet es in Vorarlberg und Tirol schauerartig und teils gewittrig verstärkt. Am Vormittag lässt der Regen vorübergehend nach, von Westen her breiten sich aber rasch weitere, teils kräftige Schauer und Gewitter ostwärts aus. Am stärksten fallen diese im Bergland von Vorarlberg und Tirol bis in die Steiermark und zu den Niederösterreichischen Voralpen aus. Am längsten trocken und freundlich bleibt es im äußersten Osten und Südosten, gegen Abend ist aber auch im östlichen Flachland und in Wien mit Schauern und Gewittern zu rechnen.

Gewitterpotential am Freitag, den 30.06.2023.
Gewitterpotential am Freitag, den 30.06.2023.

Gewitter mit Starkregen und lokalen Überflutungen

Da sich Schauer und Gewitter in der feuchten Luft nur langsam verlagern, ist durch den Starkregen lokal mit Überflutungen und Vermurungen zu rechnen. Im östlichen Bergland kann zudem bei stärkeren Entwicklungen auch kleinkörniger Hagel zum Thema werden. In Vorarlberg und Tirol gehen Schauer und Gewitter am Nachmittag in gewittrig durchsetzten Regen über, hier sind die größten Regenmengen zu erwarten. In der Nacht auf Samstag ist vorerst noch keine Besserung in Sicht, erst am Samstag beruhigt sich das Wetter von Westen her wieder allmählich.

Die aktuelle Niederschlags-Prognose des ICON-D2-Modells.
Die aktuelle Niederschlags-Prognose des ICON-D2-Modells.

Westlage bringt erst Waldbrandrauch und dann Gewitter

Großwetterlage

Der bisherige Monat verlief auf den zentralen Nordatlantik tiefdruckdominiert. Daher waren die Passatwinde bisher sehr schwach, welches zu der großen Wärme des Atlantiks geführt hat. Die Passatwind sorgen dabei für eine gute Durchmischung von warmen Oberflächenwasser und kaltem Tiefenwasser. Dabei werden derzeit Abweichungen von teils mehr als 4 Grad von Island bis nach Nordafrika registriert. Dies ist schon enorm für eine Ozean und führt bei den Lebewesen zu Stress.

Abweichung der Wassertemperaturen an der Oberfläche © https://climatereanalyzer.org/reanalysis/daily_maps/?dm_id=natlan-ced&wm_id=sstanom&year=2023

Nun hat sich jedoch das Azorenhoch wieder aufgebaut und somit dreht die Strömung auf dem Atlantik vorübergehend wieder auf West. Wie die folgende Animation zeigt gelangen nun Tiefs nach Mitteleuropa und eine wechselhafte Witterung steht an.

Animation des Bodendrucks und der Äquipotentiellen Temperatur der Atmosphäre © ECMWF/UBIMET

Rauch

Mit der Westströmung gelangt nun auch Rauch der kanadischen Waldbrände über den Atlantik zu uns. Dort ist diese Waldbrandsaison schon außergewöhnlich intensiv, wie die unten stehende Graphik zeigt. Dabei befindet sich die höchste Konzentration an Rußpartikeln in einer Höhe zwischen 3 und 7 km.

Rauch der Waldbrände in Kanada hat am Montag Westeuropa erreicht. Bild: NASA
Die Zahlen für Kanadas akkumulierte „Fire radiative power“ (Summe der Momentanwerte) zeigen eindrücklich die Größe und Intensität der Brände im Jahr 2023.

Tief am Donnerstag und Freitag

Wie in der Animation zu erkenn ist, erreicht in der Nacht auf Morgen warme und feuchte Luft (= hohe Äquipotentielle Temperatur) vom warmen Atlantik her die Republik. Damit steigen die Chancen auf Schauer und Gewitter wieder deutlich an. Am Donnerstag ist zunächst besonders der Westen und Norden betroffen. Hier gehen von der Früh weg Schauer nieder. Diese breiten sich im Tagesverlauf allmählich ostwärts aus und auch Gewitter mischen sich dazu. Dabei muss vor allem mit Starkregen gerechnet werden. Bei den stärksten Gewittern ist zudem auch kleiner Hagel zu erwarten.

Im Laufe der Nacht ziehen in einem Streifen vom Südwesten bis in den Norden und Nordosten des Landes mitunter kräftige Schauer und vereinzelte Gewitter durch. Zudem deuten die Modell an, dass auch von der Schweiz her stärkerer gewittriger Regen auf den Süden übergreift.

Am Freitag regnet es in der Früh zunächst von der Ostsee bis zum Saarland und auch im Süden des Landes mitunter kräftig. Dabei können weiterhin auch Blitz und Donner dabei sein. Im weiteren Tagesverlauf schiebt sich der Streifen zögerlich nach Osten und wie in der unten stehenden Karte zu erkennen ist, sind besonders von der Oder bis zur Isar sind kräftige Gewitter mit teils ergiebigem Starkregen sind zu erwarten. Wie auch schon am Vortag kann bei den stärksten Gewittern auch kleiner Hagel fallen.

Gefahrengebiete am Freitag © UBIMET

Rauch der Waldbrände in Kanada auf dem Weg nach Österreich

Zahlreiche Hochdrucklagen mit sehr hohen Temperaturen und wenig Niederschlag sorgen in Kanada bereits seit Mai für eine außergewöhnliche Waldbrandsaison. Bereits jetzt wurde deutlich mehr Fläche verbrannt, als sonst in der gesamten Saison üblich. Das Jahr 2023 wird hier wohl sämtliche Rekorde sprengen.

Die Größe der verbrannten Fläche in Kanada ist heuer stark überdurchschnittlich. © https://cwfis.cfs.nrcan.gc.ca/
Das akumulierte „Fire radiative power“ im Jahr 2023 (Summe der Momentanwerte) zeigt eindrücklich die Größe und Intensität der Brände im Jahr 2023.

Der Rauch der Waldbrände sorgt vor allem in Kanada seit Wochen immer wieder für eine sehr schlechte Luftqualität, wobei der Jetstream den Rauch auch nach Amerika oder über den Nordatlantik verfrachtet hat. Besonders eindrücklich waren die Bilder aus New York Anfang Juni, als der Himmel zeitweise komplett in orange gefärbt wurde (siehe auch hier).

Rauch in New York Anfang Juni 2023.

Rauch erfasst neuerlich Europa

Mit der vorherrschenden westlichen Höhenströmung über dem Nordatlantik hat der Rauch bereits Ende Mai unter starker Ausdünnung Mitteleuropa erreicht und dabei regional für leicht diesige Verhältnisse und farbenfrohe Dämmerungen gesorgt. Ein weiterer Schwall mit einer hohen Dichte an Partikeln hat am Montag Westeuropa erfasst und wird in den kommenden Tagen auch Mitteleuropa erreichen. Hierzulande zeichnen sich die höchsten Konzentrationen am Freitag ab. Besonders der Sonnenaufgang und -untergang können dann besonders farbenfroh ausfallen, zudem kann man bei sehr tiefstehender Sonne mitunter sogar direkt ohne Sonnenschutz die Sonnenscheibe beobachten, wo eventuell sogar mit bloßem Auge Sonnenflecken erkennbar sind.

Aerosole der Waldbrände in Kanada haben Österreich bereits Ende Mai 2023 erreicht.

Im Gegensatz zur Lage in Kanada oder vor ein paar Wochen in New York erreicht uns der Rauch in einer Höhe zwischen etwa 3 und 7 km, weshalb er sich bei uns nicht auf die Luftqualität am Boden auswirkt. Die Partikel sinken in den kommenden Tagen zwar tendenziell noch leicht ab, in Bodennähe kommen sie aber höchstens in geringen Konzentrationen an.

Rote Sonne

Die Verfärbung der Sonne ist ein alltägliches Phänomen: Hoch am Himmel bei wolkenlosem Wetter erscheint die Sonne gelblich, wenn sie sich aber dem Horizont nähert, verfärbt sie sich meist orange-rötlich. Diese Verfärbung wird hauptsächlich durch die sog. Rayleigh-Streuung des Sonnenlichts an Luftmolekülen verursacht, wobei die Streuung bei größerer Wellenlänge viel geringer als bei kleinen Wellenlängen ist. Während kurzwelliges blaues Licht verstärkt gestreut wird, wird langwelliges rotes Licht zum Beobachter transmittiert.

Anomale Streuung – wenn die Sonne blau wird

Der atmosphärische Transport kann die Rauchteilchen auch nach der Größe sortieren. Wenn zufällig die Partikelgröße von 0,5 tausendstel Millimeter vorherrscht, dann wird – umgekehrt als üblich – mehr der langwellige als das kurzwellige Anteil des Lichts gestreut. Dann können die Sonne bzw. noch auffälliger der Mond plötzlich blau verfärbt erscheinen. Die Wahrscheinlichkeit, dass das genau so eintritt, ist jedoch sehr gering. Aber vereinzelt kommt es eben doch vor, wie Amerikaner sagen würden, „once in a blue moon“.

Prognose der Aerosol-Ausbreitung  von Dienstag bis Freitag. © CAMS

Wochenausblick

Nach der ersten Hitzewelle des Sommers und deren Ende mit dem bisher blitzintensivsten Gewittertag am Freitag ist wieder Ruhe beim Wettergeschehen eingekehrt. Die neue Woche beginnt zwar noch häufig sonnig, Tiefausläufer bringen jedoch bald wieder Abwechslung. Im Mittel betrachtet verharren die Temperaturen auf einem der Jahreszeit entsprechenden Niveau, nur zur Wochenmitte sind sie vorübergehend gedämpft.

Die Aussichten im Detail

Der Montag beginnt sonnig. Ab dem späten Vormittag bilden sich über den Bergen Quellwolken, die Schauer- und Gewitterneigung ist aber tagsüber noch gering. Erst gegen Abend nimmt sie von Vorarlberg bis nach Oberösterreich allmählich zu, im Osten und Süden bleibt es dagegen sonnig und trocken. An der Alpennordseite frischt im Tagesverlauf mäßiger bis lebhafter Westwind auf. Die Höchstwerte liegen zwischen 25 und 32 Grad.

Webcam Lech am Arlberg @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/lech/

Am Dienstag fällt zunächst entlang der Alpennordseite etwas Regen, bereits im Laufe des Vormittags wird es dann auch im Süden vermehrt unbeständig. Speziell von den Karnischen Alpen über das Klagenfurter und Grazer Becken bis ins Südburgenland entstehen Schauer und Gewitter, später regnet es teils gewittrig durchsetzt, während im Nordosten und auch von Vorarlberg bis Osttirol die Sonne zum Vorschein kommt. In der Nacht setzt von Norden her neuerlich Regen ein. Bei lebhaftem Wind aus West bis Nordwest erreichen die Temperaturen 20 bis 27 Grad.

Der Mittwoch beginnt meist bewölkt und vor allem an der Alpennordseite sowie im Südosten nass. Tagsüber gehen im Bergland weitere Schauer nieder, dazwischen zeigt sich ab und zu die Sonne. Häufiger lässt sie sich am Bodensee, im Donauraum, im östlichen Flachland und in den südlichen Becken blicken. Der Wind weht mäßig bis lebhaft aus Nordwest und mit 19 bis 25 Grad bleiben die Temperaturen gedämpft.

Am Donnerstag beruhigt sich das Wetter, nach Auflösung lokaler Restwolken stellt sich verbreitet ein freundlicher Sonne-Wolken Mix ein. Im Bergland bilden sich Quellwolken und am Nachmittag von der Silvretta bis zu den Tauern einzelne Regenschauer oder Wärmegewitter, in weiten Landesteilen geht der Tag jedoch trocken zu Ende. Bei abflauendem Nordwestwind steigen die Temperaturen auf 22 bis 29 Grad, mit den höchsten Werten im Inn- und Drautal.

Webcam Virgen @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/virgen-west

Der Freitag hat im Osten weiterhin viel Sonnenschein und trockene Bedingungen zu bieten, im Westen dominieren dagegen die Wolken und im Tagesverlauf kommen vermehrt Schauer und Gewitter auf. Dementsprechend liegen die Höchstwerte von West nach Ost zwischen 22 und 30 Grad.

Das Wochenende schaut nach aktuellem Stand mit einem Italientief zumindest zeitweise unbeständig und nass aus.

Am Montag kräftige Gewitter im Osten, auch in Berlin

Gewitterzelle © Storm Science Austria

Das Tief MARCELLINUS verlagert sich am Montag von Schottland nach Südnorwegen, seine Kaltfront überquert Deutschland und erreicht am Abend die Alpen. Damit verbunden sind ein paar Gewitter, die vor allem im Nordosten Deutschlands kräftig ausfallen können. Die Grundzutaten dafür sind gegeben: schwülwarme, teils heiße Luft, eine gute Windscherung und die Kaltfront als Auslöser. Wettermodelle deuten auf eine linienhafte Organisierung der Gewitter hin, dann sollten auftretende Sturmböen die vorherrschende Gefahr sein, aber durch die hohe Feuchtigkeit kann es auch wieder kräftig schütten und Hagel geben.

Gefahrenkarte für Montag, den 26.06.2023 @ UBIMET

Einzelne Gewitter sind auch im Nordwesten bereits am Morgen bzw. Vormittag möglich und mit der Front am Nachmittag und Abend auch im Südosten.

 

Heute vor zwei Jahren: F4-Tornado in Tschechien

Tornado

Tornado in Tschechien

Der Tornado zog über die Ortschaften Hrušky, Moravská Nová Ves, Mikulčice, Lužice und Hodonín hinweg, wo es zu mitunter zu schwersten Schäden kam, etwa wurden Dächer abgedeckt und Hausmauern teilweise zerstört, Bäume und Strommasten umgerissen und sogar Autos herumgeschleudert. In Summe hatte dieses Ereignis 6 Todesoper und hunderte Verletzte zur Folge.

Die Zugbahn des Tornaods. © ESSL / CHMI


Videos: youtube bzw. youtube

Tornados in Österreich

In Österreich treten durchschnittlich etwa 2 bis 5 Tornados pro Jahr auf, allerdings sind die meisten davon nur schwach und kurzlebig, meist stehen sie auch nicht in Zusammenhang mit Superzellengewittern, sondern entwickeln sich an lokalen Windkonvergenzen („Typ-II-Tornados“). Starke Tornados sind extrem selten, wobei das bislang bekannteste Ereignis der Tornado von Wiener Neustadt am 10. Juli 1916 war. Die Einschätzung der Stärke dieses Tornados liegt bei F4/T8, was Windgeschwindigkeiten um 350 km/h bedeutet. Vor wenigen Jahren kam es auch knapp südlich von Wien zu einem Tornado.

Rückblick: Am Freitag in Kärnten und der Steiermark starke Gewitter

Gewitter mit Starkregen

+++ Update 18:00 Uhr +++

Im Osten und Süden des Landes regnet es jetzt noch teils kräftig. Die Unwettergefahr ist aber gebannt. Der heutige Tag war mit rund 71.000 Blitze der bisher blitzreichste des Jahres. Damit beenden wir unseren Liveticker für heute und wünschen noch einen schönen Abend.

Zeitlicher Ablauf der Blitze am Freitag, den 23. 6. 2023 © nowcast/UBIMET

 

+++ Update 17:15 Uhr +++

Inzwischen haben sich die meisten schweren Gewitter nach Slowenien und Ungarn verlagert, lediglich im Mittelburgenland verstärkt sich eine Zelle derzeit noch.

Radarbild von 17.05 Uhr © ACG

+++ Update 16:30 Uhr +++

Eine weitere tolle Aufnahme der Gewitterzelle bei Jennersdorf.

Gewitterzelle bei Jennersdorf © Storm Science Austria

+++ Update 16:20 Uhr +++

Gewitteraufzug in Hartberg.

Webcam © http://hartbergringwetter.heimat.eu/

+++ Update 15:50 Uhr +++

Tolles Bild der Zelle bei Jennersdorf.

Bild der Zelle bei Jennersdorf © Storm Science Austria

+++ Update 15:35 Uhr +++

Hier der Verlauf der Blitzaktivität der letzten 3 Stunden.

Blitzverlauf der letzten 3 Stunden © nowcast/UBIMET

+++ Update 15:25 Uhr +++

Hier noch ein Video:

+++ Update 15:20 Uhr +++

Solche großen Brocken fielen vor kurzem in Völkermarkt.

Hagel in Völkermarkt © Storm Science Austria

+++ Update 15:10 Uhr +++

Schon heftiger Starkregen in der letzten Stunde:

Eichberg 47 L/m²
Mönichkirchen 38 L/m²
Hollenthon 36 L/m²
Tauchen-Schaueregg 25 L/m²
Aspang 23 L/m²

+++ Update 15:00 Uhr +++

 

+++ Update 14:35 Uhr +++

Webcam © https://www.foto-webcam.eu/webcam/schwarzenbach/

+++ Update 14:30 Uhr +++

 

+++ Update 14:25 Uhr +++

Toller Aufzug der nächsten Zelle in Hochwolkersdorf.

Webcam © https://www.foto-webcam.eu/webcam/hochwolkersdorf/

+++ Update 14:20 Uhr +++

Die Gewitterzelle bei Pinkafeld, aufgenommen von unseren Partnern der Storm Science Austria.

Gewitterzelle bei Pinkafeld © SSA

+++ Update 14:15 Uhr +++

 

+++ Update 14:10 Uhr +++

Die stündlichen Regenmengen der letzten Stunde.

Fischbach 31 L/m²
Frohnleiten 30 L/m²
Fresach 26 L/m²
Hermagor 20 L/m²
Wolfsberg-Klippitztörl 15 L/m²

+++ Update 14:00 Uhr +++

Niederschlagsvorhang der Zelle in der Buckligen Welt.

Webcam Hochwolkersdorf

+++ Update 13:55 Uhr ++

Inder Nähe der beiden Landeshauptstädte Graz und Klagenfurt haben sich nun Gewitter gebildet.

Radarbild von 13.45 Uhr © ACG

+++ Update 13:50 Uhr +++

Blick auf die Zelle bei Villach.

Webcam © https://www.foto-webcam.eu/webcam/ossiacherberg/

+++ Update 13:40 Uhr +++

Derzeit fällt lokal erheblicher Starkregen, in den letzten 10 Minuten 12 L in Bad Bleiberg und Fresach.

+++ Update 13:30 Uhr +++

Blick auf die Zelle, die sich Villach nähert.

Webcam © https://www.foto-webcam.eu/webcam/countrytrail/

+++ Update 13:20 Uhr +++

Auf der A9 bei Deutschfeistritz gibt es Aquaplaning durch den Starkregen.

+++ Update 13:15 Uhr +++

Nördlich von Graz nun heftige Gewitter mit knapp 8 L in 10 Minuten in Frohnleiten.

+++ Update 13:00 Uhr +++

Die Gewitter in der Steiermark schrauben sich inzwischen sehr weit in die Höhe. Dies deutet auf mächtige Aufwinde hin.

Satellitenbild von 12:50 Uhr © EUMETSAT/UBIMET

+++ Update 12:40 Uhr +++

Bei den Gewittern in Kärnten ist auch kleiner Hagel bis zu 2 cm mit dabei.

+++ Update 12:20 Uhr +++

Über Bad Kleinkirchheim verdunkelt sich der Himmel, eindrucksvoll eingefangen.

Webcam © https://www.foto-webcam.eu/webcam/rollbob/

+++ Update 12:10 Uhr +++

Auch Starkregen ist ein Thema, letzte Stunde fielen in Spittal an der Drau 30,2 L auf den Quadratmeter.

+++ Update 12:00 Uhr +++

In Kärnten und der Steiermark haben sich kräftige Gewitterzellen gebildet. Dabei muss mit Hagel und Sturmböen gerechnet werden.

Radarbild von 11:50 Uhr © ACG

+++ Übersicht +++

Österreich liegt am Freitag unter dem Einfluss eines Tiefs namens LAMBERT, dessen Kern im Tagesverlauf von Ostdeutschland nach Polen zieht. Während sich an der Alpennordseite und im Osten bereits im Laufe der Nacht etwas stabilere Luft eingetroffen ist, hält sich im Süden Österreichs weiterhin sehr feuchte und energiereiche Luft.

Ein sog. Trog zieht heute von West nach Ost über Österreich hinweg (im Vorfeld der Trogachse wird die Luft gehoben). Da sich südlich der Alpen noch energiereiche Luft hält herrscht in Kärnten und der Steiermark erhöhte Gewittergefahr.

Hagel, Starkregen und Sturmböen

In Osttirol ziehen bereits seit der Morgenstunden teils gewittrige Schauer durch, welche sich tagsüber ostwärts ausbreiten. Ab Mittag sind dann v.a. von Unterkärnten bis in die südliche Steiermark teils kräftige Gewitter zu erwarten, dabei besteht örtlich die Gefahr von großem Hagel, kleinräumigen Überflutungen und Sturmböen.

Die aktuelle Prognose vom ICON-D2-Modell.

An der Alpennordseite und im Osten scheint dagegen zeitweise die Sonne und es ziehen höchstens einzelne Schauer durch. Der Wind weht im Norden und Osten zudem lebhaft bzw. vom östlichen Mostviertel bis zur Thermenlinie auch kräftig mit teils stürmischen Böen aus West bis Nordwest.

Erste Gewitter in Oberkärnten. ©www.foto-webcam.eu

Tief LAMBERT hat am Donnerstag bereits in Deutschland für schwere Unwetter gesorgt, mehr dazu hier.

Tipp: Mit unseren kostenlosen Push-Benachrichtigungen werden sie vor besonderen Unwetterlagen rechtzeitig informiert! Für regelmäßige Wetter-Updates folgen Sie uns auf Twitter oder Facebook.

Schwere Unwetter in Deutschland

Unwetter mit Hagel

Das Tief LAMBERT hat am Donnerstag in Deutschland für heftige Gewitter gesorgt. In Summe wurden 748.300 Blitzentladungen erfasst, was dem höchsten Tageswert seit einigen Jahren entspricht. Das 10-jährige Monatsmittel in Deutschland für den gesamten Juni liegt bei etwa 1,5 Mio. Blitze, also gab es innerhalb von etwa 24 Stunden rund die Hälfte der üblichen Blitzentladungen des gesamten Junis.

Blitzdichte am Donnerstag in Deutschland. © UBIMET


Vor allem die Regionen in einem Streifen von Rheinland-Pfalz über Nordhessen bis nach Sachsen-Anhalt sowie auch Bayern waren besonders betroffen. Die Gewitter haben hier für teils extreme Regenmengen, Hagel bis zu 5 cm und teils schwere Sturmböen um 90 km/h gesorgt. Besonders heftig mit großem Hagel, schweren Sturmböen und Überflutungen wurde Nordhessen bzw. der Großraum Kassel getroffen. Am Freitag ist auch der Süden Österreichs davon betroffen, aktuelle Infos dazu gibt es hier.

Am Donnerstag schwere Gewitter mit Hagel und Starkregen

++ Rückblick ++

Die prognostizierten Unwetter haben sich in weiten Teilen von Deutschland bestätigt. Die Gewitterhotspots waren dabei Hessen, Niedersachsen und Bayern. Besonders betroffen war Kassel in Hessen, hier gab es Meldungen über 3 bis 4 cm großem Hagel, schweren Sturmböen und Starkregen mit Überflutungen.  Aber auch Abseits davon gab es im Süden einige starke Gewitter. Die meisten Blitze gab es bis jetzt in Hessen mit 131.306 Entladungen, gefolgt von Bayern mit 123.569 erfassten Blitze. Insgesamt wurden bis 22 Uhr ca. 600.000 Blitze deutschlandweit detektiert.

++ Update 21:40 Uhr +++

Die kräftige Gewitterlinie liegt jetzt kurz vor Berlin und wird die Hauptstadt in der nächsten Stunde erreichen. Dabei muss man vor allem mit Starkregen rechnen.

 

++ Update 21:20 Uhr +++

Ein kurzer Gewitter Zwischenstand: Bisher wurden in Deutschland fast eine halbe Million Blitze erfasst. Soviel Blitzentladungen gab es seit dem 13.Juni 2020 nicht mehr in der Bundesrepublik.

++ Update 21:00 Uhr +++

Spektakuläre Bilder von der Gewitterlinie in Thüringen.

++ Update 20:50 Uhr +++

In Franken haben sich jetzt auch mehrere kräftige Gewitter gebildet

++ Update 20:40 Uhr +++

Ein Blick von oben auf die Münchner Gewitterzelle, aufgenommen aus 36.000km Höhe.

++ Update 20:20 Uhr +++

Derzeit wird Freiburg von einem kräftigen Gewitter erwischt

++ Update 19:50 Uhr +++

Die Münchner Gewitterzelle hat sich geteilt und die Innenstadt nicht mit voller Wucht getroffen.  Die zwei Kerne sind nun südlich und westlich der City vorbei gezogen und ziehen jetzt Richtung Nordost weiter.

++ Update 19:30 Uhr +++

Aus Kassel zeigen sich jetzt nach und nach mit welcher Wucht das Unwetter über die Stadt gezogen ist:

 

Nun hat das Gewitter München erreicht.

++ Update 18:45 Uhr +++

Auch in Süddeutschland werden nun die Gewitterzellen häufiger.  Ein stark ausgeprägte Zelle nimmt derzeit Kurs auf München. Auch nordwestlich von Ulm zieht eine kräftige Gewitterzelle.

Satellitenbild und Blitze Süddeutschland

++ Update 18:30 Uhr +++

Auch über Frankfurt ziehen kräftige Gewitter, wie diese Webcam eindrucksvoll zeigt.

Webcam Frankfurt
Quelle: https://www.mainhattan-webcam.de/

++ Update 18:25 Uhr +++

Erneut kamen auch in der letzten Stunde wieder beachtliche Mengen an Regen zusammen. Die fünf Stationen mit den größten Regensummen folgen:

Ort Niederschlagssumme zwischen 16:00 und 17:00 Uhr in mm
Moringen-Lutterbeck 39,7
Göttingen 29,5
Berka 24,0
Reichshof-Eckenhagen 21,4
Attendorn 16,7

++ Update 18:20 Uhr +++

Diese Animation zeigt den Durchzug  einer Gewitterzelle in Bingen am Rhein.

++ Update 17:50 Uhr +++

Ausgehend von den Alpen ziehen nun auch die ersten Gewitter nach Bayern. Hier ist es aktuell noch sehr warm mit Temperaturen meist zwischen 30 und 35 Grad.

Satellitenbild und Blitze Bayern
Temperaturen in Bayern um 17:30 Uhr

++ Update 17:45 Uhr +++

++ Update 17:40 Uhr +++

Die kräftigen Gewitter haben örtlich ihre Spuren hinterlassen, wie hier zum Beispiel in Koblenz und Kassel.

++ Update 17:35 Uhr +++

Die Kassler Gewitterzelle hat sich nun zu einer Linie formiert und zieht jetzt in Richtung Harz. Entlang und im Vorfeld der Zugbahn muss dabei mit Sturmböen gerechnet werden.

Satellitenbild und Blitze

++ Update 17:25 Uhr +++

In den Bereichen, über welche die kräftigen Gewitter gezogen sind, bzw. noch ziehen, hat es angenehm abgekühlt.

Temperaturen um 17:00 Uhr in Deutschland

++ Update 17:20 Uhr +++

Die Gewitter haben einiges an Niederschlag im Gepäck. Hier eine kurze Übersicht über die Niederschlagssummen der letzten Stunde:

Ort Niederschlagssumme zwischen 16:00 und 17:00 Uhr in mm
Hümmerich 25,9
Andernach 23,5
Schauenburg 21,4
Brakel 14,8
Warburg 14,0

++ Update 17:15 Uhr +++

++ Update 17:10 Uhr +++

Die Anzahl der Blitze steigt immer weiter an. Besonders in Hessen gab es in der letzten Stunde sehr viele Blitze und somit befindet sich Hessen nun auf dem zweiten Platz des Bundesland Rankings.

Anzahl Blitze bis 16:50 Uhr in Deutschland

++ Update 16:55 Uhr +++

++ Update 16:50 Uhr +++

Derzeit befinden sich die Gewitterzellen in der Westhälfte von Deutschland.

Satellitenbild und Blitze über Deutschland

++ Update 16:40 Uhr +++

Auch über Koblenz zieht derzeit ein kräftiges Gewitter mit einer violetten Warnintensität.

Gewitter über Koblenz Quell: https://www.seilbahn-koblenz.de/webcam.html

Passend dazu wird kräftiger Wind gemeldet, wie hier zu sehen ist.

++ Update 16:30 Uhr +++

Nach aktuellem Stand gab es bis jetzt in Rheinland-Pfalz die meisten Blitze, sehr dicht gefolgt von Nordrhein-Westfalen. Deutlich größer ist dabei der Abstand zu Hessen.

Anzahl Blitze bis 16:10 Uhr in Deutschland

++ Update 16:20 Uhr +++

Hmmmm…. #Hagel pic.twitter.com/RA4C2H89W3

— Heiko Kunkel 😷 🇪🇺 (@olschok) June 22, 2023

+++ Update 16:15 Uhr +++

Aktuell zieht eine Gewitterzelle auf Karlsruhe zu. Hier gibt es da passende Satellitenbild dazu.

Webcam Karlsruhe
Quelle: https://www.karlsruhe.de/
Satellitenbild und Blitze über Frankreich und Baden-Württemberg

+++ Update 16:00 Uhr +++

Hier ein Webcambild vom Edersse von der hagelbringenden Zelle südwestlich von Kassel.

Webcam Edersee
Quelle: https://waldeck.panomax.com/?tsl=2022-06-22+15-50-00&tsr=2023-06-22+15-50-00&r=175

+++ Update 15:55 Uhr +++

Wie erwartet gibt es hier die ersten Hagelmeldungen. Diese sind auf die Superzelle südwestlich von Kassel zurückzuführen.

+++ Update 15:50 Uhr +++

+++ Update 15:40 Uhr +++

Auch diese Webcam aus Hallenberg in Nordrhein-Westfalen hat die beeindruckende Superzelle aufgenommen.

Webcam aus Hallenberg
Quelle: https://www.stadt-hallenberg.de/freizeit-kultur/webcams

+++ Update 15:30 Uhr +++

Soeben wurde die erste violette Gewitterwarnung von uns erstellt. Dabei handelt es sich um die Zelle, welche aktuell auf Kassel zusteuert. Hier muss mit starkem Regen, Hagel und stürmischen Böen gerechnet werden.

+++ Update 15:25 Uhr +++

Bisher haben die Gewitter im Nordwesten für moderate Niederschlagsmengen gesorgt. Spitzenreiter ist aktuelle Breckerfeld-Wengerberg in Nordrhein-Westfalen mit 42,8 mm.

Niederschlagssummen Donnerstag bis 15:00 Uhr

+++ Update 15:10 Uhr +++

Besonders im Süden und Osten wurden die 30 Grad heute schon erreicht. Allerdings fühlen diese sich in der schwülen Luft deutlich wärmer an.

Höchstwerte Donnerstag bis 14:00 Uhr

+++ Update 15:00 Uhr +++

Auch im Saarland entwickeln sich die ersten Gewitterzellen.

Satellitenbild und Blitze der neuen Zellen im Saarland

+++ Update 14:50 Uhr +++

Auf der Webcam in Erndtebrück kann der Durchzug der Superzelle beobachtet werden.

Webcam Erndtebrück
Quelle: https://www.ski-erndtebrueck.de/start/webcam/

+++ Update 14:25 Uhr +++

Über Frankreich ziehen bereits die nächsten Gewitterzellen auf, welche bald das Saarland und Rheinland-Pfalz erreichen werden.

Satellitenbild und Blitze der beiden Gewitterzellen über Frankreich

+++ Update 13:55 Uhr +++

Zwischen Köln und Koblenz ziehen derzeit zwei Superzellen durch.

Satellitenbild zwischen Köln und Koblenz

Übersicht

Ein Hoch über dem Südatlantik und ein Tief über Frankreich schaufeln feuchte und heiße Luftmassen nach Deutschland.  Im weiteren Verlauf verlagert sich das Tief nach Deutschland und somit muss in weiten Teilen mit unwetterartigen Gewittern gerechnet werden. Die Hauptgefahr besteht im Allgemeinen durch große Regenmengen in kurzer Zeit sowie Hagel und kräftige Sturmböen. Aus aktueller Sicht sind auch die Bedingungen für einen potenziellen Tornado gegeben.

Derzeit machen sich die ersten Gewitter in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen bemerkbar. In Lissendorf wurden in der letzten Stunde bereits 10,4 l/m² gemessen.

