Am Samstag im Nordosten teils kräftige Gewitter

Gewitter mit Blitz.

Der Mai 2018 ist im Nordosten Deutschlands außergewöhnlich warm und sonnig verlaufen, allerdings auch viel zu trocken. So erreichten die Niederschlagsmengen in Teilen von Nordbrandenburg und Mecklenburg-Vorpommern lediglich 10 % vom Monatssoll, weshalb die Waldbrandgefahr erheblich angestiegen ist. Heute ist in diesen Regionen zumindest gebietsweise Regen in Sicht. Nach der langen Trockenheit besteht dafür jedoch örtlich die Gefahr von kleinräumigen Überflutungen: Die Gewitter verlagern sich nur sehr langsam und die Luft ist äußerst feucht.

Gewitterpotential am Samstag. © UBIMET
Gewitterpotential am Samstag. © UBIMET

Einzelne Schauer und Gewitter sind im Tagesverlauf auch im Südwesten und am Alpenrand zu erwarten, die Unwettergefahr hält sich aber in Grenzen. In den zuletzt von Unwetter betroffenen Regionen im Westen und in der Mitte des Landes bleibt es dagegen weitgehend trocken.

Kräftige Gewitter im Norden und Osten

Kräftiger Gewitterregen © pixabay

Update 21:10 Uhr

Die kräftigsten Gewitter sind zurzeit im Raum Hamburg und westlich von Berlin, sowie im Nordwesten Brandenburgs anzutreffen. Aber auch im Süden Deutschlands ist es nicht ganz ruhig, auch hier sind einzelne Schauer, aber auch Gewitter unterwegs: In Metzingen in Baden-Württemberg fielen in der letzten Stunde 28,9 l/m².

Radarbild 21:00 Uhr. © UBIMET, DWD
Radarbild 21:00 Uhr. © UBIMET, DWD

Update 20:20 Uhr

Im südöstlichen Brandenburg sind die Gewitter nach und nach in gewittrigen Starkregen übergegangen.  Allerdings kommt es jetzt nördlich von Berlin immer öfter zur Gewitterauslöse.

Radarbild 20:05 Uhr. © UBIMET, DWD
Radarbild 20:05 Uhr. © UBIMET, DWD

Auch in der Innenstadt von Hamburg geht es jetzt los!

Radarbild und Blitze 20:10 Uhr. © UBIMET, DWD
Radarbild und Blitze 20:10 Uhr. © UBIMET, DWD

Update 19: 25 Uhr

Einige intensive Gewitterzellen haben sich in der vergangenen Stunde entwickelt. Dadurch, dass sie sich kaum bewegen sind lokal große Niederschlagsmengen dabei.

Die größten Regenmengen der letzten Stunde:

Borken in Westfalen (Nordrhein-Westfalen) 34,2 l/m²
Pohlitz (Brandenburg) 26,1  l/m²
Jork (Niedersachsen) 24,1 l/m²
Olfen (Nordrhein-Westfalen) 22,1 l/m²
Radarbild und Blitze 19:05 Uhr. © UBIMET, DWD
Radarbild und Blitze 19:05 Uhr. © UBIMET, DWD

Update 18:05 Uhr

Auch in und um Berlin haben sich nun vermehrt Gewitter gebildet. Besonders mit der Zelle an der südlichen Stadtgrenze muss man mit heftigem Regen und auch Hagel rechnen!

Radarbild 17:55 Uhr. © UBIMET, DWD
Radarbild 17:55 Uhr. © UBIMET, DWD

Update 17:30 Uhr

Der Großraum Leipzig wird von einer ausgeprägten Gewitterlinie überquert.  Auch im Osten Brandenburgs haben sich die Zellen zunehmend intensiviert, verlagern sich jedoch kaum.

Radarbild 17:15 Uhr. © UBIMET, DWD
Radarbild 17:15 Uhr. © UBIMET, DWD

Update 16:40 Uhr

Südöstlich von Hamburg hat sich in den letzten Minuten ein kräftiges, ortsfestes Gewitter gebildet!

Radarbild und Blitze 16:40 Uhr. © UBIMET, DWD
Radarbild und Blitze 16:40 Uhr. © UBIMET, DWD

Update 16:25 Uhr

Die blitzintensivsten Zellen sind momentan im westlichen Niedersachsen und in Sachsen anzutreffen. Je heller die Farbe, desto aktueller ist der Blitz.

Blitzkarte von 16:00 Uhr. © UBIMET
Blitzkarte von 16:00 Uhr. © UBIMET

Lokal sind auch Sturmböen und Hagel mit dabei. In Dresden wurde mit Gewitterdurchzug eine Böe mit 86 km/h registriert.

Ausgewählte Niederschlagsmengen der vergangenen Stunde:

Sassendorf (Nordrhein-Westfalen) 21,9 l/m²
Dippoldiswalde (Sachsen) 19 l/m²
Großenkneten (Niedersachsen) 13,7 l/m²

Update 14:45 Uhr

Die Gewitter südlich und westlich von Bremen haben sich in den letzten Minuten zu einer Linie zusammengeschlossen, diese verlagert sich nur sehr langsam weiter in Richtung Nordwesten. Im südlichen Niedersachsen sind die Gewitter mittlerweile in Starkregen übergegangen.

Übersicht

Aktuell sind vor allem im südlichen Niedersachsen und im Erzgebirge die kräftigsten Gewitter unterwegs. Aber auch in Brandenburg, in Mecklenburg-Vorpommern,  in Nordrhein-Westfalen und in Sachsen-Anhalt gibt es schon einzelne Gewitterzellen.  Im niedersächsischen Seesen sind in den letzten knapp 3 Stunden etwa 41  l/m² zusammengekommen!

Aktuelles Radarbild. © UBIMET, DWD
Aktuelles Radarbild. © UBIMET, DWD

Im Laufe des Tages sind in den genannten Regionen weitere teils heftige Gewitter mit Starkregen und Hagelschlag zu erwarten. Wir halten euch auf dem Laufenden.

 

Titelbild: pixabay.com

Erneut kräftige Gewitter am Donnerstag!

Ein Gewitter entwickelt sich © Stormhunters Austria

Der Grund für die anhaltende Gewittergefahr im Südwesten ist auf der Großwetterlage für heute gut erkennbar. Von Portugal über Frankreich und Mitteleuropa bis nach Weißrussland hat sich eine Tiefdruckzone etabliert, das Schweden-Hoch beschert dem Norden und Osten hingegen feines Frühsommerwetter. Die Luftdruckgegensätze sind nur gering, daher wird die feucht-labile Luft einfach nicht ausgeräumt. Und so kocht die kräftige Maisonne die Luft Tag für Tag neu auf, wie in einem Suppentopf beginnt es wieder zu brodeln.

Die Großwetterlage am Donnerstag © UBIMET / GFS
Die Großwetterlage am Donnerstag © UBIMET / GFS

Besonders südöstlich von Braunschweig und Dresden kommt es heute wieder zu teils kräftigen Gewittern. Wie schon die vergangenen Tage sind Starkregen und viel kleinkörniger Hagel die Hauptgefahren, Sturm ist eher kein Thema.

Gewittergefahr am Donnerstag © UBIMET
Gewittergefahr am Donnerstag © UBIMET

Schon gestern hat es vielerorts gekracht, gut zu erkennen an den Niederschlagssummen. Dabei kam es – wie so oft bei Gewittern – auf kleinstem Raum zu großen Unterschieden bei den Regenmengen. Beispiel: Am Feldberg im Schwarzwald kamen 31 l/m² zusammen, im nur wenige km entfernten Schluchsee dagegen fast gar nix.

Einzelne Gewitterzellen brachten bis zu 50 Liter Regen, wie beispielsweise in der Fränkischen Schweiz.24-h-Niederschlagsmengen von Mittwoch. © UBIMET

24-h-Niederschlagsmengen von Mittwoch. © UBIMET66.000 Blitzentladungen waren es gestern. An der Spitze der Hitliste liegt Bayern mit 36.000 Blitzen, gefolgt von Baden-Württemberg mit 10.000 Entladungen.

Die Blitzverteilung am Mittwoch © UBIMET
Die Blitzverteilung am Mittwoch © UBIMET

Gewitter und lokale Überflutungen

Überfluteter Kanaldeckel ©shutterstock

Wie das Video zeigt gab es am gestrigen Dienstag lokal heftige Gewitter. Keller wurden aufgrund der großen Regenmengen überflutet und der Hagel lag teilweise einen halben Meter hoch.

Auch am Mittwoch ist lokal wieder mit kräftigen Gewittern zu rechnen, betroffen sind wieder die Gebiete im Süden und Südwesten. Die Gewitter bilden sich vornehmlich am Nachmittag und ziehen sich diesmal bis weit in die Nacht hinein.

Gewittergefahr am Mittwoch © UBIMET
Gewittergefahr am Mittwoch © UBIMET

Am Donnerstag geht es im Süden und in der Mitte gewittrig weiter, im Norden bleibt es hingegen beim trockenen Frühsommerwetter. Hier machen sich frühesten am Wochenende ein paar Gewitter bemerkbar.

Am Dienstag im Südwesten Gewitter

Schauer und Gewitter.

Ein flaches Bodentief liegt am Dienstag quer über dem Südwesten Deutschlands, somit gibt es in einem Streifen von den südlichen Niederlanden über Rheinland-Pfalz bis nach Baden-Württemberg zusammenströmende Winde: Während in Frankreich meist schwacher Wind aus westlicher Richtung weht, gibt es in Deutschland überwiegend östlichen Wind. Das Zusammenströmen sorgt für die Hebung der feuchten Luft, was in Zusammenspiel mit dem Höhentief über Frankreich im Tagesverlauf die Entstehung zahlreicher Schauer und Gewitter begünstigt.

Wetterkarte. UBIMET / GFS
Wetterlage am Dienstag mit einem flachen Tief über Südwestdeutschland. UBIMET / GFS

Regen und Hagel

Bei einer nur schwachen Höhenströmung verlagern sich die Gewitter meist nur langsam, örtlich besteht daher die Gefahr von kräftigem Regen bzw. kleinräumigen Überschwemmungen und Hagelschlag. Vereinzelt sind in Gewitternähe auch kräftige Windböen möglich, in Summe ist die Sturmgefahr aber relativ gering.

Gewitterpotential am Mittwoch. © UBIMET
Gewitterpotential am Dienstag. © UBIMET

 

Kräftiger Regen in Österreich

Hochwasser durch Starkregen.

Am Montag war zunächst besonders die Steiermark vom Regen betroffen. Aufgrund der nassen Vorgeschichte konnten die Böden hier nicht mehr viel Wasser aufnehmen, so kam es örtlich zu Überschwemmungen. Besonders betroffen waren die Süd- und Oststeiermark, so traten örtlich Bäche über die Ufer.

Kräftiger Regen in den Alpen

In den Abendstunden verlagerte sich der Schwerpunkt dann allmählich nordwärts, so fiel besonders im Vorarlberg und Nordtirol kräftiger Regen. Am Dienstagmorgen regnete es dann bereits verbreitet. Anbei die nassesten Orte in den letzten 24 Stunden:

  • 69 mm Deutschlandsberg (Steiermark)
  • 66 mm Leibnitz (Steiermark)
  • 63 mm Jenbach (Tirol)

Noch etwas größere Niederschlagsmengen gab es auf den Bergen, wie etwa auf der Schirchleralm (1245 m) im Bereich der Koralpe mit rund 97 Litern pro Quadratmeter.

24-h-Niederschlag bis Dienstagfrüh. © UBIMET
24-h-Niederschlag bis Dienstagfrüh. © UBIMET

In den Nordalpen waren die Auswirkungen erwartungsgemäß gering, einerseits aufgrund der trockenen Vorgeschichte, andererseits wegen der vergleichsweise tiefen Schneefallgrenze. So gab es vorübergehend im Pitztal in Tirol sogar bis etwa 1.500 m herab nasse Schneeflocken, meist liegt die Schneefallgrenze aber bei 1.700 m.

Schneefall in Kärnten in etwa 2100 m Höhe. © www.foto-webcam.eu
Schneefall in Kärnten in etwa 2100 m Höhe. © www.foto-webcam.eu

Gewittrige Schauer in Deutschland

In den kommenden Stunden fällt im östlichen Alpenraum verbreitet Regen, besonders vom Pinzgau bis zum Alpenostrand regnet es zunächst auch noch anhaltend und kräftig. Im Laufe der zweiten Tageshälfte lässt die Intensität aber deutlich nach. Deutschland ist davon nur marginal betroffen, dennoch ziehen in der Südosthälfte des Landes im Tagesverlauf ein paar Regenschauer und einzelne Gewitter durch.

24-h-Niederschlagsprognose bis Mittwochfrüh. © UBIMET
24-h-Niederschlagsprognose bis Mittwochfrüh. © UBIMET

Fast 300.000 Blitze zu Muttertag

Blitze zucken am Himmel @pixabay

Zunächst entwickelten sich zu Mittag erste kräftige Gewitter in Hessen und Nordrhein-Westfalen. So kam es im hessischen Marburg oder in Winterberg im Sauerland lokal zu Hagelschlag. In den Nachmittagsstunden gab es dann vermehrt in Bayern kräftige Gewitter. Lokal fielen teils ergiebige Regenmengen: Besonders betroffen waren das Münsterland, Mittelhessen und Unterfranken. In Bad Mergentheim Neunkirchen fielen innerhalb von wenigen Stunden rund 62 Liter pro Quadratmeter Regen.

Gewitterhotspot Bayern

In Summe wurden landesweit 286.765 Blitze detektiert, davon 123.209 in Bayern, 55.360 in Niedersachsen, 52.216 in Nordrhein-Westfalen, 25.266 in Hessen, 21.876 in Baden-Württemberg und 4.973 in Rheinland-Pfalz. Diese Zahlen sind vergleichbar mit hochsommerlichen Gewitterlagen, für diese Jahreszeit ist das aber außergewöhnlich. Blitzreichster Landkreis war Osnabrück mit 16.733 Blitzen, gefolgt von Donau-Ries mit 14.839 und Steinfurt mit 14.523. Der stärkste Blitz mit einer Stromstärke von rund 259.000 Ampere wurde im Landkreis Aurich registriert.

Weitere Gewitter am Montag

Unwetterrisiko am Montag
Unwetterrisiko am Montag

Am Montag liegt der Schwerpunkt der Gewittertätigkeit in Süddeutschland. So sind am Nachmittag besonders vom Schwarzwald bis zum Chiemgau kräftige Gewitter zu erwarten. Die Hauptgefahr stellen weiterhin die heftigen Regenmengen dar. Örtlich sind wieder kleinräumige Überflutungen zu erwarten.

Quelle Titelbild: pixabay

Unwetter am Muttertag

Warnsignal Gewitter. @shutterstock.com

Bereits in der Früh ziehen im Westen zahlreiche Schauer und einzelne Gewitter durch und hier bleibt es auch den ganzen Tag über unbeständig. Unwettergefahr besteht aber am Nachmittag etwas weiter östlich in einem Streifen vom Emsland über das Hochsauerland und Unterfranken bis zum Alpenrand.