Satellitenbild von Donnerstagmittag

Betroffene Regionen

Weite Teile des Landes sind von den Gewittern betroffen. Besonders von Baden-Württemberg und Bayern bis südlich von Bremen und Hamburg muss mit kräftigen Gewittern gerechnet werden. Im Detail bedeutet das:

  • Regenmengen von 20-40 l/m² pro Stunde
  • Sturmböen bis 100 km/h
  • Hagel mit 3-5 cm Durchmesser
  • lokale Tornados sind möglich

 

Am Mittwoch kräftige Gewitter mit Hagel und Starkregen

+++ Rückblick ++++

Mit der Ausnahme von Vorarlberg wurden heute in jedem Bundesland zumindest ein paar Blitze gemessen. Besonders viele Blitze wurden in der Steiermark erfasst, gefolgt von Tirol, Niederösterreich und Kärnten. In Summe waren es bis 21 Uhr etwa 63.500 Entladungen, nur knapp weniger als am bislang blitzreichsten Tag des Jahres am 23. Mai. Die Gewitter haben vor allem in den Alpen sowie im Weinviertel örtlich für Sturmböen gesorgt, zudem gab es von Oberkärnten bis in die Obersteiermark sowie auch in Nordtirol größeren Hagel. Vereinzelt wurden im Großraum Villach sowie in Teilen des Mürztals auch Hagelkörner bis etwa 5 cm gemeldet! Weitere Wetterdaten gibt es hier.


Derzeit sind zwar noch ein paar Gewitter unterwegs, die Unwettergefahr lässt für heute aber nach. Damit wünschen wir einen ruhigen Abend und bedanken uns für das Interesse!

+++ Update 20:50 ++++

Das Gewitter über Wien ist schwach und bringt nur etwas Regen und ein paar Blitze. Dafür sorgt es für tolle Farben am Himmel, zum Teil aufgrund des tiefen Sonnenstands, zum Teil wohl auch aufgrund des Saharastaubs.

Orangefarbener Himmel am Abend über Wien. © www.panomax.com

Anbei noch ein Bild aus dem Wienerwald von der Rückseite des Gewitters mit sog. „Mammatus-Wolken“.

+++ Update 20:30 ++++

Rund um Wien entstehen derzeit lokale Schauer und Gewitter. Auch der Norden Wiens wird davon in etwa 20 bis 30 Minuten getroffen, die Blitzaktivität hält sich bislang aber in Grenzen.

Radar um 20:30 Uhr. © UBIMET/ACG

+++ Update 20:00 ++++

Die Gewitter in Tirol, Salzburg und Kärnten lassen langsam nach. Anbei der Blick auf das Gewitter im Bereich Dreiländereck südlich von Villach. In der nördlichen Obersteiermark sowie teils auch im Bereich der Thermenlinie ziehen hingegen weiterhin Gewitter durch.

Bild @ www.foto-webcam.eu

+++ Update 19:40 ++++

Mittlerweile wurde schon mehr als 53.000 Blitzentladungen gemessen, die meisten davon in der Steiermark. Bislang war der blitzreichste Tag des Jahres der 23. Mai mit 65.000 Entladungen, diese Marke ist heute aber noch in Reichweite.

+++ Update 19:20 ++++

Die stärksten Gewitter sind aktuell in der nördlichen Obersteiermark unterwegs und ziehen tendenziell ost- bis nordostwärts in Richtung Eisenerz / Wildalpen. Ein kräftiges Gewitter zieht zudem über das Untere Gailtal hinweg.

+++ Update 19:10 ++++

Die Gewitterlinie im Weinviertel hat auch im Norden Wiens vorübergehend für kräftig auffrischenden Nordwind gesorgt, etwa in Stammersdorf wurden 64 km/h gemessen. Spannender ist die Lage derzeit aber im südlichen Wiener Becken, hier ziehen derzeit ausgehend von den Alpen lokale Gewitter auf.

+++ Update 19:00 ++++

Im Raum Villach herrscht die höchste Warnstufe! Es besteht die Gefahr von großem Hagel, schweren Sturmböen und großen Regenmengen in kurzer Zeit!

+++ Update 18:50 ++++

Anbei ein weiteres Hagel-Bild, diesmal aus dem Raum Fischbach in der Steiermark.

Hagel in der Steiermark. Bild © Storm Science Austria

+++ Update 18:40 ++++

Auch in Puchberg am Schneeberg gibt es bereits Meldungen von Hagel um 3 bis 4 cm. Vorsicht im Bereich der Hohen Wand, das Gewitter zieht in diese Richtung! Starke Gewitter sind auch im Raum Wald am Schober, bei Schladming sowie direkt nördlich von Villach unterwegs.

+++ Update 18:25 ++++

Anbei ein Bild der Gewitter im Weinviertel. Im östlichen Weinviertel herrscht derzeit erhöhte Sturmgefahr! Ein Gewitter ist nun auch im Süden Niederösterreichs im Raum Puchberg am Schneeberg unterwegs, hier besteht die Gefahr von größerem Hagel!

Gewitter im Weinviertel.

+++ Update 18:15 ++++

Die Gewitter sorgen derzeit immer häufiger für schwere Sturmböen, in Laa an der Thaya wurden soeben sogar eine orkanartige Böen von 104 km/h gemessen. Erhöhte Vorsicht nun auch in Kärnten zwischen Villach und Klagenfurt: Aus Norden ziehen starke Gewitter mit Sturmböen und lokal auch Hagel auf!

Anbei ein Bild aus dem Mürztal (Krieglach):

+++ Update 17:55 ++++

Die stärksten Gewitter sind aktuell im Bereich der Gurktaler Alpen in Kärnten unterwegs. In Millstatt wurden soeben Böen bis 96 km/h gemessen, in Gmünd 65 km/h und in Spittal an der Drau 63 km/h. Diese Gewitter ziehen in Richtung Villach.

+++ Update 17:30 ++++

Nach und nach kommen Meldungen von größerem Hagel in der Steiermark ein. Anbei Bilder aus dem Mürztal und dem Katschberg.

Im Raum Telfs in Tirol wurde ebenfalls Hagel um 2-3 cm gemeldet.

+++ Update 17:30 ++++

Die Gewitter im Waldviertel ziehen derzeit weiter in Richtung Weinviertel, in Retz wurde soeben eine Sturmböe von 87 km/h gemessen. Die höchste Unwettergefahr herrscht hier derzeit direkt entlang der Grenze zu Tschechien.

+++ Update 17:15 ++++

In Summe wurden heute schon knapp über 20.000 Blitzentladungen erfasst, die meisten davon in der Steiermark und in Tirol.

+++ Update 17:05 ++++

Aus dem Oberen Murtal gibt es Meldungen von größerem Hagel um etwa 3cm, wie etwa nördlich von Spielberg in der Steiermark sowie St. Georgen ob Murau. Aber auch die Gewitter in den Nordalpen bringen zumindest kleinkörnigen Hagel bzw. vor einer Stunde im Raum Schwaz ebenfalls um 3 cm.

+++ Update 16:45 ++++

Anbei ein aktuelles Bild der Gewitter im Waldviertel im Raum Allentsteig. In Zwettl wurden 20 Liter pro Quadratmeter Regen in 30 Minuten gemessen und Böen bis 56 km/h.

Gewitter im Waldviertel. © Storm Science Austria

+++ Update 16:35 ++++

Die stärksten Gewitter sind derzeit in Nordtirol, im Waldviertel und im Murtal unterwegs. Hier besteht die Gefahr von Hagel, Starkregen und Sturmböen! Auch in Mittelkärnten sowie im Mürztal nimmt die Gewittergefahr wieder zu.

+++ Update 16:25 ++++

Das Gewitter im Oberinntal hat wie erwartet zu Sturmböen in Innsbruck geführt: An der Wetterstation der Uni wurden soeben Böen bis 85 km/h gemessen.

+++ Update 16:15 ++++

Ein starkes Gewitter mit einer sehr hohen Blitzrate befindet sich knapp westlich von Innsbruck. In Hochzirl wurden soeben 19 Liter pro Quadratmeter in nur 10 Minuten gemessen!

Starkregen nahe Innsbruck. @ www.foto-webcam.eu

+++ Update 16:05 ++++

Die Schauer und Gewitter sorgen örtlich bereits für stürmische Böen, anbei die Windspitzen in der vergangenen Stunde:

  • 72 km/h Obergurgl (T)
  • 67 km/h Prutz (T)
  • 62 km/h Waizenkirchen (OÖ)
  • 61 km/hKollerschlag (OÖ)
  • 61 km/h Radstadt-Tandalier (S)

+++ Update 15:45 ++++

Ein Gewitter nimmt ausgehend vom Sellraintal Kurs auf Innsbruck. Gewitter mit dieser Zugbahn sind unter Meteorologen berüchtigt für die Gefahr von stürmischen Böen in der Tiroler Landeshauptstadt!

Das Gewitter westlich von Innsbruck. ©www.foto-webcam.eu

+++ Update 15:35 ++++

Die Gewittergefahr nimmt im nördlichen Waldviertel neuerlich zu, aus Westen zieht derzeit die Gewitterlinie auf, die im Laufe des Vormittags die Mitte Bayerns überquert hat. Die Hautptgefahr stellen hier stürmischen Böen dar! Rund um das Murtal entstehen derzeit ebenfalls immer mehr Gewitter.

Radaranalyse um 15:30 Uhr. © UBIMET/ACG

+++ Update 15:25 ++++

Anbei ein Bild des kräftigen Gewitters in der Oststeiermark im Raum Vorau (in Richtung Wechsel).

Der Aufwindbereich eines Gewitters in der Oststeiermark. © Storm Science Austria

+++ Update 15:15 ++++

Das stärkste Gewitter mit erhöhter Hagelgefahr befindet sich aktuell im Oberen Murtal knapp westlich von Murau (siehe Bild).

Aktuelle Blitze um 15:10 Uhr. © UBIMET

Das Gewitter im Waldviertel hat sich dagegen deutlich abgeschwächt.

+++ Update 15:00 +++

Die Temperaturen sind noch etwas angestiegen, anbei die vorläufigen Höchstwerte:

  • 34,4 Grad Bruck an der Mur
  • 34,2 Grad Leoben
  • 33,9 Grad Wien-Donaufeld, Weyer, St. Andrä im Lavanttal, Haag

+++ Update 14:30 +++

Im Oberen Waldviertel nahe Kirchschlag sowie bei Spital am Semmering sind bereits erste kräftige Gewitter entstanden. Die Radardaten deuten auch die Gefahr von Hagel und Starkregen hin! Vorerst sind die Gewitter noch nahezu stationär bzw ziehen nur langsam südostwärts.

Radaranalyse um 14:30. © UBIMET/ACG
Der Blick von Mürzzuschlag auf die Zelle am Semmering.

+++ Übersicht +++

Österreich liegt derzeit zwischen einem Hoch über dem Mittelmeerraum und einem Tief über den Britischen Inseln. Mit einer westlichen bis südwestlichen Höhenströmung erreichen dabei zunehmend heiße und feuchte Luftmassen das Land und die Unwettergefahr steigt ausgehend vom Berg- und Hügelland ab dem Nachmittag rasch an. Die 3ß-Grad-Marke wurde bereits verbreitet erreicht, zudem ist Luft bei Taupunkten um 20 Grad vor allem im Süden und Osten auch drücken schwül.

Die Temperaturen um 14 Uhr. © UBIMET

Am späten Nachmittag greifen die Gewitter von den Alpen immer häufiger auch auf den Osten und Südosten über, dabei besteht örtlich die Gefahr von großem Hagel, großen Regenmengen in kurzer Zeit und Sturmböen!

3-stündige Niederschlagsprognose vom ICON-D2-Modell.

Rückblick: Am Dienstag schwere Gewitter mit Hagel und Sturm

+++ Update 23:10 Uhr +++

In Summe gab es heute seit Mitternacht rund 132.000 Blitze in Deutschland. Die Graphik gibt nochmals die Abfolge wieder. Damit beenden wir unseren Liveticker für heute und wünschen eine angenehme Nacht.

Blitzablauf am Dienstag © nowcast/UBIMET

+++ Update 23:00 Uhr +++

Dramatischer Gewitteraufzug in Wasserburg am Inn.

Webcam © https://www.terra-hd.de/wasserburg/

+++ Update 22:50 Uhr +++

Auch im Nordwesten sind noch kräftige Gewitter mit Starkregen unterwegs. Eines davon zieht auf Bremen zu.

Radarbild von 22.40 Uhr © DWD/UBIMET

+++ Update 22:25 Uhr +++

Derzeit ziehen auch im Norden von Baden-Württemberg und in Franken teils kräftige Gewitter ostwärts. Hier muss lokal mit heftigem Starkregen gerechnet werden.

Radarbild von 22.15 Uhr © DWD/UBIMET

+++ Update 22:15 Uhr +++

Blitzfeuerwerk über Deutschlands höchstem Berg.

Zugspitze © foto-webcam.eu

+++ Update 22:00 Uhr +++

 

+++ Update 21:55 Uhr +++

Jetzt noch Volltreffer für München.

Radarbild von 21.55 Uhr © DWD/UBIMET

+++ Update 21:50 Uhr +++

 

+++ Update 21:35 Uhr +++

Direkt an den Alpen hat sich nun noch eine Gewitterzelle gebildet.

Wankhaus © foto-webcam.eu

+++ Update 21:25 Uhr +++

Nun hat sich über dem Emsland und Ostfriesland noch eine Gewitterlinie gebildet, die allmählich nach Nordosten vorankommen wird, sich dabei aber zögerlich abschwächen wird.

Radarbild von 21.20 Uhr © DWD/UBIMET

+++ Update 21:20 Uhr +++

 

+++ Update 21:00 Uhr +++

Hier hat eine Webcam sogar mal ein Blitz eingefangen.

Gewitter mit Blitz im Sauerland © https://sauerland.camera/?site=webcam&cam=wormbach-ost

+++ Update 20:35 Uhr +++

Auch im Sauerland ziehen derzeit Gewitter mit Starkregen durch.

Gewitter im Sauerland © https://sauerland.camera/?site=webcam&cam=grafschaft2

+++ Update 20:30 Uhr +++

 

+++ Update 20:10 Uhr +++

Nun haben sich doch noch vom Emsland bis nach Schwaben einige Gewitter gebildet. Dabei besteht derzeit hauptsächlich Gefahr von Starkregen.

Radarbild von 20.10 Uhr © DWD/UBIMET

+++ Update 19:55 Uhr +++

Und auch über Frankfurt am Main zieht nun ein Gewitter hinweg.

Webcam Frankfurt am Main © https://www.mainhattan-webcam.de/live/frankfurt01_1920.JPG

+++ Update 19:50 Uhr +++

Hier ein Webcambild des Gewitters bei Darmstadt. Hier ist mit kräftigem Regen zu rechnen.

Gewitter über Darmstadt © foto-webcam.eu

+++ Update 19:30 Uhr +++

Derzeit zieht ein Unwetter entlang der Schwäbischen Alb nordostwärts. Dabei muss mit Starkregen und Hagel gerechnet werden. Die Blitzdichte ist zudem enorm!

Blitze der letzten Stunde © nowcast/UBIMET

+++ Update 19:20 Uhr +++

Gewitter mit Kurs auf die Stadt der Schwaben. Dabei ist Starkregen derzeit die Hauptgefahr.

Blick vom Stuttgarter Fernsehturm © https://www.fernsehturm-stuttgart.de/de/livecam-panorama-fullscreen.php

+++ Update 19:10 Uhr +++

Inzwischen haben sich im Westen einige Gewitter gebildet, nun wird es für das Emsland spannend. Hier ziehen kräftige Zellen aus den Niederlanden heran. Dabei muss mit Starkregen und stürmischen Böen gerechnet werden.

Radarbild von 19.00 Uhr © DWD/UBIMET

+++ Update 18:50 Uhr +++

Inzwischen haben sich die Gewitter ordentlich in die Höhe geschraubt. Die Zellen über dem äußersten Süden erreichen -64 Grad, dies entspricht einer Höhe von  etwa 12,5 km.

Satellitenbild von 18.30 Uhr © EUMETSAT/DWD

+++ Update 18:30 Uhr +++

Nun haben sich auch im Pfälzer Wald einzelne Gewitter mit Starkregen gebildet.

Radarbild von 18.25 Uhr © DWD/UBIMET

+++ Update 18:00 Uhr +++

Erste Zellen greifen nun von den Niederlanden her auf das nordwestliche Nordrhein-Westfalen über. Dabei besteht die Gefahr von Starkregen.

Radarbild von 17.55 Uhr © DWD/UBIMET

+++ Update 17:50 Uhr +++

 

+++ Update 17:30 Uhr +++

Webcambild der nördlicheren der beiden kräftigen Zellen im äußersten Südwesten von Baden-Württemberg.

Webcam Gersbach © http://www.schopfheim.de/webcam/gersbach/video.jpg

+++ Update 17:20 Uhr +++

Diese Zellen erreichen nun auch den Breisgau, hier nun äußerste Vorsicht vor Sturm und Hagel.

 

+++ Update 17:00 Uhr +++

Wie erwartet hat sich nun der erste Schauer über dem Ruhrgebiet gebildet. Zudem werden die kräftigen Gewitter über den Niederlanden nun auch von den deutschen Radaren erfasst.

Radarbild von 17:00 Uhr © DWD/UBIMET

+++ Update 16:50 Uhr +++

Auf der Webcam in Wuppertal erkennt man türmende Cumuls-Wolken, d.h. Schauer- und Gewitterbildung ist derzeit im Gange.

Webcam Wuppertal © http://acknet.vs120010.hl-users.com/webc-privat/test.jpg

+++ Update 16:45 Uhr +++

Im Jura ist nun eine Gewitterzelle entstanden, die demnächst den äußersten Südwesten erreichen wird. Dabei besteht die Gefahr von Starkregen, Hagel und Sturmböen.

Blitze der letzten Stunde © nowcast/UBIMET

+++ Update 15:50 Uhr +++

Derzeit toben bereits in einer Linie von der Nordsee über Belgien bis nach Frankreich heftige Gewitter, die im Laufe des Nachmittags dann auch auf den Westen und Nordwesten übergreifen werden.

Blitze der letzten Stunde © nowcast/UBIMET

+++ Update 15.30 Uhr +++

In großen Teilen des Landes scheint derzeit, teils wie beschrieben etwas gedämpft, die Sonne recht ungestört, verbreitet gab es 40 bis 60 Minuten in der letzten Stunde.

Sonnenscheindauer in Minuten der letzten Stunde. © DWD/UBIMET

+++ Update 15:25 Uhr +++

In Teilen der Republik ist der Himmel derzeit etwas milchig/diesig. Dieses liegt an Saharastaub, der mit der Südwestströmung zu uns gelangt ist.

Saharastaubkonzentration © https://forecast.uoa.gr/en/forecast-maps/dust/europe

+++ Update 15:15 Uhr +++

 

+++ Update 15:00 Uhr +++

Auch in Vorpommern bilden sich derzeit einige Schauer und Gewitter im Bereich der Überreste der Gewitter die vergangene Nacht in der Mitte des Landes für etwas Regen gesorgt haben.

Radarbild von 14.50 Uhr © DWD/UBIMET

+++ Update 14:40 Uhr +++

 

+++ Update 14:15 Uhr +++

Derzeit ist ein erstes Gewitter im Osten von Thüringen unterwegs. Dabei ist bereits Hagel zu erwarten.

Radarbild von 14:10 Uhr © DWD/UBIMET

Übersicht

Das Satellitenbild vom späten Vormittag zeigt bereits gut die vorhandene Großwetterlage. Ein kleines Tief liegt über England, an dessen Vorderseite wird heiße, feuchte und labil geschichtete Luft nach Deutschland gelenkt. Kurzum: Die Bedingungen für heftige Gewitter sind definitiv gegeben!

Satellitenbild von Dienstagmittag

Betroffene Regionen

Die Gewitter ziehen in den Abendstunden von Benelux, Frankreich und der Schweiz nach Deutschland. Die größte Unwettergefahr besteht dabei in einem Streifen von NRW bis nach Schwaben, hier drohen:

  • Regenmengen von 30-40 l/m² pro Stunde
  • Hagel mit 2-4 cm Durchmesser
  • schwere Sturmböen bis zu 100 km/h
Gewittergefahr am Dienstag

 

Diese Woche große Hitze und schwere Gewitter

Bludenz als Hitze-Vorreiter

In den vergangenen Jahren gab es den ersten 30er in Österreich meist im Mai, vereinzelt sogar schon im April. Umso ungewöhnlicher kam einem heuer die lange Wartezeit vor, bis die 30-Grad-Marke gestern erstmals geknackt wurde. Bludenz kam diese Ehre zuteil, mit 31,3 Grad wurde zudem ein neuer Höchstwert für das Jahr 2023 aufgestellt. Mit Innsbruck und Braunau kam am Sonntag auch in Tirol und Oberösterreich der erste Hitzetag des Jahres hinzu, ganze acht Wetterstationen schafften am Sonntag ihren ersten 30er.

Die Höchstwerte am Sonntag, 18.06.23

Damit war die Hitzetag-Premiere 2023 die späteste in Österreich seit 1990 (damals war es erst am 20. Juni so weit) und überhaupt eine der spätesten seit 1950.

In Innsbruck beispielsweise werden die 30 Grad im langjährigen Mittel bereits Ende Mai erstmals überschritten, drei Wochen beträgt die Verzögerung dort also in diesem Jahr.

Die Hitze steigert sich

Jene 31,3 Grad aus Bludenz werden ihren Platz 1 in der Rangliste aber schon heute wieder verlieren, die Hitze steigert sich nämlich diese Woche deutlich. An der Vorderseite eines Tiefs über dem östlichen Atlantik strömt sehr heiße Luft in den Alpenraum, die Höchstwerte kommen damit in weiten Teilen des Landes über der 30-Grad-Marke zu liegen. Bereits am Dienstag steigen die Temperaturen von Vorarlberg bis ins Mostviertel mit leicht föhnigem Südwind auf bis zu 34 oder 35 Grad.

Die erwarteten Höchstwerte am Dienstag. (Zum Vergrößern anklicken)

Der heißeste Tag des Jahres steht uns dann aber am Donnerstag bevor, wenn verbreitet 30 bis 35 Grad erreicht werden. Punktuell sind an der Alpennordseite aber auch Spitzenwerte von 36 oder 37 Grad in Reichweite und somit kommen wir hier sogar in die Nähe der bestehenden Junirekorde.

Die erwarteten Höchstwerte am Donnerstag. (Zum Vergrößern anklicken)

Unwettergefahr nimmt zu

Mit der Hitze nimmt auch die Schwüle deutlich zu, die Luftmassen werden in den kommenden Tagen zunehmend anfällig für kräftige Gewitter. Am heutigen Montag und am Dienstag treten diese nur punktuell über den Bergen auf, am Mittwoch werden die teils heftigen Hitzegewitter am Nachmittag und Abend dann schon zahlreicher und können auch von den Bergen ins angrenzende Flach- und Hügelland ziehen. Große Unwettergefahr besteht dann in den beiden Folgetagen: Am Donnerstag ist v.a. ein Streifen von Vorarlberg bis Oberösterreich betroffen, hier drohen in der zweiten Tageshälfte schwere Gewitter mit großem Hagel, Starkregen und Sturmböen. Am Freitag verlagert sich die Zone mit den heftigsten Gewittern mehr in den Süden und Südosten, sonst sickert bereits von Westen her schon stabilere Luft ein.

Wetterberuhigung am Wochenende

Mit der einfließenden etwas kühlerer und stabiler geschichteten Luft dürften dann am Wochenende weder Hitze noch schwere Gewitter mehr eine Rolle spielen. Die Temperaturen pendeln sich auf jahreszeitlich normale Werte von 22 bis 29 Grad ein, dazu stellt sich unter zunehmendem Hochdruckeinfluss meist freundliches Sommerwetter ein.

Rekordwarmer Nordatlantik: Nicht nur Klimawandel Schuld

Rund 1 Grad wärmer als im Mittel seit 1982, dem Beginn der Satellitenmessungen, erweist sich das Oberflächenwasser des Nordatlantiks aktuell. Das ist nicht nur der höchste Wert in diesem Zeitraum von mehr als 40 Jahren, er liegt auch rund 0,5 Grad über dem bisherigen Höchstwert zu dieser Jahreszeit. Die Anomalie ist also enorm und somit schauen nicht nur Wissenschaftler besorgt auf die aktuellen Entwicklungen.

Grundsätzlich ist eine Erwärmung der Meere nichts Neues, im Zuge des Klimawandels wird diese Tendenz von Klimatologen seit jeher prognostiziert und auch beobachtet. Insofern ist das sich ändernde Klima klar als eine der Ursachen zu sehen. Doch warum ist die aktuelle Erwärmung so massiv? Hier kommt nun auch das Wetter der letzten Wochen ins Spiel.

Aktuelle Wassertemperaturen weltweit @ https://climatereanalyzer.org

Zwei Zonen besonders betroffen

Betrachtet man die aktuelle Anomalie der Meeresoberflächentemperaturen im Titelbild, so erkennt man zwei spezielle Zonen mit positiven Abweichungen. Zone 1 erstreckt sich etwa von Grönland bis zum europäischen Festland, Zone 2 hingegen liegt vor Westafrika. Dagegen erkennt man vor Nordamerika einen Bereich mit uneinheitlichem Muster, dies ist dem Golfstrom geschuldet und spielt hier keine weitere Rolle.

Wie bereits im letzten Artikel beschrieben, lag in den vergangenen Wochen und Monaten ein umfangreiches Hochdruckgebiet an einer relativ unüblichen Position – es erstreckte sich von eben jener markierten Zone 1 des Atlantiks über die Britischen Inseln bis nach Skandinavien. Während dadurch unser Frühling relativ kühl war, sorgte das Hoch dort für höhere Temperaturen, viel Sonneneinstrahlung und ruhige Bedingungen. Durch fehlenden Wind wurde das Wasser weniger mit kühlerem Tiefenwasser durchmischt und konnte oberflächlich die Wärme aufnehmen.

Transport von Saharastaub auf den Atlantik @ Michael Lowry / NASA

Und in Zone 2? Dort hingegen war das eigentlich typische Azorenhoch weniger stark ausgeprägt, was schwächere Passatwinde zur Folge hatte. Diese wehen vom Hoch weg zum Äquator. Auch hier war eine geringere Durchmischung des Wassers die Folge und hinzu kam noch ein geringerer Transport von Saharastaub hinaus auf den Atlantik, ebenso bedingt durch schwächere Passatwinde. Weniger Staub / Aerosole hatte eine höhere Sonneneinstrahlung und somit auch in geringem Maße eine Erwärmung zur Folge.

Wetter und Gleitschirmfliegen

Kleines Flugfenster

Gleitschirmfliegen ist bei entsprechenden Wetterbedingungen in jeder Jahreszeit möglich. Besonders im Frühjahr und im Sommer kann man aber dank der gut entwickelten Thermik deutlich längere Flüge durchführen. Jeder Pilot benötigt dabei Kenntnisse über die überregionalen Windströmungen sowie auch den lokalen Bedingungen eines Gebietes. Der Wind darf zudem nicht zu stark sein, da der Gleitschirm ein relativ langsames Fluggerät ist: Bereits ab Windgeschwindigkeiten von knapp 30 km/h kann ein Gleitschirm mitunter nicht mehr sicher gesteuert werden. Weiters darf der Wind auch nicht zu böig sein, da dies in Zusammenhang mit Turbulenzen steht.

Trügerischer Föhn

Starke Turbulenzen stellen eine große Gefahr für Gleitschirmflieger dar, da sie zum Zusammenklappen des tragenden Gleitschirms führen können. Im schlimmsten Fall kann es zu einem vollständigen Strömungsabriss kommen und somit zu einem schnellen Höhenverlust. Starke Turbulenzen treten ganz besonders in der Nähe von Schauern und Gewittern auf, also in der Umgebung von Cumulonimbus-Wolken. Ein Pilot sollte daher immer das Wolkenbild im Auge behalten und allgemein niemals in Quellwolken hinein fliegen, da die fehlende Orientierung ebenfalls ein hohes Risiko darstellt. Ein weiterer Spezialfall ist der Föhn: Obwohl das Wetter an Föhntagen in der Regel freundlich ist, ist Föhn meist für starke, unsichtbare Turbulenzen verantwortlich. Es gibt zwar Gebiete die nicht vom Föhn direkt beeinflusst werden, unerfahrene Piloten sollten an solchen Tagen aber unbedingt am Boden bleiben.

Red Bull X-Alps. © zooom.at / Sebastian Marko
Red Bull X-Alps. © zooom.at / Sebastian Marko

Berge und Hochdruck bevorzugt

Bestes Flugwetter stellt sich bei stabilen Hochdrucklagen ein, da der überregionale Wind schwach ist und bodennah von den regionalen Windsystemen, wie beispielsweise den Hangwinden, überlagert wird. Im Sommer können sich bei solchen Wetterlagen regelrechte Thermikschläuche bilden, die Gleitschirmflieger und Segelflieger zum Auftrieb nutzen. Das ist auch der Grund, wieso Gleitschirmflieger oft über sonnenbeschienenen Berghängen enge Kreise ziehen. Die Folgen aufsteigender Luft sind oftmals Quellwolken, welche einen wichtigen Hinweis auf thermische Aufwinde geben. Im Hochgebirge ermöglichen gut entwickelte Thermikschläuche den Gleitschirmfliegern teils auf über 4000 m Höhe aufzusteigen.

 

Titelbild: Red Bull X-Alps-Aufnahme von 2021 @ https://www.redbullxalps.com/photos/red-bull-x-alps-2021-best-of-flying

Signifikante Gewitterlage steht bevor

Aktuell liegt noch ein Höhentief im Bereich der Oder, es sorgt im Nordosten generell für einige Wolken und dringend benötigten Regen. Im Verlauf des Wochenendes zieht es unter Abschwächung aber Richtung Finnland ab, gleichzeitig verlagert sich ein Höhenrücken nach Osten und Deutschland gerät vermehrt auf die Vorderseite tiefen Luftdrucks über dem Ostatlantik. Damit verstärkt sich die Zufuhr heißer und feuchter, schwüler Luft aus Südwesten. Am Oberrhein sind am Sonntag bspw. bis zu 33 oder 34 Grad möglich.

Prognose der Wetterlage am Dienstag, den 20.06.2023 @ UBIMET, ECMWF

Grundzutaten sind gegeben

Diese zugeführte Luftmasse bleibt Deutschland zumindest in Teilen über einige Tage erhalten und erweist sich aufgrund der hohen Feuchte als ausgesprochen energiegeladen. Dazu kommt durch die Lage auf der Vorderseite des Tiefs ein klassisches Strömungsmuster, was dienlich für die Entwicklung schwerer Gewitter ist – Stichwort: Scherung. Denn durch die Zunahme des Windes mit der Höhe und einer Richtungsänderung können bei Gewittertürmen Auf- und Abwindbereiche voneinander getrennt und deren Entwicklung und Lebensdauer gefördert werden. Genau solch eine explosive Mischung deutet sich nun an und daher stehen ein paar Tage mit erhöhtem Unwetterpotential bevor.

Wetterkarten, wie sie von Meteorologen genutzt werden am Beispiel des Dienstags @ UBIMET, ECMWF

Genaue Entwicklung noch unklar

Los geht es am Sonntagabend im Südwesten, von Frankreich kommend sind dann bereits von NRW bis Baden-Württemberg teils kräftige Gewitter möglich. Ab Montag sind schließlich weite Landesteile betroffen, für eine genaue Regionalisierung ist es aktuell jedoch noch zu früh. Tendenziell sollten vorwiegend die südlichen und mittleren Landesteile betroffen sein, in Verbindung mit durchziehenden Tiefausläufern kann man gefährliche Wetterentwicklungen aber nirgendswo ausschließen.

 

Titelbild: pixabay.com

Erste Hitze: In Vorarlberg und Tirol am Wochenende 30 Grad in Sicht

Thermometer zeigt Hitze mit 30 Grad

Während in Westeuropa wie etwa in Deutschland oder England die 30-Grad-Marke bereits erreicht wurde, lässt der erste Hitzetag der Saison hierzulande weiterhin auf sich warten. Auch in den kommenden Tagen bleiben die Temperaturen vor allem im Norden und Osten noch gedämpft, im Laufe des Wochenendes geht es dann aber bergauf mit den Temperaturen.