Unwettergefahr ©Ubimet
Unwettergefahr ©Ubimet

Hier gehen am Nachmittag zahlreiche Gewitter nieder, die stellenweise sintflutartigen Regen bringen. Stellenweise sind auch Hagel und Sturmböen möglich. Am Abend entspannt sich die Lage dann langsam wieder, Schauer und Gewitter ziehen sich in den Südwesten zurück. Wir halten euch unter uwr.de wie immer auf dem Laufenden.

Freundlicher Muttertag im Osten

In Ostdeutschland hingegen kann man den Muttertag bei viel Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen genießen. Vom Erzgebirge bis zur Ostseeküste bleibt es trocken bei Höchstwerten um die 25 Grad.

Quelle Titelbild: shutterstock

Kräftige Gewitter am heutigen Feiertag erwartet!

Kräftiger Gewitterregen © pixabay

Bereits heute Vormittag gibt es vom Schwarzwald bis ins Ruhrgebiet ein paar Gewitter, diese sind aber nicht sonderlich kräftig. Mit Annäherung der Kaltfront steigt heute ab etwa Mittag verbreitet die Gewittergefahr an, alle Väter auf Ausflug sei dann der Blick Richtung Himmel empfohlen.

Heute kann es in einem relativ großen Gebiet, nämlich von der Ostsee über die Mittelgebirge bis nach Bayern hinab zu schweren Gewittern kommen. Dann sind Regenmengen zwischen 30 und 50 Litern Pro Quadratmeter, Böen bis zu 70 km/h und Hagel mit 2-3 cm Durchmesser durchaus möglich!

Gut zu sehen ist die Gewittergefahr anhand der folgenden Grafik. Im Osten wird es erst zum Abend hin gewittrig, so zum Beispiel in Berlin.

Überblick der Gewittergefahr am Donnerstag © UBIMET
Überblick der Gewittergefahr am Donnerstag © UBIMET

Das Deutsche Unwetterradar hat dementsprechend schon jede Menge Vorwarnungen herausgegeben, über die aktuellste Lage könnt ihr euch stets hier informieren.

Die heutige Warnkarte des Deutschen Unwetterradars © UBIMET
Die heutige Warnkarte des Deutschen Unwetterradars © UBIMET

Verantwortlich für die heutigen Gewitter ist eine Kaltfront des Tiefs über Island. Diese liegt am frühen Nachmittag etwa auf der Höhe Bremen-Stuttgart und kommt dann in weiterer Folge nach Osten voran.

Die Lage der Kaltfront heute um 14:00 Uhr © UBIMET/GFS
Die Lage der Kaltfront heute um 14:00 Uhr © UBIMET/GFS

Die Gewitter entstehen aber nicht nur mit der Kaltfront, sondern eben auch schon zuvor. Der Grund hierfür ist schnell in der Temperaturverteilung von heute Nachmittag erkennbar. Im Westen lagert hinter der Front schon die kühlere Luft mit 12 bis 17 Grad, nach Osten zu herrschen dagegen noch Sommertemperaturen. Hier kann die Sonne nahezu ungehindert einstrahlen und die Atmosphäre labilisieren, fertig ist die potentielle Unwetterlage.

Die Temperaturverteilung heute Nachmittag © UBIMET/GFS
Die Temperaturverteilung heute Nachmittag © UBIMET/GFS

Quelle des Titelbildes: https://pixabay.com/de/cumulonimbus-sturmjagd-meteorologie-3196780/

Hohe Waldbrandgefahr

Hohe Waldbrandgefahr ©pixabay

Der April fiel in den meisten Regionen deutlich zu trocken aus und auch in den ersten Maitagen fiel kaum Regen. Daher besteht derzeit eine hohe Waldbrandgefahr! Bereits ein kleiner Funke reicht aus um einen großen Brand auszulösen.

Derzeitiges Waldbrandrisiko ©http://effis.jrc.ec.europa.eu
Derzeitiges Waldbrandrisiko ©http://effis.jrc.ec.europa.eu

Landwirtschaft hofft auf Regen

Nicht nur die Wälder sehnen sich nach Regen, auch immer mehr Landwirte kämpfen mit der Trockenheit. Besonders im Süden rechnet man bereits mit ersten Einbüßen bei der Weizenernte aufgrund der anhaltendenden Trockenheit.

Bis Mittwoch bleibt es trocken, anschließend sorgen Gewitter regional für Entspannung. Großflächiger Landregen, der die Trockenheit beenden könnte, ist aber weiterhin nicht in Sicht.

Tief QUITTA bringt Sturm

Umgestürzter Baum ©pixabay/ykaiavu

Tief QUITTA befindet sich derzeit über Nordfrankreich und sorgt noch für unwetterartige Gewitter in Schleswig mit lokalen Orkanböen und Starkregen. In den nächsten Stunden ziehen die Gewitter endgültig nach Norden ab und der Fokus liegt dann auf den zunehmend stürmischen Südwestwind.

Satellitenbild von 09:30 Uhr ©METEOSAT, NOWCAST
Satellitenbild von 09:30 Uhr ©METEOSAT, NOWCAST

Stürmischer Feiertag

QUITTA verlagert sich in den kommenden 24 Stunden in Richtung Dänemark und an dessen Vorfeld wird es zunehmend stürmisch. Heute Nachmittag und Abend ist vor allem die Region vom Saarland bis nach NRW betroffen, besonders in der Eifel sind verbreitet auch schwere Sturmböen zu erwarten. Nachts bleibt es dann in NRW und in Niedersachsen stürmisch, bevor sich das Sturmfeld am Feiertag langsam nach Nordosten verlagert. In diesen Regionen sind verbreitet Sturmböen möglich, lokal weht auch schwerer Sturm.

Gefährdete Sturmregion ©UBIMET

Da die Bäume nun bereits voll belaubt sind, besteht eine erhöhte Gefahr vor Windbruch in den markierten Regionen!

Unwettergefahr im Westen

Gefahrenzonen am Sonntag, 29.04.2018 © UBIMET

Tief QUITTA sorgt heute in weiten Teilen Westeuropas für turbulente Verhältnisse. Es verlagert sich einmal quer von Süd nach Nord über Frankreich hinweg und intensiviert sich dabei. Deutschland liegt an seiner Vorderseite, entsprechend wird von Süden her energiereiche und zunehmend feuchte Luft herangeführt. Zwar gibt es aktuell am Vormittag von Rheinland-Pfalz bis nach Niedersachsen bereits einige Regenschauer, diese ziehen aber bald nach Norden ab und die Wolken lockern auf. Dann scheint hier für einige Stunden die Sonne und die Luft erwärmt sich auf Werte zwischen 20 und 25, im Südwesten auch auf bis zu 28 Grad.

Organisierte Gewitter mit Unwetter-Potential

Mit dem sich nähernden Tiefzentrum bilden sich am späten Nachmittag über Frankreich und Belgien schließlich die ersten Gewitter und erreichen am frühen Abend auf ihrem Weg nach Nord/Nordost auch Deutschland. Aufgrund der vielfach passenden Strömungsbedingungen ist von gut organisierten Gewittern auszugehen, welche das Potential für unwetterartige Entwicklungen haben. Besonders im Anfangsstadium geht die Hauptgefahr im Saarland sowie Teilen von Rheinland-Pfalz und NRW von großem Hagel aus, lokal ist auch die Bildung eines Tornados an einer so genannten Superzelle nicht ausgeschlossen.

Aktuelle Situation am Sonntag, 10:00 Uhr © EUMETSAT, UBIMET
Aktuelle Situation am Sonntag, 10:00 Uhr © EUMETSAT, UBIMET

Böen über 100 km/h möglich

Je weiter der Abend voranschreitet, desto mehr sollten sich einzelne Zellen zu größeren Gewittergebieten zusammenschließen, welche dann besonders in NRW und dem südlichen Niedersachsen gebietsweise für Sturmböen, lokal auch für schwere Sturm- und orkanartige Böen über 100 km/h sorgen können. In der Nacht auf Montag simulieren einige Wettermodelle schließlich einen Gewittercluster auf seinem Weg bis Hamburg und Schleswig-Holstein, dann geht die Hauptgefahr eher von anhaltendem gewittrigen Starkregen aus. Ob es soweit kommt, bleibt jedoch vorerst abzuwarten.

 

Sieht man mal vom Westen ab, so steht Deutschland ein eigentlich recht sonniger und warmer Tag bevor – mit einer weiteren Ausnahme: Auch im Thüringer Wald und dem westlichen Erzgebirge bilden sich am Nachmittag einzelne Hitzegewitter und bewegen sich von dort ins Thüringer Becken und ins Vogtland. Da die Winde in verschiedenen Höhen auch hier geeignet sind für die Entwicklung kräftiger Gewitter, muss man den Himmel im Auge behalten.

 

April 2018 auf Rekordkurs!

Das Thermometer zeigt einen Sommertag an © pixabay

Sommer im April

Der April 2018 erschien den meisten Menschen wie ein vorgezogener Sommermonat, zahlreiche Sommertage und viel Sonnenschein prägten die vergangenen Wochen in weiten Teilen Deutschlands. Über das gesamte Land gemittelt fiel der April gegenüber dem langjährigen Mittel von 1981 bis 2010 um rund 4 Grad zu warm aus. Die Spitzenposition hat noch der April 2007 inne, spannend wird es nun, ob wir den noch einholen.

Zum Teil gab es selbst an Stationen, deren Messreihe weit zurückreichen, neue Dekadenrekorde. Hier eine kleine Übersicht:

Station Wert Messreihe seit
Bremen-Flughafen 27,3 Grad am 20.04. 1890
Potsdam 28,5 Grad am 20.04. 1892
Schwerin 27,8 Grad am 20.04. 1898
Zugspitze 8,2 Grad am 20.04. 1900
Chemnitz 26,9 Grad am 20.04. 1903
Greifswald 27,1 Grad am 20.04. 1915

Je weiter man nach Süden blickt, desto höher waren die Abweichungen. In Oberbayern beispielsweise waren es rund +5 Grad, in Hamburg noch rund +3 Grad über dem Mittel und auf Sylt war es nur etwas mehr als 1 Grad zu warm.

Sonne machte zahlreiche Überstunden

Im Zuge des andauernden Hochdruckeinflusses schien die Sonne im gesamten Land deutlich häufiger als im Durchschnitt, meist sind 20 bis 50 Prozent mehr Sonnenstunden als im langjährigen Mittel zusammengekommen. Der absolut sonnigste Ort ist dabei Attenkam in Oberbayern mit 234 Sonnenstunden bis dato. Zum Vergleich: Düsseldorf hält bei 141 Stunden, da ist so ziemlich im Mittel.

Teils zu trocken, teils zu nass

Markant war im abgelaufenen Monat die Trockenheit insbesondere im Süden. So sind in Stötten auf der Schwäbischen Alb bisher nur 5% der üblichen Regenmenge zusammengekommen, in München auch nur 20%.

Nach Norden zu sieht die Bilanz dann schon ausgeglichener aus. Besonders dort, wo teils heftige „Sommergewitter“ getobt haben, war es sogar deutlich zu nass! Beispiel Soltau in Niedersachsen: Hier sind 69 l/qm runtergekommen, das entspricht fast 50% mehr als in einem durchschnittlichen April.

Tief OTTILIA bringt Sturmböen

Symbolbild für eine Sturmwarnung. © Olaf Naami; shutterstock.com

Letztes Update 20:30 – Morgen verbreitet kühler Frühlingstag

Das Tief Ottilia ist nach Osten abgezogen und über Deutschland beruhigt sich das Wetter. Nach einer kalten Nacht folgt ein kühler Tag morgen mit Höchstwerten meist zwischen 10 und 14 Grad. Damit verabschieden wir uns und fassen nochmal die Spitzenböen von Mittwoch zusammen:

  • 108 km/h Brocken
  • 83 km/h Berlin – Dahlem
  • 80 km/h Berlin – Schönefeld
  • 80 km/h Seehausen (Sachsen – Anhalt)
  • 80 km/h Spiekeroog
  • 79 km/h Bremen – Flughafen
  • 79 km/h Berlin – Tegel
  • 78 km/h Borkum
  • 78 km/h Bremervörde
  • 78 km/h Lüchow
  • 78 km/h Kyritz (Brandenburg)
  • 77 km/h Süpplingen (Niedersachsen)

Update 16:45 – Stärkste Böen in Berlin

Das Windfeld verlagert sich nun immer weiter nach Osten. In der letzten Stunde traten die stärksten Böen in und um Berlin auf, wobei die Station Berlin-Dahlem mit 83 km/h die kräftigste Böe zu verzeichnen hatte, gefolgt von den Stationen an den Flughäfen Schönefeld und Tegel mit 80 bzw. 79 km/h. Weiterhin hat sich die Gewittertätigkeit nach Polen verlagert.

Update 14:10 – Schwerpunkt im Osten

Der Schwerpunkt verlagert sich aktuell in den Osten und Nordosten des Landes, so gab es letzte Stunden auch in Berlin-Schönefeld eine Sturmböe von 75 km/h. Die stärkste Böe wurde in Lüchow (Niedersachsen) verzeichnet mit 78 km/h.

Windböen am Mittwochmittag. © UBIMET
Windböen am Mittwochmittag. © UBIMET

Update 13:15 – Aktuelle Böen

Vom östlichen Niedersachsen bis nach Vorpommern, Brandenburg und Sachsen weht derzeit verbreitet frischer bis starker Westwind mit stürmischen Böen. Anbei die Hitliste der letzten Stunde:

  • 75 km/h Lüchow
  • 75 km/h Soltau
  • 75 km/h Hannover Flughafen
  • 73 km/h Kap Arkona / Rügen
  • 73 km/h Boizenburg
  • 72 km/h Fassberg
  • 72 km/h Groß Lüsewitz
  • 71 km/h Schwerin

Update 12:55 – Gewitter bei Berlin

Die Luft wird mit Unterstützung der Sonne jetzt etwas labiler, somit ziehen derzeit auch im Großraum Berlin gewittrige Schauer durch.

Satellitenbild und aktuelle Blitze. © EUMETSAT / nowcast / UBIMET
Satellitenbild und aktuelle Blitze. © EUMETSAT / nowcast / UBIMET

Update 11:50 – Radarbild

Am aktuellen Radarbild sieht man schön die Kaltfront, welche von Luxemburg über Nordhessen bis nach Nordbrandenburg für ein Schauerband sorgt. Besonders in Richtung Südbrandenburg und Sachsen sind in den kommenden Stunden auch einzelne Gewitter möglich. Den Radarloop gibt es hier: Wetterradar

Radarbild von 9:45. © DWD / UBIMET
Radarbild von 9:45. © DWD / UBIMET

Update 11:10 – Sturmböen in Bremen

Besonders in Niedersachsen gibt es derzeit stürmische Böen bzw. örtlich wie etwa in Bremen auch Sturmböen. Anbei die Spitzenreiter der letzten Stunde:

  • 79 km/h Bremen
  • 78 km/h Bremervörde
  • 74 km/h Brake

Auch in Hamburg, Mecklenburg und Sachsen-Anhalt legt der Wind aktuell aber spürbar zu.

Update 10:00 – Satellitenbild

Der Wind legt derzeit besonders im Nordwesten zu, so wurden in der letzten Stunden in Bremerhaven Sturmböen von 76 km/h und auch in Bremen gab es bereits stürmische Böen von bis zu 64 km/h. Am Satellitenbild erkennt man den Tiefkern nördlich von Hamburg, in der Mitte sorgt die kräftige West- bis Südwestströmung im Vorfeld der Kaltfront hingegen für Schwerewellen.

Satellitenbild um 10 Uhr. © EUMETSAT / UBIMET
Satellitenbild um 10 Uhr. © EUMETSAT / UBIMET

Update 09:10- Spitzenböen

Auf den Ostfriesischen Inseln gibt es erste Sturmböen, so wurden in den letzten beiden Stunden bis zu 78 km/h aus Borkum gemeldet. Spiekeroog folgt mit 73 km/h und Wittmund mit 72 km/h.

Webcam Norderney. © www.foto-webcam.eu
Webcam Norderney. © www.foto-webcam.eu

Erste Übersicht – 08:20

Der Kern vom Randtief liegt aktuell bereits über der Nordsee und zieht im Laufe des Vormittags rasch in Richtung Ostsee. Die Kaltfront erstreckt sich um 8 Uhr von NRW über Niedersachsen bis nach Schleswig-Holstein, um 12 Uhr wird sie voraussichtlich bereits einen Streifen vom Saarland über Sachsen-Anhalt bis nach Brandenburg erfasst haben.

Tief OTTILIA am Donnerstagvormittag. © GFS / UBIMET
Tief OTTILIA am Donnerstagvormittag. © GFS / UBIMET

Entlang der Kaltfront gehen ein paar Schauer und im Tagesverlauf vereinzelt auch Gewitter nieder. Am Südrand des Tiefkerns lebt zudem vorübergehend starker bis stürmischer Westwind auf. Besonders in einem breiten Streifen von den Ostfriesischen Inseln über die Lüneburger Heide bis nach Nordbrandenburg sich dabei Sturmböen zwischen 70 und 90 km/h zu erwarten, in Schauer- und Gewitternähe sind vereinzelt aber auch schwere Sturmböen möglich!

Modellprognose der Windböen bis Donnerstagmorgen. © UBIMET
Modellprognose der Windböen bis Donnerstagmorgen. © UBIMET

 

Gewitter sorgten für Hagel und Sturm

Hagel

Besonders betroffen von den Gewittern waren am Sonntag der Westen und Nordwesten Deutschlands. In Summe wurden landesweit 104.687 Blitze detektiert, davon allein 47.376 in Nordrhein-Westfalen. An zweiter und dritter Stelle folgen Niedersachsen mit 26.315 Entladungen bzw. Schleswig-Holstein mit 10.014. Der blitzreichste Landkreis war Hildesheim im Süden von Niedersachsen:

  • 4.551 Hildesheim (Niedersachsen)
  • 4.024 Borken (NRW)
  • 3.721 Coesfeld (NRW)
  • 3.090 Rendsburg-Eckernförde (Schleswig-Holstein)
  • 2.955 Cuxhaven (Niedersachsen)
  • 2.766 Rhein-Erft-Kreis (NRW)
Blitze von Sonntagnachmittag bis Sonntagnacht. © nowcast / UBIMET
Blitze von Sonntagnachmittag bis Sonntagnacht. © nowcast / UBIMET

Die Gewitter wurden von kräftigem Regen, teils großem Hagel und teils schweren Sturmböen begleitet. Anbei die Spitzenböen:

  • 101 km/h Nörvenich (NRW)
  • 96 km/h Northeim-Stöckheim (Niedersachsen)
  • 81 km/h Warburg (NRW)
  • 78 km/h Hofgeismar (Hessen)
  • 76 km/h Wernigerode (Sachsen-Anhalt)

Nassester Ort war hingegen Borken in Westfalen, hier wurden innerhalb von knapp zwei Stunden rund 23,3 Liter pro Quadratmeter gemessen. Nur knapp dahinter kommen Werl (NRW) mit 21,5 bzw. Padenstedt (Schleswig-Holstein) mit 19,1 Litern pro Quadratmeter.


Am Sonntag beenden heftige Gewitter den Frühsommer

Blitze erleuchten den Nachthimmel © pixabay

Der Sommer im April hat ein Ablaufdatum, nämlich morgen Sonntag. Der Tag startet zwar überall sonnig, mit der Sonne entstehen ab etwa Mittag aber immer größere Quellwolken. Die ersten Schauer und Gewitter lassen dann auch nicht lange auf sich warten, los geht es westlich des Rheins ab ca. 14:00 Uhr.

Unwetterpotential im Osten

Langsam breiten sich diese Gewitter dann am Nachmittag auch weiter in den Osten der Bundesrepublik aus, ab etwa 16:00 oder 17:00 Uhr sind dann auch Niedersachsen, Hessen oder Thüringen dran. Besonders im Osten und Nordosten besteht ein gewisses Unwetterrisiko, denn dort passen alle Zutaten zusammen, die es für heftige Gewitter braucht:

  • Lange Zeit sonnig
  • Feuchte Luft
  • Zunahme der Windgeschwindigkeit mit der Höhe (Scherung)
  • Labilität der Atmosphäre

Rechnet in dem roten Bereich in folgender Grafik aber generell mit heftigen Regenschauern, Hagel und Böen bis zu 80 km/h!

Die Gewitterlage am Sonntag im Überblick © UBIMET
Die Gewitterlage am Sonntag im Überblick © UBIMET

In der neuen Woche setzt sich dann von Norden her etwa bis zum Main deutlich stabilere und kühlere Luft durch, meist werden nur noch 11 bis 18 Grad erreicht.

Im Süden bleibt die feucht-warme Luft dagegen noch länger bestehen, und hier sind auch immer wieder Temperaturen jenseits der 20-Grad-Marke zu erwarten.

Heftige Regenfälle auf der Koreanischen Halbinsel erwartet

Regnerisches Wetter in Seoul

Das Tief bildet sich bereits heute im chinesischen Hinterland und zieht in den folgenden beiden Tagen ostwärts über das Gelbe Meer nach Süd- und Nordkorea. Sein weiterer Weg führt das Tief über das Japanische Meer, dort schwächt es sich dann rasch wieder ab.

Mit im Gepäck hat dieses Tief eine Kaltfront, und diese sorgt für teils kräftigen Regen. Das könnt ihr gut an der folgenden Grafik erkennen. Innerhalb von rund 24 Stunden kommen südlich von Peking sowie in weiten Teilen der Koreanischen Halbinsel 50 bis 100 Liter pro Quadratmeter zusammen. Zum Vergleich: In Seoul beträgt der durchschnittliche Monatsniederschlag für den gesamten April rund 65 Liter pro Quadratmeter!

Zugbahn des Tiefs mit den erwarteten Regenmengen © UBIMET
Zugbahn des Tiefs mit den erwarteten Regenmengen © UBIMET

Im folgenden Satellitenbild von heute Nachmittag (Ortszeit) ist das Tief über China mit seiner markanten Wolkenspirale bereits zu erkennen. In Südkorea deutet strahlender Sonnenschein dagegen noch nichts auf den bevorstehenden Regen hin:

Satellitenbild von Samstagnachmittag in Ostasien © https://worldview.earthdata.nasa.gov/
Satellitenbild von Samstagnachmittag in Ostasien © https://worldview.earthdata.nasa.gov/

Sonne pur im ganzen Land

Strahlend blauer Himmel über Bayern © https://www.foto-webcam.eu/webcam/bad-endorf

Das hat Seltenheitswert: Fast ganz Deutschland präsentiert sich heute wolkenlos mit einer Sonnenscheinausbeute von nahezu 100 %. Lediglich eine Handvoll Wetterstationen meldet um 10:00 Uhr weniger als 60 Minuten Sonnenschein pro Stunde – vornehmlich in Schleswig-Holstein.

Anzahl der Minuten mit Sonnenschein pro Stund bis 10:00 Uhr, 18.04.2018 © DWD, UBIMET
Anzahl der Minuten mit Sonnenschein pro Stund bis 10:00 Uhr, 18.04.2018 © DWD, UBIMET

Ein Blick auf das Satellitenbild lässt den Grund schon vermuten und ein Check der Webcam-Bilder der Region bestätigt: mittelhohe Wolkenfelder, so genannte Altocumulus-Wolken ziehen hier durch.

Satellitenbild 18.04.2018 © EUMETSAT, UBIMET
Satellitenbild 18.04.2018 © EUMETSAT, UBIMET
Webcambild aus Hülsen (Schleswig-Holstein) © http://www.marina-huelsen.de/webcam
Webcambild aus Hülsen (Schleswig-Holstein) © http://www.marina-huelsen.de/webcam

Auch im Südwesten des Landes lassen sich am Satellitenbild Wolken erkennen, so genannte Cirrus fibratus, also dünne hohe Schleierwolken. Diese wirken sich nicht auf das Wetter und die Sonnenscheindauer aus:

Webcambild aus Bad Rappenau (Baden-Württemberg) © http://188.111.104.2/record/current.jpg
Webcambild aus Bad Rappenau (Baden-Württemberg) © http://188.111.104.2/record/current.jpg

Rückblick: Turbulentes Wetter mit Gewittern und Überflutungen

Blitzstatistik für Freitag, den 13.04.2018 © UBIMET

So auch am Freitag, den 13. Zwar hielten sich die Temperaturen an die Jahreszeit, doch das Wetter präsentierte sich, wie man es aus dem Hochsommer kennt. Verantwortlich war ein kleinräumiges Tief, welches genau über der Mitte Deutschlands lag und feuchte und energiereiche Luft aus südlichen Breiten heranführte. Vom nördlichen Baden-Württemberg über Hessen bis hinauf zur Nordsee hatte dies kräftigen, schauerartig verstärkten und anhaltenden Regen zur Folge. Östlich des Tiefzentrums entwickelten sich ab Mittag hingegen zahlreiche kräftige und blitzreiche Gewitter – zum Einen im südlichen Bayern, zum Anderen im gesamten Nordosten.

 

 

Die nachfolgende Analyse zeigt die Niederschlagsmenge über 24 Stunden von Freitag 08:00 Uhr bis Samstag zur gleichen Zeit. Die größte Menge an einer Wetterstation wurde in Heinrichsthal in Unterfranken mit 55 l/m² gemessen, aber selbst direkt an der Nordsee in Butjadingen-Inte waren es noch 47 l/m², was grob dem Monatssoll entspricht. Diese Mengen kamen meist sogar innerhalb von 6 bis 12 Stunden zusammen, lokal kam es daher zu Überflutungen. So wurden bspw. in Fulda (Hessen) 15,6 l/m² allein zwischen 15:00 und 16:00 Uhr gemessen, übrigens ganz ohne Blitz und Donner.

Analyse der 24h-Niederschlagsmenge bis Samstag, 08:00 Uhr © UBIMET
Analyse der 24h-Niederschlagsmenge bis Samstag, 08:00 Uhr © UBIMET

 

 

Auch in Tschechien und Polen waren die Gewitter für die Jahreszeit bereits sehr gut organisiert, ausdauernd und kräftig ausgeprägt, wie auch die Statistik über die aufgetretenen Blitze im Titelbild zeigt. Im Video sieht man schließlich die Auswirkungen in Konin, Polen, zwischen Posen und Lodz gelegen.

Kräftige Gewitter am Freitag

Kräftiges Gewitter über Frankfurt am Main © pixabay

Grund für die kräftigen Gewitter ist ein kleinräumiges Tief, dass heute von Nordbayern/Thüringen langsam nach Norden zieht. An seiner Vorderseite wird dabei recht warme, feuchte, dafür aber auch labil geschichtete Luft aus Polen angezapft. Zwar ziehen jetzt schon einige Schauer durch, speziell in Hessen auch schon Gewitter, der Schwerpunkt wird aber heute Nachmittag und Abend erwartet.

Wie im folgenden Bild ersichtlich, müsst Ihr östlich von Hamburg und Jena mit kräftigen Gewittern rechnen. Von Starkregen über Sturmböen bis hin zu Hagel dürfte alles dabei sein.

Hier wird es heute interessant bezüglich Gewitter © UBIMET
Hier wird es heute interessant bezüglich Gewitter © UBIMET

So sieht unsere Warnkarte aus: Bereits viele Regionen sind vor Gewittern vorgewarnt! Abends zieht das Tief nach Norden weiter und die Situation entspannt sich spürbar. Am längsten gewittrig bleibt es im Nordosten.

Die Warnkarte des Deutschen Unwetterradars für den heutigen Freitag © UBIMET, uwr.de
Die Warnkarte des Deutschen Unwetterradars für den heutigen Freitag © UBIMET, uwr.de

Über die aktuellsten Warnungen könnt Ihr euch auf der Website des Deutschen Unwetterradar stets informieren: HIER geht’s lang!

Besserung in Sicht

Das Wochenende ist dann aber ganz passabel. Zwar ziehen morgen im Norden noch ein paar Schauer durch, von Südwesten setzt sich die Sonne aber schon wieder besser durch. Dazu werden von Nord nach Süd 11 bis 21 Grad erreicht.

Am Sonntag ist es dann nordwestlich der Linie Saarbrücken-Rostock unbeständig mit Regenschauern, sonst wechseln Sonnenschein und Wolken einander ab. Unter den Wolken im Westen steigen die Temperaturen auf 15 bis 19 Grad, nach Osten und Südosten zu dürfen wir uns auf bis zu 23 Grad freuen.