Sommertage: Innsbruck in Führung

Die bislang wärmsten Tage des Jahres waren der 22. Mai in Wien sowie der 2. Juni in Ferlach, als jeweils 29,2 Grad erreicht wurden. Bei der Anzahl an Sommertagen liegt derzeit Innsbruck mit 20 an der Spitze, dicht gefolgt von Feldkirch und Bludenz mit 19 sowie Bregenz und Ferlach mit 18. In der Osthälfte fällt die Bilanz verhalten aus, so gab es etwa in Graz 8 Sommertage, in Wien 7 und in Eisenstadt nur 6. In Lagen oberhalb von etwa 700 m wurde im östlichen Berg- und Hügelland meist noch gar kein Sommertag verzeichnet.

Die bisherige Anzahl von Sommertagen. Heute (14.6.) kommt in Bregenz und Innsbruck ein weiterer dazu. © UBIMET

Hitzetag: Späte Premiere

In den 2000er Jahren wurde der erste Hitzetag der Jahres in Österreich meist im Mai bzw. vereinzelt wie etwa in den Jahren 2018 und 2012 auch schon Ende April erreicht (eine Übersicht der frühesten 30er pro Bundesland haben wir hier zusammengefasst). Nur in den Jahren 2006 und 2013 wurden Temperaturen über 30 Grad erst kurz vor Mitte Juni erreicht. In diesem Jahr werden wir den ersten Hitzetag erst nach der Monatsmitte verzeichnen, was dem bislang spätesten Termin im aktuellen Jahrhundert bzw. seit dem Jahre 1990 entspricht.

Hoch am falschen Platz

Der späte Termin des ersten Hitzetags im Jahr 2023 stellt einen klassischen statistischen Ausreißer dar, welchen wir der festgefahrenen Großwetterlage seit etwa April mit mehreren blockierenden Hochdruckgebieten über den Britischen Inseln und Skandinavien zu verdanken haben. Auf der Nordhalbkugel bewegt sich die Luft nämlich im Uhrzeigersinn um solch ein Hoch herum, weshalb wir heuer wiederholt im Einfluss einer nördlichen oder östlichen Strömung lagen. Damit gelangen meist vergleichsweise kühle Luftmassen zu uns. Wärmebringende Südwestlagen blieben dagegen komplett aus.

Die Anomalien von Geopotential und Bodendruck seit dem 1.April zeigen den überdurchschnittlich hohen Druck über Nordeuropa, weshalb Österreich immer wieder im Einfluss einer nordöstlichen Strömung lag.

Am Sonntag 30 Grad in Sicht

In der zweiten Wochenhälfte gerät Österreich vorübergehend unter den Einfluss eines Höhentiefs mit Kern über Polen. Damit stellt sich nochmals leicht wechselhaftes Wetter mit ein paar gewittrigen Schauern ein und die Temperaturen bleiben noch gedämpft. Im Laufe des Wochenendes nimmt der Hochdruckeinfluss über Westeuropa aber zu und ab Sonntag erfassen warme Luftmassen den Westen Österreichs. Damit kündigt sich am Sonntag in Vorarlberg und lokal auch im Oberinntal der erste Hitzetag des Jahres an.

Am Sonntag deuten die Modelle erstmals auf 30 Grad im Westen Österreichs. © UBIMET

Im Osten Österreichs muss man sich noch ein paar Tage länger gedulden, gegen Mitte der kommenden Woche ist die 30-Grad-Marke aber auch hier in Reichweite.

Temperaturtrend für Wien. © UBIMET/ECMWF

Trockenheit in Teilen von Deutschland nimmt ernste Züge an

Die folgenden drei Karten zeigen den Monatsniederschlag für die Monate April, Mai und den bisherigen Niederschlag im Juni.

Niederschlagssumme April 2023 © DWD/UBIMET
Niederschlagssumme Mai 2023 © DWD/UBIMET
Niederschlagssumme bisheriger Juni 2023 © DWD/UBIMET

Norden und Osten

Dabei zeigt sich, dass insbesondere im Norden und Nordosten sowie generell im Osten des Landes seit April teils kaum nennenswerter Niederschlag gefallen ist. Passend dazu ist auch der unten stehende Tweet über die Messungen am Wettermast in Hamburg-Billwerder. Hier liegt die Bodenfeuchte bereits im rekordverdächtig niedrigen Bereich.

Als direkte Folge der Trockenheit ist die Waldbrandgefahr derzeit verbreitet hoch. So gab es bereits erste Wald- und Moorbrände, so z.B. im Landkreis Cloppenburg. Dabei sollte man derzeit kein Feuer in der Nähe zu Vegetation entzünden und auch keine Zigarettenkippen aus dem Autofenster herauswerfen oder achtlos wegwerfen! Insbesondere Moorbrände sind in doppelter Hinsicht schlecht, da dabei viel CO2 in die Atmosphäre gelangt, das wiederum den Klimawandel beschleunigt.

Westen und Süden

Etwas anders stellt sich die Lage im Westen und Süden des Landes dar (in den Graphiken oben teils nicht gezeigt), hier gab es im Frühjahr etwas mehr Regen, man beachte die über 100 L/m² z.B. im Sauerland. An den Alpen fiel im April sogar teils 150 bis 200 L/m². Auch der Mai zeigte sich in beiden Regionen spendabler mit dem Nass. So fiel erneut im Westen 40 bis 100 L, im Süden meist ähnliche Werte.

Aussichten

Auch in der kommenden Woche ist keine generelle Besserung in Form von Regen in Sicht. Zwar nähert sich von Osten ein Höhentief, doch bis zum nächsten Wochenende dürften sich Schauer und Gewitter rar machen. Zudem würden diese nur lokal für etwas Linderung sorgen, für eine großflächige Abschwächung wäre tagelanger Dauerregen von Nöten, der aber nicht in Sicht ist.

Prognostizierte Niederschlagssumme bis Freitagvormittag nach dem ICON-Modell © DWD/UBIMET

Die Karte mit den prognostizierten Niederschlägen in Deutschland ist ernüchternd, nur minimaler Regen in Form von vereinzelten Schauern und Gewittern mit dem angesprochenen Höhentief ist im Osten in Sicht. Dessen Entwicklung ist in der folgenden Animation dargestellt.

Animation der Entwicklung des Höhentiefs nach dem ICON-Modell © DWD/UBIMET

Der Grund dafür, dass sehr wahrscheinlich zunächst nur wenig in Folge des Höhentiefs passierend wird in Richtung Niederschlag ist der, dass mit dem Hoch zunächst deutlich trockenere und somit energieärmere Luft einfließt.

 

Titelbild: https://pixabay.com/de/photos/schafe-weide-weiden-grasen-4377380/

Am Wochenende lokal kräftige Gewitter, am Montag ruhiges Sommerwetter

Gewitter

Vor allem der Süden und Osten Österreichs liegen derzeit unter dem Einfluss sehr feuchter und gewitteranfälliger Luftmassen. Ein Hoch über Nordosteuropa führt ab Sonntag aber trockene Luftmassen in den Alpenraum: Zunächst sorgen diese im Norden für eine Wetterbesserung, zu Wochenbeginn erfasst die trockene Luft dann weite Teile des Landes und verbreitet stellt sich wieder stabiles Wetter ein.

Auf Norden erfasst bis Montag trockene Luft das Land (hier in ca 3 km Höhe). © ECMWF/UBIMET

Am Wochenende kräftige Gewitter

Im Laufe des Samstags steigt die Schauer- und Gewitterneigung in der gesamten Osthälfte neuerlich an. Vor allem im Nordosten sowie von Kärnten bis ins Burgenland können die Gewitter örtlich auch kräftig ausfallen mit der Gefahr von Starkregen und Hagel. Der Sonntag beginnt in weiten Teilen des Landes bewölkt und im Südosten gehen auch ein paar Schauer nieder. Im Laufe des Tages kommt vor allem von Vorarlberg über das Innviertel bis ins Weinviertel immer häufiger die Sonne zum Vorschein, aber auch sonst lockert es etwas auf. In den Alpen und vor allem von Kärnten bis ins Burgenland entstehen jedoch nochmals Schauer und Gewitter, die lokal auch kräftig ausfallen können. Bei mäßig bis lebhaft auffrischendem Nordostwind erreicht die Temperaturen 20 bis 28 Grad mit den höchsten Werten in Vorarlberg.

Niederschlagsprognose bis Sonntagabend von ICON. Lokal sorgen Gewitter aber für deutlich höhere Spitzen.

Zu Wochenbeginn viel Sonnenschein

Der Montag und der Dienstag haben allgemein viel Sonnenschein zu bieten, abseits der Alpen zeigen sich nur wenige und harmlose Wolken. Im Bergland bilden sich tagsüber ein paar Quellwolken und in Osttirol und Oberkärnten gehen auch lokale Wärmegewitter nieder, insgesamt dominiert jedoch der freundliche Eindruck. Die Temperaturen ändern sich kaum.

Prognose der Höchstwerte am Dienstag. © UBIMET

Zur Wochenmitte sorgt ein kleinräumiges Höhentief über Tschechien vor allem im zentralen und südöstlichen Bergland sowie im Norden für eine neuerlich ansteigende Schauer- und Gewitterneigung. Von Vorarlberg bis ins Salzkammergut sowie im Südosten setzt sich das oft sonnige Wetter vorerst noch fort. Die Temperaturen gehen in der zweiten Wochenhälfte dann tendenziell wieder leicht zurück. Der erste Hitzetag der Saison in Österreich letzt weiter auf sich warten, voraussichtlich wird es heuer der bislang späteste Termin im aktuellen Jahrhundert sein.

Hitzetage gab es bislang keine, bei den Sommertagen liegt Innsbruck an der Spitze, gefolgt von Bludenz, Feldkirch und Ferlach (Stand 9.6.23).

Mars oder Manhattan? New York im Einfluss kanadischer Waldbrände

Bereits seit Wochen brennen in Kanada die Wälder, doch erst jetzt rückt der Umstand in den Fokus der Berichterstattung. Denn betroffen ist inzwischen auch der Großraum New York. Am Mittwoch verfärbte der aufziehende Rauch den Himmel über der Stadt apokalyptisch rot. Die Luft ist derart schlecht, dass lokale Behörden dazu aufgerufen haben Aufenthalte im Freien zu vermeiden. Sportveranstaltungen wurden abgesagt.

 

Waldbrandsaison besonders heftig

Mehr als 400 aktive Brände gibt es derzeit in Kanada, rund die Hälfte davon ist außer Kontrolle. Damit ist die diesjährige Waldbrandsaison schon jetzt besonders heftig. Während zunächst vor allem die Provinz Alberta im Westen betroffen war, brennt es seit einiger Zeit auch vermehrt in Quebec im Nordosten. Primär von dort ausgehend wurden die Rauchschwaden durch ein Tief nun nach Süden in den besonders bevölkerungsreichen Nordosten der USA geführt. Und auch in den nächsten Tagen soll sich daran nicht viel ändern, die Luft bleibt unverändert schlecht.

 

Brandenburg auch betroffen

Auch hierzulande sind Waldbrände bereits wieder ein Thema geworden. Zwar war das Frühjahr feucht, doch seit dem Mai herrscht gebietsweise wieder anhaltende Trockenheit. Dem nachfolgenden Bodenfeuchteprofil kann man entnehmen, wie sehr die Trockenheit in den oberen Bodenschichten im Verlauf des letzten Monats bereits wieder zugenommen hat. Und wie anhaltend trocken tiefere Bodenschichten überhaupt sind. Daher verwundert es nicht, dass bspw. bei Jüterbog in Brandenburg zuletzt schon wieder Feuer aktiv waren/sind. Selbst in Potsdam und Berlin sind sie zu riechen.

Bodenfeuchteprofil für Aschersleben @ DWD

 

Zwar gibt es in diesen Tagen vorübergehend wieder mehr Schauer und Gewitter und lokal können diese auch für Überflutungen sorgen. Sie werden jedoch nicht verbreitet Regen bringen und selbst wenn, dann nur für eine oberflächige und vorübergehende Anfeuchtung sorgen.

 

Gewitter mit Starkregen sorgen lokal für Unwetter

Starkregen

Der Osten Österreichs liegt derzeit unter dem Einfluss sehr feuchter Luftmassen, die aufgrund der nur geringen Druckgegensätze in Mitteleuropa nicht vom Fleck kommen. Ein schwach ausgeprägtes Tief sorgt dabei täglich für Schauer und Gewitter, die lokal zu ergiebigen Regenmengen führen.

Tief HEINRICH ist auf der Bodenwetterkarte kaum zu erkennen, da die Durckunterschiede sehr gering sind. © FU Berlin
Örtlich gab es seit Wochenbeginn ergiebige Regenmengen. © www.uwz.at

Nahezu täglich kommt es derzeit auch zu neuen Stationsrekorden, wie etwa in Wels am Montag und in Bruckneudorf am Dienstag. Mit einer Tagessumme von 111 Litern pro Quadratmeter ist in Bruckneudorf in 24 Stunden doppelt so viel Regen gefallen, wie sonst in einem durchschnittlichen Juni.

Mancherorts wie etwa in Wels, in Teilen Wiens und im Seewinkel ist wurde der mittleren Monatsniederschlag bereits übertroffen.

Keine Entspannung

Zumindest bis Samstag ist keine nennenswerte Änderung der Wetterlage in Sicht. Besonders im Osten und Südosten herrscht örtlich erhöhte Unwettergefahr durch gewittrigen Starkregen. Aufgrund des schwachen Windes in allen Höhen sind die Schauer und Gewitter auch weiterhin meist ortsfest und sorgen lokal für ergiebige Regenmengen in kurzer Zeit. Die Überflutungs- und Vermurungsgefahr bleibt somit bis auf Weiteres hoch.

Sommerliches Wochenende im Westen

Am Donnerstag, zu Fronleichnam, gestaltet sich das Wetter in weiten Teilen des Landes unbeständig, wobei die meisten Sonnenstunden von Vorarlberg bis ins Innviertel zu erwarten sind. Die Temperaturen erreichen 20 bis 26 Grad mit den höchsten Werten im Westen.
Am langen Wochenende stellt sich im Westen des Landes überwiegend stabiles Sommerwetter ein, einzelne Wärmegewitter beschränken sich hier meist auf die Berge. Vor allem von Vorarlberg bis ins Innviertel gibt es einige Sonnenstunden und mit bis zu 28 Grad wird es hier auch sommerlich warm. Im Osten und Süden setzt sich das unbeständige und gewitteranfällige Wetter hingegen fort, bei Höchstwerten zwischen 22 und 25 Grad bleibt es aber leicht schwül. Erst ab Sonntag kündigt sich hier eine zögerliche Wetterbesserung an.

Bis auf Weiteres wird es im Westen wärmer als im Osten. © UBIMET

Wann fallen die 30 Grad?

Bereits im April möglich

30 Grad im Frühjahr sind eine Seltenheit, doch bereits ab Mitte April möglich. In allen Bundesländern mit Ausnahme von Kärnten wurden die frühesten 30-Grad-Tage im April verzeichnet. Dabei hat die Stadt Salzburg die Nase vorne, hier wurden schon am 17. April 1934 30,0 Grad gemessen und damit hält die Mozartstadt schon seit über 80 Jahren den Österreich-Rekord.

Meist erst im Juni

Der Zeitpunkt des ersten Hitzetages liegt allerdings im langjährigen Durchschnitt je nach Region erst zwischen Anfang und Mitte Juni. Dabei machte sich in den letzten Jahren die Klimaerwärmung deutlich bemerkbar. In der Stadt Salzburg zum Beispiel gab es den ersten 30er in den 1990er Jahren im Mittel am 12. Juni, im letzten Jahrzehnt hingegen schon durchschnittlich am 1. Juni.

@ https://stock.adobe.com

Seehöhe wichtiger Faktor

Aufgrund der Seehöhe sind Hitzetage oberhalb von etwa 800 Meter auch im Hochsommer eine Seltenheit und können an einer Hand abgezählt werden. Bei extremen Hitzewellen kann die Temperatur aber sogar noch in 1.500 Meter Höhe über die 30 Grad steigen. So liegt der Temperaturrekord in Galtür (T, 1587 m) bei 31 Grad (gemessen am 6. Juli 1957) oder in Flattnitz (K, 1442 m) bei genau 30 Grad (27. Juli 1983).

Heuer Premiere am Wochenende?

Die Temperaturen bewegen sich in den nächsten Tagen im Westen generell über jenen im Osten, die Sonne scheint hier häufiger und es bleibt auch weitgehend trocken. Am Wochenende wird durch ein Tief über dem Atlantik geringfügig wärmere Luft aus Südwesten herangeführt, dann sind in Vorarlberg und im Tiroler Oberland auch Höchstwerte bis zu 29 Grad zu erwarten. Bis zur 30 Grad-Marke ist dann jedenfalls nicht mehr weit, vielleicht wird sie ja doch erreicht.

Neue Woche bringt Regen und Gewitter

Das zuletzt wetterbestimmende, blockierende Hochdruckgebiet über dem Nordatlantik schwächt sich derzeit ab und in der neuen Woche platziert sich ein schwach ausgeprägtes Höhentief über Mitteleuropa. Mit dem sonnigen und stabilen Sommerwetter im Donauraum ist es vorerst vorbei. Feuchtwarme Luftmassen sorgen in den kommenden Tagen vor allem im Süden und Osten für bewölktes und zeitweise nasses Wetter. Ab der Wochenmitte kommt die Sonne zwar tendenziell auch in der Osthälfte wieder häufiger zum Vorschein, die Schauer- und Gewitterneigung bleibt aber hoch.

Ein Höhentief über Deutschland führt feuchtwarme Luft ins Land. © UBIMET

Regen und Gewitter

Am Montag überwiegen in weiten Teilen des Landes die Wolken und es regnet immer wieder schauerartig, vor allem im Südosten mitunter auch gewittrig durchsetzt und ergiebig. Etwas freundlicher verläuft der Tag ganz im Westen, vor allem in Vorarlberg und im Außerfern scheint zeitweise die Sonne, am Nachmittag sind aber auch hier lokale Gewitter zu erwarten. Im östlichen Flachland lockert es zwischen den Schauern ab und zu auf, hier zeigt sich die Sonne aber nur selten. Die Temperaturen erreichen meist 18 bis 22 Grad, nur in Vorarlberg gibt es bis zu 25 Grad.

Mehr Sonne im Westen

Der Dienstag beginnt bewölkt und im äußersten Osten oft nass, tagsüber lockern die Wolken etwas auf. Die Sonne lässt sich aber nur vorübergehend blicken, rasch bilden sich weitere Schauer und Gewitter mit lokal großen Regenmengen. Freundlicher bleibt es von Vorarlberg bis ins Innviertel, dort scheint bei nur geringer Schauerneigung zeitweise die Sonne. Die Temperaturen erreichen meist 18 bis 23 bzw. im Westen bis zu 26 Grad.

Feuchtwarm

Am Mittwoch breitet sich etwas trockenere Luft vom Westen weiter ostwärts aus und von Vorarlberg bis Oberösterreich scheint häufig die Sonne. Im Osten überwiegen dagegen weiterhin die Wolken und von der Früh weg ziehen immer wieder Regenschauer durch. Im Tagesverlauf kommt zwischendurch die Sonne zum Vorschein, nachfolgend entstehen im Süden und Osten aber neuerlich Schauer und Gewitter. Mit 20 bis 28 Grad wird es noch eine Spur wärmer.

Die aktuelle Niederschlagsprognose bis kommenden Freitag. Besonders im südöstlichen Bergland zeichnen sich größere Regenmengen ab, wobei Gewitter lokal auch für deutlich höhere Spitzen sorgen. © www,uwz.at

Beständig unbeständig

In der zweiten Wochenhälfte setzt sich das unbeständige Wetter fort, vor allem im Berg- und Hügelland muss man weiterhin mit einigen Schauern und Gewittern rechnen. Örtlich können die Gewitter für große Regenmengen in kurzer Zeit und damit auch für kleinräumige Überflutungen sorgen. Die Temperaturen ändern sich kaum und bleiben auf frühsommerlichem Niveau.

Temperaturtrend für Wien. © ECMWF/UBIMET

Hitzetag: Wann fallen die 30 Grad?

Bereits im April 30 Grad möglich

30 Grad im Frühling (März, April, Mai) waren früher eine Seltenheit, in Zeiten der Klimaerwärmung kam das zuletzt aber immer häufiger vor. Sogar bereits ab Mitte April sind Hitzetage möglich, wie der Blick ins Archiv zeigt.

In allen Bundesländern mit Ausnahme des Saarlandes wurden die frühesten 30-Grad-Tage nämlich schon im April verzeichnet. Dabei hat die Stadt Herten im nördlichen Ruhrgebiet die Nase vorne, hier wurden schon am 15. April 2007 30,2 Grad gemessen und hält damit den Deutschland-Rekord für den frühesten Hitzetag der Messgeschichte.

Hier eine Übersicht der frühesten Hitzetage für jedes Bundesland:

Station Bundesland Datum Höchstwert
Mannheim Baden-Württemberg 18.04.1949 31,0 Grad
Würzburg Bayern 18.04.1949 30,2 Grad
Berlin-Ostkreuz Berlin 22.04.1968 31,4 Grad
Cottbus Brandenburg 17.04.1934 30,1 Grad
Bremen Bremen 21.04.1968 30,2 Grad
Hamburg-Wandsbek Hamburg 21.04.1968 30,2 Grad
Geisenheim Hessen 18.04.1949 30,6 Grad
 Boizenburg Mecklenburg-Vorpommern 21.04.1968 30,6 Grad
Nienburg Niedersachsen 21.04.1968 30,5 Grad
Herten Nordrhein-Westfalen 15.04.2007 30,2 Grad
 Bernkastel-Kues Rheinland-Pfalz 17.04.1949 31,2 Grad
Perl-Nennig Saarland 08.05.1967 30,2 Grad
Dresden-Strehlen Sachsen 22.04.1968 31,0 Grad
Halle/Saale Sachsen-Anhalt 17.04.1943 30,6 Grad
Quickborn Schleswig-Holstein 21.04.1968 30,1 Grad
Jena Thüringen 17.04.1943 31,2 Grad

Meist aber erst im Juni heiß

Der Zeitpunkt des ersten Hitzetages liegt allerdings im langjährigen Durchschnitt je nach Region erst zwischen Ende Mai und Mitte Juni. Dabei machte sich in den letzten Jahren die Klimaerwärmung deutlich bemerkbar, der Termin rückt tendenziell immer weiter im Kalender nach vorne.

2023 Premiere wohl im Juni

Bis dato war der 22. Mai deutschlandweit der wärmste Tag des Jahres, verbreitet gab es weit über 25 Grad (siehe Karte). Der absolute Spitzenreiter war an diesem Tag Waghäusel-Kirrlach in Baden-Württemberg. Hier zwischen Heidelberg und Karlsruhe kletterten die Temperaturen auf bis zu 29,9 Grad. Denkbar knapp wurde also der Hitzetag mit der magischen 30-Grad-Marke verfehlt.

22. Mai 2023 – Der bislang wärmste Tag des Jahres.

Das Warten hat bald ein Ende

Die Temperaturen steigen in den kommenden Tagen meist auf 20 bis 28 Grad. Das ist zwar angenehm warm und auch völlig normal für die Jahreszeit, von einem 30er sind wir damit aber natürlich noch immer entfernt. Bis auf Weiteres bleiben also die 29,9 Grad in Waghäusel als Jahreshöchstwert noch unerreicht.

Im Laufe der nächsten Woche steigen die Chancen aus heutiger Sicht aber deutlich an, dass wir die 30-Grad-Marke erstmals in diesem Jahr knacken können. Wahrscheinlich ist es am Donnerstag oder Freitag so weit, die besten Chancen hierfür stehen am Oberrhein sowie in Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt.

Übersicht des Termins für den „Ersten 30er“ seit 2010:

Jahr Erster 30er des Jahres
2023 ???
2022 11. Mai
2021 09. Mai
2020 02. Juni
2019 02. Juni
2018 22. April
2017 17. Mai
2016 22. Mai
2015 12. Mai
2014 21. Mai
2013 13. Juni
2012 28. April
2011 07. Mai
2010 25. Mai

Dass es übrigens auch im gesamten Juni keinen einzigen Hitzetag gibt, kam zuletzt 1991 vor. Vor gut 30 Jahren mussten wir bis zum 01.07. warten, ehe die Temperaturen erstmals über die 30-Grad-Marke stiegen.

Noch länger warten hieß es anno 1926, damals bis zum 13. Juli (Schwerin und Magdeburg). Bis heute ist dies der Rekord des spätesten Termins für den ersten 30er eines Jahres.

Gewitter in Österreich: die blitzreichsten Regionen des Landes

Gewitter können in Mitteleuropa bei passenden Wetterbedingungen im gesamten Jahr auftreten, die klassische Hochsaison geht hierzulande aber typischerweise von Mitte Mai bis Ende August. In dieser Jahreszeit sorgt einerseits der hohe Sonnenstand für eine starke Erwärmung der bodennahen Luft, was zu einer labilen Luftschichtung führen kann, andererseits werden die Luftmassen im Laufe des Sommers generell energiereicher (wärmere Luft kann mehr Wasserdampf enthalten).

Anzahl an Blitzentladungen pro Monat in Österreich von 2011 bis 2020. © UBIMET

Der blitzreichste Monat des Jahres in Österreich ist meist der Juli mit einem 10-jährigen Mittel von knapp 225.000 Blitzentladungen (Stromstärke ab 5 kA). Es folgen in absteigender Reihenfolge August, Juni und Mai. Gegen Ende August lässt die Blitzhäufigkeit aufgrund der rasch abnehmenden Tageslänge deutlich nach, der blitzärmste Monat ist der November mit durchschnittlich nur 136 Entladungen.

Blitze in Österreich

Im 10-jährigen Mittel stechen bei der Blitzdichte in Österreich zwei Regionen ganz besonders hervor:

  • Die Gebiete vom Grazer Bergland und Mürztal über das Grazer Becken bis ins Südburgenland
  • Die Gebiete vom Flachgau bzw. südlichem Innviertel über das Salzkammergut bis zu den Ennstaler Alpen

Am wenigsten Blitze gibt es dagegen am Alpenhauptkamm vom Montafon bis zu den Ötztaler Alpen, da hier die lange Schneebedeckung sowie die hochgelegenen Täler nur eine recht kurze Gewittersaison zulassen.

Mittlere Blitzdichte von 2010 bis 2019. © UBIMET

Bezirke mit der höchsten Blitzdichte

  • 34,6 Blitze/km² Weiz (ST)
  • 32,7 Blitze/km² Graz-Umgebung (ST)
  • 29,3 Blitze/km² Hartberg-Fürstenfeld (ST)
  • 28,4 Blitze/km² Graz (ST)
  • 27,5 Blitze/km² Jennersdorf (B)
  • 26,8 Blitze/km² Salzburg Stadt (S)
  • 26,7 Blitze/km² Südoststeiermark (ST)
  • 26,4 Blitze/km² Salzburg-Umgebung (S)
  • 26,4 Blitze/km² Voitsberg (ST)
  • 25,6 Blitze/km² Oberwart (B)
  • 25,2 Blitze/km² Ried im Innkreis (OÖ)

An letzter Stellen befinden sich die Bezirke Bludenz und Landeck mit einer mittleren Dichte von 8,2 bzw. 8,6 Blitzen/km² (in den Gemeinden Bartholomäberg in Vorarlberg bzw. Sölden in Tirol liegt sie bei nur 5 Blitzen/km²).

Mittlere Anzahl von Blitzen pro Tag (2007-2019). © UBIMET

Wenn man sich die mittlere Anzahl von Blitzen pro Tag betrachtet, stechen die bereits erwähnten Regionen ebenfalls klar heraus, ganz besonders die Gebiete rund um Weiz. Starke Gewitter können zwar überall auftreten, auch in dieser Kategorie liegen aber „die üblichen Verdächtigen“ an der Spitze:

  • das südöstliche Bergland (u.a. vom Murtal bis zur Buckligen Welt)
  • die Nordalpen (v.a. vom Außerfern bis zu den Niederösterrechischen Voralpen)
  • das Obere Waldviertel
Anteil der Schwergewittertage. © UBIMET

Hagel ist in Österreich keine Seltenheit, vor allem bei leicht föhnigen Wetterlagen kommt es am Alpennordrand, im Südosten oder im Waldviertel nahezu jährlich lokal auch zu großem Hagel. Vereinzelt wurde auch schon sehr großer Hagel mit einer Größe von etwa 10 cm beobachtet, wie etwa zuletzt am 5. Juni 2022 im Kaiserwinkl oder am 24. Juni 2021 in Wald- und Weinviertel.

Meldungen von großem Hagel in Österreich in der ESWD-Datenbank seit 2010. © ESWD

Blitzhauptstadt Graz

In Österreich stellt Graz aufgrund der geographischen Lage am Südostrand der Alpen die blitzreichste Landeshauptstadt dar. Einerseits gibt es hier zahlreiche Gebirgsgruppen wie etwa die Packalpe oder das Grazer Bergland, welche die Auslöse von Gewittern begünstigen, andererseits ist die Luft hier im Sommer oft sehr feucht bzw. energiereich. Hinzu kommt noch, dass sich die feuchte Luft  in tiefen Schichten bei Kaltfrontdurchgängen besonders lange halten kann, da die bodennahe Kaltluft von den Alpen blockiert wird bzw. über Wien hinweg umgeleitet wird. In mittleren Höhenlagen findet aber dennoch eine Temperaturabnahme statt, was dann in der Steiermark und im Südburgenland zu einer oft labilen Luftschichtung führt.

Im Südosten ist die Luftschichtung am häufigsten labil. © UBIMET

Dieser Effekt führt auch dazu, dass es in Graz deutlich häufiger als etwa in Wien zu kräftigen Gewittern kommt, da die energiereiche Luft in der Hauptstadt aufgrund der exponierten Lage am Alpenostrand schnell durch aufkommenden Westwind ausgeräumt wird. Da zwischen dem Waldviertel und den Voralpen zudem ein kanalisierender „Flaschenhals“ vorliegt, wird der Wind ab dem Mostviertel auch meist beschleunigt und läuft etwaigen Gewittern davon (Druckwelle). Beim Absinken hinter dem Wienerwald trocknet er die Luft schließlich noch etwas ab.

Bei sommerlichen Kaltfronten aus NW hält sich südlich der Alpen länger die energiereiche Luft.

Mittlere Blitzdichte pro Landeshauptstadt:

  1. Graz 28,4 Blitze/km²
  2. Salzburg 26,8 Blitze/km²
  3. Bregenz 16,9 Blitze/km²
  4. Eisenstadt 16,3 Blitze/km²
  5. Innsbruck 15,1 Blitze/km²
  6. Linz 11,3 Blitze/km²
  7. Wien 11,2 Blitze/km²
  8. Klagenfurt 11,1 Blitze/km²
  9. St. Pölten 10,7 Blitze/km²

In Wien handelt es sich um ein Mittel über alle Bezirke, wobei es auch innerhalb vom Bundesland Wien Unterschiede gibt: Während sie im Süden teils über 13 Blitzen/km² liegt, sind es in Floridsdorf nur 8,7 Blitze/km² (Zeitraum von 2010 bis 2019).

Auch auf mitteleuropäischer Ebene stechen die Gebiete rund um das Grazer Becken heraus. Besonders in Norditalien gibt es allerdings Regionen mit einer noch höheren Blitzdichte, wie etwa das Alpenvorland rund um Bergamo sowie im Nordosten Italiens von Vicenza bis Udine, generell die nördliche Adria oder auch auch die Küste Liguriens von Genua ostwärts.

Blitze pro km² pro Jahr in Österreich (2009-2019). © UBIMET

Zutaten für Gewitter

Für die Entstehung von Gewittern sind grundsätzlich drei Zutaten notwendig: Ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit in tiefen Schichten, eine labile Schichtung der Atmosphäre sowie ein Mechanismus, der die Luft zum Aufsteigen bringt. Letzteres kann beispielsweise zusammenströmender Wind über einem Berg oder auch im Flachland (Konvergenz) oder auch eine aufziehende Front sein. Für die Entstehung langlebiger Gewitter ist zusätzlich noch eine Zunahme der Windgeschwindigkeit mit der Höhe notwendig, damit der Auf- und Abwindbereich der Gewitter voneinander getrennt bleiben.

Vorwarnung und Warnung

Die Zutaten für schwere Gewitter kann man meist schon mehrere Tage im Voraus gut prognostizieren (Gewittervorwarnung), wo dann aber auch ein kräftiges Gewitter exakt durchzieht, kann man in der Regel nur kurzfristig anhand von Radar- und Satellitendaten erkennen (Gewitterwarnung).

300.000 geortete Blitzentladungen in Mai 2023

Blitze über Hamburg Quelle: asvensson - VisualHunt.com

Der Mai 2023 liegt fast schon hinter uns und endet aufgrund des mächtigen Hochs WIOLA ungewöhnlich ruhig und trocken. Insgesamt war gewittermäßig im gesamten Monat eher wenig los. Am häufigsten hat es in Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen geblitzt.

Blitzdichte im Mai 2023 - UBIMET, nowcast.de
Blitzdichte im Mai 2023 – UBIMET, nowcast.de

Mit exakt 312.199 georteten Blitzentladungen war der Mai 2023 relativ blitzarm im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt (rund 700.000 Blitze) und weit entfernt vom blitzreichsten Mai seit 2009 (Mai 2018 mit knapp über 2 Millionen Blitzen).

Anzahl der georteten Blitze in Mai in Deutschland von 2009 bis 2023. Die gestrichelte Linie zeigt den Durchschnitt zwischen 2011 und 2020 - UBIMET, nowcast.de
Anzahl der georteten Blitze in Mai in Deutschland von 2009 bis 2023. Die gestrichelte Linie zeigt den Durchschnitt zwischen 2011 und 2020 – UBIMET, nowcast.de

Trotzdem kam es bereits am 5. Mai 2023 zu einer beachtlichen Schwergewitterlage mit mehr als 100.000 Blitzen. Besonders betroffen war die Region zwischen der Schwäbischen Alb, dem Allgäu und München mit Sturmböen und 2 bis 4 cm großem Hagel.

Anzahl der georteten Blitze pro Bundesland am 05. Mai 2023 - UBIMET, nowcast.de
Anzahl der georteten Blitze pro Bundesland am 05. Mai 2023 – UBIMET, nowcast.de
Geortete Blitze am 05. Mai 2023. Gefärbt nach Uhrzeit des Blitzes - UBIMET, nowcast.de
Geortete Blitze am 05. Mai 2023. Gefärbt nach Uhrzeit des Blitzes – UBIMET, nowcast.de

Der blitzreichste Tag des Monats war allerdings der 22. Mai 2023 mit rund 113.000 georteten Blitzentladungen. Am schwersten betroffen waren dieses Mal Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Die Gewitter haben sich an diesem Tag aufgrund der schwachen Strömung nur sehr langsam verlagert. Es kam somit lokal zu sehr großen Regenmengen von bis zu 40 l/m² pro Stunde und dadurch natürlich auch zu nennenswerten Überflutungen.

Anzahl der georteten Blitze pro Bundesland am 22. Mai 2023 - UBIMET, nowcast.de
Anzahl der georteten Blitze pro Bundesland am 22. Mai 2023 – UBIMET, nowcast.de
Geortete Blitze am 22. Mai 2023. Gefärbt nach Uhrzeit des Blitzes - UBIMET, nowcast.de
Geortete Blitze am 22. Mai 2023. Gefärbt nach Uhrzeit des Blitzes – UBIMET, nowcast.de

Mai kühler als üblich, Frühjahr 2023 brachte viel Regen und wenig Sonne

Österreichweit betrachtet schließt der Mai rund -0,8 Grad zu kühl ab, vergleicht man ihn mit dem langjährigen Mittel von 1991-2020. Die größten negativen Abweichungen haben wir im Osten und im südlichen Bergland verzeichnet. Vom Waldviertel bis ins östliche Flachland war es meist 1 Grad kühler als üblich. Nahezu durchschnittlich war der Monat hingegen von Vorarlberg bis Oberösterreich sowie in den meisten Tallagen.

Temperaturabweichungen im Mai 2023. © UBIMET

Erste Sommertage, noch kein Hitzetag

Am 4. Mai wurde in Innsbruck der erste Sommertag der Saison verzeichnet, also ein Tag mit einem Höchstwerten von mindestens 25 Grad. Am 21. war es auch in Wien so weit und am 22. Mai folgte mit Bregenz die letzte Landeshauptstadt, also etwa ein bis zwei Wochen später als üblich. In den vergangenen Jahren wurde diese Marke stets schon im April bzw. vereinzelt sogar schon Ende März erreicht. Einen späteren ersten Sommertag als heuer gab es zuletzt am 9. Mai 2008. Die Anzahl der Sommertage blieb im Norden und Osten unter dem Soll, von Vorarlberg bis Kärnten war sie hingegen nahezu durchschnittlich. An der Spitze liegt Ferlach mit 10 Sommertagen, gefolgt von Innsbruck und St. Andrä im Lavanttal mit 9.

Anzahl der Sommertage im Mai 2023. © UBIMET

Einen Hitzetag mit einem Höchstwert von mindestens 30 Grad gab es heuer noch nicht. Seit dem Jahr 2010 gab es nur in den Jahren 2013 und 2019 ebenfalls keinen Hitzetag im Frühjahr. Im langjährigen Mittel ist der erste Hitzetag aber je nach Region auch erst Anfang bzw. Mitte Juni zu erwarten.

Große Regenmengen und wenig Sonne

Im landesweiten Flächenmittel gab es im Mai knapp 20 Prozent mehr Niederschlag als üblich, wobei es besonders im Süden und Westen sowie im äußersten Osten deutlich mehr Regen als üblich gab. Besonders in Erinnerung bleibt ein Italientief namens CHAPPU kurz nach der Monatsmitte sowie die erste markante Gewitterlage der Saison am 23. Mai. Mancherorts wie etwa am Patscherkofel oder in Teilen Mittelkärntens wurde sogar doppelt so viel Niederschlag wie üblich gemessen und der Pegel des Neusiedler Sees konnte nochmals um 10 cm steigen – er befindet sich jedoch weiterhin im Bereich des Negativrekords aus dem Vorjahr.

Anteil vom klimatologischen Monatsniederschlag im Mai 2023. © UBIMET

Etwas zu trocken war der Mai hingegen im Norden des Landes, wobei die größten negativen Abweichungen um -50 Prozent vom Toten Gebirge bis in die Eisenwurzen verzeichnet wurden.


Die Sonne schien im Mai seltener als üblich, im Flächenmittel fehlen etwa 20 Prozent auf eine ausgeglichene Bilanz. Das größte Defizit wurde in Osttirol, Kärnten und dem Oberen Murtal verzeichnet, so gab es etwa auf der Villacher Alpe nur die Hälfte der üblichen Sonnenstunden. Von Oberösterreich bis ins östliche Flachland fallen die Abweichungen dagegen gering aus und die Sonnenstunden waren annähernd durchschnittlich.

Abweichung der Sonnenscheindauer vom Klimamittel im Mai 2023. © UBIMET

Weniger Gewitter als üblich

Im Mai wurden in Österreich in Summe 81.714 Blitzentladungen erfasst, die meisten davon in Niederösterreich und der Steiermark. Damit gab es nur etwa 60 Prozent der üblichen Anzahl an Blitzen. Deutlich weniger Blitze gab es zuletzt im sehr kühlen Mai 2021, während es im Vorjahr mehr als doppelt so viele Entladungen gab. Dennoch blieben erste kräftige Gewitter nicht aus, so kam es etwa am 23. Mai knapp östlich von Graz zu einem schweren Gewitter mit Starkregen, stürmischen Böen und Hagel bis zu 3 cm. Weiters wurde am 6. in der Gemeinde Ziersdorf im Bezirk Hollabrunn der zweite Tornado des Jahres in Österreich dokumentiert.

Blitzdichte im Frühjahr 2023. © www.uwz.at

Frühling 2023: trüb und nass

Der meteorologische Frühling schließt mit einer Abweichung von -0,2 Grad zum Mittel von 1991 bis 2020 nahezu durchschnittlich ab, wobei besonders der April ungewöhnlich kalt war. In Erinnerung bleibt das Frühjahr vor allem für die großen Regenmengen, so gab es im Flächenmittel 20 Prozent mehr Niederschlag als üblich. In Vorarlberg, im Tiroler Oberland, in der Südwesteiermark und im äußersten Osten wurde das Soll oft sogar um 50 bis 60 Prozent übertroffen.

Anteil vom klimatologischen Niederschlags im Frühjahr 2023. © UBIMET

Passend dazu gab es im gesamten Land auch weniger Sonnenschein als üblich, wobei es vom Tiroler Unterland bis in in de westliche Obersteiermark mit teils weniger als 70 Prozent der üblichen Sonnenstunden besonders trüb war. In Summe liegt einer der 15 trübsten und nassesten Frühlinge der Messgeschichte hinter uns.

Abweichung der Sonnenscheindauer vom Klimamittel im Frühjahr 2023. © UBIMET

Extremwerte Mai 2023

(Bundesland, Tag des Auftretens)
Stand: Heute, 30.05.2023, 10 Uhr

Höchste Temperaturen
  • 29,2 Grad Wien – Innere Stadt (W, 22.)
  • 28,8 Grad Innsbruck (T, 22.)
  • 28,5 Grad Linz (OÖ, 22.) und Wolkersdorf (NÖ, 23.)
Tiefste Temperaturen
  • -4,9 Grad Liebenau – Gugu (OÖ, 04.)
  • -4,4 Grad Schwarzau im Freiwald (NÖ, 04.)
  • -2,9 Grad Obergurgl (T, 18.)
  • -2,3 Grad St. Michael im Lungau (S, 04.)
Nasseste bewohnte Orte
  • 266 Liter pro Quadratmeter Fraxern (V)
  • 247 Liter pro Quadratmeter Mittelberg (V)
  • 245 Liter pro Quadratmeter Eibiswald (ST)
Absolut sonnigste Orte
  • 258 Sonnenstunden Mörbisch (B)
  • 242 Sonnenstunden Gänserndorf (NÖ)
  • 241 Sonnenstunden Zwerndorf (NÖ)
Stärkste Windspitzen Niederungen
  • 88 km/h Fischbach (ST, 01.)
  • 85 km/h Feldkirchen bei Mattighofen (OÖ, 23.)
  • 81 km/h Wolfsegg (OÖ, 11.)
Sommertage
  • 10 Ferlach (K)
  • 9 Innsbruck (T), St. Andrä im Lavanttal (K)

Hitzetag: Wann fallen die 30 Grad?

Hitze im Sommer

Bereits im April 30 Grad möglich

30 Grad im Frühling (März, April, Mai) waren früher eine Seltenheit, in Zeiten der Klimaerwärmung kam das zuletzt aber immer häufiger vor. Sogar bereits ab Mitte April sind Hitzetage möglich, wie der Blick ins Archiv zeigt.

In allen Bundesländern mit Ausnahme von Kärnten wurden die frühesten 30-Grad-Tage im April verzeichnet. Dabei hat die Stadt Salzburg die Nase vorne, hier wurden schon am 17. April 1934 30,0 Grad gemessen und damit hält die Mozartstadt schon seit fast 90 Jahren den Österreich-Rekord für den frühesten Hitzetag der Messgeschichte.

Hier eine Übersicht der frühesten Hitzetage für jedes Bundesland:

Station Bundesland Datum Höchstwert
Stadt Salzburg Salzburg 17.04.1934 30,0 Grad
Eisenstadt Burgenland 28.04.1947 30,0 Grad
Obersiebenbrunn Niederösterreich 23.04.1968 30,0 Grad
Leibnitz Steiermark 24.04.1968 30,0 Grad
Klagenfurt Kärnten 06.05.2003 31,9 Grad
Bad Goisern Oberösterreich 27.04.2012 30,4 Grad
Bregenz Vorarlberg 28.04.2012 31,2 Grad
Kufstein Tirol 28.04.2012 31,2 Grad
Wien-Innere Stadt Wien 29.04.2018 30,3 Grad

Meist aber erst im Juni heiß

Der Zeitpunkt des ersten Hitzetages liegt allerdings im langjährigen Durchschnitt je nach Region erst zwischen Anfang und Mitte Juni. Dabei machte sich in den letzten Jahren die Klimaerwärmung deutlich bemerkbar.

In der Stadt Salzburg zum Beispiel gab es den ersten 30er im Zeitraum 1961-1990 im Mittel am 28. Juni (siehe grüner Stern in Grafik), im jüngsten Klimamittel (umfasst 1991-2020, siehe rotes Plus in Grafik) wanderte dieser Termin um fast 3 Wochen nach vorne auf den 09. Juni.

Wann treten 30 Grad in Österreich erstmals auf. Eine Statistik für die Landeshauptstädte.

2023 Premiere frühestens im Juni

Die Temperaturen steigen in den kommenden Tagen meist auf 20 bis 27 Grad. Das ist zwar angenehm warm und auch völlig normal für die Jahreszeit, von einem 30er sind wir damit aber natürlich noch recht weit entfernt. Bis auf Weiteres bleiben die 29,2 Grad in der Wiener Innenstadt am 22. Mai als Jahreshöchstwert noch unerreicht.

Zum nächsten Wochenende hin steigen die Chancen aus heutiger Sicht aber deutlich an, dass wir die 30-Grad-Marke erstmals in diesem Jahr knacken können. Es wird aber wohl eine knappe Kiste, wir müssen einfach abwarten.

Übersicht des Termins für den „Ersten 30er“ seit 2010:

Jahr Erster 30er des Jahres
2023 ???
2022 11. Mai
2021 10. Mai
2020 23. Mai
2019 03. Juni
2018 20. April
2017 19. Mai
2016 22. Mai
2015 05. Mai
2014 21. Mai
2013 13. Juni
2012 27. April
2011 24. Mai
2010 25. Mai

Freundliches und frühsommerliches Wetter zu Pfingsten

Frühsommerliches Wetter © pixabay.com

Der Mai verlief bislang in einigen Regionen des Landes deutlich zu nass, österreichweit regnete es um knapp 50% mehr, als im langjährigen Mittel üblich. Von Vorarlberg und Tirol bis in die Südsteiermark sowie im Osten des Landes wurde sogar doppelt so viel Regen registriert. Pünktlich zu Pfingsten stellt sich die Wetterlage aber um und das Wetter beruhigt sich nachhaltig.

Vorläufige Niederschlagsabweichung im Mai 2023. © UBIMET
Vorläufige Niederschlagsabweichung im Mai 2023. © UBIMET

In den nächsten Tagen übernimmt das ausgeprägte Hoch VERA über dem Ostatlantik die Regie im Wettergeschehen, damit stellt sich verbreitet sonniges und freundliches Wetter ein. Nur über den Bergen machen sich Quellwolken bemerkbar und im westlichen Bergland sind an den Nachmittagen auch einzelne Schauer oder lokale Wärmegewitter zu erwarten. Unwettegefahr, wie etwa am vergangenen Dienstag (https://uwz.at/de/a/am-dienstag-kraeftige-gewitter-in-oesterreich), besteht aber bis auf Weiteres keine.

Europa - Bodendruck- und Frontenkarte für Freitag 26. Mai 2023, 14 Uhr MESZ (Quelle: UBIMET)
Bodendruck- und Frontenkarte für Freitag 26. Mai 2023, 14 Uhr MESZ (Quelle: UBIMET)

Dazu steigen die Temperaturen meist auf 19 bis 26 Grad, die höchsten Werten sind etwa im Inntal, im Lienzer Becken oder im Drautal zu erwarten. Am Pfingstmontag zeichnet sich auch in der Osthälfte ein Sommertag (Höchstwert ≥ 25 Grad) ab.

Endgültiger Start in die Badesaison

Nach dem bislang recht durchwachsenen Mai lockt das Pfingstwochenende nun in die Freibäder und zu den Seen. Vielerorts ist bei dem Sprung ins kühle nass aber noch eine gewisse Überwindung erforderlich, oft liegen die Wassertemperaturen noch etwas unter dem langjährigen Mittel. Wir haben für euch die aktuellen Temperaturen von ausgewählten Seen zusammengetragen:

Wörthersee (K) 17 Grad
Neusiedler See (B) 18 Grad
Alte Donau (W) 19 Grad
Mattsee (S) 13 Grad
Mondsee (OÖ) 13 Grad
Stubenbergsee (ST) 18 Grad
Bodensee (V) 12 Grad
Achensee (T) 11 Grad
Hintersee (S) 13 Grad
Herrensee/Litschau (NÖ) 19 Grad

 

 

Taifun Mawar zieht über die Insel Guam hinweg

Guam ist die größte und südlichste Insel des Marianen-Archipels im westpazifischen Ozean und ist ein nichtinkorporiertes Territorium der Vereinigten Staaten. Die Insel wurde vergangene Nacht von Taifun Mawar erfasst. Bei einem Taifun handelt es sich um das gleiche Wetterphänomen wie bei einem Hurrikan, je nach Entstehungsgebiet werden diese tropischen Wirbelstürme aber unterschiedlich benannt: Im Atlantik und im Nordpazifik nennt man sie Hurrikane, im Indischen Ozean und in Australien Zyklone und im Nordwestpazifik sowie in Südostasien Taifune.

Der Sturm hat zu sintflutartigem Regen, Überschwemmungen und einer Sturmflut geführt. Die Wettertstation am Flughafen Guam ist nach einer Windböe von 168 km/h ausgefallen, die Wettermodelle berechnen auf dem offenen Ozean aber sogar Böen um 250 km/h. Derzeit ist der Strom in weiten Teilen des Insel ausgefallen, somit gibt es auch keine aktuellen Radardaten. In diesen Stunden zieht der Taifun langsam westwärts ab, damit ist auf Guam eine zögerliche Entspannung der Lage in Sicht.

Verstärkung zu Kategorie 5

Der Taifun wird sich in den kommenden Stunden auf seinem Kurs gen Westen neuerlich verstärken. Am Samstag wird er über der Philppinensee sogar die höchste Kategorie 5 erreichen mit mittleren Windgeschwindigkeiten um 250 km/h und Böen um 300 km/h. Die weitere Zugbahn ist noch ungewiss, laut dem ECMWF-Modell kann man jedenfalls nicht ausschließen, dass der Taifun am kommenden Dienstag noch den äußersten Norden der Philippinen oder Taiwan erreicht.

Prognose der weiteren Zugbahn von Zyklon Mawar. © JTWC

Am Dienstag kräftige Gewitter in Österreich

Gewitter im Großraum Wiener Neustadt - Storm Science Austria

+++ Letztes Update 18:45 Uhr +++

Die letzten Gewitterzellen sind jetzt nach Osten abgezogen und in den nächsten Stunden beruhigt sich das Wetter überall. An der Karte unterhalb sieht man anhand des Blitzverlaufes, dass fast der ganze Norden und Südosten von Österreich heute von Gewittern betroffen waren. Ausnahme bildet dabei Wien, dort hat der Wienerwald wie ein Schutzschirm gewirkt.

Die meiste Blitze gab es heute mit knapp 20.000 in Niederösterreich, gefolgt von der Steiermark und Oberösterreich.

Im Zuge der heutigen Gewitter fielen stellenweise beachtliche Regenmengen vom Himmel, wie man folgender Tabelle entnehmen kann:

Am morgigen Mittwoch ist dann nur mehr südlich der Alpen mit Gewittern zu rechnen, im Norden und Westen bleibt es dagegen meist trocken.

Damit beenden wir unseren Liveticker für heute und bedanken uns für Ihr Interesse.

+++ Update 17:20 Uhr +++

Das Gewitter südlich vom Flughafen Schwechat beeinträchtigt auch den Flugverkehr, so musste der Flug OS838 aus Larnaca und der Flug OS104 die Landung abbrechen und sich in eine Warteschleife begeben. ( Quelle: Screenshot Flightradar24, https://www.flightradar24.com/AUA104/3067ea74 )

+++ Update 17:00 Uhr +++

Südlich vom Flughafen Schwechat hat sich eine kräftige Gewitterzelle gebildet, wie man auf dem Foto von Storm Science Austria erkennen kann:

+++ Update 16:50 Uhr +++

Aktuell zieht im Bezirk Mödling eine besonders kräftige Gewitterzelle in Richtung Seewinkel, auch hier muss man in der nächsten Zeit mit Starkregen und kleinkörnigem Hagel rechnen.

+++ Update 16:20 Uhr +++

Von Nordwesten her fließen in Bayern mittlerweile allmählich stabilere Luftmassen ein und damit nimmt auch die Gewittertätigkeit dort ab, wie man im rot markierten Bereich am Radarbild erkennen kann. In weiterer Folge wird sich auch in Oberösterreich in den nächsten 2 bis 3 Stunden das Wetter wieder zunehmends beruhigen.

+++ Update 16:00 Uhr +++

Die kräftigen Gewitter heute bringen stellenweise ordentliche Niederschlagsmengen mit sich, wie man im nachfolgenden Video gut erkennen kann.

+++ Update 15:50 Uhr +++

Spitzenreiter bei den Blitzen heute ist mit gut 14.000 Blitzen immer noch die Steiermark, gefolgt von Oberösterreich und Niederösterreich.

+++ Update 15:30 Uhr +++

Auch der nördliche Großraum von Linz wird in den nächsten Minuten von einem kräftigen Gewitter erfasst. Aktuell sieht es über Altenberg bei Linz ( Quelle: Storm Science Austria) so aus:

+++ Update 15:00 Uhr +++

Aktuell ziehen Gewitter vom Waldviertel in Richtung Südosten, dabei ist mit Starkregen und stellenweise kleinkörnigem Hagel zu rechnen.

+++ Update 14:15 Uhr +++

Hier ein aktuelles Video aus dem Raum Horn (Waldviertel, Quelle: Storm Science Austria), hier sind auch Hagelkörner bis zu 2 cm Größe mit dabei:

+++ Update 13:45 Uhr +++

Auch in Graz (siehe Webcam) wird es nun vermehrt gewittrig, hier der Blick nach Südosten Richtung Gleisdorf

Quelle: https://www.foto-webcam.eu/webcam/helmut-list-halle/

+++ Update 13:30 Uhr +++

Von Kärnten bis ins Weinviertel ging bzw. geht sich heute ein Sommertag aus mit 25 Grad oder mehr (gelb in Karte markiert). Besonders dort sind heute auch die kräftigsten Gewitter am Start.

+++ Update 13:15 Uhr +++

Gut 4.000 Blitze gab es bisher schon, die meisten in der Steiermark. Diese Zahlen werden aber noch deutlich größer, in den kommenden Stunden bleibt es ja gewittrig.

Volltreffer indes für die Wetterstation Bernstein im Südburgenland. 40 l/m² in nur 1 Stunde!

+++ Update 12:45 Uhr +++

Große Temperaturunterschiede gibt es aktuell im Land, je nach dem ob man vor/unter/hinter der Kaltfront ist. Nur 13 Grad im Salzburger Land, 26-27 Grad im Osten und Südosten:

+++ Update 12:30 Uhr +++

Die aktuelle Lage anhand der Blitzentladungen der vergangenen 3 Stunden: die meisten Gewitter gibt es derzeit (Blitze in weiß dargestellt) in der Steiermark und Umgebung. Die kräftigsten Zellen sind jene am Wechsel, die nun südostwärts ins Burgenland ziehen!

+++ Update 12:00 Uhr +++

Von Oberösterreich über Niederösterreich, Wien, das Burgenland bis in die Südsteiermark liegt der sog. Taupunkt derzeit bei um oder sogar über 15 Grad (siehe Karte). Der Taupunkt ist ein Maß für die Feuchte der Luft, alles über 15 Grad wird von uns als schwül empfunden. Genau in diesen Regionen kommt es heute zu den kräftigsten Gewittern!

+++ Update 11:30 Uhr +++

Warum kommt es heute überhaupt zu Gewittern? Der Blick auf die Großwetterlage hilft. Die Kaltfront (in blau auf Bild) eines Tiefs über Dänemark nähert sich von Nordwesten her, in deren Vorfeld ist die Luft feucht und labil geschichtet.

Die Wetterlage am Dienstag. Quelle: DWD

+++ Update 11:15 Uhr +++

Noch ist es zwar recht früh am Tag, aber schon jetzt geht es los mit den ersten Gewittern. Der Blick auf das aktuelle Radarbild zeigt: Über dem Waldviertel und in der nördlichen Obersteiermark blitzt und donnert es schon. Diese verlagern sich nun weiter nach Südosten.

Pfingsten sonnig und warm

Mai mit Sonne

Nur kurz unbeständig

Das Gastspiel des Sommers im Mai der vergangenen Tage pausiert nur vorübergehend, gestern war dies mit gut 29 Grad in der Wiener Innenstadt der bislang wärmste Tag des Jahres. Mit Bregenz gab es schließlich zum Wochenauftakt auch noch in der letzten verbliebenen Landeshauptstadt einen Sommertag. Heute erreicht uns eine Kaltfront mit einigen Schauern und Gewittern von Westen her, der morgige Mittwoch verläuft dann oft wechselhaft und mit Ausnahme des freundlichen Nordostens auch dicht bewölkt. Doch schon am Donnerstag endet der Tiefdruckeinfluss und das Hoch VERA mit Kern über der Nordsee und Großbritannien übernimmt mehr und mehr die Regie beim Wetter. Hochdruckeinfluss ist dann auch das Stichwort für das verlängerte Wochenende.

Pfingsten in trockenen Tüchern

Von Freitag bis einschließlich Montag dominiert im ganzen Land der Sonnenschein, wenn überhaupt machen sich über den Bergen Quellwolken bemerkbar. Dazu bleibt es im Großteil Österreichs auch das gesamte Wochenende hinweg trocken, selbst über den Bergen bleibt die Schauerneigung gering. Die Temperaturen präsentieren sich dabei perfekt für jegliche Aktivitäten im Freien – nicht zu kühl und nicht zu heiß. Die Höchstwerte zu Pfingsten liegen meist zwischen 20 und 27 Grad, wobei es im Westen und Südwesten immer am wärmsten sein dürfte. Auch für ausgedehnte Wanderungen sind die Bedingungen also annähernd perfekt. Die Frostgrenze steigt auf weit über 3000 Meter, in 2000 Meter erwarten wir Höchstwerte um +10 Grad. Zu beachten ist aber noch immer die Schneelage, besonders steile Altschneefelder können beim Queren tückisch sein.

Ab in den Süden?

Auch in den beliebten Destinationen für einen Kurzurlaub kündigen sich perfekte Wetterverhältnisse an. Rund um die Obere Adria dominiert ebenfalls das gesamte Wochenende hindurch sonniges Frühsommerwetter, die Temperaturen sind mit 24 bis 27 Grad recht ähnlich zu jenen hierzulande. Ausgiebige Strandtage sind also gesichert, der Sprung ins kühle Nass des Mittelmeers bleibt aber wohl eher den Hartgesottenen vorenthalten. Die Wassertemperatur in Kroatien und Norditalien liegt aktuell noch bei erfrischenden 17 oder 18 Grad.

Stormchaser im Inneren eines Tornados

Die Aufnahmen der Stormchaser zeigen einen einzigartigen Blick vom Inneren eines Tornados mit geschätzten Windgeschwindigkeiten um 260 km/h. Ziel dieser Tornadojäger ist es, Wetterdaten aus dem Inneren eines Tornados zu sammeln, was in diesem Fall geglückt ist. Für das Unterfangen sind die Wetterexperten bereits seit vielen Jahren mit einem eigens umgebauten bzw. gepanzerten Fahrzeug unterwegs, dem sog. „Dominator 3„. Die Bilder sind in der Nähe vom Ort Spalding in Nebraska am 12. Mai entstanden. Die Lage war günstig, da aufgrund der fehlenden Bäume von vergleichsweise wenig herumfliegenden Trümmern auszugehen war.

Drohnenaufnahme des Tornados

Aufnahme aus dem Fahrzeug

Anm: Beim Zeitpunkt um etwa 0:37 befindet sich das Fahrzeug mitten im Tornado, man kann hier eine Änderung der Windrichtung erkennen.


Am Dienstag im Osten kräftige Gewitter

Gewitter bei Horn - Quelle: Storm Science Austria (SSA)

Anhand der Großwetterlage für morgen lässt sich gut erkennen, warum die derzeitige frühsommerliche Witterung zu Ende geht und dies auch mit verbreiteten Gewittern einhergeht. Ein kleinräumiges Tief über Dänemark lenkt seine Kaltfront (blau) über Deutschland hinweg Richtung Österreich. Vor der Front lagert noch einmal feucht-warme und labil geschichtete Luft.

Die Wetterlage am Dienstag. Quelle: DWD

Schon in der Früh sind vom Bregenzerwald bis zum Tiroler Unterland erste Schauer und einzelne Gewitter dabei. Sonst heizt die Sonne zunächst nochmal ordentlich ein und bringt die Luft zum brodeln. Die Schauer und Gewitter breiten sich im Tagesverlauf auf weite Teile Österreichs aus. Am längsten trocken bleibt es im Klagenfurter Becken, im Süden der Steiermark, im Burgenland und im östlichen Flachland.

Hier eine Animation, wie sich die Schauer und Gewitter ausbreiten:

Animation des Niederschlags am Dienstag (5 Uhr bis 23 Uhr)

Am kräftigsten fallen die Gewitter in einem Streifen vom Waldviertel über das Weinviertel und das östliche Flachland und den Seewinkel bis zum Grazer Bergland aus. Hier drohen v.a. ergiebige Regenmengen, da die Gewitter nur langsam ziehen werden. 30-40 l/m² in kurzer Zeit sind möglich, hinzu kommen kräftige Böen und kleiner Hagel.

Das Gewitterpotential morgen in Österreich.

In den Abendstunden lässt die Gewittergefahr wieder nach, in den Folgetagen sind dann generell keine kräftigen Gewitter mehr zu erwarten.

Zu Wochenebginn im Nordwesten kräftige Gewitter

Blitz

Zwischen einem umfangreichen Höhentief mit Kern über der Iberischen Halbinsel und einem Hoch über Russland haben in den vergangenen Stunden aus Südosten nach und nach feuchtwarme Luftmassen Deutschland erfasst. Quer über Deutschland bildet sich allmählich auch ein Bodentrog aus, vorerst sorgt ein schwach ausgeprägter Höhenrücken aber noch für überwiegend stabile Wetterverhältnisse.

In weiten Teilen des Landes wird es am Sonntag sommerlich warm. © UBIMET

Im Laufe des Sonntags steigt die Schauer- und Gewitterneigung allerdings ausgehend vom Bergland etwas an, besonders in der Oberlausitz, im Sauerland, im Hochschwarzwald und in den Allgäuer Alpen. In den Abendstunden nimmt die Gewitterneigung vor allem vom Münsterland bis zu den Ostfriesischen Inseln zu, örtlich können die Gewitter hier auch kräftig ausfallen mit großen Regenmengen in kurzer Zeit.

Am Montag kräftige Gewitter

Zu Wochenbeginn sammelt sich in der Tiefdruckrinne quer über Deutschland zunehmend energiereiche Luft und mit Annäherung eines kleinräumigen Höhentiefs über der Nordsee steigt die Gewitterbereitschaft vor allem im Nordwesten deutlich an. Im Bereich der Nordsee gehen bereits am Vormittag Schauer und Gewitter nieder, im Laufe des Nachmittags sind dann von Schleswig-Holstein über Niedersachsen bis nach Hessen und zum Sauerland recht verbreitet Gewitter zu erwarten, dabei kann es örtlich zu Starkregen, Hagel und kräftigen Windböen kommen. Im Nordwesten ist die Gefahr von kleinräumigen Überflutungen erhöht!

Im Bereich der Nordsee wird die Tiefdruckrinne von einem Höhentief aktiviert. © FU Berlin

Im Südwesten sind vor allem im Berg- und Hügelland örtlich kräftige Wärmegewitter zu erwarten, die in den Abendstunden mitunter auch auf das angrenzende Flachland übergreifen. In der Nacht zum Dienstag nimmt die Schauer- und Gewitterneigung auch im Osten allmählich zu und am Dienstag liegt der Schwerpunkt der Gewittertätigkeit dann zwischen der Ostsee und der Oberlausitz sowie am Alpenrand.

Aktuelle Regenprognose für den Montagnachmittag und -abend von ICON-D2.