Kräftige Gewitter in Mitteleuropa

Gewitter in den USA © pixabay

Die Kaltfront eines Nordseetiefs zog am Mittwoch über Mitteleuropa hinweg. Im Vorfeld dieser Kaltfront kam es dabei besonders in Deutschland zu kräftigen Gewitter mit teils schweren Sturmböen. Auch in Frankreich, den Niederlanden sowie in Teilen Italiens entstanden aber mitunter kräftige Gewitter, so wurde örtlich auch Hagel beobachtet. Anbei die Hitliste der Blitzentladungen am Mittwoch:

    • 46.381 Deutschland
    • 28.198 Frankreich
    • 3.463 Niederlande
    • 3.433 Tschechien
    • 2.629 Italien
    • 2.518 Spanien
Blitze am Mittwoch. © nowcast / UBIMET
Blitze am Mittwoch. © nowcast / UBIMET

Schwere Sturmböen in Deutschland

Die Hauptgefahr der Gewitter in Deutschland war weniger Hagel oder Starkregen, sondern viel mehr die Sturmböen oder gar schweren Sturmböen. Hier die Spitzenreiter gestern:

Lautertal (Bayern) 98 km/h
Artern (Thüringen) 97 km/h
Würzburg (Bayern) 96 km/h
Querfurt (Sachsen-Anhalt) 95 km/h
Öhringen (Baden-Württemberg) 94 km/h

Auch abseits der Gewitter lebte der Wind in den südlichen Landesteilen aber vorübergehend kräftig bis stürmisch auf, so gab es beispielsweise auch am Bodensee Sturmböen von bis zu 86 km/h. Weiters waren die Gewitter auch spektakulär zum Anschauen, wie die folgenden Bilder beweisen:

Bilder aus Frankreich

Hagel in Italien

Gewitterbilanz: 46.000 Blitze und Sturm

Gewitter gestern Abend in Berlin © Angela Kausche (Twitter)

Mit einer Kaltfront kam es am gestrigen Mittwoch zur ersten richtig ausgeprägten Gewitterlage des Jahres. Mit 46.381 Blitzentladungen im ganzen Bundesgebiet war es sogar der blitzreichste Tag seit Ende August 2017! Blitzreichstes Bundesland war Sachsen-Anhalt, wo mit rund 16.000 Entladungen nahezu jeder dritte Blitz gemessen wurde.

In der folgenden Karte könnt Ihr gut sehen, welche Regionen besonders betroffen waren. Die verschiedene Farbe der Blitze spiegelt dabei den Zeitpunkt der Entladung wider (rot = früher Nachmittag … gelb = später Nachmittag … grün = Abend). Ursprung der Gewitter war in Baden-Württemberg, Hessen und Niedersachsen. Anschließend breiteten sich diese nach Nordosten aus.

Die Blitzverteilung am Mittwoch in Deutschland © UBIMET/Nowcast
Die Blitzverteilung am Mittwoch in Deutschland © UBIMET/Nowcast519

Schwere Sturmböen

Die Hauptgefahr bei diesen Gewittern war weniger Hagel oder Starkregen, sondern viel mehr die Sturmböen oder gar schweren Sturmböen. Hier die Spitzenreiter gestern:

  1. Lautertal (Oberfranken) 98 km/h
  2. Artern 97 km/h
  3. Würzburg 96 km/h
  4. Querfurt 95 km/h
  5. Oehringen 94 km/h

Auch abseits der Gewitter lebte der Wind in den südlichen Landesteilen aber vorübergehend kräftig bis stürmisch auf, so gab es beispielsweise auch am Bodensee Sturmböen von bis zu 86 km/h. Weiters waren die Gewitter auch spektakulär zum Anschauen, wie die folgenden Bilder beweisen:

 

Aprilschnee in New York

Schnee Central Park Erik Pindrock, Ubimet

Am Ostersonntag zog eine Kaltfront von Kanada über die US-Ostküste hinweg und brachte die winterliche Kaltluft zurück. Dazu bildete sich ein kleinräumiges Tief, das derzeit von Pittsburgh bis New York für 10 bis 20 Zentimeter Neuschnee sorgt.

Aprilschnee nicht ungewöhnlich in New York

Auch wenn nicht jedes Jahr im April in New York Schnee fällt, so passiert es in der ersten Aprildekade doch alle paar Jahre wieder. Meist handelt es sich dabei nur um wenige Zentimeter, der Rekord liegt bei knapp 26 cm au dem Jahr 1915:

Am Mittwoch teils kräftige Gewitter

Kräftige Gewitter am Nachthimmel © pixabay

Die Tage werden länger, die Sonne immer kräftiger, die Kälte verzieht sich nach Nordeuropa. Untrügliches Zeichen für den Frühling … Dazu gehören ab sofort aber auch wieder Gewitter.

Einen Vorgeschmack auf die richtig kräftigen Brummer des Sommers bekommen wir schon morgen. Eine Kaltfront überquert Deutschland von Südwest nach Nordost, im Bild unten zu erkennen an den blauen Linien mit den Zacken.

Timing perfekt

Damit die Gewitter kräftig ausfallen können, braucht es mehrere Zutaten: eine labil geschichtete Atmosphäre, genug Feuchtigkeit sowie eine Zunahme von Windrichtung und -geschwindigkeit mit der Höhe.  All das ist morgen gegeben, das Timing ist vor allem im Osten Deutschlands perfekt. Hier kommen die Gewitter nämlich erst an, wenn sich die Luft auf 18 bis 21 Grad erwärmt hat.

So erwarten wir die kräftigsten Gewitter ab dem mittleren Nachmittag etwa östlich der Linie Hamburg-Bamberg. Die größte Gefahr geht dabei von Sturmböen oder sogar schweren Sturmböen aus: 70 bis 90, vereinzelt 100 km/h sind möglich. Doch auch kleinkörniger Hagel und Regenmengen von rund 20 l/qm in kurzer Zeit sind mit von der Partie.

Das sind die gefährdeten Regionen am Mittwoch © UBIMET
Das sind die gefährdeten Regionen am Mittwoch © UBIMET

Kein Aprilscherz: 35 cm Neuschnee in Mecklenburg-Vorpommern

http://www.ostseebad-dierhagen.de/var/ostseebad-dierhagen/storage/webcams/daendorf.jpg

35 cm Schneehöhe wurden am Morgen des Ostersonntags aus Gersdorf, etwas westlich von Rostock gelegen, gemeldet, 30 cm waren es in Tribsees. Das ist für Anfang April nicht nur außergewöhnlich, damit wurde der bisherige Neuschnee-Rekord in Mecklenburg-Vorpommern auch eingestellt.

Die nachfolgende Grafik zeigt die um 08 Uhr MESZ gemeldeten Schneehöhen. Es schneit auch tagsüber noch weiter, wenngleich mit allmählich nachlassender Intensität. Bis zum Abend klingt der Schneefall schließlich ab.

Schneehöhen 01.04.2018, 08:00 © DWD, UBIMET
Schneehöhen 01.04.2018, 08:00 © DWD, UBIMET

 

Und nun ein paar Eindrücke aus der Region:

 

 

 

 

 

Große Überflutungsgefahr in Australien

Betroffene Regionen mit hoher Überflutungsgefahr © UBIMET

Sollte der Kern des Sturms auch weiterhin über dem offenen Meer verbleiben, könnte er sich unter der Woche zu einem Zyklon entwickeln. So oder so bringt der Sturm dem dicht bewohnten Küstenstreifen von Queensland aber eine große Menge Regen,  von Ingham südwärts bis Townsville und Mackay besteht dann eine große Überflutungsgefahr. Innerhalb von 5 Tagen sind hier bis zu 400 l/m² möglich, dies hätte weitreichende Auswirkungen auf die Infrastruktur und das öffentliche Leben.

Aufsummierte Regenmengen bis Freitag  © UBIMET
Aufsummierte Regenmengen bis Freitag © UBIMET

 

 

Das tropische Tief führt sehr feuchte Luft auf Land © UBIMET
Das tropische Tief führt sehr feuchte Luft auf Land © UBIMET

Bis zu 25 cm Neuschnee im Nordosten

https://pixabay.com/de/users/Hobbyfoto-344053/

Bereits unter der Woche hat es in den Regionen entlang der Ostsee teils kräftigen Schneefall mit bis zu 18 cm Neuschnee gegeben, nun kommt neuerlich Schnee auf – und das genau zu Ostern. An der Nordflanke eines Tiefdruckwirbels über Mitteleuropa stellt sich im Bereich der Nord- und Ostsee eine kalte, nordöstliche Strömung ein, somit schneit es zunehmend bis in tiefe Lagen.

Bis zu 25 cm erwartet, punktuell auch mehr

Inzwischen wurden entsprechende Unwetterwarnungen ausgegeben – in einem Kern im Bereich der Mecklenburgischen Seenplatte ist die Wahrscheinlichkeit großer Neuschneemengen bis zu 25 cm am höchsten, aufgrund der fortgeschrittenen Jahreszeit und der Kürze des Ereignisses wurde hier gar in der höchsten Warnstufe violett gewarnt. Aber auch in dem rot gewarnten Bereich ist durch 10 bis 20 cm Neuschnee mit Behinderungen zu rechnen.

Warnungen vor Neuschnee, Stand 31.03.2018, 12:30 Uhr © UBIMET, uwr.de
Warnungen vor Neuschnee, Stand 31.03.2018, 12:30 Uhr © UBIMET, uwr.de

Nachfolgend rasch milder

Am Sonntagnachmittag klingt der Schneefall von West nach Ost schließlich ab und es beginnt wieder zu tauen. Nachfolgend setzt eine deutliche Milderung ein. Auch im Nordosten steigen die Temperaturen am Dienstag und Mittwoch häufig auf über 15 Grad an.

Kräftiger Osterschnee im Nordosten

Bereits in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag gab es im Nordosten teils kräftigen Schneefall, so wurden am Donnerstagmorgen lokal in Mecklenburg-Vorpommern sogar bis zu 18 cm Schnee gemeldet. Anbei eine Auswahl an Schneehöhen vom Donnerstagmorgen:

  • 18 cm Bernitt (M-V)
  • 16 cm Gersdorf (M-V)
  • 14 cm Baumgarten (M-V)
  • 13 cm Laage (M-V)
  • 12 cm Schleswig (S-H)
  • 8 cm Lübeck (S-H)
  • 8 cm Greifswald (M-V)
  • 8 cm Flensburg (S-H)
  • 7 cm Schwerin (M-V)
  • 6 cm Hamburg Flughafen (HH)
  • 6 cm Lamstedt (N)

Osterschnee

Am Wochenende zeichnet sich in diesen Regionen neuerlich Schneefall ab: An der Nordflanke eines Tiefdruckwirbels über Mitteleuropa stellt sich im Bereich der Nord- und Ostsee eine kalte, nordöstliche Strömung ein, somit liegt die Schneefallgrenze von der Lüneburger Heide nordwärts meist im Flachland. Derzeit gibt es zwar noch erhebliche Unsicherheiten über die am stärksten betroffenen Regionen, lokal sind von Samstagnachmittag bis Sonntagabend aber bis zu 20 cm Neuschnee möglich! Allgemein zeichnen sich in den Regionen von Kiel und Rendsburg über Lübeck bis nach Rostock recht verbreitet 5 bis 15 cm Schnee ab. Ein paar Zentimeter sind aber aus heutiger Sicht aber in ganz Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg sowie auch im nordöstlichen Niedersachsen, nördlichen Sachsen-Anhalt und Nordbrandenburg möglich. Der Niederschlagsschwerpunkt verlagert sich von Samstagnachmittag bis Sonntagabend langsam ostwärts.

Schneeprognose für Ostern. © UBIMET
Schneeprognose für Ostern. © UBIMET

Frühling in Sicht

Die positive Nachricht zum Schluss: Im Laufe der kommenden Woche zeichnet sich auch im Norden Deutschlands eine deutliche Milderung ab, somit steigen die Temperaturen Tag für Tag etwas an. Am Dienstag sind mit der Ausnahme vom äußersten Norden bereits verbreitet zweistellige Plusgrade in Sicht, im Süden gibt es teils schon über 20 Grad.

Schnee an der Ostsee

Möwe im Schneematsch ©Nicole S Glass

Das Tief Elisabeth zieht in der Nacht über Norddeutschland hinweg und die dazugehörige Okklusion sorgt von Schleswig-Holstein bis nach Vorpommern für ein paar Zentimeter Nassschnee. Am Abend setzt von Westen her Regen und Schneeregen ein, der in der zweiten Nachthälfte in starken Nassschneefall übergeht. Im Laufe des Vormittag zieht der Schneefall dann nach Norden weg.

Neuschneeprognose
Neuschneeprognose ©Ubimet

Wo gibt es am meisten Neuschnee?

Vor allem betroffen ist die Regionen von Flensburg bis Kiel sowie die Inseln Fehmarn und Rügen. Hier sind verbreitet 5 cm, lokal bis zu 10 cm nasser Neuschnee in nur wenigen Stunden zu erwarten. Aber auch sonst sind im Umfeld der Ostsee wenige Zentimeter Schnee zu erwarten, selbst in Hamburg sind kurzzeitig nasse Schneeflocken möglich.

Weiße Pracht rasch dahin

Tagsüber steigt das Thermometer aber deutlich ins plus, somit schmilzt der Schnee in wenigen Stunden wieder dahin, nur in Grenznähe zu Dänemark kann der Schnee den Gründonnerstag überstehen.

Tief ELISABETH bringt stürmische Nacht

Stürmische Nacht im Wald. @unsplash

Zwar sehen aktuelle Wettermodellberechnungen die Entwicklung des Tiefs weniger dramatisch als noch zuvor, dennoch dürfte es in den Abendstunden des Mittwoch verbreitet zu markant auffrischendem Südwest- bis Westwind kommen. Etwa in einem Streifen von Rheinland-Pfalz bis nach Thüringen sind am späten Abend und in der Nacht auf Donnerstag stürmische Böen, in prädestinierten Lage auch Sturmböen möglich.

Mögliche Windspitzen Mittwochabend und Nacht auf Donnerstag © UBIMET
Mögliche Windspitzen Mittwochabend und in der Nacht auf Donnerstag © UBIMET

Da das Tiefzentrum nach aktuellem Stand etwa quer über Mecklenburg-Vorpommern hinweg zieht, bleibt die Luftschichtung nördlich davon kalt genug für Schneefall. Insofern ist über Nacht von der dänischen bis zur polnischen Grenze auch mit zeitweiligem Schneefall oder Schneeregen zu rechnen, bei Temperaturen leicht oberhalb des Gefrierpunkts sollte es aber nur vereinzelt für den ein oder anderen Zentimeter Nassschnee reichen.

Etwas Nassschnee am Donnerstag im Nordosten

Nassschnee im Frühling. © Nikolas Zimmermann

Bereits in den frühen Morgenstunden setzt am Donnerstag im Norden verbreitet Regen und Schneefall ein. Im Bereich der Nordsee und im Westen handelt es sich meist um Regen und auch im östlichen Schleswig-Holstein geht der Schneefall noch in den Morgenstunden in Regen über. Besonders im Nordosten des Landes schneit es dagegen vorübergehend kräftig, so zeichnen sich in Teilen von Mecklenburg-Vorpommern und Nordbrandenburg vorübergehend ein paar Zentimeter Nassschnee ab. Auch in höheren Lagen der nördlichen Mittelgebirge kommt ein wenig Neuschnee hinzu, in tieferen Lagen fällt hingegen meist nur Schneeregen oder Nassschnee ohne Akkumulation.

Schneefall und Schneeregen am Donnerstag. © UBIMET
Schneefall und Schneeregen am Donnerstag. © UBIMET

Tagsüber geht der Schneefall auch im Nordosten allmählich in Regen über, zudem zieht die Front allmählich weiter nach Süden und erfasst in den Abend- und Nachtstunden den Süden des Landes. Hier ist nennenswerter Schnee aber nur in höheren Lagen ein Thema, zumal die Niederschlagsmengen in Summe nur noch gering ausfallen.