Sommer gibt Lebenszeichen von sich

Baden im See im Sommer

Das Frühjahr war heuer durch viel Tiefdruckeinfluss bestimmt und bei vergleichsweise wenig Sonnenschein waren warme Tage bislang selten. Der erste Sommertag der Saison (Höchstwert >25 Grad) wurde heuer am 4. Mai in Innsbruck verzeichnet, also etwas später als im langjährigen Mittel von 1991 bis 2020. Am 5. Mai wurde in einigen Bundesländern ein Sommertag verzeichnet, nur in Niederösterreich, Wien und Vorarlberg hat es bislang noch nicht geklappt. Dies wird sich aber bald ändern, so erreichen die Temperaturen im Osten Niederösterreichs bereits am Samstag Höchstwerte um 25 Grad und am Sonntag wird es noch etwas wärmer.

Vorläufige Temperaturabweichung im Frühjahr 2023. © UBIMET

Erster Sommertag in Wien

Am Sonntag liegt Österreich am Rande eines Hochs namens ULLA mit Kern über Russland und vor allem an der Alpennordseite und im Osten scheint häufig die Sonne.  Im südlichen Bergland halten sich hochnebelartige Restwolken, tagsüber kommt aber auch hier zeitweise die Sonne zum Vorschein. Im Laufe des Nachmittags entstehen im Bergland Unterkärntens, im Grazer Bergland sowie im Bregenzerwald lokale Wärmegewitter, sonst bleibt es weitgehend trocken. Der Himmel präsentiert sich mitunter diesig durch Saharastaub und die Höchstwerte liegen verbreitet im Bereich der 25-Grad-Marke, somit gibt es auch in Wien und Vorarlberg den ersten Sommertag der Saison. Im Raum Innsbruck zeichnen sich sogar Spitzen bis zu 28 Grad ab, eine Spur kühler bleibt es dagegen von Osttirol über Kärnten bis in die Mur-Mürz-Furche.

Am Sonntag gibt es auch in Wien einen Sommertag (zum Vergrößern anklicken).

Kühles Nass

Die Wassertemperaturen der heimischen Seen sind derzeit noch eher verhalten, da das häufig trübe und nasse Wetter bislang nur eine zögerliche Erwärmung ermöglicht hat. Meist liegen die Wassertemperaturen zwischen etwa 11 und 16 Grad.

Alte Donau (W) 16 Grad
Neusiedler See (B) 14 Grad
Mondsee (OÖ) 14 Grad
Mattsee (S) 14 Grad
Stubenbergsee (ST) 16 Grad
Wörthersee (K) 15 Grad
Bodensee (V) 12 Grad
Baggersee Innsbruck (T) 16 Grad
Donau (NÖ) 12 Grad
Die meisten Gewässer wie etwa der Wörthersee sind derzeit etwas kühler als für die Jahreszeit üblich. Daten © Hydrographischer Dienst Kärnten

Sommerlicher Wochenbeginn

Am Montag scheint häufig die Sonne, allfällige Restwolken lösen sich bis zum Vormittag auf. Am Nachmittag entstehen dann über dem Bergland lokale Schauer oder Gewitter, abseits der Alpen geht der Tag aber meist freundlich und trocken zu Ende. Nur am Bodensee und im Außerfern wird es am Abend ebenfalls gewittrig. Mit maximal 21 bis 28 Grad bleibt es angenehm warm, wobei zumindest örtlich in jedem Bundesland Höchstwerte von 25 Grad zu erwarten sind.

Schauer und Gewitter

Im Vorfeld einer schwachen Kaltfront stellt sich ab Dienstag neuerlich unbeständiges Wetter mit Schauern und Gewittern ein. Die Temperaturen gehen wieder etwas zurück.

Starkregen hält Norditalien in Atem

Überschwemmungen in Emilia-Romagna

Die derzeitige Wetterlage mit mehreren Mittelmeertiefs in kurzer Zeit hat in Norditalien zu Überschwemmungen geführt. Besonders betroffen ist derzeit die Provinz Emilia-Romagna, die auf der Nordseite des Apenninen liegt. Die unten stehende Graphik (bitte anklicken zum vergrößern) zeigt die Regenmengen seit Montagmittag, das meiste davon fiel innerhalb von rund 36 Stunden.

Regenmengen seit Montagmittag © UBIMET

Seit Monatsanfang gab es dort bereits verbreitet mehr als 300 L/m². Somit sind die Böden nach einem sehr trocken Winter nun übersättigt und können die Wassermassen nicht mehr aufnehmen. Als Folge sind nun ganze Landstriche überflutet und mehrere Menschen sind ums Leben gekommen. Hier einige Eindrücke:

 

 

Starkregen im Piemont

Mit einem neuen Tief, welches sich über der Tunesisch-Algerischen Grenzregion bildet und nach Norden zieht dreht die Strömung über Norditalien am Wochenende wieder aus Südost und neuerlich erreicht ein Schwall sehr feuchter Luft die Süd- und Westalpenregion. Dabei wird sich die Luft von Osten her gegen die See- und Westalpen stauen und hier für sehr ergiebigen Regen sorgen. In Summe werden lokal rund 250 L/m² prognostiziert und auch hier drohen nun Überflutungen.

Prognostizierte Regenmengen bis Sonntagmittag nach dem ICON-Modell © DWD/UBIMET

Zudem deuten sich für Sizilien und generell Süditalien mit dem Tief kräftige Gewitter mit Starkregen an, zudem ist auch die Gefahr von Wasserhosen gegen, die wenn sie an Land gehen dort für Schäden sorgen können.

Italientief CHAPPU bringt zur Wochenmitte nächsten Regen

Die Wetterlage scheint derzeit eingefahren zu sein, alle paar Tage zieht vom Mittelmeer das nächste Tief heran und die Temperaturen verharren gleichzeitig deutlich unterdurchschnittlich. Der nächste Vertreter seiner Art ist das Tief CHAPPU, welches über dem südlichen Mittelmeer entsteht und am Montag allmählich gen Norden zieht. Am Dienstag erreicht es schließlich Österreich und neuerlich setzt kräftiger Regen ein. Dieser wird auch am Mittwochvormittag weiter anhalten.

Prognose der Niederschlagssumme von Dienstagfrüh bis Mittwochabend. © UBIMET

Im Vergleich zum Regen am Muttertag deutet sich ein stärkeres Ereignis an.  Dabei prognostizieren die Modelle insbesondere entlang der zentralen und östlichen Nordalpen sowie im Grenzgebiet zu Slowenien teils Mengen von 60 bis an die 80 L/m² in rund 36 Stunden an. Nachdem der bisherige Frühling schon teils sehr nass verlaufen ist, können nun kleiner Flüsse erstes Hochwasser führen. Im Westen ist die Gefahr geringer, hier sinkt die Schneefallgrenze teils nochmals auf knapp 1000 m ab.

Prognose der Neuschneesumme von Dienstagfrüh bis Mittwochabend. © UBIMET

Nächstes Italientief bringt Regen

Der Frühling mag dieses Jahr nicht so recht in die Gänge kommen. Auch der Mai hatte bisher kein beständiges und warmes Wetter zu bieten, im Gegenteil. Nicht nur die Temperaturen lassen zu wünschen übrig, auch an Sonnenschein fehlt es weiterhin und Regen hat es zumindest im Westen und Süden bereits jetzt in ausreichendem Maße gegeben. So wurde das Monatssoll in weiten Teilen Tirols und Kärntens bereits nach etwa einem Drittel des Mai erreicht.

Anteil vom klimatologischen Monatsniederschlag, laufend bis 13.05.2023 @ UBIMET

Grund hierfür war unter anderem ein Italientief, das von Süden her reichlich Regen gebracht hat. Und wie heißt es schön? ‚Ein Italientief kommt selten allein.‘ Das trifft in diesem Fall gut zu, denn die Großwetterlage bleibt relativ unverändert und fördert weiterhin die Bildung von Tiefs im westlichen Mittelmeerraum. Eines davon macht sich am Sonntag auf den Weg die Alpen zu überqueren und verlagert sich bis Montag nach Polen:

Bodendruck- und Frontenkarte für Sonntag, 14. Mai 2023, 14 Uhr MESZ (Quelle: UBIMET)

Einmal mehr hat es viel Landregen im Gepäck, besonders für den Süden und mit Abstrichen auch für den Osten. Häufig sind hier am Sonntag um 30 l/qm zu erwarten. An der Westflanke des Tiefs wird dagegen feuchte Luft von Nordwesten her gegen die Alpennordseite gestaut, hier kommt es zu schauerartig verstärktem Regen.

Prognose der aufsummierten Regenmenge über 24 Stunden bis Montagfrüh @ UBIMET

In Summe also weiter viele Wolken und viel Nass von oben. Und nach aktuellem Stand wird das auch noch nicht alles sein, denn bereits am Dienstag kündigt sich das nächste Tief von Italien her an.

 

Tropischer Zyklon MOCHA bedroht Myanmar

Derzeit befindet sich der Zyklon im Golf von Bengalen als Kategorie 2 Sturm mit Mittelwinden von 170 km/h und Böen von über 200 km/h. Die Wassertemperaturen betragen dort mehr als 30°C, was der weiteren Verstärkung dienlich ist. In der folgenden Animation ist der Versuch des Sturms zu erkennen, ein Auge auszubilden.

Zyklon MOCHA © https://www.tropicaltidbits.com/sat/satlooper.php?region=01B&product=vis_swir

Dies ist immer ein Indiz für einen besonders starken tropischen Sturm. Dabei ist zu beachten, dass schwächere Stürme (Kategorie 1 und 2) in nicht wenigen Fällen kein Auge ausbilden. Im Auge sinkt sehr trockene Stratosphärenluft ab und sorgt deswegen für Wolkenauflösung. Damit ist ein Druckabfall im Zentrum verbunden und folglich eine weitere Verstärkung.

Mikrowellenradarbild von MOCHA vom 12.5.2023 um 14 Uhr MESZ © Link zur Quelle

Das letzte Mikrowellenradarbild zeigt, dass das Auge noch nicht vollständig geschlossen ist, ausgelöst durch noch etwas Windscherung (Windrichtung und -geschwindigkeit nehmen mit der Höhe zu). Dies bedeutet, dass die Intensivierung derzeit noch nicht allzu schnell verläuft. Dies soll sich aber in den kommen Stunden ändern. Zudem erkennt man gut die Bandstruktur der Regenbänder, die für viele tropische Stürme typisch ist.

Prognose der Zugbahn nach dem ECMWF © ECMWF

Nach der Prognose des ECMWF wird der Zyklon mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit am Sonntag in Myanmar auf Land treffen. Dabei deutet sich ein Kerndruck von möglicherweise um 930 hPa an und einem Mittelwind von 200 km/h. Damit wird eine markante Sturmflut einhergehen. Die Küstenregionen dort sind recht flach, sodass große Schäden zu befürchten sind.

Die Eisheiligen kommen

https://stock.adobe.com

Kalte Gefährten

Den Ursprung der Eisheiligen nimmt man im Mittelalter an, als die gläubige, vorwiegend bäuerliche Bevölkerung von spätem Frost und den dadurch entstandenen Ernteeinbußen betroffen war. Die Ehrfurcht vor diesem Witterungsphänomen hat die Menschen dazu veranlasst, die Gedenktage Heiligen und Märtyrern zuzuordnen. Je nach Region sind das drei bis fünf Eisheilige:

Mamertus, Bischof von Vienne – 11. Mai (nur Norddeutschland)
Pankratius, frühchristlicher Märtyrer – 12. Mai
Servatius, Bischof von Tongeren – 13. Mai
Bonifatius, frühchristlicher Märtyrer – 14. Mai
Sophia „Kalte Sophie“, frühchristliche Märtyrerin – 15. Mai

Die Statistik

Frost im Mai und somit auch zu den Eisheiligen ist in den tiefen Lagen generell recht selten . Deutlich häufiger sind späte Fröste allerdings in höher gelegenen Alpentälern. In diesen Regionen ist sogar Anfang Juni noch leichter Morgenfrost möglich. Die Eisheiligen sind aus meteorologischer Sicht eine sogenannte Singularität, ein Ereignis, welches wiederholt auftritt. In den vergangen 50 Jahren gab es vor allem zwischen dem 20. und dem 25. Mai immer wieder größere Kaltlufteinbrüche . Das ist vor allem bemerkenswert, da der Zeitraum der Eisheiligen ursprünglich aus der Zeit des Julianischen Kalenders stammt. Bei der gregorianischen Kalenderreform im 16. Jahrhundert blieben die Tage allerdings unverändert. Genau genommen sind somit die Eisheiligen in Wirklichkeit erst zwischen dem 19. und dem 23. Mai, also eine gute Woche später.

Die Klimaveränderung macht allerdings auch vor den Eisheiligen nicht Halt: Zuletzt sind sie oft ganz ausgeblieben. Häufig verhielt sich das Wetter sogar umgekehrt, wodurch sich bei manchen der Begriff „Schweißheiligen“ entwickelt hat, da zu dieser Zeit häufig die ersten Sommertage mit bis zu 30 Grad aufgetreten sind.

Und dieses Jahr?

Die Eisheiligen erstrecken sich bis zur Kalten Sophie am 15. Mai, den Montag. Und nach aktuellem Stand bleibt das Wetter auch zumindest bis dahin wechselhaft und für die Jahreszeit eher zu kühl. Beständiges Hochdruckwetter in Verbindung mit frühsommerlichen Temperaturen ist vorerst also nicht in Sicht.

Hier noch die Niederschlagsprognose bis einschließlich 15. Mai:

 

Titelbild @ https://stock.adobe.com

Eisheilige stehen bevor

@ https://stock.adobe.com

Kalte Gefährten

Den Ursprung der Eisheiligen nimmt man im Mittelalter an, als die gläubige, vorwiegend bäuerliche Bevölkerung von spätem Frost und den dadurch entstandenen Ernteeinbußen betroffen war. Die Ehrfurcht vor diesem Witterungsphänomen hat die Menschen dazu veranlasst, die Gedenktage Heiligen und Märtyrern zuzuordnen. Je nach Region sind das drei bis fünf Eisheilige:

Mamertus, Bischof von Vienne – 11. Mai (nur Norddeutschland)
Pankratius, frühchristlicher Märtyrer – 12. Mai
Servatius, Bischof von Tongeren – 13. Mai
Bonifatius, frühchristlicher Märtyrer – 14. Mai
Sophia „Kalte Sophie“, frühchristliche Märtyrerin – 15. Mai

Die Statistik

Frost im Mai und somit auch zu den Eisheiligen ist in den tiefen Lagen generell recht selten . Deutlich häufiger sind späte Fröste allerdings in höher gelegenen Alpentälern. In diesen Regionen ist sogar Anfang Juni noch leichter Morgenfrost möglich. Die Eisheiligen sind aus meteorologischer Sicht eine sogenannte Singularität, ein Ereignis, welches wiederholt auftritt. In den vergangen 50 Jahren gab es vor allem zwischen dem 20. und dem 25. Mai immer wieder größere Kaltlufteinbrüche . Das ist vor allem bemerkenswert, da der Zeitraum der Eisheiligen ursprünglich aus der Zeit des Julianischen Kalenders stammt. Bei der gregorianischen Kalenderreform im 16. Jahrhundert blieben die Tage allerdings unverändert. Genau genommen sind somit die Eisheiligen in Wirklichkeit erst zwischen dem 19. und dem 23. Mai, also eine gute Woche später.

Die Klimaveränderung macht allerdings auch vor den Eisheiligen nicht Halt: Zuletzt sind sie oft ganz ausgeblieben. Häufig verhielt sich das Wetter sogar umgekehrt, wodurch sich bei manchen der Begriff „Schweißheiligen“ entwickelt hat, da zu dieser Zeit häufig die ersten Sommertage mit bis zu 30 Grad aufgetreten sind.

Und dieses Jahr?

In diesem Jahr kann man für alle Pflanzenliebhaber schon mal Entwarnung geben. Frost ist zu den Eisheiligen kein Thema, auch wenn die Temperaturen in den kommenden Tagen v.a. tagsüber für die Jahreszeit eher gedämpft sein werden. Das Wetter dazu präsentiert sich wechselhaft, nass wird es mit Ausnahme des äußersten Nordostens über die Eisheilige überall (siehe nachfolgende Regenprognose bis einschließlich Montag). Große Regenmengen beschert indes gleich zwei Italientiefs dem Süden der Bundesrepublik, in Bayern kommen lokal 50 bis 90 l/m² zusammen.

 

Titelbild @ https://stock.adobe.com

Mai weiterhin wechselhaft und eher unterkühlt

Wie der April so der Mai?

Der April zeichnete sich ja schon durch deutlich zu kalte und überdurchschnittlich nasse Verhältnisse aus, garniert mit viel weniger Sonnenschein als üblich. Kurz gesagt wird der Monat zumindest wettertechnisch vielen Menschen nicht übermäßig positiv in Erinnerung bleiben. Der Auftakt in den Mai brachte keine durchgreifende Änderung, rund 10% weniger Sonnenstunden brachten die ersten acht Tage österreichweit. Vom Tiroler Unterland bis zum Südburgenland fehlen gar rund 30% an Sonnenstunden. Im Westen und Süden ist seit Monatsbeginn auch schon annähernd die Hälfte des üblichen Mainiederschlags zusammengekommen. Zumindest die Temperaturen haben sich auf ein durchschnittliches Maß für die Jahreszeit eingependelt, im langjährigen Mittel sind jetzt in den Landeshauptstädten Tageshöchstwerte von rund 20 Grad zu erwarten.

Ein Italientief kommt selten allein

Besonders jene Regionen, die in den ersten Maitagen zu nass waren, bekommen in den kommenden Tagen weiteren Regennachschub. Den Auftakt machen eine Front von Westen her und ein sich ausbildendes Italientief namens ANDREAS. Besonders von Vorarlberg bis Kärnten, Salzburg und zum Innviertel regnet es beginnend heute Nacht bis Freitagfrüh länger anhaltend und teils kräftig. Verbreitet kommen hier 30 bis 50 l/m² zusammen, rund um den Arlberg, in Tirol und Oberkärnten sind lokal auch bis zu 70 l/m² zu erwarten.

Erwartete Regenmengen bis Freitagfrüh.

Gröbere Auswirkungen auf die Flusspegel drohen aber nicht, liegt die Schneefallgrenze relativ weit herunten für die Jahreszeit. Am Donnerstag etwa sind mit stärkerem Niederschlag in den Nordalpen bis knapp über 1000 m Schneeflocken mit dabei. Als wäre ein Italientief nicht schon genug, beehrt uns am Wochenende gleich noch ein zweites. Aus heutiger Sicht liegt der Regenschwerpunkt dann eher in Südosthälfte, von Unterkärnten bis ins östliche Flachland scheinen durchaus 30 bis 60 l/m² denkbar. Hier gibt es aber noch größere Unsicherheiten bezüglich der Zugbahn des Tiefs! Auch in der neuen Woche dürfte sich das wechselhafte Maiwetter fortsetzen.

Weiter unterkühlt – Sommertag lässt lokal noch immer auf sich warten

Bis zum heutigen Tag wurde in sechs der neun Bundesländer zumindest ein Sommertag mit 25 Grad oder mehr registriert, den Auftakt machte wie so oft Innsbruck am vergangenen Donnerstag. Nach Tirol folgten noch Kärnten, die Steiermark, Salzburg, Oberösterreich und das Burgenland. Der absolute Höchstwert in diesem Jahr steht bei 27,2 Grad in Dellach/Drautal von vergangenem Freitag.

Die bisherigen Höchstwerte 2023.

In Wien, Niederösterreich und Vorarlberg wurde die magische Grenze von 25 Grad dagegen noch immer nicht geknackt. Im Mittel der vergangenen 30 Jahre fand die Sommertag-Premiere in der Bundeshauptstadt (Hohe Warte) am 3. Mai statt, in St. Pölten gar am 30. April und in Bregenz wäre sie am 12. Mai.

Gut zu sehen an der folgenden Grafik (Premiere im langjährigen Mittel = rotes Kreuz)

Erster Tag mit einem Höchstwert von mindestens 25.0 Grad für die Landeshauptstädte: Auf der linken Seite können Sie jeweils das früheste Auftreten eines Sommertages pro Stadt erkennen - also am Beispiel Innsbruck der 31. März 2021. Auf der rechten Seite ist der späteste Sommertag in einem Jahr aufgetragen - für Innsbruck der 14. Juni 1887. Das rote X markiert den ersten Sommertag im langjährigen Mittel von 1991-2020, das gelbe X den ersten Sommertag im Mittel von 1961-1990 - UBIMET
Erster Tag mit einem Höchstwert von mindestens 25.0 Grad für die Landeshauptstädte: Auf der linken Seite können Sie jeweils das früheste Auftreten eines Sommertages pro Stadt erkennen – also am Beispiel Innsbruck der 31. März 2021. Auf der rechten Seite ist der späteste Sommertag in einem Jahr aufgetragen – für Innsbruck der 14. Juni 1887. Das rote X markiert den ersten Sommertag im langjährigen Mittel von 1991-2020, das gelbe X den ersten Sommertag im Mittel von 1961-1990 – UBIMET

In den kommenden 10 Tagen geht in diesen drei Bundesländern das Warten auf den ersten Sommertag 2023 aber weiter, erst im letzten Maidrittel könnte es dann so weit sein.

Hier die 7-Tagesprognose für Wien: selbst 20 Grad sind außer Reichweite…

Temperatur-Ausblick für Wien

Feuchtwarme Luft bringt Schauer und Gewitter

Blitz und Gewitter

Der Alpenraum liegt derzeit am Rande eines Tiefs mit Kern über dem Nordatlantik und mit einer westlichen Strömung haben feuchtwarme Luftmassen subtropischen Ursprungs Österreich erfasst. Bereits am Freitagabend kam es in den westlichen Nordalpen zu zahlreichen Gewittern, dabei wurden örtlich Sturmböen gemessen:

  • 85 km/h Feldkirchen bei Mattighofen (OÖ)
  • 81 km/h Wolfsegg (OÖ)
  • 78 km/h Ehrwald (T)
  • 76 km/h Rohrspitz (V) und Schoppernau (V)
Blitze am Freitag. © www.uwz.at

In Deutschland wurden sogar mehr als 100.000 Entladungen erfasst, so wurde etwa München am Abend von einem starken Gewitter getroffen.

Gewitter im Süden und Osten

Bei nur geringen Druckgegensätzen stellt sich am Samstag verbreitet unbeständiges Wetter mit einer erhöhten Schauer- und Gewitterneigung ein, nur vom Bodensee bis nach Oberösterreich ist die Luft etwas stabiler geschichtet. Die größte Wahrscheinlichkeit für Gewitter herrscht im Süden und Osten des Landes, ganz besonders vom Bergland Unterkärntens über die südliche und östliche Steiermark bis ins östliche Flachland. Die stärksten Gewitter sind von den Lavanttaler Alpen über das Grazer Bergland bis zum Wechselgebiet zu erwarten, hier kann es örtlich zu Starkregen und kleinem Hagel kommen.

Niederschlagsprognose für Samstagnachmittag. © www,.uwz.at

Am Sonntag Gewitter im Süden

Der Sonntag beginnt vor allem im Bergland sonnig, in den Niederungen hält sich aber streckenweise Nebel oder Hochnebel und ganz im Südosten gehen in der Früh ganz vereinzelt auch kurze Schauer nieder. Tagsüber stellt sich verbreitet ein Sonne-Wolken-Mix ein, im Bergland und im Süden breiten sich aber rasch wieder Regenschauer und lokale Gewitter aus. Vom Inn- und Mühlviertel bis ins Nordburgenland bleibt es dagegen meist freundlich und trocken. Die Temperaturen steigen auf 18 bis 25 Grad mit den höchsten Werten im Oberinntal.

Gewitterpotential am Sonntag, 7. Mai 2023. © www.uwz.at

In den kommenden Tagen setzt sich die Zweiteilung beim Wetter fort, so sind die Gebiete vom Zentralraum in Oberösterreich bzw. vom  Grazer Becken ostwärts auch am Montag und Dienstag leicht wetterbegünstigt. Von Vorarlberg bis in die westliche Obersteiermark gehen dagegen vor allem am Montag wieder einige Schauer und lokale Gewitter nieder. Zur Wochenmitte nimmt der Tiefdruckeinfluss landesweit wieder zu.

100.000 Blitze am Freitag, weitere Gewitter in Sicht

Gewitter

Ein Tief über dem Nordatlantik namens XAVER hat am Freitag feuchtwarme Luftmassen subtropischen Ursprungs in die Südwesthälfte Deutschlands geführt. In einem Streifen vom Emsland bis nach Baden-Württemberg hat sich im Tagesverlauf ein Bodentrog ausgebildet, entsprechen sind hier vermehrt kräftige Schauer und Gewitter entstanden, welche sich am Abend vor allem am Alpenrand ostwärts ausgebreitet haben.

Blitz in Deutschland (Farbe je nach Uhrzeit). © www.uwr.de

In Summe wurden am Freitag 103.400 Blitzentladungen erfasst (Wolken- und Erdblitze), damit war es auch der bislang blitzreichste Tag des Jahres:

  1. Der 5. Mai mit 103.400 Entladungen
  2. Der 13. März mit 44.800 Entladungen
  3. Der 30. März mit 32.900 Entladungen
Niederschlagssummen am Freitag.

Blitze, Hagel und Sturmböen

In Summe wurden am Freitag allein in Bayern 42.000 und in Baden-Württemberg 29.000 Entladungen erfasst. An dritter Stelle liegt NRW mit 13.000 Entladungen, dicht gefolgt von Niedersachsen mit 12.000 Blitzen. Anbei die Landkreise mit den meisten Blitzen:

  • 5300 Unterallgäu
  • 4400 Alb-Donau-Kreis
  • 3500 Ostallgäu

Blitzdichte am Freitag. © www.uwr.de

Der stärkste Blitz mit einer Stromstärke von 290 kA wurde hingegen in Spenge (Kreis Herford) in NRW detektiert. Mancherorts kam es auch zu großem Hagel, so hat etwa eine Superzelle in einem Streifen vom Kreis Tübingen über die Kreise Neu-Ulm und Augsburg bis in den Westen Münchens vielerorts 2 cm bzw. örtlich wie etwa im Alb-Donau-Kreis sowie in den Kreisen Augsburg und Fürstenfeldbruck auch bis zu 4 cm großen Hagel gebracht. Am Alpenrand wurden zudem auch Sturmböen verzeichnet, wie etwa in Lindau mit 87 km/h, in Reute (Bad Waldsee) mit 8 1 km/h oder auch in Lechfeld mit 76 km/h.

Am Sonntag neuerlich Gewitter

Die nächste Gewitterlage ist bereits am Sonntag zu erwarten. In der Südwesthälfte Deutschlands befinden sich weiterhin sehr feuchte Luftmassen und ein weiterer Bodentrog sorgt vom südlichen NRW bis nach Baden-Württemberg und Schwaben neuerlich für Schauer und Gewitter. Die Windscherung lässt noch etwas nach, somit stellen kleinräumige Überflutungen aufgrund von große Regenmengen in kurzer Zeit zusammen mit kleinem, aber mitunter intensivem Hagel die Hauptgefahren dar.

Gewitterpotential am Sonntag. © www.uwr.de

25-Grad-Marke geknackt: Erste Sommertage des Jahres

Innsbruck im Frühling - VisualHunt

Am 04. Mai 2023 wurde an der Wetterstation in Innsbruck – Universität österreichweit zum ersten Mal in diesem Jahr die Marke von 25 Grad erreicht bzw. überschritten und somit der erste Sommertag des Jahres registriert. In einer südwestlichen Höhenströmung gelangen derzeit warme und energiereiche Luftmassen in den Alpenraum.

Höchstwerte am 04.05.2023 - UBIMET, GSA
Höchstwerte am 04.05.2023 – UBIMET, GSA
Tag des ersten Sommertags am Beispiel Innsbruck: Die Balken zeigen das Datum des ersten Sommertages seit 1908. Rote (und kurze) Balken zeigen einen frühen Sommertag, gelbe (und lange) Balken einen späten Sommertag. Die schwarze Linie zeigt die Entwicklung im 30-Jahres-Mittel. Hier ist gut zu erkennen, dass der erste Sommertag im Mittel immer früher auftritt. Links oben ist zudem noch eine Rangliste mit den 3 frühesten, den 3 spätesten und den ersten Sommertagen im langjährigen Mittel zu sehen - UBIMET
Tag des ersten Sommertags in Innsbruck: Die Balken zeigen das Datum des ersten Sommertages seit 1908. Rote (und kurze) Balken zeigen einen frühen Sommertag, gelbe (und lange) Balken einen späten Sommertag. Die schwarze Linie zeigt die Entwicklung im 30-Jahres-Mittel. Hier ist gut zu erkennen, dass der erste Sommertag im Mittel immer früher auftritt. Links oben ist zudem noch eine Rangliste mit den 3 frühesten, den 3 spätesten und den ersten Sommertagen im langjährigen Mittel zu sehen – UBIMET

Erster Sommertag später als im langjährigen Mittel

Nachdem schon der April im Vergleich zum langjährigen Mittel um etwa 2 Grad zu kalt bilanzierte, wurde auch der erste Sommertag 2023 etwas später als im langjährigen Schnitt erreicht, in den letzten zehn Jahren war es meist im April soweit. In den Jahren 2021, 2017 und 2016 wurde die Marke sogar schon Ende März geknackt, im Jahr 2018 wurde am 20. April sogar schon der erste Hitzetag mit Temperaturen über 30 Grad verzeichnet.

Übersicht des Termins für den österreichweiten ersten Sommertag (Temperaturen größer oder gleich 25 Grad) seit dem Jahr 2012:

Jahr

Erster Sommertag des Jahres

2022

12. April (Innsbruck)

2021

30. März (Wolkersdorf)

2020

10. April (Hermagor)

2019

20. April (Innsbruck)

2018

07. April (Bludenz)

2017

31. März (Weyer)

2016

31. März (Waidhofen an der Ybbs)

2015

15. April (Güssing/Andau)

2014

08. April (Hartberg)

2013

15. April (Innsbruck)

2012

26. April (Salzburg)

Der Klimawandel mischt sich auch hier ein

Betrachtet man die Landeshauptstädte und vergleicht das langjährige Mittel von 1991-2020 und jenes von 1961-1990, wird der erste Sommertag in den letzten 30 Jahren im Schnitt um ein bis zwei Wochen früher registriert. In Innsbruck war es früher im Mittel um den 12. Mai so weit, in den letzten 30 Jahren schon am 29. April. Auch in Klagenfurt und Linz wird die Marke um etwa 10 Tage früher erreicht, in Graz um knapp zwei Wochen.

Erster Tag mit einem Höchstwert von mindestens 25.0 Grad für die Landeshauptstädte: Auf der linken Seite können Sie jeweils das früheste Auftreten eines Sommertages pro Stadt erkennen - also am Beispiel Innsbruck der 31. März 2021. Auf der rechten Seite ist der späteste Sommertag in einem Jahr aufgetragen - für Innsbruck der 14. Juni 1887. Das rote X markiert den ersten Sommertag im langjährigen Mittel von 1991-2020, das gelbe X den ersten Sommertag im Mittel von 1961-1990 - UBIMET
Erster Tag mit einem Höchstwert von mindestens 25.0 Grad für die Landeshauptstädte: Auf der linken Seite können Sie jeweils das früheste Auftreten eines Sommertages pro Stadt erkennen – also am Beispiel Innsbruck der 31. März 2021. Auf der rechten Seite ist der späteste Sommertag in einem Jahr aufgetragen – für Innsbruck der 14. Juni 1887. Das rote X markiert den ersten Sommertag im langjährigen Mittel von 1991-2020, das gelbe X den ersten Sommertag im Mittel von 1961-1990 – UBIMET

Update 5. Mai: Vielerorts 25 Grad!

Am Freitag wurde in mehreren Bundesländer die 25-Grad-Marke erreicht bzw. übertroffen. Spitzenreiter war Dellach im Drautal mit 27,2 Grad. Im Frühjahr liegen die wärmste Orte des Landes häufig im Oberinntal, im Drautal und im Gailtal. In den großen Tallagen ist das Luftvolumen zum Erwärmen geringer als im Flachland, daher wird es hier rascher frühsommerlich warm. Im Hochsommer wird dieser Effekt oft durch Abschattungen aufgrund von Quellwolken über den Bergen gelindert, weshalb die wärmsten Orte dann meist im Flachland liegen.

Kräftige Gewitter am Freitag erwartet

Die derzeitige Wetterlage mit dem Hoch TINA über Skandinavien und dem Tief XAVER über dem Ostatlantik stellt sich am Freitag um. Das Hoch verlagert sich allmählich ins Baltikum und somit können Fronten von Südwesten her Deutschland erreichen. Am Freitag erreicht daher ein erstes kleines Tief mit Kern über den Britischen Inseln die Bundesrepublik.

Flüssigwassergehalt der Atmosphäre © ECMWF

 

Ablauf der Gewitter

In der Nacht auf Freitag erreicht die Warmfront des Tiefs von Südwesten her das Land. Dahinter fließt deutlich feuchtere Luft ein (s. Animation oben, bitte anklicken), die obendrein auch noch instabil geschichtet ist. Somit sind tagsüber überregional teils kräftige Schauer und Gewitter zu erwarten. Die ersten davon sind ganz im Westen bereits Freitagfrüh mit der Warmfront zu erwarten.

Am Tage bilden sich zunächst im Süden mächtige Quellwolken, die bereits um die Mittagszeit zu ersten Schauern und Gewittern heranwachsen. Diese werden am Nachmittag zahlreicher und auch kräftiger. Dabei muss dann örtlich mit Starkregen und Hagel gerechnet werden. Zudem bilden sich auch vom Weserbergland über das Sauerland und die Rhön bis zum Thüringer Wald Gewitter. Weitere erreichen den Nordwesten am Nachmittag von den Niederlanden her. Auch hier besteht die Gefahr von Starkregen und kleinem Hagel. In der Karte sind nochmal die Gefahrengebiete dargestellt.

Überblickkarte zur Verteilung der Gewitter

Im Laufe des Abends kommen die Schauer und Gewitter etwas nach Osten voran, gehen aber zunehmend in kräftigen Regen über. Dieser verlagert sich in der Nacht auf Samstag in den Osten des Landes.

Anders an der Ostsee

Während sich das Tief der Nordsee nähert nimmt der Druckunterschied zwischen diesem und dem Hoch über der Ostsee zu. Somit lebt in tiefen Schichten stürmischer Südost- bis Ostwind auf. Dieser setzt sich bis zur Oberfläche durch und tagsüber frischt hier stürmischer Ostwind auf. Somit tritt von der Flensburger Förde bis zur Lübecker Bucht recht ungewöhnlich für die Jahreszeit ein kleinere Sturmflut etwas mehr als einem halben Meter über dem mittleren Wasser ein. Aber auch um Rügen herum werden Wasserstände mit 40 cm über Normal erwartet.

Wasserstandsvorhersage des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie für Kiel-Holtenau © BSH

Unbeständiges Wochenende

Am Wochenende setzt sich das unbeständige Wetter fort. Am Samstag treten besonders im Süden weitere teils kräftige Gewitter mit Starkregen und kleinem Hagel auf. Am Sonntag folgt bereits das nächste kleine Tief über den Britischen Inseln und somit sind von der Nordsee bis zu den Alpen neuerlich kräftige Schauer und Gewitter mit Starkregen zu erwarten. Ausgenommen hiervon ist längere Zeit der Bereich nördlich und östlich der Elbe.

 

Monatsrückblick April

Feuchter April

In weiten Teilen des Landes fiel der April 2023 im Vergleich zum langjährigen Mittel (1991-2020) zu feucht aus. Dabei gibt es auch große regionale Unterschiede. Während es im Nordosten teils ein Viertel weniger Niederschlag gegeben hat, fiel im Süden besonders viel.  Im landesweiten Schnitt weichte der aufsummierte Niederschlag um 147.1% ab.

Niederschlagssumme und prozentuelle Abweichung vom langjährigen Mittel. Quelle: https://www.bernd-hussing.de/klima.htm

Temperaturen leicht unter dem Schnitt

Mit einer landesweiten Temperaturabweichung von minus 1.37 Grad Celsius gegenüber der Vergleichsperiode 1991 bis 2020 war der April im Schnitt etwas zu kühl. Bei genauer Betrachtung fällt auf, dass hier der Monatsanfang und das Monatsende zu kühl waren.  Die kälteste Messstation war dabei Carlsfeld in Sachsen, dort wurden am 5.April -8.4 Grad Celsius gemessen, dagegen wurde am 22. April in Jena in Thüringen mit 24.6 Grad Celsius nur knapp ein Sommertag (ab 25 Grad Celsius) verfehlt.

Temperaturmittel und prozentuelle Abweichung vom langjährigen Mittel. Quelle: https://www.bernd-hussing.de/klima.htm

 

Negative Bilanz der Sonnenscheindauer

Die Sonnenscheindauer ist mit 157.3 Sonnenstunden deutlich unter dem langjährigen Mittel (1991 bis 2020) von 183 Stunden. Dabei weißt die Bilanz der Sonnenstunden entlang der Alpen und in den östlichen Mittelgebirgen ein deutliches Minus auf, hier gab es teilweise nur knapp die Hälfte der monatlichen Sollstunden an Sonnenschein.

Sonnenscheindauer und prozentuelle Abweichung vom langjährigen Mittel. Quelle: https://www.bernd-hussing.de/klima.htm

Titelbild: Kirschblüte @ pixabay.com

Gewitter in Wien und Tornado im Waldviertel

Auf der Rückseite eines Tiefs über Polen war die Luft am Samstag im Nordosten des Landes erstmals in diesem Jahr etwas schwül, einige Schauer und Gewitter waren die Folge. Auch für Wien hat es für den ersten ‚Treffer‘ eines sommerlich anmutenden Gewitters gereicht, vor allem in den Gebieten östlich der Donau gab es einige krachende Donner, kurzzeitig starken Regen und auch kleiner Hagel wurde hie und da gemeldet.

Blitzverlauf über 3 Stunden bis 18 Uhr @ UBIMET, nowcast

Den Ursprung hatte das Gewitter in Tschechien, von dort ausgehend scherte es aus der grundsätzlichen Strömungsrichtung etwas nach Süden aus, verlagerte sich genau an der Ostkante der Donau über Wien hinweg und schwächte sich schließlich etwa ab Schwechat ab. Zumindest zwischenzeitlich dürfte es sich um ein Gewitter mit Superzellencharakter gehandelt haben.

Gewitterzelle im Weinviertel am 29.04.2023 @ Storm Science Austria

 

Neben diesem Gewitter gab es aber noch weitere kurzlebige. Bereits gegen 14 Uhr wurde in Oberfladnitz im Waldviertel das nachfolgende Bild aufgenommen. Es handelte sich hier um einen kurzlebigen Tornado, der im Ort auf einer etwa 20 Meter schmalen Schneise zu einigen Schäden geführt hat.

 

Update 01.05.2023

Inzwischen kann der Tornado mit Bodenkontakt bestätigt werden. In Oberfladnitz wurden einige Dächer abgedeckt, es kam zu Schäden. Siehe auch: https://noe.orf.at/stories/3205387/

 

Titelbild: Gewitterzelle im Weinviertel am 29.04.2023 @ Storm Science Austria

April deutlich zu kalt, lokal so nass wie noch nie

April zeigt kalte Schulter

Österreichweit betrachtet schließt der April rund 2,2 Grad zu kalt ab, vergleicht man ihn mit dem langjährigen Mittel von 1991-2020. Die geringsten Abweichungen gab es dabei noch von Vorarlberg bis Oberkärnten, doch auch hier war es rund 1 Grad kälter als üblich. Zu milde Orte sucht man also in Österreich vergeblich. Negative Abweichungen noch unter dem Landesschnitt findet man dagegen mancherorts von Salzburg ostwärts: Bernstein, Bad Aussee und die Wiener City melden Abweichungen von -2,8 bis -2,6 Grad. Auf dem Feuerkogel schließt der Monat sogar um glatte 3 Grad zu kalt ab, hier hoch oben über dem Traunsee war dies der kälteste April seit 25 Jahren.

Die Abweichung der Temperatur vom langjährigen Mittel in Prozent.

Damit ist der April 2023 schon der dritte April in Folge, der zu kalt ausfällt – in Zeiten der Klimaerwärmung eine durchaus spannende Beobachtung. Nicht zu vergessen sind aber jene Aprilmonate von 2007 bis einschließlich 2020, die teils markant zu warm waren und die Klimaerwärmung deutlich widerspiegeln. Da fallen die jüngsten Aprilmonate eher in den Bereich „statistischer Zufall“.

Sommertag? Fehlanzeige!

Der zu kühle April macht sich auch im Fehlen eines Sommertages bemerkbar, also eines Tages mit Höchstwerten von 25 Grad oder mehr. Mitte des vergangenen Jahrhunderts waren Sommertage bereits mitten im Frühling eine absolute Rarität, mit der Klimaerwärmung wurden diese in den vergangenen Jahren aber zur neuen Normalität. Heuer liegt der Höchstwert im April dagegen bei „nur“ 24,6 Grad, aufgestellt am 22.04. in Innsbruck.

Die Top 10 der wärmsten Orte im April 2023.

Seit der Jahrtausendwende gab es in Österreich nur drei Aprils mit weniger als 25 Grad (2002, 2008 und 2023). Der letzte April ohne einen einzigen Sommertag irgendwo in Österreich ist also schon 15 Jahre her. Danach gab es ganze 14 Aprilmonate mit teils deutlich über 25 Grad. Herausragend dabei war der April 2012 mit 32 Grad in Waidhofen/Ybbs – bis heute der unerreichte April-Temperaturrekord.

Die Höchstwerte im April seit 1999.

Extreme Regenmengen

Der heurige April wird landesweit in etwa doppelt so nass ausfallen wie ein durchschnittlicher April in den Jahren 1991-2020. Zu trockene Orte sind rar gesät und beschränken sich auf Osttirol, Oberkärnten und den Lungau: So weisen zum Beispiel Kals am Großglockner (-23%), Obervellach (-38%) und Tamsweg (-25%) eine leicht negative Niederschlagsbilanz auf. Im großen Rest Österreichs gab es aber deutlich mehr Regen und Schnee als sonst. Besonders nass wurde es mit einem starken Regentief zur Monatsmitte im Norden und Osten.

Die Abweichung des Niederschlags vom langjährigen Mittel in Prozent.

Von Salzburg bis zum Seewinkel liegen die Abweichungen bei oft 200 bis 300 Prozent, d.h. es gab dort die 3- bis 4-fache Menge des üblichen Monatsniederschlags! So stellten Waidhofen/Ybbs (221 l/m²), Amstetten (170 l/m²) und die Wiener Innenstadt (107 l/m²) neue Monatsrekorde beim Niederschlag auf, in Laa/Thaya und St. Pölten war es der zweitnasseste April seit Messbeginn. Ende April wurde dann auch noch einmal der Westen mit reichlich Regen versorgt, folglich erlebten auch Fraxern und Alberschwende in Vorarlberg mit 226 bzw. 295 l/m² ihren jeweils nassesten April der Messgeschichte.

Die Top 10 der nassesten Orte im April 2023.

Die Sonne spielte im zurückliegenden Monat meist nur die zweite Geige. Rund 35% weniger Sonnenstunden gab es, alle Stationen im Land weisen ein mehr oder weniger großes Defizit auf. Der April 2023 geht daher als trübster April seit über 50 Jahren in die Messgeschichte ein, nur 1937 und 1972 schien die Sonne noch seltener.

Extremwerte April 2023 (Bundesland, Tag des Auftretens)
Stand: Heute, 29.04.2023, 10 Uhr

Höchste Temperaturen

  • 24,6 Grad Innsbruck-Uni (T, 22.)
  • 24,1 Grad Innsbruck-Kranebitten (T, 22.)
  • 23,8 Grad Wien-Innere Stadt + Wien-Botanischer Garten (W, 23.)
  • 23,7 Grad Mayrhofen (T, 22.)

Tiefste Temperaturen Hochtäler

  • -10,1 Grad Galtür (T, 15.)
  • -9,9 Grad Lech/Arlberg (V, 15.)
  • -9,5 Grad Schmirn (T, 05.)

Tiefste Temperaturen unter 1000 m Seehöhe

  • -10,8 Grad Schwarzau im Freiwald (NÖ, 05.)
  • -8,5 Grad Bärnkopf (NÖ, 05.)
  • -8,4 Grad Weitensfeld/Gurktal (K, 05.)

Nasseste bewohnte Orte

  • 295 Liter pro Quadratmeter Alberschwende (V)
  • 292 Liter pro Quadratmeter Schröcken (V)
  • 285 Liter pro Quadratmeter Mittelberg (V)

Trockenste Orte

  • 25 Liter pro Quadratmeter Obervellach (K)
  • 31 Liter pro Quadratmeter Kals am Großglockner (T)
  • 39 Liter pro Quadratmeter St. Michael/Lungau (S)

Absolut sonnigste Orte

  • 177 Sonnenstunden Hermagor (K)
  • 175 Sonnenstunden Mittewald/Drau (T)
  • 174 Sonnenstunden Mörbisch (B)

Stärkste Windspitzen Niederungen

  • 88 km/h St. Michael/Lungau (S, 01.)
  • 86 km/h Innsbruck-Kranebitten (T, 23.)
  • 84 km/h Horn (NÖ, 11.)

Stärkste Windspitzen Berge

  • 108 km/h Dachstein-Hunerkogel (OÖ, 14.)
  • 104 km/h Feuerkogel (OÖ, 01.)
  • 98 km/h Leiser Berge (NÖ, 11.)

Tief VASCO bringt Regen und Gewitter

Schauer und Gewitter.

Ein atlantischer Tiefausläufer namens VASCO zieht am Freitag über Norddeutschland hinweg. Mit einer westlichen Strömung gelangen sehr feuchte Luftmassen subtropischen Ursprungs ins Land und vor allem im Westen für kräftiger Regen (rund um Bregenz sind Warnungen der Stufe rot in Kraft). Die bereits gefallenen Regenmengen und weitere Wetterdaten kann man hier verfolgen.

Tief VASCO zieht auf. © UBIMET

Warmfront am Freitag

Wie nach Lehrbuch erfasst uns am Freitag zunächst die Warmfront des Tiefs, welche tagsüber von Westen her die gesamte Alpennordseite erfasst bzw. im Laufe des Nachmittags auch den Osten des Landes. Hinter der Warmfront gelangen wir in den Warmsektor des Tiefs, wo es mit etwas Sonnenschein zu einer labilen Luftschichtung kommen kann. Damit zeichnen sich im Laufe des Freitagabends entlang der Nordalpen auch einzelne Gewitter ab. In der Nacht erfasst die Kaltfront den Westen des Landes und an der Alpennordseite ziehen weitere Schauer durch.

Bei einem „Treffer“ eines Tiefs wird man zunächst von der Warmfront getroffen.
Am Freitag breitet sich Regen an der Alpennordseite aus, später sind in den Nordalpen auch Gewitter dabei.

Kaltfront am Samstag

Am Samstag zieht die Kaltfront im Tagesverlauf auch über den Osten hinweg. An der Alpennordseite und im Osten gehen von der Früh weg einzelne Regenschauer nieder, im Süden geht es dagegen meist freundlich in den Tag. In weiterer Folge muss man in Niederösterreich, Wien und dem Burgenland auch mit Gewittern rechnen, dazwischen lässt sich die Sonne blicken. Am späteren Nachmittag sind dann auch von Unterkärnten bis ins Südburgenland Gewitter zu erwarten, welche besonders im Südosten lokal auch kräftig ausfallen und mit Starkregen und Hagel einhergehen können. Die Temperaturen steigen auf 15 bis 23 Grad.

Eine bodennahe Windkonvergenz fördert die Entstehung von Gewittern. Eine schwache Konvergenz liegt am Samstagnachmittag quer über dem Mostviertel, eine weitere, stärker ausgeprägte im Bereich des Grazer Berglands.
Am Samstag sind im Osten und Südosten örtlich Gewitter zu erwarten.

Wetterbesserung am Sonntag

Der Sonntag startet meist trocken, im Bergland mit Restwolken und abseits der Alpen gebietsweise sonnig. In Kärnten und in der Obersteiermark sind die Wolken hartnäckiger, am Vormittag bilden sich zudem über dem Berg- und Hügelland Quellwolken und nachfolgend gehen besonders im Bereich des Alpenhauptkamms sowie in Osttirol und Kärnten lokale Regenschauer nieder. Im Norden und Osten bleibt es freundlicher und meist trocken. Die Höchstwerte liegen zwischen 14 und 20 Grad.

Tief VASCO sorgt für ergiebigen Regen und teils kräftige Gewitter

Das ruhige und teils auch freundliche Frühlingswetter findet bereits  am Freitag schon wieder sein Ende. Grund dafür ist das kleinräumige, aber durchaus wetterwirksame Tief VASCO. Dieses Tiefdruckgebiet verlagert sich in der kommenden Nacht von den Britischen Inseln nach Norddeutschland und beeinflusst unser Wettergeschehen am Freitag.

Abbildung 1: Analysekarte für Freitag den 28.04.2023 12 UTC, Quelle: DWD

An der Warmfront von VASCO treten im Süden ab dem frühen Morgen teils ergiebige Niederschläge auf. Am Alpenrand sind dabei örtlich durchaus 40 bis 60 mm innerhalb von 24 Stunden möglich. Aber auch sonst sind in der Südhälfte verbreitet 15 bis 30 mm, in den Staulagen der Mittelgebirge auch bis zu 40 mm zu erwarten. Auch in der Nordhälfte fällt Regen, allerdings bleiben die Niederschlagsmengen dort unter den Warnschwellen!

Abbildung 2: Modellvorhersage 24 h Niederschlag für Deutschland für Freitag den 28.04.2023, Quelle: UBIMET/DWD

Nach Eintreffen der Kaltfront treten in der labilen Luftmasse  in der Südwesthälfte ab dem Nachmittag zudem vermehrt Schauer und Gewitter auf.  Dabei können teils auch kräftigere Entwicklungen mit Starkregen, Hagel und Sturmböen dabei sein.  Das größte Potenzial besteht hierfür von der Pfalz über Südhessen bis nach Nordbayern.

Abbildung 3: Überblick über markante Wetterereignisse für Freitag 28.04.2023, Quelle: UBIMET

Somit steht uns zum Start in das letzte Wochenende im April ein turbulenter und vor allem nasser Tag bevor.

Titelbild: Gewitterwolke, Quelle: pixabay.com

Knapp 40 Grad: Extreme Hitze in Spanien

Extreme Hitze, Quelle: pixabay.com

In den kommenden Tagen steigert sich die Hitze im Süden Spaniens immer mehr, bereits gestern gab es in Jerez Frontera 33 Grad und heute werden dort,  in Sevilla und Cordoba schon 35 Grad erwartet. Die heißesten Tage werden nach derzeitigem Stand Donnerstag und Freitag, dann steigen die Temperaturen in weiten Teilen Spaniens auf 30 Grad oder mehr. Der Hitzepol (wie nachfolgender Grafik gut zu entnehmen ist) wird dabei die Region Andalusien im Süden sein. Höchstwerte von 35 bis 39 oder gar 40 Grad sind hier zu erwarten!

Die erwarteten Höchstwerte am Donnerstag.

Mit der Hitze macht sich auch eine Menge Saharastaub auf den Weg Richtung Iberische Halbinsel, hier die erwartete Staubkonzentration am Freitag:

Saharastaub macht sich auf den Weg nach Südspanien. https://forecast.uoa.gr/en/forecast-maps/dust/europe

Wie ungewöhnlich sind solche Temperaturen?

Der Süden Spaniens ist definitiv Hitze gewöhnt, Temperaturen jenseits der 35 Grad so früh im Jahr sind aber selbst für dortige Verhältnisse extrem.

So dürften die Aprilrekorde verbreitet purzeln, hier eine kleine Übersicht bekannter Städte:

Stadt bisheriger Aprilrekord erwarteter Höchstwert diese Woche
Madrid 31,7 Grad (21.04.1945) 34 Grad
Sevilla 35,4 Grad (30.04.1997) 39 Grad
Cordoba 34,0 Grad (18.04.2017) 39 Grad
Saragossa 32,4 Grad (09.04.2011) 34 Grad
Granada 31,9 Grad (21.04.1945) 38 Grad

 

Der spanische Aprilrekord liegt aktuell bei 37,4 Grad in Murcia am 9. April 2011, auch diese Bestmarke wird in den kommenden Tagen ziemlich sicher fallen.

Wie extrem die Wetterlage sein wird, zeigt u.a. auch die Prognose des Extreme Forecast Index (EFI) vom Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage ECMWF. Es handelt sich dabei um eine Kennzahl, die zwischen -1 und +1 liegt. Beim Wert „0“ handelt es sich um ein gewöhnliches, alltägliches Ereignis, bei „-1“ und „+1“ dagegen um außergewöhnliche Ereignisse (wie etwa extrem tiefe oder hohe Temperaturen). Wir sehen in den kommenden Tagen mehr oder weniger ganz Spanien tief rot leuchten, d.h. es handelt sich um ein außergewöhnliches Ereignis.

Der „Extreme Forecast Index“ des europäischen Wettermodells ECMWF.Doch nicht nur in Spanien werden die Temperaturrekorde purzeln, sondern auch im angrenzenden Norden Afrikas. Wie man obiger Grafik entnehmen kann, hat die Hitze ja in Marokko ihren Ursprung. So werden in der Millionenstadt Marrakesch aus heutiger Sicht am Donnerstag und Freitag bis zu 41 Grad erreicht und der bisherige Aprilrekord von 39,6 Grad dürfte demnach fallen.

Gibt’s gar einen europäischen Aprilrekord?

Dieser liegt aktuell noch bei 39,0 Grad, aufgestellt am 23.04.2008 in Nikosia (Zypern). Gut möglich, dass sogar dieser Rekord für ganz Europa geknackt wird.

Knapp 40 Grad: Extreme Hitze in Spanien

https://stock.adobe.com

In den kommenden Tagen steigert sich die Hitze im Süden Spaniens immer mehr, bereits gestern gab es in Murcia 30 Grad und heute werden in Sevilla schon 33 Grad erwartet. Die heißesten Tage werden nach derzeitigem Stand Donnerstag und Freitag, dann steigen die Temperaturen in weiten Teilen Spaniens auf 30 Grad oder mehr. Der Hitzepol (wie nachfolgender Grafik gut zu entnehmen ist) wird dabei die Region Andalusien im Süden sein. Höchstwerte von 35 bis 39 oder gar 40 Grad sind hier zu erwarten!

Die erwarteten Höchstwerte exemplarisch am Freitag.

Mit der Hitze macht sich auch eine Menge Saharastaub auf den Weg Richtung Iberische Halbinsel, hier die erwartete Staubkonzentration am Freitag:

Saharastaub macht sich auf den Weg nach Südspanien. https://forecast.uoa.gr/en/forecast-maps/dust/europe

Wie ungewöhnlich sind solche Temperaturen?

Der Süden Spaniens ist definitiv Hitze gewöhnt, Temperaturen jenseits der 35 Grad so früh im Jahr sind aber selbst für dortige Verhältnisse extrem.

So dürften die Aprilrekorde verbreitet purzeln, hier eine kleine Übersicht bekannter Städte:

Stadt bisheriger Aprilrekord erwarteter Höchstwert diese Woche
Madrid 31,7 Grad (21.04.1945) 34 Grad
Sevilla 35,4 Grad (30.04.1997) 39 Grad
Cordoba 34,0 Grad (18.04.2017) 39 Grad
Saragossa 32,4 Grad (09.04.2011) 34 Grad
Granada 31,9 Grad (21.04.1945) 38 Grad

 

Der spanische Aprilrekord liegt aktuell bei 37,4 Grad in Murcia am 9. April 2011, auch diese Bestmarke wird in den kommenden Tagen ziemlich sicher fallen.

Wie extrem die Wetterlage sein wird, zeigt u.a. auch die Prognose des Extreme Forecast Index (EFI) vom Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage ECMWF. Es handelt sich dabei um eine Kennzahl, die zwischen -1 und +1 liegt. Beim Wert „0“ handelt es sich um ein gewöhnliches, alltägliches Ereignis, bei „-1“ und „+1“ dagegen um außergewöhnliche Ereignisse (wie etwa extrem tiefe oder hohe Temperaturen). Wir sehen in den kommenden Tagen mehr oder weniger ganz Spanien tief rot leuchten, d.h. es handelt sich um ein außergewöhnliches Ereignis.

Der „Extreme Forecast Index“ des europäischen Wettermodells ECMWF.Doch nicht nur in Spanien werden die Temperaturrekorde purzeln, sondern auch im angrenzenden Norden Afrikas. Wie man obiger Grafik entnehmen kann, hat die Hitze ja in Marokko ihren Ursprung. So werden in der Millionenstadt Marrakesch aus heutiger Sicht am Donnerstag und Freitag bis zu 41 Grad erreicht und der bisherige Aprilrekord von 39,6 Grad dürfte demnach fallen.

Gibt’s gar einen europäischen Aprilrekord?

Dieser liegt aktuell noch bei 39,0 Grad, aufgestellt am 23.04.2008 in Nikosia (Zypern). Gut möglich, dass sogar dieser Rekord für ganz Europa geknackt wird.

Saisonstart: erste Gewitter in Österreich

Blitz und Gewitter

Grundsätzlich treten Gewitter in Mitteleuropa im gesamten Jahr auf, im Winter sind sie aber relativ selten: Meist handelt es sich um Graupelgewitter oder um schnell ziehende Gewitter an der Kaltfront eines Sturmtiefs. Die eigentliche Gewittersaison im Alpenraum beginnt aber im Mittel im April und endet im September. Dies hängt in erster Linie mit dem Sonnenstand zusammen, so beginnt die Saison je nach Großwetterlage ein paar Wochen nach dem Frühlingsäquinoktium und endet ein paar Wochen vor dem Herbstäquinoktium, wenn die Tage länger als etwa 13 Stunden dauern.

Mit durchschnittlich weniger als 200 Entladungen ist der November der blitzärmste Monat des Jahres in Österreich, der Juli dagegen der blitzreichste. © www.uwz.at

Im April kommt es in Österreich durchschnittlich zu etwa 10.000 Blitzentladungen über 5 kA, wobei es von Jahr zu Jahr große Unterschiede gibt. Besonders blitzreich war etwa der April 2014 mit knapp 40.000 Entladungen, während der April 2019 keine 1.000 Entladungen brachte. Auch heuer gab es aufgrund der unterdurchschnittlichen Temperaturen im April bislang weniger Blitze als üblich.

Höhepunkt

Der Höhepunkt der Gewittersaison mit zahlreichen und teils starken Gewitterlagen geht von etwa Mitte Mai bis Mitte August. Die ersten starken Gewitterlagen können bereits kurz nach Saisonbeginn auftreten, da in dieser Zeit der Höhenwind meist noch stark ausgeprägt ist. Im Hochsommer steht zwar noch mehr Energie zur Verfügung, dafür ist der Wind in der Höhe aber meist nicht mehr so stark ausgeprägt. Letzteres spielt für langlebige Gewittersysteme eine entscheidende Rolle. Beispielsweise gab es im Jahr 2018 das blitzreichste Gewitter der Saison in Wien bereits am 2. Mai. Im Durchschnitt gibt es die meisten Blitze allerdings im Juli.

Die meisten Gewittertage gibt es im Bergland
Gewitterklimatologie anhand von METAR. © Kaltenböck (2000) via Dorau (2006)

Hierzulande geht die Saison im südöstlichen Berg- und Hügelland am schnellsten los, während in den Alpen wie etwa in Innsbruck die schneebedeckten Berge für eine Verzögerung bis in die zweite Maihälfte hinein sorgen.

Die blitzreichsten Regionen des Landes (Mittel 2010-2019) befinden sich in einem Streifen vom Flachgau bis in die Oststeiermark. © www.uwz.at

Erste Gewitter

Mit Durchzug einer schwachen Front ziehen am Sonntagnachmittag zunächst im östlichen Bergland von der Obersteiermark bis zu den Niederösterrechischen Voralpen sowie im Mühl- und Waldviertel lokale Gewitter durch, lokal kommt es dabei zu Platzregen, kräftigen Böen und kleinkörnigem Hagel. Gegen Abend steigt die Gewitterneigung auch entlang der westlichen Nordalpen von Vorarlberg bis in den Flachgau an. Hier kann es örtlich auch zu stürmischen Böen kommen.

Update: Blitze um 16:10 Uhr. Aktuelle Daten gibt es stets hier.

Abkühlung in Sicht

Mit Durchzug einer Kaltfront sind am Montag in weiten Teilen des Landes einzelne gewittrige Schauer möglich, die Unwettergefahr bleibt aber gering. In weiterer Folge erfassen neuerlich kühle Luftmassen arktischen Ursprungs das Land, damit lässt die Gewitterneigung zumindest vorübergehend wieder nach.

Launischer April mit Gewittern und neuerlichem Abwärtstrend

Freitag brachte Gewitter

Die vielen Facetten des Monats kann man derzeit in rascher Abfolge mit erleben. So gab es gestern Höchstwerte von knapp 22 Grad und auch heute liegen die Temperaturen teils noch zwei Grad höher. Dabei gab es gestern insbesondere im Westen kräftigere Gewitter, die von Starkregen und kleinem Hagel begleitet waren. Die unten stehende Graphik zeigt den Ablauf der Gewitter anhand der Zeiten der Blitze. In Summe gab es knapp 19.000 Blitze, dies ist für den April schon beachtlich.

Höchstwerte am 21.4.2023 © UBIMET/DWD
Blitzablauf am 21.4.2023 © NOWCAST/UBIMET

In den Niederlanden brachten die Gewitter sogar teils größeren Hagel.

Sonntag neue Gewitter

Auch der Sonntag wird im Zeichen von Gewittern stehen. Dabei kristallisieren sich zwei Gebiete ab, in denen die Wahrscheinlichkeit am größten ist, zum einen am Nachmittag der Nordwesten und Norden des Landes und zum anderen am Abend der Südwesten. Dabei muss zunächst mit Platzregen und kleinem Hagel gerechnet werden. Bei den Gewitter, die am Abend im Südwesten erwartet werden, besteht dann die Gefahr von einzelnen Sturmböen bis zu 80 km/h.

Neue Woche bringt deutliche Abkühlung

Am Montag dreht hinter einer durchschwenkenden Kaltfront die Strömung auf Nordwest und erneut erreicht die Bundesrepublik ein Schwall arktischer Luft, wie in der folgenden Animation (bitten anklicken) zu erkennen ist.

Dabei kann es in der Wochenmitte nochmals örtlich zu geringem Luftfrost in der Früh kommen, empfindliche Pflanzen sollten also dementsprechend geschützt werden! Zudem kann es in den Alpen oberhalb von 1000 m erneut weiß werden. Zum nächsten Wochenende deutet sich dann aber eine deutliche Milderung an, eben typisch launiges Aprilwetter!

Am Wochenende bis zu 24 Grad, dann neuerlich Abkühlung in Sicht

View on Donaucity with bridge in Vienna in the morning. Wide angle image with long exposure technic with glossy water and reflection

Österreich liegt derzeit am Rande eines Höhentiefs, welches sich in den vergangenen 48 Stunden auf eine eher ungewöhnlichen Zugbahn von Ost nach West in Richtung Ärmelkanal verlagert hat. Mittlerweile liegen wir an der Ostflanke des Tiefs und mit der daraus resultierenden südlichen Strömung gelangen zunehmend milde Luftmassen aus dem westlichen Mittelmeerraum ins Land.

Das Höhentief ist am Donnerstag westwärts gezogen. © EUMETSAT/UBIMET

Am Samstag verbreitet 20 Grad

Der Höhepunkt dieses kurzen, milden Wetterabschnitts wird am Samstag erreicht: Bei überwiegend sonnigem Wetter steigen die Temperaturen auf 17 bis 23 Grad an, im Oberinntal bzw. in Innsbruck zeichnen sich auch frühsommerliche 24 Grad ab. Das milde Wetter währt jedoch nur kurz, so kündigen aufziehende Wolken am Nachmittag im Westen bereits das nächste Tief an und in den westlichen Nordalpen steigt die Schauerneigung ab dem Abend leicht an.

Am Samstag wird die 20-Grad-Marke örtlich in jedem Bundesland erreicht.

Umstellung am Sonntag

Der Sonntag startet im Süden und Osten noch freundlich, von Vorarlberg bis ins Mühlviertel tummeln sich dagegen viele Wolken und im Westen fällt bereits etwas Regen. Im weiteren Verlauf breiten sich Schauer und einzelne Gewitter auf weite Teile des Landes aus, nur im äußersten Osten und Südosten bleibt es bis zum Abend meist noch trocken. Die Temperaturen liegen im Süden und Osten noch um 20 Grad, im Westen kühlt es dagegen bereits ab. Beim Vienna City Marathon herrschen jedenfalls günstige Bedingungen, mehr dazu gibt es hier: Wetter beim VCM 2023.