März 2018 – Eine kleine Zwischenbilanz

Winter und Frühling am Oberbayrischen Alpenrand. © http://www.foto-webcam.eu/webcam/sonnenbichl

Die erste Hälfte des März 2018 ist geschafft, Zeit für uns, eine kleine Bilanz zu ziehen. Und da hatte der Monat bisher doch ganz schön was zu bieten.

Die erste Woche hatten wir noch mit einer Kältewelle zu kämpfen, die ihren Anfang bereits im Februar nahm. Somit fiel der Monatsbeginn im ganzen Land schon mal deutlich zu kalt aus, erst in der zweiten Woche normalisierte sich die Situation dann wieder. Die Strömung drehte mehr auf Süd bis Südwest und das Temperaturdefizit wurde ausgehend von Bayern und Baden-Württemberg abgebaut. In der folgenden Grafik seht ihr die Temperaturabweichung in der ersten Monatshälfte.

Niederschlagsbilanz der ersten Märzhälfte © UBIMET
Niederschlagsbilanz der ersten Märzhälfte © UBIMET

Praktisch das gesamte Land steht mit einem Minus da, am größten sind die Abweichungen dort, wo sich die Kaltluft der Kältewelle am längsten halten konnte. In Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern fiel die erste Monatshälfte lokal um 4 Grad zu kalt aus. Mit jedem Kilometer nach Südwesten wird die Abweichung kleiner, zu kalt war es aber verbreitet. Positive Ausnahme ist der Alpenrand, dort schaffte es die föhnige Südwestströmung der vergangenen Tage, dass wir sogar hier leicht überdurchschnittliche Temperaturen haben. In Olbersleben (Thüringen) wurde der bisherige Höchstwert von 20,3 Grad erreicht. Der Tiefpunkt war gleich am 1. März mit -19,2 Grad in Barth (Mecklenburg-Vorpommern).

Nordosten nass – sonst oft zu trocken

Schauen wir auf die Niederschlagsverteilung. Die Kältewelle war im Großteil des Landes von trockenem Wetter begleitet. Ausnahme war aber das Ostseeumfeld, wo kräftige Schneeschauer zu überdurchschnittlichen Niederschlagsmengen führten. Auch im Großteil der neuen Bundesländer war es etwas zu nass, sonst fehlen aber recht verbreitet zum Teil 50% auf eine ausgeglichene Bilanz. Aber seht selbst, hier die Grafik dazu:

Niederschlagsbilanz der ersten Märzhälfte © UBIMET
Niederschlagsbilanz der ersten Märzhälfte © UBIMET

Auf Schnee folgen die Verwehungen

Schneeverwehungen ©pixabay/JerzyGorecki

In den kommenden Stunden schneit es an einer scharfen Luftmassengrenze von Nordhessen über den Harz und Thüringen bis nach Sachsen und der Niederlausitz weiter. Vor allem in einem dünnen Streifen vom Harz über den Großraum Leipzig bis nach Dresden kommen einige Zentimeter Neuschnee noch hinzu. Hier sind erste Bilder aus der Region:

Achtung Schneeverwehungen!

Der Schneefall klingt in diesen Regionen am Samstagvormittag ab, gleichzeitig lebt aber kräftiger, in Hochlagen auch stürmischer Nordostwind auf. Dieser führt zu Schneeverwehungen, es ist mit Verkehrbehinderungen zu rechnen! Auch am Sonntag weht der Wind noch kräftig, gerade in höheren Lagen des Thüringer Waldes und des Harzes ist mit massiven Schneeverwehungen am Wochenende zu rechnen.

Schneefall am Freitag in der Mitte

Am Freitag zieht ein kleinräumiges Tiefdruckgebiet über den Alpenraum hinweg. Während in Süddeutschland anfangs etwas Regen fällt und am Nachmittag einzelne Schauer entstehen, strömen an der Nordflanke des Tiefs arktische Luftmassen in den Norden Deutschlands. Im Bereich der Luftmassengrenze sinkt die Schneefallgrenze von Nordosten her tagsüber bis in die Niederungen ab.

24h-Schneeprognose bis Samstagmorgen. © UBIMET
24h-Schneeprognose bis Samstagmorgen. © UBIMET

Die genaue Position der betroffenen Regionen ist noch mit Unsicherheiten behaftet, aus heutiger Sicht muss man aber vor allem in einem Streifen vom östlichen NRW über das südliche Niedersachsen bis nach Sachsen mit zunehmend winterlichen Bedingungen rechnen. In diesen Regionen zeichnet sich von Freitagvormittag bis Samstagmorgen verbreitet etwas Neuschnee ab. Im nördlichen Mittelgebirgsraum schneit es zeitweise auch kräftig, somit sind hier in mittleren Höhenlagen auch 10 bis 15 cm Neuschnee möglich. An der Nord- uns Ostsee frischt zudem starker bis stürmischer Ostwind auf mit Sturmböen um 80 km/h (Bft 9).

Etwas Schnee im Westen

In der Nacht zum Samstag breitet sich die kalte Luft weiter südwärts aus, somit sinkt die Schneefallgrenze auch im restlichen NRW sowie in Teilen Hessens und Frankens bis in die Niederungen ab. Große Mengen sind hier zwar voraussichtlich nicht zu erwarten, dennoch muss man sich auch hier Freitagnacht und Samstagmorgen auf winterliche Straßenverhältnisse einstellen.

Erste Gewitter in Süd- und Mitteleuropa

Gewitter im Rheintal © https://www.foto-webcam.eu/webcam/dornbirn

An der Ostflanke eines umfangreichen Tiefdruckgebiets mit Kern über dem Ostatlantik wurden in den letzten Tagen schubweise milde Luftmassen aus dem südlichen Mittelmeerraum nach Mitteleuropa geführt. Mit Annäherung etwas kälterer Luft in der Höhe wurde die Luftschichtung am Montag immer labiler, somit gab es in Mittel- und Südeuropa den Start in die neue Gewittersaison.

Blitzentlandungen am Montagnachmittag und -abend. © nowcast / UBIMET
Blitzentladungen am Montagnachmittag und -abend. © nowcast / UBIMET

Blitze und Hagel im Alpenraum

Besonders betroffen von den Gewittern waren am Montag Süditalien und der Balkan, so wurde im Großraum von Neapel sogar ein kräftiger Tornado beobachtet. Wir berichteten darüber hier: Tornado nahe Neapel. Auch im Alpenraum gab es aber die ersten Gewitter der Saison,  stellenweise wurde in Österreich und in Oberbayern sogar kleiner Hagelschlag beobachtet, wie etwa im Chiemgau oder auch im Osten Österreichs südlich von Wien (siehe Video).

Die blitzreichste Region Deutschlands war am Montag das Berchtesgadener Land mit 93 Entladungen und der Landkreis Traunstein mit rund 60. Auch im äußersten Nordwesten gab es aber einzelne Gewitter, so wurden in den Landkreisen Aurich und Oldenburg immerhin 23 bzw. 6 Blitze detektiert. Die stärkste Entladung gab es im Berchtesgadener Land mit rund 202 kA. Anbei die gewittrigsten Länder Europas am Montag anhand der detektierten Blitze:

  • Serbien 14.026
  • Italien 10.501
  • Rumänien 7.566
  • Ungarn 4.759
  • Kroatien 2879
  • Mazedonien 2.801
  • Montenegro 2.321
  • Albanien 2.204
  • Frankreich 2.087
  • Österreich 668
  • Deutschland 202
  • Schweiz 39

Am Dienstag sind vor allem im Mittelmeerraum und am Balkan neuerlich zahlreiche Schauer und Gewitter zu erwarten. Am Donnerstag und Freitag sorgt eine föhnige Südströmung im Alpenraum und in Süddeutschland nochmals für milde Temperaturen, zum Wochenende hin zeichnet sich dann aber ein Kaltlufteinbruch ab. Gewitter sind dann vorerst kein Thema mehr, dafür zeichnet sich in der Mitte und im Osten Deutschlands sowie in Teilen Österreichs gebietsweise etwas Schnee ab.

Gewitter am Alpenrand. © foto-webcam.eu
Gewitter am Alpenrand. © foto-webcam.eu
Gewitter in den Alpen. © foto-webcam.eu
Gewitter in den Alpen. © foto-webcam.eu

Unwetter in Australien und den USA

Tropischer Zyklon bei Australien. © pixabay

Der Winter will auch in den USA nicht so recht weichen, zum wiederholten Male kündigt sich ein Schneesturm an der Ostküste an. Besonders betroffen hiervon dürften neuerlich die Neuengland-Staaten und die angrenzenden kanadischen Provinzen Québec, New Brunswick und Nova Scotia sein. Wie gut auf der folgenden Schneevorhersage zu sehen ist, können hier von Montag- bis Mittwochnacht (jeweils Ortszeit) teils über 30 cm nasser Neuschnee zusammenkommen, so auch in der Großstadt Boston. Speziell vom östlichen Massachusetts bis zum südöstlichen Maine kann es am Höhepunkt des Ereignisses teils sogar über 5 cm pro Stunde schneien!

Prognostizierte Neuschneemengen in den USA © UBIMET
Prognostizierte Neuschneemengen im Nordosten der USA. © UBIMET

Besonders dort, wo die Küste nicht weit weg ist, wird der Schneefall von Böen bis zu 80 km/h begleitet, somit zeichnet sich gebietsweise ein regelrechter Schneesturm ab. Das Zusammenspiel aus kräftigem Nassschnee und starkem Wind kann zudem zu starken Verkehrsbehinderungen und Stromausfällen führen. New York bleibt aber ein wenig außen vor, hier zeichnen sich  knapp 10 cm Schnee ab.

Wirbelstürme Down Under

In Australien ist das Wetter zwar noch überwiegend ruhig, in den kommenden Tagen nähern sich aber zwei tropische Stürme dem Land. Im Fokus des ersten tropischen Sturms liegt die Ostküste, genauer gesagt der Bundesstaat Queensland mit der Metropole Brisbane. Dort dürfte es am Mittwoch und Donnerstag kräftige Schauer geben, zudem muss man an der Küste mit Sturmböen um 70 km/h und hohen Wellen rechnen. Wirklich gut entwickeln kann sich der Sturm aber nicht, denn das Meerwasser wird in den südlichen Breiten immer kälter und somit geht dem Sturm der Treibstoff aus.

Die Zugbahn vom Tropischen Sturm "13" bzw. "Linda". UBIMET
Die Zugbahn vom Tropischen Sturm „13“ bzw. „Linda“. © UBIMET

Richtung Wochenende wird es dann auch im eher dünn besiedelten Norden spannend. Das andere tropische Tief findet hier nämlich deutlich günstigere Bedingungen vor als jener an der Ostküste mit sehr hohen Wassertemperaturen. Die genaue Zugbahn ist noch sehr unsicher, in diesem Fall geht die Hauptgefahr aber von großen Regenmengen aus, so sind gebietsweise durchaus Regenmengen von rund 200 Litern pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden möglich.

Tropischer Sturm am Wochenende. © UBIMET
Tropischer Sturm am Wochenende. © UBIMET

Klimatologie tropischer Stürme

März ist im langjährigen Mittel der Monat mit den meisten tropischen Stürmen in Australien. So erfassten im Zeitraum von 1970 bis 2008 im März rund 14 tropische Stürme die Küsten des Landes. In weitere Folge kommen der Dezember (12), Jänner und April (10) und schließlich der Februar (9). Besonders betroffen ist die Nordküste von Western Australia, allerdings gab es schon einzelne Strüme auch deutlich weiter südlich mit Landfall im Großraum von Brisbane oder Perth.

Landfall tropischer Stürme in Australien von 1970 bis 2008. © Bureau of Meteorology (BOM)
Landfall tropischer Stürme in Australien von 1970 bis 2008. © Bureau of Meteorology (BOM)

Kommt das Wintercomeback?

Gefrorene Rose ©Anne_Schmidt

In der zweiten Wochenhälfte etabliert sich ein Hoch über Skandinavien und an dessen Vorderseite bricht arktische Kaltluft nach Süden aus. Als Gegenspieler befindet sich ein Tief über dem zentralen Mittelmeer, das gleichzeitig feucht-warme Luft in Richtung Mitteleuropa transportiert.

UBIMET, GFS_Modell

Welche Luftmasse sich in Deutschland durchsetzt, ist noch ungewiss. Tendenziell muss aber der Norden und Osten nochmals mit ein paar kalten Tagen rechnen, im Extremfall stellt sich sogar nochmals Dauerfrost ein. Nach Südwesten zu bleibt es voraussichtlich deutlich milder.

Starkschneefall

Wo die beiden Luftmassen aufeinander treffen, muss man mit kräftigen Schneefall bzw. Starkregen rechnen. Aus heutiger Sicht wäre davon vor allem der Balkan und die Alpensüdseite betroffen.

Gefährlicher Zyklon HOLA im Südpazifik

Satellitenbild von einem Zyklon über der Südsee ©lavizzara

Der Zyklon HOLA befindet sich derzeit über der Inselgruppe Vanuatu im Südpazifik. Er verlagert sich in den nächsten Tagen nur langsam südwärts in Richtung Neukaledonien. Dabei verstärkt sich der Sturm noch weiter und nach derzeitigen Prognosen wird es ein Tropensturm der Kategorie 4, also der zweithöchsten Stufe, mit Windgeschwindigkeiten über 200 km/h. Neben dem Wind wird vor allem die Sturmflut von 3 bis 4 Meter für massive Zerstörungen auf den Inseln sorgen.

Neuseeland bedroht?

Am Wochenende driftet der Zyklon nach Südosten ab und könnte in abgeschwächter Form auch die Nordinsel von Neuseeland heimsuchen. Hier die derzeit berechnete Zugbahn des Zyklons nach dem GFS-Model:

Tief WIEBKE der Schneebringer

Kind mit selbst gebauten Schneefall © Tiplyashina Evgeniya

Über Nacht brachte Tief WIEBKE den Winter in Ostdeutschland zurück. Vor allem in Sachsen, dem östlichen Thüringen, im südlichen Brandenburg sowie in Sachsen-Anhalt fielen verbreitet 5 bis 10 cm nasser Neuschnee. Stellenweise, wie in  Osterfeld gab es bis zu 20 cm Neuschnee. Dies ist auch gleichbedeutend mit dem stärksten Schneefall in dieser Region in diesem Winter.

Frühling setzt sich durch

Der Schnee ist aber nur von kurzer Dauer. Wer Schneemänner oder Schneeburgen bauen will sollte sich beeilen. Bereits heute Mittwoch steigen die Temperaturen merklich über den Gefrierpunkt. Ab Donnerstag liegen die Höchstwerte dann meist um die 10 Grad. Damit schmilzt der Schnee rasch wieder dahin und ist somit Schnee von gestern.