Unbeständig

Zu Wochenbeginn erfasst eine Kaltfront das Land, damit stellt sich neuerlich unbeständiges und zeitweise nasses Wetter ein. Die Temperaturen kommen meist nicht mehr über 9 bis 16 Grad hinaus. Erst im Laufe der zweiten Wochenhälfte geht es mit den Temperaturen dann langsam wieder bergauf.

Temperaturtrend in der freien Atmosphäre für Wien. © ECMWF/UBIMET

19. April 2017: Schneesturm am Alpenostrand

Der April ist wohl der Monat mit den größten Gegensätzen beim Wetter. Während im Jahr 2018 der zweitfrüheste 30er der Messgeschichte verzeichnet wurde, gab es 2017 nahezu am selben Tag einen regelrechten Schneesturm in mittleren Höhenlagen des Ostens. Auf den Bergen fiel teils mehr als ein Meter Schnee, aber selbst in Wien gab es etwas Nassschnee.

Die Monatsmitteltemperatur im April entspricht in den Niederungen mit 10 Grad etwa der durchschnittlichen Jahrestemperatur. Allerdings kann es im April mit Kaltluftausbrüchen aus Norden geradezu winterlich sein, während warme Luft aus den Subtropen mitunter schon für sommerliche Verhältnisse sorgt. Diese Aprilwetter-Extreme wurden uns in den letzten Jahren deutlich vor Augen geführt: Während es am 20. April 2018 den zweitfrühesten „30er“ der Messgeschichte gab, kam es am 19. April 2017 zu einem regelrechten Schneesturm am Alpenostrand mit Schnee bis Wien.

Schnee
Verschneites Auto im Triestingtal. © Storm Science Austria

Schnee bis Wien

Am 19. April 2017 lag der Alpenraum unter dem Einfluss eines Mittelmeertiefs, das sich nordostwärts in Richtung Ungarn verlagerte („Vb-Tief„). Mit einer nordöstlichen Höhenströmung führte dies sehr feuchte Luftmassen in die Osthälfte Österreichs, gleichzeitig strömten von Norden her immer kältere Luftmassen ins Land. Die Schneefallgrenze sank somit bis ins Flachland und der Wind wehte kräftig mit stürmischen Böen aus Nord. Am Nachmittag musste die Wiener Außenring Autobahn (A21) schließlich in beide Fahrrichtungen komplett gesperrt werden und auch Teile der Westautobahn (A1) wurden für den Verkehr geschlossen.

A21 am 19. April 2017. © ASFINAG
Die A21 am 19. April 2017. © ASFINAG

Schneebruch

Die Berufsfeuerwehr Wien musste in den westlichen Außenbezirken zu etwa 120 Einsätzen ausrücken,  hinzu kommen unzählige Einsätze der Freiwilligen Feuerwehren im Wienerwald. Etwa musste die Kaltenleutgebner Straße von Rodaun bis nach Kaltenleutgeben gesperrt werden, bis in die frühen Morgenstunden mussten noch unzählige Bäume von der Schneelast befreit werden, um ein Umstürzen zu verhindern.

Die Kaltenleutgebner Straße musste ab Rodaun gesperrt werden. ©fireworld.at

Die Temperaturen kamen in mittleren Höhenlagen nicht über den Gefrierpunkt hinaus, so lag der Höchstwert in Mariazell bei -2.8 Grad, dazu gab es hier in Summe fast einen Meter Neuschnee. Ein paar Zentimeter Nassschnee gab es aber sogar in der Wiener Innenstadt! Anbei die gemeldeten Schneehöhen am 20. April 2017 um 8 Uhr in der Früh:

  • 92 cm Mariazell (866 m, ST)
  • 86 cm Lunz am See (614 m , NÖ)
  • 57 cm Mooslandl / Hieflau (470 m, ST)
  • 18 cm Rekawinkel / Pressbaum (374 m, NÖ)
  • 5 cm Wiener Neustadt (285 m, NÖ)
Schneefall
Schneesturm in Mariazell. © https://www.mariazell.at/


Die Österreichische Unwetterzentrale hatte Schneewarnungen mit der höchsten Stufe für das Mariazellerland und dem Semmeringgebiet ausgegeben. In exponierten Lagen des Alpenostrand kam es zudem zu massiven Schneeverwehungen.

Schnee im Frühling
Durch die bereits weit entwickelte Vegetation kam es regional zu Schneebruch. Foto: Apfelbaum © Storm Science Austria
Schneebruch
Umgestürzte Bäume in der Kaltenleutgebner Straße. © FF Kaltenleutgeben
Schneewarnungen vom 19. bis 20. April 2017. © www.uwz.at / UBIMET
Schneewarnungen vom 19. bis 20. April 2017. © www.uwz.at / UBIMET

Noch ergiebiger fielen die Mengen auf den Bergen aus, so gab es in den Niederösterreichischen Voralpen in 1.100 m Seehöhe bis zu 150 cm Neuschnee! Die Lawinengefahr erreichte am 20. April in den Ybbstaler Alpen sogar die höchste Stufe 5. Spannende Bilder der Schneemassen rund um das Triestingtal in Niederösterreich gibt es auch hier.

Schnee
Schneesturm im Süden von Wien. © http://www.zesch.com

2018: Hitze im Frühling

Dass der April aber auch anders kann, zeigte er im Jahr 2018. Mit einer Abweichung von knapp 5 Grad gegenüber dem langjährigen Mittel war dies nicht nur der wärmste April seit rund 200 Jahren, auch in Punkto Hitze hatte er schon ein Wort mitzureden. So wurde am 20. des Monats in Salzburg die 30-Grad-Marke erreicht, Tags darauf war es auch in Wien so weit.

Titelbild © Adobe Stock

Bis zu 24 Grad: Warmes und freundliches Wochenende

Forsythienblüte im Frühling - pixabay.com

Einen richtigen Frühlingsdurchbruch hatte der April 2023 noch nicht zu bieten, im Gegenteil: In den vergangenen zweieinhalb Wochen bestimmten Regen, Schnee und Frost die Schlagzeilen mehr denn Wärme, Sonne und Eiscafé.

Die Österreichkarte ist tief blau gefärbt, ergo der Monat war bislang zu kalt. -3 Grad beträgt die Abweichung zum langjährigen Mittel, wobei der Westen und Süden mit -1 bis -2 Grad Differenz zur Norm noch glimpflich davonkamen.

Der April 2023 zeigte uns bisher die kalte Schulter.

Ab Freitag versucht es der Frühling dann doch mal mit etwas mehr Kraft. An der Vorderseite eines Tiefs über Nordwestfrankreich dreht die Strömung auf südliche Richtungen. Es wird föhnig und aus dem Mittelmeerraum kommen wärmere Luftmassen zu uns.

Die Großwetterlage am Samstag: Aus Süden erreicht uns wärmere Luft. Quelle: DWD

Bereits am Freitag wird dabei erstmalig im heurigen April die 20-Grad-Marke geknackt, primär an der Alpennordseite vom Tiroler Unterland bis zum Mostviertel.

Noch erfreulicher für alle Wärmeliebhaber sind die Höchstwerte für den Samstag (siehe Bild unten). Verbreitet gibt es um die 20 Grad, am wärmsten wird es dabei von Vorarlberg bis ins westliche Niederösterreich. Hier hievt der föhnige Südwind die Temperaturen auf 22 bis 24 Grad,

Die erwarteten Höchstwerte am Samstag mit bis zu 24 Grad.

Somit stehen die Chancen recht gut, dass der bisherige Jahres-Höchstwert geknackt wird. Dieser steht noch immer bei 24,1 Grad in Seitzersdorf (NÖ) und stammt noch vom März (die 24,1 Grad aus Braunau wurden nicht validiert und sind daher nicht zu berücksichtigen).

Die bisherigen Höchstwerte im Jahr 2023.

Stand heute ist es sogar nicht ausgeschlossen, dass punktuell (heiße Kandidaten sind Bludenz, Innsbruck, Salzburg) sogar die Marke von 25 Grad erreicht wird. Per Definition ist das ein Sommertag, solch einen gab es heuer noch gar nicht.

Wie man folgender Grafik entnehmen kann, wären wir damit aber immer noch einigermaßen früh dran. In den Landeshauptstädten wird der erste Sommertag nämlich im langjährigen Mittel (rote Kreuze) erst Ende April oder Anfang Mai verzeichnet.

Erstmaliges erreichen der 25-Grad-Marke in den Landeshauptstädten

Für den letzten April ganz ohne Sommertag in Österreich muss man recht weit zurückblättern: 2008, also vor 15 Jahren, lag der landesweite April-Höchstwert bei „nur“ 24,9 Grad. Seither hat es jeder April zumindest ein Mal irgendwo geschafft, 25 Grad zu erreichen oder zu übertreffen.

Kühles, unbeständiges, aber auch warnfreies Wetter in der neuen Woche

Regenbogen im Frühling

Zu Beginn der zweiten Aprilhälfte verbleibt Deutschland zwischen dem ausgeprägten Skandinavienhoch PETRA und reger Tiefdrucktätigkeit im zentralen Mittelmeerraum in einer leicht zu kühlen Nordostströmung. Zudem sorgen kleinräumige Höhentiefs in der neuen Woche für unbeständiges Wetter. Die 15-Grad-Marke bleibt es bis auf Weiteres das höchste der Gefühle, was für die Jahreszeit einem nur leicht zu kühlen Temperaturniveau entspricht.

Prognose der Höchstwerte am Montag - UBIMET
Prognose der Höchstwerte am Montag – UBIMET
Prognose der Höchstwerte am Dienstag - UBIMET
Prognose der Höchstwerte am Dienstag – UBIMET

Unbeständig und windig, aber ohne Extreme

Das Gute daran: Dank der kühlen Witterung sind unwetterartige Entwicklungen (Gewitter, Hagel, Starkregen) nicht in Sicht und für Winterwetter ist es ohnehin schon eine Spur zu mild. Vor allem im Osten und Süden des Landes muss man aber in den kommenden Tagen immer wieder mit ein paar Regenschauern rechnen. Lokal sind auch Blitz und Donner nicht ganz auszuschließen, das Potential für Unwetter ist aber nicht gegeben.

Prognose der Niederschlagssumme am Montag - UBIMET
Prognose der Niederschlagssumme am Montag – UBIMET
Prognose der Niederschlagssumme am Dienstag - UBIMET
Prognose der Niederschlagssumme am Dienstag – UBIMET

Vor allem in der Nordhälfte weht der kühle Nordostwind dabei teils auch stark. Auch in diesem Fall sind aber keine markante Böen zu erwarten. Am ehesten sind gegen Wochenmitte an der Ostsee einzelne stürmische Böen um 60 km/h einzuplanen.

Prognose der maximalen Windböen am Montag - UBIMET
Prognose der maximalen Windböen am Montag – UBIMET
Prognose der maximalen Windböen am Dienstag - UBIMET
Prognose der maximalen Windböen am Dienstag – UBIMET

Tendenz: Höhentief, dann milderes Wetter samt Gewittern?

Etwas mehr Bewegung ins Wettergeschehen kommt erst in der zweiten Wochenhälfte. Ein etwas kräftigeres Höhentief zieht nämlich über Deutschland hinweg und sorgt regional für etwas Regen, in mittleren Lagen auch Schnee. Aus jetziger Sicht setzt sich aber das warnfreie Wetter auch in diesem Fall fort.

Die Wetterlage am Donnerstag mit einem Höhentief über Deutschland. Quelle: ECMWF
Die Wetterlage am Donnerstag mit einem Höhentief über Deutschland. Quelle: ECMWF

Bis zum Wochenende muss man also weiterhin kühles, vor allem in der Mitte und im Süden auch leicht unbeständiges, im Norden hingegen eher windiges Wetter einplanen. Erst zum Wochenende hin könnte eine deutlich mildere Luftmasse zumindest vorübergehend uns heimsuchen. Dann würde aber auch die Neigung zur lokalen Gewittern schrittweise ansteigen.

Mittelfristige Prognose der Temperatur (oben) und des Niederschlags (unten) für Hamburg - ECMWF Ensemble
Mittelfristige Prognose der Temperatur (oben) und des Niederschlags (unten) für Hamburg – ECMWF Ensemble
Mittelfristige Prognose der Temperatur (oben) und des Niederschlags (unten) für München - ECMWF Ensemble
Mittelfristige Prognose der Temperatur (oben) und des Niederschlags (unten) für München – ECMWF Ensemble

April weiterhin schaumgebremst

Der große Regen und seine Auswirkungen

In den vergangenen Tagen kam es im gesamten Land zu teils kräftigem Regen und Schneefall, am Alpenostrand und im Wiener Becken summierten sich beachtliche Niederschlagsmengen zwischen 60 und 100 l/m² auf. Zur besseren Einordnung: Der durchschnittliche Monatsniederschlag für Wien im gesamten April beläuft sich auf nicht einmal 50 l/m². Absoluter Spitzenreiter seit Mittwoch war aber das Mostviertel, in Waidhofen/Ybbs kamen bis heute Morgen 121 Liter pro Quadratmeter zusammen, 116 l/m² waren es in Oberndorf/Melk. Aufgrund der relativ tiefen Schneefallgrenze blieb die Hochwassergefahr entlang der größeren Flüsse gering. Kleinere Flüsse und Bäche führten hingegen teilweise auch ein 5- bis 10-jährliches Hochwasser.

Auch der Pegelstand des Neusiedler Sees stieg um rund 8 cm (siehe Anstieg der blauen Kurve in der nächsten Grafik), er bleibt aber trotzdem auf einem für die Jahreszeit rekordtiefen Niveau. Auf den Pegelstand Vorjahres (bisheriger Negativrekord, markiert in Grün)) fehlen zwei weitere solcher Regentiefs, auf das langjährige Mittel (graue durchgezogene Linie) noch immer gut 50 cm!

Pegelverlauf des Neusiedler Sees. Quelle: https://wasser.bgld.gv.at/hydrographie/die-seen/mittler-wasserstand-neusiedler-see

Festgefahrene Wetterlage in neuer Woche

Markante Niederschlagsmengen sind in der neuen Woche zwar nicht mehr zu erwarten, das wechselhafte und nicht allzu warme Aprilwetter bleibt uns aber auch in den kommenden Tagen erhalten. Der Grund hierfür liegt in der festgefahrenen Wetterlage über Europa: Zwischen einem Hoch über Skandinavien und einem Tief über dem Mittelmeer herrscht in Österreich eine östliche Strömung, immer wieder sorgen Störungen für Regenschauer. Die Sonne spielt in der neuen Woche daher nur eine Nebenrolle. Die Temperaturen pendeln dabei zwischen meist 8 und 17 Grad.

Höhentief am Donnerstag

Am Donnerstag erreicht aus heutiger Sicht ein Höhentief von Nordosten her unser Land, die genaue Zugbahn ist aber noch sehr unsicher.

Die Wetterlage am Donnerstag mit einem Höhentief über Deutschland. Quelle: ECMWF
Die Wetterlage am Donnerstag mit einem Höhentief über Deutschland. Quelle: ECMWF

Was feststeht: Das unbeständige Wetter setzt sich damit fort, in den Nordalpen sinkt voraussichtlich die Schneefallgrenze erneut auf knapp unter 1000 Meter. Mit oft nur noch 5 bis 10 Grad kühlt es ab, einzig im Osten und Südosten sind bis zu 15 Grad möglich.

Dann Frühsommer?

Um diesen Beitrag nicht allzu negativ abzuschließen, empfiehlt sich der Blick auf die Wetterkarten ab Freitag: Das Höhentief findet sich nämlich über Frankreich ein und Österreich gerät in eine südliche Strömung. Die Folge: Es wird deutlich milder, am Freitag dürfte die 20-Grad-Marke an der Alpennordseite geknackt werden. Am Wochenende könnten die Temperaturen sogar lokal auf rund 25 Grad steigen, per Definition ein Sommertag.

Hier die aktuelle Prognose der Höchstwerte für Sonntag:

Prognostizierte Höchstwerte am Sonntag 23.04.

Normalerweise feiert der Sommertag in den Landeshauptstädten erst Ende April bzw. Anfang Mai seine Premiere, siehe folgende Grafik (rote Kreuze):

Erstmaliges erreichen der 25-Grad-Marke in den Landeshauptstädten

Mitte April mit Schneebruch, Lawinengefahr und lokalen Überflutungen

Foto aufgenommen am 15.04.2023 in Loich (Pielachtal, NÖ) auf rund 700 m Seehöhe

Lange zeit ließen sogenannte „Fünf-B-Tiefs“ (ein Spezialfall von Italientiefs) auf sich warten. Aufgrund ihrer Zugbahn sind solche Tiefs in der Lage, großflächig viel Niederschlag und unter Umständen auch nennenswerten Schneefall zu verursachen. Genau das passierte in den letzten zwei bis drei Tagen in Österreich. Das Tief RUDOLF bildete sich am Donnerstag über Oberitalien und zog dann bis Samstag über Ungarn und die Slowakei hinweg in Richtung Tschechien (einen vollständigen Satellitenfilm gibt es hier).

Starkregen

Eine günstigere Zugbahn für Starkniederschläge in ganz Österreich – vor allem aber im Osten des Landes) gibt es nicht. In der Tat kam es primär am Alpenostrand und im Wiener Becken zu beachtlichen Niederschlagsmengen zwischen 60 und 100 l/m². Zur besseren Einordnung: Der durchschnittliche Monatsniederschlag für Wien in April liegt bei rund 50 l/m².

Niederschlagssumme in 3 Tagen bis Samstag, 15.04.2023 um 12 Uhr MESZ - UBIMET
Niederschlagssumme in 3 Tagen bis Samstag, 15.04.2023 um 12 Uhr MESZ – UBIMET

Am Donnerstag lag der Niederschlagsschwerpunkt eindeutig im Süden des Landes. Vor allem in den Karawanken und in den Karnischen Alpen fielen verbreitet mehr als 50 l/m² Regen, wobei oberhalb von rund 600 m oft Nassschnee dabei war.

Niederschlagsmenge am Donnerstag, 13.04.2023 - UBIMET
Niederschlagsmenge am Donnerstag, 13.04.2023 – UBIMET

Am Freitag verlagerte sich der Hot-Spot in den Osten der Alpenrepublik. Vom Weinviertel über Wien bis ins Nordburgenland sowie am Alpenostrand wurden verbreitet 40 bis 70 l/m² verzeichnet. In diesem Fall sank die Schneefallgrenze zeitweise auf bis zu 300 m ab.

Niederschlagsmenge am Freitag, 14.04.2023 - UBIMET
Niederschlagsmenge am Freitag, 14.04.2023 – UBIMET

Am Samstag brachte das Tief noch nennenswerte Mengen in den nördlichen Voralpen, wobei die Intensität deutlich nachließ.

Niederschlagsmenge am Samstag, 15.04.2023 bis 11 Uhr - UBIMET
Niederschlagsmenge am Samstag, 15.04.2023 bis 11 Uhr – UBIMET

Lokale Überflutungen

Aufgrund der relativ tiefen Schneefallgrenze blieb die Hochwassergefahr entlang der größeren Flüsse gering. Kleinere Flüsse und Bäche in den Niederösterreichischen Voralpen und im Wienerwald führten hingegen teilweise auch ein 5- bis 10-jährliches Hochwasser.

5-hährliches Hochwasser am Urlbach in Krenstetten (NÖ) - https://www.noe.gv.at/wasserstand/
5-hährliches Hochwasser am Urlbach in Krenstetten (NÖ) – https://www.noe.gv.at/wasserstand/
Feuerehreneinsätze in NÖ in den Morgenstunden am 15.04.2023 - https://www.noe122.at/
Feuerehreneinsätze in NÖ in den Morgenstunden am 15.04.2023 – https://www.noe122.at/

Grundwasser und Neusiedler See

Auch der Pegelstand des Neusiedler Sees stieg um rund 8 cm, er bleibt aber trotzdem auf einem für die Jahreszeit rekordtiefen Niveau. Selbiges gilt für die Grundwasserpegel im Osten und Südosten: Um die langanhaltende Trockenheit endgültig zu lösen braucht es deutlich mehr als ein isoliertes Starkregenereignis.

Mittlerer Wasserstand des Neusiedler Sees bis zum 15.04.2023 - https://wasser.bgld.gv.at/
Mittlerer Wasserstand des Neusiedler Sees bis zum 15.04.2023 – https://wasser.bgld.gv.at/

Starker Schneefall

Aufgrund der für die Jahreszeit kühlen Luftmasse und der Starkniederschläge kam es auch in mittleren Lagen zu beachtlichen Neuschneemengen. Im Westen vor allem am Donnerstag und Freitag, im Osten primär am Freitag und Samstag.

Vielerorts entlang der Nordalpen liegen oberhalb von 800 bis 1000 m 20 bis 40 cm Nassschnee, in höheren Lagen auch deutlich mehr.

Teils erhebliche Lawinengefahr am 15.04.2023 - https://lawinen.at/
Teils erhebliche/große Lawinengefahr am 15.04.2023 – https://lawinen.at/

Kein Wunder also, dass sowohl die Lawinen- als auch die Schneebruchgefahr am Wochenende deutlich erhöht sind.

Mariazell am 15.04.2023 - https://www.mariazell.at/webcam/
Mariazell am 15.04.2023 – https://www.mariazell.at/webcam/
Foto aufgenommen am 15.04.2023 in Loich (Pielachtal, NÖ) auf rund 700 m Seehöhe.

Italientief RUDOLF bringt Regen und Schnee

Regen

Der März war im Osten Österreichs deutlich zu trocken, besonders vom Weinviertel über Wien bis ins Nordburgenland gab es meist nur 10 bis 20 Prozent der üblichen Niederschlagsmengen. Nun ist aber eine Linderung der Trockenheit in Sicht: In der Nacht auf Donnerstag erfasst eine Kaltfront die Alpen und über dem Golf von Genua entsteht ein Tiefdruckgebiet. Dieses Tief namens RUDOLF zieht am Freitag auf einer sog. „Fünf-b-Zugbahn“ über Ungarn hinweg nach Polen. Diese Wetterlage gilt als Regenbringer für die Osthälfte des Landes und tatsächlich zeichnet sich hier bis zum Wochenende vielerorts mehr Regen ab, also sonst in einem gesamten April üblich wäre.

Der Kern des Tiefs zieht am Freitag östlich von Österreich vorbei. © UBIMET

Vb-Tiefs treten vergleichsweise selten auf, zuletzt gab es einen klassischen Fall mit Tief GISELA am 13. Oktober 2020. Noch markanter fiel Tief PETER am 19. April 2017 aus.

Viel Regen

In den kommenden Tagen präsentiert sich das Wetter im Alpenraum von seiner trüben und oft nassen Seite. Bereits in der Nacht auf Donnerstag breitet sich von Westen her Regen auf weite Teile des Landes aus und am Donnerstagmorgen erfasst dieser auch den Osten. Von Donnerstag zum Wochenende fällt dann häufig Regen und Schnee, wobei der Schwerpunkt am Donnerstag im Süden, am Freitag im Osten und am Wochenende schließlich an der Alpennordseite liegt.

Niederschlagsprognose für Donnerstag. © UBIMET

Die Schneefallgrenze sinkt zeitweise gegen 700 m bzw. in der Nacht auf Freitag im östlichen Berg- und Hügelland teils sogar bis 400 m ab.

Niederschlagsprognose für Freitag. © UBIMET

In Summe kommen bis zum Wochenende beachtliche Niederschlagsmengen zusammen, nahezu landesweit deuten sich in der Fläche über 30 Liter pro Quadratmeter an, regional fällt im Bergland und im Osten aber auch deutlich mehr. Im östlichen Flachland zeichnen sich recht verbreitet 50 bis 70 Liter pro Quadratmeter ab, damit wird der April deutlich zu nass abschließen: Durchschnittlich sind hier nämlich in einen ganzen April etwa 30 bis 50 Liter pro Quadratmeter zu erwarten.

72h-Niederschlagsprognose von ECMWF bis Samstagvormittag. © ECMWF/UBIMET

Die Hochwassergefahr bleibt aufgrund der tiefen Schneefallgrenze aber gering, nur an kleineren Flüssen bzw. Bächen muss man mit deutlich ansteigenden Pegeln rechnen. Für die Natur ist dieses Ereignis sehr wertvoll, allerdings stellt es für die niedrigen Grundwasserspiegel im Osten sowie für die Seen im Burgenland nur einen Tropfen auf den heißen Stein dar. Beispielsweise bräuchte man am Neusiedler See etwa drei solcher Ereignisse, um den Pegel überhaupt nur auf einen vergleichbaren Wert wie im Vorjahr zu heben.

Viel Schnee

Auf den Bergen kommt in den kommenden Tagen einiges an Neuschnee zusammen, in den Hochlagen der Hohen Tauern zeichnet sich bis zu 1 Meter Neuschnee ab. Auch auf höheren Passstraßen wie dem Brenner und der Tauernautobahn muss man ab Donnerstag aber mit winterlichen Straßenverhältnissen rechnen und zumindest vorübergehend ist am Freitag in vielen Tallagen der Nordalpen etwas Nassschnee zu erwarten.

Neuschneeprognose von Donnerstag bis Samstag. © UBIMET

Im Laufe des Wochenendes lässt der Tiefdruckeinfluss nur zögerlich nach, somit bleibt das Wetter auch zu Wochenbeginn unbeständig. Die Temperaturen steigen kommende Woche aber langsam etwas an und pendeln sich im Bereich des jahreszeitlichen Mittels ein.

Italientief lindert Trockenheit im östlichen Alpenraum

Regentropfen auf Scheibe

Der meteorologische Frühling ist in Teilen des Alpenraums bis jetzt viel zu trocken verlaufen und das stellt die lokalen Ökosysteme auf die Probe. Besonders von der Trockenheit betroffen ist dabei unser Nachbarland Österreich, dort ist in diesem Frühjahr in vielen Regionen kaum Niederschlag vom Himmel gefallen. In der Ost- und Südhälfte von Österreich weicht diesen Frühling (bis 10.04) demnach gebietsweise der Niederschlag zwischen 30 und 60% vom langjährigen Klimamittel (1991-2020) ab.

Niederschlagsabweichung vom Klimatmittel 1991-2020 – Frühling 2023 Quelle: UBIMET

Auswirkungen der Trockenheit

Die anhaltende Trockenheit zeigt sich zum Beispiel besonders deutlich am Wasserstand des Neusiedlersees an der österreichisch-ungarischen Grenze. Dieser befindet sich derzeit ca. 57cm unter dem langjährigen Mittel. Der nicht weit entferne Zicksee ist sogar komplett ausgetrocknet.  Diese Ökosysteme mit ihrer einzigartigen Flora und Fauna bräuchten seit Monaten dringend ergiebige Niederschläge, um die angespannte Situation etwas zu entschärfen. Diese Entspannung zeichnet sich in den kommenden Tagen etwas ab.

Position des Tiefdruckgebiets im Norden von Italien am Donnerstag 13.April 14:00 MEZ QUELLE: UBIMET/ECMWF

Italientief bringt ergiebigen Niederschlag

Am Mittwoch bildet sich über dem Ligurischen Meer ein Italientief. Dieses Tief wird in den darauffolgenden Tagen mit einer Vb-artigen Zugbahn in Richtung Nordosteurpa ziehen.  Dabei zapft es feuchtwarme Luftmassen aus dem Mittelmeerraum an und führt diese an die Südseite der Alpen heran, wo sich in Folge am Donnerstag starke Stauniederschläge bilden. Dabei kündigt sich auch für Mitte April auf den Bergen eine außergewöhnliche Menge an Neuschnee an. Auf der weiteren Zugbahn gleitet dann am Freitag die feuchtwarme Mittelmeerluft auf die kältere Luft nördlich der Alpen auf und sorgt anschließend in den Ostalpen für die dringend benötigten ergiebigen Niederschläge.

Akkumulierter Niederschlag bis Samstag 15.April 14:00 QUELLE: UBIMET/ECMWF

 

Titelbild: Regen in Kärnten fotografiert von Peter Wölflingseder

Kommt jetzt der große Regen?

Zwar zeigte sich das Wetter am Ostermontag mal wieder der Jahreszeit entsprechend, doch wie schon 2022 kommt der Frühling im April nicht so recht in die Gänge. Und auch mittelfristig ist kein beständiges und warmes Hochdruckwetter in Sicht, im Gegenteil: Die nächsten Tage verlaufen dank einer Kaltfront und eines Italientiefs kühl und nass und selbst markanter Neuschnee wird in höheren Lagen, besonders aber im Gebirge nochmal zum Thema. Dazu deutet sich verbreitet lang ersehnter Regen an.

Aktuelle Abweichung der Temperatur vom Klimamittel im April, laufend bis 10.04.2023 @ UBIMET

Die Aussichten im Detail

Der Mittwoch beginnt von Vorarlberg bis Oberösterreich mit etwas Regen, nach ein paar Auflockerungen tagsüber wird es hier dann gegen Abend verstärkt nass. Lokal gehen Gewitter nieder, lebhafter Westwind frischt auf und oberhalb von 1000 m fällt in der Folge zunehmend Schnee. Im Osten und Süden bleibt es hingegen meist trocken, die Sonne zeigt sich vor allem im östlichen Flachland noch zeitweise. An der Alpennordseite wird es vorübergehend leicht föhnig. Die Temperaturen steigen auf 11 bis 18 Grad.

Am Donnerstag regnet es häufig und vor allem im Süden auch kräftig, die Schneefallgrenze pendelt zwischen 700 und 1000 m. Besonders im zentralen und südlichen Bergland ist dabei mit einigem Neuschnee zu rechnen. Von Vorarlberg bis Oberösterreich lässt der Regen im Tagesverlauf nach, die Sonne zeigt sich aber höchstens ganz im Westen noch für kurze Zeit. Der Wind weht mäßig bis lebhaft aus westlichen Richtungen und mit 3 bis 10 Grad wird es wieder kühler.

Prognostizierte Neuschneesumme über 48h bis Freitagabend @ UBIMET

Auch der Freitag verläuft meist bewölkt und zeitweise nass, im Bergland schneit es anfangs bis in viele Täler. Tagsüber steigt die Schneefallgrenze zögerlich gegen 900 m an, längere trockene Abschnitte mit ein paar sonnigen Auflockerungen sind am ehesten im Rhein- und Inntal sowie in Osttirol und Oberkärnten zu erwarten. Bei mäßigem, im Osten auch lebhaftem bis kräftigem Nordwestwind liegen die Höchstwerte zwischen 3 und 12 Grad.

Abschätzung der Schneemengen

Primär betrifft das Ereignis das Bergland: Entlang des Alpenhauptkamms und speziell im Bereich der Tauern sind von der Nacht auf Donnerstag bis Freitagabend häufig über 50 cm Neuschnee zu erwarten, was für Mitte April ein außergewöhnliches Ereignis darstellt. Aber auch hoch gelegene Ortschaften sowie Bahnstrecken und Autobahnen werden in dieser Region nach aktuellem Stand betroffen sein, allen voran der Brennerpass und der Tauernabschnitt sowie der Schoberpass. Oberhalb von 1000 m zeichnen sich hier Mengen um 20 bis 30 cm ab, stellenweise auch mehr. In tieferen Lagen handelt es sich am Donnerstag tagsüber noch häufig um Regen, in der Nacht auf Freitag sind dann aber auch in manchen Tälern der Alpennordseite um 5 cm Neuschnee möglich.

Abschätzung der Regenmengen

Prognostizierte Niederschlagssumme über 48h bis Freitagabend @ UBIMET

In Summe wird auch der Regen beachtliche Werte erreichen, denn nahezu landesweit deuten sich in der Fläche bis Samstagmorgen über 30 l/qm an. Schwerpunkte dürften zum Einen ganz im Süden liegen von den Karnischen Alpen bis in die südliche Steiermark mit häufig 50 bis 70 l/qm, zum Anderen an der Alpennordseite von den Tauerntälern bis in den Wienerwald mit ebenso meist 50 bis 70 l/qm. Regional sind auch an die 100 l/qm nicht ausgeschlossen, dies alles jedoch über einen Zeitraum von 48 bis 60 Stunden bis Samstagmorgen. In Wien sind nach aktuellem Stand von Ost nach West zwischen 25 und 50, vl. auch 60 l/qm im Bereich des Möglichen.
Gerade im Süden und Osten werden sich die Böden freuen, waren die letzten Monate doch verbreitet sehr trocken. Eine Hochwassergefahr dürfte nur an kleineren Flüssen oder Bächen gegeben sein.