Neuer Schneesturm an der US-Ostküste

Schneesturm in den USA © pixabay

Hauptsächlich betroffen sein wird neuerlich die Ostküste von Virginia bis hinauf nach Maine, inkl. der Metropolen Washington, New York und Boston. Bereits Dienstagnacht (Ortszeit) verlagert sich ein Regengebiet vom mittleren Westen ostwärts Richtung Atlantik. Genau dort – an der Küste – entwickelt sich Mittwoch dann ein kräftiges Tief. Somit breiten sich Regen und Schneefall rasch auf New Jersey, Pennsylvania und New York aus. Bis Mittwochabend zieht das Tief weiter zu den Neuenglandstaaten, dabei fallen zum Teil 3-6 cm Schnee pro Stunde!

Hier seht ihr gut in der Animation, wie das Tief ziehen wird. Blau = Schnee; Grün = Regen.

So zieht der Schneesturm entlang der Ostküste der USA ©http://www.pivotalweather.com/model.php
So zieht der Schneesturm entlang der Ostküste der USA ©http://www.pivotalweather.com/model.php

Stromausfälle befürchtet

Da der Schnee ziemlich nass sein wird, und zudem auch kräftiger bis stürmischer Wind erwartet wird, stellen sich die Behörden auf flächendeckende Stromausfälle ein. An der Küste kommt dazu auch noch eine Sturmflut hinzu.

Die Mengen

Am meisten Neuschnee fällt etwa nördlich von Philadelphia, örtlich sind bis zu 45 cm möglich! Auch im Big Apple wird es tiefwinterlich, New York stehen 15 bis 30 cm Schnee bevor.

Erwartete Neuschneemengen mit dem Sturmtief © UBIMET
Erwartete Neuschneemengen mit dem Sturmtief © UBIMET

Märzschnee im Vergleich

Tief verschneite Winterlandschaft. © pixabay.com, kossi007

Der Winter war zwar in Summe etwas zu warm, dafür besonders in den Bergen und im Norden aber rund 20 bis 40% nasser als im Mittel. Somit verwundert es kaum, dass die Schneelage derzeit ausgesprochen gut ist. Ganz anders verlief der vergangene Winter 2016/17, dieser war geprägt durch relativ geringe Schneemengen.

Wir haben für euch mal ausgewählte Schneehöhen vom 05. März 2017 mit dem 05. März 2018 verglichen:

Ort

Schneehöhe 05.03.17

Schneehöhe 05.03.18

Abweichung

Bad Schwartau (Schleswig-Holstein)

0 cm

30 cm

+30 cm

Karlshagen (Mecklenburg-Vorpommern)

0 cm

19 cm

+19 cm

Bad Berleburg (NRW)

0 cm

14 cm

+14 cm

Fichtelberg (Sachsen)

60 cm

96 cm

+36 cm

Brocken (Sachsen-Anhalt)

87 cm

150 cm

+63 cm

Reit im Winkl (Bayern)

13 cm

68 cm

+55 cm

Messstetten (Baden-Württemberg)

0 cm

20 cm

+20 cm

Feldberg (Hessen)

0 cm

11 cm

+11 cm

Zugspitze (Bayern)

240 cm

380 cm

+140 cm

Neuschnee im Anmarsch

Wie geht es nun in den kommenden beiden Tagen weiter? Von Tschechien her zieht am Dienstag ein Tief Richtung Norden, dieses zapft noch einmal kältere Luft aus Osteuropa an. Somit sind vor allem in den Neuen Bundesländern rund 5 cm Nassschnee möglich. Stellenweise, etwa in Mecklenburg-Vorpommern und im Erzgebirgsumfeld sind sogar bis zu 10 cm möglich. Siehe hierzu unsere aktuellste Neuschneeprognose weiter unten!

Wie es scheint, ist dies aber ein letztes Aufbäumen des Winters. Denn im Laufe der Woche wird es immer milder, und am kommenden Wochenende rückt dann die 15-Grad-Marke aus Frankreich zu uns…der Frühling ist also nicht mehr aufzuhalten!

48-stündige Neuschneeprognose bis Mittwochnacht. © UBIMET
48-stündige Neuschneeprognose bis Mittwochnacht. © UBIMET

Glatteisregen in Norddeutschland

Glatteis durch gefrierenden Regen © https://pixabay.com/de/users/Markus60138-17484/

Während sich die mildere Luft im Westen und Süden schon in den vergangenen Tagen durchsetzen konnte, lagert im Norden und Osten noch Kaltluft – am Abend kühlt es hier wieder verbreitet unter den Gefrierpunkt ab. Von Südwesten her zieht jedoch eine Warmfront auf; sie hat Regen im Gepäck, denn in höheren Luftschichten schreitet die Milderung schneller voran als am Boden. Das Ergebnis ist ein bekanntes Phänomen: am Boden gefrierender Regen, der zu Glatteis führt.

Besonders heikel wird die Situation in der Nacht auf Montag und am Montagmorgen von Schleswig-Holstein bis nach Sachsen-Anhalt und Brandenburg, hier sind glatte Straßenverhältnisse am wahrscheinlichsten. Aber auch weiter westlich und südlich kann es trotz leicht positiver Lufttemperaturen gefährlich glatt werden. Denn die Böden waren durch die Kältewelle tagelang gefroren und erwärmen sich langsamer als die Luft.  Die nachfolgende Grafik gibt schematisch eine grobe Übersicht. Aktuelle Warnungen findet man wie immer unter www.uwr.de

Gefahrenbereiche in der Nacht auf Montag und am Montagmorgen © UBIMET
Gefahrenbereiche in der Nacht auf Montag und am Montagmorgen © UBIMET

 

Richtung Dänemark und auch entlang der Ostsee-Küste von Mecklenburg-Vorpommern ist auch nasser Schneefall möglich. Mehr als ein paar Zentimeter sind aber nicht zu erwarten..

 

 

 

Wintersturm sorgt für Chaos in den USA

Wintersturm sucht den Nordosten der USA heim. ©twitter, @tveidtal

2 Millionen Haushalte ohne Strom

Der Nordosten der USA ist Winterstürme gewohnt, doch dieser Sturm brachte großflächige Schäden. Vor allem der ungewöhnlich starke Wind, verbreitet wurden Sturmböen um die 100 km/h gemessen, sorgte für umgestürzte Bäume und gekappte Stromleitungen. So sind derzeit mehr als 2 Millionen Haushalte ohne Strom! Auch die Bahnverbindung zwischen Washington D.C. und Boston wurde komplett eingestellt und über 2600 Flüge wurden gestrichen, was anhand des Videos vom Flughafen La Guardia in NYC auch kein Wunder ist:

Sturmflut an der Küste

Das ungewöhnlich starke Tief brachte an der Küste der USA eine massive Sturmflut und Starkregen. Davon betroffen waren vor allem Long Island und der Großraum von Boston.

Weiter im Landesinneren fiel bei blizzardartigen Bedingungen bis zu einem Meter Neuschnee.

Bemerkenswerter Winter in den USA

Trockenheit im Osten

Nicht nur die Meteorologen hierzulande, auch die Kollegen in den USA blicken auf einen außergewöhnlichen Winter zurück. Viele Orte im Südwesten des Landes haben den wärmsten bzw. trockensten Winter der Messgeschichte erlebt.

In Los Angeles beispielsweise geht der Winter 2017/18 (also die Monate Dezember, Januar, Februar) mit einer Abweichung von +1,2 Grad als der wärmste in der Messgeschichte ein. Und diese reicht immerhin bis ins Jahr 1944 zurück. Neben L.A. trugen sich auch zahlreiche weitere Wetterstationen (siehe rote Sternchen in der Grafik) in Kalifornien und generell im Südwesten der USA in die lokalen Geschichtsbücher ein – noch nie war ein Winter wärmer als dieses Jahr! In dieses überdurchschnittlich warme Bild passt auch die Tatsache, dass es keinen einzigen Ort in den USA gab, die ihren kältesten Winter registriert haben.

Von New Mexico bis nach Kansas verlief der Winter zudem viel zu trocken. Dies ist gut in der Grafik anhand der braunen Sternchen zu sehen. Besonders im Südwesten von Kansas erlebten die Menschen durchaus Außergewöhnliches: In Garden City fiel den ganzen Winter über nicht eine Flocke bzw. ein Tropfen vom Himmel!

Es gab aber auch Regionen mit deutlich zu viel Regen und Schnee (= grüne Sternchen in Grafik). Zum Beispiel ging dieser Tage in Dallas und in Little Rock (Arkansas) der nasseste Winter seit Messbeginn zu Ende, die Messreihen gehen hier gut 40 Jahre in die Vergangenheit zurück. Doch auch weiter im Nordosten, in Pittsburgh, verlief der heurige Winter so feucht wie zuletzt 1948.

Übersicht des Winters 2017/18 in den USA. © UBIMET
Übersicht des Winters 2017/18 in den USA. © UBIMET

Schneechaos in Großbritannien

Wintereinbruch in Irland. © pixabay.com, Laurinda Mary

Während die Kältewelle in Mitteleuropa eher auf unspektakuläre Art und Weise endet, zeigt der Winter in Großbritannien noch einmal seine Krallen. Nicht umsonst kursieren im Internet furchteinflößende Namen wie „The Beast from the East“. Seit der vergangenen Nacht schneit es in Irland, Wales und im Südwesten Englands heftig. Der Schneefall wird begleitet von stürmischem Ostwind, somit muss mit teilweise meterhohen Verwehungen gerechnet werden.

Doch auch ohne diese Verwehungen sind die erwarteten Schneemengen beachtlich. Wie in nachfolgender Karte gut zu sehen ist, kommen im Süden Irlands bis Samstagfrüh verbreitet 20 cm Neuschnee zusammen, in den Wicklow Mountains südlich der Hauptstadt Dublin ist auch ein halber Meter möglich. Die Flughäfen Cork und Dublin haben ihren Betrieb komplett eingestellt, zudem kam es zu Hamsterkäufen, viele Schulen bleiben heute geschlossen.

24-stündige Neuschneemengen bis Samstagfrüh um 04:00 MEZ. © UCM / UBIMET
24-stündige Neuschneemengen bis Samstagfrüh um 04:00 MEZ. © UCM / UBIMET

In Wales gab es heute früh schon ein „Weißes Erwachen“, die Verwehungen türmen sich zum Teil mehr als 1 Meter hoch in den Straßen.

Blizzard am Flughafen Dublin – klar, dass hier auf absehbare Zeit kein Flieger abhebt oder landet…

Lake effect an der Ostsee

Schneeschauer im Küstenbereich. © Nikolas Zimmermann

Der sogenannte Lake Effect tritt unter bestimmten meteorologischen Rahmenbedingungen vor allem im Winter auf, wenn sehr kalte Luft arktischen Ursprungs  über nicht zugefrorene bzw. vergleichsweise warme Wasseroberflächen zieht. Die Luft wird dabei labilisiert und nimmt viel Feuchtigkeit auf. Meist bilden sich Schauerstraßen, die dann in schmalen Streifen parallel zur Strömung auf die windzugewandten Küstenregionen treffen. Manchmal wachsen die Schauer sogar zu Schneegewitter heran.  Die räumlichen Unterschiede bei den Neuschneemengen sind aufgrund der teils eng begrenzten Schauerstraßen aber markant. Der Begriff stammt ursprünglich von den Großen Seen im Norden der USA, wo dieses Phänomen besonders häufig beobachtet wird.

Schnee an der Ostsee

In diesen Tagen liegt Mitteleuropa unter dem Einfluss einer sehr kalten, nordöstlichen Strömung. Über der Ostsee sorgt der Lake Effect bereits für Schauerstraßen, die von Nordosten her auf die Küste von Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern treffen. Besonders betroffen davon sind der Bereich zwischen Rügen und Usedom sowie der Großraum von Lübeck. In abgeschwächter Form können die Schauer bei günstigen Bedingungen aber noch hunderte Kilometer bis ins Landesinnere vordringen, so schneit es zeitweise auch in Hamburg,  im östlichen Niedersachsen und in der Altmark. Diese Wetterlage setzt sich zumindest bis Dienstag fort, dann zeichnet sich vorübergehend eine Drehung der Strömung von Nordost auf Ost ab und der Schwerpunkt verlagert sich nach Schleswig-Holstein. Aktuelle Radarbilder gibt es hier: Radar Mecklenburg-Vorpommern

Radarbild am Sonntag um 14 Uhr mit Lake Effect im Bereich der Ostsee. © DWD / UBIMET
Radarbild am Sonntag um 14 Uhr mit Lake Effect im Bereich der Ostsee. © DWD / UBIMET

Lake Effect an der Adria

Der Lake Effect tritt allgemein im Bereich von großen Seen oder Binnenmeeren auf. Voraussetzung dafür sind lediglich sehr kalte Luftmassen sowie eine ausreichend große, vergleichsweise milde Wasseroberfläche.  So kann man dieses Phänomen in den kommenden Tagen auch an der Adria in Italien beobachten: Der eisige Nord- bis Nordostwind nimmt über dem relativ milden Wasser viel Feuchtigkeit auf und trifft dann auf die Ostseite Italiens. Speziell von San Marino bis in die Abruzzen gibt es somit einiges an Neuschnee, aber selbst an den Stränden Apuliens sind in den nächsten Tagen Schneeschauer zu erwarten. Ein weiteres Beispiel ist die Ostküste Englands, auch hier zeichnen sich am Dienstag und Mittwoch winterliche Bedingungen ab.

Prognose der 48-stündigen Neuschneehöhe bis Dienstagnachmittag. © UBIMET
Prognose der 48-stündigen Neuschneehöhe bis Dienstagnachmittag. © UBIMET

Turbulentes Wetter „Down Under“

Hurrikan vom All aus gesehen © pixabay

Gleich zwei Zyklone

In der Nacht auf Dienstag hatte der Zyklon namens GITA Tonga mit voller Wucht getroffen. Windgeschwindigkeiten von über 200 km/h ließen Strommasten und Palmen reihenweise umfallen. Aber auch die schweren Überschwemmungen führten zu großen Problemen. Laut Angaben der Behörden handelte es sich um den schwersten Sturm der vergangenen 60 Jahre. Eine Unzahl an Häusern wurde abgedeckt, viele Gebäude wurden komplett zerstört, darunter auch das Parlamentsgebäude.

GITA nimmt Kurs auf Neuseeland

Der Zyklon zieht in den kommenden Stunden südlich an Neukaledonien vorbei und steuert dann über das Wochenende direkt auf Neuseeland zu. Laut aktuellsten Berechnungen wird er am Dienstag mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 130 km/h und sintflutartigem Regen auf Land treffen.

Im ersten Bild sieht man den Wirbelsturm gut vor der Küste Neuseelands zu Beginn der neuen Woche:

Der Tropische Wirbelsturm GITA © GFS/NCEP
Der Tropische Wirbelsturm GITA © GFS/NCEP

Die Regenmengen sind immens, verbreitet zieht GITA mit rund 100 Litern Regen pro Quadratmeter in nur 24 Stunden über die Südinsel hinweg:

Prognostizierte Regenmengen des Tropischen Wirbelsturms GITA © GFS/NCEP
Prognostizierte Regenmengen des Tropischen Wirbelsturms GITA © GFS/NCEP

Doch das ist noch nicht alles an Action auf der anderen Seite des Globus. Denn auch der Bundesstaat Western Australia hat mit den Auswirkungen eines Tropischen Zyklons zu kämpfen (der Wolkenwirbel ist gut zu sehen im folgenden Bild oben links):

Satellitenbild von Freitagnacht (Ortszeit) von Australien. © HIMAWARI / JWA
Satellitenbild von Freitagnacht (Ortszeit) von Australien. © HIMAWARI / JWA

Auch hier geht die Hauptgefahr von heftigen Regenfällen aus, bis zu 400 Liter pro Quadratmeter werden erwartet. Dies entspricht immerhin dem halben Jahresniederschlag von Wien oder Berlin.

Eisige Nächte stehen bevor

Reif nach einer eiskalten Nacht. © pixabay

In diesen Tagen sind die Bedingungen für eiskalte Nächte nahezu perfekt, denn unter schwachem Hochdruckeinfluss zeigt sich der Himmel oftmals sternenklar. Es gibt also nur wenige Wolken, die die nächtliche Abkühlung dämpfen könnten, zudem liegt in mittleren Höhenlagen verbreitet Schnee. Dazu spielt der Wind praktisch keine Rolle, auch er könnte sich nämlich auf der Jagd nach den tiefsten Temperaturen des Winters als hinderlich erweisen. Und zu guter Letzt spielt auch noch die Astronomie den Eisnächten in die Karten: Jetzt – Mitte Februar – sind die Nächte noch sehr lang, dementsprechend gut kann es nachts auskühlen. So liegen etwa in Wien zwischen Sonnenunter- und Sonnenaufgang noch immer 13 Stunden und 52 Minuten. In Zürich ist die Nacht nur 4 Minuten kürzer, Berlin liegt derzeit gar 14 Stunden und 11 Minuten im Dunkeln.

Die Kältepole – Österreich

Bereits vergangene Nacht war es in den westlichen Landesteilen bitterkalt. Mit -18,2 Grad hatte Galtür die Nase vorne, dicht gefolgt von Tannheim mit -17,8 Grad. Bichlbach komplettiert mit -16,2 Grad das „eisige Podium“.

In den Nächten auf Mittwoch und auf Donnerstag wird es dann im ganzen Land frostig, eine Ausnahmeerscheinung im laufenden milden Winter. Besonders in den schneebedeckten Hochtälern gehen die Temperaturen auf Werte um die -20 Grad zurück. Prädestiniert dafür sind das Seefelder Plateau, das Tannheimer Tal, das Defereggental sowie der Lungau.

Deutschland – Eisige Mittelgebirge

-19,6 Grad zeigte das Thermometer heute Morgen in Bernau im Schwarzwald. Generell waren die Mulden und Tallagen von Schwarzwald und Schwäbischer Alb vergangene Nacht die Kältepole, Meßstetten meldete einen Tiefstwert von -17,0 Grad. In den kommenden beiden Nächten gehen die Temperaturen bundesweit in den Frostbereich zurück, besonders kalt wird es dabei über Schneeflächen am Alpenrand, im Schwarzwald, auf der Schwäbischen Alb und im Erzgebirge. -15 bis -10 Grad sind hier verbreitet möglich, in günstigen Beckenlagen vereinzelt auch -20 Grad.

Eiskeller der Schweiz

Tief gefroren präsentierten sich heute Früh die typischen eidgenössischen Kältelöcher: -34 Grad auf der Glattalp (Schwyz), -30 Grad in Hintergräppelen (St. Gallen / kaltluftseen.ch) und -27 Grad in La Brévine (Neuenburg). Solche Tiefstwerte sind auch in den nächsten beiden Nächten zu erwarten, in den Alpentälern geht es mit den Temperaturen allgemein auf -15 bis -20 Grad hinab. Da erscheinen die Tiefstwerte von rund 0 Grad in Lugano (Tessin) schon fast mild.

Eisige Temperaturen am Mittwochmorgen. © UBIMET
Eisige Temperaturprognose für Mittwochmorgen. © UBIMET

Instabiler Polarwirbel: Langer Winter in Mitteleuropa?

Die Stratosphäre. © shutterstock

Der Polarwirbel

Der Polarwirbel ist ein großräumiges Höhentief über der Arktis, das sich von der mittleren und oberen Troposphäre über die gesamte Stratosphäre erstreckt. Wie jedes Tiefdruckgebiet auf der Nordhalbkugel dreht sich der arktische Polarwirbel gegen den Uhrzeigersinn. Er ist gefüllt mit sehr kalter Luft, die in der Stratosphäre Werte um -80 Grad erreichen kann. Seine Stärke hängt vom Temperaturunterschied zwischen dem Äquator und den Polen ab, daher erreicht er seine maximale Ausprägung meist im Jänner. Ein stark ausgeprägter Polarwirbel sorgt in den mittleren Breiten für eher mildes, westwinddominiertes Winterwetter. Der Polarwirbel kann aber auch gestört werden, dann beginnt er zu mäandrieren und es kommt zu Kalt- sowie Warmluftausbrüchen aus Nord bzw. Süd.

Plötzliche Stratosphärenerwärmung

In manchen Jahren kommt es im Winter zu einer plötzlichen Stratosphärenerwärmung über der Arktis, wobei es in etwa 25 km Höhe innerhalb weniger Tage einen Temperaturanstieg von mehr als 50 Grad gib. Die genauen Gründe dafür sind recht komplex, jedenfalls führt dieser Prozess zu einer Spaltung des Polarwirbels in zwei oder drei eigenständige Wirbel, die meist über Nordamerika und Eurasien zum Liegen kommen. Der Polarjet wird dabei vollständig unterbrochen und während in der Polarregion überdurchschnittliche Temperaturen verzeichnet werden, kommt es in mittleren Breiten zu markanten Kaltluftausbrüchen. Solch eine Konstellation kann zudem über einige Wochen hinweg Bestand haben, weshalb auch länger andauernde Kältephasen möglich sind, wie beispielsweise im März 2013.

Modellprognose des Polarwirbels in den kommenden Tagen (ca. 30 km Höhe).© NOAA / NCEP
Modellprognose des Polarwirbels in den kommenden Tagen (ca. 30 km Höhe).© NOAA / NCEP

Zunehmende Chancen auf langen Winter

Seit mehreren Tagen deuten die Wettermodelle ab dem 10. Februar auf eine plötzliche Stratosphärenerwärmung samt Spaltung des Polarwirbels hin. Derzeit kann man zwar noch nicht genau sagen, wie sich das auf das Wetter in Mitteleuropa auswirken wird, da die Endposition der gespaltenen Wirbel ausschlaggebend ist. Das Westwindband wird aber unterbrochen, weshalb die Wahrscheinlichkeit für Wintereinbrüche aus Norden bzw. Osten deutlich zunimmt. Dies betrifft den gesamten Spätwinter! Nach dem außergewöhnlich milden Jänner könnte die kälteste Phase des Winters heuer im Flachland somit noch bevorstehen.

 

Schneemassen in Westösterreich: Extreme Lawinengefahr

Lawinengefahr_Zeichen_Berge. @shutterstock.com/Fotosenmeer

Drei bis fünf Meter Schnee

Mehrere Frontensysteme brachten am vergangenen Wochenende in Westösterreich große Schneemengen. Schwerpunkt war wie so oft in diesem Winter das Gebiet um den Arlberg. So fiel in den Hochlagen teils mehr als 1,5 Meter Schnee. In Summe liegen hier bereits mehr als fünf Meter Schnee, in Muldenlagen sogar noch viel mehr. Die Lawinengefahr stieg dadurch entsprechend an.

Aber auch in den Tälern liegt viel Schnee. So meldete die Wetterstation in Schröcken am Arlberg Montagfrüh 135 Zentimeter Schnee. 146 Zentimeter Schnee lagen zur gleichen Zeit im Tiroler Seefeld und auf 120 Zentimeter kommt man im Salzburger Saalbach. Nicht außergewöhnlich aber durchaus beachtlich sind auch die 78 Zentimeter im nur 589 m hochgelegenen Tiroler Kössen. Aber auch die 76 Zentimeter im üblicherweise nicht so schneereichen Umhausen im Ötztal sind beachtlich. Weiter im Osten fiel zwar auch verbreitet Neuschnee, derart große Mengen kamen dort allerdings nicht zusammen.

Die Lawinengefahr ist sehr hoch. In den westlichen und südwestlichen Gebirgsgruppen Tirols gilt sogar die höchste Lawinenwarnstufe fünf. Vorerst dauern die Regen- und Schneefälle weiter an. So kommen bis Dienstagfrüh oberhalb von 800 bis 1.200 m lokal noch einmal 30 bis 50 Zentimeter Neuschnee dazu und der starke Wind sorgt für Schneeverwehungen. In den Tälern muss man hingegen zunehmend mit Regen- und Schneeregen rechnen.

Wetterberuhigung ab Dienstag

Die gute Nachricht ist allerdings, dass ein Ende der starken Niederschläge in Sicht ist. So lassen schon in der Nacht auf Dienstag Regen und Schneefall langsam nach und klingen tagsüber von Vorarlberg bis Salzburg weitgehend ab. Bis zumindest Freitag setzt sich dann trockenes und in allen Höhen deutlich milderes Wetter durch. Die Temperaturen steigen mit leichtem Südföhn bis Donnerstag in 2.000 m auf bis zu 7 Grad, selbst in 3.000 m gibt es nur noch leichten Frost. In den Tälern sind vereinzelt bis zu 12 Grad möglich.

Die Lawinensituation entspannt sich damit zwar langsam, vorerst bleibt die Lawinengefahr aber groß.

Die Alpen versinken im Schnee

Starker Schneefall © www.foto-webcam.eu

Viel Schnee am Sonntag

In vielen Regionen Österreichs gibt es heute einen winterlichen Tagesbeginn: Vergangene Nacht sind vor allem im zentralen und westlichen Bergland große Neuschneemengen zusammengekommen. Im Laufe des Sonntags fällt in den Nordstaulagen weiterhin Schnee bis in die Täler. Schneeschauer sind aber auch im nördlichen und östlichen Flachland zu erwarten. Anbei eine Karte mit Warnungen vor kräftigem Schneefall (UWZ).

Viel Schnee vom Arlberg bis zum Mariazellerland. www.uwz.at
Warnungen vor Schneefall © www.uwz.at

Besonders in Tirol ist in der vergangenen Nacht bereits viel Schnee gefallen, anbei eine Übersicht der Neuschneehöhen der letzten 12 Stunden bis Sonntagfrüh:

  STATION (BL) SEEHÖHE [m] NEUSCHNEE [cm]
 Pitztaler Gletscher 2850 m 44 cm
 Neustift / Milders 993 m 40 cm
 Hochzirl 923 m 38 cm
Umhausen 1029 m 36 cm
Nauders 1360 m 33 cm
Strengen 1030 m 32 cm
Flirsch 1125 m 31 cm
Westerndorf 755 m 27 cm

Regen und Schnee am Montag

In der Nacht auf Montag und am Montag selbst erreichen von Westen her zwei markante Warmfronten den Alpenraum. Entlang der Nordalpen vom Arlberg bis zum Mariazellerland ist also bis Dienstagfrüh neuerlich eine ordentliche Menge Schnee  zu erwarten. Anfangs schneit es vor allem im Norden und Osten noch bis ins Flachland,  im Tagesverlauf steigt die Schneefallgrenze von Vorarlberg bis zum Salzkammergut aber auf 1000 bis 1600 m an.  Durch den Temperaturanstieg in mittlere Höhenlagen und die großen Neuschneemengen steigt die Lawinengefahr in den kommenden Tagen im gesamten Bergland markant an!

Schnee in den Alpen
Neuschnee und Lawinengefahr in den Alpen – © UBIMET

Die aktuelle Lawinengefahr im Detail findet man hier:  http://www.lawinen.at/

Die Lawinenwarnstufen

Lawinenwarnschild. @Wikimedia Commons/Root5.5

Die Lawinensituation wird von den regionalen Lawinenwarndiensten – bis auf Wien und das Burgenland verfügt jedes Bundesland über einen – beurteilt und dementsprechend die Warnstufe in Kombination mit einem Lagebericht ausgegeben. In der Regel wird die Lawinengefahr ab dem ersten großen Schneefall täglich aktualisiert. Die Informationen kann man auf den Homepages der jeweiligen Dienste abrufen.

Seit 1993 dient die ‚Europäische Gefahrenskala für Lawinen‘ zur Einschätzung der Lawinengefahr in den Bergen. Diese Skala gliedert sich nach der Lawinengefahr aufsteigend in fünf Stufen:

Stufe 1: gering

Die vorhandene Schneedecke ist sehr gut verfestigt und stabil, somit ist die Lawinengefahr gering. Nur an wenigen, sehr steilen Hängen sind aufgrund hoher Zusatzbelastung (z.B. einer Skitourengruppe ohne Abstand) Lawinen möglich. Ansonsten kann es lediglich zu kleinen Rutschungen kommen.

Stufe 2: mäßig

In einigen Hängen, welche steiler sind als 30 Grad, ist die Schneedecke nur mäßig verfestigt. Insbesondere in diesen Hängen sind bei großer Zusatzbelastung Lawinen möglich, ansonsten herrschen aber gute Tourenbedingungen vor. Einzelne spontane, nicht allzu große Lawinen sind dennoch nicht ausgeschlossen.

Stufe 3: erheblich

Eine Auslösung von Lawinen ist in Steilhängen mit einer Neigung von mehr als 30 Grad bereits von einzelnen Skifahrern möglich. Die Tourenmöglichkeiten sind somit eingeschränkt und erfordern lawinenkundliches Beurteilungsvermögen. Selbst ohne Fremdeinwirkung sind mittlere, vereinzelt auch größere Lawinen an exponierten Stellen möglich.

Stufe 4: groß

Eine Lawine kann bereits bei geringer Zusatzbelastung ausgelöst werden. Auch spontane Auslösungen, also ohne menschliches Zutun, sind wahrscheinlich. Die Tourenbedingungen sind somit stark eingeschränkt!

Stufe 5: sehr groß

Die Schneedecke ist allgemein nur schwach verfestigt und instabil, somit kann es selbst ohne Zusatzbelastung zu großen bis sehr großen Lawinen kommen. Diese sind auch in mäßig steilem Gelände zu erwarten. Von Skitouren ist somit ausdrücklich abzuraten, insbesondere da man bei einem etwaigen Unglück auch die Bergretter in Gefahr bringt!

Die unterschiedlichen Webauftritte der regionalen Lawinenwarndienste von Österreich sowie anderen Stellen in Europa sind unter diesem Link verfügbar.