 

Titelbild @ https://pixabay.com

Wenig Meereis an den Polen

Die Ausdehnung des Meereises in der Antarktis hat im März fast 30 Prozent unter dem für den Monat üblichen Durchschnitt gelegen. Dies war der zweitniedrigste Stand für einen März, nachdem für Februar bereits ein Rekordtief gemessen worden war. Auch in der Arktis lag die Ausdehnung unter dem Durchschnitt.

Arktis

Seit 1979 nutzt man Satelliten, um die Ausdehnung des Meereises zu messen. Basierend auf dem aktuellen 30-jährigen Durchschnitt (1991-2020) betrug die Abweichung in der Arktis heuer im März 4 %, das entspricht dem viertniedrigsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen. Die tägliche Meereisausdehnung erreichte Anfang März ihr jährliches Maximum und hat seitdem mit Beginn der Schmelzsaison abgenommen.

Zeitreihe der monatlichen mittleren Anomalien der arktischen Meereisausdehnung für alle Märzmonate von 1979 bis 2023. Die Anomalien werden als Prozentsatz des März-Durchschnitts für den Zeitraum 1991-2020 ausgedrückt. Datenquelle: EUMETSAT OSI SAF Meereisindex v2.1. Kredit: Copernicus Climate Change Service/ECMWF/EUMETSAT.

Die Anomalien wurden von unterdurchschnittlichen Konzentrationen in den meisten Randmeeren des Arktischen Ozeans dominiert, einschließlich der Barentssee, der Svalbard-Region, der Beringsee, dem Ochotskischen Meer und der Labradorsee. Die bemerkenswerteste Ausnahme war die Grönlandsee, in der weit überdurchschnittliche Konzentrationen gemessen wurden. Aufgrund der vorherrschenden Großwetterlage waren hier kalte Nordwinde dominierend, die zu einer starken südwärts gerichteten Meereisdrift über die Framstraße (zwischen Grönland und Spitzbergen) geführt haben:

Links: Durchschnittliche arktische Meereiskonzentration für März 2023. Die dicke orangefarbene Linie zeigt die klimatologische Meereiskante für März für den Zeitraum 1981-2010 an. Rechts: Anomalien der arktischen Meereiskonzentration für März 2023 im Vergleich zum März-Durchschnitt des Zeitraums 1981-2010. Datenquelle: ERA5. Kredit: Copernicus Climate Change Service/ECMWF.

 

Antarktis

Noch beachtlicher war das Defizit am Südpol. Im März 2023 erreichte die antarktische Meereisausdehnung im Durchschnitt 3,2 Millionen km2 und lag damit 1,2 Millionen km2 (28 %) unter dem März-Durchschnitt von 1991-2020. Dies war die zweitniedrigste Ausdehnung für März innerhalb des 45-jährigen Satellitendatensatzes, nach einer rekordniedrigen Ausdehnung im Februar. Ein Hauptgrund waren einmal mehr überdurchschnittliche Temperaturen, siehe hierzu die letzte Grafik:

Zeitreihe der monatlichen mittleren Anomalien der antarktischen Meereisausdehnung für alle Märzmonate von 1979 bis 2023. Die Anomalien werden als Prozentsatz des März-Durchschnitts für den Zeitraum 1991-2020 ausgedrückt. Datenquelle: EUMETSAT OSI SAF Meereisindex v2.1. Kredit: Copernicus Climate Change Service/ECMWF/EUMETSAT.

 

Links: Durchschnittliche antarktische Meereiskonzentration für März 2023. Die dicke orangefarbene Linie zeigt die klimatologische Eiskante für März für den Zeitraum 1991-2020 an. Rechts: Anomalien der antarktischen Meereiskonzentration für März 2023 im Vergleich zum März-Durchschnitt für den Zeitraum 1991-2020. Datenquelle: ERA5. Kredit: Copernicus Climate Change Service/ECMWF.

 

 

Weiterführende Informationen: https://climate.copernicus.eu/sea-ice-cover-march-2023?utm_source=socialmedia&utm_medium=tw&utm_campaign=CBmarch23

Titelbild: https://pixabay.com

Das Wetter zu Ostern: Anfangs nass, dann mehr Sonnenschein

Auch Ostereier brauchen heuer Regenschirme - VisualHunt

Das Tief NORBERT über Osteuropa nähert sich am Karfreitag Österreich und stationiert am Osterwochenende als Höhentief knapp südöstlich der Alpenrepublik. Es bringt vor allem in der Osthälfte trübes, unbeständiges Wetter und macht uns somit bei der Ostereiersuche einen Strich durch die Rechnung. Erst am Ostermontag bringt uns zunehmender Zwischenhocheinfluss die Sonne zurück.

Lies weiter: Spannende Wetterfakten und -extreme in der Osterzeit.

Am Karfreitag machen sich von Vorarlberg bis in die Tauernregion zeitweise Schleierwolken bemerkbar. Auch im Osten ziehen zunehmend Wolken durch. Nur in einem Streifen von Oberösterreich bis in die südwestliche Steiermark sowie in Kärnten ist es vor allem in der ersten Tageshälfte noch strahlend sonnig. Am Nachmittag gewinnen die Wolken allgemein die Oberhand und ganz im Westen sowie auch im Nordosten fällt dann gelegentlich etwas Regen. Schnee ist im Westen nur oberhalb von rund 1200 m ein Thema. Der Wind weht im östlichen Flachland mäßig bis lebhaft aus Nordwest und die Temperaturen steigen auf 6 bis 15 Grad. Am Mildesten wird es dabei in der Südsteiermark.

Am Osterwochenende in den Nordalpen Regen und Schnee

Der Karsamstag gestaltet sich landesweit bewölkt und vor allem entlang der Nordalpen häufig nass. Auch abseits davon sind aber Regenschauer einzuplanen. Die Schneefallgrenze liegt dabei von Ost nach West meist zwischen 700 und 1200 m. Die Sonne bleibt landesweit Mangelware. Mit schwachem bis mäßigem Nordwind wird wieder kältere Luft angezapft, die für die Jahreszeit bescheidenen Höchstwerte liegen zwischen 3 Grad im Oberen Waldviertel und 12 Grad in Osttirol.

Prognostizierte Niederschlagsmenge am Karsamstag - UBIMET
Prognostizierte Niederschlagsmenge am Karsamstag – UBIMET

Am Sonntag, zu Ostern, dominieren verbreitet die Wolken und vor allem in der Osthälfte fällt immer wieder etwas Regen bzw. oberhalb von 700 bis 1000 m Schnee. Ein paar sonnige Auflockerungen zeichnen sich von Vorarlberg über das Tiroler Oberland bis nach Osttirol ab, hier bleibt es auch meist trocken. Bei nur schwachem Wind steigen die Temperaturen auf 6 bis 13 Grad. Am Mildesten wird es dabei zwischen dem Rheintal, dem Walgau und dem Oberinntal.

Prognostizierte Niederschlagsmenge am Ostersonntag - UBIMET
Prognostizierte Niederschlagsmenge am Ostersonntag – UBIMET

Am Ostermontag vor allem nach Westen zu sonnig

Der Ostermontag startet vom Waldviertel bis in die Steiermark mit vielen Wolken und letzten Schauern, die oberhalb etwa 900 m auch als Schnee fallen. Von Vorarlberg bis ins Salzburger Land startet der Tag nach Auflösung einzelner Frühnebelfelder bereits freundlich mit viel Sonnenschein. Tagsüber setzt sich auch im Osten ein etwas freundlicherer Sonne-Wolken-Mix durch, erst gegen Abend lockert es hier vermehrt auf und die Sonne kommt zeitweise zum Vorschein. Bei nur schwachem Wind steigen die Temperaturen wieder an und erreichen maximal 10 bis 17 Grad.

Nord- und Ostsee wärmer als im Schnitt

In einigen Bereichen der Nordsee war der Winter 2022/2023 der wärmste oder zweitwärmste Winter seit Beginn der Datenreihe 1996/1997. In der südwestlichen Ostsee war es der drittwärmste Winter. Das zeigen Auswertungen des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH).

Abweichung des Wintermittels der Oberflächentemperaturen in 2022/23 zum langjährigen Wintermittel von 1996/97 bis 2020/21 für die Nordsee (links) und für die Ostsee (rechts). Quelle: BSH

 

In der Nordsee lagen die Oberflächentemperaturen im Winter 2022/23 in fast allen Bereichen über dem langjährigen Mittel. Das gilt besonders für den Bereich nördlich des Ärmelkanals und die Bereiche vor der deutschen und dänischen Nordseeküste. Dort war es an der Oberfläche bis zu 1,5 Grad wärmer als im langjährigen Mittel. In der südwestlichen Ostsee lagen die Oberflächentemperaturen im Winter 2022/23 ebenfalls bis zu 1,5 Grad über dem langjährigen Mittel, vor der deutschen Küste zwischen 0,75 und 1,5 Grad.

Nachdem bereits das Vorjahr, insbesondere Sommer und Herbst 2022, durch deutlich wärmere Temperaturen als im langjährigen Mittel gekennzeichnet waren, setzt der Winter 2022/2023 dies nahtlos fort.

Aktuelle Wassertemperaturen (Oberfläche) der Nordsee @ BSH

Das BSH analysiert wöchentlich die Oberflächentemperaturen in Nordsee und Ostsee basierend auf Daten aus der Fernerkundung, von Messstationen und Schiffen. Aus den Wochenmitteltemperaturen im Dezember, Januar und Februar wurde für diese Analysen ein Wintermittel gebildet. Zur klimatologischen Einordnung werden die Differenzen zwischen dem Wintermittel 2022/23 und dem langjährigen Wintermittel von 1996/97 bis 2020/21 berechnet und dargestellt.

Aktuelle Wassertemperaturen (Oberfläche) der Ostsee @ BSH

 

Mehr Informationen: https://www.bsh.de

Titelbild: Blick auf die Nordsee bei Cuxhaven @ pixabay.com

Gefahr für späten Frost nimmt neuerlich zu

Frost im Frühling - pixabay.com

Mit Durchzug einer Kaltfront kam es zu Beginn der Karwoche vor allem in den Nordalpen neuerlich zu leichten Schneefällen. Im Osten und Süden bläst der kalte Nordwind immer noch kräftig. Doch das Wetter beruhigt sich allmählich wieder. Das Zusammenspiel zwischen der eingeflossenen Kaltluft und den zunehmend klaren und allmählich windschwächeren Nächten lässt aber nun die Frostgefahr deutlich steigen.

Prognose der Tiefstwerte für den Dienstag - UBIMET
Prognose der Tiefstwerte für den Dienstag – UBIMET

Verbreitet leichter bis mäßiger Frost in Sicht

Von Dienstag bis Donnerstag muss man landesweit mit leichtem bis mäßigem Frost zwischen -1 und -7 Grad rechnen. In manchen, höher gelegenen Tälern der Alpen sowie in einzelnen Becken und Senken des Mühl- und Waldviertels sind noch tiefere Werte in Reichweite. Erst am Freitag lässt die Frostgefahr vor allem im Osten und Südosten des Landes sowie im Rheintal wieder nach. Inneralpin muss man aber bis zum Ostersonntag zumindest gebietsweise mit frostigen Nächten rechnen.

Prognose der Tiefstwerte für den Mittwoch - UBIMET
Prognose der Tiefstwerte für den Mittwoch – UBIMET

In den Alpen ist Frost Anfang April vollkommen normal. Im Lungau z.B. liegen die klimatologisch zu erwartenden Tiefstwerte an einem 3. April zwischen -1 und -2 Grad. Abseits der Alpen und hier vor allem im östlichen Flachland sowie am Bodensee ist leichter Frost zu dieser Jahreszeit schon bemerkenswert, vor allem im Zuge des Klimawandels. Die normalen Tiefstwerte für einen 3. April liegen z.B. in Wien bei etwa +5 Grad, in Bregenz bei +4 Grad.

Klimatologisch zu erwartende Tiefstwerte an einem 3. April (Klima 1981-2010) - UBIMET
Klimatologisch zu erwartende Tiefstwerte an einem 3. April (Klima 1981-2010) – UBIMET

Letzter nennenswerter Frost im Jahr immer früher

Der letzte Tag mit nennenswertem Frost unter -2 Grad tritt in den Landeshauptstädten im Schnitt zwischen Anfang März (in Linz, Wien) und Anfang April (Klagenfurt). Wegen des Klimawandels passiert dies aber immer früher. In Klagenfurt z.B. war dies in den Jahren 1961-1990 im Schnitt am 16. April der Fall, im neuen Klimamittel 1991-2020 schon am 5. April. Die Rekorde liegen in allen Landeshauptstädten zwischen Ende April und Mitte Mai. Nennenswerter Frost Anfang April ist also keine Seltenheit in Österreich. Doch nach einem sehr milden Spätwinter befinden sich die meisten Pflanzenarten heuer schon in einer sehr fortgeschrittenen phänologischen Phase, was die Gefahr für Frostschäden für die Vegetation deutlich erhöht.

Letzter Tag im Jahr mit einem Tiefstwert unter -2 Grad in den Landeshauptstädten - UBIMET mit Daten GSA
Letzter Tag im Jahr mit einem Tiefstwert unter -2 Grad in den Landeshauptstädten – UBIMET mit Daten GSA

Frostgefahr für Vegetation steigt im Zuge des Klimawandels

Als Parameter für den Start in den Frühling wird oft eine „Wärmesumme“ gleich 200 genommen. Die Wärmesumme ist dabei die „einfache“ Summe der täglichen Mitteltemperaturen, wenn sie über 0 Grad liegen (wobei die Werte für Januar und Februar anders gewichtet werden). Erreicht dieser Wert 200, werden die meisten Pflanzenarten aktiv in den neuen Vegetationszyklus starten. In der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts (1901-1960) wurde dieser Wert in den meisten Niederungen erst Ende März / Anfang April erreicht. Im neuen Klimamittel 1991-2020 erwacht die Vegetation im Schnitt ein paar Wochen früher, bereits Mitte März. In einem immer wärmer werdenden Klima tritt natürlich auch der letzte Tag mit nennenswertem Frost (Tagestiefstwert unter -2 Grad) früher im Jahr auf. In den Jahren 1931-1960 passierte dies im Schnitt in den Niederungen gegen Ende März, heutzutage hingegen eher schon Mitte März. Doch entscheidend für die Vegetation und die damit verbundene Frostgefahr ist die Geschwindigkeit dieser beiden Veränderungen. Denn diese ist unterschiedlich. Im Idealfall erwacht die Vegetation erst deutlich nach dem letzten nennenswerten Frost (zumindest im Durchschnitt). Doch im Zuge des Klimawandels wird die Differenz zwischen dem letzten Tag mit nennenswertem Frost und dem Vegetationsbeginn immer kleiner. In manchen Fällen wird sie sogar umgedreht. Die Gefahr, dass verspätete Wintereinbrüche die Vegetation mit Frost überraschen, nimmt also tendenziell zu.

Tag des Vegetationsbeginns (Methode der Wärmesumme) und des letzten Tiefstwerts unter -2 Grad im Frühjahr für Graz - UBIMET mit Daten GSA
Tag des Vegetationsbeginns (Methode der Wärmesumme) und des letzten Tiefstwerts unter -2 Grad im Frühjahr für Graz – UBIMET mit Daten GSA
Tag des Vegetationsbeginns (Methode der Wärmesumme) und des letzten Tiefstwerts unter -2 Grad im Frühjahr für Innsbruck - UBIMET mit Daten GSA
Tag des Vegetationsbeginns (Methode der Wärmesumme) und des letzten Tiefstwerts unter -2 Grad im Frühjahr für Innsbruck – UBIMET mit Daten GSA
Tag des Vegetationsbeginns (Methode der Wärmesumme) und des letzten Tiefstwerts unter -2 Grad im Frühjahr für Wien - UBIMET mit Daten GSA
Tag des Vegetationsbeginns (Methode der Wärmesumme) und des letzten Tiefstwerts unter -2 Grad im Frühjahr für Wien – UBIMET mit Daten GSA

Vom Schnee in den Hochsommer: Rekorde im April

Winter vs. Sommer

Geradezu hochsommerlich heiß präsentierten sich die letzten Tage im April 2012, am 28. kletterten die Temperaturen in Waidhofen an der Ybbs auf 32,0 Grad. Zur tiefsten gemessenen April-Temperatur in einem bewohnten Ort muss man bis ins Jahr 2003 zurückgehen, am 19.04. war es in Seefeld in Tirol mit -19,7 Grad klirrend kalt. Noch eisiger war es mit -26,6 Grad am 07.04.1929, auf dem Gipfel des Hohen Sonnblicks in etwa 3100 m Seehöhe. Damit umfasst die registrierte Temperaturspanne im April an bewohnten Orten deutlich über 50 Grad!

Schnee bis in tiefe Lagen

Schnee bis in tiefe Lagen kommt im April immer wieder vor, mitunter sind auch noch markante Ereignisse möglich. Etwa am 19. April 2017 lag der Alpenraum unter dem Einfluss eines kräftigen Tiefs und mit einer nordöstlichen Höhenströmung gelangte feuchtkalte Luft in die Osthälfte Österreichs. Die Schneefallgrenze sank somit bis ins Flachland und der Wind wehte kräftig mit stürmischen Böen aus Nord. Am Nachmittag musste die Wiener Außenring Autobahn (A21) in beide Fahrrichtungen komplett gesperrt werden und auch Teile der Westautobahn (A1) wurden für den Verkehr geschlossen. Mehr dazu hier.

A21 am 19. April 2017. © ASFINAG
A21 am 19. April 2017. © ASFINAG

Von 0 bis 500 mm Niederschlag

Beim höchsten Niederschlag sowohl innerhalb von 24 Stunden als auch im ganzen Monat April hat der Loiblpass in den Karawanken die Nase vorne. Am 09.04.1973 prasselten dort an nur einem Tag 150 mm vom Himmel, das ist fast der dort übliche Niederschlag für den gesamten Monat April. Und im Jahre 1975 kamen im gesamten April sogar 491 mm zusammen. In Linz blieb der Monat im Jahre 1893 hingegen komplett trocken. Örtlich waren aber auch der April 2007 und 2009 gänzlich trocken.

Aus diesen Jahren stammen auch einige Sonnenscheinrekorde. Am sonnigsten war allerdings der April 1946 in Wien (Hohe Warte), damit schien die Sonne damals weitaus länger als in einem normalen Juli.

Die Rekorde in der Übersicht:

Die höchsten Temperaturen in den Landeshauptstädten:

  • Bregenz 31,2°C (28.04.2012)
  • Innsbruck 30,1°C (28.04.2012)
  • Salzburg 31,5°C (27.04.2012)
  • Linz 30,9°C (28.04.2012)
  • Graz 28,8°C (29.04.2012)
  • Klagenfurt 28,2°C (07.04.2011)
  • Wien – Hohe Warte 30,0°C (30.04.2012)
  • Eisenstadt 30,0°C (28.04.1947)
  • St. Pölten 30,9°C (29.04.2012)
  • Österreichrekord: 32,0°C in Waidhofen/Ybbs am 28.04.2012

Die tiefsten Temperaturen in den Landeshauptstädten:

  • Bregenz -4,7°C (03.04.1952)
  • Innsbruck -7,0°C (08.04.2003)
  • Salzburg -3,9°C (01.04.2020)
  • Linz -2,4°C (08.04.1997)
  • Graz -6,7°C (07.04.2003)
  • Klagenfurt -7,1°C (09.04.1956)
  • Wien – Hohe Warte -8,1°C (04.04.1900)
  • Eisenstadt -4,0°C (07.04.1978)
  • St. Pölten -5,0°C (11.04.1954)
  • Österreichrekord Tal: -19,7°C in Seefeld (T) am 19.04.2003
  • Österreichrekord Berg: -26,6°C auf dem Sonnblick (S) am 07.04.1929

Größte Monatsniederschlagsmengen:

  • Loibl (K): 491 mm im Jahr 1975
  • Schröcken (V): 394 mm im Jahr 1970

Geringste Monatsniederschlagsmengen (Auswahl):

  • Linz (OÖ) 1897: komplett trocken
  • Stockerau (NÖ) 2009: komplett trocken
  • Andau (B) 2007: komplett trocken

Größter 24h-Niederschlag:

  • Loibl (K): 150 mm am 09.04.1973
  • Villacher Alpe (K): 129 mm am 09.04.1973
  • Dellach (K): 119 mm am 06.04.1975

Maximale monatliche Sonnenscheindauer:

  • Wien-Hohe Warte: 360 Std. im Jahr 1946
  • Neusiedl/See (B): 335 Std. im Jahr 2007
  • Andau (B): 332 Std. im Jahr 2007

Spitzenböen Tal:

  • Reichenau/Rax (NÖ): 126 km/h am 28.04.2015
  • Obertauern (S): 123 km/h am 06.04.1997
  • Irdning/Gumpenstein (ST): 118 km/h am 08.04.1995
  • St. Radegund (ST): 115 km/h am 28.04.2015

Spitzenböen Berg:

  • Patscherkofel (T): 173 km/h am 14.04.1999
  • Rudolfshütte (S): 171 km/h am 12.04.1989
  • Feuerkogel (OÖ): 148 km/h am 02.04.2015

Quelle Titelbild: pixabay

Karwoche bringt spätwinterliches Wetter nach Deutschland

Derzeit verlagert sich das Hoch MERYEM vom Nordmeer nach Skandinavien. Dabei wird auf seiner Ostseite nochmals Polarluft nach Deutschland geführt. Die Rückwärtstrajektorien (Pfad einzelner Luftpakete) zeigen, dass die Luft in den tiefen Schichten, die derzeit zu uns strömt, direkt aus der Arktis stammt.

Rückwärtstrajektorien für Berlin © Wetter3.de
Aktuelles Satellitenbild © EUMETSAT/UBIMET

Während sich am heutigen Sonntag noch die geringe Feuchte der Kaltluft durch reichlich Sonnenschein im Norden bemerkbar macht, werden in den kommenden Tagen immer wieder dichte Wolken herein ziehen. Dabei bleibt es jedoch meist trocken, erst in der zweiten Wochenhälfte deutet sich Schnee von Osten an, die genau Entwicklung ist hierbei aber noch unsicher.

Relative Sonnenscheindauer am Sonntag, den 2.4.2023 © UBIMET/DWD

Mit der kalten Luft werden insbesondere Nachtfröste zum Thema. Die unten stehende Graphik zeigt die prognostizierten Tiefstwerte am Dienstagmorgen. Dabei besteht insbesondere für empfindlichen Pflanzen die Gefahr des Erfrierens. Auch für die Landwirtschaft sind dies keine guten Nachrichten, da sich bereits erste Obstblüten zeigen.

Tiefsttemperaturen am Dienstagmorgen © UBIMET
Tiefsttemperaturen am Dienstagmorgen © UBIMET

Titelbild: https://pixabay.com/de/photos/blumen-krokusse-bl%c3%bcht-frost-7827352/

Spätwinterliches Feeling in der Karwoche

Ostereier im Schnee - pixabay.com

Zwischen einem Hoch über Südskandinavien und reger Tiefdrucktätigkeit im Südosten Europas dreht die Strömung in Österreich auf Nord. Eine für die Jahreszeit außergewöhnlich kalte Luftmasse wird somit in der neuen Woche an den Alpenraum herangeführt und sorgt für ein paar windige, unterkühlte, aber auch meist trockene Tage. Zum Osterwochenende hin erholen sich die Temperaturen nur sehr langsam wieder. Nach derzeitigem Stand muss man dann auch mit unbeständigerem Wetter rechnen.

Satellitenbild und Großwetterlage am 02. April um 11 Uhr MESZ - EUMETSAT, UBIMET
Satellitenbild und Großwetterlage am 02. April um 11 Uhr MESZ – EUMETSAT, UBIMET

Kalter, windiger Start in die neue Woche

Am Montag fällt in den Nordalpen anfangs bis in tiefe Lagen ein wenig Schnee, tagsüber ziehen hier aber nur noch vereinzelt unergiebige Schneeschauer durch. Abseits der Nordalpen bleibt es trocken und zumindest zeitweise sonnig. Besonders im Osten und Süden weht kräftiger, föhniger Nordwind, lokal auch mit stürmischen Böen. Die Höchstwerte liegen nur mehr zwischen 2 und 12 Grad, am mildesten bleibt es im föhnigen Süden.

Sturmwarnungen gültig für den Montag und den Dienstag - UWZ, UBIMET
Sturmwarnungen gültig für den Montag und den Dienstag – UWZ, UBIMET

Zur Wochenmitte hin Wetterberuhigung

Am Dienstag und Mittwoch fallen primär in den zentralen und östlichen Nordalpen, aber gelegentlich auch im nördlichen und östlichen Flachland ein paar Schneeflocken, ansonsten bleibt es trocken und vor allem nach Südwesten zu auch zeitweise sonnig. Am Dienstag weht der Nordwind noch gebietsweise kräftig, doch bereits im Laufe des Tages lässt dieser überall etwas nach. Die Temperaturen verharren weiterhin auf einem für die Jahreszeit sehr bescheidenen Niveau. In den meisten Niederungen stehen einstellige Höchstwerte zwischen 2 und 8 Grad auf dem Programm, vor allem in den föhnigen Regionen zwischen Osttirol und Oberkärnten sind aber auch bis zu 10 oder 11 Grad in Reichweite.

Prognose der Tiefstwerte am Dienstag - UBIMET
Prognose der Tiefstwerte am Dienstag – UBIMET

Aufgrund der Wetterberuhigung sind verbreitet ein paar frostige Nächte einzuplanen. Die Tiefstwerte von Dienstagfrüh bis Donnerstagfrüh werden meist zwischen -1 und -6 Grad liegen, lediglich in manchen prädestinierten Tälern und Senken der Alpen sowie des Mühl- und Waldviertels könnte es noch kälter werden.

Letzter Frosttag im Jahr (Tiefstwert unter 0 Grad) in den Landeshauptstädten - UBIMET mit Daten GSA
Letzter Frosttag im Jahr (Tiefstwert unter 0 Grad) in den Landeshauptstädten – UBIMET mit Daten GSA

Höheneier machen Osterprognose unsicher

Die Zufuhr kalter Luft aus Nordosteuropa lässt zum Ende der Karwoche nur langsam nach. Vor allem in der Höhe werden zudem reichlich Spuren hinterlassen und zwar in Form von Kaltlufttropfen. Meteorologen nennen solche, vor allem in großen Höhen ausgeprägte Tiefs inoffiziell auch „Höheneier“. Diese stellen immer eine große Herausforderung für die Wettermodelle dar, denn ihre genaue Zugbahn ist nur schwer vorhersehbar. Zum Osterwochenende hin werden höchstwahrscheinlich gleich mehrere Höheneier rund um Österreich unterwegs sein und die Prognose ist daher noch sehr unsicher.

Großwetterlage in der Höhe am kommenden 07. April über Europa. Die "Höheneier" rund um Österreich sind gut erkennbar (tiefblaue Regionen) - ECMWF IFS Modell, UBIMET
Großwetterlage in der Höhe am kommenden 07. April über Europa. Die „Höheneier“ rund um Österreich sind gut erkennbar (tiefblaue Regionen) – ECMWF IFS Modell, UBIMET

Ab Gründonnerstag neuerlich unbeständig

Nach derzeitigem Stand muss man sich allerdings aufgrund der Höheneier schon ab Donnerstag und bis zum Ostermontag auf zunehmend unbeständigeres Wetter mir Regen-, Schnee- und Graupelschauern einstellen. Die Temperaturen steigen dabei nur sehr langsam wieder und bleiben bis auf Weiteres unterdurchschnittlich. Zunächst ist Schnee somit noch bis in tiefe Lagen ein Thema, am Osterwochenende aller Voraussicht nach nur noch ab den mittleren Lagen.

Tendenz der Temperatur (oben) und der aufsummierten Niederschlagsmenge (unten) für die kommenden 10 Tage in Wien - ECMWF Ensemble, UBIMET
Tendenz der Temperatur (oben) und der aufsummierten Niederschlagsmenge (unten) für die kommenden 10 Tage in Wien – ECMWF Ensemble, UBIMET
Tendenz der Temperatur (oben) und der aufsummierten Niederschlagsmenge (unten) für die kommenden 10 Tage in Bregenz - ECMWF Ensemble, UBIMET
Tendenz der Temperatur (oben) und der aufsummierten Niederschlagsmenge (unten) für die kommenden 10 Tage in Bregenz – ECMWF Ensemble, UBIMET

Insgesamt fallen heuer die Osterferien somit unterkühlt aus. Aufgrund der außergewöhnlich milden Witterung in der vergangenen Weihnachtszeit sollten sie in den meisten Regionen Österreichs sogar ähnlich kalt wie die Weihnachtsferien verlaufen.

Vergleich der täglichen Höchst- und Tiefstwerte zwischen Weihnachtsferien 2022/2023 (Beobachtungen) und Osterferien 2023 (ab 02.04. Prognosen) in Innsbruck - UBIMET
Vergleich der täglichen Höchst- und Tiefstwerte zwischen Weihnachtsferien 2022/2023 (Beobachtungen) und Osterferien 2023 (ab 02.04. Prognosen) in Innsbruck – UBIMET
Vergleich der täglichen Höchst- und Tiefstwerte zwischen Weihnachtsferien 2022/2023 (Beobachtungen) und Osterferien 2023 (ab 02.04. Prognosen) in Wien - UBIMET
Vergleich der täglichen Höchst- und Tiefstwerte zwischen Weihnachtsferien 2022/2023 (Beobachtungen) und Osterferien 2023 (ab 02.04. Prognosen) in Wien – UBIMET

 

Schnee im April: Alltag oder Seltenheit?

Schnee im Frühling. © Nikolas Zimmermann

Allgemein kommt Schnee im April viel häufiger vor, als viele Menschen glauben. Allerdings handelt es sich meist um kurze, mitunter aber markante Einzelereignisse. Eine im Flachland über mehrere Wochen liegende Schneedecke ist im April hingegen extrem selten. Anbei das langjährige Mittel von 1977 bis 2007 der Schneedeckentage (Schneehöhe mind. 1 cm) für ausgewählte Orte in Deutschland:

Ort

Häufigkeit Schneedecke > 1 cm

Rostock

alle 10 Jahre
Hamburg alle 5 Jahre
Schleswig alle 3 Jahre
Berlin alle 3 Jahre
Magdeburg alle 3 Jahre
Dresden jedes Jahr
Erfurt jedes Jahr
Bremen alle 10 Jahre
Frankfurt/M. alle 10 Jahre
Stuttgart alle 3 Jahre
Saarbrücken alle 5 Jahre
Augsburg alle 1-2 Jahre
Neuruppin alle 3 Jahre
Hannover alle 5 Jahre
Trier alle 2-3 Jahre

Geht man in die höheren Lagen der Mittelgebirge, sieht die Sache natürlich gleich um einiges winterlicher aus. Auf der Zugspitze liegt im Mittel an jedem Apriltag Schnee, am Hohenpeißenberg auf knapp 1.000 m noch an jedem dritten Apriltag:

Ort mittlere Anzahl Schneedeckentage (> 1 cm)
Zugspitze 30
Fichtelberg 24
Kahler Asten 13
Hohenpeißenberg 9

Winter im April 1970

Im April strömen aus Norden manchmal noch eiskalte Luftmassen arktischen Ursprungs nach Mitteleuropa. In Zusammenspiel mit dem hohen Sonnenstand kommt es dann rasch zu einer Labilisierung der unteren Atmosphäre und es entwickeln sich kräftige Schneeschauer. An der Nord- uns Ostsee kann es auch noch zum sog. „Lake-Effekt“kommen, wie etwa rund um den 11.4.1970: An der Rückseite eines Ostseetiefs strömten anhaltend kalte Luftmassen über die Ostsee nach Nordostdeutschland. Über dem Meerwasser konnte die Luft zusätzliche Feuchtigkeit aufnehmen, dementsprechend kräftig schneite es an den Küsten und in abgeschwächter Form auch im Landesinneren. Hier ein Überblick über die Schneehöhen in Mecklenburg-Vorpommern am Morgen des 11. April 1970:

Ort Schneehöhe
Waren 50 cm
Altentreptow 45 cm
Lohmen 40 cm
Tüzen 40 cm
Gersdorf 40 cm
Kühlungsborn 40 cm
Ventschow 35 cm
Roggendorf 35 cm
Lalendorf 35 cm