Sturmtief Friederike fegt über Europa

Sturmschäden in Deutschland. @shutterstock.com/Mickis-Fotowelt

Friederike auf den Spuren von Kyrill

Vor genau 11 Jahren, am 18. und 19. Jänner 2007, fegte der Orkan Kyrill mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 245 km/h über Europa. Die Schäden, die der Sturm damals verursachte waren enorm und überschritten die zwei Milliarden Euro Marke. Am Donnerstag, zum Jahrestag von Kyrill, sorgt das Sturmtief Friederike mit einer ähnlichen Zugbahn neuerlich für Windgeschwindigkeiten von bis zu 140 km/h. Zwar ist Friederike deutlich schwächer als Kyrill damals. Dennoch können in einem Streifen von den Niederlanden über Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen verbreitet schwere Sturmböen von bis zu 120 km/h auftreten. An der niederländischen Küste sowie in höheren Lagen der Mittelgebirgen sind sogar Orkanböen mit bis zu 140 km/h nicht ausgeschlossen.

In den betroffenen Regionen sind neuerlich Schäden zu befürchten. So können Häuser abgedeckt oder beschädigt werden und Bäume umstürzen. Darüber hinaus sollte man sich auf mögliche Stromausfälle und Verkehrsbehinderungen einstellen. Außerdem regnet es zunächst oft kräftig. Mit der Kaltfrontpassage am Donnerstagnachmittag sind allerdings auch im Tiefland heftige Schnee- und Graupelschauer samt Blitz und Donner möglich. Am Donnerstagabend zieht Friederike nach Polen ab und der Sturm lässt überall deutlich nach.

Alpen kaum betroffen

Anders als bei Kyrill sind die Schweiz und Österreich diesmal nur am Rande betroffen. So können im Hochgebirge zwar Westwindspitzen von 100 bis 130 km/h auftreten. In den Niederungen frischt allerdings meist nur im Alpenvorland sowie in West-Ost gerichteten Tälern der Westwind mit Böen von 70 bis 90 km/h auf. Solche Windstärken sind in diesen Regionen allerdings nicht außergewöhnlich. Der Liftbetrieb in den Skigebieten könnte allerdings aufgrund des Sturms eingeschränkt sein. Friederike bringt zunächst oberhalb von 1.000 bis 1.400 m Neuschnee. Mit der Kalfront in der Nacht auf Freitag sinkt die Schneefallgrenze aber bis in die Täler.

Sturmtief Friederike im Vergleich mit Orkan Kyrill

Das Sturmtief Friederike bildet sich am Mittwoch vor der Westküste Irlands und zieht in weiterer Folge unter Verstärkung weiter über den Norden Englands und die Niederlande nach Norddeutschland. Schon am Donnerstagabend erreicht das Tiefzentrum die deutsch-polnische Grenze. Die stärksten Böen treten dabei südwestlich des Tiefzentrums sowie im Bereich der von Nordwest nach Südost ziehenden Kaltfront auf. Der wesentlich stärkere Orkan Kyrill im Jänner 2007 hatte damals eine ähnliche Zugbahn, fegte aber mit Böen von teils mehr als 200 km/h über Europa.

„Bomben-Zyklon“ führt zu Chaos an der US-Ostküste

Schneesturm USA pixabay

Der Winter hat weite Teile Nordamerikas fest im Griff. Wiederholte Kaltluftausbrüche sorgen seit knapp zwei Wochen für weit unterdurchschnittliche Temperaturen und stellenweise große Schneemengen. Zusätzlich kam es in den letzten 24 Stunden zu einer extrem starken Zyklogenese, einer sogenannten „Bombogenese“. Der Begriff wurde zum ersten Mal von Fred Sanders, ehemaliger Professor am Massachusetts Institute of Technology, in den 70iger Jahren verwendet. Er definierte einen „Bomben-Zyklon“ als ein außertropisches Tief, in welchem der Kerndruck in 24 Stunden um etwa 24 hPa fallen muss. Das Phänomen ist an der Ostküste nichts ungewöhnliches, tritt aber selten so stark auf.

Nicht nur die enormen Schneemassen, in Neuengland fielen bis zu 40 cm Schnee, führten zu Problemen, sondern auch der Sturm und die eisige Kälte. Während in Boston Überflutungen zu großen Beeinträchtigungen führten, blieb in New York das ganz große Chaos aus. Nicht zuletzt auch wegen der zahlreichen Stromausfälle wurde in vielen Staaten der Notstand ausgerufen. Schulen und Büros blieben geschlossen, tausende Flüge mussten gestrichen werden.

Erster Schnee in Florida seit fast 30 Jahren

Der Kaltluftausbruch hatte bis weit in den Südosten der USA Auswirkungen. In Florida fiel zum ersten Mal seit 29 Jahren nennenswerter Schnee. Sogar in Tallahassee, der Hauptstadt Floridas, bildete sich kurzzeitig eine dünne Schneedecke. Viele Kinder erlebten den ersten Schnee ihres Lebens.

Keine Entspannung in Sicht

An der Rückseite dieses Tiefs strömen nun erneut eisig kalte Luftmassen arktischen Ursprungs in die betroffenen Gebiete. Es werden verbreitet Tiefstwerte im zweistelligen Minusbereich prognostiziert. Erst Anfang der nächsten Woche setzt sich wieder mildere Luft durch.

 

Dürre und Wasserkrise in Südafrika

Dürre in Südafrika

Die Dürre in Südafrika wird von Tag zu Tag schwerwiegender und große Regenmengen sind klimatisch gesehen nicht in Sicht. Nach den aktuellsten Berechnungen müsste Kapstadt bereits Ende April 2018 auf fließend Wasser verzichten!

Härteste Dürre in Südafrika seit Jahrzehnten

In den letzten zwei Jahren ist in Südafrika landesweit etwa die Hälfte der mittleren Niederschlagsmenge zusammengekommen. Zwei aufeinander folgende Regenzeiten brachten vor allem in der Region „Western Cape“ – die Region Kapstadts – viel zu wenig Wasser und die resultierende, lang anhaltende Dürre ist die schwerste seit Jahrzehnten. Noch vor 3 Jahren sah die Situation ganz anders aus: Dank Rekord-Niederschlägen waren die größten Dämme des Landes meistens zu 100% gefüllt. Heuer hat sich die Lage rasch verschlechtert und regional sind die Wasservorräte nur zu einem Drittel voll:

2017 Dürre in Südafrika
Bildquelle: www.capetownetc.com

Luftaufnahmen und Wasserstand der Dämme in der Region Kapstadts in April 2017:

29. April 2018: Der „Tag Null“ für Kapstadt

Was noch wichtiger ist, die Prognose für die kommenden Monate sieht gar nicht optimistisch aus. Auf der Südhalbkugel ist derzeit Hochsommer und im Westen Südafrikas läuft die trockene Jahreszeit von Oktober bis März: „The worst is yet to come“ für die schwerste Dürre in Südafrika der letzten Jahrzehnte. Obwohl das Wasser im ganzen Land seit Monaten streng rationiert wird, könnte die Wasserversorgung zum Erliegen kommen.  Trotz Inbetriebsetzung von alternativen Wasserquellen (wie Entsalzungsanlagen), macht sich die Behörde Kapstadts auf einen sogenannten „Tag Null“ gefasst. Der Tag, an dem die zweitgrößte Stadt Südafrikas komplett ohne fließend Wasser bleiben könnte ist laut den aktuellsten Prognosen der 29. April 2018!

Lake Effect sorgt für ergiebige Schneemassen in den USA

Ein verschneites Auto in Wien. © Nikolas Zimmermann

Bereits seit mehreren Tagen liegt der Nordosten der USA unter dem Einfluss arktischer Luftmassen. Im Bereich der Großen Seen sind seit Weihnachten gebietsweise ergiebige Schneemassen gefallen, am Flughafen von Erie (Pennsylvania) waren es seit dem 24. Dezember in Summe sogar 165 cm! Die Behörden riefen dort mittlerweile den Notstand aus. Verantwortlich für die Schneemassen war der sogenannte „Lake Effect„.

Anbei die Spitzenreiter (24. bis 27.12.2017):

  • 165 cm Erie-Airport PA
  • 158 cm North Redfield NY
  • 142 cm Colt Station PA
  • 142 cm North East PA
  • 131 cm Erie-Southeast PA

Der Lake Effect tritt unter bestimmten meteorologischen Rahmenbedingungen besonders zu Beginn des Winters auf, wenn sehr kalte Luft arktischen Ursprungs  über die noch nicht zugefrorenen bzw. vergleichsweise warmen Wasserflächen der Großen Seen zieht. Die Luft wird dabei labilisiert und nimmt viel Feuchtigkeit auf. Meist bilden sich Schauerstraßen, die dann in schmalen Streifen parallel zur Strömung auf die windzugewandten Küstenregionen treffen. Manchmal wachsen die Schauer sogar zu Schneegewitter heran. Die Niederschlagsraten können jedenfalls enorm sein, so sind bis zu 1,5 m Neuschnee in 24 Stunden möglich.  Die räumlichen Unterschiede bei den Neuschneemengen sind aufgrund der teils eng begrenzten Schauerstraßen aber markant.

Lake Effect in Europa

Der Lake Effect tritt nicht nur in den USA auf, sondern allgemein im Bereich von großen Seen oder Binnenmeeren. Voraussetzung dafür sind lediglich sehr kalte Luftmassen sowie eine ausreichend große, vergleichsweise milde Wasseroberfläche.  Auch in Deutschland und Österreich ist der Effekt gelegentlich zu beobachten, wie etwa am Südostufer des Bodensees oder an der deutschen Ostseeküste. Weitere Beispiele sind die Südküste des Schwarzen Meeres in der Türkei bei Nordwind oder die Westküste der Adria in Italien bei Nordostwind.

Neuschnee Montagmorgen

Schneebedeckte Autos. ©pixabay.com - https://pixabay.com/en/snow-machinery-a-number-of-winter-965200/

Dabei muss man gerade Montagfrüh verbreitet mit Verkehrsbehinderungen und Flugausfällen aufgrund des Neuschnees rechnen. Tief ANDREAS sorgt besonders im Südwesten für einen winterlichen Wochenbeginn. In der Nacht zum Montag setzt von der Nordsee bis zur Kölner Bucht bald Regen ein, in den höheren Lagen des Sauerlands und der Eifel fällt Schnee. Nach Mitternacht breitet sich der Schneefall rasch südwärts aus, sodass es in der Früh bereits im Schwarzwald oder am Bodensee schneit. Dabei bleibt es meist bis in tiefe Lagen bei Schnee, nur im Saarland und Richtung Eifel geht der Schneefall in Regen über.

Verbreitet kommen so in Hessen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und in Baden-Württemberg um die 5 cm Neuschnee zusammen, stellenweise sind bis zu 10 cm möglich. Somit ist im morgendlichen Frühverkehr in diesen Regionen verbreitet mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen. Und auch an den Flughäfen, hier vor allem in Frankfurt, ist mit Flugverspätungen oder gar -ausfällen aufgrund der winterlichen Bedingungen zu rechnen.

Im Laufe des Vormittags zieht der Schneefall nach Süden ab, womit sich die Situation wieder rasch entspannt. Weiter im Osten bleibt es generell meist trocken, hier ziehen nur vereinzelt Schneeschauer durch.

Hier noch zur besseren Veranschaulichung die erwarteten 12-stündigen Neuschneemengen bis Montagmittag:

Prognostizierte Neuschneemengen ©Ubimet/UCM
Prognostizierte Neuschneemengen. ©UBIMET/UCM

Die Alpen versinken im Schnee

Schröcken ©webcam.eu - https://www.foto-webcam.eu/

Die Wintersaison 2017/18 hat im Bergland dank der zahlreichen Kaltlufteinbrüche und dem anhaltenden Tiefdruckeinfluss perfekt begonnen. Besonders in den Nordalpen sowie teils auch in den Hochlagen der Deutschen Mittelgebirge liegt überdurchschnittlich viel Schnee für Mitte Dezember, in Vorarlberg beispielsweise gibt es in Lagen zwischen 1500 und 2000 m bereits eine 1,5 bis 2 Meter mächtige Schneedecke!

Schneehöhe am 17.12.2017. ©UBIMET
Schneehöhe am 17.12.2017. ©UBIMET

Auf dem Hohen Ifen in den Allgäuer Alpen wurden in 1960 m Höhe sogar über 2,5 m gemessen (Daten LWD Vorarlberg).

Schneefall am Sonntag

Parkbänke im Schnee ©pixabay.com - https://pixabay.com/en/vienna-park-park-bench-benches-2059693/

Schon in der Nacht zum Sonntag beginnt es im äußersten Nordwesten Deutschlands zu schneien, nach und nach geht der Schneefall in Regen über. Am Vormittag verlagert sich der Schwerpunkt Richtung Süden, zwischen Hannover und Frankfurt am Main wird es tagsüber ergiebig schneien. Damit bildet sich in diesem Bereich verbreitet eine 5 bis 10 cm hohe Schneedecke, in höheren Lagen der nördlichen Mittelgebirge sind sogar bis zu 15 cm zu erwarten. Im Laufe des Nachmittags wird es bis zu einer Linie Leipzig-München zunehmend winterlich, auch in diesen Regionen kommen bis Mitternacht bis zu 5 cm Neuschnee zusammen. Wir halten euch hier auf dem Laufenden: http://www.uwr.de/de/de/karte/schneefall

Auf „echter“ Wintersuche

Schneefall im Wald ©unsplash.com -https://unsplash.com/photos/MTHDC2LrYJI

Viel Schnee in den Alpen

In diesem Jahr hat Schnee und Frost in den Alpen bereits früh Einzug gehalten. Derzeit liegt oberhalb von 1.000 bis 1.400 m in praktischen allen Regionen Schnee. Oft sogar soviel wie seit Jahren nicht mehr: Am Sonnblick liegen zum Beispiel bereits mehr als 1,5 m Schnee. Zudem liegt in einigen Alpentälern bereits Naturschnee, am meisten in Tirol und Salzburg. Und die nächsten Tage versprechen weiter tiefe Temperaturen und zumindest etwas Neuschnee.

Tipp: Nord- und Osteuropa

Wenn man aber so richtig von Eiseskälte und Frost träumt, sollte man in nächster Zeit auf weiter nördlich oder östlich gelegene Gefilde ausweichen: In Nordskandinavien und im Norden Finnlands liegt bereits viel Schnee und zumindest die Frühwerte liegen dort bereits durchwegs unter -10 Grad.

Kälterekord bei -67,8 Grad

Richtig kalt ist es aber bereits seit Wochen in weiten Teilen Russlands, allen voran in Sibirien. In der fast 270.000 Einwohner großen Stadt Jakutsk in Fernost-Russland liegen derzeit die Höchstwerte durchwegs um oder unter -35 Grad, in den Nächten sinken die Temperaturen gar auf -40 Grad und tiefer.

Wem das noch immer zu warm ist, dem sei der kälteste bewohnte Ort der Erde, Oimjakon im Fernen Osten Russlands wärmstens empfohlen: Dort liegen die Höchstwerte derzeit nur bei rund -45 Grad. Am 6. Februar 1933 wurde dort übrigens der Kälterekord von -67,8 Grad gemessen.